FUTURE Komm! TIPPS VISIONEN - TRENDS - MontuaPartner Communications
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TRENDS TIPPS VISIONEN FUTURE Komm! INTERNE KOMMUNIKATION & CHANGE – HEUTE UND IN ZUKUNFT Wir-Gefühl Tagebuch 2022 – & Social Intranets womit wir uns beschäftigen werden Change-Prozesse & ihre Storys Emotionale Intelligenz & Hirnforschung Leitbilder & Kreation Eine Sonderpublikation von MontuaPartner Communications +++ Paradigmenwandel +++ Innovation +++ Hirnforschung +++ Emotionale Anker +++ Visionäre Kraft +++ Kernbotschaften +++
INHALT Editorial UNSER REDAKTIONSTEAM AUS DEM TAGEBUCH EINES INTERNEN KOMMUNIKATORS IN 2022 04 06 AGILE ARBEITSWEISEN Katia Kröger & METHODEN Als Senior-Redakteurin und Projekt- leitung für dieses Heft verantwortet sie redaktionelle Publikationen für HIRNFORSCHUNG Kunden und MontuaPartner intern. & HERZ Liebe Leserin, Mehr Zukunft war selten. Wandel passiert permanent, unaufhaltsam passen 10 sich Arbeit und Arbeitsumfelder Errungenschaften an, die als Konsequenz lieber Leser! von Digitalisierung und Demografiewandel überall am Status quo rütteln. So ist unser Beitrag „Aus dem Tagebuch eines internen Kommunikators 13 in 2022“ zwar erst einmal reine Fiktion. Aber vorhandene und kommende technische Möglichkeiten machen das, was wir dort für Unternehmen, Mit- CHANGE-PROZESSE arbeiter und Unternehmensabteilungen voraussehen, eventuell schneller zur Andrea Montua & INTERNE KOMMUNIKATION Realität als gedacht. Mit Auswirkungen für jeden Einzelnen. Aber auch mit STORYTELLING Alke von Kruszynski Auswirkungen auf die Rollen von Abteilungen. Auf die Art, wie wir Arbeit Inhaberin und Geschäftsführerin & TRANSFORMATION Die langjährige Journalistin und gestalten und bewerten. Und wie wir Technik sowohl nutzen als uns auch von MontuaPartner Blattmacherin berät und textet achtsam mit ihren Problemstellungen beschäftigen müssen. Communications für die IK & PR. „Worte sind Taten“: Frei nach dem Ansatz Ludwig Wittgensteins wächst in mit Expertise in 14 Unternehmen etwa die Erkenntnis, dass der internen Kommunikation als allen Belangen rund strategischer und vermittelnder Instanz ein Platz in der obersten Führungs- um interne ebene gehören muss. Denn wo – etwa angesichts der Herausforderungen Kommunikation, digitaler Transformation – aus einem sportlichen „Schneller, höher, weiter“ Führung und Change. 16 die Vorgabe „Schneller, flexibler, innovativer“ wird, avanciert eine struktu- riert geplante, zielgruppengerechte Verständigung zum Turbo-Treibstoff. LEITBILDER Ob interdisziplinäre Projektarbeit mit neuen Agility-Methoden via Scrum & KREATION oder Manager-Trainings in Achtsamkeit: Als Konsequenz von Globalisie- rung und demoskopischem Wandel verbreiten sich Transitionswellen und umspülen etablierte Unternehmensfestungen. Das sorgt zwangsläufig für ein Christine Stahr Umdenken auf vielen Ebenen. Die Autorin und Lektorin Wenn ein bunter Mix aus Social Intranet oder Unternehmens-Apps auch 18 verleiht Büchern und Digitalisierungstools zum Thema machen, kommen Human Resources, IT- Magazinen den letzten Schliff. Abteilung und natürlich die Kommunikatoren gemeinsam ins Spiel. Auf oberster Ebene wollen Ziele und Leitbilder für die verschiedenen Generatio- SOCIAL INTRANETS & APPS 20 nen eines Unternehmens (neu) formuliert und mit Leben gefüllt werden. Und allem und allen voran soll eine zeitgemäße Führung positive Impulse erken- nen, aufnehmen, verarbeiten, verteilen. ZUKUNFTSVISIONEN In den vielen Rollen, die das interne Kommunikationsmanagement heute und & MEINUNGSBILDER in Zukunft übernimmt – Psychologe, Soziologe, Spürnase, Coach, Autor, Be- triebswirt und ja, auch Animateur –, steckt jede Menge Strahlkraft. Engagierte Unternehmensführungen sehen dem Schauspiel deshalb nicht zu, sondern in- szenieren mit visionärer Kraft ihren nächsten gemeinsamen Auftritt auf dieser IMPRESSUM Bühne. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass er gelingt! MontuaPartner Communications (Hamburg, Tel. 040-3868709-00, Fax -09, office@montua-partner.de, www.montua-partner.de) • V. i. S. d. P. Andrea Montua • REDAKTION Katia Kröger, Alke von Kruszynski, Andrea Regina Biliz Herzlich, Montua, Oliver Nissen, Gaby Neujahr • GESTALTUNG & ILLUSTRATION Regina Biliz • DRUCK PinguinDruck GmbH, Berlin • Weitere Exemplare können bestellt werden bei: MontuaPartner Communications, Große Elbstraße 275, Die Grafikerin ist Fachfrau in allen Ihre 22767 Hamburg, Tel. 040-3868709-00 • © MontuaPartner Communications 2017 • Wiedergabe, auch auszugs- Gestaltungsfragen – und hat ein weise, nur unter Quellenangabe gestattet • Alle Angaben ohne Gewähr gutes Händchen für Illustrationen. 2 3
Tagebuch AUS DEM TAGEBUCH EINES INTERNEN KOMMUNIKATORS IN 2022 der Cafeteria bezahlen. Die Implantation wurde mit einer kleinen fehlt der Geruch von frischem Obst, die Gespräche mit den Nach- Party begleitet. Da lässt sich die Firma nicht lumpen. Heute habe barn und das Zahlen mit realem Geld. Aber so ist das eben: Alles ich in unserem Kreativloft einen Arbeitsplatz neben einem Kolle- Neue hat seine Schattenseiten. Dafür liefert Amazon innerhalb von gen aus dem Marketing gefunden. Das war ein ziemlich spannen- vier Stunden per Drohnen-Service, kaum jemand besitzt noch Gar- der Gedankenaustausch – und das erste persönliche Gespräch im ten- oder Küchengeräte, wir tauschen alles auf Online-Plattformen Job seit sechs Wochen. Die Arbeitsumgebung ist jedenfalls total – und knüpfen neue Kontakte bei der Übergabe. Das Leben ist inspirierend, die werde ich mir im Homeoffice auch als Holo- kommunikativer und anonymer zugleich geworden, die Technik Workspace* laden. Allerdings wieder mal so ein Tag, an dem ich bestimmt das „Was“, unsere Art der Kommunikation das „Wie“. zehn Stunden plus im Office verbracht habe. 15. September 2022 5. September 2022 Schon fast Mitternacht, ist wieder spät heute. Aber wenn man auch Heute erreichte mich eine Moody* meiner Frau Emma. Ihr noch ein wenig Privatleben will, muss der Schlaf halt hintenanste- Digitale Wearable ist mit meinem verknüpft - und schlug Alarm: Emmas hen. Helena erinnert mich beharrlich daran, dass der Tag lang ge- Puls war stark erhöht. Ihr neuer Chef hatte einen Haufen heraus- nug gewesen ist – und ich noch eine kurze Abendmeditation ein- fordernder Themen für sie, daher war sie ziemlich aufgewühlt. Bei planen sollte. Kurz danach bin ich ins Schlafzimmer geschlichen dem emotionalen Stress fiel mir unsere Krankenversicherung ein: und hab gesehen, dass Emma schon schläft. Jetzt sitze ich hier und Wenn wir der Kasse Zugriff auf unsere Wearables erlauben und sie mir wird wieder klar: Kein digitales Tool, keine technische Neue- so Einkäufe oder Sportprogramm mitsteuern lassen, zahlen wir ge- rung kann heute, morgen oder in Zukunft den Geruch, die Nähe Verheißungen ringere Beiträge. Emma und ich haben uns darüber per Videochat und Wärme eines geliebten Menschen ersetzen. ausgetauscht. Nachmittags ging’s dann ins Homeoffice. Ich hatte ein Drohnenkleinfahrzeug gebucht, um in Ruhe unser Kurzkon- zept für das neue Mitarbeiter-Kommunikationstool Swush – eine Art Snapchat plus Instagram – zu finalisieren. Zu Hause bin ich bei Andrea Montua Geschäftsführerin von solchen Tätigkeiten einfach effizienter. Außerdem mussten Emma MontuaPartner Communications und ich gemeinsam mit zwei HR-Kollegen auch noch die künftigen Weiterbildungsmodule für die neue VR-Brillen-Generation pla- nen und in der deutschlandweiten IK-Community die Ergebnisse der letzten App-Befragungen diskutieren. Hat trotz viel Invests wirklich Spaß gemacht. 9. September 2022 Wird unser Arbeitsleben in naher meines WePhones* ploppte mir gleich die Videobotschaft unse- Oliver Nissen res CEOs entgegen, der mir das Update seines Feel-Talks* für die Emma hat für heute Abend bei Amazon Fresh Getränke und Le- Zukunft von Moodys und (Mitbe-)Stimmungsveranstaltung heute Mittag zugeschickt hatte. bensmittel bestellt. Manchmal möchte ich die täglichen Lebens- Strategischer Partner Digitalisie- rung und Social Media bei Feel-Talks bestimmt? Übernehmen Die habe ich mir in meinem brandneuen E-Car via VR-Brille* an- mittel am liebsten wieder selbst auf dem Markt nebenan holen. Mir MontuaPartner Communications geschaut, per Sprachnachricht Feedback gegeben und noch eine Datenarmbänder die Organisation kurze Audio-Botschaft für die WePhones der projektrelevanten unseres Alltags, tragen wir Kollegen entworfen. integrierte Chips und bilden uns Bisher läuft der Entwicklungstest unserer Swarm Corporate Stra- tegy* echt gut, aber das erinnert mich, dass ich noch die Stelle via VR-Brillen weiter? Collaborative Leadership* ausschreiben wollte. Ich muss mich Schöne, fiktive Digital-Welt: Kurz-Glossar Eine fast reale Utopie in fünf Tagen. noch daran gewöhnen, dass wir nicht mehr nach potenziellen Kol- legen, sondern nach Skills suchen. Bin gespannt, wer sich auf Insta- Colloborative Leadership: Führungsposition, Moody: Kurznachricht zum emotionalen Swarm Corporate Strategy: Unternehmens- biz* mit den besten Kompetenzen und einer guten Story bewirbt. die auf der Kompetenz partizipativer, agiler Zustand des Absenders nebst Empfehlung, strategischer Einsatz von Schwarmintelligenz Zusammenarbeit fußt wie damit umzugehen ist. Der Versand 27. August 2022 V(irtual)R(eality)-Brille: Lässt eine virtuelle Feel-Talks: Interaktiver Austausch, bei dem erfolgt von Mobilgeräten an den Nutzer und Welt vor den Augen des Betrachters erscheinen Heute hat mich der Wecker des betriebsinternen Ökosystems 3. September 2022 Face to Face gesprochen und via Wearables die gekoppelte Geräte Gefühlswelt der Teilnehmer getrackt wird Wearables: Mini-Computer fürs Handgelenk Helena eine volle Stunde früher geweckt. Helena ist mit meinem Puh, dachte gerade, ich hätte meine Chipkarte vergessen. Dabei Ökosystem Helena: Digitales Mood-Manage- Wearable* gekoppelt und der hatte Alarm geschlagen, weil wich- tragen wir doch alle seit einer Woche diesen Mini-Chip am rechten Holo-Workspace: Digitale Arbeitsplatzum- menttool, das Mitarbeiter in Sachen WePhones: Neue Generation mobiler tige Termine anstanden. Mein digitaler Ratgeber empfahl mir, mit Handgelenk unter der Haut. Mit einer Wischbewegung der Hand gebung, die sich aus Hologrammen speist Achtsamkeit unterstützt und als erfolgskritisch Endgeräte, die sich mit Chips, VR-Brillen etwas mehr Achtsamkeit in den Tag zu starten. Beim Einloggen lassen sich so Türen öffnen, Drucker bedienen oder Smoothies in Instabiz: Business-Plattform und Jobbörse für nachhaltigen Unternehmenserfolg gilt und Wearables koppeln lassen 4 5
Agilität EFFEKTIVE orking out loud circles; Think Tank; Design Thin- king; Hackathon; World Café – wer auf Fachtagun- gen oder in Web-Beiträgen Aufmerksamkeit durch Unternehmen wünscht, sollte diese Begriffe fallen REVOLUTION lassen. Sie gehören in die neue Community-Effizi- enzwelt und stehen unter der Überschrift Agility für neue Arbeitsmethoden, kreativere Arbeitsumfelder und optimierte Markt-Wahrnehmung. Kunden ver- stehen und liefern, was gebraucht wird, aus einer lebendigen Organisation heraus, die Menschen begeistert – nicht weniger steht als Zielanspruch dahin- ter. Hier liegt für interne Kommunikatoren der eigene Aufhänger: Ihnen als wendige und gut vernetzte Vorreiter spielen die neuen Methoden geradezu in die Hände – sie können sie sich früh zu eigen machen und dabei auch noch WER ZUSAMMENARBEIT NEU GESTALTEN WILL, Spaß haben. KOMMT NICHT AN AGILEN METHODEN VORBEI: DIE INTERNE KOMMUNIKATION SOLLTE SICH STARK MACHEN – GEGEN WIDERSTÄNDE Radikal neue Kultur TRADITIONELLER STRUKTUREN UND FÜR EINE Unternehmen, die den Schritt in die Agility-Arbeitswelt mitgehen wollen, rät der Erfolgsautor Boris Gloger nach Möglichkeit zum veritablen Schnitt: „Eine INNOVATION IM KULTURELLEN MITEINANDER. agile Transition ist (…) etwas völlig anderes als eine ,agile Adoption‘, also das Übernehmen einiger weniger Praktiken“, schreibt der Scrum-Guru in seinem Blog. Es gehe vielmehr um die radikale Neuausrichtung der Unternehmens- kultur hin zu einer, die sich am Außen und damit an den Kunden orientiert: „In diesen Organisationen werden die Entscheidungen von den Mitarbeitern getroffen, die mit den Projekten beschäftigt sind und aus ihrem Blickwinkel viel besser erkennen können, was gerade gebraucht wird. Das führt zwangs- läufig zu dezentralen Organisationsformen (…). Die Entwicklung hin zur agi- len Organisation bricht mit vielen Denkweisen.“ Um diesen Paradigmenwandel zu unterstützen, rücken unweigerlich neue Tools und Methoden ins Bild. Die bunten Mitarbeiter-Mischungen der glo- balisierten Wirtschaft haben einen unterschiedlichen Wissensstand und Ar- beitsgewohnheiten, Vertragsbindungen von festangestellt bis Sub-Dienst- leister für Projekte, und sie bringen ganz individuelle Ansätze mit, ihre Arbeit erfolgreich zu bewältigen. Gaby Neujahr Senior-Beraterin und Journalistin, die Kunden in Fragen von Kommunikationsstrategie, Social Webs und integrierter Kommunikation zur Seite steht. Kontakt: g.neujahr@montua-partner.de 6 7
Agilität EFFEKTIVE BEGRIFFSWELT BUSINESS AGILITY REVOLUTION In derart ergebnisoffenen Systemen, deren Verhalten nicht vorher- In ihren Management-Trainings beobachten Neujahr und ihre sagbar ist und wo Unerwartetes die Entwicklung bestimmt, steht die interne Kommunikation vor der Aufgabe: Was heißt diese Ver- änderung für unsere Art zu arbeiten? Die Antwort: Sie muss ihre Kollegen in der Hamburger Beratungsagentur aktuell noch mehr Widerstand als Akzeptanz: „Deshalb müssen alle Stakeholder und ihre Reaktionen erkannt und integriert werden.“ Weitere Erfolgs- World Das Format bringt Menschen in einem informellen Raum Das Konzept des hierarchie- befreiten, experimentellen Tüftelns als Grundlage für Working Café Out Loud eigenen Arbeitsmethoden anpassen, das Prinzip Agility durchdrin- elemente der Agility seien erfahrene Mitarbeiter und „Abteilungs- miteinander ins neue Ideen hat von der IT- gen, ihr Wissen ins Unternehmen tragen und die Umsetzung der helden“ mit klarer Positionierung sowie die Nutzung geeigneter kreative Gespräch zu Szene ausgehend seinen neuen Arbeitsmethoden strategisch und kommunikativ begleiten. IT-Tools und Technologie. Fragestellungen, die für Weg in unternehmerische sie von Bedeutung und Interesse sind. Innovationsprozesse ge- Wie Barcamps und Flipped Ziel, Kernthema, Fragen und Teilnehmer Ein Wandel zum agilen Arbeiten – der manchmal nur in einzelnen werden vorab definiert, eine Moderation funden. Um in nur wenigen Classrooms ein Ansatz für Bereichen Sinn macht und nicht zwangsläufig die Unternehmens- Stunden neue Produkte zu steuert Mikro-Runden, die an mehreren community-getragenes, kultur als Ganzes betreffen muss – setzt also eine gute Planung und entwickeln, arbeiten ganz Strategieberatung voraus. Und für die IK eine massive Verände- Tischen immer wieder neu zusammen- verschiedene Teams paral- informelles Wissensma- gesetzt mit den dortigen Gastgebern rung in Vorgehen und Positionierung. Konkrete Leistungsansätze zusammenkommen. Notizen werden an lel und im organisierten nagement. Im definierten sieht die IK- und Change-Beraterin Silke Evers von MontuaPartner allen Tischen auf der Tischdecke hinter- Chaos an derselben The- kleineren Kreis tauschen Communications daher bei der Orientierung von IK-Abteilungen, lassen. Eine Dokumentation menvorgabe. Und kommen sich zu festgelegten Zeiten in der Vernetzungsarbeit unter Nutzung geeigneter Kommunika- und Ergebnissicherung meistens zu verblüffend über einen definierten tionskanäle sowie besonders beim Thema befähigendes Führen werten das Format unterschiedlichen Zeitraum bereichs-, abschließend aus. inklusive Rollendefinition und Ansprache. Ergebnissen. Eine Jury kürt funktions- und standort- Agility-Methoden wie nach abschließender übergreifend zusammen- „Und falls ein Unternehmen entscheidet, dass es ganzheitlich zum Präsentationen die Gewinner. gesetzte Netzwerke aus. Scrum brauchen eine agilen Unternehmen werden möchte, steht natürlich der große DESIGN (workingoutloud.com) Themenblock Werte, Leitlinien und Ziele an“, sagt Evers: „In dem permanente Inventur Fall gehört die interne Kommunikation unbedingt auf Strategie- ebene eingebunden.“ einzelner Handlungen. THINKING Autorin: Alke von Kruszynski Arbeitsmethodiken zu verändern bedeutet in der Regel, an einer Wurzel des Unternehmenserfolgs – der Produktionsweise der Mit- arbeiter – anzusetzen und sie in ein neues, unbekanntes Umfeld zu Wir-Intelligenz und Kollaboration als Grundlage für ein neues Arbeitsbewusstsein stellt den Men- schen in den Mittelpunkt, überdenkt das Konzept Think Tank Im unternehmerischen Zusammenhang bezeich- verpflanzen. Das schürt Ängste und Unsicherheit – ein erster An- von Arbeit und definiert entsprechend die Art, im net der Begriff einen zeitlich begrenzten Rückzug satzpunkt für die interne Kommunikationsabteilung. Die nächste LESETIPPS: 21. Jahrhundert zu leben, zu lernen und zu arbei- in eine interdisziplinäre Denkfabrik, um für eine Aufgabe ergibt sich direkt daraus: Verständnis erzeugen, und zwar ten. Design Thinking als Prozess und als Mind- definierte thematische Vorgabe den Zugang zu zielgruppengerecht – vorrangig auf den Führungsebenen, wo eine Online set ermöglicht neue Formen der kreativen Zu- kollektivem Wissen und chancenreichen Ideen zu Hierarchieverflachung ansteht. Und schließlich benötigen diese sammenarbeit, fördert und fordert kollaborative sichern. Ziel ist die aktive Gestaltung der unter- er Blog von Dominic Lindner ist eine große Verständnis-Quelle: D kulturellen Umwälzungen Struktur, Transparenz und verständige https://agile-unternehmen.de/was-ist-agil-definition/ Kreativität, um Probleme ganzheitlich, nutzer- nehmerischen Zukunftssicherung durch kreative Begleitung. Geeignete Prozesse für diese Aufgabe zur Komple- zentriert und auch unkonventionell zu lösen. Einbeziehung eigener Ressourcen. xitätsbewältigung ermöglicht eine strategische IK- und Change- leiches gilt für den Blog von Boris Gloger: G https://blog.borisgloger.com/wp-content/uploads/2016/02/BG-Agile- Beratung. Transition-Wegweiser.pdf KANBAN Analog Der MontuaPartner-Expertin Gaby Neujahr zufolge bedingten Eine Methode respektive ein agiles Manage- SCRUM Agility-Methoden wie Scrum oder Kanban „eine permanente In- lrike Buchholz, Susanne Knorre: „Interne Kommunikation in agilen U ment-Framework mit wenigen klar definierten ventur einzelner Handlungen, um sie sinnvoll in die Methodiken Unternehmen: Eine Einführung“ (2017) Aus einer Just-in-time-Projektmanagement-Methode mit dem Ursprung in der Auto- Rollen, um aus selbstorganisierten Develop- einzubinden. Der interdisziplinäre Ansatz setzt Großzügigkeit im oris Gloger, Jürgen Margetich: „Das Scrum-Prinzip. Agile B mobilindustrie in den 1940er-Jahren entstand eine agile Framework-Methodik. Teams ment-Teams heraus schneller bessere Produkte Vorgehen voraus und die Fähigkeit, in Bezug auf Schritte, Maß- Organisationen aufbauen und gestalten“ (2014) nutzen als Kerntool ein Kanban-Board mit den Schritten „to-do“, „In Bearbeitung“ und zu entwickeln und zu liefern. Mehr Effizienz, nahmen und Ziele nach Bedarf schnell umzusteuern. Und nicht zu- lf Brandes, Pascal Gemmer, Holger Koschel, Lydia Schültken: U „Erledigt“, um anstehende Aufgaben zu visualisieren, repetitive Workflows zu standar- mehr Produktivität, schnellere Abläufe hin zum letzt ist eine kontinuierliche Erfolgsmessung zwingend nötig, die „Management Y: Agile, Scrum, Design Thinking & Co.: So gelingt der disieren und alle Hindernisse und Probleme durch Abhängigkeiten zu erkennen und zu für den Auftraggeber beziehungsweise User op- zu erneuten Anpassungen führt oder führen kann.“ Wandel zur attraktiven und zukunftsfähigen Organisation“ (2014) beseitigen. Wie in allen Agile Spaces ist der Product Owner eine zentrale Figur. timierten Produkt sind das Ziel. 8 9
Führung Der Treibstoff heißt Liebe Wenn Mitarbeiter nicht gesehen Für die Mitarbeiter-Weiterbildung sind das grundsätzlich gute Hüther zusammengearbeitet hat. „Führen mit Hirn“ überschrieb Werden Mitarbeiter nicht wahrgenommen und können nicht Nachrichten – vor allem angesichts andauernder Veränderungs- Purps-Pardigol sein 2015 erschienenes Buch, das in Personal- motiviert an Aufgaben wachsen, aktiviere dies im Gehirn die- werden, sich nicht einbringen notwendigkeiten im unternehmerischen Alltag. Allerdings macht wesen und Unternehmenskommunikation als Pflichtlektüre gilt. ser Menschen denselben Netzwerk-Bereich, der für körperliche können – dann leiden sie geradezu der renommierte Wissenschaftler Professor Dr. Gerald Hüther Im Umkehrschluss zur Binse, dass der Fisch vom Kopf her stinkt, Schmerzen zuständig ist. „Nicht dazugehören zu dürfen tut weh“, eine die Lernfähigkeit betreffende, entscheidende Einschränkung: schafft laut Purps-Pardigol ein vom obersten Management ausge- schlussfolgert Hüther in seiner Züricher Rede. Und weiter: „Der körperlich Schmerzen. Das ist keine Schlichte Ressourcen-Ausbeutung könne nicht das erklärte Ziel hender guter Spirit Mitarbeiter, denen schon mal die Tränen kom- einzige Zustand, in dem Menschen ihre Potenziale entfalten kön- Science-Fiction, sondern von der sein. „Wir wachsen nicht in Masse, wir wachsen in Beziehungen – men, wenn sich die Geschäftsführung eines Tages möglicherweise nen und gleichzeitig immer gesund bleiben, ist der, wenn sie spü- aktuellen Hirnforschung bestätigt. in Interkonnektivität“, sagt der Neurobiologe. verabschiedet. ren, dass beides geht: dass man dazugehört und zugleich autonom sein darf. Das ist das große Kunststück. Und wenn eines davon Was das für die Führung 4.0 bedeutet? nicht geht und es so furchtbar weh tut, dass man wieder einmal so Übertragen auf die Arbeit in Unternehmen und Unternehmens- Vor allem mehr emotionale Intelligenz. benutzt wird, dann braucht man dafür Ersatz. Das hält das Hirn kommunikation heißt das: Der Schlüssel zu neuem Lernen und neuen Mustern sind positive Erfahrungen und Emotionen. Nicht dazugehören nicht aus. Das ist Dauer-Stress.“ D „Kommunikation und Begeisterung führen zum Verständnis darüber, warum und wie Change-Prozesse für jeden Mitarbeiter zu dürfen tut weh. Autorin: Alke von Kruszynski ie Hippies hatten also doch recht. Liebe, perspektivisch gute Auswirkungen haben“, weiß MontuaPartner nicht Krieg ist die Antwort. Denn Liebe ist Communications-Geschäftsführerin Andrea Montua. ein Idealzustand für jede Weiterentwicklung, „Muster überwinden – Potenziale entfalten“ betitelte im Novem- sagen Hirnforscher und Neurobiologen. Un- ber 2011 Hüther folgerichtig einen Vortrag in Zürich zum The- sere Spezies würde auf breiter Ebene davon „Die Muster des Gelingens“ in der Unternehmensführung hat der ma „Lebendige Führung“. Seine Kernbotschaft an Personalwesen Andrea Montua profitieren, wenn wir Menschen rund um die Erfolgsautor Dr. Sebastian Purps-Pardigol jene Faktoren genannt, und Geschäftsführung lautet: Verabschiedet euch von etablierten IK-Spezialistin und Geschäfts- Uhr Schmetterlinge im Bauch hätten. Dann die über mehr Zufriedenheit der Mitarbeiter das wirtschaftliche Hierarchien, von Intransparenz und starrer Haltung, von Top- führerin von MontuaPartner nämlich durchströmen vermehrt Serotonin- Wachstum anregen. „Die in einem Unternehmen verborgenen Bottom-Mechanismen in der Führung. Wendet euch stattdessen Communications. Botenstoffe unsere Hirnmasse, wodurch es sich weit für Neues öff- Kräfte können – ähnlich wie in einem Gehirn – nicht erzwungen, der emotionalen Intelligenz zu! Denn nur über positiv motivierte Kontakt: net. Neuroplastizität nennt die Forschung diese Fähigkeit unseres sondern nur durch eine den Menschen zugewandte Führung frei- Führungskräfte könne sich ein erfolgsorientierter Wandel in der a.montua@montua-partner.de Gehirns, sich über gute Gefühle neuen Situationen anzupassen. gesetzt werden“, sagt der Wissenschaftler, der lange mit Professor Führung fortsetzen. 10 11
Change 5 Thesen zur Führung mit Herz und Hirn Dass innovative Führung nicht nur Kopf, sondern vor allem Herz braucht, ist klar. Oder? Gerade in Zeiten permanenten Mitarbeiter first ! Wandels braucht es Menschlichkeit als beständige Orientierung in den wilden Wassern unseres Arbeitslebens. Eine Auf- gabe von immenser Bedeutung, entscheidet doch die ihnen entgegengebrachte Wertschätzung über Motivation der Mit- arbeiter. Führungskraft zu sein ist daher kein leichter und trotzdem der beste Job der Welt. Schließlich bietet die Aufgabe Raum für Neugier, für Beziehungen und Sinnstiftung. Doch was bedeutet das genau für die Führungskräfte von morgen? 1 KULTUR SCHAFFEN Die Arbeitswelt von morgen stellt Unternehmen vor Herausforderungen, Kein Change kommt ohne Kummer aus. Zumeist müssen vom Wandel betroffene Mitarbeiter erst mehrere Phasen durchlaufen, Was heißt das eigentlich für uns – Führung 4.0? Damit darüber innerhalb eines Unternehmens ein einheitliches Verständ- bevor sie bereit sind, die Transformation zu tragen. Die schwie- nis herrscht, ist eine kollektive Auseinandersetzung ratsam. Durch welche Werte und Ziele soll die Führungskultur denn: Um mit der Zukunft Schritt rigsten sind zugleich die emotionalsten: Der erste Schock geht oft mit großen Widerständen einher. Hier muss die IK gemeinsam mit definiert sein? Dazu gehört nicht nur der Input der Führungsriege – auch die Mitarbeiter sollten den Prozess maßgeblich halten zu können, ist konstante Trans- den Führungskräften und dem Personalbereich begleitend tätig mit ausgestalten. Nur so sichert man sich Akzeptanz von allen Seiten. formation nötig. Damit diese Change- werden, um den kommunikativen Super-GAU – die totale Verwei- Prozesse nicht ungebremst an die gerung – zu verhindern. 2 Lasst es menscheln Wand fahren, lautet das wichtigste Ziel für interne Kommunikation und Vorgesetzte sind auch Menschen. Schön, wenn sie als solche handeln und wahrgenommen werden. Wenn sie anfassbar Führungskräfte: Motivation. sind, statt sich als Phantom im Büro zu verschanzen. Wenn Sozialkompetenz mehr punktet als Fachwissen, Einfühlungs- C vermögen schwerer wiegt als Deadlinehörigkeit, ist die Führungskraft auf dem richtigen Weg. Noch besser, wenn das ehr- liche Interesse dem Gegenüber und nicht allein dessen Arbeitskraft gilt. Emotionale Intelligenz als Stichwort der Zukunft. hange happens. Veränderungen sind nicht die Aus- nahme, sondern die Regel. Die Ursachen hierfür sind Die Mitarbeiter sind die ganz unterschiedlich – Kostendruck, Leitungswech- DNA der Unternehmen. sel, neue Zielgruppen. Konstant bleibt in allen Fällen 3 AUTONOMIE BEFREIT nur eins: Jedem Wandel wohnt das Scheitern inne. Weit über die Hälfte der angestrebten Change-Projekte misslingen. Hier ist eine starke interne Kommunikation im Schulterschluss mit der Füh- Ist das gelungen und fühlen sich die Mitarbeiter von Anfang an gut Sich nicht um jeden – pardon – Mist selbst kümmern zu müssen, entlastet enorm. Und was Führungskräfte befreit, sollte Mitarbeiter befähigen. Zu eigenverantwortlicher Arbeit, die nicht permanent kontrolliert und bewertet wird und daher deutlich rungsriege gefragt: Sie müssen die kommunikativen Fallstricke informiert und integriert, hat ihre Haltung deutlich positive Aus- produktiver ist. Doch Freiheiten gewähren muss gelernt sein – und erfordert die Selbstdisziplin, Macht abzugeben. (er-)kennen, respektieren, den Prozess begleiten – auch und ge- wirkungen auf den weiteren Prozess. Weil sie den Sinn erkennen, rade durch das „Tal der Tränen“. akzeptieren sie den Wandel und können leichter von Routinen lassen. Der Blick in die Zukunft wird wieder als attraktiv empfun- Transformationsprozesse bergen nicht nur wirtschaftliche Risiken, den, hält realistische Anforderungen bereit und die Bereitschaft zu 4 NIEMAND IST PERFEKT die jedem CEO ohnehin die Nachtruhe rauben. Zu den offensicht- lichen Kosten der Umwandlung addieren sich die weniger sichtba- lösungsorientiertem Miteinander nimmt zu. Ist der Dialog auf Au- genhöhe geglückt, können die Mitarbeiter am Ende aus vollem Her- In einem positiven Arbeitsklima gedeihen Kreativität, Neugier und Experimentierfreude aufs Herrlichste. Aber nur da. ren humanen Auswirkungen durch eine erhöhte Krankheitsquote zen „Ja“ zu Veränderung sagen. Kurz: „Change? Da geh ich mit!“ Der ärgste Klimakiller im Büro ist die Furcht vor Fehlern. Eine offene und auf allen Hierarchieebenen gelebte Fehlerkultur und Fluktuation. Damit aus einer anvisierten Best-Practice-Num- beugt rechtzeitig vor. Kleiner Tipp unter Führungskräften: Wer über sich und seine beruflichen Patzer herzhaft lachen mer kein Worst-Case-Szenario wird, gilt es, die größte Gefahr vor- Autorin: Katia Kröger kann, schafft Raum für Angstfreiheit. ab zu bannen: Dass Mitarbeiter nicht motiviert sind, den Wandel mitzutragen. Sonst ist nachher Change, und keiner geht hin. 5 Das macht Sinn Die oft unterschätzten Risiken in Transformationsprozessen sind psychologischer und soziologischer Natur, und sie wiegen schwer. Unsicherheit und Ängste der Mitarbeiter führen zu Motivations- Heiko Sulimma verlust. Frustration und Enttäuschung können Blockaden auslö- Mitarbeiter erwarten von ihrem Unternehmen weit mehr als einen sicheren Arbeitsplatz mit Prestige und Dienstfahrzeug. Der Organisationswissenschaftler sen. Wenn es hier auf breiter Front knirscht, hat das Unternehmen Sie wollen Entscheidungsfreiräume, flexible Arbeitszeiten – und sie sehnen sich nach Sinnhaftigkeit. Damit aus Warum ist Fachmann für Change-Strategien bald ein existenzielles Problem, weiß Heiko Sulimma, Change-Be- und -Kommunikation. tue ich das? kein Warum tue ich mir das an? wird, sollten Führungskräfte möglichst individuell auf die Bedürfnisse und rater bei MontuaPartner Communications, denn: „Die Mitarbeiter Kontakt: Selbstverwirklichungswünsche ihrer Mitarbeiter eingehen. sind die DNA der Unternehmen.“ Umso wichtiger, ihnen über alle h.sulimma@montua-partner.de Abteilungen hinweg den Sinn der Transformation verständlich zu Autorin: Katia Kröger machen und sie zu eigenständiger Interaktion zu motivieren. 12 13
Xxxxxx Change JEDEM CHANGE bedingt als Geschichte für die Mitarbeiter verschriftlicht, sondern Zukunft. Könner erklären Zusammenhänge und fesseln zugleich insbesondere vom Top-Management erzählt oder in Form eines die Leser. Wem es gelingt, den emotionalen Anker zu werfen, ist Erklärfilms dargestellt wird. Andrea Montua, Geschäftsführerin schon auf direktem Weg zum Kommunikationsziel. von MontuaPartner Communications, weiß um die Bedeutung dieses oft unterschätzten Tools: „Eine gute Story kann Brücken Für eine sinnvolle Gliederung empfiehlt es sich, die einzelnen bauen und neue Blickwinkel eröffnen.“ Denn anders als die Kapitel am Verlauf des konkreten Veränderungsprojektes zu ori- STORY Aneinanderreihung spröder Zahlen und Fakten kann eine klug entieren: Der Plot spannt den Bogen vom Ausgangspunkt bis zum SEINE komponierte Change-Story Botschaften vermitteln, die hängen angestrebten Ziel, durchläuft Höhen und Tiefen, muss Hinder- bleiben, die im wahrsten Sinne des Wortes bewegen. Im Idealfall nisse überwinden, bevor es zum Happy End kommen kann. „He- ein ganzes Unternehmen. rausforderungen und Risiken müssen unbedingt thematisiert werden“, erklärt Change-Expertin Silke Evers. „Eine glaubhafte Oft haben allerdings gerade Führungskräfte Bedenken gegen Change-Story darf nicht in Schönfärberei oder Propaganda ab- dieses Instrument der Change-Kommunikation. Zu weich, zu ge- rutschen. Sie muss die theoretische Ebene des Projektes mit der fühlig, zu unseriös. Dabei sollte gerade ihnen das Potenzial von praktischen Arbeitswelt der Mitarbeiter verbinden, damit sich die- Storytelling bei Veränderungen bewusst sein. Mitarbeiter emoti- se wirklich angesprochen fühlen.“ Wie futuristisch unser Arbeits- er kennt das nicht: Manchmal packt onal anzusprechen fördert bestenfalls Vertrauen, Motivation und uns ein Buch oder ein Film derart, eine enge Unternehmensbindung. Bereits hier kann die IK gezielt Und irgendwo zwischen dem ungewissen Anfang und dem ideal- leben auch werden mag – dass sich die Geschichte ungeachtet wirken und Führungskräften durch Workshops ihre eigene Bedeu- typischen Finale findet dann hoffentlich die gewünschte Transfor- die Tradition gut erzählter aller Randbedingungen in unser Herz tung im Kontext von Veränderungsprozessen nahebringen. Und mation statt. Woran man das erkennt? Das ist dann der Fall, wenn bohrt und von dort ihren Weg zur dabei den Stellenwert einer Change-Story verdeutlichen. Gefühl und Verstand in trauter Zweisamkeit auf erfolgreichen Geschichten wird Bestand Ratio bahnt. Und plötzlich schwören Wandel eingeschworen sind. haben. Umso mehr, wenn sich Gefühl und Verstand in trauter Emotionale Anker werfen Autorin: Katia Kröger im Zuge von Digitalisierung Harmonie auf – zum Beispiel – roman- tische Liebe ein. Was die IK daraus lernen kann? Alles! Wer Mit- Man muss kein Schriftsteller sein, um eine stimmige Change-Story und anderen Transformationen arbeiter erreichen, sie überzeugen und begeistern will, muss den zu entwerfen. Dennoch sollte möglichst ein redaktioneller (IK-) große Change-Prozesse Weg in ihr Herz finden. Und das gelingt auch im Kontext Arbeit Profi ans Werk. Der arbeitet zunächst das durch alle Abteilungen am besten über gut erzählte Geschichten. abgestimmte Kommunikationsziel klar heraus: Welche Botschaft anstehen. Denn nichts soll vermittelt werden? Für die Geschichte sollte ein Bild oder Mo- Silke Evers trägt Sinn und Zweck einer Das gilt insbesondere, wenn komplexe Change-Prozesse den Mit- tiv gefunden werden, das nicht nur zum Unternehmen, sondern vor Schwerpunkt der Senior- Veränderung so emotional wie arbeitern viel abverlangen. Sie sollen die Veränderung akzeptieren, allem zu den Mitarbeitern passt – sie sollen sich darin wiederfin- Beraterin ist die Veränderungs- sich trotz aller Umwälzungen mit dem Unternehmen identifizieren den. Das Unternehmen kann beispielsweise ein solides Haus oder kommunikation vom Konzept eine mitreißend und den Wandel engagiert mittragen. Eine Change-Story kann all ein futuristisches Raumschiff sein, die Mitarbeiter die Bewohner bis zur Change-Story. erzählte Change-Story. das fördern, sofern sie den Kern eines begleitenden Kommunika- oder die Crew. Wer mit einem emotional aufgeladenen Plot den Kontakt: s.evers@montua-partner.de tionskonzepts bildet und sich als roter Faden durch den gesamten richtigen Ton trifft, macht Mitarbeiter zu Protagonisten und die Veränderungsverlauf zieht. Das heißt konkret, dass sie nicht un- Story zu ihrer Reise vom Ungewissen in eine erstrebenswerte Herausforderungen und Risiken müssen unbedingt thematisiert werden. 14 15
Leitbilder bindende Wirkung auf die Art haben, wie man in Unternehmen arbeitet und offen Verantwortung für die Arbeit trägt. Dazu ge- hört auch eine authentisch gelebte Fehlerkultur, die das Nicht- perfekt-Sein respektiert statt es zu sanktionieren. Wolfgang Lux „Was bedeutet eigentlich jeder Wert konkret im Arbeitsalltag? Der Fachmann für Kreation in der Diese grundsätzliche Frage muss die IK kontinuierlich aufwer- internen Kommunikation berät fen und diskutieren helfen“, bestätigt Mirjam Rolfe, Change- Kunden in der Ausgestaltung interner Managerin und Trainerin bei MontuaPartner Communications. Kommunikationsmaßnahmen. „Interne Kommunikation kann zum offenen Diskurs anregen, Kontakt: w.lux@montua-partner.de indem sie Führungskräfte zum Beispiel dazu anleitet, in regel- mäßigen Feedback- und Mitarbeitergesprächen auf die Werte Bezug zu nehmen. So erkennt jeder Mitarbeiter, wie er die Werte „ES GENÜGT NICHT, KANON eigentlich zu verstehen hat. Sie bekommen eine greifbare Ver- bindung zum Arbeitsalltag, statt nur abstrakter Anspruch zu sein.“ Als ein Beispiel nennt sie die Definition und Wahrneh- mung des Werts Respekt: „Ein älterer Mitarbeiter hat manch- DASS MAN ZUR Absichten SACHE SPRICHT. DER mal eine komplett andere Vorstellung, was Respekt bedeutet, als der jüngere Kollege. Gehen die beiden Generationen über ihre Ansprüche aber in einen moderierten Austausch, entsteht eine neue Verständnisebene. Erst dann kann als weiterer wich- MAN MUSS ZU DEN MENSCHEN GUTEN tiger Wert etwa Effizienz ins Spiel kommen – weil Mehr-Gene- rationen-Teams eine sehr kreative Kraft entwickeln und damit wichtige Erfolgsimpulse setzen können.“ SPRECHEN.“ Die Bedeutung von Unternehmens- keit zu überprüfen. Schließlich sollen die postulierten Werte nicht Gezielt Krisen vorbeugen Sätze wie dieser des polnischen Lyrikers Stanislaw Jerzy Lec sind der Motor, der den MontuaPartner-Kollegen und Kreativkopf nur Lippenbekenntnisse sein, sondern im Mitarbeiteralltag nach- Spätestens seit Diesel-Gate und seiner mangelhaften Aufklä- leitwerten ist essenziell – und doch haltig Wirkung zeigen. rung sind für die interne Kommunikation auch Fragen wie die Wolfgang Lux antreiben. sind diese Werte mancherorts kaum folgenden geboten: Wo beginnt das System Unehrlichkeit? „Die Notwendigkeit von Kreativität in der IK ist zwar mittlerweile Genau hier darf die interne Kommunikation ansetzen: diese Dis- Wer ist beteiligt, von der Basis bis zur Spitze? Indem seither mehr als leere Worthülsen. Eine starke kussionen anstoßen und begleiten. Vielleicht kommt sie dabei in jeder Mitarbeiter die berühmte Glashaus-Frage ungestraft stel- unbestritten, ihre Umsetzung aber nicht ohne Tücken. Mitarbeiter und Führungskräfte haben durch die Qualität externer Kommu- interne Kommunikation rückt sie die Verlegenheit, intern Fragen zu stellen, die weh tun – die aber len darf, könnte eine Skandalkaskade wie die in der Automobil- nikation ein hohes Erwartungsniveau. Verständlich, denn externe immer wieder in den Fokus und füllt nötig sind, um als Unternehmen glaubwürdig zu bleiben. Über alle industrie sogar einen nachhaltig heilsamen Prozess auslösen. Werbung ist schrill, laut und verrückt, doch selten persönlich. Kanäle und hierarchischen Ebenen hinweg sollte die IK grund- Kreation in der internen Kommunikation muss dagegen die realen sie kreativ mit Leben. sätzlich feststellen dürfen: Wer sind wir, wie ehrlich gehen wir mit „Die IK muss Langfristigkeit und Nachhaltigkeit der unter- Befindlichkeiten des Zielpublikums berücksichtigen, wichtige unseren Werten um und wie konsequent können wir sein? Was nehmerischen Ziele zu ihrem Thema machen“, sagt Rolfe. Das Themen transportieren und tangiert so das Leben von Menschen Mitunter weiß es die Jugend doch besser. Denn was den Mit- steht im Weg und wo können wir helfend, bereinigend eingreifen? setze eine grundsätzliche Befähigung durch höchste Instanzen direkt. Sie soll aufmerksamkeitsstark und inspirierend sein und die arbeitern von morgen aktuell wichtig ist, hat nicht mehr viel mit So kann die IK im Schulterschluss mit der Unternehmensführung voraus. Um potenzielle Konflikte erfassen, sie benennen und Herzen aller Mitarbeiter für ihre Inhalte öffnen. herkömmlichen Statussymbolen zu tun. Stattdessen sehnt sich die dafür sorgen, dass Werte oder Leitbilder eben nicht zu leeren Be- darauf hinweisen zu können, haben Ehrlichkeit und Offenheit Diese Herausforderung gilt nicht nur für große Change-, sondern auf den Arbeitsmarkt strömende Generation Y nach unternehme- griffshülsen ohne Relevanz für die Mitarbeiter verkommen. gegenüber den Vorständen höchste Priorität. auch für die unzähligen kleineren Themen im operativen Alltag. rischen Werten, Leitbildern, Visionen. Und sie tut gut daran – „Ist die Krise erst da, kommt die Arbeit an den Werten zu spät“, Auch hier gibt es einen Verdrängungswettbewerb der konkurrie- weil sie uns alle damit zum Umdenken auffordert: Systeme zu hin- resümiert Rolfe, die in ihren Seminaren zum Thema dazu an- terfragen, Offenheit einzufordern, Transparenz und Glaubwürdig- Nicht-perfekt-Sein Erlaubt regt, Leitwerte auch in ruhigen Zeiten kontinuierlich aktiv zu renden Sachthemen. Die Gefahr, dass ohne kreative Inszenierung wichtige Inhalte einfach untergehen, ist daher groß. Herausforde- Eine kreative IK-Ausgestaltung tut gerade solch essenziellen halten. „In Krisen werden sie auf den Prüfstand gestellt: Dann rung und Chance zugleich ist dabei die sich ausdifferenzierende Themen gut. Weil sie die nötige Aufmerksamkeit forciert. Weil zeigt sich, wer sie wirklich verankert hat und wer sie nur zur Landschaft der internen Unternehmensmedien. sie Komplexes reduziert und Schweres leichter macht (siehe dazu Zierde als Feigenblatt trägt.“ Statement von Wolfgang Lux, rechts). Zudem kann die IK-Kreation Intern kreativ zu kommunizieren ist nicht immer leicht, aber eine den Fokus auf die Führungskräfte als im Unternehmensgefüge Doch zum Worst Case muss es nicht erst kommen, wenn wir Investition, die sich in jedem Fall lohnt. Der Return ist meist sofort Mirjam Rolfe wichtige Multiplikatoren und Botschafter legen. So können Vor- die Wünsche und Ideen nachrückender Generationen als Status messbar. Denn kreative Kommunikation macht Schweres leichter, Die Change-Beraterin und Trainerin coacht Unternehmen zu gesetzte dafür sensibilisiert werden, Mitarbeitern nicht auf Teufel quo etablieren. In einer idealen Zukunft wird es in Sachen Leit- reduziert Komplexes, weckt Neugier und Verständnis. Sie schafft strategischen Leitbildthemen. komm raus kaum zu erreichende Ergebnisse abzuverlangen. Denn werten (fast) ausschließlich Best-Practice-Beispiele geben. Orientierung und Identifikation und verwandelt Information in Kontakt: um allzu hohe Ansprüche zu erfüllen, wird schnell geschummelt. Motivation. Dazu gehört vor allem Mut – denn all das muss die m.rolfe@montua-partner.de Vorab auf allen Hierarchieebenen entwickelte core values können Autorin: Alke von Kruszynski Firmenkultur mittragen.“ 16 17
Social Media Digitalisierung ist in vielen Unternehmen APP INS RAMPENLICHT! Wie kaum ein anderes Tool schaffen Apps eine Kultur der Inte- Element für eine adäquate Führungs- und Zusammenarbeitskultur gration, fördern Loyalität, Engagement und Produktivität. So hat im digitalen Zeitalter etabliert.“ Allerdings klafft noch eine große 5 Tipps zur längst keine Zukunftsmusik mehr. deren passgenauer Einsatz auch einen immensen Einfluss auf die Lücke zwischen Erwartungen und Ergebnissen. Womit wir wieder App-Implementierung Doch oft bleibt ein Rest Misstrauen – Kommunikationskultur. Apps bieten die Möglichkeit, starre Hie- bei den Führungskräften wären: Ist das Management nicht moti- dabei können Mitarbeiter und Führungskräfte gerade von digitalen rarchien und Sprachbarrieren aufzulösen, und führen Top-Down- Routinen hin zu kollaborativer Kommunikation und können auf viert, sind die tollsten Tools am Ende für die Tonne. 1 Ziele definieren Wer wünscht die App und wa- rum? Welche Art von Kommunikation soll damit umgesetzt werden? Und geht damit ein Kulturwan- die Art die Produktivität steigern. Denn interaktive Transparenz Um mögliche Widerstände abzubauen, positive Impulse zu geben Kommunikationstools enorm und das Teilen von Wissen hilft nicht nur, sich mit Unternehmen und den digitalen Change erfolgreich zu gestalten, muss zunächst del einher? Vor dem Kick-off sollten alle strategischen Fragen geklärt sein. profitieren. Warum? Weil Apps und und Kollegen verbunden zu fühlen. Apps verleihen Mitarbeitern die Führungsriege angefixt werden. Workshops oder Best-Practice- Social Intranets sie zu selbst- bestimmten Mitgestaltern machen. auch eine Stimme, die gehört werden kann. Fakt ist: Best-Practice- Unternehmen, die Apps und Social Intranets erfolgreich integriert haben, berichten von überdurchschnittlichem Input und Engage- Trainings lassen Ängste und Denkblockaden schrumpfen, we- cken die Neugier. Nur so können Vorgesetzte dann als Pioniere vorangehen und die Mitarbeiter für Social-Collaboration-Prozesse 2 Anwender integrieren Fokus-Interviews mit po- tenziellen Zielgruppen helfen bei der Berücksich- tigung wichtiger Bedürfnisse und Anwendungsfälle ment seitens ihrer Mitarbeiter. glaubwürdig begeistern. Ganz gleich, ob es sich dabei um Projekt- – daraus ergibt sich die finale Entscheidung für eine App-Lösung. arbeit mit der Kanban-Methode oder firmeninterne soziale Netz- Apps erzeugen ein 3 Workshops initiieren in Segen. Ein Fluch. Ein Muss. Ein Graus. werke handelt: In zukunftsorientierten Unternehmen haben sich Anhand des App-Piloten Beim Schlagwort Digitalisierung scheiden sich die Geister. So enthüllte eine Studie zum loyales Wir-Gefühl über Apps und Social Intranets bereits ihre Nischen in der Organisation und vor allem in der internen Kommunikation erobert. Damit aus wird das Projektteam zum Funktionsumfang ge- schult. Zudem plant es Module und wird für Stolper- Thema „Leadership in der digitalen Welt“, Standorte hinweg. dem Randdasein bald ein Platz im Rampenlicht wird, braucht es In- steine sensibilisiert. Künftige Autoren werden in einer dass 81 Prozent der befragten Manager wei- novationsfreude, Neugier, Flexibilität. App dafür! Schreibwerkstat fit fürs App-Texten gemacht. che Knie bekommen, wenn den Vorstand das Das kann Chris Apitius, Division Manager App Integration bei Digitalisierungsfieber packt. Leider ist Furcht der größte Feind der Veränderung. Sie lähmt, wo Dinge im Fluss MontuaPartner Communications, nur bestätigen. Er begleitet Kunden beratend durch den Prozess der App-Implementierung: Autorin: Katia Kröger 4 Community formieren Wer stellt den Content ein und in welcher Frequenz? Wer prüft die Inhalte und stimmt sie auf die eingangs definierten Ziele ab? sein müssten. Doch Führungskräfte und Mitarbeiter sollten die „Unsere Erfahrungen zeigen, dass sich Mitarbeiter loyaler gegen- Chris Apitius Relevanter Content ist das A und O, wenn die App ak- richtungsweisenden Schritte in die digitale Unternehmenszukunft über ihrem Unternehmen verhalten, wenn mit App-Unterstützung zeptiert und frequent genutzt werden soll. Welches digitale Tool passt zu welchem positiv angehen. Dafür müssen sie verstehen, wohin der Weg sie ein Wir-Gefühl über Standorte hinweg erzeugt wird und dieses Zu- Unternehmen – der Division Manager 5 Rollout zelebrieren führt. Und vor allem, wie sie ihn aktiv mitgestalten können. Eine sammengehörigkeitsgefühl zu mehr Schlagkraft führt“, so Apitius. Die offizielle App-Einführung App Integration berät Kunden zur Einfüh- lohnenswerte Herausforderung für die IK. Denn im Kern dreht es Den positiven Trend beim Einsatz digitaler Kommunikationstools rung neuer Kommunikationskanäle. darf starken Event-Charakter haben, Aktionen und sich dabei vorrangig um Kommunikation 4.0: Social Intranets und spiegelt auch eine aktuelle Untersuchung der Hochschule Rhein- Kontakt: c.apitius@montua-partner.de Schulungen in den Fokus rücken. Je größer die Neu- Apps, die agiles, anti-hierarchisches und partizipatives Arbeiten Main wieder. Laut Professor Dr. Thorsten Petry „haben sich un- gier, desto weniger Berührungsängste hat die Ziel- ermöglichen. ternehmensinterne Social-Media-Plattformen als ein zentrales gruppe mit dem neuen Kommunikationstool. 18 19
Visionen QUO VADIS, INTERNE KOMMUNIKATION? Ist das Tagebuch des internen Kommunikators nun pure Fiktion? Wie könnte – und sollte – sich die Arbeitswelt entwickeln, damit angesichts konstanten unternehmerischen Wandels und Fortschritts der Mensch nicht auf der Strecke bleibt? Wir haben sechs Experten um ihre Meinung gebeten: Ihre Ideen gewähren spannende Einblicke, wie Kommunikation, Agilität, Führung und neue Arbeitsweisen unser Abeitsleben in Zukunft verändern werden. So viel sei verraten: zum Positiven! 20 21
Visionen Sebastian Purps-Pardigol, Hirnforscher und Autor Dr. Martin Böhringer, „Ich hoffe, meine Kollegen verstehen, dass es nicht nur neue Tools sind, sondern auch CEO Staffbase eine andere Art, Menschen zu sehen“, erzählte mir der Mitarbeiter eines Schwei- „In Zukunft wird die interne Kommunikation nicht län- zer Telekommunikationskonzerns. Der Mann ist eine Schlüsselfigur der digitalen ger in Silos wie Intranet, Mitarbeiterzeitung oder Pinn- Transformation seines Arbeitgebers, hat entscheidende Methoden agiler Produktent- wand agieren, sondern direkt zu den Mitarbeitern gehen. wicklung in die Firma getragen. Ähnliche Haltungen erkenne ich in vielen weiteren Facebook-Gruppen, WhatsApp-Chatbots, Mitarbeiter- Gesprächen in Unternehmen, die ihre Digitalisierung bereits erfolgreich begonnen haben. Die digitale Transformation kann nur dann gelingen, wenn Führungskräfte ver- Apps, YouTube-Kanäle: Mit diesen Winfried Ebner, Programmleiter Möglichkeiten kommen Unter- stehen, dass der Ausgleich für das steigende Maß an Technologie ein steigendes Maß nehmen viel näher an ihre in- „Social Media Business“ an Menschlichkeit sein muss. Denn die Biologie ist keine zweite Physik: Mehr Druck führt bei Menschen nicht unbedingt zu mehr Leistung!“ ternen Zielgruppen. Voraus- der Telekom Deutschland setzung werden mehr denn je relevanter Inhalt und „Mitarbeiter-Netzwerke sind die Organisationsform der „Unternehmen wie Führungskräfte finden sich in einem Strudel des technologischen Wandels wieder, der ganze Industrien und Branchen adäquate Ansprache sein. Zukunft – sie überdauern Transformationen und bilden mitreißt und Veränderungen hervorruft, die niemand einzuschätzen vermag. 92 Prozent der Führungskräfte bemerken die Auswirkungen der Die Stil-Veränderungen das Rückgrat des Unternehmens. Mitarbeiter mit hoher Digitalen Transformation in ihren Unternehmen (...), doch nur 15 Prozent fühlen sich darauf gut vorbereitet.“ der öffentlichen Medien, Vernetzung werden intern zu wichtigen Einflussneh- (Führung im digitalen Zeitalter, metaBeratung, Global Center for Digital Business Transformation und CISCO) sprich kürzere Artikel, indi- mern. Die interne Kommunikation muss gemeinsam mit viduellere Ansprache, mehr diesen Influencern die Interaktion mit den Mitarbeitern Bewegtbild, werden auch die gestalten, um relevant und glaubwürdig zu bleiben. Klar interne Kommunikation ist auch: Je mehr digital, desto wichtiger wird analog. verändern.“ Durch die zunehmende Digitalisierung der Kommunika- tion und das Arbeiten in Netzwerken kommt analogen Formaten immer stärkere Bedeutung zu – sie werden Michael Scheibe, „Social Collaboration steigert nachweislich die Arbeitseffizienz. Darü- zum Schmierstoff der Zusammenarbeit. Angebote wie Geschäftsführer aXon GmbH ber hinaus unterstützen moderne Collaborationtools neue Formen der partizipative All-Hands-Meetings, themenspezifische Zusammenarbeit und verändern dabei grundlegende Verhaltensweisen Open Spaces und Jour fixes helfen, sinn- und wert- „Die digitale Transformation verändert unsere Arbeits- und Einstellungen der Mitarbeiter – vor allem, indem sie die Innovati- stiftende Teamwork-Möglichkeiten für Mitarbeiter zu welt. Künstliche Intelligenz, neue Cloud-Strategien onsorientierung und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der schaffen.“ und vernetzte Maschinen revolutionieren ganze Unter- Belegschaft stärken.“ nehmensprozesse. Auch Kommunikationsstrukturen (Deutsche Social Collaboration Studie, TU Darmstadt „Mitarbeiter in Unternehmen mit Social-Collaboration-Elementen verändern sich und passen sich den neuen techni- und Campana & Schott) haben Lust auf persönlichen Austausch und Zusammenarbeit – und schen Gegebenheiten an. Im Jahr 2022 werden viele sind zufriedener mit der internen Kommunikation.“ Unternehmen digital über Grenzen, Generationen und (Digitales Arbeiten im 21. Jahrhundert, SCM und United Planet) Hierarchieebenen hinaus zusammenarbeiten. Ein indi- vidueller Digital Workplace und Social Intranet tragen Dr. Elke Kronewald, Professorin daher entscheidend zum Erfolg und zur Wettbewerbs- für Kommunikationsmanagement, fähigkeit von Unternehmen bei. Hochschule Kiel Die Wertschöpfung orientiert sich in naher Zukunft vor „Solange Menschen zusammen und miteinander arbei- allem an der besten Idee ten, bleibt die interne Kommunikation ein zentraler Er- und der weitreichendsten Annette Siragusano, Leiterin folgsfaktor für Organisationen. Unabhängig davon, wie Vernetzung mit der die- Unternehmenskommunikation Comdirect Bank digitalisiert und vernetzt der Arbeitsplatz von morgen se Idee weltweit markt- auch aussehen mag und welche Kommunikationska- reif umgesetzt wird. Wir „Die Geschwindigkeit der Veränderung wird aufgrund der Digitalisierung nie wieder so langsam fortschreiten näle tatsächlich eingesetzt werden: Um Informationen werden alle noch mehr wie heute. Und so wird sich auch die Kultur, die Art, wie wir Dinge tun, verändern. Unternehmenskommunika- und Wissen zu vermitteln, um positive Emotionen und – digital – miteinander tion kann Treiber, Begleiter und Unterstützer sein. Sie sollte einen aktiven Beitrag zur permanenten Weiterent- Motivation zu erzeugen, bedarf es noch ausgeprägter arbeiten, Wissen aus- wicklung hin zu einer lernenden, agilen Netzwerkorganisation leisten, die Schwarmintelligenz im Unternehmen als heute einer individuellen Ansprache. Interessanter- tauschen und Erlö- aktiv einfordert und nutzt. Dafür muss sie sich selbst in ihrer Rolle neu definieren. Laufende Veränderung wird weise berücksichtigen insbesondere die als Trendsetter se teilen!“ die neue Konstante sein. Wie bei Programmierschnittstellen im IT-Bereich gilt es auch hier, Anknüpfungspunk- geltenden IT-getriebenen Unternehmen schon jetzt das te zu bauen, um in einer hochgradig vernetzten Welt mit verschiedensten Informationen über diverse Kanäle Bedürfnis ihrer Mitarbeiter nach persönlichem Kontakt digital zu interagieren und dabei konsistente und stimmige Unternehmensbotschaften zu senden. Dabei darf und Gruppenerlebnissen, z. B. durch Events, Townhall- das persönliche Miteinander nicht auf der Strecke bleiben. All das bedeutet ein Umdenken – für Unternehmen, Meetings oder mittels neuer Raumkonzepte.“ „In der digitalisierten Arbeitswelt wird mehr als bisher in Teamstruk- Führungskräfte und Mitarbeiter.“ turen gearbeitet. Dabei gewinnen vor allem interdisziplinäre Teams an Bedeutung, die sich über verschiedene Unternehmensbereiche „Unternehmen sollten sich wieder stärker um die erfolgreiche ana- oder auch Unternehmensgrenzen hinweg erstrecken, um die besten „Kommunikation im Mittelstand wird zunehmend professioneller und digitaler. 58,5 Prozent der Befragten beschrieben ihre Unternehmenskommunikation loge Kommunikation kümmern, statt permanent neue digitale Tools Lösungen für komplexe Probleme zu erzielen.“ bereits als sehr stark digitalisiert. Aber nur ein Zehntel hat für die Digitalisierung der Kommunikation eine übergeordnete Strategie.“ einzuführen.“ (So verändert die Digitalisierung unsere Arbeitswelt, TU München) (Mittelstandskommunikation 2016 – Studie zur Professionalisierung, Digitalisierung und Führung der Unternehmenskommunikation, (Renaissance des Analogen, Ernst & Young) Universität Leipzig und Fink & Fuchs AG) 22 23
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