GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps

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GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
Magazin

  GEMEINSAM MEHR ERREICHEN                                                                                              2/2019
  Das Projekt DigiBo feiert Geburtstag

  VIELFALT IM EHRENAMT
  So engagieren sich DigiBos im Land

  SO GELINGT DER START
                                                                                                                                 © Stiftung MKFS | Jonas Otte

  IN DIE DIGITALE WELT
  Schritt für Schritt ins Internet
                                                                                                              © LMK Jonas Otte

                                     Projektträger   gefördert von                          unterstützt von

' , * , 7$ /
%276&+$)7(5,11(1                                               MINISTERIUM FÜR SOZIALES,
                                                                ARBEIT, GESUNDHEIT
 %276&+$)7(5                                                  UND DEMOGRAFIE

       5+(,1/$1'3)$/=
                                                                                                                                 1
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
Magazin
INHALT

          TITELTHEMA
    DAS PROJEKT DIGIBO FEIERT GEBURTSTAG
    Gemeinsam mehr erreichen

    Dies ist zwar erst die zweite Ausgabe des „DigiBo-Magazins“, aber
    es ist trotzdem eine ganz besondere: Vor Kurzem feierte das Projekt
    „DigiBo – Digital-Botschafterinnen und -Botschafter Rheinland-Pfalz“
    nämlich seinen ersten Geburtstag. Es geht in diesem Heft also auch
    um das, was Sie, ihr, was wir alle gemeinsam schon geschafft haben
    und noch schaffen können!                                                            Mehr auf
                                                                                          Seite 4
 © Fabian Geib

                       SCHRITT FÜR SCHRITT INS INTERNET
                       So gelingt der Start in die digitale Welt
                       Nach der Geburtstagsfeier Bilder mit den Enkeln hin- und herschicken, mal eben
                       schauen, ob der Bus Verspätung hat, oder die heimische Zeitung auch im Urlaub
                       bequem am Bildschirm lesen: Dank mobilen Geräten wie Smartphones und durch
                       den Zugang zum Internet ist das alles möglich. Das klingt schön und gut, doch wie
                       komme ich ins Internet, was brauche ich dazu und wer hilft mir beim Einstieg
        Mehr auf       in die digitale Welt?
         Seite 8
                                                                                         © Rawpixel | Shutterstock.com

    IMMER MITTEN IM GESCHEHEN
    Mit dem Hosentaschencomputer die Welt erleben

    Digital-Botschafterinnen und -Botschafter suchen die Menschen dort auf,
    wo sie sind: auch in Einrichtungen, in denen Seniorinnen und Senioren
    leben. Als Digital-Botschafterin reist Anja Thimel durch Rheinland-Pfalz und
    stellt das Projekt Bewohnerbeiräten vor. Die alte Heimat mit Google Maps
    bereisen, nach Musik in Mediatheken suchen und E-Mails verfassen: Anhand
    solcher Beispiele macht sie die Chancen des Internets erlebbar. Hier erzählt                  Mehr auf
    sie von ihren Erfahrungen und den Menschen, denen sie begegnet.
                                                                                                  Seite 12
 © Syda Productions | Shutterstock.com
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RUBRIKEN

GUT ZU WISSEN
15   ONLEIHE
     Lesen was und wo man will

17   FREIFUNK
     Das Internet mit anderen teilen

39   SICHERHEIT
                                                                                                       © Judy Axmann
     So gestaltet man ein gutes Passwort

44   DIGITALE ZIVILCOURAGE                                       VIELFALT IM EHRENAMT
     Auch im Internet Haltung zeigen
                                                                 20 AKTIV IM SENIORENZENTRUM
                                                                      Ursula Reith
                                       Mehr auf
                                       Seite 34
                                                                 30 GUT VERNETZT
                                                                      IN DER GEMEINDE
                                                                      Bettina Bayer und Peter Kiefer

                                                                 40 MIT HAUSBESUCHEN
                                                                      MEHR ERREICHEN
                                                                      Helga Handke
                                            ©Dr. Helmut Reitze

                                                                 KENNEN SIE SCHON?
REITZES DIGITALKOLUMNE                                           26 KommmiT
Chancen und Risiken des Internets
                                                                       Kommunikation
                                                                       mit intelligenter Technik
VORWORT                                    2
                                                                       VERBRAUCHERZENTRALE
                                                                 36
                                                                       RHEINLAND-PFALZ
IMPRESSUM                                  48

                                                                                                                       1
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
„Was, noch immer kein Smartphone
                                                      und nicht im Internet? Da kann man so
                                                      viel entdecken, was den Alltag leichter
                                                      macht!“ Sicher haben Sie solche Aussa-
                                                      gen schon von ihren Enkeln, von Freun-
                                                      den oder Bekannten gehört. Leichter
                                                      gesagt als getan, wenn man bisher keine
                                                      Berührung damit hatte. Doch genau
                                       © MSAGD        dafür gibt es Unterstützungsangebote.

    Grußwort
    Wo kann ich mich hinwenden, was benötige ich      Wie der Umgang mit digitalen Medien auch im
    zum Einstieg und was ist eigentlich mit all den   Alter gut gelingt, damit beschäftigt sich dieses
    Risiken, von denen man täglich in den Medien      Magazin, das Sie in Ihren Händen halten. Expert-
    hört? Fragen über Fragen. Antworten gibt Ih-      innen und Experten geben Tipps, wie Internet,
    nen das Projekt „Digital-Botschafterinnen und     Smartphone und Co. den Alltag erleichtern und
    -Botschafter Rheinland-Pfalz“. Dieses landes-     bereichern können. Persönliche Geschichten und
    weite Projekt der Stiftung MedienKompetenz        Erfahrungen machen Mut, den Schritt in die digi-
    Forum Südwest will bis 2021 ältere Menschen       tale Welt zu wagen und Digital-Botschafterinnen
    ohne Vorkenntnisse in die digitale Zukunft be-    und -Botschafter berichten von Herausforderun-
    gleiten. Die LMK – medienanstalt rlp ist Pro-     gen und Erfolgen aus der Praxis.
    jektpartner und das Ministerium für Soziales,
    Arbeit, Gesundheit und Demografie Rhein-          Mit dem Magazin werden sowohl all diejenigen
    land-Pfalz fördert und unterstützt das Projekt.   angesprochen, die beim Umgang mit digitalen
                                                      Medien helfen als auch diejenigen, die in die
    Qualifizierte Digital-Botschafterinnen und        digitale Welt mit Smartphone, Tablet und Co.
    -Botschafter, kurz DigiBos, begleiten Sie re-     einsteigen möchten.
    gional in ganz Rheinland-Pfalz ehrenamtlich
    auf ihrem Weg in die digitale Welt. Ganz nach     Ich lade Sie herzlich ein, im DigiBo-Magazin zu
    dem Motto „Keine Angst vor dem Internet           stöbern, denn gemeinsam mit allen Beteiligten
    – einfach anfangen!“, gehen die DigiBos auf       wollen wir viele Menschen in Austausch brin-
    Ihre Fragen und persönlichen Bedürfnisse          gen. Unsere Maxime dabei ist, dass Technik den
    ein. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die im       Menschen dient, den Alltag erleichtert, Teilhabe
    Berufsleben keine Erfahrungen mit digitalen       und soziale Kontakte ermöglicht und damit die
    Medien sammeln konnten oder denen Kennt-          Lebensqualität verbessert.
    nisse zur Bedienung fehlen. Die Digital-Bot-
    schafterinnen und -Botschafter machen Mut
    und zeigen: Lernen kennt kein Alter. Der Weg
    ist im höheren Lebensalter aber oft ein ande-
    rer als in der Kindheit oder Jugend.              Sabine Bätzing-Lichtenthäler
                                                      Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit
                                                      und Demografie Rheinland-Pfalz

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GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
AUF GEHT`S!
Sie sind 60+, haben ein Smartphone oder Tablet, wissen aber nicht, wie Sie
damit umgehen sollen? Sie würden gerne im Internet einkaufen, mit den
Enkeln schreiben oder per Smartphone nachschauen, ob der Bus oder die Bahn
Verspätung haben, aber Ihnen fehlt das nötige Wissen hierzu? Nur Mut,
wir können Ihnen helfen und Herausforderungen gemeinsam meistern!

Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakt zu einer Digital-Botschafterin oder einem
-Botschafter in Ihrer Nähe. Sie erreichen uns telefonisch unter 06131/279675
oder im Internet unter www.digibo.rlp.de.

                                                                      © Florian Tremmel
                                                                                          3
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
Gemeinsam mehr erreichen
           Ein Jahr „Digital-Botschafterinnen und -Botschafter
                             Rheinland-Pfalz“
         Dies ist zwar erst die zweite Ausgabe des „DigiBo-Magazins“, aber es ist trotzdem eine ganz
       besondere: Vor Kurzem feierte das Projekt „DigiBo – Digital-Botschafterinnen und -Botschafter
        Rheinland-Pfalz“ nämlich seinen ersten Geburtstag. Es geht in diesem Heft also auch um das,
           was Sie, ihr, was wir alle gemeinsam schon geschafft haben und noch schaffen können!

                                                 von Ulrike Melsbach

    „Ich kenne die Namen und Gesichter fast aller“,          und Demografie Rheinland-Pfalz gefördert und
    sagt Fabian Geib lächelnd. Er ist seit einem Jahr für    von der LMK – medienanstalt rlp unterstützt wird.
    viele ehrenamtliche „DigiBos“ in Rheinland-Pfalz
    eine der wichtigsten Ansprechpersonen. Er sei be-        Das Projekt „Digital-Botschafterinnen und -Bot-
    geistert davon, „was die DigiBos alles machen!“,         schafter RLP“ wurde vor einem Jahr, im Oktober
    und weiß: „Die Ehrenamtlichen füllen das Projekt         2018, aus der Taufe gehoben, um Seniorinnen und
    mit Leben. Es funktioniert nicht ohne sie.“ Geib ko-     Senioren die ersten und auch die weiteren Schritte
    ordiniert das landesweite Projekt, das von der Stif-     in die digitale Welt zu ermöglichen und zu erleich-
    tung MedienKompetenz Forum Südwest getragen,             tern. Insbesondere Offlinerinnen und Offliner, also
    vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit         Menschen, die noch nicht im Internet sind, sollen

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GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
© MSAGD

erreicht werden. Und zwar gezielt dort, wo deren      Es ist bereits beachtlich viel erreicht worden. Ins-
Bedarfe liegen. „Viele kennen gar nicht die Chan-     gesamt haben sich rheinland-pfalz-weit über
                                                                        300 Interessierte gemeldet,
 „Das Projekt lebt vom Engagement,                                      die Digital-Botschafterinnen und
                                                                        -Botschafter werden möchten.
 dem Zusammenhalt und gegenseitigen                                     Das Projektteam war von dem
 Austausch der DigoBos.“                                                Ansturm selbst etwas überrascht,
                                                                        nahm die Herausforderung aber
cen und den Nutzen von digitalen Medien im Alltag     gerne an. Rund 150 Ehrenamtliche sind mittler-
oder haben Berührungsängste“, betont Geib. Die
eigenen Enkel oder Kinder haben oft keine Zeit, um
zu zeigen, wie man mit Smartphone und Co. um-
geht, oder sind zu ungeduldig. Da ist es hilfreich,      TIPP
dass die DigiBos meist im gleichen Alter wie die
                                                         Passend zum Thema würdigen wir in die-
Hilfesuchenden sind, vor den gleichen Heraus-
                                                         sem Heft vier aktive Ehrenamtliche in drei
forderungen im Umgang mit Technik standen und
                                                         sehr unterschiedlichen Porträts. Dort er-
sich dementsprechend gut in die Lage der Hilfe-
                                                         fahren Sie im Detail, was die Digital-Bot-
suchenden hineinversetzen können. Das erste
                                                         schafterinnen und -Botschafter machen,
Jahr hat gezeigt: Die Hilfe wird mehr als dankend
                                                         wie sie die Menschen erreichen und unter-
angenommen und die Ehrenamtlichen begeis-
                                                         stützen, vor welchen Problemen sie stehen
tern Seniorinnen und Senioren landesweit für die
                                                         und was sie antreibt. Die Porträts finden
digitale Welt.
                                                         Sie auf den Seiten 20, 30 und 40.

                                                                                                             5
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
Die Teilnehmenden sind ähnlich bunt gemischt.
                                                            Ein ausgewogener Anteil von Frauen und Männern
                                                            im Alter von Anfang 60 bis Mitte 90 nehmen die
                                                            Angebote wahr, manche haben mehr Vorkenntnis-
                                                            se, andere weniger oder gar keine. Eins ist klar: Der
                                                            Bedarf ist riesig. Teilweise kommen bis zu 40 oder
                                                            50 Seniorinnen und Senioren, wenn die DigiBos
                                                            sich und ihre Angebote in ihrer Region vorstellen.
                                                            Viele erscheinen anschließend regelmäßig zu den
                                                            Angeboten; oft kommen auch neue Interessierte
                                                            dazu. Willkommen ist jede und jeder! Alle helfen
                                                            sich gegenseitig und die DigiBos haben die Mög-
                                                            lichkeit, individuell auf Teilnehmende einzugehen,
                                                            und erfahren in ihrem Ehrenamt eine große Wert-
                                                            schätzung für ihre Wissensweitergabe.
    weile an nahezu ebenso vielen Standorten in
    Rheinland-Pfalz begeistert im Einsatz: Sie schauen      „Es ist einfach toll, wie die Ehrenamtlichen sich
    genau hin, was wie, wo und für wen sinnvoll ist. Sie    untereinander vernetzen und wie sie auf die Senio-
    besuchen zum Beispiel Menschen, die nicht mehr          rinnen und Senioren zugehen! Wir haben uns am
    mobil sind, zu Hause oder in Senioreneinrichtun-        Anfang solche Gedanken gemacht: ‚Wie können
    gen, bieten offene Smartphone-, PC- und Tablet-         die DigiBos aktiv werden, und wird das Angebot
    Treffs oder auch persönliche Sprechstunden an.          überhaupt von der Generation 60 plus angenom-
    Dabei gilt immer: Die Angebote sind kostenlos.          men?‘ Wir ziehen wirklich den Hut“, betont Geib.
                                                                             Natürlich profitieren die Ehren-
                                                                             amtlichen auch von den stets vo-
     „Die Angebote der Ehrenamtlichen sind                                   raus- und mitdenkenden Medien-
     so vielfältig wie die Personen selbst.“                                 pädagoginnen und -pädagogen,
                                                                             aber letztendlich lösen die Senio-
                                                                             rinnen und Senioren die meisten
    DigiBos und ihre Angebote findet man nicht nur in       Dinge einfach selbst. Zur Vernetzung untereinan-
    den Städten wie Mainz, Koblenz oder Speyer, son-        der gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Schulungen,
    dern auch in ländlichen Regionen wie Sörgenloch,        Tagungen, Fortbildungen und Netzwerktreffen.
    Nickenich und Waldfischbach. Die Ehrenamtlichen         Geib berichtet: „Oft bekommen wir die Ehrenamt-
    sind, ganz ohne Zutun des Projektteams, eine wun-       lichen gar nicht mehr aus der Kaffeepause zurück
    derbar bunt gemischte Truppe: Annähernd 50 Pro-         in den Veranstaltungsraum, weil der Redebedarf
    zent sind Frauen; das Alter reicht von 28 bis 84. Für   untereinander so groß ist.“
    viele der DigiBos ist es das erste Ehrenamt, das sie
    begleiten. Andere sind bereits mehrere Jahre im
    Bereich Seniorinnen und Senioren und Internet ak-
    tiv und teilen ihre Erfahrungen gerne mit den Ein-
    steigerinnen und Einsteigern. Andere begleiten ein
    Ehrenamt in einem ganz anderen Bereich und kön-
    nen ihr bereits bestehendes Netzwerk einbringen,
    von dem wiederum andere DigiBos profitieren. Es
    ist ein perfektes Zusammenspiel von Erfahrung,
    Austausch, Netzwerk und Engagement.

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GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
terinnen und -Botschafter erreichen insbesondere
   TIPP                                               Menschen, die nicht mehr an formalen Angeboten
   Sie möchten auch den Schritt in die                teilhaben können beziehungsweise die von diesen
   digitale Welt wagen, haben Fragen rund             Angeboten vielleicht auch gar nichts wissen.
   um Internet, Smartphone und Co. und
   suchen eine Digital-Botschafterin oder             Alle Beteiligten, egal ob Ehrenamtliche, Einrich-
   einen -Botschafter in Ihrer Nähe? Dann             tungen oder das Projektteam, haben eines gemein-
   melden Sie sich bei uns telefonisch unter:         sam: den Willen und das Engagement, zusammen
                                                      anzupacken, etwas zu bewegen, damit ältere Men-
   06131/279675                                       schen auf ihrem Weg in die digitale Welt unter-
                                                      stützt werden.

Die Erfahrungen des ersten Jahres haben gezeigt,      In diesem Sinne: auf die nächsten Jahre!
dass es kein Mythos ist, dass man zusammen mehr
erreichen kann. Bei den Digital-Botschafterinnen                 Diesen Beitrag finden Sie auch auf der
und -Botschaftern arbeiten alle zusammen und                              Silver-Tipps-Webseite unter:
ziehen gemeinsam nicht nur an einem, sondern
                                                                        https://www.silver-tipps.de/
an vielen Strängen: Menschen, die Hilfe brauchen,
                                                                        gemeinsam-mehr-erreichen/
Ehrenamtliche, die mit Herzblut bei der Sache sind
und ihre Hilfe anbieten, und das Projektteam, das           Oder scannen Sie einfach diesen QR-Code:
die Ehrenamtlichen fortlaufend mit Materialien,
Fortbildungen, Technik und vielen weiteren Dingen
unterstützt.

Willkommen ist jede und jeder!
Ein wichtiger Punkt darf allerdings nicht unerwähnt
bleiben: Hinter dem Engagement der Ehrenamtli-
chen und dem Projekt stehen viele Kooperations-
partner, Institutionen, Gemeinden sowie soziale
und öffentliche Einrichtungen, ohne die eine Um-
setzung nicht möglich wäre. Wohlfahrtsverbände
wie die Caritas, die Arbeiterwohlfahrt, das Rote
Kreuz und das Diakonische Werk, aber auch Ein-
                                                                                                  © Jonas Otte

richtungen wie Seniorenzentren, Seniorenbüros,
Cafés, Kreis- und Volkshochschulen, Mehrgenera-
tionenhäuser, Begegnungszentren, Kirchen, Bür-
gersender, Bibliotheken und Kommunen dienen
als Anlaufstelle für das Projekt und die Ehrenamt-
lichen. Diese Anlaufstellen helfen bei der Suche
                                                                       Ulrike Melsbach
nach Räumen mit Internetzugang, bei der Öffent-
lichkeitsarbeit, bei Fortbildungen und natürlich           Ulrike Melsbach ist studierte Film- und
bei der Vermittlung zwischen Hilfesuchenden und            Medienwissenschaftlerin und Kunst-
DigiBos. Das Projekt soll dabei keine Konkurrenz           pädagogin. Sie arbeitet als freie Filmver-
zu bereits bestehenden Bildungsangeboten sein,             mittlerin und Journalistin.
sondern diese sinnvoll ergänzen. Digital-Botschaf-

                                                                                                                 7
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN - Silver Tipps
So gelingt der Einstieg
© Gines Romero | Shutterstock.com

                                                           in die digitale Welt
                                                                    Schritt für Schritt ins Internet
                                        Nach der Geburtstagsfeier Bilder mit den Enkeln hin- und herschicken, mal eben schauen, ob der Bus
                                          Verspätung hat, oder die heimische Zeitung auch im Urlaub bequem am Bildschirm lesen: Dank
                                           mobilen Geräten wie Smartphones und durch den Zugang zum Internet ist das alles möglich.
                                         Das klingt schön und gut, doch wie komme ich ins Internet, was brauche ich dazu und wer hilft mir
                                          beim Einstieg in die digitale Welt? Oft liegt das Problem gar nicht in der reinen Technik und der
                                           Bedienung. Vielmehr geht es darum, die Möglichkeiten des Internets zu kennen und diese für
                                                 sich selbst nutzen zu können. Die wichtigste Frage, die man sich stellen sollte, ist:
                                                                        Was bringt mir eigentlich das Internet?
                                                                                von Dr. Florian Tremmel

                                        Schritt 1: Suchen Sie sich eine Ansprechperson!        Druck. Dafür empfiehlt es sich, zunächst eine An-
                                                                                               sprechperson in Ihrer Nähe zu suchen, wie bei-
                                        Für den ersten Schritt ins Internet ist Technik oft    spielsweise Freunde, Bekannte oder auch die Fa-
                                        zweitrangig. Das mag sich zunächst seltsam an-         milie. Kennen Sie niemanden in Ihrer näheren
                                        hören, hat aber einen einfachen Hintergrund: Man       Umgebung, der Ihnen helfen kann? Dann finden
                                        muss noch keine Technik beherrschen, um einen          Sie sicherlich Unterstützung durch die ehrenamt-
                                        Einblick in die Möglichkeiten zu bekommen, die         lichen Digital-Botschafterinnen und -Botschafter
                                        das Internet bietet. Schnuppern Sie doch erst ein-     oder Senioren-Internet-Trainerinnen und -Trainer
                                        mal rein und entwickeln Sie Interesse, ganz ohne       in ganz Rheinland-Pfalz.

                                           TIPP
                                           Wenn Sie Kontakt zu einer Digital-Botschafterin oder einem Digital-Botschafter in Ihrer Nähe
                                           suchen, rufen Sie uns einfach an unter 06131/279675. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

                                    8
Schritt 2: Einfach mal ausprobieren

Nachdem Sie eine Person gefunden haben, die
Sie auf dem Weg in die digitale Welt begleitet,
sollten Sie ein Treffen ausmachen. Probieren Sie
gemeinsam die verschiedenen Möglichkeiten
zum Beispiel an einem Smartphone oder Tablet
aus. Machen Sie ein Foto, entdecken Sie Städte

                                                                                                                 © beeboys | Shutterstock.com
oder Dörfer mit der Kartenfunktion oder schi-
cken Sie eine Nachricht an einen gemeinsamen
Bekannten. Auch wenn Sie noch nicht viel selbst
machen und „nur“ über die Schulter schauen, be-
kommen Sie auf jeden Fall einen ersten Eindruck
und finden heraus, was Sie interessiert.

                                                        Schritt 4: Wichtige Fragen beantworten
   TIPP
   Es muss nicht alles von Anfang an funktio-           Bevor Sie sich für ein Gerät oder einen Zugang
   nieren! Oft sind die Ansprüche, die man              zum Internet entscheiden und zum Händler gehen,
   an sich selbst stellt, sehr hoch. Bauen Sie          sollten Sie mit Ihrer Ansprechperson einige Fragen
   sich keinen Erfolgsdruck auf, wenn etwas             durchgehen. Diese sind zum Beispiel:
   nicht beim ersten, zweiten oder auch drit-           1. Möchte ich nur zu Hause oder auch von unter-
   ten Mal klappt oder Sie Dinge nicht direkt              wegs, also mobil, ins Internet gehen?
   zu 100 Prozent verstehen. Das ist ganz
                                                        2. Kann ich mit meinem Telefonanbieter einen In-
   normal. Immerhin sind Smartphones,
                                                           ternetzugang zu Hause einrichten und was wäre
   Tablets und das Internet nicht selbster-
                                                           ich bereit, monatlich zu bezahlen?
   klärend und es ist noch kein Meister vom
   Himmel gefallen!                                     3. Möchte ich meinen Mobilfunktarif im Voraus
                                                           bezahlen, also eine Prepaid-Lösung wählen,
                                                           oder einen Vertrag abschließen?
Schritt 3: Legen Sie sich eine Liste an mit             4. Wenn ich mich für einen Vertrag entscheide:
Dingen, die Sie interessieren                              Wie lange soll die Kündigungsfrist sein?

Nachdem Sie erste Eindrücke mit Smartphone, Ta-         5. Wie viel Geld möchte ich in ein Gerät, zum Bei-
blet und Co. sammeln konnten, legen Sie doch ge-           spiel ein Smartphone, Tablet oder einen Laptop,
meinsam mit Ihrer Ansprechperson eine Liste mit            investieren?
Dingen an, die Sie interessant fanden und die Sie       6. Welche Funktionen sind mir an einem Gerät
gerne selbst ausprobieren möchten. Wenn Sie zum            wichtig? Um das herauszufinden, hilft die er-
Beispiel gemerkt haben, dass Fotografieren etwas           stellte Interessenliste.
für Sie wäre oder Sie gerne verpasste Sendungen aus
dem Fernsehprogramm in Mediatheken anschauen            Schritt 5: Los geht’s!
wollen, dann notieren Sie es. Mit den gesammelten
Interessen ist es später einfacher, ein passendes Ge-   Nun sind Sie gut vorbereitet. Auf dem Weg ins In-
rät und den passenden Zugang zum Internet, auch         ternet gibt es sicher einige Stolpersteine. Vielleicht
mit dem passenden Datenvolumen, zu finden.              ist die Wahl des Geräts doch nicht perfekt oder das

                                                                                                                       9
Datenvolumen ist zu schnell aufgebraucht. Auch
 wird die Technik ihre Macken haben und Sie vor
 neue Herausforderungen stellen. Aber mit Mut,
 einem Lächeln und Geduld gehen Sie Ihren Weg.
 Trauen Sie sich ruhig, andere als Wegbegleiter

                                                                                            © Theresa Bäsch
 einzubinden, und stellen Sie viele Fragen, auch zu
 scheinbar Banalem. Das hilft, Dinge zu verstehen
 und selbstbewusst zu nutzen.

 Näheres zu diesem Beitrag finden Sie auf der                  Dr. Florian Tremmel
 Silver-Tipps-Webseite unter:
 https://www.silver-tipps.de/so-gelingt-der-          Als Referent für Offene Kanäle und
 einstieg-in-die-digitale-welt/                       Medienkompetenz arbeitet Dr. Florian
                                                      Tremmel bei der LMK – medienanstalt rlp
 Oder scannen Sie einfach diesen QR-Code:             und ist pädagogischer Leiter des Projekts
                                                      „Digital-Botschafterinnen und -Bot-
                                                      schafter für Rheinland-Pfalz“. Zudem
                                                      ist er Mitentwickler der Projekte „Silver
                                                      Surfer – Sicher online im Alter“ und
                                                      „Silver Tipps – sicher online!“.

                                                                                                              © Rawpixel | Shutterstock.com

GEMEINSAM MEHR ERREICHEN!
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DIE DIGIBO LANDKARTE
                                                Sie suchen eine Digital-Botschafterin oder einen Digital-Botschafter oder
                                              einen PC- und Internettreff in Ihrer Nähe? Auf der DigiBo-Landkarte finden
                                                      Sie passende Anlaufstellen in Ihrer Umgebung. Die Ehrenamtlichen
                                                            unterstützen Sie kostenlos auf Ihrem Weg in die digitale Welt.

                                                  https://digibo.silver-tipps.de/standorte oder rufen Sie uns an unter: 06131/279675
© Open Street Map und Mitwirkende, CC-BY-SA

                                                                                                                                       11
Immer mitten im Geschehen
             Mit dem Hosentaschencomputer die Welt erleben
         Digital-Botschafterinnen und -Botschafter suchen die Menschen dort auf, wo sie sind: auch in
      Einrichtungen, in denen Seniorinnen und Senioren leben. Als Digital-Botschafterin reist Anja Thimel
     durch Rheinland-Pfalz und stellt das Projekt Bewohnerbeiräten vor. Die alte Heimat mit Google Maps
      bereisen, nach Musik in Mediatheken suchen und E-Mails verfassen: Anhand solcher Beispiele macht
             sie die Chancen des Internets erlebbar. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen und den
                                        Menschen, denen sie begegnet.
                                                 von Anja Thimel

     „Vor zwei Monaten ist mein erstes Urenkelkind ge-      staben in doppelter Größe erscheinen. Auch Fotos
     boren worden. Ich bin ganz nah dabei und bekom-        und Videos kann man mit dem kleinen Zauberge-
     me genau mit, wie Amelie sich entwickelt! Meine        rät aufnehmen und in Windeseile mit der Familie
     Enkeltochter schickt fast jeden Tag über WhatsApp      oder mit Freunden teilen. Durch das Smartphone
     ein neues Foto in die Familiengruppe“, so Frau         ist Frau Schneider immer mitten im Familienge-
     Schneider aus der Senioreneinrichtung in Kaisers-      schehen und weiß stets, was bei Freundinnen und
     lautern. Frau Schneider hat Glück: Ihre Enkeltoch-     Freunden passiert; das macht die Zeit zwischen
     ter Marie hat ihr dabei geholfen, das Smartphone       den Besuchen viel kürzer. Das Smartphone hilft ihr
     einzurichten. Sie hat ihr gezeigt, wie man Texte       auch dabei, Termine abzustimmen, an die Einnah-
     über eine Tastatur auf dem Smartphone eintippt         me ihrer Medikamente zu denken und viele andere
     und Sprachnachrichten versendet. Da Frau Schnei-       kleine Dinge des Alltags unkompliziert zu regeln.
     der nicht mehr so gut sehen kann, hat Marie ge-        Telefonieren kann man mit dem Hosentaschen-
     holfen, das Gerät so einzustellen, dass die Buch-      computer übrigens auch.

12
Mit Tim, ihrem jüngsten Enkel, der gerade auf der
anderen Seite der Erdkugel studiert, unterhält sich          TIPP
Frau Schneider über Skype. Das Programm macht                Welche Informationen Sie beim Surfen im
es möglich, dass man sich beim Telefonieren sehen            Internet hinterlassen und wie Sie Daten-
kann. Frau Schneider hält dabei ihr Tablet in den            spuren vermeiden können, erfahren Sie
Händen. Die Kamera des Tablets nimmt sie auf,                auf Silver Tipps:
Tim kann sie auf seinem Bildschirm sehen und sie
sieht ihn – wie er leibt und lebt, fast so, als wäre er      https://www.silver-tipps.de/dieser-
im selben Zimmer. Hat man früher noch lange auf              artikel-koennte-sie-auch-interessieren/
Briefe warten oder teure Auslandstelefonate füh-
ren müssen, so kann man heute jederzeit und ohne
große Kosten miteinander kommunizieren. Frau
Schneider weiß, dass man bei kostenlosen Ange-
boten oft mit seinen Daten bezahlt. Deshalb ist sie
entsprechend vorsichtig und gibt nur die absolut
notwendigen Informationen preis.
                                                          mit Füller und Tinte auf schönem Papier. Es ist im-
Mit ihrer Schulfreundin Hannelore, die schon früh         mer eine Freude, einen Brief der Freundin im Brief-
in eine andere Stadt gezogen ist, verbindet Frau          kasten zu finden. Kontakt zu Krankenkasse oder
Schneider eine lebenslange Brieffreundschaft. Da          Behörden pflegt sie dagegen über E-Mails – das
sie sich nur selten besuchen können, telefonieren         geht schnell und ist effizient. Papier, Briefmarke
die beiden häufig und schreiben sich regelmäßig –         und der Gang zum Briefkasten erübrigen sich.
 © Lisa F. Young | Shutterstock.com

                                                                                                                13
Frau Schneiders größte Leidenschaft ist das Lesen.     Sind Sie neugierig geworden auf Internet, Smart-
     Früher ist sie jede Woche zur Stadtbibliothek ge-      phone, Tablet und Co.? War etwas dabei, das Sie
     gangen, um sich mit neuem Lesestoff zu versorgen.      interessiert? Sie haben keinen Tim und keine Ma-
     Weil für sie das Laufen recht beschwerlich gewor-      rie, die Ihnen helfen könnten? Oder Ihre Familien-
     den ist, geht sie nicht mehr so häufig in die Stadt.   angehörigen sind zu ungeduldig, um Ihnen beim
     Stattdessen lädt sie heute Bücher über die Onlei-      Umgang mit den neuen digitalen Geräten zu hel-
     he – die elektronische Ausleihe – ihrer Bibliothek     fen? Dann öffnen Sie Ihre Türen für uns! Mit „uns“
     auf ihr Tablet. Es ist zwar ein wenig gewöhnungs-      sind die Digital-Botschafterinnen und -Botschafter
     bedürftig, keine Seiten umzublättern, aber doch        Rheinland-Pfalz (DigiBos) gemeint. Viele der Ehren-
     sehr praktisch, vom Sessel aus die Bücher zu be-       amtlichen besuchen Interessierte und Ratsuchende
     stellen und sie auf dem Bildschirm zu lesen. Wie sie   in Senioren- und Pflegeeinrichtungen, aber auch in
     sich registrieren und ein Benutzerkonto einrichten     der eigenen Wohnung – gehen also auf Menschen
     kann, hat Frau Schneider mithilfe einer Broschüre      zu, die nicht mehr mobil sind und keine Angebote
     und mit Unterstützung einer findigen Mitbewoh-         außer Haus besuchen können. Sprechen Sie mit Ih-
     nerin selbst herausgefunden.                           ren Beiräten oder der Einrichtungsleitung und ma-
                                                            chen Sie diese auf das DigiBo-Projekt aufmerksam.
                                                            Wir DigiBos verstehen uns darauf, Ihnen mit Ge-
                                                            duld und Geschick genau das zu vermitteln, was
                                                            Sie interessiert. Wir sind gut vernetzt und bilden
          TIPP                                              uns ständig weiter. Wir wissen, wie viel Nutzen
        Mehr zum Thema Onleihe finden Sie hier              und Freude digitale Medien bringen können, und
        im Magazin auf den kommenden Seiten.                möchten unser Wissen mit Ihnen teilen. Lassen Sie
                                                            uns gemeinsam mit Zeit und Ruhe die digitale Welt
                                                            entdecken und Spaß dabei haben.
     Für Frau Schneider ist die Digitalisierung kein
     Schreckgespenst, sondern sorgt auf vielfältige Art
     und Weise für mehr Lebensqualität. Das Beispiel
     Onleihe verdeutlicht gut, wie Digitalisierung das
     Leben von Seniorinnen und Senioren in Einrichtun-
     gen bereichern kann.
                                                                                                         © Luisa Hees

     Namen und Orte wurden von der Redaktion
     geändert.

     Diesen Beitrag finden Sie auch auf der
     Silver-Tipps-Webseite unter:                                              Anja Thimel
     https://www.silver-tipps.de/immer-mitten-
                                                               Anja Thimel studierte Erziehungswissen-
     im-geschehen/
                                                               schaft mit dem Schwerpunkt Lebenslanges
     Oder scannen Sie einfach diesen QR-Code:
                                                               Lernen und Medienbildung an der Johannes
                                                               Gutenberg-Universität Mainz. Sie ist Dozen-
                                                               tin an Volkshochschulen und Medienpäda-
                                                               gogin im Projekt „Digital-Botschafterinnen
                                                               und -Botschafter Rheinland Pfalz“.

14
© Ermolaev Alexander | Shutterstock.com
                          Die Onleihe
                            Lesen, was und wo man will
                                          von Thomas Schmid

S
       tundenlang in der Bücherei stöbern – das       der Zugang einfach: Laden Sie sich die kosten-
       geht heute auch digital. Mit einem Smart-      freie Onleihe-App aus dem Google Play Store oder
       phone oder Tablet, einer Internetverbin-       Apple App Store auf Ihr Gerät.
dung und der Onleihe-App kann man sich jeder-         Zugang bekommen Sie mit Ihrer Benutzungsnum-
zeit neuen Lesestoff besorgen – ganz bequem von       mer, diese finden Sie auf Ihrem Bibliotheksausweis,
zu Hause oder von unterwegs. Voraussetzung: Sie       und einem Passwort, das aus den ersten vier Zif-
müssen registrierte Nutzerin oder registrierter       fern Ihres Geburtsdatums besteht. Schon sind Sie
Nutzer einer von deutschlandweit 3200 Bibliothe-      angemeldet und können auf das vielfältige digitale
ken sein, die diesen digitalen Service anbieten.      Angebot Ihrer Bibliothek zugreifen. Die Jahresge-
Wenn Sie bei einer Bibliothek registriert sind, ist   bühr beträgt derzeit zehn Euro.

   TIPP
   Wie Sie eine App auf Ihr Smartphone oder Tablet bekommen,
   erfahren Sie auf unserer Webseite Silver Tipps:
   https://www.silver-tipps.de/wie-bekomme-ich-eine-app-aufs-
   smartphone-oder-tablet-android/
   Oder scannen Sie einfach diesen QR-Code:

                                                                                                            15
Was bietet die Onleihe?
     Das Angebot der Onleihe beschränkt sich nicht nur      Alternative zu den kommerziellen Kaufangeboten,
     auf Bücher. Die meisten bekannten Zeitungen und        wie zum Beispiel dem Kindle von Amazon. Weitere
     Zeitschriften und eine Vielzahl an Hörbüchern, Vi-     Infos: www.onleihe.net
     deos oder klassischen Musikstücken stehen eben-
     falls zur Verfügung. Die Suchfunktion ermöglicht       Näheres zu diesem Beitrag finden Sie auf der
                                                            Silver-Tipps-Webseite unter:
     es, gezielt im Bestand nach Titeln oder Autorinnen
     und Autoren zu suchen. Kurze Zusammenfassun-           https://www.silver-tipps.de/die-onleihe-
     gen oder Textproben helfen bei der Entscheidungs-      lesen-was-und-wo-man-will/
     findung. Sie haben natürlich auch die Möglichkeit,
                                                            Oder scannen Sie einfach diesen QR-Code:
     den Bibliotheksbestand frei zu durchstöbern. Über
     verschiedene Filter kann das Angebot eingegrenzt
     werden. Viele Filter entsprechen den Kategorien,
     die man aus der realen Bibliothek kennt – zum Bei-
     spiel nach Genre wie Krimis oder Romane. Online
     gibt es zusätzliche Funktionen. So kann man zum
     Beispiel über die Funktion „Kundenbewertung“ er-
     kennen, wie ein Buch anderen Leserinnen und Le-
     sern gefallen hat.

     Buch vergriffen?
     Bei der Onleihe kann es wie in der Bibliothek pas-
     sieren, dass Bücher bereits ausgeliehen sind. Mit

                                                                                                           © Wolfgang Wilhelm
     einem Klick können Sie sich diese Bücher aber sehr
     bequem reservieren lassen und werden automa-
     tisch benachrichtigt, wenn der Titel wieder zur Ver-
     fügung steht. Natürlich gibt es auch eine Leihfrist.
     Teilweise können Sie selbst bestimmen, wie lange
     Sie etwas ausleihen möchten. Bücher können aber
                                                                            Thomas Schmid
     maximal drei Wochen ausgeliehen werden. Nach
     Ablauf der Frist sind die Inhalte auf dem eigenen         Thomas Schmid ist Diplom-(Medien-)Päda-
     Gerät gesperrt und können nicht mehr genutzt              goge und Geschäftsführer der Stiftung Me-
     werden.
                                                               dienKompetenz Forum Südwest (MKFS). In
     Fazit                                                     dieser Funktion ist er auch verantwortlich
                                                               für das Online-Portal Silver Tipps. Seit mehr
     Wer das Stöbern in Büchereien liebt, wird auch die
     Onleihe-App mögen. Das Angebot an unterschied-            als 20 Jahren konzipiert, organisiert und be-
     lichsten Medien ist sehr groß und lässt kaum Wün-         treut er Projekte im Bereich Medienkompe-
     sche offen. Zudem muss man sich an keine Öff-             tenz und Medienbildung. Ältere Menschen
     nungszeiten halten. Die Handhabung der App ist            als Zielgruppe hat die Stiftung seit 2014 im
     für erfahrene Smartphone- oder Tablet-Nutzerin-
                                                               Fokus; sie ist gefragter Partner, wenn es um
     nen und -Nutzer kein Problem. Personen, die Hilfe
     bei der Bedienung brauchen, können Mitarbeite-            die Vermittlung von Internetkompetenz für
     rinnen und Mitarbeiter der Bibliothek ansprechen.         diese Zielgruppe geht.
     Die Onleihe-App ist eine gute, preiswerte

16
© oneinchpunch | Shutterstock.com
Das Internet mit anderen teilen?
                            Mit Freifunk kein Problem!
   Egal ob in offenen Treffs der Gemeinde, in Cafés, in Bibliotheken, in Senioreneinrichtungen oder
  bei den Menschen zu Hause: Digital-Botschafterinnen und -Botschafter (DigiBos) helfen in Rhein-
land-Pfalz Seniorinnen und Senioren bei den ersten Schritten in die digitale Welt. Das gelingt mit ver-
 schiedenen kostenlosen Angeboten, wie beispielsweise Smartphone- und Tablet-Treffs, Sprechstun-
 den oder Digitalen Stammtischen. Eine Voraussetzung erfordern diese Angebote aber immer: einen
                     funktionierenden und einfach zu nutzenden Internetzugang.
                                       von Frank Zimmermann

Die Räume, in denen DigiBos aktiv werden, ge-         denen sie ihre ehrenamtliche Unterstützung für
hören meist Gemeinden beziehungsweise öffent-         Seniorinnen und Senioren anbieten können.
lichen oder kirchlichen Trägern. Ein Problem, das     Inzwischen ist es für viele Menschen aller Alters-
oftmals besteht: der nicht vorhandene öffentliche     klassen selbstverständlich, über das Internet mit
oder nur umständliche Zugang zum Inter-
net. Die notwendigen Netzwerke sind zwar
vorhanden, aber nicht für die Allgemeinheit
                                                „In vielen Gemeinderäumen und
zugänglich. Eigene Netzwerke werden, sinn-      Einrichtungen ist der öffentliche
vollerweise, mit Passwörtern gegen externe
Zugriffe geschützt. Besucherzugänge zum
                                                     und kostenlose Zugang zum
WLAN einzurichten erfordert administrati-          Internet nicht gewährleistet.“
ven Aufwand, den viele scheuen. So ist es für
die Digital-Botschafterinnen und -Botschafter oft     der Familie und Freunden zu kommunizieren,
schwierig, geeignete Räumlichkeiten zu finden, in     Reisen zu buchen, einzukaufen, Behördenangele-

                                                                                                           17
genheiten zu erledigen und vieles mehr. Manche    ist rein ehrenamtlich organisiert. Sie benötigen
     Angebote und Dienstleistungen gibt es sogar nur   lediglich einen geeigneten Router, auf den die
     noch über das Internet. Vieles wird einem, ins-   Freifunk-Software installiert wird. Der Router
     besondere bei eingeschränkter Mobilität, durch    kostet circa 40 bis 80 Euro, die Betriebskosten
                                                                     betragen nur wenige Euro im Jahr.
     „Freifunk ist günstig, anbieterneutral,                         Laufende Gebühren oder Kosten
                                                                     für Freifunk fallen nicht an. Die
     rechtssicher und datenschutzrechtlich                           Software ist kostenlos und auf
     unbedenklich.“                                                  den Internetseiten der jeweiligen

     das Internet deutlich erleichtert. Daher muss
     auch die Generation 70 plus die Möglichkeit ha-
     ben, das Internet nach eigenem Bedarf nutzen         TIPP
     zu können. Selbst ohne eigenen Internetzugang.       Sie engagieren sich als Digital-Botschaf-
     Doch wie kann das funktionieren?                     terinnen und -Botschafter, haben aber im-
                                                          mer Probleme, Räumlichkeiten zu finden,
     Freifunk: Teilen und nutzen Sie Ihr Internet
     gemeinsam mit anderen                                in denen WLAN vorhanden ist? Mit einem
                                                          offenen Freifunk-WLAN bieten Sie eine
     Geben Sie Menschen in Ihrer Gemeinde, in             gute Infrastruktur für Schulungen, Internet-
     Ihrer Unterkunft, Ihrer Einrichtung oder auch        Treffen, Unterricht und vieles mehr. Oder
     in Ihrer direkten Nachbarschaft die Möglich-
                                                          Sie wohnen in einer Einrichtung und hät-
     keit, vorhandene Internetzugänge gemeinsam
     zu nutzen. Freifunk bietet die Möglichkeit,          ten gerne Zugang zum Internet? Machen
     Internet zu teilen – ohne dass die Freifunk-         Sie Verantwortliche aus Einrichtungen,
     Nutzerinnen und -Nutzer auf Ihr persönliches         Gemeinden etc. auf Freifunk aufmerksam.
     Netzwerk zugreifen können. Die Daten wer-            Das DigiBo-Team bietet außerdem gemein-
     den absolut sicher über ein virtuelles priva-
                                                          sam mit Freifunk Fortbildungsveranstal-
     tes Netzwerk verschlüsselt übermittelt. Sie
     teilen nur Ihre Leitung mit anderen, die Daten       tungen an, bei denen Sie lernen können, wie
     bleiben getrennt. Freifunk ist absolut rechts-       Sie Freifunk einrichten.
     sicher und auch datenschutzrechtlich unbe-
     denklich. Ein Passwort für den Zugang gibt es
     nicht, es gibt keine Zugangsbeschränkungen.       Freifunker-Gruppen zu finden. Die Installation
     Sie können selbst festlegen, wie viel Kapazität   ist Schritt für Schritt dokumentiert und einfach
     Ihres Internetzugangs Sie teilen möchten. So      zu bewerkstelligen.
     haben Sie für den eigenen Bedarf immer ge-
     nug Bandbreite zur Verfügung. Und wenn Ihre       Machen Sie mit: Freifunk lässt sich
     Nachbarin oder Ihr Nachbar auch einen Frei-       einfach einrichten
     funk-Router hat, einen sogenannten Knoten,
     vernetzen sich die Geräte automatisch zu ei-      Schließen Sie einfach Ihren Freifunk-Router an
     nem eigenen Netzwerk. Von Nutzer zu Nutzer        einen vorhandenen Router in Ihrer Einrichtung
     und von Haus zu Haus. Dann reicht auch ein        oder bei sich zu Hause an und teilen Sie Ihr Inter-
     gemeinsamer Internetzugang.                       net mit anderen. Das können Bewohnerinnen
     Freifunk ist zudem sehr günstig. Es steckt kein   und Bewohner von Senioreneinrichtungen sein,
     kommerzieller Anbieter dahinter, das Angebot      deren Gäste und Familien, Nachbarn oder Gäste

18
TIPP
                                                   Welche Freifunk-Gruppe als Ansprech-
                                                   partner für Sie infrage kommt, lässt
                                                   sich auf der Freifunk-Karte im Internet
                                                   herausfinden:
                                                   www.freifunk-karte.de

                                                   Außerdem können Anfragen auch gerne
                                                   direkt an den Autor gestellt werden über
                                                   folgende E-Mail-Adresse:
                                                   frank_zimmermann@gmx.de

von Gemeinde-Einrichtungen. So fördern Sie das
soziale Miteinander quer durch alle Alters- und
Sozialstrukturen und ermöglichen es, dass Kon-
takte auch per Internet gepflegt werden können
– egal ob Freunde und Familie einen Ort weiter
oder am anderen Ende der Welt leben.
Institutionen und Gemeinden, zahlreiche Unter-
nehmen und Privatpersonen machen schon mit,
wie beispielsweise der Landkreis Mainz-Bingen.
Wie wäre es also auch bei Ihnen mit einem öf-

                                                                                         © Hofstudio Matthias Kneib
fentlichen Internetzugang, vielleicht sogar ei-
nem kleinen Web-Café für Ihre Gemeinde oder
Bewohnerinnen und Bewohner einer Senioren-
einrichtung?

Teilen Sie Ihr Internet, verbinden Sie Menschen,
ermöglichen Sie auch der Generation 70 plus den
Zugang zum Internet. Nutzen Sie die Chancen                  Frank Zimmermann
von Freifunk!
                                                    Frank Zimmermann ist ehrenamtlich
                                                    aktiv im Bereich Freifunk und in der
Näheres zu diesem Beitrag finden Sie auf der        Flüchtlingshilfe. Er berät Interessierte
Silver-Tipps-Webseite unter:                        und hält Vorträge und Workshops, um
                                                    Menschen für Freifunk zu begeistern.
https://www.silver-tipps.de/                        Als Mitglied von Freifunk Mainz e.V.,
das-internet-mit-anderen-teilen/                    Mitbegründer und Vorstand von Auxi-
                                                    lium Mummerum e. V. und als haupt-
                   Oder scannen Sie einfach         amtlicher Mitarbeiter beim WEISSEN
                   diesen QR-Code:                  RING e.V. kann er auf umfangreiche
                                                    Erfahrungen und Kenntnisse aus Verei-
                                                    nen und Organisationen zurückgreifen.

                                                                                                                      19
© Stiftung MKFS | Jonas Otte

                                             Aktiv im Seniorenzentrum
                                                                         Immer auf Achse
                                        Ursula Reith ist als Digital-Botschafterin in der Umgebung von Sörgenloch und Nieder-Olm
                                    unterwegs. 2019 hat sie es geschafft, gleich zwei soziale Einrichtungen für das Projekt zu begeistern:
                                     das „Azurit“-Seniorenzentrum in Sörgenloch und das Projekt „Kommune Inklusiv“ in Nieder-Olm.
                                          Gemeinsam mit diesen sehr unterschiedlichen Einrichtungen hat sie als Ehrenamtliche
                                                                              schon viel bewegt.
                                                                             von Ulrike Melsbach

                                „Alles, was ich brauche, um loszulegen, ist ein          an eine Digital-Botschafterin sind völlig ande-
                                Raum und WLAN.“ Digital-Botschafterin Ursula             re als die an eine Projekt- und Abteilungsleite-
                                Reith ist eine, die anpackt. Sie höre öfters: „Wie       rin. Mit mobilen Endgeräten wie Smartphones
                                haben Sie das gemacht?“, und oft sei dann die            und Tablets hatte sie beruflich nur am Rande zu
                                Antwort: „Ich hab es einfach ausprobiert und ge-         tun und pädagogisch gearbeitet hatte sie vor-
                                fragt!“ Die Jung-Rentnerin hat früher als ITlerin        her auch nicht. Dieses ehrenamtliche „Neuland“
                                gearbeitet. Passt ja super, denken sich nun viel-        gebe ihr menschlich ungemein viel zurück, meint
                                leicht manche Lesenden, aber die Anforderungen           Frau Reith.

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Wir sind im Seniorenzentrum „Azurit“ in Sörgen-      Die drei lernenden Silver Surfer des „Azurit“ haben
loch und werden fröhlich von Frau Ungerer und        natürlich ganz individuelle Interessen und Ansprü-
Frau Nötzel begrüßt. Man merkt gleich, wie ver-      che an ihre Geräte: Frau Nötzel hört mittlerweile
                                                             Roy Black auf ihrem Tablet: „Bei mir ging
„Ich wurde da so herzlich aufge-                             der Plattenspieler nicht mehr!“ Frau Reith
                                                             hat in Zusammenarbeit mit dem Personal
nommen und kann selbst so viel                               des Zentrums Schritt für Schritt eine prak-
von deren Lebensfreude lernen.“                              tische Lösung für die Dame gefunden: Ein
                                                             längeres Ladekabel musste her, der Um-
                                                             gang mit dem kleinen An- und Ausschalt-
traut das Verhältnis zu Frau Reith ist. Die beiden   knopf wurde geübt und ein Touch-Stift hat die
Damen sind weit über 80, der Dritte im Bunde,        Bedienung des Geräts bedeutend erleichtert. Frau
Herr Schlenz, hat bereits die 90 über-
schritten. Seit März kommt Frau Reith     „Ich hab ja überhaupt keine Ahnung
in der Regel zweimal pro Woche vor-
bei und, je nach Tagesform der Be-      gehabt von dem Ding, aber ich möchte
wohnerinnen und Bewohner, widmen
sie sich gemeinsam den Geräten.
                                             es so gerne! So wie die anderen.“
„Manchmal halten wir auch nur ein                                                      – Frau Nötzel
Schwätzchen“, lacht Ursula Reith. Ein
großes Glück sei, dass vor Ort WLAN existiere und    Ungerer hat einen Laptop, der sie noch einmal vor
die Belegschaft die Ehrenamtliche mit offenen Ar-    ganz andere Herausforderungen stellt. Mittler-
men empfange.                                        weile erwägen die Damen, ob nicht auch für sie ein

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Tablet besser wäre. Frau Reith hat da nicht lange    zu Frau Ungerer: „Du kannst das schon. Dann kom-
 gefackelt und ein Leihgerät aus dem DigiBo-Pro-      me ich zu dir, wenn ich nicht weiter weiß. Das kann
 jektbüro in Mainz ausgeliehen. Für vier bis sechs    man ja auch zu zweit spielen.“ Die beiden Damen
 Wochen kann Frau Ungerer nun testen, ob es für       haben sich über das Angebot von Frau Reith erst
 sie sinnvoll wäre, ein eigenes Tablet anzuschaffen   kennengelernt und sind nun befreundet. Ursula
 und ob Touch-Stift oder Sprachsteuerung passen-      Reith ist begeistert, dass die drei sich der digitalen
 dere Bedienungsmöglichkeiten sind. Herr Schlenz      Herausforderung gestellt haben: „Ich weiß auch
 bummelt mit seiner Tochter gerne durch die Welt      nicht, ob ich in dem Alter die Courage dazu hät-
 und liest sich vorab Informationen über die Reise-   te.“ – „Auf dem bisschen, was ich kann, werde ich
 ziele auf der Online-Enzyklopädie Wikipedia durch.   aufbauen. Mit deiner Hilfe“, antwortet Frau Nötzel
                                                      zuversichtlich.
  „Bei mir ist es eine Spielerei.                     Vom Seniorenzentrum geht es gleich weiter in die
 Ich möchte das Ding wirklich                         Stadtmitte von Nieder-Olm. Im Bildungstreff der
                                                      „Kommune Inklusiv VG Nieder-Olm“ – einem Pro-
 zum Spielen.“                                        jekt der Aktion Mensch in Zusammenarbeit mit
                                                      dem Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZSL)
 Heute hat Frau Reith den beiden Damen ein paar       Mainz – hat Ursula Reith nicht nur einen Ort, son-
 Gedächtnisspiele mitgebracht, die gleich auf Be-     dern mit Gracia Schade und Tamara Dell auch tat-
 geisterung stoßen. Frau Ungerer tippt sich souve-    kräftige Unterstützerinnen für ihren Digitalen Treff
 rän durch das Spiel, als Frau Nötzel zu Frau Reith   gefunden, der nun alle zwei bis drei Wochen statt-
 meint: „Das ist schon toll! Kannst du das auch auf   findet. Vor Ort findet Frau Reith nicht nur Raum
 mein Tablet machen?“ – natürlich kann sie – und      und WLAN, Frau Schade hat zusätzlich fünf Tablets

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angeschafft und mit Tamara Dell eine kundige As-                  Diesen Beitrag finden Sie auch auf
sistentin für Frau Reith vermittelt. Die beiden er-                der Silver-Tipps-Webseite unter:
gänzen sich sehr gut: Die eine kennt sich mit dem                     https://www.silver-tipps.de/
Betriebssystem iOS und die andere mit Android                          aktiv-im-seniorenzentrum/
aus. So ist es egal, mit welchem Smartphone oder
Tablet die Teilnehmenden kommen.                         Oder scannen Sie einfach diesen QR-Code:

Hier in der Kommune Inklusiv treffen sich nun Alt
und Jung zum Austausch über die digitale Welt.
Frau Reith bereitet für jeden Termin ein bestimm-
tes Thema vor, auf das sich die zwölfköpfige Grup-
pe zuvor geeinigt hat – diesmal: Google Maps.
Nach einem kurzen Vortragsteil wird dann fleißig
an den eigenen Geräten ausprobiert und bei jeder
und jedem Einzelnen genau hingeschaut und klar-
gestellt: „Es gibt immer mehr als einen Weg.“ Für
dieses Angebot ist die Gruppe sehr dankbar: „Es hat
ja keiner Zeit“, meint eine neue Treffteilnehmerin,
die von ihrer Familie ein Tablet geschenkt bekam.
„Da hieß es dann nur: ‚Oma, du schaffst das schon.

                                                                                                       © Natalie Tillmann
Schau her!‘“ Dem anschließenden schnellen Ge-
tippe der Enkel könne man aber schlecht folgen,
wenn man Neuling sei.

                                                                    Steckbrief
                                                      Was macht Ursula Reith eigentlich, wenn
                                                      sie gerade keine Beratungsgespräche zu
                                                      digitalen Themen gibt? Seit sie in Rente
                                                      ist, studiert sie wieder: Kunstgeschichte,
                                                      Literaturwissenschaften      und    Englisch.
                                                      Im Rahmen des „Studium 50 Plus“ an der
                                                      Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Bei dem Digitalen Treff haben nun alle die Chan-      belegte Frau Reith anfangs noch bis zu
ce, gemeinsam in einer Gruppe daran zu arbeiten,
                                                      zehn Seminare; seit sie im März diesen
den Umgang mit den neueren Technologien bes-
ser zu verstehen und zu erlernen. Am Ende sind        Jahres als Digital-Botschafterin begonnen
Online-Ticket-Systeme, Smart-TV und WhatsApp          hat, hat sie auf „nur“ fünf bis sechs Seminare
keine Mysterien mehr, sondern praktische Hilfs-
                                                      pro Semester zurückgeschraubt. Ursula
mittel, die sich selbstbestimmt nutzen lassen. Die
Folien der Veranstaltung bekommen alle Teilneh-       Reith packt’s an.
menden zur Nachbereitung per E-Mail geschickt.

                                                                                                                            23
KREUZWORTRÄTSEL
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                                                                                                      n
                                                                                          finden S g
                                                                                                   ie auf
                                                                         1                   Seite 4
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     LÖSUNGSWORT                                                                                    7
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senkrecht                                   waagerecht

1    Ich bin größer als ein Smartphone,      2   Kleine Helfer auf dem Smartphone oder
     lasse mich aber auch mit den                Tablet, um beispielsweise Nachrichten und
     Fingern bedienen.                           Bilder zu verschicken oder um zu schauen,
                                                 wann die nächste Bahn kommt oder wie
3    Wenn man im Internet nach                   das Wetter wird.
     etwas sucht, nutzt man dafür …
                                             4   Kurzform für eine drahtlose Netzwerkver-
5    Internet Explorer, Firefox,                 bindung. Wenn man den Router nicht über
     Chrome, Safari und Opera                    Kabel mit dem Gerät verbindet.
     sind sogenannte …
                                             6   Ein Schädling, der den PC, das Smartphone
10   Muss man regelmäßig machen, um              oder das Tablet infiziert und somit Schaden
     Geräte wie Smartphones, Tablets,            anrichtet. Oftmals bleibt er unentdeckt.
     PCs und Laptops sowie Anwendun-
     gen auf dem laufenden Stand zu          7   Die zwei gängigsten Betriebssysteme für
     halten und um Sicherheitslücken             Smartphones und Tablet sind „iOS“ und …
     zu schließen.
                                             8   Elektronische Post
13   Wenn man Bankgeschäfte per
                                             9   Eine Kombination aus Buchstaben,
     Internet abwickelt, nennt man das...
                                                 Zahlen und Sonderzeichen zum
                                                 Schutz der eigenen Daten.
                                            11   Ein Dienst, bei dem man Bücher über
                                                 das Internet ausleihen kann.
                                            12   Verpasste Fernsehsendungen können im
                                                 Internet noch einmal in der … geschaut
                                                 werden.
                                            14   Eine bekannte Plattform im Internet, auf
                                                 der man kostenlos Videos schauen oder
                                                 selbst hochladen kann.

                                                                                               25
© Olena Yakobchuk | Shutterstock.com

 KommmiT – Kommunikation mit
     intelligenter Technik
                   Ein Projekt zur Stärkung der sozialen
                      und digitalen Teilhabe im Alter
                                von Miriam Brehm und Isabell Tatsch

 T
       echnologien wie Smartphones, Tablets         setzt an dieser Stelle an und zielt darauf ab,
       und Co. unterstützen das Leben der Men-      digitale Teilhabe zu fördern und insbesondere
       schen wie nie zuvor: Sie sind anwender-      technikunerfahrene und mobil eingeschränk-
 freundlich, erleichtern alltägliche Aufgaben       te Seniorinnen und Senioren für das Internet
 und lösen viele Probleme. Von den Vorteilen        zu begeistern. Insgesamt neun Verbundpart-
 der neuen Technologien profitieren jedoch          ner aus den Bereichen Wissenschaft, Industrie,
 nicht alle Bürgerinnen und
 Bürger. Insbesondere ältere    „Innerhalb einer geschützten und über-
 Menschen fühlen sich oft-
 mals unsicher im Umgang         sichtlichen Lernumgebung können un-
 mit digitalen Anwendungen     erfahrene Seniorinnen und Senioren ihre
 sowie den entsprechenden
 Geräten, wie die von der Ber-          ersten Schritte ins Netz wagen.“
 telsmann Stiftung in Auf-
 trag gegebene Studie „Digital souverän? Kom-       Praxis und öffentliche Hand bringen ihre Exper-
 petenzen für ein selbstbestimmtes Leben im         tise in das vom Bundesministerium für Bildung
 Alter“ unlängst zeigte. Das Projekt KommmiT        und Forschung geförderte Projektvorhaben ein.

26
Auf das Wesentliche konzentrieren –                   tungen betreut und fortgebildet werden. Das
der einfache Einstieg über die KommmiT-               der Ausbildung zugrunde liegende medienpäda-
Bedienoberfläche                                      gogische Konzept sowie die Schulungen der Eh-
                                                      renamtlichen zu Begleiterinnen und Begleitern
Im Rahmen des Projekts wurde ein medienpäda-
                                                      wurden federführend von der Stiftung Medien-
gogisches Konzept entwickelt, das darauf abzielt,
                                                      Kompetenz Forum Südwest (MKFS) gemeinsam
Berührungsängste abzubauen und Interesse für
                                                      mit der Landeszentrale für Kommunikation Baden-
die digitale Welt zu wecken. Die Idee dahinter ist,
                                                      Württemberg (LFK) entwickelt und durchgeführt.
innerhalb einer geschützten und auf we-
nige Anwendungen reduzierte Lernum-
gebung erste Schritte ins Netz zu wagen.
                                              „Soziale Teilhabe, Lebensqualität
                                                 und Eigenständigkeit im Alter:
Um das zu realisieren, wurde ein mo-
dulares App-System entwickelt. Dieses       Insbesondere ältere, alleinstehende
besteht aus eigens für das Projekt pro-       Menschen sollen von den digitalen
grammierten Apps, ausgewählten An-
wendungen anderer Anbieter sowie einer       Möglichkeiten profitieren können.“
speziellen KommmiT-Oberfläche. Diese
                                                      Zusammen mehr erreichen
Bedienoberfläche fungiert als vereinfachte Start-
seite und ermöglicht unerfahrenen Tablet-Nut-         Die zentrale Anlaufstelle für alle KommmiT-
zerinnen und -Nutzern gegenüber einer normalen        Beteiligten ist das „ServiceBüro“ in Stuttgart, in
Tablet-Startseite einen leichteren Einstieg in die    dem individuelle und unabhängige Unterstüt-
digitale Welt, ohne dass sie Angst haben müssen,      zung in Form von persönlicher Beratung vor Ort
etwas „Falsches“ anzuklicken.                         für die digitale Welt angeboten wird. So werden
                                                      beispielsweise im Rahmen der Techniksprech-
                                                      stunde praktische und lebensnahe Tipps für den
                                                      Kauf oder die Einrichtung eines Tablets gegeben.

                                                         Bei Fragen rund um das Projekt KommmiT
KommmiT-Launcher & KommmiT-Apps                          können Sie sich gerne an Isabell Tatsch
                                                         wenden unter:
                                                         06131/279675
Die KommmiT-Oberfläche kann den Bedürfnissen
der einzelnen Personen entsprechend individuell          oder via E-Mail an :
angepasst und je nach Bedarf erweitert werden.           tatsch@medienanstalt-rlp.de
Begleitet werden die Teilnehmenden von Ehren-            Weitere Informationen zum Projekt
amtlichen, die im Rahmen von Schulungen zu               finden Sie unter:
KommmiT-Begleiterinnen und -Begleitern aus-
                                                         www.kommmit.info
gebildet sowie durch fortwährende Veranstal-

                                                                                                       27
Das Konzept von KommmiT ist weiterhin in ein
 Netzwerk lokaler Dienstleister und bestehender
 sozialer Hilfsstrukturen eingebunden. Ziel ist es,
 mithilfe der digitalen Möglichkeiten insbesonde-
 re alleinstehenden, älteren Menschen neue sozia-

                                                                                             © LFK
 le Kontakte zu ermöglichen und diese dauerhaft
 zu stärken. Durch die Aktivierung lokaler Hilfs-
 strukturen können die Menschen länger in ihren
 eigenen vier Wänden leben.

 Mit dem umfassenden medienpädagogischen                           Miriam Brehm
 Konzept sowie den lokalen Netzwerkstrukturen
 ist das Projekt KommmiT ein gutes Beispiel dafür,    Miriam Brehm ist Referentin bei der
 wie es gelingen kann, ältere Menschen in ihren       Landesanstalt für Kommunikation Ba-
 digitalen Kompetenzen zu stärken, damit sie die      den-Württemberg und verantwortet
 Chancen der Digitalisierung überhaupt wahrneh-       die Medienkompetenzprojekte für Se-
 men und daran teilhaben können. In der noch aus-     niorinnen und Senioren. Im Rahmen
 stehenden Projektlaufzeit werden die im Projekt      des Projekts „Kommunikation mit in-
 gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse auf-           telligenter Technik“ (KommmiT) ist die
 bereitet, sodass diese auch für andere Regionen      LFK für das medienpädagogische Kon-
 nutzbar werden. So ist unter anderem vorgese-        zept und die Schulungen der bürger-
 hen, die im Rahmen von KommmiT entstandenen          schaftlich Engagierten zuständig.
 Materialien auch den Digital-Botschafterinnen
 und -Botschaftern für ihre Arbeit zugänglich zu
 machen und auf diesem Weg die Schnittmengen
 aus beiden Projekten der Stiftung MKFS optimal

                                                                                             © PicturePeople Fotostudios Mainz
 auszunutzen. Die Materialien, die sich insbeson-
 dere für eine 1-zu-1-Begleitung mit unerfahrenen
 Nutzerinnen und Nutzern eignen, werden derzeit
 entsprechend aufbereitet und stehen voraus-
 sichtlich ab Frühjahr 2020 zur Verfügung.

 Näheres zu diesem Beitrag finden Sie auf der
 Silver-Tipps-Webseite unter:
                                                                   Isabell Tatsch
 https://www.silver-tipps.de/kommmit-
 kommunikation-mit-intelligenter-technik/             Isabell Tatsch arbeitet als Referentin für
                   Oder scannen Sie einfach           Medienkompetenz bei der Stiftung Me-
                   diesen QR-Code:                    dienKompetenz Forum Südwest und ist
                                                      dort für das Projekt „Kommunikation
                                                      mit intelligenter Technik“ (KommmiT)
                                                      zuständig. Frau Tatsch ist Erziehungs-
                                                      wissenschaftlerin und seit vielen Jahren
                                                      im medienpädagogischen Bereich tätig.

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