Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG

Die Seite wird erstellt Tizian Arndt
 
WEITER LESEN
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
Geschäftsbericht 2013

GSWG Senne eG
Gemeinnützige Siedlungs- und
Wohnungsbaugenossenschaft
Senne eG

OWIT –
Ostwestfälische Immobilien-
und Treuhand GmbH
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Inhalt

Kennzahlen GSWG Senne eG                                                                                  Inhalt

                                                 2013             2012               2011                 2    Kennzahlen GSWG auf einen Blick und Unternehmensdaten
                                                                                                          3    Inhalt
Bilanzsumme                    in T Euro        51.403           50.999            49.649
Anlagevermögen                 in T Euro        47.932           47.504            46.525                 4    Mitglieder des Aufsichtsrates
Anlagenintensitiät                    %           93,3             93,2              93,7                 5    Bericht des Aufsichtsrates
Bestandsinvestitionen
- Instandhaltung               in T Euro         1.285             946              1.008                      Lagebericht des Vorstandes
- Modernisierung/                                                                                          9   Grundlagen der Genossenschaft
  Neubau                       in T Euro         1.406            2.210             2.505                  9   Wirtschaftsbericht
Eigenkapital                   in T Euro         9.953            9.426             9.254                  9   Ökonomische und branchenspezifische Entwicklungen
Eigenkapitalquote                     %           19,4             18,5              18,6                 12   Allgemeine Wohnungswirtschaft
                                                                                                          16   Wohnungsmarkt NRW und Bielefeld
Umsatzerlöse                                                                                              20   Geschäftsverlauf und Lage der Genossenschaft
- aus Hausbewirtschaftung      in T Euro         6.193            5.878             5.745                 20   Hausbewirtschaftung
- sonstige                     in T Euro            61               80                78                 27   Abriss/Neu-/Um-/Ausbau/Modernisierung/Instandhaltung
Jahresüberschuss               in T Euro            89              112                76                 32   Unbebaute Grundstücke
Cash-Flow                      in T Euro         1.057            1.334               964                 33   Unternehmens--Aufbau/-Organisation und Personelles
                                                                                                          38   Nachtragsbericht
Wohnungsbestand                    WE            1.134            1.125             1.122                 39   Chancen und Risiken
Mitglieder                      Anzahl           1.409            1.398             1.353                 48   Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
Anteile                         Anzahl           6.329            4.580             4.137                 54   Künftige Entwicklung
Mitarbeiter                     Anzahl               -                1                 3                 58   Ergebnisprognose
- Vollzeit                      Anzahl               -                -                 2
- Teilzeit                      Anzahl               -               1                  1                 59   Jahresabschluss
- Auszubildender                Anzahl               -               1                  1                 60   Bilanz der GSWG
                                                                                                          62   Gewinn- und Verlustrechnung
                                                                                                          63   Anhang zum Jahresabschluss

Sitz der Genossenschaft:           Prüfungsverband:                       VdW Rheinland Westfalen e.V.,
Tulpenweg 5                        DHV - Genossenschaftlicher             Düsseldorf                           OWIT – Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH
33659 Bielefeld                    Prüfungsverband für Dienst-                                            72   OWIT Unternehmensdaten
                                   leistung, Immobilien und               Arbeitsgemeinschaft             74   Bericht des Aufsichtsrates
Kontakt:                           Handel e.V.                            der Wohnungswirtschaft
                                                                                                          76   Lagebericht der Geschäftsführung
Tel. 05209. 91080                  Kajen 12, 20459 Hamburg                Ostwestfalen-Lippe
Fax 05209. 910850
                                                                                                          85   Jahresabschluss
info@gswg-senne.de                 Beteiligungen:                         Arbeitsgemeinschaft             86   Bilanz der OWIT
www.gswg-senne.de                  OWIT – Ostwestfälische                 Bielefelder Wohnungs-           88   Gewinn- und Verlustrechnung der OWIT
                                   Immobilien- und Treuhand               genossenschaften                89   Anhang zum Jahresabschluss
Gründung der Genossenschaft:       GmbH, Bielefeld
06.03.1949                         Bielefelder Volksbank eG,              Senner Gemeinschaft e.V.,
                                   Bielefeld                              Bielefeld
Eintrag im Genossenschafts-
register:                          Mitgliedschaften:                      Fotos: GSWG
GnR 227 des Amtsgerichtes          Arbeitgeberverband der                 und ©fotolia.com D.aniel
Bielefeld am 02.04.1949            Wohnungswirtschaft e.V.,
                                   Düsseldorf

 2                                                                                                                                                                              3
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Mitglieder des Aufsichtsrates                                                                             GSWG_Bericht des Aufsichtsrates

Mitglieder des Aufsichtsrates                    Bericht des Aufsichtsrates                         Mit Gründung des 100%igen Tochterunterneh-
                                                                                                    mens OWIT wurde Herr Gräfe auch Mitglied
                                                                                                    dieses Aufsichtsgremiums und gleichzeitig zum
Vorsitzender bis 01.12.2013                      Der Aufsichtsrat hat gemäß § 25 der Satzung        Vorsitzenden gewählt. Bis zuletzt erfüllte Herr
Rolf Gräfe, Pastor und Dipl.-Sozialarbeiter      die Aufgabe, den Vorstand in seiner Geschäfts-     Gräfe die Aufgaben mit großer Hingabe für die
seit 1978, bis 01.12.2013                        führung zu fördern, zu beraten und zu über-        Solidargemeinschaft Genossenschaft.
verstorben am 01.12.2013                         wachen. Diesen Aufgaben ist der Aufsichtsrat
                                                 im Geschäftsjahr 2013 in vollem Umfang nach-       Wir sprechen Herrn Gräfe ein Dankeschön aus
Vorsitzender ab 17.12.2013                       gekommen. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat        für seine jahrzehntelange Tätigkeit in den
Stellvertretender Vorsitzender bis 17.12.2013    laufend Bericht über die wirtschaftliche Ent-      Organen der GSWG-Gruppe. Wir trauern um
Ulrich Laux, Rechtsanwalt                        wicklung im Verhältnis zur Geschäftsplanung        Herrn Gräfe; aber wir dürfen auch glücklich
seit 1999, gewählt bis 2014                      erstattet. Ebenso wurde über das Risikorepor-      sein, dass Herr Gräfe die Entwicklung der
                                                 ting und das interne Kontrollsystem berichtet.     GSWG über diesen langen Zeitraum maßgeblich
Stellvertretender Vorsitzender ab 17.12.2013     Es fanden insgesamt neun Sitzungen des Auf-        bestimmt hat. Seine Bescheidenheit ist für uns
Andreas Cieplik, Techniker                       sichtsrates gemeinsam mit dem Vorstand, fünf       Verpflichtung, seine Weitsicht Ansporn, sein
seit 2004, gewählt bis 2016                      im ersten und vier zweiten Halbjahr 2013, statt;   Bekenntnis zum Genossenschaftsgedanken
                                                 acht Sitzungen in den GSWG-Geschäftsräumen         Maßstab, sein Mut, neue Wege konsequent zu
Mitglieder                                       und eine Sitzung in Dresden gemeinsam mit          beschreiten, Vorbild. Wir sind Herrn Gräfe zu
Gerhard Haupt, Vertriebsberater für Großkunden   dem Aufsichtsrat des Tochterunternehmens           ewigem Dank verpflichtet und seine Philoso-
seit 2005, gewählt bis 2015                      OWIT – Ostwestfälische Immobilien- und Treu-       phie wird uns auch künftig begleiten.
                                                 hand GmbH als Beteiligungsunternehmen der
Hartmut Hoffmann, Rentner                        WTM – Wohnungswirtschaftliche Treuhand             Dieser traurige Anlass war Grund für die letzte
seit 2001, gewählt bis 2016                      Mitteldeutschland an deren Firmensitz.             außerordentliche Aufsichtsratssitzung am
                                                                                                    17. Dezember 2013; auch in Verbindung mit der
Ilona Neumann, Erzieherin                        Für die Herren Cieplik, Hoffmann und               erforderlichen Neubesetzung des Aufsichtsrates
seit 2006, gewählt bis 2015                      Wehmeyer endete das Aufsichtsratsmandat            im Tochterunternehmen OWIT. Herr Laux
                                                 satzungsgemäß 2013. Die Herren wurden auf          wurde als Nachfolger von Herrn Gräfe zum Auf-
Wolfgang Wehmeyer, Kaufmann                      der Mitgliederversammlung am 17. Juni 2013         sichtsratsvorsitzenden gewählt, Herr Cieplik
seit 1998, gewählt bis 2016                      für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat         zum Stellvertreter. Herr Hoffmann übernimmt
                                                 gewählt.                                           die Aufgaben von Herrn Gräfe im Personal- und
Bauausschuss                                                                                        Prüfungsausschuss. Gleichzeitig erging die
Herr Cieplik                                     In der Aufsichtsratssitzung nach der ordentli-     Beschlussempfehlung, Herrn Haupt für die
Herr Hoffmann                                    chen Mitgliederversammlung konstituierte sich      Wahl in den OWIT-Aufsichtsrat aufzustellen.
Frau Neumann                                     der Aufsichtsrat. Es wurden einstimmig
Herr Wehmeyer                                    gewählt: Herr Rolf Gräfe zum Vorsitzenden,         Die gemeinsamen Sitzungen von Aufsichtsrat
                                                 Herr Ulrich Laux zum stellvertretenden Vorsit-     und Vorstand waren durch hohe Transparenz
Personal- und Prüfungsausschuss                  zenden, Herr Hartmut Hoffmann zum Schrift-         geprägt, in denen der Aufsichtsrat vom
Herr Gräfe (bis 01.12.2013)                      führer und Frau Ilona Neumann zur                  Vorstand über alle bedeutenden geschäftlichen
Herr Haupt                                       stellvertretenden Schriftführerin. Gleichzeitig    Vorgänge, die laufende Entwicklung der Genos-
Herr Laux                                        wurden der Personal- und Prüfungsausschuss         senschaft und deren Wirkungen informiert
Herr Hoffmann (ab 17.12.2013)                    sowie der Bauausschuss besetzt.                    wurde. Die zu bearbeitenden Aufgaben und
                                                                                                    nach der Satzung zu treffenden Entscheidungen
                                                 Am 1. Dezember 2013 ist Herr Rolf Gräfe            wurden umgesetzt.
                                                 verstorben. Viel zu früh. Herr Gräfe fehlt uns
                                                 und hinterlässt eine große Lücke. Sein Engage-
                                                 ment für die Genossenschaft mit einer beein-
                                                 druckenden Vitalität zeichneten Herrn Gräfe
                                                 insbesondere aus. Herr Gräfe hat sich immer für
                                                 jedes Mitglied unserer Genossenschaft aus
                                                 seiner persönlichen und sozialen Einstellung
                                                 und Verantwortung eingesetzt.

                                                 Herr Gräfe war seit 1978 GSWG-Aufsichtsrat-
                                                 mitglied und ab 2003 Vorsitzender dieses
                                                 genossenschaftlichen Aufsichtsorgans.

 4                                                                                                                                              5
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Bericht des Aufsichtsrates                                                                                                                                     GSWG_Bericht des Aufsichtsrates

Inhaltliche Schwerpunkte in den Sitzungen         dienstleister auszubauen. Hierzu erfolgten auch    send vom Vorstand, den Vertretern der Organe        In der Zusammenfassung des Prüfungsberich-
waren:                                            Überlegungen und Entscheidungen zur Finan-         aus Tochter-/Beteiligungsunternehmen und von        tes ist Nachfolgendes festgestellt worden:
                                                  zierung der OWIT und deren Beteiligungen           Mitarbeitern unterstützt und informiert. Die
p Prüfung und Genehmigung                         durch Gewährung eines Kreditrahmens.               Sitzungen im Aufsichtsrat und seinen Aus-           Gegenstand der Prüfung
  Jahresabschluss 2012;                                                                              schüssen zeichnen sich durch Konstruktivität
p Wirtschaftsplan 2013;                           Die sich mit den Geschäftsfeldern des Tochter-     und jederzeitigen kritischen Dialog im Unter-       Wir haben bei der Gemeinnützigen Siedlungs-
p Bewertung Ergebnisse gesetzliche                unternehmens OWIT und deren Beteiligungen          nehmensinteresse aus.                               und Wohnungsbaugenossenschaft Senne eG die
  Pflichtprüfung Jahresabschluss 2012;            ergebenden Aktivitäten und Möglichkeiten für                                                           Prüfung gemäß § 53 GenG für den Zeitraum
p mehrjährige Unternehmensplanung;                die GSWG-Gruppe insgesamt und damit ver-           Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss 2013       vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012
  es wurde die prognostizierte wirtschaftliche    bundene künftige organisatorische Aufstellun-      zusammen mit dem Lagebericht und dem                durchgeführt. Gegenstand unserer Prüfung
  Entwicklung der Genossenschaft bis 2022         gen und Integrationen wurden laufend               Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung         waren die Einrichtungen, die wirtschaftlichen
  behandelt; dies insbesondere unter dem          ausführlich behandelt. Hierzu erfolgten münd-      des Bilanzgewinns geprüft. Er erfüllt die           Verhältnisse sowie die Geschäftsführung der
  Einfluss von Mieten, Objektverbindlich-         liche und schriftliche Berichte der Geschäfts-     gesetzlichen und satzungsgemäßen Erforder-          Genossenschaft einschließlich der Führung der
  keiten, Zinsaufwand und geplanter Immo-         führungen dieser Unternehmungen.                   nisse. Im Rahmen seiner Überwachungstätig-          Mitgliederliste. Im Rahmen unserer Prüfung
  bilieninvestitionen;                                                                               keit sind ihm keine Risiken bekannt geworden,       haben wir den Jahresabschluss zum
p organisatorische Aufstellung der Genossen-      Der Aufsichtsrat hat sich am 18. Januar 2013 in    denen nicht im Jahresabschluss ausreichend          31. Dezember 2012 unter Einbeziehung der
  schaft in Verbindung mit dem Tochterunter-      Dresden in gemeinsamer Sitzung mit dem             Rechnung getragen worden sind. Der Auf-             Buchhaltung sowie den Lagebericht für das
  nehmen OWIT;                                    OWIT-Aufsichtsrat umfassend über die               sichtsrat schließt sich den Beurteilungen des       Geschäftsjahr 2012 geprüft.
p umfangreiches Modernisierungsprogramm           geschäftliche Entwicklung der WTM –                Vorstandes im Lagebericht an. Er billigt den Jah-
  von Bestandswohnungen in 2014 mit Kosten,       Wohnungswirtschaftliche Treuhand Mittel-           resabschluss, der damit festgestellt ist, und       Rechnungslegung
  Finanzierung, Mietpreisgestaltung;              deutschland in 2012 und über Planungen für         schließt sich dem Vorschlag für die Verwendung
p Finanzierung von Immobilieninvestitionen        2013 und 2014 unterrichten lassen und              des Bilanzgewinns an.                               Unsere Prüfung hat ergeben, dass die Buchfüh-
  und Bestandsdarlehen; in diesem Zusammen-       Beschlüsse gefasst. Die OWIT hält derzeit                                                              rung im Geschäftsjahr 2012 formell und mate-
  hang wurde insbesondere das Thema künfti-       67,57 % des WTM-Stammkapitals.                     Der Mitgliederversammlung                           riell den gesetzlichen Vorschriften und den
  ges Zinsänderungsrisiko für Objektverbind-                                                         wird vorgeschlagen:                                 Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung
  lichkeiten behandelt;                           Neben den Aufsichtsratssitzungen fanden im                                                             sowie den ergänzenden Bestimmungen der
p Wohnungsleerstand/Entwicklung/Verän-            Berichtszeitraum zwei Sitzungen des Personal-      p Den Lagebericht des Vorstandes sowie den          Satzung entspricht.
  derungen/Maßnahmen zur gesteigerten Aus-        und Prüfungs- und eine Sitzung des Bauaus-           Jahresabschluss zum 31.12.2013 mit der
  lastung, Fluktuationsanalyse;                   schusses statt. Im Personal- und Prüfungsaus-        Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und           Der Jahresabschluss 31. Dezember 2012 wurde
p Umbau gewerblicher Einheiten zu                 schuss wurden die Themen für die Aufsichts-          dem Anhang zu genehmigen;                         aus der Buchführung und den weiteren geprüften
  Wohnraum;                                       ratssitzungen erarbeitet und Entscheidungs-        p der vom Vorstand vorgeschlagenen Vertei-          Unterlagen richtig abgeleitet und vermittelt
p Schlussabrechnung von Immobilien-               grundlagen vorbereitet. Der Bauausschuss hat         lung des Bilanzgewinns zuzustimmen;               insgesamt unter Beachtung der Grundsätze ord-
  investitionen;                                  sich mit komplexen Modernisierungen und Aus-       p dem Vorstand Entlastung zu erteilen.              nungsgemäßer Buchführung ein den tatsächli-
p Immobilienkäufe von Bestands-                   bauten befasst sowie bezugsfertige erstellte                                                           chen Verhältnissen entsprechendes Bild der
  mietwohnungen;                                  Mietwohnungen abgenommen.                          Außerdem bittet der Aufsichtsrat die Mitglie-       Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
p Entwicklung Mitgliederbestand.                                                                     derversammlung, über seine Entlastung für das
                                                  Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass die getrof-   Geschäftsjahr 2013 zu entscheiden.                  Der Anhang erhält die erforderlichen Angaben.
In der Sitzung am 26. Februar 2013 wurde die      fenen Entscheidungen unser Ziel des „lebens-
Verlängerung der Vorstandsbestellungen der        langen Wohnens zu angemessenen Preisen in          In der Zeit vom 8. April 2013 bis 21. Mai 2013      Der Lagebericht entspricht § 289 HGB und steht
Herren Kolodziey und Daldrup bis zum 31. März     der Genossenschaft“ weiter festigen. Die Maß-      (mit Unterbrechungen) hat der DHV – Genos-          im Einklang mit dem Jahresabschluss und den
2018 einstimmig beschlossen. Zudem wurden         nahmen zur Werterhaltung und -steigerung des       senschaftlicher Prüfungsverband für Dienst-         bei unserer Prüfung gewonnenen Erkenntnis-
Empfehlungen zur Besetzung der Geschäftsfüh-      genossenschaftlichen Immobilienvermögens           leistung, Immobilien- und Handel e. V.,             sen. Der Lagebericht vermittelt insgesamt eine
rung im 100%igen Tochterunternehmen OWIT          unter Berücksichtigung ständig steigender          Hamburg, den Jahresabschluss 2012 sowie den         zutreffende Vorstellung von der Lage der Ge-
GmbH ausgesprochen.                               Markterfordernisse lassen die nachhaltigen         Lagebericht geprüft. Ferner sind die                nossenschaft und stellt die wesentlichen Chan-
                                                  genossenschaftlichen       Unternehmensziele       Geschäftsvorfälle 2013 bereits in die Prüfung       cen und Risiken der künftigen Entwicklung
Das seit Jahren angestrebte Ziel des Umbaus der   weiterhin erfüllbar werden, die für die Unter-     einbezogen worden, soweit diese zur Beurtei-        zutreffend dar.
GSWG zu einer reinen Vermögensgenossen-           nehmensstabilität, -kontinuität und -entwick-      lung des geprüften Jahresabschlusses und der
schaft konnte 2013 abgeschlossen werden.          lung zukunftsweisend sind.                         wirtschaftlichen Verhältnisse der GSWG erfor-       Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen
Insoweit erfolgten Erörterungen und Entschei-                                                        derlich und möglich waren. Der schriftliche Prü-
dungen zur Organisation, zum Tätigkeitsfeld, zu   Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand basiert        fungsbericht wurde in gemeinsamer Sitzung           Die Mitgliederliste wurde ordnungsgemäß
Investitionen und personellen Kapazitäten in      auf einer ausführlichen gegenseitigen Informa-     von Aufsichtsrat und Vorstand am 21. Mai 2013       geführt. Zum 31. Dezember 2012 gehörten der
den GSWG-angegliederten Unternehmungen            tion und ist von einem umfangreichen               beraten und genehmigt. Der Prüfungsbericht          Genossenschaft 1.398 Mitglieder mit 4.580
mit dem Ziel, diese kontinuierlich weiter zu      Meinungsaustausch geprägt. Aufsichtsrat und        wurde in der Mitgliederversammlung am               Genossenschaftsanteilen an.
einem gemeinsamen umfassenden Immobilien-         Ausschüsse wurden bei ihren Aufgaben umfas-        17. Juni 2013 behandelt und genehmigt.
                                                                                                                                                         Die Rechtsverhältnisse sind geordnet.

 6                                                                                                                                                                                                   7
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Bericht des Aufsichtsrates                                                                                                                                 GSWG_Lagebericht des Vorstandes

                                                                                                                                                      Über 1.400 Mitglieder haben bei uns im niedri-
Bei den beim Rechtsanwalt befindlichen          Wir weisen darauf hin, dass die Genossenschaft    Grundlagen                                          gen Geschosswohnungsbau in reizvoller grüner
Verfahren handelt sich ausschließlich um        ihrer Verpflichtung zur Offenlegung des Vor-
unwesentliche Rechtsstreitigkeiten. Rechts-     jahresabschlusses gemäß §§ 325 ff. HGB nicht      der Genossenschaft                                  Umgebung und gelebter Nachbarschaft ein
streitigkeiten, die sich auf die Vermögens-,    vollständig nachgekommen ist, da im offenge-                                                          bezahlbares Zuhause bei heutigen Wohnan-
Finanz- oder Ertragslage wesentlich auswirken   legten Anhang die Angaben zur Bilanz nicht                                                            sprüchen. In der GSWG-Mitgliederversamm-
können, bestehen nach den erhaltenen Aus-       enthalten sind.                                   Die GSWG - Gemeinnützige Siedlungs- und             lung, den nachgeordneten Organen sowie
künften und unseren Feststellungen nicht.                                                         Wohnungsbaugenossenschaft Senne eG ist mit          Ausschüssen wird Demokratie gelebt und in
                                                Der Aufsichtsrat ist ordnungsgemäß besetzt.       ihren Wohnungsbeständen vornehmlich im              eine zukunftsorientierte Wohnungsbewirt-
In den wirtschaftlichen Grundlagen ergeben                                                        Bielefelder Süden seit 1949 als Vermieter Part-     schaftung sowie umfassende Wohnungsbauin-
sich gegenüber dem Vorjahr keine weiteren       Der Aufsichtsrat ist seinen Überwachungsauf-      ner für die breiten Schichten der Bevölkerung       vestitionen umgesetzt, die unsere Wohnungs-
Veränderungen.                                  gaben nachgekommen.                               und darüber hinaus mit Tochterunternehmen           nutzer besser stellen als viele andere Mieter auf
                                                                                                  und deren Beteiligungen Dienstleister für einen     dem Wohnungsmarkt. Neben der Sicherheit für
Wirtschaftliche Tätigkeit                       Die letzte Mitgliederversammlung fand am          umfassenden wohnbegleitenden Service und            ein wünschenswertes und lebenslanges
                                                17. Juni 2013 statt. Die Tagesordnungspunkte      immobilienwirtschaftliche Beratungen. Wir           Wohnen eröffnet die Beteiligung an der
Die Vermögenslage ist geordnet. Das Eigenka-    wurden ordnungsgemäß abgewickelt. Die             sind in den Traditionen des genossen-               Genossenschaft Mietern Chancen zur Vermö-
pital beträgt mit 9.426 T Euro rd. 19,4 % der   Berichte des Aufsichtsrates und des Vorstandes    schaftlichen Unternehmergeistes modern              gensbildung und –sicherung mit attraktiver
Bilanzsumme. Die Liquidität war nach unseren    fanden die breite Zustimmung der Mitglieder.      aufgestellt.                                        Dividende.
Feststellungen und den uns erteilten Auskünf-   Die Mitgliederversammlung stimmte dem
ten während des gesamten Prüfungszeitraums      Jahresbericht zum 31. Dezember 2012 sowie
gesichert.                                      dem Gewinnverwendungsvorschlag zu. Dem

Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und
                                                Aufsichtsrat und Vorstand wurden einstimmig
                                                Entlastung für das Geschäftsjahr 2012 erteilt.
                                                                                                  Wirtschaftsbericht
deren Überwachung                                                                                 Ökonomische und branchenspezifische                 Nichtsdestotrotz bleibt das deutsche Wirt-
                                                                                                  Entwicklung                                         schaftswachstum damit im zweiten Jahr in folge
Die Organisation der Geschäftsführung ist an-                     Bielefeld, den 30. April 2014                                                       deutlich hinter dem Durchschnittswert der letz-
gemessen.                                                                                         Im Vergleich zum Vorjahr wuchs das Bruttoin-        ten zehn Jahre (+ 1,2 %) zurück. Auch im
                                                                                                  landsprodukt 2013 in Deutschland um 0,4 %.          vergangenen Jahr war das Bruttoinlandsprodukt
Nach den bei der Prüfung gewonnenen                                                               Trotzdem kann innerhalb des Währungsgebie-          lediglich um 0,7 % gestiegen. Die deutsche
Erkenntnissen ist die Ordnungsmäßigkeit                                                           tes die ökonomische Leistungsfähigkeit unter-       Wirtschaft ist damit deutlich hinter dem
der Geschäftsführung im Berichtszeitraum                                                          schiedlicher kaum sein. Die deutsche Wirtschaft     längerfristigen Potenzialwachstum weiterhin
gegeben.                                                                                          wurde durch die anhaltende Rezession in einer       zurückgeblieben und konnte die bestehenden
                                                                                                  Reihe europäischer Länder und eine gebremste        Kapazitäten nicht voll nutzen.
                                                                                                  weltwirtschaftliche Entwicklung belastet.
                                                                                                  Erfreulich ist festzuhalten, dass die Wettbe-       Eigentlich waren die Bedingungen für den Kon-
                                                                                                  werbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auch        sum in Deutschland so günstig wie selten. Trotz
                                                                                                  in 2013 hoch war und damit das bescheidene          allem konnte der Handel davon nicht wunsch-
                                                                                                  Wirtschaftswachstum trotz zunehmender               #gemäß profitieren, weil unter anderem die
                                                                                                  Belastungen und Risiken aus dem In- und Aus-        Strompreise die Kaufkraft stark beeinflussen;
                                                                                                  land als robust bezeichnet werden kann. Auch        im Übrigen auch zulasten von Netto-Mietsteige-
                                                                                                  der Standort NRW als die größte Volkswirt-          rungen. Die sozialen Auswirkungen und
                                                                                                  schaft aller deutschen Länder, wenn man das         Umverteilungseffekte steigender Strompreise
                                                                                                  Bruttoinlandsprodukt zugrunde legt, profitierte     für private Haushalte sind nicht zu vernach-
                                                                                                  von dieser Entwicklung; wenn auch nur im            lässigen.
                                                                                                  bescheidenen Maße im Vergleich der meisten
                                                                                                  anderen Bundesländer. Hierzu trägt vor allem        Die eingeschränkte konjunkturelle Dynamik
Rolf Gräfe †                                    Ulrich Laux                                       die gute Infrastruktur und die hohe Qualifika-      war dabei vor allem durch die Binnennachfrage
                                                                                                  tion der Bevölkerung bei. In Ostwestfalen und       getragen. Gerade die Bedingungen für Bauin-
Vorsitzender des Aufsichtsrates                 Vorsitzender des Aufsichtsrates
                                                                                                  Bielefeld ging es ebenso ein Stückchen              vestitionen sind nach wie vor ausgesprochen
(bis 01. Dezember 2013)                         (ab 17. Dezember 2013)
                                                                                                  aufwärts. Den Standort Bielefeld macht im           günstig. Die Hypothekenzinsen sind auf einem
                                                                                                  Verhältnis zu anderen Städten und Regionen in       sehr niedrigen Niveau, sodass es weiterhin
                                                                                                  NRW der meist familiengeführte Mittelstand          günstig ist, in Immobilien zu investieren. Hier-
                                                                                                  stark. Darüber hinaus schafft die Region Struk-     von konnten wir im Berichtszeitraum auch pro-
                                                                                                  turen, die diese zu einem Technologie-Standort      fitieren. Die Beschäftigung auf Rekordniveau
                                                                                                  für intelligente technische Systeme positioniert.   mit 41,8 Millionen Erwerbstätigkeiten und eine
                                                                                                  Das alles kommt unter rein ökonomischer Sicht-      günstige Einkommensentwicklung bereiteten
                                                                                                  weise den Standorten unserer Mietwohnimmo-          einen ordentlichen Boden für eine günstige Ent-
                                                                                                  bilien zugute.                                      wicklung.

 8                                                                                                                                                                                                  9
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Lagebericht des Vorstandes                                                                                                                                       GSWG_Lagebericht des Vorstandes

Andererseits sind trotz des seit mehreren           spüren diese Entwicklung in unserer Vermie-        schließen, weil die Unternehmen sich gegen die       Viele Länder – außerhalb Deutschlands – sind
Jahren andauernden Beschäftigungsbooms in           tungsabteilung.                                    harte Konkurrenz auf den Weltmärkten nicht           nach wie vor Gefangene in einer Abwärtsspirale
Deutschland heute mehr Menschen von Armut                                                              mehr durchsetzen können. Das bedeutet, die           aus sinkender Produktivität, rasant steigender
bedroht und mehr Menschen dauerhaft arm.            Weil viele der Zuwanderer jung und oftmals gut     Krise ist gar nicht tot, sondern bislang nur         Arbeitslosigkeit und schrumpfenden Einkom-
Zwar haben wir so viele Erwerbstätige wie noch      qualifiziert sind, finden sie oftmals leichter     betäubt. Denn es sieht weiterhin nicht gut aus       men. Im Grunde genommen haben viele Regio-
nie, gleichzeitig ist das Arbeitsvolumen aber       einen Job in Deutschland als hiesige Arbeitslose   im südlichen Europa – zumindest wenn nur auf         nen ihre strukturellen Probleme bisher nach
niedriger als beispielsweise 1991. Die Zahl der     und infolgedessen stieg in 2013 die Zahl der       die nackten, volkswirtschaftlichen Zahlen            wie vor nicht gelöst. Die Wirtschaft in der
Arbeitsstunden, die jeder Erwerbstätige durch-      Arbeitslosen erstmals seit dem Rezessionsjahr      schaut: Innerhalb eines Jahres bis II. Quartal       Eurozone schrumpft weiter und leidet unter der
schnittlich leistet, hat in den letzten 20 Jahren   2009 wieder an: Sie legte um 53.000 zu, blieb      2013 stieg die Schuldenquote in der Eurozone         Rekordarbeitslosigkeit. Daran konnte auch die
kontinuierlich abgenommen. Ein Grund: immer         mit 2,95 Millionen aber auf dem zweitniedrigs-     von 90 auf 93,5 %. Besonders schlimm sieht es        bisher eingeleitete Geldpolitik wenig ändern,
mehr Menschen arbeiten gewollt oder unfrei-         ten Stand im wiedervereinigten Deutschland         in den Krisenländern aus. In Italien kletterte die   obwohl die EZB hierfür alles tut und wie nie
willig in Teilzeit. Wir spüren auch diese Ent-      und lag damit bei rd. 6,7 %.                       Verschuldung binnen Jahresfrist von 126 auf          zuvor die Geldschleusen massiv offen hält. Der
wicklung, wenn wir für einzelne Wohnungen                                                              133 %, in Frankreich von 91 auf 94 %, in             Leitzins als eigentlich schärfstes Schwert der
höhere Mieten infolge von wertverbessernden         In NRW lag die Arbeitslosenquote bei 8,1 %; sie    Spanien von 78 auf 92 % und in Portugal von          Notenbank ist bisher für „Vieles“ stumpf
Investitionen durchsetzen wollen.                   hat sich damit gegenüber 2012 leicht um 0,2 %      118 auf 131 %. Griechenland bleibt ein Desaster      geblieben. Auf Schuldenbergen kann nun mal
                                                    erhöht. In Ostwestfalen ist die Arbeitslosen-      mit einer Steigerung von 150 auf 170 %. Obwohl       kein nachhaltiges Wachstum entstehen. Es wird
Die niedrigen Wachstumsraten sind bei der Ver-      quote ebenfalls gering auf 6,6 % gestiegen. Im     diese Zahlen einige Monate alt sind, fallen neue     zwar enorme Liquidität in den Markt gepumpt,
schuldung öffentlicher, aber auch privater Haus-    Agenturbezirk Bielefeld erhöhte sich die           Kennziffern nicht besser aus.                        die doch in viel zu geringerem Maße in der
halte keine Werte, die allgemeine Zufriedenheit     Arbeitslosenquote zum Ende des Jahres um                                                                Realwirtschaft ankommt. Die aber ausgelöste
auslösen können. Deshalb müssen auch Inves-         0,4 % auf nunmehr 7,2 %. Es bestehen jedoch        Das mag zunächst nach einem Problem klingen,         niedrige Zinslandschaft begünstigt unsere
titionen in unserem Geschäftsfeld mit ständig       durchaus realistische Chancen, dass es min-        mit dem sich die nationalen Regierungen aus-         Investitionstätigkeit.
steigenden Anforderungen und damit Kosten           destens so bleibt. Diese insgesamt doch erfreu-    einandersetzen müssen. Tatsächlich aber ist die
ausgewogen überlegt, entschieden und ange-          liche Entwicklung hatte positive Wirkungen in      Entwicklung auch eine Gefahr für die deutsche        Für 2014 gehen die führenden Wirtschaftsfor-
gangen werden. Die Grundstücks- und                 unserem Vermietungsgeschäft.                       Wirtschaft. Denn mit dem Niedergang der              schungsinstitute davon aus, dass sich die deut-
Wohnungswirtschaft konnte ihre Wirtschafts-                                                            Industrien in anderen Ländern verlieren unsere       sche Wirtschaft stärker entwickeln wird als im
leistung überdurchschnittlich um 0,9 % steigern     Die nur leichte Steigerung der Wohnungsbau-        Firmen nicht nur wertvolle Kunden, sondern           abgelaufenen Berichtszeitraum. Begründet wird
und erreichte damit einen Bruttowertschöp-          investitionen in 2013 erstaunt angesichts deut-    auch Lieferanten. Wenn ein Glied der Lieferkette     dieses mit der Tatsache, dass die Weltwirtschaft
fungsanteil von über 12 %. Damit zeigte sich ein    lich steigender Zahlen im Wohnungsneubau.          wegfällt, leidet auch die eigene Wettbewerbsfä-      etwas stärker expandieren wird und die Unsi-
Kernbereich der Immobilienwirtschaft 2013 als       Die stark aufwärtsgerichtete Dynamik im Neu-       higkeit, zumal die internationalen Wertschöp-        cherheiten im Zusammenhang mit der Krise im
verlässliche Stütze der deutschen Wirtschaft.       bausegment wurde 2013 von einer leicht rück-       fungsketten in den vergangenen Jahren                Euroraum abnehmen werden. Insoweit erwartet
                                                    läufigen Tendenz bei den Investitionen in den      zunehmend komplexer geworden sind: die               man für 2014 im Durchschnitt einen Zuwachs
Im europäischen Vergleich hat sich die deutsche     Wohnungsbestand, die rund 2/3 der gesamten         Industrie hierzulande ist nicht zuletzt auch des-    des Bruttoinlandsproduktes um bis zu 1,8 %.
Wirtschaft trotz konjunktureller Abkühlung in       Wohnungsbauinvestitionen umfassen, begleitet.      halb so stark, weil Deutschland sich zu einer        Sollte das so eintreten, kann unser Vermie-
den Jahren 2012/2013 andererseits insgesamt         Insgesamt wurde so die Dynamik bei den Bau-        Drehscheibe im Zentrum Europas entwickelt            tungsgeschäft davon weiter profitieren.
betrachtet gut behauptet. Für fast alle übrigen     investitionen abgeschwächt. Die Zahl der neu       hat. Die Unternehmen beziehen Vorprodukte
großen      europäischen     Volkswirtschaften      genehmigten Wohneinheiten dürfte im Jahr           aus ganz Europa, verarbeiten sie weiter und ver-     Zudem wird für 2014 mit einem leichten Rück-
verzeichnete man für 2013 niedrigere und über-      2013 nach letzten Schätzungen einen Wert von       kaufen veredelte Produkte ins Ausland. Deshalb       gang der Arbeitslosigkeit gerechnet. Zumindest
wiegend negative Wachstumsraten der Wirt-           273.000 Einheiten erreicht haben, dies ent-        hängt auch das Geschäftsmodell Deutschland           deuten die Frühindikatoren auf eine stabile
schaft. Dieser relativ positive Rang der            spricht einer Steigerung um 13 %. Erstmals seit    davon ab, dass anderen Volkswirtschaften in          Entwicklung hin. Es gibt nach wie vor mehrere
deutschen Wirtschaft hat auch das Muster der        vielen Jahren wurden wieder mehr Neubau-           der EU die industrielle Renaissance gelingt.         hundertausend offene Stellen. Leider fehlt es
Binnenmigration in der Europäischen Union           wohnungen im Geschosswohnungsbau als Ein-          Darüber hinaus ist die gute Entwicklung von          oftmals an der Qualifikation. Andererseits muss
(EU) verändert. Infolge der Eurokrise ist           und Zweifamilienhäuser auf den Weg gebracht.       weiteren Seiten gefährdet. Zum Beispiel von          bedacht werden, dass sich an der Arbeitslosen-
Deutschland zu einem bevorzugten Ziel der           Unter den neu genehmigten rd. 119.000 Einhei-      Forderungen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit         zahl vielleicht doch wenig verändert, trotz guter
europäischen Binnenmigration geworden. Dies         ten im Geschosswohnungsbau sind rd. 44 %           gefährden. Dazu zählen Versuche, die freie           Konjunkturaussichten. Denn die hohe Zuwan-
hat bereits 2010 zu einer Trendumkehr der           neue Mietwohnungen. Mit einer Zuwachsrate          Preisbildung als Kernelement der sozialen            derung sowie die höhere Erwerbsbeteiligung
Zuwanderung nach Deutschland geführt.               von rd. 24 % war das Mietwohnungssegment im        Marktwirtschaft, etwa auf dem Arbeits- oder auf      der Inländer, etwa von Hausfrauen und Rent-
Betrug das Zuwanderungsplus im Jahr 2012            Jahr 2013 der dynamischste Bereich des Neu-        dem Wohnungsmarkt, unverhältnismäßig ein-            nern, machen einen weiteren Abbau schwierig.
bereits 370.000 Personen, ist im Jahre 2013         baugeschehens. Auch wir konnten einen weite-       zuschränken oder durch Überegulierungen dem          Ins neue Jahr geht die deutsche Wirtschaft mit
nach ersten Berechnungen des Statistischen          ren Mietwohnungsneubau fertigstellen und           freien unternehmerischen Handeln die Luft            überraschend viel Schwung. Der Geschäfts-
Bundesamtes ein Wanderungsgewinn von                vermieten.                                         abzudrücken. All dies setzt letztlich unsere wirt-   klima-Index kletterte im Januar auf 110,6
knapp 410.000 Personen zu verzeichnen; übri-                                                           schaftliche Dynamik und unsere Wettbewerbs-          Punkte von 109,5 Zählern im Vormonat. Das
gens der höchste Zuwanderungssaldo seit 1993.       Deutschlands Industrie strotzt gegenwärtig vor     fähigkeit auf’s Spiel. Dabei haben wir oft den       viel beachtete Barometer erreichte damit den
Die Mehrzahl der ausländischen Zuwanderer           Kraft. Aber in den anderen großen Volkswirt-       Eindruck, es ist nicht jedem klar, dass unser        höchsten Stand seit Juli 2011. Insoweit sind wir
kam aus Osteuropa. Aber auch die Zahl der           schaften Europas hat ein Prozess der Zerset-       Wohlstand letztlich davon abhängt, was durch         auch aus diesem Grunde für unsere weitere
Zuwanderer aus EU-Ländern, die von der              zung begonnen, der nicht unterschätzt werden       unsere wettbewerbsfähige Wirtschaft erwirt-          geschäftliche Entwicklung mit unserem
Finanz- und Schuldenkrise besonders betroffen       darf. In klassischen Industrieländern wie          schaftet wird. Und nur dadurch.                      Geschäftsmodell positiv gestimmt.
sind, hatte steigende Werte. Die wirtschaftliche    Frankreich, Italien oder Großbritannien
Kraft bei uns ist für viele verlockend. Wir         schrumpfen die industriellen Kerne und Firmen

10                                                                                                                                                                                                       11
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Lagebericht des Vorstandes                                                                                                                                        GSWG_Lagebericht des Vorstandes

Allgemeine Wohnungswirtschaft                          deutschen Großstädten ist der Anteil der Perso-    Danach stieg die Zahl der privaten Haushalte im    kosten gegenüberstehen, erscheint letztendlich
                                                       nen, die im selbst genutzten Wohneigentum          betrachteten Zeitraum insgesamt um gut 4,3         eine Reduzierung der Wohnfläche unausweich-
Der Trend zur Konsolidierung auf dem deut-             wohnen, sogar noch deutlich geringer als im        Millionen; hiervon waren allein im Bereich der     lich. In den Städten ist der Wechsel von Haus-
schen Wohnungsmarkt geht weiter. Auf 12                Bundesdurchschnitt.                                Haushalte mit einem Haupteinkommensbezie-          halten der älteren Altersgruppe in kleine
Milliarden Euro wird der Umsatz 2013 auf dem                                                              her in der Altersgruppe 65plus Zuwächse von        Wohnungen bzw. gemeinschaftliche Wohnfor-
Wohnimmobilienmarkt geschätzt. Dabei gehen             Auch in unserem Geschäftsgebiet ist man von        gut 2,6 Millionen Haushalte zu verzeichnen. Die    men, wie wir es praktizieren, zu forcieren.
viele davon aus, dass das erst der Anfang ist          Wohnungsknappheit und explodierenden Mie-          Zahl der Menschen in der Altersgruppe um 65
und es hier noch richtig los geht. Damit steigen       ten verschont. Es gibt insgesamt betrachtet aus-   und darüber wird von knapp 17 Millionen Per-       Um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht
Erwartungen und auch Preise. Wettbewerber              reichenden Wohnraum; sicherlich muss               sonen künftig weiter deutlich ansteigen und in     zu werden und sie möglichst lange in ihren ei-
mit individueller und standortbezogener                zugestanden werden, nicht immer die Wohnun-        20 Jahren bei rd. 24 Millionen Menschen liegen.    genen vier Wänden betreuen zu können, fehlen
Bewirtschaftungspolitik werden weniger. Gut            gen, die heute oftmals nachgefragt und benötigt                                                       in Deutschland schon jetzt etwa 2,5 Millionen
für unser genossenschaftliches Geschäft.               werden. In unserer Region ist preiswertes und      Auch wenn die Versorgung der älteren Bevölke-      barrierearme Wohnungen. Für diesen Bereich
                                                       trotzdem zeitgemäßes Wohnen nicht immer            rung in einem der reichsten Länder grundsätz-      besteht ein Investitionsbedarf von rd. 39 Milli-
Der kräftige Auftrieb bei den Mieten hat sich          selbstverständlich, aber die Nachfrage kann im     lich leistbar sein sollte, so ist doch davon       arden Euro.
auch in den vergangenen Monaten fortgesetzt.           Wesentlichen ständig befriedigt werden. Im Üb-     auszugehen, dass sich die Einkommenssitua-
Oder nein: er hat sich deutlich verlangsamt.           rigen arbeiten wir in der GSWG-Gruppe täglich      tion für die ältere Bevölkerung eher verschlech-   Der demografische Wandel wird im Wesentli-
Oder nein: es geht sogar in die andere Richtung,       daran, dass unsere Mitglieder zufrieden woh-       tert. Insgesamt ist zu befürchten, dass sich der   chen durch die Alterung der Gesellschaft bei
die Mieten fallen wieder. So widersprüchlich die       nen können und der Zuwachs an Mitgliedern          Anteil an Senioren, der zur Absicherung des Le-    gleichzeitig erwartetem Rückgang der Einwoh-
Aussagen klingen, sie sind doch alle richtig.          wie in der Vergangenheit erhalten bleibt. Aber     bensunterhaltes Unterstützung braucht, in den      nerzahl geprägt. Daraus ergeben sich ökonomi-
Denn der Wohnungsmarkt in Deutschland ist so           es ist lebensfremd, wenn öffentliche Einrichtun-   nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigen wird.      sche, gesellschaftliche und demzufolge tägliche
gespalten, wie nie zuvor.                              gen das Niveau für die Ausstattung vorschrei-                                                         wohnungswirtschaftliche Fragestellungen, auf
                                                       ben.                                               Die bis heute gelebte Praxis, dass die privaten    die wir mit unseren Investitionsentscheidungen
Die Öffentlichkeit wird durch eine beschriebene                                                           Haushalte zwischen dem 35. und 50. Lebens-         agieren. Durch die gerade in den vergangenen
aktuelle „neue Wohnungsnot“ verunsichert.              Ebenso wird eine zunehmende künftige Alters-       jahr im Rahmen des beruflichen Aufstiegs und       Jahren wieder erstarkte Auslandszuwanderung
Etwa 10 % der Einwohner leben in den Kernla-           armut veröffentlicht. Dieses Thema ist nicht zu    der Familienbildung eine bezüglich Haushalts-      ist ein nennenswerter Bevölkerungsrückgang
gen der Innenstädte. Und davon ist etwa die            unterschätzen. Als zentrales Problem bleibt für    größe, Einkommen und Präferenzen optimale          insgesamt betrachtet bislang noch nicht spür-
Hälfte von drastisch steigenden Mieten betrof-         einen Teil der geburtenstarken Jahrgänge der       Wohnung beziehen und diese dann im weiteren        bar.
fen. Das ergibt eine Zahl von ungefähr 4 Millio-       60er Jahre die künftige „Bezahlbarkeit des Woh-    Verlauf auch bei Haushaltsverkleinerungen und
nen Bürgern, die unter einer deutlichen                nens“. Gebrochene Erwerbsbiografien, gesun-        Einkommensminderungen beibehalten, wird            Der Wohnungsmarkt in Deutschland, mindes-
Verteuerung von Wohnraum leiden. Aber Tat-             kene Arbeitszeiten, Niedriglohnbeschäftigung       für einen wachsenden Anteil der Haushalte der      tens im Westen, ist auf absehbare Zeit gesund.
sache ist eben auch, dass 95 % der Bürger davon        (und daraus resultierende unzureichende Vor-       älteren Altersgruppe künftig nicht mehr zu         Das können wir auch täglich in unserem
nicht oder nur kaum betroffen sind. Wohnen ist         sorge) sowie absehbare Rentenkürzungen tref-       halten sein. Die auf hohem Niveau verharren-       Geschäftsgebiet Bielefeld feststellen. Dass die
in Deutschland zwar teurer geworden, aber              fen auf gerade aktuell steigende Wohn-, Energie-   den Fluktuationsraten unterstreichen diese         Wohnungsmieten in den Groß-, aber auch in den
bezahlbar, vor allem, wenn man die aktuellen           und Mobilitätskosten. Für viele stellt sich dann   Entwicklung. Steigenden Wohnkosten kann bei        Mittelstädten und damit in Bielefeld in abseh-
Zahlen mit historischen Daten vergleicht und           schon die Frage, kann das Dach über dem Kopf       stagnierenden oder rückläufigen Einkommen          barer Zeit fallen, ist nicht zu erwarten. Dies
dabei Qualitätsmerkmale berücksichtigt.                in der jetzigen Form dauerhaft beibehalten wer-    letztlich nur über eine Reduzierung der Wohn-      würde einen Angebotsüberhang voraussetzen.
                                                       den.                                               fläche begegnet werden. Da der Wohnungsbe-         Tatsächlich gibt es jedoch in beinahe sämtlichen
Deutschland ist ein Mieterland. Nur 44 % der                                                              stand weitgehend fixiert ist – bei den             deutschen Groß- aber auch in vielen Mittel-
deutschen Haushalte wohnen in der selbst ge-           Wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich,     momentanen Wohnungsabgangsraten werden             städten einen mindestens niedrigen Nachfrage-
nutzten Immobilie, während es beispielsweise           sind in der Zeit von 1991 bis 2012/2013 stei-      98 % des heutigen Wohnungsbestandes auch in        überhang nach wünschenswertem qualitäts-
im Süden Europas oftmals über 80 % sind. In            gende Bevölkerungs- und Haushaltszahlen zu         20 bis 30 Jahren noch zum Angebot zählen – ist     vollen und bezahlbaren Wohnraum. Die Nach-
                                                       verzeichnen.                                       ein Ausweichen auf kleine Wohnungen nur            frage nach Wohnraum in den Städten hat meh-
                                                                                                          begrenzt möglich. Das bedeutet, eine deutliche     rere Gründe. Dazu gehören die Binnen- ebenso
                                                                                                          Ausweitung des Angebotes barrierearmer             wie die Außenwanderung zugunsten der Städte,
Entwicklung der Bevölkerung und der privaten Haushalte von 1991 bis 2011 insgesamt                        Wohnungen, wie wir es ständig umsetzen, muss       der allgemeine Trend der Reurbanisierung zu
sowie bei der Altersgruppe 65plus.                                                                        forciert werden, um den Anteil der ambulant        mehr Singlehaushalten, der vielfache Bau- und
                                                                                                          in den Wohnungen der Pflegebedürftigen zu          Instandhaltungsstau der vergangenen Dekade
                           1991                              2011                 Veränderung             leistende Pflege zu stabilisieren oder gar zu      sowie der damit einhergehende Abbau von Leer-
                                                                                                          erhöhen.                                           stand, hohe Beschäftigungszahlen und
                insgesamt          65plus       insgesamt            65plus   insgesamt          65plus                                                      steigende Einkommen. Mit anderen Worten: die
                                                                                                          Allen Pflegebedürfnissen zum Trotz werden die      Fundamentaldaten des Wirtschaftsstandortes
                                            1.000                                     in v. H.            Menschen der Altersgruppe 65plus den größten       Deutschland rechtfertigen mindestens stabile
                                                                                                          Teil ihrer verbleibenden Zeit in einer konven-     Mieten auf heutigem Niveau und Immobilien-
Bevölkerung       80.195          12.021            80.328          16.568         0,2            37,8
                                                                                                          tionellen oder barrierearmen Wohnung leben.        werterhöhungen. Trotzdem bereiten die Tatsa-
Haushalte         35.462           8.434            39.750          11.050        12,1            31,0    Da den sinkenden Einkommen steigende Wohn-         chen, dass wir immer länger leben und

12                                                                                                                                                                                                       13
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Lagebericht des Vorstandes                                                                                                                                      GSWG_Lagebericht des Vorstandes

gleichzeitig die Geburtenraten zurückgehen,        Der Anstieg der Kaltmieten ist in 2013 im Bun-      Dass gerade in den vergangenen Monaten die          Insgesamt fertiggestellt wurden 2013 255.000
enorme wohnungswirtschaftliche Herausforde-        desdurchschnitt geringer ausgefallen als die all-   Mieten auf dem deutschen Wohnungsmarkt we-          Wohnungen; hiervon ca. 10 % in bereits beste-
rungen ohne Parallelen in der Geschichte der       gemeine Teuerung. Die Nettokaltmieten               niger stark zulegten, verwundert ein wenig. Es      henden Gebäuden. Dabei reicht dieser Trend
BRD.                                               erhöhten sich um 1,3 %, die Inflation betrug        hätte niemanden überrascht, wenn angesichts         nicht aus, um weniger einer Wohnungsknapp-
                                                   mindestens 1,5 %.                                   der von allen im Bundestag vertretenen Par-         heit, aber insbesondere den Wohnungswünschen
Die Leerstandsquote auf dem deutschen Woh-                                                             teien geforderten Mietbremse die Vermieter          der heutigen Nachfrage nachzukommen.
nungsmarkt in Mehrfamilienwohnhäusern ist          Das Problem explodierender Mieten tritt nur re-     noch einmal kräftige Aufschläge verlangt hät-
bereits seit einigen Jahren rückläufig und liegt   gional begrenzt auf; in erster Linie bei Neuver-    ten. Aber der Zyklus ist oft nicht schon so weit    In NRW wurden 2013 ca. 49.600 Wohnungen
im Schnitt bei ca. 3,5 %. In Ostdeutschland        mietungen      in    wenigen       Groß-    und     vorangeschritten, dass selbst ein gesetzlich ver-   genehmigt, ein knappes Viertel mehr als 2012.
(ohne Berlin) liegt der marktaktive Leerstand      Hochschulstädten. Im Übrigen wirkten auch           ordneter Mietenstopp keine Torschlusspanik          Eine überdurchschnittliche Zunahme gab es
mit über 6 % immer noch deutlich höher als der     langfristig betrachtet die Kaltmieten preis-        mehr ausüben konnte. Dies können wir auch für       dabei mit 34 % bei den genehmigten Wohnun-
im Westen mit ca. 2,7 %, wie aus nachstehender     dämpfend. Sie erhöhten sich von 2005 bis 2013       unser Vermietungsgeschäft bestätigen.               gen in Mehrfamilienhäusern (ca. 25.000
Abbildung ersichtlich.                             um rd. 9 %, die Verbraucherpreise insgesamt                                                             Wohnungen). Dabei weichen die Baugenehmi-
                                                   um über 14 %.                                       Man muss auch feststellen, dass teure Woh-          gungsquoten in den Kreisen gewaltig ab.
                                                                                                       nungen inzwischen schwerer zu vermieten
                                                                                                       sind. Für unser Geschäftsgebiet ist festzuhalten,   Auch im neuen Jahr 2014 ist von steigenden
                                                                                                       dass Wohnungen zu mehr als 7,00 Euro/m²             Baugenehmigungszahlen auszugehen. Trotz
                                                                                                       Wohnfläche in der Breite auch nicht mehr so         allem kann von einem Bauboom keine Rede
                                                                                                       einfach am Markt vermietet werden können.           sein. Der Wohnungsbau kommt aus einem der-
                                                                                                       Andererseits ist es oftmals aus wirtschaftlichen    art tiefen Tal, dass Zuwächse lediglich als
                                                                                                       Gründen unmöglich insbesondere Neubauwoh-           Bestandteile eines Normalisierungsprozesses
                                                                                                       nungen hierzu anzubieten, denn sonst lassen         gewertet werden können.
                                                                                                       sich die Wohnungen nicht nachhaltig ordentlich
                                                                                                       bewirtschaften.                                     In den kommenden Jahren werden in Deutsch-
                                                                                                                                                           land jährlich rd. 300.000 neue Wohnungen
                                                                                                       Der von uns immer wieder geforderte geförderte      benötigt, um den Ersatzbedarf sowie die Nach-
                                                                                                       Mietwohnungsneubau, dem wir uns seit Jahren         frage zu befriedigen. Das reicht aber schon bei
                                                                                                       stark zugewendet haben und in den wir auch          konstanten Bevölkerungszahlen nicht aus, weil
                                                                                                       weiter investieren, wird dringend benötigt, um      zugleich weiterhin die Zahl der Haushalte
                                                                                                       Wohnraum auch für die breiten Schichten der         wächst. Wanderungsbewegungen im ganzen
                                                                                                       Bevölkerung zu schaffen. Der Geschosswoh-           Land und der Zustrom in die Großstädte führen
                                                                                                       nungsbau ist im Wesentlichen durch                  dazu, dass vorhandener Wohnraum nicht immer
                                                                                                       private Investoren im hochpreisigen Segment         dort ist, wo er benötigt wird.
                                                                                                       geprägt. Von Januar bis Dezember 2013 wurde
                                                                                                       in Deutschland der Bau von rd. 270.000
                                                                                                       Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische
                                                                                                       Bundesamt mitteilt, steigerte sich die Zahl das
                                                                                                       dritte Jahr in folge und erreichte ein Zehn-Jah-
                                                                                                       res-Hoch. Höchststände wie aus dem Jahr 1994,
                                                                                                       als 712.000 Wohnungen genehmigt wurden,
                                                                                                       sind aber in weiter Ferne. Abgesehen davon
                                                                                                       werden auch nicht alle genehmigten Wohnun-
                                                                                                       gen gebaut. Im Geschosswohnungsbau wurden
                                                                                                       rd. 118.000 Wohnungen genehmigt und damit
                                                                                                       zum ersten Mal seit 1997 deutlich mehr Einhei-
                                                                                                       ten als in Ein-/Zweifamilienhäusern. Der
                                                                                                       Anstieg bei den genehmigten Wohnungen in
                                                                                                       Mehrfamilienhäusern lag bei über 22 %. Dabei
                                                                                                       legte am stärksten das Segment des Miet-
                                                                                                       wohnungsbaus mit über 32 % zu. Das entspricht
                                                                                                       einer Zunahme von 11.700 auf insgesamt über
                                                                                                       51.000 neu genehmigte Mietwohnungen. Damit
                                                      Leerstandsquoten der Städte und Gemeinden        setzt sich die seit 2010 anhaltende positive
                                                             Quelle: empirica, Immobilien Zeitung      Entwicklung bei den Genehmigungen im
                                                                                                       Wohnungsbau fort.

14                                                                                                                                                                                                    15
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Lagebericht des Vorstandes                                                                                                                                   GSWG_Lagebericht des Vorstandes

Wohnungsmarkt NRW und Bielefeld                 Nach neusten Umfrageergebnissen in Bielefeld         Knapp 2/3 der Bielefelder wohnen zur Miete. In     Die Mietgrenze bei öffentlich geförderten
                                                leben 94 % der Bielefelder gern in ihrer Stadt.      Bielefeld wohnt man vergleichsweise günstig.       Wohnungen lag in 2013 in Bielefeld bei 5,10
Die Einwohnerzahl von Nordrhein-Westfalen       Es gibt interessante Veranstaltungen und An-         Die Mieten liegen um ca. 6 % unter dem Bun-        Euro/m² Wohnfläche. Die Durchschnittsmiete
wächst, wenn auch nur langsam, und die natür-   gebote von Stadt, Organisationen und Vereinen.       desdurchschnitt. Die durchschnittliche Netto-      im GSWG-Bestand betrug 4,86 Euro/m² Wohn-
liche Bevölkerungsbewegung negativ ist. Mit     Bielefeld ist für die Menschen interessant, denn     kaltmiete in Bielefeld ist von 5,44 Euro im Jahr   fläche.
über 17,5 Millionen Menschen ist NRW mit        es verbindet die Vorteile einer Großstadt mit        2011 auf 5,61 Euro in 2013 gestiegen. Die Breite
Abstand das größte deutsche Bundesland. Nord-   entspannenden Freizeitmöglichkeiten. In der          des Marktes macht Bielefeld attraktiv. In Topla-   In Nordrhein-Westfalen standen rd. 3,7 % der
rhein-Westfalen trägt mit über 20 % zum         Rangfolge der Wohlfühlstädte landet Bielefeld        gen gehen die Preise natürlich deutlich über die   Wohnungen leer. Damit liegt Nordrhein-Westfa-
deutschen Bruttoinlandsprodukt bei und profi-   bundesweit auf dem 13. Platz und dazu trägt          Durchschnittswerte hinaus. Besonders stark         len mit 0,2 % über der Leerstandsquote für
tiert nach wie vor von entsprechenden Migran-   auch wesentlich das Wohnen in der Genossen-          gefragt sind preiswerte Wohnungen. Gab es          Gesamtdeutschland von 3,5 %. Die Leerstände
tenzuzügen. Außerdem kann festgehalten          schaft im Bielefelder Süden bei. Bielefeld ist       Anfang der 90er Jahre noch rd. 40.000 öffent-      in Westdeutschland (mit Berlin) sind weiter
werden, dass die Arbeitslosigkeit in NRW        weltoffen mit einer Portion Provinzialität.          lich geförderte Wohnungen in der Stadt, ist ihre   rückläufig und liegen 2013 bei 2,7 %. In Ost-
insgesamt betrachtet seit Jahren sinkt.                                                              Zahl bis heute deutlich auf 12.000 Wohneinhei-     deutschland hingegen liegt die Leerstandquote
                                                Die wieder verstärkte Zuwanderung, die Nach-         ten gesunken. Der Bestand an preiswerten oder      mit 6 % deutlich höher.
                                                frage nach preisgünstigem Wohnraum, die nach         öffentlich geförderten Wohnungen wird also
                                                wie vor steigende Zahl der Ein- bis Zweiperso-       immer kleiner, der Bedarf immer größer. Das
                                                nenhaushalte macht den Vermietermarkt in             unterstreicht im Übrigen unsere verstärkten
                                                NRW und auch bei uns in Bielefeld stabil bzw. er     Mietwohnimmobilien-Investitionen im öffent-
                                                hat sich verbessert. Selbst wenn die Bevölke-        lich geförderten Mietwohnungsbau; wie auch im
                                                rungszahl sinken würde, wird das mittelfristig       Betrachtungszeitraum. Darüber hinaus wird
                                                an der Vermietungssituation nichts ändern, weil      freifinanzierter günstiger und wünschenswer-
                                                der Durchschnittshaushalt immer weniger Per-         ter Wohnraum, wie er GSWG-Mitgliedern bereit
                                                sonen umfasst. Die vergleichsweise geringe           steht, in Bielefeld zunehmend knapper.
                                                Eigentumsquote von 40 % in NRW sorgt über-
                                                dies für eine stabile Nachfrage auch nach mit-       In Nordrhein-Westfalen hat sich der Bestand
                                                telgroßen Wohnungen.                                 öffentlich geförderter Wohnungen seit 1996
                                                                                                     mehr als halbiert. Jetzt gibt es noch 650.000
                                                In Bielefeld sind mittlerweile annähernd 50 %        Sozialwohnungen – Tendenz sinkend. Dabei
                                                „Single-Haushalte“. Das entspricht gegenüber         wird laut EU-Definition jeder sechste Haushalt
                                                2010 einer Steigerung von rd. 3 % und führt zu       in NRW als finanziell überlastet eingestuft. Das
                                                einer stärkeren Nachfrage nach kleinen               heißt, er muss mehr als 40 % seines verfügbaren
                                                Wohnungen im mittleren Preissegment.                 Einkommens für Miete aufbringen. Immer mehr
                                                                                                     Betroffene sind deswegen auf Wohngeld oder
                                                In NRW gibt es rd. 8,8 Millionen Wohnungen,          auf Grundsicherung für Unterkunft und
                                                das sind fast 850.000 Gebäude mit Wohnraum           Heizung angewiesen. Das Wohnen für die Mie-
                                                und über 1,7 Millionen Wohnungen mehr als            ter in NRW ist teurer geworden; Ursache sind
Quelle: Neue Westfälische                       1987. In Prozenten liest sich der Zuwachs so:        neben allgemeinen Mieterhöhungen aber in ers-      Der Blick auf die Grafik zeigt die Verteilung
                                                27,8 % mehr Gebäude und 23,8 % mehr Einhei-          ter Linie wertverbessernde Mietanpassungen         des Leerstandes nach Kreisen in Nordrhein-
                                                ten. Erstaunlich ist dabei, dass trotz des seit      und steigende Energiekosten.                       Westfalen.
In Ostwestfalen-Lippe nahm die Einwohnerzahl    Jahren anhaltenden Exodus der Menschen aus
                                                manchen Städten, insbesondere im Ruhrgebiet,         In Bielefeld erfüllen zigtausend Haushalte die     Quelle: IT. NRW, Immobilien Zeitung
leicht ab. Die Einwohnerzahl in Bielefeld ist
leicht angestiegen und verläuft weiterhin       es praktisch keine größere Stadt in NRW gibt,        Voraussetzung zum Bezug einer geförderten
entgegen dem bundesdeutschen Trend des          in der zwischen 1987 und 2011 nicht neue             Wohnung. Mit größten Anstrengungen und
allgemeinen Bevölkerungsrückgangs. Auch der     Wohneinheiten auf den Markt gekommen sind.           Innovationen in der GSWG und in der Unter-
„Stadtbezirk Senne“ mit dem Wohnungsbestand     Die Städte in Ostwestfalen gehören eher zu den       nehmensgruppe insgesamt haben wir in den
der Genossenschaft wächst. Die Stadt rangiert   stillen Stars. In der größten Stadt der Region, in   letzten Jahren in bestehende gut gewachsene
damit auf Platz 8 im Landesvergleich.           Bielefeld, legte der Bestand von 138.000 auf         Wohnstrukturen über 100 öffentlich geförderte
                                                über 164.000 Einheiten zu. Die Neubautätigkeit       Mietneubauwohnungen an verschiedenen
                                                in Bielefeld ist seit einigen Jahren zurück-         Standorten bezugsfertig erstellt oder wir stehen
                                                haltend; hingegen läuft die GSWG-Neubautätig-        vor einem kurzfristigen Baubeginn. Die
                                                keit gegen diesen Trend. Das führt für uns als       anfänglichen Nettokaltmieten liegen hierfür
                                                langfristig ausgerichteter genossenschaftlicher      zwischen 4,45 und 5,25 Euro/m² Wohn-
                                                Wohnungsbewirtschafter zu deutlich gestie-           fläche monatlich. Wir sind stolz, diese Aufgabe
                                                genen Auslastungen in unserem Vermietungs-           zu erfüllen, auch im Interesse des Umfeldes der
                                                geschäft.                                            Stadt Bielefeld und darüber hinaus.

16                                                                                                                                                                                                17
Geschäftsbericht 2013 - OWIT - Ostwestfälische Immobilien- und Treuhand GmbH - GSWG Senne eG
GSWG_Lagebericht des Vorstandes                                                                                                                                   GSWG_Lagebericht des Vorstandes

Die GSWG ist bestens auf die Wohnungsmarkt-Entwicklung in Bielefeld eingestellt                       Mit barrierefreien, altersgerechten und energieeffizenten Wohnungen setzt die GSWG Akzente

Uns ist nicht bange um die Stadt Bielefeld.        Die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen besteht
Solange es infrastrukturelle Angebote mehr         zunehmend aus Senioren, denn bereits jeder                                                          In Bielefeld gibt es viele alte und unsanierte
oder weniger vor der Haustür gibt, vermieten       fünfte Bürger ist 65 Jahre und älter. Diese Ent-                                                    Wohnungen und es fehlt an neuem barrierear-
wir unseren Wohnungsbestand auf hohem              wicklung ist auch nicht aufzuhalten und der                                                         men-/freien, energiesparenden, für die Breite
Niveau. Bielefeld gewinnt als Oberzentrum wei-     Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung                                                        bezahlbaren Wohnraum. Wir haben hierauf
terhin an Kraft. Wir wohnen barriereärmer und      in NRW wird weiter steigen. Das trifft im                                                           auch im Betrachtungsraum erneut agiert und
energieeffizienter als „gestern“.                  Wesentlichen auch für Ostwestfalen-Lippe zu,                                                        uns zum Abriss weiteren GSWG-Wohnungsbe-
                                                   wenn auch im Moment noch mit etwas geringe-                                                         standes entschieden. Parallel dazu wurde die
Wenn überhaupt wird die Einwohnerzahl in           ren Steigerungsraten. Diese demografische                                                           Entscheidung zum Mietwohnungsneubau auf
Bielefeld in den nächsten Jahren nur leicht        Entwicklung stellt für uns als Wohnungsunter-                                                       den freigeräumten großzügigen Grundstücken
zurückgehen; eher leicht wachsen. Auf jeden        nehmen eine große Herausforderung dar, die                                                          getroffen.
Fall wird ein Rückgang deutlich geringer sein      täglich oftmals auch mit nicht unerheblichen In-
als für das übrige Deutschland. Dies weist der     vestitionsentscheidungen zu bewältigen ist.                                                         In einer Gesamtbetrachtung ist der Wohnungs-
neuste Demografiebericht der Stadt Bielefeld       Insbesondere haben wir auch in der Versorgung                                                       markt in Bielefeld als unaufgeregt und weitest-
aus. Also die Bevölkerungsentwicklung für Bie-     vieler Menschen Weichen gestellt und neue                                                           gehend ausgeglichen zu beurteilen. Bei „guten,
lefeld kann als sehr unspektakulär betrachtet      Wege beschritten.                                                                                   preiswerten Mietwohnungen“ kann der Markt
werden. Andererseits zeichnen sich klare                                                              Altersstruktur in Bielefeld                      als angespannt bewertet werden, mit dem
                                                                                                      Quelle: Stadt Bielefeld, Neue Westfälische
Trends ab, die die Stadtbezirke verändern.         Es gibt einen enormen Mangel an Senioren-                                                           Ergebnis von Verteuerungen auch in unteren
Bielefeld gewinnt von Wanderungen. Zudem           wohnungen; der sich ständig deutlich erhöht.                                                        Preisklassen. Interessante Wohnungen hin-
gibt es zwischen einzelnen Stadtbezirken           Denn es werden in den nächsten 20 Jahren                                                            sichtlich Lage, angemessenem Preis-/Leistungs-
erhebliche Diskrepanzen in der Altersstruktur      deutlich mehr Menschen älter als 65 Jahre.                                                          verhältnis und neue Wohnprojekte durch
und in der Anzahl ihrer Einwohner. Hierauf                                                                                                             Um-/Aus- oder Neubau finden jederzeit die
haben wir uns eingestellt und agieren täglich.                                                                                                         entsprechende Nachfrage. Das Angebot an
Im Ergebnis kann man festhalten, relativ                                                                                                               öffentlich geförderten Wohnungen ist zu gering.
wenige Kinder und Jugendliche, viele Einwoh-                                                                                                           Das trifft auch für die nächste Zeit zu. Es gibt
ner in der Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen.                                                                                                       einen enormen Mangel an Seniorenwohnungen;
                                                                                                                                                       der sich ständig deutlich erhöht. Denn es
                                                                                                                                                       werden in den nächsten 20 Jahren deutlich
                                                                                                      Menschen ab 65 Jahre in Prozent                  mehr Menschen älter als 65 Jahre.
                                                                                                      Quelle: IT. NRW
                                                                                                                                                       Insbesondere die beschriebenen branchenbezo-
                                                                                                                                                       genen Rahmenbedingungen haben den
                                                                                                                                                       Geschäftsverlauf 2013 positiv begleitet.
18                                                                                                                                                                                                 19
Sie können auch lesen