Best Practice Ausgabe 01|2011 - Das Kundenmagazin von T-Systems - Deutsche Telekom
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editorial 3 Reinhard Clemens, 50, ist seit Dezember 2007 Vorstand T-Systems Deutsche Telekom AG und CEO von T-Systems. Deutsche Maßarbeit bei Datenschutz und Datensicherheit genießt internationales Ansehen. Darum sollte Deutschland jetzt die Chance nutzen, Standards in Europa zu setzen und die Versorgungssicherheit Foto: T-Systems der Industrie maßgeblich mitzugestalten. Eine europäische Cloud „made in Germany“ Das Motto der diesjährigen CeBIT lautet „Work and Life with the Cloud“. Konzerne wollen auch deutsche Maßarbeit bei Datenschutz und Datensicher- Viele haben sich gefragt, warum man erst jetzt die Cloud zum Topthema der heit. Nirgendwo sind die Standards so hoch wie bei uns. Messe macht – das haben die Medien doch schon vor zwei Jahren heiß dis- Und diese Standards schützen ein wertvolles Gut. Kein Unternehmen kutiert? Für die meisten war Cloud Computing zu jenem Zeitpunkt nicht viel kann es sich heute leisten, seine ICT aufs Spiel zu setzen. Zu erfolgs- und mehr als ein Hype. Heute ist es das beherrschende Thema unserer Branche: überlebenskritisch ist dieser „Rohstoff“ geworden. Gerade in Zeiten oft staat- In fast allen Kundengesprächen geht es mittlerweile darum, welche Anwen- lich organisierter Wirtschaftsspionage oder -sabotage genießen die hohen dungen wir als Nächstes in die Cloud bringen, mit welchen Standards wir deutschen Sicherheitsstandards großes Vertrauen in der Welt. arbeiten und wie wir die Daten sichern. Mit Blick darauf, dass nationale Konzepte in einer globalen Welt nur Nach einer aktuellen Studie im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM Zwischenlösungen sein können, fällt Deutschland und seiner ICT-Branche haben sich IT und Telekommunikation zu den Innovationsmotoren der deut- hier eine Vorreiterrolle zu. Die Entwicklung bietet uns die einmalige Chance, schen Volkswirtschaft entwickelt. So soll fast ein Viertel des BIP-Wachstums Standards in Europa zu setzen und so ein Stück Versorgungssicherheit für die in Deutschland auf den Einsatz von ICT zurückgehen. Und Cloud Computing europäische Industrie maßgeblich mitzugestalten. wird diese Entwicklung noch verstärken. Denn ICT aus der Wolke macht leis- Aus diesem Grund ist das Messemotto „Arbeit und Leben mit der tungsfähige Infrastrukturen und Systeme für Unternehmen und Organisatio- Cloud“ klug gewählt und kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn das nen aller Größe verfügbar. Thema Cloud neigt sich noch lange nicht seinem Ende zu. Es hat gerade erst Dabei ist es kein Zufall, dass gerade hierzulande Cloud Computing begonnen. boomt. Die deutsche Wirtschaft hat die weltweite Finanz- und Wirtschafts- krise verhältnismäßig gut gemeistert. Ihre Produktion ist global aufgestellt, Herzlichst Ihr und sie nutzt auch die weltweite Lieferfähigkeit von Clouds. Und deutsche Reinhard Clemens Best Practice 01 l 2011
4 inhalt AUSGABE 01|2011 Wenn das Leben und Arbeiten in der Cloud auf Applikationen unterschiedlich sicherer Herkunft zurückgreift, sorgen Provider-Plattformen dafür, dass die Compliance-Regeln von Unternehmen eingehalten werden. ausgewählt bewegen IMPRESSUM Best Practice Das Kundenmagazin von T-Systems 06 News-Ticker 12 Sicherer Pfad in die Wolke International. BMW testet europaweites Not- Cloud Computing. Wenn CIOs nur ein Problem Herausgeber rufsystem eCall … METRO-Märkte nutzen Smart- hätten, wären sie glücklich. Aber Kostendruck Thomas Spreitzer, T-Systems-Marketing Gesamtverantwortung phones als Einkaufsassistenten … T-Systems- und Investitionsstau, die Wucht der Social Gina Duscher Projektmanagement Rechenzentrum in Brasilien mit TIER III zertifiziert Media von draußen und der eigenen Mitarbeiter Tatjana Geierhaas Chefredaktion … gemeinsames CRM-Tool „SalSA“ von Tele- von innen, eine Flut immer smarterer Endgeräte Thomas van Zütphen (V. i. S. d. P.) kom und SAP … 220 IT-Mitarbeiter des Energie- und täglich neue Angebote von Software und Organisation Liane Schönefeld konzerns E.ON wechseln zu T-Systems … Infrastruktur aus der Cloud – um dieses Problem- Layout Jessica Winter dickicht zu lösen, brauchen CIOs Helfer. Den Chef vom Dienst Stefan M. Glowa Pfadfinder zur richtigen Wolke zum Beispiel. Schlussredaktion Sebastian Schulin 10 Autofahrers kleine Helfer Autoren dieser Ausgabe: Ralf Bretting, Anna Ausgezeichnet. Für findige Ideen, die Autofahren Dunne, Horst Ellermann, Tatjana Geierhaas, Steffan Heuer, Roger Homrich, Silke Offergeld, via Handy sicherer, umweltschonender oder 13 Das Sorgerecht der CIOs Matt Sloan, Thomas van Zütphen Verlag bequemer machen, vergaben die Telekom und Grafik. Wenn Clouds über das Web 2.0 auch HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH, ein Unternehmen der GANSKE VERLAGSGRUPPE die Zeitschrift „Autobild“ erstmals den App- Unternehmen erobern, leben ERP und CRM in Fotos: Bildagentur Zoonar GmbH, PR (2); Illustration: designwünsche Harvestehuder Weg 42, 20149 Hamburg Award. Vier smarte Gewinner stellen wir vor. Nachbarschaft mit YouTube & Co. Dafür, dass Tel. (040) 441 88-457, Fax (040) 441 88-236 E-Mail: cp@hoca.de die Wohngemeinschaft etwa auf Firmenhandys Geschäftsführung Dr. Kai Laakmann nicht verwildert, muss der CIO sorgen. Objektleitung HOFFMANN UND CAMPE Christian Breid Herstellung Claude Hellweg (Ltg.), Oliver Lupp Litho 22 Analyze IT Einsatz Creative Production, Hamburg Druck Wenn der Consumer zweimal klingelt. Cloud NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG, Wittingen VIDEO Schon gesehen? Computing ist für Forrester-Analyst Dr. Stefan Copyright www.t-systems.de/videos Ried nicht nur ein neues Providermodell. © 2011 by T-Systems BEST PRACTICE ONLINE Schon gelesen? Nachdrucke nur mit Quellenangabe und www.t-systems.de/bestpractice Vielmehr habe die IT-Branche, getrieben von der Belegexemplar. Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. TWITTER Schon verfolgt? Social-Consumer-Welt, die Chance, einen Fragen zu Inhalt, Versand oder Bestellungen BestPractice@t-systems.com www.twitter.com/tsystemsde großen Schritt zur Industrialisierung zu gehen. ISSN 1860-689X BEST PRACTICE AUFS HANDY Dafür, so der Experte, brauchen CIOs jedoch Themen der kommenden Ausgabe vorab unter www.t-systems.de/bp-mobile Mut – für ihren Rollenwandel zu Cloud-Brokern. Best Practice 01|2011
5 erfahren 24 Distanzkauf in neuem Look Klingel. Mit seinen Internetportalen lockt der Pforzheimer Versandhändler neue Zielgruppen Frontend: Mit fertigen Modulen aus Licht-, zum Shoppen auf die Chaiselongue – und führt Crash-Management- und klassische Kataloge zur Renaissance. Klimakomponenten beliefert HBPO seine internationalen 26 Vordenker Automobilbau-Kunden. Ein Komplett-Outsour- Social Media. Für den wachsenden Einfluss der cing seiner ICT machte Facebooks dieser Welt hat Marc Benioff den Be- den Zulieferer fit für die weltweite Expansion. griff „Cloud 2“ geprägt. Dort, so der Salesforce- 46 Inside Telekom Gründer, seien immer mehr Unternehmen schon Telematik. In einer strategischen Allianz wollen angekommen. Allein – sie wissen es noch nicht. Deutsche Telekom und die Gesellschaft für Inter- nationale Zusammenarbeit Megastädten helfen, 28 Eine Frage der Etikette(n) ihren Autoverkehr umweltfreundlicher zu steuern. Gerry Weber AG. Mit RFID-Chips revolutioniert der Modekonzern seine globale Warenwirtschaft und 50 Fragebogen setzt schicke Benchmarks in der Textilindustrie. Grünes Rechenzentrum. Betreiben Sie noch eigene Datacenter? Mit welcher Auslastung, wie 34 Gastbeitrag hoch sind die Energiekosten, und wie halten Sie’s Horst Ellermann. Am Drei-Letter-Code im Titel eigentlich mit dem Klima – zwischen Servern „CIO-Magazin“, so dessen Chefredakteur, und Racks? Bevor Ihre Kunden solche Fragen wird sich nichts ändern. Er könnte nur stellen, empfehlen wir: Machen Sie den Test. eine neue Bedeutung bekommen: Cloud Interface Officer. 36 Wo sie sind, ist vorn HBPO. Der Automobilzulieferer formt die Gesichter der markantesten Fahrzeugmodelle der Welt. Und ob für Zwölfzylinder oder Vier- takter – er fertigt weltweit immer just in sequence. 40 Kein Platz für Schwerenöter Chancen & Risiken. Analyst Dr. Carlo Velten nennt Stylische Lösung: unkonventionelle IT-Lösungswege „charmantes Mit RFID-Funketiketten verfolgt die Gerry Bypassing“, vergleicht Rechenzentrumsbetreiber Weber International AG mit Drachen und rät auch sonst gern zu neuen Produktion und Transport ihrer Damen- Betrachtungsweisen in Richtung Wolke. mode von der Fer- tigung in Fernost bis zum Point of Sale. 42 ICT Talk Kenneth Lindstroem. Der Head of IT Infrastructure Solutions von Nokia Siemens Networks im Gespräch über erste Bewegungsübungen in der Cloud, Business-IT auf Knopfdruck und warum Nutzungsmodelle aus der Wolke für Unternehmen immer greifbarer werden. Best Practice 01|2011 B
6 ausgewählt NEWS Fotos: Mauritius Images, E.ON Energie, Metro AG, istockphoto.com Gipfelstürmer im Energiemarkt Ein Vertragsvolumen von bis zu rund einer Milliarde Euro bei einer Laufzeit von maximal sieben, mindestens jedoch fünf Jahren: Damit gehört der Großauftrag des E.ON-Konzerns zu den größten in der Unternehmensgeschichte von T-Systems. Im Zuge des Outsourcings wechseln rund 220 E.ON-Mitarbeiter zu T-Systems. Die Erfahrung des ICT-Dienstleisters mit der Integration von Mitarbeitern war für E.ON ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der Partner. Zum Leistungsumfang gehören die Übernahme der internationalen Sprach- und Datenkommunikation sowie die Mail-Infrastruktur für das Energieunternehmen, das zu den führenden der Branche gehört. „Wir wollen auch bei der IT schlanker und leistungsfähiger werden, damit wir im immer dynamischeren Energie- markt unsere Spitzenposition behalten“, so Edgar Aschenbrenner, Chief Information Officer der E.ON AG und Vorsitzender der Ge- schäftsführung der E.ON-konzerninternen IT-Gesellschaft E.ON IT. Für Reinhard Clemens, Vorstand Deutsche Telekom und T-Systems- Chef, ist der Auftrag mehr als ein Megadeal: „Er ist für uns ein Meilenstein für das neue Konzerngeschäftsfeld Energie. Wir wollen der beste Partner der Energiebranche werden. Dem sind wir einen deutlichen Schritt nähergekommen.“ Der Großauftrag von E.ON gilt für Standorte in zehn europäischen Ländern: Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Slowakei, Schweden, Bulgarien, Italien und die Niederlande. Er umfasst neben Betrieb und Management von Festnetz- und Mobilfunk-Telefonie auch die Infrastruktur von Audio-, Web- und Videokonferenzen, Unified-Communications-Services sowie den Betrieb der gesamten Datennetzstruktur. Kontakt: juergen.fohs@t-systems.com Best Practice 01 l 2011
7 Im gleichen Takt dank SalSA Beim Tanzen kommt es darauf an, dass beide Partner den gleichen Grundschritt beherrschen. Wenn diese Basis steht, klappt es zumeist auch mit der Kür. Als Fundament für ein gutes Zusam- menspiel mit seinen Partnern nutzt T-Systems seit November des vergangenen Jahres das Kunden- betreuungs- und Vertriebstool SalSA (Sales SAP). Über diese zentrale Plattform für Sales- Planung, Angebotsprozess, Beauftragung und Beschwerdemanagement können Vertrieb und Delivery einfach und effizient kommunizieren. So erhalten alle Beteiligten stets den Überblick Schöner shoppen bei Real über die jeweiligen „Opportunities“ und Projekte. Von der Telekom-Tochter und SAP gemeinsam Einkaufen ist in Tönisvorst besonders komfortabel. Hier erprobt die METRO GROUP im „real,– Future Store“ Technologien und Vertriebskonzepte für den in Betrieb genommen, ist SalSA die bislang zweit- Handel. Der Mobile Einkaufsassistent (kurz MEA), den T-Systems und die größte SAP-CRM-7.0-Installation einer METRO GROUP gemeinsam entwickelt haben, ist eine spezielle Software für Customer-Relationship-Management-Plattform in Handys. Mit der Kamera der Mobiltelefone scannen die Kunden Artikel selbst ein, Deutschland. Nun werden T-Systems und SAP das bevor sie sie in den Einkaufswagen legen. Die MEA-Software berechnet dann automatisch die Summe des Warenkorbs. Der intelligente Einkaufsbegleiter ist Produkt im Zuge ihrer strategischen Partnerschaft mit dem Warenwirtschaftssystem gekoppelt, daher müssen die Kunden ihre gemeinsam Unternehmenskunden anbieten. Produkte an der Kasse nicht mehr auf das Band legen. Mit dem Tastendruck „Einkauf beenden“ zeigt das Handy einen Barcode auf seinem Bildschirm, mit Kontakt: elisabeth.burg@t-systems.com dem der gesamte Warenkorb des Kunden über den Kassenscanner zur Verrechnung übergeben wird. Mit einer weiteren Lösung von T-Systems lassen sich Apps von Real auf iPhones laden, um verschiedene Onlineservices zu nutzen. So zeigt das Handy den Weg zum nächsten Real-Markt, Sonderangebote oder Rezepte von Promiköchen. Die Zutaten lassen sich direkt in die „Mo- bile Einkaufsliste“ übernehmen. Für beide Lösungen hat T-Systems 2010 den Innovation Award der METRO GROUP Future Store Initiative erhalten. Kontakt: michael.lenk@t-systems.com RECHNEN MIT AUSZEICHNUNG Für Kunden eines Rechenzentrums (RZ) ist dessen Verlässlichkeit entschei- dend. Um die Qualität, Effizienz und planbare Verfügbarkeit von RZ-Infra- strukturen vergleichen zu können, gilt die TIER-Klassifikation des Uptime Institute im amerikanischen Santa Fe als weltweit anerkannte Messlatte. Als erstes Rechenzentrum im brasilianischen Bundesstaat São Paulo zeichnete Uptime jetzt das neue Datacenter von T-Systems do Brasil mit TIER III, der zweithöchsten Stufe seines Zertifizierungssystems, aus. Damit ist das Rechenzentrum des deutschen ICT-Dienstleisters erst das zweite in ganz Südamerika mit diesem Zertifikat des internationalen Beratungshauses. Untereinander mit dem Hochgeschwindigkeitsnetz DWDM (Optisches Wellenlängenmultiplexverfahren) verbunden, unterstützt T-Systems nach der Inbetriebnahme seines neuen RZ mit insgesamt vier Datacentern vor allem die Automobilindustrie, die Finanzbranche und den öffentlichen Sektor Brasiliens mit ICT-Lösungen, Services und Produkten. Kontakt: ednea.botti@t-systems.com.br Best Practice 01 l 2011
8 ausgewählt NEWS Tengelmann Energie und Textildiscounter KiK testen Smart Metering Seit Januar dieses Jahres erfasst der Mülheimer Energie- Zähler und Tengelmann-Zentrale. Optional lassen sich dienstleister Tengelmann Energie den Stromverbrauch weitere Untermessungen wie Licht, Klimaanlagen und von 50 Filialen des Textildiscounters KiK und überträgt die Heizung aufschalten. „Mit diesem Pilotprojekt verschaffen Messdaten in seine zentrale Datenbank, an den lokalen wir uns einen differenzierten Überblick über das Netzbetreiber und die KiK-Zentrale im westfälischen Bönen. Verbrauchsverhalten unseres Kunden, können mit ihm Ziel des Pilotprojekts ist es, die Verbrauchsdaten im gemeinsam seine Bedarfssituation analysieren und Viertelstundentakt verfügbar zu machen. Dazu installiert die für die Zukunft den Energieeinsatz optimieren“, sagt Deutsche Telekom in den KiK-Märkten die elektronischen Werner Kalter, Geschäftsführer der Tengelmann Zähler, die Kommunikationsboxen sowie die Datenverbindun- Energie GmbH. gen und sorgt für die Datenkommunikation zwischen Kontakt: frank.peppersack@t-systems.com EIN STANDARD WELTWEIT „Next Generation IT“ heißt das Konzernprogramm, mit dem die Deutsche Telekom die internationale Harmonisierung und Standardisierung ihrer IT-Landschaft vorantreibt. Für das Teilpro- gramm „NG CRM“ beauftragte der Konzern jetzt seine Tochter T-Systems, die als erstes Projekt die Customer-Relationship-Management-Systeme der Telekom-Landesgesellschaften in Ungarn, Tschechien, Mazedonien und der Slowakei vereinheitlicht. Mehr als 25 Millionen Privat- und Geschäftskunden nutzen dort schon heute die gesamte Angebotspalette des Konzerns. Neben den CRM-Funktionalitäten, die bisher in den vier Ländern über lokal gewachsene Systeme laufen, sollen nun auch die Businessprozesse über Landesgrenzen hinweg aufeinander abgestimmt werden. Dazu wird zunächst ein einheitlicher Kernel als zentrale Kompo- nente entwickelt, auf der dann unterschiedlichste landesspezifi- sche Adaptierungen in Form von Lokalisierungen zusammenge- führt werden. Sprache und Währung, legale und regulatorische Vorgaben etwa sind wichtige „lokale“ Anforderungen, die bei der Abstimmung aller Prozesse berücksichtigt werden müssen. „Ganz entscheidend war die Zusammenarbeit mit den IT- und Business-Fachbereichen, um eine Harmonisierung der Funktionalitäten sicherzustellen“, erklärt Markus Schiffer, Program Manager des Bereichs Systems Integration. Am Lösungskonzept für die Deutsche Telekom lobt der SI-Experte besonders „die maximalen Synergieeffekte, die sich branchenunabhängig für jedes Unternehmen adaptieren lassen“. Kontakt: christian.schroven@t-systems.com Best Practice 01 l 2011
9 Managed Telepresence So einfach wie telefonieren. Videokonferenzen überwinden Grenzen ohne hohe Reisekosten. Zudem fühlt sich moderne Videokommunikation heute dank HD-Technologie und lebensgroßer Darstellung längst an wie ein reales Meeting. Dennoch gibt es technische Schranken, wenn Unternehmen Verhandlungen mit externen Partnern führen möchten und die Systeme verschiedener Anbieter aufeinandertreffen. Doch auch diese Grenzen sind jetzt überwunden: Mit dem Cross Company Exchange Service stellt T-Systems eine Plattform bereit, über die alle Telepresence-Kunden kommunizieren können – unabhängig von Technik und Provider. Dabei wird eine Videokonferenz in Zukunft so einfach wie ein Telefonat, egal, welches Telefon der Gesprächspartner nutzt oder bei welchem Anbieter er seine Leitung einkauft. Einen weiteren Mehrwert bieten zusätzliche Dienste wie ein Buchungsservice oder technischer Support, den T-Systems über die zentrale Plattform bereitstellt. Das macht Cross Company Collaboration noch einfacher. Kunden, die das Managed-Telepresence- Angebot – also ein komplett von T-Systems betriebenes System, inklusive aller Hard- und Soft- warekomponenten und eines ständigen Monitorings – nutzen, machen sich keine Gedanken mehr um Technik, Störungsmanagement & Co. Das schafft Zeit, sich um Verhandlungsinhalte zu kümmern – und so Geschäfte schneller zum Erfolg zu bringen. Live erleben kann man das grenzüberschreiten- de Gesprächserlebnis übrigens auf der CeBIT (Halle 4). Kontakt: jutta.rahenbrock@t-systems.com „AMBULANCIA“? Ob über die Notrufsäule in der Pannenbucht, das eigene Handy oder wildes Gestikulieren am Fahrbahnrand – der schnelle Notruf nach „Ambulancia“ oder „Mentoautó“ scheitert bei Verkehrsunfällen im Ausland häufig an techni- schen und sprachlichen Barrieren. Darum testete eine Industriepartnerschaft des Chipherstellers NXP unter anderem mit der Deutschen Telekom Ende vergangenen Jahres auf einer Sternfahrt quer durch Europa ihr neues Fotos: Plainpicture/Fancy, BMW AG (2), istockphoto.com (4), Fotolia, PR elektronisches Notrufsystem eCall. Dabei setzten Testfahrer von BMW, unterwegs aus Madrid, Helsinki und Athen nach Brüssel, über das Netz der Deutschen Telekom und ihrer Roaming-Partner – und über SIM-Karten des Kommunikationskonzerns – gut 15 000 Notrufe ab, die in Callcentern unter anderem des Allianz-Ortungsservices angenommen und automatisch weitergeleitet wurden. Solche automatischen Notrufsysteme sollen von 2013 an in allen Neuwagen EU-weit eingebaut sein. Sie übermitteln unmittelbar nach einem Crash die GPS-Koordinaten der Unfallstelle und die Anzahl der beteilig- ten Menschen im Wagen an die nächste Leitstelle. So sind die Retter oft doppelt so schnell am Unfallort, um rasch Hilfe zu leisten und unter Umständen Leben zu retten. Zum mehrwöchigen Test im vergangenen November steuerten neben der Dekra und IBM auch mehrere europäische Automobilklubs Technik und Logistik bei. Dabei erreichten alle Testnotrufe via SMS oder In-Band-Modem ohne technische Pannen ihr Ziel – und lieferten den Beweis: eCall funktioniert zuverlässig über Ländergrenzen hinweg und macht Autos sicherer für die Notrufsysteme, die nach einem Crash automatisch die GPS-Koordinaten der Zukunft. Studien haben gezeigt, dass mit eCall die Zahl der Verkehrstoten in Unfallstelle weiterleiten, sollen ab 2013 EU-weit in allen Neuwagen Pflicht sein. Europa jährlich um 2500 Opfer gesenkt werden kann und sich die Zahl der Schwerverletzten um 15 Prozent verringern lässt. Kontakt: athanassios.roumeliotis@telekom.de Bes Best B Beesst eest st Pr Practice Pra Pra ractic cctitic ct ticice 0011 l 22011 011 001 1111
10 ausgewählt APP AWARD D er Tank ist leer, und nach dem Besuch der nächsten Zapfsäule herrscht auch im Geldbeutel Ebbe. Mehr als 1,50 Euro kostete der Liter Super in Deutschland Mitte Januar. Tendenz weiter steigend. Goldene Diese rekordträchtigen Benzinpreise regten auch die Kreativitätszellen der Teilnehmer des ersten Telekom-App-Awards an. Tankstellen-, Spritpreis- Scanner- oder Clever-Apps waren die Renner. Sie alle suchten nach einer Erfolgreicher Start: Antwort auf die Frage, wie sich unterwegs mithilfe der kompakten Program- der Telekom-App-Award me für Smartphone & Co. aufspüren lässt, wo der kostbare Treibstoff aus in Kooperation u. a. mit welchen Zapfpistolen am preiswertesten sprudelt. Mehr als 600 App-Ideen rund ums Autofahren gingen in den vier Award- erfolgreich in die ersten Kategorien „Reisemanagement“, „Umwelt“, „Sicherheit“ und „Unterhal- (www.appfahren.de). tung“ nach dem Start des Wettbewerbs ein. Viel Arbeit für die sechsköpfige freuen sich über jeweils Jury, die sich durch den Dschungel von Minianwendungen mit so fantasie- vollen Namen wie „Es ist Sommer“, „NaviWecker“ oder „Ja, wo stehen sie denn?“ kämpfen mussten. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Kreativität in der Autofahrer- und App-Community ist ungeheuer groß“, freut sich „Autobild“-Chefredakteur Bernd Wieland auf die nächsten Jurysitzungen mit den weiteren Wettbewerbspartnern ADAC, BMW, Continental, Gartner, „Automobilwoche“ und Deutsche Telekom. Gewinner: Pierre-Zoltán Kühner Kategorie: Reisemanagement Name der App: handyc-app Link: www.appfahren.de/idee/19.html Gewinner: Dennis Hofmann Kategorie: Umwelt Name der App: Park ’n’ Ride Link: www.appfahren.de/idee/166.html Rufglocke für den Tankwart Einer der Favoriten in Runde 1 war schnell gefunden: „handyc-app“. Die Idee dahinter kam ihrem Erfinder Pierre-Zoltán Kühner im Nebenjob. Der 32-jähri- ge Kaufmann für Bürokommunikation hat in der Vergangenheit seine Privat- kasse in einer Nürnberger Tankstelle aufgebessert. „Wir hatten dort ein Emp- Park ’n’ Ride fangsgerät für das sogenannte Dienst-Ruf-System (DRS), über das behinderte Autofahrer Hilfe beim Tanken anfordern können. Hat sich jemand gemeldet, Verstopfte Innenstädte und dreckige Luft hatte Dennis Hofmann im Visier, als sind wir rausgegangen und haben die Kunden unterstützt“, erklärt der begeis- er seiner Freundin die Idee einer Park-’n’-Ride-App vorstellte. Der 24-jährige terte iPhone-Nutzer. Das Notrufsystem gibt es schon seit vielen Jahren. Doch Azubi für Anwendungsentwicklung lebt in der Fahrradstadt Münster, deren noch immer nutzen die wenigsten Tankstellen ein entsprechendes Empfangs- City oftmals überfüllt ist. „Einige Bereiche sind ganz schlecht mit dem Auto gerät. Dies hat einen triftigen Grund: Rund 75 000 Euro kostet es, den Service zu erreichen. Dabei gibt es in Münster ein gutes öffentliches Verkehrsnetz“, für gehbehinderte Menschen zu installieren. Zudem sei das System inzwi- so Hofmann. Seine App soll mehrere Informationsquellen miteinander verbin- schen veraltet, weiß Kühner. Seine „handyc-app“ könnte das Autofahren der den: Navigation mit Parkplatzsuche, Fahrpläne von Bus und Bahn sowie etwa 850 000 deutschen Autofahrer mit Behinderung also ein Stück weit er- Handyticketing. Damit Fahrer, die spontan auf Park ’n’ Ride umsteigen, ein leichtern. Ein Tastendruck auf die App würde das Auto mit der nächsten Tank- gutes Gefühl haben, zeigt die App auch noch an, wie viel CO2 und Zeit sie ge- stelle verbinden, zum Beispiel durch ein Signal auf dem Kassenterminal. „Die spart haben. Städte und Unternehmen könnten mit dem System auch eine Behinderten wären über ein solches System sehr dankbar“, ist sich nicht nur Rabattaktion verbinden. Wer etwa sein Auto vor der Stadt stehen lässt und Award-Gewinner Kühner sicher. Seine Idee gehört zu den ersten Wettbe- anschließend shoppen geht, bekommt im nächsten Kaufhaus eine Freifahrt werbs-Apps, die die Telekom als Prototyp entwickeln lassen wird. gutgeschrieben. Best Practice 01 l 2011
11 Kreative Ideen gefragt Der Telekom-App-Award läuft noch bis Mitte dieses Jahres. Kreative Autofahrer und interessierte Entwickler sind eingeladen, Entwürfe für Apps einzureichen, die das Fotos: istockphoto.com (4), Fotolia (5) Fahren sicherer, effizienter und schöner machen. Jeden Monat kürt die Jury die besten Beiträge in den Kategorien „Intelligentes Travel Management“, „Intelligente Verkehrssteuerung/Umwelt“, „Sicherheit/Unfallvermei- dung“ und „Fahrzeugspezifisches Entertainment“. Zu Auto-App gewinnen gibt es monatlich 1000 Euro in jeder Kategorie, und am Ende winken dem Erfinder der Super-App 25 000 Euro. Kontakt: ulrich.lessmann@t-systems.com Mit Hunderten Ideen ist Links: www.appfahren.de www.autobild.de der Deutschen Telekom der Zeitschrift „Autobild“ Runden gestartet Die Auftaktgewinner 1000 Euro in bar. Group Recommender Gewinner: Torsten Witusch Kategorie: Unterhaltung Name der App: Music-In-Car Recommender Link: www.appfahren.de/idee/109.html DJ fürs Auto Entspannt im Stau oder gutgelaunt durch den Dauerregen könnte es bald mit der App von Torsten Witusch gehen. Für seine Idee des „Music-In-Car Recom- mender“ bekam der Darmstädter 1000 Euro in der Kategorie „Unterhaltung“. Die App soll „kontextbezogenen Musikgenuss im Auto“ ermöglichen, so Witusch, dessen Vorschlag in einem Innovationsteam der Deutschen Telekom entstanden ist. Der Medieninformatiker, 38, befasst sich auch beruflich mit „intelligenten“ Empfehlungsmaschinen, was kompliziert klingt, sich aber Gewinner: Serjoscha Ziegler auch einfach erklären lässt: Autofahrer füttern für unterschiedliche Gefühls- Kategorie: Sicherheit zustände die App mit Lieblingssongs. Die lernt aus den Informationen und Name der App: Safety-Reminder baut selbständig Playlists zusammen. Bei Sonnenschein und guter Laune lau- Link: www.appfahren.de/idee/79.html fen dann vielleicht nur Schlager, auf der Fahrt in den Urlaub die Sommerhits und im Regen „Walking in the Rain“ von Flash and The Pan. Bei so vielen guten Ideen baut Bernd Wieland auf die Industrie und hofft, dass die Autohersteller auf proprietäre Lösungen für solche App-Systeme verzich- Reifendruck prüfen ten. „Gut wäre es, wenn sie sich mit Netzprovidern und Softwareunternehmen auf einheitliche Standards einigen würden, über die man die Apps in alle Au- Aus dem Autofahrer-Alltag kam auch die Idee für die Sieger-App in der Kate- tos holen kann“, so der „Autobild“-Chefredakteur. Sie müssten eine Plattform gorie „Sicherheit“. Softwaretester Serjoscha Ziegler bezeichnet sich selbst bilden, auf die alle zugreifen könnten. Verpacken könnte die Autoindustrie die als „Hobbyschrauber“, für den Reifenmontage oder Ölwechsel eine Kleinig- Services weiterhin unter ihrem Label, oder sie bietet über die allgemein zu- keit sind. Mit wichtigen Checks aber tut er sich trotzdem schwer. „Ich ertappe gänglichen Anwendungen hinaus markenspezifische Apps ein. ROGER HOMRICH mich immer wieder dabei, selbst sicherheitsrelevante Sachen wie Reifen- druck, Scheibenwischerwasser oder Radmuttern zu vergessen“, gibt der 22-jährige Wirtschaftsinformatiker zu. Eine Warn-App könnte so manchem Die Telekom-App-Award-Jury: Autofahrer auf die Sprünge helfen. Einmal mit Basisdaten gefüttert, meldet Reinhard Clemens, Deutsche Telekom AG, Vorstand T-Systems, Helmut Kluger, sie sich nach jedem zweiten Tankstopp und fordert zur Reifendruckkontrolle Herausgeber „Automobilwoche“, Thilo Koslowski, Gartner, Inc., Vice President auf. „Man könnte auch Checklisten hinterlegen, die helfen, den Wagen win- Automotive and Vehicle ICT, Ralf Lenninger, Continental Automotive GmbH, Leiter Systementwicklung, Innovation und Strategie der Division Interior, tertauglich zu machen“, schlägt Ziegler vor. Auch Spritspartipps oder Hinwei- Dr. Markus Schramm, BMW AG, Bereichsleiter Projekt Mobilitätsdienstleistungen, se, die etwa beim nächsten Ölwechsel ein besseres Leichtlauföl empfehlen, Bernd Wieland, „Autobild“-Chefredakteur, Herausgeber autobild.de und autobild.tv, könnten für Autofahrer hilfreich sein. André Zarth, ADAC, Leiter Marketing und Werbung beim ADAC e.V. Best Practice 01 l 2011
12 bewegen CLOUD COMPUTING Mit Sicherheit den Application Management ERP & Modernization Dynamic Services 360 600° Monitoring 360° Moni onitor itoriing ing for Infrastructure SAP® S P® Benc SAP Benchmark B enchhmark hma Dynamic Services to go for Collaboration Best Practice 01 l 2011
ICT-SERVICE IM HOTEL Am Fernseher ihres Hotelzimmers 13 bewegen wechseln Gäste aus der „Videokonferenz“ mit ihrer Familie zu Hause in eine Private CLOUD COMPUTING Cloud zum virtuellen Kollegen-Meeting im Unternehmensnetz. DIE GANZE WELT ZU HAUSE In der eigenen Wohnung schreiben Internet- nutzer E-Mails, bearbeiten Fotos, streamen Wo Ihr CRM SCHNELLE ORIENTIERUNG Besucher einer Stadt nutzen Navigations- Musik und Filme oder spielen auf den Social-Media-Plattformen mit Menschen auf der ganzen Welt – in einer Public Cloud. Tür an Tür systeme, Location Based Services oder Suchdienste wie Friendfinder über ihr Smartphone in einer Public Cloud. mit Facebook arbeitet KLINIK ONLINE Ob Notaufnahme, statio- näre Behandlung oder Nachsorge – für die hoch- sichere Kommunikation im Gesundheitswesen nut- Nach den Cloud-Pionieren der zen alle Beteiligten hoch- moderne Verschlüsselungs- Consumerwelt holen sich auch und Authentifizierungs- techniken. mehr und mehr Unternehmen die SUPERMARKT DER Wolke ins Haus. In der immer ZUKUNFT Kunden scannen mit ihrem mobileren „Wohngemeinschaft“, Handy Produktcodes im Supermarktregal und in der ERP und CRM Tür an Tür vergleichen deren Preise mit denen anderer Anbieter via Internet. Über mit Facebook & Co. arbeiten, sind den gleichen Barcode – aber in einer Private Cloud CIOs so etwas wie die Haus- – initiiert ein Mitarbeiter der Filiale die Faktorierung meister, die Enterprise-Services der nötigen Neuwaren- bestellung. und Consumeranwendungen zu einer guten Nachbarschaft führen müssen. SOFTWARE AUS DER WOLKE Wie 20, 50 oder 100 000 ihrer Kollegen nutzen Mitarbeiter großer Konzerne z. B. Windows 7/ SMARTER UNTERWEGS Office 2010 aus einer E-Mails abhören, Briefe diktieren, Public, Private oder Konferenz-Apps nutzen – für Büroarbeiter Hybrid Cloud ihres unterwegs wird das vernetzte Auto zum IT-Dienstleisters. beinahe vollwertigen Arbeitsplatz. In der Cloud buchen und bezahlen Fahrer von Elektrofahrzeugen auch den Ladevorgang oder den Austausch einer Batterie. Illustration: designwünsche Cloud Modelle Public blic Community Cloud Angebot Infrastructure PayPal Facebook Twitter YouTube Skype iTunes MySpace Flickr Blogger LinkedIn Mail Best Practice 01 l 2011
16 STUDIEREN IM E-CLASSROOM STROM AUS DER WOLKE Berufseinsteiger, die sich im Unternehmen In zu Smart Grids zusammengeführten weiterbilden, studieren vom Arbeitsplatz aus Strom- und Datennetzen steuern Ver- in virtuellen Klassenzimmern, treffen sich sorgungsunternehmen Energieproduktion zu Lehrveranstaltungen und kommunizieren und -verbrauch, damit Haushalte und VIRTUELLES RATHAUS über Headsets mit ihren Dozenten. Unternehmen lastvariable Tarife nutzen. In den Online-Service- centern der Kommunen bedienen Rathausmit- arbeiter via Internet ihre Kunden. Die haben ihre Serviceanfragen zu Hause vom Laptop aus gestellt, beim Cafébesuch auf dem Smartphone oder unterwegs im Auto oder im Zug. LIVE INS MEETING Noch während eines Präsentationstermins bekommen Mitarbeiter neueste CRM-Daten auf Smartphone oder Tablet-PC und nutzen das Update aus der Cloud zur Aktualisierung ihres anschließenden Kundengesprächs. Noch schneller geht’s nicht. IMMER UND ÜBERALL TRAFFIC-CENTER Ob Hotellobby, Über Verkehrsmanage- Airport-Lounge oder mentsysteme und ihr Straßencafé – wo eigenes ERP steuern immer Menschen ins Speditionen Auslastung Netz gehen, sind und Routenpläne ihrer ihre Daten und Kollegen und Fahrzeuge Anwendungen auf der Straße, ver- schon da – ganz folgen CO 2 -Ausstoß, unabhängig vom Bremsverschleiß Endgerät. oder Reifenabrieb und kontrollieren ange- fallene Mautgebühren in Echtzeit. BUSSE UND BAHNEN GEHEN ONLINE Verkehrsunternehmen informieren an den Haltestellen in Echtzeit über Anschlussver- Hybrid Private bindungen und Abfahrtzeiten. Ihre Fahr- gäste lösen und bezahlen Tickets in der Cloud und mieten z. B. Fahrräder am Zielort. Dynamic SAP Cloud Dynamic Managed Dynamic Network 360° Dynamic ERP Application Services for Benchmark Readiness Services for Workplace Services for Service Monitoring Services for Management & Collaboration to go Services SAP Projects Services Infrastructure Integration Network SAP Solutions Modernization Best Practice 01 l 2011
17 Horizont erweitern Cloud Readiness Dynamic Services for Services SAP® Projects Managed Workplace Nettworkk Service Network S ice Servi Services Integration Dynamic Services for SAP® Solutions Lesen Sie hier … X wie Skaleneffekte aus der Wolke Ihre IT-Kosten reduzieren, X wie Cloud Computing dynamisch bezogene IT-Ressourcen zuverlässig macht, X warum Clouds „made in Germany“ für die Compliance entscheidend sein können, X wie nachhaltig Consumer-Impulse das Arbeitsleben in der Cloud beeinflussen. Fotos: Plainpicture/Glasshouse, Henning Angerer Best Practice 01 l 2011
18 bewegen CLOUD COMPUTING Avancen aus der Wolke Die einen konnten die Alliteration zuletzt nicht mehr hören, die anderen fanden sie nach wie vor klasse! Monatelang ließ Microsoft in „Windows 7“-Radiospots nette Storys von „Klaus und Claudia“ erzählen. In einer Version allerdings hat „Klaus der Claudia in der Cloud das Herz geklaut“. Die Diebstahlmeldung aus der Werbung für Softwareanwendungen aus der Wolke trifft ein Reizwort – und einen empfindlichen Nerv der IT-Community. Denn bei allem, was mit Sicherheit und Schutz jedweden Datenverkehrs zu tun hat, werden nicht nur CIOs hellhörig. S o sollte sich jeder IT-Verantwortliche dringend fragen: Arbeiten Klaus oder Claudia etwa bei uns? Über welches Endgerät haben sie sich ei- gentlich getroffen? Und in welchem Netzwerk? Erfolgte der wie auch immer geartete Diebstahl gegen ihren Widerstand, mit ihrem Zutun, oder blieb er anfangs sogar unbemerkt? Oder können Sie ausschließen, dass nichts von dem, was Ihre Mitarbei- ter in öffentlichen Wolken tun und tun dürfen, in deren Business-Umgebung am Arbeitsplatz überschwappt? Consumer läuten Sturm „Impulse aus dem Public-Consumer-Markt klopfen schon lange nicht mehr vorsichtig an die Tür zur Business-IT“, sagt Forrester-Analyst Dr. Stefan Ried. „Sie nehmen den Finger nicht mehr vom Klingelknopf“ (siehe Interview S. 22). Doch unter dem Eindruck Hunderter von Jahrmärkten der Social Media „se- hen nicht wenige Unternehmen das Web 2.0 nur noch als Ecstasy-Version des ‚klassischen‘ Web“, so Dr. Frank Schönefeld, Mitglied der Geschäftsleitung des Multimedia-Spezialisten T-Systems MMS. Zu unsicher, mangelnde Kon- trolle, aber auch die unübersichtliche Zahl und Qualität der Angebote, so der Experte, blieben ernstzunehmende Vorbehalte, die IT-Verantwortliche nicht nur mit der Massenbewegung in öffentlichen Wolken in Verbindung bringen, Fotos: Jasper James/Getty Images; Illustration: istockphoto.com sondern auch mit Private Clouds. Wie zur Bestätigung titelte das „CIO-Maga- zin“ Ende des vergangenen Jahres denn auch: „Es gibt Cloud-Kraut“. Die allgemeine Verunsicherung trifft die IT-Abteilungen der Unterneh- men zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die weltweite Wirtschaftskrise hat vie- le Bilanzen gleich in zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren arg ram- poniert. Während die Aufträge in den Fach- und Produktionsabteilungen vielerorts ausblieben, liefen die IT-Kosten weiter. Ergebnis: Mit dem üblichen Hard- und Software-Rhythmus von drei Jahren konnten die Budgets nicht mehr Schritt halten. Die Konsequenz sind Investitionsstaus in vielen IT-Ab- teilungen. Und als ob CIOs nicht schon genug mit Aufräum- und Anschlussarbeiten im eigenen Unternehmen zu tun hätten, tobt draußen vor der Tür der Mob. Twitter, Facebook und ICQ, aber auch Onlinefestplatten wie YouTube, Best Practice 01 l 2011
19 Entscheidend für Entscheider Die wichtigsten Herausforderungen im Jahr 2011 und ihre Lösungsansätze Kosten Höhere Wirtschaftlichkeit durch dynamische Das IT-Budget gekürzt, die Innovations- und Betriebskosten in Schieflage Leistungen, die Fixkosten reduzieren Technologie/Infrastruktur Managed Services für (beherrschbare) Services immer einfacher, Integration in Geschäftsprozesse schwierig Business-Einbindung Security Virtualisierung zur sicheren Trennung Compliance-Konflikt zwischen privaten und Business-Applikationen von Anwendungen auf einer Plattform Wertschöpfung/Innovationen Flexibilisierung von statischen Architekturen Wettbewerbsvorteile durch schnellere Time-to-Market-Zyklen „Luft holen“ oder „Luft anhalten“? - Architekturen, Budgets, Compliance - das ABC der Handlungsspielräume macht die Atmungsfähigkeit von ICT buchstäblich zu einer Frage der Kondition. Googles Picasa oder Yahoos Flickr sind Tummelplätze für mehr als eine Mil- nologien und Anwendungen auch in Unternehmen schon jetzt immer kürze- liarde Menschen. Sie reden miteinander, tauschen Informationen und Doku- re Zyklen. Was gestern noch „hip to have“ war, ist heute ein Auslaufmodell. mente aus, bearbeiten sie mit beliebigen Endgeräten ohne den Umweg über „E-Mail als Kommunikationsmittel liegt im Sterben. So denken jedenfalls vie- USB-Sticks oder E-Mail – gemeinsam, millionenfach weltweit in jeder Sekun- le Teenager“, sagt Salesforce.com-Gründer Marc Benioff (siehe Porträt S. 26). de (siehe Aufklapp-Grafik auf S. 13–16). Und was passiert eigentlich direkt „Sobald die ersten der jetzt 17- bis 18-Jährigen auf den Arbeitsmarkt strö- nebenan, nur einen Raum weiter? Und ist das Ganze ein riesiger Albtraum men“, so der Rat des kalifornischen Softwareanbieters, „müssen sich Unter- oder vielleicht doch ein winzig kleiner Traum? nehmensanwendungen ändern, um von einer neuen Mitarbeitergeneration Zugegeben, die grenzenlose Freiheit der Public Clouds hat etwas Verfüh- wahrgenommen und akzeptiert zu werden.“ rerisches. Wenn auf Social-Media-Plattformen 50 oder 100 Menschen quer Schon treffen erste Unternehmen offensiv Vorbereitungen, um Mitarbei- über die Welt verteilt in der Cloud zusammenspielen können, dann können tern zu erlauben, demnächst mit ihren eigenen Endgeräten ins Firmennetz sie auch gemeinsam arbeiten. Und für Mitarbeiter ist es nur ein einziger Schritt zu gehen. durch die virtuelle Bürotür, um „Freunde“ und „Followers“ ins Businessnetz- werk Xing mitzunehmen oder gleich an den eigenen Arbeitsplatz zu bitten. Wie steigern CIOs die Produktivität? Doch die Trennschärfe zwischen öffentlich zugänglichen Cloud-Services und hochsensiblen Kunden- und Projektdaten einzuhalten, wird für Unterneh- Zur grassierenden Selbstbediener-Mentalität passt, dass immer mehr Busi- men existenziell wichtig – und zugleich jeden Tag schwieriger. „Swarming“ ness-Software als SaaS weitaus günstiger aus dem Netz zu bekommen ist, nennen die Marktforscher von Gartner bereits „den Schritt einer zwangsläu- die vor gar nicht langer Zeit immer erst gekauft werden musste. Markt- figen Entwicklung über klassische Teamarbeit in Unternehmen und die Col- beobachtern zufolge werden täglich weltweit Zehntausende neuer Offerten laboration mit Partnern, Kunden und Lieferanten hinaus“. Und wenn Men- ins Netz gestellt. Aber welcher Bruchteil davon ist wirklich businesstauglich schen, die sich persönlich gar nicht kennen, dennoch ad hoc und kurzfristig und unternehmensrelevant? Mit welchem Produkt verbessern CIOs „ihre“ ein gemeinsames Projekt bearbeiten, bleibt für lange Abstimmungswege und Prozessunterstützung und erhöhen die Produktivität der Mitarbeiter? – bürokratische Strukturen wenig Zeit. Trends aufzugreifen, zu erproben und gegebenenfalls neue Technologien schnell bereitzustellen, stellt das Innovationsmanagement vor große Heraus- Mobilität als Treiber forderungen. Engpässe im Budget, die „Power der Masse“ („FAZ“) und eine technolo- Vor allem die „Immer und Überall“-gewohnte zukünftige User-Generation von gische Entwicklung, die als Perpetuum mobile immer kürzere Taktzahlen vor- Unternehmens-IT wird vom ersten Arbeitstag an wie selbstverständlich die gibt. Schon streiten Experten, ob die Berufung zum CIO „zum trostlosen Be- gleichen Anwendungen und Endgeräte nutzen wollen wie noch am Tag zu- ruf“ wird (siehe Gastbeitrag S. 34). Zumindest schafft der Druck von allen Sei- vor. „Sie werden ihren mobilen Lifestyle zum Workstyle machen“, erklärte ten eine Situation, so die Beobachtung von Forrester-Analyst Stefan Ried, „in etwa SAP-Managing Director Michael Kleinemeier, verantwortlich für die der sich das Lager der CIOs spaltet. Die einen fahren vorsichtig weiterhin Kut- DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), unlängst in der „Frankfur- sche, die anderen steigen um in Sportwagen.“ Denn viele IT-Chefs sähen ter Allgemeinen Zeitung“. Vor allem „getrieben von der Entwicklung im Ver- durchaus die Chance, sich über den dynamischen Leistungsbezug externer braucherbereich, wird Enterprise Mobility eine entscheidende Rolle im Wett- Dienstleister wieder Flexibilität und neuen Spielraum zu erobern. „Und IT-Ab- bewerb der Unternehmen spielen“. Dabei erlebt die Halbwertzeit von Tech- teilungen werden erkennen“, so Ried, „dass Cloud Computing Chancen zur Best Practice 01 l 2011
20 bewegen CLOUD COMPUTING Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells bietet wie kaum ein schiedlichste Endgeräte können müssen, können sollen und können dürfen? IT-Trend zuvor.“ Zu welchem Preis dürfen Unternehmen wie viel IT auslagern, ohne die Bench- Allerdings müsse sich auch die Rolle der CIOs in den nächsten Jahren marks ihrer Branchen aufrecht gehend zu unterlaufen? Und wie schnell muss massiv ändern – hin zu einem Cloud-Broker, der seine Business Units als Mak- ich beim Bezug externer Leistungen Anwendungen, Plattformen oder auch ler unterschiedlichster Services unterstützt. Dafür empfiehlt Experton-Analyst Provider wechseln können, ohne dass unterschiedlichste Cloud-Strukturen Dr. Carlo Velten dringend „eine Cloud-Strategie und eine implementierte zum Einfallstor für Spamware, Datenlecks & Co. werden? Cloud-Infrastruktur“. Das ermöglicht CIOs, auf einer eigenen Private Cloud Doch nicht nur CIOs arbeiten an neuen Funktionen, Qualitäten und Servi- selbst Cloud-Services anzubieten oder externe Services aus der Wolke sicher ces. Auch Softwareanbieter und IT-Dienstleistungsunternehmen müssen Pro- anbinden zu können (siehe „Aufräumen mit Vorurteilen“, S. 40). duktangebote und Performances ständig neu gestalten. Ausgefeilte Security- Für ein neues Rollenverständnis der IT-Chefs liefern offene Fragen gute Standards einschließlich rollenbasierter Sicherheitskonzepte, dynamische Gründe zuhauf. Wie mache ich mir die Hyperkonnektivität meiner Mitarbeiter Abrechnungsmodelle, ein hoher Grad an Flexibilität und optimale Skalierbar- zunutze? Wie behalte ich die Kontrolle über die Vielfalt dessen, was unter- keit sind die Eckpfeiler von Angeboten, die Unternehmen heute erwarten. Erfahrung mit virtuellen Umgebungen Um diese Säulen herum stellt deshalb das Walldorfer Softwareunternehmen SAP AG strenge Anforderungen an Partner wie T-Systems, deren Services der Dynamik von Geschäftsprozessen sicher, transparent und effizient folgen müssen. Denn, so Michael Ressemann, Global Head of Outsourcing Services and Solution Delivery der SAP AG: „Immer mehr unserer Kunden fragen nach einem sogenannten ‚Pay as you go‘-Modell, bei dem Unternehmen nur die Ressourcen bezahlen, die sie auch benutzen.“ Und dieser Kundenanforde- rung will SAP laut Ressemann „durch den verstärkten Einsatz von SAP in der Cloud Rechnung tragen“. Mit der Standardisierung und Automatisierung von virtuellen Umgebungen weise T-Systems „einen sehr hohen Reifegrad auf. T-Systems setzt den Cloud-Grundsatz ‚any service, any time, on any server‘ einfach sehr konsequent um.“ Tatsächlich ist die Telekom-Tochter mit über 3,2 Millionen produktiven SAP-Nutzern ihrer Application Operations for SAP Solutions das größte SAP- Outsourcing-Unternehmen in Europa und betreibt die Services seiner Kun- den als eines der ersten Unternehmen weltweit in einer von SAP zertifizierten Dr. Carlo Velten, Experton-Group Cloud-Umgebung. 59 57 52 52 50 Bewegung im 46 CIO-Ranking 41 Services aus der Wolke, die 35 Unternehmen 33 30 heute schon nutzen, und 26 26 Services, mit 22 22 denen sie als Nächstes planen. 15 13 aktuell innerhalb der nächsten 2 Jahre Geschäfts- Sicherheit – Backup Anwendungs- Storage Infrastruktur E-Mail- Collaboration anwendungen – z. B. Security entwicklung as a – Server, Tools Business-Software, as a Service – Platform as Service IaaS etc. Applications aaS a Service Best Practice 01 l 2011
21 Fotos: Jasper James/Getty Images; istockphoto.com Dr. Stefan Ried, Forrester-Analyst So profitieren Kunden auf unterschiedlichste Arten von ICT-Kapazitäten, die alle Rechenzentren und Kundendaten auf Wunsch ausschließlich in Deutsch- in kürzester Zeit zur Verfügung gestellt und flexibel an den jeweiligen Bedarf land befinden. angepasst und abgerechnet werden. Unabhängig davon, welches SAP- Deutsche Datenschutz- und Datensicherheitsbestimmungen sind einer System Unternehmen auch für ein aktuelles Projekt benötigen, sie bestellen der Gründe, warum auch Softwareanbieter Microsoft seine strategische Part- und konfigurieren SAP künftig über ein Selfservice-Portal per Mausklick. In nerschaft mit T-Systems ausbaut. „Wir bündeln unsere gemeinsamen Cloud- Minuten stehen die gewünschten SAP-Systeme bereit. Kompetenzen nicht nur, weil die Nachfrage gerade von Großkunden nach Der erste Prototyp der Landscape-as-a-Service-Lösung wurde bereits standardisierten Lösungen aus der Cloud spürbar steigt“, erklärt Microsoft- realisiert. Basis der Idee ist eine hochgradige Standardisierung und Auto- Deutschland-Chef Ralph Haupter. „Wir wollen unseren Kunden auch die Op- matisierung, sodass Anwender übers Netz Services beziehen und einsetzen tion anbieten, auf Rechenzentren in Deutschland zuzugreifen.“ So stellt können. Unternehmen erhalten schnell Systeme, um ein Projekt zu evaluie- T-Systems von der diesjährigen CeBIT an Microsoft-Produkte über seine ren. Landscape as a Service eignet sich somit auch für Cloud-Einsteiger. Mit Hochsicherheitsrechenzentren zwischen Hamburg und München zur Verfü- Blick auf die zunehmende Mobilität der Arbeitswelten forciert das Walldorfer gung und integriert sie als Cloud-Angebote in die IT-Landschaft der Konzer- Softwarehaus besonders seine strategische Ausrichtung „On Device“. Dafür ne. Das Angebot, Softwareprodukte wie Office, Exchange, SharePoint und an- hat T-Systems Lösungen entwickelt, die den Zugriff auf SAP-Applikationen dere als „Dynamic Services for Collaboration“ nach Bedarf abzurufen und von jedem Gerät – also auch Mobiltelefonen oder iPads – aus ermöglichen. nach Verbrauch zu bezahlen, soll vor allem die Flexibilität steigern, mit der Un- ternehmen die Kommunikation und Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter im Un- Infrastructure as a Service ternehmensverbund unterstützen. „Dafür ist Sicherheit das entscheidende Kriterium“, so Ralph Haupter. In diesem Sinne folge die Kooperation von Das Ende starrer Prozesse und Anwendungen läutet T-Systems von der CeBIT Microsoft und T-Systems der Philosophie, „jede Form der Cloud, sei sie Pri- 2011 an auch bei den Infrastrukturen ein. Auf einem User-Selfservice-Portal vate, Public oder Hybrid, je nach Kundenwunsch sicher und zuverlässig be- haben Unternehmen Zugang zu flexiblen Infrastruktur-Basisdiensten, die sie reitzustellen“. nach Bedarf nutzen und bezahlen können. Als „Dynamic Services for Infra- Und so sind dann auch die Treffen von Klaus und Claudia für Unterneh- structure“ bedient das Angebot die steigende Nachfrage nach kostengünsti- men kein Grund zur Besorgnis. THOMAS VAN ZÜTPHEN gen, frei gestaltbaren Infrastruktur-Ressourcen, bei denen Unternehmen nicht an bestimmte Applikationen gebunden sind, sondern über bereitgestellte vir- Kontakt: martin.reti@t-systems.com tuelle Server frei verfügen können. Links: www.sap.de www.microsoft.de Über ein sicheres Webportal innerhalb weniger Minuten zusammenge- www.t-systems.de/erp stellt, werden alle Ressourcen – vom ausgewählten Betriebssystem bis zur www.t-systems.de/cloud www.t-systems.de/enable Prozessor- und Speicherleistung – auf die Stunde genau abgerechnet. Dabei www.t-systems.de/cloudblog kombiniert T-Systems die Vorteile der Public Cloud mit den Standards des www.t-systems.de/sap-solutions www.t-systems.de/serie/cloud-computing hochsicheren Geschäftskundenbereichs: Außer einer Zugangskontrolle, Da- www.t-systems.de/security-services-solutions tensicherheit und -schutz, definierten SLAs und voller Skalierbarkeit hat die www.t-systems.de/mobile-enterprise-services www.t-systems.de/whitepaper/cloud-computing hybride Cloud von T-Systems für Unternehmen den großen Vorteil, dass sich www.t-systems.de/whitepaper/cloud-computing-II Best Practice 01 l 2011
22 bewegen ANALYZE IT Interview Der CIO als Cloud-Broker Dr. Stefan Ried, Senior Analyst von Forrester Research, über Plattformen in der Wolke, den Trend zu kollaborativen Cloud-Szenarien – und warum sich nicht nur das Einkaufsverhalten von CIOs in Zukunft komplett ändern wird. Herr Dr. Ried, so langsam einigt sich die Branche auf ein haben Sie keine initialen Kosten für Hardware oder Lizenzen – aber Sie brau- gemeinsames Verständnis von Cloud Computing. Was bleibt nach der chen natürlich eine Cloud/Legacy-Integration und Betriebskosten, die man leidenschaftlichen Diskussion an wirklich Neuem? nicht unterschätzen sollte. Da hilft eine Budgetplanung, über die man linear Vor allem ist Cloud Computing ein großer Schritt zur Industrialisierung der IT- zu den Transaktionsvolumina oder zur Zahl seiner Mitarbeiter auch die IT-Bud- Branche. Cloud Computing nur als Providermodell zu sehen, greift zu kurz. gets variabel hält. Es ist die Kombination aus Hosting plus Maintenance, Technologie-Stacks in- klusive Software as a Service. Das heißt, der Service ist allumfassend, und er Stichwort „Wertschöpfungstiefe“ – wie viel eigene IT ist für kommt in einem hochstandardisierten Paket. So kann man IT-Kosten enorm Unternehmen noch sinnvoll? reduzieren. Eigene IT vorzuhalten, hat durchaus noch Sinn, aber nur im Verbund mit ei- nem Netz. Cloud Bursting nennen wir diesen Austausch. Verbrauche ich Was hat Cloud Computing in Unternehmen mit Consumerdiensten mehr, als ich selbst produziere, hole ich mir Leistung aus einem Netz. Und pro- zu tun? duziere ich mehr, als ich brauche, speise in das in ein Netz ein und biete mei- Consumerization of IT sorgt dafür, dass immer mehr Mitarbeiter mit den Er- ne Leistungen – wenn die Security nachkommt – quasi als Cloud auch ande- wartungen, die sie aus der Einfachheit von Consumeranwendungen haben, ren an. Das geht mit geteilten Rechenzentren, wie T-Systems sie betreibt, ins Unternehmen kommen und sich dort nicht vorschreiben lassen wollen, natürlich besser, als wenn ich alles on premise habe. Aber es gibt bereits was sie verwenden dürfen und was nicht. Wir sprechen da von „empowered Broker-Plätze, auf denen Unternehmen sich ein virtuelles Rechenzentrum da- people“ – dem selbstbewussten Mitarbeiter, Partner und Kunden. Im Klartext: zukaufen und einen Teil ihres Rechenzentrums vermieten – je nach eigener Impulse aus dem Public-Consumer-Markt, die aus dem Hintergrund von Face- Auslastung. book & Co. kommen, klopfen schon lange nicht mehr vorsichtig an die Tür zur Business-IT – sie nehmen den Finger nicht mehr vom Klingelknopf. Sie haben das Stichwort „Security“ genannt – wie angemessen ist die Panik vor Datenlecks, die als latenter Albtraum der Unternehmen Mit welcher Konsequenz? durchs Netz wabert? Mit der zum Beispiel, dass die Public-Cloud-Player Services und Gewohnhei- Sicherheit ist in unseren Umfragen nach wie vor die Nummer 1 aller Beden- ten ihrer User in den Enterprise-Bereich mitbringen und so Communitys, in ken. Interessant ist aber: In den Unternehmen, die die Wolke bereits nutzen, denen Menschen sich privat Tipps und Verbesserungsvorschläge geben, als hat das Thema Cloud/Legacy-Integration, also die Harmonisierung von eine Art Collaborative Cloud weiterführen. Das führt dazu, dass Marc Benioff Cloud-Services mit den eigenen Systemen, Security als potenzielles Problem- von Salesforce etwa fragt: Wo ist der Differenziator im CRM-Bereich? Und for- feld schon abgelöst. Das heißt: Security ist für Leute, die sich besser mit Cloud dert: CRM muss so einfach sein wie Facebook. Einige CRM-Anwender grei- Computing auskennen, nur noch die Nummer 2, es verliert an Bedrohungs- fen zum Beispiel gemeinsam auf die Jigsaw-Datenbank zu, über die man Kun- potenzial und wird – im Sinne eines vor allem mentalen Problems – in weni- denadressen aktuell halten kann. Dabei verbessert man einen Adressbestand gen Jahren nicht annähernd mehr die Rolle spielen wird wie vielerorts heute – vielleicht sogar gemeinsam mit seinen Konkurrenten, aber mit erstaunlicher noch. Das betrifft im ersten Schritt die technische Sicherheit. Über die be- Qualität und niedrigem Total Cost of Ownership. Ein anderes Beispiel im wusste Steuerung der Privatsphäre muss man sich weiterhin Gedanken Large-Enterprise-B2B sind Automobilhersteller, die gemeinsam die Spezifi- machen, das wird heute oft mit Security vermischt, ist aber eigentlich eine kationen von Zulieferern und deren Produkten vergleichen – auf einer konso- ganz eigenständige Frage. lidierten Datenbasis, die sie in ihren Produktionssystemen nutzen, um hinter- her im Endprodukt wieder miteinander zu konkurrieren. Das ist die sichtbare Wohin geht der Trend innerhalb des Cloud Computing? Brücke zwischen Social Content in Consumeranwendungen wie Facebook Das Plattformgeschäft in der Cloud wird rasant an Bedeutung gewinnen – und den neuen Collaborative-Cloud-Szenarien in der Enterprise-IT. nicht nur für IT-Dienstleister, sondern vor allem für deren Kunden, die damit fle- xibler zwischen den Angeboten des Marktes switchen können. Es ist interes- Worauf ist zu achten, wenn Cloud Computing wirklich Einsparungen sant für kundenspezifische Anwendungen und um Lösungen unabhängiger bringen soll? Softwarehersteller darauf zu nutzen. So werden Plattformen als Service (PaaS) Da verhält sich Cloud Computing ein wenig so wie Open Source. Wenn Sie zwischen den beiden Blöcken IaaS und SaaS positioniert und mit der Offen- Open Source nutzen, haben Sie anfangs keine Lizenzausgaben, aber benö- heit immer weiterer Programmiersprachen eine große Rolle spielen. Parallel tigen schon bald – sinnvollerweise – Wartungskosten im Betrieb. Bei Cloud wird 2011 der Trend von kollaborativen Cloud-Szenarien weiter wachsen. Best Practice 01 l 2011
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