Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement - Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement
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2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Stadionbrache Hardturm. (Bild: Giorgio von Arb). Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 61
Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht Finanzdepartement 1. Vorwort 63 2. Jahresschwerpunkte 64 3. Kennzahlen Finanzdepartement 68 4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 69 4.1 Departementssekretariat 69 4.1.1 Aufgaben 69 4.1.2 Jahresschwerpunkte 69 4.1.3 Erbschaften und Vermächtnisse 69 4.1.4 Entwicklungshilfe im Ausland, Investitionshilfe im Inland, humanitäre Hilfe im In- und Ausland 69 4.1.5 Aufsicht über gemeinnützige privatrechtliche Stiftungen 69 4.1.6 Kennzahlen 70 4.2 IT-Controlling 70 4.2.1 Aufgaben 70 4.2.2 Jahresschwerpunkte 70 4.3 Büro für Wohnbauförderung 70 4.3.1 Aufgaben 70 4.3.2 Jahresschwerpunkte 70 4.3.3 Kennzahlen 71 4.4 Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien 72 4.4.1 Aufgaben 72 4.4.2 Jahresschwerpunkte 72 4.4.3 Kennzahlen 72 4.5 Einfach Wohnen – Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen 72 4.5.1 Aufgaben 72 4.5.2 Jahresschwerpunkte 72 4.6 Organisation und Informatik (OIZ) 73 4.6.1 Aufgaben 73 4.6.2 Jahresschwerpunkte 73 4.6.3 Kennzahlen 74 4.7 Finanzverwaltung 74 4.7.1 Aufgaben 74 4.7.2 Jahresschwerpunkte 74 4.7.3 Kennzahlen 76 4.8 Steueramt 77 4.8.1 Aufgaben 77 4.8.2 Jahresschwerpunkte 77 4.8.3 Kennzahlen 78 4.9 Liegenschaftenverwaltung 79 4.9.1 Aufgaben 79 4.9.2 Jahresschwerpunkte 79 4.9.3 Kennzahlen 82 4.10 Human Resources Management (HR Stadt Zürich) 86 4.10.1 Aufgaben 86 4.10.2 Jahresschwerpunkte 86 4.10.3 Kennzahlen 88 5. Parlamentarische Vorstösse 89 Geschäftsbericht 2016 Finanzdepartement
1. Vorwort Vorhaben vorangetrieben: Wohnungen für Auszubildende und Flüchtlinge in Altstetten sowie das Projekt für über 100 Wohnungen sowie Gewerberäume auf dem Guggach-Are al im Kreis 6. Damit das Sozialdepartement die im Februar erworbenen Häuser an der Neufrankengasse an bedürftige Personen ver mieten kann, hat der Stadtrat dem Gemeinderat ausserdem den Erwerb ins Verwaltungsvermögen und die Instandhaltung der Liegenschaften beantragt. Die Finanzierung der städtischen Leistungen bleibt trotz gu ter Finanzlage anspruchsvoll. Auch übergeordnete Rahmen bedingungen wie die Unternehmenssteuerreform (SV17) wer den die Stadt Zürich weiter beschäftigen. Sie hat deshalb auf Daniel Leupi. (Bild: Thomas Burla) eine Neubewertung des Verwaltungsvermögens in Hinblick auf das neue Gemeindegesetz und die Einführung der neu Zu meinen persönlichen Highlights im Geschäftsjahr zählen en Rechnungslegung (HRM2) verzichtet, weil diese das Bud fertiggestellte Projekte ebenso wie kleine und grosse Schrit get zusätzlich belasten würde. te dorthin. Zum Beispiel bei der Planung für ein Fussballsta dion und Wohnungen auf dem Areal Hardturm, wo Stadt Nach dem Abstimmungserfolg mit einem deutlichen Nein bei und Private einen weiteren Meilenstein erreicht haben: Der der eidgenössischen Volksabstimmung zur Unternehmens Gestaltungsplan liegt vor, die Baurechtsverträge sind öffent steuerreform III (USR III) hat sich die Stadt im Berichtsjahr auf lich beurkundet und das Geschäft wurde der gemeinderätli nationaler und kantonaler Ebene bei der Erarbeitung der SV17, chen Spezialkommission zur Beratung übergeben. Wenn der die der Bundesrat lanciert hat, eingebracht. Der Stadtrat hat Gemeinderat der Vorlage zustimmt, findet im Jahr 2018 die sich mit dem Regierungsrat und dem Gemeindepräsidenten Volksabstimmung statt. verband (GPV) auf ein Gesamtpaket zur kantonalen Umset zung der SV17 geeinigt. Die Stadt Zürich stimmte der SV17 Ebenfalls 2018 zur Volksabstimmung kommt die Vorlage zum im Grundsatz zu und hat die Vernehmlassung des Bundes Koch-Areal. Das aus der Bauträgersuche hervorgegange zuhanden des Städteverbands verabschiedet. ne Siegerteam plant rund 370 gemeinnützige Wohnungen und ein grosses Gewerbehaus. Zusätzlich ist ein öffentlicher Nicht nur die Finanzen muss die Stadt im Auge behalten. Auch Quartierpark vorgesehen. Gleichzeitig lehnt der Stadtrat die die IT-Sicherheit wird immer wichtiger. Um Cyberangriffe noch Volksinitiative «Wohnen und Leben auf dem Koch-Areal» ab, besser abwehren zu können, hat Organisation und Informa da sich durch das Bieterverfahren keine preisgünstigen Woh tik (OIZ) im Berichtsjahr mit dem Ausbau der Security-Infra nungen realisieren lassen. struktur begonnen. Im Berichtsjahr hat der Gemeinderat zudem ein wichtiges Im Rahmen der HR-Strategie hat der Stadtrat die städtischen eschäft abgeschlossen: die neue Vermietungsverordnung. G Führungsgrundsätze verabschiedet und den Dienstabteilun Sie macht eine faire und transparente Vermietung möglich. gen Hilfsmittel für die Umsetzung bereitgestellt. Rechtliche Der Stadtrat wird ein dazugehörendes Mietreglement erlassen. Grundlagen wurden weiterentwickelt. Auch sonst gibt es zum Wohnen in der Stadt Zürich Erfreu Ohne motivierte Mitarbeitende würde die Stadt Zürich nicht liches zu berichten: Die Gemeinde hat der Wohnbauaktion funktionieren. Dass die Mitarbeitenden ihre Aufgabe bei der 2017 und damit einem erneuten Rahmenkredit von 90 Millio Stadt Zürich schätzen, hat die Befragung 2017 gezeigt. Auch nen Franken zugunsten verbilligter Mietzinse für einkommens 84 Prozent der städtischen Lernenden sind gemäss Umfra schwächere Haushalte deutlich zugestimmt. Im September ge mit ihrem Lehrbetrieb zufrieden – das sind mehr als im konnte endlich mit dem Bau der Wohnsiedlung Hornbach ge Jahr 2015. startet werden, nachdem die Rekurse erledigt waren. Ebenfalls im September durfte ich die neue Mieterschaft der «Greencity» auf dem Areal Manegg begrüssen. Dort hat die städtische Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien 20 Wohnungen realisiert. Ende Jahr lebten damit über 450 Fa milien mit insgesamt 1693 Kindern in den Wohnungen der Daniel Leupi Stiftung. Vorsteher des Finanzdepartements Die Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen – Einfach Wohnen – hat im Berichtsjahr ihre ersten beiden Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 63
2. Jahresschwerpunkte Steuerentwicklung Personen mit einer Differenz von nur 0,33 % (2,7 Millionen Im Rechnungsjahr 2017 erreichten die Steuererträge mit 289 6,7 Franken) im Wesentlichen dem prognostizierten Ergebnis. Millionen Franken das zweithöchste jemals erzielte Resultat und Die Verzögerungen in der Rechnungsstellung bei der Quel lagen damit nur 57,7 Millionen Franken unter dem Rekorder lensteuer I (ausländische Arbeitnehmende) seitens des Kan gebnis des Vorjahres. Der Steuerertrag liegt insgesamt um 26,7 tonalen Steueramts konnten aufgeholt werden. Gegenüber Millionen Franken beziehungsweise 0,93 % über dem Budget. dem letztjährigen Wert beträgt der Anstieg bei der Quel Die Steuereinnahmen bei den natürlichen Personen redu lensteuer I 29,8 Millionen Franken, der Budgetwert wur zierten sich gegenüber dem Vorjahr um 30,9 Millionen Fran de dabei um 5,4 Millionen Franken (2,7 %) unterschritten. ken und damit um 2,05 %. Dies ist vor allem auf tiefere Er Bei der Grundstücksgewinnsteuer wurde mit einem Ertrag von träge aus der aktiven Steuerausscheidung zurückzuführen. 394,9 Millionen das letztjährige Rekordergebnis nochmals um Waren bei den juristischen Personen im Vorjahr insbeson 143,3 Millionen Franken übertroffen. Dieser überdurchschnittli dere aus dem Finanzbereich bedeutende Steuernachträge che Anstieg resultierte hauptsächlich aus der Veranlagung von aus der Steuerperiode 2014 zu verzeichnen, resultierten die einigen ausserordentlich hochpreisigen Grundstückverkäufen. Nachträge aus der Steuerperiode 2015 der gleichen Bran che im aktuellen Jahr in einem Minusbetrag von 3,9 Millio nen Franken. Dies ist insbesondere auf die starke Volatilität des Geschäftsertrags der grössten Unternehmen zurückzu führen. Budgetiert war ein Mehrertrag von 60 Millionen Fran ken. Der Ertrag des Vorbezugs entsprach bei den juristischen 64 Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement
Steuerertrag (in Mio. Fr.) 2013 2014 2015 2016 2017 Gemeindesteuerfuss 119 % 119 % 119 % 119 % 119 % Steuern natürliche Personen: 1 352,3 1 392,4 1 429,5 1 508,3 1 477,4 Einkommens- und Vermögenssteuer Laufendes Jahr (provisorische Steuerrechnung) 1 1 121,2 1 146,5 1 169,4 1 175,7 1 204,6 Steuernachträge Vorjahre 175,2 188,2 209,7 255,5 231,7 Aktive Steuerausscheidung 71,9 75,1 70,8 100,6 59,5 Passive Steuerausscheidung –13,3 –15,0 –17,4 –20,3 –15,7 Pauschale Steueranrechnung –2,7 –2,4 –3,0 –3,2 –2,7 Steuern juristische Personen: 659,6 728,2 819,8 943,3 773,9 Ertrags- und Kapitalsteuer Laufendes Jahr (provisorische Steuerrechnung) 1 655,1 669,0 775,0 776,5 832,7 Steuernachträge Vorjahre 26,9 74,3 80,8 207,1 –3,9 Aktive Steuerausscheidung 27,7 20,9 21,8 26,7 12,6 Passive Steuerausscheidung –48,4 –35,7 –54,9 –65,8 –66,1 Pauschale Steueranrechnung –1,7 –0,3 –2,9 –1,2 –1,4 Quellensteuern 213,1 175,3 141,2 189,9 223,3 Quellensteuer I (ausl. ArbeitnehmerInnen) 189,7 152,0 114,7 164,8 194,6 Quellensteuer II (KünstlerInnen / SportlerInnen usw.) 23,4 23,3 26,5 25,1 28,7 Grundsteuern 243,3 197,5 196,7 251,6 394,9 Grundstückgewinnsteuer 243,3 197,5 196,7 251,6 394,9 Übrige Steuern 20,1 30,3 25,6 61,3 27,2 Personalsteuer 7,0 7,1 7,2 7,3 7,3 Nachsteuer 13,1 23,2 18,4 54,0 19,9 Gesamttotal 2 488,4 2 523,7 2 612,8 2 954,4 2 896,7 1 Steuerertrag des laufenden Jahres: einfache Staatssteuer mal Gemeindesteuerfuss. Zinsentwicklung Am Kapitalmarkt wurden eine Anleihe von 100 Millionen Fran Das Zielband für den Dreimonats-Libor, das am 15. Januar ken mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einem Coupon von 2015 mit der Aufhebung des Mindestkurses von 1.20 Fran 0,55 % sowie eine Anleihe von 100 Millionen Franken mit ei ken gegenüber dem Euro von der Schweizerischen National ner Laufzeit von 22 Jahren und einem Coupon von 0,7 % auf bank (SNB) von –0,75 % bis 0,25 % auf –1,25 % bis –0,25 % genommen. Die durchschnittliche Laufzeit der Anleihen lag verschoben wurde, blieb unverändert. Der Dreimonats-Li bei 21 Jahren, der durchschnittliche Coupon bei 0,625 % und bor lag in der Folge weiterhin während des ganzen Jahres die durchschnittlichen jährlichen All-in-Kosten bei 0,61 %. Zur im negativen Bereich und die Schwankungsbreite war sehr Rückzahlung gelangten eine Anleihe von 250 Millionen Fran gering. Mit –0,75 % bewegte sich der Satz Ende Berichts ken mit einer Laufzeit von 9 Jahren und einem Coupon von jahr um 2 Basispunkte unter dem Satz von Ende Vorjahr. 3,125 % sowie eine Anleihe von 150 Millionen Franken mit Bei den längerfristigen Zinsen war im Berichtsjahr aufgrund einer Laufzeit von 3 Jahren und einer variablen Verzinsung des guten wirtschaftlichen Umfelds und der Erhöhung der (Dreimonats-Libor plus 0,04 % p. a.). Bei der Anleihe mit der Leitzinsen in den USA ein ganz leichter Anstieg zu verzeichnen. variablen Verzinsung lag seit Einführung der Negativzinsen Der Kassazinssatz für zehnjährige Anleihen der Eidgenossen der tatsächlich zu bezahlende Zins bei 0 %. Das Gesamten schaft stieg per Jahresende um 4 Basispunkte von –0,14 % gagement am Kapitalmarkt reduzierte sich im Berichtsjahr um auf –0,10 % an. Der Höchstwert lag Ende Juli bei 0,06 % und 200 Millionen Franken. Am Geldmarkt wurden keine Geldauf damit erstmals seit längerer Zeit wieder im positiven Bereich. nahmen getätigt. Der Tiefstwert wurde Ende Februar mit –0,21 % erreicht. Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 65
Finanzausgleich Zürich im Vergleich zu 2016 rund 26 Millionen Franken we Das am 1. Januar 2012 in Kraft getretene Finanzausgleichsge niger, nämlich noch 75,2 Millionen Franken. setz (FAG) legt in § 29 fest, dass die Stadt Zürich einen Zent rumslastenausgleich von teuerungsindexierten 412,2 Millionen Aufgrund der ausserordentlich hohen Steuerkraft der Stadt Franken erhält und davon mindestens 10,7 % zweckgebunden Zürich im Bemessungsjahr 2016 schätzte die Stadt Ende 2016, für die Kultur einzusetzen hat. Gleichzeitig ist Zürich in den im Ausgleichsjahr 2018 rund 93 Millionen Franken mehr Res regulären, steuerkraftabhängigen Ressourcenausgleich ein sourcenausgleich zahlen zu müssen als 2016, und hat deshalb gebunden. Dieser basiert auf der Bevölkerungsgrösse und der für diese kommende Mehrbelastung erstmals eine Rückstel relativen Steuerkraft vor jeweils zwei Jahren. lung gebildet. Weil die Steuerkraft in den übrigen Gemeinden weniger stark angestiegen ist als erwartet, musste die Rück Weil im Jahr 2015 die Steuerkraft pro Kopf in Zürich stärker stellung für 2018 um weitere 69 Millionen Franken erhöht wer angewachsen ist als im Durchschnitt der übrigen Gemein den. Dies führt dazu, dass die Kontengruppe «3 410 Ressour den, wird 2017 pro Einwohnerin und Einwohner mehr ab cenausgleich» in der Jahresrechnung einen höheren Betrag geschöpft als bisher. Diese wachsende Abschöpfung wird ausweist als die im Jahr 2017 effektiv belasteten 325,9 Mil multipliziert mit der steigenden Bevölkerungsanzahl Zürichs. lionen Franken. Im Rechnungsjahr 2017 wurde für das Aus Das erhöht die Abschöpfung 2017 um fast 21 Millionen Fran gleichsjahr 2019 eine Rückstellung von 2 Millionen Franken ken gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig sinkt 2017 der Zen gebildet. Die Bemessung der Rückstellung basiert auf der trumslastenausgleich wegen der negativen Teuerung im Jahr Berechnung der eigenen Steuerkraft sowie einer Schätzung 2015 um 5 Millionen Franken. Netto verbleiben der Stadt des kantonalen Mittels der Steuerkraft. Die nachfolgende Tabelle zeigt die für das Berichtsjahr gültigen Werte im Überblick: Finanzausgleich (Mio. Fr.) 2013 2014 2015 2016 2017 Ressourcenabschöpfung gemäss § 14 ff. FAG –227,3 –270,2 –268,9 –305,2 –325,9 Zentrumslastenausgleich (ZLA) gemäss § 29 409,0 407,5 407,8 406,3 401,1 Abs. 1 FAG Total zugunsten Stadt Zürich 181,7 137,3 138,9 101,1 75,2 Davon zweckgebundener Kulturanteil, mindes 44,1 44,1 44,1 43,5 42,9 tens 10,7 % des ZLA gemäss § 29 Abs. 2 FAG Gemeindegesetz Steuervorlage 17 In Hinblick auf das Inkrafttreten des neuen Gemeindegesetzes Die Stadt Zürich hat sich aufgrund der drohenden hohen hat der Stadtrat dem Gemeinderat beantragt, auf eine Neu Einnahmeausfälle in der Grössenordnung von rund 300 Mil bewertung des Verwaltungsvermögens im Rahmen der Ein lionen Franken pro Jahr gegen die Unternehmenssteuerre führung der neuen Rechnungslegung (HRM2) zu verzichten. form III (USR III) ausgesprochen und diese Haltung auch im Für den Stadtrat überwiegen die Nachteile einer Aufwertung Abstimmungskampf zur eidgenössischen Volksabstimmung gegenüber dem Verzicht auf eine Aufwertung. Bei einer Neu vom 12. Februar vertreten. Nach dem deutlichen Nein der bewertung des Verwaltungsvermögens wäre mit einem Auf Stimmbürgerinnen und Stimmbürger hat der Bundesrat unter wertungsgewinn von rund 1,6 Milliarden Franken zu rechnen. dem Namen Steuervorlage 17 (SV17) einen neuen Vorschlag Andererseits fallen bei einer Neubewertung die Abschreibun zur Unternehmenssteuerreform gemacht. Im Gegensatz zur gen im Steuerhaushalt in den Jahren 2020 bis 2028 aufgrund USR III wurden die Städte und Gemeinden in der Erarbeitung von Modellrechnungen im Durchschnitt etwa 70 Millionen der SV17 am Runden Tisch vom Bund angehört und konn Franken höher aus als ohne. Vor dem Hintergrund der an ten ihre Haltung einbringen. Insbesondere bei der Patentbox spruchsvollen Finanzierung der städtischen Leistungen und und den Abzügen für Forschung und Entwicklung sieht der neuer Lasten durch übergeordnete Rahmenbedingungen, Stadtrat Anpassungsbedarf. Er begrüsst den deutlich einge unter anderem durch die Unternehmenssteuerreform (SV17), schränkteren Handlungsbereich der Box, verlangt jedoch den erachtet der Stadtrat die zusätzliche Belastung durch höhere Ausschluss von im Ausland patentierter Software. Zusätz Abschreibungen im Falle einer Neubewertung als nicht tragbar. lich hat sich der Stadtrat gemeinsam mit dem Regierungsrat Zudem beantragte der Stadtrat dem Gemeinderat den Neu und dem Gemeindepräsidentenverband (GPV) auf ein Ge erlass der Finanzhaushaltsverordnung, die unter anderem samtpaket zur kantonalen Umsetzung der SV17 geeinigt. Die den mittelfristigen Ausgleich regelt. Gemäss Gemeindege wesentlichen Eckpunkte dieses Pakets sind: eine gestaffelte setz muss der Gemeindesteuerfuss jeweils so festgesetzt Senkung des kantonalen Gewinnsteuersatzes, eine deutlich werden, dass die Erfolgsrechnung des Budgets mittelfris bessere Entschädigung der Gemeinden und dafür Unterstüt tig ausgeglichen ist. Der Stadtrat schlägt dem Gemeinderat zung der fakultativen Aufnahme der zinsbereinigten Gewinn einen Zeitraum von sieben abgestuft gewichteten Jahren vor. steuer in die SV17. Der Stadtrat stimmt der SV17 im Grund Der mittelfristige Ausgleich soll sich dabei über die drei abge satz zu und hat am 30. November die Vernehmlassung des schlossenen Rechnungsjahre, das laufende Budget- bezie Bundes zur SV17 zuhanden des Schweizerischen Städtever hungsweise Rechnungsjahr, das kommende Budgetjahr so bands (SSV) verabschiedet. wie zwei Planjahre erstrecken. 66 Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement
Cybersecurity 1. Juni in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern gestar Cyberangriffe, auch auf die Infrastruktur der Stadt Zürich, tete Bauträgersuche wurde Ende September abgeschlossen. werden immer häufiger und professioneller. Die OIZ reagiert Der Finanzvorstand hat auf einstimmige Empfehlung des Aus auf die veränderte Bedrohungslage und verstärkt das IT- wahlgremiums den Zuschlag an die gemeinsame Bewerbung Sicherheitsdispositiv der Stadt Zürich. Sie hat im Berichtsjahr der Baugenossenschaften ABZ und Kraftwerk1 sowie der Im mit dem Ausbau der Security-Infrastruktur und des «Security mobilienentwicklerin Senn AG erteilt. Zur Umsetzung des Pro Operation Centers» (SOC) begonnen. Das SOC erkennt mit jekts beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat Ausgaben in Know-how, Ressourcen und neusten technischen Werkzeu der Höhe von 42 Millionen Franken. Als nächsten Schritt wird gen Cyber-Sicherheitsvorfälle besser und kann solche noch die Stadt Zürich 2018 zusammen mit den Siegerteams der rascher behandeln. Bauträgersuche einen Architekturwettbewerb durchführen. Gleichzeitig hat der Stadtrat die von der FDP der Stadt Zürich Neufrankengasse am 30. Mai eingereichte Volksinitiative «Wohnen und Leben auf Die Stadt Zürich beabsichtigt, die im Februar erworbenen dem Koch-Areal» geprüft und für gültig erklärt. Die Initiative for Häuser im Quartier Aussersihl neu zu nutzen. Das Sozial dert, dass das Koch-Areal an einen privaten Bieter verkauft wer departement wird die insgesamt 74 Wohnungen künftig an den soll, unter anderem mit der Auflage, auf dem Grundstück bedürftige Personen vermieten (vgl. Geschäftsbericht Sozial- Wohnraum, Gewerbeflächen, einen öffentlichen Park sowie In departement). Für den Erwerb ins Verwaltungsvermögen frastruktur für Kinderbetreuung und Schulraum zu erstellen. und die Instandhaltung der beiden Liegenschaften Neu Der Stadtrat lehnt die Volksinitiative ab, da sich durch das frankengasse 6 und 14 beantragte der Stadtrat dem Ge Bieterverfahren keine preisgünstigen Wohnungen realisieren meinderat zwei Objektkredite in der Höhe von 17,952 Mil- lassen und sich das Projekt verzögern würde. Gleichzeitig lionen beziehungsweise 14,224 Millionen Franken. Gegen die wird der Stadtrat der Stimmbevölkerung die Übertragung des dringlichen Käufe war zuvor ein Stimmrechtsrekurs einge Areals ins Verwaltungsvermögen und den Projektierungskre legt worden, den der Bezirksrat abgewiesen hat. Das Verwal- dit für das aus der Bauträgersuche hervorgegangene Projekt tungsgericht hat die Beschwerde jedoch gutgeheissen und vorlegen. Sowohl das Bauprojekt als auch die Volksinitiative die Beschlüsse des Stadtrats vom Februaraufgehoben. Der wurden im Berichtsjahr der SK FD zur Beratung überwiesen. Stadtrat legte den Kaufentscheid deshalb dem Gemeinderat Die Stimmberechtigten – das Ja des Gemeinderats voraus im Oktober nachträglich vor. Zusammen mit dem Kauf der Lie gesetzt – können frühestens im Juni 2018 über die Volksiniti genschaften hatte der Stadtrat im Februar zwei Objektkredite ative und das Bauprojekt abstimmen. bewilligt, um die dringendsten baulichen Mängel unverzüglich beheben und weitere bauliche Schäden vermeiden zu können. Umsetzung HR-Strategie Die Sicherungs- und Reinigungsarbeiten, die Schädlingsbe Die Projektteams aller Handlungsfelder haben ihre Arbei kämpfung sowie dringende Arbeiten, um die Gebäudehülle ten im Berichtsjahr fortgesetzt und weitere Umsetzungszie und die Gebäudetechnik der Liegenschaften instand zu hal le erreicht. Dazu gehören die städtischen Führungsgrund ten, wurden im Geschäftsjahr abgeschlossen. sätze, die vom Stadtrat verabschiedet und anschliessend stadtweit kommuniziert wurden. Um die Führungsgrundsät Areal Hardturm: Baurechte festgelegt ze implementieren zu können, stehen den Dienstabteilun Auf dem Areal Hardturm plant die Entwicklerin und Total gen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Weiter starteten unternehmerin HRS zusammen mit Partnern den Bau eines im Bereich der Personalentwicklung diverse Pilotanwendun Fussballstadions für 18 000 Zuschauerinnen und Zuschau gen. Ende Jahr erfolgte die Auftaktveranstaltung für das er sowie 774 Wohnungen in zwei 137 Meter hohen Wohn stadtweite «Mentoring-Programm für die strategische Füh türmen. Mit der Einreichung des privaten Gestaltungsplans rung». Ausserdem wurden verschiedene rechtliche Grundla und der öffentlichen Beurkundung der Baurechtsverträge für gen weiterentwickelt, etwa im Rahmen der Arbeitszeitrevisi das rund 55 000 m2 grosse Areal wurde im Berichtsjahr ein on und zum Thema Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Für wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung erreicht. die Weiterentwicklung des Ziel- und Beurteilungsgesprächs Der jährliche, vom Stadtrat gewährte Baurechtszins für alle (ZBG) hat die Steuergruppe einen Projektplan verabschiedet. Baurechte beträgt rund 1,2 Millionen Franken. Das Geschäft Die Termine zu den Projektarbeiten konnten mehrheitlich ein wurde im Herbst der dafür zuständigen gemeinderätlichen gehalten werden. Zum Abschluss des Gesamtprojekts folgt Spezialkommission des Finanzdepartements (SK FD) zur Be ein umfassender Bericht. ratung zugewiesen. Sofern der Gemeinderat der Vorlage zu stimmt, werden die Stimmberechtigten voraussichtlich Ende 2018 über die Übertragung der für das Stadion und den Ge nossenschaftsbau vorgesehenen Baufelder vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen sowie über einen jährlichen wieder kehrenden Einnahmeverzicht von maximal 1,7 Millionen Fran ken auf dem für das Investorenprojekt vorgesehenen Bau feld abstimmen. Koch-Areal: Bauträgerausschreibung entschieden Die Stadt Zürich hat 2013 das 30 000 m2 grosse Koch-Areal von der UBS AG zu einem marktüblichen Preis von 70 Millionen Fran ken gekauft. Bis 2023 sollen auf dem Areal rund 370 preisgüns tige Wohnungen, 16 200 m2 Gewerbefläche und ein 13 200 m2 grosser, öffentlich zugänglicher Quartierpark entstehen. Die am Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 67
3. Kennzahlen Finanzdepartement 2013 2014 2015 2016 2017 Mitarbeitende total 994 989 981 988 988 davon Frauen 406 405 408 412 405 davon Männer 588 584 573 576 583 Ø FTE / Stw.-Ä. 1 898 905 902 900 904 Führungskader total 129 124 124 165 165 davon Frauen 35 35 38 49 51 davon Männer 94 89 86 116 114 Vertretung der Geschlechter im Kader (in %) Funktionsstufe Frauen|Männer Frauen|Männer Frauen|Männer Frauen|Männer Frauen|Männer FS 16–18 – – – – – – 17,6 82,4 35,7 64,3 FS 14–15 – – – – – – 12,1 87,9 13,2 86,8 FS 12–13 – – – – – – 29,7 70,3 31,3 68,7 Anstellungen mit Beschäftigungsgrad ≥ 90,00 % (Vollzeitstellen) Total 747 699 697 711 732 Frauen 224 194 203 211 218 Männer 523 505 494 500 514 Frauen (in %) 30,0 27,8 29,1 29,7 29,8 Männer (in %) 70,0 72,2 70,9 70,3 70,2 Anstellungen mit Beschäftigungsgrad = 50,00–89,99 % (Teilzeitstellen I) Total 200 241 240 236 210 Frauen 149 177 173 170 152 Männer 51 64 67 66 58 Frauen (in %) 74,5 73,4 72,1 72,0 72,4 Männer (in %) 25,5 26,6 27,9 28,0 27,6 Anstellungen mit Beschäftigungsgrad = 0,01–49,99 % (Teilzeitstellen II) Total 49 51 45 42 47 Frauen 35 36 33 31 36 Männer 14 15 12 11 11 Frauen (in %) 71,4 70,6 73,3 73,8 76,6 Männer (in %) 28,6 29,4 26,7 26,2 23,4 Lernende Total 64 66 64 57 56 davon Frauen 30 33 23 18 18 davon Männer 34 33 41 39 38 Personalaufwand 129 800 948 132 441 225 133 062 689 133 354 104 133 829 761 Sachaufwand 172 323 207 176 293 335 172 061 192 184 878 640 176 734 044 Übriger Aufwand 891 976 823 906 156 488 859 982 218 1 199 712 545 1 012 769 986 Total Aufwand 1 194 100 978 1 214 891 048 1 165 106 099 1 517 945 289 1 323 333 791 Bruttoinvestitionen 2 162 484 006 97 091 286 94 463 185 243 580 510 701 179 541 1 Bis 2015 wurde der Stw-Ä und ab 2016 aufgrund der Umstellung auf SAP HCM Standard der FTE (entspricht dem Beschäftigungsgrad Netto) ausgewiesen. 2 2017 einschliesslich Übertragung der Einzelwohnliegenschaften vom Finanzvermögen in das Verwaltungsvermögen aufgrund der von den Stimmberechtigten am 13. Juni 2010 angenommenen Volksinitia tive für bezahlbare Wohnungen und Gewerberäume in der Stadt Zürich 630,6 Mio. Fr. Definitionen: In den jeweiligen Zahlen sind diejenigen Mitarbeiterkreise berücksichtigt, die in den gesamtstädtischen Personalkennzahlen im Stadtratsteil genannt sind. Es werden alle Mitarbeitenden mit aktiver Anstellung per 31. Dezember gezählt. Mehrfachanstellungen werden einzeln mit dem entsprechenden Beschäftigungsgrad ausgewiesen. 68 Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement
4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 4.1 Departementssekretariat 4.1.1 Aufgaben 4.1.4 E ntwicklungshilfe im Ausland, Investitionshilfe im Inland, Humanitäre Hilfe im In- und Ausland Zu den Hauptaufgaben des Departementssekretariats gehö ren die Führungsunterstützung, die Koordination und die Öf Entwicklungshilfe im Ausland fentlichkeitsarbeit. Ausserdem ist es zuständig für die Ausrich Im Berichtsjahr standen für projektgebundene Beiträge tung von Entwicklungs-, Investitions- und humanitärer Hilfe. zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit 3 Millionen Franken zur Verfügung. Damit konnten 59 Projekte von 26 Hilfswerken unterstützt werden. Erneut standen bei den Pro 4.1.2 Jahresschwerpunkte jekteingaben der Hilfswerke die Sicherung der Ernährungs grundlage und die Versorgung der Bevölkerung mit genügend Das Tagesgeschäft umfasste im Berichtsjahr Aufgaben wie sauberem Wasser im Vordergrund. Mittels diversifizierten die Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit, die Koor Gemüseanbaus und der Installation von neuen Trinkwasser dination der Planungs- und Budgetprozesse oder die Vorbe systemen wird der Ernteertrag gesteigert. Dank Wiederauf reitung parlamentarischer Geschäfte. Daneben befasste sich forstungen werden neue Mikroklimas geschaffen. Die Verwen das Departementssekretariat – einschliesslich der bereits im dung von holzsparenden Kochöfen hilft ebenfalls, die Wälder Teil «Jahresschwerpunkte FD» erwähnten Projekte – mit fol zu erhalten. Zudem werden Teenager-Mütter zur Erlangung genden Aufgaben und Geschäften: eines Sekundarschulabschlusses schulisch unterstützt und ebenso danach bei der Jobsuche. Dies hilft den Kleinfami –– Dem Gemeinderat wurde die neue Vermietungsverordnung lien, der Armut zu entgehen. vorgelegt. Die Verordnung soll 2019 in Kraft gesetzt werden, für bestehende Mietverträge gilt eine Übergangsfrist von fünf Die Ende 2016 eingereichte Volksinitiative «Ein Prozent gegen Jahren. Ein noch zu erarbeitendes Reglement zur Umset die globale Armut» wurde Anfang Jahr für gültig erklärt. Der zung der Verordnung muss vom Stadtrat genehmigt werden. Stadtrat hat den Vorsteher des Finanzdepartements beauf –– Im Mai fand die Abstimmung zur Wohnbauaktion 2017 statt. tragt, einen Gegenvorschlag auszuarbeiten. Mit der deutlichen Zustimmung zum erneuten Rahmenkre dit in der Höhe von 90 Millionen Franken unterstützt die Investitionshilfe im Inland Gemeinde die stadträtliche Wohnungspolitik in ihrem Be Die Beiträge für die Investitionshilfe im Inland wurden gemäss streben, Wohnungen auch für einkommensschwächere Stadtratsbeschluss bis Ende 2018 sistiert. Haushalte zur Verfügung zu stellen. Damit wird auch die soziale Durchmischung der Stadt gefördert. Humanitäre Hilfe im In- und Ausland ––Am 1. Juni übernahm Andreas Németh die Direktion der OIZ. Per 1. April trat die neue Verordnung über die humanitäre Hilfe Der bisherige OIZ-Direktor, Werner Breinlinger, trat Ende Mai im In- und Ausland (AS 857.100) in Kraft. Für die Hungersnot in den Ruhestand. Der Stadtrat wählte Rebekka Hofmann in Afrika wurde ein Beitrag von 100 000 Franken gesprochen, zur neuen Departementssekretärin im Finanzdepartement. der an das Schweizerische Rote Kreuz überwiesen wurde. Die bisherige Projektleiterin hat ihre Stelle am 1. Oktober an Die Menschen in den beiden Regionen Oromia und Somali getreten. Der bisherige Departementssekretär des Finanz in Äthiopien wurden mit Nahrungsmittelpaketen und Trink departements, Jürg Scheidegger, wechselte per 1. Oktober wasser versorgt. Um zu verhindern, dass Vieh verendet und in die Finanzverwaltung. Er ist dort unter anderem für die die Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren, wurde auch Themenbereiche Public Corporate Governance und städ Tierfutter abgegeben. tisches Beschaffungswesen verantwortlich. Der bisherige Departementssekretär Thomas Schlepfer betreut und lei tet neu strategische Projekte im Bereich der Wohnbaupo 4.1.5 Aufsicht über gemeinnützige, privatrechtliche litik der Stadt Zürich. Stiftungen 4.1.3 Erbschaften und Vermächtnisse Die Stiftungen reichen ihre Tätigkeitsberichte und Stiftungs rechnungen Mitte des Folgejahres des abgeschlossenen Ge Im Berichtsjahr konnte wiederum ein beträchtlicher Betrag aus schäftsjahres ein. Deshalb nimmt die Stiftungsaufsicht ihre drei erbenlosen Gütern vereinnahmt werden: 175 875 Franken. Funktion mit einer Zeitverzögerung wahr. Bis Ende Jahr wur Die Stadt wurde in verschiedenen Testamenten erwähnt und de das Stiftungs-Geschäftsjahr 2016 behandelt. Die einge mit Vermächtnissen oder ganzen Nachlässen bedacht. So reichten Unterlagen wurden von der Stiftungsaufsicht und konnte das Finanzdepartement 10 Nachlässe abschliessen einer externen Revisionsgesellschaft begutachtet. Die städ und 1 344 694 Franken vereinnahmen. An Sachvermächtnis tische Finanzkontrolle nimmt diese Aufgabe wegen nicht mit sen wurden der Stadt unter anderem ein Konzertflügel, ein einander vereinbarer Interessen seit dem Berichtsjahr nicht Renaissance-Grabkreuz und antike Kunst- und Alltagsge mehr wahr. Wo nötig, findet eine Rückmeldung an die einzel genstände für das Museum Rietberg vermacht. Die Gelder nen Stiftungen statt. oder Sachvermächtnisse wurden gemäss den Testaments- Anweisungen der Erblasserinnen und der Erblasser den ent Die per Ende 2016 unter städtischer Aufsicht stehenden 88 Stif sprechenden Departementen zugunsten der jeweiligen Fonds tungen wiesen eine Bilanzsumme von total 702 049 965 Franken überwiesen. aus (Vorjahr: 683 791 854 Franken). Die Gebühreneinnahmen für die Prüfung der Jahresrechnung betrugen 68 000 Fran- ken (Vorjahr: 70 300 Franken) Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 69
4.1.6 Kennzahlen (in Fr.) 2013 2014 2015 2016 2017 Erbschaften und Vermächtnisse 1 028 714 5 998 462 1 434 389 1 517 888 1 520 569 Sachvermächtnisse 1 400 84 230 147 000 – 17 000 Geldschenkungen 1 449 845 2 246 738 1 278 075 1 333 645 1 464 709 Naturalschenkungen 193 960 726 300 758 120 1 255 170 745 851 1 Versicherungswerte. 4.2 IT-Controlling 4.2.1 Aufgaben Beispiele: –– IT-Ausfälle vom 13. Dezember 2016 und 20. / 21. März Das IT-Controlling ist die Geschäftsstelle der IT-Delegation 2017: Im Auftrag des Finanzvorstands und der IT-Dele des Stadtrats und unterstützt die Umsetzung der IT-Strate gation erstellte die OIZ einen Bericht mit Fragestellungen gie mittels eines übergeordneten Bewilligungsprozesses für zu Kommunikation, Technik, Spitälern, Risikomanagement IT-Projekte. Als Instrument führt das IT-Controlling das Re und Personalrecht. Es wurden für alle Bereiche Verbesse gister der städtischen IT-Projekte. Im März verabschiedete rungsmassnahmen beschlossen. Die Kommissionen RPK der Stadtrat das Organisationsreglement der IT-Delegation und GPK werden über den Bericht und die Massnahmen (STRB Nr. 137 / 2017). Dabei wurden die Praxis der 2007 ein informiert. geführten IT-Steuerung (STRB Nr. 815 / 2006) bestätigt und ––Schulinformatik: Die Zürcher Stimmbevölkerung hat 2002 die ständigen Sitzungsteilnehmenden aktualisiert. der Einführung von Computern in den Schulen der Stadt Zü rich zugestimmt. Mit dem Projekt «KITS für Kids» wurde ab 4.2.2 Jahresschwerpunkte 2003 in den Schulhäusern eine ICT-Infrastruktur installiert und seitdem stetig weiterentwickelt. Die bisherige KITS-In Die IT-Delegation besprach an sieben Sitzungen grösse frastruktur wird mit KITS Next Generation (KITS NG) durch re IT-Vorhaben der Departemente bezüglich ihrer Strategie- neue Elemente und unterstützende Massnahmen ergänzt konformität (gemäss der IT-Strategie, STRB Nr. 401 / 2016) (STRB Nr. 1104 / 2017). und Wirtschaftlichkeit. 4.3 Büro für Wohnbauförderung 4.3.1 Aufgaben 4.3.2 Jahresschwerpunkte Das Büro für Wohnbauförderung ist für die Förderung des Am 21. Mai haben die Stimmbürgerinnen und -bürger mit ei gemeinnützigen und preisgünstigen Wohnungsbaus in der nem Anteil von gut 75 Prozent dem neuen Rahmenkredit zur Stadt Zürich zuständig. Die Förderinstrumente sind in städti Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus (Wohnbauak schen und kantonalen Wohnbauerlassen sowie in den Richt tion 2017; vgl. 4.1.2 Jahresschwerpunkte, S. 69) zugestimmt. linien der jeweiligen Rahmenkredite (Wohnbauaktionen bzw. Mit diesen Mitteln können weiterhin die Mietzinse neu erbau Jugendwohnkredite) definiert. Nebst der Ausübung der Miet ter oder umfassend erneuerter Wohnungen gemeinnütziger zinskontrolle (einschliesslich Mietzinsanfechtungen) bei den Wohnbauträger gezielt für Haushalte mit geringem Einkom geförderten Wohnbauträgern kontrolliert das Büro für Wohn men und Vermögen verbilligt werden. bauförderung die Einhaltung der Belegungsvorschriften bei den subventionierten Wohnungen. Aufgrund der nach wie vor sehr tiefen Zinsen am Kapital markt bei gleichzeitig kaum vorhandener Teuerung gab es bei 70 Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement
den unterstützten Wohnbauträgern keine generellen Mietzins- –– Die Wohnbauförderung konnte ihre Kontrolltätigkeit zur Ein erhöhungen. Entsprechend sind, wie in den Vorjahren, nur haltung der Subventionsauflagen bezüglich der Belegung wenige Mietzinsanfechtungen beim Büro für Wohnbauförde subventionierter Wohnungen innerhalb der gesetzlichen rung eingegangen. Auch die Senkung des hypothekarischen Zeitvorgaben ausüben. Referenzzinssatzes per 1. Juni rief nur wenige Herabsetzungs begehren hervor, die zu Beschwerden führten. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 8 Anfechtungsverfahren formell er ledigt (Vorjahr: 12). Weitere Schwerpunkte aus dem Berichtsjahr: ––Aus der Wohnbauaktion 2017 wurden folgende unverzins liche Darlehen gewährt: der Allgemeinen Baugenossen schaft Zürich (ABZ) für 41 Wohnungen im Ersatzneubau Entlisberg in Wollishofen 3 922 020 Franken und der Wohn genossenschaft ASIG für 57 Wohnungen im Ersatzneubau Am Glattbogen in Schwamendingen 5 206 500 Franken. –– Ebenfalls aus der Wohnbauaktion 2017 wurden zugunsten der Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich ein Beitrag in der Höhe von 5 220 650 Franken für 65 Wohnungen in der Von 2016 bis zirka 2020 wird der östliche Teil der Siedlung «Am Glattbogen» der Genossenschaft umfassend erneuerten Siedlung Paradies in Wollishofenso ASIG ersetzt. Anstelle der heutigen 115 entstehen 229 neue Wohnungen. Davon werden 57 subven wie 1 490 400 Franken zugunsten der Stiftung Wohnungen tioniert. Der westliche Teil wird ab 2030 erneuert. Blick auf die Siedlung von den Gleisen aus, Archi tektur von pool Architekten. (Visualisierung: ASIG / pool Architekten) für kinderreiche Familien für 12 Wohnungen im Neubau Manegg in Wollishofen gesprochen. 4.3.3 Kennzahlen Ausbezahlte Unterstützungsleistungen (in Fr.) 2013 2014 2015 2016 2017 Stadt und städtische Stiftungen (Beiträge) – 6 758 000 3 716 118 3 936 900 6 361 488 Genossenschaften, Stiftungen, Vereine 900 000 1 900 000 11 200 000 3 991 110 3 767 700 (unverzinsliche Darlehen) Genossenschaften (Beteiligungen) – – 1 100 000 120 000 32 000 Jugendwohnungen (unverzinsliche Darlehen) 4 000 000 3 460 000 2 724 000 800 000 150 000 Weitere Kennzahlen Mietzinsbeschwerden 7 19 27 12 8 Subventionierte Wohnungen 6 830 6 838 6 636 6 699 6 645 Subventionsrückzahlungen (Wohnungen) 95 231 252 152 136 Neu von der Zweckerhaltung kontrollierte 269 239 50 215 82 Wohnungen Verbilligungsaufhebungen (in Fr.) 163 010 140 183 160 276 167 146 172 777 Bestand Zweckerhaltungsfonds (in Fr.) 22 714 451 22 291 827 24 039 398 24 174 258 23 789 602 Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 71
4.4 Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien ––Auf dem Areal Letzibach D in Altstetten läuft die Planung 4.4.1 Aufgaben für die dort vorgesehenen 53 mehrheitlich subventionierten Wohnungen (zwischen 4½ und 6½ Zimmern) weiter. Die Die Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien vermietet Wohnsiedlung entsteht in Zusammenarbeit mit der Lie Wohnungen und Einfamilienhäuser an Familien mit mindes genschaftenverwaltung der Stadt Zürich und der Stiftung tens drei Kindern und bescheidenem Einkommen. Die Stif Alterswohnungen. Am 20. September hat der Gemeinde tung wurde 1924 von der Stadt Zürich gegründet. Ihr steht rat der Erhöhung des Projektierungskredits auf 9,8 Millio ein Stiftungsrat vor, der vom Vorsteher des Finanzdeparte nen Franken zugestimmt. ments präsidiert wird. –– Ende Jahr lebten in den 531 Familienwohnungen der Stif 4.4.2 Jahresschwerpunkte tung (4½-Zimmer-Wohnungen und grösser) insgesamt 454 Familien mit 1693 Kindern. –– Im September konnten 20 neu realisierte Wohnungen auf –– Die Warteliste umfasste Ende Jahr insgesamt 366 Familien dem Areal Manegg der Mieterschaft übergeben werden. mit 3 bis 9 Kindern. Die Stiftung hat den Bezug gestaffelt organisiert. Die erste Mieterversammlung fand im November statt. 4.4.3 Kennzahlen 2013 2014 2015 2016 2017 Wohnungsbestand per 31.12. 509 511 511 511 531 Kündigungen und Neueinzüge 35 43 36 27 58 Wohnungstausch intern 7 12 4 13 29 Wohnungswechsel total 42 55 40 40 87 4.5 Einfach Wohnen – Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen 4.5.1 Aufgaben Geerenweg-Areals in Altstetten in 33 Wohnungen Lernende, Jugendliche in Ausbildung und Flüchtlinge leben. Die Stiftung Einfach Wohnen bezweckt die Bereitstellung, Vermietung und Erhaltung preisgünstiger und ökologisch Für das Projekt auf dem Guggach-Areal wurde ein Präquali vorbildlicher Wohnungen und Gewerberäume, die über ei fikationsverfahren durchgeführt (vgl. Geschäftsbericht Hoch nen einfachen und nachhaltigen Standard und bescheidene baudepartement). Ende Oktober fand eine öffentliche Quartie Flächen verfügen. Sie orientiert sich an den Zielen der 2000- rinformation statt. Darüber hinaus hat die Stiftung die weiteren Watt-Gesellschaft. Die Wohnungen sollen nach dem Prinzip Projekte vorangetrieben und es wurden verschiedene Liegen der Kostenmiete gemäss kantonalem Wohnbauförderungs schaften geprüft sowie Kaufangebote abgegeben. Kurz vor recht vermietet werden. Jahresende konnte eine Liegenschaft an der Altwiesenstra sse 136 erworben werden. 4.5.2 Jahresschwerpunkte An der Klausur im November setzte sich der Stiftungsrat ver Die Stiftung führte für das Zwischennutzungsprojekt «Mobi tieft mit den ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen les Wohnen am Vulkanplatz» ein öffentliches Submissions der Stiftung sowie der Einbindung von Solaranlagen in Lie verfahren durch und beauftragte einen Totalunternehmer mit genschaften auseinander. Daneben wurden die Organisati der Erstellung von Holzmodulbauten. Das Baugesuch wur onsgrundlagen weiterentwickelt. Die Überprüfung der Anla de eingereicht. Ab Herbst 2018 sollen auf einem Teil des gestrategie wurde bis Ende Jahr verlängert 72 Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement
4.6 Organisation und Informatik (OIZ) 4.6.1 Aufgaben IT-seitig auf den städtischen SAP-Systemen umgesetzt. Für das digitale Amtsblatt der Stadt Zürich, das ab 1. Janu Die Dienstabteilung Organisation und Informatik (OIZ) ist ver ar 2018 rechtsverbindlich ist, hat die OIZ gemeinsam mit der antwortlich für den Betrieb und die Weiterentwicklung der In Stadtkanzlei einen grösstenteils automatisierten Online-Auf formatik-Basisinfrastruktur, für Informatikdienstleistungen und tritt der amtlichen Publikationen realisiert. für die Gewährleistung der einheitlichen Informatikstrategie. 4.6.2 Jahresschwerpunkte Arbeitsplatz der Zukunft Mit der dritten Generation des IT-Standard-Büroarbeitsplat zes (SIBAP3), mit Mobile Device Management (ZüriAccess), mit Output-Management (ZOOM) und mit Unified Commu nications und Collaboration (UCC) schafft die OIZ die Mög lichkeit, jederzeit und von überall her städtische Daten sicher bearbeiten zu können. «ZLPro», städtischer Kreditorenworkflow oder SAP: Zahlreiche IT-Projekte brachten die Stadt Zürich 2017 weiter auf dem Weg der Digitalisierung. (Bild: OIZ). Betriebliche Tätigkeiten Im März trat im städtischen Rechenzentrum «Hagenholz» ein grösserer Hardware-Ausfall auf, der zu einer Beeinträchtigung wichtiger IT-Dienste führte. Der aufgebotene Krisenstab konn te die Störung in Zusammenarbeit mit dem Hersteller lösen. Die Störung wurde detailliert aufgearbeitet und es wurde ein Bericht verfasst, unter anderem zuhanden der Kommissionen GPK und RPK; Optimierungen sind in Umsetzung. Durch diese wird das Risiko für Ausfälle und deren Auswirkungen reduziert. Mobil und flexibel: Kommunikation und Datenbearbeitung jederzeit und von überall her mit den modernen OIZ-Lösungen zum Computerarbeitsplatz. (Bild: OIZ) Der letzte offene Punkt der «IT-Strategie 2006», nämlich Ziel 6 – Reduktion der Betriebszentren auf zwei grosse Re Projekte chenzentren, wurde abgeschlossen. Bei beiden städtischen Die Applikation «ZLPro» wurde fertiggestellt und wird ab 2018 Rechenzentren konnte eine Erhöhung der Energieeffizienz durch das Amt für Zusatzleistungen (AZL) und 15 Gemeinden vom TÜViT TSe2 Level 2 auf den Level 3 erreicht werden. Der im Kanton Zürich produktiv eingesetzt. Es handelt sich um eine Online Service Desk wurde komplett überarbeitet; Support- für das AZL neu entwickelte Applikation zur automatisierten und Informationen stehen nun rund um die Uhr bereit. vereinfachten Berechnung der Ansprüche an Zusatzleistungen. Die Entwicklung des städtischen Kreditorenworkflows «SKWF» wurde im Frühjahr beendet. Der Workflow standar disiert die Bearbeitung der Kreditorenrechnungen, indem Rechnungen an eine zentrale Rechnungseingangsadres se gesandt oder als digitale Rechnung eingeliefert werden. Der Rollout in den Dienstabteilungen startete im September. Mit diversen, im Geschäftsjahr gestarteten SAP-Pro jekten wird schrittweise der neue SAP-Release einge führt und mit dem Projekt «H2Go» die HRM2-Umstellung Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 73
4.6.3 Kennzahlen IT-Betrieb 1 2013 2014 2015 2016 2017 Virtuelle iSeries-Server 7 8 8 7 6 pSeries-Server (RS / 6 000) 7 10 12 12 14 Virtuelle pSeries-Server 205 226 245 246 237 Windows-Server (X86) 477 473 199 101 92 Virtuelle Windows-Server 1 647 2 830 3 303 3 102 4 716 Virtuelle Linux-Server 325 364 472 399 458 Solaris-Server – – 4 4 4 Virtuelle Solaris-Server – – 30 48 46 SAN-Speicherplatz (in GB netto) 2 821 221 1 644 183 2 311 000 2 671 000 2 512 000 NAS-Speicherplatz (in GB netto) 3 476 484 476 484 600 000 600 000 1 190 000 Clients 18 600 19 400 19 420 19 500 18 900 KITS-Server 182 184 186 187 193 Virtuelle KITS-Server 109 110 136 183 217 KITS-Clients 7 696 8 176 8 589 8 762 9 083 VoIP-Ports 11 000 14 600 20 800 23 900 25 200 Anzahl ZOOM-Drucker4 – – 3 870 3 889 3 918 Anzahl ZOOM-Klicks5 (in 1 000) – – 91 500 92 350 89 800 Schulung 6 2013 2014 2015 2016 2017 Schulungstage 448 734 435 361 230 TeilnehmerInnen-Tage 7 3 136 5 138 3 045 3 757 2 057 Definitionen: 1 Anzahl der von der OIZ im Rechenzentrum der OIZ oder an den Standorten der Departemente und Dienstabteilungen betreuten / betriebenen IT-Infrastrukturen. 2 Mittels SAN-Technologie bereitgestellter Speicherplatz (SAN = Storage Area Network). 3 Mittels NAS-Technologie bereitgestellter Speicherplatz (NAS = Network Attached Storage). 4 Standardisierte Kopier- und Druckgeräte (ZOOM = Zürich Optimized Output Management). 5 Anzahl bedruckte Seiten mit standardisierten Kopier- und Druckgeräten. 6 Durch die BildungsStadt Albis durchgeführte Kurse. 7 Inklusive Flying-Teacher-Einsätze während SIBAP-II-Rollout (standardisierter IT-Arbeitsplatz der Stadt Zürich). Durchschnittliche Teilnehmendenzahl von sieben Personen pro Schulungstag (bis 2015), effektive TeilnehmerInnen-Tage (ab 2016). 4.7 Finanzverwaltung 4.7.1 Aufgaben Das System des Rechnungswesens (Konzernbuchhaltung) unterstützt die operativen Aufgaben der Finanzverwaltung. Die Finanzverwaltung leitet die Prozesse für das Budget, die Damit verbunden sind weitere Dienste, wie Zahlungsverkehr, Finanzplanung sowie die Jahresrechnung und koordiniert Bargeldverkehr (Stadtkasse), Pflege der zentralen Kredito die Abläufe mit den Departementen und Querschnittsäm renstammdaten und Führen von Mandatsbuchhaltungen. Zu tern Human Resources Management (Personal), Organisati den Aufgaben der Finanzverwaltung zählen ausserdem die on und Informatik (Informatik) sowie Immobilien Stadt Zürich Mittelaufnahmen am Kapitalmarkt, die Bewirtschaftung der (Raum). Zu den Kernaufgaben zählen zudem die Zusatzkre Liquidität, der Darlehen und Beteiligungen sowie die Schulung dite (zwei Serien), die Trimesterberichte für Dienstabteilungen unterschiedlicher Zielgruppen innerhalb der Stadtverwaltung mit Globalbudget, die Erwartungsrechnung und die Prüfung in den Bereichen Städtisches Finanzwesen und Finanzrecht. der Geschäfte mit finanzieller Tragweite. Ebenfalls Teil der Finanzverwaltung ist das Kompetenzzentrum für Risiko- und 4.7.2 Jahresschwerpunkte Versicherungsmanagement (RVZ). Per 1. Oktober hat die Finanzverwaltung die Bereiche Beschaffung und Corporate Projekt «Neue Rechnungslegung» Governance vom Departementssekretariat des Finanzdepar Der Stadtrat beauftragte die Finanzverwaltung durch STRB Nr. tements übernommen und in einer gleichnamigen Abteilung 1061 / 2016 mit der Umsetzung des Finanzhaushaltteils des zusammengefasst. neuen Gemeindegesetzes und der Gemeindeverordnung in 74 Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement
der Stadtverwaltung im Rahmen des Projekts «Neue Rech durch den Zusatz für Cyber-Risiken erweitert werden. nungslegung». Übergeordnetes Ziel des 2016 gestarteten Pro Mit der Einführung der neuen Rechnungslegung per 1. Ja jekts ist die termingerechte Umsetzung der neuen Bestim nuar 2019 sind in einigen Versicherungsbereichen Anpas mungen per 1. Januar 2019. Die ersten Meilensteine wurden sungen erforderlich. Die Bildung von Reserven zur Finan erreicht. So hat der Stadtrat mit der Verabschiedung einer zierung von künftigen Schadenereignissen ist unter dem neuen Finanzhaushaltsverordnung (FHVO) und der Anpas neuen Rechnungslegungsgesetz nicht mehr erlaubt. Da sung der bestehenden Globalbudgetverordnung zuhanden von betroffen sind die Bereiche der gesamtstädtischen Pau des Gemeinderats die neuen finanzrechtlichen Grundlagen schalversicherungen Haftpflicht- sowie Sach- / Elementar geschaffen (GR Nr. 2017 / 281). Der Antrag an den Gemein schadenrisiken. Ebenso sind die beiden Eigenversicherungen derat auf Verzicht einer Neubewertung des Verwaltungsver Motorfahrzeug-Kasko und die Maschinenversicherung neu zu mögens (GR Nr. 2017 / 284) bildete einen weiteren wichtigen regeln. Im Berichtsjahr wurden entsprechende Überlegungen Eckpunkt im Projektverlauf. Die Verabschiedung der beiden zu den künftigen Versicherungslösungen gemacht. Auf die Vorlagen erfolgt durch den Gemeinderat. ser Grundlage werden die Versicherungen ausgeschrieben. Auch 2017 haben an diversen Standorten sogenannte Risk- Weitere Meilensteine bilden das Budget 2019 sowie der Engineering-Begehungen stattgefunden. Zusammen mit Finanz- und Aufgabenplan (FAP) 2019 bis 2022, die erstmals Fachpersonen von Versicherungsgesellschaften wurden nach den neuen Grundlagen und auf Basis des angepassten Risiken in den Bereichen Feuer, Einbruchdiebstahl, Vanda IT-Systems sowie der neuen Kontenpläne zu erstellen sind. Im lismus und Elementarschäden an diversen Standorten über Hinblick auf das Budget 2019 sind in der Anlagenbuchhaltung prüft. Wo notwendig wurden Massnahmen empfohlen und die Restnutzungsdauern sowie die Restbuchwerte der einzel umgesetzt. nen Anlagen per 1. Januar 2019 zu ermitteln, damit ab diesem Datum die lineare Abschreibung angewendet werden kann. Public Corporate Governance (PCG) Die Stadt Zürich ist an rund 180 Unternehmungen beteiligt. Harmonisierung Zahlungsverkehr Schweiz Diese Beteiligungen unterscheiden sich erheblich, beispiels Finanzverwaltung und OIZ koordinieren stadtweit die vom weise betreffend Umfang und Einfluss. Die politische Relevanz Finanzplatz Schweiz vorgegebenen Anpassungen im Zah und gewisse finanzielle Risiken, die mit den Beteiligungen ver lungsverkehr nach Massgabe des ISO-20022-Standards. bunden sind, bewogen den Stadtrat im Sinne des gemeinde Im Bereich des Zahlungsausgangs wurden im Mai schritt rätlichen Vorstosses GR Nr. 2017 / 51, die Erarbeitung einer weise die gesamtstädtischen SAP-Systeme vom bisheri Richtlinie in Auftrag zu geben, die klare Regeln und Prozes gen DTA- auf das neue XML-Format umgestellt. Ab Juni se für das Management dieser Positionen enthalten soll. Die erfolgten weitere Umstellungen bei Dienstabteilungen, Finanzverwaltung, die bereits heute das Inventar der städti die Um- und Fremdsysteme im Einsatz haben. Per Ende schen Beteiligungen führt, hat die erforderlichen Arbeiten zu Jahr hat der Grossteil der in der Stadtverwaltung im Ein sammen mit den hauptsächlich betroffenen Departementen satz stehenden Applikationen das neue Format erzeugt Ende des Berichtsjahrs aufgenommen. und verarbeitet und erfüllt somit den neuen Standard. Im Bereich des Zahlungseingangs wurde der Wechsel vom Fachstelle Beschaffungskoordination (FBZ) bisherigen ESR-Format auf das neue XML-Format in den zen Mit dem Wechsel der FBZ in die Finanzverwaltung ging tralen SAP-Systemen im Juli vollzogen. Im Lauf des zweiten der Auftrag des Stadtrats einher, das städtische Beschaf Semesters erfolgten einzelfallweise die Umstellungen von fungswesen vor allem in den Bereichen Organisation, Re Um- und Fremdsystemen in der Zuständigkeit der betref porting / Controlling sowie Beratung / Schulung in Verbin fenden Dienstabteilungen. Vorgängig durchgeführte Berei dung mit zusätzlichen personellen Ressourcen zu stärken. nigungs- und Koordinationsarbeiten zwischen dem betrof Ein umfassender Beschaffungsleitfaden für die gesamte Ver fenen Finanzinstitut und der Finanzverwaltung erleichterten waltung steht kurz vor Fertigstellung und soll zukünftig vor al die Umsetzung. Seit Mitte Dezember werden die eingehen lem weniger erfahrene Dienstabteilungen unterstützen. Um den Dateien ausschliesslich im neuen Format bezogen. Der gemeinsame Beschaffungen verstärkt zu fördern, wurde im Endtermin der alten Formate per Ende Jahr konnte eingehal Fachintranet ein entsprechender «Marktplatz» aufgeschaltet. ten werden. Weitere Umstellungen wurden im vierten Quar Wie im Vorjahr führte die FBZ einen gut besuchten Informa tal im Bereich des Lastschriftverfahrens abgeschlossen. tionsanlass für Mitarbeitende im Beschaffungsumfeld durch. Nächste Schritte im Rahmen der Harmonisierung Zahlungs Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Privatwirtschaft und verkehr Schweiz sind die stadtweite Planung und Implemen Stadt schilderten und diskutierten unter dem Titel «Best tierung der sogenannten QR-Rechnung (Quick Response), die Practice in der Beschaffung» ihre Erfahrungen. Aus der im die bisherigen roten und orangen Einzahlungsscheine ablö Geschäftsjahr koordiniert durchgeführten Ausschreibung zum sen wird, sowie die Umstellung des Formats des elektroni Werkstattverbrauchsmaterial sind Einsparungen zu erwarten. schen Kontoauszugs. Kompetenzzentrum für Risiko- und Versicherungs management (RVZ) Im Berichtsjahr wurde die öffentliche Submission der tech nischen Versicherung für elektronische Datenverarbei tungsanlagen (EDV-Versicherung) durchgeführt. Der Ab wärtstrend der Versicherungsprämien der letzten Jahre wurde auch bei dieser Ausschreibung durch eine mar kante Prämienreduktion bestätigt. Dank der günstigen Marktlage konnte der Umfang der Versicherungsdeckung Geschäftsbericht 2017 Finanzdepartement 75
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