GESCHÄFTSBERICHT 2020 - Bundesverband Managed Care
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ZAHLEN & FAKTEN 2020 M I TG L I E D E R 21 33% 236 Neumitglieder Mitgliederwachstum Mitglieder 2012 – 2020 (177 o 236) I N T E R A KT I O N 43 3.635 19 BMC-Veranstaltungen Veranstaltungsteilnehmende Sitzungen der AGs O R G A N I S AT I O N 7 10 6 Vorstände Beiratsmitglieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle WAHRNEHMUNG 2.646 24 40.508 Twitter-Follower Pressestimmen Website-Besuche
INHALT Vorwort · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 6 A non-managerial perspective on healthcare · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 8 Die fünf Kernthemen des BMC · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 10 Neumitglieder · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 11 Mitgliederstruktur · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 12 Mitglieder des Vorstands · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 14 Kooptierte Mitglieder im Vorstand · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 15 Mitglieder im Beirat · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 16 Rechnungsprüfer · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 17 Ehrenmitglieder · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 17 BMC Regional NRW · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 18 Geschäftsstelle · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 19 Führungswechsel beim BMC · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 20 „Denken muss wehtun“ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 22 Mehr Vernetzung, mehr Patientenorientierung, mehr Effizienz · · · · · · · · 24 BMC als Sachverständiger g efragt · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 28 Neues aus dem Innovationsfonds · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 30 BMC-Schriftenreihe VIII: Die Zukunft der Arbeit im Gesundheitswesen · · · 32 Digital Health braucht Nutzenerlebnisse für alle Akteure · · · · · · · · · · · · 34 BMC-Plattform für Lotsenprojekte · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 39 Shopping for Ideas: Internationale Best Practices aus der Schweiz · · · · · 42 Mit den BMC-Webgesprächen immer b estens informiert! · · · · · · · · · · · 44 Die BMC-Arbeitsgruppen im Überblick · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 46 Regionale Fachtagung in Thüringen · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 48 Brown Bag · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 50 BMC @ Social Media · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 52 Medien & Veröffentlichungen (Auswahl) · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 54 Sponsoring- und Medienpartner · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 56
VORWORT LIEBE BMC-MITGLIEDER, SEHR G EEHRTE DAMEN UND HERREN, 6 zeigt unser Gesundheitssystem gerade unge- ahnte Kräfte und Stärken bei der Bewältigung der Corona-Pandemie oder werden wir uns im Nachhinein wünschen, die Prioritäten zwischen Datenschutz und Freiheitsbegrenzung, zwischen Abriegeln und Schutz der Ältesten anders gewählt zu haben? In diesem Zwiespalt aus dichotomen Gefühlen befanden sich viele von uns in den ver- gangenen zwölf Monaten. Entgegen aller Selbst- verständlichkeiten mussten wir unsere Arbeitswei- sen ebenso anpassen wie Reisen und Besuche, Kultur und Freizeit. Gewissheiten wurden groß- flächig in Frage gestellt. Im Rückblick scheint es surreal, dass wir den BMC-Kongress im Januar 2020 ohne Einschnitte durchziehen konnten – die letzten Tage der alten Realität. Umso mehr haben wir als BMC in den anstehen- den Monaten versucht, den Wandel nicht nur anzunehmen, sondern zu gestalten. Gerade im langfristigen Homeoffice war der Bedarf an Infor- mation, Austausch und Diskussion bei unseren Aktiven riesig. Ein wenig stolz sind wir, mit den BMC-Webgesprächen im März die ersten dieser Art im Gesundheitsbereich etabliert zu haben. Es folgten wöchentliche Einblicke in aktuelle Themen und Probleme, zunächst in direktem Zusammen- hang mit der Pandemie, später thematisch vielfäl- tig. Über 2.700 TeilnehmerInnen erreichten wir mit den 38 BMC-Webgesprächen zwischen März und Dezember; in der Regel mit rund 80-100, bei einem Gespräch sogar mit 250 TeilnehmerInnen. Für uns alle ein Höhepunkt war der BMC-Kongress im Januar 2021: 855 TeilnehmerInnen, davon mehr als 600 zeitgleich auf der Kongressplatt- form aktiv. Überlegten wir vorher, ob angemeldete „Wenn die Pandemie eine positive Lehre Personen nur an ausgewählten Sessions teilneh- hat, dann die Erkenntnis, dass es keine men würden, lehrte uns die Realität das Gegen- teil: Die rege Beteiligung in den Vortragssessions leichten Antworten auf komplexe Fragen ebenso wie den interaktiven Lunch Chats war eine gibt.“ große Freude für Referentinnen und Referenten, ebenso wie für uns. Allein ein technischer Defekt während einer Parallelsession am ersten Tag lie- Bundesverband Managed Care e. V.
GESCHÄFTSBERICHT 2020 ferte einige Anspannung. Kurzerhand stellten wir das für Videokonferenzen eingebundene Tool auf der Kongressplattform um. Vor allem aufgrund der Geduld und dem Durchhaltevermögen aller Beteiligten konnten die Inhalte weiter stattfinden, bevor der zweite Kongresstag wie geplant in aller Ruhe ablief. „Ein wenig stolz sind wir, mit den BMC-Webgesprächen im März die ersten dieser Art im Gesundheitsbereich etabliert zu haben.“ Ein neues Projekt, das wir ebenfalls nicht so Im Rückblick ist erstaunlich, dass wir im August 7 schnell wieder loslassen, begann ab Mai: Seit die kleine, feine Studienreise nach Zürich durch- Jahren überlegen wir als BMC, eigene Daten zum führen konnten. Mit reduzierter Teilnehmerzahl, Gesundheitswesen zu erheben und zu analysie- Masken, Abstand und Desinfektionsmittel lernten ren. Anders als die existierenden Befragungen aus wir mit einer wie immer äußerst interessierten und einer Perspektive bringt die Vielfalt der Akteure engagierten BMC-Delegation viel über die neuen im BMC ein eigenes Bild. Bis Sommer hatten wir Versorgungsformen in der Schweiz. Die Teilneh- das BMC-Innovationspanel etabliert, das aus einer merInnen diskutierten intensiv darüber, wie Pati- quantitativen Befragung mit mehr als 700 Akteu- entinnen und Patienten von den dortigen neuen ren sowie 24 qualitativen Experteninterviews Versorgungsmodellen auch finanziell profitieren bestand. Welche Herausforderung von Digital und erhielten Einblicke in Qualitätsverträge zwi- Health ist je Berufsgruppe am dringlichsten? Wie schen medizinischen Versorgungszentren und können wir diese überwinden? Die Unterschiede Krankenkassen und vieles mehr. zwischen Berufsgruppen in den Ergebnissen machten deutlich, dass immer wieder an den Im Geschäftsbericht werden Sie in den unter- Bedarfen und Sorgen der Akteure vorbeireguliert schiedlichen Berichten herauslesen, dass 2020 wird und wir weit entfernt von einem einheitlichen für den BMC alles andere als ein schlechtes Jahr Bild der digitalen Transformation sind. Für die war. Das Jahr der Widersprüche, in dem trotz der Ergebnisse entwarfen wir – anstelle eines weite- unzähligen gesellschaftlichen und gesundheitli- ren langen, trockenen Texts – bunte, auffallende chen Krisen der Verband gedieh: mit 21 neuen Mit- Charts, die gerne weiterverwendet werden dürfen. gliedern, zahlreichen neuen Projekten und wirt- Im Sinne eines Panels stellte die erste Erhebung schaftlich gesund. nur den Aufschlag einer langen Reihe von Analy- sen dar – die nächste Runde folgt diesen Sommer. Und was bleibt für die Zukunft? Wenn die Pande- mie eine positive Lehre hat, dann die Erkenntnis, dass es keine leichten Antworten auf komplexe Fragen gibt. In einem komplexen Gesundheits- system ist eine einfache Lösung meist nur eine mittelmäßige. Als Handlungsoption bleibt nur das kontinuierliche Streben nach Verbesserung. In dem Sinne möchten wir Sie einladen, mit uns nach besseren Versorgungsansätzen zu suchen, sie zu entwickeln, auszuprobieren und auch in Teilen zu verwerfen. So gestalten wir gemeinsam das Gesundheitssystem der Zukunft. Prof. Dr. Volker Amelung Dr. Patricia Ex Vorstandsvorsitzender Geschäftsführerin Bundesverband Managed Care e. V.
A NON-MANAGERIAL PERSPECTIVE ON HEALTHCARE Auf dem BMC-Kongress 2021 haben wir das Thema Gesundheitssys- teme aus ganz anderer Perspektive betrachtet. Mit Henry Mintzberg, Professor an der McGill University in Montreal und Management- Ikone, haben wir über die Grundsätze von Management und Markt geschehen gesprochen und darüber, welche Mythen die Gesundheits- systeme der Welt heute prägen. S 8 eit Jahren herrscht im deutschen Gesund- chen durch Surrogatendpunkte und Schätzungen heitswesen eine starke Reformwut. Es wird die Realität bestmöglich zu erfassen, doch lassen angepasst, umstrukturiert und nachge- sich manche Entscheidungen nicht durch bloße steuert. Demgegenüber wird nur selten gefragt, Zahlen und Werte herbeiführen. Denn die Realität ob eigentlich die Grundausrichtung stimmt. beinhaltet neben der „evidence based medicine“ Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie dazu vor allem auch die „experienced based medicine“. anregen, einige von Henry Mintzbergs herausra- Neben den evidenzbasierten Versorgungsansät- genden Gedanken mit uns zu rekapitulieren. zen spielt auch die Erfahrung eine bedeutende Rolle bei Entscheidungen in und Bewertun- Is healthcare failing or is it suceeding? gen über die Versorgung. Die große Kunst ist es, Evidenz und Erfahrung zusammenzuführen und Henry Mintzbergs Einschätzung ist sehr deut- uns nicht in einem Zahlendschungel zu verlieren. lich: Das Gesundheitswesen versagt nicht, das Gesundheitswesen ist erfolgreich. Häufig wird der Erfolg eines Gesundheitswesens negativ beur- teilt. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Fakt “Heroic leadership, central ist: Unser Leben verlängert und unser Gesund- management, strategic planning, heitszustand verbessert sich stetig. Wir überleben obsessive measurement is failing. Erkrankungen, für die es vor einigen Jahren kei- nerlei Heilungschancen gegeben hätte. Kann man In addition, that is the model for das wirklich als Versagen bezeichnen? Doch der healthcare and we need to stop this.” Erfolg birgt ein Dilemma: Je größer der medizini- sche Fortschritt, umso ressourcenintensiver ist die medizinische Versorgung. In reichen Ländern wie Is healthcare a business? Deutschland erhält die Gesundheitsversorgung einen großen Stellenwert und wird zu einem wich- Henry Mintzberg ist der Ansicht, das Gesundheits- tigen und zentralen Gut innerhalb unserer Gesell- wesen lasse sich nicht durch heroische Führung, schaft, entsprechend überproportional steigt die strategische Planung, zwanghaftes Messen und Nachfrage. Es stellt sich also die Frage, ob hohe steigenden Wettbewerb verbessern. Seit Jahren Gesundheitskosten ein Problem oder vielmehr ein herrscht der Trend, das Gesundheitssystem als Ausdruck von Erfolg sind. ein Business zu verstehen. Wir wenden Manage- ment- und Führungskonzepte auf Gesundheits- What shall we measure? einrichtungen an, fördern Wettbewerb zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern und Wir versuchen die Medizin an vielen Stellen zu betrachten die Versorgung häufig aus der Effizi- quantifizieren, zu kategorisieren und den Erfolg enzperspektive. Doch kann man sich nun fragen, einer Behandlung und des Systems zu messen. ob dies das richtige Model für die Gesundheitsver- Doch wie lässt sich Erfolg in der medizinischen sorgung ist. Henry Mintzberg fordert zum Umden- Versorgung verlässlich messen? Reichen uns ken auf und baut den Erfolg zukünftiger Gesund- Mengen von Betten und Personal oder Zahlen zu heitsversorgung auf neue Grundsätze. Morbidität, Mortalität und der Lebenserwartung? Oder zeigt sich der Erfolg nicht viel eher im sub- jektiven Erleben des Systems durch den einzelnen Patienten und die einzelne Patientin? Wir versu- Bundesverband Managed Care e. V.
GESCHÄFTSBERICHT 2020 Do we have to reframe competition? Henry Mintzberg plädiert für weniger Wettbewerb und mehr Zusammenarbeit im Gesundheitswe- sen, denn obsessiver Wettbewerb verhindere Kollaborationen. Stattdessen empfiehlt er „com- munityship“. Tatsächlich soll Wettbewerb das Gesundheitswesen beflügeln: Er soll die besten Lösungen und effiziente Prozesse schaffen. Gleich- 9 zeitig wird nach Zusammenarbeit der Professio- nen und Institutionen des gestrebt, um tatsächlich den Anspruch an ein Gesundheitssystem zu erfül- len, welches diesem Begriff gerecht wird. Doch wie vertragen sich Wettbewerb und Zusammenarbeit: Schließen sie sich aus oder lassen sie sich verbin- den? Wenn innerhalb oder zwischen Gesundheitsein- richtungen der Wettbewerb um Budget, Betten und Personal zu stark wird, vernebelt dies die “We don’t have enough playful Möglichkeit durch Zusammenarbeit effizientere people in this world. We don’t have und bessere Versorgungsstrukturen zu erschaf- enough people who say ʻWhy not?ʼ fen. Durch entstehende dysfunktionale Struktu- ren wird das Ziel, durch Wettbewerb die besten instead of ʻWhy?ʼ.” Lösungen zu gestalten, verhindert. Statt heroi- scher Führung und kompetitiver Strukturen soll ein Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb und Do we need more playfulness? zwischen Institutionen gefördert werden. Doch kann dieser Mentalitätswechsel kollaborative statt Eine Strategie entsteht laut Mintzberg nicht durch wettbewerblicher Strukturen begünstigen und so einen formalen Planungsprozess, sondern ist das zu kreativen Ideen und effizienten Prozessen und Ergebnis kleinschrittiger Entwicklungen. Sie ent- Organisationen führen? stehen aus der Problemlösung und prägen lang- fristig die Sichtweisen und Einstellungen von Do we have to open up to new ownership Unternehmen oder ganzer Gesellschaften. Auch models? im Gesundheitswesen entstehen die spannends- ten Strategien nicht im Büro der Betriebswirte, Neben der Umgestaltung von Wettbewerb zu sondern bei den Gesundheitsberufen in der Ver- Gemeinschaft fordert er auch die Neugestaltung sorgung. der Eigentümerschaft im Gesundheitswesen. Neben dem privaten und öffentlichen Sektor sollte Doch manchmal führen die einfachen Antwor- man die Chancen des freigemeinnützigen Sektors ten nicht zum Ziel und an dieser Stelle müssen fokussieren und sich neuen, nicht profit-orientier- Regeln der Playfulness weichen. Wir haben gerade ten Eigentumsmodellen öffnen. Internationale in Deutschland ein sehr reguliertes System mit Koryphäen in Bildung (z. B. Harvard) oder Medizin teils destruktiven Steuerungs-Instrumenten (z. B. (z. B. Mayo Clinic) sind als non-profit Institutionen Regresse im ambulanten Bereich) in der Versor- organisiert. Die erwirtschafteten Gewinne werden gung. Dies lässt den handelnden Akteuren wenig reinvestiert und kommen direkt oder indirekt den Raum für kreative, innovative Lösungsansätze und Patientinnen und Patienten zugute. Bei privat kreiert eher einen Rechtfertigungsmodus. Innova- organisierten Krankenhausträgern hingegen wird tionen werden durch Leichtigkeit und Mut entwi- erwirtschaftetes Geld am Ende z. B. an Aktionäre ckelt, dies gilt für die Industrie ebenso wie für die ausgezahlt und fließt somit aus dem System ab. Medizin. Also benötigen wir nicht genau diese Art Und tatsächlich ist es legitim zu fragen, ob das von Playfulness, um im Gesundheitswesen Fort- Geld nicht im System bleiben sollte? schritt zu kreieren? Bundesverband Managed Care e. V.
DIE FÜNF KERNTHEMEN DES BMC KOOPERATION Der BMC dient seinen Mitgliedern zur Kontakt vermittlung und Kontaktpflege. Er kooperiert mit dem fmc Schweizer Forum für Integrierte ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Versorgung und setzt langfristig auf Koope Der BMC informiert über zentrale Themen aus ration mit zahlreichen nationalen und intern den Bereichen Managed Care und Integrierte ationalen Verbänden, die ähnliche Ziele Versorgung. Er engagiert sich darüber hinaus in verfolgen. der Öffentlichkeit für ein patientenorientiertes und effizientes Gesundheitssystem. POLITISCHE ARBEIT Der BMC vertritt die gemeinsamen Vorstellun 10 gen und Ziele seiner Mitglieder im politischen Raum, bei Entscheidungsträgern, Verbänden und Körperschaften. Im Rahmen gesetzgeberi scher Maßnahmen ist der BMC für die politi WISSENSMANAGEMENT schen Entscheidungsträger ein Gesprächspart Der BMC vermittelt seinen Mitgliedern ner, der keinen Partikularinteressen verpflichtet aktuelle Informationen aus Politik, ist. Wirtschaft und Gesundheitswesen des In- und Auslands. Er trägt durch Wis sens- und Erfahrungstransfer dazu bei, dass sich seine Mitglieder frühzeitig im ENTWICKLUNGSARBEIT Gesundheitsmarkt orientieren, positio Die Mitglieder des BMC leisten Ent nieren und bewähren können. wicklungsarbeit in verbandsinternen Arbeitsgruppen. Dort werden interdis ziplinäre und sektorenübergreifende Konzepte zur Optimierung der Versor gungsstrukturen und Versorgungs prozesse erarbeitet. Kommunikation und Kooperation sind in den Gremien und A rbeitsgruppen des BMC durch eine Kultur gegenseitiger Achtung und Offenheit geprägt. Bundesverband Managed Care e. V.
NEUMITGLIEDER GESCHÄFTSBERICHT 2020 Februar 2020 bis Februar 2021 ▶ AOK Bayern – Die Gesundheitskasse ▶ MEDI-MARKT Homecare GmbH ▶ BFS Health Finance GmbH ▶ Med X GmbH ▶ Biogen GmbH ▶ MVZ der Thüringen-Kliniken G. Agricola GmbH ▶ Boston Scientific Medizintechnik GmbH ▶ Noscendo GmbH ▶ Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten e.V. (bvvp) ▶ Preventicus GmbH ▶ Coloplast GmbH ▶ samedi GmbH ▶ Dr. Becker Klinikgruppe ▶ SOCIAL IMPACTOR 11 ▶ DR. KADE / BESINS Pharma GmbH ▶ Universitätsklinikum Tübingen – Institut für ▶ D4L data4life gGmbH Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung ▶ Grünenthal GmbH ▶ von Beust Collegen Beratungsgesellschaft ▶ medatixx GmbH & Co.KG ▶ WMP Healthcare GmbH Bundesverband Managed Care e. V.
MITGLIEDERSTRUKTUR Krankenhäuser, Ärzte(netze), MVZ, Apotheken, Sanitätskrankenhäuser, Managementgesellschaften +23225481213M ▶ Algesiologikum GmbH ▶ Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ▶ AMEOS Spitalgesellschaft mbH Halle ▶ MoVA Institut für Moderne Verhaltenstherapie GmbH ▶ apolife GmbH & Co. KG ▶ MVZ der Thüringen-Kliniken G. Agricola GmbH ▶ blikk Holding GmbH ▶ OcuNet GmbH & Co. KG ▶ Capio Deutsche Klinik GmbH ▶ OptiMedis AG ▶ Charité – Universitätsmedizin Berlin ▶ patiodoc GmbH ▶ Dr. Becker Klinikgruppe ▶ pro-samed GmbH ▶ Gesundheitsnetz Süd eG ▶ RHÖN-KLINIKUM AG ▶ IMC Integrative Managed Care GmbH ▶ St. Franziskus-Stiftung ▶ infusion@home Verwaltungs GmbH ▶ Universitätsklinikum Tübingen ▶ Institut für angewandte Telemedizin ▶ Universitätsklinikum Tübingen – Institut für ▶ IVM plus GmbH Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung ▶ IVPNetworks GmbH ▶ VRNZ – Verbund Radiologischer Nuklearmedizinischer Zentren e.V. ▶ Kur+Reha GmbH ▶ ze:roPRAXEN GbR ▶ MEDI GENO Deutschland e. V. ▶ Zur Rose Group AG 12 ▶ Medizinische Einrichtung GmbH Arzneimittel, Medizintechnik ▶ Abbott GmbH & Co Abbott Diabetes Care ▶ Janssen-Cilag GmbH ▶ AbbVie Deutschland GmbH & Co. KGH ▶ Johnson & Johnson Medical GmbH ▶ ALK-Abelló Arzneimittel GmbH ▶ Lilly Deutschland GmbH ▶ AveXis EU Limited ▶ Merck Serono GmbH ▶ Astellas Pharma GmbH ▶ MSD Sharp & Dohme GmbH ▶ AstraZeneca GmbH ▶ Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG. ▶ Baxter Deutschland GmbH ▶ Myriad International GmbH ▶ Bayer Vital GmbH ▶ Noscendo GmbH ▶ Berlin-Chemie AG ▶ Novartis Pharma GmbH ▶ Biogen GmbH ▶ Novo Nordisk Pharma GmbH ▶ Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG ▶ Nuuvera Deutschland GmbH ▶ ▶ Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA Celgene GmbH ▶ ▶ PAUL HARTMANN AG Pfizer Deutschland GmbH 236 ▶ ▶ Chiesi GmbH Clovis Oncology Germany GmbH ▶ ▶ Philips GmbH Market DACH Pro Generika e. V. MITGLIEDER Stand Dezember 2020 ▶ Coloplast GmbH ▶ PubliCare GmbH ▶ Daiichi Sankyo Deutschland GmbH ▶ ResMed Germany Inc. ▶ Desitin Arzneimittel GmbH ▶ Roche Diabetes Care Deutschland GmbH ▶ DR. KADE / BESINS Pharma GmbH ▶ Roche Pharma AG ▶ Eisai GmbH ▶ ROVI GmbH ▶ FERRING Arzneimittel GmbH ▶ SERVIER Deutschland GmbH ▶ GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG ▶ SHL Telemedizin GmbH ▶ Grünenthal GmbH ▶ Shire Deutschland GmbH ▶ Hexal AG ▶ Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG ▶ Insmed Germany GmbH ▶ TEVA GmbH ▶ Intuitive Surgical ▶ Tilray Deutschland GmbH ▶ Ipsen Pharma GmbH ▶ Vifor Pharma Deutschland GmbH Dienstleister, Beratungen ▶ AGENON Gesellschaft für Forschung und ▶ Innovation Health Partners GmbH Entwicklung im Gesundheitswesen mbH ▶ jumedi GmbH ▶ admedicum Business for Patients GmbH & Co KG ▶ KovarHuss GmbH ▶ Ambulanzpartner Soziotechnologie APST GmbH ▶ LIBERTAMED GmbH ▶ Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH ▶ LinkCare GmbH ▶ BFS Health Finance GmbH ▶ Med X GmbH ▶ Büro für gesundheitspolitische Kommunikation ▶ McKinsey & Company ▶ Cap4Health GmbH & Co. KG ▶ MedEcon Ruhr GmbH ▶ Capgemini Deutschland GmbH ▶ medicoles ▶ CareLutions GmbH ▶ n:aip Deutschland GmbH ▶ Conclusys GmbH ▶ NextHealth GmbH ▶ Elsevier Health Analytics ▶ Pharmabrain GmbH ▶ fbeta GmbH ▶ Ratajczak & Partner Rechtsanwälte ▶ FPZ: DEUTSCHLAND DEN RÜCKEN STÄRKEN GmbH ▶ Rechtsanwälte M&P Dr. Matzen & Partner mbB ▶ Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH ▶ Rechtsanwälte Wigge GbR ▶ gök Consulting AG ▶ Sanvartis GmbH ▶ GWQ ServicePlus AG SFL Regulatory Affairs & Scientific ▶ ▶ The Boston Consulting Group GmbH ▶ health care akademie Communication GmbH ▶ Thieme Gruppe ▶ HGC GesundheitsConsult Gmb ▶ SINHA – Beratung im Gesundheitswesen ▶ Vendus Sales & Communication Group GmbH ▶ IGES Institut GmbH ▶ solutions Beratung GmbH ▶ von Beust Collegen Beratungsgesellschaft ▶ inav – privates Institut für angewandte ▶ spectrumK GmbH ▶ WIG2 GmbH Versorgungsforschung GmbH ▶ Systemische Gesellschaft e. V. ▶ WMP Healthcare GmbH Bundesverband Managed Care e. V.
GESCHÄFTSBERICHT 2020 Verbände, Kammern ▶ Berufsverband der Deutschen ▶ Deutsche Chiropraktoren-Gesellschaft e. V. (DCG) Dermatologen e. V. (BVDD) ▶ Deutsche Diabetes Gesellschaft ▶ Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. ▶ Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie ▶ Berufsverband der Niedergelassenen und Psychotherapie (DGPPN) Hämatologen & Onkologen in Deutschland e. V. ▶ Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. ▶ Berufsverband der Yogalehrenden (BDY) ▶ Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ▶ BKK Dachverband e. V. ▶ Deutscher Hausärzteverband e. V. ▶ BKV – Interessengemeinschaft Betriebliche ▶ Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e. V. Krankenversicherung e. V. ▶ Die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. ▶ Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) ▶ European Association of Mail Service ▶ Bundesverband ambulante Pharmacies (EAMSP) spezialfachärztliche Versorgung e. V. ▶ Kassenärztliche Bundesvereinigung ▶ Bundesverband der Pharmazeutischen ▶ Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Industrie e. V. (BPI) ▶ Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen ▶ Bundesverband Deutscher Privatkliniken e. V. (BDPK) ▶ Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ▶ Bundesverband Medizintechnologie e. V. (BVMed) ▶ Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe ▶ Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) ▶ Verband der Diabetes Beratungs Schulungsberufe e.V. (VDBD) ▶ Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten e.V. (bvvp) ▶ Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek e. V.) ▶ Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener ▶ Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e. V. (dagnä) ▶ Verband Forschender Arzneimittelhersteller e. V. 13 IT, Digitalunternehmen, Start-Ups ▶ arztkonsultation ak GmbH ▶ HMM Deutschland GmbH ▶ BetterDoc GmbH ▶ IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG ▶ BITMARCK Holding GmbH ▶ KV.digital GmbH ▶ Cerner Health Services Deutschland GmbH ▶ Lindera GmbH ▶ CompuGroup Medical AG ▶ m.Doc GmbH ▶ data experts GmbH ▶ Medatixx GmbH & Co.KG ▶ Deutsche Arzt AG ▶ MGS Meine-Gesundheit-Services GmbH ▶ DITG GmbH ▶ msg systems ag ▶ D4L data4life gGmbH ▶ Noventi GmbH ▶ Doctolib GmbH ▶ Pegasystems GmbH ▶ EPatient Analytics GmbH ▶ Preventicus GmbH ▶ gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen ▶ samedi GmbH der Gesundheitskarte mbH ▶ Töchter & Söhne Gesellschaft für digitale Helfer mbH ▶ gevko GmbH ▶ Vilua Healthcare GmbH ▶ GMC Systems mbH ▶ vitagroup AG Krankenkassen, Versicherungen ▶ AOK Baden-Württemberg ▶ DAK – Gesundheit ▶ AOK Bayern – Die Gesundheitskasse ▶ Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See ▶ AOK-Bundesverband GbR ▶ Vivida BKK ▶ AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen ▶ hkk Krankenkasse ▶ AOK Nordost – Die Gesundheitskasse ▶ IKK classic ▶ AOK Rheinland / Hamburg – Die Gesundheitskasse ▶ IKK Südwest ▶ BARMER ▶ Kaufmännische Krankenkasse – KKH ▶ BIG direkt gesund ▶ SBK Siemens-Betriebskrankenkasse ▶ BKK Mobil Oil ▶ Techniker Krankenkasse ▶ BKK VBU ▶ VIACTIV Krankenkasse Stiftungen, gemeinnützige Organisationen, Sonstige ▶ Bertelsmann Stiftung ▶ SOCIAL IMPACTOR ▶ Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V. ▶ Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ▶ Deutsche Stiftung für chronisch Kranke ▶ Stiftung Familienorientierte Nachsorge Hamburg SeeYou ▶ fmc Schweizer Forum für Integrierte Versorgung ▶ Stiftung Münch ▶ Gesundheitsstadt Berlin GmbH ▶ praxisHochschule Köln ▶ Rheinische Fachhochschule Köln Persönliche Mitglieder (überwiegend Gründungsmitglieder) ▶ Blees, Dr. Peter ▶ Mühlbacher, Prof. Dr. Axel ▶ Bönsch, Rudolf ▶ Rübel, Reiner ▶ Ehlers, Prof. Dr. Dr. Alexander P.F. ▶ Schmid, Dr. Elmar ▶ Henke, Prof. Dr. Klaus-Dirk ▶ Schumacher, Dr. Nikolaus ▶ Kaestner, Rolf ▶ Voss, Hanswerner ▶ Klitzsch, Dr. Wolfgang ▶ Wasem, Prof. Dr. Jürgen ▶ Meyer-Lutterloh, Dr. Klaus Bundesverband Managed Care e. V.
MITGLIEDER DES V ORSTANDS Prof. Dr. Volker A melung Dr. Susanne Eble Ralf Sjuts VORSTANDSVORSITZENDER STELLV. VORSTANDSVORSITZENDE STELLV. VORSTANDSVORSITZENDER Medizinische Hochschule Leiterin Gesundheitsmanagement, Geschäftsführender Gesellschafter, Hannover; Geschäftsführer, Berlin-Chemie AG patiodoc GmbH Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH (inav) 14 Thomas Ballast Dr. h.c. Helmut Hildebrandt Stellv. Vorsitzender des Vorstands, Vorstandsvorsitzender, Techniker Krankenkasse OptiMedis AG Franz Knieps Ralph Lägel, MBA Vorstand, BKK Dachverband e. V. Geschäftsführer, Cap4Health GmbH & Co. KG Bundesverband Managed Care e. V.
IM V ORSTAND KOOPTIERTE MITGLIEDER GESCHÄFTSBERICHT 2020 Daniela Chase Dr. Lutz Hager Dr. Ursula Hahn Sales Excellence Lead, Stellv. Geschäftsführer, Geschäftsführerin, Philips GmbH Market DACH ze:roPRAXEN GbR OcuNet Verwaltungs GmbH 15 Cornelia Kittlick Dr. Wolfgang Klitzsch Antonia Rollwage Leiterin Strategische Projekte, Ehem. Geschäftsführer, Referentin des Chief Digital Officers, Kooperationen, Mitglied der Ärztekammer Nordrhein Charité – Universitätsmedizin Berlin Geschäftsleitung, Thieme TeleCare GmbH Prof. Dr. Jürgen Wasem Prof. Dr. Peter Wigge Lehrstuhlinhaber für Medizin Vorstandsvorsitzender, management, Universität BMC Regional NRW e. V.; Rechts Duisburg-Essen anwälte Wigge GbR, Münster Bundesverband Managed Care e. V.
MITGLIEDER IM BEIRAT Prof. Dr. Volker Ulrich Prof. Dr. Boris Augurzky Prof. Dr. Andréa Belliger VORSITZENDER DES BEIRATS Leiter des Kompetenzbereiches Leitung Institut für Kommuni- Ordinarius für Volkswirtschafts- „Gesundheit“, RWI – Leibniz-Institut kation & Führung IKF, Leitung lehre, Lehrstuhl Volkswirtschafts- für Wirtschaftsforschung e. V.; Studiengang MAS/MBA (Luzern) lehre III – Finanzwissenschaft, Vorstandsvorsitzender, Stiftung Universität Bayreuth Münch 16 Dr. Peter Blees Birgit Fischer Prof. Dr. Daniel Grandt Ehem. Leiter Gesundheitspolitik, Staatsministerin a. D.; Chefarzt, Klinik für Innere M edizin I, Merck Serono GmbH Ehem. Hauptgeschäftsführerin, Klinikum Saarbrücken gGmbH Verband forschender Arzneimittelhersteller e. V. (vfa) Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle Prof. Dr. Dr. Martin Härter Birgit Pätzmann-Sietas Ehrenpräsidentin, Deutsche Direktor, Institut und Poliklinik für Mitglied des Präsidiums, Rheuma-Liga Bundesverband e. V. Med. Psychologie, Universitäts Deutscher Pflegerat e. V. klinikum Hamburg-Eppendorf Dr. Rolf-Ulrich Schlenker Mitglied des Vorstands, Deutsche Rheuma-Liga, Stellv. U nparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) Bundesverband Managed Care e. V.
MITGLIEDER EHREN GESCHÄFTSBERICHT 2020 Dr. Klaus Meyer-Lutterloh Dr. Peter Blees EHRENVORSITZENDER Ehem. Leiter Gesundheitspolitik, Merck Serono GmbH 17 Prof. Dr. Dr. Alexander Dr. Wolfgang Klitzsch P. F. Ehlers Ehem. Geschäftsführer, Partner der Rechtsanwaltssocietät Ärztekammer Nordrhein Ehlers, Ehlers & Partner RECHNUNGS PRÜFER Rudolf Bönsch Hanswerner Voss USP Unternehmensberatung GCN HealthNet GbR Bundesverband Managed Care e. V.
BMC REGIONAL NRW Prof. Dr. Peter Wigge Dr. Ursula Hahn VORSTANDSVORSITZENDER STELLVERTRETENDE Fachanwalt für Medizinrecht, V ORSTANDSVORSITZENDE UND Rechtsanwälte Wigge, Münster SCHATZMEISTERIN Geschäftsführerin des OcuNet Verbunds 18 Thomas Müller Günter van Aalst Dirk Ruiss MITGLIED IM VORSTAND MITGLIED IM VORSTAND MITGLIED IM VORSTAND Vorstandsmitglied der Kassenärztli- Stv. Vorstandsvorsitzender der Leiter der Landesvertretung NRW chen Vereinigung Westfalen-Lippe Deutschen Gesellschaft für Tele- des Verbandes der Ersatzkassen medizin; Vorstand und Sprecher e.V. (vdek) des Innovationszentrums Digitale Medizin des Universitätsklinikums Aachen; Vorsitzender Forum Telemedizin des Zentrums für Telematik und Telemedizin Bundesverband Managed Care e. V.
GESCHÄFTSS TELLE GESCHÄFTSBERICHT 2020 Dr. Patricia Ex Malte Behmer Christian Hinke GESCHÄFTSFÜHRERIN LEITUNG POLITIK REFERENT 19 Silke Rühmann-Stibbe Nicole Diehlmann Melina Ledeganck ASSISTENZ DER GESCHÄFTSSTELLE REFERENTIN FÜR VERANSTALTUN- JUNIOR-REFERENTIN GEN UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (seit April 2020) (seit Juni 2020) Bundesverband Managed Care e. V.
20 FÜHRUNGSWECHSEL BEIM BMC Center, zu Gast bei Google Health, in Stanford und bei meiner Alma Mater UC Berkeley. Die Woche Dreieinhalb Jahre führte Patricia Ex den BMC, mit den 14 hochmotivierten Personen war große Spitzenklasse. Und der eine oder andere lustige brachte den Verband digital voran und die Mit- Abend war natürlich auch dabei. glieder stärker zusammen. Im April 2021 verlässt Was hat mir bei der Arbeit im BMC am sie den Verband. In einem Steckbrief reflektiert meisten Spaß bereitet? sie die vergangene Zeit und wirft einen Blick in Vom ersten Tag an war die Zusammenarbeit mit die Zukunft. dem motivierten Team toll. Alle haben Freude, Projekte umzusetzen und mit Leben zu füllen, ihre Ideen einzubringen – dafür darf es abends An welche Projekte erinnere ich mich auch mal länger werden. Gleiches gilt für die besonders gerne? Zusammenarbeit mit dem Vorstand, die sehr ver- trauensvoll ist. Beides habe ich als sehr inspirierend Vier BMC-Kongresse, darunter der erste voll- empfunden. digitale Kongress, fünf Studienreisen, die Pro- jektführung eines internationalen Forschungs- Ein großes Privileg der BMC-Arbeit war es, dass projekts, der Ausbau der politischen Arbeit, aber neue Ideen umsetzbar waren. Die Idee der Lotsen- auch das Führen durch die Corona-Pandemie – landkarte entstand beispielsweise im Gespräch mit den Jahren verbinde ich unzählige Eindrücke. mit einer AG-Leiterin auf dem Weg zu einem BMC- Jahresempfang. Zwei Monate später haben wir mit den Recherchen begonnen. Viele neue Ideen entsprangen in Gesprächen mit dem Vorstand, „Ein großes Privileg der BMC-Arbeit den Mitgliedern oder innerhalb des Teams. Dann war es, dass es immer Platz für neue dachten wir: Das ist wirklich eine gute Idee, das sollten wir machen. Ideen gab.“ Eine besonders schöne Erinnerung bleibt die erste Studienreise mit Nachwuchsführungskräf- ten: Wir fuhren ins Silicon Valley, waren als erste deutsche Besuchergruppe im neuen Apple Visitor Bundesverband Managed Care e. V.
GESCHÄFTSBERICHT 2020 Mein Fazit für die Zukunft des Gesundheitswesens? „Im Gesundheitswesen werden in Nach außen wird das Gesundheitswesen häufig den nächsten Jahren zahlreiche als träge wahrgenommen. Im BMC sind hinge- Veränderungen anstehen, gewollt oder gen so viele Personen engagiert, die ihre spezi- ungewollt. Daher würde ich mich freuen, fische Perspektive und ihre Erfahrungen haben, aber gleichzeitig positiv und proaktiv das System wenn noch mehr von diesem Spirit gemeinsam gestalten wollen. Das ist eine große auf das breitere Gesundheitswesen Stärke. Im Gesundheitswesen werden in den nächsten Jahren zahlreiche Veränderungen überschwappt und dort Früchte trägt.“ anstehen, gewollt oder ungewollt. Daher würde ich mich freuen, wenn noch mehr von diesem Spirit auf das breitere Gesundheitswesen über- schwappt und dort Früchte trägt. Die wichtigsten Entwicklungen, die ich Was wünsche ich mir für den BMC 21 begleitet habe: zukünftig? Hier stand die Digitalisierung der Geschäftsstelle Aktuell steht der BMC inhaltlich, personell und im Vordergrund. Eine meiner ersten Amtshand- finanziell hervorragend dar. Dafür war die Pro- lungen war es, Faxanmeldungen für BMC-Veran- fessionalisierung der Geschäftsstelle sehr wichtig staltungen abzuschaffen. Wenige Monate nach und eine gesunde Mischung aus Inhalten und Ver- meinem Beginn trat die Datenschutzgrundver- anstaltungen zu erreichen. In den ersten Jahren ordnung in Kraft. Bei einer Kontaktdatenbank meines Wirkens haben wir interaktive Workshop- mit mehr als 10.000 Personen warteten also eine Formate stark ausgebaut. Im Fokus stand die ganze Reihe an Aufgaben. Im Zentrum stand auch, gemeinsame Entwicklung neuer Lösungen und die internen Prozesse im Team zu überdenken und Konzepte – diese interaktiven, kreativen Formate zu digitalisieren. Daher waren wir gut vorbereitet, erhielten enormen Zuspruch. Auch das Thema als die Corona-Pandemie uns im März kurzerhand Nachwuchsarbeit und die Einbindung des BMC in ins Homeoffice versetzte. internationale Netzwerke sind sehr relevant. Ich würde mich freuen, wenn der BMC das perspekti- visch weiter ausbaut. Die TeilnehmerInnen der Brown-Bag-Studienreise 2018 am Oakland Pier. Bundesverband Managed Care e. V.
„DENKEN MUSS WEHTUN“ Seit gut zwei Jahren arbeitet der BMC an einem Strategieprozess, in dem auf Grundlage von aktuellen Strömungen und Trends Anregun- gen für das Gesundheitswesen erarbeitet werden. Bevor voraussicht- lich in diesem Jahr Ergebnisse zur Diskussion präsentiert werden, haben wir dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Volker Eric Amelung (VEA) und Vorstandsmitglied Franz Knieps (FK) einige Fragen dazu gestellt. 22 Wie nehmen Sie den Strategieprozess wahr? VEA : Ehrlicherweise ist der Strategieprozess deut- lich schwieriger, als wir uns das anfangs ausgemalt haben. Trotzdem bin ich sehr froh, dass wir uns nicht mit ersten Kompromissen zufriedengege- ben haben. Es ist nicht entscheidend, drei Monate früher oder später fertig zu werden. So konnten wir nach intensiven, breiten Diskussionen das Grund- konzept anpassen, sodass wir jetzt ein engeres, fokussierteres Papier entwickeln. Denken muss wehtun. FK : Ich bin ja schon lange im Gesundheitswesen Antwort und müssen vor allem jetzt agieren, um Die Vorstandsmitglieder unterwegs – und es gibt nie leichte und schnelle an diesen Werten festzuhalten. während der Vorstandsklausur 2018 auf Antworten auf komplexe und komplizierte Fragen. Schwanenwerder. Das ist uns auch beim BMC bewusst. Wir wollen VEA : Viele von uns sind vermutlich momentan dort diskutieren, Positionen permanent hinter- extrem verunsichert, wollen viel diskutieren und fragen und uns nicht mit dem Pareto-Optimum sind aber gleichzeitig auch etwas erschöpft von zufriedengeben. Mal sehen, ob uns das gelingen den vielen Expertenmeinungen und Positions- wird. papieren. Aber Covid-19 forciert die Diskussio- nen über die grundlegenden Werte in unserem Welchen Einfluss hat die gegenwärtige Gesundheitssystem. Diese war in den letzten Pandemie auf die Diskussion? Jahren deutlich zu kurz gekommen und ich freue mich sehr, dass Public Health wieder ein zentrales FK : Die Covid-19-Pandemie hat dazu geführt, dass Thema wird. wir auf vielen Ebenen nachdenken und diskutie- ren. Wenn sich im Laufe der Pandemie die Einnah- mensituation für das Solidarsystem verschlech- tert, was sind dann die zentralen Werte, die für unsere Gesundheitsversorgung essenziell sind? Darauf brauchen wir meines Erachtens eine gute Bundesverband Managed Care e. V.
GESCHÄFTSBERICHT 2020 Ein weiterer Schwerpunkt dreht sich um Daten und Qualitätsmessung. Franz Knieps, was wird dort thematisiert? FK : Ein altbekanntes Problem ist, dass unser „Wir regen an, mehr Ökonomie im Gesundheitssystem angelegt ist, Menge zu erbrin- Gesundheitswesen zu wagen. Ökonomie gen, nicht Qualität. Dank neuer Technologien und der Fähigkeit, große Datenmengen zu analysie- wird häufig als Ökonomisierung ren, können gerade chronisch kranke Menschen missverstanden, aber das ist Quatsch.“ in Zukunft besser und personalisierter versorgt werden. Die Erhebung und Veröffentlichung auf- Prof. Dr. Volker E. Amelung bereiteter Versorgungsdaten über Leistungser- bringer und sektorenübergreifende Behandlungs- verläufe wird dabei immer wichtiger. Unabhängig davon, ob im Gesundheitssystem bestimmte Daten vorhanden sind, fehlt Patien- 23 tinnen und Patienten jegliche Transparenz, um informierte Wahlentscheidungen zu treffen. Es ist nicht hinnehmbar, wie viele Sozialdaten erhoben und verarbeitet werden, aber wenn Patientinnen Das neue Papier ist fokussierter als alte und Patienten einen geeigneten Behandlungsort Entwürfe. Was ist einer der Schwerpunkte, suchen, müssen sie sich auf die Empfindung Ein- Volker Amelung? zelner in privaten Bewertungsportalen verlassen. VEA : Wir regen an, mehr Ökonomie im Gesund- Und als Fazit? heitswesen zu wagen. Ökonomie wird häufig als Ökonomisierung missverstanden, aber das ist VEA : Beim letzten Punkt bin ich ja eher bei Mintz- Quatsch. Richtig ausgerichtet kann Gesundheits- berg – man darf das Messen nicht überschät- ökonomie wichtige Impulse vor allem für eine nut- zen! Extrem viel wissen wir, auch ohne es exakt zenorientierte Gesundheitsversorgung liefern. zu messen – entscheidender ist, konsequent zu handeln und auch durchaus mal Konflikte zu Für mehr Nutzenorientierung könnten wir uns bei- akzeptieren. spielsweise die Potenziale von Nudging zu eigen machen, das immerhin mit diversen Nobelprei- Insgesamt ist mir besonders wichtig, mit dem sen ausgezeichnet wurde. Es geht darum, unser BMC einen Ort zu schaffen, in dem viel und lei- System attraktiver zu gestalten. Viele Ansätze zur denschaftlich und kontrovers diskutiert wird, man Verhaltensänderung im Gesundheitswesen haben es sich nicht zu einfach macht und trotzdem viel etwas preußisch Freudloses. Nur leider klappt das Spaß hat, das Gesundheitssystem pragmatisch häufig nicht. Also stellen wir uns die Frage, wie im Sinne der Patienten und Patientinnen und den es für alle Beteiligten – Beschäftigte im Gesund- dort Beschäftigten weiterzuentwickeln. heitswesen, Patientinnen und Patienten in einem Versorgungsprogramm, MitarbeiterInnen einer Krankenkasse – leichter wird, das Richtige zu tun. Damit können kleine Interventionen große Wir- kungen haben. Franz Knieps und Prof. Dr. Volker Amelung berichten zum aktuellen Strategie- prozess. Bundesverband Managed Care e. V.
MEHR VERNETZUNG, MEHR PATIENTENORIENTIERUNG, MEHR EFFIZIENZ BMC-Kongress mit Rekordzahlen und ambitionierten Zielen 24 Bundesverband Managed Care e. V.
GESCHÄFTSBERICHT 2020 „Eine super Leistung mit hohem Mehrwert. Durchweg hochwertige und praxisnahe Beiträge und Referenten sowie interessante Formate, die eine aktive digitale S ollte es an der Covid-19-Pandemie etwas Teilnahme ermöglichten. Man konnte Positives geben, gehört das wachsende sich kaum entscheiden, wo man am Interesse an der Gesundheitsversorgung definitiv dazu. 855 TeilnehmerInnen in über 40 Liebsten dabei sein wollte. Deshalb Sessions zeugten beim erstmals digital durch- auch ein Danke für die Aufzeichnung geführten 11. BMC-Kongress im Januar nicht nur vom großen Gesprächsbedarf auch unter Exper- der Sessions zum Nachhören!“ tinnen und Experten. Sie führten das jährliche, mit Dr. Dominique Jaeger, Rechtsanwälte M&P Dr. Matzen & Partner spannenden und kontroversen Diskussionen voll- 25 gepackte Veranstaltungshighlight des BMC auch auf Rekordkurs. Statt Bestwerten nach dem olym- pischen Motto „höher, schneller, weiter“ wurden eher die Stichworte „koordinierter, zielgenauer, effizienter“ zum wiederkehrenden Leitgedanken der beiden Kongresstage. ten Anpassungen der Versorgung, die sich als positiv herausgestellt hätten, dauerhaft zu erhal- Welche Lehren sind aus der Pandemie zu ten. Digitale Versorgungslösungen und Video- ziehen? sprechstunden seien dafür Beispiele. Mit Blick auf die sich abzeichnende Diskussion zur Dämpfung Bereits zur Eröffnung betonte Bundesgesund- der pandemiebedingten Kosten empfahl er statt- heitsminister Jens Spahn, wie bedeutend eine dessen eine Effizienzinitiative. Diese müsse neben funktionierende Koordination und Vernetzung für Potenzialen durch die Digitalisierung auch auf eine wirksame Versorgung sei. Bei der Pandemie- mehr Patientenorientierung abzielen, um Über-, bekämpfung betreffe dies z. B. Labor- und Inten- Unter- und Fehlversorgung zu minimieren. sivkapazitäten aber auch Gesundheitsdaten. So gesehen bedauerte er, dass die elektronische Pati- Patientenorientierung führt zu besseren entenakte (ePA) erst zum Jahresbeginn gestartet Versorgungsergebnissen sei, wäre sie doch bereits im letzten Jahr sehr hilf- reich gewesen. Spahn warnte zugleich, die aktuell Überhaupt wurde die Forderung nach mehr Pati- hohen Ausgaben für Digitalisierung und Pande- entenorientierung in allen Keynote-Vorträgen miebekämpfung allein als Kostenfaktor wahrzu- erhoben. Prof. Ellen Nolte von der London School nehmen. Vielmehr seien diese als Investitionen of Hygiene and Tropical Medicine stellte vor allem in eine bessere Versorgung zu begreifen, die sich Verbesserungsbedarf bei chronischen Erkrankun- langfristig auszahlten. gen fest. Aktuell fehle eine systematische Messung von Patientenbedarfen und -erfahrungen, an der Der BMC-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Volker Amelung spannte in seiner Begrüßung einen weiteren Bogen, welche Lehren aus der Pande- „Besonders überrascht und beeindruckt mie zu ziehen seien. Es habe sich gezeigt, dass Versorgung nur im Zusammenspiel von Berufs- war ich von der Interaktivität im virtuellen gruppen, Technologien und Systemen funkti- Raum. Ich habe einige Sessions besucht, bei oniere. Ein Krankenhausbett ohne qualifizierte denen nur kurze Präsentationsinputs und Pflegekraft sei wirkungslos. Entsprechend müsse künftig die Arbeitszufriedenheit bei den Gesund- im Anschluss sehr lebhafte Diskussionen heitsberufen achtsamer verfolgt werden, um die mit den Referenten und den Teilnehmern Personalausstattung sicherzustellen. Weiterhin sei deutlich geworden, dass Gesundheit mit anderen stattgefunden haben. Ich war etwas gesellschaftspolitischen Zielen wie dem Zugang skeptisch, ob dies virtuell gelingt. Erfreut zu Bildung oder wirtschaftlicher Entwicklung im habe ich die letzten beiden Tage das Wettbewerb stehe. Zwischen diesen gelte es abzu- wägen, was Gesundheitspolitik allein nicht bewäl- Gegenteil miterlebt.“ tigen könne. Nicht zuletzt brachte Amelung seine Oliver Strehle, fmc Schweizer Forum für Integrierte Versorgung Hoffnung zum Ausdruck, jene in der Krise erfolg- Bundesverband Managed Care e. V.
die Versorgung neu ausgerichtet werden müsse. Grundsätzlich müssten Patientinnen und Pati- enten als Experten ihrer eigenen Gesundheit „Ich bin immer wieder gerne dabei begriffen und in Behandlungsstrategien einbe- zogen werden. Auch müssten die Anstrengungen und nehme sehr viele neue Impulse für Health Literacy nicht nur auf die Wissensver- mit. Beim BMC-Kongress sind ja mittlung an einzelne Personen, sondern an die Öffentlichkeit insgesamt ausgerichtet sein. Durch auch immer internationale Experten Beteiligung aller Gesundheitsberufe habe Großbri- eingeladen – diesen Blick über den tannien diese Public Health-Aufgabe professiona- Tellerrand finde ich sehr hilfreich.“ lisiert und gute Erfolge verzeichnet. Die deutsche Versorgung habe zwar schnell auf die Pandemie Dr. Martina Kloepfer, Institut für Gender-Gesundheit reagiert, erreiche die europäischen Gesundheits- ziele jedoch nur mittelmäßig, weshalb hier ein Austausch von Best Practices sinnvoll sei. Klaus Bürg, Managing Director von Amazon Web 26 Services, und Katharina Jünger, Gründerin und CEO von Teleclinic, ergänzten dies aus der Per- spektive der digitalen Wirtschaft. So biete sich durch die Digitalisierung die Chance, die Versor- gung im Sinne der Patientinnen und Patienten enger zu vernetzen und Anwendungen schneller zum Nutzer zu bringen. Bürg erläuterte, Innovation müsse von den Patientenbedürfnissen ausgehen Digitale Lösungen allein sorgen noch nicht und „rückwärts“ zum Produkt entwickelt werden, für Vernetzung um am Ende die NutzerInnen zu erreichen. Dabei seien Scheitern und Erfinden Zwillinge im Inno- Wie die Digitalisierung der Gesundheitsversor- vationsprozess, die es nicht nur in Forschungs- gung konkret beschleunigt werden kann, wurde abteilungen zu akzeptieren gelte. Jede und jeder im Anschluss in zahlreichen Fachforen themati- Beteiligte in der Versorgung müsse dies verinner- siert. Positiv bewertet wurde der Start der digi- lichen und daran mitwirken. Jünger bemängelte, talen Gesundheitsanwendungen (DiGA) und das dass dafür aktuell noch die nötigen Strukturen Bewertungsverfahren im BfArM, das durch einen fehlten. Patientenwünsche würden nicht ausrei- kooperativen Austausch geprägt sei. Für einen chend berücksichtigt, weil die Politik eine nachfra- dauerhaften Versorgungseffekt seien jedoch noch gegetriebene Versorgung scheue. Dies werde am viele Aufgaben zu erledigen. Neben der bislang Beispiel der Videosprechstunde deutlich, die sich fehlenden Interoperabilität von DiGAs und ePA in der Pandemie großer Beliebtheit erfreue, aber müsse vor allem das Vertrauen von Ärztinnen und durch die begrenzte Abrechnungsfähigkeit pro Ärzten in die neuen Technologien erhöht werden, Quartal und den Pflichtanteil von Präsenzsprech- um Veränderungsbereitschaft zu erzeugen. Dafür stunden für Ärztinnen und Ärzte unnötig einge- seien Aufklärung und transparente Kommunika- schränkt werde. Wer es mit der Digitalisierung tion bspw. durch direkten Zugang zu klinischer ernst meine, müsse diese radikaler vorantreiben Evidenz erforderlich. Auch müsse der tatsächlich und den Wettbewerb zwischen Anbietern fördern. entstehende Nutzen klarer werden. Der bloße Download einer App sei noch kein Erfolg, vielmehr wünschten sich die Kassen Versorgungsdaten aus den DiGAs zu erhalten, um patientenrelevante Ergebnisse messen zu können. Diese könnten offene Fragen zur Wirtschaftlichkeit beantworten und zugleich für outcomebasierte Preismodelle genutzt werden, die von Kassen und Anbietern gleichermaßen befürwortet wurden. „Es hat uns alle etwas gefordert, aber wir sind Deutlich wurde aber auch, dass jenseits der DiGAs vielfach von der Qualität der Beiträge noch viele offene Baustellen bestehen. Bemängelt wurde ein fehlender Masterplan für die digitale belohnt worden. Aber die Sehnsucht Entwicklung der Versorgung, der Schnittstellen bleibt: sich endlich wieder persönlich zwischen den zahlreichen neuen Technologien und Anwendungen definiere. So schaffe z. B. das treffen können.“ e-Rezept erst in Verbindung mit ePA und Medika- Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, OptiMedis AG tionsplan einen echten Mehrwert. Vor allem fehle Bundesverband Managed Care e. V.
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