Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates - ref. Kirche Kanton ...
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Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen PERF ORM ANCE neutral Drucksache No. 01-18-475155 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership Titelbild: Martin Harzenmoser alias Hans Stockar (1490 – 1556) auf seiner Reformations-Stadtführung Bildnachweise: Gemäss Angabe beim Foto, zvg = zur Verfügung gestellt, übrige von Doris Brodbeck, Kommunikationsbeauftragte Gestaltung und Druck: Kuhn-Druck AG, Neuhausen am Rheinfall 2
Inhalt Geld und Heil oder «Zeit ist Geld» 6 1. Jahresrückblick 8 2. Engagement 9 2.1 Seelsorge 9 Kantonsspital 9 Psychiatriezentrum 9 Palliative Care 9 Notfallseelsorge 10 Gefängnisseelsorge 10 Gehörlose 10 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung 11 2.2 Fremdsprachen 11 Eglise évangélique reformée de langue française de Schaffhouse 11 Chiesa Valdese di lingua italiana Schaffhausen 13 2.3 Sozialdiakonie 14 Beratungsangebote 14 2.4 Kirchen im Dialog 14 Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH 14 2.5 Religionen im Dialog 14 Weltanschauungsfragen und Religionen 14 Interreligiöser Dialog 15 2.6 Ökumene, Mission, Entwicklungszusammenarbeit OeME 15 OeME-Kommission 15 Schaffhauser Bettagsaktion 17 Weltgebetstag im Kanton Schaffhausen 18 Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein 18 Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende und Ausländer 19 Schaffhauser Bibelgesellschaft 19 2.7 Kirchliche Medienarbeit 19 Kommunikationskommission 19 Ökumenische Kommission für Medienarbeit OeKM 20 Internetbeauftragter 20 Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Inhalt 3
3. Bildung 21 3.1 Kirchlicher Unterricht 21 Fachstelle Katechetik 21 Kirchenrätliche Kommission für Unterweisung (KKU) 21 Unterricht an den Sonderschulen Schaffhausen 21 Didaktisches Zentrum 23 3.2 Kinder- und Jugendliche 23 Kommission für Kind und Jugend 23 Jugendkredit 23 Kantonaler Sonntagsschulverband 23 3.3 Konferenzen 23 Kind und Jugend: Kirchenspiel zum Ausleihen 24 Entwicklungszusammenarbeit OeME: Mission hilft! 24 3.4 Bildungsangebote 24 Frauenkommission 24 Theologiekurs 25 Bibelseminar 25 4. Personal 26 4.1 Pfarrkonvent 26 Ordination 26 Studienurlaub 26 Weiterbildungen kirchliche MitarbeiterInnen 28 Mentorate 29 Vikariate 29 Kolloquien 29 4.2 Diakoniekonvent 29 4.3 Katechetinnen 30 4.4 OrganistInnen 30 5. Entscheidungsträger 32 5.1 Synode (Kirchenparlament) 32 Sommersynode 22. Juni 2017, Kirchgemeinde Lohn-Stetten-Büttenhardt 32 Wintersynode, 22. November 2017, Kirchgemeinde Buchberg-Rüdlingen 33 Pendente Aufträge 35 5.2. Kirchenrat und Fachstellen 35 5.3. Kirchgemeinden: Struktur der Zusammenarbeit 37 5.4 Änderungen im Rechtsbuch der Kantonalkirche 38 5.5 Vertretung der Kantonalkirche nach aussen 39 Konferenz der Kirchenpräsidien und Ostschweizer Kirchenratspräsidien 39 5.6 Delegationen des Kirchenrates und der Synode 39 4
5.7 Internetadressen: 41 Weitere (Deutsch-)Schweizerische Institutionen: 41 Schaffhauser Partnerinstitutionen: 41 6. Namen und Adressen 42 6.1 Kommissionen und Beauftragte der Synode 42 6.2 Rekurskommission 42 6.3 Präsidien 43 6.4 Pfarrpersonen 44 6.5 Vermittlungsstelle für Pfarramtliche Stellvertretungen 45 6.6 Sozialdiakonie 45 6.7 Katechetinnen 45 7. Finanzielle Mittel 46 7.1 Erläuterungen zur Jahresrechnung 2017 der Zentralkasse 46 7.2 Erfolgsrechnungen und Bilanz der Zentralkasse 47 Kommentar zur Erfolgsrechnung der Zentralkasse nach Kostenarten 47 Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2016 nach Kostenarten 48 Kommentar zur Bilanz der Zentralkasse per 31.12.2016 51 Bilanz der Zentralkasse per 31.12.2017 52 Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2017 nach Kostenstellen 54 Zusammenfassung Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2017 nach Kostenstellen 59 Anhang Beiträge nach Kostenstellen 60 Anhang Kollekten (Erfolgsrechnung nach Kostenstellen 2017) 63 Fonds zur Unterstützung ausserordentlicher kirchlicher Aufgaben im Kanton Schaffhausen 64 7.3 Kirchenbote 65 7.4 Schaffhauser Bettagsaktion «Hoffnung für Mädchen und junge Frauen in Haiti» 66 7.5 Rechnung zur Kenntnisnahme: PK-Abrechnungsstelle der Zentralkasse 67 7.6 Anträge 68 Bericht und Antrag der Geschäftsprüfungskommission 68 Anträge des Kirchenrates 68 Revisionsbericht 69 Revisorenbericht der Nebenbuchhaltungen 70 8. M itgliederstatistik und kirchliche Handlungen 71 9. Bevölkerung und finanzielle Leistungen der Schaffhauser Kirchgemeinden im Jahr 2017 72 Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Inhalt 5
Vorwort von Frieder Tramer Kirchenratspräsident Geld und Heil oder «Zeit ist Geld» Es ist erstaunlich und nach wie vor erfreulich, wie vielfältig auch in unserem Kanton das Reformationsjubiläum auf Resonanz stösst. Aber stösst auch das, was 1517 die umwälzenden Ereignisse in Gang brachte, heute noch auf Resonanz? Frieder Tramer, Kirchenratspräsident Luther hatte mit dem Ablass ein zentrales Heil- lich umkehrbar. Money is time! Und plötzlich sangebot der damaligen Kirche in Frage ge- taucht der scheinbar so mittelalterliche Brauch stellt. Die Kirche verstand sich als Heilsanstalt, in modernem Gewand wieder auf. Wer darauf die ähnlich wie eine Kreditanstalt gegen ent- vertraut – und weite Teile unseres Zusammen- sprechende Buss-Leistungen ein kostbares Gut lebens und unserer Kultur bauen auf diesen Zu- vermitteln konnte. Zunächst waren die Buss- sammenhang – traut sich zu, kraft des Geldes leistungen religiöser Natur. Mit guten Taten, Zeit zu erwerben. Das ist ungeheuer verlockend. Gebeten, Wallfahrten, Stiftungen konnte man Denn es macht den Tod verhandelbar. Einziger Anteil am geistigen Schatz der Kirche haben. Im Unterschied zum Mittelalter: damals kaufte 15. Jahrhundert war daraus ein religiöser Han- man sich Heil im Jenseits durch Verkürzung der del geworden: mit Geld konnte man sich Antei- Zeit im Fegefeuer. Heute kauft man sich Le- le am Heil verbriefen lassen. benszeit im Diesseits und so Verlängerung der Auf den ersten Blick scheint so eine Kommerzi- Zeit zum Glück. alisierung des Heils ziemlich seltsam. Die Ver- Der Fokus war damals und ist heute ganz auf bindung von Heil und Geld allerdings ist aktu- die Leistungsfähigkeit des Menschen gerichtet. eller denn je. Am einfachsten lässt sich das an Auch hier ist uns das Mittelalter näher, als man dem Satz «Zeit ist Geld» erklären. In einer annehmen würde: der Mensch in seinem natür- ökonomisch geprägten Welt ist der Satz natür- lichen Selbstverständnis findet Anerkennung: 6
Ich bin für mich selbst verantwortlich. Ich kann Nur wer das Heil oder den Sinn oder die Erfül- etwas aus mir machen. Unsere Zeit und Kultur lung seines Lebens Gott anvertrauen kann, hat ist geprägt von dem Streben nach Selbst-Ver- Aussicht, als freier Mensch zu leben. wirklichung. An dieser Stelle folgten schon damals auch pro- Als Mönch hatte Luther gefragt: Wie bekomme gressive Leute wie z.B. Erasmus von Rotterdam ich einen gnädigen Gott? Und kam je länger je Luther nicht. An dieser Stelle stehen wir auch klarer zu der Gewissheit: schon die Frage ist heute als Kirche der Reformation im Wider- falsch gestellt. Denn in der Beziehung zu Gott ist der Mensch nicht Handelnder, sondern im- mer Empfangender. Und darum ist auch Heil Als Kirche der Reformation stehen nicht anders zu haben denn gratis. Mit dieser wir im Widerspruch zu Vielem einfachen, aber radikalen Bestimmung des Menschen im Verhältnis zu Gott und zum Heil wurde die Kirche als Heilsanstalt überflüssig. spruch zu Vielem, was als Grundlage von Glück Wenn Gott das Heil gratis verteilt, kann keine und Erfolg gilt. Anstalt den Erwerb des Heils regeln. Drei Thesen aus Luthers Ablass-Thesen lauten: Für unsere Zeit formuliert heisst das: der 62. Der wahre Schatz der Kirche ist das aller- Mensch muss den Sinn seines Lebens nicht heiligste Evangelium von der Herrlichkeit und selbst schaffen. Er ist frei von dem Druck, sich Gnade Gottes. oder sein Glück zu machen. Er muss auch sein 63. Dieser ist zu Recht allgemein verhasst, weil Dasein nicht durch Werte oder Zwecke rechtfer- er aus Ersten Letzte macht. tigen. Er/sie kann einfach da sein. Und dieses 64. Der Schatz des Ablasses jedoch ist zu Recht Recht kommt jedem Menschen zu. Unabhängig außerordentlich beliebt, weil er aus Letzten davon, ob er ein wertvolles Element unserer Erste macht. Gesellschaft ist oder eher Geld kostet wie alte, Die Logik des Ablasses ermächtigt die Starken, gehandicapte oder auch straffällig gewordene die Vermögenden. Das geniesst auch heute Menschen. Reformatorischer Glaube hält den weitverbreitete Akzeptanz. Versuch, «sein eigener Herr zu sein» für illu- Die Logik des Evangeliums ermächtigt die Mit- sorisch, ja für gefährlich. Wer sein eigener Herr tellosen, und zwar die Mittellosen in geistlicher zu sein versucht, wird sein eigener Knecht sein. und materieller Hinsicht! Vielleicht brauchen wir als Christinnen und Christen heute nicht so viel Mut wie damals die reformatorisch Gesinnten. Aber eine Kirche, die so der Reformation verpflichtet bleibt, muss auch heute mit Widerspruch und Ablehnung rechnen. Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Vorwort 7
1. Jahresrückblick 7. Januar Kommunikationskonferenz «Neustart Homepage» Kapitel 3.3 17. Januar Kulinarisch-politischer Impulsabend: Landgrabbing Kapitel 2.6 1. März-16. April Passionszeit: ökumenische Sammlung Brot für alle Kapitel 2.6 3. März Weltgebetstag: Philippinen Kapitel 2.6 8. März Internationaler Frauentag, HofAckerZentrum Buchthalen Kapitel 2.6 6. April Konferenz Kind und Jugend: «Kirchenspiel» Kapitel 3.3 25. Mai Zelgli-Gottesdienst mit Eröffnung des Täuferwegs Juni Wanderexkursionen: Hugenotten- und Waldenserweg 17. Juni Kulturfest im HofAckerZentrum Kapitel 2.6 22. Juni Sommersynode in Lohn-Stetten-Büttenhardt Kapitel 5.1 22. Juli Eritreisch-orthodoxes Gemeindefest in der Steigkirche Kapitel 2.6 9. August Waldspieltag: Hugenottenweg mit Ferienpass SH Kapitel 2.6 10. August Täuferweg über den Randen mit Ferienpass SH Kapitel 2.6 2. September Kantonaler Konftag in der Zwinglikirche Kapitel 3.2 13. September Gartenfest bei HEKS Neue Gärten Schaffhausen Kapitel 2.6 16. September Schaffhauser Bettagsaktion: Mädchenbildung Haiti Kapitel 2.6 16. September Tag des Friedhofs mit Interreligiösem Dialog Kapitel 2.5 8. November Interrel. Dialog: Friedensbaum pflanzen in der Breite Kapitel 2.5 18. November OeME-Konferenz: Mission hilft! Kapitel 2.6 Mitte November Weihnachtsgeschichten-CD produziert Kapitel 2.7 22. November Wintersynode in Buchberg-Rüdlingen Kapitel 5.1 31. November Reformationsjubiläum mit Thesenanschlag 10. Dezember Menschenrechtstag mit Feier im St. Johann Kapitel 2.6 8
Für Andere und mit Anderen 2. Engagement 2.1 Seelsorge von ambulanten oder ehemaligen PatientInn- nen. Im Wechsel mit den Katholiken fanden 52 Kantonsspital Gottesdienste im Psychiatriezentrum statt. Bei Andreas Egli, Schaffhausen Todesfällen wurden immer wieder klinikinter- Die regelmässigen Besuche des Spitalseelsor- nen Abschiedsfeiern durchgeführt. Auf den gers auf den Pflegestationen (aufsuchende Seel- Akutstationen wurde jede Woche eine Litera- sorge) führen auch dazu, dass vermehrt Anfra- tur- und Gesprächsgruppe angeboten. Auf allen gen von einer Station für eine bestimmte Person Stationen wird das Angebot immer wieder an kommen (angeforderte Seelsorge). Daneben die Bedürfnisse der PatientInnen und der Stati- liegt bei der Spitalseelsorge die Aufgabe, die onen angepasst. So bildete das gemeinsame Spitalbesuche der Gemeindepfarrer/innen ad- Singen einen Schwerpunkt im Geriatrie- und ministrativ zu unterstützen. Zum zweiten Mal Langzeitbereich im letzten Jahr. machte eine Schaffhauser Theologiestudentin ein Praktikum in der Spitalseelsorge (Seelsor- Palliative Care geübung). Die beiden Übergangspflege-Statio- Wolfram Kötter, Schaffhausen Für das Berichtsjahr 2017 gibt es vier Mitteilun- gen weiterzugeben, die das letzte Jahr geprägt haben: Sitzwache bei 32 Patientinnen Gestiegen ist die Sensibilität für das Arbeitsge- und Patienten biet «Palliative Care» im Kanton durch die ge- plante Umsetzung der kantonalen Strategie. nen, die sich seit der Schliessung des Pflege- Dies zeigt sich zum einen darin, dass die Seel- zentrums (Nov. 2016) im Kantonsspital befin- sorger des Kantonsspitals im letzten Jahr ange- den, werden von Pfarrer Wolfram Kötter fragt wurden, bei der Ausbildung der Pflege- seelsorgerlich betreut. Unter anderem von die- kräfte im Bereich Palliative Care auf Kantonse- sen Stationen kamen mehr Patientinnen und bene in der Leitung der Kurse mitzuarbeiten. Patienten zum Gottesdienst, so dass die Frei- Übernommen haben diese Aufgabe sowohl für willigen des Abholteams stark gefordert waren. die Ausbildung auf dem A2- als auch auf dem Die Freiwilligen der «Sitzwache der Spitalseel- B1-Niveau die Seelsorger Ingo Bäcker und ich. sorge» leisteten 94 Einsätze bei 32 Patientin- Deutlich wurde bei den Lehrveranstaltungen nen und Patienten, insgesamt 408 Stunden zum anderen, dass die Vernetzung von Kirche (26 % mehr als im Vorjahr). Verstärkung erhielt bzw. Kirchgemeinden zu den Pflegebereichen die Gruppe erneut durch 7 Personen, die 2016 (häusliche Pflege durch Spitex oder private An- den Palliative-Care-Lehrgang «Passage» beim bieter und Alters- und Pflegeheime) durch ge- Roten Kreuz Schaffhausen absolviert hatten. genseitige Kontakte deutlich verbessert werden kann. Psychiatriezentrum Die Frage der Zusammenarbeit zwischen den Ariane Van der Haegen Kirchgemeinden und den Pflegeeinrichtungen Im Psychiatriezentrum arbeitet Pfarrerin Ariane war deswegen ein Tagesordnungspunkt auf Van der Haegen mit einem Pensum von 55 %. dem Pfarrkonvent im November. Meinerseits Das ökumenische Seelsorgeteam wird ergänzt wird das Gespräch zu den Pfarrkollegen und den durch Josif Trajkov, der von der katholischen Spitex-Leitungen gesucht, um Formen der Zu- Kirche mit 30 % angestellt ist. Von reformierter sammenarbeit zu intensivieren. Seite wurden zwei Akut-, zwei geriatrische, In Zusammenarbeit mit dem Verein palliati- eine Rehabilitationsabteilung sowie die Ta- ve-schaffhausen wurden konsequent Angebote gesklinik betreut. Dazu kamen Begleitungen im «Palliative Café» in der Zwinglikirche zu Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement 9
den unterschiedlichsten Fragestellungen ange- Kulturen. Auch die Vielfalt der Sprachen ist boten. Zwischen 7 und 70 Teilnehmenden zähl- demnach gross. Die meisten von denen, welche ten die Verantwortlichen bei den Veranstaltun- mich in ihre Zelle lassen, schätzen das Gespräch gen. Dieses Angebot wird auch in 2018 fortge- und vor allem die gemeinsam verbrachte Zeit setzt werden. selbst dann, wenn die Verständigung immer öf- Mit Freude und auch mit Spannung warten wir ter auch auf nonverbaler Ebene – sprich, wenn auf die Umsetzung des kantonalen Konzepts, nötig und möglich mit Händen und Füssen – die wesentlich in 2018 erfolgen soll. Verbunden oder in beidseits nur rudimentär beherrschter, mit der Umsetzung stellen sich auch Fragen gemeinsamer Fremdsprache – erfolgt. Dazu bzw. Aufgaben an die Kirchenleitung, wie zum kommen all jene, welche ich seit Beginn meines Beispiel diese: die Umsetzung des kantonalen Dienstes 1991 immer wieder einmal – gleichsam Konzepts sieht eine gewisse Anzahl von Hos- so wie «Stammgäste» vor Ort antreffe. Seit piz-Betten in einem Pflegeheim vor. Sicherge- Einführung des 24-Stunden-Schichtdienstes ist stellt werden sollte mit der Beauftragung zur natürlich die Zahl der angestellten Betreuungs- Errichtung solcher Sterbebetten von der Kir- personen und damit auch der technischen chenleitung die seelsorgerliche Betreuung die- Massnahmen zur Verbesserung der internen Si- ser Personen und deren Familien in dieser ganz cherung – auf unverändert engstem Raum – besonderen Situation. gestiegen. Zusammen mit allen Personen, die seitens der Bewährungshilfe SH, an den monat- Notfallseelsorge lichen «Singabenden» von der Heilsarmee, in Andreas Egli, Schaffhausen anwaltlichem oder medizinischem Auftrag Im Jahr 2017 wurde die Notfallseelsorge bei 12 usw., dort ein- und ausgehen, herrscht meines Ereignissen aufgeboten (im Vorjahr 10 Ereig- Erachtens eine rege Betriebsamkeit im Kommen nisse). Bei 11 Ereignissen handelte es sich um und Gehen. Ich danke dem Ev. ref. Kirchenrat Todesfälle, und es ging meist um die Betreuung des Kantons Schaffhausen für das mir nach wie der Angehörigen in den ersten Stunden. Bei vor entgegengebrachte Vertrauen. Meinem ka- zwei Ereignissen waren je zwei Notfallseelsor- tholischen Kollegen, Ingo Bäcker, sowie dem ger im Einsatz. Das Aufgebot über den elektro- Verwalter, Herrn Lorenz Ammann, und allen nischen Alarm der Schaffhauser Polizei (Konfe- Aufsichtspersonen sei herzlich die gute Zusam- renzgespräch) hat sich etabliert. Das Notfall- menarbeit verdankt. seelsorge-Team bestand Ende 2017 aus 6 Personen (5 ref., 1 kath.). Aus dem ref. Team ist Gehörlose ein Mitglied ausgetreten, ein weiteres Mitglied Daniel Müller, Schaffhausen legte eine Pause ein. Zwei Personen sind neu Sie sind mittlerweile ein fester und beliebter zum Team hinzugekommen (Pfarrerin Eva Bestandteil des Jahresprogrammes der Gesell- Baumgardt und Pfarrer Wolfram Kötter). Sie schaft der Gehörlosen Schaffhausen (GGS): Die haben am «Fachkurs für Care Givers» teilge- gemeinsamen «Gottesdienste für Hörende und nommen, der am 15./16. März 2017 mit einer Gehörlose». Gruppe von 13 Personen in Schaffhausen statt- Im Berichtsjahr wurden wiederum sechs Got- fand, finanziert von der Dienststelle Bevölke- tesdienste mit Gebärdensprachdolmetscherin rungsschutz des Kantons Schaffhausen. In Zu- gefeiert, verteilt über den ganzen Kanton. kunft können Pfarrer/innen einzeln die Kurse in So war man im ersten Halbjahr zu Gast in der psychologischer Nothilfe besuchen, die in Kirchgemeinde Oberhallau, in Schaffhau- Schwarzenburg BE angeboten werden. sen-Buchthalen und genoss die wunderbare Kulisse auf der Munotzinne beim ökumenischen Gefängnisseelsorge Munotgottesdienst. Heiss war es dort oben an Beat Hächler, Trasadingen diesem Junimorgen! In der zweiten Jahreshälfte Im vergangenen Jahr habe ich – wie gewohnt ging es weiter mit dem ökumenischen Gottes- seit Mai 1991 – regelmässige Besuche im Ge- dienst in der Münsterkirche im Rahmen des Re- fängnis Schaffhausen gemacht. Ich treffe dort formationsjubiläums und dem Besuch in der auf Frauen und Männer aus zunehmend mehr Kirche Ramsen am Reformationssonntag. Der und verschiedenen Ländern Religionen und Adventsgottesdienst in Buchthalen, der im Zu- 10
sammenhang mit der Weihnachtsfeier der GGS «Wir versammeln uns zu Dir, Du grosser Gott» steht, und in der Regel von Pfarrer Daniel Mül- und geben uns danach reihum im Kreis die Hand ler, der die gemeinsamen Gottesdienste organi- um das «Shalom» weiterzugeben. Das ver- siert, gehalten wird, musste unfallbedingt durch traute Anfangs-Ritual macht merklich Freude, einen Kollegen vertreten werden. bestärkt das Gefühl des Dazugehörens und gibt Seit vergangenem Herbst sind die Angaben zu Sicherheit. Dies tut uns Allen gut und ganz be- den Gottesdiensten auch auf der neu erstellten sonders auch den Männern und Frauen mit ih- Homepage der Gesellschaft der Gehörlosen ab- rufbar. Sie ist zu finden unter der Webadresse www.ggsh.ch. Es findet sich da auch ein span- 15 bis 20 Teilnehmende an den Feiern nender historischer Abriss von der «Gründung im Ilgenpark der kirchlichen Taubstummenpflege in Schaff- hausen» bis zum «Weg zu Partnerschaft, Gleichberechtigung und Integration». Die ren unterschiedlichsten Behinderungen. «Gottesdienste für Hörende und Gehörlose» ist Mit unseren verschiedensten Sinnen haben wir eines dieser auf Integration ausgerichteten Pro- die Schöpfung wahrgenommen und Gott mit jekte. Singen und Klatschen dafür gedankt: wir haben das Knacken von dürren Ästen, Vogelgezwit- Menschen mit geistiger und mehrfacher scher und Wasserrauschen gehört; Äpfel, Nüsse Behinderung und Birnen ertastet und geschmeckt beim Es- Oekumenische Feier sen; Schnittlauch, Zitronen und Pfefferminz Ungarbühl Schaffhausen gerochen. Jeder Mensch ist wichtig für Gott, je- Lotti Raidler, Thayngen der Mensch hat seinen Wert bei Gott. Dies wol- Zusammen mit meiner katholischen Kollegin len wir (meine katholische Kollegin und ich) Gabriele Schnurrenberger finden monatlich die sichtbar und spürbar machen, die gegenseitige abendlichen Feiern statt. Wir sitzen in Kreis- Wertschätzung soll unser gemeinsames Feiern form und gestalten anschaulich in der Mitte auf prägen und zu einem guten und wertvollen Er- dem Tisch für die Bewohnerpersonen unsere je- lebnis für alle der 15 bis 20 Teilnehmenden im weilige biblische Geschichte. Für die ca. 8 bis 11 Ilgenpark machen. Personen mit sehr unterschiedlichen Beein- trächtigungen sind 1 bis 2 Betreuungspersonen 2.2 Fremdsprachen anwesend. Im ersten Quartal begleitete uns Jeremia. Mit Eglise évangélique reformée de langue allen Sinnen dabei sein und mal in die Rolle des française de Schaffhouse Jeremia schlüpfen, das ist was Besonderes! Edith von Dach, Schaffhausen Mit den Emmausjüngern stellten wir das Oster- Auch in diesem Jahr versuchten wir, eine leben- geschehen dar und gestalteten anschliessend dige Kirche zu bleiben: Die vorgesehenen 15 die Geschichte: Jesus erscheint am See Geneza- Gottesdienste fanden wie immer in der St. An- reth. na-Kapelle statt, einer davon in Rüdlingen ge- Die Holzfiguren sind Jünger zum Halten, Grei- meinsam mit der Église de Winterthur. Wir fen, Anschauen und später ins «Tuchschiff» zu freuen uns auf die gut besuchten Gottesdienste, stellen. Mit passenden Liedern und Bildern sind besonders diejenigen am Gründungstag und an alle miteinbezogen und sind erwartungsvoll Weihnachten, auf den Auftritt des Chœur Ro- dabei. Es ist uns wichtig, dass jedes mit seinen mand de Winterthur und die Filmnachmittage Möglichkeiten dabei sein kann, sich wertge- in den Wintermonaten. Zum guten Betrieb un- schätzt und angenommen fühlt. serer kleinen Kirchgemeinde hat sich der Con- seil de paroisse viermal zu Arbeitssitzungen ge- Religiöse oekumenische Feiern im Ilgenpark troffen. Ramsen Wir danken Ihnen im Voraus für Ihr Wohlwollen Rita Wegmüller, Ramsen und auch dafür, dass Sie den Beitrag der Kanto- Ganz persönlich willkommen sein und dazuge- nalkirche erhöht haben. hören: Jede Feier beginnen wir mit dem Lied Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement 11
Für den Mitmenschen da sein Sie laden zum Gottesdienst ein, begleiten Menschen in den Spitalgottesdienst oder sitzen an Patientenbetten. Die Freiwilligen der Spitalseelsorge leisten ihre Einsätze ohne Aufhebens. Und aus verschiedenen Gründen. Adriana Schneider Jürgen Greh wirkt ruhig und freundlich. Man kann sich vor- stellen, dass die Patienten gut auf ihn reagieren, wenn er ein Krankenzimmer betritt. Das tut er zweimal im Monat jeden Freitag, wenn er im Kantonsspital Schaffhausen von Zimmer zu Zimmer geht, um die Menschen in den Gottes- dienst einzuladen. Jürgen Greh gilt als «alter Hase» im re- Marlis Auer lässt sich als Sitzwache auf immer neue Menschen und formierten Gottesdienst-Einladungs-Team, schliesslich ist Situationen ein (Foto: Peter Leutert) er seit dreissig Jahren dabei. Es sei eine schöne Aufgabe, sagt er. «Man kommt mit vielen ins Gespräch, erfährt von le Patienten sind sehr froh, wenn sie den Gottesdienst be- ihrem Leben und von ihren Krankheiten.» Greh erzählt von suchen können», begründet sie ihr Engagement. Und lässt eindrücklichen Begegnungen, auch mit Andersgläubigen das so mit einem Lächeln stehen. und jungen Leuten. Der Grund, warum er das mache, sei Die beiden Spitalseelsorger betreuen die Freiwilligen rund klar. «Ich interessiere mich einfach für Menschen und bin um ihre Einsätze. Die Sitzwachen werden vom Seelsorge- gerne für sie da.» Die Aufgabe ist nicht nur ein Geben. «Ich team im Spital oder vom Roten Kreuz ausgebildet. «Man bekomme auch viel zurück. Viele sind dankbar, wenn man muss auf verschiedene Situationen vorbereitet sein», sagt Anteil nimmt.» Spitalseelsorger Andreas Egli, «und natürlich trifft man Wie Jürgen Greh sind unter der Leitung des reformierten im Spital auch auf Menschen unterschiedlicher Glaubens- Spitalseelsorgers Andreas Egli und seines katholischen richtungen.» Kollegen Ingo Bäcker rund neunzig Personen ehrenamt- lich im Spital Schaffhausen im Einsatz. Alle zwei Jahre Herausspüren, was jemand möchte gibt es einen grossen Dankesanlass für die Freiwilligen. Marlis Auer aus Ramsen hat an manchem Kranken- und Dieses Jahr fand das Nachtessen im Psychiatriezentrum Sterbebett gewacht. «Man darf keine Berührungsängste Schaffhausen statt. Beat Frefel, Präsident der Kommissi- mit dem Tod haben», sagt sie. Als schwierig empfindet sie on Klinikseelsorge, dankte den Anwesenden für ihr «un- ihre Einsätze nicht. «Ich habe eine unbelastete Beziehung bezahlbares Engagement»: «Ihr seid für die Patienten ein zum Tod und sehe dies als Chance, Erfahrungen zu sam- Gegenüber, das Trost und Begleitung spendet, das ist un- meln. schätzbar wertvoll», sagte der reformierte Pfarrer. Diesem Hilfreich dabei sei ihre langjährige Tätigkeit als Nacht- Dank schloss sich Kirchenrätin Sabine Dubach an. wache im Altersheim. «Manche wollen reden, andere sind Tun, was nötig ist nur froh, wenn jemand still bei ihnen sitzt und ihre Hand Die reformierten und katholischen Freiwilligen engagie- hält», sagt sie. Bei älteren Menschen spiele der Glaube oft ren sich in verschiedenen Teams: Im Gottesdienst-Einla- eine Rolle. «Viele freuen sich, wenn ich Psalmen oder Lied- dungs-Team, dem Gottesdienst-Abhol-Team, dem Team texte lese.» Sitzwachen würden häufig von Angehörigen Segnungsgottesdienst und in der Sitzwache der Spital- angefordert, die nicht rund um die Uhr vor Ort sein kön- seelsorge. Genau wie Jürgen Greh ist auch Hedwig Kess- nen. «Manchmal will ein Patient lieber allein sein», sagt ler von der katholischen Gottesdienstgruppe seit vielen Marlis Auer, «dann nehme ich mich zurück.» Für Marlis Jahren dabei. Seit 38 Jahren gehört der sonntägliche Got- Auer sind die Sitzwachen eine Möglichkeit, Sinnvolles zu tesdienst im Kantonsspital Schaffhausen zu ihrem Leben. tun. «Es ist ein schönes Gefühl, wenn man jemandem auf Die Patienten entweder zu Fuss, im Rollstuhl oder im Kran- der letzten Wegstrecke noch etwas geben kann», sagt sie. kenbett in den Gottesdienst hin und zurückzubringen. Die Menschen, die sich im Spital engagieren, wollen et- Die Hilfsbereitschaft hat Hedwig Kessler von Kindesbei- was für andere tun. Aus Dankbarkeit dem Leben gegen- nen an gelernt. «Wir waren eine Bauernfamilie mit acht über. Um zu tun was notwendig ist. Oder um Erfahrungen Kindern», erzählt sie, «zu helfen war für uns selbstver- zu sammeln. Kirchenbote April 2017 ständlich.» Hedwig Kessler tut das ohne Aufhebens. «Vie- 12
Chiesa Valdese di lingua italiana Mitgliedern der verschiedenen Waldenserge- Schaffhausen meinden in der Deutschschweiz besucht. Carmela Cimini-Taraborrelli, Schaffhausen Am 19. Mai organisierte die Chiesa ein Klavier- Die Waldensergemeinde von Schaffhausen traf konzert mit dem Maestro Mario Eritreo in der sich fünf Mal – am 11. März, am 9. April, am 27. Zwinglikirche. Obwohl leider nicht sehr zahl- Mai, am 23. September und am 9. Dezember – reich war das Publikum von der virtuosen Vor- jeweils am Samstag um 18.00 Uhr, im grossen stellung begeistert. Saal des Kirchgemeindehauses «Ochseschüür» Die bestehende Gruppe der Chiesa besuchte zum Gottesdienst mit anschliessendem Agape- auch die Gottesdienste und andere kirchliche Anlässe in den jeweiligen Quartierkirchen und einmal im Monat den Gottesdienst in italieni- scher Sprache in der Waldenserkirche von Zü- 60 Jahr Jubiläum der Chiesa valdese rich. in Schaffhausen gefeiert Eine Delegation der Chiesa hat auch am jährli- chen Treffen der Waldenserkirchen in der mahl. Die sehr gut besuchten Gottesdienste Schweiz teilgenommen, welches jeweils am wurden von Pfarrer Lorenzo Scornaienchi aus Auffahrtsdonnerstag stattfindet. 2017 wurde die Zürich und Pfarrer Christian Gysin aus Basel Zusammenkunft durch die Waldensergemeinde gehalten. Pfarrer Scornaienchi hat auch die von Genf organisiert und fand in Prangins statt, Seelsorge gewährleistet. von wo aus die Waldenserflüchtlinge 1689, an- Die Gemeinde feierte 2017 ihren 60. Geburtstag. geführt von Henri Arnaud, ihre historische Zu diesem Anlass lud die Zwinglikirche von Rückkehr ins Piemont antraten. Schaffhausen am 9. April zu einem feierlichen Eine Delegation hat an den zwei Konferenzen zweisprachigen Gottesdienst ein. Es war eine des IX° Circuito (6. Mai in Zürich und am 28. besondere Feier, an der Pfarrer Georg Stamm, Oktober in Bern) teilgenommen sowie am 5. einer der Mitbegründer der Chiesa, über die An- November an der Reformationsfeier und am 18. fänge in den Sechzigerjahren berichtete. Der November am Bazar in Zürich. Anlass, der mit einem Mittagessen mit der Zwingligemeinde endete, wurde von mehreren Weihnachtsessen im Kreis der Chiesa valdese Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement 13
2.3 Sozialdiakonie macht bis auf weiteres als Beobachter mit. Er hat als Vertreter der AKSH die Plenarversamm- Beratungsangebote lung der AGCK (Arbeitsgemeinschaft Christli- Sabine Dubach, Schaffhausen cher Kirchen der Schweiz) in Delémont besucht. Als Gründungsmitglied ist die Evangelisch-re- Seitens der Christkatholiken ist Pfarrerin Mela- formierte Landeskirche mit mehreren Bera- nie Handschuh vom Pfarramt zurückgetreten. tungsangeboten im Kanton seit langem ver- Ihr Sitz in der AKSH wird bis auf weiteres vom bunden. Kirchenrätin Sabine Dubach steht mit pensionierten Pfarrer Martin Bühler übernom- ihnen im Kontakt und engagiert sich beispiels- men. Für den pensionierten Heilsarmeeoffizier weise als Präsidentin des Vereins für Partner- August Martin rückt Samuel Walzer nach. schafts-, Lebens- und Schwangerschaftsbera- Bei den beiden Delegiertenversammlungen tung. wurden insbesondere folgende Themen verhan- Die Beratungsangebote werden durch Beiträge delt: Reformationsjubiläum, Ökumene, Jugend- und Gottesdienstkollekten unterstützt. Dazu förderung des Bundes und Internet (Eingangs- gehören auch die Aidshilfe Schaffhausen; die portal www.schaffhauserkirchen.ch). Zum Fachstelle für Gewaltbetroffene Schaffhausen; Menschenrechtstag am Sonntag, 10. Dezember der Verein für Jugendfragen, Prävention und hat im St. Johann ein Gottesdienst stattgefun- Suchthilfe VJPS; die Schreibstube des Vereins den, der von der Vorbereitungsgruppe der Men- Erwerbslosentreff Schaffhausen VETS; und die schenrechtstage zusammen mit Pfarrer Felix Dargebotene Hand. Das Wohnheim der Stiftung Blum und dem Chor der eritreisch-orthodoxen Schönhalde in Neuhausen am Rheinfall bietet Gemeinde gestaltet wurde. psychisch und sozial beeinträchtigten Men- Bei den Morgenbesinnungen vor den Sitzungen schen ein Zuhause. des Grossen Rates hat ein Wechsel im Organis- tenamt von Maja van der Waerden zu Rebekka 2.4 Kirchen im Dialog Weber stattgefunden. Stellvertreterin ist Ger- trud Walch. Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH 2.5 Religionen im Dialog Matthias Eichrodt, Schaffhausen Personell hat es einige Veränderungen gegeben: Weltanschauungsfragen und Religionen Franz Ammann (Pfingstmission) gibt das Präsi- Joachim Finger, Beringen dium nach 4 Jahren ab. Da turnusgemäss die Es ist immer wieder gut zu sehen, dass sich evangelisch-reformierte Kirche an der Reihe Kantonsschüler in ihren Maturarbeiten kritisch ist, übernimmt Pfarrer Matthias Eichrodt das mit sektenhaften Tendenzen in Religionen aus- Präsidium interimsweise. Für Franz Ammann einandersetzen, sei es mit Scientology, IS oder rückt Andreas Theis als Vertreter der Pfingst- Neo-Schamanismus. Am einen oder anderen mission nach. Der pensionierte Pfarrer Richard Ort kann die Fachstelle da beratend tätig wer- Kölliker (evangelisch-reformierte Kirche) den. In der Öffentlichkeit und in Anfragen sind Feier zur Einheit der Christen, oberer Klettgau in Löhningen Interreligiöser Dialog pflanzt einen Friedensbaum 14
zurzeit vor allem sektenhafte Gruppierungen trägen zeigten Muslime, wie sie ihre Toten wa- des Islam ein Thema. Dabei wird aber oft der schen und einkleiden, Hindus erklärten die Islam pauschal verurteilt und wer sich der Isla- Kremation, es gab Bilder von jüdischen Fried- mophobie dann nicht anschliesst, muss v.a. per höfen, Joachim Finger sprach über Vorstellun- Mail und Facebook einstecken können. gen vom Leben nach dem Tod und vieles mehr. Dabei gab und gibt es auch im Islam nicht nur Der zweite Anlass war die gemeinsame Pflan- Salafismus, sondern auch diverse Reformbewe- zung eines Friedensbaums im Belair-Park auf gungen, wie anlässlich einer Tagung in Hanno- der Breite in Schaffhausen, wo die Vertreter von ver klar zum Ausdruck kam. Kantonsregierung und Stadtrat gerne wieder Die Apologetik hat sich nicht nur mit anderen dabei waren, als Zeichen der Wertschätzung Religionen zu befassen, sondern auch mit reli- unseres Dialogs. Daran arbeiten wir weiter und gionskritischen und religionsfeindlichen Bewe- sind dankbar, wenn sich auch die Kirche für das gungen. Eine Tagung der EZW Berlin (Evange- friedliche Zusammenleben der Religionen en- lische Zentralstelle für Weltanschauungsfra- gagiert. gen) gab hierzu Impulse und liess erkennen, dass sog. humanistische und freidenkerische 2.6 Ökumene, Mission, Entwicklungszusam- Kreise sich zunehmend (ironischerweise religi- menarbeit OeME onsähnlich) organisieren. Handauflegen in der Kirche war ein weiteres OeME-Kommission Schwerpunktthema mit einer Tagung in Bern. Doris Brodbeck, Schleitheim Hier stellt sich die Frage, inwieweit dies für die Palliativpflege fruchtbar zu machen wäre. Brot für alle Die Fachstelle ist vernetzt mit dem Fachkreis Ein kulinarisch-politischer Abend erwartete die Islam und der Kommission «neue religiöse Be- rund hundert Gäste im HofAckerZentrum Mitte wegungen» des SEK (Schweiz. Kirchenbund). Januar, als die ökumenische Kampagne «Geld Der Berichterstatter steht jederzeit für Vorträge gewonnen – Land zerronnen» vorgestellt wur- und Auskünfte zur Verfügung. Interreligiöser Dialog Markus Sieber, Schaffhausen Regelmässig treffen sich Menschen aus den verschiedenen Religionsgemeinschaften in Schaffhausen unter dem Dach der kantonalen Integrationsfachstelle zum Dialog. Am wich- tigsten war es auch im vergangenen Jahr wie- der, einander gegenseitig kennen zu lernen und Vertrauen aufzubauen. Auf dieser Basis ist es möglich, aktuelle Themen zu diskutieren und Zwei grössere interreligiöse Veranstaltungen realisiert gemeinsame Projekte anzupacken. So konnten wir zwei grössere Veranstaltungen realisieren. Zum einen wurden wir von Grün Schaffhausen angefragt, ob wir am «Tag des Friedhofs» dar- stellen könnten, wie die einzelnen Religionen die Menschen in den Tod begleiten. So konnten wir die Rituale der Religionen in der Kapelle des Waldfriedhofs präsentieren, und mit Kurzvor- Crêpes mit palmölfreien Produkten vom Claro Weltladen Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement 15
de. Silva Lieberherr, Fachfrau Landwirtschaft bei Brot für alle, stellte die Thematik Landgrab- bing für Palmölplantagen vor und zeigte auf, wie Schweizer Banken daran beteiligt sind. Die Schauspielerin Meryl Marty zeigte ein Theater- stück dazu und die Arbeitsgruppe «Brot für alle – Fastenopfer» stellte die Pflanzkisten-Aktion vor, die in einigen Kirchgemeinden und Pfarrei- en aufgegriffen worden ist. Anschliessend stell- ten der Claro Weltladen, Viva Natura und Littl’ Shop of Ethics palmölfreie Produkte vor, die man probieren konnte. Diese testeten die Oe- ME-Beauftragten Doris Brodbeck und Kan- ti-Klassen gerne. Dafür gab es dann in der Fas- tenzeit vor Ostern Rabattgutscheine, die von der OeME-Fachstelle zusammen mit Schülerinnen gestaltet worden sind. Das Gesuch beim Lotte- riefonds gab Ende Jahr einen Beitrag von 5‘000 Fr. für das Landwirtschaftsprojekt Anafae von Brot für alle in Honduras. HEKS Die beiden Gärten in Schaffhausen waren fast voll besetzt mit 20 eingeschriebenen Frauen, ihren Familien und mehreren Freiwilligen, die im Garten Tipps gaben und mit den Migrantin- nen Gespräche führten. Sieben Kirchgemeinden steuerten mit der besonderen Gartenkollekte K9827 rund 1400 Fr. an den Betrieb bei. Über die Flüchtlingstagskollekte kamen nochmals rund 4500 Fr. dazu. Gesuche an den Kanton und die Stadt ergaben zusätzliche einmalige Beiträ- 20 Teilnehmerinnen bei HEKS Neue Gärten Schaffhausen ge, die dringend benötigt wurden. Die HEKS-Projektleiterin Monika Wirz, die den Garten Niklausen betreut, führte auch im Win- terhalbjahr monatliche Treffen im Familien- zentrum am Kirchhofplatz durch, bei denen die Frauen Gartenwissen vermittelt bekamen. Der Garten in der Breite wurde von der Sozialdiako- nin Bea Graf von der Kirchgemeinde Steig be- gleitet. Der Kirchenrat unterstützte über das HEKS Soforthilfe im Südsudan, in Syrien und in Bangladesh (Überschwemmungen und Flücht- linge) im Umfang von Fr. 18000.00. Alternativen zu Palmöl beim Littl’ Shop of Ethics (veganer Laden) und bei Viva Natura (Bio-Fachgeschäft) 16
Mission 21 nen Sonntag und wurde als Gottesdienst im St. Kirchenrätin Marcelina Zürcher vertrat die Johann mit anschliessendem Kurzreferat und Schaffhauser Kantonalkirche an der Kontinen- eritreischem Essen in der Ochseschüür began- talversammlung Europa, die dieses Jahr junge gen. Der eritreisch-orthodoxe Chor begleitete Erwachsene ins Zentrum stellt, für die Missi- die Feier. Kurt Zubler von Integres informierte on21 einen internationalen Austausch organi- über die Situation in Eritrea. Auch die Konfklas- siert. Es wäre wünschenswert, zusätzlich auch se von St. Johann-Münster nutzte die Gelegen- eine junge Person von Schaffhausen aus dele- heit zum Austausch. Am Waldspieltag mit dem gieren zu können. An der OeME-Konferenz im Schaffhauser Ferienpass beteiligten sich wiede- November berichtete Fritz Weibel, Kirchge- rum auch Migrantinnen. Das Thema der Huge- meindeverantwortlicher von Mission 21, von notten interessierte die Kinder. Auf Initiative der seiner Reise nach Tansania und den dortigen Kunstpädagogin Yulanie Perumbadage aus Sri Projekten der Partnerkirche von Mission 21. Lanka fanden Malkurse im Steingutquartier statt für rund 35 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren Migration und Begegnung in zwei Altersgruppen statt. Die OeME-Beauf- In Zusammenarbeit mit den Schaffhauser Men- tragte unterstützte das Projekt bei der Budgetie- schenrechtstagen fand der Internationale Frau- rung und Finanzsuche. entag im HofAckerZentrum statt. Auf Wunsch der Migrantinnen traf man sich zudem monat- Schaffhauser Bettagsaktion lich zu einem «Frauentisch» in der Ochse- Marcelina Zürcher, Beringen schüür und nutzte dazu das Dialogheft «Grüe- 2017 wurde mit der Spendensammlung der Bet- zi». Die Frauen veranstalteten mit der Oe- tagsaktion Schaffhausen ein weiteres Bildungs- ME-Beauftragten Doris Brodbeck ein Ostertreffen projekt unterstützt. Dieses Mal ging es um und ein Kulturfest im Juni mit Live-Musik, Schulung von jungen Frauen und Mädchen in Tanzgruppen und Essen und ein Basteltreffen den Bereichen Gesundheit, Rechte, Umwelt, Se- für Weihnachtsdekoration. Der Menschen- xualität und Führung im ärmsten Land des rechtstag fiel dieses Jahr auf den 2. Advent, ei- amerikanischen Doppelkontinentes Amerika, Schaffhauser Bettagsaktion, v.l. Markus Broder, Alois Carnier, Suzanne Koradi, Daniel Frei, Eric De Pizzol, Barbara Häggi, Marcelina Zürcher (Präsidentin), Claudia Trutmann. Es fehlen im Bild: Bushra Buff, Duscha Heer, Johanna Tramer, Cornelia Egli und Doris Brodbeck (Foto) Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement 17
Haiti. Verantwortlich für das Projekt ist die Stiftung HORYZON, die Schweizer Entwick- lungsorganisation für Jugendliche (www.hory- zon.ch) in Zusammenarbeit mit den lokalen «Young Women’s Christian Association» (YWCA) und «Young Men’s Christian Associati- on» (YMCA). Durch die erlangten Kompetenzen und Fertigkeiten beeinflussen die ausgebildeten jungen Frauen ihr soziales Umfeld auf positive Weise. Dies kommt der ganzen haitianischen Gesellschaft zugute. Jährlich werden rund 1500 sozial und wirtschaftlich benachteiligte Mäd- chen und junge Frauen durch das Programm begünstigt. Das Projekt besteht bereits seit 2008 und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Auch dieses Jahr konnte die Arbeitsgruppe mit der Standaktion, den Kollekten in den Gottes- diensten und ausführlicher Medienarbeit in Zeitung, Radio und Schaffhauser Fernsehen ei- nen ansehnlichen finanziellen Zustupf zur Un- terstützung der wichtigen Arbeit leisten. Der Stand der Einnahmen betrug am 28.02.2018 Fr. 67221.10. Impuls zum Weltgebetstag im HofAckerZentrum: Vivianne Walther, Weltgebetstag im Kanton Schaffhausen Musik aus den Philippinen Sonja Scheuermeier, Büsingen Weltgebetstag 2017 aus den Philippinen Anschliessend arbeiteten die Frauen in fünf Zur Vorbereitung des Weltgebetstages 2017 ver- verschiedenen Gruppen. Gruppe 1 zur Kinderli- sammelten sich 50 Frauen aus dem ganzen turgie, Gruppe 2 u.3 zu den Bibeltexten, Gruppe Kanton und der näheren Umgebung im Hofa- 4 zum Thema Gerechtigkeit und Gruppe 5 ckerZentrum Buchthalen. Frauen aus den Phil- machte sich Gedanken zum Titelbild. Die Er- ippinen waren die Verfasserinnen der Liturgie gebnisse der fünf Gruppen zum Hauptthema zum Thema: »Bin ich ungerecht zu euch?» Mit Gerechtigkeit wurden gesammelt und in die der Wahl des Bibeltextes Math. 20, 1-16 « Ein Feier der Liturgie eingebracht. Gutsbesitzer sucht Arbeiter, um seinen Wein- Mit dem Weltgebetstagslied endete der Nach- berg zu besorgen» zeigen die Frauen aus den mittag. Philippinen, wie wichtig ihnen gerechtes Ver- halten in ihrem Land ist. Sie informieren in der Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein Liturgie über die herrschende Korruption und Eva Gysel, Wilchingen ebenso über den sexuellen Missbrauch von Unser Verein unterstützt wie eh und je Kirchen Frauen und Mädchen. und Kirchgemeinden in der Diaspora im In- Mit dem projizierten Titelbild und dem Lied « und Ausland, z.B. die Kirchgemeinde Bellinzo- Komm in den Kreis» wurden die Frauen be- na, das Sozialzentrum Cerignola der Waldens- grüsst und zum Singen des Liedes eingeladen. erkirche in Apulien, Italien, das reformierte Ju- Das Land mit den 7107 Inseln und Inselchen gendhaus in Kistofán in Ungarn (für eine wurde mit einer Präsentation und den dazu ge- dringende Renovation). hörenden Texten vorgestellt. Im Plenum wur- Mit einem Portrait und einem Werbeblatt mit den Ideen vorgestellt, wie man die Liturgie fei- Einzahlungsschein in der Juni-Ausgabe des ern könnte, auch wurden die vorgeschlagenen Kirchenboten machten wir auf unsern seit 175 Lieder eingeübt. In der Z‘vieri Pause konnten Jahren existierenden (etwas vergessen gegan- die Teilnehmerinnen Spezialitäten aus den Phi- genen) Verein aufmerksam. In Vorbereitung ist lippinen probieren. die Mitgliederversammlung vom 23. Juni 2018, 18
erweitert wird sie mit einem (Nach-) Fest zum tere Menschen für die Arbeit im Vorstand zu ge- 175 Jahr-Jubiläum am 24. Juni. Dazu werden die winnen. Dass dies nicht nur ein internes Vereinsmitglieder, begünstigte Kirchgemeinden kantonales Problem ist, wird immer wieder und Partnerkirchen sowie die städtischen deutlich bei der jährlich stattfindenden Konfe- Kirchgemeinden Schaffhausen zum Festgottes- renz der Bibelgesellschaft-Präsidien, die in der dienst in die Zwinglikirche eingeladen. Regel bei der Schweizerischen Bibelgesellschaft in Biel zusammenkommen. Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende und Wir freuen uns, wieder einmal das Musical-Pro- Ausländer jekt «Hoffnungs-Schimmer» unter der Haupt- Marcelina Zürcher, Beringen leitung von Pfrn. Britta Schönberger finanziell Wir unterstützen weiterhin die Rechtsbera- unterstützen zu dürfen und hoffen, dass Men- tungsstelle für Asylsuchende und Ausländer schen auf diese Weise eingeladen werden, sich Schaffhausen mit einem namhaften jährlichen neu mit den alten Inhalten der Bibel auseinan- Beitrag. derzusetzen und sie mit einer biblischer Erzäh- Auch wenn inzwischen die Asylgesuche ge- lung (Mk 10,46-52) neu in Kontakt zu bringen. samthaft wieder zurückgegangen sind, ist der Beratungs- und Begleitungsbedarf im Asyl- 2.7 Kirchliche Medienarbeit und im Ausländerwesen nach wie vor sehr hoch. Die Rechtsberatungsstelle finanziert sich zu ei- Kommunikationskommission nem wesentlichen Teil aus Beiträgen der evan- Doris Brodbeck, Schleitheim gelisch-reformierten Kantonalkirche und des Zu den Sitzungen konnte die Marketingfachfrau privaten Trägervereins, nebst Beiträgen vom Marina Furrer neu begrüsst werden. Heinz HEKS und dem SAH (Schweiz. Arbeiter Hilfs- Brauchart wurde als Mr. Eintritt verabschiedet. werk) und der katholischen Landeskirche. Wir Als Nachfolge tritt Kurt Müller in die Lücke, unterstützen damit sehr wichtige Integrations- später will auch Matthias Koch mitwirken. Bei und Aufklärungsarbeit, die uns allen in unse- einer Sitzung waren Johanna Tramer als Mit- rem Kanton und in unserem Land, aber lang- glied der Redaktionskommission des Kirchen- fristig auch allen rückkehrenden Flüchtlingen boten und Adriana Schneider als Kirchenboten- und ihrer Heimat nützt. redaktorin dabei. Wir schauten uns das Inter- netportal www.kirchenbote-online.ch an und Schaffhauser Bibelgesellschaft überlegten uns, dieses beim Neustart von www. Wolfram Kötter, Schaffhausen ref-sh.ch miteinzubinden. Die Kommission Im Mittelpunkt der Arbeit der Schaffhauser Bi- kommentierte auch den neu gestalteten Ge- belgesellschaft stand im letzten Jahr im Rah- schäftsbericht, der auch auf thematische Artikel men des Reformationsjubiläums eine Drei- des Kirchenboten zurückgreifen konnte. Die fach-Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Neugestaltung der Homepage www.ref-sh.ch Stadtbibliothek der Stadt Schaffhausen, der und die Geschenkkartenaktion wurden vorbe- Freikirche der Siebenten-Tage-Adventisten in reitet. Die Facebook-Gruppe «reformiert kom- Herblingen und der Bibelgesellschaft in der mentiert», bestehend aus Stefan Leistner Zwinglikirche. Unter dem Titel: «500 Jahre Re- Baumgardt, Werner Näf und Doris Brodbeck traf formation – Ausstellungen zur Bibel» waren sich einmal zu einer Standortbestimmung und die Ausstellungen: «Die Bibel – Erbe der stellten fest, dass die Gruppe gut läuft. Im Be- Menschheit», «Kinderbibel – damals, heute, richtsjahr wurden rund 50 Beiträge gepostet morgen» und «Die Bibel und die Reformati- und kommentiert. Die Gruppe erreicht rund 175 on» zu sehen. Die Resonanz auf diese Ausstel- Mitglieder. Sie teilt Denkanstösse zur Entwick- lungen war eher verhalten, was uns wieder ein- lung von Kirche und Glauben und diskutiert mal mehr gezeigt hat, wie schwierig der Um- Medienberichte dazu. gang mit der Bibel in der heutigen Zeit geworden ist. In ganz anderer Weise zeigen sich diese Schwie- rigkeiten, als es dem Vorstand trotz verschie- denster Anstrengungen nicht gelungen ist, wei- Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement 19
Ökumenische Kommission für Medienarbeit Internetbeauftragter OeKM Werner Näf, Gächlingen Doris Brodbeck, Schleitheim Die Pastorationsgemeinschaft Trasadingen, Os- Die Kommission traf sich viermal, um Themen terfingen, Wilchingen verwaltet neu Veranstal- für die Unterwegssendungen bei Radio Munot tungen und Raumbuchungen über ref-sh.ch bei zusammenzutragen und neue Freiwillige für die unverändert kleinem Internetauftritt – die Sendegefässe vorzuschlagen. Auf Ende Jahr trat Werkzeuge von ref-sh.ch können auch teilweise die langjährige Kassierin Mona Wild zurück. genutzt und somit differenziert eingesetzt wer- Die prämierten Geschichten aus dem Wettbe- den. 31 Webportale (selbständige Internetauf- werb wurden zu den Festtagen aufgezeichnet tritte im ref-sh.ch-Regiosystem) sind inzwi- und ausgestrahlt. Es entstand daraus auch eine schen aktiv. Die Zugriffszahlen auf ref-sh.ch CD mit Festtagsgeschichten, die bei Swoop.ch in wachsen kontinuierlich Jahr für Jahr. Schaffhausen vervielfältigt werden konnte. 350 Die Koordinatoren für die Kirchgemeinde-Por- CDs wurden den Kirchgemeinden der beteilig- tale haben mit dem Herkunfts-Masterpasswort ten Landeskirchen und Freikirchen als Ge- erweiterte Möglichkeiten für die Verwaltung der schenk verteilt zum Weitergeben. Sie enthalten Inhalte bekommen. Eine neue Übersichtsseite Geschichten zu Weihnachten, aber auch zu Os- für die Newsletter einer Kirchgemeinde erleich- tern, Auffahrt und Pfingsten. Sie können auch tert den Zugang zu diesem wichtigen Kommu- unter www.schaffhauserkirchen.ch gehört wer- nikationskanal. Für die interne Planung und den. Organisation werden aktuell über 450 geschütz- Das Schaffhauser Fernsehen hat im Herbst ein te Projektseiten eingesetzt. Mehrere neu einge- neues Studio im Haus der Schaffhauser Nach- richtete automatische elektronische Kalender richten bezogen und den Webauftritt erneuert. erleichtern die Terminpflege auf dem Handy. So wurde auch der «Opener» (Vorspann) für Dörflingen hat seine Mitgliederverwaltung di- den «Gedanken am Wuchenänd» in Zusam- gitalisiert und in die zentrale Datenbank integ- menarbeit mit den TV-Sprechenden neu konzi- riert, auf der schon die gemeinsame Liste der piert: Eine Filmkamera gleitet per Drohne über Wahlkirchgemeinden läuft. Weitere Gemeinden das Wasser der Rheins und blickt dann über der interessieren sich für den Pilotbetrieb und wer- Stadt in die Abendsonne. Der Hintergrund für den im Folgejahr einsteigen. die Sprechenden wurde ebenfalls umgestaltet. Mit Konsultationen und einem Workshop hat Zwei Streifen sollen mehr Tiefenwirkung er- die Vorprojektgruppe den Neustart von ref-sh. zeugen. Auf kirchliche Bezüge wird bewusst ch abgeklärt. Die Synode hat dem daraus fol- verzichtet. Die Kosten für den neuen Auftritt genden Projekt zugestimmt. Es wird im Folge- übernahm das Fernsehen. jahr umgesetzt. Die Kirchgemeinden werden die Möglichkeit haben, ebenfalls ein Redesign ihres Internetauftritts durchzuführen. Kommunikationskommission: v.l. Felix Ott, Michèle Wiehler, Marina Furrer, Doris Brodbeck (Kommunikation), Werner Näf (Internet), Kurt Radio- und TV-Sprechende bei Radio Munot Müller (Mr. Eintritt) 20
Glauben und Wissen miteinander teilen 3. Bildung 3.1 Kirchlicher Unterricht Unterricht an den Sonderschulen Schaffhausen Religionsunterricht Heilpädagogische Fachstelle Katechetik Schulen Sandacker und Granatenbaumgut Barbara Erdmann, Buchberg-Rüdlingen Susanna Leu, Wil / Rita Wegmüller, Ramsen Das Team der Fachstelle Katechetik traf sich im Das erste halbe Jahr verlief spannend mit unse- Berichtsjahr zu sieben Sitzungen. rer Geschichte «Tomate». Wir spielten und er- Ein Schwerpunkt umfasste das Weiterbildungs- lebten, wie schnell über jemanden falsche Aus- gesuch mit Reglement für Katechetinnen sowie sagen die Runde machen können. deren Spesenregelung in Kirchgemeinden und Vor allem wenn die Person nicht so aussieht wie heilpädagogischen Schulen. Ein weiterer war alle anderen. Ein interessantes Thema gerade der Anstellungsmustervertrag für Katechetin- mit unseren Schülern. Wir haben viel voneinan- nen. der profitieren können. Beschäftigt haben uns auch Anfragen zur Orga- Zum Thema-Abschlussfest feierten wir mit der nisation und der Klassengrösse im Dritt- und ganzen Schule Crêpes-Fest für Alle während der Viertklassunterricht sowohl in Kirchgemeinden grossen Pause. als auch in den heilpädagogischen Schulen. Susanna Leu nahm damit auch Abschied vom In der «Arbeitsgruppe Revision des Dekrets» Sandacker-Schulhaus. Ihre Oberstufen-Klasse (AG Dekret) haben wir uns im Berichtsjahr zu wird nun von den beiden Katechetinnen über- acht Sitzungen getroffen und die Überarbeitung nommen, die schon dort eine Mittelstu- des «Dekrets über die kirchliche Unterwei- fen-Klasse führen. sung» abgeschlossen sowie der Synode zur Ab- Das neue Schuljahr einfädeln heisst: mit Leh- nahme vorgelegt. Leider ist das revidierte De- rern, Eltern, Schulleitern und Kolleginnen das kret an der ordentlichen Wintersynode wegen Gespräch suchen; herausfinden, welche Schüler verschiedenen Meinungsäusserungen und der wann Zeit haben, welche Klassenzusammen- fortgeschrittenen Zeit nicht abgenommen, son- setzungen für den Religions-Unterricht mög- dern auf die nächste Synode vertagt worden. lich sind, welchen Raum wir benützen können, Die Fachstelle pflegt den Kontakt mit interkan- ob evtl. ein neuer Schüler noch zusätzliche Un- tonalen Gremien im Bereich der Katechetik, na- terstützung durch eine Assistenzperson braucht, mentlich mit der rpf (religionspädagogisches die ihn schon kennt. Oft geht es bis zu den Fachgremium der Deutschschweiz) und den Herbstferien, bis alles geklärt und eingewöhnt Kantonalen Fachstellen im Bereich des Fiire mit ist. de Chliine. Die einen Klassen haben sich den Rhythmus und die Feste des Kirchenjahres genauer angeschaut Kirchenrätliche Kommission für Unterweisung und diese durchlebt. (KKU) Andere haben sich in das Leben von Abraham Gabriele Higel, Neuhausen am Rheinfall und Sara vertieft, mitgelebt und sich mitgefreut, Ende des Jahres 2016 ist die langjährige Kom- dass sich das Vertrauen auf Gott lohnt und er missionsvorsitzende Beatrice Heieck zurückge- sein Versprechen schlussendlich wirklich erfüllt. treten. Bisher konnte keine Nachfolge gefunden Da viele der Unti-Klassen im heilpädagogischen werden und die Fachstelle Katechetik übernahm Bereich ökumenisch geführt werden, ist es hilf- ad interim den Vorsitz. Die fünf Mitglieder ha- reich und wertvoll, wenn Weiterbildungsange- ben sich im Berichtsjahr zu einer Sitzung ge- bote gemeinsam als Team besucht werden kön- troffen. Es wurde über drei Unterrichtbesuche, nen. So ist es möglich, gleich vor Ort über eine über mehrere telefonische Nachfragen sowie sinnvolle Umsetzung des Gehörten im Bezug über ein neues Unterrichtsmodell (stufenüber- auf die eigenen Unti-Klassen zu diskutieren greifend, projektbezogen) berichtet. und zu planen. Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Bildung 21
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