Gemeinde Bernried am Starnberger See

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Gemeinde Bernried am Starnberger See
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   Gemeindeinformation                 ◆
          AUSGABE 86 | DEZEMBER 2020
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Gemeinde Bernried am Starnberger See   ◆
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Bernrieder
Gemeindeinfor mation

Ausgabe 86 | Dezember 2020

Impressum

Herausgeber Gemeinde Bernried

Verantwortlich für den Inhalt
Dr. Georg Malterer, 1. Bürgermeister

Umschlagillustration Norbert Kloyer

Gestaltung und Produktion
ESTA-DRUCK GmbH, Huglfing
4      INHALT

    Grusswort des Bürgermeisters                                6

    Aktuelle Themen                                             8
    Zur Zukunft des Klosters	                                   8
    Kinderkrippe	                                              10
    Corona: Bürgerversammlung verschoben	                      10
    900-Jahre Klosterdorf Bernried: Verschoben auf 2021 (?)	   14
    Bebauungsplan Gewerbegebiet Am Neuland Süd-West	           15
    Seniorenwohnen	                                            16
    Sommerkeller / Erschließungsgebäude	                       16
    Bernrieder Gemeindeinformation:
    Veränderungen notwendig?!                                  17
    Rückblick – Bestandsaufnahme - Ausblick:
    Zuzug geflüchteter Mitbürgerinnen und Mitbürger	           18
    Schulen für die Welt – eine Schule für Namibia	            20
    Jugendarbeit	                                              22
    AK Energie im Zukunftsbild Bernried 2030	                  23
    Gemeinderat begleicht Wettschulden von
    „Bernried bleibt aktiv“                                    26

    Aus der Verwaltung                                         28
    Hochzeiten in Corona-Zeiten	                               28
    Räum- und Streupflicht / Winterdienst	                     29
    In eigener Sache: Die Rechte am Bild	                      30
I N H A LT        5

Bernrieder Gewerbe	                                            31
VR Bank weiterhin für die Bernrieder Bürger vor Ort	           31
Interview mit Hr. Wolfgang Kopf - Baumschule am Hofgut	        32

Aus den Vereinen, Verbänden und Arbeitskreisen            34
„Kleine Tiere ganz groß“ -
Biodiversität erleben am Lernort Natur	                        34
Fördergemeinschaft Musikkreis Bernried e.V.                    36
Freiwillige Feuerwehr Bernried	                                37
Freundeskreis Samoreau-Bernried	                               38
Freundeskreis Bernrieder Park	                                 39
Klein aber fein!	                                              42
Heimat- und Trachtenverein -
Kontinuität in schwierigen Zeiten                              44
Kunsthandwerk im Torbogen	                                     46
Bernrieder Stockschützen	                                      47
Die Waldkinder Bernried e.V.	                                  48
70 Jahre Wilhelmina Busch-Woods-Stiftung	                      49

Bernrieder Veranstaltungen - 1. Halbjahr 2021	 50
6   GRUSSW ORT DES BÜ R GER M EISTER S

              Liebe Bernriederinnen
              und Bernrieder,
              in dem Augenblick, wo ich diese Zeilen schreibe, liegt neben mir ein Stapel Zei-
              tungen der letzten Tage. Corona ist darin das beherrschende Thema. Nach einem
              spürbaren Durchatmen im Sommer scheint das Virus, wie es für die Herbst- und
              Wintermonate prophezeit war, mit voller Wucht zurückzukommen. Auf der
              Corona-Ampel wird Oberbayern immer dunkelroter und wir sind im nächsten
              „Lockdown“ angekommen. Treffen im privaten und öffentlichen Raum sind stark
              eingeschränkt. An unseren Arbeitsplätzen begegnen wir uns mit maskenverhüll-
              ten Gesichtern. Die Gemeinderatssitzungen finden auf Abstand im Sommerkeller
              statt. Unser geliebter Christkindlmarkt muss bedauerlicherweise ausfallen. Viele
              Sitzungen, Treffen, Besprechungen und Veranstaltungen werden abgesagt.
              Vor diesem Hintergrund haben wir uns auch zusammen mit dem Gemeinderat da-
              für entschieden, die normalerweise im November stattfindende Bürgerversamm-
              lung auf das nächste Jahr zu verschieben.
              Es ist in der Tat nicht einfacher geworden, in die Zukunft zu planen. Vor einem
              Jahr waren wir noch mitten in den Vorbereitungen für die große 900-Jahr-Feier,
              mit der wir das Jubiläum der Klosterstiftung ganz groß feiern wollten. Diese Feier
              haben wir auf das Jahr 2021 verlegt. Wir haben das Fest dabei bewusst verschoben
              und nicht abgesagt, denn wir wollen unseren Optimismus, dass wieder besse-
              re Zeiten kommen auf keinen Fall aufgeben. Dennoch wissen wir zurzeit noch
              nicht, ob und in welchem Umfang wir die Feierlichkeiten nachholen können.
              Allen Grund zu feiern hätten wir jedenfalls, immerhin haben wir im Gemeinderat
              gemeinsam mit den Klosterschwestern in unserer September-Sitzung den ein-
              stimmigen Beschluss bekanntgegeben, das Kloster für die Gemeinde zu erwerben.
              Bernried und seine Geschichte sind untrennbar mit dem ehemaligen Stift der
              Augustiner-Chorherren verwoben. Diese Verbindung ist Teil unserer Identität im
              Klosterdorf Bernried. Daher ist es nur konsequent, dass wir in Bernried ein Kon-
              zept entwickeln, welches es uns erlaubt, gemeindliche Infrastruktur im Kloster zu
              realisieren, und es damit auf lange Sicht für unser Dorf dauerhaft zu erhalten.
G R U S S W O RT D E S B Ü R G E R M E I S T E R S   7

Wenn ich mir die anderen Themen in dieser Ausgabe der Gemeindeinformation
anschaue, dann freue ich mich, dass auch so viele andere Dinge im Dorf weiter-
gehen. Der Bau der Seniorenwohnungen am Grundweiher schreitet voran. Das
Erschließungsgebäude des Sommerkellers steht kurz vor der Fertigstellung, so
dass Bücherei und Tourismusbüro nächstes Jahr umziehen können. Der Bauantrag
für die Realisierung von drei zusätzlichen Krippengruppen im Gartensaal des
Klosters liegt bereits beim Landratsamt zur Genehmigung. Im Zukunftsbild hat
sich der Arbeitskreis „Energie“ neu belebt und der Arbeitskreis „Biodiversität“ ist
in Gründung, um Bernried auf dem Weg zur Biodiversitätsgemeinde zu begleiten.
Auch unser Titel „Fairtrade-Gemeinde“ ist in greifbare Nähe gerückt. Auf unserem
sozialen Netzwerk bei „Nebenan.de“ tauschen sich inzwischen über 200 aktive
Nachbarn aus. Auch wenn das Vereinsleben stark eingeschränkt ist, werden doch
immer wieder die Spielräume genutzt, um die Arbeit der Vereine trotz Corona
nicht einschlafen zu lassen. Sogar ein neuer Verein, die Freunde des Bernrieder
Parks, hat sich in dieser Zeit gegründet. Der Arbeitskreis „Kommunikation und
Information“ beschäftigt sich mit der Frage, wie die Bürgerinformation in unse-
rem Dorf noch weiter verbessert werden kann. Das alles ist unserer lebendigen
und engagierten Dorfgemeinschaft zu verdanken. Immer wieder finden wir neue,
kreative und innovative Ideen, um trotz Corona richtig eng zusammenzuhalten.
Und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ich hoffe, dass Sie jetzt viel
Freude bei der Lektüre der vorliegenden Gemeindeinfo haben und wünsche Ihnen
alles Gute, eine schöne Vorweihnachtszeit und viel Gesundheit!

Mit herzlichen Grüßen, Ihr

Dr. Georg Malterer, Erster Bürgermeister
8   AKTUELL E T HEM EN

              Zur Zukunft des Klosters

              Klosterdorf Bernried – hinter diesem Begriff verbirgt sich eine lange Tradition,
              die mindestens bis ins Jahr 1120 zurückreicht. Augustiner-Chorherren standen am
              Anfang dieser Klostergeschichte; die letzten 70 Jahre haben Missions-Benedikti-
              nerinnen von Tutzing sie geprägt. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher,
              dass die Schwestern das Haus mit seinen vielen Herausforderungen und den ei-
              genen nachlassenden Kräften auf Dauer nicht mehr alleine führen und tragen kön-
              nen. Ein besonderes Problem stellen dabei die hohen Brandschutzauflagen dar, die
              insbesondere im Ostflügel des Klosters erhebliche Investitionen nach sich ziehen
              würden. Deshalb haben sich die Schwestern intensiv auf die Suche nach einem
              Träger oder Käufer gemacht, der das Haus in eine Zukunft führt, welche mit den
              Intentionen der Schwestern harmoniert. Bei diesem Suchprozess wurde eine Viel-
              falt möglicher Verwendungen überlegt und es wurde mit Investoren verhandelt.
              Die Gemeinde hat sich dabei immer ein Konzept gewünscht, welches der Identität
              von Bernried als „Klosterdorf“ auch in Zukunft entspricht: Mit einem Kloster, wel-
              ches auch weiterhin zum Dorf gehört sowie den Bernriederinnen und Bernriedern
              offensteht.

              In den letzten Monaten wurde ein Konzept entwickelt, dass die notwendigen
              Schritte der Kongregation mit den Überlegungen und Wünschen der Gemeinde in
              Einklang bringt. Welch große Chance für unser Dorf Bernried! Der Gemeinderat
              hat deshalb vor mehreren Wochen die Vorbereitung des Ankaufes des gesamten
              Anwesens einstimmig beschlossen. Seit mehreren Jahren ist die Gemeinde auf der
              Suche nach einer geeigneten Erweiterungsmöglichkeit bzw. nach einem neuen
              Standort für die Grundschule Bernried. Durch die Verlagerung der Schule in den
              Ostflügel des Klosters sowie der Weiterführung der Erwachsenenbildung bliebe im
              Kloster ein Bildungshaus, das es schon seit 1972 gibt. Ein Verbleib unserer gesam-
              ten Kinderbetreuungseinrichtungen im Unterdorf wäre dadurch möglich und auch
              das pädagogische Konzept unserer Grundschule könnte im Kloster weitergelebt
              werden. Der Klostergarten als Freiraum ist nicht zu überbieten. Der Gartensaal
A K T U E LLE T H E M E N   9

eignet sich ideal für die Realisierung der dringend benötigten Kinderkrippe. Den
brandschutztechnischen Herausforderungen im Ostflügel kann durch Neu- oder
Ausbau mit der Grundschule begegnet werden.
Dem Gemeinderat ist sehr wichtig, dass die Kongregation der Missions-Benedik-
tinerinnen weiter in Bernried bleiben kann. Im Wesentlichen soll darüber hinaus
die Arbeit des Bildungshauses, allerdings auf deutlich kleinerer Basis, im West-
flügel und Südflügel des Klosters weitergeführt werden. Vorgesehen ist hierzu die
Gründung eines Kommunalunternehmens. Dieses könnte z.B. den Sommerkeller
betreiben und den Bildungshausbetrieb weiterführen. Zukünftig ist auch der Be-
trieb von weiteren gemeindlichen Einrichtungen durch das Kommunalunterneh-
men denkbar. Daraus ergeben sich zahlreiche Synergieeffekte für die Gemeinde.
Die Küche ist aufgrund der früheren Anforderungen eher zu groß. Es ist jedoch
möglich und machbar, von hier aus - neben dem Kloster - auch den Sommerkeller
und eventuell weitere Einrichtungen mit zu betreuen. Zusammen mit einem ge-
planten Klostergasthof bzw. einem Tagescafé kann das Bildungshaus auf alle Fälle
über die Deckung der Instandhaltungs- und Nebenkosten hinaus wirtschaftlich
betrieben werden.
Zurzeit arbeiten wir in der Gemeinde zusammen mit dem Kloster intensiv daran,
diesen historischen Schritt vorzubereiten. In nahezu täglichen Sitzungen arbeiten
wir das Konzept weiter aus. Zusammen mit dem Landratsamt besprechen wir die
notwendigen kommunalaufsichtlichen Themen. Wirtschaftlichkeitsberechnungen
werden durchgeführt. Fördermittel für Schul- und Krippenbaumaßnahmen werden
beantragt. Bauliche Maßnahmen müssen vorbereitet und geplant werden und
vieles mehr.

Nach der Säkularisation 1803 haben die Bernrieder Anfang des 19. Jahrhunderts
die Hofmarkskirche vom Freistaat gekauft und damit vor dem Abbruch gerettet.
Sie ist bis heute ein Symbol für die Selbständigkeit der Gemeinde Bernried und
zeigt die Verbundenheit des Dorfes zum Kloster. Die Zusammenarbeit mit den
Missions-Benediktinerinnen war immer partnerschaftlich geprägt. Immer wieder
hat die Gemeinde Bernried dem Kloster Grundstücke abgekauft, um ihre Vorha-
ben, wie z.B. die Wasserversorgung, zu realisieren. Das waren, wie wir heute wis-
sen, immer großartige und vorausschauende Entscheidungen. Mit dem Konzept
kann unser 900 Jahre altes Kloster, welches maßgeblich die Identität von Bernried
prägt, für die nächsten Jahrzehnte eine Nutzung erfahren, wie es sich die Missi-
ons-Benediktinerinnen und viele Bernriederinnen und Bernrieder wünschen. Das
Kloster bleibt damit auch weiterhin das Herzstück unseres Klosterdorfes Bernried.

Georg Malterer
10   AKTUELL E T HEM EN

               Kinderkrippe

               Noch immer haben wir im Dorf einen sehr großen Bedarf an Kinderbetreuungs-
               plätzen, vor allem im Bereich der Krippe. Um diesem Bedarf kurzfristig gerecht zu
               werden, haben wir in den letzten Monaten intensiv an einer Übergangslösung in
               Form einer Containerkrippe gearbeitet. Noch in der letzten Gemeindeinformation
               im Juli haben wir darüber berichtet.
               Diese Zwischenlösung einer Containerkrippe haben wir nun verworfen: Wie
               inzwischen bekannt ist, plant die Gemeinde das Kloster zu kaufen. Daher hat sich
               der Gemeinderat dafür entschieden, als eine der ersten Maßnahme den Gartensaal
               für diese Krippengruppen umzubauen. Das ist gegenüber der Containerlösung
               nicht nur deutlich schöner, sondern die Fertigstellung geht auch schneller. Dar-
               über hinaus können staatliche Fördermittel für den Erwerb des Gartensaales im
               Zusammenhang mit dem Kauf des Klosters in Anspruch genommen werden.
               Diese Maßnahme wurde im August begonnen: der Bauantrag liegt jetzt beim Land-
               ratsamt zur Genehmigung, danach kann umgebaut werden. Auch die Gemeinde
               muss diese Planungs-, Ausschreibungs- und Genehmigungswege einhalten, und
               das dauert manchmal leider ein wenig. Dennoch hoffen wir, die insgesamt recht
               überschaubaren Umbaumaßnahmen ab Beginn des nächsten Jahres umsetzen zu
               können.

               Georg Malterer

               Corona:
               Bürgerversammlung verschoben
               Bürgerversammlungen sind mindestens einmal jährlich durchzuführen. Das regelt
               die Gemeindeordnung in Art. 18 Abs. 1. Sie stellen ein wichtiges Element der
               Bürgerbeteiligung dar. Zur Organisation von Bürgerversammlungen müssen daher
               auch in Corona-Zeiten bei stabilem und beherrschbarem Infektionsgeschehen alle
               Anstrengungen unternommen werden. Aber was heißt „stabil und beherrschbar“?
               Zum Zeitpunkt, als ich diesen Artikel verfasst habe, lag die 7-Tage-Inzidenz in
               unserem Landkreis bei 140, also dunkelrot. Darüber hinaus steht für den Monat
               November der nächste Lock Down vor der Tür. Auch wenn es aktuell noch kei-
               ne Vorgaben gibt, die eine Bürgerversammlung ganz ausschließen würden, so
A K T U E LLE T H E M E N   11

erscheint das Infektionsgeschehen zurzeit nicht „stabil und beherrschbar“. Das
Landratsamt hat als unsere Rechtsaufsichtsbehörde auch ganz klar kommuniziert,
dass es keine rechtsaufsichtlichen Maßnahmen ergreifen wird, wenn eine Bürger-
versammlung wegen Corona im Jahr 2020 nicht stattfinden kann.
In der Bürgerversammlung muss der Bürgermeister seinen Rechenschaftsbericht
über das vergangene Jahr ablegen. Darüber hinaus ist es bei uns in Bernried tradi-
tionell so, dass Bürgerversammlungen alles andere als eine lästige Pflicht sind: Sie
sind vielmehr eine Möglichkeit für mich als Bürgermeister gemeinsam mit meinen
Stellvertretern und der Verwaltung, mit Ihnen in den Dialog zu treten. Es ist eine
Gelegenheit, auf das Erreichte zurückzublicken und gemeinsam in das kommende
Jahr zu schauen. Gerne hätte ich zusammen mit Ihnen meine erste Bürgerver-
sammlung in meiner ersten Amtszeit als neu gewählter Bürgermeister abgehalten.
Vor diesem Hintergrund haben wir intensiv abgewogen, ob die Bürgerversamm-
lung wie geplant am 19. November stattfinden kann. Wir haben uns im Rahmen
der Gemeinderatssitzung dafür entschieden, sie auf das nächste Frühjahr zu
verschieben.
Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger haben mir signalisiert, dass sie ein schlech-
tes Gefühl haben und daher nicht zur Versammlung kommen würden. Eine
Obergrenze der Teilnehmerzahl würde es darüber hinaus eventuell nötig machen,
Menschen an der Eingangstür abzuweisen oder ein aufwendiges System für eine
Voranmeldung anzuwenden. Wir möchten aber niemand aus einem der genann-
ten Gründe von der Teilnahme ausschließen. Meines erachtens ist es die richtige
Entscheidung, die Bürgerversammlung auf das nächste Frühjahr zu verschieben.
Der geplante Termin ist am 29. 04. 2021. Wenn die Entwicklungen gut sind, dann
flauen eventuelle saisonale Effekte von Corona wieder ab und wir können eine
„richtige“ Bürgerversammlung durchführen. Außerdem gibt es dann bestimmt
noch mehr Konkretes und Interessantes zu unseren „großen“ Themen zu berich-
ten, wie z.B. dem Kloster und dem Sommerkeller. Ich bin dann schon länger im
Amt und kann mit Ihnen auch wirklich auf „mein“ Jahr zurückblicken. Darüber
hinaus bin ich in der Zwischenzeit jederzeit und gerne für Sie erreichbar, sei es
telefonisch oder (soweit Corona es zulässt) bei einem persönlichen Termin, um mit
Ihnen ins Gespräch zu kommen oder Ihre Fragen zu beantworten. Auch die neu
eingerichtete Fragerunde nach der öffentlichen Gemeinderatssitzung können Sie
sehr gerne für Ihre Anliegen nutzen. Die wichtigsten Zahlen aus dem vergangenen
Haushaltsjahr stelle ich Ihnen darüber hinaus weiter unten vor. Ich hoffe, dass Sie
Verständnis für diese Entscheidung haben, und wünsche Ihnen erstmal alles Gute
und viel Gesundheit!

Georg Malterer
12   AKTUELL E T HEM EN

               Die wichtigsten Zahlen aus dem
               Vergangenen Haushaltsjahr 2019 in Kürze
               Einwohnerzahl (Erstwohnsitze 31.10.2019): 	              2.335
               Geburten 2019:					                                         22
               Sterbefälle 2019:					                                      13
               Zahl der Asylbewerber				                                   20
               Bürger mit ausländischer Staatsangehörigkeit:	      462 = 20 %
               Nationalitäten:						                                       56

               Arbeiten in Bernried
               Arbeitsplätze				                                       ca. 900
               Erwerbstätige				                                       ca. 900

               Wesentliche Einnahmen im Verwaltungshaushalt
               Grundsteuer				                                      355.892 €
               Gewerbesteuer			                                      914.960 €
               Einkommenssteuer			                                 1.897.337 €
               Umsatzsteuer				                                     220.948 €
               Andere Steuern			                                      28.291 €
               Finanzzuweisung			                                     42.421 €
               Eink.St.-Ersatz			                                    135.933 €
               Grunderwerbssteuer			                                 102.373 €
               Schlüsselzuweisung			                                126.292 €
               Verwarngelder				                                      12.840 €
               Kurbeitrag				                                         61.087 €

               Wesentliche Ausgaben im Verwaltungshaushalt
               Gewerbesteuerumlage		                                 115.344 €
               Kreisumlage				                                     1.423.199 €
               Zinsen					                                            30.699 €
               Allgemeine Verwaltung		                               856.993 €
               Schulen				                                            99.971 €
               Musik/Denkmalpflege/Bücherei	                          98.572 €
               Soziale Sicherung			                                1.188.600 €
               Gesundheit/Sport			                                    89.318 €
               Bau-/Wohnungswesen/Verkehr	                           371.903 €
               Öffentliche Einrichtungen		                            75.617 €
               Wirt. Unternehmen inkl. Wasser	                       462.578 €

               Wesentliche Investitionen
               Sommerkeller mit Erschließungsgebäude
               mit Tourismusbüro und Bücherei	                   ca. 400.000 €
               Fahrzeugbeschaffungen Bauhof 	                    ca. 166.000 €
               Erschließungskosten			                           ca. 1.175.000 €
               Alte Schule, Umbau zum Kinderhaus	                  ca. 48.300 €
A K T U E LLE T H E M E N   13

Schulaustattung			                                                  ca. 26.700 €
Feuerwehr				                                                       ca. 49.700 €
Wasserversorgung			                                                ca. 167.000 €
Tilgungen				                                                      ca. 100.000 €

Überschüsse
Vermögenshaushalt:			                                                 224.900 €
Verwaltungshaushalt:			                                               276.142 €
Gesamt:				                                                           501.042 €

Haushaltsvolumen:
Vermögenshaushalt:			                                                2.760.666 €
Verwaltungshaushalt:			                                               5.117.940 €
Gesamt:				                                                          7.877.606 €

Schuldenstand
Schuldenstand (Darlehen)			                                          1.452.075 €
Bayerngrund (Geschäftsbesorgungsvertrag)                         ca. 4.300.000 €

Über den Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Bayerngrund wurden im Jahr 2018
die Vorratsgrundstücke am Wasserturm erworben. Im Frühjahr 2020 wurde bei
der Haushaltsaufstellung beschlossen, den Restbetrag von 4.300.000 € durch ein
Darlehen abzulösen. Aufgrund der günstigen Zinssituation und der sich anbah-
nenden Corona-Situation war das sehr sinnvoll. Ab dem nächsten Haushaltsjahr
wird der Restbetrag daher als Darlehen im Haushalt erscheinen.

Fazit
2019 wurde wieder ein ausgeglichener Verwaltungshaushalt vorgelegt. Im Ver-
waltungshaushalt wurde ein Überschuss von 224.900 € erzielt und dem Vermö-
genshaushalt zugeführt. Zusammen mit den Überschüssen im Vermögenshaushalt
betrugen die Haushaltsüberschüsse 501.042 €. Schulden in Form von Darlehen
wurden weiter reduziert.
Mithilfe eines Geschäftsbesorgungsvertrages mit der Bayerngrund wurden im
Jahr 2018 große Vorratsflächen für die Gemeinde Bernried erworben. Die rest-
lichen Verbindlichkeiten aus diesem Vertrag betrugen im Jahr 2019 noch ca.
4.300.000 €. Aufgrund der günstigen Zinssituation und der sich anbahnenden
Corona-Situation hat der Gemeinderat Anfang 2020 beschlossen, den Restbetrag
durch ein Darlehen abzulösen. Diesen Verbindlichkeiten steht dadurch jetzt ein
sehr großes Grundstücksvermögen gegenüber. Dieses Vermögen trägt zu einem
wesentlichen Teil dazu bei, dass der geplante Kauf des Klosters im kommenden
Jahr realisiert werden kann.

Georg Malterer
14   AKTUELL E T HEM EN

               900-Jahre Klosterdorf Bernried:
               Verschoben auf 2021 (?)
                                   Heute vor einem Jahr waren wir noch mitten in den Vorberei-
                                   tungen für die große 900-Jahr-Feier, mit der wir das Jubiläum
                                   der Klosterstiftung ganz groß feiern wollten. Damals hatten wir
                                   noch keine Ahnung: Wir wussten nicht, dass wir das Kloster
                                   kaufen würden. Wir wussten auch nicht, dass das Kloster
               andernfalls vielleicht recht schnell in „fremde Hände“ gefallen wäre. Wir hatten
               keine Vorstellung davon, mit welcher Wucht uns wenige Monate später die Coro-
               na-Krise treffen würde. Im Mai haben wir das Fest dann abgesagt, denn es war
               klar, dass eine Veranstaltung von dieser Größe im Sommer wegen Corona nicht
               stattfinden kann.
               Jetzt haben wir die Feier auf das Jahr 2021 verlegt. Den Termin der Festwoche
               haben wir auf die Zeit zwischen 17. und 25. Juli 2021 gelegt. Auch wenn das als
               viel zu optimistisch gelten mag: Wir haben das Fest bewusst verschoben und nicht
               ganz abgesagt. Denn es geht auch darum, dass wir unsere Zuversicht nicht ver-
               lieren: Es werden wieder bessere Zeiten kommen. Sicherlich ist es im Augenblick
               nicht sinnvoll oder angebracht, intensiv eine große 900-Jahr Feier für das kom-
               mende Jahr zu planen. Aber eventuell geht ja nächstes Jahr doch ein Bisschen was.
               Vielleicht im deutlich kleineren Rahmen als bisher geplant. Vielleicht müssen
               wir das Fest auch nochmal um ein weiteres Jahr verschieben – gerechnet auf 900
               Jahre seit Bestehen des Klosters sind zwei Jahre nur eine unwesentliche Zeit. Wir
               werden sehen.

               Georg Malterer
A K T U E LLE T H E M E N   15

Bebauungsplan Gewerbegebiet
Am Neuland Süd-West
Die Erweiterung zum jetzt entstehenden Gewerbegebiet Am Neuland West wird
Richtung Süd-Westen entlang des Kiesweges zum Rückhaltebecken erfolgen. Der
Bebauungsplan war die letzten Wochen in der ersten Auslegung. Bis hier gebaut
wird, müssen allerdings noch einige Hürden genommen werden: Die gesamte
Erschließung mit Entwässerung, Schmutzwasser- und Oberflächenwasser und
Straße müssen geplant, ausgeschrieben und gebaut werden.

Auch der Bebauungsplan muss noch einmal ins Verfahren, das heißt in die zweite
Auslegung, welche nochmal vier Wochen dauert. Im Anschluss erfolgt die Ab-
wägung der Hinweise und Anregungen, bis daraufhin der Satzungsbeschluss im
Gemeinderat gefasst werden kann. Erst nach Ausfertigung und Bekanntgabe ist
dann der Bebauungsplan rechtskräftig. Es wird also noch einige Monate dauern,
bevor die Grundstücke veräußert und bebaut werden können.

Bauamt
16   AKTUELL E T HEM EN

               Seniorenwohnen

               Der Bau des Seniorenwohnens am Grundweiher schreitet gut voran und ist aktuell
               trotz den steigenden Corona Fällen im Landkreis im Zeitplan.
               Viele Bürgerinnen und Bürger interessieren sich für eine der seniorengerechten
               Wohnungen. Der Begriff „Betreutes Wohnen“ lässt viel Raum für Interpretationen.
               Wir haben uns daher dafür entschieden künftig den Begriff „Seniorenwohnen“ zu
               verwenden.
               Seniorenwohnen verbindet die Eigenständigkeit und Privatsphäre in der eigenen
               Wohnung mit den Vorteilen des gemeinschaftlichen Wohnens.
               Hat man sich für einen vorsorglichen Umzug aus Altersgründen entschieden,
               bietet das Seniorenwohnen einen leichten Einstieg. Man hat die Möglichkeit, sich
               eine neue Wohnung in schöner Atmosphäre und in guter Gesellschaft ande-
               rer Menschen in demselben Lebensabschnitt auszusuchen. Als Ergänzung des
               seniorengerechten Wohnens entstand das Quartierskonzept, das durch einen
               Beratungsstützpunkt das Seniorenwohnen ergänzt. Außerhalb des Beratungsstütz-
               punktes bieten wir Veranstaltungen und andere Angebote (z.B. zweimal wöchent-
               lich Mittagstisch) im Seniorentreff am Grundweiher an.
               Der Seniorentreff wird mit einer großzügigen Küche ausgestattet. Der ca. 100 m2
               große Raum kann durch eine installierte faltbare Wand getrennt werden - so kann
               er auch für kleinere Veranstaltungen (wie z.B. Geburtstagsfeiern) genutzt werden.
               Zum Seniorentreff gehört die von dort aus begehbare Ost-Terrasse. Durch in die
               Decke integrierte Lautsprecher verfügt der Raum über eine moderne Akustik, und
               wir freuen uns schon sehr auf den ersten Kino-Nachmittag.

               Verena Pahlke

               Sommerkeller / Erschließungsgebäude

               Momentan sind die Innenausbaugewerke im Erschließungsgebäude, dem Verbin-
               dungsbau vom Keller bis zum Rathausplatz, beschäftigt. Der Bodenbelag für die
               Bibliothek ist ausgewählt und die Arbeiten werden bis Ende des Jahres abge-
               schlossen sein. Der Aufzug kann Mitte Februar eingebaut werden. Somit kann
               die Bibliothek im Frühjahr nächsten Jahres umziehen. Die Innenausstattung wird
               momentan geplant.
               Vor dem Tourismusbüro und Postbereich muss der Außenbereich noch fertigge-
               stellt werden, damit der barrierefreie Zugang ohne Schwierigkeiten möglich ist.
               Nach Abschluss des Erschließungsgebäudes gehen dann die Arbeiten im Sommer-
A K T U E LLE T H E M E N   17

keller weiter. Die Lüftung und Entrauchung ist ein wichtiges Thema ebenso die
Sanitärarbeiten. Ebenso werden zur Erfüllung des Brandschutzkonzeptes noch
einige Zwischentüren gebraucht. Dabei stellt die Befestigung an der historischen
Ziegelwand eine gewisse Herausforderung dar. Außerdem fehlen noch die Tore
zur Tutzinger Straße und zum neugeschaffenen Lager. Bis Ende 2021 sollten dann
auch diese Arbeiten abgeschlossen werden können.

Bauamt

Bernrieder Gemeindeinformation:
Veränderungen notwendig?!

Sie ist seit vielen Jahren DIE Informationsquelle für Bernried. Zwei Mal im Jahr
erscheint sie und gibt Auskunft über kommunalpolitische Themen, berichtet über
Aktuelles aus der Gemeindeverwaltung, stellt Gewerbe vor und gibt den Bern-
rieder Vereinen und Institutionen die Möglichkeit, über ihre Arbeit der letzten
Monate zu erzählen.
Die Bernrieder Gemeindeinformation hat sich etabliert im Dorf und doch wird
immer mal wieder über sie diskutiert. Dabei geht es weniger um den inhaltlichen
Aufbau, sondern eher um ihr Erscheinungsbild. Der Arbeitskreis „Kommunikati-
on/Information“ möchte sich nun diesem Thema erneut annehmen. Jedoch ist er
nur ausführendes Organ der Gemeinde und vorrangig zuständig für die Organisa-
tion sowie die Auswahl bzw. Festlegung der Themen. Über eventuelle Veränderun-
gen u.a. im Erscheinungsbild will der Arbeitskreis jedoch nicht allein entscheiden
und möchte deshalb sie, liebe Leserinnen und Leser, um Ihre Meinung bitten.
Soll alles so bleiben wie es ist oder wären z.B. Farbfotos nicht schöner und
ausdrucksstärker als die heutige schwarz-weiß Variante? Ist das Format noch
praktikabel? Wie sieht es mit der Papierstärke aus? Oder soll eventuell Werbung
abgedruckt werden, um die jeweiligen Kosten für das Layout und den Druck zu
refinanzieren? All das sind Fragen, die den Arbeitskreis momentan umtreiben.
Geben Sie sich ein Ruck und teilen uns Ihre Vorstellungen mit. Gerne zu den oben
erwähnten Fragen oder stellen Sie uns Ihre Anliegen, die Ihnen beim Betrachten
der Gemeindeinformation in den Sinn kommen, mit. Wir freuen uns auf Ihre
Meinungen via E-Mail unter gemeinde@bernried.de, bitte bis 31. Dezember.

Roland Seidl
18   AKTUELL E T HEM EN

               Rückblick – Bestandsaufnahme - Ausblick:
               Zuzug geflüchteter Mitbürgerinnen und Mitbürger
               In diesen Tagen jährt es sich zum 5. Mal, dass sich Bernriederinnen und Bernrie-
               der zusammen mit der politischen Gemeinde, der Verwaltung und dem Kloster auf
               den großen Zuzug Geflüchteter vorbereiteten. Zu diesem Zeitpunkt wohnten be-
               reits 2 Familien hier. Inzwischen gehören sie ganz selbstverständlich zu Bernried.
               Mit dem großen Zuzug kamen am Ende 60 Personen. Die Familien wohnten in
               vom Landratsamt angemieteten Wohnungen in Höhenried, auf Gut Unterholz und
               im Kloster. Im Laufe der Zeit zogen die einen nach Hohenfurch oder Weilheim,
               andere nach Peißenberg oder Oberhausen, andere nach Penzberg, Nürnberg oder
               gar nach Nordrhein-Westfalen. Einige von ihnen hatten das Glück als Flüchtlinge
               anerkannt zu werden, einige unterliegen dem Abschiebeverbot und viele haben
               die sogenannte Duldung.
               Die Entscheidungen trifft das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
               nach europäischem Recht, das auf den Genfer Flüchtlingskonventionen basiert.
               Jede Entscheidung ist eine sogenannte Einzelfallentscheidung. Das heißt, alle Fälle
               werden einzeln geprüft und können nicht untereinander verglichen werden, auch
               wenn oftmals das Ergebnis gleich ausfällt.
               Die Gruppe der anerkannten Flüchtlinge oder jene, die dem Abschiebeverbot
               unterliegt, wird nach dem SGB II oder XII (besser bekannt als Hartz IV) behan-
               delt und wechselt von der Zuständigkeit des Landratsamtes zum Jobcenter. Das
               umfasst alle Rechte und Pflichten von Arbeitssuchenden, sowie die Notwendigkeit,
               sich eine Wohnung zu suchen. Anerkannte Flüchtlinge sind von da an völlig auf
               sich gestellt. Dies beginnt mit dem verpflichtenden Deutschkurs. Der wird einem
               Arbeitsverhältnis gleichgestellt. Erst wenn ein bestimmter Sprach- und Integrati-
               onslevel erreicht ist, vermittelt das Jobcenter Arbeit. Es kann aber jederzeit Arbeit
               aufgenommen werden.
               Duldung bedeutet, dass der sich hier „illegal“ aufhaltende Ausländer entweder
               tatsächlich oder rechtlich nicht abgeschoben werden kann. Duldung ist kein
               Aufenthaltstitel und wird immer nur für kurze Zeit vergeben und muss regelmä-
               ßig verlängert werden. Geduldete bekommen keinen Sprachunterricht. Arbeit ist
               möglich, jedoch liegt es im Ermessen der jeweiligen Behörde diese zu erlauben.
A K T U E LLE T H E M E N   19

Nach und nach haben sich die Landratsämter in Bayern gegen eine Arbeitserlaub-
nis verabredet. Daran konnten auch die Sprecher des Oberbayerischen Asylgipfels,
der Bayerische Flüchtlingsrat und andere Hilfsorganisationen bei ihren Treffen
mit dem Innenministerium nichts ändern.
Diese Menschen erhalten Mittel nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Es
umfasst Leistungen für Bildung und Teilhabe für Kinder, nicht aber das Kinder-
geld. Viele empfinden diesen Zustand auf Unterstützung angewiesen zu sein als
extrem entwürdigend. Wir erinnern uns: Corona bedingt fehlten im Frühsommer
Erntehelfer. Da wurde es auch Geduldeten erlaubt zu arbeiten. Um ein bisschen
Tagesstruktur und Sinnhaftigkeit zu erleben, bleibt höchstens der 1 € Job. Diese
Umstände bringen immer mehr Menschen in Depressionen oder sonstige psychi-
sche Auffälligkeiten. Suizidgedanken sind keine Seltenheit. Aggressionen wach-
sen und auch eine gewisse Verwahrlosung ist oft die Folge. In vielen Helferkreisen
kommen die Unterstützerinnen an ihre Grenzen oder steigen aus.
Gott sei Dank kann in Bernried davon nicht die Rede sein. Doch alle, wirklich alle
Geduldeten stehen unter erhöhtem Stress. Sie können für sich und ihre Familien
keine Zukunftsperspektiven entwickeln. Dazu kommen Traumatisierungen, die
sie in der Heimat oder auf der Flucht erlebt haben. Wir können ihnen in ihrer Zeit
in Bernried helfen, sich für eine Zukunft, wie auch immer diese aussehen mag,
zu stärken: durch Unterstützung bei der Sprache, Kontakte, Beziehungen und res-
pektvollen Umgang. Erleben zu können, bei aller Unterschiedlichkeit in Tempera-
ment und Lebensart, ein Teil unserer Gemeinschaft zu sein, stärkt Selbstbewusst-
sein und Lebenszuversicht. Geduld und Verständnis braucht es auf beiden Seiten.
Auf jeden Fall kann es auch für uns Hiesige eine Bereicherung sein.

Für den Unterstützerkreis Bernried
Elisabeth Rind-Schmidt, Koordinatorin der Gemeinde Bernried

P.S. Die Grundschule sucht zur Unterstützung didaktisch geschickte
und in der Materie gefestigte Personen.
20   AKTUELL E T HEM EN

               Schulen für die Welt –
               eine Schule für Namibia
               Erinnern Sie sich noch? Am 1. Mai 2019 bei der Maibaumfeier, also vor eineinhalb
               Jahren, begann Gustl Thalmayer Spenden für eine Schule in Namibia zu sammeln.
               Was ist denn daraus eigentlich geworden?
               Gustl Thalmayer, der mit seiner Lebensgefährtin Luise Kühl bereits eine große
               Schule in Kathmandu/Nepal mitgegründet hat und ganz wesentlich unterstützt,
               ist bei einem Vortrag von Rainer Meutsch auf dessen Stiftung „Fly and Help“
               aufmerksam geworden, die sich zum Ziel gesetzt hat, 1.000 Schulen für die Welt
               zu bauen.
               Gustl Thalmayer war von der Idee begeistert und ist sofort aktiv geworden. Mit
               einigen Unterstützern in Bernried und später in Tutzing hat er sofort losgelegt. Es
               wurden eine Infobroschüre entwickelt, kleine Ziegelsteine verkauft, Veranstaltun-
               gen durchgeführt und Vieles mehr. Gustl Thalmayer hat Briefe geschrieben und
               „Klinken geputzt“ – und am Ende war ein unglaublicher Betrag von 63.500 € an
               Spenden eingegangen! Eine enorme Arbeit, die hinter diesem großartigen Erfolg
               steht! Und die Bürger der Gemeinde Bernried am Starnberger See können wirklich
               sehr stolz auf ihre Leistung sein, denn ein Großteil der Spenden kommt von Bern-
               riederinnen und Bernriedern!
               Was wurde realisiert?
               Es konnte eine Schule im Norden von Namibia, in Otjimuru, um einen weiteren
               Block von 4 auf 6 Klassenräume erweitert werden Dort werden insgesamt 234
               Kinder von 7 Lehrern unterrichtet. Auch ein sog. Hostel und eine große Schulkü-
               che konnten gebaut werden, denn die Ovatue, die zum Volk der Himbas gehören,
               sind ein Nomadenvolk, das in einem Umkreis von 100 km verstreut ist. Die Kinder
               müssen deshalb in der Schule auch übernachten können und natürlich verpflegt
               werden.
A K T U E LLE T H E M E N   21

Wenn man auf den Bildern die glücklichen Gesichter der Kinder sieht, dann kann
man vielleicht ein bisschen erahnen, wie wichtig und zutiefst menschenfreundlich
dieses Projekt ist. Denn nur mit Bildung können die großen humanitären Proble-
me dieser Welt besiegt werden, nur mit Bildung können die großen Flucht- und
Migrationsströme langfristig gestoppt werden.
Lieber Gustl Thalmayer, Du hast nicht nur eine großartige Idee gehabt, Du hast
mit einem enormen Einsatz und unglaublichem Engagement eine „Bernried-Tut-
zing-Schule“ in Namibia bei den Ovahimbas ermöglicht. Vergelt’s Gott im Namen
der ganzen Dorfgemeinschaft – und natürlich der vielen Kinder, die Du damit
glücklich gemacht hast!

Josef Steigenberger
22   AKTUELL E T HEM EN

               Jugendarbeit

               Da es die JM als Hauptverein und somit auch die JM Bernried nicht mehr gibt,
               hat die Gemeinde letztes Jahr versucht, die Jugendarbeit mit zwei Jungbürgerver-
               sammlungen wiederzubeleben.
               Der Anfang gelang gut und das Interesse vieler Jugendlicher war groß! In Zusam-
               menarbeit mit dem Kreisjugendring und dem Landratsamt Weilheim Schongau
               fanden nun am 21.10.2020 und am 28.10.2020 zwei Workshops im Jugendraum
               „Am Neuland“ statt!
               Herr Schaffarzik, Leiter des Jugendzentrums Peiting, moderierte die Sitzungen. Er
               wurde von Hr. Haseitl vom KJR und Hr. Herz vom LRA unterstützt.

               Folgende Themen wurden besprochen:
               • Mögliche Aktionen einer Jugendgruppe
               • Nutzungsmöglichkeiten des Jugendraums
               • Alles Rechtliche und Wissenswerte für die Selbstöffnung
               • Gründung des neuen Jugendvereins
               Als gemeindliche Beauftragte für Jugend, ist es Katja Burgkart und mir sehr wich-
               tig, dass ein eigener Verein mit Satzung, Vorstandschaft und allem was sonst dazu
               gehört, gegründet wird. Die Jugendlichen sollen anschließend eigenverantwortlich
               und selbständig den Jugendraum führen sowie ein Programm für Projekte und
               Veranstaltungen erarbeiten.
               Sobald es die Corona-Situation wieder zulässt, werden wir zu einer Gründungsver-
               sammlung mit Vorstandswahlen einladen. Wir möchten ausdrücklich alle Jugend-
               lichen zwischen 14 und 27 Jahren, die sich einbringen wollen, jetzt schon herzlich
               dazu einladen!

               Markus del Fabbro
A K T U E LLE T H E M E N   23

AK Energie im Zukunftsbild
Bernried 2030
Wie Sie vielleicht schon aus dem Newsletter der Gemeinde erfahren haben, hat
Robert Beyer nach über 9 Jahren sein Amt als Sprecher des Arbeitskreises Energie
abgegeben, weil er sein Leben etwas ruhiger gestalten möchte. Eine solche Gele-
genheit gibt Anlass kurz inne zu halten, um die Leistungen der Vergangenheit zu
würdigen und die Herausforderungen der Zukunft zu betrachten.
Den Arbeitskreis Energie gibt es schon recht lang. Er wurde im Zuge der Agenda
21 gegründet, um dem gestiegenen Bewusstsein der Bürger nach einer umweltge-
rechten Lebensweise mit konkreten Aktionen Rechnung zu tragen.
So wurde in dieser Zeit z. B. die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bauhofs
realisiert, und zwar von der ersten Idee über die Konzipierung, Finanzierung,
Genehmigung, Realisierung bis zum Betrieb. Ein Energienutzungsplan wurde er-
stellt, um Bernried ein zukunftsfähiges Leitbild für die energetische Entwicklung
geben.
Es wurde ein Energietag unter dem Motto „Modernisieren und Sparen“ im
Rathaus veranstaltet, der sehr großen Zuspruch von ca. 200 Besuchern fand. Die
Themen reichten von den damals noch neuen LED-Leuchten, über Hausdämmung,
Blockheizkraftwerke, Grundwasserkühlung bis zum Carsharing. Ein gemeindli-
ches Förderprogramm für Energiesparmaßnahmen wurde eingeführt und seither
vom Gemeinderat weiter fortgeschrieben. Auf Antrag erhalten Bürger hier einen
Zuschuss, wenn sie ein altes Gerät gegen ein neues, energie-effizientes austau-
schen.
Darüber hinaus bewilligte der Gemeinderat Anträge des AK Energie auf Bezu-
schussung von Heizungspumpen, Umrüstung auf LED-Beleuchtung sowie Einrich-
tung einer weiteren Photovoltaik-Anlage auf einem gemeindlichen Gebäude (sie
wird demnächst auf dem Rathaus realisiert werden).
Diese und noch mehr anerkannte Leistungen hat der AK Energie erbracht. An
dieser Stelle deshalb ein großes Dankeschön an die bisherigen Sprecherinnen und
Sprechern Barbara Eder, Hermine Hitzler und zuletzt Robert Beyer!
Zunächst die Kommunalwahl und dann die Corona-Krise haben es verzögert, aber
am 22.07.2020 war es endlich so weit: Der AK Energie hat Konrad Lang mit einer
deutlichen Mehrheit zu seinem neuen Sprecher gewählt.
Als er vor 7 Jahren ein Haus in Bernried erwerben konnte, hatte Konrad Lang es
mit viel Idealismus und etwas Technik-Verliebtheit energetisch saniert. Mit der ge-
sammelten Erfahrung wuchs sein Interesse an Energie-Effizienz. Beruflich ist Kon-
rad Lang bei der Stadt München als Informatiker im strategischen Management
beschäftigt. Es war für ihn deshalb eine große Überraschung und es stieß auf sein
besonderes Interesse, als sich der Gemeinderat gemeinsam mit den Bernrieder
Bürgern mit dem Zukunftsbild 2030 strategisch ausrichtete. Insbesondere das
Ziel „Bis 2030 wollen wir eine weitestgehende energieautarke Gemeinde werden“
24   AKTUELL E T HEM EN

               veranlasste Konrad Lang zur Teilnahme am AK Energie.
               Die Zukunft der Energie wird spannend: Während in der Vergangenheit energe-
               tische Maßnahmen bei passender Gelegenheit durchgeführt wurden, um etwas
               Geld zu sparen oder ein ökologisches Vorbild zu sein, setzt uns nun der drohende
               Klimawandel zunehmend unter Handlungsdruck.
               Nicht nur die Aktionen von Fridays for Future, sondern laufend neue, alarmieren-
               de Nachrichten aus der Wissenschaft über Klimaschäden (Wetterphänomene wie
               heiße Sommer und warme Winter, Permafrostboden in Sibirien taut auf, Rodungen
               der Regenwälder, steigender Meeresspiegel, …) haben den Klimaschutz in die
               allgemeine Aufmerksamkeit gerückt.
               Die Politik auf höchster Ebene verhandelt und beschließt Green Deals. Schon heu-
               te gibt es Förderungen der Bundesregierung z. B. für das Heizen mit erneuerbaren
               Energien oder den Kauf von e-Autos. Es werden sicher noch weitere Maßnahmen
               folgen. Aber eines ist jetzt schon sicher: Letzten Endes werden viele Maßnahmen
               zum Klimaschutz wohl von den Bürgern umgesetzt werden müssen.
               Was bedeutet das konkret für die Bernrieder Bürger:
               557 Wohngebäude sollen klimaneutral beheizt werden.
               1306 Pkw und 138 Krafträder sollen nicht mehr mit fossilen Treibstoffen betrie-
               ben werden.
               Der aktuelle und künftige Strombedarf Bernrieds soll aus regenerativen Quellen,
               in unserer Region also insbesondere Photovoltaik, gedeckt werden.
               Das fordert jeden Einzelnen von uns heraus: „Wie lange kann ich mein Auto mit
               Verbrenner-Motor noch fahren? Soll/Muss ich mir eine neue Heizung anschaffen
               und wenn ja, welche? Diese Anschaffungen kosten einen Haufen Geld, wie soll ich
               das bezahlen und wie bekomme ich das Beste für mich?“
               Kann der AK Energie mit seinen ehrenamtlichen Teilnehmern diese Aufgabenstel-
               lung bewältigen? Konrad Lang meint: Ja, und zwar in Zusammenarbeit mit dem
               Gemeinderat, mit der/dem künftigen Klimaschutzbeauftragten und mit Partnern
               wie z. B. der Energiewende Oberland, Energiegenossenschaft Fünfseenland und
               dem Landkreis Weilheim-Schongau. Bürgermeister Georg Malterer verspricht
               Unterstützung und gute Zusammenarbeit, die Konrad Lang ihm und dem Gemein-
               derat ebenso zusichert.
               In seiner Sitzung am 22.10.2020 hat der AK Energie einen Überblick über die
               ganze Spannweite seines Tuns genommen, nämlich
               Was wollen wir erreichen? Klimaschutz und/oder wollen wir die Energieerzeu-
               gung in Bernried fördern, so dass die Wertschöpfung in der Gemeinde bleibt?
               Unsere thematischen Schwerpunkte: Heizen, Verkehr, Strom
A K T U E LLE T H E M E N   25

Welche konkreten Projekte wollen wir angehen? Energieberatung, Photovol-
taik-Anlagen, Ladesäulen, …
Für die nächsten Sitzungen hat der AK sich Einiges vorgenommen:
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt INOLA
(Innovationen für ein Nachhaltiges Land- und Energiemanagement auf regio-
naler Ebene) begleitete die drei Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach
und Weilheim-Schongau fünf Jahre lang auf dem Weg die Region vollständig im
Jahr 2035 mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Am 17.09.2019 wurden die
Ergebnisse des Projektes vorgestellt und den drei Landräten der Projektregion
übergeben. Der AK Energie möchte die Handlungsempfehlungen kennen lernen
und erfahren, was der Landkreis Weilheim-Schongau seither umgesetzt hat bzw.
wie wir in Bernried die Umsetzung unterstützen können.
Wir wollen eine möglichst mit Bernried vergleichbare, klimaneutrale Kommune
kennen lernen, um von ihren Erfahrungen zu lernen, wie wir unsere bevorstehen-
den energetischen Herausforderungen am besten meistern können.
Hat das Ihr Interesse geweckt? Dann machen Sie doch mit beim AK Energie. Mel-
den Sie sich einfach bei konrad.lang@web.de

Konrad Lang
26   AKTUELL E T HEM EN

               Gemeinderat begleicht Wettschulden
               von „Bernried bleibt aktiv“
               Die Aktion „Bernried bleibt aktiv“ fand bekanntermaßen bereits im Juli statt.
               Aufhänger hierfür war eine Wette des Sportvereins und des Gemeinderats. Den
               Wetteinsatz führte der Gemeinderat im September und Oktober durch. Doch zu-
               nächst nochmal alles chronologisch: Als sich im Juni Veranstaltungsleiter Florian
               Groß vom Sportverein und Bürgermeister Georg Malterer für ein erstes Gespräch
               trafen, war beiden nicht bewusst wie groß diese Aktion werden würde. Im An-
               schluss an dieses Treffen ging alles sehr schnell: es wurden Flyer angefertigt,
               Plakate produziert und ganz viel Werbung (wie im Dorf üblich) über den „Dorf-
               trasch“ gemacht. Es ging darum die Inhalte der Wette zwischen Sportverein und
               Gemeinderat so schnell es geht zu verbreiten. Die Wette im Wortlaut:
               „Sollten wir (dir. der Sportverein) es schaffen die BernriederInnen im Juli zum
               Laufen/Walken zu motivieren, und zwar genau 31 (für jeden Juli-Tag eine) Seer-
               unden (a 52 km – also 1.612 km), so müsst ihr (dir. der Gemeinderat) einmal als
               Staffel um den Starnberger See laufen.“
               Als besondere Motivation stellten einige Bernrieder Geschäftstreibende lukrative
               Gutscheine zu Verfügung – auch an dieser Stelle nochmal Danke an alle Sponso-
               ren. Die Gutscheine wurden im August unter allen Teilnehmern verlost. Das End-
               ergebnis der Wette konnte sich sehen lassen – 511 Aktivitäten von 94 verschiede-
               nen LäuferInnen summierten sich zu 3.006 km, die geforderten 1.612 km wurden
               fast verdoppelt. Dieser Erfolg führte dazu, dass der Gemeinderat den Wetteinsatz
               (eine Staffel um den Starnberger See) durchführen musste. Aufgrund der vollen
               Terminkalender einiger Ratsmitglieder entschied sich der Gemeinderat dazu, die
               Staffel über mehrere Wochen in kleinen Stücken zu laufen. Immer 2-3 Gemeinde-
               räte bekamen kleine Stücke rund um den See zugeteilt. Den letzten Teilabschnitt
               zwischen Tutzing und Bernried lief Bürgermeister Georg Malterer am Freitag,
               09.10.2020 gemeinsam mit den beiden Gemeinderäten, die auch in der Vorstand-
               schaft des Sportvereins sind, Anna-Maria Groß und Andreas Lüdtke.
A K T U E LLE T H E M E N   27

Auf dem Bild: v.l: Rudi Schwaiger (Vorstandschaft Sportverein), Anna-Maria Groß
(Jugendleiterin Sportverein und Gemeinderätin), Bürgermeister Georg Malterer,
Andreas Lüdtke (2. Vorstand Sportverein und Gemeinderat), Doris Kremser
(Gemeinderätin) und Florian Groß (Vorstandschaft Sportverein)

Im Ziel waren alle erleichtert es geschafft zu haben und sprachen noch begeistert
von der „tollen Aktion“ die während Corona das Gemeinschaftsgefühl steigerte.
„Sollten wir nächstes Jahr noch immer Einschränkungen im Alltag haben, stehe
der Gemeinderat wieder als Wettpartner bereit“ scherzte Malterer.

Florian Groß, Veranstaltungsleiter SVB
28   AUS DER VERWALTU N G

              Hochzeiten in Corona-Zeiten

              Trotz Lockdown und Einschränkungen bei der Eheschließung konnte das Stan-
              desamt Bernried am Starnberger See nicht von einem Rückgang an Trauungen
              sprechen.
              Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 trauten sich doch 5 Paare und gaben
              sich das Ja-Wort, auch wenn sie nur mit ihren Trauzeugen erscheinen durften.
              Vereinzelt gab es Absagen oder Verschiebungen.
              Von Juni bis Ende Oktober 2020 stiegen die Zahlen dann jedoch kontinuierlich an,
              sodass es in diesem Zeitraum insgesamt 50 Trauungen (davon 9 Paare aus Bern-
              ried a.S., 3 Paare aus der Schweiz, 17 Paare aus München, 17 Paare aus Bayern
              und der Rest aus ganz Deutschland) gab. Das Paar mit der weitesten Anreise kam
              aus der Nähe von Münster (Nordrhein-Westfalen), und sie hatten 717 km auf sich
              genommen, um sich bei uns trauen zu lassen.
              Das Schloss Höhenried, welches das Standesamt Bernried a. S. als Trauort nutzen
              darf, war in dieser Zeit stark frequentiert, dort gaben sich insgesamt 30 Braut-
              paare das Ja-Wort. Aber auch das Rathaus wurde häufig als Trauort genutzt.
              Im kleinen Rahmen war oft ein Sektempfang das weitere Highlight des Tages.
              Auch haben sich die Paare in dieser speziellen Zeit sehr viel einfallen lassen. So
              wurden spezielle Mund-Nasen-Schutz-Masken genäht, um der Trauung in Corana-
              zeiten einen würdigen Rahmen zu geben und um nicht die einfachen „blauen“
              Masken verwenden zu müssen. Es gab z.B. Masken, die mit Namen und Datum be-
              stickt wurden, Masken, die dem Kleid der Braut angepasst waren und vieles mehr.
              Die Resonanz auf die Einschränkungen war bzw. ist durchweg positiv, auch wenn
              die Maske allgegenwärtig war. Um in den Trauräumen dem Brautpaar und den
              Gästen zu ermöglichen, die Masken abzunehmen, sind die Stühle so aufgestellt,
              dass es Abstände zwischen 1,5 m und 2 m gibt. Der Trautisch hat einen Schutz
              aus Acrylglas bekommen oder er ist so verlängert worden, dass der Abstand von 2
              m gegeben ist. Für jedes Brautpaar liegt ein desinfizierter Stift für die Unterschrift
              bereit und der Tisch wird nach jeder Trauung desinfiziert. Am Eingang zum Trau-
              raum werden das Brautpaar und die Gäste aufgefordert die Hände zu desinfizieren
              und der Raum wird nach jeder Trauung gründlich durchgelüftet.
              Als Fazit kann gesagt werden, dass es trotz der erheblichen Umstände keinen
              Rückgang an Trauungen in der Gemeinde Bernried a. S. gab.

              Gemeinde Bernried a. S.
A U S D E R V E RWA LT U N G   29

Räum- und Streupflicht / Winterdienst

Nach der Verordnung vom 09.11.2009 der Gemeinde Bernried a. S. über die Rein-
haltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen
im Winter haben die Eigentümer bzw. Erbbau- oder Nießbrauchberechtigten von
Grundstücken in der Gemeinde Bernried die Gehwege zur Winterszeit auf eigene
Kosten zu sichern.
Die Räum- und Streupflicht beginnt an Werktagen ab 7.00 Uhr und an Sonn- und
Feiertagen ab 8.00 Uhr. Die Anlieger haben die Sicherungsfläche von Schnee
zu räumen und bei Schnee-, Reif- oder Eisglätte mit geeigneten abstumpfenden
Stoffen (z.B. Sand oder Splitt), nicht jedoch mit Tausalz oder ätzenden Mitteln zu
bestreuen und das Eis zu beseitigen. Bei besonderer Glättegefahr (z.B. an Treppen
oder starken Steigungen) ist das Streuen von Tausalz zulässig. Diese Sicherungs-
maßnahmen sind bis 20.00 Uhr so oft zu wiederholen, wie dies für Leben, Gesund-
heit, Eigentum oder Besitz erforderlich ist (§ 10 Abs. 1 der Verordnung).
Der geräumte Schnee oder Eisreste (Räumgut) sind neben der Gehbahn so zu la-
gern, dass der Verkehr nicht gefährdet oder erschwert wird. Ist das nicht möglich,
so haben die Anlieger das Räumgut spätestens am folgenden Tag von der öffent-
lichen Straße zu entfernen. Abflussrinnen, Hydranten, Kanaleinlaufschächte und
Fußgängerüberwege sind bei der Räumung immer freizuhalten (§ 10 Abs. 2 der
Verordnung).
Die vollständige Satzung finden Sie unter www.bernried.de – Rathaus – Bürger-
service – Satzungen.
Wir bitten Sie, auch aus haftungsrechtlichen Gründen, der Sicherungspflicht nach-
zukommen. Streugut kann kostenlos aus den Behältern im Klosterhof, am Maiba-
um (Valleyweg), in der Parkstraße (an der Anschlagtafel), in der Zugspitzstraße
(Parkplatz Bahnhof), in der Kapellenstraße, in der Pointstraße / Ecke Hirtenstra-
ße, am Vereinsheim, in der Weilheimer Straße (Einfahrt Tiefgarage), im Reitweg
(Parkplatz FW-Haus), Am Weidenbach bei Hs.Nr. 23 und im Fliederweg bei
Hs.Nr. 4, entnommen werden.

Bitte achten Sie ganz besonders darauf, dass bei entsprechenden Witterungsver-
hältnissen am Straßenrand parkende Kraftfahrzeuge den Winterdienst (Räum-
und Streufahrzeuge) nicht behindern!

Gemeinde Bernried a. S.
30   AUS DER VERWALTU N G

              In eigener Sache:
              Die Rechte am Bild
              Wir freuen uns immer, wenn wir zu den Textbeiträgen der Vereine und Institu-
              tionen viele schöne Bilder zum Veröffentlichen bekommen. In diesem Zusam-
              menhang und aus gegebenem Anlass bitten wir aber darauf zu achten, dass
              der einreichende Verein / die einreichende Institution auch frei über die Bilder
              verfügen kann. Wird urheberrechtlich geschütztes Bildmaterial ohne Zustimmung
              des Rechteinhabers veröffentlicht, kann dies für uns, als die im Sinne des Presse-
              rechts verantwortlichen, sehr teuer werden. Wir bitten daher vor der Übermittlung
              von Bildmaterial immer zu prüfen, ob die erforderlichen Bildrechte vorhanden
              sind. Herzlichen Dank.

              Gemeinde Bernried a. S.
BERNRIEDER GEWERBE   31

VR Bank weiterhin für die
Bernrieder Bürger vor Ort
Das Einkaufsverhalten der Menschen hat sich in den letzten Jahren verändert.
Immer weniger wird vor Ort eingekauft, eine Entwicklung, die auch vor der VR
Bankfiliale in Bernried nicht Halt gemacht hat. Die aktuelle Corona Pandemie hat
diesen Trend nochmals verstärkt.
Gab es vor Beginn des Lockdowns noch eine relativ stabile Anzahl an Kunden, die
die VR Bank in Bernried aufgesucht haben, hat sich diese Zahl nach dem Ende des
Lockdowns weiter verringert. Was bedeutet das also für ihre regionale Genossen-
schaftsbank und die Kunden?
Besonders in der Lockdown Phase wurde der telefonische Kundenservice ver-
mehrt in Anspruch genommen. Hier können Serviceaufträge und Dienstleistungen
montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr bequem per Telefon von Zuhause
erledigt werden.
Aber auch die klassische Beratung findet nach wie vor statt. Nun eben mit Mund-
schutz und unter Beachtung der Hygienemaßnahmen. Entweder nach Terminver-
einbarung Montag bis Freitag 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr in der VR Bank in Bernried,
oder bei den Kunden Zuhause.
Zusätzlich steht das Onlinebanking den Kunden 7 Tage die Woche rund um die
Uhr zur Verfügung.
Was hat sich geändert?
Die Filiale in Bernried ist ab Oktober am Dienstag von 8.30 – 12 Uhr und
14 – 16 Uhr sowie am Donnerstag von 8.30 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr geöffnet.
Der Geldausgabeautomat sowie der Kontoauszugsdrucker sind im SB-Bereich
7/24 geöffnet.

Somit ist die VR Bank weiterhin in Bernried präsent.
32   BERNRIEDER GEWER BE

             Interview mit Hr. Wolfgang Kopf -
             Baumschule am Hofgut

             Eine Menge Arbeit liegt nun hinter aber wohl auch noch vor Ihnen Herr Kopf.
             Der Umzug Ihrer Baumschule auf das Areal des Hofguts in Bernried im letzten
             Sommer war für Sie und Ihre Mitarbeiter sicher nicht ganz einfach. Was war die
             größte Herausforderung?
             Es gab und gibt so einige, aber die größte Herausforderung war die Infrastruktur,
             also der Wasser- und Energieanschluss und die Telekommunikation, denn da
             mussten viele Meter Rohre und Kabel verlegt werden.

             Immer noch sind Arbeiten am Gelände mit großen Maschinen notwendig.
             Auch Wege wurden asphaltiert, was wohl auch auf Kritik stieß.
             Ja, doch zum Verlegen von Pflaster war einfach keine Zeit. Das Wasser fließt aber
             direkt in das Naturschutzgebiet ab und die vielen Pflanzen, die hier nun wachsen
             sind sehr gut fürs Klima und zudem großflächige Bienen- und Insektenweiden.

             Empfindliche Pflanzen wie Oleander u.a. sind inzwischen im Winterquartier.
             Müssen die Gewächshäuser zusätzlich beheizt werden?
             Die Gewächshäuser werden mit einer Flüssiggasanlage permanent auf
             ca. 10° beheizt, so kommen die Pflanzen gut durch den Winter.
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