Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch

Die Seite wird erstellt Thomas Ebert
 
WEITER LESEN
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 8/August 2013                   CHF 8.20 /   5.50

                                                                     Er 50
                                                                      A3
                                                                       st X W
                                                                         flu B
                                                                            g

Paris Air Show
Freude herrscht!
General Aviation          History                     Military Aviation

ORIS-Fly-in               Der Angriff auf             Patrouille de France
Ambri                     Niederweningen              feierte Jubiläum
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
Aerospace

Multifunktionschronograf aus Titan

Exklusives SuperQuartz™-Werk

Offiziell Chronometer-zertifiziert

Wasserdicht bis 100 m

                              YOUR FLIGHT IS OUR MISSION™
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
Cockpit 08 2013              Editorial                              3

Take-off
Liebe Leserinnen und Leser

Wie schreibt man eigentlich ein Edito-                                  Wenn Sie jetzt noch weiterlesen mögen – es gibt auch die Ernst-
rial? Gibt es Vorgaben, einen Raster oder                               haftigkeit. Den Unfall in San Francisco als Beispiel. Bei aller Tra-
gar ein Handbuch «How to do»?                                           gik, dieser Erstunfall einer Triple Seven zeigt eines auf: Moderne
Nichts von alledem. Zumindest nicht                                     Maschinen sind viel sicherer, als es die Vorgängermodelle waren.
was das Cockpit-Editorial betrifft. Am                                  Der technische Fortschritt (nicht nur im Flugzeugbau) macht es
Anfang steht das nackte Chaos. Tausend                                  möglich. Es ist wohl davon auszugehen, dass ein ähnlicher Vorfall
Themen, Ideen, Wünsche und Kritik aus                                   vor 20 Jahren oder mehr in einem Feuerball geendet hätte – ohne
dem Vollen. Alle Punkte werden nieder-                                  Chance, dem Inferno zu entkommen.
geschrieben, es wird gefeilt, diskutiert                                Schweizer Luftwaffe. In einer Pressemeldung vom 20. Juni wird
und verworfen. Bin ich heute gut drauf?                                 Folgendes mitgeteilt: «Dem als Displaypilot F/A-18 vorgesehenen
Dann ist das auch an dieser Stelle so zu                                Berufsmilitärpiloten ist es bis zum Abschluss der Einführung/Aus-
lesen. Schlecht drauf? Der Leser wird es merken. Das letzte Wort        bildung nicht gelungen, die besonderen Herausforderungen eines
ist beim Chefredaktor; das allerletzte hat – wer ahnt es nicht – eine   Flugvorführprogramms in der geforderten, höchsten Qualität zu
Frau: «Das kannst du nicht, das darfst du nicht und jenes wird nicht    beherrschen. Daher haben er und die zuständigen Vorgesetzten der
verstanden.»                                                            Luftwaffe gemeinsam beschlossen, ihn von dieser Aufgabe zu ent-
Mehr aus dem abwechslungsreichen Redaktionsalltag erfahren              binden. Der Entscheid betrifft ausdrücklich nicht seine Stellung
Sie im «Report» auf Seite 52. Karin Münger hat «ihren Chef durch-       als F/A-18-Staffelpilot. Die Präsentation der F/A-18 (Swiss Hornet
schaut». Sie hat das allerletzte Wort. Oder genauer: Sie nimmt es       Display) an Flugschauen/Flugvorführungen wird daher vorläufig
sich.                                                                   ausgesetzt. Über den weiteren Saisonverlauf des F/A-18-Hornet-Dis-
Die Automarke des Chefredaktors würde ihn nicht interessie-             play wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.»
ren, hat uns ein Leser kürzlich informiert (siehe Editorial Cockpit     Safety first – in der Fliegerei gibt es keine Toleranz. Das ist wichtig
07/2013). Nun ist uns – unbeabsichtigt – ein Product placement          und richtig. Und doch berührt mich diese Mitteilung sehr. Hinter
passiert, das weitere Reaktionen zur Folge haben kann.Unsere Re-        den trockenen Buchstaben steht ein Mensch und ausgezeichneter
daktions-Kaffemaschine ist mit auf dem Bild ... (für Leser, die sich    Pilot. Eine kleine Tragödie. Ich wünsche B. viel Kraft und Befriedi-
jedoch wirklich für die Autos des CRs interessieren, in alphabeti-      gung in seinem Staffel-Job!
scher Form aufgezählt: Audi, Porsche, Toyota, und VW). «Stopp!»         Andererseits: Zu oft habe ich bei Airshows schon (offensichtlich)
interveniert das allerletzte Wort, «hier schweifst du ab».              überforderte Piloten beobachtet, die nicht aus dem Verkehr gezo-
Zurück zur Entstehung des Editorials: Nach der Niederschreibe-          gen wurden – und in der Konsequenz leider auch mehrere Unfälle
Pflicht kommt die vermeintliche Kür. Doch – es steht nur eine einzi-    mit fatalem Ausgang miterlebt.
ge Seite zur Verfügung! Also, streichen, kürzen, ändern! Ein Prozess    Wir sind am Schluss dieses Editorials. Und das allerletzte Wort
der schmerzt. Ein Galeerenjob. Die schönste Formulierung in den         hatte nur wirklich Kleinigkeiten zu beanstanden. Im Grundsatz
Papierkorb. Das Dankeschön an meine Kollegen vertagt. Den Tritt         stimmt es (sie) mir zu.
ans Schienbein einer missbeliebigen Person (das gibt es) durchge-
strichen – das allerletzte Wort will es so.                             Ihr Max Ungricht
Der Zeiger springt auf 23 Uhr 59. Noch eine Minute bis zum Abga-
betermin. Nichts ist gut, die Sätze stehen schräg, das Thema mag
niemanden interessieren, die Verzweiflung nagt. Heureka! – der
rettende Einfall. Kein Mensch wird um Mitternacht mein Mail
und den angehängten Text noch lesen. Eine Galgenfrist also bis
(mindestens) sieben Uhr. Darum weiter im Text, der vorhande-
ne Zigarettenvorrat neigt sich zu Ende – die Verzweiflung beim
Schreiberling steigt. Und das allerletzte Wort geniesst (wahr-
scheinlich) den verdienten Schlaf.
Zum Haareraufen. Verzweiflung. Schiere Not. Die unumgängli-
che Frage an die eigene, zwischenzeitlich leicht depressive Person:
«Weshalb wurde (zumindest) dieses eine Editorial nicht an Karin
delegiert?» Eine überflüssige Frage – weil sie nicht will. Das aller-
letzte Wort hat gesprochen.
                                                                                                                                                  Foto: Sven Zbinden

Liebe Leserinnen und Leser. Was oben beschrieben, ist nicht ganz
falsch. Aber auch nicht ganz richtig. Manchmal gibt es Abende wie
diesen, an denen keine «Tausende Themen, Ideen, Wünsche und
Kritik aus dem Vollen» sprudeln. Sie haben es schon bemerkt. Ich
hoffe, Sie verzeihen. Zumindest sind schon einmal 2979 Zeichen          ORIS-Fly-in Ambri: der Vampire Trainer HB-RVJ beim Start. Siehe Be-
geschafft ...                                                           richt auf Seite 32.
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
Cockpit 08 2013   Inhalt   5

        Military Aviation                                        Helicopter                                          Military Aviation

                                                                                                                6
6       Die Patrouille de France                          36 Data Sheet:
        feierte ihren Geburtstag!                            AS.350B3e Ecureuil
                                                                                                                     Die Patrouille de France
9       JSF: «Dominieren, überleben                       37 Swiss Helicopter AG –                                   feierte ihren Geburtstag
        – oder sterben ...?»                                 Helikopter-Zuwachs auf der
11 Saab beginnt mit dem Bau                                  Basis Gruyères
   des ersten Gripen E                                    38 Swiss Helicopter Association
                                                             – Die Info-Seite
        Civil Aviation
14 Paris Air Show:                                               History
   Freude herrscht!                                       40 Fliegerangriff auf Nieder-
19 Flughafen Wien – es geht                                  weningen (1944)
   verhalten aufwärts                                     42 Wasserflugbasis
21 Swiss AviationTraining – Der                              Zürichhorn (2)
   Weg ins Airline-Cockpit (24)                           45 Travel Air: Ein Bijou kommt
22 Erstflug des Airbus A350                                  in die Schweiz                                          Civil Aviation

                                                                                                                14
25 Your Captain speaking ...
   «Mission spéciale»                                            Report                                              Paris Air Show:
26 Horizon Swiss Flight Aca-                              52 Die Cockpit-Redaktion am                                Freude herrscht!
   demy – «Die Crews sind das                                Puls des Flughafenalltags
   Aushängeschild!»
                                                                 Regelmässige
        Mittelposter                                             Rubriken
28 Boeing 787-8 Dreamliner                                3      Take-off
   Foto: Marcel Tuccimei                                  12 Inside
                                                          39 Heli-Focus
        General Aviation                                  45 Vor 25 Jahren
30 AIRPOWER-13: Eine Firmen-                              48 HB-Register
   präsentation mit Flugshow?
                                                          50 Gallery
32 ORIS-Fly-in Ambri: Hunter-                                                                                        General Aviation
   grollen in der Leventina                               54 Letzte Seite: Events, Wettbe-

                                                                                                                32   ORIS-Fly-in Ambri: Hunter-
                                                             werb, Vorschau, Full stop
34 Klassikwelt Bodensee: Die
   fliegenden Bullen in Hoch-                                                                                        grollen in der Leventina
   form

Titelbild: Airbus A350XWB (MSN001). Foto: Airbus
                                                                                                                     History
    Cockpit – 54. Jahrgang

    Herausgeber
    Jordi AG – das Medienhaus
    Verlag «Cockpit»
    Postfach 96, 3123 Belp
                                       Abonnementspreise
                                       Inlandabo jährlich CHF 87.–
                                       Jugendabo für Schüler und
                                       Studenten (mit Ausweis):
                                       CHF 52.–
                                       Schnupperabo (für 3 Monate):
                                                                            Redaktions-Mitarbeiter
                                                                            Peter Aegerter, Jean-Luc Altherr,
                                                                            Daniel Bader, Werner Baier,
                                                                            Joël Bessard, Jürgen Gassebner,
                                                                            Markus Herzig, Walter Hodel,
                                                                            Rolf Müller, Samuel Sommer,
                                                                                                                40   Fliegerangriff auf Nieder-
                                                                                                                     weningen (1944)
    Zentrale: +41 31 818 01 11         CHF 20.–                             Dr. Bruno Stanek, Hans-Heiri
    Fax: +41 31 819 38 54              Einzelverkaufspreis: CHF 8.20        Stapfer, Anton E. Wettstein
    www.cockpit.aero                   inkl. Porto und MwSt.                Bitte Texte und Fotos nur
    Verlagsleitung: Roger Schenk       Auslandabo steuerfrei, Porto         nach vorheriger Absprache
    Verlagssupport: Daniel Jordi       nach Aufwand                         zusenden
                                       Preisänderungen vorbehalten
    «Cockpit» erscheint monatlich                                           Druckvorstufe
    am Ende des Vormonates.            Auflage                              TopDesk-Design, Hangweg 20,
                                       6000 Exemplare                       CH-3125 Toffen
    Unsere Partner                     11 775 Leser (gemäss Umfrage
    «Cockpit» ist Verbandsorgan                                             Telefon: +41 (0)31 964 04 42
                                       2008)                                E-Mail:
    der Swiss Helicopter Association
    (SHA) sowie Partner der AOPA       Notariell beglaubigt 2012            e.schenk@topdesk-design.ch
    Schweiz                            Total verkaufte Auflage:             Layout: Elisabeth Schenk
                                       4677 Exemplare                       Layoutkonzept/Druck/Vertrieb
    Anzeigenverkauf
    Jordi AG – das Medienhaus          Text- und Bildredaktion              Jordi AG – das Medienhaus
    Christian Aeschlimann              mt-media, GAC, Flughafen Bern,       Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp
    Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp       CH-3123 Belp                         gedruckt auf FSC-zertifiziertem
    Telefon +41 31 818 01 42           Telefon: +41 31 960 22 49            Papier
    E-Mail: inserate@cockpit.aero      Fax: +41 31 960 22 29
                                       E-Mail: redaktion@cockpit.aero       ISSN 0010-0110
    Aboservice
    Jordi AG – das Medienhaus          Chefredaktor: Max Ungricht
    Ursula Seifried Jordi              Stv. Chefredaktor: Thomas Strässle
    Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp       Koordination: Karin Münger
    Telefon +41 31 818 01 27
    E-Mail: abo@cockpit.aero
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
6     Military Aviation          Cockpit 08 2013

    Jubiläum
    60 Jahre
    Patrouille
    de France

    Ende Mai feierte die Patrouille de
    France in Salon-de-Provence ihren
    60. Geburtstag. Die Wurzeln des
    Teams gehen aber bereits auf die
    Vorkriegszeit zurück. Unsere Mit-
    arbeiter Kees Otten und Wim Das
    besuchten den Event im Süden
    Frankreichs.

                                               E
                                                     inen Geburtstag feiern heisst Ge-         Den geschichtsträchtigen Namen «Patrouil-
                                                     schenke empfangen. So war denn            le de France» wurde am 17. Mai 1953 von
                                                     für die wettergeplagten Europäer der      Major Delachenal zum ersten Mal verwen-
                                               unerwartete Sonnenschein ein besonderes         det, dem damaligen Kommandanten des
                                               Geschenk. Aber die wahren und unvergess-        3e escadre de chasse und späteren Chef der
                                               lichen Geschenke trugen andere Namen:           französischen Luftwaffe.
                                               Frecce Tricolore, Patrouille Suisse, Red Ar-    Unserer Generation noch bekannt sind die
                                               rows und Patrouille Aguila. Ein Fest unter      Einsätze der PdF mit dem Fouga CM-170 Ma-
                                               Freunden.                                       gister (ab 1963). Mit zunächst sechs dieser
                                                                                               Trainingsflugzeuge und zuletzt neun Ma-
                                               Jet-Zeitalter                                   schinen endete die Ära 1980. Seit 1981 sind
                                               Nach dem Zweiten Weltkrieg trat die fran-       Alphajets der Arbeitsplatz der Patrouille-de-
                                               zösische Luftwaffe im In- und Ausland           France-Piloten; im ersten Jahr bestand die
                                               mit unterschiedlich zusammengesetzten           Staffel aus sieben, ein Jahr später bereits aus
                                               Teams auf, dazu zählte auch die Formati-        acht Flugzeugen. Diese Zusammensetzung
                                               on von Pierre Delachenal, die aus vier Re-      wird nach Aussagen der Verantwortlichen
                                               public F-84G Thunderjet bestand. Dies war       auf längere Zeit so bleiben.
                                               der eigentliche Beginn des Jet-Zeitalters für
                                               die nachmalige Patrouille de France. Andere     Best team, best location
                                               (französische) Typen wie die Dassault MD-       In einem Gespräch mit Cockpit erklärte
    Lieutenant-colonel Bruno Bezier, Komman-   450 Ouragan oder Dassault Mystère IV A          Lieutenant-colonel Bruno Bézier, der Kom-
    dant des Teams.                            kamen ebenfalls zum Einsatz.                    mandant der Staffel, wie seine Leute für die
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
7

                                                                                                                               Oben: Ist ebenfalls «ein militärischer Kern-
                                                                                                                               auftrag Frankreichs» – die Kunstflug-National-
                                                                                                                               mannschaft (Extra 330).
                                                                                                                               Mitte: Geburtstagsgeschenk aus Grossbritan-
                                                   Die Patrouille de France feierte den runden                                 nien – die Red Arrows.
                                                   Geburtstag vor eigenem Publikum.
                                                                                                                               Unten: Geburtstagsgeschenk aus der Schweiz
                                                                                                                               – die Patrouille Suisse.

                                                                                                                               prestigeträchtigen Sitze in einem Patrouil-
                                                                                                                               le-de-France-Flugzeug ausgewählt werden:
                                                                                                                               «Wir suchen nach Piloten, welche die Ba-
                                                                                                                               lance zwischen Risiko und Spektakel be-
                                                                                                                               herrschen. Die Piloten werden aus den
                                                                                                                               Kampfstaffeln der Luftwaffe rekrutiert und
                                                                                                                               müssen bereit sein, die französische Luft-
                                                                                                                               fahrt zu repräsentieren. Das Team spricht
                                                                                                                               mit den Anwärtern – die Gründe ihrer Mo-
                                                                                                                               tivation werden hinterfragt. Für uns sind
                                                                                                                               der Charakter und der Wille zur Teambe-
                                                                                                                               reitschaft äusserst wichtig.» Und Bézier fügt
                                                                                                                               bei: «Wir sind das beste Team der Welt»,
                                                                                                                               und fügt schmunzelnd hinzu «... das werden
                                                                                                                               ihnen aber wahrscheinlich auch die Kom-
                                                                                                 Fotos: Kees Otten & Wim Das

                                                                                                                               mandanten der anderen Teams so sagen ...».
                                                                                                                               Anwärter für die PdF müssen mindestens
                                                                                                                               1500 Flugstunden auf Jets vorweisen kön-
                                                                                                                               nen. Das Team ist auf der Base Aérienne
                                                                                                                               701 in Salon-de-Provence stationiert. Bé-
                                                                                                                               zier: «Best team, best location.» Salon-de-
Seit über 30 Jahren ist der Alphajet das Arbeitstier der Patrouille de France.                                                 Provence ist in der Tat gut geeignet als ❯
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
8     Military Aviation           Cockpit 08 2013

    Team-Standort: In dieser Gegend Frank-
    reichs gibt es wenig Luftverkehr und das
    Wetter spielt auch meistens mit.
    Die BA 701 beherbergt die Ecole de l’air mit
    einer hervorragenden Infrastruktur. Bézier:
    «Und unser Team ist diesen jungen Leuten
    Vorbild und Motivation.» Vorbild zum Bei-
    spiel bezüglich Professionalität und Kon-
    zentration. «In unserem Programm gibt es
    absolut keinen Raum für Individualität und
    Fehler», fügt er hinzu. Und: «Unser Team
    besteht aus acht Flugzeugen. Entweder alle
    acht – oder keine Show!»
                                                                                                                                                Oben: Grosszügige
    Im Jahr 2010 führt erstmals eine Frau das
                                                                                                                                                Infrastruktur – die BA
    Team als Leader an: Virginie Guyot, eine Mi-                                                                                                701 in Salon-de-Pro-
    rage-F-1-CR-Pilotin, war (und ist) weltweit                                                                                                 vence.
    die einzige Pilotin, die einen so prestige-
    trächtigen Job ausführen durfte.                                                                                                            Links: Geburtstags-
                                                                                                                                                geschenk aus Italien
                                                                                                                                                – die Frecce Tricolore.

    Kees Otten & Wim Das

                                                                                                      † ber 120 STCs weltweit!
                                                           T h e W i n n e r Ôs P r o p e l l e r !

                                                                                                           Entwicklung und Herstellung von
                                                                                                               EASA und FAA zertifizierten
                                                                                                              High Performance Composite
                                                                                                              Verstell- und Festpropellern für
                          GippsAero GA8 Airvan / MTV-9                                                         Flugzeuge mit Kolben- und
                                                                                                             Turbinentriebwerken, Luftschiffe,
                                                                                                            Luftkissenboote und Windkanäle.

                                                                                                                        Mehr als
                                                                                                                 30 Jahre Erfahrung in
                                                                                                                Service und Verkauf von
                                                                                                                Produkten der Hersteller
                                                                                                               McCauley, Hartzell, Sensenich,
                                                                                                                Woodward und Goodrich.
                                                                                                                      Direkt am Flugplatz
                          Tecnam P92 / MTV-34 for UL/LSA                                                             Straubing-Wallmühle
                                                                                                                     (EDMS) Deutschland

                                                                                                      Flugplatzstr. 1
                                                                                                      94348 Atting / Deutschland
                                                                                                      Tel.: +49/(0)9429 9409-0
                                                                                                      Fax: +49/(0)9429 8432
                                                                                                      sales@mt-propeller.com

                          Cessna 425 / MTV-27                                                         www.mt-propeller.com
                                                                                                      EASA DE.145.0115, FAA MFNY838K, EASA DE.21G.0008, EASA.21J.020
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
9

 Der erste britische F-35B (BK01). Im Mai 2012 voll-
 zog die Cameron-Regierung einen viel kritisierten
 Schwenk von F-35A und -C auf nur F-35B. Grund: Die
 Finanzen erlaubten nur das Umrüsten eines Trägers.

Dominieren, überleben – oder
sterben ...?
Kontroversen um die Luftkampf- beziehungsweise
Überlebensfähigkeit des F-35 JSF
Die auch an dieser Stelle schon mehrmals behandelten
finanziellen beziehungsweise strukturbedingten Prob-
leme und technischen Verzögerungen im bisher teu-
ersten und umfangreichsten Kampfflugzeugprogramm
werden – ausgehend von Australien – seit Jahren von
leidenschaftlichen Debatten um die künftige Kampf-
                                                                                                                                                  Fotos: LM

stärke der Hauptstütze westlicher Luftmacht begleitet.
                                                                        Am 19. Oktober 2012 wurde eine AIM-120-AMRAAM-Lenkwaffe erst-
                                                                        mals von AF01 ausgeklinkt, im Juni 2013 erfolgte der erste scharfe
                                                                        Schuss. Kritiker bemängeln, dass vier interne Lenkwaffen zu wenig sind.

U
         nser Mitarbeiter Georg Mader hat sich in negative wie po-      Szenarien diversen Su-30/35, T-50, J-20, J-31 oder selbst Rafales oder
         sitive Einschätzungen um die Qualität des JSF vertieft und     Typhoons gegenüberstehen.
         mit Protagonisten beider Sichtweisen gesprochen.
Neben den nach wie vor geplanten 2443 F-35 für die drei US-Teil-        Kann nicht reinkurven, davonsteigen oder flüchten ...?
streitkräfte – alle drei Versionen sind seit 22. Juni zur Truppenein-   Zu den umtriebigsten Protagonisten des vorhergesagten Scheiterns
führung nach Eglin AFB ausgeliefert worden – sollen Lockheeds           gehört der australische Elektronik- und Kommunikatonsingeni-
Programmpartner England, Italien, Niederlande, Türkei, Kanada,          eur Dr. Carl Kopp. Seine umfangreiche Website (www.ausairpow-
Australien, Dänemark und Norwegen den JSF einführen. Selbst             er.net) ist eine einzige technische Anklage an eine kapitale Fehl-
wenn das bei manchen davon noch «wackelt», gibt es zudem mit            entscheidung Canberras, sich auf den JaBo F-35 festzulegen statt
Israel und Japan Exportkunden, die ihre ersten Stealth-Fighter ab       doch zu versuchen, F-22 zu bekommen (welche der US-Kongress
2016 erhalten sollen. Dazu später eventuell auch Singapur oder          aber bislang nicht zum Export freigab). Carlos «Think Tank» hat
Südkorea. Alle genannten Länder sind luftwaffenseitig nicht ir-         zu allen zeitgenössischen russischen und chinesischen Systemen
gendwer, ihre «Ecken» teils keineswegs so friedlich wie Europa.         (auch Boden-Luft-Abwehr) eine Unmenge von Daten und Tabellen
Gut möglich also, dass sich künftig F-35-Piloten irgendwo auf un-       aufbereitet. Mit seiner inzwischen auch in den USA respektive bei
serer absehbar unruhigen Welt in – heute rein hypothetischen –          Lockheed «berüchtigten» Medien-Präsenz und seinem Wider- ❯
Freude herrscht! Paris Air Show - ORIS-Fly-in - topdesk-design.ch
10     Military Aviation           Cockpit 08 2013

                                                                                        Die «berüchtigte» Folie        den klassischen Luftkampf-Kategorien, in
                                                                                        aus dem Kriegsspiel            denen diese Leute ‹feststecken›, gegen die
                                                                                        des US Think Tanks             kommenden Plattformen unserer Gegner
                                                                                        RAND provozierte eine
                                                                                                                       wenig Chancen hätten, deswegen kommt ja
                                                                                        australische Zeitung zur
                                                                                        Schlagzeile «F-35 wie          nun die 5. Generation!» Durch deren kleine
                                                                                        Baby-Robben abge-              Radarsignatur, Helmen mit hohem Schiel-/
                                                                                        schlachtet!» Typhoon           Schusswinkel sowie der totalen Situations-
                                                                                        und Rafale werden hier         übersicht der hochintegralen elektro-opti-

                                                                         Grafik: RAND
                                                                                        als deutlich stärker ein-      schen und EloKa-Sensoren sowie durch den
                                                                                        gestuft.                       Netzwerk-Verbund via Datenlink werde es
                                                                                                                       kaum mehr zu klassischen Luftkampfsze-
     hall in vielen Foren hat der oft als «Nerd»    Schub-Gewichtsratio als auch Flächenbe-                            narios im oder am Sichtbereich kommen.
     (= Spinner) bezichtigte Analytiker aus Perth   lastung unterlegenen JSF zuschrieb: «Can’t                         Der erste Schuss oder die erste Salve über
     es aber doch zu Anhörungen vor dem Vertei-     turn, can’t climb, can’t run ...». 2013 wurden                     den Horizont, das werde der bestimmende
     digungsausschuss im Parlament gebracht,        Parameter für gehaltene Kurven nochmals                            Faktor sein. F-35-Testpilot John Beesley erin-
     wo er den Abgeordneten die kinetische Un-      um ein halbes G sowie für Beschleunigung                           nert dazu gern an das mit 40 000 Pfund (177
     terlegenheit und die nur vier internen Waf-    (vom Mach 0,8 auf 1,2) um bis zu 43 Sek.                           kN) stärkste je verbaute Fighter-Triebwerk
     fen aufzuzeigen versuchte, mit denen der       aufgeweicht ...                                                    F-135: «Die werden sich noch wundern, wie
     F-35 sich künftig moderner Luftgegner kon-                                                                        agil das Ding ist!»
     frontiert sehen werde.                         Die 5. Generation kämpft ganz anders                               Wohl durchaus glaubhaft, dass das alles so
     Noch immer aber zitieren zum Beispiel          Der Autor hat in Darwin dazu den RAAF                              sein wird. Dennoch müssen etliche jener
     auch Eurofighter-Leute gerne Kopp. Dazu        Air-Marshal Geoff Brown, in Jeddah den                             angekündigten Funktionen noch ausgetes-
     auf einer Folie aus einer pazifischen US-      heutigen Chef des US Air Combat Com-                               tet und «robuster» werden. So zum Beispiel
     Kriegsspielsimulation von 2008, in wel-        mand Gen. Mike Hostage sowie in Eglin                              der genannte Helm. Künftigen F-35-Crews
     cher der bald danach «entfernte» RAND-         Lockheeds Larry Lawson befragt. Die sind                           bleibt zu wünschen: «Möge der Datalink
     Analyst J. Stillion das Überwältigen der       froh, dass «Lockheed den F-35 nicht für                            immer mit euch sein ...».
     US-Maschinen durch neue russisch/chi-          Kopp oder Stillion entwickelt hat. Logisch,
     nesische Plattformen auch dem sowohl in        dass heutige Flugzeuge der 4. Generation in                        Georg Mader

       Abheben                                                                                        Berufsbegleitender Studiengang
                                                                                                    90x28
                                                                                                      dipl. Flugzeugtechniker/in HF
       und doch am                                                                                    Start nächste Klasse: 19. August 2013

       Boden bleiben.                                                                                 Ab 29. August Modulkurs
                                                                                                      Faszination Flugzeug –
                                                                                                      Flugzeugtechnik für Laien
                                                                                                      ein spannender Kurs für Flugzeugbegeisterte
                                                                                                      inklusive Führung durch die Werft der SR Technics

                                                                                                      Mehr unter:
                                                                                                      www.flugzeugtechnikerschule.ch

                                                                                                                                     FASZINATION HELIKOPTER
                                                                                                                                             BB HELI ZÜRICH
                                                                                                                                                        Ihr Spezialist
                                                                                                                                                           für Rund -
                                                                                                                                                        und Taxiflüge
                                                                                             BB
                                                                                                                                                   Pilotenausbildung
                                                                                                  HELI
                                                                                                                                044 814 00 14 www.bbheli.ch

                                                                                                                                                              Flughafen
                                                                                        www.kreutzer-aviation.ch                                  St.Gallen – Altenrhein
                                                                                                                                              info@kreutzer-aviation.ch
                                                                                        Ihre Flugschule für
                                                                                        • Privat-/Berufspilot* • Instrumentenflug*
                                                                                        • Nachtflug             • Kunstflug
                                                                                        • Im Auftrag Luftwaffe
                                                                                          militärische Selektion/Sphair
                                                                                        • Schnupperflüge alle Kategorien
                                                                                          * in Zusammenarbeit mit unseren Partnern
11

  Saab baut erste Vorserien-
     version des Gripen E

                                                                                                                                        Foto: Saab, Stefan Kalm
  Gripen E/F Demonstrator

Saab hat mit der Montage des Gripen E begonnen. Zuerst wird der vordere Rumpf der
ersten Vorserienversion (Testflugzeug 39-8) konstruiert.

N
         ach einem kurzen und intensiven      Saab. «Nach jahrelangen Investitionen in     und der Schweiz während über 250 Stun-
         Entwicklungsprozess beginnt die      Forschung und Entwicklung können wir         den in der Luft.
         Konstruktion des Gripen E mit der    unseren Kunden heute einzigartige Mög-
Fertigung und der Montage sämtlicher Be-      lichkeiten für den Know-how- und Tech-       Vereinbarung steht – Bestellung steht
standteile des Rumpfes; das ist der grösste   nologietransfer anbieten, indem wir sie      noch aus
und der am meisten Zeit beanspruchende        zur Mitarbeit am Gripen-E-Programm ein-      Am 24. August 2012 schlossen die schwedi-
Teil der Flugzeugzelle. Danach werden die     laden. Dieses wird weiterhin die techno-     sche Verteidigungs- und Sicherheitsexport-
einzelnen Komponenten zum kompletten          logische Entwicklung vorantreiben und        agentur (FXM) und ihr Schweizer Pendant
Flugzeug zusammengebaut. Anschliessend        Arbeitsplätze schaffen – in Schweden und     armasuisse eine Rahmenvereinbarung über
wird die Verkabelung durchgeführt sowie       in anderen Ländern.»                         die Beschaffung von 22 Gripen E durch die
die Systeme und andere Ausrüstungen           Dank der Implementierung von intelligen-     Schweiz ab. Gemäss dieser Vereinbarung
werden eingebaut. Gegenwärtig sind über       tem Design und innovativen technischen       sollen die Kampfjets zwischen 2018 und
1000 Saab-Mitarbeiter ausschliesslich mit     Lösungen verfügt der Gripen E über stark     2021 geliefert werden.
der Entwicklung und Produktion des Gri-       reduzierte Produktions- und Betriebskos-     Am 15. Februar 2013 unterzeichnete Saab
pen E beschäftigt.                            ten. Das Testflugzeug 39-8 wird die erste    eine Vereinbarung mit der schwedischen
«Die jetzige Phase bedeutet einen Tech-       komplette Vorserienversion des Gripen E      Behörde für Verteidigungsmaterial (FMV)
nologiesprung für Saab und die globale        sein und soll zur Demonstration neuer Aus-   über die Entwicklung und Modifikation
Luftfahrt-Industrie. Wir können die Kons-     rüstungen und Fähigkeiten eingesetzt wer-    von 60 Gripen E für Schweden im Zeitraum
truktion des modernsten Kampfflugzeu-         den. Die technologischen Neuerungen, die     2013–2026 sowie einen möglichen Produk-
ges mitentwickeln. Das Resultat ist ein       den Gripen E auszeichnen, wurden im Rah-     tionsauftrag für den neuen Gripen E durch
Kampfflugzeug mit noch höheren Fähig-         men des Gripen-Demonstrator-Programms        die Schweiz.
keiten und günstigeren Lebenszyklus-          erprobt. Dabei war das Gripen-E/F-Demo-
Kosten», erklärt Lennart Sindahl, Leiter      Flugzeug seit 2008 in mehreren Ländern
des Geschäftsbereichs Aeronautics von         wie Schweden, Grossbritannien, Indien        Max Ungricht/pd
12     Military Aviation              Cockpit 08 2013

       Inside

     PC-7 TEAM Backstage
     Blick hinter die Kulissen
     Während von «Patrouille Suisse Backstage» bereits

                                                                                                                                                             Fotos: Urs Mattle/Swiss Air Force
     die zweite Auflage im Handel aufliegt, ist das Buch
     «PC-7 TEAM Backstage» erschienen. Wiederum por-
     trätieren die Autoren und Fotografen Urs Mattle und
     Katsuhiko Tokunaga einen bekannten Formations-
     kunstflugverband der Schweizer Luftwaffe.
                                                                                 Start zum Displayprogramm 2012 in der Formation «Flying Diamond»
                                                                                 aus der Sicht des rechten Flügelmannes (Turbo 6) Hptm Marc «Ebi»
                                                                                 Eberhart.

     D
              as Erstlingswerk «Patrouille Suisse
              Backstage» entstand aus der Idee von
              Urs Mattle. Nach dessen Erscheinen
     im Jahr 2010 meldete sich Ernst Frei von
     den Super Constellation Flyers und wollte
     ebenfalls ein solches Buch. Das Buch «Super
     Constellation Backstage» von Ernst Frei, Urs
     Mattle und Katsuhiko Tokunaga erschien im
     gleichen Layout beim Schweizer AS Verlag.                                   2013                             2011                           2010
     Nach den Erfolgen der ersten zwei Bücher            Die Bücher der Backstage-Reihe sind beim Patrouille Suisse Fanclub (www.patrouillesuisse.ch)
     wollte der Verlag nun selber ein drittes veröf-     oder im Buchhandel erhältlich.
     fentlichen. Sie fragten wiederum Urs Mattle
     an, der dem Verlag sofort ein Buch über das         fotografierte die Formation des PC-7 TEAMs vor   im Buch abgebildet sind. Abgerundet wird
     PC-7 TEAM vorschlug. Und dieses Buch ist            verschiedenen Kulissen.                          das Buch durch ein paar spektakuläre Bilder
     nun am 27. April erschienen.                                                                         des weltberühmten japanischen Fotografen
                                                         Keine Sonderflüge                                Katsuhiko Tokunaga, die jedoch mit zwei Aus-
     Wetterpech und -glück                               Damit waren die Weichen gestellt und Matt-       nahmen vor 2012 entstanden. Oft verwende-
     Es war geplant, dass wie beim ersten Buch der       le begleitete das Team während der gesam-        te Mattle ein 14- oder 16-Millimeter-Objektiv,
     Schweizer Urs Mattle die Bodenaufnahmen             ten Saison 2012 als Fotograf. Er flog jeweils    also ein sogenanntes Fischauge. Damit konnte
     und der Japaner Katsuhiko Tokunaga die Flug-        in den Trainings bei einem Piloten mit und       er die gesamte Formation und nicht nur einen
     aufnahmen machen sollte. Doch das Wetter            fotografierte direkt aus der Formation. Am       Ausschnitt ins Bild kriegen. Eine der grössten
     veränderte den Verlauf der Planung bereits am       Vorführtag selber fotografierte er das Team      Herausforderungen bei den Aufnahmen war
     zweiten Tag. Das PC-7 TEAM plante während           vom Boden aus. Bei den Überflügen sass er in     die Handhabung der Kamera bei den teilwei-
     des Trainingskurses einen Überflug von Locar-       der zehnten PC-7, der Reservemaschine, die       se hohen G-Belastungen. Und der grösste Teil
     no nach Dübendorf. Zwei Berufsbordfotografen        jeweils vom Kommandanten pilotiert wird.         der Arbeit fiel für Mattle durch die Nachbear-
     der Luftwaffe sollten dabei aus einem Pilatus       Für das Buch «PC-7 TEAM Backstage» wur-          beitung der Aufnahmen an. Doch das Ergeb-
     Porter und einer Pilatus PC-9 Luftaufnahmen         den keine speziellen Fotoflüge organisiert.      nis lässt sich sehen. Ein interessanter Blick in
     machen. Doch dieser Einsatz musste wegen des        Alle Bilder entstanden auf 22 Flügen wäh-        das Leben der Piloten des PC-7 TEAMs von der
     schlechten Wetters in der Deutschschweiz ab-        rend den regulären Trainings- und während        Einsatzbesprechung (Briefing) bis zum Feier-
     gesagt werden. So entschied der Kommandant          Überflügen. Bei den offiziellen Flugvorfüh-      abendbier nach einer gelungenen Vorführung.
     Oberst Werner Hoffmann, dass Mattle nicht mit       rungen hingegen sind in der Regel keine Fo-      Spektakuläre Flugbilder und ein Blick hinter
     dem Zug, sondern als Fotograf in seinem Pilatus     tografen im Flugzeug zugelassen, doch dafür      die Kulissen wie zum Beispiel in die Werkstatt
     PC-7 Turbo Trainer in die Deutschschweiz rei-       schoss Mattle spannende Bilder der Vorfüh-       runden das gelungene Werk ab.
     sen sollte. Der rund 75 Minuten dauernde Über-      rung aus der Sicht der Zuschauer.
     flug war schliesslich der beste Fotoflug des Jah-                                                    Walter Hodel
     res. Bei perfektem Fotowetter in der Südschweiz     Bilderflut
     und in den Alpen entstanden viele der Bilder,       So entstanden schliesslich über 5500 Bilder      Weitere Informationen zum Buch: http://mattle.
     die nun im neuen Buch bestaunt werden kön-          aus der Luft und vom Boden. Nach einer ers-      net/pc7-backstage/und spezielle Informationen
     nen. Ohne Vorbereitung flog Mattle in der zehn-     ten Selektion blieben noch immer 2800 Bil-       für Fotografen (EXIF-Daten der Bilder im Buch)
     ten Maschine, pilotiert von Hoffmann, mit und       der übrig, von denen schliesslich rund 100       http://mattle.net/pc7-backstage/photos/
Unsere Technologie würde auch
Leonardo da Vinci begeistern.
Pilatus PC-12 NG. Für Menschen mit Visionen.
Leonardo da Vinci war seiner Zeit weit voraus. Wie er glauben wir an die Kraft von Visionen und besitzen die Kompetenz in Entwicklung
und Produktion, um geniale Ideen zu realisieren. Mit Schweizer Qualität, Präzision und Know-how haben wir unsere Vision
umgesetzt. Das Resultat ist der Pilatus PC-12 NG, das gefragteste einmotorige Turboprop-Geschäftsflugzeug der Welt.
Mehr über unsere Visionen und Angebote erfahren Sie auf www.pilatus-aircraft.com sowie unter Telefon +41 41 619 62 96 oder
E-Mail salespc12@pilatus-aircraft.com
14                        Civil Aviation        Cockpit 08 2013

                        Paris Air Show
                        Freude herrscht
Foto: Thomas Strässle

                        Die 50. Ausgabe des Pariser Aérosalons war gekennzeichnet von einer wahren Bestellflut bei den beiden
                        grossen Flugzeughersteller Airbus und Boeing, aber auch die Turboprops befinden sich im Hoch. Boeing
                        lancierte die grösste Version des Dreamliners, während Embraer ein Modernisierungsprogramm für seine
                        bestehende E-Jet-Familie ankündigte, das Bombardier kaum Freude bereiten dürfte. Heimlicher Star war
                        jedoch der A350XWB, der sich gegen Ende der Show dem Publikum zeigte.

                        D
                                ie Jubiläumsausgabe der weltweit      in der Nacht wähnte. Gewaltige Wassermas-     kommen, um ihre Produkte anzubieten, 150
                                grössten Luftfahrtmesse in Le Bour-   sen prasselten auf das Ausstellungsgelän-     Flugzeuge konnten am Boden und in der
                                get begann mit lautem Getöse. Al-     de nieder, Blitz und Donner wüteten über      Luft bestaunt werden.
                        lerdings war die Geräuschkulisse zunächst     der französischen Hauptstadt. Auch wenn
                        nicht kommerzieller Natur, indem die gros-    das schlechte Wetter fast bis zum Schluss     Endlich wieder eine A380-Bestellung
                        sen Hersteller neue Bestelleingänge ver-      ständiger Begleiter des diesjährigen Aéro-    Die grossen Töne der Industrie liessen in
                        kündeten, sondern sie hatte eine meteoro-     salons blieb, liessen sich rund 315 000 Be-   der Folge aber nicht lange auf sich warten.
                        logische Ursache. Am Vormittag des ersten     sucher nicht davon abhalten, sich über die    So gab Platzhirsch Airbus Aufträge für 446
                        Messetags braute sich ein mächtiges Gewit-    neusten Entwicklungen der verschiedenen       Flugzeuge im Gesamtwert von 68,7 Milli-
                        ter zusammen, um elf Uhr morgens war der      Sparten der Luftfahrt zu informieren. Etwa    arden Dollar bekannt, davon 241 Festbe-
                        Himmel so schwarz, dass man sich mitten       2200 Aussteller aus 44 Ländern waren ge-      stellungen und 225 Kaufverpflichtungen.
15

                                                Foto: Airbus
                                                Foto: Thomas Strässle

                                                Links: Hersteller aus Ost und West brachten ihre Flaggschiffe nach Paris, wovon zahlreiche im
                                                Flying Display zu bestaunen waren.
                                                Oben: Gegen Ende der Woche stattete der A350XWB, der wenige Tage zuvor seinen Jungfern-
                                                flug absolviert hatte, dem Aérosalon in einem kurzen Überflug einen Besuch ab.
                                                Unten: Immer wieder faszinierend – der erste für British Airways bestimmte A380 bot täglich
                                                eine eindrückliche Flugshow.

Den Löwenanteil heimste die A320-Familie        Corporation, die eine Absichtserklärung für     dieses Muster in Le Bourget um 69 Einhei-
ein: Vom Goldesel im Airbus-Stall konnte        den Kauf von 20 Maschinen unterzeichnete        ten zu und lag am Ende der Veranstaltung
der europäische Hersteller 371 Stück ver-       und damit zum ersten Mal auf eigenes Ri-        bei 678 Flugzeugen. Unterdessen hat auch
kaufen, 88 davon noch in der traditionel-       siko in den Markt für A380-Leases eintritt.     SAS acht -900 bestellt, die ab 2018 zur Flot-
len Triebwerkversion, aber mit «Sharklets».     Bisher hatte Doric, die ihre neuen Gross-       te stossen und geleaste A340-300 ersetzen.
Als grösste Kunden traten Easyjet und Luft-     raummaschinen zwischen 2016 und 2021            Mit diesen Bestellungen hat das neue Air-
hansa mit Bestellungen für je 100 Flugzeu-      übernehmen will, ihren Kunden lediglich         bus-Flaggschiff einen weiteren Vertrauens-
ge in Erscheinung: Die Briten orderten 100      Finanzierungshilfen für dieses Flugzeug-        beweis vonseiten der Fluggesellschaften
A320neo und 35 A320ceo, von denen ein           muster gewährt.                                 erhalten. Airbus-Chef Fabrice Brégier or-
grosser Teil für die Erneuerung der Flotte                                                      tet das Gravitationszentrum des Markts für
vorgesehen ist, während sich der Kranich        A350 gut auf Kurs                               dieses Muster bei den grösseren Versionen
für je 35 A320neo und A321neo sowie 30          Und dann war natürlich auch der A350XWB         -900 und -1000 und will ihnen eine entspre-
A320ceo entschied.                              in aller Munde, obwohl der neue Langstre-       chend hohe Priorität bei der Produktion ein-
Aber auch im Segment der Langstrecken-          cken-Twin physisch zunächst nicht anwe-         räumen. Vor allem auch der gegenüber dem
jets durfte sich Airbus über grosse Verkaufs-   send war. Mit den Festbestellungen von          Ausgangsmuster -900 um sieben Meter ge-
erfolge freuen. So traf endlich wieder eine     Air France/KLM (25 A350-900), Singapore         streckte A350-1000 habe eine grosse Zukunft
Order für den A380 ein – zum ersten Mal in      Airlines (30) und United Airlines (10 A350-     vor sich und werde nicht nur gegen Boeings
diesem Jahr. Absender des Auftrags war die      1000) sowie der Absichtserklärung von Sri       Dreamliner, sondern auch eine allfällige Boe-
deutsche Leasinggesellschaft Doric Lease        Lankan (4 A350-900) nahm das Backlog für        ing 777X bestehen, erklärte er in einem ❯
16     Civil Aviation                  Cockpit 08 2013

     Interview mit einem amerikanischen Fach-                                Faszination A380                                ses Flugzeugtyps, die Boeing 787-10. Die-
     magazin. Das Design für den -1000 ist mitt-                             Neben den Buchhaltern kamen in Paris trotz      se wird gegenüber der Basisversion -8 um
     lerweile eingefroren, die Endmontage soll in                            des misslichen Wetters natürlich auch die       rund elf Meter gestreckt, bietet Platz für 300
     der zweiten Hälfte 2015 beginnen.                                       Zuschauer auf ihre Kosten. Im Static Dis-       bis 330 Passagiere und soll über eine ma-
     Zeitlich näher bei der Gegenwart liegt der                              play präsentierte Airbus je einen zur Auslie-   ximale Reichweite von 12 964 Kilometern
     Beginn der Serienfertigung des -900, die                                ferung stehenden, mit «Sharklets» versehe-      verfügen. Endmontage und Flugtests be-
     Ende dieses Jahres beginnen soll. Ab Ende                               nen A320 in den neuen Farben von Air New        ginnen voraussichtlich im Jahr 2017, wäh-
     2014 will Airbus die Produktion auf drei                                Zealand und TAM sowie einen A320-Ver-           rend die Erstauslieferung ein Jahr später
     Maschinen pro Monat hochfahren, danach                                  suchsträger von Honeywell und Safran, der       geplant ist. Mit 102 Festbestellungen und
     sollen innerhalb von vier Jahren nach der                               etwas abseits der spektakulären Flugvorfüh-     Kaufverpflichtungen von fünf Kunden darf
     Auslieferung des ersten Exemplars an Qa-                                rungen das Rollen am Boden ohne Einsatz         das grösste Mitglied der Dreamliner-Familie
     tar Airways in der zweiten Jahreshälfte 2014                            der Triebwerke, aber mit Hilfe von Elektro-     mit einem ansprechenden Auftragspolster
     zehn Flugzeuge pro Monat vom Band rol-                                  motoren demonstrierte (siehe Kasten). Hö-       an den Start gehen. Zu den Kunden, welche
     len. Gerüchten, Airbus werde die kleinste                               hepunkt aus Airbus-Sicht waren die atembe-      die 787-10 fix geordert haben, zählen Singa-
     Variante -800 wegen ausbleibender Bestell-                              raubenden Überflüge des ersten, für British     pore Airlines (30 Stück) und United Airlines
     eingänge und Kaufverzichten möglicher-                                  Airways vorgesehenen A380. Auch wenn            (20), während GECAS (10), Air Lease Cor-
     weise fallen lassen, trat der Airbus-Chef                               mittlerweile über 100 Exemplare des Airbus-     poration (30) und IAG um British Airways
     entschieden entgegen. Dieses Modell wer-                                Riesen ausgeliefert worden sind, staunt man     und Iberia (12) jeweils Commitments un-
     de gebaut, weil man bei Airbus seit jeher                               immer noch über dessen Wendigkeit!              terzeichneten. Auffallend ist, dass vorläufig
     dem Familiengedanken verpflichtet sei. Für                                                                              keine der grossen Fluggesellschaften aus der
     den A350-800 liegen nach dem Rückzug von                                Grösster Dreamliner lanciert                    Golfregion zu den Interessenten für dieses
     Tunisair lediglich 89 Bestellungen vor.                                 Konkurrent Boeing stand seinem europäi-         Muster zählt. Für Emirates und Co. dürfte
     Am drittletzten Tag der Veranstaltung er-                               schen Rivalen in nichts nach. Die Ameri-        die 787-10 zu klein und zu spät verfügbar
     wies der A350 dann dem Publikum in An-                                  kaner präsentierten in der statischen Aus-      sein. Mit dem Launch einer modernisierten
     wesenheit von Präsident François Hollande                               stellung eine Boeing 787-8 von Qatar und        Boeing 777, der 777X, wartete der amerika-
     mit einem kurzen Überflug doch noch seine                               flogen täglich einen Dreamliner in den          nische Hersteller in Paris dagegen noch zu.
     Referenz. Es handelte sich dabei erst um den                            Farben von Air India vor. Zudem erfolgte        Für Erleichterung sorgte im Segment der
     dritten Flug von MSN001.                                                der Startschuss für die längste Version die-    sehr grossen Verkehrsflugzeuge Korean Air,

      Massgeschneiderte Avionik                                                                        Luftfahrtversicherungen
      vom Prototyp bis zur Vollausstattung
                                                                                                       mit Vertrauen – von Pilot zu Pilot, klicken Sie
                                                                                                       www.luftfahrtversicherungen.ch

                                                                                             ect!      Generalagentur Fred Schneider            Andreas von Gunten
                                                                                    n you exp
                                                                           More tha                    Länggasse 2A, 3601 Thun                  Walter Schneider
                                                   G500H                                               Tel. 058 357 17 02, Fax 058 357 17 18
                                                                          Kuerzi Avionics AG
                                                                                                       z.T. mit Vergünstigungsverträgen
      Informationen über unsere                                           CH-9506 Lommis
                                                                          +41 (0)52 376 22 27          (AeCS)
      Approved Design Daten und
      Eigenprodukte finden Sie auf                                        info@kuerzi.com
      unserer Webseite.                                                   www.kuerzi.com

                                                                                                            Airmail Flugzeugmodelle GmbH                                  l
       Flugschule                                                                                                                                                  Metal
                                                                                                            Kaiserstuhlstrasse 36, 8154 Oberglatt          1:200
                                                                                                                                                     NEU
                                                                                                                                                           DC-7C
       •   Schnupperflüge                                                                                   (beim Bahnhof Oberglatt - S-Bahn S5)
       •   Privatpilot-/in
                                                                                                            Mi–Fr 10.30–18.30 / Sa 10.00–16.00
                                                                                                                                                                  ir
                                                                                                                                                           Swissa
       •   Berufspilot-/in
       •   Gebirgsausbildung                                                                                Tel 043 211 93 20 Fax 043 211 93 21
                                                                                                            airmail@flugzeugmodelle.com                             5.–
       •   Nachtflug
                                                                                                                                                            CHF 7
       •   Umschulungen                                                                                     www.flugzeugmodelle.com
       CH-8589 Sitterdorf (TG)
                                         r. 2   30.-
       Telefon +41 71 422 60 00      ab F
                                                                                                        Verkaufe umfangreiche, teils antike Bibliothek
                                  Rundflüge | Flugschule
       info@helisitterdorf.ch
                                                                                                        über die schweizerische Luftfahrt. Total ca.120
                                                                                                        Bücher in gutem Zustand, teilweise doppelt oder
                                  Flüge ab Basis:                                                       mehrfach. Preis ca. Fr. 7000.–.
                                  Flugplatz Sitterdorf • Flugplatz Zürich-Kloten
                                                                                                        Auskunft 044 740 32 66 ab 0700–0830 Uhr
17

die sich für den Kauf von weiteren fünf Boe-                              Die britische Odys-
ing 747-8I verpflichtete. Bekanntlich hatte                               sey Airlines hat zehn
Boeing für den Jumbo unlängst eine Verrin-                                CS100 bestellt und
gerung der Herstellungsrate von zwei Flug-                                will damit von Lon-
                                                                          don-City aus ope-
zeugen pro Monat auf 1,75 bekannt geben
                                                                          rieren.
müssen. Die Asiaten bestellten zudem sechs
777-300ER, ebenso wie Qatar Airways (9).

737MAX früher verfügbar

                                                  Foto: Bombardier
Auch zum Brot-und-Butter-Produkt, der
Boeing 737, gab Boeing Neuigkeiten be-
kannt. So ist der Zeitpunkt der Erstauslie-
ferung der Boeing 737MAX 8 an Southwest                                   Die modernisierte
Airlines vom vierten auf das dritte Quar-                                 Version der E-Jet-Fa-
tal 2017 vorverschoben worden. Der Grund                                  milie von Embraer
dafür sei, dass man Risikotechnologien aus                                besteht nur noch aus
                                                                          drei Mitgliedern, das
dem Programm genommen habe, erklärte
                                                                          grösste unter ihnen,
Scott Fancher, Leiter der Entwicklungspro-
                                                                          der E-195-E2, soll bis
gramme der Verkehrsflugzeugsparte. Joe                                    zu 132 Passagiere
Ozimek, Marketingleiter der MAX-Familie,                                  befördern können.
pries die Vorzüge der modernisierten 737
in den höchsten Tönen: «Eine 737MAX 8
verbraucht acht Prozent weniger Treibstoff

                                                  Foto: Embraer
pro Sitz als ein A320neo, ist um neun Pro-
zent leichter und bietet erst noch zwölf Sitze
mehr. Dazu ersetzen wir im Cockpit die bis-
herigen sechs kleineren Bildschirme durch                                 Mit der mexikani-
vier grosse, die wir vom Dreamliner über-                                 schen Interjet hat die
nehmen.» Insgesamt konnte Boeing in Paris                                 erste «westliche»
Bestellungen und Verpflichtungen für 117                                  Airline einen Superjet
                                                                          100 übernommen.
MAX-Flugzeuge verbuchen, aber auch die
737NG erfreut sich anhaltender Beliebtheit,
wie die von einer Kaufverpflichtung in eine
Festbestellung umgewandelte Megaorder
                                                  Foto: Thomas Strässle
von Ryanair für 175 737-800 eindrücklich
belegt. Unter dem Strich verkaufte Boeing
in Paris 442 Flugzeuge mit einem Wert von
mehr als 66 Milliarden Dollar und lag damit
praktisch gleichauf mit Airbus.                                           Der Dreamliner ist
                                                                          zurück: Boeing führte
Brasilianische Konkurrenz für CSeries                                     eine Boeing 787-8
Im Schatten der beiden Grossen des Zivilflug-                             in den Farben von
                                                                          Air India täglich im
zeugbaus schlug Embraer etwas leisere, aber
                                                                          Flug vor.
nicht weniger bedeutsame Töne an. Die Süd-
amerikaner lancierten nämlich ein allseits
erwartetes Modernisierungsprogramm für
                                                  Foto: Thomas Strässle

ihre erfolgreiche E-Jet-Familie. Es trägt den
Namen «E2» und besteht im Gegensatz zur
ersten Generation der Regionaljetfamilie
nur noch aus drei Mitgliedern: dem E175-
E2, dem E190-E2 sowie dem E195-E2. Mit                                    Kleiner Verkaufs-
88 Plätzen bietet das kleinste Modell etwas                               erfolg für Bombar-
mehr Platz als der bisherige E-175, das mittel-                           dier: Arik Air aus Ni-
grosse behält die Sitzkapazität seines Vorgän-                            geria bestellte drei
                                                                          CRJ1000, von der in
gers E-190 (bis zu 106), während der grösste
                                                                          Le Bourget ein Exem-
E195-E2 bis zu 132 Passagieren Platz bietet
                                                                          plar von Garuda zu
und damit zum direkten Konkurrenten für                                   sehen war.
die CSeries avanciert. Die Flugzeuge erhal-
ten einen überarbeiteten Flügel, eine Fly-by-
                                                  Foto: Thomas Strässle

wire-Flugsteuerung der vierten Generation,
verbesserte Avionikkomponenten sowie vor
allem neue Triebwerke mit Untersetzungs-
getriebe. Das PW1700G für den kleine- ❯
18     Civil Aviation          Cockpit 08 2013

     ren E175-E2 und das PW1900G für die beiden grösseren Muster brin-          Auto-mobiles Verkehrsflugzeug
     gen laut Hersteller eine Verbesserung der Verbrauchswerte und eine                                                         Der hohe Treibstoff-
     Reduktion des Schadstoffausstosses und des Lärms, die im zweistel-                                                         preis und die nega-
     ligen Bereich liegen. Als erstes Muster soll der E190-E2 in der ersten                                                     tiven Auswirkungen
     Hälfte 2018 in Dienst gehen, gefolgt vom E190-E2 im Jahr 2019 und                                                          auf die Umwelt sind
     dem E175-E2 ein Jahr später. Die Entwicklungskosten beziffert Em-                                                          in der zivilen Luft-
     braer auf 1,7 Milliarden Dollar. Auch die ersten Verkäufe konnte der                                                       fahrtindustrie ein
     Hersteller bereits vermelden: SkyWest orderte gleich 100 E175-E2                                                           Dauerthema. Kein
     fest und sicherte sich ebenso viele Kaufrechte, während ILFC Ab-                                                           Wunder, macht man
     sichtserklärungen für je 25 E190-E2 und E195-E2 (plus ebenso viele                                                         sich immer wie-
     Optionen für jedes der beiden Muster) abgab. Zudem liegen Embraer                                                          der Gedanken, wie
     weitere Letters of Intent für 65 Maschinen von Kunden aus Afrika,

                                                                                Fotos: Thomas Strässle
                                                                                                                                dem Problem beizu-
     Asien, Europa und Lateinamerika vor.                                                                                       kommen ist. Damit
                                                                                                                                Verkehrsflugzeuge
     Lufthansa: vorläufig keine weitere CSeries-Bestellung                                                                      während des Rollens
     Etwas weniger Grund zur Euphorie hatte Bombardier. Zwar konn-                                                              Sprit sparen können,
     ten die Kanadier mit Arik Air wieder einmal einen neuen Kunden                                                             haben Honeywell
     für den CRJ1000 gewinnen, von dem der nigerianische Carrier drei                                                           und Safran ein Joint-
     Stück fest bestellt hat. Die afrikanische Airline bestellte zudem vier                                                     venture gegründet
     Q400NextGen, ebenso wie Horizon Air aus Seattle, die drei Exemp-                                                           und das EGTS (Elec-
     lare des schnellen Turboprops bestellte und damit Optionen in Fest-        tric Green Taxiing System) entwickelt. Das System beruht auf einem
     bestellungen umwandelte. Aber weitere Bestellungen für die CSeries         an den äusseren Rädern des Hauptfahrwerks angebrachten Elekt-
     blieben aus, auch wenn Bombardier mit Odyssey Airlines einen bis           romotor, der von der APU angetrieben wird und es dem Flugzeug
     anhin nicht öffentlich genannten Kunden als Abnehmer von zehn              erlaubt, mit abgeschalteten Triebwerken vorwärts und rückwärts zu
     CS100 publik machte. Bei Odyssey handelt es sich um eine Neugrün-          rollen und Kurven zu fahren. Nach einer zweimonatigen Versuchs-
     dung, die beabsichtigt, Geschäftsreisende mit knappen zeitlichen           phase, in deren Verlauf das Flugzeug rund 160 Kilometer am Boden
     Ressourcen ab London-City zu anderen Finanz- und Handelsmetro-             zurückgelegt hatte, wurde die neue Technologie in Le Bourget an
     polen zu befördern. Kanadische Medien berichten, es könnte sich            einem A320 vorgeführt. Das etwa 300 Kilo schwere EGTS soll die
     dabei um Ziele an der amerikanischen Ostküste und im Mittleren             Blockfuel-Kosten durchschnittlich um vier Prozent reduzieren, was
     Osten handeln. Adam Scott, der junge CEO von Odyssey, meinte in            einer Einsparung von 200 000 bis 250 000 Dollar pro Flugzeug und
     Paris, die CS100 sei für den Betrieb von kurzen Pisten geeignet und        Jahr entspricht. Beim Versuchsträger geschieht die Steuerung noch
     ermögliche neue Märkte ab dem Londoner Stadtflughafen.                     in der Kabine mittels eines Joysticks. Zu den Herausforderungen der
     Ein ähnliches Einsatzspektrum will auch die kanadische Porter              Zukunft gehören die Frage, wie sich das System vom Cockpit aus
     Airlines abdecken, mit dem Unterschied allerdings, dass deren Aus-         steuern lässt, sowie der Anspruch, die Manövrierbarkeit auch bei
     gangsflughafen, der Toronto City Airport, noch nicht für den Jetbe-        voller Zuladung zu gewährleisten und Bedenken der Hersteller be-
     trieb freigegeben ist. Wenn es so weit ist, will Porter Städtepaare,       züglich Sicherheit zu zerstreuen. Honeywell und Safran wollen das
     die innerhalb einer Flugzeit von zweieinhalb Stunden liegen, mit-          EGTS nächstes Jahr zertifizieren, sodass es ab 2016 auf Flugzeugen
     einander verbinden und etwa von Toronto nach Vancouver, Los                der neusten Generation eingebaut werden kann. Es gibt auch Über-
     Angeles und Miami fliegen.                                                 legungen, das System dereinst als Retrofit anzubieten. Laut Honey-
     Ob Swiss ihre erste CS100 tatsächlich erst Anfang 2015 überneh-            well-Chef Tim Mahoney sind rund 50 Airlines am EGTS interessiert,
     men wird, wollte Nico Buchholz, verantwortlich für Flugzeugein-            darunter Air France. ts
     käufe bei der Lufthansa-Gruppe, gegenüber COCKPIT weder de-
     mentieren noch bestätigen: «Die Entscheidung, wann das erste
     Flugzeug übernommen wird, liegt bei Swiss, nicht bei Lufthansa.          Billigfluglinie Interjet, einen wichtigen Meilenstein vollziehen. Die
     Es ist eines der Privilegien des Erstkunden, das Flugzeug dann zu        Marktprognose des Herstellerkonsortiums United Aircraft Corpo-
     übernehmen, wenn er es braucht.» Konfrontiert mit der Tatsache,          ration (UAC), zu dem auch Suchoi gehört, geht für den Superjet von
     dass sich im CSeries-Mock-up, das in Le Bourget ausgestellt war,         einem Bedarf von 800 Flugzeugen aus. Laut dem Chef von UAC,
     unter anderem Piloten von Eurowings und Brussels Airlines das            Mikhaïl Pogosyan, ist geplant, die Produktionsrate ab Juli auf drei
     Cockpit vorführen liessen, und dadurch Spekulationen zu mög-             Flugzeuge monatlich zu erhöhen, 2014 sollen sogar eineinhalbmal
     lichen weiteren CSeries-Bestellungen durch den Lufthansa-Kon-            so viele Superjets pro Monat vom Band rollen wie im laufenden
     zern genährt wurden, meinte Buchholz: «Eine Entscheidung für             Jahr. Bis Ende dieses Jahres erwartet Pogosyan 26 Auslieferungen,
     zusätzliche neue Flugzeuge mit weniger als 150 Sitzen wird dieses        2014 sollen es bereits 40 Superjets sein.
     Jahr nicht mehr fallen. Für die andern Konzerngesellschaften ist         Frohlocken durfte schliesslich auch der Turboprophersteller ATR,
     der Handlungsbedarf in diesem Segment derzeit noch nicht gross.          der den diesjährigen Aérosalon als den besten seiner Geschichte
     Lufthansa CityLine beispielsweise fliegt im Moment den CRJ und           bezeichnete und 173 Bestellungen, davon 83 feste, erhielt. Allein
     den Embraer 190, bei Austrian und Germanwings haben wir ja die           das dänische Leasingunternehmen Nordic Aviation Capital (NAC)
     A319 in der Flotte. Wenn es aber so weit ist und wir die 737 Classic     erteilte Aufträge für 90 Flugzeuge der -600-Familie, wovon 35 fixe
     und ältere A319 ersetzen müssen, kommen beide Modelle, sowohl            Orders für 30 ATR 72-600 und fünf 42-600 sind. Gemäss NAC-Chef
     die CS100 als auch die CS300, infrage.»                                  Martin Møller besteht vor allem in Asien sowie Süd- und Mittel-
                                                                              amerika eine hohe Nachfrage nach Turboprops.
     Premiere für den Superjet
     Die russischen Flugzeughersteller konnten mit der Übergabe des
     ersten Superjet 100 an einen westlichen Kunden, die mexikanische         Thomas Strässle
19

Flughafen Wien
«Durch-
wachsen
optimis-

                                                                                                                                                    Foto: G. Mader
tisch ...»                                        Auf dem halbrunden Zentralgebäude der Terminalerweiterung Check-in 3 gibts in Wien nach
                                                  vielen Jahren nun wieder eine von aussen zugängliche Besucherterrasse.

Am Flughafen Wien hat sich in den letzten Jahren viel getan. Nach den Wirrnissen um den letzten Endes zur
Lufthansa-Tochter mutierten Homecarrier AUA, einem jahrelangen Verfahren um die dritte Piste sowie kriti-
sche Bauskandal-Rechnungshofberichte gibt es neue Gesichter und – verhalten – aufwärts weisende Zahlen.

                                                  ern sollte sich – aus heutiger Sicht – etwa auf   Kundenzufriedenheits-Awards wohl weni-
                                      Foto: VIA

                                                  dem Niveau von 2012 entwickeln, man peile         ger. Zwar sind die Österreicher notorische
                                                  zirka 65 Millionen an. Die Nettoverschuldung      «Raunzer», aber der Autor hat bisher kei-
                                                  sollte deutlich sinken und unter dem 2,9-fa-      nen Reisenden getroffen, der das ehemals
                                                  chen Ebitda, also unter 680 Millionen liegen.     Skylink getaufte Synonym für Fehlpla-
                                                  Als Investitionsbedarf für 2013 werden etwa       nung positiv sieht. Der Flughafen hat ver-
                                                  115 Millionen Euro angegeben.                     sus die Kritik gemischte Gefühle; zwar gibt
                                                  Jener offizielle Jahresausblick erscheint         Mag. Jäger zu, dass «wenn wir es jetzt neu
                                                  nach Bekanntgabe des 1. Quartals 2013 als         planen könnten, wir sicher vieles anders
                                                  ziemlich ambitioniert. Der Umsatz konn-           machen würden», verweist aber auf den
                                                  te darin zwar um 4,9 % auf 145,9 Millionen        einwandfrei funktionierenden Check-in-
                                                  gesteigert werden, ein langer Winter (bis         Prozess oder fast keine Wartezeiten bei den
                                                  Anfang April), ein deutlicher Einbruch bei        Sicherheitskontrollen mehr oder deutlich
                                                  den Passagierzahlen sowie die Abschrei-           grössere Shopping- respektive viel mehr
Der Autor lernte den Tiroler Mag. Julian Jäger    bungen für das Check-in 3 lassen die Ge-          Sitzflächen.
(41) als umgänglichen Manager kennen, mit         winne aber ziemlich einbrechen. Das Ebit-         All das stimmt, kann aber – und das wird
dem offen gesprochen werden kann.                 da lag nach drei Monaten nur 4,3 % unter          auch nicht bestritten – nicht darüber hin-
                                                  Vorjahr, beim Ebit wurde mit 18,1 Millio-         weghelfen, dass in manchen Bereichen wie

P
       arallel zu den Umbauten alter Schal-       nen jedoch schon um 40,5 % weniger als            zum Beispiel rund um die Wartebereiche
       terhallen schlagen sich nach wie vor       im Vorjahr erzielt. Drastisch weggebro-           der Gates einfach zu wenig Platz ist. Es gibt
       nötige Adaptierungen des im Juni           chen ist somit der Gewinn im ersten Quar-         ebenso nicht ausreichend genug Lifte zwi-
2012 eröffneten und nun fast 750 Millionen        tal 2013, welcher nur noch bei 9,5 Millio-        schen den nach Ankunft, Abflug und Trans-
Euro teuren Check-in-3-Terminals ebenso           nen (Vorjahr: 21,6 Mio.) liegt.                   fer getrennten Geschossen, die Rolltreppen
negativ nieder, wie zu kleiner Langstrecken-      Die Passagier- und Frachtdaten entwickeln         sind viel zu eng dimensioniert. Weiter sind
anteil. Cockpit-Mitarbeiter Georg Mader           sich dieses Jahr auch negativ. Vom Januar bis     Toiletten auf anderer Ebene als der Abflug,
hat sich in Schwechat umgesehen und mit           April sanken die Passagierzahlen um 2,6 %         sehr wenig Platz zwischen den Spitzen der
einem der beiden CEOs gesprochen.                 auf 6,21 Millionen und als Folge der Sparbe-      Gepäcksbänder und der Ankunftshallen-
Nach Einschätzung von Julian Jäger (42), des      mühungen bei vielen Fluglinien (AUA, Air          wand, «suboptimale» Verbindung, sprich
seit September 2011 gemeinsam mit Günther         Berlin, Lufthansa usw.) sanken die Flugbe-        lange Wege vom Altbestand zum neuen
Ofner tätigen Vorsitzenden der Geschäftslei-      wegungen um satte 6,9 % auf 71 511. Eben-         Terminal sowie zu den Parkhäusern. Julian
tung, erwartet die Flughafen Wien AG für das      so ging der Luftfrachtanteil um 7,5 % auf         Jäger sagt, man werde gewisse Dinge noch
Jahr 2013 ein Passagier-Plus von 1 bis 2 %, ei-   81 414 Tonnen zurück. Trotzdem wurde ein          ändern können, bei anderen Bereichen gehe
nen Rückgang bei den Bewegungen von –1,5          knapp «schwarzes» Zwischenergebnis für            das aus baulichen und planerischen Grün-
bis –2,5 % und eine gleichbleibende Entwick-      ein schwieriges Quartal erreicht; Wien hofft      den für die nächsten Jahre nicht.
lung beim Höchstabfluggewicht (MTOW).             auf die Sommerreisezeit beziehungsweise           Was die sich wohl noch Jahre hinziehenden
Vor diesem Hintergrund bewertet man die           Wiens Faktor als «verlässliches Tourismus-        rechtlichen «Nachbeben» – wie zum Bei-
Geschäftsaussichten für 2013 als grundsätz-       ziel» und als boomende Kongressstadt ...          spiel wegen illegaler Absprachen oder der
lich optimistisch. Man erwartet eine Steige-                                                        sogenannten Planer-Haftpflicht – des Sky-
rung des Umsatzes auf 625 Millionen und eine      Sorgenkind Check-in 3                             link-Debakels betrifft, hat der Flughafen,
deutliche Steigerung beim Ebitda auf zirka        Architekturpreise mag der schwarze Ter-           teils in Schlichtungsverfahren, bisher zir-
230 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steu-       minalquader vielleicht einmal gewinnen,           ka 25 Millionen Euro zurückerhalten, ❯
20     Civil Aviation         Cockpit 08 2013

                                                                                          Links: Der Blick im                   der nahen Schwechater OMV-Ölraffinerie
                                                                                          Check-in 3 nach Os-                   bisher gleich nach dem Start in Richtung 29
                                                                                          ten, auf der unteren                  obligaten Steigflugkurve nach links, zumin-
                                                                                          Ebene erfolgen alle
                                                                                                                                dest für Turboprop-Flugzeuge. Dies würde
                                                                                          Ankünfte. Dort «ver-
                                                                                          schmelzen» Ankom-                     startlärmgeplagte Gebiete südlich Wiens
                                                                                          mende, Abholer und                    entlasten.
                                                                                          Fahrtendienste.
                                                                                                                                Achilles-Ferse Langstrecke
                                                                                          Unten: Bis 2005
                                                                                                                                Mit einem Langstrecken-Anteil von nur
                                                                                          lief für die mögliche
                                                                                          dritte Wiener Piste                   6,5 % rangiert Wien am unteren Ende Eu-

                                                                         Foto: G. Mader
                                                                                          das grösste Umwelt-                   ropas, dessen Durchschnitt liegt bei 15 %.
                                                                                          mediationsverfahren                   Diesbezüglich wird seitens des Flughafens
                                                                                          Europas.                              hervorgehoben, dass «uns mit dem neu-
                                                                                                                                en AUA-Chef Jan Albrecht nichts Besseres
                                                                                                                                hätte passieren können». Als ehemaliger
                                                                                                                                Star-Alliance-CEO wirke er unterstützend,
                                                                                                                                um den einen oder anderen Carrier nach
                                                                                                                                Wien zu bekommen, beziehungsweise wie
                                                                                                                                er selbst sagt, «Wien wieder auf die Weltkar-
                                                                                                                                te zu bringen ...».
                                                                                                                                Offenbar erfolgreich. Denn ab 2. Septem-
                                                                                                                                ber wird EVA-Air, die kürzlich in jene welt-
                                                                                                                                weit grösste Airline-Allianz aufgenommen
                                                                                                                                wurde, die Frequenzen zwischen Taipeh
                                                                                                                                und Wien – via Bangkok – auf vier Flüge
                                                                                                                                pro Woche aufstocken. Gleichzeitig wird

                                                                                                                  Grafik: VIA
                                                                                                                                auch Thai Airways – ebenfalls in der Star-
                                                                                                                                Alliance – Wien neu ins Streckennetz auf-
                                                                                                                                nehmen. 2014 könnte ein weiterer Alli-
     mehrere Verfahren gegen ehemalige Auf-          aber, dass es für den Standort Wien ein ganz                               anz-Partner eine Verbindung nach Wien
     tragnehmer sind aber noch hängig.               wesentlicher Wettbewerbsvorteil ist, wenn                                  aufnehmen, mit Ethiopian Airlines gibt es
                                                     man 3680 m Pistenkapazität auf den Markt                                   erste Gespräche. Die heimische AUA – je-
     Dritte Piste                                    «werfen» kann. Daher ist die Freude über                                   der neue Langstrecken-Carrier bedeutet für
     Im Gegensatz zu fast allen Flughäfen Eu-        den erstinstanzlich positiven UVP-Bescheid                                 die Lufthansa-Tochter zusätzliche Transfer-
     ropas ist Wien tatsächlich platzmässig in       (Umweltverträglichkeits-Prüfung) gross. Es                                 Passagiere – fliegt selbst im dritten Versuch
     der Lage, eine dritte Start- und Landebahn      ist aber noch zu früh, um mit Austrocon-                                   seit Ende Juni neuerlich fünf Mal die Woche
     – sie ist planerisch bereits als 11R/29L mit    trol über die technischen Details wie Mi-                                  nach Chicago, 70 % der US-Passagiere wol-
     2400 m Länge parallel südlich zum «alten»       krowellen-Landesysteme oder den in der                                     len von dort über Wien nach Osteuropa und
     Runway 11/29 festgelegt – überhaupt an-         Mediation von Fluglärm-Bürgerinitiativen                                   bestätigen damit laut AUA die traditionelle
     zudenken beziehungsweise planen zu kön-         geforderten «gekurvten» Anflug ins Detail                                  Rolle Wiens als Ost-Hub. Für 2014 sind New-
     nen, sollte man eine neue Piste denn auch       zu gehen. Wiewohl man aber darauf hin-                                     ark, Schanghai, Osaka und Hongkong am
     brauchen. Dies ist die Linie des Flughafens.    weist, jene Verfahren grundsätzlich reali-                                 Radar. Weiter hört man von Johannesburg
     Wie sicher deren Realisierung ist, will Jäger   sieren zu wollen.                                                          oder San Francisco.
     nicht in Prozenten ausdrücken. Man baue         Derzeit prüft die österreichische Flugsiche-
     sie nur, wenn sie notwendig sei. Man glaubt     rung übrigens die Aufweichung der wegen                                    Georg Mader

                                                                                                                                           lightwing.ch

                                            Lightwing AC4 CS-LSA
Sie können auch lesen