FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz

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FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
2/2020

FOKUSTHEMA
Lebenslanges Lernen:
Ohne Weiterbildung geht’s nicht
                                     1
FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
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FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
Editorial                                Inhalt
                                         4 // Cool bleiben – auch in
                                         der Coronakrise
                                         Resilienz unser „psychisches
                                         Immunsystem“

                                         8// Arbeit in Zeiten von
                                         Corona
                                         „Optimistisch bleiben, die Ruhe
                                         bewahren und dranbleiben“

                                         10 // Ferien in der Schweiz
                                         Ferien und Ausflüge mit REKA

Sie stehen mitten im Berufsleben         12// Seminare
und stellen sich die Frage „wie bleibe
                                         Aktuelle Kurse
ich aktiv“?

Mit einer Weiterbildung können Sie       14// Fokusthema
die beruflichen Fachkenntnisse auf       Ohne Weiterbildung geht's nicht
den neusten Stand bringen und blei­
ben somit weiterhin arbeitsmarkt­
fähig. Auch für die persönliche          20// Kulturbühne
Wei­terentwicklung eignen sich Wei­      Einladung 2020
terbildungen – die ausserberufliche
Sicht nimmt einen wichtigen Platz
ein!

Es gibt viele wichtige Gründe, warum
eine Weiterbildung Sinn macht. Auch
wenn Sie nicht gleich den grossen
Sprung auf der Karriereleiter beab­
sichtigen. In Zukunft wird das Thema      Impressum
Weiterbildung bestimmt noch wich­
                                          Herausgeber:
tiger. Ob für die Persönlichkeit oder
die Arbeit: Nur wer sich stetig entwi­
ckelt, kann in der heutigen Welt noch
mithalten.

Yvonne Trösch                             Schlösslistrasse 29
Leiterin Seminare                         3008 Bern
                                          info@kfmv-bern.ch
                                          www.kfmv-bern.ch
                                          Redaktion:
                                          Ruedi Flückiger, Karin Burkhard
                                          Layout:
                                          Noe Romano, noeromano.ch
                                          Bilder:
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FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
Gesundheit

    Cool bleiben –
    auch in der
    Coronakrise
Es gibt Menschen, deren Op-
timismus kennt kaum Grenzen.
Sie haben auch in der Phase der
Coronakrise keine Probleme, sich
der Situation zu stellen und
diese anzunehmen. Eine solche
innere Stärke wird Resilienz
genannt. Man kann sie stärken –
unter anderem mit Bewegung
und gesunder Ernährung. Mit
Letzterem stärkt man auch das
Immunsystem.
FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
„Resilienz ist eine Art "psychisches Immunsys­      schliessen, die Hände auf den Bauch legen und
tem" – und jede und jeder kann diese psy­           sich auf das Atmen konzentrieren. So fühlt
chische Widerstandsfähigkeit stärken“, sagt         man, wie sich beim Einatmen die Bauchdecke
Dieter Studer, Fachspezialist Präventionsma­        hebt und beim Ausatmen wieder senkt.
nagement bei SWICA und Psychologe BSc. Die
Resilienz basiert auf sieben Säulen, die alle eng   Sich seinen Sorgen und Ängsten stellen
miteinander verknüpft sind. Diese Säulen            Auch Optimismus lässt sich erlernen. Wer sich
sind: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorien­          beispielsweise auf dem Heimweg im Auto be­
tierung, Achtsamkeit, Selbstverantwortung,          findet und im Stau steht, kann diesen Moment
Netzwerkorientierung und Zukunftsorientie­          nutzen und überlegen: Wofür bin ich dankbar
rung.                                               in meinem Leben? Worüber bin ich momen­
                                                    tan glücklich? Wieso beneiden mich andere?
Die sieben Säulen der Resilienz                     Was waren die drei guten Dinge des heutigen
Optimismus bedeutet, dass ein Mensch positiv        Tages? „Bewusste Gedanken verbessern rasch
in seine Zukunft schaut. Bei Veränderungen          die innere Befindlichkeit. Mittelfristig wird da­
sucht er nach positiven Auswirkungen. Resi­         durch mehr Widerstandskraft gewonnen.
liente Menschen richten ihre Energie auf das        Denn tägliche Momente der Zufriedenheit
Veränderbare und akzeptieren Gegebenheiten          vermitteln Glücksgefühle und stärken die Ab­
und Situationen, die sie nicht ändern können.       wehrkräfte bei Schwierigkeiten“, erklärt Studer.
Sie lassen Vergangenes los. Zudem sind sie lö­      Wer sich akut Sorgen macht oder wen Ängste
sungsorientiert, sie verfolgen klare Ziele, ohne    plagen, der kann sich die folgenden drei Fra­
sich entmutigen zu lassen. Können realistisch       gen stellen:
einschätzen, wann sie ein gefasstes Ziel aufge­
ben müssen. Dabei achten sie auf sich selbst,       –   Was ist das Schlimmste, das passieren
lenken ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und             kann?
Jetzt. Das verbessert die Konzentration und re­     –   Was ist das Beste, das passieren kann?
duziert die Stressbelastung.                        –   Was ist das Wahrscheinlichste, das passie­
                                                        ren wird? (beruhend auf Erfahrung)
Resiliente Menschen sind davon überzeugt,
durch ihr Verhalten sich selbst sowie Dinge         „Solche Fragen helfen, eine diffuse Angst greif­
rundherum ändern zu können. Sie sind keine          barer zu machen, sie besser zu verstehen und
Opfer, sondern gestalten ihr Leben. Sie pflegen     sie dann konkret anzugehen“, sagt Studer.
des Weiteren Freundschaften, denn diese ha­         Musste jemand beispielsweise wegen Corona
ben einen positiven Einfluss auf das Stress­        sein Geschäft schliessen und jetzt plagen ihn
empfinden bis hin zu Herzkreislauferkran­           finanzielle Sorgen, dann sollte er sich über die
kungen. Gute Freunde können in schweren             Unterstützungen, die der Bund zugesagt hat,
Zeiten einem den Rücken stärken. Last but not       informieren sowie darüber, wie alles im Detail
least haben resiliente Menschen sowohl eine         geregelt ist. „Schnelle Hilfe bietet auch Ablen­
Vision von der Zukunft als auch konkrete Le­        kung, sei es durch Singen – beispielsweise ei­
bensziele – von Tages- bis hin zu Jahreszielen.     gene Raps kreieren −, Zahlenspiele machen
                                                    oder Rechenaufgaben lösen.“
Wie sich Resilienz stärken lässt
„Wer seine Resilienz stärken will, sollte einen     Ganz wichtig sind natürlich innige Freund­
Blick auf die persönliche Balance zwischen          schaften. Insbesondere im Moment, als auf­
seinen Belastungen und seinen Ressourcen            grund der Umstände alle angehalten wurden,
werfen“, sagt Dieter Studer. Sobald ein Un­         grosse Distanz zu wahren. Doch auch dann
gleichgewicht festzustellen ist, soll der Res­      kann man Freundschaften pflegen und seine
sourcenanteil wieder Auftrieb erhalten. „Ob         Freunde einfach anrufen. Ein Videoanruf
dieser Anteil durch Hobbys wie Sport oder           schafft zusätzliche Nähe. Und wer weiss: Viel­
über Familie, Freundschaften oder Aufenthalte       leicht stärkt die aktuelle Krise die Freundschaft
in der Natur gestärkt wird, ist individuell und     sogar.
Teil des Selbstmanagements.“
                                                    Viel bewegen und sich gesund ernähren
Wichtig ist dabei, sich um sich selbst zu küm­      Steht der Körper unter Stress, dann hilft Bewe­
mern und sich selbst gegenüber achtsam zu           gung. Sei es eine Joggingrunde oder ein Spa­
sein. „Am einfachsten ist es, wenn man sich         ziergang im Wald. „Das lüftet den Kopf und
eine Liste mit Tätigkeiten erstellt, die zu einer   baut Spannungen ab“, sagt Studer. Wer unter
schnellen Entspannung führen“, sagt Studer.         Stress steht, greift schnell zu Süssem und Fetti­
Ist es ein entspannendes Bad? Sport? Kochen?        gem. Doch eine gesunde Ernährung stärkt
Das Lieblingsessen zubereiten? Als Übung für        nicht nur das Immunsystem, sie tut auch der
die Achtsamkeit kann man beispielsweise im          Seele gut. Eine gesunde, ausgewoge Ernährung
Homeoffice Mikropausen einlegen und diese           enthält sämtliche Mikro- und Makronährstoffe
für Atemübungen nutzen. Einfach die Augen           sowie Vitamine. Was genau eine ausgewogene

                                                                                                        5
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Ernährung ist, weiss Karin Frey. Sie ist Ernäh­                       kenden Vitamine A, C, E und Beta-Carotin wer­
    rungsberaterin bei Oviva, einer SWICA-aner­                           den so aufgenommen. „Eine solche Ernährung
    kannten Leistungserbringerin.                                         führt ausserdem zu einem gut funktionieren­
                                                                          den Darm. Er macht einen grossen Teil des Im­
    „Eine ausgewogene Ernährung umfasst eine ab­                          munsystems aus, weil über ihn die wertvollen
    wechslungsreiche Menügestaltung mit mög­                              Nährstoffe aufgenommen werden.“
    lichst regionalen und saisonalen Produkten“,
    sagt Karin Frey. Neben Gemüse, Früchten und                           Ergänzen − nur bei einem Mangel
    Salaten gehört auch eine Stärkebeilage dazu,                          Beachtet man die Abwechslung bei der Ernäh­
    also Kartoffeln, Reis, Brot oder Pasta – wenn im­                     rung sowie die schonende Zubereitung der Le­
    mer möglich Vollkorn. „Und als dritter Bestand­                       bensmittel, dann ist eine Nahrungsergänzung
    teil sind Proteine wichtig. Diese findet man in                       nicht notwendig. „Ausser es liegt ein Mangel
    Fisch, Fleisch, Eiern oder Milchprodukten so­                         oder eine Erkrankung vor.“ So sei beispiels­
    wie in Tofu, Hülsenfrüchten oder Quorn. Die                           weise ein Vitamin-D-Mangel im Winter nicht
    ideale Tellerzusammenstellung liegt bei etwa 50                       selten. Durch das Sonnenlicht wird über die
    Prozent Gemüse und Salat sowie je 25 Prozent                          Haut Vitamin D produziert. „Wer glaubt, dass
    Stärkebeilage und Protein“, sagt Karin Frey.                          er irgendeinen Mangel hat, der kann das ab­
                                                                          klären lassen und bei Bedarf zu einem Supple­
    Wer sich so ernährt, der nimmt alle wichtigen                         ment greifen.“
    Nährstoffe zu sich – sprich die Makronährstof­
    fe Kohlenhydrate, Fette und Proteine sowie die                        Mehr Informationen zu diesen Themen – zum
    wichtigen Mikronährstoffe Eisen, Selen und                            Beispiel, welche Vitamine die wichtigsten sind –
    Zink. Auch die für die Stärkung des Immun­                            finden Sie auf www.swica.ch/de/kfmv.
    systems besonders wichtigen, antioxidativ wir­

                                                                                                            Für Sie nur das Beste.
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Darum ist es so wichtig,                                         Eine gesunde Resilienz hilft, dem Leistungs­
                                                                 druck standzuhalten. Um diesem aktuellen
auf die Gesundheit zu                                            Thema «Resilienz» seinen Platz zu geben, freut

achten                                                           sich der Kaufmännische Verband Bern sehr,
                                                                 auch weiterhin seine Gesundheitsanlässe in
                                                                 Kooperation mit der Krankenversicherung
Eine gute Gesundheit bedeutet nicht nur, dass                    SWICA und dem medbase-Zentrum Bern an­
man keine körperlichen Beschwerden hat und                       zubieten. Die Anlässe finden im medbase-Zen­
sich nicht krank fühlt. Nein, es bedeutet weit­                  trum, Schwanengasse 10 in Bern statt. Die Re­
aus mehr! Die Weltgesundheitsorganisation                        ferenten/Innen bieten praxisnahe Tipps, um
definiert Gesundheit als einen „Zustand des                      insgesamt gesünder durch den Büroalltag zu
vollständigen körperlichen, geistigen und so­                    kommen.
zialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen
von Krankheit oder Gebrechen“. Nur wenn es
uns auf all diesen Ebenen gut geht, sind wir                     Unsere Gesundheitsanlässe
wirklich gesund.
                                                                 „Resilienz ist die psychische
Damit man sich aktiv um seine Gesundheit                         Widerstandsfähigkeit.“
kümmern kann, ist es wichtig zu wissen, was                      Dienstag, 20. Oktober 2020
überhaupt Einflussfaktoren sind. Manche von
ihnen können wir beeinflussen, andere wiede­                     „Vom Stresserleben zur
rum nicht. Im Büro können Stressfaktoren und                     Veränderungsbereitschaft.“
einseitige Belastungen Einflüsse auf das kör­                    Mittwoch, 24. Februar 2021
perliche und seelische Wohlbefinden haben.
Neue Arbeitsweisen, Krisen, Kurzarbeit und                       Infos & Anmeldung:
weitere Veränderungen in der Arbeitswelt kön­                    kfmv.ch/bern-gesundheitsanlaesse
nen ganz schön beeindrucken und bedrücken.

                                                                                                                      7
FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
Interview

    Arbeit in Zeiten von Corona:
    „Optimistisch bleiben, die Ruhe
    bewahren und dranbleiben“

    Covid-19 ist vorläufig nicht mehr                  geordnet, Kurzarbeit eingeführt, einen Über­
                                                       brückungskredit beantragt und diesen auch
    aus unserem Leben wegzudenken.                     sofort erhalten. Ich bin mir sehr bewusst, dass
    Die Pandemie macht den Men-                        wir als „Bürolisten“ gegenüber vielen anderen
    schen und der Wirtschaft zu schaf-                 Arbeitnehmenden bevorteilt sind und uns
                                                       recht gut einrichten konnten; gerade im De­
    fen. Wie hat der Kaufmännische                     tailhandel war dies nicht möglich. Rasch haben
    Verband die Zeit seit Mitte März                   wir als Kaufmännischer Verband auch Online-
                                                       Angebote auf den Markt gebracht, um die
    erlebt, und wie sieht die Arbeits-                 wichtigsten Mitglieder- und Kundenangebote
    und Stellensituation in der kauf-                  trotzdem machen zu können. Ich bin aber froh,
                                                       dass wir inzwischen, mit den entsprechenden
    männischen Branche und im
                                                       Vorsichtsmassnahmen, wieder fast normal ar­
    Detailhandel aus?                                  beiten können.

    Im Gespräch mit Giovanna Battagliero, Präsi-       Wie geht es der kaufmännischen Branche?
    dentin des Kaufmännischen Verbandes Bern           Zeichnen sich infolge Corona-Pandemie Be-
    und Ruedi Flückiger, Geschäftsleiter des Kauf-     triebsschliessungen und Kurzarbeit ab?
    männischen Verbandes Bern.                         Giovanna Battagliero: Nicht jede KV-Branche ist
                                                       gleich stark betroffen. In der Schweiz gibt es 21
    Wie haben Sie die Zeit seit dem Ausbruch von       KV-Branchen – sie reichen vom Automobilge­
    Corona in Ihrem persönlichen Arbeitsumfeld         werbe über die grösste Branche „Dienstleistun­
    erlebt?                                            gen und Administration D+A“, über Banken, öf­
    Giovanna Battagliero: Als Direktionsstabschefin    fentliche Verwaltung und Logistik bis hin zu
    des Bundesamtes für Sozialversicherungen           Transport und Treuhand. Selbstverständlich
    (BSV) wurde mir der Ernst der Lage schnell be­     sind viele kaufmännischen Betriebe von Kurz­
    wusst und ich habe die Entscheide des Bundes­      arbeit betroffen – nicht zuletzt auch der Kauf­
    rates und deren Umsetzung hautnah miterlebt.       männische Verband selbst.
    So waren die letzten Monate für mich persön­
    lich zwar sehr arbeitsintensiv, aber zum Glück     Ruedi Flückiger: Was die Betriebsschliessungen
    weder mit finanziellen noch gesundheitlichen       betrifft, ist es noch zu früh für ein Gesamtbild.
    Sorgen verbunden. Was die vom Bundesrat be­        Im Moment sieht es eher nach einer Entspan­
    schlossenen Massnahmen konkret für Folgen          nung aus – im Juni sind die Arbeitslosenzahlen
    haben, konnte ich auch als Präsidentin des         erstmals wieder leicht gesunken –, aber wirklich
    Kaufmännischen Verbandes Bern und des Auf­         beurteilen können wir die Lage erst in einigen
    sichts- und Verwaltungsrats der WKS KV Bil­        Monaten.
    dung verfolgen: Homeoffice, Online-Unter­
    richt, Kurzarbeit, erhebliche Ertragsausfälle,     Im Moment drängen neue Lehrabgängerinnen
    Kreditaufnahme und trotz Krise und ausseror­       und Lehrabgänger auf den Stellenmarkt. Wie
    dentlichen Arbeitsbedingungen ein riesiges En­     viele sind es dieses Jahr?
    gagement von allen.                                Ruedi Flückiger: Der kaufmännische Verband
                                                       Bern ist verantwortlich für die Durchführung
    Ruedi Flückiger: Ich gebe gerne zu, dass ich die   der Qualifikationsverfahren bei allen kaufmän­
    ersten Meldungen aus Wuhan nicht ganz ernst        nischen Berufen und beim Detailhandel im
    genommen habe – eine weitere „Epidemie“ wie        Kanton Bern. Pro Jahr schliessen in diesen Beru­
    die Vogelgrippe, Sars oder ähnliche halt. Erst     fen rund 2500 Personen ihre Lehre ab. Das ent­
    im Laufe der Zeit wurde mir bewusst, was die       spricht rund einem Viertel sämtlicher Lehrab­
    Pandemie mit uns macht. Nach den Lock­             schlüsse im Kanton Bern. Im Detailhandel allein
    down-Massnahmen haben wir Homeoffice an­           sind es über 700 Lernende.

8
FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
Wie sieht die Arbeitsmarktsituation für die          Zurück zu den Berufseinsteiger/-innen: Wie
jungen Berufsleute aus? Wird die Branche in          unterstützt der Kaufmännische Verband Bern
der Lage sein, genügend Jobs zur Verfügung zu        den Einstieg der jungen Berufsleute?
stellen?                                             Ruedi Flückiger: Wir unterstützen alle Interes­
Giovanna Battagliero: Dank dem guten Instru­         sierten beim Erstellen eines vorbildlichen, voll­
ment „Kurzarbeit“ ist die Arbeitslosigkeit in der    ständigen und überzeugenden Bewerbungsdos­
Schweiz nicht so stark angestiegen wie befürch­      siers. Wir trainieren mit ihnen bei Bedarf
tet. Viele Fachleute gehen davon aus, dass nach      Online-Bewerbungsgespräche. Und wir beraten
einer Durststrecke ab nächstem Jahr wieder eine      während der Corona-Zeit alle Kaufleute und De­
ähnliche Situation wie vor der Corona-Krise          tailhandelsmitarbeitenden kostenlos. Dies gilt
herrschen wird. Aber klar, da ist auch ein biss­     auch für Nichtmitglieder. Ab Mitte Juni und
chen „Prinzip Hoffnung“ drin.                        über den ganzen Sommer hinweg werden wir
                                                     spezifische zweistündige Bewerbungsworkshops
Die weitaus meisten Lehrabgängerinnen und            durchführen – und sobald wieder möglich auch
Lehrabgänger des kaufmännischen Bereichs             Events und Kontaktanlässe in Schulen und Ab­
mussten aufgrund von Corona kein Qualifika-          schlussklassen.
tionsverfahren durchlaufen. Bringt ihnen das
Nachteile für später?                                Giovanna Battagliero: Zuerst einmal gilt es: opti­
Ruedi Flückiger: Nein, ich gehe nicht davon aus.     mistisch bleiben, die Ruhe bewahren und dran­
Die Berufsbildungsfachleute verrichten hervor­       bleiben. Im Weiteren empfehlen wir, über den
ragende Arbeit und können die Leistung der           eigenen Tellerrand hinauszuschauen: Auch
Lernenden bestens beurteilen, die überbetrieb­       wenn ich beispielsweise auf einer Bank die KV-
lichen Kurse und die Erfahrungsnoten mehre­          Lehre gemacht habe, bin ich kaufmännische Ge­
rer Schulsemester ergänzen das Bild. Nach mei­       neralistin. Das Eidgenössische Fähigkeitszeug­
ner Überzeugung werden die Abschlüsse 2020           nis (EFZ) öffnet Türen in alle Branchen. Das
vollwertige Abschlüsse sein.                         gleiche gilt im Detailhandel. Diese Chance gilt
                                                     es zu nutzen.
Wie sieht es für die „Älteren Semester“ aus?
Wie sind Arbeitnehmende ab 45 Jahre betrof-          Angenommen, die erhoffte Stelle bleibt trotz
fen?                                                 allen Bemühungen aus: Welche Alternativen
Giovanna Battagliero: Während der Corona-Mo­         bleiben?
nate ist die Arbeitslosigkeit in allen Altersklas­   Giovanna Battagliero: Der Kaufmännische Ver­
sen angestiegen, die älteren Mitarbeitenden          band führt seit zwölf Jahren jedes Jahr eine Um­
sind rein mengenmässig nicht speziell betrof­        frage bei den Lehrabgängerinnen und Lehrab­
fen. Was in den Altersklassen vor allem ab 55        gängern durch. Diese zeigt, dass sich bereits in
Jahren viel einschneidender ist, dass es nach ei­    den Vorjahren über ein Viertel der jungen Kauf­
nem Jobverlust sehr viel schwieriger ist, Lösun­     leute sofort für eine Weiterbildung entscheiden.
gen zu finden, die der Erfahrung, der Leistung       Sogar die Hälfte von ihnen bildet sich innerhalb
und der Ausbildung der Arbeitssuchenden ge­          von zwei Jahren weiter, sei es beispielsweise in
recht werden.                                        einem Lehrgang zur eigenen Spezialisierung
                                                     oder – eher generalistisch – an einer Höheren
Ruedi Flückiger: Der Kaufmännische Verband hat       Fachschule für Wirtschaft oder Dienstleistung.
sich in den letzten Monaten sehr stark um diese
Situationen gekümmert. Sei es in der Einzelbe­
ratung, in Bewerbungsworkshops, oder auch mit
schriftlichen Unterlagen wie dem neuen Pocket
Guide „Zweite Halbzeit im Berufsleben“. Neh­
men Sie mit uns Kontakt auf!

                                                                                                          9
FOKUSTHEMA Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung geht's nicht - Kaufmännischer Verband Schweiz
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  Bello Ticino                                    tet reichlich Wasserspass für Gross und Klein.
                                                  Ruhe und Erholung finden sich in den Sau-
  Ein schmackhaftes Risotto im Teller, einen      na-, Spa- und Massagewelten der grossen
  kräftigen Tessiner Wein im Glas und dabei       Wellnessanlage. Ins Schwitzen kommen Sie
  freie Sicht auf den Lago Maggiore: Das bietet   im Fitnesspark und auf den vielen Spiel- und
  die Sonnenterrasse des Parkhotel Brenscino      Sportanlagen. Rennfieber verspricht die Elek-
  in Brissago. Beim Schwimmen im Pool bli-        trokartbahn. Vom reichhaltigen Frühstücks-
  cken Sie über den See, ebenso wie in der Hän-   buffet über die knusprige Pizza bis zum À-la-
  gematte im hoteleigenen botanischen Garten      carte-Menü – alle Leckerbissen bereitet die
  oder auf dem Balkon Ihres Zimmers. Beim         Küchencrew frisch zu.
  Check-in gibt’s das Ticino Ticket für freie
  Fahrt im öffentlichen Verkehr und Vergüns-
                                                  Und noch viel mehr …
  tigungen bei Bergbahnen, Schifffahrten und
  den Hauptattraktionen des Sonnenkantons.        Sowohl im Parkhotel Brenscino, im Swiss
                                                  Holiday Park als auch für das gesamte An-
                                                  gebot von Reka-Ferien bezahlen Sie mit Re-
  Swiss Holiday Park
                                                  ka-Geld. Die mehr als 10'000 weiteren Ak-
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  Morschach sind Sie bestens aufgehoben. Wer      Sie auf reka.ch. Dazu zählen Hotels und
  es komfortabel mag, wohnt im 4-Sterne-Ho-       Restaurants ebenso wie Bergbahnen, Frei-
  tel, wer mehr aufs Budget achtet, nächtigt im   zeitparks, Fitnesscenter, Museen, Zoos und
  3-Sterne-Zimmer oder im Hostel. In den Ge-      viele mehr. Überzeugen Sie sich selbst.
  nuss des vielseitigen Angebotes kommen Sie
  allemal: Schwimmen, sprudeln und die Röhre      www.reka.ch
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Seminare – Arbeits- und Lerntechnik

     Fit mit Apps und Tools

     Das digitale Büro hält mehr und mehr Einzug in der neuen Arbeitswelt.
     Dabei ist es wichtig, den Anschluss nicht zu verpassen und die Effizienz im
     Auge zu behalten. Hier können Ihnen smarte Apps auf dem Smartphone und
     zahlreiche praktische Web-Tools den Arbeitsalltag erleichtern. Sie werden
     ganz praktisch fit gemacht, um in Ihrem beruflichen Umfeld eine Nasen-
     länge voraus zu sein.

     Leitung                                           Ort
     Annette Köchli-Stoffel, Inhaberin der             Kaufmännischer Verband Bern,
     asCons GmbH & nationaler Lead Fachgruppe          Schlösslistrasse 29, 3008 Bern
     DA Community                                      Kosten
     Datum                                             Mitglieder CHF 188.00
     19. Oktober 2020                                  Nichtmitglieder CHF 235.00
     13.30 bis 16.30 Uhr                               Anmeldung
                                                       kfmv.ch/bern-seminare

     Seminare – Selbstmanagement

     Die gelassene Art,
     sich durchzusetzen
     Selbstbewusst auftreten und gelassen wirken – das möchten wir alle gern.
     Praktische Strategien helfen Frauen und Männern, sich selbst zu behaupten
     und ihren beruflichen und privaten Alltag besser zu meistern. Was das
     bringt? Mehr Lebensqualität!

     Leitung                                      Ort
     Jacqueline Steffen, Inhaberin THE Business   Kaufmännischer Verband Bern,
     Training Company Gmbh                        Schlösslistrasse 29, 3008 Bern
     Datum                                        Kosten
     19. Oktober 2020                             Mitglieder CHF 368.00
     8.30 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr   Nichtmitglieder CHF 460.00
                                                  Anmeldung
                                                  kfmv.ch/bern-seminare

12
Seminare – Marketing und Kommunikation

Auftrittskompetenz – Kurzreferate
effizient vorbereiten und durchführen
Für viele von uns gehört das zum Alltag: Wir müssen vor einem grösseren
Publikum oder im Team ein Kurzreferat halten. Eigentlich möchten wir nicht
viel Zeit in die Vorbereitung investieren. Aber dann benötigen wir doch
mehrere Stunden, bis wir das Referat bereit haben. Das muss nicht sein. In
diesem Workshop erlernen Sie effiziente Techniken der Vorbereitung, damit
es Ihnen in Zukunft gelingen wird, kurz, knackig und wirkungsvoll vor
Publikum zu kommunizieren.

Leitung                                        Kosten
Rolf Murbach, Redaktor, Dozent, Schreibcoach   Mitglieder CHF 368.00
Datum                                          Nichtmitglieder CHF 460.00
24. September 2020                             Anmeldung
8.30 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr     kfmv.ch/bern-seminare
Ort
Kaufmännischer Verband Bern,
Schlösslistrasse 29, 3008 Bern

Seminare – Führung

Erfolgreich Führen –
exklusiv für Frauen
 „Führen für freche Frauen“… müssen Frauen im Führungsalltag wirklich
frech sein? Sie erarbeiten Strategien und erhalten Tipps und Tricks, um in
der Führungswelt besser bestehen zu können. Entdecken Sie Ihre Stärken
und steigern Sie Ihr Selbstbewusstsein in Bezug auf Ihre Führungssituatio-
nen. Nutzen Sie diesen Kurs und netzwerken Sie mit Gleichgesinnten. Wer-
den Sie eine authentische Führungsfrau.

Leitung                                        Kosten
Ralf Mosimann, Trainer für Führungskräfte      Mitglieder CHF 368.00
Daten                                          Nichtmitglieder CHF 460.00
26. Oktober 2020                               Anmeldung
8.30 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr     kfmv.ch/bern-seminare
Ort
Kaufmännischer Verband Bern,
Schlösslistrasse 29, 3008 Bern

                                                                             13
Fokusthema

                                            Lebenslanges Lernen:
                                             Ohne Weiterbildung
                                                     geht’s nicht
                                                                              TEXT: KARIN MEIER,
                                                                              TEXT&BILD
                                                                              INTERVIEWGEBER: THOMAS
                                                                              KÖLLIKER, LEITER WEITER-
                                                                              BILDUNG WKS KV BILDUNG

                                                                              Wer beruflich am Ball
                                                                              bleiben will, braucht den
                                                                              Mut, um immer mal wieder
                                                                              aus der Komfortzone
                                                                              auszubrechen. Denn nur so
                                                                              lernt man Neues und kann
                                                                              in der veränderlichen
                                                                              VUCA-Welt bestehen.

     Nicht erst seit das neuartige Coronavirus die          Dafür benötigen sie eine entsprechende innere
     Schweizer Wirtschaft herausfordert, gilt die heu­      Haltung. „Essenziell ist die Fähigkeit zur Selbst­
     tige Arbeitswelt als volatil. Die digitale Transfor­   reflektion. Nur, wer berufliche Erfolge und
     mation stellt die Branchen auf den Kopf, seit          Misserfolge analysiert, erkennt, welche Kompe­
     März noch etwas schneller. Sie bringt aber auch        tenzen er pflegen oder überhaupt erst entwi­
     innovative Produkte hervor und ebnet den Weg           ckeln muss“, sagt Thomas Kölliker, Leiter Wei­
     für neue Arten der Zusammenarbeit. Im Bil­             terbildung bei der WKS KV Bildung. „Wichtig
     dungswesen zum Beispiel hat die Schweiz innert         für das lebenslange Lernen sind weiter Offen­
     kurzer Zeit auf Distanzunterricht via Video-           heit für Neues, eine fast kindliche Wissbegierde
     Tools umgestellt.                                      und der Wille, sich zu überwinden“, sagt Tho­
                                                            mas Kölliker.
     VUCA* nennt sich diese heutige Arbeitswelt. In
     ihr kommen jene Menschen besser zurecht, die           *volatility-uncertainty-complexity-ambiguity
     sich dem lebenslangen Lernen verschreiben.

14
WÄHLEN SIE FORMATE MIT HOHER HAND-
LUNGSORIENTIERUNG!                                  Vorbereitungskurs auf eine der bereits stärker
Mit der stimmigen inneren Haltung allein ist es     kompetenzorientierten eidgenössischen Prü­
mit dem lebenslangen Lernen natürlich nicht         fungen besuchen. Wer sich neue Skills angeeig­
getan. Nötig ist auch der Besuch von Bildungs­      net hat, sollte das Selbstmarketing nicht verges­
gängen, in denen man sich die gesuchten Kom­        sen: „Führen Sie auf Ihrem CV konkret auf, wie
petenzen gezielt holt. „Meine Empfehlung für        Sie zu den Skills gelangt sind. Dies macht Ihre
alle Bildungswilligen: Wählen Sie Formate mit       Bewerbung aussagekräftiger“, sagt Thomas Köl­
hoher Handlungsorientierung. Wenn Sie an rea­       liker.
len Cases aus Ihrem Berufsleben arbeiten, ler­
nen Sie viel nachhaltiger“, sagt Thomas Kölliker.   Auch in der Grundbildung hat die WKS KV
Die neuen nonformalen Paradebeispiele der           Bildung Formate mit hoher Handlungsorien­
WKS KV Bildung hierfür sind die modulare Skill      tierung geschaffen: Die kaufmännischen Ler­
Box und die Smart Camps. Mit ihnen können           nenden zum Beispiel, die sich für die Unter­
die Teilnehmenden gezielt Fähigkeiten für die       richtsmethode „Begleitetes Selbstorganisiertes
VUCA-Welt entwickeln. Bei der HFWbern.ch            Lernen“ (BGSOL) entscheiden, erwerben sich
setzen sich die Absolventen ebenfalls intensiv      Kompetenzen wie Selbständigkeit, Eigenver­
mit Fragestellungen auseinander, die sie im Be­     antwortung und Selbstreflektion allein schon
rufsalltag beschäftigen. Von einem erhöhten         durch die innovative Unterrichtsmethode.
Praxistransfer profitieren weiter jene, die einen

  Mir starte – s o o d er s o!

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   09. September 2020
   28. Oktober 2020
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                                                                                                        15
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INTERVIEW MIT SIBYLLE LIECHTI

                                                    Veränderung dank
                                                    Weiterbildung

Sibylle Liechti, danke, dass Sie sich bereit er-    renden hineinversetzen und ihre Fragen und
klärt haben, uns zum Thema „Lebenslanges            Gedanken nachvollziehen.
Lernen – am Ball bleiben und weiterkommen“
einige Fragen zu beantworten. Vor einigen Jah-      Auf was achten Sie in Ihrem Berufsleben und
ren haben Sie sich entschlossen, eine Ausbil-       auch als Referentin, damit Ihre Kenntnisse ak-
dung als Personalassistentin an der BFB Biel in     tuell bleiben?
Angriff zu nehmen. Wie kam es zu dieser Ent-              Ich war schon immer an sehr vielen The­
scheidung?                                                men interessiert. Wenn ich etwas nicht
      Ich arbeitete schon einige Jahre beim jet­    begreife (insbesondere rund ums HR), lasse ich
      zigen Arbeitgeber im Personalwesen. Dort      nichts unversucht, um am aktuellen Geschehen
bin ich Alleinverantwortliche für alle Personal­    teilzunehmen und an die Informationen zu ge­
belange. Eine Kollegin entschied sich für die       langen. Dazu gehören auch das Lesen von Fach­
Ausbildung als Personalassistentin. Das war für     zeitschriften und der Austausch mit anderen
mich der Anstoss, es ebenfalls zu versuchen.        HR-Fachleuten.

Im Anschluss haben Sie gleich die Ausbildung        Unsere Welt wird zunehmend digitaler. Wie
zur HR-Fachfrau mit eidg. Fachausweis ange-         können wir vorgehen, damit die menschlichen
hängt, war dies dann eine logische Folge?           Aspekte nicht vergessen gehen?
      Am Anfang war das eigentlich nicht das              Die menschliche Seite ist wohl eine der
      Ziel. Aber irgendwann wurde mir klar,               wichtigsten Aspekte im HR. HR-Perso­
dass ich den Fachausweis gleich anschliessend       nen – egal ob Personalassistenten, -sachbear­
machen musste. Andernfalls hätte ich das Un­        beiterInnen oder HR-Fachleute – sollten den
terfangen wohl nie mehr in Angriff genommen.        persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitenden
                                                    ganz bewusst suchen. Das schafft Glaubwürdig­
Diese beiden Ausbildungen haben Ihnen die           keit und Vertrauen. Bei mir im Büro dürfen die
Türen zur Ausbilderin geöffnet, so sind Sie heu-    Mitarbeitenden jederzeit unangemeldet vor­
te Referentin im Lehrgang der Personalassis-        beikommen und ich versuche immer, ein offe­
tenten an der BFB. Wie fühlt es sich an, nun in     nes Ohr für ihre Anliegen zu haben. Das hat
der Rolle der Lehrperson zu sein?                   dazu geführt, dass mir die Mitarbeitenden ihr
      Es ist eigenartig, nun dort vorne zu stehen   Vertrauen schenken – aber auch für mich da
      und am Anfang hatte ich ein mulmiges          sind, wenn ich es mal brauche. Es ist ein Geben
Gefühl. Aber es macht auch grossen Spass. Ich       und Nehmen und für mich eine sehr berei­
verfüge über sehr viel Berufserfahrung und          chernde Erfahrung – der Grund, weshalb ich
kann so den Stoff praxisnah vermitteln. Da ich      diesen Beruf so liebe.
selbst die Ausbildung erst vor Kurzem abge­
schlossen habe, kann ich mich gut in die Studie­

                                                                                                      17
Statement bsd.                                       hatte einen tollen Beruf, erzählt sie. Aber nach
                                                          einer Gehirnblutung konnte ich ihn nicht mehr
                                                          ausüben. Daher habe ich in den Detailhandel
     Was bewegt Jugendliche, schon vor dem Ab­            gewechselt. Die Arbeit gefällt mir, aber ohne
     schluss ihrer Berufslehre an eine nächste Aus­       Ausweis werde ich nicht ernst genommen und
     bildung zu denken? Wie geht es Erwachsenen,          kann nie die Shopleitung übernehmen. Die IV
     die eine Grundbildung nachholen? Und wie             unterstützt mich bei meiner Umschulung. So­
     bringen Berufsleute Arbeit und Weiterbildung         bald ich das EFZ habe, werde ich mein Arbeits­
     unter einen Hut? Lernende der bsd. berichten:        pensum erhöhen und mehr Verantwortung er­
     Der Wunsch nach Weiterbildung begleitet mich         halten.
     seit den Anfängen meiner Grundbildung, er­
     zählt Shathuyan S. Damals musste ich in meiner       Als Alina P. nach der Volksschule keine Lehr­
     Lerndokumentation das Organigramm unseres            stelle fand, befürchtete sie, das hart erworbene
     Betriebs wiedergeben. Dabei sah ich deutlich,        Wissen bald wieder zu vergessen. Deshalb ent­
     wo ich als Lernender DHF stand – zuunterst.          schied sie sich für eine Vorlehre. Und da sie
     Die eindrückliche Visualisierung hat mich mo­        schon während der Schulzeit in einer Käserei
     tiviert, mich nach oben zu arbeiten. Das modu­       gejobbt hatte, lag eine Ausbildung im Detail­
     lare Weiterbildungssystem der bsd. kommt mir         handel auf der Hand. Inzwischen hat sie nicht
     dabei entgegen. Momentan absolviere ich das          nur die Vorlehre, sondern auch die Grundbil­
     Modul „Filialleiter“, danach werde ich meinen        dung zur Detailhandelsassistentin abgeschlos­
     Militärdienst leisten und dann die Weiterbil­        sen. Sie ist stolz auf ihr Berufsattest, sieht dieses
     dung bis zum Detailhandelsspezialisten fort­         jedoch nur als Zwischenschritt. Unmittelbar
     setzen. So arbeite ich mich Schritt für Schritt im   nach der EBA-Ausbildung beginnt sie die ver­
     Organigramm meiner Unternehmung nach                 kürzte Lehre zur Detailhandelsfachfrau EFZ. Sie
     oben.                                                rechnet sich danach grössere Chancen auf dem
                                                          Arbeitsmarkt aus.
     Sabine R. bekam ihr erstes Kind sehr jung. Eine
     Ausbildung hatte damals keinen Platz in ihrem        Eine lehrbegleitende Berufsmaturität wäre für
     Leben. Inzwischen ist sie vierfache Mutter und       Claudia A. eine Option gewesen. Schliesslich
     fest entschlossen, ihr EFZ nachzuholen. Die          hat sie sich jedoch dagegen entschieden, um
     Belastung durch Beruf, Familienarbeit und            sich ganz auf die Ausbildung zur Pharma-As­
     Schule ist gross. Fast unmöglich wurde das Ler­      sistentin EFZ zu konzentrieren. Dank ihrer gu­
     nen während der Corona-Krise: Die Kinder             ten Leistungen und der Kurse in erweiterter
     mussten betreut und beim Lernen unterstützt          Allgemeinbildung kann sie nach dem Lehrab­
     werden, als stellvertretende Geschäftsführerin       schluss prüfungsfrei in die Berufsmaturitäts­
     war sie im Betrieb gefragt, das eigene Distanz­      schule übertreten. Die BM zu erlangen ist ihr
     lernen forderte sie. Doch die Aussicht auf den       wichtig. Ob sie danach studiert oder sich anders
     Posten als Geschäftsführerin sorgt für die nöti­     weiterbildet, weiss sie noch nicht. Sicher ist nur,
     ge Motivation.                                       dass das Lernen noch lange nicht abgeschlos­
                                                          sen ist.
     Ganz anders war der Auslöser für die Nachhol­
     bildung bei ihrer Klassenkollegin Natalie U. Ich     Ursula Stauffacher, bsd.

     Statement                                            diesen Frühling. Sie haben uns aber gezeigt,
     Wirtschaftsschule Thun                               dass es sich lohnt, nicht den Zwang von aussen
     WER SICH NICHT VERÄNDERN WILL, WIRD                  abzuwarten, sondern selber aktiv zu werden.
     VERÄNDERT                                            Denn die nächsten Entwicklungsschritte stehen
                                                          bereits vor der Türe: Die Berufswelt, und mit ihr
                                                          die Bildung, entwickelt sich ständig weiter. Le­
     Wer sich nicht verändern will, wird verändert.       benslanges Lernen hilft uns, dass wir uns Ver­
     Das haben uns die vergangenen Monate ein­            änderungen nicht ohnmächtig ausgesetzt füh­
     drücklich vor Augen geführt. Wer sich vor der        len müssen. Weiterbildung bietet uns die
     Corona-Krise gegen die Digitalisierung ge­           grossartige Chance, Entwicklungen aktiv mit­
     sträubt hat, musste sich nun – zwangsläufig –        zugestalten.
     den neuen Gegebenheiten anpassen. Nicht im­
     mer geschehen Entwicklungen so eruptiv wie           Daniel Gobeli, Rektor Wirtschaftsschule Thun

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WEITERBILDUNG

                                                                  WO WEITER­
                                                                  BILDUNG KEIN
                                                                  DETAIL IST.
                                                                  Berufsfachschule
                                                                  des Detailhandels

                                                                  bsd.
                                                                  Postgasse 66 // 3000 Bern 8
                 EIN ORT                                          Telefon 031 327 61 11
                                                                  info@bsd-bern.ch //
               DES LERNENS                                        www.bsd-bern.ch

                                                                          Besuchen Sie uns unter
                                                                          www.facebook.com/
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       Starten Sie Ihre Weiterbildung an der Wirtschaftsschule Thun, dem
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      Höhere Fachschule für Wirtschaft | Führung & Management | Handelsschule | Personalwesen |
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                                                                                                                   19
Einladung zur Kulturbühne
            mit Zauberkünstler Lionel Dellberg
            Wann und Wo

            Einzigartige Zaubereffekte und ebenso einzigartige Geschichten versetzen Sie in
            Staunen und bringen Sie zum Lachen. Magie, Komik, Artistik und ein einzigartiger

            magischer Erlebnisse.

            Programm
                              Eröffnung Abendkasse
                              Türöffnung
                              Theatervorstellung inkl. Pause
                              Ende der Vorstellung

                 Kostenlos
                    für                                   Infos und Tickets
         kfmv-Mitglieder                                  kfmv.ch/bern-kulturbuehne
                                                                                               www.theater-am-kaefigturm.ch
            her
         nbec

                                  r
                              neide

                                                  guela
        u t ze

                                                                            Theater
                                                                     e

                                                                            am Käfigturm
      vo n M

                                                                   penc
                             a Sch

                                                 les N

                                                                            Die Comedy-
                                                                  Rob S
                                               Char
                           Helg
     Joël

                                                                            Bühne in Bern

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