Gäste - Zeitschrift der Quartiervertretung Stadtteil IV 15. Jahrgang Nummer 58 März 2010s - Quavier
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Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 1 Q UAV I E R Zeitschrift der Quartiervertretung Stadtteil IV · 15. Jahrgang · Nummer 58 · März 2010s Gäste
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Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 3 E D I T O R I A L I N H A L T Aus der QUAV 4 4 Gäste Impressum 5 Liebe Quartierbewohnerinnen, liebe Quartierbewohner Gemeinsam für Sicherheit 9 Zu Zeiten, als Reisen noch voller Abenteuer und Gefahren waren, war das Gastrecht heilig. Das gilt in südlichen Kulturen noch immer. Als staubiger Blauer Gast 9 Rucksacktourist im pompösen sizilianischen Ehebett des Hausherrn, um- geben von Spiegeln, Marmor und Nippes, während die Gastgeber sich auf Leben und Sterben 10 irgend einer improvisierten Liege in Küche oder Werkstatt einrichten,kann einem die generöse Auslegung des Gastrechts ordentlich in Verlegenheit bringen. Nicht umsonst Schulen 10 ist wohl auch das Sprichwort «Der Gast ist wie ein Fisch – nach drei Tagen beginnt er zu stinken» sizilianischen Ursprungs. Dem Gastrecht steht traditionell auch eine Gastpflicht entgegen. Feine Vögel 13 Gäste benehmen sich anständig und verschwinden rechtzeitig wieder, ohne unangenehme Spuren zu hinterlassen. Auf Besuch 15 Wir sind alle nur Gäste auf dieser Erde – Umwelttag am 5. Juni Veranstaltungen im Stadtteil IV 16 Ein etwas pathetisches Motto für den Umwelttag vom 5.Juni? Vielleicht,aber wenn heute die Dring- lichkeit umweltgerechten Handelns bis weit in Wirtschaftskreise erkannt wird, ist die Gast- Rezept für Gäste 19 perspektive möglicherweise nicht so daneben. Als Erdengäste haben wir schon deutlich den Zustand des dreitägigen Fisches erreicht. Höchste Zeit, uns auf die Gastpflichten zu besinnen! Füller 19 Apropos unangenehme Spuren – oder zu Neudeutsch «Footprints»: Haben Sie gewusst, dass der oekologische Fussabdruck* einer Person in der Schweiz bei durchschnittlich 56'000 m2 liegt? Dass Ein Gast im Passantenheim 21 wir, um das Ziel einer nachhaltigen Schweiz zu erreichen, höchstens 18'000 m2 beanspruchen, also eine dreimal kleinere Schuhnummer tragen dürften? Ein Gast im Apartmenthaus 22 Wenn Sie und Ihre Kinder sich mit Spass und Phantasie auf diesen Weg begeben wollen, merken Sie sich den 5. Juni vor – unser Stadtteil ist Gastgeber mit einem eigenständigen und originellen Gäste im Hotel 23 Beitrag zum internationalen Umwelttag! Mehr dazu auf Seite 6 in dieser Ausgabe. Denkmal 24 Vom Gast zum Einheimischen Das lateinische Hostis: Der Fremde, der Feind, ist der Ursprung unseres Wortes «Gast». Zweimal im Gastbeitrag 25 Jahr versuchen wir, an den Begrüssungsanlässen für neu zuziehende QuartierbewohnerInnen den Übergang vom Fremden zum Gast und später hoffentlich zum Beheimateten zu erleichtern. Insti- QUAVIER war hier 27 tutionell kann man das natürlich nur sehr beschränkt. Aber wir als Einheimische können viel dazu beitragen, als aufmerksame und hilfreiche Nachbarn! Übrigens: Erstmals verteilen wir Gäste aus Norden 27 dieses Jahr an den Begrüssungsanlässen Flyer mit den Adressen der (noch) existierenden kleinen Quartierläden und -beizen, mit der Aufforderung, diese auch zu benutzen! Zu lamentieren, wenn Wettbewerb 29 der letzte Laden und Treffpunkt in unserer Strasse dicht macht, nützt nichts mehr. Fort ist fort. Und unsere Schuhnummer damit wieder ein bisschen grösser geworden. Jugendzone Ost 29 Veranstaltungen (Forts.) 31 Kleininserate 31 Sabine Schärrer, Präsidentin Quartiervertretung Stadtteil IV Titelbild: Der Gast ist König! Auch beim traditio- nellen Neujahrsemp- fang des Bundesrats vom 13. Januar 2010. * Die Fläche, die ein einzelner Mensch zur Produktion seiner Ernährung, Foto: Kleidung, Wohnung, Mobilität etc. beansprucht. Lukas Lehmann, Bern QUAVIER 58/10 |3
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 4 S E I T E 4 hof Ostermundigen anstelle der direkteren teams als «Barometer der Akzeptanz» in der Aus der QUAV 4 Verbindung zum Wegmühlegässli den Be- Quartierbevölkerung. Vor jeder wichtigen dürfnissen der Anwohnenden besser gerecht Weichenstellung wird das Forum zur Diskus- Bessere ÖV-Erschliessung nördlich des würde. Die Umsteigebeziehung zur Dreh- sion einberufen. Das nächste Forum findet am Stadtteils IV scheibe Bahnhof Ostermundigen würde so 23. Juni 2010 statt. Ausgelöst durch das Tramprojekt Ostermundi- gestärkt und das Gebiet der beiden Quartie- gen, haben die Regionalkonferenz und der re enger ins ÖV-Netz eingebunden. Die QUAV 4 war eingeladen, als Input zum Kanton ein neues Buskonzept ausgearbeitet. • Die Lage der bestehenden Haltestellen der Projektstart stadträumliche Anliegen und Es geht um die Optimierung der Buslinien im Linie 28 sollte überprüft werden. Sie genügt Zukunftsvisionen einzubringen, d.h.: Zusammenhang mit der Tramlinie nach Oster- weder heutigen und erst recht nicht zukünf- • Eine generell hohe Wohn- und Lebensquali- mundigen. Der Bahnhof Ostermundigen wird tigen Ansprüchen einer sicheren und direk- tät in den direkt dem Planungsperimeter zu- zu einem wichtigen Umsteigeknoten der Bus- ten Verknüpfungssituation.Dies umso weni- geordneten Quartieren Burgfeld / Berna linien 28, 44, einer neuen Linie Ostermun- ger, als in Zukunft alle Tram- und Buslinien • Die Untertunnelung oder Verlegung der A6 digen – Breitenrainplatz und der Tramlinie 10 am Bahnhof Ostermundigen optimal mit der als langfristiges Ziel (als Ersatz für Bus Nr. 10) auf die S-Bahn. Für S-Bahn verknüpft werden sollen. • Nicht mehr Verkehr auf dem Schermenweg unsere nordöstlichen,bisher schlecht erschlos- • Insbesondere an Orten, wo zwei oder mehr (Einbahnregelung behalten) senen Gebiete, wird damit eine markante Ver- Linien miteinander verknüpft sind, sollten • Verschiedene Verbesserungen für Velo- und besserung erreicht. überdachte und zweckmässig angeordnete Fussgängerwege Die Quartiervertretung QUAV 4 begrüsst sowie mit Massnahmen gegen Veloklau aus- • Zusammenhängende, grosszügige Grün- die vorgeschlagenen Verbesserungsmassnah- gerüstete Veloabstellanlagen verfügbar sein. anlagen und -Verbindungen zwischen All- men der Buslinien 28 und 44 sowie die Einfüh- • Nicht zu befriedigen vermag schliesslich die menden und Schermenwald rung der neuen Linie. Es ist ein weiterer Schritt Fusswege-Erschliessung im Gewerbegebiet • Gemischte Nutzung mit Wohnen statt nur zu der von ihr immer unterstützten Stärkung Galgenfeld – ein Thema, das im Zusammen- Dienstleistung und Gewerbe im Bereich des ÖV und der damit verbundenen Aufwer- hang mit dem Teilverkehrsplan und Quar- Wölflistrasse / Schermenwald tung der Wohnqualität in Bern-Ost. Insbeson- tierrichtplan aufgegriffen werden muss. • Auswirkungen auf die direkt an den Pla- dere ist die QUAV 4 auch befriedigt über die Zum Beispiel sollte die Haltestelle Zentweg nungsperimeter angrenzenden Gebiete Vorgehensweise mit frühzeitigem und regel- der Linie 44 direkt vom Libellenweg erreich- (Ostring / Freudenberg ) beachten und be- mässigem Einbezug in alle wichtigen Phasen bar sein. (pb) nennen (pb) der Projektentwicklung. Bericht Forum Bolligenstrasse vom Erneuter Vorstoss zum Dählhölzli In der Diskussion an der Delegiertenversamm- 28.10.2009 Die Gemeinderätinnen Rytz und Hayoz hatten lung wurden einige Verbesserungsvorschläge Dieses erste Forum war geprägt vom Willen am 21. Oktober 2009 versprochen, sich für formuliert: der Planungsverantwortlichen, auch für Laien einen gemeinsamen Austausch zum Thema • Die Linienführung der neuen Buslinie im Transparenz und Klarheit im komplexen Ab- Dählhölzli einsetzen zu wollen. Die QUAV 4 Bereich der Kleinen Allmend wurde als wenig lauf zu schaffen. Es setzte sich aus Vertretern dankt und wiederholt ihre Argumente. Es geht plausibel beurteilt. Es ist nach Anhörung der der Wirtschaft, der Gemeinden Bern und ihr nicht um die punktuelle Verhinderung ein- direkt betroffenen Quartiervereine (Burgfeld Ostermundigen und der Quartierorganisatio- zelner Anliegen, sondern um eine umfassende und Genossenschaft Berna) zu prüfen, ob nen zusammen. Die Forumsveranstaltungen Information und ein breit ausgehandeltes, auf nicht die Route Bolligenstrasse – Zentweg – sind Teil der so genannten «Testplanung» und die Zukunft orientiertes Vorgehenskonzept Mittelholzerstrasse – Schermenweg – Bahn- dienen den Auftraggebern und den Planer- zur Sicherung der langfristigen Interessen des wertvollen Stadtwaldes. Die QUAV 4 kommt zum Schluss, dass wei- tere Veränderungen und Eingriffe nicht ohne gesamtheitliche Betrachtung aufgrund eines partizipativ erarbeiteten «Parkkonzepts Dähl- hölzliwald» vorgenommen werden dürfen und fordert mit Nachdruck eine Gesamtpla- nung des Dählhölzligebiets. (pb) Begegnungszonen boomen! Anwohnergruppen von sechs Strassenab- schnitten stellten der QUAV 4 ihre Projekte für neue Begegnungszonen vor. Sie wurden alle von der Delegiertenversammlung zuhanden der Stadt befürwortet. • Tillierstrasse und Mottastrasse im unteren Kirchenfeld • Frikartweg im Brunnadernquartier • Alleeweg im Murifeld • Surbekstrasse und Robinsonweg im oberen Neues Busnetz Ostermundigen. Foto: zvg Murifeld (pb) 4 | QUAVIER 58/10
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 5 Stellungnahme der QUAV 4 zum • Zukünftig wird im untersten Abschnitt ent- Projekts primano gefördert. Die Halbzeit- Nutzungszonenplan Allmenden lang Museumsmauer die Haupt-Velospur bilanz zeigt erste Erfolge: das Hausbesuchs- Die QUAV 4 ist – wie der Quartierverein Burg- wieder auf die Strasse verlegt. Velos mit An- programm funktioniert, und in Spielgrup- feld – der Ansicht, dass die Zoneneinteilung hängern und Langsamfahrer sind – mit pen und Kindertagesstätten wurden Förder- auf der Kleinen Allmend noch nicht optimal gebührender Umsicht – auf dem Trottoir module erarbeitet und umgesetzt. Siehe ist.Mit den Vorschlägen für die Grosse Allmend erlaubt. Diese Massnahme scheint sinnvoll; auch www.bern.ch/neues-aus-ihrer-stadt/ ist die QUAV 4 unter der Voraussetzung einver- die Verlangsamung der Velofahrer auf dem 2010/primanobilanz standen, dass die Velo- und Fussverbindung Trottoir soll aber nach Auffassung der QUAV 4 • Schulen: Die Laubeggschule wurde gründ- zwischen Kleiner Allmend und Stade de Suis- möglichst durch andere Massnahmen als lich renoviert, ebenso die Quartierbibliothek. se verbessert wird.Wichtig ist, dass die vor Ort mit weiteren Pfosten (davon hat es im Be- Beim Bitziusschulhaus wird bis Ende 2013 tätigen Vereine,insbesondere der Quartierver- reich Helvetiaplatz bereits mehr als genug!) eine neue Doppelturnhalle erstellt; in den ein Burgfeld, in die Detailprojektierung ein- erreicht werden. Schulhäusern Kirchenfeld, Manuel und Son- bezogen werden. • Kritisch werden die Massnahmen im Ab- nenhof sind zum Teil umfangreiche Sanie- Durch die vorgesehene Längsrichtung der schnitt zwischen Helvetia- und Mottastrasse rungen vorgesehen. Fussballfelder auf der Kleinen Allmend wird beurteilt. So begrüssenswert eine separate • Mit einem neuen Instrument, dem Sozial- das Hornusserfeld eingeschränkt. Die abseh- Velospur ist, wird der Verlust von acht Kurz- monitoring, das aktuelle, jährliche Daten zu baren Nutzerkonflikte zwischen Hornussern zeitparkplätzen in unmittelbarer Nähe der den Quartieren und Kleinquartieren auswer- und Fussballern können durch die Lage der beiden Restaurants, eines Cafés und ver- tet, wird es in Zukunft besser möglich sein, Fussballfelder längs des Zentwegs weitgehend schiedener anderer Kleinbetriebe als schwie- rasch auf sich abzeichnende Veränderungen, entschärft werden. Der Spielbereich für Kinder rig beurteilt. Einsprachen sind absehbar. Das z.B. der soziodemografischen Zusammenset- in unmittelbarer Nähe des existierenden Projekt muss mit den Betroffenen diskutiert zung, zu reagieren. (pb) Cafés und des Gemeischaftshauses macht und auf ein verträgliches Minimum an Er- wohl auch mehr Sinn als ein neuer Quartier- schwernissen für die anliegenden Betriebe Impressum platz an der Grenze zum nicht bewohnten, reduziert werden. (pb) QUAVIER erscheint 4mal jährlich sondern durch Gewerbebetriebe geprägten Herausgeberin: Quartiervertretung des Stadtteils IV, Postfach 257, 3000 Bern 6 Ende der Kleinen Allmend. Die Quartierkommissionen beim Sekretariat: Marianne Landolt, Tel. 031 351 95 75, Die QUAV 4 bezweifelt,dass unter der ihr im Stadtpräsidenten Fax 031 351 95 76, www.quavier.ch, info@quavier.ch Begleitforum Bolligenstrasse als Fakt präsen- Die Vorsitzenden aller Quartierkommissionen Präsidentin: Sabine Schärrer, Brunnadernstr. 91, tierten, massiven und dauerhaften Verkehrs- trafen sich mit dem Stadtpräsidenten zur Dis- 3006 Bern belastung auf der Bolligenallee die Parkierung kussion der hängigen Probleme. Auf Antrag Auflage: 15 500 Exemplare in der Allee überhaupt möglich sein wird. Die der Quartierkommissionen wird eine Arbeits- Redaktionsadresse: QUAVIER, Postfach 257, QUAV 4 schlägt daher vor, die Parkplätze ent- gruppe zwischen Verwaltung und Quartier- 3000 Bern 6, Tel. 031 351 95 75 (Beantworter) lang des Zentwegs zu platzieren. (pb) kommissionen auswerten,was sich nach ca.20 redaktion@quavier.ch Jahren Quartiermitwirkung bewährt hat und Redaktion dieser Nummer: Peter Blaser (pb), Der Bauernhof bleibt! wo allenfalls Korrekturen in der Zusammen- Jeanne Kreis (jk), Vanda Kummer (vk, Leitung), Andreas Rapp (ar), Ramon Tissafi (rt); Eine erste Sitzung mit der Stadt – beide arbeit angebracht werden müssen – eine Mit- Mitarbeit: Konrad Weber (kw) Gemeinderätinnen Rytz und Hayoz waren an- wirkungspanne wie beim Geschäft Elfenau Inserate: Geiger AG, Druckerei und Verlag, Habs- wesend – stimmte zuversichtlich. Der QUAV 4 darf sich nicht wiederholen! (pb) burgstr. 19, Postfach, 3000 Bern 6, Tel. 031 352 43 44, wurde zugesichert, dass der Bauernbetrieb er- Fax 031 352 80 50 halten bleibt und nun mit der Bauernfamilie Die QUAV 4 und Edith Olibet zu Gast im Inserateschluss: 12.5.2010 Weber die nötige Sanierung diskutiert werde. Familentreff Layout: MediaDesign Bern, Franz Keller (fak) Die QUAV 4 ist in alle weitere Schritte des Park- Gemeinderätin Edith Olibet orientierte die De- Druck: Geiger AG, Bern, pflegewerks einbezogen. Ihre Aktivität zu- legierten der QUAV 4 über die Ziele und Tätig- Veranstaltungshinweise bitte an: gunsten der Elfenau hat sich also gelohnt! Ob keiten der Direktion für Bildung, Soziales und QUAVIER, Postfach 257, 3000 Bern 6 ihr Wunsch, bereits in diesem Sommer das Sport (BSS). QUAVIER Nr. 59, Juni 2010, ist dem Thema Café in der kleinen Orangerie eröffnen zu kön- Dem Thema gerecht wurde der Sitzungsort «GEHEIMNISSE» gewidmet. Wenn Sie etwas beitragen möchten, mel- nen, realisierbar ist, wird sich in nächster Zeit im Familientreff gewählt, einer Institution, die den Sie sich bei der Redaktion. entscheiden; die QUAV 4 wird Sie auf dem Lau- seit Jahren für Familien mit kleinen Kindern Redaktionsschluss: 19.5.2010 fenden halten! (pb) ein beliebter, nützlicher und äusserst vielseiti- Erscheinungsdatum: 11.6.2010 ger Kontaktort ist.Vom Kinderhütedienst über Veloführung untere Thunstrasse Kurse aller Art und geselligen Anlässen sind Nachdem sich ein Unfall ereignet hat, soll die die Angebote ganz auf die Wünsche der Benut- Ihre direkte Mitwirkung vom Helvetiaplatz bis Mottastrasse auf das zerinnen und Benutzer ausgerichtet und ha- Was fehlt Ihnen im Stadtteil IV? Was Trottoir gelegte Velospur wieder aufgehoben ben schon manchen Neulingen im Quartier möchten Sie anders haben? Schreiben werden.Die Stadt möchte einen separaten Velo- das Heimischwerden erleichtert. Sie an: QUAV 4, Postfach 257, 3000 Bern 6, streifen neben dem Tram führen, was aber den oder mailen Sie an info@quavier.ch. Verlust von acht Parkplätzen zur Folge hätte. Für unseren Stadtteil waren folgende Themen Ihre Anregungen werden an die QUAV4 Die QUAV 4 ist der Ansicht, dass die heutige von speziellem Interesse: weitergeleitet. Besuchen Sie auch unsere Situation – besonders im untersten Bereich • Seit zweieinhalb Jahren werden in drei Quar- Website unter www.quavier.ch und tei- entlang der Museumsmauer – entschärft wer- tieren,darunter auch Wittigkofen,Kinder aus len Sie uns dort Ihre Meinung mit. den muss. benachteiligten Familien im Rahmen des QUAVIER 58/10 |5
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 6 Berner Bring- und Holtag wird zum Umwelttag Der 11. Bring- und Holtag bringt nicht nur Gebrauchtes, sondern dieses Jahr auch Der Umwelttag soll Spass machen viel Neues. Das fängt schon beim Datum an: Er findet am 5. Juni 2010 ab 09.00 Uhr Überraschend vielseitig, was alles sich unter statt. Und zwar diesmal am Thunplatz. Wieso? dem Begriff «Ökologie» unterbringen lässt! Aber noch viel erstaunlicher ist das Echo, An diesem Datum findet in Bern der durch die auf sich hat. Und da wir ein sehr grüner Stadt- das wir auf diese Initiative hin vernehmen Lokale Agenda 21 initialisierte Umwelttag teil mit vielen Gärten sind, werden Garten- durften. Wie positiv die Kontakte und «Vertre- statt. Die QUAV 4 und die «Aktionsgruppe spezialisten und der «Papa Papillon» zeigen, terbesuche» von Sabine Schärrer und Markus Stoffe und Energie» wollen ihre Kräfte bündeln was man machen kann, damit auch der kleins- Heimlicher in aller Regel aufgenommen wor- und diese beiden Anlässe gemeinsam durch- te Garten zur Heimat von Schmetterlingen den sind. Wie konstruktiv die Sitzungen mit führen. Am QUAV 4-Workshop vom vergan- und anderen Tieren wird. Aus dem Schulkreis Vertretern der Stadt verlaufen. Welche Ideen genen Oktober wurden Ideen auf den Tisch Kirchenfeld-Schosshalde sind Schülerprojekte und Vorschläge von dritter Seite spontan gelegt und Vorstellungen konkretisiert – und angemeldet. Die Verantwortlichen von der eingebracht werden. Quintessenz: die Kultur- dann ging es los. Baustelle Wankdorfkreisel (die auch zum träger unseres Quartiers sind mehrheitlich Stadtteil IV gehört) sind bereit, auf Verkehrs- für Umwelttage und dies ganz besonders, Mehr als 25 Projekteingaben – Zeit- fragen der Besucher einzugehen. Gute (junge) wenn das Gedankengut anschliessend von tauschen und mehr . . . Geister der Jugendzone Ost werden sich hier aus ins tägliche Leben hin(aus)eingetra- In der Zwischenzeit haben wir Kenntnis nützlich machen: beim Bring- und Holtag, bei gen wird. von mindestens 25 Projekten und Organi- bazore sowie bei der kundInnenfreundlichen Noch ist der «Point of No Return» nicht sationen erhalten, die an diesem Tag in einer Gepäck- und Hundeaufbewahrung (das ge- erreicht; der definitive Startschuss fällt an der noch abzusprechenden Form teilnehmen raffte Gut vom Bring- und Holtag wird also kein QUAV4-Sitzung vom 24.März. Doch wenn sich wollen. Und es werden immer mehr. Im Zen- Hindernis sein,die anderen Angebote zu besu- die Dinge in der geschilderten Art weiterent- trum steht neben dem bestens bekannten chen!). Der eigenwillige Kommunikations- wickeln, dürfte der Anlass die kühnsten Vor- «Bring- und Holtag» und dem «Ökoraum künstler Martin Beutler will gleich beim Ein- stellungen übertreffen. Elfenau» das Projekt «bazore», dessen Zeit- gang vor seinem 3-räderigen gelben Wägeli Zugegeben,das Ganze tönt ziemlich schräg. tauschsystem am Umwelttag beispielhaft mit den BesucherInnen individuelle Selbstver- Weit weg von Selbstkasteiung und Weltunter- angewendet werden soll. Doch das ist noch einbarungen nach freier Wahl abschliessen, gangsgebrabbel. Und gerade deshalb, so be- längst nicht alles: die vom Lautsprecher auf dem Dach seines haupte ich, sind solche Aktionen für ein derart Vehikels mit revolutionären Fanfarenstössen heterogenes Quartier wie das unsere eine Beiträge zum Jahr der Biodiversität und quittiert werden. Und auf der anderen Seite Chance, eine Notwendigkeit, mehr noch: ein viel Spannendes des Festplatzes lädt RopeTech zu diesen legen- Lebenselixier. Weil das Jahr 2010 zum Internationalen Jahr dären Höhenwanderungen von Baum zu Weil Ökologie schon bei der guten Kommu- der Biodiversität ernannt worden ist, wird Baum ein, während einige Meter weiter unten nikation beginnt und schon gar nicht frustvoll- auch die Stadtgärtnerei mit von der Partie sein das Berner Lokalradio RaBe live zum Umwelt- lustlos beim Kompostieren und Alusammeln und ihren neuen Veranstaltungskalender vor- tag berichtet. Und gleich hinter dem Tennis- aufhört. stellen. Und den BesucherInnen möglichst platz beginnt dann die Elektrobike-Flyer-Test- handfest zeigen, was es mit diesem Unwort strecke. Markus Heimlicher / Sabine Schärrer Die Eltern drängeln, während die Kinder spielen oder geduldig warten. Foto: Sarah Straub 6 | QUAVIER 58/10
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 7 Zwei verkehrsintensive Jahre stehen bevor Am 1. März 2010 haben die Hauptarbeiten für die Gesamterneuerung der Stadt- tangente Bern begonnen. Eine Reihe von flankierenden Massnahmen sorgt dafür, dass sich die Auswirkungen der Autobahnbaustelle für die Wohnbevölkerung in Grenzen halten. In den kommenden zwei Jahren erneuert das zentrales Anliegen,die Bevölkerung der Wohn- Vereinte Anstrengungen zur Ver- Bundesamt für Strassen (ASTRA) die Autobahn quartiere vor dem Schleichverkehr zu schützen kehrsreduktion zwischen den Anschlüssen Bümpliz/Bethle- und gleichzeitig zu gewährleisten,dass der üb- 80% des Verkehrs auf der Berner Stadttan- hem und dem Wankdorfdreieck. Dabei bildet rige Verkehr im Quartier funktioniert. gente stammt aus der Stadt und der Region der Felsenauviadukt das eigentliche Nadelöhr: selber. In den Spitzenstunden sind es vor Damit hier überhaupt saniert werden kann, Massnahmen im Kirchenfeld- und allem die Pendlerinnen und Pendler der Re- muss während der Bauzeit mangels Stand- Schosshalde-Quartier gion, die die Autobahn benützen. An diese streifen eine Fahrspur aufgehoben werden. Im Stadtteil IV werden folgende Massnahmen Zielgruppe richtet das Bundesamt für Stras- Zwischen dem Anschluss Neufeld und der Ver- umgesetzt:Mit der Anpassung der Lichtsignal- sen denn auch seine zentralen Botschaften zweigung Wankdorf werden deshalb 2010 und steuerungen auf der Achse zwischen Ausfahrt (www.tangenten-tipps.ch): 2011 jeweils von März bis Oktober in Richtung Bümpliz und Ostring (Eigerplatz – Monbijou- – Meiden Sie die Spitzenstunden! Zürich nur noch zwei statt drei Fahrspuren zur brücke – Thunplatz) kann der Ausweichverkehr – Bleiben Sie auf der Autobahn – auch bei Verfügung stehen. dosiert und zugleich verhindert werden, dass Stau! sich Staus bei Kreuzungen bilden. Weitere – Steigen Sie auf den öffentlichen Verkehr Auf Autobahn schneller am Ziel Massnahmen werden umgesetzt, wenn sich um! Vor allem während der Abendspitze von 16 bis dies aufgrund der effektiven Verkehrssituati- – Bilden Sie Fahrgemeinschaften! 18.30 Uhr wird der Spurabbau zu Rückstau vom on als notwendig erweist: So wird bei starkem Auch die Firmen der Region sind aktiv in die Anschluss Neufeld bis in den Bereich Weyer- Rückstau vom Thunplatz auf die Kirchenfeld- Massnahmenplanung eingebunden. Ende mannshaus führen. Trotzdem lohnt es sich strasse eine separate Busspur auf der Monbi- November trafen sich auf Einladung des nicht, auf das städtische oder regionale Ver- joubrücke markiert. Sollten die Autofahren- ASTRA 160 Firmenverantwortliche zum Ide- kehrsnetz auszuweichen. «Wer auf der Auto- den den Stau auf der Kirchenfeldstrasse auf enaustausch, wie sie ihre Mitarbeiterinnen bahn bleibt, kommt trotz Stau schneller ans Schleichwegen durchs Quartier zu umfahren und Mitarbeiter auf die bevorstehenden Ziel», sagt David Wetter, Chef der ASTRA-Filia- versuchen,wird am Helvetiaplatz ein Abbiege- Verkehrsengpässe vorbereiten und für Ver- le Thun.Wenn es aber auf der Autobahn stockt, verbot von der Aegerten- in die Thunstrasse haltensänderungen motivieren könnten. werden anfangs wohl viele ihr Glück auf dem eingerichtet. Diverse Unternehmungen stellen sich auf städtischen Strassennetz versuchen. Deshalb die bevorstehende Baustelle ein.Ihnen steht zielen flankierende Massnahmen wie z.B. an- Weitere Informationen: www.stadttangente- eine Palette von Massnahmen im Bereich gepasste Lichtsignalsteuerungen oder neue bern.ch. Hier kann auch ein elektronischer Mobilitätsmanagement zur Verfügung. Busspuren darauf ab,dass sich ein Ausweichen Newsletter abonniert werden. auf das Stadtnetz nicht lohnt und Tram und Bus fahrplanmässig zirkulieren können. Eine eigens gebildete «Task Force Verkehr» wird das Verkehrsgeschehen laufend beobachten und kann bei Bedarf kurzfristig eingreifen.Sie steht auch mit den ÖV-Unternehmen in engem Kon- takt, damit gegebenenfalls Zusatzangebote geschaffen oder weitere bauliche Massnah- men für ein möglichst ungehindertes Vor- wärtskommen umgesetzt werden können. Quartiere vor Schleichverkehr schützen Die Stadt Bern ist im Auftrag des ASTRA auf dem städtischen Netz für die flankierenden Massnahmen zuständig. Über die Auswir- kungen der Autobahnbaustelle macht sich Gemeinderätin Regula Rytz keine Illusionen: «Die Stadt muss mit Mehrverkehr rechnen – vor allem am Feierabend». Die spürbarsten Auswirkungen von Ausweichverkehr werden auf den Achsen Murtenstrasse West/Bremgar- tenstrasse, Murten-/Stadtbachstrasse sowie Weissensteinstrasse/Eigerplatz/Monbijou- Die Arbeiten für die Gesamterneuerung der Stadttangente haben begonnen. Vor allem am brücke/Thunplatz erwartet. Es ist deshalb ein Feierabend wird auch in unserem Stadtteil mit Mehrverkehr zu rechnen sein. Foto: zvg QUAVIER 58/10 |7
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Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 9 G E M E I N S A M F Ü R S I C H E R H E I T Ungebetene «Gäste» Einbruchdiebstahl – Mädchen festgenommen werden, die Ein- - Verschliessen Sie alle Fenster und Türen, be- warum gerade bei bruchswerkzeuge bei sich hatten und offenbar vor Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung verlas- mir? Diese Frage stel- zum Delinquieren aus einem benachbarten sen. len sich die meisten Land in die Schweiz eingereist waren. - Nehmen Sie Haus- und/oder Wohnungs- Opfer, wenn bei ih- Einbrecher interessieren sich vor allem für schlüssel mit, denn auch Diebe kennen die nen eingebrochen leicht zugängliche und rasch bezwingbare vermeintlichen Schlüsselverstecke. worden ist. Häuser und Wohnungen. Sie knacken ungenü- - Verraten Sie Ihre Abwesenheit nicht durch Im Jahr 2008 ver- gend gesicherte Fenster und Türen. Sie schla- Hinweise an der Haustür oder am Anschlag- zeichnete die Kan- gen Fensterscheiben und Glasfüllungen in brett, durch einen überfüllten Briefkasten Rudolf Studer. tonspolizei Bern 6172 Türen ein und entriegeln diese. Sie klettern auf oder Nachrichten über Telefonbeantworter. Einbruch- und Ein- leicht erreichbare Balkone, Terrassen und Dä- - Vergewissern Sie sich zuerst, wer vor dem schleichdiebstähle. 2436 entfielen auf die cher und verschaffen sich Zugang über unge- Haus oder vor der Wohnung steht, bevor sie Region und 1614 auf die Gemeinde Bern. Es sicherte Kellerfenster und Lichtschächte sowie die Tür öffnen oder freigeben. wäre ein Irrtum zu glauben, dass Einbrecher ungenügend gesicherte Garagen und Neben- - Melden Sie verdächtige Beobachtungen so- nur nachts aktiv sind. Gerade im Wohnbereich räume. Nicht verschlossene Türen und offene fort der Polizei – Notruf 117 oder 112. wird vorwiegend am helllichten Tag eingebro- Fenster erleichtern ihnen die «Arbeit» ohnehin. - Nutzen Sie das Wissen und die Beratung der chen – zu einer Zeit, zu der die Bewohnerinnen Einbrecher verschwenden nicht beliebig Kantonspolizei Bern, Tel. 031 634 82 81. und Bewohner ausser Haus sind.In der Herbst- Zeit. Kommen sie nicht innert Kürze ans Ziel, und Winterzeit kommt es vermehrt auch in gehen sie weiter. Wer baut, bauen oder sanie- Die Broschüre «Einbruch – nicht bei mir!» ver- den Abendstunden zu Einbrüchen (Dämme- ren lässt, sollte dem Aspekt «Sicherheit» be- mittelt Ihnen weitere Informationen und kann rungseinbrüche). reits bei der Planung die nötige Aufmerksam- bei jeder Polizeistelle kostenlos bezogen oder Der Polizei gelingt es immer wieder, Tat- keit schenken. Bei bestehenden Objekten kön- über www.skppsc.ch heruntergeladen wer- verdächtige anzuhalten, nicht zuletzt dank nen manchmal bereits kleine Massnahmen den. aufmerksamen Bürgern. Ende letzten Jahres grosse Wirkung zeigen. Helfen Sie mit, Einbrü- Rudolf Studer konnten beispielsweise zwei minderjährige che und Einschleichdiebstähle zu verhindern! Kantonspolizei Bern / Prävention B L A U E R G A S T Blau fahren Als Gast auf Schienen rollt sie beim Egghölzli in unseren Stadtteil ein und verlässt ganz auf Null zurückgestellt – es ist ja eine uns über die Kirchenfeldbrücke wieder: Die RBS-Tramlinie G, umgangssprachlich Stufenschaltung – und der Schalter war auf aufgrund seiner Farbe «Blaues Bähnli» genannt. Dass dieser Name zweideutig ver- Stufe 1 stehen geblieben. Am Morgen bei Fahr- standen werden kann, geht aus einer historischen Begebenheit hervor, an die sich planbeginn wurde von der Zentrale aus wieder Zeitzeuge Karl Sahli in folgendem Text erinnert. Strom auf die Oberleitung gegeben. Der Mo- torwagen beim Sternen setzte sich ganz lang- Es war in den Jahren 1945–47. Die Studenten üblich,dass bei der Station Sternen in Muri auf sam in Bewegung und zottelte gemütlich ge- hatten am Abend im Restaurant Sternen in einem Seitengleis über Nacht ein Motorwagen gen Bern. Alles war ganz unauffällig. Niemand Muri einen Anlass im Rahmen ihrer studenti- der Worbbahn abgestellt war, mit Stromab- bemerkte, dass kein Wagenführer an Bord war. schen Bräuche. Nach Beendigung des Sauf- nehmer unten, Türen geschlossen; bereit, am Nach dem Thunplatz – im Gefälle – bekam der gelages wollten sie heim, aber es fuhr kein Morgen früh die ersten Pendler in die Stadt zu Wagen mehr Fahrt.Weil kein Wagenführer die Worbbähnlein und, weil Mitternacht war, in fahren. Einer der Studenten hatte irgendwo Weiche vor dem Helvetiaplatz auf Ablenkung der Stadt auch kein Tram mehr. Damals war es einen Drei- oder Vierkantschlüssel aufgetrie- zur Endstation der Worbbahn stellte, fuhr der ben,zum Öffnen der Türen.Nun kamen Motorwagen geradeaus und sprang in der sie auf die gloriose Idee, mit der Worb- Rechtskurve aus den Schienen und krachte in bahn wenigstens bis zum Helvetia- den Telegraphenbrunnen. Wagen, Brunnen, platz zu fahren und so den Heimweg Schienen und Strasse wurden beschädigt. Der zu Fuss zu verkürzen. Also Türen auf Schaden betrug etwas über 90 000 Franken. und alle rein,Strombügel auf.Der Fahr- Den beschädigten Brunnen habe ich selber schalter auf vorwärts geschoben. Es gesehen.Damit die Herren Studenten nicht als rührte sich aber nichts, weil die Ober- vorbestraft galten – die militärische Karriere leitung abgestellt war – stromlos. Also wäre gefährdet gewesen – übernahmen die mussten sie doch zu Fuss nach Hause Altherren der Studentenverbindung sämtli- gehen. Die Türe wurde wieder ge- che Kosten für ihre Sprösslinge. Die Sache Häufiger Gast: Das «Blaue Bähnli» – hier mit schlossen und Abmarsch. Fatalerweise konnte zwar nicht vertuscht, aber doch genü- Tramführer. Foto: rt hatten sie aber den Fahrschalter nicht gend heruntergespielt werden. Karl Sahli QUAVIER 58/10 |9
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 10 L E B E N U N D S T E R B E N Zu Gast auf der Welt Bei einem Spaziergang durch den Schosshaldenfriedhof werden Eindrücke gesammelt und Gedanken zum menschlichen Sein gemacht. Wir alle sind Gäste. Gäste auf dieser Erde. Wir weltgerechten Pflege wachsen einige seltene kommen, verweilen ein bisschen, machen uns Wildpflanzen in den Wiesen des Schosshal- «Friedhofsstimmung»: Einheit von Mensch, alle möglichen Überlegungen zu Sinn und denfriedhofs. Zudem bietet die vielseitig ge- Pflanzen und Tieren. Foto: rt Unsinn des Lebens und gehen wieder.Jesus soll staltete Anlage vielen Vogelarten, Fledermäu- gesagt haben: «Die Welt ist eine Brücke, geht sen und Kleinlebewesen geeignete Nischen. sucht?» fragte schon der «Prophet» im gleich- darüber,aber baut kein Haus auf ihr.» Dass das Pflanzeninteressierte finden einen Lehrpfad namigen Werk von Khalil Gibran. Und noch irdische Leben befristet ist, darüber sind sich mit über 200 Pflanzen», weiss die Stadt Bern etwas Zweites zeigt diese Textpassage sehr alle einig, von der gläubigen Kirchgängerin, über unseren Friedhof zu berichten. Zu finden schön: Wohl an wenigen Orten sonst sind über den agnostischen Philosophen bis hin zur auf der Internetseite der Gemeinde, unter der Mensch und Natur, Gast und Gastgeberin, atheistischen Radikalen. Uneinigkeit herrscht Rubrik «Leben in Bern». derart in Eintracht. Hier – zwischen der Oster- unter den Menschen aber über die Frage, was Die Gemeinde Bern macht uns mit ihrem mundigenstrasse, der Autobahn und dem denn am anderen Ende der Brücke ist.Was pas- Text – wahrscheinlich eher unbewusst als be- Parkplatz des Zentrums Paul-Klee – wird die siert, wenn wir sterben? Wohin kommen wir? absichtigt – darauf aufmerksam, dass der Tod Natur vom Menschen respektiert, mehr noch, Als Erstes – und bis hierhin gehen die Meinun- Teil des Lebens ist. So banal dies klingen mag, es wird uns bewusst, dass wir eben auch zur gen noch nicht auseinander – auf einen Fried- zu oft trennen wir in unseren Überlegungen, Natur gehören. hof. In unserem Stadtteil ist dies der Schoss- Gedanken und vor allem Ängsten beides Auch auf dem Friedhof sind wir nur Gäste, haldenfriedhof. «An der Grenze zur Gemeinde voneinander. «Ihr möchtet das Geheimnis des schliesslich wird jedes Grab einmal aufgeho- Ostermundigen finden Sie eine grüne Oase Todes kennenlernen. Aber wie werdet ihr es ben. Bis dahin sind wir nicht mehr Gast auf der der besonderen Art. Dank der konsequent um- finden,wenn ihr es nicht im Herzen des Lebens Erde, sondern selbst Gastgeberin. (rt) S C H U L E N cycling unterstützt mit Infrastruktur und Wis- «Was erzählt ihr zuhause?» Abfall-Unterricht sen Umweltprojekte wie Waldputzete, Ent- Daniel: «Sie sollen mehr Pet als Alu kaufen!» rümpelungsaktionen, Bachbettsäuberungen, Christian: «Ich sage meiner Mutter nichts, da sie es rich- Alle ärgern sich über herumliegende Bring- und Holtage,Flohmärit und vieles mehr. tig macht.» Gratiszeitungen, Fastfood-Resten, leere Jaya: «Ich frage meine Mutter, ob sie mir eine Znünibox Bierbüchsen und andern «Ghüder». Echos von SchülerInnen aus dem Schul- kauft, dann brauche ich nicht immer Plastiksäckchen.» Viele machen pauschal «die Jungen» haus Sonnenhof: verantwortlich und fordern von der Stadt Franz:«Ich habe gelernt,dass der Abfall getrennt werden «Seitenblick» Massnahmen: «Die Schulen sollten sollte, weil das gut für die Umwelt ist.» Um 4 Uhr morgens (!) besuchen die Teilneh- endlich . . !» – Doch die Stadt tut etwas; Julia: «Ich habe erfahren, dass Glühbirnen in den Abfall menden die Putzequipen der Strassenreini- es gibt ein Angebot, und es wird genutzt. gehören, nicht zum Glas. Ich weiss jetzt, dass Tetra-pak gung, welche die Innenstadt vom Schmutz be- nicht das gleiche ist wie Petflaschen.» freien, den die Nachtschwärmer hinterlassen Es wird immer wichtiger, Rohstoffe sparsam Elisabeth: «Man soll nicht alle müllreifen Sachen in den haben. In der Polizeikaserne berichten Polizis- einzusetzen und Abfälle wiederzuverwerten. Mülleimer schmeissen, sondern überlegen, wo sie ei- ten über die Einsätze der vergangenen Nacht. Darum bietet Entsorgung + Recycling Bern gentlich hinkommen. Erfahren hab ich auch, wie man Nach einer Zwischenverpflegung im Aufent- zusammen mit der Stiftung Praktischer Um- den Müll verbrennt. Ich hab mir immer vorgestellt, dass haltsraum für Alkoholabhängige macht PINTO weltschutz Schweiz (Pusch) kostenlos Abfall- man so was draussen in der Nacht macht.» die Sucht zum Thema. Am Schluss stellt BERN- unterricht für Kindergärten und Schulen an. MOBIL Vandalismus und seine Folgen vor. «Was werdet ihr im Alltag ändern?» Ausgebildete Fachlehrkräfte besuchen die Der Rundgang richtet sich an alle Schulklas- Adrian:«Ich werde jetzt viel mehr recyclen,so verbraucht Kindergärten, 2. und 5. Klassen während zwei sen des 7. bis 9. Schuljahres und an interessier- man weniger Erdöl.» Lektionen, die 8. Klassen während drei. Sie ver- te Erwachsene. Christian: «Ich werde mein Znüni nicht mehr in Alufolie mitteln altersgerecht Basiswissen zur Abfall- Jeannette Morath einpacken, sondern in eine Znünibox.» entsorgung, zum Recycling sowie zur Bedeu- Entsorgung + Recycling Stadt Bern Willi: «Ich werde den Müll ab jetzt möglichst in die Müll- tung von Rohstoffen und ihrer Herkunft. Spie- tonne werfen.» le, Experimente und Gruppenarbeiten gestal- Auskünfte und Anmeldungen zum Lovis: «Ich werde möglichst viel Abfall trennen (oder ver- ten den Unterricht lebendig. Ein wichtiger Teil Abfall-Unterricht: suche es wenigstens).» betrifft die Sauberkeit im öffentlichen Raum. Entsorgung + Recycling Stadt Bern Abfallunterricht eignet sich entweder als «Was soll die Schule ändern?» Tel. 031 321 79 79, entsorgung@bern.ch Einstieg in die (auch im Lehrplan verankerten) Emanuel: «Man soll den Müll gefälligst in den Müllcon- Information zu «Seitenblick»: Themen oder als kurzer Überblick. Zusätzlich tainer werfen.» Jugendamt der Stadt Bern können Projekte und Projekttage den Zugang Adam: «Verschiedene Sammelcontainer aufstellen!» Tel. 031 321 63 83, esther.bucher@bern.ch zur Thematik noch vertiefen. Entsorgung + Re- Rachel: «Wir sollten Papierrecycling machen.» 10 | QUAVIER 58/10
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 11 S C H U L E N Musical «STREETS» Die Klasse 6a der Schule Manuel arbeitet seit den Herbstferien an einem Musical mit dem Thema «Strassenkinder». Am 25. und 27. Mai ist Aufführung (19.30 Uhr, Aula Manuel). Die Kollekte geht an Slumkinder in Nairobi. Die SchülerInnen berichten hier, wie ihr Werk entsteht (Leitung: Carmela Puigventos und Simon F. Fankhauser). ➠ Was wird da gespielt? Fotos: zvg QUAVIER 58/10 | 11
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Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 13 V Ö G E L I M S T A D T T E I L I V Buntspecht, Kleiber und Mönchsgrasmücke Naturnahe und vielfältige Garten- und Parkanlagen, ältere Baumbestände und die Zum Autor: Balzari ist begeisterter Natur- Aarelandschaft bilden in unserem Stadtteil wichtige Lebensraumelemente für zahl- und Vogelkundler. Beruflich ist er als Stv. Lei- reiche Vogelarten des Siedlungsraumes und des Waldes. Einige halten sich ganz- ter des Naturschutzzentrums La Sauge des jährig bei uns auf, andere sind während gewisser Jahreszeiten zu Gast hier. Anhand Schweizer Vogelschutzes SVS tätig. Seit 12 Jahren ist er zudem Präsident der Berni- von drei Beispielen wird im folgenden Artikel Spannendes aus der Vogelwelt im schen Gesellschaft für Vogelkunde & Vogel- Wohnquartier berichtet, zur Vogelbeobachtung angeregt sowie auf einfache Mass- schutz (Berner Ala). nahmen zur Förderung der Artenvielfalt vor der eigenen Haustür hingewiesen. Bereits im Februar ertönt aus dem Elfenau- können am Waldboden, aber auch in einem zumauert. Zur Brutzeit gehören Spinnen und hölzli, dem Dählhölzliwald sowie aus parkähn- Garten grössere Ansammlungen von Zapfen Insekten aller Art zur hauptsächlichen Nah- lichen Gärten mit hohem Baumbestand das zu finden sein, die durch einen Buntspecht be- rung.Im Winter überwiegt die pflanzliche Nah- typische Trommeln des Buntspechtes. Der arbeitet worden sind. Nebst diesen fettreichen rung in Form von Bucheckern und Haselnüssen, Trommelwirbel dient der Reviermarkierung Samen, nimmt er auch Baumsäfte und Früch- in geringerem Masse auch Eicheln und Ahorn- und besteht im Normalfall aus zehn bis sech- te zu sich. Im Winter besucht er gelegentlich samen. Grosse Samen werden zum Aufhacken zehn Schlägen pro Sekunde. Dazu dienen dem Futterhäuschen, im Sommerhalbjahr besteht oft in Baumrindenspalten eingeklemmt. Vogel meist abgestorbene Äste, welche eine sein Menuplan mehrheitlich aus holzbewoh- Ab Ende März hört man aus dichten Hecken optimale Resonanz der Schläge ermöglichen. nenden Insekten und deren Larven, Blattläu- oder Gehölzgruppen mit üppiger Krautschicht Mit Hilfe seiner stark gebogenen Krallen und sen und Raupen. Falls die Möglichkeit besteht, in Gärten, Parkanlagen und an Waldrändern den zu einem Stützschwanz versteiften einen alten Baum oder abgestorbenen Baum- den variationsreichen, wohlklingenden und Schwanzfedern sitzt er jeweils in senkrechter teil in einem Garten stehen zu lassen,kann ihn plaudernden Gesang der Mönchsgrasmücke. Körperhaltung an Ästen und Stämmen. Der ein Buntspecht zur Nahrungssuche regelmäs- Der knapp sperlingsgrosse Vogel verbringt den Buntspecht ist an seinem auffällig kontrastrei- sig aufsuchen. Winter im Mittelmeerraum. Meist gut ver- chen schwarz-weiss-roten Gefieder einfach zu steckt im Geäst der Sträucher, zeigt sich die erkennen. Beide Geschlechter sehen sehr ähn- Kletterer Kleiber Mönchsgrasmücke ungern. Diese weitverbrei- lich aus, doch fehlt dem Weibchen das rote Ein geborener Kletterer ist der Kleiber.Der sper- tete Singvogelart ist unscheinbar grau gefärbt Nackenband.Fühlt sich ein Specht beobachtet, lingsgrosse Vogel besitzt einen geraden, keil- mit schwarzer Kopfplatte und feinem spitzen setzt er sich des Öfteren auf die andere Baum- förmigen Schnabel, kräftige Füsse sowie stark Schnabel. Das Weibchen hat im Unterschied stammseite und blickt vorsichtig in unsere gebogene Krallen mit denen er geschickt an zum Männchen eine braune Kopfplatte. Na- Richtung. Mit ihrem meisselartigen Schnabel Baumstämmen und Ästen klettert. Als einzige turnah gestaltete Gärten mit einer Vielzahl hacken die Vögel alljährlich eine neue Brut- einheimische Vogelart ist der Kleiber befähigt, einheimischer Sträucher sind für sie äusserst höhle, meist in morsches Holz älterer Bäume. Bäume den Kopf voran herunterzuklettern. Im attraktiv. Im August und September sind sie Gebrauchte Bruthöhlen werden in der Regel zeitigen Frühjahr macht er mit seinem Balztril- fast magisch von den Beeren des Schwarzen nicht mehr verwendet, ausser zur Übernach- ler auf sich aufmerksam. Auch er schätzt ältere Holunders angezogen. Zu dieser Jahreszeit tung. Die Erhaltung von Bäumen mit Specht- und insbesondere grobborkige Bäume (beson- ergänzen sie ihre Insektennahrung mit den höhlen ist wichtig, denn nicht nur andere ders Eichen) mit natürlichen Bruthöhlen und energiereichen Beeren. Der Aufbau von Fett- Vogelarten sind Nutzniesser dieses Angebots, einem reichen Samenangebot für das Winter- reserven für den weiten Flug in den Süden sondern zum Beispiel auch Fledermäuse, Sie- halbjahr. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete kann somit bestens gewährleistet werden. Der benschläfer und viele Insektenarten. Eine man als «Kleiber» einen Handwerker, der eine ca. 20 Gramm schwere Vogel setzt in wenigen weitere Eigenart des Buntspechtes ist das Lehmwand baut. Daher rührt der Name, denn Wochen drei bis vier Gramm Fett an und kann Pflücken reifer Koniferenzapfen, die er an re- der Kleiber besetzt als Bruthöhle vor allem alte mit einem Fettverbrauch von nur einem gelmässig besuchten Stellen, sogenannten Spechthöhlen, Baumlöcher und Nistkästen, Gramm weit über 400 Kilometer zurücklegen! «Spechtschmieden», in Astgabeln oder Spal- deren zu grosse Höhleneingänge das Weibchen Eine äusserst bemerkenswerte Leistung. ten einklemmt und die Samen heraushackt.So mit Erdklümpchen bis zur passenden Grösse Text und Fotos: Carl’Antonio Balzari Buntspecht-Weibchen. Kleiber. Mönchsgrasmücke-Weibchen. QUAVIER 58/10 | 13
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Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 15 U M F R A G E Auf Besuch im Quartier Auswärtige Gäste haben sich angemeldet. Was zeigen Sie ihnen im Stadtteil IV? Oder was eher nicht? Und warum? Wir haben diese Frage vier Quartierberwohne- rInnen gestellt. Hier die Antworten: Aareschwumm rückgehalten werden.Und da sind sie nun,ein- Auf Besuch: Herr und Frau E. Seit mehr als einem Jahr lebe ich in Deutsch- gefroren in ihrer Zielverkrampftheit, das Glück Das drollige Pärchen besuchte mich vier Jahre land und habe hier Freunde gefunden, die in unerreichbarer Nähe. lang, April bis Juni fast täglich in meiner Pra- auch wissen wollen, woher ich komme. Des- Wenige Meter entfernt davon ist im Bot- xis.Nach steilem Bremsanflug landeten sie ge- halb besuchte mich Alexander letzten Sommer schaftspark ein grosses schmiedeisernes Tor zu konnt im Biotop und schauten neugierig in in Bern. Spaziergänge durch die Altstadt, viele sehen, das gar keines mehr ist, denn es steht mein Fenster. Sie lief forsch voraus, er hinkte Stunden im Garten meines Elternhauses, eine nicht abweisend oder willkommen heissend in bedächtig hinterher, sein linkes Bein war dünn Beizentour in der Lorraine, die Aussicht vom einer soliden Umgrenzung, sondern völlig frei und vernarbt. Wenn er mein altes Brot futter- Münsterturm – alles Dinge, die unsere ge- und seiner Funktion beraubt, zu nichts mehr te, musste er sich hinlegen – sah recht erbärm- meinsame Bernzeit ausmachten. Besonders in nütze. Aber gerade diese beauté du geste gra- lich aus. Trotzdem, er war ein stattlicher Ente- Erinnerung geblieben ist mir aber ein Ge- tuit hat ihren besonderen Reiz und lädt zu rich geblieben. sichtsausdruck. Ein kurzer Moment von Er- spielerischem Philosophieren ein, wäre da Im dritten Jahr unserer Bekanntschaft tau- staunen, das zu Entzücken wird, von Orientie- nicht ein in banaler Lieblosigkeit hingefläzter chen Anfang Juni plötzlich zwei andere Männ- rungslosigkeit,die in Wagemut umschlägt.Ein Maschendrahtzaun, der einem Kunstwerk den chen auf und machen Frau E. den Hof: Sie wat- erster Aareschwumm! Vom Eichholz hinein in Auftritt verstellt. Mit fast nichts könnte man schelt mit hoch erhobenem Kopf durch den unseren Stadtteil. In Bern aufgewachsen, war- hier der Kunst eine Bresche schlagen. Imagina- Garten, unter allen Büschen durch; die zwei ne ich meinen Besucher aus Deutschland vor tion au pouvoir, uns und unseren Gästen zu- ebenso gestelzt hinterher. Und mein gehbe- all den Gefahren, die unser Fluss bergen kann. liebe. hinderter Freund? Der liegt am Teich, den Kopf Aber richtig vorbereiten kann man niemanden Werner Hauck in den Federn und tut,als schlafe er.Resigniert? auf einen so erfrischenden Schwumm.Das ers- Oder der Treue seiner Gattin sicher? – Ich weiss te Mal in einem Gewässer schwimmen, das Die Ausblicke! es nicht,fragen Sie einen Enten-Forscher.Eben- dich mitzieht, wo du leicht paddelnd, dennoch Eines muss ich gleich zu Beginn gestehen: Ich sowenig weiss ich,ob sie ihn betrog:Was in den schnell vorankommst, das ist etwas ganz Be- zeige meinen Gästen nur wenig von unserem Büschen ablief, war von meinem Fenster nicht sonderes. Wir freuen uns zusammen. Alexan- Quartier. Ich tue dies nicht mit Absicht – es ist einsehbar, es bleibt Entengeheimnis. der über das mitreissende Erlebnis, ich darü- einfach so. Ich zeige ihnen den Weg und all die Im vierten Jahr kam Frau E.wieder,in Beglei- ber,dass mein Gast mir meine Freude über un- wunderschönen Ausblicke: tung eines stattlichen Erpels, und der hinkte seren Fluss wieder bewusst macht. Wir sind zu Fuss unterwegs. Via Rosengar- nicht! Voll Bedauern dachte ich an meinen al- Bettina Rychener ten oder die Haspelgasse gehen wir zum Bä- ten Freund, aber was seh ich da? Der stattliche rengraben und in die Altstadt. Gerne zeige ich Erpel hat an seinem dünnen linken Bein eine Zwei Miniaturen die Rosen,noch lieber aber den Blick auf die Ny- grosse Narbe. Wer vom Thunplatz her ins Dählhölzli geht, degg- und die Untertorbrücke, die Nydeggkir- Tedy Hubschmid sieht auf der rechten Seite zwei kleine Dinge, che und die Aare. Für den Heimweg nehmen die ihren besonderen Charme haben. Das ers- wir den Zwölfer wieder Richtung Schosshalde. te,etwa auf halbem Weg,interessiert vor allem Wir blicken vom grossen Muristalden noch- die Kinder. Sie haben keine Mühe im Zaun vier mals zurück auf die Dächer und Häuser.Wenn Hunde zu sehen, die sich von jeder Ecke eines dann der Himmel dahinter rotgolden brennt, quadratischen Platzes her auf ein in der Mitte ist diese Aussicht eine, die sich tief in die Erin- liegendes Fleischstück stürzen, bis sie ganz nerung meiner Gäste einprägt. So richtig kurz vor dem finalen Happ von ihrer Kette zu- schweifen lassen können wir unseren Blick nochmals bei der Bushaltestelle Bitzius. Fahren Sie manchmal auch extra diese eine Station zu weit, damit Sie rasch Richtung Al- pen blicken können? Dann wissen Sie, was ich meine. Da spaziert die Seele mit: vom Bantiger via Zen- trum Paul Klee über die Schafher- de zum Stockhorn – abgelenkt durch ein Flugzeug, wandern die Gedanken manchmal sogar hin- ter die Bergkette in den Süden – über den Längenberg zum Gur- ten. Vier Dackel? Foto: zvg Andrea Egger Vernarbt! Foto: zvg QUAVIER 58/10 | 15
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 16 V E R A N S T A L T U N G E N I M S T A D T T E I L I V Psychiatrie-Museum bis 24.4. Vom Lob der Arbeit – 1855 bis 2020 bis 4.9. Kabinett der Illusionen ab22.5. «. . . was die Welt im Innersten zusammenhält» Mi – Sa 14 – 17 Uhr Info Psychiatrie-Museum, Bolligenstr. 111, 3000 Bern 60, Tel. 031 930 97 56, altorfer@puk.unibe.ch Alpines Museum bis 22.8. Zimmer frei. Alpenhotels zwischen Abbruch und Aufbruch (Sonderausstellung) ab 23.4. 100 Jahre Niesenbahn Führungen 30.3./27.4./ Öffentliche Führung zu «Zimmer frei» | 17.30 Uhr 11.5. 25.4./23.5. Szenische Führung: «Geschichten(n) aus dem Hotelgang . . .» | 11 Uhr 7.3./9.5. Familienführung: Postkartengrüsse! | 11 Uhr Veranstaltungen 10.3. Von der prachtvollen Rundsicht zur erlebnis- reichen Rundfahrt | mit Daniela Flury | 18.30 Uhr 15.4. Vals und Vrin | mit Dr. Peter Rieder | 18 Uhr 20.5. Sherpas - die wahren Helden am Everest | 18.30 Uhr 2.6. Swiss Historic Hotels | mit Barbara Zaugg und Claude Buchs | 18.30 Uhr Info Schweizerisches Alpines Museum, Helvetiaplatz 4, 3005 Bern, Tel. 031 350 04 40, Fax 031 351 07 51, Historisches Museum info@alpinesmuseum.ch, www.alpinesmuseum.ch bis 16.5. Die antike Welt im Münzbild Schätze aus der Sammlung bis 16.5. New Bern Naturhistorisches Museum 300 Jahre Tochterstadt in Amerika (Gastausstellung) Daueraus- c'est la vie, Geschichten aus Leben und Tod | Steine der Einstein Museum: Einsteins Leben und Werk stellungen Erde | Tierwelt Afrikas und Asiens | Knochenschau | Wir- beltiere der Schweiz | Käfer & Co. | Flossen - Füsse - Flügel Sammlungsausstellungen: Bern und das 20. Jahrhundert | Stein- zeit, Kelten und Römer | Vom Frühmittelalter zum 21./22./23.4. Winterbergs Überstunde: «Ia, ia, wauwau, miau» – Über Haustiere | Uwe Schönbeck & Dr. Ancien Régime | Berner Silberschatz | Kunst aus Asien Christian Kropf | 19.30 Uhr | Fr.15.–/10.– | Res.empfohlen und Ozeanien | Grabschätze aus Altägypten 28.3./25.4./ Tiere und Tiergeschichten für Kinder | 11 Uhr und Info Historisches Museum, Helvetiaplatz 5, 3000 Bern 6, 14.30 Uhr Tel. 031 350 77 11, Fax 031 350 77 99, info@bhm.ch, www.bhm.ch Führungen Jeden ersten Mittwoch des Monats 18 Uhr am folgenden Donnerstag 12.15 Uhr 7./8.4. Christian Kropf: C'est la vie 5./6.5. Max-Peter Kleefeld: Skelette, Skelette, Skelette Zentrum Paul Klee 2./3.6. Jürg Nigg / Dora Strahm: Jura – vergangene ab 13.3. Paul Klee. Seltene Früchte Meereswelt bis 24.5. Paul Klee. Leben und Nachleben Entdecker-Ecke ein museumspädagogisches Angebot | Sa/So ab 10 Uhr | Mi/Fr ab bis 30.5. Offene Tatsachen. 14 Uhr | während der Ferien zusätzlich Di/Do ab 14 Uhr Interaktive Ausstellung im Kindermuseum Creaviva Info Naturhistorisches Museum, Bernastr. 15, 3005 Bern, Info Zentrum Paul Klee,Monument im Fruchtland 3,3006 Bern,Tel. Tel. 031 350 71 11, Fax 031 350 74 99, contact@nmbe.ch, 031 359 01 01, Fax 031 350 01 02, kontakt@zpk.org, www.zpk.org www.nmbe.ch 16 | QUAVIER 58/10
Quavier_5810* 22.02.10 15:46 Uhr Seite 17 Kunsthalle Bern Regelmässig bis 25.4. Oscar Tuazon (USA) / Manuel Burgener (CH) Treffpunkt Wittigkofen (Tel. 031 941 04 92): ab 15.5. Animism (Gruppenausstellung) Krabbelgruppe: für Eltern mit Kleinkindern | Mo 15 – 17 Uhr 14.5. Vernissage | 18 Uhr Fit/Gym für SeniorInnen: Di 8.30 – 9.30 Uhr und 9.30 – 10.30 Uhr Info Kunsthalle, Helvetiaplatz 1, 3005 Bern,Tel. 031 350 00 40, (ausser Schulferien) Fax 031 350 00 41, info@kunsthalle-bern.ch; Hatha-Yoga: Mo 18.15 – 19.50 Uhr www.kunsthalle-bern.ch Spielgruppe Jupizolla: Mo, Di und Fr 9 – 11.30 Uhr Aerobic: Mo und Do 19 – 20 Uhr und Mi 9 – 10 Uhr Kindernachmittag: Mi 14 – 16.30 Uhr Museum für Ich lerne Deutsch und mein Kind auch | Mi 14.30 – 16.30 Uhr (ausser Schulferien) | Info und Anmeldung: Schulamt 031 321 64 43 Kommunikation isa – Ich lerne Deutsch (mit Kinderhütedienst) | Stufe III: Di und Fr 14– 15.50 Uhr | Stufe IV: Di und Fr 16.10–18 Uhr | Info: ISA Tel. 031 310 12 70 bis 4.7. Gerücht | Nachrichten zwischen Information Spielgruppe Jolimont: für 2-sprachige Kinder (Spanisch – Deutsch) | Mi, Do und Fr 8.45–11.45 Uhr | Heimatsprachkurse Spanisch für Kinder und Fehlinformation von 4 1/2–7 J. | Mi 14.30–16.30 Uhr | Kirchgemeindehaus Petrus | Infos: Daueraus- nah und fern: Menschen und ihre Medien | As Time Tel. 031 352 32 78 od. 031 352 28 10 stellungen Goes Byte: Computer und digitale Kultur | Bilder, die haften: Welt der Briefmarken Klassische Konzerte: Elfenau Park | Elfenauweg 50 | Informationen Tel. 031 356 36 36 | Programm verlangen Führungen jeden So | 11 Uhr «Wie der Elefant auf die Briefmarke kam» für Kinder von 4–10 J. | 13 Uhr Wechselausstel- Phönix-Tanzfest: Fr 20.30 – 0.30 Uhr | Rauchfrei, ohne Schuhe | Für lung | 15 Uhr «As Time Goes Byte» Leute von 18 – 88 | Ostermundigenstr. 71 (Haus KWB) Info Museum für Kommunikation, Helvetiastr. 16, 3005 Bern, Mädchentreff: ab 12 – 16 Jahren | Do 17 –19 Uhr (ausser Ferien) | Pfarrei Tel. 031 357 55 55, Fax 031 357 55 99, Bruder Klaus, Segantinistr. 26a communication@ mfk.ch, www.mfk.ch Offene Mittagstische: Domicil Alexandra | täglich | Anmeldung Mo bis So | Tel. 031 350 81 10 Nationalbibliothek Domicil Egelmoos | täglich 11.30 – 12.30 Uhr | Anmeldung bis 9 Uhr | Bürglenstr. 2 | Tel. 031 352 30 00 ab 12.3. Ausstellung Schweizer Reize. Die Schweiz in Seniorenvilla Grüneck | Mo bis So | Grüneckweg 14 | Anmeldung Reiseführern Tel. 031 352 51 64 28.3./25.4./ Führungen zur Ausstellung Pflegezentrum Elfenau | täglich | Elfenauweg 68 | Anmeldung 30.5. jeweils 10.30 Uhr Tel. 031 359 61 11 17.3./14.4./5.5. jeweils 18 Uhr Domicil Elfenau | Mo – So | Anmeldung bis 8 Uhr, für Sa und So bis Fr | Brunnadernrain 8 | Tel. 031 350 52 39 24.3. Erica Pedretti: Hommage zum 80. Geburtstag | 18 Uhr tilia Pflegezentrum Wittigkofen | Jupiterstr. 65 | Tel. 031 940 61 11 7.4. «Was ist ein guter Reiseführer?» | Gespräch mit Elfenau Park | Elfenauweg 50 | Tel. 031 356 36 36 Gästen (Moderation Christine Hubacher) | 18 Uhr familientreff Bern | Mo bis Fr | 12.00 Uhr | Muristr. 27 | Tel. 031 351 51 41 | Info Schweizerische Nationalbibliothek, Anmeldung bis 9.00 Uhr | Menü Fr. 12.– | für Kinder Fr. 1.– pro Altersjahr, Hallwylstrasse 15, 3003 Bern, Tel. 031 322 89 11, max. Fr. 6.– Fax 031 322 84 63, info@nb.admin.ch Calvinhaus | Marienstr. 8 | FamilienZmittag | jeweils Mi | ab 12 Uhr bis ca. 14 Uhr | Anmeldung bis Di-Mittag Tel. 031 351 11 71 Seniorenmittagstisch | Do 25.3./29.4./27.5. | Anmeldung Tel.031 311 50 02 StattLand Quartiertreff Murifeld: Öffentliche Rundgänge im Stadtteil IV: Mittagstisch Gastroprojekt Murifeld | Mo bis Fr | 11.45 bis 14 Uhr | Mu- 12.3. Bern künstlerisch (Premiere) | ristr. 75 A | Tel. 031/352 94 99 | nur während den Schulzeiten | Fleisch- 20 Uhr | Treffpunkt: Mitte menü 12.50 / Vegimenü 10.50 / 1/2 Menu Fr. 10.50/8.50 / Kinder bis 6 J. Rosengarten 3.– / Schüler bis 16 J. 6.– / Jugendliche ab 16 J. 8.– | Preise inkl. Suppe & 13./26./27.3. Bern künstlerisch | 20 Uhr | Salat. Infos: www.murifeld.ch Mitte Rosengarten «Abebeiz»: 1. So im Monat: Seyni (ab Mai) | 1. Fr: «Eritreisches Essen» | 10.4./17.4. Bern künstlerisch | 20.30 Uhr | Mitte Rosengarten 2. Fr: Cecilia und Yolanda | 2. Sa: «Big Mama's Africandinner» | 3. Fr/Sa: 21.4./2.6. Bern mächtig | 18 Uhr | ab Restaurant Rosengarten bis Adeta «Leenaa» | 4. Fr/Sa/So: «Bahiana» Zytglogge 26.5. Bern 68 | 18 Uhr | ab Nydeggkirche bis Kunsthalle keine Anmeldung erforderlich | Fr. 20.–/15.– www.quavier.ch Info Verein StattLand, Tel. 031 371 10 17, info@stattland.ch; www.stattland.ch Fortsetzung auf Seite 31 QUAVIER 58/10 | 17
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