The Beat must go on Seit 70 Jahren In der Firma Hotel-Start Ist gelungen - #1|2019 - DÜRENER Illustrierte WER WAS ...
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#1|2019
Jan. / Feb.
15. Jahrgang
ISSN 1860-6040
The Beat
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NAMEN
„Die Geburtshilfe im St. Marien-Hospital freut sich zum Jahresende über die 1500. Geburt im
Haus. „Wir gratulieren Nicole Kemming-Schüll und Lars Kemming zur Geburt ihres zwei-
ten Kindes. Und natürlich dem großen Bruder Carlo zur Schwester“, erklären Dr. med. Axel
Sauerwald, Chefarzt der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und Magdalene
Sanders, leitende Hebamme. Ella war 50 cm groß und 2370 Gramm schwer, als sie auf die
Welt kam. Nachdem die 1000. Geburt im St. Marien-Hospital in diesem Jahr bereits im August
eintraf, vermuteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits, dass in diesem Jahr erstma-
lig auch 1.500 Geburten stattfinden können. „Wir haben uns über jedes einzelne Kind gefreut“,
erklärt Geschäftsführerin Ulrike Hoberg. „Und die 1500. Geburt macht uns stolz, denn es
zeigt, dass unsere Innovationen im geburtshilflichen Bereich der letzten beiden Jahre die Frau-
en und Familien nachhaltig überzeugen.“ Zwischen 1300 und 1450 Geburten verzeichnete
das St. Marien-Hospital in den letzten Jahren. Erstmalig wurde nun die 1.500 Geburt registriert. Das St. Marien-Hospital hat auf der Internetseite www.
marien-hospital-dueren.de einen besonders beliebten Service eingerichtet. Unter der Rubrik „Babygalerie“ sind die Fotos der Neugeborenen zu sehen. Unser
Bild zeigt v.L. Ulrike Hoberg, Sr. Anke Braun, Nicole Kemming-Schüll mit der kleinen Ella, Dr. med. Axel Sauerwald, Lars Kemming mit Carlo,
Tobias Eßer, Magdalene Sanders und Magdalene Wiesener.
Den Goldenen Meisterbrief überreichte jetzt Kreishandwerksmeister Gerd Pelzer und Schlos-
ser-Innungsobermeister Karl-Heinz Loewenkamp an Bert Herpertz. „Die Auszeichnung
gehört mindestens zur Hälfte meiner verstorbenen Frau Lilo“, erklärte Bert Herpertz bei der
Ehrung der Handwerkskammer Aachen. 1952 hatte der heute 80jährige seine Lehre als Ma-
schinenschlosser im elterlichen Betrieb begonnen. Kenntnisse als Werkzeugmacher eignete
er sich ebenfalls bei der damaligen Firma Krafft & Schüll am Rurdammweg an. Nach seiner
Bundeswehrzeit bereitete sich Bert Herpertz in Abendkursen und samstags auf die Meister-
prüfung vor, die er 1968 ablegte. Wenig später machte er sich in Birkesdorf als Werkzeugbauer
selbständig. Im Rahmen der Expansion seines Unternehmens baute er neue Produktions-
hallen und Büros im Großen Tal. Sohn Marc und Schwiegertochter Claudia kümmern sich
bei „Herpertz Präzision“ heute um das Alltagsgeschäft. Unser Bild zeigt v. l. Lebensgefährtin
Constanze Fröhling, Uwe Günther, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Claudia
Herpertz, Gerd Pelzer, Bert Herpertz, Karl-Heinz Loewenkamp und Marc Herpertz.
Zwei ehrenamtlich tätige Grüne Damen des St. Augustinus Krankenhauses in Düren-Lendersdorf verabschieden sich aus dem langjährigen Dienst: Tinny
Mons war seit 1993, lediglich mit einer dreijährigen Pause, im Dienste der Grünen Damen. Katharina Macherey war seit 2010 im Einsatz. Gemeinsam
mit ihren Kolleginnen begleiteten sie Patienten auf den Wegen zu Behandlungen oder Untersuchungen, gaben Trost und Beistand oder boten Patienten,
Angehörigen und Besuchern Hilfe an. Renardo Schiffer, Geschäftsführer des St. Augustinus Krankenhauses, der stellvertretende Pflegedirektor Ramon
Koreman und Ehrenamt-Koordinatorin Monika Ganster bedankten sich bei Tinny Mons
und bei Katharina Macherey für ihr großes Engagement und Treue zum Lendersdorfer
Krankenhaus. „Die Grünen Damen sind unverzichtbarer Bestandteil in unserem Haus. Wir
sind sehr dankbar für die persönliche Mitwirkung und die Verbundenheit“, so Renardo Schif-
fer und Ramon Koreman einhellig. Als Dankeschön überreichten sie mit Renate Kaufmann
und Adelheid Schaaf Blumen und eine Urkunde. Das Bild zeigt v.l. Renate Kaufmann, Ra-
mon Koreman, Adelheid Schaaf, Tinny Mons, Monika Ganster, Katharina Macherey
und Renardo Schiffer.
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
willkommen in 2019. Wir wünschen allen um die Menschen weg vom PC und in die Die Dürener Illustrierte möchte weiterhin
unseren Lesern für die kommenden Mo- Städte zu locken. 2019 nah am Geschehen zwischen Heim-
nate Erfolg und ganz besonders Gesund- Erste Ansätze sind in der Vergangenheit bach und Linnich teilnehmen, um Ihnen
heit. gestartet. Doch es gilt nicht nun stur den monatlich interessantes, wissenswertes,
gefassten Vorhaben Taten folgen zu las- neues und aktuelles aus dem Rurgebiet zu
Die Region steht vor massiven Verände- sen, sondern die Pläne müssen permanent präsentieren. Allerdings nicht ungefiltert
rungen. Das Kaufverhalten in der wie sonst auf den Prüfstand gestellt und die aktu- als Sprachrohr diverser Macher, sondern
gewohnten umsatzstarken Vorweihnachts- ellen Veränderungen adaptiert, zur Not stets mit kritischem Blick.
zeit hat gezeigt, dass die Digitalisierung gekippt werden. Aktionen, die nur deshalb
nicht nur Segen mit sich bringt, sondern stattfinden, weil es Zuschüsse gibt, sind ei- Viel Spaß beim Lesen
ebenfalls Fluch. Die Steigerung der Attrak- ner natürlichen Evolution nicht hilfreich. Ihr Team
tivität der Städte lässt sich nicht alleine mit Das hat ebenfalls für den anstehenden
dem Austausch von Straßenbelägen erzie- Strukturwandel Gültigkeit. Für die Region
len. Da muss schon etwas weiter und vor tun sich hier große Chancen auf. Die gilt es
allen Dingen kreativer gedacht werden, zu erkennen und sinnvoll zu nutzen.
3
VORWORT
Liebe Dürenerinnen und Dürener,
liebe Gäste,
eine Verleihung des Ehrenrings der Stadt Düren ist ein seltenes Ereignis. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser
Ehrung, die Ende des Jahres 2018 nach einstimmigem Ratsbeschluss Heinrich August Schoeller zuteil wurde. Auf diese
Weise wurde eine Persönlichkeit geehrt, die jahrzehntelang ein großes Dürener Unternehmen der Papier-
industrie geführt hat, dessen Gesellschafter er bis heute ist. Darüber hinaus hat der so Geehrte regional und überre-
gional zahlreiche Ehrenämter in der Leitung von Industrieverbänden wahrgenommen und war in seiner Heimatstadt
Düren wesentlicher Initiator sowohl der Industriekonzerte als auch des Papiermuseums.
In dieser Ehrung wird auch deutlich, dass unsere Stadt Düren sich zu ihrer Geschichte und Gegenwart als
Industriestandort bekennt. Mehr als ein Viertel aller Arbeitsplätze stellt der industrielle Sektor. Unsere Firmen bieten
qualitativ gute Ausbildungs- und Arbeitsplätze.
Viele der in Düren hergestellten Produkte haben international einen hervorragenden Ruf. Dies sichert die
Zukunftsfähigkeit hiesiger Unternehmen.
Für das soeben begonnene Jahr 2019 wünsche ich allen Leserinnen und Lesern Gottes Segen, Gesund-
heit, Zufriedenheit und alles Gute!
Ihr Paul Larue
Bürgermeister
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Jeder hat irgendwie Laster. Die Dürener Innenstadt anderen Verkehrsteilnehmer kräftig fluchen. Die
hat einige zu viel davon. Denn, der Deutschen neue süd-östliche B56 ist kein Ersatz für die Laster,
Umwelthilfe sei Dank, ist in Düren richtig etwas die den südlichen städtischen Bereich zum Ziel
los. Allerdings trägt ebenfalls das städtische haben. Unverständlich ist, dass nicht schon auf
Tiefbauamt mit seiner suboptimalen Beschilderung dem Autobahnzubringer das Tiefbauamt diese
wesentlich dazu bei, dass sich in der Stadt eine Brummi-Fahrer bereits vor der Bahnbrücke - am
Menge Laster tummeln, sich nicht mehr viel besten ebenfalls in den Landessprachen unserer
bewegt, die Kölnstraße zur Standspur mutiert, östlichen Nachbarn - um den Stadtkern herum lenkt.
wie das Foto zeigt. Dort gibt es viele Brummis, Allerdings sind es sind nicht nur weither gereiste
die in Folge der „Dieselsperre“ nun ihren Weg Landstraßenkapitäne, die die an der Fußgängerzone
entlang der Post nehmen. Und wenn sich an mit ihren Zügen entlang fahren. Man sieht
der Ecke Kölnstraße/ Hohenzollernstraße dann ebenfalls ortskundige, heimische Lenker in den
gleich zwei Sattelschlepper begegnen, geht dort Fahrerkabinen. Geradezu so, als ob es Spaß macht,
neben der Post die Post in der Form ab, dass alle die Stadt zu verstopfen...
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AUSBLICK 2019
Willkommen im neuen Jahr.
2019 verspricht an der Rur
2019 verspricht einige diniert verspricht mit Rückblick
auf den letzten Annamarkt, der
ungewöhnliche Events
einige Höhepunkte, die man 2015 stattgefunden hatte, dass
sich unbedingt im Kalender das Programm, an dessen Fein-
vormerken sollte. heiten derzeit gearbeitet wird,
mit dem historisch angehauch- Landsknechte, Marktweiber wieder weit und breit keinen
In Düren selbst dürfte der ten Markt zu erinnern hatten und Gaukler nun mit einem Vergleich scheut.
Annamarkt das im letzten Jahr Bagger und Jahr Verspätung an die Rur.
wohl bunteste Bauarbeiter auf dem Kernpunkt ist die Ankunft
und interessan- Markt das der Annareliquie in Hochinteressante Stunden,
teste Ereignis des historische die für all jene ein Muss sind,
Jahres werden. Treiben denen die Zukunft nicht egal
Ursprünglich vertrieben. ist, ist der „Tag der Neugier“
angedacht alle Deshalb im Forschungszentrum Jülich.
drei Jahre an die kommen Das Forschungszentrum Jülich
Ereignisse rund die Ritter öffnet am Sonntag, 7. Juli 2019,
um das Jahr 1501 und die seine Türen und freut sich auf
viele neugierige Gäste. Von 10
bis 17 Uhr können kleine und
große Besucherinnen und Be-
sucher den Campus erkunden,
Forschung hautnah erleben
Düren. und mit Wissenschaftlerinnen
Damals hatte der Steinmetz und Wissenschaftlern ins Ge-
Leonhard das Schädelfragment spräch kommen.
in Mainz entwendet. Auf seiner Kinder sind eingeladen, an
Flucht von Mainz nach Korneli- einer Forschungsrallye teilzu-
münster kam er bis Düren und nehmen und auf eigene Faust
seitdem ist Düren Wallfahrts- auf dem Campus Antworten
ort. Freitag, 30. August, be- zu kniffligen Rätselfragen zu
ginnt das historische Fest und finden.
dauert bis Sonntag,
1. September an.
An diesen drei Tagen
dürfte die Dürener
Innenstadt einmal
wieder zu klein sein.
Helmut Göddertz,
der die Aktionen
des Vereins Dürener
Historienfeste koor-
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AUSBLICK 2019
International geht es dann schaft und anderen Bereichen Mit großen Hoffnungen blicken ihren neuntägigen Rummel
vom 24. Juni bis zum 28. haben in den letzten 25 Jahren die Dürener auf ihr ältestes lieben sich nicht mehr wohl
Juni in Düren zu. Der Kreis dazu beigetragen, dass das Fest, die kommende Annakir- gefühlt haben. Sinkende Besu-
Düren ist Gastgeber des 25. Deutsch-Russische Forum eine mes. Mit Hoffnung deshalb, cherzahl sind dafür ein Indiz.
Deutsch-Russischen Forums. der wenigen Brücken zwischen weil in den vergangenen Die Bewerbungsfrist für das
Hunderte Initiativen in Kultur, den Menschen in beiden Jahren verstärkt gewachsene Fest vom 28. Juli bis 4. August
Bildung, Wissenschaft, Wirt- Ländern, in letzter Zeit wieder Strukturen bei der Platzgestal- läuft in diesen Tagen aus. Bleibt
stärker genutzt wird. tung ohne Sinn und Verstand der Wunsch, dass bewährte
Der Vorsitzende des Forums, eingerissen wurden und viele „Bausteine „ der Kirmes wieder
Matthias Platzeck verweist Besucher, die seit Jahrzehnten Zugang finden.
darauf, dass das DRF seit einem
Vierteljahrhundert und gerade
in dieser Zeit, da die Beziehun- 1. Trauringstudio im Kreis Düren
gen zwischen Deutschland und
Russland sehr schwierig seien
und viele Kontakte abgebro-
chen wurden, beständig den
zivilgesellschaftlichen Dialog
fördere.
Der Kreis Düren unterhält seit
2011 eine Partnerschaft mit
der bei Moskau gelegenen
Stadt Mytischi. Dazu Landrat
Wolfgang Spelthahn: „Wir Kom-
munen können mit gelebten
Partnerschaften dazu beitra-
gen, dass sich das Verhältnis
zwischen Deutschland und
Russland verbessert. Wenn
Entspannung auf höchster
Ebene schwerfällt, dann muss
sie eben von unten nach oben
hinaufgetragen werden“.
Erst im Sommer hatte das
Young Leader Seminar im Kreis
stattgefunden. Dabei haben
sich 30 junge Führungskräfte
aus Russland und Deutschland, Markt 18 • 52349 Düren
mit dem Thema „Energie und 0 24 21 / 1 63 93
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GESCHICHTEN 2018
„Ich bin der festen dass Düren den alten Glanz
Überzeugung, dass wiedererlangen kann; vielleicht
in dieser Stadt gute sogar noch ein wenig mehr als
Entscheidungen das.“
getroffen werden.
Es wird in den Den alten Glanz wiedererlan-
nächsten Jahren gen möchte derweil auch der
viele Möglichkeiten Hamburger SV. Der ehemalige
geben, diese Stadt „Dino“ der Bundesliga, das
in ihrer Infrastruk- schier unabsteigbar schei-
tur weiterzuent- nende Gründungsmitglied
wickeln.“ Und, das der deutschen Fußball-Elite,
sagt Schmiedel, kollabierte zum Ende der
als wäre es ein vergangenen Saison und stieg
Versprechen: „Ich doch ab in die 2. Bundesliga.
glaube daran, Mittendrin Frank Wettstein.
Der 45-Jährige, gebürtig aus
Schlich, berichtete Meier vom
letzten Bundesliga-Spieltag
jener katastrophal verlaufenen
Saison. Irgendwann im Laufe
der Partie stand der Abstieg
fest, da der HSV auf Schützen-
Tolle Gäste mit
hilfe angewiesen war, die er
nicht bekam. „Ich war damals
ihren Geschichten 2018
Seit einigen Wochen hat das Finanzvorstand des Hamburger auch für den Faktor Sicher-
Dorint-Hotel in Düren seinen SV, standen Rede und Antwort. heit zuständig – leider“, sagte
Betrieb aufgenommen. Einer Doch zurück zu Schmiedel. Wettstein trocken.
der kreativen Köpfe hinter
Konzeption und Entwicklung Dieser bekannte: „Viele Men- Kurz vor Ende der Begegnung
des Bismarck Quartier heißt schen haben mir berichtet, stürmten „etwa 50 bis 100
Georg Schmiedel. Einblicke in wie schön und prächtig Düren Personen“ den Innenraum,
seine Visionen für Düren gab er einst war.“ Er habe festgestellt, doch rund 50 000 HSV-Fans
anlässlich des Jahresrückblicks dass städtebaulich in den ver- stimmten das Hamburglied an
2018 präsentiert von DÜRE- gangenen Jahrzehnten einiges und entspannten die Situa-
NER Illustrierte und Radio Rur. auf der Strecke blieb. Nun sei tion so. Es blieb der Abstieg.
Auf der Bühne gab aber nicht allerdings eine neue Bauphase Die schwerste Stunde des
nur Schmiedel gegenüber eingeleitet. Die Errichtung des HSV. Doch der Traditionsklub
Radio-Rur-Chefredakteur Die- Hotels mit Gastronomie sei erst berappelte sich im Sommer.
trich Meier Einblicke in seine eines von vielen Bauprojekten, Als Herbstmeister ging es in
Gefühlswelt. Ebenfalls Reederin die das Aussehen Dürens in die Winterpause – und, so hofft
Waltraud Heuken, Köhler Gerd den kommenden Jahren verän- Wettstein, bald wieder zurück
Linden und Frank Wettstein, dern würden. in die Bundesliga.
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GESCHICHTEN 2018
Ein anspruchsvolles Wagnis Wer Eifeler Holzkohle für
gingen Waltraud Heuken und sommerliche Grillabende
ihr Mann Franz-Josef ein, als verwenden möchte, der sollte
die Reeder, die für den Betrieb schon jetzt ordern. Köhler
der Rurseeschifffahrt verant- Gerd Linden erklärte: „Unsere
wortlich zeichnen, ihre neue Holzkohle ist schnell ver-
„St. Nikolaus“ von Mondorf griffen. Sie wird auch gerne
am Rhein bei Bonn bis in die verschenkt, denn sie erreicht
Eifel über scharfe Eifelkurven
transportierten. „Das war ein eine Hitze, die für
großes Stück Arbeit“, gestand das Grillfleisch ideal ist.“
Heuken. Teilweise Millime-
terarbeit. Und auf Meiers Arbeitet Linden einmal nicht
Nachfrage, wann denn das mit seinen Söhnen auf einem
nächste Schiff zum Rursee Meiler, ist er übrigens als Niko-
verbracht werde, antwortete laus unterwegs. Das übrigens
sie lachend: „Das wird hof- schon seit 45 Jahren. „Der De-
fentlich nicht mehr so schnell zember ist immer ausgebucht“,
der Fall sein.“ verrät er schmunzelnd.
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SHAKERS
Vier Männer sitzen am kleinen
Tisch. Vor den Jungs Kaffee
und eine „Riemchen-Taat“.
Es ist Dienstagabend in der
Bergstrasse in Birgel. Kaum ist
der Kuchen verschlungen geht
es los. Die Beats von „Bye Bye
Jonny“ und „Twist and Shout“
schallen aus dem alten Fach-
werk über die steile Straße.
Die „Shakers“ haben ihren
Probeabend. Die „Shakers“ sind
Dürens älteste Beatband. Seit
1962 ist der Beat der Rhyth-
mus, der ihr Leben bestimmt.
Damals war jeder der Truppe
13 Jahre alt und sie waren eine
der ersten Schülerbands der
Stadt. In diesem Jahr werden
alle 70. Wolli Engels und Peter
Frauenrath an den Gitarren,
Die Rentnerband
Peter Leisten am Bass und
Heinz Hoffmann am Schlag-
zeug: die aktivste Rentnerband
an der Rur.
Seit vier Jahren tourt das
Quartett mit steigendem Zu- Wolli Engels, damals Schüler nachgespielt. Stundenlang, bis Das Beat-Fieber hatte die
spruch wieder durch die Säle des Naturwissen- es stimmte.“ Jugend an der Rur erreicht und
und versetzt ihr Die ersten mit den Auftritten
Auftritte gab es der „Shakers“ eröff-
dann in einem neten sich für die
Saal neben dem Heranwachsenden
Merzenicher eine ganz neue
Sportplatz und Freizeitbeschäf-
später auch bei tigung. Mit zwei
schaftlichen Gymnasi-
Publikum in Ekstase. Alleine im ums, erinnert an die An-
vergangenen Jahr waren es 40 fänge 62/63, als sich die
Auftritte. Und es hat den An- Schülerband formierte
schein, schaut man sich die Da- außer ihm gehörten Robert Vitzer in Merken. Mark Eintritt
men und Herren im Publikum Erben, Ali Bohrmann und Gerd „Jugendball“ nannte sich das war man dabei.
an, dass es die gleichen sind, Schaplewski zur Urbesetzung ganze und die Veranstaltung Wolli Engels:
die vor mehr als einem halben der „Shakers“. startete um 15 Uhr. Abends um „Da wurden
Jahrhundert schon regelmäßig „Wir haben vor dem Radio 22 Uhr wurde eingepackt. Die sicherlich dann
beim Jugendball als Jungen gehockt und mit unseren Gi- Väter fuhren die Musiker zum auch Kontakte
und Mädchen aktiv waren. tarren die Lieder abgehört und Auftritt. geknüpft, die
10IM ZEICHEN DES BEATS
später in einer Ehe endeten...“
Zehn Mark Gage gab es für
jeden der vier Schüler-Musiker
zu Beginn. Später stieg die
Gage dann auf 50 Mark an.
Wolli Engels: „Die Eltern ver-
walteten das Geld und gaben
nur einen Teil an uns weiter.
Der Rest wurde gespart und
investiert.“
Zu Beginn nutzten die Musiker
alte Röhrenradios, um ihre
Gitarren zu verstärken. Auf der
Bühne lag dann eine Decke
darüber, um Professionalität zu allen lautete das Motto: „Come drauf haben, spielen sie aus
zeigen... Später dann folgten on and sing“. den Effeff. Bevor das Quartett
echte Verstärker, dank der Ein gutes Jahrzehnt hielt sich in die Saiten und zu den Drum-
Rücklagen aus den Gagen. die Euphorie um den zwei- Sticks greift, sind Kaffee und
Die Beat-Welle rüttelte das oder dreistimmigen Gruppen- Kuchen angesagt, man tauscht
gesamte Rurgebiet auf. gesang, begleitet von zwei sich aus und entwickelt Ideen.
Schnell etablierten sich weitere E-Gitarren, dem E-Bass und Der Raum selbst ist klein und
Bands an der Rur, die Stones, dem Schlagzeug. vollgestopft mit Equipment
Beatles, Shadows, Kings, Alle vier Bandmitglieder der der 60er-Jahre. Die Wände
Spencer Davis und natürlich aktuellen Shakers waren in voller Plakate und Poster, die
die deutschen Beat-Größen mit der Szene unterwegs. Mit dem an die einzelnen Auftritte der
den Lords und den Rattles wa- Ende der heißen Beat-Zeit, Band erinnern. Röhrenradios
ren das Maß der Dinge und bei Ende der 60er -und Anfang der stehen im Regal. Der erste Fußkompetenzzentrum Düren
70er-Jahre fielen viele Eindruck vermittelt einen mu- Kölnstraße 67 · t.: 0 24 21 / 1 64 99
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Formationen auseinan- sealen Charakter dieses wilden
der. Jahrzehnts.
2014 entstand dann der Die „Shakers“ legen Wert
Gedanke, an die alten darauf, bei ihren Auftritten
Mo. 12 - 20 Uhr, Di. 10 - 20 Uhr, Mi. + Do. 10 - 22 Uhr, Fr. 10 - 20 Uhr, Sa. 8 - 14 Uhr
und nach Vereinbarung
Zeiten anzuknüpfen. Um ausschließlich auf die Technik
Wolli Engels scharten der damaligen Zeit zurück
sich Peter Leisten, Peter zu greifen. Das will gepflegt
Frauenrath und Heinz werden. Da hilft nicht selten
Hoffmann zu den „New die Ebay-Adresse, um Ersatztei-
Shakers“. le aufzuspüren oder das eine
Das Revival fand im „Multi oder andere Instrument zu
Kulti“ statt und die Truppe ersteigern.
war vom Zuspruch der
Zuhörer überwältigt. Statt Den nächste Auftritt der „Sha-
nur noch einmal zusam- kers“ gibt es am 18. Januar, 20
men in die alten Zeiten zu Uhr, im MultiKulti im Haus der
entfliehen, hat sich quasi Stadt in Düren.
eine zweite Beat-Karriere Für den Herbst plant die Band
rund um die Band entwi- im Stillen ein größeres Event.
ckelt. Dann sind alle vier 70 Jahre alt
Dienstags ist Probenzeit. - sie wollen zeigen, wozu 280
Wobei das Wort Probe Jahre auf der Bühne fähig sind:
überbewertet ist. Die rund The Beat must go on.
60 Titel, die die „Shakers“
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11CARITAS
Jahren dramatisch ab. Auf Älterwerden kritisch: „Schon
Bitten des Bischofs von Aa- unsere Sprache bringt die
chen, gründete die Caritas Angst vor dem Alter zum Aus-
vor 40 Jahren die ersten druck“ so Graf. Die Empathie
Sozialstationen, weil die der Mitarbeiter würde redu-
Versorgung der Menschen ziert auf die routinierte Pflege
nicht mehr gewährleistet des Körpers und plädierte
war. dafür, den Erfahrungsschatz
der „Experten am Krankenbett“
„Anfangs vor 40 Jahren nicht außer Acht zu lassen.
waren es erstmal nur Fachbereichsleiter Elmar
neun Mitarbeiter, die Jendrzey, der diesen Dienst
von den Kirchenge- seit vielen Jahren wesentlich
meinden zur Caritas prägt, dankte zum Schluss des
übernommen wurden. offiziellen Teils vor allem sei-
an die Gründung im Vor zehn Jahren – beim drei- nem Organisationsteam und
Der regionale Caritas- April 1978 der damals noch ßigjährigen Jubiläum – waren leitete zum geselligen Teil des
verband feierte vier Jahrzehn- „Sozialstation für Kranken-, es dann schon 150 Kollegin- Festakts über.
te häusliche Pflege und rückte Alten- und Familienpflege“ nen und Kollegen und heute
dabei vor allem die Leistung genannten Einrichtungen. Die haben unsere Pflegestationen Den Organisatoren rund um
der vielen Pflegekräfte in den ersten Stationen wurden in rund 360 Mitarbeiter“ be- Elmar Jendrzey war es eine
Vordergrund. Sie sind seit vier Jülich und Vossenack gegrün- schrieb Hucko die Entwicklung Herzensangelegenheit, dass
Jahrzehnten das Rückgrad der det. Sechs weitere sollten im des größten Pflegedienstes im bei diesem Jubiläum vor allem
häuslichen Pflege. Laufe der Jahre folgen. Kreis Düren. die Mitarbeiterinnen und
Kirche und Caritas reagierten Es folgten die Grußworte von Mitarbeiter der ambulanten
Die Festlichkeiten begannen so auf einen Wandel in der Maria Buttermann, Philipp Pflege im Mittelpunkt standen
mit einem Festgottesdienst in Gesellschaft. Das sich Küm- Knippertz, Dr. Ralf Nolten und und für ihren engagierten
St. Peter zu Birkesdorf, zele-
briert von Propst Josef Wolff Der Dienst am Mitmenschen erdet
und den Diakonen Winfried
Zeller und Josef Boltersdorf. In
seiner Predigt dankte Wolff vor
allem den Menschen, die sich
in der caritativen Arbeit früher
und heute engagieren. „Für
mich ist Caritas übrigens der
sympathischste Wesensvoll-
zug von Kirche“, so der Pfarrer,
„weil Dienst am Mitmenschen
erdet. Da bewährt sich mein
Christ-Sein, da werde ich
gefordert.“
Wolff betonte in diesem
Zusammenhang, wie wichtig
Zuwendung und Aufmerk-
samkeit in der Pflege und im
Umgang mit dem Nächsten
sind und nutzte das Motto
des Gottesdienstes „Folge mir
nach!“ (Matthäus 9,9) zum mern um Alte, Kranke oder Liesel Koschorreck, die alle Dienst am Menschen den ver-
Aufruf, den guten Beispielen anderweitig Hilfsbedürftige eine lange Verbindung zum dienten Dank bekommen. Da-
zu folgen. konnte nicht mehr allein wie Caritasverband haben. her hatte der Caritasverband
vormals von den Gemeinde- Die Festrede hielt Gerda Graf, sie zu einer Teamparty in die
Im Anschluß feierten dann schwestern erledigt werden, Pionierin auf dem Gebiet der Dürener Endart eingeladen.
Mitarbeiter und geladene die Menschen Zuhause Hospizarbeit und engagier- Die Hauswirtschafts-Kollegen
Gäste den Festakt in der aufsuchten und sich kümmer- te Verfechterin der Rechte aus den Altenzentren hatten
benachbarten Festhalle ten. Die Gesellschaft wurde schwerkranker und sterbender es sich nicht nehmen lassen,
Birkesdorf. Nach einem kurzen älter, die Fürsorge durch die Menschen, die seit 2016 auch ein umfangreiches Buffet für
Sektempfang begrüßte Cari- Großfamilie veränderte sich Mitglied des Caritasrates ist. die Party aufzubauen. Bei
tas-Vorstand Dirk Hucko die und die Zahl der Gemeinde- Sie beleuchtete den gesell- Liveband und DJ feierte man
Anwesenden und erinnerte schwestern nahm in den 70er schaftlichen Umgang mit dem bis in den späten Abend.
12SPORTABZEICHEN / RECHT
Der Jahrhundertsommer 2018
hat die Beschäftigten der
Laufen, Silber oder Bronze entscheiden
die persönlichen Bestleistun-
Freude an der Bewegung und
der Gemeinschaft gehabt
Kreisverwaltung Düren nicht
sonderlich beeindruckt. Genau
Springen, gen in vier Disziplinen, wobei
Alter und Geschlecht stets
und zugleich etwas für ihre
Gesundheit getan“, würdigte
83 Mitarbeiterinnen und Mitar- Werfen, berücksichtigt werden. er den Trainingsfleiß und die
Stoßen,
beiter (oder deren Angehörige) Leistung der Absolventen.
erwarben in diesem Jahr im Zum guten Schluss überreichte
Schleudern,
Rahmen des Projekts „Gesun- Landrat Wolfgang Spelthahn Ein besonderes Dankeschön
des Kreishaus“ das Abzeichen den fitten Feierabendsport- galt Jürgen Hüllen, der das
des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB). Das war
einer mehr als im Vorjahr und
Walken lern jetzt die Urkunden und
Abzeichen: „Sie alle haben
Team der ehrenamtlichen Trai-
ner und Prüfer geleitet hatte.
damit eine neue Bestmarke.
Wie in den Vorjahren wurde
während der hellen Jahreszeit
auf Sportanlagen in Düren
und Kreuzau regelmäßig unter
Anleitung trainiert. Dadurch
waren bei den Prüfungen
persönliche Bestleistungen
beim Laufen, Springen, Werfen,
Stoßen, Schleudern, Walken
oder beim Radfahren und
Schwimmen möglich. Über die
Auszeichnung mit dem Spor-
tabzeichen in der Stufe Gold,
Es gibt wohl nur wenige An- ner analogen Anwendung des des Treuhänders nach den auf-
gelegenheiten, die so kompli- §319 II Nr. 5 HGB, wonach dann sichtsrechtlichen Vorschriften,
ziert und wenig durchschaubar letztlich ein Treuhänder in der nicht aber für die Wirksamkeit
sind wie ein Versicherungstarif. privaten Krankenversicherung der von ihm nach seiner Bestel-
Deswegen hat sich die private nicht unabhängig sein könne, lung abgegebenen Erklärung
Krankenversicherungsbranche wenn er eine nennenswerte ist. Deshalb sei diese von den
vor 25 Jahren dazu verpflich- Vergütung für seine Treuhän- Zivilgerichten im Rechtsstreit
Der Autor Axel Steiger ist Partner der Kanzlei
tet, Treuhänder einzusetzen, dertätigkeit bei einem Unter- über eine Prämienanpassung Dettmeier | Rechtsanwälte und zugleich
die überprüfen sollen, ob die nehmen erhält – AG Potsdam nicht gesondert zu prüfen. In- Fachanwalt für Familien- und Sozialrecht.
Beitragserhöhungen tatsäch- 29 C 122/16 vom 18.10.2016- soweit habe allein die Auf-
lich den gesetzlichen Vorgaben . Die war der Startschuss für sichtsbehörde aufgrund der
entsprechen. Das Problem an eine Reihe von gerichtlichen ihr vom Gesetzgeber einge- tragsanpassung stattfindet.
Der Bundesgerichtshof hat des-
Überprüfung der Prämienerhöhung lohnt sich halb den Rechtsstreit an das Be-
rufungsgericht zurückverwie-
sen, damit dieses prüfen kann,
der Sache aber ist: Diese Treu- Entscheidungen OLG Cel- räumten Mitwirkungsbefug- ob die die Prämienanpassung
händer werden von den jewei- le 8 U 57/18 vom 20.8.2018; nisse sicherzustellen, dass das ausreichend begründet und
ligen Versicherern selbst be- LG Offenburg 2 O 379/17 vom Versicherungsunternehmen auch die materiellen Voraus-
zahlt – und haben nicht selten 27.07.2018; LG Frankfurt 14 O mit der Prüfung der Prämien- setzungen für die Prämienan-
ein enges Verhältnis zu diesen. 203/16 vom 18.01.2018; LG Ber- kalkulation einen unabhängi- passung vorgelegen haben.
Trotzdem sollen sie angeblich lin 23 O 78/16 vom 10.01.2018-. gen und sachkundigen Treu-
unabhängig sein. Das Amts- Jetzt ist die Problema- händer betraut; die Interessen BGH Urteil vom 19. Dezem-
gericht Potsdam erklärte in ei- tik, ausgehend vom Urteil des Versicherungsnehmers sei- ber 2018 - IV ZR 255/17
nem wegweisenden Urteil die des Amtsgerichts Potsdam en dadurch gewahrt, dass im
Beitragsanpassung eines pri- beim BGH angekommen. Rechtsstreit über eine Prämie- Also eine Überprüfung der Prä-
vaten Krankenversicherers für nerhöhung vor den Zivilgerich- mienerhöhung der Kranken-
unwirksam, weil der Treuhän- Dieser hat entschieden, dass ten eine umfassende materielle versicherung lohnt sich also.
der nicht unabhängig gewesen die Unabhängigkeit nur die Vo- Prüfung der Ordnungsgemäß-
sei und begründete dies mit ei- raussetzung für die Bestellung heit der vorgenommenen Bei-
Sie haben eine Frage?
Dann schreiben Sie uns:
info@dettmeier.de
1370 JAHRE IM JOB
Wer ein Fahrradkörbchen auf
den Gepäckträger schnallt,
der hat vermutlich ein Produkt
in den Händen, das auf einer
Maschine aus Düren gefertigt
wurde. Die inzwischen kun-
terbunten Körbchen sind aus
Streckmetall geformt.
Und ebenfalls Teile der gülde-
nen Fassade des
neuen Dorint-Hotels an
der Bismarckstraße bestehen Treuer Begleiter für nenfabrik Brück. Als Lehrling
hatte Hubert Gladbach in dem
aus Metallblech, dass auf einer
Stanze aus Düren geschnitten
und geformt wurde.
vier Generationen Unternehmen mit der Ab-
sicht begonnen, Technischer
Zeichner zu werden. Das hat
ist seit 1906 im Geschäft und deren Wünschen und Anfor- er geschafft, als teilhabender
Das Kowhow der Fertigung derzeit ist die vierte Generation derungen entsprechen. In Geschäftsführer schied er spä-
von Streckmetall steckt in den angetreten Spezialmaschinen diversen Nischenmärkten ist ter aus dem Unternehmen aus,
Köpfen der Mitarbeiter der zu fertigen, um den weltweit Brück mit seinen Maschinen dem er allerdings bis heute die
Maschinenfabrik Brück in Nord- verstreuten Kunden Werkzeu- und Knowhow Weltmarktfüh- Treue hält. Nicht nur um der
düren. Der Familienbetrieb ge an die Hand zu geben, die rer, geht es um das „Strecken“. Vergangenheit wegen.
Wann immer er Zeit, Lust und
Ein Kopf hat sich in den letzten Laune hat, aber ebenfalls,
70 Jahren maßgeblich immer wenn seine Erfahrung und sein
wieder „gestreckt“, um das Fa- Wissen gefragt sind, Hubert
milienunternehmen zum Erfolg Gladbach ist zur Stelle. Denn
zu führen: Hubert Gladbach. seitdem er 2007 den Geschäfts-
Kurz vor dem Jahreswechsel führerstuhl verlassen und seine
feierte der rüstige Senior ein Anteile zurück verkaufte, ist
nicht alltägliches Jubiläum. Seit der 85-Jährige nach wie vor
70 Jahren gehört er zur Maschi- als Berater per Vertrag für das
Frische ins Bett:
Reinigung von Feder- und Steppbetten,
Feder- und Steppkissen, Topper
und Matratzenschoner . nn
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14STANZEN UND SCHNEIDEN
Unternehmen tätig.
Ausdruck, wie sehr der Senior
mit der Maschinenfabrik ver-
bunden ist, zeigt der Umstand,
dass er zur Zeit des Gründers
Matthias Brück seine Ausbil-
dung begonnen hat, Sohn Felix
Brück sen. ebenso diente wie
Bruno Glöckner und nun der
vierten Generation der Familie
mit Patrick und Jens Glöckner.
Schmunzelnd fügt Hubert
Gladbach hinzu: „Die fünfte Ge-
neration habe ich auch schon
kennen gelernt.“
Das international tätige Fami- Bei der Herstellung der zurück nach Düren finden, um waren wilde Zeiten“ und in
lienunternehmen ist Experte Anlagen und Maschinen hier für neue Anforderungen „Klein Chicago“, wie der Grün-
für Pressen und Sondermaschi- greift Brück auf eine hohe angepasst zu werden. Nicht gürtel im Volksmund genannt
nen für die Blechbearbeitung. Fertigungstiefe zurück. Alle selten kennt Hubert Gladbach wurde, gab es mitunter eigene
Die Perforierpressen und Komponenten werden im diese Scheren und Stanzen, Gesetze.
Streckmetallpressen sowie Haus selbst konstruiert, in der da er einst maßgeblich an der Das relativierte sich mit den
Spezialpressen zur Fertigung eigenen Schweißabteilung Konstruktion beteiligt war. Jahren. Die Lehre als Techni-
von Langteilen für die Beschla- geschweißt und anschließend scher Zeichner lag dem jungen
gindustrie sind technologisch auf modernen Bearbeitungs- Er erinnert sich an seine Anfän- Mann. Doch er wollte mehr
richtungsweisend und auf dem maschinen bearbeitet und ge im Alter von 13 Jahren bei und studierte nebenher. 1962
Markt fest etabliert. Erst in die- komplett montiert, um vom Brück. Die Schule hatte er mit war er Ingenieur und später
sen Tagen hat eine der größten Kunden in Düren abgenom- dem Besuch der Ostschule ab- wurde ihm die Büroleitung
und stärksten jemals gebaute men zu werden. Im Anschluss geschlossen. Nach der anvertraut. Ab 1984 zeichnete
Streckmetallmaschinen, mit ei- erfolgt die Demontage, der Zer- störung er dann für den technischen
ner Presskraft von 350 Tonnen Versand und der Wiederaufbau Dürens Bereich für 23 Jahre verant-
und einer Bearbeitungsbreite und die Inbetriebnahme beim hatte wortlich.
von 3,10 Meter das Werk in Kunden. die Wie eng das Unternehmen mit
Norddüren in Richtung Mexiko Die Maschinen von Brück Fami- seinen Mitarbeitern verbunden
verlassen. Derzeit werden 85 haben eine lie im ist, zeigen weitere Arbeitsju-
Mitarbeiter beschäftigt. ext- relativ biläen zum Jahreswechsel.
Doch Brück kann nicht nur heil Jeweils 25 Jahre sind Bartho-
schwere und „grobe“ Werk- ge- lomäus Rühe und Guido Neff-
zeugmaschinen fertigen. blie- gen bei Brück. Vier Jahrzehnte
Ebenfalls das Werkzeug für be- schaffen Thomas Gans, Norbert
hauchdünnes Streckmetall nen Nüsser, Achim Schlepütz und
aus Kupferfolie, das in die Peter Ziob in dem Famili-
Faserverbundwerkstoffe von rem lange Lebensdauer. So Grün- enbetrieb. Nach 49 Jahren
Flugzeugen als Blitzschutz kommt es immer wieder vor, gürtel Betriebszugehörigkeit hat sich
eingearbeitet wird, stammt aus dass nach Jahrzehnten die eine Bleibe Josef Ramm in den Ruhestand
der Dürener Fertigung. Maschinen wieder den Weg gefunden. „Das verabschiedet.
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15EHRENAMT
Einer der
schönsten
Termine
im Jahr für
Vettweiß
„Das ist einer der schönsten Vereinen zur Erhaltung der betreut seit mehr als zehn Eltern ihre Kinder zum Kinder-
Termine im Jahr“, gestand Geschichte und alter Gerät- Jahren die Schulbibliothek. garten bringen, ohne das Auto
Bürgermeister Joachim Kunth schaften, der Kleiderkiste, Jede Woche verbringt sie dort zu nutzen.
anlässlich des Ehrenamtsfests dem Vettweißer Tisch, den mehrere Stunden, um Bücher Die Kinder der Johanniter-Kin-
der Gemeinde Vettweiß. Es Teams der Seniorenbetreuung zu sortieren, sich um den Be- dertagesstätte aus Jakobwül-
ginge darum, ehrenamtlich und der Flüchtlingshilfe der stand zu kümmern und nicht lesheim erhielten 200 Euro für
engagierten Menschen ein- Gemeinde Vettweiß. Aber zuletzt sorgt sie sich um die ein Müll- und Recycling-Pro-
fach einmal „Danke“ zu sagen. auch die stillen Helferinnen Schüler, die zur Ausleihe der jekt.
und Helfer, die keinem Verein Bücher kommen.
Zu Gast waren Ehrenamtler angehören, und ebenfalls die Hils interessierte sich von Bürgermeister Kunth zeigte
aus den Musik-, Gesang- und Freiwillige Feuerwehr waren seiner Jugend an für die sich begeistert von den Ideen
Sportvereinen, den Schüt- zugegen. Geschichte Sievernichs. Jahr- zum umweltbewussten Han-
zenbruderschaften und zehntelang sammelte er Daten deln: „Mit solchen Projekten
Karnevalsgesellschaften, Die Ehrenamtspreisträger in und Fotos seines Heimatorts. fördern die Kindertagesein-
Förderkreisen, Gartenbau- und diesem Jahr heißen Andrea Er dokumentierte unter an- richtungen das Bewusstsein
Dorfverschönerungsgruppen, Möller und Jochen Hils. Möller derem in einem 120-seitigen für diese wichtige Aufgabe
Bildband den Umgang mit unsererseits.“
den Investitionen des Bauver- Walfried Heinen, Kommunal-
eins und all die Arbeiten, die betreuer der Innogy, freute
ehrenamtlich zur Realisierung sich mit ihm und betonte: „Alle
der Pläne von vielen fleißigen Preisträger haben sich wirklich
und tüchtigen Helfern geleis- etwas Tolles einfallen lassen.
tet wurden. Ich bin immer wieder über-
rascht, wie vielfältig bereits
Außerdem würdigten die bei Kindern umweltbewusstes
Gemeinde Vettweiß und Verhalten im Hinblick auf
Innogy besondere Initiativen, Nachhaltigkeit und Ressour-
die Energie effizient einsetzen censchonung sein kann.“
oder die Umweltbedingungen Geehrt wurden im Rahmen
in der Kommune erhalten der Veranstaltung zudem die
oder verbessern, mit dem Blutspender Walter Zurhelle
Klimaschutzpreis 2018. für seine 50. Blutspende und
Roland Günther Winkler für
Die Kindertagesstätte St. seine 75. Spende. Sie retten
Gereon aus Vettweiß gestal- durch ihr Engagement Men-
tete Projekte zum sparsamen schenleben.
Umgang mit dem Thema Eine Ehrenamtskarte erhiel-
Wassernutzung und erhielt für ten nicht nur Klara Lensing,
das Engagement unter dem Dieter Sturmhöfel, Elfriede
Titel „Wunder Wasser/Wasser Zimmer-Johnen, Ralf Ecker,
Wunder“ 500 Euro. Ernst Ecker und Udo Krabbel,
„Zum Kindergarten ohne sondern auch die langjährigen
Auto“ hieß das umweltscho- Ratsmitglieder Irmgard Ros-
nende Projekt der AWO-Kita broy und Angelika Stockem
Sonnenschein aus Gladbach, sowie der langjährige Leiter
für das sie 300 Euro erhielt. der Freiwilligen Feuerwehr
Eine Woche lang sollten die Ralf Weyers.
16STIFTUNG
Eine traditionelle Zusammen- Gutscheine aus Niederzier,
kunft im Atrium des Niederzie- haben etwas die sich seit
rer Burggebäudes entwickelt mit Würde zu Jahrzehnten in
sich immer mehr zu einer Art tun, denn so vielen sozia-
Familienfeier. Dort gaben sich können die len Bereichen
nun wieder Menschen ein Empfänger engagiert und
Stelldichein, die ein Herz für gezielt Dinge tatkräftig mit-
Bedürftige sowie für Tiere ha- einkaufen, wirkt.
ben – manche sogar für beides. die ihnen Für einen zum
Die Innecken-Prüss-Stiftung wichtig sind Nachdenken an-
verteilte ihre Erträge. Dank oder ihnen regenden Impuls
zahlreicher Spender wurden Freude sorgte an dem
7.604,15 Euro ausgeschüttet. machen“, Abend erneut
Empfänger dieser Zuwendun- erklärte der aus Hambach
gen sind Vereine, Verbände Vorstands- stammende Be-
und Organisationen aus mitglied nediktinermönch
der Region, die bedürftigen Hartmut Frater Antonius
Menschen oder Tieren in Not Prüss. In OSB aus der Abtei
helfen. Darüber hinaus organi- Koopera- Kornelimüns-
ter. In seinem
Für bedürftige Schlusswort un-
terstrich Bürger-
Menschen oder
meister Hermann
Heuser, er sei
froh, dass Stiftun-
die Tiere in Not gen wie diese den
Menschen, denen
es wirtschaftlich
siert die Stiftung seit Jahren in tion mit der Wohnanlage So- Begünstigte waren jetzt der nicht so gut gehe, in dieser
Eigenregie und in Kooperation phienhof Niederzier und dem Caritasverband für die Region Zeit konkrete Unterstützung
mit der Gemeindeverwaltung AWO-Zentrum Huchem-Stam- Düren-Jülich für Tiertherapie zukommen lassen.
eine Paketaktion kurz vor den meln half die Stiftung zudem mit Senioren, der Verein Kat-
Weihnachtsfeiertagen. An in sogenannten Härtefällen zen in Not Düren, der Verein „Einen Termin mit ihr zu ver-
die Paketaktion, bei der 41 mit Einkaufsgutscheinen für „Soziale Arbeit für Mensch und einbaren, ist fast unmöglich“,
Lebensmittelpräsente verteilt Bekleidung und Schuhe. Tier“ (Samt) Jülich, der Verein sagte Marie-Theres Inne-
wurden, erinnerte die Stif- Insgesamt fünf Vereine und Tiere als therapeutische Beglei- cken-Prüss, als sie die diesjäh-
tungsvorsitzende, Marie-Theres Organisationen aus der Region ter Jülich sowie die Tiernothilfe rige Trägerin des Stifterpreises,
Innecken-Prüss, indem sie Bür- wurden beim Stiftungsfest be- Niederzier. Gertrud Scheidweiler, vorstell-
germeister Hermann Heuser dacht und mit insgesamt 3 100 Mit dem seit 2013 alljährlich te. Das Wort Vorstellen bedeu-
symbolisch ein solches Paket Euro für ihr karitatives Wirken verliehenen Stifterpreis wurde tet in diesem Fall beinahe so
überreichte. Die Geschenkkar- unterstützt. Seit Gründung erneut das herausragende viel wie „Eule nach Athen zu
tons enthielten Gutscheine, im Jahr 2006 hat die Stiftung Engagement einer Einzelper- tragen“. Denn die Geehrte ist
die individuelle Einkäufe in somit insgesamt rund 86.400 son gewürdigt. Diesmal fiel die in ihrer Gemeinde bekannt wie
Oberzier ermöglichen. „Diese Euro ausgeschüttet. Wahl auf Gertrud Scheidweiler der vielzitierte bunte Hund.
Ausgezeichnet wird die jung
gebliebene 80-Jährige durch
ihr Engagement in vielen
Bereichen. Und das seit Jahr-
zehnten.
Der mit 1000 Euro dotierte Stif-
terpreis wird seit 2013 an Men-
schen verliehen, die im Sinne
der Innecken-Prüss-Stiftung
engagiert sind. Preisträger in
den Vorjahren waren Susi Küp-
per, Irene Launer-Hill und Peter
Schmitz (alle aus Jülich), Gerda
Graf aus Kreuzau-Drove und
Toni Straeten aus Düren. Über
die Verwendung des Preisgel-
des entscheidet die oder der
Geehrte selbst.
17200 JAHRE LATERNEN
um in der Dunkelheit Licht in während der dunklen Stunden Sofortaktion 6 500 Straßenlam-
die Stadt zu bekommen. Mit auf die Straßenlampen, so ist pen auf sparsame LED-Tech-
Erfolg auch für die folgenden wohl kaum jemand bekannt, nik umgerüstet. „Düren ist
Jahre. Allerdings mit der Ein- das Düren Deutschlandweit ein Vorbild und gelungenes
schränkung, dass die Straßen- Modellcharakter hat. Beispiel für Klimaschutz made
laternen nur in den Wintermo- in NRW“, lobte prompt der
naten betrieben wurden. 2012 hatte der Dürener damalige NRW-Umweltminis-
Ob die Stadt vor 200 Jahren Servicebetrieb die Straßen- ter Johannes Remmel dieses
eine Vorreiterrolle in Sachen beleuchtung von den Stadt- Vorzeigeprojekt und die Aktion
Straßenbeleuchtung übernom- werken übernommen. Um des DSB. Neben den ökologi-
Da hatte der Dürener Stadtrat men hat ist nicht überliefert. die Energiebilanz optimal zu schen Vorteilen wurde durch
einen „erhellenden“ Gedenken. Schaut man allerdings heute gestalten wurden in einer die Umrüstung ebenfalls ein
Licht musste auf die Straßen, jährliches Einsparpotential von
um diese zu nächtlichen Stun-
den sicherer und attraktiver zu Die Dürener Stadträte hatten rund 650 000 Euro errechnet.
machen. In den folgenden Jahren wurde
Der innovative Stadtrat der
einen „erhellenden“ Gedanken bis 2017 weitere Straßenzüge
in Angriff genommen. Derzeit
Papierstadt beschloss das vor stehen an Dürens Straßenrän-
200 Jahren. 1819 wurden in dern 10 500 hocheffiziente
Düren die ersten Straßenlater- LED-Leuchten. Hierdurch
nen eingeführt. werden jährlich drei Millionen
Kilowattstunden und 1500
Doch das, was da abends die Tonnen CO² eingespart. Die
Gassen, Plätze und Straßen weitgehend abgeschlossene
erhellen sollte, erinnerte mehr Umrüstung führte trotz besse-
an ein Glimmen als an strah- rer Lichtgüte zu einer Energie-
lendes Licht. Für damalige und CO2-Einsparung von 60
Verhältnisse griff man bei den Prozent und mehr.
Straßenlaternen auf bewährte
Technik zurück und mangels Wie schon vor 200 Jahren dient
Strom wurden die Lämpchen die Beleuchtung des öffentli-
mit Öl gespeist... chen Straßenraums neben der
Es war eine mühselige Proze- Orientierung bei Dunkelheit
dur, allabendlich stapften „Be- auch der Aufenthaltsqualität in
leuchter“ durch die Stadt und der Stadt. Sie erhöht zudem die
entzündeten die Lichter. Wurde öffentliche Sicherheit und Ord-
es hell, wurden die Ölflämm- nung und gestaltet die Stadt
chen wieder gelöscht. als Wohn- und Erlebnisfeld.
Straßen-, Wege- und Platzbe-
Ende Januar 1821 war es leuchtung, die Anstrahlung
dann in Düren zunächst mit von historischen und architek-
dem Lichterglanz vorbei. Die tonisch wertvollen Bauwerken
Öllämpchen in den Laternen und Denkmälern sind Ausdruck
rissen Löcher ins Stadtsäckel. der aktuellen Lebensweise.
Weil zu kostspielig wurde die Trotzdem steht bei allen öffent-
Beleuchtung rasch wieder lichen Beleuchtungsaufgaben
eingestellt. ein Ausgleich und Abwägung
zwischen ökologischen, gestal-
Im November 1825 gab es terischen und ökonomischen
dann einen erneuten Anlauf, Interessen im Vordergrund.
18CASINO ORANGE
Die Heinzelmännchen und
-weibchen der Stadt Düren, der
Dürener Service Betrieb (DSB),
Casino Orange verteilten 300 DSB-Dollar mög-
lichst zu vermehren. Gewinne,
aber ebenfalls Verluste ver-
hatte Grund zum Feiern und sprachen die Roulette-Tische
für einige Stunden blendete und Stationen mit Poker und
man die rund 90 000 Kunden Black-Jack.
aus und konzentrierte sich auf
sich selbst. Gegen Mitternacht kam es
Die 200 Mitarbeiter trafen sich dann zur Abrechnung und mit
in der End-Art, um zu zocken. Spannung wurde ermittelt, wer
Richard Müllejans, DSB-Be- die meisten Spiel-Dollar durch
triebsleiter hatte gemeinsam geschicktes Zocken gewonnen
mit Nicole Jäger das Feierzent- hatte.
rum in eine Spielbank verwan-
delt. Vom Einarmigen Banditen Peter Cremer war schließlich
bis zur Roulette-Schüssel der ungekrönte König des
wurde alles geboten, was man Abends. Er hatte sein Glück am
zum Spielen benötigt. Roulette-Tisch herausgefordert
und mit dem richtigen Riecher
Bevor die ersten Würfel fielen ein kleines Vermögen in rund
und die erste Kugel rollte und zwei Stunden gewonnen.
die ersten Karten verdeckt auf 37 000 Dollar hatte er in der
dem Filztuch Lagen, gab es Tasche, gleich zweimal hatte er
erst einmal Tränen beim Chef. im Verlauf des Abends auf die
Richard Müllejans war voller richtige Zahl gesetzt. Ein Fern-
Emotionen als er sich bei seiner sehgerät winkte im als Preis.
Truppe, die von Müll bis Forst, Nicht schlecht abgeschnitten
Stadtgarten und Grünanlagen, hatte ebenfalls Tim Hendrics. Er
Straßenreinigung und Straßen- erspielte sich 6 000 DSB-Dollar
unterhaltung bis zum Winter- und freute sich über ein neues
dienst an 365 Tagen rund um Mobiltelefon.
die Uhr mit großem Einsatz Dass er kein schlechter Spieler
für die Dürener ihren Service ist, stellte Richard Müllejans
bietet, dankte. mit 4 000 DSB-Dollar und dem
Nach Stärkung am Buffet zog dritten Platz unter Beweis.
es die DSBler dann – zunächst Seinen Gewinn, ein Werkzeug-
zögerlich – an die Spieltische. koffer, stellte er gleich bei der
Das Ziel eines jeden einzelnen anschließenden Tombola zur
war klar, es galt die am Eingang Verfügung.
19EHRENRING
Vier Möglichkeiten hat der Rat
der Stadt Düren, um verdiente
Personen zu Ehren: das Ehren-
bürgerrecht, den Ehrenring
der Stadt, die Bürgermedaille
und die Ehrenplakette.
Den Ehrenring verleiht die
Stadt für hervorragende Ver-
dienste auf dem Gebiet der
Kunst, der Wissenschaft, des
politischen, des kulturellen,
des wirtschaftlichen oder des
sozialen Lebens.
Der Ehrenring wird höchstens
an zehn lebende Personen Bürgermeister Paul Larue brach- die Papierindustrie schloss sich
vergeben. Heinrich August te es auf den Punkt, nachdem Matthias Simon an und eben-
Schoeller hat seitdem diese er die Vita von Heinrich August falls Dr. Stephan Kufferath-Kass-
Form der Ehrung 1969 be- Schoeller im Dürener Rathaus ner, der von Heinrich August
schlossen wurde den neunten im Rahmen einer Sondersitzung Schoeller den Vorsitz der ViV
Ring erhalten. des Rates näher gebracht hatte: übernommen hatte, gratulierte
Bislang zeichnete die Stadt „Heinrich August Schoeller und würdigte das Schaffen und
Düren Josef Geuenich, Hans ist ein Gentleman Dürener Engagement Schoellers, sei es
Frenken, Matthias Kurth, Paul Machart.“ für den Wirtschaftsstandort Dü-
Hoesch, Carola Peill und die Im Anschluss steckte der Bür- ren, sein permanenter Einsatz
beiden ehemaligen Bürger- germeister dem 95-jährigen Pa- für die Arbeitnehmer oder die
meister Wolfgang Vogt und pierunternehmer den Ehrenring Errichtung des neuen Dürener
Josef Vosen mit dem Ring aus. der Stadt Düren an den Finger. Papiermuseums. Alle stellten
Diese Ehrenringträger sind
alle verstorben.
Neben Heinrich August Scho-
eller ist Käthe Hofrath, die den
Ehrenring 2011 erhielt, die
einzige lebende Ehrenring-
trägerin.
Der Ehrenring ist in 18-karäti-
gem Gold gefertigt und trägt
das Wappen der Stadt Düren.
In die Innenseite ist der Name
des Ausgezeichneten und Damit würdigte die Stadt die den Weitblick des Geehrten und
das Datum der Verleihung mannigfaltigen Verdienste, die dessen bescheidenes Auftreten
eingraviert. sich Heinrich August Schoel- heraus.
ler im Lauf seines Lebens um Für die Politik sprachen Stephan
Düren und um die Papierindus- Weschke und Verena Schlömer
trie erworben hatte. Der neue Grußworte.
Ehrenringträger trug sich im Der 95-jährige neue Ehren-
Anschluss in das Goldene Buch ringträger, der sich selbst als
der Stadt ein. Papiermacher und Papierver-
Erster Gratulant war Hans-Hel- käufer sieht, zeigte sich ob des
muth Schmidt als Vorsitzender Lobes in seinen frei gesproche-
der Vereinigten Industrie- nen Worten dankbar betroffen.
verbände von Düren, Jülich, Er unterstrich, dass er stets die
Euskirchen und Umgebung. Für Interessen der Mitarbeiter im
20PAPIERMACHER
Heinrich Blick gehabt habe, ohne die ein
Familienunternehmen nicht
bestehen könne. Wie sehr der
und schloss das Studium 1950
als Diplom-Kaufmann ab. Im
gleichen Jahr nahm der Scho-
rund um die Papierindustrie,
deutschlandweit.
Nachdem er 1984 mit dem
August Geehrte im hohen Alter noch
zukunftsorientiert denkt, stellte
er unter Beweis, als er mit 90
ellershammer die durch den
Krieg unterbrochene Produkti-
on wieder auf. Heinrich August
Verdienstkreuz am Bande
für seine Verdienste um das
Allgemeinwohl geehrt worden
Schoeller: Jahren das Invest in die neue
PM6 des Schoellershammer
nach vorne brachte.
Schoeller beschäftigte sich
primär mit dem Vertrieb der
zahlreichen damals gefertigten
war, verlieh ihm die Bundesre-
publik 1989 das Verdienstkreuz
1. Klasse für außergewöhnliche
„Gentleman
1923 geboren war er bis zur Papierqualitäten. Leistungen in der Sozial- und
Kapitulation an der Ostfront im Tarifpolitik und Verdienste auf
Einsatz. Zurück in Düren trat er 1960 gelangte er als Vertre- kulturellem wirtschaftshistori-
Dürener
zu einer Zeit, 1945, als eher Auf- ter der papiererzeugenden schem Gebiet.
bauen als Produzieren im Fokus Industrie in den Vorstand Gefertigt wurde der Ehrenring
stand, als geschäftsführender der Landesvereinigung der von Goldschmied Josef Gather
Machart“
Gesellschafter in das 1784 Arbeitgeberverbände NRW und bei De la Haye. Der Ring besteht
gegründete Familienunterneh- begann damit eine ellenlange aus 18-karätigem Gold und ist
men ein. Nebenbei studierte er Liste an Ämtern und Posten auf Maß gefertigt.
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