Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates - ref. Kirche Kanton ...

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Geschäftsbericht
2017 des Kirchenrates
Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates
    der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen

                             PERF ORM ANCE

                                    neutral
                                 Drucksache
    No. 01-18-475155 – www.myclimate.org
    © myclimate – The Climate Protection Partnership

    Titelbild: 	Martin Harzenmoser alias Hans Stockar (1490 – 1556) auf seiner
                 Reformations-Stadtführung

    Bildnachweise: 	Gemäss Angabe beim Foto, zvg = zur Verfügung gestellt,
                     übrige von Doris Brodbeck, Kommunikationsbeauftragte

    Gestaltung und Druck:                              Kuhn-Druck AG, Neuhausen am Rheinfall

2
Inhalt
Geld und Heil oder «Zeit ist Geld»                                                                    6

1. Jahresrückblick                                                                                    8

2. Engagement                                                                                         9

   2.1 Seelsorge                                                                                      9
   Kantonsspital                                                                                      9
   Psychiatriezentrum                                                                                 9
   Palliative Care                                                                                    9
   Notfallseelsorge                                                                                  10
   Gefängnisseelsorge                                                                                10
   Gehörlose                                                                                         10
   Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung                                                 11

   2.2 Fremdsprachen                                                                                 11
   Eglise évangélique reformée de langue française de Schaffhouse                                    11
   Chiesa Valdese di lingua italiana Schaffhausen                                                    13

   2.3 Sozialdiakonie                                                                                14
   Beratungsangebote                                                                                 14

   2.4 Kirchen im Dialog                                                                             14
   Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH                14

   2.5 Religionen im Dialog                                                                          14
   Weltanschauungsfragen und Religionen                                                              14
   Interreligiöser Dialog                                                                            15

   2.6 Ökumene, Mission, Entwicklungszusammenarbeit OeME                                             15
   OeME-Kommission                                                                                   15
   Schaffhauser Bettagsaktion                                                                        17
   Weltgebetstag im Kanton Schaffhausen                                                              18
   Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein                                                            18
   Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende und Ausländer                                              19
   Schaffhauser Bibelgesellschaft                                                                    19

   2.7 Kirchliche Medienarbeit                                                                       19
   Kommunikationskommission                                                                          19
   Ökumenische Kommission für Medienarbeit OeKM                                                      20
   Internetbeauftragter                                                                              20

                                                          Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Inhalt   3
3. Bildung                                                                21

       3.1 Kirchlicher Unterricht                                             21
       Fachstelle Katechetik                                                  21
       Kirchenrätliche Kommission für Unterweisung (KKU)                      21
       Unterricht an den Sonderschulen Schaffhausen                           21
       Didaktisches Zentrum                                                   23

       3.2 Kinder- und Jugendliche                                            23
       Kommission für Kind und Jugend                                         23
       Jugendkredit                                                           23
       Kantonaler Sonntagsschulverband                                        23

       3.3 Konferenzen                                                        23
       Kind und Jugend: Kirchenspiel zum Ausleihen                            24
       Entwicklungszusammenarbeit OeME: Mission hilft!                        24

       3.4 Bildungsangebote                                                   24
       Frauenkommission                                                       24
       Theologiekurs                                                          25
       Bibelseminar                                                           25

    4. Personal                                                               26

       4.1 Pfarrkonvent                                                       26
       Ordination                                                             26
       Studienurlaub                                                          26
       Weiterbildungen kirchliche MitarbeiterInnen                            28
       Mentorate                                                              29
       Vikariate                                                              29
       Kolloquien                                                             29

       4.2 Diakoniekonvent                                                    29

       4.3 Katechetinnen                                                      30

       4.4 OrganistInnen                                                      30

    5. Entscheidungsträger                                                    32

       5.1 Synode (Kirchenparlament)                                          32
       Sommersynode 22. Juni 2017, Kirchgemeinde Lohn-Stetten-Büttenhardt     32
       Wintersynode, 22. November 2017, Kirchgemeinde Buchberg-Rüdlingen      33
       Pendente Aufträge                                                      35

       5.2. Kirchenrat und Fachstellen                                        35

       5.3. Kirchgemeinden: Struktur der Zusammenarbeit                       37

       5.4 Änderungen im Rechtsbuch der Kantonalkirche                        38

       5.5 Vertretung der Kantonalkirche nach aussen                          39
       Konferenz der Kirchenpräsidien und Ostschweizer Kirchenratspräsidien   39

       5.6 Delegationen des Kirchenrates und der Synode                       39

4
5.7 Internetadressen:                                                                             41
   Weitere (Deutsch-)Schweizerische Institutionen:                                                   41
   Schaffhauser Partnerinstitutionen:                                                                41

6. Namen und Adressen                                                                                42

   6.1 Kommissionen und Beauftragte der Synode                                                      42

   6.2 Rekurskommission                                                                             42

   6.3 Präsidien                                                                                     43

   6.4 Pfarrpersonen                                                                                44

   6.5 Vermittlungsstelle für Pfarramtliche Stellvertretungen                                       45

   6.6 Sozialdiakonie                                                                               45

   6.7 Katechetinnen                                                                                45

7. Finanzielle Mittel                                                                               46

   7.1 Erläuterungen zur Jahresrechnung 2017 der Zentralkasse                                       46

   7.2 Erfolgsrechnungen und Bilanz der Zentralkasse                                                47
   Kommentar zur Erfolgsrechnung der Zentralkasse nach Kostenarten                                   47
   Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2016 nach Kostenarten                                           48
   Kommentar zur Bilanz der Zentralkasse per 31.12.2016                                              51
   Bilanz der Zentralkasse per 31.12.2017                                                            52
   Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2017 nach Kostenstellen                                          54
   Zusammenfassung Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2017 nach Kostenstellen                          59
   Anhang Beiträge nach Kostenstellen                                                               60
   Anhang Kollekten (Erfolgsrechnung nach Kostenstellen 2017)                                        63
   Fonds zur Unterstützung ausserordentlicher kirchlicher Aufgaben im Kanton Schaffhausen 64

   7.3 Kirchenbote                                                                                  65

   7.4 Schaffhauser Bettagsaktion «Hoffnung für Mädchen und junge Frauen in Haiti»                  66

   7.5 Rechnung zur Kenntnisnahme: PK-Abrechnungsstelle der Zentralkasse                            67

   7.6 Anträge                                                                                      68
   Bericht und Antrag der Geschäftsprüfungskommission                                               68
   Anträge des Kirchenrates                                                                         68
   Revisionsbericht                                                                                 69
   Revisorenbericht der Nebenbuchhaltungen                                                           70

8. M
    itgliederstatistik und kirchliche Handlungen                                                    71

9. Bevölkerung und finanzielle Leistungen der Schaffhauser Kirchgemeinden im Jahr 2017              72

                                                          Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Inhalt   5
Vorwort von Frieder Tramer Kirchenratspräsident

    Geld und Heil oder «Zeit ist Geld»
    Es ist erstaunlich und nach wie vor erfreulich, wie vielfältig auch in unserem
    Kanton das Reformationsjubiläum auf Resonanz stösst. Aber stösst auch
    das, was 1517 die umwälzenden Ereignisse in Gang brachte, heute noch auf
    Resonanz?

    Frieder Tramer, Kirchenratspräsident

    Luther hatte mit dem Ablass ein zentrales Heil-      lich umkehrbar. Money is time! Und plötzlich
    sangebot der damaligen Kirche in Frage ge-           taucht der scheinbar so mittelalterliche Brauch
    stellt. Die Kirche verstand sich als Heilsanstalt,   in modernem Gewand wieder auf. Wer darauf
    die ähnlich wie eine Kreditanstalt gegen ent-        vertraut – und weite Teile unseres Zusammen-
    sprechende Buss-Leistungen ein kostbares Gut         lebens und unserer Kultur bauen auf diesen Zu-
    vermitteln konnte. Zunächst waren die Buss-          sammenhang – traut sich zu, kraft des Geldes
    leistungen religiöser Natur. Mit guten Taten,        Zeit zu erwerben. Das ist ungeheuer verlockend.
    Gebeten, Wallfahrten, Stiftungen konnte man          Denn es macht den Tod verhandelbar. Einziger
    Anteil am geistigen Schatz der Kirche haben. Im      Unterschied zum Mittelalter: damals kaufte
    15. Jahrhundert war daraus ein religiöser Han-       man sich Heil im Jenseits durch Verkürzung der
    del geworden: mit Geld konnte man sich Antei-        Zeit im Fegefeuer. Heute kauft man sich Le-
    le am Heil verbriefen lassen.                        benszeit im Diesseits und so Verlängerung der
    Auf den ersten Blick scheint so eine Kommerzi-       Zeit zum Glück.
    alisierung des Heils ziemlich seltsam. Die Ver-      Der Fokus war damals und ist heute ganz auf
    bindung von Heil und Geld allerdings ist aktu-       die Leistungsfähigkeit des Menschen gerichtet.
    eller denn je. Am einfachsten lässt sich das an      Auch hier ist uns das Mittelalter näher, als man
    dem Satz «Zeit ist Geld» erklären. In einer          annehmen würde: der Mensch in seinem natür-
    ökonomisch geprägten Welt ist der Satz natür-        lichen Selbstverständnis findet Anerkennung:

6
Ich bin für mich selbst verantwortlich. Ich kann    Nur wer das Heil oder den Sinn oder die Erfül-
etwas aus mir machen. Unsere Zeit und Kultur        lung seines Lebens Gott anvertrauen kann, hat
ist geprägt von dem Streben nach Selbst-Ver-        Aussicht, als freier Mensch zu leben.
wirklichung.                                        An dieser Stelle folgten schon damals auch pro-
Als Mönch hatte Luther gefragt: Wie bekomme         gressive Leute wie z.B. Erasmus von Rotterdam
ich einen gnädigen Gott? Und kam je länger je       Luther nicht. An dieser Stelle stehen wir auch
klarer zu der Gewissheit: schon die Frage ist       heute als Kirche der Reformation im Wider-
falsch gestellt. Denn in der Beziehung zu Gott
ist der Mensch nicht Handelnder, sondern im-
mer Empfangender. Und darum ist auch Heil           Als Kirche der Reformation stehen
nicht anders zu haben denn gratis. Mit dieser       wir im Widerspruch zu Vielem
einfachen, aber radikalen Bestimmung des
Menschen im Verhältnis zu Gott und zum Heil
wurde die Kirche als Heilsanstalt überflüssig.      spruch zu Vielem, was als Grundlage von Glück
Wenn Gott das Heil gratis verteilt, kann keine      und Erfolg gilt.
Anstalt den Erwerb des Heils regeln.                Drei Thesen aus Luthers Ablass-Thesen lauten:
Für unsere Zeit formuliert heisst das: der          62. Der wahre Schatz der Kirche ist das aller-
Mensch muss den Sinn seines Lebens nicht            heiligste Evangelium von der Herrlichkeit und
selbst schaffen. Er ist frei von dem Druck, sich    Gnade Gottes.
oder sein Glück zu machen. Er muss auch sein        63. Dieser ist zu Recht allgemein verhasst, weil
Dasein nicht durch Werte oder Zwecke rechtfer-      er aus Ersten Letzte macht.
tigen. Er/sie kann einfach da sein. Und dieses      64. Der Schatz des Ablasses jedoch ist zu Recht
Recht kommt jedem Menschen zu. Unabhängig           außerordentlich beliebt, weil er aus Letzten
davon, ob er ein wertvolles Element unserer         Erste macht.
Gesellschaft ist oder eher Geld kostet wie alte,    Die Logik des Ablasses ermächtigt die Starken,
gehandicapte oder auch straffällig gewordene        die Vermögenden. Das geniesst auch heute
Menschen. Reformatorischer Glaube hält den          weitverbreitete Akzeptanz.
Versuch, «sein eigener Herr zu sein» für illu-      Die Logik des Evangeliums ermächtigt die Mit-
sorisch, ja für gefährlich. Wer sein eigener Herr   tellosen, und zwar die Mittellosen in geistlicher
zu sein versucht, wird sein eigener Knecht sein.    und materieller Hinsicht!
                                                    Vielleicht brauchen wir als Christinnen und
                                                    Christen heute nicht so viel Mut wie damals die
                                                    reformatorisch Gesinnten. Aber eine Kirche, die
                                                    so der Reformation verpflichtet bleibt, muss
                                                    auch heute mit Widerspruch und Ablehnung
                                                    rechnen.

                                                         Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Vorwort   7
1. Jahresrückblick
    7. Januar           Kommunikationskonferenz «Neustart Homepage»             Kapitel 3.3

    17. Januar          Kulinarisch-politischer Impulsabend: Landgrabbing       Kapitel 2.6

    1. März-16. April   Passionszeit: ökumenische Sammlung Brot für alle        Kapitel 2.6

    3. März             Weltgebetstag: Philippinen                              Kapitel 2.6

    8. März             Internationaler Frauentag, HofAckerZentrum Buchthalen   Kapitel 2.6

    6. April            Konferenz Kind und Jugend: «Kirchenspiel»               Kapitel 3.3

    25. Mai             Zelgli-Gottesdienst mit Eröffnung des Täuferwegs

    Juni                Wanderexkursionen: Hugenotten- und Waldenserweg

    17. Juni            Kulturfest im HofAckerZentrum                           Kapitel 2.6

    22. Juni            Sommersynode in Lohn-Stetten-Büttenhardt                Kapitel 5.1

    22. Juli            Eritreisch-orthodoxes Gemeindefest in der Steigkirche   Kapitel 2.6

    9. August           Waldspieltag: Hugenottenweg mit Ferienpass SH           Kapitel 2.6

    10. August          Täuferweg über den Randen mit Ferienpass SH             Kapitel 2.6

    2. September        Kantonaler Konftag in der Zwinglikirche                 Kapitel 3.2

    13. September       Gartenfest bei HEKS Neue Gärten Schaffhausen            Kapitel 2.6

    16. September       Schaffhauser Bettagsaktion: Mädchenbildung Haiti        Kapitel 2.6

    16. September       Tag des Friedhofs mit Interreligiösem Dialog            Kapitel 2.5

    8. November         Interrel. Dialog: Friedensbaum pflanzen in der Breite   Kapitel 2.5

    18. November        OeME-Konferenz: Mission hilft!                          Kapitel 2.6

    Mitte November      Weihnachtsgeschichten-CD produziert                     Kapitel 2.7

    22. November        Wintersynode in Buchberg-Rüdlingen                      Kapitel 5.1

    31. November        Reformationsjubiläum mit Thesenanschlag

    10. Dezember        Menschenrechtstag mit Feier im St. Johann               Kapitel 2.6

8
Für Andere und mit Anderen

2. Engagement
2.1 Seelsorge                                      von ambulanten oder ehemaligen PatientInn-
                                                   nen. Im Wechsel mit den Katholiken fanden 52
Kantonsspital                                      Gottesdienste im Psychiatriezentrum statt. Bei
Andreas Egli, Schaffhausen                         Todesfällen wurden immer wieder klinikinter-
Die regelmässigen Besuche des Spitalseelsor-       nen Abschiedsfeiern durchgeführt. Auf den
gers auf den Pflegestationen (aufsuchende Seel-    Akutstationen wurde jede Woche eine Litera-
sorge) führen auch dazu, dass vermehrt Anfra-      tur- und Gesprächsgruppe angeboten. Auf allen
gen von einer Station für eine bestimmte Person    Stationen wird das Angebot immer wieder an
kommen (angeforderte Seelsorge). Daneben           die Bedürfnisse der PatientInnen und der Stati-
liegt bei der Spitalseelsorge die Aufgabe, die     onen angepasst. So bildete das gemeinsame
Spitalbesuche der Gemeindepfarrer/innen ad-        Singen einen Schwerpunkt im Geriatrie- und
ministrativ zu unterstützen. Zum zweiten Mal       Langzeitbereich im letzten Jahr.
machte eine Schaffhauser Theologiestudentin
ein Praktikum in der Spitalseelsorge (Seelsor-     Palliative Care
geübung). Die beiden Übergangspflege-Statio-       Wolfram Kötter, Schaffhausen
                                                   Für das Berichtsjahr 2017 gibt es vier Mitteilun-
                                                   gen weiterzugeben, die das letzte Jahr geprägt
                                                   haben:
      Sitzwache bei 32 Patientinnen
                                                   Gestiegen ist die Sensibilität für das Arbeitsge-
      und Patienten
                                                   biet «Palliative Care» im Kanton durch die ge-
                                                   plante Umsetzung der kantonalen Strategie.
nen, die sich seit der Schliessung des Pflege-     Dies zeigt sich zum einen darin, dass die Seel-
zentrums (Nov. 2016) im Kantonsspital befin-       sorger des Kantonsspitals im letzten Jahr ange-
den, werden von Pfarrer Wolfram Kötter             fragt wurden, bei der Ausbildung der Pflege-
seelsorgerlich betreut. Unter anderem von die-     kräfte im Bereich Palliative Care auf Kantonse-
sen Stationen kamen mehr Patientinnen und          bene in der Leitung der Kurse mitzuarbeiten.
Patienten zum Gottesdienst, so dass die Frei-      Übernommen haben diese Aufgabe sowohl für
willigen des Abholteams stark gefordert waren.     die Ausbildung auf dem A2- als auch auf dem
Die Freiwilligen der «Sitzwache der Spitalseel-    B1-Niveau die Seelsorger Ingo Bäcker und ich.
sorge» leisteten 94 Einsätze bei 32 Patientin-     Deutlich wurde bei den Lehrveranstaltungen
nen und Patienten, insgesamt 408 Stunden           zum anderen, dass die Vernetzung von Kirche
(26 % mehr als im Vorjahr). Verstärkung erhielt    bzw. Kirchgemeinden zu den Pflegebereichen
die Gruppe erneut durch 7 Personen, die 2016       (häusliche Pflege durch Spitex oder private An-
den Palliative-Care-Lehrgang «Passage» beim        bieter und Alters- und Pflegeheime) durch ge-
Roten Kreuz Schaffhausen absolviert hatten.        genseitige Kontakte deutlich verbessert werden
                                                   kann.
Psychiatriezentrum                                 Die Frage der Zusammenarbeit zwischen den
Ariane Van der Haegen                              Kirchgemeinden und den Pflegeeinrichtungen
Im Psychiatriezentrum arbeitet Pfarrerin Ariane    war deswegen ein Tagesordnungspunkt auf
Van der Haegen mit einem Pensum von 55 %.          dem Pfarrkonvent im November. Meinerseits
Das ökumenische Seelsorgeteam wird ergänzt         wird das Gespräch zu den Pfarrkollegen und den
durch Josif Trajkov, der von der katholischen      Spitex-Leitungen gesucht, um Formen der Zu-
Kirche mit 30 % angestellt ist. Von reformierter   sammenarbeit zu intensivieren.
Seite wurden zwei Akut-, zwei geriatrische,        In Zusammenarbeit mit dem Verein palliati-
eine Rehabilitationsabteilung sowie die Ta-        ve-schaffhausen wurden konsequent Angebote
gesklinik betreut. Dazu kamen Begleitungen         im «Palliative Café» in der Zwinglikirche zu

                                                    Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement   9
den unterschiedlichsten Fragestellungen ange-       Kulturen. Auch die Vielfalt der Sprachen ist
     boten. Zwischen 7 und 70 Teilnehmenden zähl-        demnach gross. Die meisten von denen, welche
     ten die Verantwortlichen bei den Veranstaltun-      mich in ihre Zelle lassen, schätzen das Gespräch
     gen. Dieses Angebot wird auch in 2018 fortge-       und vor allem die gemeinsam verbrachte Zeit
     setzt werden.                                       selbst dann, wenn die Verständigung immer öf-
     Mit Freude und auch mit Spannung warten wir         ter auch auf nonverbaler Ebene – sprich, wenn
     auf die Umsetzung des kantonalen Konzepts,          nötig und möglich mit Händen und Füssen –
     die wesentlich in 2018 erfolgen soll. Verbunden     oder in beidseits nur rudimentär beherrschter,
     mit der Umsetzung stellen sich auch Fragen          gemeinsamer Fremdsprache – erfolgt. Dazu
     bzw. Aufgaben an die Kirchenleitung, wie zum        kommen all jene, welche ich seit Beginn meines
     Beispiel diese: die Umsetzung des kantonalen        Dienstes 1991 immer wieder einmal – gleichsam
     Konzepts sieht eine gewisse Anzahl von Hos-         so wie «Stammgäste» vor Ort antreffe. Seit
     piz-Betten in einem Pflegeheim vor. Sicherge-       Einführung des 24-Stunden-Schichtdienstes ist
     stellt werden sollte mit der Beauftragung zur       natürlich die Zahl der angestellten Betreuungs-
     Errichtung solcher Sterbebetten von der Kir-        personen und damit auch der technischen
     chenleitung die seelsorgerliche Betreuung die-      Massnahmen zur Verbesserung der internen Si-
     ser Personen und deren Familien in dieser ganz      cherung – auf unverändert engstem Raum –
     besonderen Situation.                               gestiegen. Zusammen mit allen Personen, die
                                                         seitens der Bewährungshilfe SH, an den monat-
     Notfallseelsorge                                    lichen «Singabenden» von der Heilsarmee, in
     Andreas Egli, Schaffhausen                          anwaltlichem oder medizinischem Auftrag
     Im Jahr 2017 wurde die Notfallseelsorge bei 12      usw., dort ein- und ausgehen, herrscht meines
     Ereignissen aufgeboten (im Vorjahr 10 Ereig-        Erachtens eine rege Betriebsamkeit im Kommen
     nisse). Bei 11 Ereignissen handelte es sich um      und Gehen. Ich danke dem Ev. ref. Kirchenrat
     Todesfälle, und es ging meist um die Betreuung      des Kantons Schaffhausen für das mir nach wie
     der Angehörigen in den ersten Stunden. Bei          vor entgegengebrachte Vertrauen. Meinem ka-
     zwei Ereignissen waren je zwei Notfallseelsor-      tholischen Kollegen, Ingo Bäcker, sowie dem
     ger im Einsatz. Das Aufgebot über den elektro-      Verwalter, Herrn Lorenz Ammann, und allen
     nischen Alarm der Schaffhauser Polizei (Konfe-      Aufsichtspersonen sei herzlich die gute Zusam-
     renzgespräch) hat sich etabliert. Das Notfall-      menarbeit verdankt.
     seelsorge-Team bestand Ende 2017 aus 6
     Personen (5 ref., 1 kath.). Aus dem ref. Team ist   Gehörlose
     ein Mitglied ausgetreten, ein weiteres Mitglied     Daniel Müller, Schaffhausen
     legte eine Pause ein. Zwei Personen sind neu        Sie sind mittlerweile ein fester und beliebter
     zum Team hinzugekommen (Pfarrerin Eva               Bestandteil des Jahresprogrammes der Gesell-
     Baumgardt und Pfarrer Wolfram Kötter). Sie          schaft der Gehörlosen Schaffhausen (GGS): Die
     haben am «Fachkurs für Care Givers» teilge-         gemeinsamen «Gottesdienste für Hörende und
     nommen, der am 15./16. März 2017 mit einer          Gehörlose».
     Gruppe von 13 Personen in Schaffhausen statt-       Im Berichtsjahr wurden wiederum sechs Got-
     fand, finanziert von der Dienststelle Bevölke-      tesdienste mit Gebärdensprachdolmetscherin
     rungsschutz des Kantons Schaffhausen. In Zu-        gefeiert, verteilt über den ganzen Kanton.
     kunft können Pfarrer/innen einzeln die Kurse in     So war man im ersten Halbjahr zu Gast in der
     psychologischer Nothilfe besuchen, die in           Kirchgemeinde Oberhallau, in Schaffhau-
     Schwarzenburg BE angeboten werden.                  sen-Buchthalen und genoss die wunderbare
                                                         Kulisse auf der Munotzinne beim ökumenischen
     Gefängnisseelsorge                                  Munotgottesdienst. Heiss war es dort oben an
     Beat Hächler, Trasadingen                           diesem Junimorgen! In der zweiten Jahreshälfte
     Im vergangenen Jahr habe ich – wie gewohnt          ging es weiter mit dem ökumenischen Gottes-
     seit Mai 1991 – regelmässige Besuche im Ge-         dienst in der Münsterkirche im Rahmen des Re-
     fängnis Schaffhausen gemacht. Ich treffe dort       formationsjubiläums und dem Besuch in der
     auf Frauen und Männer aus zunehmend mehr            Kirche Ramsen am Reformationssonntag. Der
     und verschiedenen Ländern Religionen und            Adventsgottesdienst in Buchthalen, der im Zu-

10
sammenhang mit der Weihnachtsfeier der GGS           «Wir versammeln uns zu Dir, Du grosser Gott»
steht, und in der Regel von Pfarrer Daniel Mül-      und geben uns danach reihum im Kreis die Hand
ler, der die gemeinsamen Gottesdienste organi-       um das «Shalom» weiterzugeben. Das ver-
siert, gehalten wird, musste unfallbedingt durch     traute Anfangs-Ritual macht merklich Freude,
einen Kollegen vertreten werden.                     bestärkt das Gefühl des Dazugehörens und gibt
Seit vergangenem Herbst sind die Angaben zu          Sicherheit. Dies tut uns Allen gut und ganz be-
den Gottesdiensten auch auf der neu erstellten       sonders auch den Männern und Frauen mit ih-
Homepage der Gesellschaft der Gehörlosen ab-
rufbar. Sie ist zu finden unter der Webadresse
www.ggsh.ch. Es findet sich da auch ein span-        15 bis 20 Teilnehmende an den Feiern
nender historischer Abriss von der «Gründung         im Ilgenpark
der kirchlichen Taubstummenpflege in Schaff-
hausen» bis zum «Weg zu Partnerschaft,
Gleichberechtigung und Integration». Die             ren unterschiedlichsten Behinderungen.
«Gottesdienste für Hörende und Gehörlose» ist        Mit unseren verschiedensten Sinnen haben wir
eines dieser auf Integration ausgerichteten Pro-     die Schöpfung wahrgenommen und Gott mit
jekte.                                               Singen und Klatschen dafür gedankt: wir haben
                                                     das Knacken von dürren Ästen, Vogelgezwit-
Menschen mit geistiger und mehrfacher                scher und Wasserrauschen gehört; Äpfel, Nüsse
Behinderung                                          und Birnen ertastet und geschmeckt beim Es-
Oekumenische Feier                                   sen; Schnittlauch, Zitronen und Pfefferminz
Ungarbühl Schaffhausen                               gerochen. Jeder Mensch ist wichtig für Gott, je-
Lotti Raidler, Thayngen                              der Mensch hat seinen Wert bei Gott. Dies wol-
Zusammen mit meiner katholischen Kollegin            len wir (meine katholische Kollegin und ich)
Gabriele Schnurrenberger finden monatlich die        sichtbar und spürbar machen, die gegenseitige
abendlichen Feiern statt. Wir sitzen in Kreis-       Wertschätzung soll unser gemeinsames Feiern
form und gestalten anschaulich in der Mitte auf      prägen und zu einem guten und wertvollen Er-
dem Tisch für die Bewohnerpersonen unsere je-        lebnis für alle der 15 bis 20 Teilnehmenden im
weilige biblische Geschichte. Für die ca. 8 bis 11   Ilgenpark machen.
Personen mit sehr unterschiedlichen Beein-
trächtigungen sind 1 bis 2 Betreuungspersonen        2.2 Fremdsprachen
anwesend.
Im ersten Quartal begleitete uns Jeremia. Mit        Eglise évangélique reformée de langue
allen Sinnen dabei sein und mal in die Rolle des     française de Schaffhouse
Jeremia schlüpfen, das ist was Besonderes!           Edith von Dach, Schaffhausen
Mit den Emmausjüngern stellten wir das Oster-        Auch in diesem Jahr versuchten wir, eine leben-
geschehen dar und gestalteten anschliessend          dige Kirche zu bleiben: Die vorgesehenen 15
die Geschichte: Jesus erscheint am See Geneza-       Gottesdienste fanden wie immer in der St. An-
reth.                                                na-Kapelle statt, einer davon in Rüdlingen ge-
Die Holzfiguren sind Jünger zum Halten, Grei-        meinsam mit der Église de Winterthur. Wir
fen, Anschauen und später ins «Tuchschiff» zu        freuen uns auf die gut besuchten Gottesdienste,
stellen. Mit passenden Liedern und Bildern sind      besonders diejenigen am Gründungstag und an
alle miteinbezogen und sind erwartungsvoll           Weihnachten, auf den Auftritt des Chœur Ro-
dabei. Es ist uns wichtig, dass jedes mit seinen     mand de Winterthur und die Filmnachmittage
Möglichkeiten dabei sein kann, sich wertge-          in den Wintermonaten. Zum guten Betrieb un-
schätzt und angenommen fühlt.                        serer kleinen Kirchgemeinde hat sich der Con-
                                                     seil de paroisse viermal zu Arbeitssitzungen ge-
Religiöse oekumenische Feiern im Ilgenpark           troffen.
Ramsen                                               Wir danken Ihnen im Voraus für Ihr Wohlwollen
Rita Wegmüller, Ramsen                               und auch dafür, dass Sie den Beitrag der Kanto-
Ganz persönlich willkommen sein und dazuge-          nalkirche erhöht haben.
hören: Jede Feier beginnen wir mit dem Lied

                                                      Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement   11
Für den Mitmenschen da sein

     Sie laden zum Gottesdienst ein, begleiten Menschen in
     den Spitalgottesdienst oder sitzen an Patientenbetten.
     Die Freiwilligen der Spitalseelsorge leisten ihre
     Einsätze ohne Aufhebens. Und aus verschiedenen
     Gründen.                                Adriana Schneider

     Jürgen Greh wirkt ruhig und freundlich. Man kann sich vor-
     stellen, dass die Patienten gut auf ihn reagieren, wenn er
     ein Krankenzimmer betritt. Das tut er zweimal im Monat
     jeden Freitag, wenn er im Kantonsspital Schaffhausen von
     Zimmer zu Zimmer geht, um die Menschen in den Gottes-
     dienst einzuladen. Jürgen Greh gilt als «alter Hase» im re-    Marlis Auer lässt sich als Sitzwache auf immer neue Menschen und
     formierten Gottesdienst-Einladungs-Team, schliesslich ist      Situationen ein (Foto: Peter Leutert)
     er seit dreissig Jahren dabei. Es sei eine schöne Aufgabe,
     sagt er. «Man kommt mit vielen ins Gespräch, erfährt von       le Patienten sind sehr froh, wenn sie den Gottesdienst be-
     ihrem Leben und von ihren Krankheiten.» Greh erzählt von       suchen können», begründet sie ihr Engagement. Und lässt
     eindrücklichen Begegnungen, auch mit Andersgläubigen           das so mit einem Lächeln stehen.
     und jungen Leuten. Der Grund, warum er das mache, sei          Die beiden Spitalseelsorger betreuen die Freiwilligen rund
     klar. «Ich interessiere mich einfach für Menschen und bin      um ihre Einsätze. Die Sitzwachen werden vom Seelsorge-
     gerne für sie da.» Die Aufgabe ist nicht nur ein Geben. «Ich   team im Spital oder vom Roten Kreuz ausgebildet. «Man
     bekomme auch viel zurück. Viele sind dankbar, wenn man         muss auf verschiedene Situationen vorbereitet sein», sagt
     Anteil nimmt.»                                                 Spitalseelsorger Andreas Egli, «und natürlich trifft man
     Wie Jürgen Greh sind unter der Leitung des reformierten        im Spital auch auf Menschen unterschiedlicher Glaubens-
     Spitalseelsorgers Andreas Egli und seines katholischen         richtungen.»
     Kollegen Ingo Bäcker rund neunzig Personen ehrenamt-
     lich im Spital Schaffhausen im Einsatz. Alle zwei Jahre        Herausspüren, was jemand möchte
     gibt es einen grossen Dankesanlass für die Freiwilligen.       Marlis Auer aus Ramsen hat an manchem Kranken- und
     Dieses Jahr fand das Nachtessen im Psychiatriezentrum          Sterbebett gewacht. «Man darf keine Berührungsängste
     Schaffhausen statt. Beat Frefel, Präsident der Kommissi-       mit dem Tod haben», sagt sie. Als schwierig empfindet sie
     on Klinikseelsorge, dankte den Anwesenden für ihr «un-         ihre Einsätze nicht. «Ich habe eine unbelastete Beziehung
     bezahlbares Engagement»: «Ihr seid für die Patienten ein       zum Tod und sehe dies als Chance, Erfahrungen zu sam-
     Gegenüber, das Trost und Begleitung spendet, das ist un-       meln.
     schätzbar wertvoll», sagte der reformierte Pfarrer. Diesem     Hilfreich dabei sei ihre langjährige Tätigkeit als Nacht-
     Dank schloss sich Kirchenrätin Sabine Dubach an.               wache im Altersheim. «Manche wollen reden, andere sind
     Tun, was nötig ist                                             nur froh, wenn jemand still bei ihnen sitzt und ihre Hand
     Die reformierten und katholischen Freiwilligen engagie-        hält», sagt sie. Bei älteren Menschen spiele der Glaube oft
     ren sich in verschiedenen Teams: Im Gottesdienst-Einla-        eine Rolle. «Viele freuen sich, wenn ich Psalmen oder Lied-
     dungs-Team, dem Gottesdienst-Abhol-Team, dem Team              texte lese.» Sitzwachen würden häufig von Angehörigen
     Segnungsgottesdienst und in der Sitzwache der Spital-          angefordert, die nicht rund um die Uhr vor Ort sein kön-
     seelsorge. Genau wie Jürgen Greh ist auch Hedwig Kess-         nen. «Manchmal will ein Patient lieber allein sein», sagt
     ler von der katholischen Gottesdienstgruppe seit vielen        Marlis Auer, «dann nehme ich mich zurück.» Für Marlis
     Jahren dabei. Seit 38 Jahren gehört der sonntägliche Got-      Auer sind die Sitzwachen eine Möglichkeit, Sinnvolles zu
     tesdienst im Kantonsspital Schaffhausen zu ihrem Leben.        tun. «Es ist ein schönes Gefühl, wenn man jemandem auf
     Die Patienten entweder zu Fuss, im Rollstuhl oder im Kran-     der letzten Wegstrecke noch etwas geben kann», sagt sie.
     kenbett in den Gottesdienst hin und zurückzubringen.           Die Menschen, die sich im Spital engagieren, wollen et-
     Die Hilfsbereitschaft hat Hedwig Kessler von Kindesbei-        was für andere tun. Aus Dankbarkeit dem Leben gegen-
     nen an gelernt. «Wir waren eine Bauernfamilie mit acht         über. Um zu tun was notwendig ist. Oder um Erfahrungen
     Kindern», erzählt sie, «zu helfen war für uns selbstver-       zu sammeln.                         Kirchenbote April 2017
     ständlich.» Hedwig Kessler tut das ohne Aufhebens. «Vie-

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Chiesa Valdese di lingua italiana                  Mitgliedern der verschiedenen Waldenserge-
Schaffhausen                                       meinden in der Deutschschweiz besucht.
Carmela Cimini-Taraborrelli, Schaffhausen          Am 19. Mai organisierte die Chiesa ein Klavier-
Die Waldensergemeinde von Schaffhausen traf        konzert mit dem Maestro Mario Eritreo in der
sich fünf Mal – am 11. März, am 9. April, am 27.   Zwinglikirche. Obwohl leider nicht sehr zahl-
Mai, am 23. September und am 9. Dezember –         reich war das Publikum von der virtuosen Vor-
jeweils am Samstag um 18.00 Uhr, im grossen        stellung begeistert.
Saal des Kirchgemeindehauses «Ochseschüür»         Die bestehende Gruppe der Chiesa besuchte
zum Gottesdienst mit anschliessendem Agape-        auch die Gottesdienste und andere kirchliche
                                                   Anlässe in den jeweiligen Quartierkirchen und
                                                   einmal im Monat den Gottesdienst in italieni-
                                                   scher Sprache in der Waldenserkirche von Zü-
60 Jahr Jubiläum der Chiesa valdese                rich.
in Schaffhausen gefeiert                           Eine Delegation der Chiesa hat auch am jährli-
                                                   chen Treffen der Waldenserkirchen in der
mahl. Die sehr gut besuchten Gottesdienste         Schweiz teilgenommen, welches jeweils am
wurden von Pfarrer Lorenzo Scornaienchi aus        Auffahrtsdonnerstag stattfindet. 2017 wurde die
Zürich und Pfarrer Christian Gysin aus Basel       Zusammenkunft durch die Waldensergemeinde
gehalten. Pfarrer Scornaienchi hat auch die        von Genf organisiert und fand in Prangins statt,
Seelsorge gewährleistet.                           von wo aus die Waldenserflüchtlinge 1689, an-
Die Gemeinde feierte 2017 ihren 60. Geburtstag.    geführt von Henri Arnaud, ihre historische
Zu diesem Anlass lud die Zwinglikirche von         Rückkehr ins Piemont antraten.
Schaffhausen am 9. April zu einem feierlichen      Eine Delegation hat an den zwei Konferenzen
zweisprachigen Gottesdienst ein. Es war eine       des IX° Circuito (6. Mai in Zürich und am 28.
besondere Feier, an der Pfarrer Georg Stamm,       Oktober in Bern) teilgenommen sowie am 5.
einer der Mitbegründer der Chiesa, über die An-    November an der Reformationsfeier und am 18.
fänge in den Sechzigerjahren berichtete. Der       November am Bazar in Zürich.
Anlass, der mit einem Mittagessen mit der
Zwingligemeinde endete, wurde von mehreren

Weihnachtsessen im Kreis der Chiesa valdese

                                                    Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement   13
2.3 Sozialdiakonie                                             macht bis auf weiteres als Beobachter mit. Er
                                                                    hat als Vertreter der AKSH die Plenarversamm-
     Beratungsangebote                                              lung der AGCK (Arbeitsgemeinschaft Christli-
     Sabine Dubach, Schaffhausen                                    cher Kirchen der Schweiz) in Delémont besucht.
     Als Gründungsmitglied ist die Evangelisch-re-                  Seitens der Christkatholiken ist Pfarrerin Mela-
     formierte Landeskirche mit mehreren Bera-                      nie Handschuh vom Pfarramt zurückgetreten.
     tungsangeboten im Kanton seit langem ver-                      Ihr Sitz in der AKSH wird bis auf weiteres vom
     bunden. Kirchenrätin Sabine Dubach steht mit                   pensionierten Pfarrer Martin Bühler übernom-
     ihnen im Kontakt und engagiert sich beispiels-                 men. Für den pensionierten Heilsarmeeoffizier
     weise als Präsidentin des Vereins für Partner-                 August Martin rückt Samuel Walzer nach.
     schafts-, Lebens- und Schwangerschaftsbera-                    Bei den beiden Delegiertenversammlungen
     tung.                                                          wurden insbesondere folgende Themen verhan-
     Die Beratungsangebote werden durch Beiträge                    delt: Reformationsjubiläum, Ökumene, Jugend-
     und Gottesdienstkollekten unterstützt. Dazu                    förderung des Bundes und Internet (Eingangs-
     gehören auch die Aidshilfe Schaffhausen; die                   portal    www.schaffhauserkirchen.ch).      Zum
     Fachstelle für Gewaltbetroffene Schaffhausen;                  Menschenrechtstag am Sonntag, 10. Dezember
     der Verein für Jugendfragen, Prävention und                    hat im St. Johann ein Gottesdienst stattgefun-
     Suchthilfe VJPS; die Schreibstube des Vereins                  den, der von der Vorbereitungsgruppe der Men-
     Erwerbslosentreff Schaffhausen VETS; und die                   schenrechtstage zusammen mit Pfarrer Felix
     Dargebotene Hand. Das Wohnheim der Stiftung                    Blum und dem Chor der eritreisch-orthodoxen
     Schönhalde in Neuhausen am Rheinfall bietet                    Gemeinde gestaltet wurde.
     psychisch und sozial beeinträchtigten Men-                     Bei den Morgenbesinnungen vor den Sitzungen
     schen ein Zuhause.                                             des Grossen Rates hat ein Wechsel im Organis-
                                                                    tenamt von Maja van der Waerden zu Rebekka
     2.4 Kirchen im Dialog                                          Weber stattgefunden. Stellvertreterin ist Ger-
                                                                    trud Walch.
     Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und
     Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH                          2.5 Religionen im Dialog
     Matthias Eichrodt, Schaffhausen
     Personell hat es einige Veränderungen gegeben:                 Weltanschauungsfragen und Religionen
     Franz Ammann (Pfingstmission) gibt das Präsi-                  Joachim Finger, Beringen
     dium nach 4 Jahren ab. Da turnusgemäss die                     Es ist immer wieder gut zu sehen, dass sich
     evangelisch-reformierte Kirche an der Reihe                    Kantonsschüler in ihren Maturarbeiten kritisch
     ist, übernimmt Pfarrer Matthias Eichrodt das                   mit sektenhaften Tendenzen in Religionen aus-
     Präsidium interimsweise. Für Franz Ammann                      einandersetzen, sei es mit Scientology, IS oder
     rückt Andreas Theis als Vertreter der Pfingst-                 Neo-Schamanismus. Am einen oder anderen
     mission nach. Der pensionierte Pfarrer Richard                 Ort kann die Fachstelle da beratend tätig wer-
     Kölliker    (evangelisch-reformierte   Kirche)                 den. In der Öffentlichkeit und in Anfragen sind

     Feier zur Einheit der Christen, oberer Klettgau in Löhningen   Interreligiöser Dialog pflanzt einen Friedensbaum

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zurzeit vor allem sektenhafte Gruppierungen          trägen zeigten Muslime, wie sie ihre Toten wa-
des Islam ein Thema. Dabei wird aber oft der         schen und einkleiden, Hindus erklärten die
Islam pauschal verurteilt und wer sich der Isla-     Kremation, es gab Bilder von jüdischen Fried-
mophobie dann nicht anschliesst, muss v.a. per       höfen, Joachim Finger sprach über Vorstellun-
Mail und Facebook einstecken können.                 gen vom Leben nach dem Tod und vieles mehr.
Dabei gab und gibt es auch im Islam nicht nur        Der zweite Anlass war die gemeinsame Pflan-
Salafismus, sondern auch diverse Reformbewe-         zung eines Friedensbaums im Belair-Park auf
gungen, wie anlässlich einer Tagung in Hanno-        der Breite in Schaffhausen, wo die Vertreter von
ver klar zum Ausdruck kam.                           Kantonsregierung und Stadtrat gerne wieder
Die Apologetik hat sich nicht nur mit anderen        dabei waren, als Zeichen der Wertschätzung
Religionen zu befassen, sondern auch mit reli-       unseres Dialogs. Daran arbeiten wir weiter und
gionskritischen und religionsfeindlichen Bewe-       sind dankbar, wenn sich auch die Kirche für das
gungen. Eine Tagung der EZW Berlin (Evange-          friedliche Zusammenleben der Religionen en-
lische Zentralstelle für Weltanschauungsfra-         gagiert.
gen) gab hierzu Impulse und liess erkennen,
dass sog. humanistische und freidenkerische          2.6 Ökumene, Mission, Entwicklungszusam-
Kreise sich zunehmend (ironischerweise religi-       menarbeit OeME
onsähnlich) organisieren.
Handauflegen in der Kirche war ein weiteres          OeME-Kommission
Schwerpunktthema mit einer Tagung in Bern.           Doris Brodbeck, Schleitheim
Hier stellt sich die Frage, inwieweit dies für die
Palliativpflege fruchtbar zu machen wäre.            Brot für alle
Die Fachstelle ist vernetzt mit dem Fachkreis        Ein kulinarisch-politischer Abend erwartete die
Islam und der Kommission «neue religiöse Be-         rund hundert Gäste im HofAckerZentrum Mitte
wegungen» des SEK (Schweiz. Kirchenbund).            Januar, als die ökumenische Kampagne «Geld
Der Berichterstatter steht jederzeit für Vorträge    gewonnen – Land zerronnen» vorgestellt wur-
und Auskünfte zur Verfügung.

Interreligiöser Dialog
Markus Sieber, Schaffhausen
Regelmässig treffen sich Menschen aus den
verschiedenen     Religionsgemeinschaften   in
Schaffhausen unter dem Dach der kantonalen
Integrationsfachstelle zum Dialog. Am wich-
tigsten war es auch im vergangenen Jahr wie-
der, einander gegenseitig kennen zu lernen und
Vertrauen aufzubauen. Auf dieser Basis ist es
möglich, aktuelle Themen zu diskutieren und

Zwei grössere interreligiöse
Veranstaltungen realisiert

gemeinsame Projekte anzupacken. So konnten
wir zwei grössere Veranstaltungen realisieren.
Zum einen wurden wir von Grün Schaffhausen
angefragt, ob wir am «Tag des Friedhofs» dar-
stellen könnten, wie die einzelnen Religionen
die Menschen in den Tod begleiten. So konnten
wir die Rituale der Religionen in der Kapelle des
Waldfriedhofs präsentieren, und mit Kurzvor-         Crêpes mit palmölfreien Produkten vom Claro Weltladen

                                                       Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement   15
de. Silva Lieberherr, Fachfrau Landwirtschaft
                                                                             bei Brot für alle, stellte die Thematik Landgrab-
                                                                             bing für Palmölplantagen vor und zeigte auf,
                                                                             wie Schweizer Banken daran beteiligt sind. Die
                                                                             Schauspielerin Meryl Marty zeigte ein Theater-
                                                                             stück dazu und die Arbeitsgruppe «Brot für alle
                                                                             – Fastenopfer» stellte die Pflanzkisten-Aktion
                                                                             vor, die in einigen Kirchgemeinden und Pfarrei-
                                                                             en aufgegriffen worden ist. Anschliessend stell-
                                                                             ten der Claro Weltladen, Viva Natura und Littl’
                                                                             Shop of Ethics palmölfreie Produkte vor, die
                                                                             man probieren konnte. Diese testeten die Oe-
                                                                             ME-Beauftragten Doris Brodbeck und Kan-
                                                                             ti-Klassen gerne. Dafür gab es dann in der Fas-
                                                                             tenzeit vor Ostern Rabattgutscheine, die von der
                                                                             OeME-Fachstelle zusammen mit Schülerinnen
                                                                             gestaltet worden sind. Das Gesuch beim Lotte-
                                                                             riefonds gab Ende Jahr einen Beitrag von 5‘000
                                                                             Fr. für das Landwirtschaftsprojekt Anafae von
                                                                             Brot für alle in Honduras.

                                                                             HEKS
                                                                             Die beiden Gärten in Schaffhausen waren fast
                                                                             voll besetzt mit 20 eingeschriebenen Frauen,
                                                                             ihren Familien und mehreren Freiwilligen, die
                                                                             im Garten Tipps gaben und mit den Migrantin-
                                                                             nen Gespräche führten. Sieben Kirchgemeinden
                                                                             steuerten mit der besonderen Gartenkollekte
                                                                             K9827 rund 1400 Fr. an den Betrieb bei. Über
                                                                             die Flüchtlingstagskollekte kamen nochmals
                                                                             rund 4500 Fr. dazu. Gesuche an den Kanton und
                                                                             die Stadt ergaben zusätzliche einmalige Beiträ-

                                                                               20 Teilnehmerinnen bei HEKS Neue
                                                                               Gärten Schaffhausen

                                                                             ge, die dringend benötigt wurden. Die
                                                                             HEKS-Projektleiterin Monika Wirz, die den
                                                                             Garten Niklausen betreut, führte auch im Win-
                                                                             terhalbjahr monatliche Treffen im Familien-
                                                                             zentrum am Kirchhofplatz durch, bei denen die
                                                                             Frauen Gartenwissen vermittelt bekamen. Der
                                                                             Garten in der Breite wurde von der Sozialdiako-
                                                                             nin Bea Graf von der Kirchgemeinde Steig be-
                                                                             gleitet. Der Kirchenrat unterstützte über das
                                                                             HEKS Soforthilfe im Südsudan, in Syrien und in
                                                                             Bangladesh (Überschwemmungen und Flücht-
                                                                             linge) im Umfang von Fr. 18000.00.
     Alternativen zu Palmöl beim Littl’ Shop of Ethics (veganer Laden) und
     bei Viva Natura (Bio-Fachgeschäft)

16
Mission 21                                                                  nen Sonntag und wurde als Gottesdienst im St.
Kirchenrätin Marcelina Zürcher vertrat die                                  Johann mit anschliessendem Kurzreferat und
Schaffhauser Kantonalkirche an der Kontinen-                                eritreischem Essen in der Ochseschüür began-
talversammlung Europa, die dieses Jahr junge                                gen. Der eritreisch-orthodoxe Chor begleitete
Erwachsene ins Zentrum stellt, für die Missi-                               die Feier. Kurt Zubler von Integres informierte
on21 einen internationalen Austausch organi-                                über die Situation in Eritrea. Auch die Konfklas-
siert. Es wäre wünschenswert, zusätzlich auch                               se von St. Johann-Münster nutzte die Gelegen-
eine junge Person von Schaffhausen aus dele-                                heit zum Austausch. Am Waldspieltag mit dem
gieren zu können. An der OeME-Konferenz im                                  Schaffhauser Ferienpass beteiligten sich wiede-
November berichtete Fritz Weibel, Kirchge-                                  rum auch Migrantinnen. Das Thema der Huge-
meindeverantwortlicher von Mission 21, von                                  notten interessierte die Kinder. Auf Initiative der
seiner Reise nach Tansania und den dortigen                                 Kunstpädagogin Yulanie Perumbadage aus Sri
Projekten der Partnerkirche von Mission 21.                                 Lanka fanden Malkurse im Steingutquartier statt
                                                                            für rund 35 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren
Migration und Begegnung                                                     in zwei Altersgruppen statt. Die OeME-Beauf-
In Zusammenarbeit mit den Schaffhauser Men-                                 tragte unterstützte das Projekt bei der Budgetie-
schenrechtstagen fand der Internationale Frau-                              rung und Finanzsuche.
entag im HofAckerZentrum statt. Auf Wunsch
der Migrantinnen traf man sich zudem monat-                                 Schaffhauser Bettagsaktion
lich zu einem «Frauentisch» in der Ochse-                                   Marcelina Zürcher, Beringen
schüür und nutzte dazu das Dialogheft «Grüe-                                2017 wurde mit der Spendensammlung der Bet-
zi». Die Frauen veranstalteten mit der Oe-                                  tagsaktion Schaffhausen ein weiteres Bildungs-
ME-Beauftragten Doris Brodbeck ein Ostertreffen                             projekt unterstützt. Dieses Mal ging es um
und ein Kulturfest im Juni mit Live-Musik,                                  Schulung von jungen Frauen und Mädchen in
Tanzgruppen und Essen und ein Basteltreffen                                 den Bereichen Gesundheit, Rechte, Umwelt, Se-
für Weihnachtsdekoration. Der Menschen-                                     xualität und Führung im ärmsten Land des
rechtstag fiel dieses Jahr auf den 2. Advent, ei-                           amerikanischen Doppelkontinentes Amerika,

Schaffhauser Bettagsaktion, v.l. Markus Broder, Alois Carnier, Suzanne Koradi, Daniel Frei, Eric De Pizzol, Barbara Häggi, Marcelina Zürcher
(Präsidentin), Claudia Trutmann. Es fehlen im Bild: Bushra Buff, Duscha Heer, Johanna Tramer, Cornelia Egli und Doris Brodbeck (Foto)

                                                                               Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement             17
Haiti. Verantwortlich für das Projekt ist die
     Stiftung HORYZON, die Schweizer Entwick-
     lungsorganisation für Jugendliche (www.hory-
     zon.ch) in Zusammenarbeit mit den lokalen
     «Young Women’s Christian Association»
     (YWCA) und «Young Men’s Christian Associati-
     on» (YMCA). Durch die erlangten Kompetenzen
     und Fertigkeiten beeinflussen die ausgebildeten
     jungen Frauen ihr soziales Umfeld auf positive
     Weise. Dies kommt der ganzen haitianischen
     Gesellschaft zugute. Jährlich werden rund 1500
     sozial und wirtschaftlich benachteiligte Mäd-
     chen und junge Frauen durch das Programm
     begünstigt. Das Projekt besteht bereits seit
     2008 und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
     Auch dieses Jahr konnte die Arbeitsgruppe mit
     der Standaktion, den Kollekten in den Gottes-
     diensten und ausführlicher Medienarbeit in
     Zeitung, Radio und Schaffhauser Fernsehen ei-
     nen ansehnlichen finanziellen Zustupf zur Un-
     terstützung der wichtigen Arbeit leisten. Der
     Stand der Einnahmen betrug am 28.02.2018
     Fr. 67221.10.
                                                        Impuls zum Weltgebetstag im HofAckerZentrum: Vivianne Walther,
     Weltgebetstag im Kanton Schaffhausen               Musik aus den Philippinen
     Sonja Scheuermeier, Büsingen
     Weltgebetstag 2017 aus den Philippinen             Anschliessend arbeiteten die Frauen in fünf
     Zur Vorbereitung des Weltgebetstages 2017 ver-     verschiedenen Gruppen. Gruppe 1 zur Kinderli-
     sammelten sich 50 Frauen aus dem ganzen            turgie, Gruppe 2 u.3 zu den Bibeltexten, Gruppe
     Kanton und der näheren Umgebung im Hofa-           4 zum Thema Gerechtigkeit und Gruppe 5
     ckerZentrum Buchthalen. Frauen aus den Phil-       machte sich Gedanken zum Titelbild. Die Er-
     ippinen waren die Verfasserinnen der Liturgie      gebnisse der fünf Gruppen zum Hauptthema
     zum Thema: »Bin ich ungerecht zu euch?» Mit        Gerechtigkeit wurden gesammelt und in die
     der Wahl des Bibeltextes Math. 20, 1-16 « Ein      Feier der Liturgie eingebracht.
     Gutsbesitzer sucht Arbeiter, um seinen Wein-       Mit dem Weltgebetstagslied endete der Nach-
     berg zu besorgen» zeigen die Frauen aus den        mittag.
     Philippinen, wie wichtig ihnen gerechtes Ver-
     halten in ihrem Land ist. Sie informieren in der   Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein
     Liturgie über die herrschende Korruption und       Eva Gysel, Wilchingen
     ebenso über den sexuellen Missbrauch von           Unser Verein unterstützt wie eh und je Kirchen
     Frauen und Mädchen.                                und Kirchgemeinden in der Diaspora im In-
     Mit dem projizierten Titelbild und dem Lied «      und Ausland, z.B. die Kirchgemeinde Bellinzo-
     Komm in den Kreis» wurden die Frauen be-           na, das Sozialzentrum Cerignola der Waldens-
     grüsst und zum Singen des Liedes eingeladen.       erkirche in Apulien, Italien, das reformierte Ju-
     Das Land mit den 7107 Inseln und Inselchen         gendhaus in Kistofán in Ungarn (für eine
     wurde mit einer Präsentation und den dazu ge-      dringende Renovation).
     hörenden Texten vorgestellt. Im Plenum wur-        Mit einem Portrait und einem Werbeblatt mit
     den Ideen vorgestellt, wie man die Liturgie fei-   Einzahlungsschein in der Juni-Ausgabe des
     ern könnte, auch wurden die vorgeschlagenen        Kirchenboten machten wir auf unsern seit 175
     Lieder eingeübt. In der Z‘vieri Pause konnten      Jahren existierenden (etwas vergessen gegan-
     die Teilnehmerinnen Spezialitäten aus den Phi-     genen) Verein aufmerksam. In Vorbereitung ist
     lippinen probieren.                                die Mitgliederversammlung vom 23. Juni 2018,

18
erweitert wird sie mit einem (Nach-) Fest zum      tere Menschen für die Arbeit im Vorstand zu ge-
175 Jahr-Jubiläum am 24. Juni. Dazu werden die     winnen. Dass dies nicht nur ein internes
Vereinsmitglieder, begünstigte Kirchgemeinden      kantonales Problem ist, wird immer wieder
und Partnerkirchen sowie die städtischen           deutlich bei der jährlich stattfindenden Konfe-
Kirchgemeinden Schaffhausen zum Festgottes-        renz der Bibelgesellschaft-Präsidien, die in der
dienst in die Zwinglikirche eingeladen.            Regel bei der Schweizerischen Bibelgesellschaft
                                                   in Biel zusammenkommen.
Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende und         Wir freuen uns, wieder einmal das Musical-Pro-
Ausländer                                          jekt «Hoffnungs-Schimmer» unter der Haupt-
Marcelina Zürcher, Beringen                        leitung von Pfrn. Britta Schönberger finanziell
Wir unterstützen weiterhin die Rechtsbera-         unterstützen zu dürfen und hoffen, dass Men-
tungsstelle für Asylsuchende und Ausländer         schen auf diese Weise eingeladen werden, sich
Schaffhausen mit einem namhaften jährlichen        neu mit den alten Inhalten der Bibel auseinan-
Beitrag.                                           derzusetzen und sie mit einer biblischer Erzäh-
Auch wenn inzwischen die Asylgesuche ge-           lung (Mk 10,46-52) neu in Kontakt zu bringen.
samthaft wieder zurückgegangen sind, ist der
Beratungs- und Begleitungsbedarf im Asyl-          2.7 Kirchliche Medienarbeit
und im Ausländerwesen nach wie vor sehr hoch.
Die Rechtsberatungsstelle finanziert sich zu ei-   Kommunikationskommission
nem wesentlichen Teil aus Beiträgen der evan-      Doris Brodbeck, Schleitheim
gelisch-reformierten Kantonalkirche und des        Zu den Sitzungen konnte die Marketingfachfrau
privaten Trägervereins, nebst Beiträgen vom        Marina Furrer neu begrüsst werden. Heinz
HEKS und dem SAH (Schweiz. Arbeiter Hilfs-         Brauchart wurde als Mr. Eintritt verabschiedet.
werk) und der katholischen Landeskirche. Wir       Als Nachfolge tritt Kurt Müller in die Lücke,
unterstützen damit sehr wichtige Integrations-     später will auch Matthias Koch mitwirken. Bei
und Aufklärungsarbeit, die uns allen in unse-      einer Sitzung waren Johanna Tramer als Mit-
rem Kanton und in unserem Land, aber lang-         glied der Redaktionskommission des Kirchen-
fristig auch allen rückkehrenden Flüchtlingen      boten und Adriana Schneider als Kirchenboten-
und ihrer Heimat nützt.                            redaktorin dabei. Wir schauten uns das Inter-
                                                   netportal www.kirchenbote-online.ch an und
Schaffhauser Bibelgesellschaft                     überlegten uns, dieses beim Neustart von www.
Wolfram Kötter, Schaffhausen                       ref-sh.ch miteinzubinden. Die Kommission
Im Mittelpunkt der Arbeit der Schaffhauser Bi-     kommentierte auch den neu gestalteten Ge-
belgesellschaft stand im letzten Jahr im Rah-      schäftsbericht, der auch auf thematische Artikel
men des Reformationsjubiläums eine Drei-           des Kirchenboten zurückgreifen konnte. Die
fach-Ausstellung in Zusammenarbeit mit der         Neugestaltung der Homepage www.ref-sh.ch
Stadtbibliothek der Stadt Schaffhausen, der        und die Geschenkkartenaktion wurden vorbe-
Freikirche der Siebenten-Tage-Adventisten in       reitet. Die Facebook-Gruppe «reformiert kom-
Herblingen und der Bibelgesellschaft in der        mentiert», bestehend aus Stefan Leistner
Zwinglikirche. Unter dem Titel: «500 Jahre Re-     Baumgardt, Werner Näf und Doris Brodbeck traf
formation – Ausstellungen zur Bibel» waren         sich einmal zu einer Standortbestimmung und
die Ausstellungen: «Die Bibel – Erbe der           stellten fest, dass die Gruppe gut läuft. Im Be-
Menschheit», «Kinderbibel – damals, heute,         richtsjahr wurden rund 50 Beiträge gepostet
morgen» und «Die Bibel und die Reformati-          und kommentiert. Die Gruppe erreicht rund 175
on» zu sehen. Die Resonanz auf diese Ausstel-      Mitglieder. Sie teilt Denkanstösse zur Entwick-
lungen war eher verhalten, was uns wieder ein-     lung von Kirche und Glauben und diskutiert
mal mehr gezeigt hat, wie schwierig der Um-        Medienberichte dazu.
gang mit der Bibel in der heutigen Zeit geworden
ist.
In ganz anderer Weise zeigen sich diese Schwie-
rigkeiten, als es dem Vorstand trotz verschie-
denster Anstrengungen nicht gelungen ist, wei-

                                                    Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Engagement   19
Ökumenische Kommission für Medienarbeit           Internetbeauftragter
     OeKM                                              Werner Näf, Gächlingen
     Doris Brodbeck, Schleitheim                       Die Pastorationsgemeinschaft Trasadingen, Os-
     Die Kommission traf sich viermal, um Themen       terfingen, Wilchingen verwaltet neu Veranstal-
     für die Unterwegssendungen bei Radio Munot        tungen und Raumbuchungen über ref-sh.ch bei
     zusammenzutragen und neue Freiwillige für die     unverändert kleinem Internetauftritt – die
     Sendegefässe vorzuschlagen. Auf Ende Jahr trat    Werkzeuge von ref-sh.ch können auch teilweise
     die langjährige Kassierin Mona Wild zurück.       genutzt und somit differenziert eingesetzt wer-
     Die prämierten Geschichten aus dem Wettbe-        den. 31 Webportale (selbständige Internetauf-
     werb wurden zu den Festtagen aufgezeichnet        tritte im ref-sh.ch-Regiosystem) sind inzwi-
     und ausgestrahlt. Es entstand daraus auch eine    schen aktiv. Die Zugriffszahlen auf ref-sh.ch
     CD mit Festtagsgeschichten, die bei Swoop.ch in   wachsen kontinuierlich Jahr für Jahr.
     Schaffhausen vervielfältigt werden konnte. 350    Die Koordinatoren für die Kirchgemeinde-Por-
     CDs wurden den Kirchgemeinden der beteilig-       tale haben mit dem Herkunfts-Masterpasswort
     ten Landeskirchen und Freikirchen als Ge-         erweiterte Möglichkeiten für die Verwaltung der
     schenk verteilt zum Weitergeben. Sie enthalten    Inhalte bekommen. Eine neue Übersichtsseite
     Geschichten zu Weihnachten, aber auch zu Os-      für die Newsletter einer Kirchgemeinde erleich-
     tern, Auffahrt und Pfingsten. Sie können auch     tert den Zugang zu diesem wichtigen Kommu-
     unter www.schaffhauserkirchen.ch gehört wer-      nikationskanal. Für die interne Planung und
     den.                                              Organisation werden aktuell über 450 geschütz-
     Das Schaffhauser Fernsehen hat im Herbst ein      te Projektseiten eingesetzt. Mehrere neu einge-
     neues Studio im Haus der Schaffhauser Nach-       richtete automatische elektronische Kalender
     richten bezogen und den Webauftritt erneuert.     erleichtern die Terminpflege auf dem Handy.
     So wurde auch der «Opener» (Vorspann) für         Dörflingen hat seine Mitgliederverwaltung di-
     den «Gedanken am Wuchenänd» in Zusam-             gitalisiert und in die zentrale Datenbank integ-
     menarbeit mit den TV-Sprechenden neu konzi-       riert, auf der schon die gemeinsame Liste der
     piert: Eine Filmkamera gleitet per Drohne über    Wahlkirchgemeinden läuft. Weitere Gemeinden
     das Wasser der Rheins und blickt dann über der    interessieren sich für den Pilotbetrieb und wer-
     Stadt in die Abendsonne. Der Hintergrund für      den im Folgejahr einsteigen.
     die Sprechenden wurde ebenfalls umgestaltet.      Mit Konsultationen und einem Workshop hat
     Zwei Streifen sollen mehr Tiefenwirkung er-       die Vorprojektgruppe den Neustart von ref-sh.
     zeugen. Auf kirchliche Bezüge wird bewusst        ch abgeklärt. Die Synode hat dem daraus fol-
     verzichtet. Die Kosten für den neuen Auftritt     genden Projekt zugestimmt. Es wird im Folge-
     übernahm das Fernsehen.                           jahr umgesetzt. Die Kirchgemeinden werden die
                                                       Möglichkeit haben, ebenfalls ein Redesign ihres
                                                       Internetauftritts durchzuführen.

                                                       Kommunikationskommission: v.l. Felix Ott, Michèle Wiehler, Marina
                                                       Furrer, Doris Brodbeck (Kommunikation), Werner Näf (Internet), Kurt
     Radio- und TV-Sprechende bei Radio Munot          Müller (Mr. Eintritt)

20
Glauben und Wissen miteinander teilen

3. Bildung
3.1 Kirchlicher Unterricht                        Unterricht an den Sonderschulen Schaffhausen
                                                  Religionsunterricht Heilpädagogische
Fachstelle Katechetik                             Schulen Sandacker und Granatenbaumgut
Barbara Erdmann, Buchberg-Rüdlingen               Susanna Leu, Wil / Rita Wegmüller, Ramsen
Das Team der Fachstelle Katechetik traf sich im   Das erste halbe Jahr verlief spannend mit unse-
Berichtsjahr zu sieben Sitzungen.                 rer Geschichte «Tomate». Wir spielten und er-
Ein Schwerpunkt umfasste das Weiterbildungs-      lebten, wie schnell über jemanden falsche Aus-
gesuch mit Reglement für Katechetinnen sowie      sagen die Runde machen können.
deren Spesenregelung in Kirchgemeinden und        Vor allem wenn die Person nicht so aussieht wie
heilpädagogischen Schulen. Ein weiterer war       alle anderen. Ein interessantes Thema gerade
der Anstellungsmustervertrag für Katechetin-      mit unseren Schülern. Wir haben viel voneinan-
nen.                                              der profitieren können.
Beschäftigt haben uns auch Anfragen zur Orga-     Zum Thema-Abschlussfest feierten wir mit der
nisation und der Klassengrösse im Dritt- und      ganzen Schule Crêpes-Fest für Alle während der
Viertklassunterricht sowohl in Kirchgemeinden     grossen Pause.
als auch in den heilpädagogischen Schulen.        Susanna Leu nahm damit auch Abschied vom
In der «Arbeitsgruppe Revision des Dekrets»       Sandacker-Schulhaus. Ihre Oberstufen-Klasse
(AG Dekret) haben wir uns im Berichtsjahr zu      wird nun von den beiden Katechetinnen über-
acht Sitzungen getroffen und die Überarbeitung    nommen, die schon dort eine Mittelstu-
des «Dekrets über die kirchliche Unterwei-        fen-Klasse führen.
sung» abgeschlossen sowie der Synode zur Ab-      Das neue Schuljahr einfädeln heisst: mit Leh-
nahme vorgelegt. Leider ist das revidierte De-    rern, Eltern, Schulleitern und Kolleginnen das
kret an der ordentlichen Wintersynode wegen       Gespräch suchen; herausfinden, welche Schüler
verschiedenen Meinungsäusserungen und der         wann Zeit haben, welche Klassenzusammen-
fortgeschrittenen Zeit nicht abgenommen, son-     setzungen für den Religions-Unterricht mög-
dern auf die nächste Synode vertagt worden.       lich sind, welchen Raum wir benützen können,
Die Fachstelle pflegt den Kontakt mit interkan-   ob evtl. ein neuer Schüler noch zusätzliche Un-
tonalen Gremien im Bereich der Katechetik, na-    terstützung durch eine Assistenzperson braucht,
mentlich mit der rpf (religionspädagogisches      die ihn schon kennt. Oft geht es bis zu den
Fachgremium der Deutschschweiz) und den           Herbstferien, bis alles geklärt und eingewöhnt
Kantonalen Fachstellen im Bereich des Fiire mit   ist.
de Chliine.                                       Die einen Klassen haben sich den Rhythmus und
                                                  die Feste des Kirchenjahres genauer angeschaut
Kirchenrätliche Kommission für Unterweisung       und diese durchlebt.
(KKU)                                             Andere haben sich in das Leben von Abraham
Gabriele Higel, Neuhausen am Rheinfall            und Sara vertieft, mitgelebt und sich mitgefreut,
Ende des Jahres 2016 ist die langjährige Kom-     dass sich das Vertrauen auf Gott lohnt und er
missionsvorsitzende Beatrice Heieck zurückge-     sein Versprechen schlussendlich wirklich erfüllt.
treten. Bisher konnte keine Nachfolge gefunden    Da viele der Unti-Klassen im heilpädagogischen
werden und die Fachstelle Katechetik übernahm     Bereich ökumenisch geführt werden, ist es hilf-
ad interim den Vorsitz. Die fünf Mitglieder ha-   reich und wertvoll, wenn Weiterbildungsange-
ben sich im Berichtsjahr zu einer Sitzung ge-     bote gemeinsam als Team besucht werden kön-
troffen. Es wurde über drei Unterrichtbesuche,    nen. So ist es möglich, gleich vor Ort über eine
über mehrere telefonische Nachfragen sowie        sinnvolle Umsetzung des Gehörten im Bezug
über ein neues Unterrichtsmodell (stufenüber-     auf die eigenen Unti-Klassen zu diskutieren
greifend, projektbezogen) berichtet.              und zu planen.

                                                       Geschäftsbericht 2017 des Kirchenrates | Bildung   21
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