GESCHÄFTSBERICHT 2012 - Mynewsdesk

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    GESCHÄFTSBERICHT 2012
KONZERN DER ED. ZÜBLIN AG
FÜNFJAHRESÜBERSICHT

                                                 2012     2011     2010     2009     2008
       Bauleistung
        Veränderung zum Vorjahr in %              + 13     + 12       –4     – 14      +5
        Inland                                   2.058    1.800    1.645    1.806    2.094
        Anteil in %                                 67       66       68       72       71
        Ausland                                  1.017      914      774      718      856
        Anteil in %                                 33       34       32       28       29
                                                 3.075    2.714    2.419    2.524    2.950

       Auftragseingang
        Inland                                   2.462    2.012    1.287    1.701    2.259
        Ausland                                    648    1.270    1.084      510    1.175
                                                 3.110    3.282    2.371    2.211    3.434

       Auftragsbestand
        Inland                                   2.313    1.861    1.619    1.959    2.053
        Ausland                                  1.261    1.607    1.231      886    1.062
                                                 3.574    3.468    2.850    2.845    3.115

       Mitarbeiter (per 31.12.)
        Inland                                   7.313    6.690    6.382    6.398    6.608
        Ausland                                  6.144    6.721    6.920    5.881    7.821
                                                13.457   13.411   13.302   12.279   14.429

       Eigenkapital                                388      313      253      197      163
       Bilanzsumme                               1.621    1.432    1.265    1.210    1.253
       EBIT                                        115       80       87       53       50
       Cashflow                                    129      101       94       78       71
       Jahresüberschuss
       (Konzernanteil)                             87       64       59       37       31
       (in Mio. €)

       Titelfoto: Vodafone Campus, Düsseldorf
INHALT

Vorwort                                                                                                 3

Bericht des Aufsichtsrats                                                                               4

Konzernlagebericht                                                                                      7

Der Konzern                                                                                             7

Lage und Entwicklung unserer Märkte                                                                     7

Entwicklung des Konzerns                                                                               11

Bericht aus den Geschäftsfeldern                                                                       12

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage                                                                    19

Nachtragsbericht                                                                                       20

Forschung, Entwicklung und Umwelt                                                                      22

Beschaffung                                                                                            26

Mitarbeiter                                                                                            27

Chancen- und Risikobericht                                                                             29

Prognosebericht                                                                                        34

Bericht gemäß § 312 Aktiengesetz                                                                       37

Konzernabschluss                                                                                       38

Konzernanhang                                                                                          42

Bestätigungsvermerk                                                                                    89

Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Ed. Züblin AG für das Geschäftsjahr 2012 werden beim
Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht.

Der Jahresabschluss der Ed. Züblin AG kann bei der Gesellschaft angefordert werden; auf der Homepage
www.zueblin.de steht der Jahresabschluss zum Download zur Verfügung.
VORWORT
                                                                                                         BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                         KONZERNLAGEBERICHT

VORWORT                                                                                                  KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                         KONZERNANHANG
                                                                                                         BESTÄTIGUNGSVERMERK

Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre und Geschäftspartner,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Züblin hat das Geschäftsjahr 2012 erfolgreich abgeschlossen. Die Kennwerte Auftragsbestand, Bauleistung
und Konzernergebnis konnten trotz eines schwierigen Marktumfeldes nochmals verbessert werden.

Die Staatsschuldenkrise in Europa und den USA sorgte weiterhin für Finanzmarktturbulenzen mit deutlich
negativen Auswirkungen auf die Investitions- und Konsumbereitschaft. Statt des noch zu Jahresbeginn für die
EU prognostizierten moderaten Wachstums ist für das Gesamtjahr 2012 doch eine Rezession eingetreten.
Auch die deutsche Konjunktur konnte sich diesem Trend nicht ganz entziehen, allerdings blieb es noch bei
einem positiven Wirtschaftswachstum.

Die Auswirkungen der umfangreichen Staatsverschuldung und die eingetrübten Konjunkturaussichten
machten sich zunehmend auch in der Bauwirtschaft bemerkbar. Während der öffentliche Bau in Deutschland
durch die Sparbemühungen der öffentlichen Haushalte belastet war, blieb es bei einer positiven Entwicklung in
dem für unser Unternehmen wichtigen Wirtschaftsbau. Für unseren Kernmarkt Deutschland wird im Jahr
2013 eine moderat positive Entwicklung erwartet. Weiterhin rückläufig entwickelten sich die Baumärkte in
Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Schweden, für 2013 wird in diesen Ländern jedoch überwiegend
mit einer Verbesserung der Baukonjunktur gerechnet.

Im Geschäftsjahr 2012 konnte Züblin einige bedeutende Großaufträge in Deutschland und im Ausland
akquirieren. Ein herausragendes Beispiel ist die Ausführung des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart, dem
Herzstück des Stuttgart 21-Projektes, das in der Öffentlichkeit vielfach und kontrovers diskutiert wird. Wir sind
stolz darauf, den Zuschlag für dieses technisch hochanspruchsvolle Ingenieurbauwerk am Sitz unseres
Unternehmens erhalten zu haben. Ebenfalls in Stuttgart haben wir mit dem Bau des Einkaufs- und
Dienstleistungszentrums MILANEO begonnen. In Hamburg haben wir in Arbeitsgemeinschaft den Großauftrag
für den Neubau, den Umbau und die Sanierung von 15 beruflichen Schulen erhalten.

Für das Jahr 2013 erwarten wir die Fortsetzung der positiven Entwicklung des Konzerns. Unser hoher
Auftragsbestand, der rechnerisch die geplante Bauleistung für mehr als ein Jahr abdeckt, erlaubt es uns,
unter Risikoaspekten bei der Hereinnahme von neuen Aufträgen unverändert sehr selektiv vorzugehen.

Allen, die im letzten Geschäftsjahr an unserem Erfolg mitgewirkt haben, sprechen wir unseren Dank aus.
Unseren Kunden und Geschäftspartnern danken wir für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretern danken wir für ihren Einsatz und ihr
Engagement für unser Unternehmen.

Der Vorstand

Schrägseilbrücke über die Waal, A50 Ewijk – Valburg (Niederlande)*

                                                                                                                    ED. ZÜBLIN AG 2012 y 3
BERICHT DES AUFSICHTSRATS

                         Im Geschäftsjahr 2012 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und seiner Geschäftsordnung
                         obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand der Gesellschaft bei der Führung der Geschäfte
                         überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich zeitnah und
                         umfassend über das laufende Geschäft, über die Lage des Unternehmens und der Tochtergesellschaften
                         sowie die wichtigsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen informiert. Er ging insbesondere auf Abweichungen
                         des Geschäftsverlaufs von den Plänen und Zielen sowie auf Maßnahmen zur Risikominimierung ein.
                         Wesentliche Berichte der internen Revision werden dem Aufsichtsratsvorsitzenden zur Verfügung gestellt.
                         Darüber hinaus hat der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden laufend schriftlich und mündlich hinsichtlich
                         besonderer Vorkommnisse informiert.

                         Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen eingebunden, die für Züblin von grundlegender Bedeutung waren.
                         Der Vorstand hat alle zustimmungspflichtigen Angelegenheiten rechtzeitig zur Beschlussfassung vorgelegt.
                         Geschäfte, zu welchen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich ist, wurden anhand von
                         Vorstandsunterlagen geprüft und in den Aufsichtsratssitzungen umfassend erörtert. Die nach Gesetz und
                         Satzung erforderliche Zustimmung wurde nach bestem Wissen erteilt.

                         Im Geschäftsjahr 2012 fanden vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt. In zwei Fällen wurden
                         Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst. Die Vorstandsmitglieder nahmen grundsätzlich an den Sitzungen des
                         Aufsichtsrats teil.

                         Schwerpunkte der Beratung im Aufsichtsrat im vergangenen Jahr bildeten die innerbetriebliche Organisation,
                         die Ergebnisentwicklung, die Anlagestrategie im Finanzbereich, die baukonjunkturelle Entwicklung in unseren
                         Märkten, neue Geschäftsfelder und die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die Quartalsabschlüsse
                         der Gesellschaft wurden vom Vorstand erläutert. Dabei ging der Vorstand insbesondere auf die strategische
                         Ausrichtung ein, um die Eigenkapitalquote der Ed. Züblin AG signifikant und nachhaltig zu verbessern. Der
                         Vorstand hat auch das Risikoüberwachungssystem vertieft dargelegt. Der Aufsichtsrat hat sich von seiner
                         Leistungsfähigkeit überzeugt. Chancen und Risiken neuer Geschäftsfelder wurden ausführlich diskutiert. Aus
                         dem laufenden Geschäft wurden Angebote für Großprojekte und die Risiken von bestehenden Bauvorhaben
                         erläutert. Unverändert war das Bauvorhaben „Nord-Süd-Stadtbahn Köln“ auch im Geschäftsjahr 2012
                         regelmäßiges Thema der Aufsichtsratssitzungen. Gegenstand der Beschlussfassung des Aufsichtsrats waren
                         daneben insbesondere der Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung zwischen der STRABAG SE als
                         Kreditnehmer und der Ed. Züblin AG als Kreditgeber, die Gründung der Züblin Construction LLC, Abu Dhabi,
                         die Umsetzung des Erwerbs der STRABAG Qatar WLL, die Schließung des Pekinger Büros der Züblin
                         International GmbH, der Erwerb von Assets der insolventen Torkret AG, Essen, und der Torkret Substanzbau
                         AG, Hamburg, sowie die Entwicklung der zum 1.1.2012 erworbenen Aktivitäten der HERMANN KIRCHNER
                         Hoch- und Ingenieurbau GmbH. Gegenstand der Beschlussfassung im Aufsichtsrat war ferner eine
                         Eigenkapitalbeteiligung der Ed. Züblin AG an zwei Projektgesellschaften, deren Projekte im Wesentlichen von
                         der Ed. Züblin AG als Generalunternehmer gebaut werden.

                         Außerdem hat der Aufsichtsrat auch über eine Anpassung der Geschäftsordnung für den Vorstand beraten
                         und entschieden.

                         Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingerichtet, den Präsidialausschuss und den
                         Mitbestimmungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG. Der Präsidialausschuss hat im Geschäftsjahr 2012
                         zweimal getagt. Der Mitbestimmungsausschuss hatte im Geschäftsjahr 2012 keinen Anlass tätig zu werden.

                         Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss einschließlich Lagebericht der Ed. Züblin AG sowie der nach
                         International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss einschließlich
                         Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012 sind durch die von der Hauptversammlung gewählte und vom
                         Aufsichtsrat beauftragte Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, unter
                         Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
                         versehen worden.

4 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT
                                                                                                    BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                    KONZERNLAGEBERICHT
                                                                                                    KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                    KONZERNANHANG
                                                                                                    BESTÄTIGUNGSVERMERK

Die Abschlussunterlagen und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, die entsprechenden
Prüfberichte des Abschlussprüfers, der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2012 („Abhängigkeitsbericht“) und der Prüfbericht des
Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht haben den Aufsichtsratsmitgliedern jeweils voll umfänglich und
rechtzeitig vor der Bilanzsitzung am 23.4.2013 vorgelegen. In dieser Sitzung erläuterte der Vorstand im
Einzelnen die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sowie des Konzerns. Der Vorstand hat
insbesondere ein angemessenes und den Anforderungen des Unternehmens entsprechendes internes
Kontroll- und Risikomanagementsystem eingerichtet, das nach seiner Konzeption und der tatsächlichen
Handhabung geeignet erscheint, frühzeitig Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand der Gesellschaft
gefährden. In der Aufsichtsratssitzung vom 23.4.2013 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen
Ergebnisse seiner Prüfung. Darüber hinaus stand der Abschlussprüfer für ergänzende Fragen und Auskünfte
zur Verfügung.

Die vom Aufsichtsrat zu den Abschlüssen und den Prüfberichten gestellten Fragen wurden beantwortet. Der
Aufsichtsrat hat nach abschließender Prüfung festgestellt, dass keine Einwendungen gegen die Prüfberichte
des Abschlussprüfers zu erheben sind und dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer
zuzustimmen ist. Der Aufsichtsrat hat daher in der Aufsichtsratssitzung vom 23.4.2013 den vom Vorstand
aufgestellten Jahresabschluss der Ed. Züblin AG und den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss für das
Geschäftsjahr 2012 gebilligt. Der Jahresabschluss der Ed. Züblin AG ist damit nach § 172 AktG festgestellt.
Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der des Vorstands
in dessen Lagebericht und Konzernlagebericht für die Ed. Züblin AG und den Konzern überein.

Der Abschlussprüfer hat den vom Vorstand erstellten Abhängigkeitsbericht geprüft und folgenden
Bestätigungsvermerk erteilt:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

    1.   die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

    2.   bei den in dem Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht
         unangemessen hoch war,

    3.   bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung
         als die durch den Vorstand sprechen.“

Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht 2012 unter Einbeziehung der Ergebnisse des Abschlussprüfers
im Hinblick auf seine Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft und den Bericht gebilligt. Einwendungen gegen
die Erklärungen des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts sind nach dem abschließenden
Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts sowie dem vom Abschlussprüfer erstellten Prüfbericht nicht
zu erheben.

Schließlich stimmte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 23.4.2013 unter Berücksichtigung der Finanzierung
der geplanten Investitionen und der Eigenkapitalsituation der Ed. Züblin AG dem Vorschlag des Vorstands auf
Verwendung des Bilanzgewinns zu.

Herr Karl-Heinz Müller wurde mit Wirkung vom 1.1.2012 zum Mitglied des Vorstands bestellt.

In der Aufsichtsratssitzung vom 12.3.2013 wurde Herr Olaf Demuth mit sofortiger Wirkung zum
Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG bestellt.

Das Mitglied des Aufsichtsrats Udo Steffens ist zum 31.7.2012 auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat
ausgeschieden. An seiner Stelle ist Herr Hartmut Storbeck zum 1.8.2012 als Arbeitnehmervertreter in den

                                                                                                              ED. ZÜBLIN AG 2012 y 5
BERICHT DES AUFSICHTSRATS

                         Aufsichtsrat nachgerückt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Udo Steffens für seine verdienstvolle Tätigkeit im
                         Aufsichtsrat der Gesellschaft.

                         Der Dank des Aufsichtsrats gilt auch allen Vorstandsmitgliedern, Geschäftsführern und Mitarbeiterinnen und
                         Mitarbeitern der zum Züblin-Konzern gehörenden Unternehmen für ihre Leistung und ihr Engagement im sehr
                         erfolgreichen Geschäftsjahr 2012.

                         Stuttgart, im April 2013

                         Der Aufsichtsrat

                         Dr. Jürgen Kuchenwald
                         Vorsitzender

                         Züblin Bürogebäude Z3, Stuttgart

6 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT
                                                                                                    BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                    KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNLAGEBERICHT                                                                                  KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                    KONZERNANHANG
                                                                                                    BESTÄTIGUNGSVERMERK

DER KONZERN
Züblin ist die Nummer eins im deutschen Hoch- und Ingenieurbau und realisiert Projekte weltweit. Unseren
Kunden bieten wir seit über 110 Jahren ein umfassendes Leistungsspektrum für Bauvorhaben jeder Art und
Größe. Wir schaffen individuelle und zukunftsweisende Lösungen nach Maß. Seit der Gründung im Jahr 1898
durch den Schweizer Ingenieur Eduard Züblin überzeugt das Unternehmen durch Innovationskraft, die sich in
intelligenten Konstruktionen, neuen Baustoffen und fortschrittlichen Fertigungsmethoden niederschlägt.
Unsere Leistungspalette umfasst alle baurelevanten Aufgaben, vom Schlüsselfertigbau über den Ingenieur-,
Spezialtief-, Stahl-, Brücken- und Tunnelbau bis hin zum Bereich Public Private Partnership (PPP).
Ergänzende Leistungen bieten wir in den Bereichen Feuerfest- und Schornsteinbau, Fertigteilwerke,
Ingenieurholzbau, Bauwerkserhaltung, Lärmschutz und Umwelttechnik an.

Eine flächendeckende Präsenz in unseren Kernmärkten Deutschland und Benelux sichert uns einen breiten
Marktzugang und eine intensive Kundenbetreuung. Darüber hinaus sind wir in Europa, im Nahen und Mittleren
Osten, Asien, Kanada und Chile seit Jahren erfolgreich tätig. In Ländern, in denen wir nicht mit einer
Flächenstruktur vertreten sind, bieten wir ausgewählte Projekte im Rahmen des Direct Export an.

Das technische Know-how des Konzerns ist im Kompetenzzentrum Zentrale Technik (ZT) gebündelt. Um die
Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns für die Zukunft zu stärken, treibt die ZT im Rahmen von Forschung und
Entwicklung fachspezifische sowie interdisziplinäre Innovationen voran. Die ZT begleitet die operativen
Einheiten während des gesamten Bauprozesses. Beginnend in einer frühen Akquisitionsphase über die
Angebotsbearbeitung und Ausführungsplanung bis hin zur Fachbauleitung. Darüber hinaus steuert die ZT die
Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Corporate Social Responsibility. Hier bieten wir für den gesamten
Gebäudelebenszyklus ganzheitliche, Ressourcen schonende Lösungen der Energieeffizienz nach
internationalem Standard an. Die ZT unterstützt darüber hinaus externe internationale und nationale
Forschungs- und Entwicklungsprojekte, um die Innovationskraft unseres Unternehmens weiter zu steigern.

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Auftraggebern und Nachunternehmern bei der Realisierung von
Projekten hat für Züblin einen hohen Stellenwert. Im Hochbau bieten wir mit unserem Züblin teamconcept ein
innovatives und erfolgreiches Partnering-Modell an, das neben einem hohen Qualitätsstandard die
Optimierung von Bauzeit und Kosten zum Ziel hat.

LAGE UND ENTWICKLUNG UNSERER MÄRKTE
Mit einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,7 % erwies sich die deutsche
Wirtschaft im Jahr 2012 als überaus widerstandsfähig und konnte sich im rezessiven europäischen Umfeld
gut behaupten. Allerdings schwächte sich auch die deutsche Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte leicht ab.
Aufgrund der Aufholprozesse nach der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 war das Wachstum in den Jahren
2010/2011 noch sehr viel kräftiger ausgefallen. Im Jahresverlauf 2012 bestand dagegen aufgrund der
europäischen Staatschuldenkrise, der Sorgen um das Wachstum in China und nicht zuletzt durch die Debatte
um Haushaltskürzungen in den USA eine erhebliche Unsicherheit. Angesichts des schwierigen
außenwirtschaftlichen Umfelds erwies sich der Außenhandel dennoch als robust: die Exporte stiegen im Jahr
2012 real um 3,7 %. Gleichzeitig nahmen die Importe lediglich um 1,8 % zu. Der positive Außenbeitrag war
damit, anders als im Vorjahr, der wichtigste Wachstumsfaktor der deutschen Wirtschaft. Die Binnennachfrage
entwickelte sich uneinheitlich. Während die privaten und staatlichen Konsumausgaben die Konjunktur mit
einem Zuwachs von 0,6 % bzw. 1,4 % gestützt haben, gingen die Investitionen zum Teil deutlich zurück und
konnten erstmals seit der Wirtschaftskrise 2009 keinen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum leisten.
Insgesamt ist die Inlandsnachfrage 2012 gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % geschrumpft.

                                                                                                               ED. ZÜBLIN AG 2012 y 7
KONZERNLAGEBERICHT

                         Die Inflationsrate in Deutschland lag im Jahr 2012 bei rund 2 %. Die Rohstoffpreise haben nachgegeben, die
                         Energiekosten sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Die Bauinvestitionen sind im Jahr 2012 um 1,5 %
                         gesunken, nachdem im Vorjahr noch eine Steigerung um 5,8 % zu verzeichnen war.

                         Die Produktion im Bauhauptgewerbe zeigte sich 2012 im Vergleich zur Industrieproduktion recht krisenfest.
                         Trotz ungünstigerer Witterungsverhältnisse und mittlerweile ausgelaufener Konjunkturprogramme
                         verzeichneten die Umsätze im Bauhauptgewerbe ein Plus von 1,2 %. Die Entwicklung in den einzelnen
                         Bausparten verlief dabei uneinheitlich. Besonders stark stieg der Umsatz im Wohnungsbau, der von der
                         zunehmenden Kaufkraft und der Suche in- und ausländischer Investoren nach sicheren Anlagemöglichkeiten
                         profitierte. Der Wirtschaftsbau wurde von den stabilen konjunkturellen Rahmenbedingungen in Deutschland
                         begünstigt. Das für uns wichtige Segment Hochbau enthält Komponenten aus dem Wohnungsbau,
                         Wirtschaftshochbau sowie dem öffentlichen Hochbau und konnte einen Anstieg von 4,3 % verzeichnen. Nur
                         im gesamten öffentlichen Bau fiel die Umsatzentwicklung mit einem Minus von 5,2 % enttäuschend aus. Dies
                         war überwiegend auf die Kommunen zurückzuführen, die derzeit etwa 60 % der öffentlichen Baunachfrage in
                         Deutschland erzeugen und aufgrund des allgemeinen Sparzwangs ihre Ausgaben für Baumaßnahmen um
                         15 % auf rund 15 Mrd. € senkten. Auch die Zuweisungen der Länder für Investitionen fielen deutlich niedriger
                         als im Vorjahr aus. Sie reduzierten sich um 19,7 % auf 4,1 Mrd. €. Seitens des Bundes, der sich im Jahr 2012
                         weiter auf Konsolidierungskurs befand, wurde dieser Rückgang der Investitionen nicht kompensiert. Der
                         Staatssektor beendete das Jahr mit einem Finanzierungsüberschuss in Höhe von etwa 2 Mrd. € und konnte
                         sein Defizit im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzieren. Auch die Kommunen erwirtschafteten einen
                         Überschuss von rund 6 Mrd. € und senkten ihr Haushaltsdefizit um 3,9 Mrd. € auf 1,4 Mrd. €. Damit kann der
                         Staat für 2012 erstmals seit 2007 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Gespart wurde vor allem
                         an Sachinvestitionen (- 11,5 %).

                         Die Auftragseingänge im deutschen Bauhauptgewerbe entwickelten sich bei starken monatlichen
                         Schwankungen insgesamt positiv. Wichtige Rahmenbedingungen, wie etwa die niedrigen Zinsen, wirkten sich
                         positiv aus. In Summe lagen die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe um 6,8 % über dem Vorjahreswert.
                         Der Auftragseingang im öffentlichen Bau lag um 7,6 % über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres.
                         Berücksichtigt man den gesamten Hochbau liegt das Plus bei 8,1 %. Der Wirtschaftsbau profitierte mit einem
                         Zuwachs von 5,2 % von der stabilen Geschäftslage der Industrie. Im Wohnungsbau sind die Auftragseingänge
                         um 9,2 % angestiegen.

                         Im Vergleich zum Vorjahr veränderten sich die Produktionskosten in der Bauindustrie kaum. Die Preise für
                         Stahl lagen gegen Ende des Berichtsjahres unter, diejenigen für Öl und Zement geringfügig über ihren
                         Vorjahreswerten. Der Abschwung der Weltwirtschaft und besonders die vorübergehend schwächere
                         Rohstoffnachfrage aus der VR China haben hier dämpfend gewirkt.

                         Der Bauarbeitsmarkt entwickelte sich 2012 aufgrund des Umsatzzuwachses erneut positiv. Das
                         Beschäftigungsniveau im deutschen Bauhauptgewerbe hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % erhöht.
                         Die Insolvenzanträge im Bauhauptgewerbe lagen um 5,3 % unter dem Vorjahreswert.

                         Rezession in einigen europäischen Nischenmärkten

                         Als Folge der Kapitalmarkt- und Staatsschuldenkrise befinden sich mittlerweile mehrere europäische Länder in
                         einer Rezession. Österreich und die Schweiz konnten – wie Deutschland – einer Rezession entgehen,
                         trotzdem fiel hier das Wachstum der Bauwirtschaft mit rund einem Prozent schwächer aus als noch 2011.
                         Dies galt auch für die belgische Bauwirtschaft. Der niederländische Baumarkt befindet sich seit Jahren in
                         einem Konsolidierungsprozess – derzeit gibt es von staatlicher Seite keine Pläne, die Baunachfrage zu stützen.
                         Das Vorkrisenniveau wird daher auf absehbare Zeit nicht mehr erreicht werden können. Die Bauindustrie in
                         Dänemark verzeichnete 2012 eine leichte, in Schweden eine stärkere Wachstumsdelle. In Finnland ist die

8 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT
                                                                                                   BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                   KONZERNLAGEBERICHT
                                                                                                   KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                   KONZERNANHANG
                                                                                                   BESTÄTIGUNGSVERMERK

Gesamtwirtschaft 2012 in eine Rezession abgerutscht. Diese ist verstärkt auf die Bauwirtschaft
durchgeschlagen. Das Wachstum der Bautätigkeit in Norwegen hält sich auf einem hohen Niveau.

Die gesamtwirtschaftlichen Wachstumsraten der mittel- und osteuropäischen Länder haben sich seit der
Wirtschaftskrise dem niedrigen Niveau des EU-Durchschnitts angenähert. Genauso wie in den Ländern an der
südlichen Peripherie des Euroraums vollziehen sich in diesen Ländern schmerzhafte Anpassungsprozesse.
Diese wirken sich gesteigert auf die jeweiligen Baumärkte aus. Der öffentliche und der private Sektor haben
ihre Ausgaben gesenkt, und auch die Kreditvergabebedingungen der Banken wurden restriktiver. In Ungarn
hat sich der starke Negativtrend, unter dem die Bauindustrie schon in den vergangenen Jahren gelitten hat,
auch im Jahr 2012 fortgesetzt. Die lang anhaltende schwere Strukturkrise des portugiesischen Bausektors hat
sich 2012 weiter verschärft. Die hohe Staatsverschuldung und die daraus resultierenden Schwierigkeiten in
der Umschuldungs- und Refinanzierungspolitik zwingen Portugal weiterhin zu drastischen Sparmaßnahmen.
Das Land befindet sich in einer schweren Rezession.

Perspektiven in den außereuropäischen Märkten

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer bleibt von ihrem immensen Nachholbedarf
geprägt. Nach sieben Quartalen Abwärtstrend hat Chinas Wirtschaft die Talsohle durchschritten und die
Wende geschafft. Im Gesamtjahr 2012 ist die Wirtschaft um 7,8 % gewachsen. Die Regierung hat zuletzt die
Kreditvergabe ausgeweitet und neue Baugroßprojekte auf den Weg gebracht. Singapurs Bausektor hat sich
2012 aufgrund nachlassender Investitionen des Privatsektors rückläufig entwickelt.

Seit 2011 gewinnt die Baukonjunktur in Katar wieder an Schwung. Zahlreiche geplante Infrastrukturprojekte
werden in den nächsten Jahren den Bausektor dynamisch wachsen lassen. Obwohl die schwere Krise in
Dubai überwunden ist, wird es vorläufig keine Rückkehr zur Dynamik der Boomjahre geben. Abgesehen von
einigen attraktiven Spitzenlagen befindet sich der Büroimmobilienmarkt in den Vereinigten Arabischen
Emiraten (VAE) in einem desolaten Zustand. In Abu Dhabi laufen die Arbeiten an großen Städtebauprojekten
auf den Inseln Reem, Saadiyat, Yas und Maryah. Zudem werden in den VAE zahlreiche Megavorhaben im
Verkehrssektor (Flughäfen, Hafenanlagen, Eisenbahn, U-Bahn) vorbereitet oder sind bereits in der
Durchführung.

Große Projekte im Infrastrukturbereich und der Wohnungswirtschaft haben sich positiv auf das Baugewerbe in
Chile ausgewirkt. Da ein Großteil des Booms seit 2010 auf die Beseitigung von Erdbebenschäden
zurückzuführen ist, sind die hohen Wachstumsraten mittlerweile wieder rückläufig. Der Start von neuen
Projekten im Bereich der Energieversorgung ist ungewiss. Höhere Umweltauflagen bremsen neue
Investitionen in Großprojekte des Bergbaus. Obwohl sich durch juristische Auseinandersetzungen einige
Großprojekte verzögern, will die Branche expandieren. Neben Kupfer gibt es weitere interessante
Geschäftsmöglichkeiten wie etwa die Förderung und Aufbereitung von Eisenerz sowie im gesamten
Nichtmetallbereich (Nitrate, Lithium und Jod).

                                                                                                              ED. ZÜBLIN AG 2012 y 9
VORWORT
                                                                                                                   BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                                   KONZERNLAGEBERICHT
                                                                                                                   KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                                   KONZERNANHANG
                                                                                                                   BESTÄTIGUNGSVERMERK

ENTWICKLUNG DES KONZERNS*
Die Wettbewerbssituation auf dem Baumarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren tendenziell
entschärft. Während mittlere und kleinere Projekte unvermindert einem harten Wettbewerb ausgesetzt sind,
profitieren wir bei Großprojekten – neben der geschäftspolitischen Umorientierung großer Mitbewerber –
durch unser mittlerweile gut etabliertes Partnering-Modell Züblin teamconcept.

Die Bauleistung lag mit 3.075 Mio. € im Geschäftsjahr 2012 um 13 % über dem Vorjahr. Davon wurden 67 %
im Inland und 33 % im Ausland erbracht. Der Anstieg der Bauleistung ist insbesondere auf eine deutliche
Leistungssteigerung im Schlüsselfertigbau zurückzuführen. Im Ingenieurbau sowie Werke und Sonderbereiche
lag die Leistung leicht über dem Vorjahresniveau.

Der Auftragseingang lag mit 3.110 Mio. € leicht unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres. Während die
Auftragseingänge im Inland um 22 % auf 2.462 Mio. € deutlich angestiegen sind, sank der Auftragseingang
im Ausland um 49 % auf 648 Mio. €. Im Wesentlichen wirkten sich hier die im Vorjahr sehr hohen
Auftragseingänge in Abu Dhabi und Chile aus.

Insgesamt konnte der sehr hohe Auftragsbestand des Vorjahres um weitere 3 % auf 3.574 Mio. € gesteigert
werden. Korrespondierend zur Entwicklung der Auftragseingänge erhöhte sich auch der auf das Inland
entfallende Auftragsbestand deutlich um 24 %. Demgegenüber war der Auftragsbestand im Ausland um 22 %
rückläufig.

Auch im Jahr 2012 hat sich der Konzern angesichts der gegebenen Rahmenbedingungen insgesamt positiv
entwickelt. Sowohl die Bauleistung, als auch das Ergebnis lagen über unserer Planung. Das Ergebnis nach
Steuern beläuft sich auf 87 Mio. € und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 23 Mio. € verbessert.

   Bauleistung                                  Auftragseingang                              Auftragsbestand
   Mio. €                                       Mio. €                                      Mio. €

   3.500                                        3.500                                       3.500
                                                                                                               3.574
                                                                                                      3.468
                                                            3.282
   3.000                                        3.000                      3.110            3.000
                              3.075

   2.500        2.714                           2.500                                       2.500

   2.000                                        2.000                                       2.000

   1.500                                        1.500                                       1.500

   1.000                                        1.000                                       1.000

     500                                          500                                         500

       0                                            0                                             0
                2011          2012                           2011          2012                       2011     2012

* Alle nachfolgend im Konzernlagebericht genannten Zahlen können Rundungsdifferenzen enthalten.

Büro- und Wohnhochhaus Taunusturm, Frankfurt/Main

                                                                                                                             ED. ZÜBLIN AG 2012 y 11
KONZERNLAGEBERICHT

                          BERICHT AUS DEN GESCHÄFTSFELDERN
                          Unsere Geschäftstätigkeit ist in die folgenden drei Kerngeschäftsfelder untergliedert:

                          •   Schlüsselfertigbau

                          •   Ingenieurbau

                          •   Werke und Sonderbereiche

                          In der nachstehenden Tabelle geben wir einen Überblick über die wesentlichen Kennzahlen unserer
                          Geschäftsfelder im Jahr 2012. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt unverändert im Schlüsselfertigbau:

                                                                                     Leistung      Auftragseingang          Auftragsbestand
                          Schlüsselfertigbau                                            2.122                  2.038                    2.021
                          Ingenieurbau                                                    751                   902                     1.437
                          Werke und Sonderbereiche                                        202                   170                       116
                                                                                        3.075                  3.110                    3.574
                          (in Mio. €)

                              Bauleistung

                               nach Regionen                                           nach Geschäftsfeldern

                                                        67 %    Deutschland                                        69 %       Schlüsselfertigbau
                                                                2.058 Mio. €                                                  2.122 Mio. €

                                                        22 %    Europa ohne                                        24 %       Ingenieur-, Tunnel-
                                                                Deutschland                                                   und Spezialtiefbau
                                                                683 Mio. €                                                    751 Mio. €

                                                        11 %    Außereuropäisches                                      7%     Werke und
                                                                Ausland                                                       Sonderbereiche
                                                                334 Mio. €                                                    202 Mio. €

                                                                3.075 Mio. €                                                  3.075 Mio. €

                          Schlüsselfertigbau

                          Im Geschäftsfeld Schlüsselfertigbau führen wir alle in- und ausländischen Hochbauaktivitäten. Züblin ist auf
                          die schlüsselfertige Realisierung komplexer und technisch anspruchsvoller Bauwerke spezialisiert. Der
                          Schwerpunkt im Schlüsselfertigbau lag 2012 unverändert in Deutschland, Belgien und den Niederlanden.
                          Unsere Tätigkeit in diesem Geschäftsfeld umfasst den Neubau, die Erweiterung und das Bauen im Bestand
                          von Bürobauten, Einkaufszentren, Hotels, Autohäusern, Forschungseinrichtungen, Hochschulbauten,
                          sonstigen öffentlichen Gebäuden, Industriebauten und Wohnungsbauten.

                          Im Jahr 2012 waren in diesem Geschäftsfeld folgende Bauvorhaben von Bedeutung, die teilweise auch in
                          Arbeitsgemeinschaft ausgeführt werden:

12 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT
                                                                                                BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                KONZERNLAGEBERICHT
                                                                                                KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                KONZERNANHANG
                                                                                                BESTÄTIGUNGSVERMERK

Büro- und Verwaltungsgebäude

– Errichtung von Verwaltungs- und Produktionsgebäuden mit Casino und Schulungszentrum in Ditzingen
– Schlüsselfertige Erstellung des Bürohochhauses St-Martin-Tower inkl. Randbebauung in Frankfurt/Main
– Schlüsselfertiger Neubau eines 11-geschossigen Bürohochhauses mit dreigeschossiger Tiefgarage in
  Stuttgart
– Realisierung eines Großrechenzentrums in Sachsen-Anhalt, bestehend aus dem Neubau eines
  Rechenzentrums mit zwei Bürogebäuden, zwei Netzwerkmodulen und Außenanlagen in Biere bei
  Magdeburg sowie der Erweiterung des bestehenden Rechenzentrums in Magdeburg
– Neubau eines 11-geschossigen Büro- und Verwaltungsgebäudes mit integriertem Lichtassistenzzentrum für
  AUDI in Ingolstadt
– Errichtung des Büro- und Verwaltungsgebäudes LEO250 in München
– Neubau der Kurfürstenanlage mit Einzelhandel und Bürogebäude in Heidelberg
– Neubau eines achtgeschossigen repräsentativen Verwaltungsgebäudes mit Konferenzbereich, Gastronomie
  und Tiefgarage in Berlin
– Geschäfts- und Bürogebäude mit Wohnungen und Parkplätzen am Kalvermarkt in Den Haag (Niederlande)
– Planung, Koordination und schlüsselfertige Erstellung des 170 m hohen Taunusturms in Frankfurt/Main
– Neubau und Revitalisierung des Poseidon-Hauses in Frankfurt/Main
– Rohbauarbeiten für den Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt/Main
– Verwaltungsgebäude im Europaviertel in Frankfurt/Main
– Hochhauskomplex De Rotterdam in Rotterdam (Niederlande)
– Tanzende Türme in Hamburg
– Vodafone Campus in Düsseldorf

Wohnanlagen

– Schlüsselfertiger Neubau einer Wohnanlage mit 147 Wohneinheiten im Passivhausstandard in
  Frankfurt/Main
– Wohnbebauungen „BelVivo“ und „BelVerde“ mit 121 Wohneinheiten und Gewerbeflächen im
  Passivhausstandard und 97 Eigentumswohnungen im KfW 55-Standard im Europaviertel in Frankfurt/Main
– Rohbau für eine Quartierbebauung im Stuttgarter Süden mit gemischter Nutzung (Büro, Wohungen,
  Einkaufszentrum)
– Schlüsselfertige Erstellung des Stadtteilzentrums Killesberghöhe, bestehend aus Wohn-, Büro- und
  Dienstleistungsflächen, einer Kindertagesstätte, einer Tiefgarage und Außenanlagen in Stuttgart
– Neubau einer Wohnanlage mit zehn Gebäuden, einer Kindertagesstätte und Tiefgarage in München
– Neubau der Wohnanlage MainZeile Offenbach im Passivhausstandard mit 178 Wohneinheiten und einer
  Tiefgarage mit 144 Stellplätzen
– Wohnbebauung Family Housing für die US Army in Wiesbaden

Einkaufs-, Geschäftszentren und Hotels

– Schlüsselfertige Erstellung des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums MILANEO in Stuttgart
– Umbau eines Hotels zu einem Luxushotel mit Erweiterung in Brüssel
– Erweiterter Rohbau für das IKEA-Einrichtungshaus in Hamburg-Altona
– Planung und schlüsselfertiger Bau eines Outlet Centers in Neumünster
– Bau von Duty-Free-Warehouses und -Shops am New Doha International Airport in Katar (VAE)
– Neubau des Josef-Pschorr-Hauses in München
– Errichtung eines 11-geschossigen Hotels in Warnemünde
– Einkaufszentrum Thier-Galerie in Dortmund

                                                                                                          ED. ZÜBLIN AG 2012 y 13
KONZERNLAGEBERICHT

                          Schulen, Universitäts- und Kulturbauten

                          – Planung, Sanierung und teilweiser Neubau sowie Umzug von 15 beruflichen Schulen in Hamburg
                          – Schlüsselfertige Erstellung des Campus Hamm der Fachhochschule Hamm-Lippstadt mit 4 Gebäuden
                            (Büro-, Hörsaal-, Mensa- und Laborgebäude)
                          – Schlüsselfertige Erstellung des Campus Lippstadt der Fachhochschule Hamm-Lippstadt mit 2 Gebäuden
                            (Seminarräume, Verwaltung, Räume für Mechatronik und Wirtschafts-Ingenieurwesen)
                          – Neubau von Landesschulen (Justizvollzugs- und Landesfinanzschule) mit Turnhalle, Empfangsgebäude und
                            Außenanlagen in Wuppertal
                          – Bau eines Altenpflegeheims mit 180 Wohneinheiten in Menen (Belgien)
                          – Neubau eines Gesundheitszentrums mit Praxen und Einzelhandelsflächen sowie Tiefgarage am
                            Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
                          – Bau eines Pflegeheims mit 121 Pflegebetten, 10 Kurzzeitpflegebetten, 35 Plätzem für betreutes Wohnen
                            und Tiefgaragenplätzen in Maasmechelen (Belgien)
                          – Schlüsselfertige Erstellung eines Rathauses mit Gesundheitscenter und 20 Wohnungen in Egedal
                            (Dänemark)
                          – Modernisierung und Erneuerung der Weser-Ems-Halle in Oldenburg
                          – Umbau eines Spassbades in Warnemünde
                          – Stadthaus Huis van de Stad in Gouda (Niederlande)
                          – Schlüsselfertiger Neubau Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf

                          Industriebauten

                          – Neubau eines Prozesshauses für AUDI in Ingolstadt
                          – Produktionsstätte für INA Schäffler in Nanjing (China)
                          – Zwei Gebäudekomplexe als Produktionshallen mit Büro-, Sozial- und Technikanbauten in Berlin
                          – Umbau, Sanierung und Erweiterungsbau eines Logistikzentrums in Kremmen
                          – Logistikzentrum in Haderslev (Dänemark)

                          Family Housing für die US-Streitkräfte, Wiesbaden

14 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT
                                                                                                      BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                      KONZERNLAGEBERICHT
                                                                                                      KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                      KONZERNANHANG
                                                                                                      BESTÄTIGUNGSVERMERK

Ingenieurbau

Das Geschäftsfeld Ingenieurbau wird international bearbeitet. In Ländern, in denen wir nicht mit einer
Flächenstruktur vertreten sind, erfolgt die Abwicklung von ausgewählten Bauprojekten auf dem Wege des
Direct Exports. Aufgrund zahlreicher geplanter Infrastrukturprojekte wird dieses Geschäftsfeld in den nächsten
Jahren an Bedeutung gewinnen.

Das Spektrum umfasst Kraftwerksbauten sowie den Brückenbau, den Spezialtiefbau – beispielsweise mit der
Herstellung von Baugruben, auch unter komplexen Rahmenbedingungen, oder der qualitativ hochwertigen
Erstellung von Bohrpfählen und Bodenvereisungen – den Wasserbau mit Maßnahmen im Hafen- oder
Schleusenanlagenbau, den Tunnelbau sowie den sonstigen Ingenieurbau.

Für das Jahr 2012 sind nachfolgende Bauvorhaben (teilweise in Arbeitsgemeinschaft) in diesem Segment von
Bedeutung:

Kraftwerksbauten

– Lieferung eines Kesselgerüsts für das Kraftwerk in Sostanj (Slowenien)
– Block 9 des Großkraftwerks Mannheim
– Block 8 des Rheinhafen-Dampfkraftwerks in Karlsruhe
– Planung und Ausführung der Bauwerke für die Erweiterung des Pumpspeicherkraftwerks Vianden
  (Luxemburg)
– Erweiterung des Kraftwerks Maasvlakte bei Rotterdam (Niederlande)
– Neubau des Kraftwerks Lünen

Verkehrsbauwerke

– Talquerung, Fernbahntunnel mit Bahnhofshalle, Düker HS West und Cannstatter Straße und Düker
  Nesenbach im Rahmen des Projekts Stuttgart 21
– Sanierung und Neuerstellung von Ingenieurbauwerken im Zuge des Ausbaus der BAB 5 Offenburg–Malsch
  und der BAB 8 Ulm–Augsburg
– Design, Beschaffung und Bau von 35,8 km und 15,3 km langen Abwasserkanälen und Schächten auf Abu
  Dhabi Island und Yas Island (VAE)
– Bau eines 1,6 km langen Straßentunnels in Kopenhagen (Dänemark)
– Bau eines zweispurigen Straßentunnels mit vier Rettungsstollen und zwei Betriebsgebäuden bei
  Schriesheim
– Bauten für das Großprojekt Nordhafen und Kreuzfahrtterminal in Kopenhagen (Dänemark)
– Errichtung von Brücken, Unterführungen und Überführungsbauwerken für das Projekt A 15 Rotterdam
  (Niederlande)

Lärmschutzwände

– an der Schnellbahnstrecke Köln–Rhein/Main
– an einer Bahnstrecke in Lüneburg
– auf 14 km Länge entlang der A 8 in Breslau (Polen)
– an der Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld

Brücken

– Schrägseilbrücke über die Waal im Rahmen des achtspurigen Ausbaus der A 50 Ewijk–Valberg (Niederlande)
– 42 Brücken und Unterführungen für das privatfinanzierte Autobahnteilstück M 51 Kliplev–Sønderborg
  (Dänemark)

                                                                                                                 ED. ZÜBLIN AG 2012 y 15
KONZERNLAGEBERICHT

                          – Drei Eisenbahnbrücken auf der Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt bei Goldisthal
                          – Eisenbahnbrücke über die IJssel bei Zwolle (Niederlande)

                          Tunnelbauten

                          – Ersatzbau für Straßenbahntunnel zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Türlenstraße als eingleisige
                            Tunnelröhren in bergmännischer Bauweise (Gesamtlänge 1.450 m)
                          – Erstellung von Baugruben und Rohbauarbeiten für einen S-Bahn-Tunnel in Berlin
                          – Erstellung eines Tunnels im Tinguiririca-Tal bei San Fernando (Chile)
                          – Metrotunnel in Amsterdam (Niederlande)
                          – Zwei Bahntunnel für die City Line Stockholm (Schweden)
                          – Tunnel für die Stadtautobahn in Stockholm (Schweden)
                          – Eisenbahntunnel Bleßberg und Rehberg-Masserberg auf der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt
                          – Straßentunnel im Zuge der Ortsumfahrung B 29 Schwäbisch Gmünd
                          – Ausbau des City-Tunnels in Leipzig
                          – Tunnel im Rohrvortriebsverfahren für Ein- und Auslaufbauwerke einer Meerwasserentsalzungsanlage in Perth
                            (Australien)
                          – Abwasserleitung mit 23 Schächten in Singapur
                          – Versorgungstunnel für Wasser, Elektrizität und Klimatisierung (8,6 km) in Doha(Katar)

                          Wasserbauten

                          – Sturmflutsperrwerk in Greifswald
                          – Sanierung der Talsperre Klingenberg in Sachsen

                          Sonstiger Ingenieurbau

                          – Untergrundverbesserung mit verrohrten Bohrungen als Teilprojekt der Herstellung eines
                            Teilchenbeschleunigerkomplexes in Darmstadt
                          – Erdarbeiten, Baugrubenverbau, Bohrpfähle, Stahlbetonarbeiten und Straßenbau für einen Straßentunnel an
                            der Wagenladungsstraße in Stuttgart
                          – Minen- und Stollenbau in Chile, z. B. in den Minen El Teniente, Rancagua, Alcaparrosa und Candelaria Norte

                          Werke und Sonderbereiche

                          Dieses Segment umfasst den Stahlbau, die Gebäudetechnik, die Fertigteilwerke in Karlsruhe und Gladbeck,
                          den Anlagen- und Schornsteinbau, die Umwelttechnik, den Holzbau, den Betrieb von Parkhäusern und die
                          Bedienung von Nischenmärkten.

                          Die Züblin Stahlbau GmbH, Hosena, konnte ihr Kerngeschäft, den Kraftwerks- und Anlagenbau, bei guter
                          Auslastung stabil halten. Die rückläufige Nachfrage im Bereich der Großkraftwerke, in Deutschland bedingt
                          durch die Energiewende, im europäischen Ausland bedingt durch die Schuldenkrise, konnte vor allem durch
                          eine erhöhte Nachfrage im Bereich der chemischen Industrie ausgeglichen werden. In diesem Bereich ist die
                          Hereinnahme des Auftrags für eine Großanlage zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln im Raum
                          Brandenburg besonders hervorzuheben. Darüber hinaus konnte die Leistung im neuen Geschäftsfeld
                          Brücken- und Stahlwasserbau am Standort im Raum Wilhelmshaven gesteigert werden.

                          Die Züblin Umwelttechnik GmbH, Stuttgart, ist im Bereich der Altlastensanierung in den Geschäftsfeldern
                          Grundwasser-, Boden- und Bodenluftreinigung, Schadstoffsanierung sowie Rückbau im Inland von sechs
                          Standorten aus tätig. Durch ihre Präsenz in Italien, Rumänien, der Schweiz, Mexiko, Frankreich und Polen
                          zählt sie zu den führenden Unternehmen auf diesem Gebiet in Europa. Die Züblin Umwelttechnik GmbH

16 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT
                                                                                                     BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                     KONZERNLAGEBERICHT
                                                                                                     KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                     KONZERNANHANG
                                                                                                     BESTÄTIGUNGSVERMERK

vertreibt weltweit technische Anlagen u. a. an diverse global agierende Konzerne der Pharma- und
Petrochemie, z. B. in Mexiko, Indien und Japan. Neben Dienstleistungen wie Vermietung, Wartung und
Betrieb von technischen Anlagen zur Sanierung von Altlasten erbringt die Züblin Umwelttechnik GmbH auch
Beratungsleistungen.

Die Schwerpunkte der Tätigkeit unserer Fertigteilwerke in Karlsruhe und Gladbeck bilden die Produktion von
Betonfertigteilen für den konstruktiven Hoch- und Industriebau, Elementen für den Lärmschutz sowie von
hochwertigen Betonfassaden. Zur Erweiterung und Modernisierung wurden im Jahr 2012 über 2,2 Mio. € in
das Fertigteilwerk Gladbeck investiert. Im Berichtsjahr haben sich die Fertigteilwerke in einem schwierigen
Marktumfeld behaupten können.

Mit dem Erwerb der Behmann-Gruppe im Jahr 2011 ist das im Konzern bisher von der sehr erfolgreichen
OOMS-ITTNER-HOF GmbH, Köln, bearbeitete Geschäftsfeld des Feuerfest- und Industrieschornsteinbaus
erheblich vergrößert worden. Die OOMS-ITTNER-HOF GmbH zählt in diesem Segment zu den führenden
Spezialisten, wenn es um die Erbringung solcher Leistungen für Kraftwerke, Müllverbrennungsanlagen, die
Petrochemie und die Chemische Industrie geht. Die Übernahme der Behmann-Gruppe sichert und vergrößert
den Marktanteil des Konzerns in diesem Geschäftsfeld. Insbesondere im Stahl- und Nichteisenbereich sowie
in der Petrochemie besitzt die Behmann-Gruppe zahlreiche stabile Kundenbeziehungen. Die im Konzern
bisher vorhandene Leistungslücke im industriellen Wärme-, Kälte- und Brandschutz konnte durch diesen
Erwerb geschlossen werden. Das Leistungsangebot umfasst den Neubau von Anlagen sowie den Umbau, die
Modernisierung, die Revision und die Wartung vorhandener Anlagen nach dem neuesten Stand der Technik.
Eigene Ingenieurabteilungen mit speziellem Know-how entwickeln – unter anderem auch durch den Einsatz
von 3D-basierten Konstruktionsprogrammen – maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen
Anforderungen unserer Kunden. Mit Wirkung zum 01.07.2012 wurden die beiden Behmann–Gesellschaften
auf die OOMS-ITTNER-HOF GmbH verschmolzen. Die Gesellschaft tritt nun unter dem Namen "Züblin
Chimney and Refractory GmbH" weltweit am Markt auf.

Mit dem Erwerb der Geschäftsaktivitäten eines Holzbaubetriebs durch die Stephan Holzbau GmbH, einer
Tochtergesellschaft der Züblin Bau GmbH, wurde Ende 2011 der Einstieg in den konstruktiven
Ingenieurholzbau begonnen. Die Züblin Bau GmbH hat zudem Anfang 2012 Mitarbeiter sowie wesentliche
Vermögenswerte der Merk Project GmbH übernommen. Vor dem Hintergrund der zunehmend ökologischen
Überlegungen unserer Auftraggeber sind wir überzeugt, dass der Holzbau zukünftig erheblich an Bedeutung
gewinnt. Mit weiteren Akquisitionen sollen die Leistungspalette in diesem Geschäftsfeld ausgebaut und
weitere Synergien im Zusammenwirken mit dem Hoch- und Ingenieurbau generiert werden.

Die PARK SERVICE HÜFNER GmbH + Co. KG bewirtschaftete im Jahr 2012 in Deutschland ca. 33.700
Stellplätze in mehr als 50 Parkierungsanlagen, z. B. in solitären Parkhäusern, aber auch in Shopping-Centern,
Krankenhäusern, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Messen. Das Unternehmen konnte die Marktpräsenz
im Jahr 2012 ausbauen.

Die Züblin Gebäudetechnik GmbH mit Hauptsitz in Erlangen baute ihre Geschäftsaktivitäten in München,
Köln und Wiesbaden auch im Geschäftsjahr 2012 weiter aus. Das Leistungsangebot umfasst die Gewerke
Wärmetechnik, Kältetechnik, Luft- und Klimatechnik, Sanitärtechnik, MSR-Technik und Medienversorgung.
Bedeutende Projekte waren u. a. der Neubau des BioMedicalCenters in Planegg/Martinsried und der Neubau
eines Bürogebäudes der Bayerischen Versorgungskammer in München.

                                                                                                                ED. ZÜBLIN AG 2012 y 17
VORWORT
                                                                                                          BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                                                                          KONZERNLAGEBERICHT
                                                                                                          KONZERNABSCHLUSS
                                                                                                          KONZERNANHANG
                                                                                                          BESTÄTIGUNGSVERMERK

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Im Geschäftsjahr 2012 ist die Gesamtleistung, bestehend aus Umsatzerlösen, Bestandsveränderungen und
aktivierten Eigenleistungen im Züblin-Konzern deutlich um 273 Mio. € auf 2,8 Mrd. € (Vorjahr 2,5 Mrd. €)
gestiegen. Wesentlich zu dieser Steigerung trug erneut der deutsche Baumarkt bei. Im europäischen und
außereuropäischen Ausland lagen die Leistungskennzahlen auf dem Niveau des Vorjahres.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich leicht auf 51 Mio. € gegenüber 45 Mio. € im Vorjahr. Hierin
enthalten sind Entkonsolidierungseffekte in Höhe von 4 Mio. € für die Gesellschaften Slask Sp. z o.o. und
Züblin Baugesellschaft m.b.H.

Der Anteil der Aufwendungen für Material und Subunternehmerleistungen an der Gesamtleistung wies ein
leichtes Plus auf und lag im Berichtsjahr bei 71 % (Vorjahr 70 %), leicht rückläufig war die
Personalaufwandsquote, die mit rund 20 % dem Wert des Vorjahres entsprach.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im Wesentlichen infolge rückläufiger Risiken um
28 Mio. € auf 153 Mio. €. Trotz einer erheblichen Leistungssteigerung im 3-Jahres-Vergleich (2010 – 2012),
konnten die allgemeinen Verwaltungs- und Geschäftskosten auf dem Niveau des Basisjahres gehalten werden.

Das EBITDA stieg deutlich um 40 Mio. € auf 157 Mio. € (Vorjahr 117 Mio. €).

Die Abschreibungen lagen mit 42 Mio. € über dem Vorjahreswert von 37 Mio. €. Abschreibungen auf
Firmenwerte waren nicht erforderlich.

Das EBIT erhöhte sich im Berichtsjahr um 35 Mio. € auf 115 Mio. €.

Das Zinsergebnis erreichte trotz unverändert niedrigem Zinsniveau mit 4 Mio. € erstmals den positiven Bereich,
nachdem in den Vorjahren immer ein negativer Zinssaldo auszuweisen war.

Das EBT lag mit 119 Mio. € um 40 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (79 Mio. €).

Durch das höhere EBT und den weitgehenden Verbrauch der inländischen Verlustvorträge erhöhte sich die
Ertragsteuerquote im Konzern von 19 % auf 27 %.

Das Ergebnis nach Steuern belief sich für das Geschäftsjahr 2012 auf 87 Mio. € und damit um 23 Mio. € über
dem Vorjahr (64 Mio. €).

Die Liquiden Mittel lagen mit 624 Mio. € (Vorjahr 611 Mio. €) trotz erhöhter Mittelabflüsse für Investitionen
nahezu unverändert auf gutem und stabilem Niveau.

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit erreichten im Berichtsjahr mit 86 Mio. € nicht den
hohen Vorjahreswert (169 Mio. €), kompensierten jedoch fast vollständig die Mittelabflüsse aus der
Investitionstätigkeit von insgesamt 88 Mio. € (Vorjahr 57 Mio. €). Im Konzern wurden im Berichtsjahr 93 Mio. €
(Vorjahr 46 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert. Dem gegenüber standen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 42 Mio. € (Vorjahr 37 Mio. €).
Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen und Unternehmenserwerbe in Höhe von insgesamt 21 Mio. €
wurden durch Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von Finanzanlagen in gleicher Höhe kompensiert. Der
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf 13 Mio. € (Vorjahr – 9 Mio. €) und betraf im
Wesentlichen die Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten.

City Tunnel Leipzig, Station Bayerischer Bahnhof

                                                                                                                    ED. ZÜBLIN AG 2012 y 19
KONZERNLAGEBERICHT

                          Durch das zentrale Finanzmanagement des Züblin-Konzerns wird sichergestellt, dass jederzeit ausreichende
                          finanzielle Flexibilität gegeben ist. Ein zentral durchgeführtes Cash Pooling-System (Zero Balancing) stellt
                          außerdem sicher, dass die im Konzern vorhandene Liquidität an zentraler Stelle gebündelt und verwaltet wird.
                          Alle relevanten Konzerngesellschaften sind in die zentrale Finanzdisposition eingebunden. Die
                          Liquiditätsplanung des Konzerns erfolgt in Form einer Jahresplanung, die mittels einer monatlichen
                          Abweichungsanalyse permanent überprüft wird.

                          Die Ed. Züblin AG verfügt über Barkreditlinien in zweistelliger Millionenhöhe, die aber angesichts der
                          unverändert guten Liquiditätsausstattung der Gesellschaft eher den Charakter von Fallback-Linien haben und
                          auch von anderen Gesellschaften des STRABAG SE-Konzerns nutzbar sind. Hieraus ergeben sich keine
                          Haftungsrisiken.

                          Avalkreditlinien stehen über die Partizipation des Züblin-Konzerns an einem syndizierten Avalkredit der
                          STRABAG SE und daneben über bilaterale Avalkreditlinien bei Banken und Kreditversicherern in
                          ausreichendem Volumen zur Verfügung. Der syndizierte Avalkredit bietet seit dem 12.10.2010 ein
                          Gesamtvolumen von 2,0 Mrd. €, dieser ist allerdings auch für andere Konzerngesellschaften der
                          STRABAG SE-Gruppe nutzbar. Hieraus ergeben sich keine zusätzlichen Haftungsrisiken.

                          Die Bilanzsumme erhöhte sich im Züblin-Konzern aufgrund des erweiterten Geschäftsvolumens im
                          abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich um 13 % auf 1,6 Mrd. € (Vorjahr 1,4 Mrd. €). Die Unternehmenszugänge
                          in 2012, u.a. die Erstkonsolidierung der Hermann Kirchner Hoch- und Ingenieurbau GmbH, hatten nur einen
                          untergeordneten Einfluss auf die Entwicklung der Bilanzsumme.

                          Stärkere Investitionen in das Anlagevermögen führten rechnerisch zu einem geringfügig höheren Anteil der
                          langfristigen Vermögenswerte gemessen am Gesamtvermögen des Konzerns. Während sich der Anteil der
                          kurzfristigen Vermögenswerte um 3 Prozentpunkte auf 77 % verminderte, stieg der Anteil der langfristigen
                          Vermögenswerte gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 23 % an.

                          Die Nettoliquidität (Saldo aus liquiden Mitteln/Wertpapieren und kurz- sowie langfristigen
                          Finanzverbindlichkeiten) lag mit 583 Mio. € geringfügig unter dem Vergleichswert zum 31.12.2011 (587 Mio. €).
                          Die Erhöhung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ist im Wesentlichen auf die kurzfristige Bauzwischen-
                          finanzierung des PPP-Projektes "Weser-Ems-Halle, Oldenburg" mit 22 Mio. € (Vorjahr 2 Mio. €)
                          zurückzuführen.

                          Die Eigenkapitalquote stieg im Züblin-Konzern erneut um 2 Prozentpunkte auf nunmehr 24 %. Das
                          Eigenkapital (einschließlich Anteile anderer Gesellschafter) wird zum 31.12.2012 in Höhe von 388 Mio. €
                          ausgewiesen (Vorjahr 313 Mio. €).

                          Die langfristigen Schulden erhöhten sich um rund 11 Mio. € auf 235 Mio. € und entsprechen 15 % (Vorjahr
                          16 %) der Bilanzsumme. Die kurzfristigen Schulden lagen mit 998 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert
                          (895 Mio. €), was allerdings im Wesentlichen der erhöhten Bauleistung und dem hiermit einhergehenden
                          höheren Fremdbezug von Subunternehmerleistungen geschuldet ist.

                          NACHTRAGSBERICHT
                          Im ersten Quartal 2013 hat die Züblin Bau GmbH die Metsä Wood Merk GmbH, Aichach, erworben. Mit
                          dieser Akquisition baut Züblin sein Leistungsportfolio im konstruktiven Ingenieurholzbau weiter aus.

                          Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag haben sich nicht ergeben.

20 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT
                                                BERICHT DES AUFSICHTSRATS
                                                KONZERNLAGEBERICHT
                                                KONZERNABSCHLUSS
                                                KONZERNANHANG
                                                BESTÄTIGUNGSVERMERK

Rheinhafen-Dampfkraftwerk Block 8, Karlsruhe*

                                                          ED. ZÜBLIN AG 2012 y 21
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