RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW

Die Seite wird erstellt Hortensia-Rose Engel
 
WEITER LESEN
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
27. Jahrgang                        Nr. 56, Winter 2015/16

                   RHEIN-
                   SCHIENE
                   Zeitschrift für Verkehrspolitik
                   in der Region Köln

Schwerpunkt: Kölner Neumarkt
Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer
und öffentlichen Nahverkehr
                 Regionalverband Köln e. V.
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
e ) Lust a uf L as
              neu                   t
  (D       ie
                                                                 z. B. Gazelle cabby – günstiges
                                                                 Transportvehikel, für die Brötchen-
                                                                 tüte zugegeben etwas oversized…

                                                                                                       z. B. Christiania Light –
                  und allzeit freie Sicht bis zum Horizont aus
                                                                                                       ultimativ leichter Kindertransporter
                    formvollendeter Holzbox (auf draht)
                                                                                                       mit viel Stauraum (Radlager)

                                                                                                        z. B. Transporter „BlueLabel“
                                                                                                        von r-m. Starker Bosch-Mittelmotor.
                                                                                                        Lediglich die Endlichkeit der eigenen
                                                                                                        Phantasie setzt seinen vielfältigen
                                                                                                             Einsatzmöglichkeiten Grenzen.

                                                                                                                                      Das
                                                                                                                                 Fahrrad.
                                      z. B. Load hybrid von r-m. Setzt Maßstäbe bei                                          Es lässt uns
                                      der Revolutionierung herkömmlicher Bikes.                                        viel Freiheit, hält
                                      Aus Last wird lässig.                                                       uns körperlich gesund
Schon                                                                                                        und sogar geistig fit! Geben
heute gibt es                                                                                      wir unserer (Fort-)Bewegung also die
Perspektiven für ein                                                                           Form und Dynamik, die uns gut tut und
Leben ohne Stau, Parkplatzsuche                                                              uns hoffentlich mehr erreichen lässt als nur
und unverhältnismäßigen Energieverbrauch (siehe oben).                                            immer und überall erreichbar zu sein.
Ideales Transport- und Fortbewegungsmittel für die Stadt:                                     Gerne stehen wir beim Umstieg zur Seite.
                                               Ihre Kölner VSF-Mobilitätsberater

         Sechzigstr. 6 · 50733 Köln                          Weyertal 18 · 50937 Köln                          Bonner Str. 53-63 · 50677 Köln
                Tel. 0221-73 46 40                                Tel. 0221- 44 76 46                                       Tel. 0221-32 80 75
                www.radlager.de                              www.aufdraht-koeln.de                                  www.stadtrad-koeln.de
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
Winterausgabe 2015/16

Editorial                                                       Inhalt
Liebe Lesende,
                                                                Schwerpunkt Neumarkt
unsere neue Oberbürgermeisterin, Frau Henriette Reker,
                                                                Neugestaltung des öffentlichen Nahverkehrs................. 4
hat sich ja im Wahlkampf für die Umsetzung guter Ideen
                                                                Bessere Bedingungen für den Radverkehr...................... 6
ausgesprochen. Hier kann sie aus dem Vollen schöpfen,
denn viele gute Ideen und bereits beschlossene Projekte         Mehr Komfort für Fußgänger........................................ 8
verschwinden seit Jahren in den Schubladen der Stadtver-
waltung. So mutet es merkwürdig an, dass in den letzten
                                                                Öffentlicher Nahverkehr
                                                                Mülheim Süd: Neue rechtsrheinische Straßenbahn?..... 10
Wochen über eine neue Fußgängerbrücke über den Rhein
diskutiert wird, wenn gleichzeitig eine andere wichtige         Rhein-Ruhr-Express:
Maßnahme seit einer halben Ewigkeit auf ihre Fertigstel-        Bergisch Gladbach will Anschluss................................. 12
lung wartet: Der Nordseite der Hohenzollernbrücke fehlt         Leere Busse zum Lentpark, überfüllte zur Uni.............. 12
bis heute die – nicht nur von Radfahrern und Messegästen        Breslauer Platz: Fernbusse und Linie 133 fallen weg..... 14
– benötigte Rampe hinunter zum Breslauer Platz. Spätes-         Bahnverkehr: Aktuelles zum Fahrplanwechsel.............. 15
tens seit Inbetriebnahme der Ufertreppe in Deutz ist die        Nahverkehrsplan Rhein-Erft ........................................ 16
Schaffung einer Alternative zur überlasteten Südseite der       Nahverkehrsplan Euskirchen........................................ 18
Brücke zwingend. Dennoch wird die Brückenrampe weiter
                                                                Nahverkehrsfinanzierung: Erhöhung beschlossen......... 20
auf einen ungewissen Tag verschoben. Und was wurde aus
den Ratsbeschlüssen zu fußgänger- und radfahrerfreundli-        ÖPNV-Zugänglichkeitstest: Ergebnis liegt jetzt vor....... 21
cheren Ampelschaltungen? Eine Werbekampagne zur bes-
                                                                Verkehrssicherheit
seren Beachtung der Rotphasen! Es wird Zeit, Frau Reker,
                                                                Denkanstoß: Sind Raser-Unfälle vermeidbar?............... 22
dass die Schubladen geöffnet werden!
  Und jetzt zu dieser RHEIN-SCHIENE. Die Verbesserung           Kommentar: Illegale Autorennen und die Folgen?....... 24
der Verkehrsverhältnisse am größten zentralen Platz in          Expertenrunde „Velo 2010“ bildet sich neu................. 24
Köln, dem Neumarkt, ist nicht erst seit dem Speer‘schen         Baustellenmanagement: Das alltägliche Versagen........ 25
Masterplan ein viel diskutiertes Thema. Es ist auch, wie im     Baustelle Cäcilienstraße:
Titel ersichtlich, Themenschwerpunkt mit drei Artikeln, die     VCD wirkt für mehr Verkehrssicherheit........................ 25
aus unterschiedlichen Perspektiven Verbesserungsmöglich-
keiten aufzeigen.                                               Radverkehr
  Mit neuen, bisher noch nicht an den Schienennahver-           Aktuelles zum Radverkehr in Köln................................ 26
kehr angebundenen Wohngebieten im Mülheimer Süden               Südbrücke: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt!........... 28
befassen wir uns im Anschluss. Das zu erwartende Bevöl-         Online-Petition „Ring frei“.......................................... 29
kerungswachstum unserer Stadt gebietet es durchaus, ein-        Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht................. 29
mal etwas Phantasie walten zu lassen und auch im Rechts­
rheinischen neue Strecken zu planen.                            Verkehr allgemein
  Der Radverkehr, in unserer Winterausgabe traditionell         Köln-Lindenthal: Neuer Freiraum entstanden............... 29
eher weniger präsent, ist ein Feld, das der VCD Regional-       Mobilitätskonzept Bergisch Gladbach.......................... 30
verband Köln manchmal mit Erfolg beackert. So dürfen wir        VCD-Vorschläge für die Parkstadt Süd......................... 31
uns freuen, dass, wie von uns seit langer Zeit gefordert, der
                                                                Zülpicher Straße:
Bereich rund um den Dom und die Fußgängerzonen durch-
                                                                Gezerre zwische Bezirken und Verwaltung . ................ 32
lässiger wird. Ebenso über die hoffentlich beschleunigte
Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht, auch wenn hier           Bewegte Zeiten: Der verkehrspolitische Blog................ 34
noch Feinjustierungen nötig sind. Diese sind auch bitter        Leverkusen: „Groene Loper“ als Vorbild?.................... 37
nötig beim (Fahrrad-)Baustellenmanagement der Stadt.            Mein Weg zur Arbeit: Alternativen zum Automobil..... 38
Auch wenn Beschwerden über unsinnige und unzumutba-             Kommentar: Stauhauptstadt Köln?.............................. 39
re Sperrungen und Umleitungen oft verpuffen, lohnt hier         Deutschland kleinstes Zuhause!................................... 40
Beharrlichkeit, wie das Beispiel Cäcilienstraße zeigt.
  Auffällig in dieser RHEIN-SCHIENE: Beiträge zum Ver-          VCD
kehr in Bergisch-Gladbach und Euskirchen sowie zum              Mitgliederversammlung 2015...................................... 41
Rhein-Erft-Kreis – so viel „Region“ gab es lange nicht in       Einladung: Neujahrstreffen 2016................................. 41
unserer Zeitschrift!                                            Nachruf: Reinhard Wolf............................................... 41
  Abschließend noch der Hinweis auf unseren traditionel-
                                                                Spendenaufruf............................................................. 42
len Neujahrstreff am 15. Januar im Restaurant Diogenes,
Sudermanplatz 7, ab 19 Uhr. Bei Kölsch und kulinarischen        Kontakte...................................................................... 42
Kleinigkeiten ein Austausch über Kölner Verkehrsprobleme        Impressum................................................................... 42
– so kann eine Woche angenehm enden!                            Der VCD stellt sich vor................................................. 43
In diesem Sinne – viel Spaß beim Lesen wünscht                  Beitrittsformular........................................................... 43
die Redaktion der RHEIN-SCHIENE                                                                              [Titelbild: Andreas Op de Hipt]

RHEIN-SCHIENE Nr. 56                                                                                                                      –3–
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
SchwerpunktThema

Neumarkt I
Neugestaltung des öffentlichen Nahverkehrs
Ideen für einen besseren Nahverkehr
und einen aufgewerteten Stadtraum
rund um den Neumarkt

Im Masterplan von Albert Speer für
die Kölner Innenstadt wird vorge-
schlagen, die Stadtbahn an Neumarkt
und Rudolfplatz oberirdisch zu belas-
sen und zwischen Ringen und Inne-
rem Grüngürtel in beide Richtungen
durch die Aachener Straße zu führen.
Diese Vorschläge sind auch Grundla-
ge für das nachfolgend beschriebene
Konzept.

Befreiung vom
Durchgangsverkehr
Eine wichtige Voraussetzung für die                                                                  [Foto: Anselm Weische]
umfassende Aufwertung des Neu-           Der Ausbau der südlichen Haltestelle würde auch dazu beitragen, Rückstaus
markts und seines Umfeldes ist es, den   der Stadtbahnen bei der Einfahrt zum Neumarkt und dadurch entstehende
durchfahrenden motorisierten Indivi-     Behinderungen für Fußgänger und Radfahrer zu vermeiden.
dualverkehr in städtebaulich weniger
sensible Bereiche zu verlagern. Dies
schafft Platz sowohl für Verbesserun-    auch die Wendeschleife der Stadtbahn      rungen sowie die gemäß Masterplan
gen für den nichtmotorisierten Indi-     auf der Nordseite abgebaut und der        vorgesehene neue Verkehrsführung in
vidual- als auch für den öffentlichen    Stadtbahnverkehr auf der Südseite         der Aachener und der Richard-Wag-
Nahverkehr (ÖPNV).                       konzentriert werden. Ersatz für die       ner-Straße.
  Die Befreiung vom Durchgangsver-       Schleife bietet sich westwärts zum           Nicht zuletzt wegen der Diskussion
kehr ist am nachhaltigsten durch eine    Beispiel in Höhe der Wendeschleife        über einen möglichen Tunnel ist die
Kappung des Autoverkehrs zu errei-       Moltkestraße, ostwärts am Bahnhof         Ost-West-Achse in der Vergangenheit
chen. Dabei sollen die Wohnquartie-      Deutz an. Für die Buslinien ist eine      nur halbherzig ausgebaut worden. Be-
re und die Parkhäuser weiterhin gut      geeignete neue Verkehrsführung zu         triebsqualität und Leistungsfähigkeit
anfahrbar sein. Dies bedingt gegebe-     suchen.                                   entsprechen bei Weitem nicht den Er-
nenfalls weiterhin Fahrspuren auf der                                              fordernissen dieser fahrgaststärksten
Süd- und Westseite des Neumarkts.        Ausbau der                                Stadtbahnachse Kölns. Wenn, wie im
Der Neumarkt und die umliegenden         Ost-West-Stadtbahn                        Masterplan vorgeschlagen, der Stadt-
Viertel sollen gut erreichbar bleiben,                                             bahnbetrieb an Neumarkt und Ru-
der Durchgangsverkehr, der auf der       Die vorstehend beschriebenen Maß-         dolfplatz oberirdisch bleibt, ist dessen
zentralen Ost-West-Achse Kölns oh-       nahmen würden den Neumarkt aus            Ausbau unverzichtbar. Ein Bündel ver-
nehin nichts verloren hat, ist dagegen   seiner Insellage befreien und können      schiedener Maßnahmen kann hierfür
großräumig umzuleiten.                   umgehend umgesetzt werden. Mehr           einen deutlichen Beitrag leisten:
  Eine Kappung des Durchgangsver-        Zeit benötigen hingegen die nachfol-      ■ Schaffung einer viergleisigen Hal-
kehrs am Neumarkt ermöglicht außer-      gend dargestellten ÖPNV-Verbesse-            testelle auf der Neumarkt-Südseite
dem, die gesamte ÖPNV-Infrastruktur
auf die Südseite des Neumarkts zu
konzentrieren, ohne dass die südliche
                                          Themenschwerpunkt Neumarkt
Baumreihe gefällt werden muss.
                                          Die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse am größten zentralen Platz der
                                          Kölner City, dem Neumarkt, ist nicht erst seit der Erstellung des Masterplans
Fußgängerzone an Nordseite                Innenstadt eine vieldiskutierte Frage. In drei Artikeln zeigen wir Hindernisse
                                          auf, mit denen Fußgänger, Radfahrer und die Fahrgäste des ÖPNV alltäglich
Die Nord- und Ostseite des Neu-
                                          konfrontiert sind und schlagen Lösungen vor. Durch eine vollständige Sper-
markts sollte mit der Schildergasse
                                          rung der Nordseite des Platzes für Autos, die weitestgehende Lösung, könnte
zu einer durchgehenden Fußgänger-
                                          ein neuer, lebendiger innerstädtischer Raum geschaffen werden.
zone verbunden werden. Dazu muss

–4–                                                                                         RHEIN-SCHIENE Nr. 56
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
SchwerpunktThema

  mit dem Ziel, Rückstaus aufgrund       Ostseite unmittelbar an die bereits        ■ An den Karnevalstagen, beim Köln-
  langer Fahrgastwechselzeiten und       kreuzungsfreie Strecke auf der Deut-         Marathon oder während anderer
  in den Mauritiussteinweg abbie-        zer Brücke und auf der Westseite – je        Großveranstaltungen wären keine
  gender Bahnen zu vermeiden,            nach Ergebnis der laufenden Mach-            Streckentrennungen mehr nötig.
■ Aufhebung der Begegnungsverbo-         barkeitsstudie – unmittelbar östlich
  te an den Schleifeneinfahrten zur      der Nord-Süd-Fahrt oder des Neu-           Korridor für Buslinien
  Beschleunigung des Betriebsablaufs     markts eingerichtet werden können.
  durch Wegfall der Schleife zuguns-        Eine unterirdische Stadtbahnhalte-      Die Endstation der Linien 136 und 146
  ten einer viergleisigen Haltestelle,   stelle am Heumarkt anstelle der en-        sollte nicht mehr am Neumarkt sein,
■ Abbau der Kreuzungen zwischen          gen, gestalterisch unbefriedigenden        sondern an den Heumarkt verlegt
  Stadtbahn und motorisiertem Indi-      und den Platz zertrennenden ober­          werden. Die dadurch mögliche Ver-
  vidualverkehr am Neumarkt, volle       irdischen Haltestelle für die Linien 1,7   knüpfung mit Rhein­uferstraße und
  Bevorrechtigung der Stadtbahn an       und 9 hätte viele Vorteile:                Rheinauhafen sowie gegebenenfalls
  den übrigen unumgänglichen Kreu-       ■ Der Umstieg zwischen der Ost-            Breslauer Platz und Hauptbahnhof
  zungen,                                    West-und der zukünftigen Nord-         hätte folgende Effekte:
■ Ausbau der Ost-West-Achse für              Süd-Strecke würden erheblich er-       ■ Die innerstädtischen Buslinien wer-
  mindestens 75 Meter lange Zugein-          leichtert, was wiederum auch den          den über die drei Knoten Rudolf-
  heiten durch eine Kurz-U-Bahn auf          Knoten Neumarkt entlastet.                platz, Neumarkt und Heumarkt an
  der Ost-West-Achse.                    ■ Durch Ausbau des bislang nur pro-           alle Stadtbahnachsen angebunden
                                             visorischen westlichen Verteilerge-       und nicht wie bisher nur an einige.
Unterirdische Haltestelle                    schosses am Kaufhof wäre die Fuß-         Dadurch werden auch doppelte
                                             gängerzone besser angebunden.             Umstiege vermieden.
Heumarkt nutzen                          ■ Der Kfz-Verkehr könnte kreuzungs-        ■ Ebenso kann das Stadtbahnnetz
Zusammen mit der Nord-Süd-Stadt-             frei auf die Südseite der Ost-West-       vom innerstädtischen Kurzstrecken­
bahn wurde am Heumarkt eine leis-            Achse verschwenkt werden.                 verkehr entlastet werden.
tungsfähige Kreuzungshaltestelle         ■ Im Verbund mit einer viergleisigen       Dieser Korridor ist so anzulegen, dass
gebaut. Die Bahnsteigebene für die           Haltestelle Neumarkt könnte der        der Busverkehr störungsfrei fahren
Ost-West-Bahn ist vorhanden und              Takt auf der Ost-West-Stadtbahn        kann, etwa auf einer eigenen Busspur
komplett ausgebaut. Es fehlen ledig-         in den Hauptverkehrszeiten ver-        und mit Bevorrechtigung an Ampeln.
lich zwei Zufahrtsrampen, die auf der        dichtet werden.                        Christoph Groneck                  

                                                                        Wenn Mobilität
                                                                        mal Pause macht …
                                                                         ADFC - zertifizierte Fahrradparksysteme für
                                                                         Unternehmen, den öffentlichen Raum und
                                                                         jeden Fahrradbesitzer.

                                                                         Jetzt unter www.wsm.eu informieren!
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
SchwerpunktThema

Neumarkt II
Bessere Bedingungen für den Radverkehr
Mit diesem Artikel möchten wir auf                                                            es leider immer wieder massive
die bestehenden Missstände am                                                                 Behinderungen für den Rad-
Neumarkt aufmerksam machen und                                                                verkehr durch Kurzzeitparker.
auf mögliche Lösungen hinweisen.                                                              Ein häufig auftretendes Phä-
                                                                                              nomen sind an dieser Stelle au-
Der Neumarkt nimmt mit seiner zen-                                                            ßerdem die vielen Geisterradler,
tralen Lage in Köln für den Verkehr                                                           die mangels Alternativen den
eine herausragende Rolle ein und ist                                                          Radstreifen auf der Fahrbahn
im Prinzip für alle Verkehrsträger von     Wegebeziehungen am Neumarkt                        in falscher Richtung benutzen.
                                           [Kartenbasis: © OpenStreetMap-Mitwirkende]
enormer Bedeutung.                                                                              Die nächste Problemstelle in
   Hier kommen zahlreiche Bahn- und                                                           Fahrtrichtung Westen ist die
Buslinien zusammen, die sowohl in          alle anderen Verkehrsteilnehmer, stellt      Ampelanlage an der Richmodisstraße.
Nord-Süd- als auch in Ost-West-            der Neumarkt allerdings für den Rad-         Eigensinnige Autofahrer biegen hier
Richtung verlaufen. Der Neumarkt ist       verkehr eher eine große Barriere als         gerne auch noch bei Rot schnell rechts
nicht nur ein wichtiger Knotenpunkt,       einen Knotenpunkt dar. Insbesondere          ab und bleiben bei Rückstau im Que-
sondern auch das südliche Hauptein-        in Nord-Süd-Richtung gibt es keine           rungsbereich stehen. Die Aufstellflä-
gangstor in das Geschäftszentrum der       funktionierende Routenführung über           che für den Radverkehr ist dem stei-
Kölner Innenstadt mit seinen Fußgän-       den Neumarkt, auf der man sicher             genden Bedarf nicht mehr gewach-
gerzonen. So sind auch Fußgänger ein       und ohne absteigen zu müs-
wichtiger Bestandteil des Verkehrs­        sen Radfahren könnte.
geschehens.                                    Der Neumarkt lässt heu-
   Der größte Teil der vorhandenen         te als auto­gerechter Platz zu
Verkehrsflächen ist jedoch dem moto-       wenig Raum für Fußgänger
risierten Individualverkehr (MIV) vor-     und Radfahrer.
behalten: Der Neumarkt liegt auf der
Ost-West-Achse zwischen Aachener
                                           Gefahrenpunkte
Straße und Deutzer Brücke, auf der
eine beachtliche Menge des Autover-        Wenn man auf der Cäcili-
kehrs durch die Stadt fließt. Außer-       enstraße von Osten auf den
dem werden einige Parkhäuser über          Neumarkt zufährt, muss
die Nordseite des Neumarkts erreicht,      man derzeit zunächst an der
                                                                             Aufstellfläche an Fußgänger­ampel Hahnenstraße
so dass hier sowohl Durchgangs- als        Großbaustelle des ehemali-
auch Ziel- und Quellverkehr des MIV        gen Aral-Parkhauses vorbei.
vorhanden ist. Rund um den Platz sind      Nachdem bei der Baustelleneinrich-            sen, so dass viele Radfahrer hier auf
alle Straßen mit zwei bis vier üppig be-   tung zunächst lebensgefährliche Zu-           den Fußgängerbereich ausweichen.
messenen Fahrbahnen für den Auto-          stände für Radfahrer geschaffen wur-            Besonders gefährlich ist die Fußgän-
verkehr ausgestattet.                      den, ist hier die Führung des Radver-         gerquerung im Südwesten des Neu-
   Für den Radverkehr ist der Neu-         kehrs nach zahlreichen Protesten mitt-        markts, wo der Platz in die Hahnen-
markt ebenfalls von zentraler Bedeu-       lerweile akzeptabel gestaltet worden.         straße in Richtung Rudolfplatz mün-
tung, da viele wichtige Wegebezie-         Hinter der Baustelle wird man jedoch          det. Hier führt ein schmaler Radweg
hungen den Platz queren. Mehr als für      unverständlicherweise wieder auf den          an den wartenden Fußgängern vorbei
                                                     Bordstein hinaufgeführt, ob-        durch einen Arkadengang zwischen
                                                     wohl es im Bereich der Ein-         zwei zusätzlich die Sicht behindernden
                                                     mündung in den Neumarkt             Säulen hindurch.
                                                     an der Ampel immer wieder             Der vorhandene Raum bietet an
                                                     zu gefährlichen Konflikten          dieser Stelle sowohl für Fußgänger,
                                                     mit Fußgängern kommt. Au-           die häufig auf dem Radweg warten,
                                                     ßerdem fehlen dort Aufstell-        als auch für Radfahrer viel zu wenig
                                                     flächen für Radfahrer, die          Platz. Eine legale Möglichkeit zum
                                                     nach links über den Straßen-        Queren der Hahnenstraße für Rad-
                                                     bahnübergang nach Süden             fahrer fehlt an dieser Stelle. Um nicht
                                                     fahren möchten, zum Bei-            absteigen zu müssen und sich neben
                                                     spiel zur Stadtbibliothek. Auf      den Fußgängern durch die Drängel-
                                                     dem Radfahrstreifen hinter          gitter zu quetschen, wie es eigentlich
Radfahrstreifen am Taxistand                         der Ampel am Taxistand gibt         vorgesehen ist, fahren viele Radfahrer

–6–                                                                                              RHEIN-SCHIENE Nr. 56
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
SchwerpunktThema

hier quer über die Kreuzung – in                                                                 Eine weitere Maßnahme zur un-
beiden Richtungen.                                                                            mittelbaren Verbesserung der Situ-
  Der Radweg auf der Südseite                                                                 ation sollte die Durchsetzung der
des Neumarkts wird auf der ge-                                                                vorgeschriebenen Geschwindigkeit
samten Länge auf dem Gehweg                                                                   von 30 Km/h auf der Nordumfah-
geführt. An den Fußgängerque-                                                                 rung sein. Auch ein konsequentes
rungen und den Aufgängen der                                                                  Vorgehen gegen Parkverstöße auf
U-Bahn kommt es im Minuten-                                                                   dem Radfahrstreifen am Taxistand
takt zu gefährlichen Konflikten                                                               wäre wünschenswert.
zwischen Fußgängern und Rad-
fahrern. Die Wegführung des                                                                   Perspektiven
Radverkehrs im Bereich des Ge-
sundheitsamts ist katastrophal.      Ampel Neumarkt/Hahnenstraße/Im Laach                     Als zentraler Verkehrsknotenpunkt
  Von Norden kommend ist die                                                                  ist der Neumarkt auch integraler
Überwindung des „Hindernisses Neu-        bahn zu gelangen. Das wird bis jetzt             Bestandteil    des neuen „Radverkehrs-
markt“ eine große Herausforderung.        noch durch hohe Bordsteine und eine              konzepts    Innenstadt“     der Stadt Köln.
Eine Möglichkeit, den Platz trotzdem      große bauliche Barriere in der Mitte             Der   Verkehrsausschuss      hat Ende Sep-
zügig zu queren, ist es, von der Zep-     der vier Autofahrspuren im Nordwes-              tember    beschlossen,    dass  der Radver-
pelinstraße geradeaus über die drei       ten verhindert.                                  kehrsnetzplan       des  neuen    Konzepts
Autofahrbahnen hinweg auf die Platz-         Gleiches gilt für den Radweg an der           als  Grundlage      bei allen  zukünftigen
mitte zu gelangen. Von dort aus kann      Südseite. Sinnvollerweise sollte auch            Planungen im Straßenraum der In-
man seine Reise über eine der Fuß-        hier die Möglichkeit für den Radver-             nenstadt berücksichtigt werden muss.
gängerampeln fortsetzen. Allerdings       kehr geschaffen werden, sowohl ge-                  Von dem Netzplan sind nicht nur
gibt es an dieser Stelle keinerlei Que-   radeaus auf die Cäcilienstraße als auch          der  gesamte Neumarkt, sondern auch
rungshilfe, so dass beim Überqueren       sicher links in Richtung Zeppelinstraße          die   angrenzenden Straßen Hahnen-
der Straße besondere Aufmerksamkeit       abzubiegen. Durch die Führung des                straße,  Im Laach, Fleischmengergasse,
erforderlich ist. Bei zähfließendem       Radverkehrs auf der Straße würde sich            Cäcilienstraße      und Richmodisstraße
Autoverkehr oder Rückstau von der         hier die Situation auch für die Fuß-             betroffen.    Es  ist zu hoffen, dass die
Richmodisstraße ist selbstverständlich    gänger entscheidend verbessern. Um               Umgestaltung       des  Neumarkts mit der
darauf zu achten, sich selbst und an-     auch eine sichere Aufstellmöglichkeit            Umsetzung       des   neuen  Radverkehrs-
dere nicht zu gefährden.                  für die von Süden aus der Fleischmen-            konzepts   eine   hohe   Priorität erhält.
  Die einzigen Alternativen, auf die      gergasse kommenden Radfahrer zu                     Langfristig   muss   es aus  städtebauli-
Südseite zu gelangen, sind die Fuß-       schaffen, sollte hier unbedingt zügig            cher Sicht das Ziel sein, den Autover-
gängerampeln an der Richmodis-            die geplante Sperrung des Rechtsab-              kehr vollständig auf der Südseite des
straße und an der Hahnenstraße/Im         biegers in die Fleischmengergasse um-            Platzes zu führen und den Neumarkt
Laach. Viele Radfahrer werden daher       gesetzt werden.                                  im Sinne des Masterplans von Albert
zu den angesprochenen Geisterfah-            Die Straßenquerung von der Zeppe-             Speer aus seinem tristen Inseldasein
rern in Richtung Fleischmengergasse.      linstraße zur Platzmitte des Neumarkts           zu befreien. Aus einem derzeit auto-
                                          sollte so verbessert werden, dass Rad-           gerechten Platz, bei dem alle anderen
Lösungsansätze                            fahrer hier sicher über die Fahrbahn             Verkehrsteilnehmer dem Autoverkehr
                                          fahren können – etwa durch Markie-               untergeordnet sind, kann in naher
Ein Großteil der Hindernisse und die      rungen, die zudem anzeigen können,               Zukunft hoffentlich ein menschenge-
Konflikte mit Fußgängern lassen sich      dass Kraftfahrzeuge im Rückstau eine             rechter Raum werden.
durch eine konsequente Führung des        bestimmte Fläche freihalten müssen.              Michael Vehoff, Anselm Weische 
Radverkehrs auf der Fahrbahn beseiti-
gen. Gleich nach der Baustelle auf der
Cäcilienstraße sollte der Radfahrstrei-                                    R.E.I.N.E.N.
fen logischerweise auf der Fahrbahn
fortgeführt werden, bis dieser hinter                                       Stephan Reinen
der Ampel auf die bestehende Rad-
führung trifft. An der Einmündung                                                     F   A   H   R   R   Ä   D   E   R
der Zeppelinstraße muss den gera-                                                                    Zubehör
deausfahrenden Radfahrern durch
einen Radstreifen auf der Fahrbahn                                                                  Ersatzteile
die Möglichkeit gegeben werden, auf
direktem Weg in die Hahnenstraße in
                                                                                             Tel.: 0221-388533
Richtung Westen und in die Straße Im                                                       FAX: 0221-3762375
Laach in Richtung Süden zu gelangen.
Auch aus der Richmodisstraße und                            Bonner Str. 244 * 50968 Köln-Bayenthal
der Apostelnstraße muss es dringend
                                               Mo.: 15.00-18.30 ** Di.-Fr.:10.00-13.00 und 15.00-18.30 ** Sa.:10.00-14.00 Uhr
Möglichkeiten geben, auf die Fahr-

RHEIN-SCHIENE Nr. 56                                                                                                            –7–
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
SchwerpunktThema

Neumarkt III
Mehr Komfort für Fußgänger
In der Verkehrsdiskussion stehen                                                                  eingefügt werden.
meist die Belange von Autofahrern                                                                 Der psychologische
im Mittelpunkt, bisweilen auch die                                                                Effekt ist, dass der
von Radfahrern. Die Interessen von                                                                Fußgänger am Bord-
Fußgängern werden dagegen oft                                                                     stein vor dem abge-
vernachlässigt, obwohl die weitaus                                                                senkten Radweg und
meisten Wege zu Fuß zurückgelegt                                                                  dem Überweg wartet
werden. In Köln will der von VCD und                                                              und nicht den Rad-
Köln­Agenda gemeinsam betriebene                                                                  weg blockiert.
Arbeitskreis „Fußverkehr“ daran et-
was ändern.                                                                                       Westliche
In diesem Sommer haben wir uns ein-
                                                                                                  Überquerung
gehend mit dem Komfort der Wege                                                                   Für diesen Über-
                                         Solange die Nordseite des Neumarkts noch keine
rund um den Neumarkt befasst, un-                                                                 weg sind die Mini-
                                         Fußgängerzone ist, bietet sich ein Überweg an der
ter anderem bei einer ausführlichen                                                               Aufstellfläche an der
                                         Einmündung Zeppellinstraße an.
Begehung an einem belebten Tag im                                                                 nördlichen Ecke zur
Juni. Unsere Befunde und die daraus                                                               Hahnenstraße sowie
resultierenden kurzfristig umsetzba-     Warteinsel und Aufstellflächen auf die   für Fußgänger eher abschreckend
ren Verbesserungsvorschläge werden       Fahrbahn oder die Gleise aus. Durch      wirkende Trenngitter und häufig kreu-
nachfolgend beschrieben.                 die Verlegung und Verbreitung der        zende Bahnen und Busse auf der
                                         Aufstellfläche wird die Verkehrssi-      Warteinsel charakteristisch. Für diese
Überquerung auf der Ostseite             cherheit bei geringen Kosten deutlich    Problemstelle sind Lösung schwierig,
                                         gesteigert.                              zumal der knappe Straßenraum wenig
■ Die Grünphase für die Fußgänger                                                 Alternativen zulässt.
  muss deutlich verlängert werden.                                                  Eine Möglichkeit für eine Verbesse-
                                         Neuer Überweg an der Ecke
  Vor allem gehbehinderte Menschen                                                rung könnte darin liegen, den Über-
  schaffen den Überweg nicht einmal      zur Schildergasse
                                                                                  weg von der Ecke Hahnenstraße weg
  annähernd innerhalb der vorgese-       Fußgänger, die aus der Schildergasse     Richtung des Geschäfts Foto Gregor
  henen Zeit. Dies gilt für alle Über-   kommen, unterliegen oft der Ver-         zu verschwenken und so eine größere
  wege im Bereich des Neumarkts.         suchung, schon an dieser Stelle die      Aufstellfläche zu erreichen. Gleich-
■ Der Radschutzstreifen auf der Cä-      Fahrbahn zu überqueren, unter ande-      zeitig sollte man über eine neue Füh-
  cilienstraße sollte auf der rechten    rem um zu der Haltestelle Neumarkt       rung des Radwegs zwischen der Ein-
  Fahrbahn bis zum Neumarkt ge-          zu gelangen. Hier einen zusätzlichen     mündung zur Apostelnstraße und der
  führt und nach der Rechtskurve an      Überweg einzurichten, würde den Be-      Ecke zur Hahnenstraße nachdenken,
  den bereits vorhandenen Fahrrad-       dürfnissen der Fußgänger entgegen-       in zum Beispiel über die Platzfläche
  streifen angeschlossen werden.         kommen und ebenfalls die Verkehrs-       vor Foto Gregor zu leiten.
■ Eine nur zweispurige Führung des       sicherheit erhöhen.
  Autoverkehrs bis zur Neumarkt-
  Ostseite ermöglicht die dringende
                                                                                  Ruhe- und Sitzmöglichkeiten
  Vergrößerung der Warteinsel zwi-       Nordseite Neumarkt
                                                                                  Die Aufenthaltsqualität auf Kölner
  schen Fahrbahn und KVB-Gleisen.        ■ Die zwischen Zeppelin- und Rich-       Plätzen ist mäßig, dies gilt insbeson-
■ Die Aufstellfläche auf der Südseite      modisstraße parkenden Fahrräder        dere auch für den Neumarkt, der zwar
  des Überwegs neben dem Gesund-           reichen weit in den stark frequen-     Kölns größter Platz ist, aber trotzdem
  heitsamt ist winzig. Eine Vergröße-      tierten Gehweg hinein. Die Park-       so gut wie keine Sitzmöglichkeiten
  rung ist möglich, wenn der Über-         fläche müsste deutlicher gekenn-       bietet. Die wenigen Bänke an der Hal-
  weg ein wenig in Richtung Fleisch-       zeichnet und weniger breit gestal-     testelle auf der Südseite des Platzes
  mengergasse verschoben wird.             tet werden.                            befriedigen nicht einmal den Bedarf
  Dies wird noch sinnvoller, wenn        ■ Die Konkurrenz zwischen warten-        der dort wartenden Nahverkehrskun-
  Überlegungen der Verwaltung, die         den Fußgängern und Radfahrern          den.
  Zufahrt zur Fleischmengergasse           am Überweg zur Mitte des Neu-            In der Schildergasse, am Heumarkt,
  vom Neumarkt zu sperren, umge-           markts neben der Richmodisstraße       auf Rudolfplatz und Alter Markt sieht
  setzt werden.                            kann dadurch gelöst werden, dass       es im Übrigen nicht besser aus – leider
Derzeit weichen viele Fußgänger und        zwischen Gehweg und Radweg im          typisch für Köln.
Radfahrer wegen der viel zu kleinen        Bereich des Überwegs Bordsteine        Herbert Bretz                        

–8–                                                                                          RHEIN-SCHIENE Nr. 56
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
Mein Girokonto
plant eine Kita
Gut zu wissen, dass mein Geld ausschließlich in sozial und ökologisch
arbeitende Unternehmen investiert wird – von der Kita bis zum Solarpark.
www.gls.de
RHEIN-SCHIENE - Schwerpunkt: Kölner Neumarkt Bessere Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr - VCD-Landesverband NRW
Öffentlicher Nahverkehr

VCD-Veranstaltung zum Nahverkehr
Neue rechtsrheinische Straßenbahn?
Ein wichtiger Abend zu Fragen der           ße führte. Hier an der Stadtgrenze zu             nien 13 und 18 über die Mülheimer
Entwicklung des Verkehrs, des Stadt-        Köln musste die ersten Jahre ausge-               Brücke ins Linksrheinische.
raums, der Umwelt, der Lebensquali-         stiegen werden, die Grenze zu Fuß
tät für Mülheim fand am Freitag, den        überquert, bevor dann mit Kölner                  Wie kann eine modere
23. November 2015 statt.                    Straßenbahnwagen weitergefahren
                                            werden konnte. Nach dem zweiten
                                                                                              Straßenbahn aussehen?
Anfang des Jahres kamen im Frakti-          Weltkrieg wurde das Netz wieder in                Dr.-Ing. Christoph Groneck, Verkehrs-
onsbüro der Grünen Bezirksvertreter         Betrieb genommen, doch schrittweise               planer aus dem Rhein-Sieg-Kreis, be-
die nachbarschaft köln-mülheim-             immer weiter verringert. Heute fahren             richtete über die Wiederentdeckung
nord, die Initiative RRX-Halt für Mül-      auf dem „Mülheimer Rumpfnetz“ die                 der Straßenbahn im In- und Ausland.
heim und der VCD Regionalverband            Linien 3 und 4 nach Deutz und die Li-             In Frankreich fahren Straßenbahnen in
Köln zusammen. Ursprüngliches The-
ma war die Frage, wie der S-Bahn-
Halt Berliner Straße und der RRX-Halt
Köln-Mülheim herbeigeführt werden
können.
  Doch es wurde weiter gedacht: Der
VCD und die Bezirksvertretung Mül-
heim haben in den letzten Jahren eine
Stadtbahnverbindung im Entwick-
lungsgebiet Mülheim-Süd am Hafen
entlang der Deutz-Mülheimer Straße
gefordert. Doch so richtig ge- und er-
hört wurden beide nicht. Warum dann
nicht zusammen mit den Bürgern und
Bürgerinnen aus Mülheim sich Gehör
verschaffen? In vielen Gesprächen
wurde die Idee vorgestellt und so kam
ein breites Bündnis zustande.
  Zu den ursprünglichen Initiatoren
gesellten sich die Sozialistische Selbst-
hilfe Mülheim, die Geschichtswerk-
statt Mülheim., die Initiativen Rettet
unsere Veedel, Rendsburger Platz und
Heimat für Alle, Pro Bahn Rhein-Sieg,
die Mülheimer Ortsvereine von Grü-
nen, FDP, Linken und Piraten sowie
die Mülheimer Bürgerliste und die
Raum13 GmbH.
  Das Hotel The New Yorker unter-
stützte mit der kostenfreien Bereitstel-
lung eines schönen Raumes in ihrem
Haus direkt an einer möglichen zu-
künftigen Straßenbahntrasse.

in Rückblick
Helmut Goldauer vom Mülheimer
Geschichtsverein eröffnete mit einem        Vorschläge für eine Stadtbahn-Anbindung des rechtsrheinischen Nordens und
Blick zurück. Die Mülheimer Klein-          des geplanten neuen Stadtteils im Mülheimer Süden an den Bahnhof Deutz:
bahn in der eigenständigen Stadt            östliche Variante – mit Hochflurbahnen über die Deutz-Mülheimer Straße,
Mülheim am Rhein konnte von 1894            westliche Variante – mit Niederflurbahnen über den Auenweg. Bei einer
bis 1911 ein großes Netz aufbauen,          Verlängerung in Richtung Süden wäre der Deutzer Bahnhof erstmals auch von
das bis nach Opladen reichte und            Poll und Westhoven aus direkt zu erreichen.
auch über die Deutz-Mülheimer Stra-         [Grafik: Marc Schneiders, Kartengrundlage: openstreetmap.org]

– 10 –                                                                                                      RHEIN-SCHIENE Nr. 56
Öffentlicher Nahverkehr

                                                                                      stelle Messe/Osthallen könnte bei
                                                                                      einer östlichen Trassenvariante dann
                                                                                      auf die Linien 3 und 4 ins Linksrhei-
                                                                                      nische umgestiegen werden. Über die
                                                                                      Opladener Straße könnte danach der
                                                                                      Bahnhof Deutz angebunden werden.
                                                                                      Dieser ICE-Halt, an dem alle Regional-
                                                                                      und S-Bahnen halten, ist ein wichtiger
                                                                                      Verknüpfungspunkt. Es kann hier in
                                                                                      die KVB-Linien 1 und 9 in die Innen-
                                                                                      stadt umgestiegen werden.
                                                                                         Verschiedene Varianten einer Stra-
                                                                                      ßenbahn zum Deutzer Hafen und
                                                                                      nach Poll sind möglich. So könnte
                                                                                      auch dem südlichen rechtsrheinischen
                                                                                      Raum eine Anbindung an den Deutzer
                                                                                      Bahnhof ermöglicht werden. Alterna-
                                                                                      tiv wäre auch eine Streckenführung
                                                                                      als Hochflur-Bahn über die Severins-
                                                                                      brücke denkbar. Damit eine Verlän-
                                                                                      gerung nach Poll auf den Gleisen der
       Roland Schüler vom VCD Regionalverband Köln, erläutert die mögliche            Linie 7 möglich ist und sich die Bahn
       Linien­führung einer neuen rechtsrheinischen Straßenbahn.                      besser in das Stadtbild einfügt, wäre
                                                                                      jedoch eine Lösung mit Niederflur-
        städtebaulich sensiblen Innenstadtbe-  Mülheim konsequent und nachhaltig      fahrzeugen erstrebenswerter.
        reichen, etwa am zentralen Platz Klé-  gelöst werden und es wird auch Raum       Die Nord-Süd-Straßenbahn kann
        ber in Strasbourg oder vor der Kathe-  für neue Entwicklungen in Wohnen       die Grundlage für ein eigenständiges
        drale in Orléans. Die Bilder überzeug- und Arbeiten geschaffen.               rechtsrheinisches Straßenbahnnetz
        ten, so schön könnte auch zukünftig      Die Straßenbahn beginnt in Flit-     geben. Eine Verlängerung von Flittard
        die Deutz-Mülheimer Straße mit den     tard auf den vorhandenen Gleisen       über den Chempark in das Leverkuse-
        Industriedenkmälern aussehen.          der Güterbahn. Hier fuhr früher der    ner Stadtzentrum ist denkbar.
          Die Straßenbahn über die Deutz-      „KongoExpress“ die Menschen zum
        Mülheimer Straße von Mülheim nach      Arbeitsplatz ins Chemiewerk. Das
        Deutz wäre das zentrale Herzstück      Böcking-Gelände erhält dann die vor
                                                                                      Gute Ideen auch umsetzen!
        einer neuen Nord-Süd-Straßenbahn       15 Jahren versprochene Anbindung       Die Versammlung war insgesamt von
        im Rechtsrheinischen. Hier entwickelt  an das Schienennetz. Der „Schad-       der Idee begeistert, es gab viel Zu-
        sich ein neues Viertel mit Wohnen,     stoff-Hot-Spot“ Clevischer Ring wird   stimmung. Und was noch wichtiger
        Arbeiten, Kultur und da ist eine An-   entlastet. Am Wiener Platz gibt es     war: Weitere Parteien, Gruppen, In-
        bindung mit der Straßenbahn nahelie-   dann Umsteigemöglichkeiten zu den      itiativen, Projektentwickler und Ein-
        gend und sinnvoll.                     heutigen KVB-Linien. Das Entwick-      zelpersonen wollen bei der neuen
          Doch die Initiative denkt größer:    lungsgebiet Mülheim-Süd wird zent-     Arbeitsgemeinschaft Umweltverbund
        Roland Schüler vom VCD Regio-          ral über die Deutz-Mülheimer Straße    Mülheim mitmachen.
        nalverband Köln erläuterte den 70      erschlossen.                              Ideen müssen nicht nur gut sein,
        Zuhörenden den Gedanken einer            Das Messegelände könnte bei einer    sondern auch umgesetzt werden.
        Straßenbahn von Flittard über Deutz    der Varianten eine neue Haltestelle    Doch wo ein kreativer Wille ist, da
        und Poll bis nach Porz. So können die  Messe-Nord erhalten (siehe Grafik      sind auch Schienen.
VCD_210 Verkehrs-   und Umweltprobleme19.11.2009
         x 74_GRAVITY_RZ.qxd:DaVinci        in auf der  linken
                                                    11:06  Uhr Seite).
                                                                Seite An
                                                                       1 der Halte-   Wolfgang Besser                    

                                                                                                Denkmöbel
       vorbeikommen,                                       ausprobieren!                    ERGONOMIE UND SERVICE
                                       G R AV I T Y

                                                                                              rückenfreundlich
                                                                                              wunderschön
                                                                                              eine Investition für’s Leben

  Köln         Roonstraße 6          am Barbarossaplatz           fon: 0221- 921 39 50          www.denkmoebel.de
Öffentlicher Nahverkehr

Rhein-Ruhr-Express
Bergisch Gladbach will Anschluss
Demonstration für den Umsteige-
punkt Köln-Mülheim

Der VCD Regionalverband Köln und
die Initiative RRX für Köln-Mülheim
haben am 30. Oktober am S-Bahnhof
Bergisch Gladbach und anschließend
auf dem Konrad-Adenauer-Platz vor
dem Bergisch Gladbacher Rathaus
für den Halt des Rhein-Ruhr-Express
(RRX) am Bahnhof Köln-Mülheim de-
monstriert.
  Die Planungen für den RRX zwi-
schen Köln, Düsseldorf und dem
Ruhrgebiet sehen bisher keinen Halt
in Mülheim vor. Bergisch Gladbacher
Bürger brauchen den Verkehrsknoten
aber vor allem für die Umsteigebezie-
hungen nach Norden. Zum Umstei-           Mit Phantasie für den Halt des Rhein-Ruhr-Expresses in Köln-Mülheim
gen nach Köln-Deutz oder Köln Hbf         [Foto: Johan van Beers]
fahren zu müssen, würde eine Verlän-
gerung der Fahrzeiten von 20 Minu-        wenn sie in der richtigen Reihenfol-    Landes- und den Bundesverkehrsmi-
ten und mehr bedeuten.                    ge standen. Mit Zeitungen oder auf-     nister gehen sollen.
  Die Demonstranten haben auf ori-        gespannten bunten Regenschirmen           Auch die Stadt Bergisch Gladbach
ginelle Art ihrer Forderung Ausdruck      präsentierten sie sich den Passanten    und Politiker des Rheinisch-Bergischen
verliehen: Sie trugen ein oder zwei       als Reisende. Weitere Demonstranten     Kreises unterstützen die Forderung
Koffer, auf denen in großen Buch-         verteilten Flugblätter und sammelten    nach einem RRX-Haltepunkt in Köln-
staben ihre Forderung zu lesen war,       Unterschriften auf Listen, die an den   Mülheim.
                                                                                  Friedhelm Bihn                      

KVB-Buslinien
Leere Busse zum Lentpark, überfüllte zur Uni
Der politische Wille alleine füllt noch Schwimmzentrum anzubinden, die            nostiziert: Die am Lentpark endenden
keinen Bus.                             zur Einrichtung einer halbstündlich       Busse transportieren vor allem eines –
                                        verkehrenden Buslinie zwischen Ebert-     heiße Luft.
Es war die Forderung, den Stadt-        platz und Lentpark führte. Dieses An-        Auf der anderen Seite gibt es Bus­
teil Nippes an das neue Eis- und        gebot entlarvt sich als ein politisches   linien, die zu bestimmten Zeiten kaum
                                                 Feigenblatt. Die Busse kom-      alle Fahrgäste fassen können. Und
                                                 men von Bilderstöckchen,         dennoch findet seit Jahren die Forde-
                                                 was nicht gerade als Heimat      rung nach einer Taktverdichtung kein
                                                 der Lentpark-Gäste bekannt       Gehör. So ergeht es der nur alle 20 Mi-
                                                 ist. Und die Nippeser sind       nuten verkehrenden Uni-Buslinie 142.
                                                 schneller per Rad am Ziel.       Auch wenn am Bahnhof Ehrenfeld alle
                                                 Oder sie gehen lieber zu         paar Minuten neue Fahrgäste aus den
                                                 Fuß die sieben Minuten von       S-Bahnen und Regionalzügen steigen,
                                                 der Haltestellen Loosestraße     die Fahrt Richtung Universität kann
                                                 oder Reichenspergerplatz,        nur nach längerer Wartezeit in oft
                                                 anstatt am Ebertplatz noch       völlig überfüllten Bussen fortgesetzt
                                                 einmal das Verkehrsmittel        werden.
                                                 zu wechseln. So kommt es,           Der politische Wille folgt wohl nicht
                                                 wie in der RHEIN-SCHIENE         immer den Wegen der Fahrgäste.
Bushaltestelle Lentpark – meistens menschenleer vor über zwei Jahren prog-        Volker Kunstmann (AK ÖPNV)            

– 12 –                                                                                     RHEIN-SCHIENE Nr. 56
HEIMAT IST UNSER
       RHEIN UND ALLES.
                 DA SIMMER DABEI.
                       Ob Erdgas, Wasser oder Strom:
                       Seit 140 Jahren versorgen wir
                       Ihre Region mit Energie. Mehr
                       unter www.rheinenergie.com

rheinenergie.com
Öffentlicher Nahverkehr

Breslauer Platz
Fernbusse und Linie 133 fallen weg
Kleine Änderungen, aber das Provi-                  verlassen. Dies ist eine Chance, den                 sel 2015 verbundene Umstellung der
sorium bleibt                                       freigewordenen Raum am Breslauer                     KVB-Linie 133 auf Elektrobusse und
                                                    Platz zur Verbesserung der derzeit                   der dafür nötige Umzug in die Gold-
Bereits vor zwei Jahren wurde in der                noch chaotischen Zustände zu nutzen.                 gasse. Dieser ist nötig, da die Trafo-
RHEIN-SCHIENE über die chaoti-                         Die Kölner Medien berichteten in                  anlagen für den Elektrobetrieb auf-
schen Verhältnisse am Breslauer Platz               diesem Zusammenhang über Gedan-                      grund der vorhandenen Tiefgarage
berichtet. Radfahrende, Fußgänger,                  kenspiele der Verwaltung, weitere                    nicht unter der bisherigen Haltestelle
Kiss&Ride-Verkehr, Taxen, Fern- und                 Plätze für Taxen und Kurzzeitparken                  eingerichtet werden können. Dies be-
Linienbusverkehr behindern sich ge-                 einzurichten. Diese Pläne stießen je-                deutet für die Fahrgäste der Linie 133
genseitig; eine kurzfristige Lösung der             doch auf Widerspruch und eine ent-                   zwar einen weiteren Fußweg zum
Probleme wurde von der Verwaltung                   sprechende Initiative der Bezirksver-                Hauptbahnhof, auf der anderen Sei-
nicht gesehen, eine langfristige Be-                tretung Innenstadt. Der unten abge-                  te aber größere Fahrplanstabilität, da
hebung zeichnete sich aufgrund der                  druckte Plan veranschaulicht die ak-                 der Bereich südlich des Kreisverkehrs
ständig verschobenen Realisierung                   tuellen Planungen: Statt zusätzlichen                gemieden wird.
der baulichen Fassung des Breslauer                 Raum für Taxen zu schaffen, werden                      Zukünftig werden damit die Buslini-
Platzes Richtung Rhein nicht ab.                    Fahrradabstellplätze eingerichtet, da                en 132 und 133 an unterschiedlichen
  Nun gibt es aber zwei Veränderun-                 die um den U-Bahn-Ausgang vor                        Orten halten, denn die Linie 132 fährt
gen: Der Fernbus-Verkehr ist entfallen              der B-Passage vorhandenen Plätze                     weiter am Breslauer Platz ab. Eine gut
und die KVB-Linie 133 wurde in die                  nicht ausreichen. Zusätzlich wird der                sichtbare Fahrgastinformation zu den
Goldgasse verlagert.                                Kiss&Ride-Verkehr funktional ge-                     beiden Abfahrtpunkten der KVB-Lini-
                                                    trennt: In einer baulich eingegrenzten               en ist daher nötig.
Fernbusse                                           Spur wird es eine reine Ausstiegszone                   Mittelfristig muss die Situation
                                                    geben, der wartende Autoverkehr soll                 vor allem hinsichtlich des andere
Gegen den Beschluss der Stadt Köln,                 an einem anderen nicht mehr benö-                    Verkehrsteilnehmer behindernden
den Fernbuslinienverkehr am Flug-                   tigten Bussteig abgewickelt werden.                  Kiss&Ride-Verkehrs beobachtet wer-
hafen abzuwickeln, wehrten sich die                                                                      den – langfristig muss es hierfür und
Fernbusbetreiber zwar heftig, letztlich             KVB-Linie 133                                        für die parkenden Fahrräder in die
blieben sie aber auch juristisch erfolg-                                                                 Bebauung des Breslauer Platzes inte-
los und mussten ihre angestammten                   Die zweite Änderung am Breslauer                     grierte Lösungen geben.
Plätze am Breslauer Platz und in Deutz              Platz ist die mit dem Fahrplanwech-                  Markus Graf                         

  Freie Platzfläche                            „Kommerz-Hotel“

                                                                                                                                          „Musical
                                                                                                                                          Dome“

                                                                  „Radstation“

Geplante neue Raumnutzung am Breslauer Platz
 Quelle: Stadt
[Quelle:  StadtKöln,
                Köln,Amt
                      Amtfür
                           fürStraßen- und
                                Straßen-   Verkehrstechnik,
                                         und                Lageplan
                                             Verkehrstechnik,        „ZOB
                                                              Lageplan    Breslauer
                                                                       „ZOB         Platz,
                                                                             Breslauer     Änderung
                                                                                        Platz,      Bussteignutzung“,
                                                                                               Änderung               23.10.2015
                                                                                                         Bussteignutzung“,       (Ausschnitt)
                                                                                                                           23.10.2015  (Ausschnitt)]

– 14 –                                                                                                               RHEIN-SCHIENE Nr. 56
Öffentlicher Nahverkehr

Schienennahverkehr
Aktuelles zum Fahrplanwechsel
Änderungen im regionalen Bahnver-          Köln und Bonn den neuen System-           – Binsfeld – Düren verkehren ab dem
kehr ab Dezember 2015                      halt Hürth-Kalscheuren. Werktags          1. Januar 2016 unter der Liniennum-
                                           außer Samstags gibt es neben dem          mer RB98 mit der neuen Bezeichnung
S12, S13, S19                              bisherigen Angebot sechs zusätzliche      Eifel-Börde-Bahn. Ab Anfang 2018 ist
                                           Zugpaare zwischen Köln und Bonn (je       die Aufnahme des täglichen Linien-
Die S12 und die S13 tauschen ihren         drei in den Spitzenzeiten morgens und     verkehrs im Zweistundentakt vorge-
westlichen Endpunkt. Die S12 ver-          nachmittags), die damit das Zugange-      sehen.
kehrt zukünftig von Au(Sieg) nach          bot auf vier Züge je Stunde zwischen
Köln-Ehrenfeld. Wie bisher bei der S13     den beiden Großstädten verdichten.        MRB26:
fahren einige Züge in der Schwach-         Die zusätzlichen Fahrten erhalten al-
verkehrszeit nur bis Köln-Hansaring        lerdings unterwegs eine Zugüberho-        Wegen neuer bevorrechtigter Fahr-
und in der Hauptverkehrszeit weiter        lung, die zu etwas längeren Fahrzeiten    plantrassen auf der linken Rhein-
nach Horrem. Die S13 verkehrt neu          als die reguläre RB 48 führt. Abends      strecke erhalten täglich drei Fahrten
von Düren nach Troisdorf. Fahrten          fahren die Züge zwischen Köln und         der Mittelrheinbahn zwischen Köln
dieser Linie, die über Troisdorf hinaus    Bonn-Mehlem zwei Stunden länger           Hauptbahnhof (ab 6.56, 12.56, 16.56
nach Hennef verkehren (montags bis         als bisher: letzte Abfahrt von Köln Hbf   Uhr) und Remagen und drei Fahrten
freitags in der Hauptverkehrszeit), tra-   in Richtung Bonn um 23.38 Uhr und         zwischen Remagen (ab 10.11, 14.11,
gen wie bisher die Bezeichnung S19.        von Bonn Hbf in Richtung Köln um          18.11 Uhr) und Köln jeweils eine zu-
  Neu ist eine stündliche Verlänge-        23.53 Uhr. Bis kurz vor Mitternacht       sätzliche Überholung in Brühl oder
rung (montags bis freitags zwischen        verkehren zusammen mit der MRB26          Bonn-Bad Godesberg, wodurch es bei
etwa 6 und 20 Uhr) der S19 bis Her-        also zwei Züge pro Stunde zwischen        diesen Zügen zu Taktabweichungen
chen. Dadurch ergibt sich zu diesen        Köln und Bonn.                            an zahlreichen Halten kommt. Die für
Zeiten zusammen mit der S12 ein an-                                                  die Überholungen zusätzlich benötig-
genäherter Halbstundentakt zwischen        RB98:                                     te Zeit soll durch das Auflassen von
Hennef und Herchen. Allerdings kön-                                                  Halten kompensiert werden, in südli-
nen die Züge der S19 wegen des ein-        Die samstags, sonn- und feiertags         cher Richtung Rolandseck und Ober-
gleisigen Abschnittes zwischen Blan-       ganzjährig angebotenen vier Fahrten-      winter, in nördlicher Richtung Roisdorf
kenberg und Merten nicht in Blanken-       paare des EifelBörde-Express Euskir-      und Hürth-Kalscheuren.
berg halten.                               chen – Nemmenich – Zülpich – Vett-        Frank Heilmann,
                                           weiß – Jakobwüllesheim – Bubenheim        Pro Bahn Rhein-Sieg                 
RE6a
Diese Linie wird zum Fahrplanwechsel
neu eingerichtet und stündlich vom
Düsseldorf Hauptbahnhof über Neuss,
Dormagen, Köln Hauptbahnhof und
Messe/Deutz zum Flughafen Köln/
Bonn verkehren. Ab Dezember 2016
wird diese Linie in den dann zu verlän-
gernden RE6 (Minden – Düsseldorf)
aufgehen. Mit der neuen Verbindung
gibt es zukünftig drei RE-Linien zwi-                                                         Preise
schen Köln und Düsseldorf.                                                                     Tagesticket                0,80 EUR

                                                                                               Monatsticket               8,00 EUR

RE7 und RB48                                                                                   Jahresticket              80,00 EUR

Auf dem RE7 („Rhein-Münsterland-                                                               Persönlicher Stellplatz
                                                                                               (gilt ein Jahr)
                                                                                                                         99,00 EUR

Express“) werden überwiegend fünf-
teilige Talent 2 in Doppeltraktion ein-
gesetzt, die ein etwas höheres Sitz-
platzangebot als die heutigen Dosto-
Züge haben.                                                                             Breslauer Platz, 50667 Köln,
  Die RB48 („Rhein-Wupper-Bahn“)                                                        Tel. (0221) 139 71 90
                                                                                        Fax (0221) 139 71 91
wird wieder bis Wuppertal-Oberbar-
                                                                                        Mail: Radstation@invia-Koeln.de
men verlängert und erhält zwischen                                                      www.radstationkoeln.de

RHEIN-SCHIENE Nr. 56                                                                                                      – 15 –
Öffentlicher Nahverkehr

Nahverkehr Rhein-Erft in Zukunft
Wenig politische Ambition, wenig Geld
Am 26. Mai „flatterte“ er mir auf            zwöf und dem Schlusslicht
den – zugegebenermaßen elektro-              Bedburg mit gerade einmal
nischen – Schreibtisch, der „Entwurf         vier Prozent eine große Lü-
des Nahverkehrsplans für den Rhein-          cke. Noch trauriger ist die
Erft-Kreis“ (NVP-REK). Denn damals           Strukturprognose, sagt sie
startete die sogenannte Offenlage des        doch voraus, dass der Anteil
Plans im Verfahren, an dessen Ende ein       des ÖPNV sich bis 2025 so-
neuer Nahverkehrsplan für den west-          gar noch leicht zurückentwi-
lich an Köln grenzenden Flächenkreis         ckeln wird.
für den Zeitraum von 2015 bis 2020
stehen soll. Der VCD Regionalverband         Was will der Rhein-
Köln und ich als dessen Beauftragter
                                             Erft-Kreis?
für den Rhein-Erft-Kreis erhielten den
Plan als Verband im Rahmen der Of-           Nun hätte man erwarten
fenlage mit der Möglichkeit zur Stel-        können, dass ein Nahver-
lungnahme. Zuvor hatten wir uns be-          kehrsplan das Ziel hat, dem
reits im sogenannten Mobilitätsbeirat        entgegenzuwirken und
des Kreises mit Aspekten des neuen           mehr Verkehr auf Bus und
NVP-REK beschäftigt und dort Vor-            Bahn zu bringen. Doch das
schläge eingebracht.                         ist im Wesentlichen nicht
                                             der Fall, formuliert der NVP-
Was steht drin?                              REK doch lediglich das Ziel,
                                             dass „das ÖPNV-Angebot
Auf vielen Seiten gibt es erst einmal        dabei der regionalen Lage
gesetzliche Rahmenbedingungen,               des Kreises in der Metro-
eine Bestandsaufnahme der Struk-                                           Siedlungsstruktur des Rhein-Erft-Kreises
                                             polregion Köln-Bonn mit [Quelle: Büro Stadtverkehr GmbH&Co KG, Hilden, NVP-REK]
turdaten des Kreises und des öffent-         Fokus auf das Oberzentrum
lichen Personennahverkehrs (ÖPNV)            Köln und den bestehenden
im Kreis sowie ein paar Statements           Verkehrsverflechtungen innerhalb des        Außerdem stellt das Konzept Über-
zu dessen Finanzierung. Sicher alles         Kreises hinreichend Rechnung tra-         legungen zur Qualitätssteuerung und
wichtige Daten, aber so richtig span-        gen“ soll. Das klingt nach wenig Elan     zu organisatorischen Maßnahmen an,
nend wird es erst mit der Analyse der        und tatsächlich wird an anderer Stelle    die über das hinausgehen, was heute
heutigen Nachfrage im ÖPNV und der           des Entwurfs deutlich, dass es primär     zum Tragen kommt. Auch enthält der
Strukturprognose für 2025.                   darum geht, Mehrausgaben für den          Plan Ausführungen zu einem soge-
   Die Analyse der heutigen Verkehrs-        ÖPNV zu vermeiden und mit Finanz-         nannten Linienbündelungskonzept,
mittelwahl aus einer Haushaltsbefra-         mitteln in der bisherigen Größenord-      die allerdings noch einmal überarbei-
gung zum Mobilitätsverhalten der             nung das Mögliche zu tun. Dabei soll,     tet werden sollen.
Bürgerinnen und Bürger des Kreises           sinngemäß zitiert,
zeigt dann auch gleich Trauriges – sie-      ■ angebotsorientiert auf hoch fre-        Wer soll das bezahlen?
he Tabelle unten: Nur sieben Prozent            quentierten ÖPNV-Verbindungen
aller Wege in Rhein-Erft-Kreis werden           eine attraktive Angebotsgestaltung     Spannend wird es dann noch einmal
mit Bus und Bahn zurückgelegt. Dabei            erfolgen und                           im Kapitel Finanzplanung. Der Kern-
klafft zwischen Spitzenreiter Hürth mit      ■ bedarfsorientiert im Sinne einer        satz dort lautet: „Vor dem Hinter-
                                                Grundversorgung die Mobilität          grund der angespannten Haushalts­
 Verkehrsmittel                Anteil am
                              Modal-Split       nichtmotorisierter Bevölkerungs-       lage des Rhein-Erft-Kreises besteht
                                                gruppen in dünner besiedelten Teil-    die Notwendigkeit, die ÖPNV-be-
 Schiene                              5%
                                                räumen gesichert werden.               dingten Ausgaben auf heutigem Ni-
 Bus                                  2%
                                                                                       veau zu begrenzen (Konsolidierung).
 Motorisierter                       56 %                                              Verbesserungen im ÖPNV im Rhein-
 Individual­verkehr (MIV)                    Was soll konkret gemacht
                                                                                       Erft-Kreis können nur noch dann
 MIV-Mitfahrer                        8%     werden?                                   durchgeführt werden, wenn sie kos-
 Fahrrad                             14 %    Um diese Ziele zu erreichen, enthält      tenneutral sind oder zu Einsparungen
 Fußverkehr                          14 %    der Plan ein Maßnahmenkonzept mit         führen.“
[Eigene Darstellung aufgrund von Daten aus   den auf der gegenüberliegenden Seite        Da der Entwurf des Nahverkehrs-
dem NVP 2015-2020 des Rhein-Erft-Kreises]    dargestellten Kapiteln.                   plans   eine Reihe von Maßnahmen

– 16 –                                                                                          RHEIN-SCHIENE Nr. 56
Öffentlicher Nahverkehr

enthält, die zwar etwas kosten, aber                Anteil des ÖNVP am Modal Split              ■ Die Anregungen, die unter ande-
nicht unmittelbar in den Linienverkehr              von derzeit sieben Prozent zu stei-            rem auch der VCD im vorgelager-
einfließen, bedeutet das faktisch eine              gern.                                          ten Beteiligungsverfahren über den
Reduzierung der Aufwendungen für                  ■ Umwelt- und klimapolitische Ziel-              Mobilitätsrat gemacht hatte, sollen
den eigentlichen öffentlichen Perso-                setzungen sucht man im Entwurf                 berücksichtigt werden.
nennahverkehr. Allzu leicht macht es                fast vergeblich. Bei der Erarbeitung        Zusätzlich brachten wir eine Reihe von
sich der Kreis dann damit, festzustel-              des Plans wurde auch ein „Klima-            detaillierten Vorschlägen zu einzelnen
len, die Städte könnten ja gerne ihr                schutzkonzept Teilbereich Ver-              Linienführungen und der besseren
Angebot ausweiten, wenn sie selber                  kehr“ erstellt, das bis heute unter         Vernetzung mit den Verkehren der
bereit wären, dafür zu zahlen.                      Verschluss gehalten wird und nur            Stadt Köln.
                                                    in einer Fußnote des Entwurfs er-
Was hält der VCD davon?                             wähnt wird. Wir haben gefordert,            Wie läuft das Verfahren?
                                                    das Klimaschutzkonzept zu veröf-
Dass der VCD mit solchen Aussagen                   fentlichen und klima- und umwelt-           Am 18. November 2015 hat der Ver-
in einem Werk, das eigentlich der                   schutzpolitische Ziele in den Nah-          kehrsausschuss des Kreises einen neu-
Stärkung einer wichtigen umwelt-                    verkehrsplan aufzunehmen.                   en Entwurf des NVP beraten, in den
freundlichen Mobilitätskomponente                 ■ Regionalbusse und Stadtbahnver-             die Stellungnahmen der kreisangehö-
dienen soll, nicht glücklich ist, liegt             kehre sollen zu 100 Prozent über            rigen Städte, der Verkehrsunterneh-
auf der Hand. Entsprechend fiel un-                 die Kreisumlage finanziert werden.          men, der benachbarten Aufgabenträ-
sere Stellungnahme zum Entwurf aus.               ■ Zwei Maßnahmen, die gemäß Plan              ger, der Träger öffentlicher Belange
Sie enthielt folgende Kernelemente:                 erst mittelfristig realisiert werden        sowie der Bürgerschaft eingearbeitet
■ Es fehlt eine Verkehrszählung als                 sollen und unter Finanzierungs-             wurden. Die Stellungnahme des VCD
   Basis für den Plan.                              vorbehalt stehen, sollen als Pilot-         wurde hierbei zur Kenntnis genom-
■ Der Entwurf weist keinerlei An-                   projekte vorgezogen und bereits in          men. Die Verkehrszählung, die auch
   strengungen aus, den mickrigen                   2016 realisiert werden.                     die Politik im Rhein-Erft-Kreis forderte,
                                                                                                soll nun durchgeführt werden. Unser
             Kapitel                                  Wesentlicher Inhalt                       Statement zur Umwelt- und Klimapo-
 Rahmenbedingungen und Ziele     ■ Möglichst unveränderter Zuschussbedarf                       litik findet sich immerhin als, wie ich es
                                 ■ Identifikation von Einsparpotenzialen zur Finanzierung von   empfinde, selbstkritische Passage des
                                   erforderlichen Maßnahmen
                                 ■ Unterteilung in                                              Kreises in der Entscheidungsvorlage.
                                   – kurzfristige Maßnahmen                                     Abgelehnt wurde unsere Forderung
                                   – weitere Prüffelder                                         nach der vorgezogenen Pilotierung
                                   – Arbeitsaufträge                                            von zwei mittelfristigen Maßnahmen.
 Angebotskonzept                 Detaillierte Darstellung der geplanten Linien und deren Füh-      Die Verabschiedung des neuen
                                 rungen
                                                                                                Nahverkehrsplanes ist für die Kreis-
 Produktprofilierung im Rhein-   Unterscheidung in                                              tagssitzung am 10. Dezember 2015
 Erft-Kreis                      ■ REGIO-Bus
                                 ■ Regionalbus
                                                                                                vorgesehen. Umsetzungen des Planes
                                 ■ Stadtbus/Ortsbus Stadtbus/Ortsbus                            werden sich bis zum Ende des Be-
                                 ■ Schülerverkehr                                               trachtungszeitraums hinziehen, also
                                 ■ TaxiBus                                                      bis ins Jahr 2020.
                                 ■ Anrufsammeltaxi (AST)
                                 ■ Bürgerbus
 Anregungen an den Schienen-     Diverse konkrete Vorschläge und Forderungen zu Bahn-           Abspann
 gebundenen Personennahver-      Verbindungen
 kehr und die Stadtbahn                                                                         Dieser Artikel konnte aufgrund des
 Bedarfsverkehre                 Detaillierte Ausführungen zu den AST-Verkehren
                                                                                                Umfangs und der Detailtiefe des Ent-
                                                                                                wurfs zum Nahverkehrsplan für den
 Verknüpfungspunkte und          ■ Typisierung und Ausgestaltung von Verknüpfungspunkten
 Haltestellen                    ■ Zuordnung von Bahnhöfen und Haltestellen zu den Typen        Rhein-Erft-Kreis nur einen Überblick
                                 ■ Haltestellenkataster                                         geben und an der Oberfläche kratzen.
                                 ■ Ausführung zur Herstellung der Barrierefreiheit von Halte-     Die wörtlichen Zitate im Text ent-
                                   stellen                                                      stammen dem „Entwurf des Nahver-
                                 ■ Ausführungen zur Ausgestaltung von Linienwegen
                                                                                                kehrsplans für den Rhein-Erft-Kreis“
 Tarifstruktur und Vertriebs­    ■ Verbleib in der Tarifstruktur des Verkehrsverbundes Rhein-   Stand 21. Mai 2015, auf den sich der
 formen                            Sieg (VRS)
                                 ■ Ausbau der Tarifkooperation mit dem AVV                      gesamte Artikel bezieht.
                                 ■ Ausführungen zum Fahrkartenverkauf                             Bei Fragen oder weiterem Informati-
 Informations- und Service­      ■ Ausführungen u. a. zu Entwicklungen in den Bereichen         onsbedarf zum Entwurf, zur Stellung-
 angebote sowie Mobilitäts­        Fahrgastinformationen, Beschwerdemanagement, Fahr-           nahme des VCD und zum Verfahren
 management                        gastrechte                                                   können Sie mich gerne ansprechen:
                                 ■ Übergreifendes Mobilitätsmanagement
                                                                                                mobil: 0151 15322886, E-Mail:
 Multimodale Schnittstellen      ■ Weiterentwicklung der P+R- und B+R-Anlagen                   rhein-erft@vcd-koeln.de.
                                 ■ Haltestellen als multimodale Verknüpfungspunkte
                                                                                                Axel Fell                         
Inhalt des Nahverkehrsplans Rhein-Erft

RHEIN-SCHIENE Nr. 56                                                                                                             – 17 –
Sie können auch lesen