GESCHÄFTSBERICHT 2012 - Mynewsdesk
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www.zueblin.de GESCHÄFTSBERICHT 2012
KONZERN DER ED. ZÜBLIN AG FÜNFJAHRESÜBERSICHT 2012 2011 2010 2009 2008 Bauleistung Veränderung zum Vorjahr in % + 13 + 12 –4 – 14 +5 Inland 2.058 1.800 1.645 1.806 2.094 Anteil in % 67 66 68 72 71 Ausland 1.017 914 774 718 856 Anteil in % 33 34 32 28 29 3.075 2.714 2.419 2.524 2.950 Auftragseingang Inland 2.462 2.012 1.287 1.701 2.259 Ausland 648 1.270 1.084 510 1.175 3.110 3.282 2.371 2.211 3.434 Auftragsbestand Inland 2.313 1.861 1.619 1.959 2.053 Ausland 1.261 1.607 1.231 886 1.062 3.574 3.468 2.850 2.845 3.115 Mitarbeiter (per 31.12.) Inland 7.313 6.690 6.382 6.398 6.608 Ausland 6.144 6.721 6.920 5.881 7.821 13.457 13.411 13.302 12.279 14.429 Eigenkapital 388 313 253 197 163 Bilanzsumme 1.621 1.432 1.265 1.210 1.253 EBIT 115 80 87 53 50 Cashflow 129 101 94 78 71 Jahresüberschuss (Konzernanteil) 87 64 59 37 31 (in Mio. €) Titelfoto: Vodafone Campus, Düsseldorf
INHALT Vorwort 3 Bericht des Aufsichtsrats 4 Konzernlagebericht 7 Der Konzern 7 Lage und Entwicklung unserer Märkte 7 Entwicklung des Konzerns 11 Bericht aus den Geschäftsfeldern 12 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 19 Nachtragsbericht 20 Forschung, Entwicklung und Umwelt 22 Beschaffung 26 Mitarbeiter 27 Chancen- und Risikobericht 29 Prognosebericht 34 Bericht gemäß § 312 Aktiengesetz 37 Konzernabschluss 38 Konzernanhang 42 Bestätigungsvermerk 89 Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Ed. Züblin AG für das Geschäftsjahr 2012 werden beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht. Der Jahresabschluss der Ed. Züblin AG kann bei der Gesellschaft angefordert werden; auf der Homepage www.zueblin.de steht der Jahresabschluss zum Download zur Verfügung.
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT VORWORT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre und Geschäftspartner, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Züblin hat das Geschäftsjahr 2012 erfolgreich abgeschlossen. Die Kennwerte Auftragsbestand, Bauleistung und Konzernergebnis konnten trotz eines schwierigen Marktumfeldes nochmals verbessert werden. Die Staatsschuldenkrise in Europa und den USA sorgte weiterhin für Finanzmarktturbulenzen mit deutlich negativen Auswirkungen auf die Investitions- und Konsumbereitschaft. Statt des noch zu Jahresbeginn für die EU prognostizierten moderaten Wachstums ist für das Gesamtjahr 2012 doch eine Rezession eingetreten. Auch die deutsche Konjunktur konnte sich diesem Trend nicht ganz entziehen, allerdings blieb es noch bei einem positiven Wirtschaftswachstum. Die Auswirkungen der umfangreichen Staatsverschuldung und die eingetrübten Konjunkturaussichten machten sich zunehmend auch in der Bauwirtschaft bemerkbar. Während der öffentliche Bau in Deutschland durch die Sparbemühungen der öffentlichen Haushalte belastet war, blieb es bei einer positiven Entwicklung in dem für unser Unternehmen wichtigen Wirtschaftsbau. Für unseren Kernmarkt Deutschland wird im Jahr 2013 eine moderat positive Entwicklung erwartet. Weiterhin rückläufig entwickelten sich die Baumärkte in Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Schweden, für 2013 wird in diesen Ländern jedoch überwiegend mit einer Verbesserung der Baukonjunktur gerechnet. Im Geschäftsjahr 2012 konnte Züblin einige bedeutende Großaufträge in Deutschland und im Ausland akquirieren. Ein herausragendes Beispiel ist die Ausführung des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart, dem Herzstück des Stuttgart 21-Projektes, das in der Öffentlichkeit vielfach und kontrovers diskutiert wird. Wir sind stolz darauf, den Zuschlag für dieses technisch hochanspruchsvolle Ingenieurbauwerk am Sitz unseres Unternehmens erhalten zu haben. Ebenfalls in Stuttgart haben wir mit dem Bau des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums MILANEO begonnen. In Hamburg haben wir in Arbeitsgemeinschaft den Großauftrag für den Neubau, den Umbau und die Sanierung von 15 beruflichen Schulen erhalten. Für das Jahr 2013 erwarten wir die Fortsetzung der positiven Entwicklung des Konzerns. Unser hoher Auftragsbestand, der rechnerisch die geplante Bauleistung für mehr als ein Jahr abdeckt, erlaubt es uns, unter Risikoaspekten bei der Hereinnahme von neuen Aufträgen unverändert sehr selektiv vorzugehen. Allen, die im letzten Geschäftsjahr an unserem Erfolg mitgewirkt haben, sprechen wir unseren Dank aus. Unseren Kunden und Geschäftspartnern danken wir für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretern danken wir für ihren Einsatz und ihr Engagement für unser Unternehmen. Der Vorstand Schrägseilbrücke über die Waal, A50 Ewijk – Valburg (Niederlande)* ED. ZÜBLIN AG 2012 y 3
BERICHT DES AUFSICHTSRATS Im Geschäftsjahr 2012 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und seiner Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand der Gesellschaft bei der Führung der Geschäfte überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich zeitnah und umfassend über das laufende Geschäft, über die Lage des Unternehmens und der Tochtergesellschaften sowie die wichtigsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen informiert. Er ging insbesondere auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen und Zielen sowie auf Maßnahmen zur Risikominimierung ein. Wesentliche Berichte der internen Revision werden dem Aufsichtsratsvorsitzenden zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden laufend schriftlich und mündlich hinsichtlich besonderer Vorkommnisse informiert. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen eingebunden, die für Züblin von grundlegender Bedeutung waren. Der Vorstand hat alle zustimmungspflichtigen Angelegenheiten rechtzeitig zur Beschlussfassung vorgelegt. Geschäfte, zu welchen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich ist, wurden anhand von Vorstandsunterlagen geprüft und in den Aufsichtsratssitzungen umfassend erörtert. Die nach Gesetz und Satzung erforderliche Zustimmung wurde nach bestem Wissen erteilt. Im Geschäftsjahr 2012 fanden vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt. In zwei Fällen wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst. Die Vorstandsmitglieder nahmen grundsätzlich an den Sitzungen des Aufsichtsrats teil. Schwerpunkte der Beratung im Aufsichtsrat im vergangenen Jahr bildeten die innerbetriebliche Organisation, die Ergebnisentwicklung, die Anlagestrategie im Finanzbereich, die baukonjunkturelle Entwicklung in unseren Märkten, neue Geschäftsfelder und die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die Quartalsabschlüsse der Gesellschaft wurden vom Vorstand erläutert. Dabei ging der Vorstand insbesondere auf die strategische Ausrichtung ein, um die Eigenkapitalquote der Ed. Züblin AG signifikant und nachhaltig zu verbessern. Der Vorstand hat auch das Risikoüberwachungssystem vertieft dargelegt. Der Aufsichtsrat hat sich von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt. Chancen und Risiken neuer Geschäftsfelder wurden ausführlich diskutiert. Aus dem laufenden Geschäft wurden Angebote für Großprojekte und die Risiken von bestehenden Bauvorhaben erläutert. Unverändert war das Bauvorhaben „Nord-Süd-Stadtbahn Köln“ auch im Geschäftsjahr 2012 regelmäßiges Thema der Aufsichtsratssitzungen. Gegenstand der Beschlussfassung des Aufsichtsrats waren daneben insbesondere der Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung zwischen der STRABAG SE als Kreditnehmer und der Ed. Züblin AG als Kreditgeber, die Gründung der Züblin Construction LLC, Abu Dhabi, die Umsetzung des Erwerbs der STRABAG Qatar WLL, die Schließung des Pekinger Büros der Züblin International GmbH, der Erwerb von Assets der insolventen Torkret AG, Essen, und der Torkret Substanzbau AG, Hamburg, sowie die Entwicklung der zum 1.1.2012 erworbenen Aktivitäten der HERMANN KIRCHNER Hoch- und Ingenieurbau GmbH. Gegenstand der Beschlussfassung im Aufsichtsrat war ferner eine Eigenkapitalbeteiligung der Ed. Züblin AG an zwei Projektgesellschaften, deren Projekte im Wesentlichen von der Ed. Züblin AG als Generalunternehmer gebaut werden. Außerdem hat der Aufsichtsrat auch über eine Anpassung der Geschäftsordnung für den Vorstand beraten und entschieden. Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingerichtet, den Präsidialausschuss und den Mitbestimmungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG. Der Präsidialausschuss hat im Geschäftsjahr 2012 zweimal getagt. Der Mitbestimmungsausschuss hatte im Geschäftsjahr 2012 keinen Anlass tätig zu werden. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss einschließlich Lagebericht der Ed. Züblin AG sowie der nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012 sind durch die von der Hauptversammlung gewählte und vom Aufsichtsrat beauftragte Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. 4 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK Die Abschlussunterlagen und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, die entsprechenden Prüfberichte des Abschlussprüfers, der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2012 („Abhängigkeitsbericht“) und der Prüfbericht des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht haben den Aufsichtsratsmitgliedern jeweils voll umfänglich und rechtzeitig vor der Bilanzsitzung am 23.4.2013 vorgelegen. In dieser Sitzung erläuterte der Vorstand im Einzelnen die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sowie des Konzerns. Der Vorstand hat insbesondere ein angemessenes und den Anforderungen des Unternehmens entsprechendes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem eingerichtet, das nach seiner Konzeption und der tatsächlichen Handhabung geeignet erscheint, frühzeitig Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. In der Aufsichtsratssitzung vom 23.4.2013 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Darüber hinaus stand der Abschlussprüfer für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Die vom Aufsichtsrat zu den Abschlüssen und den Prüfberichten gestellten Fragen wurden beantwortet. Der Aufsichtsrat hat nach abschließender Prüfung festgestellt, dass keine Einwendungen gegen die Prüfberichte des Abschlussprüfers zu erheben sind und dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zuzustimmen ist. Der Aufsichtsrat hat daher in der Aufsichtsratssitzung vom 23.4.2013 den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Ed. Züblin AG und den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2012 gebilligt. Der Jahresabschluss der Ed. Züblin AG ist damit nach § 172 AktG festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der des Vorstands in dessen Lagebericht und Konzernlagebericht für die Ed. Züblin AG und den Konzern überein. Der Abschlussprüfer hat den vom Vorstand erstellten Abhängigkeitsbericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den in dem Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“ Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht 2012 unter Einbeziehung der Ergebnisse des Abschlussprüfers im Hinblick auf seine Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft und den Bericht gebilligt. Einwendungen gegen die Erklärungen des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts sind nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts sowie dem vom Abschlussprüfer erstellten Prüfbericht nicht zu erheben. Schließlich stimmte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 23.4.2013 unter Berücksichtigung der Finanzierung der geplanten Investitionen und der Eigenkapitalsituation der Ed. Züblin AG dem Vorschlag des Vorstands auf Verwendung des Bilanzgewinns zu. Herr Karl-Heinz Müller wurde mit Wirkung vom 1.1.2012 zum Mitglied des Vorstands bestellt. In der Aufsichtsratssitzung vom 12.3.2013 wurde Herr Olaf Demuth mit sofortiger Wirkung zum Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG bestellt. Das Mitglied des Aufsichtsrats Udo Steffens ist zum 31.7.2012 auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle ist Herr Hartmut Storbeck zum 1.8.2012 als Arbeitnehmervertreter in den ED. ZÜBLIN AG 2012 y 5
BERICHT DES AUFSICHTSRATS Aufsichtsrat nachgerückt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Udo Steffens für seine verdienstvolle Tätigkeit im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Der Dank des Aufsichtsrats gilt auch allen Vorstandsmitgliedern, Geschäftsführern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zum Züblin-Konzern gehörenden Unternehmen für ihre Leistung und ihr Engagement im sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2012. Stuttgart, im April 2013 Der Aufsichtsrat Dr. Jürgen Kuchenwald Vorsitzender Züblin Bürogebäude Z3, Stuttgart 6 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK DER KONZERN Züblin ist die Nummer eins im deutschen Hoch- und Ingenieurbau und realisiert Projekte weltweit. Unseren Kunden bieten wir seit über 110 Jahren ein umfassendes Leistungsspektrum für Bauvorhaben jeder Art und Größe. Wir schaffen individuelle und zukunftsweisende Lösungen nach Maß. Seit der Gründung im Jahr 1898 durch den Schweizer Ingenieur Eduard Züblin überzeugt das Unternehmen durch Innovationskraft, die sich in intelligenten Konstruktionen, neuen Baustoffen und fortschrittlichen Fertigungsmethoden niederschlägt. Unsere Leistungspalette umfasst alle baurelevanten Aufgaben, vom Schlüsselfertigbau über den Ingenieur-, Spezialtief-, Stahl-, Brücken- und Tunnelbau bis hin zum Bereich Public Private Partnership (PPP). Ergänzende Leistungen bieten wir in den Bereichen Feuerfest- und Schornsteinbau, Fertigteilwerke, Ingenieurholzbau, Bauwerkserhaltung, Lärmschutz und Umwelttechnik an. Eine flächendeckende Präsenz in unseren Kernmärkten Deutschland und Benelux sichert uns einen breiten Marktzugang und eine intensive Kundenbetreuung. Darüber hinaus sind wir in Europa, im Nahen und Mittleren Osten, Asien, Kanada und Chile seit Jahren erfolgreich tätig. In Ländern, in denen wir nicht mit einer Flächenstruktur vertreten sind, bieten wir ausgewählte Projekte im Rahmen des Direct Export an. Das technische Know-how des Konzerns ist im Kompetenzzentrum Zentrale Technik (ZT) gebündelt. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns für die Zukunft zu stärken, treibt die ZT im Rahmen von Forschung und Entwicklung fachspezifische sowie interdisziplinäre Innovationen voran. Die ZT begleitet die operativen Einheiten während des gesamten Bauprozesses. Beginnend in einer frühen Akquisitionsphase über die Angebotsbearbeitung und Ausführungsplanung bis hin zur Fachbauleitung. Darüber hinaus steuert die ZT die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Corporate Social Responsibility. Hier bieten wir für den gesamten Gebäudelebenszyklus ganzheitliche, Ressourcen schonende Lösungen der Energieeffizienz nach internationalem Standard an. Die ZT unterstützt darüber hinaus externe internationale und nationale Forschungs- und Entwicklungsprojekte, um die Innovationskraft unseres Unternehmens weiter zu steigern. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Auftraggebern und Nachunternehmern bei der Realisierung von Projekten hat für Züblin einen hohen Stellenwert. Im Hochbau bieten wir mit unserem Züblin teamconcept ein innovatives und erfolgreiches Partnering-Modell an, das neben einem hohen Qualitätsstandard die Optimierung von Bauzeit und Kosten zum Ziel hat. LAGE UND ENTWICKLUNG UNSERER MÄRKTE Mit einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,7 % erwies sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2012 als überaus widerstandsfähig und konnte sich im rezessiven europäischen Umfeld gut behaupten. Allerdings schwächte sich auch die deutsche Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte leicht ab. Aufgrund der Aufholprozesse nach der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 war das Wachstum in den Jahren 2010/2011 noch sehr viel kräftiger ausgefallen. Im Jahresverlauf 2012 bestand dagegen aufgrund der europäischen Staatschuldenkrise, der Sorgen um das Wachstum in China und nicht zuletzt durch die Debatte um Haushaltskürzungen in den USA eine erhebliche Unsicherheit. Angesichts des schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds erwies sich der Außenhandel dennoch als robust: die Exporte stiegen im Jahr 2012 real um 3,7 %. Gleichzeitig nahmen die Importe lediglich um 1,8 % zu. Der positive Außenbeitrag war damit, anders als im Vorjahr, der wichtigste Wachstumsfaktor der deutschen Wirtschaft. Die Binnennachfrage entwickelte sich uneinheitlich. Während die privaten und staatlichen Konsumausgaben die Konjunktur mit einem Zuwachs von 0,6 % bzw. 1,4 % gestützt haben, gingen die Investitionen zum Teil deutlich zurück und konnten erstmals seit der Wirtschaftskrise 2009 keinen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum leisten. Insgesamt ist die Inlandsnachfrage 2012 gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % geschrumpft. ED. ZÜBLIN AG 2012 y 7
KONZERNLAGEBERICHT Die Inflationsrate in Deutschland lag im Jahr 2012 bei rund 2 %. Die Rohstoffpreise haben nachgegeben, die Energiekosten sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Die Bauinvestitionen sind im Jahr 2012 um 1,5 % gesunken, nachdem im Vorjahr noch eine Steigerung um 5,8 % zu verzeichnen war. Die Produktion im Bauhauptgewerbe zeigte sich 2012 im Vergleich zur Industrieproduktion recht krisenfest. Trotz ungünstigerer Witterungsverhältnisse und mittlerweile ausgelaufener Konjunkturprogramme verzeichneten die Umsätze im Bauhauptgewerbe ein Plus von 1,2 %. Die Entwicklung in den einzelnen Bausparten verlief dabei uneinheitlich. Besonders stark stieg der Umsatz im Wohnungsbau, der von der zunehmenden Kaufkraft und der Suche in- und ausländischer Investoren nach sicheren Anlagemöglichkeiten profitierte. Der Wirtschaftsbau wurde von den stabilen konjunkturellen Rahmenbedingungen in Deutschland begünstigt. Das für uns wichtige Segment Hochbau enthält Komponenten aus dem Wohnungsbau, Wirtschaftshochbau sowie dem öffentlichen Hochbau und konnte einen Anstieg von 4,3 % verzeichnen. Nur im gesamten öffentlichen Bau fiel die Umsatzentwicklung mit einem Minus von 5,2 % enttäuschend aus. Dies war überwiegend auf die Kommunen zurückzuführen, die derzeit etwa 60 % der öffentlichen Baunachfrage in Deutschland erzeugen und aufgrund des allgemeinen Sparzwangs ihre Ausgaben für Baumaßnahmen um 15 % auf rund 15 Mrd. € senkten. Auch die Zuweisungen der Länder für Investitionen fielen deutlich niedriger als im Vorjahr aus. Sie reduzierten sich um 19,7 % auf 4,1 Mrd. €. Seitens des Bundes, der sich im Jahr 2012 weiter auf Konsolidierungskurs befand, wurde dieser Rückgang der Investitionen nicht kompensiert. Der Staatssektor beendete das Jahr mit einem Finanzierungsüberschuss in Höhe von etwa 2 Mrd. € und konnte sein Defizit im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzieren. Auch die Kommunen erwirtschafteten einen Überschuss von rund 6 Mrd. € und senkten ihr Haushaltsdefizit um 3,9 Mrd. € auf 1,4 Mrd. €. Damit kann der Staat für 2012 erstmals seit 2007 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Gespart wurde vor allem an Sachinvestitionen (- 11,5 %). Die Auftragseingänge im deutschen Bauhauptgewerbe entwickelten sich bei starken monatlichen Schwankungen insgesamt positiv. Wichtige Rahmenbedingungen, wie etwa die niedrigen Zinsen, wirkten sich positiv aus. In Summe lagen die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe um 6,8 % über dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang im öffentlichen Bau lag um 7,6 % über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Berücksichtigt man den gesamten Hochbau liegt das Plus bei 8,1 %. Der Wirtschaftsbau profitierte mit einem Zuwachs von 5,2 % von der stabilen Geschäftslage der Industrie. Im Wohnungsbau sind die Auftragseingänge um 9,2 % angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr veränderten sich die Produktionskosten in der Bauindustrie kaum. Die Preise für Stahl lagen gegen Ende des Berichtsjahres unter, diejenigen für Öl und Zement geringfügig über ihren Vorjahreswerten. Der Abschwung der Weltwirtschaft und besonders die vorübergehend schwächere Rohstoffnachfrage aus der VR China haben hier dämpfend gewirkt. Der Bauarbeitsmarkt entwickelte sich 2012 aufgrund des Umsatzzuwachses erneut positiv. Das Beschäftigungsniveau im deutschen Bauhauptgewerbe hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % erhöht. Die Insolvenzanträge im Bauhauptgewerbe lagen um 5,3 % unter dem Vorjahreswert. Rezession in einigen europäischen Nischenmärkten Als Folge der Kapitalmarkt- und Staatsschuldenkrise befinden sich mittlerweile mehrere europäische Länder in einer Rezession. Österreich und die Schweiz konnten – wie Deutschland – einer Rezession entgehen, trotzdem fiel hier das Wachstum der Bauwirtschaft mit rund einem Prozent schwächer aus als noch 2011. Dies galt auch für die belgische Bauwirtschaft. Der niederländische Baumarkt befindet sich seit Jahren in einem Konsolidierungsprozess – derzeit gibt es von staatlicher Seite keine Pläne, die Baunachfrage zu stützen. Das Vorkrisenniveau wird daher auf absehbare Zeit nicht mehr erreicht werden können. Die Bauindustrie in Dänemark verzeichnete 2012 eine leichte, in Schweden eine stärkere Wachstumsdelle. In Finnland ist die 8 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK Gesamtwirtschaft 2012 in eine Rezession abgerutscht. Diese ist verstärkt auf die Bauwirtschaft durchgeschlagen. Das Wachstum der Bautätigkeit in Norwegen hält sich auf einem hohen Niveau. Die gesamtwirtschaftlichen Wachstumsraten der mittel- und osteuropäischen Länder haben sich seit der Wirtschaftskrise dem niedrigen Niveau des EU-Durchschnitts angenähert. Genauso wie in den Ländern an der südlichen Peripherie des Euroraums vollziehen sich in diesen Ländern schmerzhafte Anpassungsprozesse. Diese wirken sich gesteigert auf die jeweiligen Baumärkte aus. Der öffentliche und der private Sektor haben ihre Ausgaben gesenkt, und auch die Kreditvergabebedingungen der Banken wurden restriktiver. In Ungarn hat sich der starke Negativtrend, unter dem die Bauindustrie schon in den vergangenen Jahren gelitten hat, auch im Jahr 2012 fortgesetzt. Die lang anhaltende schwere Strukturkrise des portugiesischen Bausektors hat sich 2012 weiter verschärft. Die hohe Staatsverschuldung und die daraus resultierenden Schwierigkeiten in der Umschuldungs- und Refinanzierungspolitik zwingen Portugal weiterhin zu drastischen Sparmaßnahmen. Das Land befindet sich in einer schweren Rezession. Perspektiven in den außereuropäischen Märkten Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer bleibt von ihrem immensen Nachholbedarf geprägt. Nach sieben Quartalen Abwärtstrend hat Chinas Wirtschaft die Talsohle durchschritten und die Wende geschafft. Im Gesamtjahr 2012 ist die Wirtschaft um 7,8 % gewachsen. Die Regierung hat zuletzt die Kreditvergabe ausgeweitet und neue Baugroßprojekte auf den Weg gebracht. Singapurs Bausektor hat sich 2012 aufgrund nachlassender Investitionen des Privatsektors rückläufig entwickelt. Seit 2011 gewinnt die Baukonjunktur in Katar wieder an Schwung. Zahlreiche geplante Infrastrukturprojekte werden in den nächsten Jahren den Bausektor dynamisch wachsen lassen. Obwohl die schwere Krise in Dubai überwunden ist, wird es vorläufig keine Rückkehr zur Dynamik der Boomjahre geben. Abgesehen von einigen attraktiven Spitzenlagen befindet sich der Büroimmobilienmarkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) in einem desolaten Zustand. In Abu Dhabi laufen die Arbeiten an großen Städtebauprojekten auf den Inseln Reem, Saadiyat, Yas und Maryah. Zudem werden in den VAE zahlreiche Megavorhaben im Verkehrssektor (Flughäfen, Hafenanlagen, Eisenbahn, U-Bahn) vorbereitet oder sind bereits in der Durchführung. Große Projekte im Infrastrukturbereich und der Wohnungswirtschaft haben sich positiv auf das Baugewerbe in Chile ausgewirkt. Da ein Großteil des Booms seit 2010 auf die Beseitigung von Erdbebenschäden zurückzuführen ist, sind die hohen Wachstumsraten mittlerweile wieder rückläufig. Der Start von neuen Projekten im Bereich der Energieversorgung ist ungewiss. Höhere Umweltauflagen bremsen neue Investitionen in Großprojekte des Bergbaus. Obwohl sich durch juristische Auseinandersetzungen einige Großprojekte verzögern, will die Branche expandieren. Neben Kupfer gibt es weitere interessante Geschäftsmöglichkeiten wie etwa die Förderung und Aufbereitung von Eisenerz sowie im gesamten Nichtmetallbereich (Nitrate, Lithium und Jod). ED. ZÜBLIN AG 2012 y 9
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK ENTWICKLUNG DES KONZERNS* Die Wettbewerbssituation auf dem Baumarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren tendenziell entschärft. Während mittlere und kleinere Projekte unvermindert einem harten Wettbewerb ausgesetzt sind, profitieren wir bei Großprojekten – neben der geschäftspolitischen Umorientierung großer Mitbewerber – durch unser mittlerweile gut etabliertes Partnering-Modell Züblin teamconcept. Die Bauleistung lag mit 3.075 Mio. € im Geschäftsjahr 2012 um 13 % über dem Vorjahr. Davon wurden 67 % im Inland und 33 % im Ausland erbracht. Der Anstieg der Bauleistung ist insbesondere auf eine deutliche Leistungssteigerung im Schlüsselfertigbau zurückzuführen. Im Ingenieurbau sowie Werke und Sonderbereiche lag die Leistung leicht über dem Vorjahresniveau. Der Auftragseingang lag mit 3.110 Mio. € leicht unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres. Während die Auftragseingänge im Inland um 22 % auf 2.462 Mio. € deutlich angestiegen sind, sank der Auftragseingang im Ausland um 49 % auf 648 Mio. €. Im Wesentlichen wirkten sich hier die im Vorjahr sehr hohen Auftragseingänge in Abu Dhabi und Chile aus. Insgesamt konnte der sehr hohe Auftragsbestand des Vorjahres um weitere 3 % auf 3.574 Mio. € gesteigert werden. Korrespondierend zur Entwicklung der Auftragseingänge erhöhte sich auch der auf das Inland entfallende Auftragsbestand deutlich um 24 %. Demgegenüber war der Auftragsbestand im Ausland um 22 % rückläufig. Auch im Jahr 2012 hat sich der Konzern angesichts der gegebenen Rahmenbedingungen insgesamt positiv entwickelt. Sowohl die Bauleistung, als auch das Ergebnis lagen über unserer Planung. Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich auf 87 Mio. € und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 23 Mio. € verbessert. Bauleistung Auftragseingang Auftragsbestand Mio. € Mio. € Mio. € 3.500 3.500 3.500 3.574 3.468 3.282 3.000 3.000 3.110 3.000 3.075 2.500 2.714 2.500 2.500 2.000 2.000 2.000 1.500 1.500 1.500 1.000 1.000 1.000 500 500 500 0 0 0 2011 2012 2011 2012 2011 2012 * Alle nachfolgend im Konzernlagebericht genannten Zahlen können Rundungsdifferenzen enthalten. Büro- und Wohnhochhaus Taunusturm, Frankfurt/Main ED. ZÜBLIN AG 2012 y 11
KONZERNLAGEBERICHT BERICHT AUS DEN GESCHÄFTSFELDERN Unsere Geschäftstätigkeit ist in die folgenden drei Kerngeschäftsfelder untergliedert: • Schlüsselfertigbau • Ingenieurbau • Werke und Sonderbereiche In der nachstehenden Tabelle geben wir einen Überblick über die wesentlichen Kennzahlen unserer Geschäftsfelder im Jahr 2012. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt unverändert im Schlüsselfertigbau: Leistung Auftragseingang Auftragsbestand Schlüsselfertigbau 2.122 2.038 2.021 Ingenieurbau 751 902 1.437 Werke und Sonderbereiche 202 170 116 3.075 3.110 3.574 (in Mio. €) Bauleistung nach Regionen nach Geschäftsfeldern 67 % Deutschland 69 % Schlüsselfertigbau 2.058 Mio. € 2.122 Mio. € 22 % Europa ohne 24 % Ingenieur-, Tunnel- Deutschland und Spezialtiefbau 683 Mio. € 751 Mio. € 11 % Außereuropäisches 7% Werke und Ausland Sonderbereiche 334 Mio. € 202 Mio. € 3.075 Mio. € 3.075 Mio. € Schlüsselfertigbau Im Geschäftsfeld Schlüsselfertigbau führen wir alle in- und ausländischen Hochbauaktivitäten. Züblin ist auf die schlüsselfertige Realisierung komplexer und technisch anspruchsvoller Bauwerke spezialisiert. Der Schwerpunkt im Schlüsselfertigbau lag 2012 unverändert in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Unsere Tätigkeit in diesem Geschäftsfeld umfasst den Neubau, die Erweiterung und das Bauen im Bestand von Bürobauten, Einkaufszentren, Hotels, Autohäusern, Forschungseinrichtungen, Hochschulbauten, sonstigen öffentlichen Gebäuden, Industriebauten und Wohnungsbauten. Im Jahr 2012 waren in diesem Geschäftsfeld folgende Bauvorhaben von Bedeutung, die teilweise auch in Arbeitsgemeinschaft ausgeführt werden: 12 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK Büro- und Verwaltungsgebäude – Errichtung von Verwaltungs- und Produktionsgebäuden mit Casino und Schulungszentrum in Ditzingen – Schlüsselfertige Erstellung des Bürohochhauses St-Martin-Tower inkl. Randbebauung in Frankfurt/Main – Schlüsselfertiger Neubau eines 11-geschossigen Bürohochhauses mit dreigeschossiger Tiefgarage in Stuttgart – Realisierung eines Großrechenzentrums in Sachsen-Anhalt, bestehend aus dem Neubau eines Rechenzentrums mit zwei Bürogebäuden, zwei Netzwerkmodulen und Außenanlagen in Biere bei Magdeburg sowie der Erweiterung des bestehenden Rechenzentrums in Magdeburg – Neubau eines 11-geschossigen Büro- und Verwaltungsgebäudes mit integriertem Lichtassistenzzentrum für AUDI in Ingolstadt – Errichtung des Büro- und Verwaltungsgebäudes LEO250 in München – Neubau der Kurfürstenanlage mit Einzelhandel und Bürogebäude in Heidelberg – Neubau eines achtgeschossigen repräsentativen Verwaltungsgebäudes mit Konferenzbereich, Gastronomie und Tiefgarage in Berlin – Geschäfts- und Bürogebäude mit Wohnungen und Parkplätzen am Kalvermarkt in Den Haag (Niederlande) – Planung, Koordination und schlüsselfertige Erstellung des 170 m hohen Taunusturms in Frankfurt/Main – Neubau und Revitalisierung des Poseidon-Hauses in Frankfurt/Main – Rohbauarbeiten für den Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt/Main – Verwaltungsgebäude im Europaviertel in Frankfurt/Main – Hochhauskomplex De Rotterdam in Rotterdam (Niederlande) – Tanzende Türme in Hamburg – Vodafone Campus in Düsseldorf Wohnanlagen – Schlüsselfertiger Neubau einer Wohnanlage mit 147 Wohneinheiten im Passivhausstandard in Frankfurt/Main – Wohnbebauungen „BelVivo“ und „BelVerde“ mit 121 Wohneinheiten und Gewerbeflächen im Passivhausstandard und 97 Eigentumswohnungen im KfW 55-Standard im Europaviertel in Frankfurt/Main – Rohbau für eine Quartierbebauung im Stuttgarter Süden mit gemischter Nutzung (Büro, Wohungen, Einkaufszentrum) – Schlüsselfertige Erstellung des Stadtteilzentrums Killesberghöhe, bestehend aus Wohn-, Büro- und Dienstleistungsflächen, einer Kindertagesstätte, einer Tiefgarage und Außenanlagen in Stuttgart – Neubau einer Wohnanlage mit zehn Gebäuden, einer Kindertagesstätte und Tiefgarage in München – Neubau der Wohnanlage MainZeile Offenbach im Passivhausstandard mit 178 Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit 144 Stellplätzen – Wohnbebauung Family Housing für die US Army in Wiesbaden Einkaufs-, Geschäftszentren und Hotels – Schlüsselfertige Erstellung des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums MILANEO in Stuttgart – Umbau eines Hotels zu einem Luxushotel mit Erweiterung in Brüssel – Erweiterter Rohbau für das IKEA-Einrichtungshaus in Hamburg-Altona – Planung und schlüsselfertiger Bau eines Outlet Centers in Neumünster – Bau von Duty-Free-Warehouses und -Shops am New Doha International Airport in Katar (VAE) – Neubau des Josef-Pschorr-Hauses in München – Errichtung eines 11-geschossigen Hotels in Warnemünde – Einkaufszentrum Thier-Galerie in Dortmund ED. ZÜBLIN AG 2012 y 13
KONZERNLAGEBERICHT Schulen, Universitäts- und Kulturbauten – Planung, Sanierung und teilweiser Neubau sowie Umzug von 15 beruflichen Schulen in Hamburg – Schlüsselfertige Erstellung des Campus Hamm der Fachhochschule Hamm-Lippstadt mit 4 Gebäuden (Büro-, Hörsaal-, Mensa- und Laborgebäude) – Schlüsselfertige Erstellung des Campus Lippstadt der Fachhochschule Hamm-Lippstadt mit 2 Gebäuden (Seminarräume, Verwaltung, Räume für Mechatronik und Wirtschafts-Ingenieurwesen) – Neubau von Landesschulen (Justizvollzugs- und Landesfinanzschule) mit Turnhalle, Empfangsgebäude und Außenanlagen in Wuppertal – Bau eines Altenpflegeheims mit 180 Wohneinheiten in Menen (Belgien) – Neubau eines Gesundheitszentrums mit Praxen und Einzelhandelsflächen sowie Tiefgarage am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – Bau eines Pflegeheims mit 121 Pflegebetten, 10 Kurzzeitpflegebetten, 35 Plätzem für betreutes Wohnen und Tiefgaragenplätzen in Maasmechelen (Belgien) – Schlüsselfertige Erstellung eines Rathauses mit Gesundheitscenter und 20 Wohnungen in Egedal (Dänemark) – Modernisierung und Erneuerung der Weser-Ems-Halle in Oldenburg – Umbau eines Spassbades in Warnemünde – Stadthaus Huis van de Stad in Gouda (Niederlande) – Schlüsselfertiger Neubau Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf Industriebauten – Neubau eines Prozesshauses für AUDI in Ingolstadt – Produktionsstätte für INA Schäffler in Nanjing (China) – Zwei Gebäudekomplexe als Produktionshallen mit Büro-, Sozial- und Technikanbauten in Berlin – Umbau, Sanierung und Erweiterungsbau eines Logistikzentrums in Kremmen – Logistikzentrum in Haderslev (Dänemark) Family Housing für die US-Streitkräfte, Wiesbaden 14 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK Ingenieurbau Das Geschäftsfeld Ingenieurbau wird international bearbeitet. In Ländern, in denen wir nicht mit einer Flächenstruktur vertreten sind, erfolgt die Abwicklung von ausgewählten Bauprojekten auf dem Wege des Direct Exports. Aufgrund zahlreicher geplanter Infrastrukturprojekte wird dieses Geschäftsfeld in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Das Spektrum umfasst Kraftwerksbauten sowie den Brückenbau, den Spezialtiefbau – beispielsweise mit der Herstellung von Baugruben, auch unter komplexen Rahmenbedingungen, oder der qualitativ hochwertigen Erstellung von Bohrpfählen und Bodenvereisungen – den Wasserbau mit Maßnahmen im Hafen- oder Schleusenanlagenbau, den Tunnelbau sowie den sonstigen Ingenieurbau. Für das Jahr 2012 sind nachfolgende Bauvorhaben (teilweise in Arbeitsgemeinschaft) in diesem Segment von Bedeutung: Kraftwerksbauten – Lieferung eines Kesselgerüsts für das Kraftwerk in Sostanj (Slowenien) – Block 9 des Großkraftwerks Mannheim – Block 8 des Rheinhafen-Dampfkraftwerks in Karlsruhe – Planung und Ausführung der Bauwerke für die Erweiterung des Pumpspeicherkraftwerks Vianden (Luxemburg) – Erweiterung des Kraftwerks Maasvlakte bei Rotterdam (Niederlande) – Neubau des Kraftwerks Lünen Verkehrsbauwerke – Talquerung, Fernbahntunnel mit Bahnhofshalle, Düker HS West und Cannstatter Straße und Düker Nesenbach im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 – Sanierung und Neuerstellung von Ingenieurbauwerken im Zuge des Ausbaus der BAB 5 Offenburg–Malsch und der BAB 8 Ulm–Augsburg – Design, Beschaffung und Bau von 35,8 km und 15,3 km langen Abwasserkanälen und Schächten auf Abu Dhabi Island und Yas Island (VAE) – Bau eines 1,6 km langen Straßentunnels in Kopenhagen (Dänemark) – Bau eines zweispurigen Straßentunnels mit vier Rettungsstollen und zwei Betriebsgebäuden bei Schriesheim – Bauten für das Großprojekt Nordhafen und Kreuzfahrtterminal in Kopenhagen (Dänemark) – Errichtung von Brücken, Unterführungen und Überführungsbauwerken für das Projekt A 15 Rotterdam (Niederlande) Lärmschutzwände – an der Schnellbahnstrecke Köln–Rhein/Main – an einer Bahnstrecke in Lüneburg – auf 14 km Länge entlang der A 8 in Breslau (Polen) – an der Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld Brücken – Schrägseilbrücke über die Waal im Rahmen des achtspurigen Ausbaus der A 50 Ewijk–Valberg (Niederlande) – 42 Brücken und Unterführungen für das privatfinanzierte Autobahnteilstück M 51 Kliplev–Sønderborg (Dänemark) ED. ZÜBLIN AG 2012 y 15
KONZERNLAGEBERICHT – Drei Eisenbahnbrücken auf der Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt bei Goldisthal – Eisenbahnbrücke über die IJssel bei Zwolle (Niederlande) Tunnelbauten – Ersatzbau für Straßenbahntunnel zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Türlenstraße als eingleisige Tunnelröhren in bergmännischer Bauweise (Gesamtlänge 1.450 m) – Erstellung von Baugruben und Rohbauarbeiten für einen S-Bahn-Tunnel in Berlin – Erstellung eines Tunnels im Tinguiririca-Tal bei San Fernando (Chile) – Metrotunnel in Amsterdam (Niederlande) – Zwei Bahntunnel für die City Line Stockholm (Schweden) – Tunnel für die Stadtautobahn in Stockholm (Schweden) – Eisenbahntunnel Bleßberg und Rehberg-Masserberg auf der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt – Straßentunnel im Zuge der Ortsumfahrung B 29 Schwäbisch Gmünd – Ausbau des City-Tunnels in Leipzig – Tunnel im Rohrvortriebsverfahren für Ein- und Auslaufbauwerke einer Meerwasserentsalzungsanlage in Perth (Australien) – Abwasserleitung mit 23 Schächten in Singapur – Versorgungstunnel für Wasser, Elektrizität und Klimatisierung (8,6 km) in Doha(Katar) Wasserbauten – Sturmflutsperrwerk in Greifswald – Sanierung der Talsperre Klingenberg in Sachsen Sonstiger Ingenieurbau – Untergrundverbesserung mit verrohrten Bohrungen als Teilprojekt der Herstellung eines Teilchenbeschleunigerkomplexes in Darmstadt – Erdarbeiten, Baugrubenverbau, Bohrpfähle, Stahlbetonarbeiten und Straßenbau für einen Straßentunnel an der Wagenladungsstraße in Stuttgart – Minen- und Stollenbau in Chile, z. B. in den Minen El Teniente, Rancagua, Alcaparrosa und Candelaria Norte Werke und Sonderbereiche Dieses Segment umfasst den Stahlbau, die Gebäudetechnik, die Fertigteilwerke in Karlsruhe und Gladbeck, den Anlagen- und Schornsteinbau, die Umwelttechnik, den Holzbau, den Betrieb von Parkhäusern und die Bedienung von Nischenmärkten. Die Züblin Stahlbau GmbH, Hosena, konnte ihr Kerngeschäft, den Kraftwerks- und Anlagenbau, bei guter Auslastung stabil halten. Die rückläufige Nachfrage im Bereich der Großkraftwerke, in Deutschland bedingt durch die Energiewende, im europäischen Ausland bedingt durch die Schuldenkrise, konnte vor allem durch eine erhöhte Nachfrage im Bereich der chemischen Industrie ausgeglichen werden. In diesem Bereich ist die Hereinnahme des Auftrags für eine Großanlage zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln im Raum Brandenburg besonders hervorzuheben. Darüber hinaus konnte die Leistung im neuen Geschäftsfeld Brücken- und Stahlwasserbau am Standort im Raum Wilhelmshaven gesteigert werden. Die Züblin Umwelttechnik GmbH, Stuttgart, ist im Bereich der Altlastensanierung in den Geschäftsfeldern Grundwasser-, Boden- und Bodenluftreinigung, Schadstoffsanierung sowie Rückbau im Inland von sechs Standorten aus tätig. Durch ihre Präsenz in Italien, Rumänien, der Schweiz, Mexiko, Frankreich und Polen zählt sie zu den führenden Unternehmen auf diesem Gebiet in Europa. Die Züblin Umwelttechnik GmbH 16 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK vertreibt weltweit technische Anlagen u. a. an diverse global agierende Konzerne der Pharma- und Petrochemie, z. B. in Mexiko, Indien und Japan. Neben Dienstleistungen wie Vermietung, Wartung und Betrieb von technischen Anlagen zur Sanierung von Altlasten erbringt die Züblin Umwelttechnik GmbH auch Beratungsleistungen. Die Schwerpunkte der Tätigkeit unserer Fertigteilwerke in Karlsruhe und Gladbeck bilden die Produktion von Betonfertigteilen für den konstruktiven Hoch- und Industriebau, Elementen für den Lärmschutz sowie von hochwertigen Betonfassaden. Zur Erweiterung und Modernisierung wurden im Jahr 2012 über 2,2 Mio. € in das Fertigteilwerk Gladbeck investiert. Im Berichtsjahr haben sich die Fertigteilwerke in einem schwierigen Marktumfeld behaupten können. Mit dem Erwerb der Behmann-Gruppe im Jahr 2011 ist das im Konzern bisher von der sehr erfolgreichen OOMS-ITTNER-HOF GmbH, Köln, bearbeitete Geschäftsfeld des Feuerfest- und Industrieschornsteinbaus erheblich vergrößert worden. Die OOMS-ITTNER-HOF GmbH zählt in diesem Segment zu den führenden Spezialisten, wenn es um die Erbringung solcher Leistungen für Kraftwerke, Müllverbrennungsanlagen, die Petrochemie und die Chemische Industrie geht. Die Übernahme der Behmann-Gruppe sichert und vergrößert den Marktanteil des Konzerns in diesem Geschäftsfeld. Insbesondere im Stahl- und Nichteisenbereich sowie in der Petrochemie besitzt die Behmann-Gruppe zahlreiche stabile Kundenbeziehungen. Die im Konzern bisher vorhandene Leistungslücke im industriellen Wärme-, Kälte- und Brandschutz konnte durch diesen Erwerb geschlossen werden. Das Leistungsangebot umfasst den Neubau von Anlagen sowie den Umbau, die Modernisierung, die Revision und die Wartung vorhandener Anlagen nach dem neuesten Stand der Technik. Eigene Ingenieurabteilungen mit speziellem Know-how entwickeln – unter anderem auch durch den Einsatz von 3D-basierten Konstruktionsprogrammen – maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen Anforderungen unserer Kunden. Mit Wirkung zum 01.07.2012 wurden die beiden Behmann–Gesellschaften auf die OOMS-ITTNER-HOF GmbH verschmolzen. Die Gesellschaft tritt nun unter dem Namen "Züblin Chimney and Refractory GmbH" weltweit am Markt auf. Mit dem Erwerb der Geschäftsaktivitäten eines Holzbaubetriebs durch die Stephan Holzbau GmbH, einer Tochtergesellschaft der Züblin Bau GmbH, wurde Ende 2011 der Einstieg in den konstruktiven Ingenieurholzbau begonnen. Die Züblin Bau GmbH hat zudem Anfang 2012 Mitarbeiter sowie wesentliche Vermögenswerte der Merk Project GmbH übernommen. Vor dem Hintergrund der zunehmend ökologischen Überlegungen unserer Auftraggeber sind wir überzeugt, dass der Holzbau zukünftig erheblich an Bedeutung gewinnt. Mit weiteren Akquisitionen sollen die Leistungspalette in diesem Geschäftsfeld ausgebaut und weitere Synergien im Zusammenwirken mit dem Hoch- und Ingenieurbau generiert werden. Die PARK SERVICE HÜFNER GmbH + Co. KG bewirtschaftete im Jahr 2012 in Deutschland ca. 33.700 Stellplätze in mehr als 50 Parkierungsanlagen, z. B. in solitären Parkhäusern, aber auch in Shopping-Centern, Krankenhäusern, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Messen. Das Unternehmen konnte die Marktpräsenz im Jahr 2012 ausbauen. Die Züblin Gebäudetechnik GmbH mit Hauptsitz in Erlangen baute ihre Geschäftsaktivitäten in München, Köln und Wiesbaden auch im Geschäftsjahr 2012 weiter aus. Das Leistungsangebot umfasst die Gewerke Wärmetechnik, Kältetechnik, Luft- und Klimatechnik, Sanitärtechnik, MSR-Technik und Medienversorgung. Bedeutende Projekte waren u. a. der Neubau des BioMedicalCenters in Planegg/Martinsried und der Neubau eines Bürogebäudes der Bayerischen Versorgungskammer in München. ED. ZÜBLIN AG 2012 y 17
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE Im Geschäftsjahr 2012 ist die Gesamtleistung, bestehend aus Umsatzerlösen, Bestandsveränderungen und aktivierten Eigenleistungen im Züblin-Konzern deutlich um 273 Mio. € auf 2,8 Mrd. € (Vorjahr 2,5 Mrd. €) gestiegen. Wesentlich zu dieser Steigerung trug erneut der deutsche Baumarkt bei. Im europäischen und außereuropäischen Ausland lagen die Leistungskennzahlen auf dem Niveau des Vorjahres. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich leicht auf 51 Mio. € gegenüber 45 Mio. € im Vorjahr. Hierin enthalten sind Entkonsolidierungseffekte in Höhe von 4 Mio. € für die Gesellschaften Slask Sp. z o.o. und Züblin Baugesellschaft m.b.H. Der Anteil der Aufwendungen für Material und Subunternehmerleistungen an der Gesamtleistung wies ein leichtes Plus auf und lag im Berichtsjahr bei 71 % (Vorjahr 70 %), leicht rückläufig war die Personalaufwandsquote, die mit rund 20 % dem Wert des Vorjahres entsprach. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im Wesentlichen infolge rückläufiger Risiken um 28 Mio. € auf 153 Mio. €. Trotz einer erheblichen Leistungssteigerung im 3-Jahres-Vergleich (2010 – 2012), konnten die allgemeinen Verwaltungs- und Geschäftskosten auf dem Niveau des Basisjahres gehalten werden. Das EBITDA stieg deutlich um 40 Mio. € auf 157 Mio. € (Vorjahr 117 Mio. €). Die Abschreibungen lagen mit 42 Mio. € über dem Vorjahreswert von 37 Mio. €. Abschreibungen auf Firmenwerte waren nicht erforderlich. Das EBIT erhöhte sich im Berichtsjahr um 35 Mio. € auf 115 Mio. €. Das Zinsergebnis erreichte trotz unverändert niedrigem Zinsniveau mit 4 Mio. € erstmals den positiven Bereich, nachdem in den Vorjahren immer ein negativer Zinssaldo auszuweisen war. Das EBT lag mit 119 Mio. € um 40 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (79 Mio. €). Durch das höhere EBT und den weitgehenden Verbrauch der inländischen Verlustvorträge erhöhte sich die Ertragsteuerquote im Konzern von 19 % auf 27 %. Das Ergebnis nach Steuern belief sich für das Geschäftsjahr 2012 auf 87 Mio. € und damit um 23 Mio. € über dem Vorjahr (64 Mio. €). Die Liquiden Mittel lagen mit 624 Mio. € (Vorjahr 611 Mio. €) trotz erhöhter Mittelabflüsse für Investitionen nahezu unverändert auf gutem und stabilem Niveau. Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit erreichten im Berichtsjahr mit 86 Mio. € nicht den hohen Vorjahreswert (169 Mio. €), kompensierten jedoch fast vollständig die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit von insgesamt 88 Mio. € (Vorjahr 57 Mio. €). Im Konzern wurden im Berichtsjahr 93 Mio. € (Vorjahr 46 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert. Dem gegenüber standen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 42 Mio. € (Vorjahr 37 Mio. €). Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen und Unternehmenserwerbe in Höhe von insgesamt 21 Mio. € wurden durch Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von Finanzanlagen in gleicher Höhe kompensiert. Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf 13 Mio. € (Vorjahr – 9 Mio. €) und betraf im Wesentlichen die Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten. City Tunnel Leipzig, Station Bayerischer Bahnhof ED. ZÜBLIN AG 2012 y 19
KONZERNLAGEBERICHT Durch das zentrale Finanzmanagement des Züblin-Konzerns wird sichergestellt, dass jederzeit ausreichende finanzielle Flexibilität gegeben ist. Ein zentral durchgeführtes Cash Pooling-System (Zero Balancing) stellt außerdem sicher, dass die im Konzern vorhandene Liquidität an zentraler Stelle gebündelt und verwaltet wird. Alle relevanten Konzerngesellschaften sind in die zentrale Finanzdisposition eingebunden. Die Liquiditätsplanung des Konzerns erfolgt in Form einer Jahresplanung, die mittels einer monatlichen Abweichungsanalyse permanent überprüft wird. Die Ed. Züblin AG verfügt über Barkreditlinien in zweistelliger Millionenhöhe, die aber angesichts der unverändert guten Liquiditätsausstattung der Gesellschaft eher den Charakter von Fallback-Linien haben und auch von anderen Gesellschaften des STRABAG SE-Konzerns nutzbar sind. Hieraus ergeben sich keine Haftungsrisiken. Avalkreditlinien stehen über die Partizipation des Züblin-Konzerns an einem syndizierten Avalkredit der STRABAG SE und daneben über bilaterale Avalkreditlinien bei Banken und Kreditversicherern in ausreichendem Volumen zur Verfügung. Der syndizierte Avalkredit bietet seit dem 12.10.2010 ein Gesamtvolumen von 2,0 Mrd. €, dieser ist allerdings auch für andere Konzerngesellschaften der STRABAG SE-Gruppe nutzbar. Hieraus ergeben sich keine zusätzlichen Haftungsrisiken. Die Bilanzsumme erhöhte sich im Züblin-Konzern aufgrund des erweiterten Geschäftsvolumens im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich um 13 % auf 1,6 Mrd. € (Vorjahr 1,4 Mrd. €). Die Unternehmenszugänge in 2012, u.a. die Erstkonsolidierung der Hermann Kirchner Hoch- und Ingenieurbau GmbH, hatten nur einen untergeordneten Einfluss auf die Entwicklung der Bilanzsumme. Stärkere Investitionen in das Anlagevermögen führten rechnerisch zu einem geringfügig höheren Anteil der langfristigen Vermögenswerte gemessen am Gesamtvermögen des Konzerns. Während sich der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte um 3 Prozentpunkte auf 77 % verminderte, stieg der Anteil der langfristigen Vermögenswerte gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 23 % an. Die Nettoliquidität (Saldo aus liquiden Mitteln/Wertpapieren und kurz- sowie langfristigen Finanzverbindlichkeiten) lag mit 583 Mio. € geringfügig unter dem Vergleichswert zum 31.12.2011 (587 Mio. €). Die Erhöhung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ist im Wesentlichen auf die kurzfristige Bauzwischen- finanzierung des PPP-Projektes "Weser-Ems-Halle, Oldenburg" mit 22 Mio. € (Vorjahr 2 Mio. €) zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote stieg im Züblin-Konzern erneut um 2 Prozentpunkte auf nunmehr 24 %. Das Eigenkapital (einschließlich Anteile anderer Gesellschafter) wird zum 31.12.2012 in Höhe von 388 Mio. € ausgewiesen (Vorjahr 313 Mio. €). Die langfristigen Schulden erhöhten sich um rund 11 Mio. € auf 235 Mio. € und entsprechen 15 % (Vorjahr 16 %) der Bilanzsumme. Die kurzfristigen Schulden lagen mit 998 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert (895 Mio. €), was allerdings im Wesentlichen der erhöhten Bauleistung und dem hiermit einhergehenden höheren Fremdbezug von Subunternehmerleistungen geschuldet ist. NACHTRAGSBERICHT Im ersten Quartal 2013 hat die Züblin Bau GmbH die Metsä Wood Merk GmbH, Aichach, erworben. Mit dieser Akquisition baut Züblin sein Leistungsportfolio im konstruktiven Ingenieurholzbau weiter aus. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag haben sich nicht ergeben. 20 y ED. ZÜBLIN AG 2012
VORWORT BERICHT DES AUFSICHTSRATS KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS KONZERNANHANG BESTÄTIGUNGSVERMERK Rheinhafen-Dampfkraftwerk Block 8, Karlsruhe* ED. ZÜBLIN AG 2012 y 21
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