Friedensbote - Evangelische Kirchengemeinde Frieden und ...
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Friedensbote Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Frieden und Versöhnung in Frankfurt am Main/Gallus 1 | 2022 Dezember | Januar | Februar Vorstellung „Bibelbabbler“ I Vorstellung Kirchenmusiker René Kreuter Die Amateurforscher I Baubeginn unserer Kita Versöhnung
Impressum Der Gemeindebrief wird alle drei Monate vom Redaktionsteam der Evangelischen Kirchengemeinde Frieden und Versöhnung herausgegeben. Kontakt: Pfr. Nulf Schade-James V.i.S.d.P.: Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Frieden und Versöhnung, 60326 Frankfurt am Main Titelfoto: Lotz Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Ev. Kirchengemeinde Frieden und Versöhnung Druck: Gemeindebrief Druckerei, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen Auflage: 1.300 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der VerfasserInnen wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu Kürzungen von Beiträgen vor. Bezugsgebühr per Postzustellung: 10,00 Euro pro Jahr. Ev. Kirchengemeinde Frieden und Versöhnung Fischbacher Str. 2 60326 Frankfurt am Main 069 73 33 17 info@friedenundversoehnung.de www.friedenundversoehnung.de 2
Aus der Redaktion NEUJAHR Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges, Ernstes und Grosses von ihm verlangen. . . . Guten Neujahrsmorgen . . . (Rainer Maria Rilke, 1875-1926, österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer, Dramatiker) Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr 2021 ist so gut wie um. 2022 steht vor der Tür. Und immer noch beschäftigt uns die Coronapandemie. Es wird uns viel abverlangt, aber wir müssen uns und unsere Mitmen- schen weiterhin schützen und umsichtig sein. Verzagen Sie nicht! Haben Sie weiterhin Gottvertrauen. Auf den folgenden Seiten dieses Friedensboten können Sie lesen, was sich in diesem Jahr so alles ereignet hat, wer der neue Chorleiter ist und was Nulf im Studienurlaub so erlebt hat. Wir wünschen Ihnen schöne und besinnliche Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr. Viel Spaß beim Lesen und alles Gute für Sie wünschen Bojana Schade und Isabelle Lefelmann 3
Inhalt Brief an die Gemeinde 06 Gemeindeleben 08 Kennst Du „Die Bibelbabbler“? 08 Bericht zur Studienreise Teil 1 09 Unser Kirchenmusiker René Kreuter stellt sich vor 13 Nachruf Elfriede Scherer 15 Die Amateurforscher 17 Jahresrückblick 20 Aus der Weihnachtsbäckerei 26 Freud… 27 ... und Leid 28 Aus dem Kirchenvorstand 30 Neues aus dem Kirchenvorstand 30 Baubeginn unserer Kita Versöhnung 34 Neuer Kirchenvorstand und neuer Vorsitzender 36 Stadt(teil)geschehen und Ökumene 37 Was passiert im Stadtteil - Die Stadt vom Grün her denken? Lei- 37 der nicht im Gallus! Portrait aus dem Stadtteil - Erika Penna - mehr als ein Gesicht 39 im Gallus Interreligiöser Kalender 42 Kitas 47 Kita Versöhnung - Reportergruppe Kita Versöhnung 47 breaking news 4
Über den Tellerrand 50 Termine und Gruppen 51 7 Wochen ohne 51 Einladung zu den UHU-Treffen 52 Lebendiger Adventskalender in Frieden und Versöhnung 53 Regelmäßige Termine und Gruppen für Kinder und Jugend 54 Weitere regelmäßige Termine und Gruppen 55 Ankündigungen für 2022 56 Weltgebetstag 2022 57 Kiwinauten 58 Führung durch die Frauenfriedenskirche in Frankfurt- 59 Bockenheim „So viel du brauchst“ - Klimafasten 2022 60 Gottesdienste 62 Gottesdienste im Dezember 62 Gottesdienste im Januar 63 Gottesdienste im Februar 64 Spendenformular 65 Kontakte 67 5
Brief an die Gemeinde Liebe Nachbarinnen und Nachbarn im Gallus, liebe Gemeinde! Für jedes Jahr gibt es ein neues Bi- Aber einen Menschen, der zu mir belwort, Gottes Zusage und Gottes kommt, werde ich nicht abweisen. Ansage an uns. Jesus geht also vor die Tür, vor die Türsteher und unter die Leute. Die Für 2022 lautet sie: Menschen wollen auch zu ihm kom- Jesus Christus men. Da öffnet Je- spricht: Wer zu mir sus ihnen die Tür. kommt, den werde Sie treten ein in ich nicht abweisen. sein Haus. Joh. 6, 37 Viele kommen an- So sagt Jesus es ders wieder her- jedem Menschen aus, als sie einge- persönlich in treten sind. Man- Gottes Namen zu! che gehen danach nicht alleine nach Einerseits. Ande- Hause- Jesus rerseits macht Je- kommt mit. Sie sus damit eine An- haben ihn eingela- sage. Es gibt ja den und öffnen auch Leute, die ihm die Tür in ihr denken, Gottes Haus. Haus braucht Türsteher. Sie wollen für Gott aussuchen, wer reinkom- So verwandelt Jesus Menschen von men darf und wer draußen bleiben Türstehern zu Türöffnern. Die Ver- muss. So kommt es, dass sie auch wandlung kann ein ganzes Men- andere Menschen zu „Türstehern“ schenleben andauern. Was eine machen: jene, die sie draußen vor Ansage- einerseits. der Tür stehen lassen. Andererseits - wer so gesegnet So solle es nicht sein. Jesus sagt: wurde, gewinnt immer mehr Freu- Diese Haltung weise ich zurück. de daran, anderen Menschen die 6
Brief an die Gemeinde Tür zu öffnen. Ob sie kommen oder gehen, sie werden gesegnet sein. So auch Ihr, liebe Nachbarinnen und Nachbarn im Gallus, liebe Ge- meinde! Ihr seid eingeladen- auch zum Tür öffnen… Ein gutes neues Jahr wün- sche ich Euch! Diese Taste zum Öffnen der Tür könnte auch Herzlich, das Namensschild einer Gemeinde sein… Eure Ursel Albrecht 7
Gemeindeleben Kennst Du „Die Bibelbabbler“? Bevor Corona im letzten Jahr unse- begründet re persönlichen Kontakte einge- und wir schränkte, haben sich einige Ge- waren meindemitglieder zu einer neuen glücklich, Gruppe zusammengefunden. Unser diesen gemeinsames Anliegen ist es, in der regelmä- Bibel zu lesen und darüber zu dis- ßigen kutieren und zu streiten, welche Austausch Bedeutung die Texte für jeden per- zu haben. sönlich heute in unserem Alltag Nun ist es wieder möglich, sich zu haben. Manchmal ordnen wir die versammeln. Hoffen wir, dass es so Bibelstellen in ihrem historischen bleibt! Seit August treffen wir uns Kontext ein und erfahren so inte- wieder regelmäßig 14-tägig diens- ressante neue Dinge über die Bibel tags im Konferenzraum. Manchmal und ihren Inhalt. Dabei bin ich im- bereitet jemand von uns eine Bibel- mer wieder begeistert, über wel- stelle vor, die für ihn eine persönli- ches Wissen jeder und jede einzel- che Bedeutung hat und wir spre- ne von uns verfügt! Bei unseren chen darüber. Häufig kommen wir Treffen kann man sich aktiv beteili- dabei „von Hölzchen auf Stöck- gen oder einfach auch nur zuhören, chen“. Die persönliche Begegnung frei nach dem Motto: Nichts muss, und Verbundenheit sind uns am alles kann. wichtigsten. Während des Lockdowns konnten Hast Du Lust, mit uns in Kontakt zu wir uns nicht mehr treffen. Aber wir treten? Wir freuen uns. Melde Dich ließen uns nicht entmutigen und gerne bei: bedienten uns eines anderen Medi- Juliane Kopp ums: Des guten alten Telefons! Alle juliane.kopp@yahoo.de zwei Wochen trafen wir uns in ei- 0176 96 50 20 95 oder ner Telefonkonferenz. Anfangs wa- ren wir skeptisch, ob sich über das Sonja Eisenberg Telefon eine Atmosphäre des Ver- sonja.eisenberg@gmx.de trauens schaffen lässt. Die Befürch- 0176 27 131 689 tungen erwiesen sich aber als un- 8
Gemeindeleben Bericht zur Studienreise Teil 1 Jetzt bin ich schon über einer Wo- Gestern jedoch beim täglichen che hier im Süden. In meinem klei- Schwimmen hörte ich wieder jenen nen Mietwohnmobil habe ich mich beiden älteren Damen zu, die sich eingerichtet. Hinten das Schlafzim- schon seit Tagen angeregt beim mer, vorne der Schreib - Esstisch, Schwimmen unterhalten. Ich finde auf der einen Seite das Kochfeld das bewundernswert, Sport treiben mit Spüle, auf der anderen das Bad, und dabei reden. Im Vorbeischwim- das als Lagerraum dient. Perfekt. men hörte ich immer mal ein paar Die alltäglichen Dinge, die benötigt Wörter. Ich machte mir im Kopf werden, sind über die Beifahrertür eine Geschichte zurecht, wer die zu erreichen. Draußen eine Matte, beiden Damen wohl sind. Sie spra- ein Stuhl und ein Tisch. Ich sitze chen englisch miteinander, die eine selten draußen. Mein Tag ist struk- perfektes britisch, die andere mit turiert, ich liebe das, vor allem Akzent - finnisch?, vielleicht dann wenn die Struktur plötzlich deutsch? Auf jeden Fall interessant. unterbrochen wird. Gestern zum Beim Schwimmen kann ich wunder- Beispiel, da habe ich tatsächlich mit bar an Gott und an Menschen den- Menschen gesprochen. Ich meine ken. Schwimmen ist Meditation. von Angesicht zu Angesicht. Ein Aber nur solange, bis ich höre: paar Telefonate mit den Lieben da- „Weiß jemand was Säule auf eng- heim gibt es schon. Nur, ich spre- lisch heißt?“ „Yes Mam, I do, it’s che hier eigentlich mit niemanden. pillar. Pillar übersetzt heißt Säule“, sprach’s und schon hatte ich zwei neue Freundinnen. Romy, aus Lu- xemburg und Francis, aus Schott- land. Francis lebt immer hier auf dem Campingplatz. Wir schwim- men gemeinsam ein paar Züge. Nach und nach erzählen wir aus unserem Leben. Herrlich. Für heute hatten sie sich entschuldigt, sie sind unterwegs. 9
Gemeindeleben Mein Tag beginnt zwischen sieben Nach dem Schwimmen, Kaffee mit und acht mit Zeitunglesen. Es gibt Milch und weiterschreiben. ein sehr gutes Wifi hier. Kaffee und ein wenig surfen. Dann auf‘s Rad, 16-20 km. Immer am Meer entlang. Diese Stadt ist perfekt für Fahrrä- der und Rollstühle gebaut. Es ist ein großes Vergnügen hier zu radeln. Auf dem Heimweg noch Lebens- mittel kaufen und verstauen, ich koche selbst. Nach dem Frühstück schreibe ich. Gegen 18 Uhr laufen, also zügiges Ich komme gut voran. Ab und zu Gehen, mindestens 10000 Schritte, muss ich in Frankfurt nachfragen. mit Musik im Ohr und dabei an Inge Lang ist mir da eine große Hil- Gott und die Menschen denken. fe. Der alte Laptop, den ich schon Hirten treffen, die Schafe oder Zie- vor 10 Jahren hatte, macht einen gen hüten, Menschen begegnen, guten Job. Zum Schreiben perfekt. die mit ihren Hunden am Strand Gegen 15 Uhr schwimmen, 1000 spielen, am Hundestrand. Heute Meter. Dabei viel an Gott denken. fiel mich so ein kleiner Pinscher an, „Wäre Jesus mit einem Fahrrad ich hatte ihn gar nicht bemerkt, nach Jerusalem geradelt, wenn es wäre beinahe über ihn gestolpert. damals schon Räder gegeben Er bellte sich die Seele aus dem hätte?“, diese Frage bewegte mich Leib und ich hörte: „Wenn das Brot, mehrere Bahnen lang. Ganz ehrlich, das wir teilen, als Rose blüht“. der Esel hat etwas würdevolleres Wenn ich dann nach Hause kom- und demütiges. me, surfe ich. Ich schaue Dokus oder zauberhafte Filme wie JAMIE! Ein Film, der meinem Herz gut tut. Ein Film, über einen sechszehnjäh- rigen Jungen, der eine Dragqueen werden möchte. Seine beste Freun- din ist ein muslimisches Mädchen. Vielleicht ein bisschen überzogen, aber so herzerfrischend. 10
Gemeindeleben Der Klavierspieler vom Gare du und ich hatten uns viel zu erzählen. Nord ist auch sehenswert. Ihr könnt Euch vorstellen, wenn Gegen 23 Uhr begebe ich mich nach man den ganzen Tag nur mit sich hinten. Danke, für Segen und Ge- selbst spricht, oder mit der Kaffee- bet. maschine, der Milchkanne, dem Kühlschrank etc., ist so ein Ge- spräch im Pool doch eine nette Ab- wechslung. Ich höre Romy gerne sprechen, sie hat einen wunderba- ren Akzent, wenn sie deutsch spricht, sehr liebenswürdig. Zwi- schen uns herrscht eine schöne, vertraute Atmosphäre. Obwohl ich ihnen nicht meinen Beruf verriet. Romy und Francis Sie waren schon am Rätseln. Viel- Gestern lud Romy Francis und mich leicht Fotograf oder Reporter. Ich zum Kaffee ein. Sie leben auf der bat sie, damit warten zu dürfen bis anderen Seite vom Camp, unter ich abreise. Dann würde ich es Palmen. Romy und Francis kennen ihnen sagen. sich schon seit vielen Jahren, sie Gestern sagte Romy, dass es sehr sind beste Freundinnen und Nach- komisch sei, wie vertraut sie sich barinnen. Die Männer der beiden mit mir fühlt. Schöne Worte. Viel- verstehen sich auch sehr gut. leicht traute ich mich deshalb ein Ich gehe jetzt immer ein bisschen bisschen nach ihrem Leben zu fra- früher zum Schwimmen, damit ich gen. Romy ist Köchin, mit Leib und noch einen Moment für mich habe, Seele. Sie hat einen Sohn, ist ge- freue mich aber dann sehr, wenn schieden vom ersten Mann. Nun ist die beiden erscheinen. sie schon seit vielen Jahren mit dem Vorgestern war ich mit Romy allei- Mann ihres Herzens zusammen. ne, Francis arbeitet sonntags ehren- Dabei strahlte sie über ihr Gesicht. amtlich in einem Tierheim für Kat- Ich spürte ihre Freude, also fragte zen. Dort putzt sie das Heim und ich weiter, wie sie ihn kennenge- streichelt die Tiere. lernt hat. Da fing Romy an ihre Ge- Normalerweise schwimmen die schichte zu erzählen. Während wir beiden eine halbe Stunde. Vorges- langsam weiter schwammen, hörte tern war es fast eine Stunde. Romy ich, Zug um Zug, Romys Geschichte 11
Gemeindeleben und sah plötzlich einen Film vor entdeckten ihre Liebe füreinander meinen Augen. Shortstory: und leben heute zusammen. Junges 17 jähriges Mädchen, voller Zum Valentins Ball wollte Romy Entdeckungsdrang, verliebt sich in nicht gehen, obwohl sie Organisa- einen jungen Mann. Man konnte torin war. Sie hatte am 15. Februar ihnen die gemeinsame Liebe anse- einen Hüftoptermin. hen. Doch dann wollte das junge Am 13. klingelt abends ihr Telefon Mädchen die Welt sehen und ver- und eine Männerstimme fragt nach lässt Luxemburg, um in München einer Person soundso. Romy ver- ihre Ausbildung fortzusetzen. Der neinte, es war der falsche Name, junge Mann flehte sie an, sie möge der Mann entschuldigte sich und nicht gehen, sonst wäre ihre Bezie- legte wieder auf. Kurze Zeit später hung zu Ende. Der junge Mann klingelt es wieder und abermals ist wollte keine Beziehung auf die Fer- es diese Männerstimme. „Entschul- ne. Die junge Frau glaubte ihm digen Sie Madame, ich hatte den nicht und ging nach München. Aus falschen Namen, ist es möglich und Vorbei! mich noch zum Ball anzumelden?“ Sie lernte einen neuen Mann ken- Romy erkannte seine Stimme so- nen und lieben und heiratete ihn. fort und gab sich zu erkennen. Der Auch der junge Mann, nachdem Mann am Ende der Leitung war der Herzschmerz vorbei war, lernte ihre Jugendliebe. Er hatte sie zu- eine andere Frau kennen und lie- nächst nicht erkannt, er fiel aus ben, heiratete auch sie. Eine Toch- allen Wolken direkt in ihre Arme. ter wurde geboren, ein Sohn auf Denn sie verabredeten sich noch der anderen Seite. Dann wurden für denselben Abend, aßen und die beiden Ehen geschieden. Die tranken und feierten den Beginn Liebe war gestorben. Das junge ihrer zweiten Liebe. Seit jener Mädchen wird alleinerziehende Nacht sind die beiden wieder ein Mutter. Irgendwann zwischen 30 Paar. Irgendwann haben sie gehei- und 40 Jahren hat sie die Nase voll ratet, oder? Moment, das weiß ich und organisiert mit anderen zu Sil- gar nicht so genau. Naja, morgen vester und für den Valentinstag gehe ich wieder schwimmen und einen Ball der einsamen Herzen, für jetzt schlafen, gute Nacht. Danke Menschen zwischen 30 und 50 Jah- für Segen und Gebet. re. Geniale Idee. 50 Menschen ka- men zum Silvester Ball, drei Paare Nulf Schade-James 12
Gemeindeleben Unser Kirchenmusiker René Kreuter stellt sich vor Hallo erstmal, liebe Kirchengemein- de, liebe Leser, Aufgewachsen und wohnhaft bin ich in Hofheim-Wildsachsen, einem mein Name ist René Kreuter, ich kleinen Ort in der Nähe von Wies- bin 22 Jahre alt und ich bin der baden, von dem ich mich immer in neue Kirchenmusiker in Frieden die „große Stadt“ aufmache. Hier und Versöhnung. hat auch mit meiner Konfirmation die Faszination für die Orgel begon- Einige kennen mich bereits aus un- nen und schon bald konnte ich den serem Kirchenchor oder dem Kin- ersten Gottesdienst an St. Martin derchor, mit denen ich seit Septem- 2014 an der Orgel begleiten. Darauf ber 2021 probe. Hiermit möchte ich übernahm ich einige Vertretungen die Möglichkeit nutzen mich einmal in den umliegenden Gemeinden allen vorzustellen. und wurde schließlich in Heßloch und Breckenheim zum regelmäßi- gen Organisten. Zeitgleich wurde ich auch zum Autobahnorganisten in der Autobahnkirche Medenbach. Währenddessen startete auch mei- ne Leidenschaft für Gesang und Chorleitung. Erst habe ich die Kin- der bei den jährlichen Weihnachts- und Ostermusicals am Klavier be- gleitet. Dann durfte ich ein Lied mit ihnen einstudieren und im Folge- jahr habe ich das gesamte Musical einstudiert. Somit begann ich die D-Kinderchorleiter-Ausbildung im Zentrum Verkündigung und grün- dete einen Kinderchor bei mir im Dorf. Plan war es nicht nur für ein- 13
Gemeindeleben zelne Projekte zusammenzukom- Organistenstelle vakant sei. Sie men, sondern eine feste Kinder- fragte, ob ich vielleicht Lust hätte, chortruppe zu haben, mit der man mit auf die Gemeindefreizeit nach gemeinsam wächst, spielt und ein- Mücke zu fahren. So schnell kann studiert. Nach der Kinderchorleiter- es gehen! In Mücke kam ich zum Ausbildung absolvierte ich an der ersten Mal in Kontakt mit der liebe- Chorleiterschule des hessischen vollen und bunten Gemeinde, den Sängerbundes die A-Chorleiter- Mitarbeitern und den beiden Pfar- ausbildung. rern. Ich war sofort verliebt! Inzwischen bin ich ausgebildeter Jetzt bin ich da, und möchte mit Chorleiter, Kinderchorleiter und Euch meine erlernten Fähigkeiten Organist. Ich bin außerdem mit direkt in die Tat umsetzen und mich dem Hauptfach Gesang und dem musikalisch sowie kreativ austoben. Nebenfach Klavier an Dr. Hoch´s Das soll unter anderem in Form von Konservatorium eingeschrieben, wo regelmäßigen Auftritten unserer ich mich für eine Aufnahmeprüfung beiden Chöre, Aufführung von Kan- an einer Musikhochschule vorberei- taten, Orgelkonzerten, Liederaben- te. Ab Januar 2022 übernehme ich den, Musicalprojekten für Kinder dann auch die Organistenstelle in und Jugendliche geschehen. Ich Frieden und Versöhnung. möchte die musikalische Vielfalt in allen Altersgruppen zu einem fes- Wie bin ich eigentlich an Euch gera- ten und präsenten Bestandteil un- ten? In einem Zoom-Meeting für serer Gemeinde machen. Kinderchorleiter fragte meine Aus- bilderin Ursula Starke, ob jemand Ich freue mich unheimlich auf die Interesse an einem Kinderchor im gemeinsame Zeit mit Ihnen und Gallus hätte: „Die suchen einen Kin- Euch. derchorleiter“. Ich war dann der Einzige, der sich gemeldet hat. Herzliche Grüße, Euer und Ihr Prompt machte ich eine Schnupper- René Kreuter stunde mit dem Kinderchor aus. Nach dieser ersten Probe erzählte PS: Informationen zu den Corona- mir Meike, dass ich neben dem Kin- regeln der Chöre finden Sie auf derchor auch den Kirchenchor lei- Seite 54 und 55 bei den regelmäßi- ten könnte, und dass außerdem die gen Terminen. 14
Gemeindeleben Nachruf Elfriede Scherer Während meiner Studienzeit er- Elfriede Scherer. Sie wurde im reichte mich ein Anruf aus April 1991 zur Kirchenvorstehe- Frankfurt. Inge Lang teilte mir rin gewählt und blieb diesem mit, dass unsere ehemalige Kir- Amt bis ins Jahr 2015 treu. Das chenvorsteherin und Frauen- sind 24 Jahre, in denen sie hilfsschwester Elfriede Scherer ehrenamtlich ihre Zeit und ihre gestorben ist. Damit ist sie nur Liebe der Gemeinde zur wenige Monate nach ihrem Verfügung gestellt hat. Ganz be- Mann Mathias von uns gegan- sonders lag ihr der Kindergarten- gen. Als ich von ihrem Tod er- Ausschuss am Herzen. Immer fuhr, tauchten sofort wunder- bare Bilder und Geschichten vor meinem geistigen Auge auf. Elfriede gehörte zu den ersten Gemeindegliedern, die ich mit Namen kannte. Elfrie- de kam durch ihre Mutter Frau Gretel Hohtanz zur Ge- meinde. Da sie 1989, als ich in der Friedensgemeinde anfing, noch berufstätig war, konnte sie an den Frauenhilfenach- mittagen nicht teilnehmen. Aber am Frauengesprächs- kreis, den Pfarrerin Christiane Hoffmann ins Leben rief, nahm sie regelmäßig teil. Als wir auf der Suche nach zu- künftigen Kirchenvorstehen- den waren, fragte wir auch 15
Gemeindeleben wieder war sie auch eine Stim- rem Abschied aus dem Amt als me für diejenigen, denen es Kirchenvorsteherin noch sagen. schlechter ging. Mit viel Engage- Leider wurde sie kurze Zeit ment, mit Weitblick und Liebe darauf sehr krank, sodass der hat sie die Geschicke unserer Kontakt zwischen der Gemeinde Gemeinde mitbestimmt und und ihr immer weniger wurde. daran mitgearbeitet, dass Gottes Möge ihre Seele bei Gott Reich ein bisschen mehr Wirk- Frieden finden, möge sie schau- lichkeit werden konnte. Elfriede en, was sie geglaubt hat. Scherer war sehr gerne Kirchen- vorsteherin. Sie war ein Segen Nulf Schade-James für unsere Gemeinde. Gott sei Dank konnte ich ihr das bei ih- 16
Gemeindeleben Die Amateurforscher „Was machst Du da?“ Das etwa 5-eine Gruppe von kleinen und gro- jährige Mädchen schaut mich mitßen Menschen aus unserer Ge- großen Augen an. „Ich messe, ob es meinde an einem interessanten dem Baum gut geht, ob er genü- Bürgerforschungsprojekt beteiligt: gend Nähstoffe und Wasser be- Da die letzten Sommer ungewöhn- kommt.“ „Mama, die Frau guckt, ob lich heiß und trocken waren, haben der Baum genug zu essen hat!“ viele Stadtbäume arg gelitten. Ziel So oder ähnlich begannen für uns in der Amateurforscher war es, Daten den letzten Wochen viele interes- über den Fitnesszustand der Bäume sante Gespräche mit Nachbarn aus in unserem Stadtteil zu erheben. An dem Gallus. dem Projekt haben sich neben un- serer Gruppe viele Menschen aus Aber der Reihe nach: ganz Frankfurt beteiligt und in ihren Über die Sommermonate hat sich jeweiligen Stadtteilen Bäume be- 17
Gemeindeleben treut. Unsere Aufgaben waren vielfältig und wir haben inte- ressante Dinge gelernt. Nach einer Auftaktveranstal- tung via Zoom, bei der wir Informationen zu dem Projekt erhielten, trafen wir uns Mitte Mai am Senckenbergischen Forschungsinstitut mit der betreuenden Wissenschaftle- rin. Sie hat uns erklärt, wie wir unsere Aufgabe als Baum- retter praktisch umsetzten müssen: men mit der Baumart und der Jeder suchte sich 2-3 Patenbäume Baumnummer. Dabei habe ich ge- im Gallus aus, die alle 2 Wochen lernt, dass tatsächlich jeder einzel- aufgesucht wurden. ne städtische Baum eine Nummer Um die Messwerte zu erheben, hat und mit Art und Alter in einem brachten wir 10 Clips, die ein wenig Baumkataster hinterlegt ist. wie Wäscheklammern aussehen, Anschließend wurde noch ein Foto für 30 Minuten an verschiedenen von dem Baum gemacht. So konn- Blättern der Bäume an. Dort, wo ten wir beobachten, wie es die Clips sich befanden, wurde das „unseren“ Bäumen während der Blatt verdunkelt und der Baum heißen Jahreszeit ging. konnte an dieser Stelle für den Zeit- Joachims und meine Bäume stehen raum keine Photosynthese betrei- auf dem Spielplatz auf dem Mittel- ben. Nach 30 Minuten wurde mit streifen der Schneidhainer Straße. dem Messgerät ein Lichtstrahl auf Eine prächtige Sommerlinde und die zuvor verdunkelte Stelle ge- ein großer Baumhasel, wie ich jetzt schickt und dann die Photosynthe- weiß. Die spielenden Kinder und seaktivität gemessen. Anschließend deren Eltern haben sich oft für un- erhoben wir mit einem anderen ser Tun interessiert und es gab Gerät den Chlorophyllgehalt des schöne Begegnungen. Blattes. Diese Werte gaben wir in Zweimal veranstaltete die Sencken- einen Tablet-Computer ein, Zusam- berggesellschaft abends einen Sci- 18
Gemeindeleben ence-Schobbe, bei dem wir Baum- enorm und vielfältig: Sie produzie- retter weitere Informationen über ren Sauerstoff und speichern dabei den Verlauf des Projektes bekamen das klimaschädliche CO2, kühlen und uns untereinander austau- ihre Umgebung durch die Verduns- schen konnten. Dabei haben wir tung über die Blätter, sie spenden andere Gallus-Bewohner außerhalb Schatten, verringern Lärm, bilden unserer Gemeinde kennengelernt, einen natürlichen Windschutz, fil- was ein schöner Nebeneffekt war. tern sowohl Fein- und Grobstäube Dort haben wir auch gelernt, dass als auch giftige Stickoxide aus der die neugepflanzten Bäume im Euro- Luft, bieten Lebensräume für Tiere pagarten sich schwertun, zu gedei- und Pflanzen, schaffen eine mess- hen. Die versiegelte Fläche und der bar gesündere Umgebung und ma- Untergrund machen ihnen zu chen die Städte schöner und le- schaffen. benswerter. Joachim und ich können sagen, Seit den trockenen Sommern bin dass „unsere“ Bäume gut durch den ich dankbar für jeden Regentropfen Sommer gekommen sind. Zum und werde mich nie wieder über Glück war dieser nicht so heiß und „schlechtes“ Wetter beschweren! trocken wie die beiden vergange- nen Sommer. Sonja Eisenberg Der Nutzen von Stadtbäumen ist Gott sagt: Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Ich helfe dir. Ich halte dich bei meiner rechten Hand. Wir gratulieren unseren Geburtstagskindern und wünschen ihnen Gottes Segen! © Pfeffer 19
Gemeindeleben Jahresrückblick Liebe Leserinnen und Leser, kamen die Jugendlichen zusam- men. Wenn alles andere ausfallen wer gehofft hatte, die Pandemie musste, kein Frühstück und keine würde im Jahr 2021 aufhören, wur- Frauenhilfe, jedenfalls im ersten de bitter enttäuscht. Trotzdem gab halben Jahr. Der Kinderchor fand es in unserer Gemeinde wichtige nur in zwei ganz kleinen Gruppen Ereignisse, die ich noch einmal ins im 14-tägigen Wechsel statt und Gedächtnis rufen möchte, bevor der Kirchenchor probte in kleinsten dieses zweite Pandemie-Jahr zu Gruppen per Zoom. Auch die Kir- Ende geht. Auch wenn wir manch- chenvorstandssitzungen oder Pfarr- mal nicht so recht wussten, wie wir konvente fanden fast ausschließlich weiter machen sollen, irgendwer per Zoom statt. Zoom - ein Wort, wusste immer einen Rat. Das ge- das ich vor zwei Jahren noch nicht meinsame Entscheiden hat uns ver- kannte. Das Handy und der Compu- bunden und weitergeführt. Wir ha- ter bekamen einmal mehr größere ben uns gegenseitig Mut gemacht. Bedeutung. Besonders in der Arbeit Wir haben uns unterstützt. Dabei mit Konfirmandinnen und Konfir- sind wir neue Wege gegangen. manden spielt das Handy mittler- Gottesdienste wurden oft im Freien weile eine wichtige Rolle. Wir sind gefeiert, der Konfirmandenunter- sehr gut miteinander vernetzt. In richt im Garten. Weder Unterricht, den verschiedenen Chatgruppen, noch Gottesdienst fielen aus, wir für die unterschiedliche Konfir- feierten bis auf ganz wenige Aus- mandenjahrgänge, sind die Kids in nahmen ununterbrochen jeden Kontakt. Die notwendigen Informa- Sonntag. Jeden Dienstagnachmittag tionen erreichen uns schnell und 20
Gemeindeleben umgekehrt können wir Nachrich- trafen wir uns einmal im Monat, ten, Links zu bestimmten Themen, sonntags nach dem Gottesdienst. Aufgaben leicht verteilen. Weil im Diese Gruppe aus 2020 wurde im ersten halben Jahr außer Gottes- Mai konfirmiert. Das war für mich dienst und Konfirmandenunterricht wirklich wie ein kleines Wunder. Als nichts möglich war, beschäftigten wir vor einem Jahr auf Konfirmation wir uns damit intensiv. verzichteten, war ich verunsichert. Wie wird es weitergehen? Werden Es sind vor allem junge Menschen, wir jemals wieder große Konfirmati- die unter der Pandemie besonders onen feiern? Die Bilder aus der Ver- leiden. Jugend braucht Jugend, Kin- gangenheit machten mich traurig. der brauchen Kinder, um sich gut zu Die neuen Bilder stimmten mich entwickeln. Sie brauchen Begeg- zuversichtlich. Mit insgesamt vier nungen, die unbeschwerte Freude, Gottesdiensten an zwei Sonntagen das gemeinsame Lachen, rum al- konfirmierten wir zunächst 14 Ju- bern, miteinander die Welt entde- gendliche aus 2020 und 11 Jugend- cken. So gut es uns möglich war, liche für das 2021. haben wir für unsere Kids Räume Zwei Gottesdienste an einem Tag, geschaffen, in denen das unter mit allen Konfirmandinnen und Corona-Bedingungen möglich war. Konfirmanden aber nicht mit allen REALITY - WIRKLICH und nicht nur Eltern und Verwandten. Die einen per Zoom. kamen um 10 Uhr, die anderen um 11. Dazwischen gab es eine Pause Wir hatten es diesmal gleich mit von einer Viertelstunde, zum Reini- zwei Konfigruppen zu tun. Denn die gen und Desinfizieren. Dazwischen Konfis aus 2020 waren immer noch lagen heilige Momente, unvergess- nicht konfirmiert. Damit wir den liche Augenblicke. Pfarrer Tobias Kontakt unter uns nicht verlieren, Völger und ich, ein gutes Team und 21
Gemeindeleben die Bereitschaft Neues zu erleben, impften. Deshalb kommen wir wei- haben den Jugendlichen unvergess- terhin mit Abstand und Maske zu- liche Momente in ihrem Leben be- sammen. Am Platz darf die Maske reitet. abgenommen werden. Wir singen Dass sie dann auch noch mit auf auch wieder gemeinsam, dann aber Gemeindefreizeit fahren durften, mit Maske. Die Liturgie im Gottes- war für die meisten sicherlich das dienst haben wir verkürzt, die Pre- Highlight überhaupt. Beide Grup- digt auch; wir feiern in der Regel 45 pen gemeinsam mit Fa-Rung Rath Minuten. Doch diese 45 Minuten erlebten eine spannende und un- haben es in sich. Die Pandemie hat vergessliche Zeit. Auch die gemein- dazu beigetragen, dass wir unsere same Fahrt in den Europapark fand Gottesdienste neu in den Blick nah- statt. men. Neue Formen entstanden. Im Im Juni fuhren wir dann zur Ge- Januar z. B. feierten wir mitten im meindefreizeit nach Mücke. Wie Stadtteil. Wir zogen an jedem Sonn- schon im vergangenen Jahr unter tag durchs Gallus mit Posaunen, Hygiene-Regeln. Wir haben im Frie- Gebeten und schönen Liedern. Der densboten darüber berichtet. Valentinsgottesdienst fiel mit dem Fastnachtsgottesdienst zusammen. Wir alle mussten lernen mit diesen So feierten wir einen Ökumeni- Unwegsamkeiten klar zu kommen. schen Segensgottesdienst vor der Ich finde, es ist uns gut gelungen. Friedenskirche. Der Narrhalla- Zwar sind die Gottesdienste immer marsch erklang zu Beginn mitten noch auf nur 80 Personen im Raum auf der Frankenallee. Viele unserer begrenzt. Uns ist es wichtig, dass gemeinsamen ökumenischen alle Menschen Zutritt zum Kirchen- Gottesdienste fanden statt. Auch raum haben, auch die nicht ge- die gemeinsame Müllsammelaktion 22
Gemeindeleben an jedem Freitag in der Passionszeit Herrn, sorgte für alles, was bei die- fand statt. Höhepunkt war sicher- sen spätsommerlichen Gartenfes- lich der Ökumenischen Kirchentag. ten nicht fehlen durfte. Kultur auf Dazu trafen wir uns zu den Stream Abstand, Live Musik zum Tanzen, Gottesdiensten in der Friedenskir- Schmunzelgeschichten, Chorgesang che und luden die Menschen zu und Theater. Er sorgte für Brat- den unterschiedlichen Veranstal- wurst vom Grill, Waffeln von Fami- tungen in unsere Kirche ein. Dort lie Wehner und kühlen, roten Ge- wurde der Ökumenische Kirchentag tränken. Blicke ich zurück, gehörten gestreamt. diese vier Abende zu den besonde- ren Momenten in der Zeit der Pan- Mitten in den Sommerferien konn- demie. Genauso wie unsere Gottes- ten wir mehr oder weniger spontan dienste auf der Straße. Ich empfin- eine Gemeindefahrt nach Bad Kis- de es wirklich als eine wunderbare singen unternehmen. Denn auch Erfahrung, dass es uns gelungen ist, für unsere Frauenhilfe wurde es sogenannte heilige Räume außer- höchste Zeit, dass wir uns endlich halb unserer Kirche zu schaffen. wieder von Angesicht zu Angesicht Die Einführung der neuen Kirchen- trafen. Dadurch, dass die meisten vorstehenden fand öffentlich auf Frauen geimpft waren, wurden die der Straße statt. Öffentlich verspra- Treffen wieder möglich. chen 16 Frauen und Männer zur Ehre Gottes und für die Menschen Zum ersten Mal luden wir an den ihre Kraft, Liebe und Phantasie ein- vier September-Freitagen zum Gar- zusetzen. Mich hat das sehr be- tengeflüster in den Kirchgarten ein. wegt. Die vorbeifahrenden Auto- Unser wunderbare Küster Andreas fahrer*Innen wohl auch, so lang- Sandtner, ein Organisator vor dem sam fuhren sie durch unsere Feier. 23
Gemeindeleben Sehr bewegt war ich bei der Verab- den. Hierin wird er uns auch wei- schiedung von Nino Reiter geb. terhin zur Seite stehen. Raubaum, Saskia Leykamm geb. An dieser Stelle möchte ich auch Hartmann und Jens Brokof. Sie ha- Meike Lottmann erwähnen und ihr ben nicht mehr kandidiert. Nino von Herzen danken. Es ist ihrer sehr Reiter war damals bei seiner ersten guten Vorbereitung, gemeinsam Wahl mit 18 Jahren der jüngste Kir- mit Arne Knudt, zu verdanken, dass chenvorsteher, kurze Zeit darauf die Kirchenvorstandswahl 2021 ein kam Saskia Leykamm dazu. Saskia voller Erfolg wurde. Die Briefwahl ist ein echtes Friedenskind, denn hat die Wahlbeteiligung verdop- sie hat vom Kindergottesdienst bis pelt. Meike Lottmann hat mit Um- zum Playbackchor alles mitge- sicht und Weitsicht ihre Arbeit ge- macht. Nino und Saskia waren über macht. Völlig undramatisch für Jahre in der Jugendarbeit unserer mich und bis ins Detail vorbereitet, Gemeinde fest verankert. Ohne konnte ich mich auf Meike verlas- ihre Unterstützungen wären Fa- sen. schingsfeste oder Jugendfahrten Wenn auch das Büro unserer Ge- ganz anders verlaufen. Ganz zu meinde für den Publikumsverkehr schweigen vom Männerballett oder geschlossen war, Gisela Kiefer und dem Playbackchor. Meike Lottmann gemeinsam mit Jens Brokof kam durch den Unfall- den Ehrenamtlichen Günni Adam, tod seines Sohnes Oskar zum Kir- Harald Diether und Inge Lang, ist es chenvorstand. Seine besonnene gelungen, unsere Gemeinde sehr und ruhige Art hat uns gutgetan. gut zu versorgen und zu begleiten. Jens Brokof engagierte sich beson- Denn „Lebbe geht weiter“! Taufen ders im Bau- und im Finanzaus- z.B. waren in diesem Jahr der Ren- schuss. Die Betreuung unseres Ge- ner. Wir haben getauft, was das meindegrabes lag in seinen Hän- Zeug hält. Aus diesem Grund haben 24
Gemeindeleben wir Taufsamstage eingeführt, tau- Liebe Leserinnen und Leser, das fen im Stundentakt. Einen Gottes- Jahr geht zu Ende, für mich persön- dienst für einen Täufling. Das hat lich war es ein Jahr voller neuer mir gefallen, obwohl ich eigentlich Wege. Dazu gehört auch meine Stu- den Sonntagsgottesdienst bevorzu- dienzeit, über die ich an anderer ge. Aber in Zeiten von Corona ist Stelle berichte. Es war ein Jahr, in vieles anders und möglich. Wir dem meine Kollegin Ursel Albrecht müssen es nur zulassen und anneh- und ich näher zusammenrückten, men. liebevoll und herzlich. Ich bin Gott so sehr dankbar, dass ich mit herzli- Dass die verschiedenen Chöre neue chen, wunderbaren, freundlichen, Chorleiter haben, ist auch ein Se- fröhlichen, kritischen Menschen gen, den wir in diesem Jahr erfah- zusammenarbeiten darf. Darüber ren durften. Genauso wie die Grup- könnte ich vor Freude in die Luft pe der „Bibelbabbler“, die sich springen. Haupt- und Ehrenamtli- mehr und mehr als Gemeindegrup- che gleichermaßen. pe etabliert hat. Dass Arne Knudt in der ersten Sit- Uns allen wünsche ich ein gesegne- zung unseres neuen Kirchenvor- tes Christfest, frohe Weihnachten stands zur Wiederwahl stand und und ein hoffentlich gesundes, fröh- einstimmig gewählt wurde, hat liches Jahr 2022. Mit unserem Gott mich grundglücklich gemacht. Arne können wir über Mauern springen ist ein Segen für unsere Gemeinde und selbst tiefste Täler durchque- und für mich. Ich bin ihm von Her- ren. Siehe, ich mache alles neu, zen dankbar und lobe Gott dafür, spricht die Heilige. dass Gott Arne begeistert hat. Herzlich, Ihr und Euer Nulf Schade-James 25
Gemeindeleben Aus der Weihnachtsbäckerei Engelsaugen (ca. 40 Stück) Zutaten: 240 g Mehl 60 g Puderzucker 2 Pck. Vanillezucker 150 g Butter 2 Eier 1 Pck. geriebene Zitronenschale 1 Prise Salz ca. 150 g Himbeerkonfitüre Puderzucker zum Bestäuben © pixabay / FlyerBine Zubereitung: Mehl, Puderzucker, Vanillezucker und Salz in eine große Schüssel geben und mit dem Schneebesen vermischen. Butter, Eier und geriebene Zitro- nenschale zugeben und alles mit den Knethaken zu einem glatten Teig verkneten. Für 1 - 2 Std. kalt stellen. Backblech mit Backpapier auslegen. Den Backofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze (Umluft ca. 180 Grad) vorheizen. Aus dem Teig kleine Kugeln formen und auf das Backblech setzen. Mit einem in Mehl getauchten Kochlöffelstiel eine Mulde in die Kugeln drücken. Mit dem Teelöffel etwas Himbeerkonfitüre in jede Mulde ge- ben, dabei nicht zu viel einfüllen, da die Konfitüre beim Backen über den Rand läuft. Im vorgeheizten Backofen 10 - 15 Minuten goldgelb backen. Bitte be- obachten! Sie dürfen nicht zu braun werden! Auskühlen lassen, dann mit Puderzucker bestäuben. 26
Gemeindeleben Aufgrund der neuen Datenschutzverordnung ist die Seite „Freud und Leid“ online nicht verfügbar 27
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Gemeindeleben 29
Aus dem Kirchenvorstand Neues aus dem Kirchenvorstand Liebe Schwestern und Brüder, Es wird darum viel mehr gemeinde- übergreifende Kooperationen ge- die Prognosen sind eher düster. ben müssen. Der/die für nur eine Alle Zahlen bestätigen, dass unse- Gemeinde zuständige Pfarrer oder rer Kirche in den nächsten Jahren Pfarrerin wird dabei wohl nicht zu ein großer Umbruch bevorsteht. halten sein. Soweit die Sicht auf Waren wir im Bereich unserer Lan- die Landeskirche. deskirche Hessen und Nassau Und wie sieht es bei uns in der Ge- (EKHN) im Jahr 2019 noch knapp meinde aus? Was die Finanzen be- 1,5 Millionen evangelische Christin- trifft, versuchen wir nachhaltig zu nen und Christen, wird diese Zahl wirtschaften und nach Möglichkeit bis zum Ende dieses Jahrzehnts um keine Rücklagen aufzubrauchen. mindestens dreihunderttausend auf Aber das wird immer schwerer. dann nur noch 1,2 Millionen sinken. Allein im Bereich Kirchenmusik ha- Weiterführende Prognosen sehen ben wir jährlich ein Defizit von fast uns mittelfristig dann im Jahr 2040 10.000,00 Euro. Schon die Kosten die Millionengrenze unterschreiten. für die Pflege unserer Instrumente Dies hat natürlich auch Auswirkun- (Orgel, Flügel und Klaviere) und die gen auf die Finanzen. Bis zum Jahr diversen Angebote für Kinder sind 2030 wird die Landeskirche bis zu beträchtlich. Leider fehlen uns ver- 140 Millionen Euro jährlich weniger lässliche Spenden, um diese Kosten an Kirchensteuern einnehmen. Das zu tragen. An einen Aufbau von ist ein Minus von jährlich 20% in Rücklagen, wie in der Vergangen- den nächsten Jahren. heit, ist nicht zu denken und auch Ähnlich - wenn nicht noch dramati- größere Spenden oder an uns fal- scher - sieht die Situation aus, lende Erbschaften bleiben leider wenn wir auf das Personal unserer aus. Kirche schauen. Auf aktuell 100 Und beim Personal? Aktuell haben Pfarrerinnen und Pfarrer, die im wir für unsere Gemeinde 1,5 Pfarr- Durchschnitt jährlich in den Ruhe- stellen. Die Zumessung der Pfarr- stand verabschiedet werden, kom- stellen soll aber ab 2025 neu erfol- men nur ca. 38 Vikarinnen und Vi- gen. Ob wir danach weiter mit die- kare, die ihren Dienst aufnehmen. ser Anzahl an Pfarrstellen rechnen 30
Aus dem Kirchenvorstand können, ist mehr als fraglich. Und res Stadtteils Gallus nämlich über- selbst wenn, zeigt uns die Entwick- durchschnittlich gewachsen. Lebten lung der neu ins Berufsleben stei- im Jahr 2000 ca. 26.100 Menschen genden Pfarrerinnen und Pfarrer, im Gallus, sind es jetzt schon mehr dass es auch schwierig wird, zu- als 42.000 Einwohner. Es gelingt stehende offene Stellen zu beset- uns nicht einmal im Ansatz, mit der zen. Entwicklung der Einwohnerzahlen Auch wenn es für unsere Gemein- Schritt zu halten. de, was die Mitgliederentwicklung Und da sind wir bei einem weiteren betrifft, auf den ersten Blick noch Problem: den sinkenden Mitglie- ganz optimistisch aussieht - unser derzahlen. Auch wenn sich drei Ge- Mitgliederbestand bleibt doch seit meinden das Gebiet des Stadtteils vielen Jahren mit ca. 2.500 Gemein- Gallus mit seinen 42.000 Einwoh- degliedern weitestgehend konstant nern teilen (Frieden und Versöh- - ist dies aber leider eigentlich eine nung den größten Teil, Dreifaltig- statistische Täuschung. Während keit das Europaviertel und die Hoff- unsere Mitgliederzahl fast gleich nungsgemeinde den Teil östlich der bleibt, ist die Einwohnerzahl unse- Galluswarte), schwindet mit dem 31
Aus dem Kirchenvorstand Anteil der Evangelischen an der siv beschäftigt. Was erwartet uns? Bevölkerung natürlich auch die ge- Was können wir uns noch finanziell sellschaftliche Bedeutung unserer und personell leisten? Was ist uns Kirche. Alles keine schönen Aus- unbedingt wichtig? Auf was müssen sichten. und werden wir verzichten? Die EKHN hat darum den Braucht es noch jeden Sonntag ei- „Zukunftsprozess ekhn2030“ ange- nen Gottesdienst? Können wir es stoßen und diskutiert auf den un- auch zukünftig noch stemmen, die terschiedlichsten Ebenen, welche Trägerschaft unserer Kitas zu hal- Konsequenzen aus diesen Vorher- ten? Was können wir in der Senio- sagen und Prognosen zu ziehen renarbeit noch leisten und wie sind. Vieles muss dabei auf den sieht Jugendarbeit im digitalen Zeit- Prüfstand. alter aus? Unzählige Fragen, wenn Auch wir als Gemeinde müssen uns wir auf die Zukunft schauen. diesen Fragen stellen und darum Vieles ist ungewiss. Doch von einer hat sich der Kirchenvorstand auf Sache bin ich fest überzeugt: Die seiner Klausurtagung im November Zukunft unserer Kirche wird eine in Herborn mit diesen Fragen inten- Zukunft mit mehr Ehrenamtlichen 32
Aus dem Kirchenvorstand sein. Und da bin ich auch schon bei hen, wie sich Menschen bei der einem Punkt, der mich trotz der vor Mitarbeit bei uns wohlfühlen. uns liegenden Herausforderungen Denn die Kirche ist nicht irgendein optimistisch stimmt. Diese Gemein- Dienstleister für Segen und Beten. de wird zwar ganz wunderbar Es gibt kein Vertragsverhältnis Kir- durch unsere hauptamtlichen Mit- chensteuer gegen Seelsorge, Kin- arbeiter und unsere Pfarrerin/ dererziehung, Wertevermittlung, unseren Pfarrer getragen, aber wir Trauerarbeit oder Seniorenbetreu- haben auch ein breites Fundament ung. Kirche war und ist immer ein an Menschen, die ehrenhalber bei WIR! uns mitarbeiten. Allein in unseren Und das ist dann auch die große diversen Gruppen verzeichnen wir Chance in naher Zukunft. Die Kirche über 100 Menschen, die nebenbe- kann wieder zurückfinden zum Ur- ruflich und unentgeltlich mit uns sprung des Gedankens der Gemein- arbeiten. Menschen, die hier woh- schaft. Gemeinsam mitarbeiten am nen, verwurzelt sind und sich ein- Aufbau des Reiches Gottes. Jede bringen. Ein großer Schatz, der Hand wird gebraucht. Wir laden auch kontinuierlich wächst. Euch herzlich ein, mitzumachen. Es Wir müssen sehen, dass wir in Zu- wird sich für jede und jeden ein kunft Aufgaben und Tätigkeiten Platz finden, sich einzubringen. Und unserer Gemeinde in für ehrenamt- jede Arbeitsstunde wird mit dem liche Mitarbeit geeignete Portionen guten Gefühl mehr als honoriert, aufteilen. Dafür müssen wir not- Sinnvolles, Gemeinschaft stiften- wendige Schulungen anbieten und des, Gutes und Wertvolles für an- für Unterstützung sorgen, müssen dere Menschen zu leisten und da- Menschen zusammenbringen, die bei Gott an seiner Seite zu wissen. gemeinsam Aktionen entwickeln Ich freue mich wieder auf viele Be- und durchführen, sich für einen gegnungen mit Euch. Teilaspekt der Arbeit verantwort- lich fühlen und das Notwendige umsetzen. Und - ganz wichtig - wir müssen vor allen Dingen dafür sor- Herzlichst, Arne Knudt gen, dass die Arbeit bei uns Spaß macht. Vorsitzender des Wir sind hier auf einem guten Weg Kirchenvorstandes und es macht große Freude zu se- 33
Aus dem Kirchenvorstand Baubeginn unserer Kita Versöhnung Es ist so weit. Auf dem Freigelände unserer Kita Versöhnung in der Sondershausen Straße wird - als Ersatz für den alten, aus den 50er Jahren stammenden Kindergarten - eine neue Kita mit integriertem Hort gebaut. Für unsere Gemeinde Main für die Unterstützung und Frieden und Versöhnung hat dies danken allen Menschen, die an der eine ganz besondere Bedeutung. Verwirklichung dieses Neubaus mit- Neben unserem Standort in der arbeiten. Die Anwohner bitten wir Friedenskirche an der Frankenallee für die mit dem Bau der Kita ver- weiten wir hier unsere Präsenz im bundenen Unannehmlichkeiten um Stadtteil Gallus mit dem Ziel aus, Verständnis. Und die Handwerker weiterhin nah bei den Menschen zu und Bauleute mögen bei ihrer Ar- sein. beit unsere herzlichen Segenswün- Es macht uns glücklich, dass wir sche begleiten. hier bis zu 84 Kinder im Alter von 3 Bei der Kita Versöhnung in der Son- bis 6 Jahren sowie 40 Kinder im dershausenstraße im Frankfurter Grundschulalter (Hort) betreuen Stadtteil Gallus handelt es sich um können und sie beim Start ins Le- einen Ersatzneubau für die beste- ben begleiten werden. Neben dem hende 3-gruppige Einrichtung mit Betrieb einer Kindertagesstätte und Erweiterung um eine weitere Kita eines Horts wollen wir aber auch Gruppe sowie 2 Hortgruppen zu Menschen aus der Friedrich-Ebert- einer 6-gruppigen Einrichtung, de- Siedlung zusammenbringen und ren Träger die Evangelische Kir- Raum für Begegnungen schaffen. chengemeinde "Frieden und Ver- Wir wollen an dieser Stelle einen söhnung" ist. offenen Ort des Austausches und Das Gebäude wird in Holz- des gemeinsamen Erlebens errich- Systembauweise mit Betondecke ten, der in den Stadtteil strahlen errichtet. Es ist nicht unterkellert. soll. Auf dem Dach wird eine Photovol- Wir bedanken uns dabei insbeson- taikanlage installiert, deren Ertrag dere bei der Stadt Frankfurt am die Kita nutzt. Zur Barrierefreiheit 34
Aus dem Kirchenvorstand ist ein Aufzug in Form eines gerräume. Plattformlifts vorgesehen. Das Ge- Während der Bauzeit des Neubaus bäude wird nach den „Leitlinien wird die Kindertagesstätte in ihren zum wirtschaftlichen Bauen“ der alten Räumlichkeiten bleiben, ein Stadt Frankfurt mit Passivhauskom- Außengelände steht in dieser Zeit ponenten ausgeführt. leider nur eingeschränkt zur Verfü- Als pädagogische Fläche stehen im gung. Zur Inbetriebnahme der Kita neuen Gebäude 6 zweiräumigen im Neubau wird der 1. Bauabschnitt Gruppeneinheiten mit jeweils ange- des neuen Außengeländes fertig schlossenen Sanitäreinheiten, zwei gestellt sein. Räume für Intensiv- und Kleingrup- Unmittelbar nach dem Umzug wird penarbeit sowie der großzügige der Altbau abgebrochen und die Erschließungs- und Spielflur, an den freiwerdende Fläche im 2. Bauab- mittels einer mobilen Trennwand schnitt als zusätzliches Spielgelände bei Bedarf der Mehrzweckraum für die Kinder gestaltet. angeschlossen werden kann, zur Die Maßnahme wird gefördert mit Verfügung. Zur Versorgung der Kin- Mitteln der Stadt Frankfurt und der der wird eine Frischkostküche ein- Bundesrepublik Deutschland. gebaut. Außerdem gibt es einen Mitarbeiterraum mit Teeküche, ein Arne Knudt Elternsprechzimmer, das Leitungs- Vorsitzender des büro sowie diverse Neben- und La- Kirchenvorstandes Zeitplan Baugenehmigung Sept. 2021 Baubeginn 13. Dezember 2021 Fertigstellung Neubau 4. Quartal 22 Fertigstellung 1. Bauabschnitt Außengelände und Ausstattung 1. Quartal 23 Umzug Inbetriebnahme April 2023 Abbruch Bestandsgebäude April/Mai 2023 Fertigstellung 2. Bauabschnitt Außengelände Oktober 2023 Gebäudekenndaten (Flächen/Rauminhalt) Brutto-Grundfläche BGF nach DIN 277 1.366,00 m2 Brutto-Rauminhalt BRI nach DIN 277 5.465,04 m3 Nutzfläche 1.149,39 m2 Gesamtkosten einschl. Außenanlagen, Ausstattung und Nebenkosten 5.350.000,00 € 35
Aus dem Kirchenvorstand Neuer Kirchenvorstand und neuer Vorsitzender Unser Kirchenvorstand hat am 20. vertreter wählt. Für den Vorsitz ist September 2021 Arne Knudt als nach Möglichkeit ein gewähltes Vorsitzenden und oder ein berufenes Nulf Schade-James Mitglied zu wählen, als Stellvertreter als Stellvertreter eine bestätigt. Pfarrerin oder ein In der Kirchenge- Pfarrer. meindeordnung ist Zusammen mit Pfar- festgelegt, dass der rerin Ursel Albrecht Kirchenvorstand und dem Rest des aus seiner Mitte Kirchenvorstandes die Vorsitzende werden sie die Ge- oder den Vorsit- meinde mit Gottes zenden und eine Hilfe in den nächsten Stellvertreterin Jahren führen. oder einen Stell- Am 19. September wurde der neue Kirchenvorstand in einem feierlichen Gottesdienst auf der Fran- kenallee in sein Amt eingeführt. 36
Stadtteilgeschehen und Ökumene Was passiert im Stadtteil Die Stadt vom Grün her denken? Leider nicht im Gallus! Wer in letzter Zeit den kleinen Die Anwohnerinnen Weg des „Kameruner Rosengärt- und Anwohner setz- chens“ lang gegangen ist, hat ten sich vor allem für sicherlich die Bauzäune entdeckt, den Erhalt der zwei die das noch nicht bebaute Grund- zu fällenden Bäume stück im Europaviertel seit Neues- ein – eine 37 Jahre tem abgrenzen. Geht man ein alte Rosskastanie Stück den Weg entlang, offenbart und eine 42-jährige sich jedoch kein schöner Anblick – Vogelkirsche – die man sieht die nun nur noch rudi- nicht einmal auf dem mentär vorhandenen Baumstümp- zu bebauenden Grundstück liegen, fe von zwei alten, sondern am Kameruner Rosen- ehrwürdigen Bäumen, die ohne gärtchen, dem kleinen Gehweg, Not von der Stadt vor Beginn des der vor dem Gelände verläuft. Bei- Bauprojektes gefällt worden sind. de Bäume sollten eigentlich schon am 1. Oktober 2021 gefällt wer- Großer Protest aus dem Stadtteil den, was aber durch Protest von Auf dem bisher brachliegenden Anwohnerinnen und Anwohnern Grundstück soll nach Plänen der vor Ort verhindert wurde. Stadt ein Mehrfamilienhaus mit Die Ersatzpflanzungen, die an an- einer Kita und 18 geförderten derer Stelle geschehen sollen, sind Wohnungen entstehen. So weit, kein wirklicher Ersatz, vor allem da so gut. Gegen die Schaffung von es im Europaviertel, auch dank des Wohnraum und Kitaplätzen hat immer noch geschlossenen Euro- auch niemand Protest eingelegt, pagartens, an Grün mangelt. wohl aber gegen die Dimension Die Anwohnerinnen und Anwoh- und Planung des konkreten Vorha- ner sehen die Schaffung von bens. Das Bauvorhaben in der Al- Wohnraum und zusätzlichen KiTa- tenhainer Straße ist schon seit Plätzen durchaus positiv, wün- mehreren Monaten Anlass für Dis- schen sich aber, dass dies im Ein- kussionen in der Nachbarschaft. klang mit dem bestehenden Grün 37
Stadtteilgeschehen und Ökumene umgesetzt wird, da dies allen, den prüfen sollte, doch alten wie den neuen Bewohnerin- „die Mühe kann man nen und Bewohnern und vor allem sich nun sparen“. den zukünftigen KiTa-Kindern zu- Entsprechend gutekommt. Auch waren noch eini- enttäuscht sind die ge Fragen seitens der Anwohnerin- Anwohnerinnen und nen und Anwohner zum Bebau- Anwohner, auch da ungsplan offen, weswegen ge- die zuständige De- wünscht wurde, dass die Transpa- zernentin zunächst renz des Verfahrens verbessert und versprach, sich für im Sinne einer künftigen guten die Bäume einzusetzen und sich die Nachbarschaft die Chancen für eine Sache anzuschauen, aber es bis zur wünschenswerte Akzeptanz des Fällung leider nicht ins Gallus ge- Bauvorhabens gesteigert werden. schafft hatte. Es stellt sich in sol- Doch am 27. Oktober 2021 wurden chen Situationen daher leider die im Morgengrauen einfach Fakten Frage, wofür sich die Stadt Frank- geschaffen. furt eigentlich die Ortsbeiräte leis- tet, wenn deren berechtige Anlie- Viele Fragen und Anregungen des gen und Fragen auf städtischer Sei- Ortsbeirates wurden ignoriert te nicht ernst genommen werden. Dabei sah es eigentlich gut aus: Nur Auch das Engagement von Bürge- knapp neun Stunden zuvor war in rinnen und Bürgern wird hier mit der Sitzung des Ortsbeirates ein Füßen getreten. Die Fällung der Antrag verabschiedet worden, in Bäume erzeugte dementsprechend dem sich dafür ausgesprochen wur- viel Echo in der Zeitung und den de, die Planungen für das Mehrfa- sozialen Medien, auch im Umwelt- milienhaus so anzu- ausschuss wird das Thema nochmal passen, dass beide zur Sprache kommen – hoffen wir Bäume erhalten mal, dass die Bäume nicht ganz bleiben können. Das ‚umsonst‘ gefallen sind, sondern Stadtteilparlament die Stadt daraus lernt und zukünftig leitete den Antrag mehr die Interessen aller Seiten in am Dienstagabend den Blick nimmt. weiter an den Ma- gistrat, der noch Sara Steinhardt einmal die Sache 38
Stadtteilgeschehen und Ökumene Portrait aus dem Stadtteil Erika Penna - mehr als ein Gesicht im Gallus Ihre Kindheit verbrachte sie in der dem sie evangelische Mädchen in Nähe von Wetzlar. In der katholi- ihrer Gruppe aufgenommen hatte, schen Diaspora, wie Erika Penna es verwehrte ihr der Gemeindepfar- nennt. Ökumenisches Miteinander rer den Gruppenraum. erlebte sie dort nicht. Im Gegen- Einfallsreich, wie sie damals offen- teil. Als Leiterin der Frohschar, sichtlich schon gewesen war, frag- einer Mädchengruppe der katholi- te sie beim Bürgermeister nach schen Gemeinde, machte sie erste einem Raum und traf sich fortan Erfahrungen damit, dass ökumeni- dort mit ihrer Mädchengruppe. sche Gemeinschaft zu dieser Zeit in ihrem Wohnort ein kaum reali- Diese Begebenheit fiel ihr nach sierbares Miteinander war. Nach- dem ökumenischen Gottesdienst am 24. Oktober anlässlich ih- rer Verabschiedung aus dem Hilfenetz wieder ein. Über- wältigt war sie davon, dass sie erleben durfte, dass heute, nach 70 Jahren, ein solches gemeinsames Feiern möglich ist. Als katholische und evan- gelische Gemeinden sind wir auf dem besten Weg, konsta- tiert sie. Sie kennt sich aus in der kirch- lichen Landschaft. Im Laufe ihres Lebens hat sie haupt- und ehrenamtliche Erfahrun- gen in der katholischen Kirche gesammelt. Zunächst machte sie Ende der 50er Jahre in Gießen eine 39
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