Wir-Gefühl in der Cloud - ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE - IHK Schleswig-Holstein
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06/2014 · Juni Ausgabe Lübeck · 4801 ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE Wir-Gefühl in der Cloud � Titelthema: Teamarbeit digital � Wirtschaft im Gespräch: Staatssekretär Ralph Müller-Beck � Unternehmensnachfolge: Studie zeigt Handlungsbedarf
Typisch Ford: bewegt die Wirtschaft DIE FORD TRANSIT FAMILIE ECOnetic Technology Unsere vielseitigen Transit-Modelle packen gerne mit an. Leistungsfähige Motoren, beeindruckende Ladekapazitäten, verlängerte Wartungsintervalle und nicht zuletzt niedrige Betriebskosten sind nur vier Gründe, die vier sofort zu rekrutieren. Dass nicht nur wir das so sehen, beweisen die Auszeichnungen zum Van of the Year* und 5 Sterne beim Euro NCAP*. Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): 9,1–4,0 (kombiniert). CO2 -Emissionen: 239–105 g/km (kombiniert). * Quelle: euroncap.com 12/2012: Ford Transit Custom; van-of-the-year.com: Ford Transit Custom 09/2012 & Ford Transit Connect 09/2013.
Mein Standpunkt �� Digitale Werte im Mittelstand U nternehmen und Kommunikation haben sich im 21. Start-up-Förderprogramm von 130 Millionen Euro starten, Jahrhundert stark verändert. Gerade im letzten Jahr- um neue Unternehmen und Geschäftsmodelle entstehen zu zehnt unseres neu angebrochenen Jahrtausends haben lassen. sich immer mehr neue Möglichkeiten der Interaktion in einer Für den deutschen Mittelstand darf das Internet kein „Neu- immer globaler werdenden Welt land“ mehr sein! Er muss sich entwickelt. Die sozialen Netzwer- das Netz zunutze machen und ke ermöglichen es, räumliche und seine großen Chancen und Mög- zeitliche Hürden in der Kommu- lichkeiten nutzen! Junge, hoch nikation verschwinden zu las- motivierte Arbeitskräfte kann sen. Menschen interagieren mit man schon lange nicht mehr Unternehmen, beziehen Stellung mit einem schicken und großen und tun ihre Meinung zu Mar- Dienstwagen ins Unternehmen ken und deren Werten kund. Die locken, dies ahnt auch schon die Crowd hat ihre Stärke und Macht Automobilindustrie. Neue Wer- erkannt! Das Individuum hat in te haben in unserer Gesellschaft der ersten Reihe der großen Mas- Einzug gehalten. Wir müssen se Platz genommen und bestimmt nicht mehr besitzen, wir haben plötzlich mit seiner Meinung und begriffen, dass uns eine intelli- seinem journalistischen Input gente Nutzung von Ressourcen die Geschicke von Weltpolitik viel mehr Vorteile bringt. Die und globalen Unternehmen. Das Shareconomy hält Einzug in Wort „Shitstorm“ hat vor Kurzem unser Leben. Intelligentes Car- Einzug in den deutschen Duden sharing wie Car2go von Daim- gehalten. ler oder DriveNow von BMW Wir tun uns in Deutschland, ja zeigen uns schon jetzt, wie wir in ganz Europa schwer mit den in der Zukunft ökonomischer immer schneller werdenden di- und ökologischer mit Ressour- gitalen Geschäftsmodellen. Un- cen umgehen können. Es sind ternehmen, die aus dem Netz eher die neuen Freiheiten, die entstehen, entspringen zumeist erstrebenswert sind. Selbstbe- dem Silicon Valley. Angestamm- stimmung, flache Hierarchien, te, analoge Geschäftsprinzipien Kollaboration, Mobilität und die werden momentan bei uns oft freie Wahl von Arbeitsplatz und noch besser verstanden und er- -zeit sind die gefragten Werte, Foto: Glocal Consult e. K. halten daher eine häufig breitere die einen Wunscharbeitsplatz Unterstützung durch Hausban- ausmachen. ken und Förderprogramme. Aber Der deutsche Mittelstand sollte neue Trends in der Start-up- und schnell handeln und seine gro- Unternehmensfinanzierung wie ßen Chancen wahrnehmen! Di- Crowdfunding und Crowdfi- gitale Strategien werden nicht nancing machen der digitalen Stefan Stengel ist Inhaber der Glocal Consult e. K., nur den Erfolg von Unterneh- Wirtschaft Mut. Ein neuer Fi- Lübeck. men beeinflussen, nein, sie wer- nanzmarkt scheint sich da zu den sogar entscheidend für den entwickeln. Auch die Europäische Union hat die Zeichen der Fortbestand von Unternehmen sein. �� Zeit erkannt und im letzten Rahmenprogramm nennenswerte Ressourcen bereitgestellt, um im Future-Internet-Programm Was ist Ihre Meinung? eine Open-Source-Plattform zu entwickeln – mit dem Ziel, Schreiben Sie der Redaktion: die europäische Wirtschaft zu stärken und sie unabhängig von redaktion@ihk-sh.de US-Technologie zu machen. Im Juni wird ein umfangreiches 06/14 1
�� Wirtschaft im Bild Keine Hängepartie � Die Richard Basche GmbH & Co. KG ist ein Schlacht- und Zerlegebetrieb und steht für kurze Transportwege und Qualität aus der Region. Das Itzehoer Traditionsunternehmen setzt seit fast 40 Jahren auf die regionale Karte. Inhaber Michael Hargens, der das Unternehmen vor zehn Monaten übernommen hat, bekräftigt die Firmen- philosophie und lehnt Wachstum um jeden Preis ab. „Wir sind aus Überzeugung ein gesunder, kleiner Mittelständler geblieben.“ Basche habe sich stets der Region verbunden gefühlt und wolle von ihr, in ihr und vor allem mit ihr leben und arbeiten, so der Inhaber. Auf dem Foto ist Betriebsleiter Thomas Gössel bei der Fleischkontrolle zu sehen. Foto: Björn Stähler 2 06/14
Themen der Wirtschaft �� ZWISCHEN NORD- UND OSTSEE �6 Mein Standpunkt 1 Wirtschaft im Bild 2 Neues im Norden Zitat des Monats 4 Köpfe der Wirtschaft 5 Titelthema – Teamarbeit digital Vernetztes Arbeiten: Wir-Gefühl in der Cloud 6 Foto: iStock.com/Goodluz Ständige Erreichbarkeit: Abschied vom Feierabend? 8 Mensch-Maschine-Schnittstelle: altmodische Maus 10 E-Commerce: Vertriebskanäle verknüpfen 11 IT-Sicherheit: Konzepte gegen Cyberattacken 12 Wirtschaft im Gespräch Ralph Müller-Beck, Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministerium 14 Teamarbeit digital Unternehmen und Märkte Mac IT-Solutions GmbH: integrierte Vertriebskanäle 16 Titelthema Das Internet und die rasante digitale Entwicklung verändern Firmengruppe Hugo Hamann: maßgeschneiderte Software 17 die Arbeitswelt. Für Kommunikation, Kundenkontakt und Arbeitsabläufe Antiquariat Diderot: Entdeckung der Langsamkeit 18 eröffnen sich neue Möglichkeiten. Im Titelthema dieser Ausgabe lesen Interview: Andreas Karge, WMD Vertrieb GmbH 20 Sie unter anderem, wie Kollaborationsplattformen die Teamarbeit refor- mieren, welche rechtlichen Aspekte in Zeiten ständiger Erreichbarkeit Aus dem IHK-Bezirk der Mitarbeiter zu beachten sind und wie sich die Schnittstelle zwischen Regionalteile Flensburg, Kiel und Lübeck 21 Mensch und Maschine weiterentwickelt. IHK Schleswig-Holstein Konjunkturumfrage: Binnennachfrage stützt Entwicklung 37 Staatssekretär �� Standort Schleswig-Holstein Ralph Müller-Beck Rundfunkbeitrag: Klarheit bei Ferienwohnungen 38 Wirtschaft im Gespräch Breitband �� Impulse und Finanzen internet ist ein Standortfaktor von Serie IHK-Jahresthema: Fette Compacting GmbH 40 höchster Priorität. Ralph Müller-Beck, Unternehmensnachfolge: IHK-Umfrage zeigt als Staatssekretär im schleswig-hol- Handlungsbedarf 42 steinischen Wirtschaftsministerium �� Zukunft mit Bildung zuständig für den Breitbandausbau, Ausländische Berufsabschlüsse: Unternehmen bekräftigt das Ziel einer flächendecken- Foto: Olaf Bathke profitieren vom BQFG 44 den Versorgung mit Glasfasernetzen bis Ausbildung bei famila: Karriere mit Lehre JVA Neumünster: Ausbildung im Strafvollzug 45 46 2030. Über den Stand der Bemühun- gen berichtet er im Interview mit der Wirtschaft. � 14 �� Technik und Trends commocial GmbH: sicher einloggen ohne Passwort 48 Studie zeigt � 42 �� Globale Märkte Auslandsmarkt Westafrika: Betrugsfallen vermeiden 50 Handlungsbedarf �� Recht und Steuern Unternehmensnachfolge WM und Wettbewerbsrecht: nicht ins Abseits geraten! 51 Schleswig-Holsteins Wirtschaft droht ein Verlust von Arbeits- Veranstaltungen der IHK 52 plätzen und Betriebsvermögen, Die IHK gratuliert 53 denn viele Unternehmen haben ihre Betriebsnachfolge noch nicht Treffpunkt Wirtschaft geregelt. Jeder fünfte Inhaber mit Rätsel der Wirtschaft 54 Foto: BilderBox.com will den Betrieb sogar aufgeben. Hart am Wind Zu diesem Ergebnis kommt eine Grünner & Baas, Kolumne 56 Umfrage von Handwerkskam- mern und IHKs in Schleswig- Titelbild: iStock.com/mattjeacock Holstein. 06/14 3
Gratulierten dem Gymna- sium Brunsbüttel: Andreas Krautscheid vom Ban- kenverband (links), Bil- dungsministerin Waltraud Wende (Vierte von rechts) und Anke Papke vom Ban- kenverband (rechts) denken und kalkulieren Foto: Sabine Schruender können.“ Als besonders erfreulich empfand sie es, dass die Mädchen in den Schulbank-Vorständen so gut und erfolgreich vertre- ten waren. So bestand das Siegerteam des „House of Bankenplanspiel Schul/Banker Gold“ aus drei Mädchen und einem Jungen. Gold für Brunsbüttel Wirtschaftskompetenz „Schul/Banker – Das Bankenplanspiel“ wurde zum 16. Mal ausgetragen. Es gehört zu den großen und „House of Gold“ haben die Schüler des Gymnasiums Bruns- nachhaltigen Wirtschaftsplanspielen an Schulen in Deutschland. büttel ihr Bankhaus genannt und damit Weitsicht bewiesen: 3.700 Schüler aus ganz Deutschland haben sich 2014 beteiligt. In Beim bundesweiten Wettbewerb des Bankenverbands belegten der Endrunde in Potsdam standen sich die 20 besten Teams gegen- sie Anfang Mai den ersten Platz. Auch der zweite Platz ging an über. Sie mussten live gegeneinander antreten und ihre ökonomi- eine schleswig-holsteinische Schule, wobei die Bilanz der „Bis- sche Kompetenz bei Kreditvergabe, Zinsberechnung und Bilanz- marck-Bank“ der Bismarckschule Elmshorn nur um eine Million auswertung beweisen. red �� Euro schlechter ausfiel. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende gratulierte: „Die Schülerinnen und Schüler ha- Website des Planspiels ben ihre Wettbewerbsfähigkeit im besten Sinne bewiesen und www.schulbanker.de gezeigt, dass sie nicht nur rechnen, sondern auch wirtschaftlich Landesprogramm „Neue Arbeit“ Positives Fazit „Ich bin zuversichtlich, dass wir die offizielle Genehmigung aus Brüssel bis zum Sommer erhalten werden“, Fokus auf Fachkräfte so der Minister. An der Erarbeitung waren die Wirtschafts- und Sozialpartner intensiv beteiligt. Insgesamt stehen für 2014 S chleswig-Holsteins Arbeitsministerium rüstet sich für die neue För- bis 2020 knapp 89 Millionen Euro zur Verfügung. Zusammen derperiode der Europäischen Union: „Die Sicherung und Gewin- mit Mitteln von Bund und Land wird das Landesprogramm nung von Fachkräften wird in den kommenden sieben Jahren das „Neue Arbeit“ ein Volumen von rund 240 Millionen Euro ha- übergeordnete Ziel unseres Landesprogramms ‚Neue Arbeit‘ sein. Darü- ben. Meyer: „Das ist zwar et- ber hinaus werden wir das Potenzial junger Menschen stärker fördern und was weniger als in der vergan- mehr Menschen unterstützen, die es besonders schwer haben, in den ersten genen Förderperiode, aber Arbeitsmarkt zu kommen“, sagte Arbeitsminister Reinhard Meyer. Derzeit wir werden das Geld umso Foto: Thomas Eisenkrätzer bereite sein Haus das mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) konzentrierter und wirkungs- gespeiste Programm mit Hochdruck vor. voller einsetzen.“ Meyer zog vor diesem Hintergrund zugleich ein positives Fazit der vergange- Zitat des Monats nen Förderperiode des Lan- des mit dem „Zukunftspro- Arbeitsminister Meyer gramm Arbeit“, das zwischen 2007 bis 2013 mit insgesamt 100 Millionen Euro ESF-Mitteln „Als Risikoträger müssen wir wahrlich nicht fürchten, ausgestattet war. Zusammen mit Landes-, Bundes-, aber auch dass der Welt die Risiken ausgehen.“ privaten Mitteln konnte ein Gesamtvolumen von rund 288 Millionen Euro realisiert werden. red �� Nikolaus von Bomhard auf der Hauptversammlung der Munich-Re-Aktionäre, Ergebnisse des „Zukunftsprogramms Arbeit“ zitiert in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung www.bit.ly/evaluierung-zpa vom 2. Mai 2014 4 06/14
Neues im Norden �� Köpfe der Wirtschaft Der Senat der Fachhochschule Kiel hat Dr. Jörn Biel (im Bild er maßgeblich einen Kooperationsvertrag zwischen den Hoch- links), den ehemaligen Wirtschaftsminister Schleswig-Holsteins schulen, der Landeshauptstadt und der IHK initiiert. und ehemaligen Hauptgeschäftsführer der IHK zu Kiel, zum Ehren- bürger ernannt. Im Landesdienst und in der IHK habe er immer Professor Dr. Hendrik Lehnert wird neuer erfolgreich mit der Hochschule kooperiert, sagte FH-Präsident Präsident der Universität zu Lübeck. Diese Ent- Professor Dr. Udo Beer (rechts). So sei Biel bereits vor mehr als 20 scheidung fiel durch Wahl im Akademischen Jahren Mitglied des Vorstands der Betriebswirtschaftlichen Fach- Senat der Universität. Lehnert wird damit Nach- hochschulgesellschaft gewesen. Dieser inzwischen aufgelöste folger des derzeitigen Präsidenten Professor Verein zur Unterstüt- Dr. Peter Dominiak, dessen Amtszeit am 31. Juli zung des Fachbe- endet und der aus Altersgründen nicht nochmals Fotos: Fachhochschule Kiel, Universität zu Lübeck, MVK/Gaedeke reichs Wirtschaft an für das Amt kandidieren konnte. Lehnert ist Professor für Innere der FH habe beim Medizin an der Universität zu Lübeck und Direktor der Medizini- jährlich stattfinden- schen Klinik I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Cam- den Firmenkontakt- pus Lübeck. tag eine bleibende Erinnerung hinterlas- Die Müllverbrennung Kiel GmbH & Co. KG sen. (MVK) hat seit dem 1. Mai mit Dr. Frank Ehlers Darüber hinaus einen neuen Geschäftsführer. „Die Müllverbren- betonte Beer die nungsanlage ist organisatorisch sehr gut auf- langjährige Mitglied- gestellt und die Anlagentechnik befindet sich in schaft Biels im Beirat der Hochschule, dem Vorläufergremium des einem ausgezeichneten Zustand. Wir wollen mit heutigen Hochschulrates. Als Landesminister sei es Biel wichtig ‚Energie aus Abfall‘ auch künftig einen wesentli- gewesen, die Hochschulen und Unternehmen zur verstärkten Zu- chen Beitrag zur Energieversorgung der Stadt mit Strom und Fernwär- sammenarbeit zu motivieren. Als IHK-Hauptgeschäftsführer habe me leisten“, erklärt der 50-Jährige zu den Perspektiven der MVK. �� Unternehmensberatung Foto: CAU/Pawlowski „Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.“ CAU-Hochschulrat nimmt Arbeit auf Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat einen neuen Hochschulrat. Auf Vorschlag des Akademi- schen Senats trat das neue Beratungs- und Kontrollgremi- · Sanierung und Restrukturierung um erstmals zusammen. Zuvor waren die vier ehrenamtli- chen Mitglieder Uta Fölster (Zweite von links), Präsidentin · Unternehmensnachfolge des Oberlandesgerichtes Schleswig, Bettina Freitag (Zweite von rechts), Chefin der NDR 1 Welle Nord und Stellvertre- · Existenzgründung terin des Direktors im NDR-Landesfunkhaus, Professor Dr. Metin Tolan (rechts), Lehrstuhl für Experimentelle Physik · Transaktionsberatung an der TU Dortmund, sowie Professor Dr. Bernd Rohwer (links), Vorstandsmitglied des HanseBelt e. V. Lübeck, vom Wissenschaftsministerium für die Dauer von drei Jahren viseco Unternehmensberatung GmbH Telefon: 04 61 - 144 91 - 800 in ihr neues Amt bestellt worden. Die neuen Mitglieder Wittenberger Weg 17 Fax: 04 61 - 146 93 - 38 wählten den Unternehmer und Vorsitzenden des Kurato- 24941 Flensburg kontakt@viseco-beratung.de riums pro universitate der CAU, Professor Hans Heinrich Driftmann (Mitte), zum fünften Mitglied des Gremiums www.viseco-beratung.de und zu dessen künftigem Vorsitzenden. red �� 06/14 5
�� Titelthema Teamwork digital Foto: iStock.com/Rawpixel Wir-Gefühl in der Cloud Vernetztes Arbeiten Die Zusammenarbeit in und mit virtuellen Teams hat viele Vorteile. Ist das gemeinsa- me Ziel klar, bringen diese zeitlich und räumlich getrennt arbeitenden Gruppen von hoch qualifizierten Mitar- beitern für ein Unternehmen oder ein Projekt eine echte Bereicherung. Kollaborationsplattformen vereinfa- chen Kommunikation und Datenmanagement. F ür Unternehmen, die mit dieser Wie auch bei der Arbeit in lokalen „Für Mitglieder virtueller Teams Art von Projektgruppen arbeiten Teams müssen zunächst Aufgaben, Ver- gelten ähnliche Anforderungen wie bei möchten, ist vor allem räumliche, antwortlichkeiten und Abgabefristen ‚konventionellen‘ Arbeitsgruppen“, sagt zeitliche und auch kulturelle Flexibilität geklärt sein. Aufgrund der räumlichen Dr. Heiner Dunckel, Professor für Ar- entscheidend. Die Arbeit mit virtuellen Trennung und der fast ausschließlich beits- und Organisationspsychologie Teams ist nicht nur für Global Player über Internet und Telefon stattfindenden an der Universität Flensburg. „Soziale geeignet – gerade kleine und mittlere Kommunikation sollte bereits bei Pro- Kompetenzen sind jedoch in beson- Unternehmen profitieren von der kos- jektbeginn feststehen, welche Program- derem Maße erforderlich, wie etwa tengünstigen und zielorientierten Pro- me die Mitarbeiter verwenden sollen und Selbstmanagement, Toleranz und das jektarbeit. wie Prozesse und Abläufe definiert sind. Vertrauen in die Arbeit der anderen. 6 06/14
Titelthema Teamwork digital �� Die Mitglieder müssen sich als Team andere Mittel und Wege, um zu kom- fühlen und gemeinsam an der Aufgabe munizieren. „Im schlimmsten Fall ge- Checkliste arbeiten. Ein Mangel an persönlichem raten dabei Daten in falsche Hände, Online-Austauschplattform Kontakt kann die Gefahr von Missver- wenn Informationen beispielsweise mit Zusammenarbeit bedeutet heute, über die ständnissen, Verzögerungen und Kon- unverschlüsselten Datenträgern oder Grenzen des eigenen Arbeitsortes hinaus mit flikten bergen. Der Aufbau von Ver- ungesicherten Chat-Programmen un- Kollegen, Kunden und Projektpartnern zu inter- trauen ist in virtuellen Teams jedoch tereinander getauscht werden“, warnt agieren. Mit Online-Austauschplatt- etwas schwieriger – mit der Folge, dass Stahl. formen (Collaboration Software) es den Mitgliedern nicht so leichtfällt, Rechtsanwalt Arne Krieger aus Lü- lassen sich Arbeitsabläufe effizi- ein Wir-Gefühl zu entwickeln.“ Der beck, Experte für IT- und Medienrecht enter organisieren. Die Bandbreite Teamleiter müsse daher mehr Aufwand sowie Datenschutz, empfiehlt, Daten der Produkte ist groß und reicht von in die Koordination und Kontrolle der möglichst auf dem heimischen Unter- kostenfreien Angeboten auf Open- Arbeit und die Teamentwicklung ste- nehmensserver oder einer in Deutsch- Source-Basis wie dem virtuellen cken. land betriebenen privaten Cloud zu Lernraumsystem Moodle bis hin zu Professor Dr. Michael Herczeg vom speichern und zu sichern. „Deutschland kostenpflichtigen Komplettlösungen Institut für Multimediale und Interak- hat ein anderes Datenschutzrecht als Foto: Pixabay wie der SmartCloud von IBM. tive Systeme an der Universität zu Lü- beispielsweise die USA – dies muss man Bei der Auswahl einer geeigneten Plattform beck betont, dass es daher „neben den auf jeden Fall beachten.“ 74 Prozent der empfiehlt es sich, im Vorfeld bestimmte Aspekte üblichen Wegen für formale Kommu- befragten Unternehmen einer aktuellen zu beachten. Die folgenden Stichworte helfen, nikation und Informationsaustausch Umfrage von Bitkom Research befürchten das passende Produkt auszuwählen: wichtig ist, die soziale Cybercrime-Attacken – und Kommunikation und In- Die beste Technik belegen damit, dass den Funktionen teraktion möglich zu ma- nützt nichts, solange Unternehmen diese Ge- • Foren/Plattform für den allgemeinen Aus- chen und zu motivieren“. die virtuelle fahr bewusst ist. tausch Dies geschehe vor allem Andere, menschlich durch informelle Medien Zusammenarbeit begründete Probleme, • Kalenderfunktionalität/Export/Abonnement • Dokumentenablage wie Telefon, Chat, Instant nicht gelebt wird. wie etwa Vertrauensver- • Zuständigkeiten (To-dos/Aufgaben) Messaging, Videokonfe- lust im Team, können laut • Videokonferenz/Chat renzen oder E-Mail. Diese sollten vom Dr. Udo Konradt, Professor am Institut • Öffentlicher Bereich für Gäste Arbeitgeber in definierter Weise zur für Arbeits- und Organisationspsycho- • Verbindung mit Homepage Verfügung gestellt werden. logie der Universität Kiel, einfach gelöst • Mobile Nutzung „Die beste Technik nützt jedoch werden: „Für solche Fälle sollten im nichts“, weiß Tobias Stahl von der Lü- Vorfeld Regeln festgelegt worden sein, Datenschutz becker Firma Melting Mind, „solange wie damit umzugehen ist, da sie das • Benutzerverwaltung die virtuelle Zusammenarbeit nicht Team als Ganzes gefährden können. In • Rechteverwaltung für Dokumente auch von jedem Teammitglied gelebt der Regel sollten Führungskräfte dabei • Betrieb als On-Premise-Lösung möglich wird.“ Stahl hat im Rahmen seiner das Vieraugengespräch mit den Betei- • Wenn Cloud-Lösung: geltende Datenschutz- Bachelorthesis mit dem Arbeitskreis ligten suchen oder Personen benennen, richtlinien ITK & Neue Medien der IHK zu Lübeck die diese Aufgabe übernehmen, soge- eine Checkliste für die Evaluierung von nannte Regionalmanager.“ Usability Kollaborationsplattformen ausgearbei- „Viele virtuelle Teams sind an den • Klare Strukturierung tet. Diese von jedem Mitarbeiter über sozialen und kulturellen Barrieren ge- • Wichtige Funktionen schnell erreichbar das Internet zugänglichen Arbeits- und scheitert“, fasst Herczeg zusammen. • Angenehme Bedienung Kommunikationsprogramme hätten „Durch die Globalisierung von Arbeit, • Geringer Einarbeitungsaufwand nicht nur den Vorteil, dass sie zu viele Produkten und Märkten sowie die Fle- • Systemvoraussetzungen (zum Beispiel Java, Versionen derselben Dateien verhin- xibilisierung von Arbeitszeiten und Flash) derten. Neben großer Kostenersparnis -orten gibt es in vielen Fällen aber gar • Kosten ermöglichten sie auch eine vereinfachte keinen anderen Weg mehr, als dass vir- • Open-Source-/Lizenzmodell Datensicherung durch die zentrale Da- tuelle Teams räumlich und zeitlich ge- • Einrichtungskosten (fix oder geschätzt) tenhaltung – gerade für Betriebe mit trennt eng zusammenarbeiten.“ �� • Laufende Kosten pro Nutzer (inklusive Be- kleinem Budget ein Pluspunkt. Aus- trieb) schlaggebend für die Nutzung durch Autorin: Martina Gremler die Teammitglieder sei dabei eine ein- IHK-Redaktion Schleswig-Holstein Praxistipps fache Handhabung und ein klarer Nut- gremler@flensburg.ihk.de • Guidelines für die Benutzung erarbeiten – zen. Die Software sollte zudem auch erhöht Akzeptanz der Mitarbeiter mobil – also mit Tablet oder Smart Studie zu virtueller Kooperation • Frühzeitig erkennen, wenn die Akzeptanz phone – verwendet werden können. www.bertelsmann-stiftung.de fehlt – steuern, schulen und verbessern Bietet das Unternehmen seinem • Mehrwert muss vorhanden und sichtbar sein virtuellen Team allerdings keine Platt- Thesis Kollaborationsplattformen • Bei Einsatz von mobilen Geräten: Mobile form und keine passenden Programme www.melting-mind.de/kollaboration Device Management nicht vergessen �� zum Arbeiten an, finden die Benutzer 06/14 7
Ob eine Arbeitneh- merin außerhalb ihrer Tätigkeit erreichbar sein muss, regeln das Arbeitsgesetz und der Arbeitsvertrag. Foto: iStock.com/princigalli Abschied vom Feierabend? Ständige Erreichbarkeit Durch mobile Endgeräte wie Smartphone, Tablet und Co. sind wir heutzutage theoretisch rund um die Uhr erreichbar. Dies wirkt sich auch auf das Berufsleben aus: Laut einer Studie des IT-Branchenverbands Bitkom sind 77 Prozent der Berufstätigen in Deutschland außerhalb der regulären Arbeitszeiten für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden erreichbar. D ie Meinungen zu den Konsequenzen der ständigen nehmer einen Anspruch auf Vergütung entstehe. Fielen durch Erreichbarkeit gehen auseinander. 2013 haben Psy- die Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit Überstunden an, chologen der Universität Freiburg in einer Metastudie seien auch diese zu vergüten. für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Anders sei die Lage, wenn der Arbeitnehmer freiwillig nach bisherige Forschungsergebnisse zusammengetragen. Demzu- Feierabend beispielsweise dienstliche Telefonate erledige oder folge kommt es zwar einerseits immer häufiger zu Konflikten E-Mails bearbeite. „Bei alldem ist zu beachten, dass das Ar- zwischen Arbeit und Privatleben, andererseits stellten die For- beitszeitgesetz die werktägliche Arbeitszeit auf maximal acht scher aber auch positive Folgen fest: So beschrieben sich die Stunden beschränkt. Des Weiteren ist nach Feierabend eine Befragten mit zunehmender Erreichbarkeit auch als zufriede- Ruhezeit von mindestens elf Stunden vorgeschrieben. Dies ner, engagierter und leistungsfähiger. Dies erkläre sich vor al- führt dazu, dass ein Mitarbeiter, der noch E-Mails beantwortet lem durch das Gefühl, gebraucht zu werden. In oder per Handy zur Verfügung steht, nach der Beantwortung Um Probleme zu einer Studie der Techniker Krankenkasse hin- der letzten Mail theoretisch elf Stunden Ruhezeit haben muss; vermeiden, sollten gegen gaben 20 Prozent der Befragten an, dass hierbei ist jedoch der Umfang entscheidend. Eine kurze Nach- Arbeitgeber mit sie sich durch die geforderte Erreichbarkeit richt, die zeitlich nicht erheblich ist, führt nicht zur Unterbre- auch in Freizeit oder Urlaub belastet fühlten. chung der Ruhezeit“, so Lorenzen. Angestellten Um Probleme von vornherein zu vermeiden, rät er Arbeit- einvernehmliche Rechtliche Situation Wie sieht die rechtliche gebern, mit den Angestellten einvernehmliche vertragliche vertragliche Situation aus? „Grundlagen bei der Frage, ob Regelungen zu treffen. „Im Hinblick auf die zunehmende Zahl Regelungen treffen. ein Arbeitnehmer auch außerhalb seiner ei- an Burnout-Erkrankungen sollte hiermit jedoch sensibel um- gentlichen Tätigkeit erreichbar sein muss, sind gegangen werden, und jeder Arbeitgeber sollte die Arbeitneh- einzig und allein das Arbeitsgesetz sowie der mer zu einem verantwortlichen Umgang mit allen mobilen Arbeitsvertrag“, betont Hans-Ludwig Lorenzen, Fachanwalt Kommunikationsgeräten anhalten.“ �� für Arbeitsrecht. „Beinhaltet der Arbeitsvertrag oder eine Betriebsvereinbarung eine konkrete Festlegung der Arbeits- Autorin: Andrea Henkel zeiten, kann der Arbeitgeber nicht einseitig entscheiden, dass IHK-Redaktion Schleswig-Holstein der Arbeitnehmer auch noch nach Feierabend erreichbar sein henkel@flensburg.ihk.de muss.“ Gebe es hingegen keine festen Regelungen, könne der Arbeitgeber auch anordnen, dass ein Mitarbeiter nach Dienst- Branchenverband Bitkom schluss erreichbar sein müsse. Dies sei dann jedoch als Ar- www.bitkom.org beitszeit oder Rufbereitschaft zu bewerten, sodass dem Arbeit- 8 06/14
Titelthema Teamwork digital �� Big Data Veränderung des Datenvolumens in Unternehmen im Jahr 2013 in Unternehmen 6% weiß nicht/k. A. Bitkom-Studie Big Data steht vor dem Durchbruch. Der Begriff bezeichnet den Umgang 3% und die Auswertung großer und komplexer Abnahme des Datenvolumens 91 % Datenmengen. Aktuell setzt in Deutschland fast Zunahme des Datenvolumens jedes zehnte Unternehmen Big-Data-Lösungen ein und 31 Prozent haben konkrete Pläne, dies künftig zu tun. Weitere 28 Prozent diskutieren die Nutzung und nur ein Drittel hat sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 507 22 % durchschnittliches Unternehmen im Auftrag des Branchenverbands Wachstum der Bitkom. Datenmenge Grafiken: Bitkom Research 2014 Wie Unternehmen auf das steigende Ist Big Data für Ihr Unternehmen relevant? Datenvolumen reagieren (Maßnahmen 2013 erfolgt oder 2014 konkret geplant) 29 % 9% Wir setzen Big Data 79 % nein bereits ein 31 % 46 % 40 % 71 % ja Wir planen den Einsatz von Big Data konkret 26 % 28 % Wir überlegen noch 33 % Erweiterung Einsatz von Einsatz von Einstellung von Wir haben uns noch nicht von Speicher- Analyse-Tools Cloud-Lösungen Big-Data- damit beschäftigt kapazitäten Spezialisten Anzeige 830000383064 HDWE Dierck.indd 1 13.05.14 11:57 06/14 9
�� Titelthema Teamwork digital Altmodische Maus Mensch-Maschine-Schnittstelle In allen Bereichen, in denen wir mit Technik in Berührung kommen, wird eine Schnittstelle mit Vermittlungsfunktion zwischen Mensch und Maschine gebraucht. Moderne User-Interface-Designs gehen auf die visuellen, auditiven und haptischen Eigenheiten des Menschen ein. Kaffeespezialitäten oder die Anzeige des Kaffeevorrats. Die Funktionen müssen selbsterklärend sein, damit sie von allen Mitarbeitern oder Aushilfskräften ohne Einweisung bedient werden können. Die einfache Bedienbarkeit komplexer Systeme ohne notwenige Einarbeitung spart Zeit und Kosten. Häufig entschei- det sie zudem über den Markterfolg ei- nes Geräts. Digitaler Spiegel Die Mensch-Ma- schine-Interaktion kennt viele Varian- ten: etwa Display, Touchscreen, Sprach- oder Gestensteuerung. Die More Success Marketing GmbH aus Lübeck entwickelt Systeme, die intuitiv bedienbar sind und auf die Nutzung interaktiver Hardware ausgelegt werden. Beispiele hierfür sind Multi-Touch-Displays, die das gleichzei- tige Arbeiten mehrerer Anwender auf einem einzigen Display erlauben und per Gesichtserkennung die Identifikati- on einzelner Personen ermöglichen. „Wir haben uns vor allem auf Soft- Foto: macio GmbH warelösungen für den stationären Han- del und den Online-Handel spezialisiert und entwickeln Lösungen, die dem Kunden Transparenz und einen Mehr- wert beim Einkaufserlebnis bieten“, so C omputer beispielsweise wurden face-Design und Softwareengineering Geschäftsführer Markus Oeller. Da gibt jahrelang vor allem für Profis aus einer Hand. Die Kieler entwickeln es etwa den digitalen Tisch für Produkt- konstruiert. Mittlerweile werden Softwaretechnologien für namhafte präsentationen – oder den interaktiven ältere Schnittstellentechnologien wie Kunden aus dem Maschinen- und Ge- Modeberater in Form eines digitalen die Maus unmodern. Computersysteme rätebau sowie der Medizintechnik. Bei- Spiegels: Der Kunde zieht mittels Gesten sind heute in unterschiedlichste Geräte spiele sind Melitta-Kaffeemaschinen für und ohne lästiges Anprobieren virtuell integriert, ohne als Computer erkenn- den professionellen Einsatz, Systeme für Kleidungsstücke an und erhält Empfeh- bar zu sein. Die Kommunikation mit die Überwachung von Industrieanlagen, lungen zu möglichen Kombinationen. diesen Endgeräten ist bereits vereinfacht Lösungen für die Gebäudeautomation Und der Händler gewinnt mit der Tech- worden. Spätestens das iPhone hat mit oder Lösungen für die Mensch-Robo- nologie zusätzliche Informationen über seinem intuitiven User-Interface den ter-Schnittstelle in Zusammenarbeit mit bevorzugte Kleidungsstücke, Kunden- Markt revolutioniert. dem Fraunhofer-Institut. frequenz und Beratungsdauer. �� „Smartphones, Tablets und Apps er- „Wir legen Wert auf Bediensicher- obern nicht nur den Consumer-Markt, heit, intuitive Benutzerführung und Autorin: Hilke Ohrt sondern dringen in die Produktions- ansprechendes Design, hinter dem Freie Journalistin hallen vor. Sie bieten die Möglichkeit, durchdachte, individuell entwickelte redaktion@ihk-sh.de ortsunabhängig auf Maschinen und Bedienkonzepte und Softwarelösungen Anlagen zuzugreifen“, erklärt Rebecca stehen“, so Rothfuß. So braucht zum Mehr unter Rothfuß, Leiterin Interaktionsdesign der Beispiel eine professionelle Kaffeema- www.macio.de Kieler macio GmbH. Das Unternehmen schine für die Gastronomie Funktionen www.msm-success.de bietet bereits seit 15 Jahren User-Inter- für Sammelbestellungen, individuelle 10 06/14
Titelthema Teamwork digital �� Fotos: Gustav Ramelow KG, Sneaxs GmbH Ramelow-Mitarbeiterin mit Fashion Cam Vertriebskanäle Sneaxs-Ladengeschäft in Kiel verknüpfen E-Commerce Viele Kunden shoppen heute bequem vom heimischen PC aus oder mit mobilen Endgeräten, anstatt den Weg in die Innenstädte zu wählen. Doch der Online-Handel kann stationären Händlern auch zu Zusatzumsätzen verhelfen. Einer Studie des E-Commerce-Centers Köln (ECC Köln) zufolge werden rund 50 Prozent des stationären Umsatzes durch Online-Recherchen vorbereitet. Immer wichtiger wird die Verknüpfung der einzelnen Vertriebskanäle. D ie Zukunft gehört Multichan- Holstein setzt auf E-Communication Mode nach Trageanlässen sowie Liefe- nel-Konzepten, davon ist Philip als Ergänzung zum stationären Handel rantenauflistung mit Hintergrundsto- Hauberg von der Sport-Hauberg und baut den Einsatz digitaler Medien ry. „So kann sich der Kunde vor dem GmbH in Neumünster überzeugt. „Der seit 2012 kontinuierlich aus. Die Ba- Einkauf in Ruhe zu Hause darüber Kunde informiert sich online und kauft sis für die Online-Aktivitäten ist die informieren, was er kaufen möchte“, stationär und umgekehrt ebenso. Der Website www.ramelow.com mit stets sagt Sonja Albrech aus der Ramelow- Markt wird immer mehr verschmel- aktuellen News, die 2013 rund 110.000 Marketingleitung. In den Modehäusern zen.“ Gemeinsam mit Knud Hansen, Besucher verzeichnete. Regelmäßig gibt es zudem eine Fashion Cam. Damit Chef der Kieler Firma Sporthaus Nis werden E-Mail-Newsletter an 20.000 können sich Kunden selber fotografie- Knudsen KG, ist Hauberg Geschäfts- Stammkunden geschickt. Zudem ist ren, das Foto weiterschicken oder auf führer des im Juli 2013 neu eröffneten das Unternehmen auf drei Social-Me- der Ramelow-Website posten. �� Ladengeschäfts Sneaxs in Kiel. Zeit- dia-Kanälen vertreten: mit zwei Face- gleich wurde mit www.sneaxs.de der book-Fanpages, bei Pinterest und bei Autorin: Hilke Ohrt Sneaker-Online-Shop gelauncht. Die YouTube. Hinzu kommt die Ramelow- Freie Journalistin Plattform wirbt mit kundenorientier- Smartphone-App. redaktion@ihk-sh.de tem Service, fairen Preisen, schneller Seit April gibt es eine neue Ramelow- Lieferung und vor allem mit hochak- Website im Responsive Design, das Mehr unter tuellen Trends und vielen Topmarken. sich automatisch an Tablets und Smart www.sneaxs.de Laut Hauberg stellt gerade die Kom- phones anpasst, mit neuen Features www.ramelow.com bination aus Laden und Internet einen wie „Look of the Week“, Sortierung der besonderen Anreiz für die Kunden dar. Viele Interessierte aus der Region wür- den sich online informieren und dann in das Geschäft kommen. Im Laden er- halten sie dann umfassenden Service, ausführliche Beratung und können neben Klassikern auch Brandaktuel- les und viele Liebhaberstücke auf 115 Quadratmetern Verkaufsfläche entde- cken. Darüber hinaus konnten mit dem Webangebot europaweit neue Kunden- kreise erschlossen werden. Dialog mit Kunden Das Modehaus SFP PROJEKTBAU GMBH, Rolfinckstr. 31, 22391 Hamburg, Ramelow mit Sitz in Elmshorn und Tel.: 040/513 29 78 0, Fax: 040/513 29 78 18, www.sfp-projekt-bau.de weiteren Standorten in Schleswig- 06/14 11
�� Titelthema Teamwork digital D ie NSA-Affäre macht erschreckend deutlich, dass der modernen Informationstechnologie im Spionagebe- reich kaum noch Grenzen gesetzt sind. Steht deshalb das vernetzte, digitale Leben mit seinen rasant gewachsenen Infrastrukturen und den ökonomischen Hoffnungsträgern der IuK-Technologie nach zwei Dekaden vor einem Para- digmenwechsel, der gar zurückführt in die analoge Welt der Schreibstube und des Posthorns? Ausspähung, Überwachung und Manipulation bis hin zur Sabotage haben das Vertrauen von privaten Anwendern und Wirtschaft in die weltweite Telekommunikation und in das weltumspannende Internet erschüttert. Eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom Ende 2013 ergab, dass 80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland ihre Daten im Internet ge- nerell für unsicher halten. Die Verunsicherung betrifft jedoch auch die Wirtschaft. Das Thema „Cloud-Computing“ wird nach jüngsten Umfra- gen für mehr als jedes zweite Unternehmen für wichtig bis sehr wichtig gehalten. Zugleich fragen deutsche Firmen heute mehr denn je heimische Cloud-Dienste nach. Bereits die 2013 von der IHK Nord durchgeführte Umfrage zur Sicherheitslage der norddeutschen Wirtschaft zeigte, dass jedes dritte Unternehmen im Norden Opfer von Cyberatta- cken war. Laut jüngst veröffentlichtem Symantec-Sicherheits- bericht stieg weltweit die Zahl der Attacken gegen Ende 2013 nochmals dramatisch an. Vorfälle melden Zugleich hat sich jedoch das Bewusstsein in den Unternehmen angesichts der Gefahren gewandelt. Die Zeit punktueller Sicherheitsmaßnahmen ist für immer mehr Betriebe Vergangenheit. An ihre Stelle treten Sicherheitskon- zepte und -strategien sowie eine stärkere Sensibilisierung der Mitarbeiter. Wichtig ist und bleibt jedoch die Bereitschaft der Unternehmen, Sicherheitsvorfälle bei den zuständigen Straf- verfolgungsbehörden anzuzeigen. Know-how und Innovationsfähigkeit deutscher Unter- nehmen sind Schlüsselfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft. Der Schutz dieser elementaren Ressourcen ist somit eine Aufgabe von gesamtstaatlichem In- teresse. Daher entwickeln derzeit das Bundesinnenministeri- um, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Foto: Clipdealer der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ge- meinsam eine „Nationale Strategie für den Wirtschaftsschutz“. Sie soll die Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland ergän- zen, insbesondere die „Allianz für Cyber-Sicherheit“, an der BDI und DIHK ebenfalls beteiligt sind. Konzepte gegen Eine bessere Vernetzung von Unternehmen, IHKs, Ver- bänden und Sicherheitsbehörden, die bestimmt wird durch eine stärkere Vertrauenskultur, ist zudem notwendig. Nur auf Cyberattacken diese Weise kann es der Wirtschaft gelingen, auch künftig die Schreibmaschinen auf dem Dachboden zu lassen. �� IT-Sicherheit Vergangenes Jahr meldete Spiegel On- Autor: Thomas Balk line, der russische Geheimdienst FSO plane, elektrische IHK zu Kiel, Standortpolitik Schreibmaschinen anzuschaffen. Auch Farb- und Korrek- balk@kiel.ihk.de turbänder zweier großer deutscher Hersteller fänden sich Website der „Allianz für Cyber-Sicherheit“ auf der Bestellliste. Offenbar gehen angesichts des Risi- mit Cyber-Sicherheitscheck kos digitaler Kommunikation selbst (oder gerade) Nach- www.allianz-fuer-cybersicherheit.de richtendienste ungewöhnliche Wege. 12 06/14
Titelthema Teamwork digital �� Schutz gegen Industriespionage Gebäudeabschirmung In einer vernetzten Welt wird auch das Thema Strahlung und Industriespionage immer wichtiger. Die Cuprotect Shielding Systems GmbH in Bargteheide schützt vor beidem seit mehr als zehn Jahren mit einem selbst entwickelten Abschirmsystem. Firmenchef Wolfgang Kessel erklärt, was Gebäudeabschirmung leisten kann. D er Umweltanalytiker hat ein pa- tentiertes Abschirmsystem aus In den Fassadenaufbau feinmaschigem Kupfergewebe integrierte Abschirmung entwickelt, welches auf Innen- und Au- ßenwände eingeputzt sowie in Wand- und Dachaufbauten integriert werden kann. Kessel hat unter anderem eine Bundeswehrkaserne auf Sardinien und ein Atomkraftwerk in Finnland kom- plett abgeschirmt. Wirtschaft: In welchen Bereichen kommt das Cuprotect-System zum Ein- satz? Wolfgang Kessel: Wenn es um den Schutz von sensibler Elektronik ge- gen Störeinflüsse von außen geht, zum Schutz vor Industriespionage und zum Personenschutz im Nahbereich von Sendeanlagen gegen biologisch relevan- Fotos: Cuprotect te Hochfrequenzstrahlung. Wirtschaft: Was wird dabei abge- schirmt? Kessel: Bei der sensiblen Elektronik handelt es sich etwa um Serverräume, Kommandostände, sensible Produktionsbetriebe oder medi- wichtiger Komponenten kann selbst ein großes Unternehmen zinische Diagnoseräume. Cuprotect kommt überall dort zum in kurzer Zeit in den Ruin treiben. �� Einsatz, wo Steuerungselemente in der Überwachung, in Si- cherheitsbereichen sowie in Produktionen von außen gestört Interview: Nathalie Klüver, freie Journalistin oder zerstört werden können. Was die Industriespionage be- redaktion@ihk-sh.de trifft: Mit jedem Smartphone oder Handy kann heute jeder Prozessablauf dokumentiert, WLAN-Netze können gehackt Website der Cuprotect Shielding Systems GmbH und Gebäude belauscht werden. Und zur Strahlung: Im Nah- www.cuprotect-abschirmsysteme.de bereich von Mobilfunkanlagen wird erhöhte HF-Strahlung emittiert. Davor schützt unser Produkt ebenfalls. Anzeige Wirtschaft: Welche Firmen sollten sich mit der Abschir- mung ihrer Gebäude befassen? Kessel: Alle Firmen, die sensible Daten nutzen oder ver- walten und ihr Know-how schützen wollen. Hier ist die Ge- bäudeabschirmung effektiver und kostengünstiger als die Komplettschirmung einzelner Räume. Aber auch alle Firmen, die WLAN-Netze, Repeater für DECT-Telefone oder andere Funkantennen auf ihrem Betriebsgelände nutzen. Hier kann an Daueraufenthaltsplätzen durch Reduzierung auf ein Tau- sendstel der Strahlenintensität die gleiche Funktion erreicht werden. Wirtschaft: Wieso wird dieses Thema immer wichtiger? Kessel: Die ganze Welt ist miteinander vernetzt. Die Ab- hängigkeit von Elektronik in allen Bereichen unseres gesell- schaftlichen Lebens ist so groß wie nie zuvor, genauso die Ver- wundbarkeit. Der Ausfall wichtiger Datenflüsse oder betriebs- 06/14 13 830000380064 GND.indd 1 19.05.14 12:17
�� Wirtschaft im Gespräch „Breitbandpolitik ist Wirtschaftspolitik!“ Digitale Infrastruktur in Schleswig-Holstein In der Wirtschaft wird über Industrie 4.0 gesprochen. Die Informationsgesellschaft schreitet voran. Wie sieht es aber mit der Breitbandversorgung im Flächenland Schleswig- Holstein aus? Darüber sprach die Wirtschaft mit dem zuständigen Staatssekretär Ralph Müller-Beck vom Wirtschaftsministerium Schleswig-Holsteins. Wirtschaft: Wie ist der Stand des in diesen Regionen Perspektiven Breitbandausbaus? Ist schon Licht am bieten. Ende des Tunnels zu sehen? Wirtschaft: Wie stellen Sie Wettbe- Ralph Müller-Beck: Eine Grundver- werbsgleichheit zwischen privaten An- sorgung mit einem Megabit pro Sekun- bietern und kommunalen Anbietern de (Mbit/s) ist in Schleswig-Holstein beziehungsweise kommunalen Unter- nahezu flächendeckend gewährleistet. aber wir halten es im Interesse der Zu- nehmen sicher? Aber über solche Bandbreiten brauchen kunftsfähigkeit unseres Landes für er- Müller-Beck: Ich sehe hier keinen wir heute gar nicht mehr zu reden. Span- forderlich. Widerspruch. Dort, wo private Anbie- nender ist die Versorgung mit 50 Mbit/s, Es gibt bereits viele erfolgreiche Glas- ter tätig werden, wird und muss sich die über die in Schleswig-Holstein bereits faserprojekte bis in die Haushalte, die öffentliche Hand zurückhalten. Dies 61,7 Prozent der Haushalte verfügen. vor allem von Stadtwerken, Energieun- wird durch die beihilferechtlichen Ver- Der Bundesdurchschnitt unter Ein- ternehmen, Breitbandnetzgesellschaften fahren sichergestellt, wonach zunächst beziehung der Stadtstaaten und der und kommunalen Breitbandzweckver- ein Interessenbekundungsverfahren bevölkerungsstarken Länder liegt bei bänden realisiert werden. Natürlich ist erfolgen muss, mit dem abgefragt wird, 58,4 Prozent. Mit unserer Breitband- es noch ein langer Weg bis zur Flächen- ob es einen privaten Anbieter gibt, der strategie verfolgen wir das Ziel einer deckung. So lange brauchen wir auch ohne öffentliche Zuschüsse ausbauen flächendeckenden Versorgung mit Glas- leistungsfähige Übergangslösungen, die will und dies auch garantiert. Ist das der fasernetzen bis 2030. Dies ist ehrgeizig, durch andere Technologien gewährleis- Fall, gibt es keinen Raum für ein kom- tet werden und die das Glasfaserkabel munales Tätigwerden. Bei den kommu- immer weiter ins Land treiben. nalen Unternehmen gehen wir davon Wirtschaft: Also erste Lichtschim- aus, dass sich diese marktwirtschaftlich, mer am Ende des Tunnels? also wie andere Unternehmen auch, Müller-Beck: Ja, aber wir müssen verhalten. alle Kräfte bündeln – Wirtschaft, Land, Wirtschaft: Betrachten Sie Glasfaser Kommunen und auch der Bund –, um als die zukunftsträchtigste Breitband- diese Ziele zu erreichen. Vor allem den technologie, die verlängerte Abschrei- Bund brauchen wir als Unterstützer, weil bungsfristen rechtfertigt, oder sind ein kleines Land wie Schleswig-Holstein andere Technologien ebenso leistungs- Foto: Olaf Bathke sonst überfordert wäre. Das Land selbst fähig? wird seine Breitbandinstrumente wei- Müller-Beck: Alle Experten sind sich ter ausbauen. So ist die Bereitstellung einig, dass Glasfaser die zukunftssichers- zusätzlicher Fördermittel von 15 Milli- te Breitbandtechnologie ist und dass wir onen Euro geplant, das Breitband-Kom- langfristig flächendeckende Glasfaser- Zur Person petenzzentrum soll gestärkt werden und lösungen brauchen, weil der Bandbrei- ein Zinssubventionierungsprogramm tenbedarf ständig steigt: Denken Sie an Ralph Müller-Beck, Jahrgang 1969, ist seit ist in Vorbereitung. Telemedizin, Cloud-Computing oder 2012 Staatssekretär im schleswig-holsteini- Wirtschaft: Wie stellen Sie sicher, hochauflösendes Fernsehen. Die Frage schen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Ver- dass der Breitbandausbau auch in dünn ist nur, wie wir einen flächendeckenden kehr und Technologie. Zuvor war der gelernte besiedelten Räumen erfolgt? Glasfaserausbau finanzieren können, Verwaltungsangestellte seit 2005 geschäftsfüh- Müller-Beck: Unsere Breitbandstra- weil die Tiefbaukosten hoch sind, vor render Vorsitzender des Deutschen Gewerk- tegie ist ganz klar auf Flächendeckung allem in den ländlichen Räumen, wo die schaftsbundes in der Region KERN (Kiel, Eckern- ausgerichtet, gerade um sicherzustellen, Wirtschaftlichkeit zusätzlich durch eine förde, Rendsburg, Neumünster, Plön). �� dass auch die Fläche versorgt wird und geringe Bevölkerungsdichte beeinträch- wir den Betrieben und den Menschen tigt wird. 14 06/14
Wirtschaft im Gespräch �� der Bund direkt mit den betroffenen Staatskanzleien spricht. Es ist dringend erforderlich, dass der Bund in einen konstruktiven Dialog mit den Ländern eintritt. Wirtschaft: Halten „Unsere Sie bei der Breitband- Breitbandstrategie versorgung eine vor- ist ganz klar auf rangige Versorgung von Gewerbegebieten Flächendeckung Foto: iStock.com/alexeysch und Unternehmen für ausgerichtet.“ sinnvoll oder setzen Sie keine Prioritäten nach Nutzergrup- pen? Müller-Beck: Die Maßnahmen zur Breitbandversorgung sollen selbstver- Wirtschaft: Welche – auch finanzi- ständlich nicht nur der Bevölkerung elle – Hilfe bietet der Bund dem Land zugutekommen, sondern auch den Schleswig-Holstein zur Unterstützung Unternehmen im Lande, weil Breit- von Projekten zum Breitbandausbau? bandpolitik auch immer Wirtschafts- Müller-Beck: Der Bund hilft uns si- Breitbandaus- politik ist. Fairerweise muss man cher an vielen Stellen, vor allem durch bau, weil sonst allerdings sagen, dass Unternehmen die Bereitstellung von Fördermitteln die Breitbandziele des sich im akuten Bedarfsfall auch über im Rahmen der Bund-Länder-Gemein- Bundes – 50 Mbit/s flächendeckend bis spezielle Unternehmensprodukte der schaftsaufgaben, durch regulatorische 2018 – nicht erreichbar sein werden: Breitbandanbieter versorgen lassen Maßnahmen, durch die Unterstützung bislang Fehlanzeige. können; das ist aber zugegebener- von Synergieeffekten zur Kostensen- Wirtschaft: Dafür gibt es doch jetzt maßen teurer als eine Lösung von kung – etwa Infrastrukturatlas, Rege- Bundesminister Dobrindt. der Stange. Wir sind derzeit dabei zu lungen im Telekommunikationsgesetz Müller-Beck: Der neue Minister für prüfen, ob wir unser Unterstützungs- zur Mitnutzung öffentlicher Infrastruk- digitale Infrastruktur kündigt an, das instrumentarium auch gezielt für Ge- turen – oder durch die Bereitstellung schnellste Internet der Welt in Deutsch- werbegebiete und vergleichbare ge- von Funkfrequenzen. Auch der Koaliti- land zu realisieren. Bislang sind Mittel werbliche Konzentrationen einsetzen onsvertrag bekennt sich dankenswerter- und Instrumente nicht benannt. Hinzu können. Dies werden wir in Kürze weise an vielen Stellen klar zur Notwen- kommt, dass der Bund nur mit wenigen auch mit den IHKs besprechen. �� digkeit des Breitbandausbaus. Unternehmen über den Breitbandaus- Ich will aber auch nicht verschweigen, bau geredet hat, die Länder werden Interview: Michael Legband dass die Länder an einigen Stellen sehr noch nicht ausreichend einbezogen. Das IHK-Redaktion Schleswig-Holstein unzufrieden mit dem Bund sind: Seit muss sich ändern. legband@kiel.ihk.de über zwei Jahren fordern Wirtschafts- Stattdessen werden die Länder auf- und Ministerpräsidentenkonferenz vom gefordert, der Bereitstellung der bisheri- Breitband-Kompetenzzentrum Bund ein ausreichend dotiertes Förder- gen Rundfunkfrequenzen für den Breit- www.bkzsh.de oder Finanzierungsprogramm für den bandausbau zuzustimmen, ohne dass Ingenieurbüro Industrieschilder Sanierung An-/Umbau Planen Rechnen Bauen Neubau Komplett-Lösungen www.aschinger-ingenieure.de 06/14 15
�� Wirtschaft im Gespräch Foto: MAC IT-Solutions Aufstrebendes Unternehmen: die Mitarbeiter der Mac IT-Solutions GmbH Integrierte Vertriebskanäle Im Kern besteht die Softwarelösung von Mac IT-Solutions aus speziell auf den Versandhandel zugeschnittenen CRM- und ERP-Softwarelösungen. Mac IT-Solutions GmbH Seit mehr als zehn Jahren bietet Mac IT-Solu- CRM – Customer Relationship Ma- tions im Süden Flensburgs individuelle IT-Lösungen für den Handel über nagement – führt die gesamte Planung, Internet, Katalog und im stationären Geschäft an. Manche Kunden betreut Steuerung und Durchführung aller interaktiven Prozesse mit den Kunden das in Schleswig-Holstein verwurzelte Unternehmen bereits seit 25 Jahren durch. ERP – Enterprise Resource Plan- und betreibt inzwischen auch Büros in Hamburg, Olpe und Köln. ning – steuert die betrieblichen Prozesse wie Produktion, Vertrieb und Logistik. V iele der 90 Mitarbeiter des im grierten IT-Lösungen aus einer Hand ist Ergänzt werden diese Programme mit deutschsprachigen Raum agie- also nicht nur eine bessere Kompatibili- einer speziell entwickelten, integrier- renden Mittelständlers sind Ex- tät, sondern auch eine große Zeiterspar- ten Kassenlösung (POSeidon), einer perten aus Ein- und Verkauf, Marke- nis bei der Lösung von Problemen. E-Commerce-Plattform (SHOPin) und ting, Logistik, Finanzbuchhaltung und einem Webportal (PORTal) zur Anbin- Controlling. Kunden sollen so die op- Cross-Channel-Strategie In Zeiten dung von externen Partnern, was etwa timale Unterstützung in jedem Bereich zunehmender Digitalisierung entdecken bei Streckenlieferungen oder Callcen- erhalten. „2013 betrug der Umsatz des einstmals ausschließlich internetbasierte tern nützlich ist. interaktiven Handels in Deutschland Versandhändler den stationären Einzel- Vier angehende IT-Systemkaufleute 48,3 Milliarden Euro mit einem mas- handel. Mit Outlet-Stores, Showrooms bildet das stetig wachsende Unternehmen siv wachsenden Online-Bereich: Die- und Eigenmarken wollen sie sich von aktuell aus. Künftig möchte Wieland den ser hat am Einzelhandel bereits über Mitbewerbern unterscheiden. Mac IT- Fokus jedoch stärker auf Studenten legen zehn Prozent Gesamtanteil“, berichtet Solutions hilft dabei mit seinen weitest- und bietet bereits jetzt die Möglichkeit Geschäftsführer Dirk Wieland. „Viele gehend automatisierten IT-Plattformen, zu Werkspraktika an. Seit einem halben Unternehmen stehen daher vor großen damit sich der Kunde ganz dem Geschäft Jahr arbeitet Mac IT-Solutions daher mit Herausforderungen auf der technischen widmen kann. 29 Prozent der im inter- den Universitäten in Flensburg und Kiel Seite. Oft wurden die verschiedenen aktiven Handel tätigen Unternehmen zusammen. �� Vertriebskanäle unabhängig voneinan- arbeiteten 2013 bereits mit einer derarti- der geplant – dies kann zu großen Be- gen Cross-Channel-Strategie. Dabei sind Autorinnen: einträchtigungen im laufenden Betrieb die Verkaufskanäle stark vernetzt – der Martina Gremler und Chiara Jackstadt führen. Das Risiko von nicht vernünftig Kunde kauft zu denselben Konditionen, IHK-Redaktion Schleswig-Holstein aufeinander abgestimmten Systemen egal ob im Internet, im Laden oder per Ka- gremler@flensburg.ihk.de ist gerade im E-Commerce eklatant, da talog. „Daher macht es Sinn“, so Wieland, sich heute ein Problem durch das In- „eine Infrastruktur zu haben, die flexibel Website Mac IT-Solutions GmbH ternet schneller als noch vor ein paar mit neuen Ideen umgehen kann“ – die www.mac-its.com Jahren verbreitet.“ Der Vorteil bei inte- Stärke seines Unternehmens. 16 06/14
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