Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil

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Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Alterswohnzentrum Ruswil

Geschäftsbericht 2019
Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Geschäftsbericht 2019

    Inhaltsverzeichnis
    Bericht des Verwaltungsrats               4

    Bericht der Geschäftsführerin             6

    Pflege und Betreuung8

    Verpflegung10

    Hauswirtschaft                           12

    Organigramm                              13

    Technischer Dienst                       14

    Einblicke / Rückblicke                   16

    Mitarbeiterinnen Portrait                18

    Bewohnerinnen und Bewohner               19

    Portrait Kaplan Klaus Bussmann           20

    Die Stiftung Alterswohnheim Ruswil       22

    Aus- und Weiterbildungsabschlüsse 2019   23

    Erfolgsrechnung                          24

    Bilanz                                   25

    Anhang                                   26

    Erläuterungen zur Jahresrechnung         27

    Jahresprogramm 2020 / 2021               29

    Treue zum Betrieb                        30

2                                              3
Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Bericht des Verwaltungsrats

Freiwilligenarbeit im Alterswohnzentrum
Schlossmatte und Rebstock
                                                                 Zusätzliche Einsätze durch den Standort Rebstock

                                                                 Im Mai 2019 sind dreissig Bewohnerinnen und Bewohner
                                                                 an die Rebstockstrasse 6 umgezogen. Die Auslagerung
                                                                 wurde notwendig wegen der Gesamtsanierung und Aufsto-
                                                                 ckung des Alterswohnzentrums an der Hellbühlerstrasse.
                                                                 Das Wohnen und Leben an zwei Standorten ist für die Mit-
                                                                 arbeitenden und die Bewohnenden eine grosse Heraus-
                                                                 forderung. Dienstleistungen, welche in der Schlossmatte
                                                                 angeboten werden, wie zum Beispiel der Coiffeur und die
                                                                 Podologie, müssen mit dem Standort Rebstock koordiniert
                                                                 werden.
                                                                 Dass wir auf die Unterstützung von freiwilligen Mitarbeiten-
                                                                 den angewiesen sein werden, hat sich während der Um-
Irene Wolfisberg Lütolf                                          zugsplanung und Konzepterarbeitung gezeigt.
                                                                 Innerhalb kurzer Zeit konnten wir freiwillige Helfer und Hel-
                                                                 ferinnen gewinnen. Die Aufgabe dieser Gruppe besteht
                                                                                                                                 Aussagen von freiwilligen Mitarbeitenden
                                                                 darin, Bewohnende vom AWZ Rebstock in die Schloss-
In der heutigen Zeit gewinnt die Freiwilligenarbeit an gros-     matte zu begleiten, sei es zum Coiffeur, in die Messe, an       Mein schönstes Erlebnis als freiwillige Helferin               Was genau machst du als freiwilliger Helfer?
ser Bedeutung. Die demografische Entwicklung zeigt eine          einen Anlass oder einfach bloss ins Restaurant Zytlos.          Für mich ist es bereichernd, betagte Menschen zu beglei-       Ich bin für den Fahrdienst in den Rebstock zuständig. Ein-
Zunahme von Menschen, welche ein biblisches Alter er-            Eine weitere Gruppe übernimmt den Mahlzeiten-Transport          ten. Ich kann für mich eine neue Erfahrung machen. Ein-        mal im Monat bin ich im Einsatz. Ich muss am Samstag
reichen. Auf der anderen Seite stehen die geburtenstarken        an den Wochenenden von der Schlossmatte in den Reb-             mal fühlte ich mich bei der Begleitung einer Frau, die an      um 11.00 Uhr im AWZ sein. In der Küche nehme ich den
Jahrgänge vor dem Pensionsalter.                                 stock.                                                          Demenz erkrank ist, überfordert. Beim Abschied lächelte        Schlüssel entgegen und hole anschliessend das Auto auf
Im Alterswohnzentrum wird sehr viel Freiwilligenarbeit ge-                                                                       die Bewohnerin mich an und bedauerte mein Weggehen.            dem Parkplatz in der Surbrunnenmatte. Noch nicht oft
leistet. Die Einsätze von freiwilligen Helfern und Helferinnen   Wir sind enorm dankbar für diese grosse Hilfe, die im und       Dieses Erlebnis berührte mich sehr.                            musste ich die Scheiben vom Eis befreien!
ist ein wichtiger Bestandteil der Schlossmatte. Die geleis-      um das Alterswohnzentrum Schlossmatte und Rebstock                                                       Maria Baumeler
teten Dienste werden durch die kirchliche Seniorenarbeit,        geleistet wird. Die Einsätze der freiwilligen Mitarbeitenden                                                                   Danach geht es zurück in die Küche. Ich freue mich über
der Leiterin des Mahlzeitendienstes und der Freiwilligen-        werden sehr wertgeschätzt. Sie sind eine Bereicherung für                                                                      die freundliche Begrüssung der Mitarbeitenden in der
organisation des Alterswohnzentrums Ruswil koordiniert.          die Bewohnenden wie auch für die Mitarbeitenden.                Was motiviert dich Freiwilligenarbeit zu leisten?              AWZ-Küche. «Ich habe so Freude an den Leuten in der Kü-
                                                                 In der heute zunehmend individualisierenden Gesellschaft        Ich habe diese Arbeit schon immer gerne gemacht. Ich war       che.» Das fertige Essen wird auf Wägeli geladen, welche
                                                                 ist es keineswegs selbstverständlich, dass sich so viele        ausser Haus nicht berufstätig, so konnte ich trotzdem Kon-     im Auto direkt hinten eingeladen werden können. Mit dem
«Zeit die wir uns nehmen, ist Zeit die uns etwas gibt.»          Menschen freiwillig engagieren.                                 takte zu anderen Menschen knüpfen. Ich helfe gerne an-         Essen im Auto fahre ich in den Rebstock. Im Rebstock lade
                                            Ernst Ferstel       Im Dezember 2019 wurden alle freiwilligen Mitarbeitenden        deren Leuten, es kommt immer viel zurück. Die Menschen         ich die Wägeli wieder aus und fahre mit diesen in den Auf-
                                                                 ins Restaurant Zytlos zu einem feierlichen Dankesessen          sind dankbar. Ich denke, wenn ich vielleicht einmal Hilfe      enthaltsraum im ersten Stock.
                                                                 eingeladen. Die Leitung vom Alterswohnzentrum Schloss-          brauche, ist auch jemand für mich da.
                                                                 matte freute sich sehr, dass über fünfzig Frauen und Män-                                                     Marlis Bättig   Im Zwischenlager nehme ich die Schmutzwäsche und fah-
                                                                 ner der Einladung gefolgt sind. Die gegenseitige Dankbar-                                                                      re damit zurück ins AWZ. Die Wäsche wird ausgeladen und
Bestehende Gruppen von Freiwilligen                              keit war an diesem Abend sehr gut spürbar.                                                                                     meine Arbeit ist für den Vormittag erledigt. Das ganze dau-
                                                                 An dieser Stelle möchte ich nochmals allen von Herzen           Wie würdest du deine Arbeit als freiwilliger Helfer be-        ert ca. eine Stunde. Am Nachmittag um 16.45 Uhr wieder-
	Die Besuchergruppe bestehend aus ungefähr 13 Frau-            Danken die sich auf irgendeine Form im Alterswohnzent-          schreiben?                                                     holt sich der Ablauf.
   en und Männern, die Menschen im AWZ und zu Hause              rum Schlossmatte und Rebstock freiwillig engagieren.            Ich finde diese Arbeit sehr angenehm und befriedigend.
   besuchen.                                                                                                                     Ich bin in dem Alter, wo ich diese Aufgabe noch gut ma-        Ich mache diese Arbeit sehr gern. Es gibt schöne Begeg-
                                                                                                                                 chen kann. Ich komme in Kontakt mit betagten Menschen.         nungen mit Menschen, die ich kenne. Im Rebstock ist es
	Die Kommunionhelferinnen in der Kapelle Schlossmat-           «Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen                      Die älteren Menschen geniessen den Austausch. Selber           immer so «härzig». Die Leute rufen mir zu und freuen sich
   te und im Rebstock.                                           wirken soll.»          Johan Wolfgang von Goethe               weiss man nicht, ob man auch einmal in diese Situation         über ein freundliches Wort. Die Planung ist super, wir kön-
                                                                                                                                 kommt und auf Hilfe angewiesen ist. Ich habe Zeit, eine        nen auch mal abtauschen, wenn es an einem Wochenen-
	Der Mahlzeitendienst Ruswil, eine Gruppe von Frauen                                                                           sehr sinnvolle Tätigkeit zu machen und der Gesellschaft        de nicht passt.
   und Männern, die das Mittagessen aus der AWZ-Kü-              Irene Wolfisberg Lütolf                                         etwas zurückzugeben.                                           
   che den Menschen nach Hause liefern.                          Verwaltungsrätin                                                                                            Alois Grüter                                                     Sepp Erni

4                                                                                                                                                                                                                                                         5
Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Bericht der Geschäftsführerin

Viel Arbeit und viel Verständnis
                                                              Team integriert. Björn Portmann, seit März 2018 bei uns
                                                              als Leiter Technischer Dienst, ist seit Oktober 2019 auch
                                                              offizielles Kadermitglied. So können wir komplett und mo-
                                                              tiviert ins neue Baujahr 2020 starten.

                                                              Etappierungsänderung

                                                              Kurz vor der Informationsveranstaltung für die Bewoh-
                                                              ner und Angehörigen im März 2019 mussten wir von
                                                              einer Änderungen der Bauphasen von der horizontalen
                                                              zur vertikalen Bausanierung Kenntnis nehmen. Die Be-
                                                              gründungen der Architekten waren nachvollziehbar und
                                                              vorteilhaft. Für uns bedeutete dies eine neue Bewohner-
Cornelia Fischer, Geschäftsführerin                           zusammensetzung im Haus an der Rebstockstrasse 6,
                                                              unsere «Dependance» während dem Umbau. Viele Ge-
                                                              spräche mit den Umzugsbetroffenen mussten neu ge-
Das Jahr 2019 war alles andere als ein normales Ge-           führt werden.
schäftsjahr… Dies können Sie in den nachfolgenden Be-
richten des Kaders lesen. Jede und Jeder an seinem Platz      Auch für die Pflegeteams in der Schlossmatte war das
leistete Ungewöhnliches. Ungewöhnlich im Sinne von            eine neue Situation. Bisher waren es 3 selbständige Teams
neuen Aufgaben und im Sinne der Menge der Arbeitsauf-         über die 4 Stockwerke. Bei Baustart waren es noch 4 bis
gaben.                                                        13 Personen pro Etage. Für die insgesamt 41 Bewohnen-
                                                              den sollte, nach dem Weggang der langjährigen Mitarbei-
                                                              terin und Teamleiterin Fabienne Bachmann, noch ein Team
Dankeschön                                                    mit einer Co-Leitung zuständig sein. Wer in einem Team
                                                              arbeitet weiss, dass eine Neuformierung immer viel Team-
Ich möchte als erstes allen Mitarbeitenden an der Basis,      bzw. Entwicklungsarbeit bedeutet. Diese Arbeit haben die
dem Kader und dem Verwaltungsrat herzlich danken. Dan-        Betroffenen positiv in Angriff genommen und sehr gut be-
ke für den grossen Einsatz, das Mitdenken und Mitbeglei-      wältigt. Den Teamleiterinnen Pflege, Dominique Liniger,
ten während den vergangenen Monaten. Danke auch allen         Fabienne Bucher (beide Schlossmatte) sowie Marta Muri
Bewohnerinnen und Bewohnern für das grosse Verständ-          im Rebstock gebührt einen grossen Dank für ihr besonde-
nis während den aussergewöhnlichen Situationen und Ab-        res Engagement.
läufen. Einen herzlichen Dank auch allen Angehörigen, die
uns unterstützten und uns viel Vertrauen entgegen brach-
ten. Den Hausärzten, Seelsorgern und Therapeuten vielen       Nochmals Abstimmen
herzlichen Dank für die immer sehr gute Betreuung und                                                                     Eingebunden
Zusammenarbeit.                                               Bei der Weiterentwicklung der Ausführungsplanung
                                                              «Umbau und Aufstockung Schlossmatte» mussten wir            Seit dem Umzug in den Rebstock dürfen wir auf noch
                                                              leider feststellen, dass die Baukosten mit dem vom          zahlreichere freiwillige Helferinnen und Helfer zählen. Be-
Wechsel                                                       Stimmbürger genehmigten Investitionsbetrag nicht zu         kannte und Angehörige machen häufige Besuche in der
                                                              bewältigen waren. Obwohl die Investitionen die Gemein-      Schlossmatte und im Rebstock. Wir fühlen uns immer wie-
Personell hatten wir bei den Bereichsleitungen nach fast      derechnung nicht tangieren, wurde eine erneute Abstim-      der sehr ins Dorfleben eingebunden, wenn verschiedene
zehn Jahren den ersten Wechsel zu verzeichnen. Berna-         mung notwendig. Diese Notwendigkeit begründet sich in       Musikformationen, Fasnachts-, Tanz- und Jassgruppen
dette Hüsler, Leiterin Hauswirtschaft, verliess im Septem-    der Rechtform des AWZ (Öffentlich-rechtliche Institution)   die Bewohnenden unterhalten, besuchen und auch die
ber das AWZ um eine neue Herausforderung anzugehen.           und mangels Ausführungen im Reglement zu einer sol-         Mitarbeitenden erfreuen. Dankeschön!
Im Oktober 2019 kam Saskia Müller als neue Leiterin           chen Situation. Der Souverän stimmte der Vorlage wie-
Hauswirtschaft ins Team. Sehr schnell hat sie sich in ihrem   derum zu, was wir erleichtert und dankbar zur Kenntnis      Cornelia Fischer
Aufgabenbereichen kundig gemacht und sich bestens ins         nahmen.                                                     Geschäftsführerin

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Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Bericht der Leiterin Pflege und Betreuung

Leben im Provisorium und mit der Baustelle
                                                            Eine grosse Herausforderung zu Beginn war, dass viele
                                                            Gäste kamen und wir darauf achten mussten, dass noch
                                                            genügend Platz für die Bewohnenden blieb. In der Zwi-
                                                            schenzeit haben die Gäste auch gemerkt, dass die Stuben
                                                            in den Wohnungen gute Aufenthaltsorte sind und man dort
                                                            ungestörter verweilen kann.
                                                            Bald nach dem Einzug wurde eine Einweihungsfeier ab-
                                                            gehalten. Trotz der begrenzten Platzverhältnisse, oder viel-
                                                            leicht gerade deswegen, war dies ein gelungener Anlass.
                                                            Auch die weiteren Feste wie Samichlaus und Weihnachten
                                                            waren sehr gelungene Anlässe und wir durften dafür viele
                                                            Komplimente entgegen nehmen.

Kathrin Segattini, Leiterin Pflege und Betreuung            Arbeiten im Rebstock                                           Arbeiten in der Schlossmatte                                  Nicht ganz so problemlos war für die Pflegenden die neue
                                                                                                                                                                                         Technik. Einerseits kämpften wir bei den «Rufuhren» da-
                                                            Zum ehemaligen Schlossmatte-Team vom 3.OG kamen                Zusammenfügen des neuen Teams:                                mit, dass sie recht reparaturanfällig sind. Da werden wir
«Oft, wenn wir glauben, wir wären am Ende von etwas an-     weitere Mitarbeitende aus anderen Teams dazu. Schon            Aus zwei mach eins. Das haben wir entschieden, als uns        dann mit einer angepassten Ausführung weniger Prob-
gekommen, stehen wir bereits am Anfang von etwas an-        vor dem Umzug war es uns wichtig, dass sich alle von den       die Teamleiterin vom 1.OG verliess. Dominique Liniger         leme haben. Anderseits ist die Technik dahinter im Reb-
derem». (Fred Rogers)                                       «alten Teams» verabschieden und das neue Team begrüs-          und Fabienne Bucher amten nun als Co-Leiterinnen für          stock noch sehr störungsanfällig, da sich der Alarmserver
                                                            sen konnten. Die Teamleiterin Rebstock, Marta Muri, hat        das Pflegeteam der Schlossmatte. In den Teamsitzungen         in der Schlossmatte befindet und mit einer Internetleitung
So haben wir es erlebt nachdem wir den Umzug in den         deshalb schon bald nach dem Umzug einen Teamanlass             ist Teamarbeit und Teamorganisation ein wiederkehrendes       verbunden ist. Das wird nach dem Umbau kein Problem
Rebstock und intern in der Schlossmatte bewältigt hatten.   organisiert, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen.      Thema.                                                        mehr sein.
Statt durchatmen zu können begannen nun die Anpassun-                                                                                                                                    Wir arbeiten nun mit einem neuen Gerät, welches die Be-
gen in den Arbeitsabläufen. Die Bewohnenden mussten         Ein besonderer Anspruch war das Organisieren der Ab-           Vierzig Bewohnende über 4 Wohnbereiche zu pflegen und         wohnerrufe entgegen nimmt, als Telefon verwendet wird
sich mit den neuen räumlichen Begebenheiten zurecht         läufe auf engem Raum. Gespannt waren wir, wie sich die         zu betreuen, und dies mit nur noch zwei Pflegebüros, ist      und die Pflegedokumentation enthält. Weiter hat es auch
finden, die Ärzte mussten die Visiten an zwei Standorten    geplanten Abläufe im Alltag dann bewähren. Und siehe           eine grosse Herausforderung. Zusammen mit den Co-Lei-         noch eine Walkie-Talkie-Funktion. Das Gerät hat den
durchführen, die Logistik musste feinjustiert werden und,   da: bis auf kleinere Anpassungen lief alles reibungslos.       terinnen wurden mögliche Szenarien besprochen und um-         Vorteil, dass die Pflegenden nicht mehrere Geräte mit-
und..                                                       Schon nach kurzer Zeit hätte kein Aussenstehender mehr         gesetzt. Auch hier wurde nach kurzer Zeit wieder die von      schleppen müssen. So ein neues Multifunktionsgerät hat
                                                            gemerkt, dass wir die Abläufe am runden Tisch geplant          uns gewünschte Pflegequalität erreicht und die Abläufe        natürlich noch Kinderkrankheiten, welche wir stetig mit der
                                                            haben. Es hat sich gelohnt, die Zeit für die Projektgruppe     haben sich eingespielt.                                       Lieferfirma bearbeiten und verbessern.
Leben im Rebstock                                           zu investieren.

Schnell hatten sich die Bewohnenden in ihren Zimmern in                                                                    Neue, moderne Technik                                         Dank
den Wohnungen eingelebt. Der schöne Sommer lud ein,         Leben in der Schlossmatte
viele Stunden auf den grossen Balkonen zu verbringen,                                                                      Mit dem Umbau wird auch die Telefonie und Alarmierung         Ohne die Mitarbeit aller Beteiligten wäre ein solches Unter-
eine Runde ums Haus spazieren zu gehen oder einfach         Da sich die Bauetappierung recht kurzfristig geändert          auf den Wohnbereichen auf den neusten Stand gebracht.         fangen nicht zu bewältigen. Gerne bedanke ich mich an
auf dem Bänkli zu sitzen und den Kindern beim Spielen       hatte, mussten in der Schlossmatte einige Bewohnende           Im Rebstock haben wir die einmalige Möglichkeit, das          dieser Stelle bei allen Beteiligten für ihren grossen Einsatz.
zuzuschauen.                                                auf andere Wohnbereiche umziehen. Dieser Aufwand war           neue System vorgängig in kleineren Einheiten einzuführen      Trotz der Teilauslagerung und der Baustelle kommen ganz
Da der Lift klein und die Wartezeiten oft lang sind, ent-   grösser, als wir erwartet hatten. Die Bewohnenden haben        und auszutesten. Dabei werden Änderungswünsche von            viele positive Reaktionen bezüglich der Pflege und Betreu-
schlossen sich einzelne Bewohnende, sich fit zu machen      sich jedoch rasch an die neue Situation gewöhnt. Gelernt       der Lieferfirma aufgenommen und weiterbearbeitet.             ung in allen Situationen von Bewohnenden, Angehörigen
und die Treppe zu nehmen. So ersparen sie sich die müh-     haben wir daraus, dass auch die internen Umzüge für die                                                                      und Gästen. Auch die Lernenden, welche ihre Ausbildung
same Warterei und tun erst noch etwas für ihre Gesund-      nächste Bauetappe detaillierter geplant werden müssen.         Notrufuhren statt Bettglocken:                                unter besonderen Umständen abschliessen mussten,
heit.                                                       Vor dem Baubeginn wurden aus Brandschutzgründen die            Gespannt waren wir wie die Bewohnenden damit umge-            äusserten sich dahingehend, dass sie nur profitiert haben.
                                                            Bauwände isoliert. Dadurch hielt sich der Lärm über wei-       hen, keine «Bettglocke» mehr zu haben und dafür eine Art      Dafür gebührt allen ein riesiges Dankeschön.
Essen wie früher in der Grossfamilie – so kommt das Essen   te Strecken in Grenzen. Die angeschafften Gehörschutz-         Uhr am Handgelenk. Dies war schon nach einer sehr kur-
im Gemeinschaftsraum daher. Das Mittagsgebet in der Ge-     pfropfen wurden bisher sehr wenig verlangt und benutzt.        zen Eingewöhnungszeit kein Thema mehr. Im Gegenteil,
meinschaft und der aufmerksame Service durch den Gast-      Die in den Bauwänden eingebauten Fenster laden zum             schon bald bemerkten sie die Vorteile, überall und in jeder   Kathrin Segattini
rodienst und die Pflegenden werden sehr geschätzt.          Zuschauen auf die Baustelle ein und werden rege genutzt.       Situation um Unterstützung rufen zu können.                   Leiterin Pflege und Betreuung

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Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Bericht des Leiters Verpflegung

Kein gewöhnliches Jahr
                                                             läuft, Fragen geklärt und die Bewohnerwünsche erfüllt
                                                             werden können. Jede Woche einmal zur Mittagszeit gehe
                                                             ich in den Rebstock und nehme mir Zeit um Wünsche
                                                             und Anregungen direkt von den Bewohnenden entgegen
                                                             zu nehmen. So entstehen viele interessante Begegnungen
                                                             und Gespräche, und wir bleiben im persönlichen Kontakt.
                                                             Der/die Tagesverantwortliche Koch/Köchin ist zuständig,
                                                             dass alles was bestellt wird auch in den Rebstock kommt.
                                                             Das erfordert grösste Konzentration beim Abpacken der
                                                             Kochkisten. Sollte dennoch etwas vergessen werden,
                                                             muss das Küchenpersonal es selber nachliefern. Zum
                                                             Glück kommt das sehr selten vor. Aber alle durften schon
                                                             mal einen Marsch in den Rebstock unternehmen und da-
                                                             bei frische Luft tanken - auch wenn nicht ganz freiwillig!
Franz Bucheli, Leiter Verpflegung                            Der Lieferdienst wird unter der Woche von unseren ZIVIS
                                                             übernommen und am Wochenende von den freiwilligen
                                                             Fahrern. Mit unserem neuen Lieferwagen werden die Bo-
Nach dem Umzug anfangs Mai 2019 klappte die Ver-             xen von der Küche in den Rebstock gefahren. Auf dem
pflegung ab dem ersten Tag sehr gut. Bei den Mengen          Rückweg nehmen sie die leeren Boxen von der letzten
mussten wir noch Erfahrungen sammeln und täglich neu         Mahlzeit wieder mit in die Schlossmatte. Die Freiwilligen
anpassen, damit es nicht zu viele Speiseresten gab. Für      Männer sind eine tolle Stütze für uns und kommen immer
uns ist das Thema «food waisting» seit je her aktuell. Die   voll motiviert zum Dienst.
Speiseresten werden im AWZ regelmässig abgeholt und
in der Weiherhus Kompost AG, Blatten zu Biogas umge-         Das Jahr 2019 war im Verpflegungsteam von vielen Ausfäl-
wandelt.                                                     len geprägt. Neben einem Skiunfall im Januar waren noch
                                                             weitere operationsbedingte Ausfälle zu verzeichnen. Die
Die Bewohnenden im Rebstock (wie in der Schlossmat-          Dienstpflicht holte auch die Männer ins Militär. Total hatten
te) werden für jede Mahlzeit von den Pflegemitarbeiten-      wir 2062 Stunden Krankheits- und Unfallabsenzen und 722
den gefragt, ob ihnen das vorgeschlagene Menü zusagt         Stunden Militärpflicht zu leisten. Dank dem Einsatz und der
oder ob eine Alternative gewünscht wird. Auch die Diät-      Flexibilität aller Teammitglieder sowie kurzfristigen Aushil-
und Spezialwünsche können mehrheitlich berücksichtigt        fen konnten wir das vergangene Jahr trotzdem gut meis-
werden. Die Speisen werden heiss angeliefert und vom         tern. So, dass wir unsere Aufgaben zur Zufriedenheit der
Gastrodienst geschöpft und angerichtet. Durch die über-      Bewohnenden und der Gäste erfüllen konnten.
schaubare Grösse der beiden Ess- und Aufenthaltsräume,
entsteht eine gemütliche und familiäre Atmosphäre.           Franz Bucheli
                                                             Leiter Verpflegung
Beim Gastrodienst mussten wir eine Stellenanpassung vor-
nehmen, da eine Person alleine die geplante Arbeit nicht
bewältigen konnte. Wir benötigten eine schnelle Lösung
und konnten Maria Dos Santos, bisher in der Verpflegung,
für diese Aufgabe gewinnen. Sie hat sich rasch in die neu-
en Aufgaben eingelebt und wird von den Bewohnenden
sehr geschätzt. Zu den wesentlichen Aufgaben des Gast-
rodienstes gehören: Frühstück zubereiten und servieren,
Mittag und Abendessen anrichten und servieren, Tische
decken, abräumen und Geschirr abwaschen, Essräume
sauber halten, Bestellungen machen und Weiteres.
Der tägliche, telefonische Kontakt der Küchencrew mit
dem Gastrodienst sorgt dafür, dass alles reibungslos ab-

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Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Bericht der Leiterin Hauswirtschaft

Ankommen und Einleben im AWZ
                                                             getreten wird. Dadurch fühlte ich mich sofort willkommen.      lernt in unerwarteten Situationen zu handeln, flexibel zu       Es werden noch einige erwartete und unerwartete Heraus-
                                                             Es arbeiten viele tolle Menschen im AWZ und ich freute         planen und zu arbeiten. – Meine persönlichen Erfahrungen        forderungen auf den Bereich Hauswirtschaft zukommen.
                                                             mich, die einzelnen Persönlichkeiten näher kennenzuler-        wachsen dabei gleichermassen mit den Erfahrungen des            Somit ist weiterhin ein flexibles Arbeiten von unserer Seite
                                                             nen. Alle Namen zu kennen und sich daran zu erinnern ist       Gesamtbetriebes.                                                gefordert
                                                             jedoch nicht immer einfach…
                                                             Ein neues Arbeitsumfeld während einer Bauphase ken-            Die erste Baureinigung konnten wir schon in der Wäsche-         Auf diesem Weg möchte ich dem ganzen AWZ Team herz-
                                                             nenzulernen ist sehr spannend. Man befindet sich fern          rei durchführen. Gemeinsam die Spuren der Bauarbeiten           lich für das offene und freundliche Willkommen danken. Es
                                                             vom gewöhnlichen Arbeitsalltag und kann sich laufend           beseitigen, gemeinsam die Wiederinbetriebnahme gestal-          macht grossen Spass ein Teil vom Team zu sein. Ich freue
                                                             an «neue Alltage» gewöhnen. Meine Einführungstage              ten und gemeinsam auf die «Eröffnung» anstossen sind            mich auf die weitere Zusammenarbeit.
                                                             mit Bernadette Hüsler waren kurz und knapp – dadurch           Ereignisse, welche wir als Team erleben konnten. Dies
                                                             konnte ich meine eigenen Eindrücke von den Mitarbei-           schweisst uns zusammen und bringt grosse Vorfreude auf          Saskia Müller
                                                             tern, den Bereichen und den einzelnen Arbeiten sammeln.        die künftigen Reinigungsaktionen und «Eröffnungen».             Leiterin Hauswirtschaft
                                                             Da ich ursprünglich von der Hotellerie komme, war und
                                                             ist das Alterswohnzentrum eine komplett neue Branche
Saskia Müller, Leiterin Hauswirtschaft                       für mich. Vorher umgaben mich jeden Tag neue Business-
                                                             oder Wellnessgäste, heute bin ich üblicherweise immer
                                                             wieder mit den gleichen Gästen im Kontakt. Dies ist eine         Statistische Zahlen per Februar 2019
Das Einfinden in einen neuen Betrieb ist immer eine          ungewohnte, aber sehr angenehme Form des Gästekon-
neue Herausforderung. Es gibt Vieles zu lernen, Eindrü-
cke zu verarbeiten und neue Menschen kennenzulernen.
                                                             taktes. Man lernt die einzelnen Bewohner, Restaurantgäste
                                                             und deren Bedürfnisse näher kennen und kann auf die in-        Organigramm
Gerne erzähle ich von meinem Ankommen, den Eindrü-           dividuellen Wünsche eingehen.
cken und dem Einfinden / Leben mit der Baustelle.            Die Arbeitsabläufe müssen während einer Bauphase im-
Sowohl im Altersheim als auch in ganz Ruswil wurde ich mit   mer wieder angepasst und optimiert werden. Hierbei habe                                                          Verwaltungsrat
offenen Armen empfangen. Es ist eindrücklich zu sehen        ich ein tolles Team, das mich tatkräftig unterstützt und je-   Öffentlich-rechtliche Körperschaft            Hegglin André, Präsident
wie verwurzelt das gesamte Dorf einschliesslich das AWZ      derzeit mitdenkt.                                              *Kadermitglieder                            Portmann Cäsar, Vizepräsident
ist, und wie offen und zuvorkommend einander gegenüber-      Für mich hat die «Bauerei» viele positive Aspekte: Man                                                            Amstutz Eugen
                                                                                                                                                                              Furrer Christoph
                                                                                                                                                                            Wolfisberg Lütolf Irene

                                                                                                                                                                             Zentrumsleitung                                     Administration
                                                                                                                                                                             Geschäftsführerin                                    Stützpunkt
                                                                                                                                                                              Fischer Cornelia                                    Wagner Gabi

                                                                                                                                                                                                                                  Techn. Dienst
                                                                                                                                   Verpflegung                   Hauswirtschaft          Pflege und Betreuung                       Hauswart
                                                                                                                                  Bereichsleiter                 Bereichsleiterin           Bereichsleiterin                     Portmann Björn*
                                                                                                                                  Bucheli Franz*                  Müller Saskia*            Segattini Kathrin*
                                                                                                                                                                                                                                   Aktivierung /
                                                                                                                                                                                                Schlossmatte                    Alltagsgestaltung
                                                                                                                                         Küche                       Restaurant /
                                                                                                                                                                                                  Co-Leitung                      Zinniker Lydia
                                                                                                                                        Spülerei                       Essen
                                                                                                                                                                                              Liniger Dominique
                                                                                                                                                                                              Bucher Fabienne
                                                                                                                                                                      Hausdienst                  Rebstock
                                                                                                                                                                                                 Teamleiterin                     Pflegeexpertin
                                                                                                                                                                                                 Muri Martha                        Wicki Ruth
                                                                                                                                                                       Lingerie
                                                                                                                                                                                                 Nachtdienst

12                                                                                                                                                                                                                                                    13
Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Bericht Technischer Dienst

Viele Teilprojekte
                                                             die alte Heizung am 17. Juni abgestellt. In den nächsten
                                                             drei Monaten wurden viele Rohre entfernt und noch mehr
                                                             Rohre wieder eingebaut. Für die Wärmegewinnung der
                                                             neuen Wärmepumpe wurden unter dem neuen Parkhaus
                                                             15 Bohrungen à 280 m gebohrt. Dank den warmen Som-
                                                             mermonaten konnten wir ohne Provisorien den Heizungs-
                                                             umbau bewerkstelligen. So war am 10. September alles
                                                             bereit und die Wärmepumpe konnte gestartet werden. Die
                                                             Einregulierung der Wärmepumpe nahm einige Zeit in An-
                                                             spruch, da im Gebäude mehrere Leitungen provisorisch
                                                             angeschlossen waren. Doch mit der neu installierten Fern-
                                                             wartung konnte auch dieses Problem gut gelöst werden.

Björn Portmann, Leiter Technischer Dienst                    Baustart

                                                             Am 26. August konnten wir die Baustelle offiziell eröffnen.
Ich kann mich noch gut an meinen Arbeitsstart im März        Auf der Zückenstrassen-Seite wurde die Baustelleneinrich-
2018 beim AWZ erinnern. Die Vorprojektphase war be-          tung durch den Baumeister in Angriff genommen. Im Be-
reits abgeschlossen und der Umbau bereits ein grosses        reich der bewohnten Zimmer wurden die ersten Staubwän-
Thema. In den folgenden Monaten fanden zahlreiche Pla-       de erstellt, damit die Baustelle abgetrennt war. Nach einer
nungs- und Koordinationssitzungen statt. Umso schöner        Woche war die AWZ Baustelle im ganzen Dorf gut sichtbar.
fanden wir es vom Technischen Dienst, dass wir bald tat-     Der blaue Riese (Kran) wurde mit einem grossen Pneukran
kräftig anpacken konnten.                                    innerhalb von zwei Tagen aufgerichtet. Schon kurz darauf
                                                             konnte im Innenhof mit dem Abbruch der Aussenwände
                                                             begonnen werden. Damit wurde die intensive Startphase
Der Zügeltermin                                              mit Lärmemissionen, Strom- und Wasserunterbrüchen ein-
                                                             geläutet. Nach ca. 4 Wochen hatte sich der Baustellen-
Der Zügeltermin rückte immer näher. Trotz guten Vorberei-    ablauf gut in den AWZ Alltag eingefügt. Die Nord-Ostseite
tungen brachte das Wochenende vor dem Zügeltermin ei-        des AWZ‘s wurde eingerüstet und mit einem Notdach vom
nige intensive Stunden mit sich. Die TV Set-Top Box muss-    Wetter geschützt. Durch die Baustellenfenster konnten die
te mit einem grossen zusätzlichen Effort bei allen Zimmern   Bewohnenden beobachten, wie die Innenhofwände schon
installiert werden. Somit konnte am Montag das allgemei-     bald wieder in die Höhe schossen. Natürlich wurde auch        zu beklagen gab. Somit könne wir alle das nächste Jahr,    Anfangs Dezember konnte die Sanierung des Panorama-
ne Mobiliar gezügelt und alle Anlagen auf ihre Funktionen    auf der restlichen Baustelle mit Hochdruck am Rückbau         wieder mit vollem Elan in Angriff nehmen.                  lifts gestartet werden. In den nächsten 4 Wochen wurde
geprüft werden. Ab diesem Zeitpunkt waren wir uns sicher,    der Zimmer gearbeitet. Als die Abbrucharbeiten beendet                                                                   der bestehende Lift demontiert und wieder komplett auf-
dass die nächsten zwei Tage die 30 Bewohnenden im            waren, konnten die anderen Gewerbe wieder mit dem                                                                        gebaut. Bis auf kleine Lärmemissionen wurde der Umbau
Rebstock einziehen konnten. Im Rückblick auf diese zwei      Einbau der Rohinstallationen beginnen. Mit der kälteren       Beendete Teil-Projekte                                     nur mit den Wartezeiten vor dem Bettenlift spürbar. Pünkt-
anspruchsvollen Tage konnten wir erfreut feststellen, dass   Jahreszeit begann die Phase der Improvisation. Durch die                                                                 lich zur Weihnachtsfeier in der Schlossmatte konnte der
keine grösseren Schäden und Unfälle entstanden sind.         Kälte konnten die Kapelle und die Eckzimmer nicht mehr        Ende September wurde mit dem Umbau der Waschküche          Panoramalift wieder in Betrieb genommen werden. Das
Somit waren die Bedingungen gegeben, dass sich die Be-       genügend beheizt werden. Die angrenzenden Wände von           in einem separaten Teilprojekt begonnen. Für die nächs-    Ergebnis mit der neuen hellen Liftkabine lässt sich sehen.
wohnenden an die Technik und an das neue Zuhause ge-         der Baustelle zum Wohnbereich mussten zusätzlich ge-          ten 8 Wochen musste die Lingerie intern ausgelagert wer-   Hiermit möchte ich mich bei allen Mitarbeitenden aller
wöhnen konnten.                                              dämmt werden, damit wieder eine angenehme Temperatur          den. In der Waschküche musste der Wäscheabwurf neu         Bereiche und den Bewohneden recht herzlich bedanken.
                                                             herrschte. Ende November konnte im EG bis zum 2. OG           gebohrt und eingebaut werden. Zusätzlich musste im         Es ist nicht selbstverständlich mit wieviel Verständnis die
                                                             schon wieder mit dem Einbau der Zimmerfenster begon-          Bereich in der die saubere Wäsche verarbeitet wird, aus    umbaubedingten, unvorhergesehenen Situationen aufge-
Umbau Heizungszentrale                                       nen werden. Somit war die Baustelle von den Wetterein-        statischen Gründen, eine Betonscheibe errichtet werden.    nommen werden. Ich bin mir sicher, dass wir so den Um-
                                                             flüssen wieder ein wenig abgeschirmt. Wenn man auf die        Die Umbauarbeiten verliefen alle nach Plan und so konnte   bau und die Aufstockung gemeinsam meistern werden.
Dass sich die Baustelle der Schlossmatte nähert, sah         ersten vier Monate der Bauzeit zurückblickt können wir sa-    termingerecht die Wäscherei wieder in Betrieb genommen
man beim Einbau der neuen Wärmepumpe im Heizungs-            gen, dass sich die Baustelle gut eingespielt hat. Was auch    werden. Die Freude war gross, denn es musste zum Teil in   Björn Portmann
keller. Trotz der kalten Frühsommer Temperaturen wurde       sehr erfreulich war, dass es keine grösseren Zwischenfälle    beengten Verhältnissen gearbeitet werden.                  Leiter Technischer Dienst

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Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Herausgepickt im 2019

Einblicke / Rückblicke
Fasnacht in und um das AWZ                                    nen. Jeweils am Abend hatten die Bewohner ihr Bett und          Hegglin, kirchliche Seniorenarbeit, die Räumlichkeiten ein.
Die Fasnacht ist auch im AWZ eine belebte Zeit. Guggen-       Nachttisch eingeräumt und die Schränke und Kommoden             Der würdige Anlass wurde mit einem feinen Mittagessen
musikformationen bringen ihre Ständli, die Zieberli-Zunft     waren schon fast fertig bestückt. Der Fernsehapparat lief,      abgerundet.
ist immer ein wichtiger Bestandteil und ein lieber Besuch     sofern nicht wieder etwas auf dem TV-Kästli «verdrückt»
am Schlossmatteball. Die Chläuslizunft-Mitglieder muss-       wurde. Müde und zufrieden duften alle Beteiligten die er-       Ausflug nach Burgrain
ten wir leider am Güdismontag verabschieden, da sich die      eignisreichen Tage abschliessen.                                Der traditionelle Ausflug mit den Zivilschützern fiel wegen
Zunft auflöste. Der gemütliche Abschluss machten die Va-                                                                      dem Umzug im Mai aus. Im September startete eine Grup-
muki Göseler mit Marlis Schmidli an der Handorgel.            Immer mal zwei                                                  pe dann nach Burgrain in Alberswil. Der Biobauernhof
                                                              Mit dem Umzug in den Rebstock im Mai sind die Freizeit-         wurde mit Interesse besucht und das Zobigplättli im dazu-
Besichtigung Rebstock                                         und Unterhaltungsangebote in der Schlossmatte und im            gehörenden Restaurant mit Appetit verspeist.
Am 17. und 18. April konnten die «umzugswilligen» Bewoh-      Rebstock auf dem Wochenplan. So sind die Singrunden
nerinnen und Bewohner mit ihren Angehörigen die Räume         in beiden Häusern beliebt und sehr gut besucht. Auch            Bundesfeier im Schlossmatte-Garten
im Rebstock besichtigen. Vor Ort wurden sie von Projektmit-   Guetzlen, Stricken, Werken, Wellnessnachmittage, Clown-         Schon das 2. Jahr fand die Bundesfeier der Gemeinde
glieder Rebstock und der Geschäftsleiterin empfangen und      besuche und Vieles mehr werden jeweils an beiden Stand-         Ruswil zusammen mit dem AWZ in unserem Garten statt.
in den Räumen herum geführt. Im Gemeinschaftsraum gab         orten angeboten.                                                Wie fast immer, war auch diesmal das Wetter wieder per-
es Getränke und Häppchen. Es wurden Fragen geklärt, An-       Für die beliebten Sternzeichen-Essen im Restaurant Zytlos       fekt. Die Aussagen der Besucher bestätigen uns, dass der
liegen aufgenommen und die Zimmerzuteilung aufgezeigt.        steht jeweils der AWZ-Bus für den Transport vom Rebstock        Platz im Garten sehr geschätzt wird. So ist das AWZ auch
                                                              in die Schlossmatte zur Verfügung.                              bei diesem Anlass mittendrin.
Umzug
Am Montag, 6. Mai war der erste Umzugstag. Da wurde           Einweihungsfest im Rebstock                                     Geburtstagsjubilare mit offiziellen Gratulanten
das allgemeine Mobiliar in den Rebstock gebracht. Es war      Nachdem die ersten «Einlebewochen» vergangen waren              Zum 95. Lebensjahr besuchen jeweils Mitglieder des Ge-
so etwas wie ein Übungstag. Am Dienstag, 7. Mai zogen         fand am 11. Juni im Rebstock mit allen Bewohnenden und          meinderates die Jubilare. Ab dem 100. Geburtstag kommt
die ersten 15 Frauen und Männer in die neuen Räume im         Mitarbeitenden eine Einweihungsfeier statt. Dabei segnete       der offizielle Besuch sogar jährlich.
Rebstock und am Mittwoch 8. Mai nochmals 15 Perso-            Christoph Hiller, Pfarreiseelsorger, in Begleitung von Judith
                                                                                                                              101 Jahre
                                                                                                                               13. August Frau Anna Spielhofer-Koch †

                                                                                                                              95 Jahre
                                                                                                                               27. Oktober Frau Emma Müller

                                                                                                                              Viele verschiedene Musik- und Gesangsformationen,
                                                                                                                              Kindertanzgruppe umrahmten mit ihren Ständli und Vor-
                                                                                                                              stellungen die Nachmittagsstunden im Restaurant ZYT-
                                                                                                                              LOS und im Rebstock. Die Darbietungen wurden von den
                                                                                                                              Zuhörenden sehr geschätzt und verbinden die Schloss-
                                                                                                                              matte-Bewohnerinnen und Bewohner mit den verschiede-
                                                                                                                              nen Vereinen.

                                                                                                                              Weihnachtsfeier
                                                                                                                              Für die Weihnachtsfeier 2019 hatten sich wieder zahlrei-
                                                                                                                              che Angehörige angemeldet. Die Bewohnenden vom Reb-
                                                                                                                              stock kamen soweit es möglich war in die Schlossmatte.
                                                                                                                              Die Andern erlebten auch im Rebstock einen festlichen
                                                                                                                              Anlass mit Musik, feinem Essen und Geschenken von den
                                                                                                                              «Engeln» verteilt. Die persönlichen Geschenke und der
                                                                                                                              musikalische Beitrag konnten mit Spendengelder der Stif-
                                                                                                                              tung AWH finanziert werden. An dieser Stelle ein herzliches
                                                                                                                              Dankeschön für die Beiträge zu Gunsten unserer Stiftung
                                                                                                                              AWH!

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Geschäftsbericht 2019 - Alterswohnzentrum Ruswil
Mitarbeiterinnen-Portrait                                                                                                  Statistische Zahlen per 31.12.2019

Regula Hofmann,                                                                                                               Kennzahlen Bewohner und Verstorbene
Dipl. Pflegefachfrau im Nachtdienst
                                                             flötistin mit dem Schweizerischen Jugendblasorchester            Ein- / Austritte                                              Alter Stichtag 31.12.2019
                                                             auf Tournee gehen. Jahrelang spielte ich in der Harmonie
                                                             Musik Kriens, im Orchester Emmen, aktuell im Orchester           Personen 23 (27) (inkl. Tagesaufenthalter) sind eingetreten   Durchschnittliches Alter Frauen (51 Personen)   87.12 Jahre
                                                             Kriens-Horw mit. Die Musik hat mir viele Türen geöffnet,         und 23 (28) Personen ausgetreten.                             Durchschnittliches Alter Männer (19 Personen)   85.58 Jahre
                                                             ich durfte dadurch zahlreiche Persönlichkeiten kennen ler-                                                                     Durchschnitt gesamt                             86.70 Jahre
                                                             nen und an unzähligen Konzerten in verschiedensten Pro-                                                                        Durchschnittliches Alter bei Eintritt           85.72 Jahre
                                                             jekten mitspielen, auch heute noch.                              Todesfälle                                                    Durchschnittliches Alter bei Austritt           88.08 Jahre
                                                             Schon während des Studiums leitete ich die Musikschule                                                                         Jüngster Bewohner                                  66 Jahre
                                                             Buchrain und unterrichte Flöte an diversen Musikschulen.         16 (16) Personen sind im vergangenen Jahr im AWZ Rus-         Älteste Bewohnerin                                101 Jahre
                                                             Bald absolvierte ich die Schulleiterausbildung VMS. 23           wil verstorben.
                                                             Jahre Musikschulleitung sind dann daraus geworden, da-
                                                             von 13 Jahre in Wolhusen. Zum 50. Geburtstag schenkte                                                                          2019
                                                             ich mir noch den MAS Kulturmanagement.                           Im Gedenken an die Verstorbenen                               Kenngrössen
                                                             In meiner Freizeit bin ich im Winter sehr gerne auf den
                                                             schmalen Latten oder Schneeschuhen unterwegs. Seit               11.01.19     Heller-Eggerschwiler Alois   Ruswil 88 Lj.      Anzahl Plätze                                     71
                                                             meiner Erkrankung 2003 gehört der «Engadiner» als Über-          09.02.19     Wicki-Müller Katharina      Roggwil 91 Lj.      Belegungstage                                     25 932
                                                             lebensstrategie zu meinen fixen Jahresterminen. In der           10.03.19     Bucher-Krummenacher Franz Ruswil  80 Lj.        Pflegetage                                        25 742
                                                             wärmeren Jahreszeit trifft man mich dann in den Bergen           10.05.19     Lang-Stöckli Martha          Ruswil  96 Lj.     Belegung in Prozent                               99.33%
                                                             beim Bergwandern, auf dem Mountainbike oder beim Jog-            17.05.19     Marending-Neuenschwander                         BESA-Minuten                                      2 980 347
                                                             gen an. Ich bin sehr wissbegierig und lese viel, aktuell vor-                 Hermann                      Ruswil  95 Lj.     Durchschnittliche Aufenthaltsdauer                3.50 Jahre
Regula Hofmann                                               wiegend Fachliteratur. Man hat nie ausgelernt!                   28.06.19     Müller-Aregger Josy          Ruswil 90 Lj.      (nur Daueraufenthalter)
                                                             Seit Februar 2015 arbeite ich nun im Nachtdienst des             17.09.19     Vannay-Zeller Margrith       Ruswil 96 Lj.      der ausgetretenen Personen
                                                             AWZ. Im Moment sind wir nachts zu dritt. Eine Person ar-         24.09.19     Marfurt-Müller Marie Theres  Ruswil 91 Lj.
Mein Name ist Regula Hofmann, geboren bin ich Luzern.        beitet im Rebstock, zwei Andere in der Schlossmatte. Als         25.09.19     Burri-Krummenacher Paul     Malters 87 Lj.
Unsere Familie ist öfters umgezogen und so verbrachte ich    Pflegefachfrau bin ich für beide Standorte verantwortlich        28.09.19     Hurni Hans Rudolf            Ruswil 66 Lj.
die Jugendjahre zusammen mit meiner älteren Schwester        und wechsle nachts mindestens einmal in den Rebstock.            07.10.19     Huber-Fischer Johanna        Ruswil 78 Lj.
und meinem jüngeren Bruder in Zürich, Ebikon, Schwyz         Ach ja, Treppen steigen ist nachts Pflicht, Liftfahren ist nur   02.11.19     Delb-Stadelmann Josefina     Ruswil 92 Lj.
und Kriens. Unsere Familie hat bis heute einen starken Zu-   erlaubt, falls zwei Pflegende anwesend sind. Pflege hat für      09.11.19     Spielhofer-Koch Anna         Ruswil 101 Lj.
sammenhalt, geprägt auch durch die sehr frühe, schwere       mich sehr viele Parallelen zum Unterrichten: hinschauen,         14.11.19     Kreienbühl-Käch Margrith     Ruswil 92 Lj.
Krankheit unserer Mutter und den schweren Unfall des         hinhören, beobachten, hineinfühlen, hinführen, unterstüt-        08.12.19     Nietlisbach-Hofmann Tony     Ruswil 78 Lj.
Vaters im Pensionsalter. Trotzdem durften wir eine tolle     zen, entsprechend handeln. Das Wohlergehen der Be-               17.12.19     Lang Josy                    Ruswil 87 Lj.
Jugendzeit erleben. Ich bin noch in einer Zeit ohne Han-     wohnenden (Freude an der Musik/Lernende) hat oberste
dy aufgewachsen, in der man im Auto noch keine Gur-          Priorität.
ten trug, Skifahren lernte mit Holzskis ohne Kanten und      Mein ältester Musikschüler Gusti ist 90-jährig. Er sagt:         2019
Lederskischuhen zum Binden. Unsere Familie hat immer         «weisch, wenn ich mit dier Flöte spiele, gspür ich mis Chnü      Ferien-/Kurzzeitaufenthalte/Tagesaufenthalt
sehr viel gemeinsam unternommen. Es ist für mich selbst-     nümm, denn han i kei Schmärze me»
verständlich, dass ich heute zusammen mit meinen Ge-                                                                          Das Angebot wurde von 11 Personen an insgesamt 353
schwistern unsere betagte, liebste Mutter betreue.                                                                            Tage in Anspruch genommen. 5 Personen sind im Be-
Nach der Schulzeit verbrachte ich ein Jahr im Welschland,                                                                     richtsjahr wieder nach Hause gegangen. 1 Person zog in
da man damals für die Ausbildung als Krankenschwester                                                                         ein anderes Alterswohnzentrum. 5 Personen haben sich
AKP 18 Jahre alt sein musste. Dazu gehörte auch das ob-                                                                       für einen Daueraufenthalt im AWZ entschieden.
ligatorische 10. Schuljahr.
Schön früh entdeckte ich meine Liebe zur Musik und ich
durfte zuerst Blockflöte, dann Querflöte lernen. Nach der                                                                     Herkunft
Ausbildung als Krankenschwester AKP studierte ich dann                                                                        per 31.12.2019
am Konservatorium Luzern und schloss 1990 mit dem
Lehrdiplom ab. Das Studium verdiente ich mir mit Nacht-                                                                       59 Personen aus Ruswil
dienst am LUKS Luzern und Unterrichten. Drei Jahre lang,                                                                      10 Personen aus Gemeinden Luzerns
bis zum Erreichen des Alterslimits, konnte ich als Solo-                                                                       1 Person aus anderem Kanton

18
Portrait Kaplan Klaus Bussmann

Ein geistliches Leben im Dienste der Menschen
                                                                wir die Schritte der Schwester hörten, die uns kontrollier-
                                                                te» erzählt Klaus Bussmann. Einigermassen gesund durfte
                                                                er wieder nach Einsiedeln zurückkehren und das Gymna-
                                                                sium abschliessen. Wegen Ansteckungsgefahr musste
                                                                Klaus im Dorf wohnen. Er fand bei einer Arbeiterfamilie ein
                                                                gutes Daheim. Nach der Zeit in Einsiedeln trat Klaus Buss-
                                                                mann für vier Jahre in das Priesterseminar in Luzern ein.
                                                                Das fünfte Jahr durfte er dann in Solothurn verbringen, wo
                                                                er als krönenden Abschluss zum Priester geweiht wurde.
                                                                Seine erste Stelle als Vikar trat Klaus Bussmann in einer
                                                                Diaspora in Neuhausen am Rheinfall an. Neben seiner Tä-
                                                                tigkeit als Vikar unterrichtete er die Jugendlichen, was ihm
                                                                sehr viel Freude bereitete. Er leitete Jungwacht und Blau-
                                                                ring und organisierte Lager, in die er die jungen Menschen
Klaus Bussmann                                                  dann begleitete.
                                                                Von Neuhausen wechselte Klaus Bussmann seine Stelle            Klaus Bussmann kennt man in Ruswil. Der gebürtige
                                                                nach Emmen Dorf, wo sein Onkel Pfarrer war. Als Klaus          Willisauer lebt schon seit 23 Jahren in der Gemeinde
Klaus Bussmann ist auf dem Lindenhof in Willisau als            Bussmann in seinen Ferien im Menzberg bei seinem Bru-          und wirkte bis zu seinem Eintritt ins Alterswohnzent-
viertes von acht Kindern am 14. Januar 1930 auf die Welt        der und dessen Familie beim Heuen half, fragte der Kir-        rum als Kaplan in der örtlichen Kirche.
gekommen. Der Lindenhof war mit achtzehn Kühen für              chenrat von Adligenswil telefonisch nach, ob er Pfarrer von
die damalige Zeit ein grosser Bauernhof. Weil zu dieser         Adligenswil werden möchte. Um alles miteinander zu be-         Diese ist immer noch in Sichtweite, wenn der
Zeit noch alle Arbeiten von Hand ausgeführt wurden, war         sprechen, kam der Kirchenrat zu einem Mittagessen auf          89-Jährige vom Fenster seines neuen Daheims nach
es selbstverständlich, dass Klaus Bussmann schon als            den Menzberg. Die Hartnäckigkeit der Adligenswiler hatte       draussen blickt. Im Wohnzentrum schätzt man den
kleiner Bub viel auf dem Hof arbeiten musste. Arbeiten          sich ausbezahlt und Klaus Bussmann wurde für fünfzehn          warmherzigen Mann. «Es kommt immer mal wieder
und eine strenge Erziehung prägten seine Jugendjahre.           Jahre Pfarrer von Adligenswil. Der Kontakt zu den Fami-        vor, dass mich eine Bewohnerin oder ein Bewohner
Schmunzelnd erzählt er, wie er auf dem Dachboden eine           lien war ihm sehr wichtig und schon bald hatte er sämt-        um Rat fragt», erzählt er. Natürlich seien auch Ge-
Blockflöte gefunden hat. Er fragte seine Eltern, ob er lernen   liche Hausbesuche gemacht. In der Zeit in Adligenswil war      spräche über den Glauben nicht selten.
dürfe, dieses Instrument zu spielen. Sein Vater meinte da-      Klaus Bussmann auch der Seelsorger bei den Sankt-An-
rauf, dass er nicht zum Flötenspiel hier sei, sondern zum       na-Schwestern.                                                 Denn auch im Wohnzentrum hat Klaus Bussmann
Arbeiten. Trotz solchen und anderen Erlebnissen ­äussert        Klaus Bussmanns Wunsch war, noch einmal in einer Dia-          seine Robe nicht ganz an den Nagel gehängt. Re-
Klaus Bussmann, dass er eine schöne Kindheit erleben            spora zu arbeiten. Diese fand er in Sankt Peter in Schaff-     gelmässig hält er in der hauseigenen Kapelle noch
durfte.                                                         hausen. Die Bewohner von Adligenswil liessen Klaus             kurze Messen ab. Er amtet quasi als «Hauspfarrer»
Neben der vielen Arbeit auf dem Hof besuchte Klaus              Bussmann nicht gerne ziehen. Sie meinten, er werde dort        des Alterswohnzentrums, was ihm nach wie vor
Bussmann die Schule in Willisau. Die ersten sechs Jahre in      sicher die schönen Berge vermissen. Worauf Klaus Buss-         grosse Freude macht. Denn: «Seelsorger bleibt man
der Primarschule und dann drei weitere Jahre in der Mittel-     mann erwiderte, er sei ja nicht wegen der Berge Geistli-       Zeit seines Lebens – auch wenn man nicht mehr offi-
schule. Weil sein Berufswunsch «Geistlicher» war, wechsel-      cher geworden, sondern wegen den Menschen!                     ziell im Amt ist», sagt er. «Diese Tätigkeit war für mich
te Klaus Bussmann dann ins Kollegium nach Einsiedeln.           Nach dreizehn Jahren in Schaffhausen, kam Klaus Buss-          ja seit jeher mehr Berufung als Beruf. Ich habe schon
Dort verbrachte er weitere fünf Jahre, wovon er ein Jahr        mann 1996 nach Ruswil.                                         als Bub gewusst, dass ich Priester werden will.
pausieren musste, weil er an Tuberkulose erkrankt war. Er
erzählt, dass diese Lungenkrankheit zu dieser Zeit nicht        Aufgezeichnet von Lydia Zinniker                               Im neuen Umfeld des Alterwohnzentrums Ruswil
selten war und durchaus tödlich verlaufen konnte. Zum           Leiterin Aktivierung und Alltagsgestaltung                     hat er sich schnell eingefunden, er hat es ja be-
Auskurieren dieser Krankheit musste er mehrere Monate                                                                          reits gekannt. Klaus Bussmann lobt das Essen, das
in ein Sanatorium nach Arosa. Die Therapie bestand darin,                                                                      aufmerksame Pflegepersonal und die vielen unter-
dass er und die anderen Patienten bei jeder Witterung am                                                                       schiedlichen Angebote für die Bewohnerinnen und
Vormittags und Nachmittag mindestens zwei Stunden auf                                                                          Bewohner. «Man merkt, dass hier alle mit Herz bei
einer Liege an der frischen Luft verbringen mussten. «Um                                                                       der Sache sind. Und es ist natürlich schön, dass das
uns die Zeit zu verkürzen, machte ich mit meinen Kollegen                                                                      Haus in Ruswil mitten im Dorfzentrum steht. So fühlt
am Nachmittag oft einen Jass. Das war aber nicht erlaubt.                                                                      man sich nach wie vor als Teil der Dorfgemeinschaft.
Deshalb versteckten wir die Karten unter der Decke, wenn

20                                                                                                                                                                                         21
Stiftung Alterswohnheim Ruswil                                                                                                Lernen & Lehren

Für das Wohlbefinden der Menschen                                                                                                Aus- und Weiterbildungsabschlüsse 2019
                                                                  «Sie kann Beiträge ausrichten und Massnahmen fördern,          Dominique Liniger             März 19                       SVEB Zertifikat
                                                                  die einem angenehmen Aufenthalt der Pensionäre dienen.»
                                                                  Konkret übernimmt die Stiftung den Mietzins im externen        Vreni Albisser                Januar 19                     SRK Pflegekurs
                                                                  Aufenthaltsraum an der Murgass (ehemals Elektro Stirn-         Yvonne Bucher                 Juni 19                       SRK Pflegekurs
                                                                  imann) und auch die damit zusammenhängenden Umbau-
                                                                  kosten, zum Beispiel für ein Behinderten-WC. Geplant ist       Katharina Galope              Juli 19                       Fachfrau Gesundheit EFZ
                                                                  weiter ein substantieller Beitrag an den Demenzgarten nach     Sara Carvalho Da Silva        Juli 19                       Fachfrau Gesundheit EFZ
                                                                  der Aufstockung und der Gesamtrenovation des Zentrums.         Tenzin Choekhorling           Juli 19                       Fachmann Gesundheit EFZ
                                                                  Die Stiftung ist auch offen für weitere entsprechende Wün-     Laura Vonarburg               Juli 19                       Fachfrau Gesundheit EFZ
                                                                  sche der Heimleitung.                                          Stefanie Kaufmann             Juli 19                       Fachfrau Hauswirtschaft EFZ
                                                                                                                                 Fabian Röthlin                Juli 19                       Koch EFZ
                                                                  Was sind die regelmässigen Aktivitäten der Stiftung?           Jasmin Rogger                 September 19                  Dipl. Pflegfachfrau HF
                                                                  Die Stiftung hilft mit kleinen und grossen Gesten, den Seni-
                                                                  orinnen und Senioren den Aufenthalt in der Schlossmatte        Mehrere Personen haben in verschiedenen Bereichen den Berufsbildnerkurs absolviert.
Stiftungsrat                                                      zu bereichern, unter anderem durch Übergabe einer schö-
                                                                  nen Rose zum Geburtstag, durch Geschenke an der fest-
                                                                  lichen Weihnachtsfeier, durch Sponsoring von Ausflügen         Anzahl Lernende und Studierende per 31.12.19
Unauffällig aber wirksam: Die Stiftung leistet viel für die Be-   und einen Zustupf an die Seniorenferien oder andere Fes-
wohnerinnen und Bewohner des Alterswohnzentrums. Im               tivitäten. Die Stiftung übernimmt auch die Kosten für die      6 Fachfrauen/mann Gesundheit, davon eine Person in verkürzter Ausbildung
Gespräch äussert sich dazu der Präsident des Stiftungs-           vierteljährlichen Auftritte der Gesundheits-Clownfrau Lilli.   2 Pflegefachfrauen HF
rates, Gemeindepräsident Franzsepp Erni.                                                                                         2 Fachfrauen Hauswirtschaft
                                                                  Wie steht denn die Stiftung heute finanziell da?               2 Köche
                                                                  Die Stiftung finanziert sich ausschliesslich durch Spenden
Franzsepp Erni, warum gelangt                                     und Legate. Sie hat zwar einen soliden finanziellen Stock,
die Stiftung Alterswohnheim an                                    lebt aber momentan von der Substanz.
die Öffentlichkeit?
Franzsepp Erni: Der Grund ist, dass                               Warum?
die Stiftung momentan ganz beson-                                 Wie erwähnt, sind die Ausgaben momentan besonders
ders gefordert ist.                                               hoch, mit rund 60 000 Franken pro Jahr etwa dreimal so
                                                                  hoch wie im Durchschnitt der Jahre. Zugleich scheint es,
Warum?                                                            die Stiftung sei etwas aus dem Bewusstsein der Öffentlich-
Die Bautätigkeit im Alterswohnzen-                                keit verschwunden – jedenfalls sind die Spenden in den
trum hat grosse Auswirkungen auf                                  letzten Jahren im Schnitt gesunken. Der Stiftungsrat hofft
das Wohlbefinden der Bewohner:                                    hier auf eine Trendwende, damit die Stiftung den Aufent-
Teilweise sind sie in den Rebstock ausquartiert, teilweise        halt der Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin mit subs-
müssen sie starke Lärm- und andere Immissionen oder in-           tanziellen Beiträgen verschönern kann.
terne Umquartierungen in Kauf nehmen. Hier kann die Stif-
tung helfen und zwar gemäss ihrem Statut, wo es heisst:           Interview von Josef Stirnimann-Maurer

     Spendenkonto:                                                   Kontakt:

     Stiftung Alterswohnheim Schlossmatte:                           Franzsepp Erni
     Valiant Bank 30-38112-0                                         Präsident des Stiftungsrates
     Konto Nr. 16 1.777.800.10
     (Clearing Nr. 6300)                                             Telefon 041 495 31 20
     IBAN Nr. CH11 0630 0016 1777 8001 0                             Mailadresse: franzsepp.erni@ruswil.lu.ch

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Finanzen

                                                                                                 Bilanz
     Finanzen                                                                                    		31.12.2019 		                                                                                  31.12.2018

                                                                                                 Aktiven                                                             CHF       %          CHF             %
Erfolgsrechnung                                                                                  Flüssige Mittel
                                                                                                 Kasse
                                                                                                                                                                1’047’758 8.7
                                                                                                                                                                    2’273
                                                                                                                                                                              1’528’266
                                                                                                                                                                                  8’011
                                                                                                                                                                                                       15.6

                                                                                                 Bankguthaben                                                   1’045’485		1’520’255
                                                                                                 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen                      635’656  5.3 654’160                    6.7
		                                                              2019 		                 2018     Forderungen                                                     650’656		669’160
                                                                                                 Wertberichtigung Forderungen                                    – 15’000		   – 15’000
                                                        CHF        %           CHF         %     Übrige kurzfristige Forderungen                             584  0.0     1’810  0.0
                                                                                                 Forderungen ggü. Sozialvers. u. Vorsorgeeinrichtungen       584		        1’810
Betriebsertrag                                     7’815’702 100.0 7’627’477           100.0
                                                                                                 Umlaufvermögen                                        1’683’997 14.0 2’184’236 22.3
Pensionsertrag                                     3’668’750		3’639’995
Pflegeertrag                                       3’523’068		3’346’478                          Mobile Sachanlagen                                              844’000 7.0          742’409            7.6
Übrige Erträge Bewohner                               42’460		        41’112                     Mobile Sachanlagen Schlossmatte                                 518’000		            594’000
Ertrag Restaurant                                    447’404		       489’816                     Feste Einrichtungen und Installationen Rebstock                 326’000		            148’409
Übrige Erträge Dritte                                134’021		       115’491                     Immobilien                                                       9’482’695 78.9     6’843’466         69.8
Erlösminderungen                                           0		        – 5’415                    Immobilien Schlossmatte                                         20’845’961		       20’845’961
                                                                                                 Subventionen + Beiträge Schlossmatte                           – 5’881’263		       – 5’881’263
Warenaufwand                                       – 600’482  – 7.7      – 548’492      – 7.2    Wertberichtigung a/Immobilien Schlossmatte                    – 10’081’698		       – 9’653’698
                                                                                                 Aufstockung und Sanierung Schlossmatte                           3’817’695		           750’466
Medizinischer Bedarf                                 – 93’001		            – 72’488              Grundstück Schlossgarte                                            782’000		           782’000
Lebensmittel und Getränke                          – 397’563		           – 382’792
                                                                                                 Immaterielle Werte                                                 9’000 0.1 29’000                     0.3
Haushalt                                           – 109’918		             – 93’212
                                                                                                 Software                                                           9’000		29’000
Bruttogewinn I                                     7’215’220    92.3     7’078’985      92.8     Anlagevermögen                                                10’335’695    86.0   7’614’876          77.7

Personalaufwand                                   – 5’866’405  – 75.1   – 5’506’781    – 72.2    Total Aktiven                                                 12’019’692   100.0   9’799’112         100.0
Salär– und Lohnaufwand                            – 5’035’261		         – 4’735’572
Sozialversicherungsaufwand                           – 725’986		           – 670’159
                                                                                                 Passiven                                                            CHF       %          CHF             %
Übrige Personalaufwendungen                          – 105’158		           – 101’050
                                                                                                 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen                874’796 7.3          678’831            6.9
Bruttogewinn II                                    1’348’815    17.3     1’572’204      20.6     Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen                549’796		            368’831
                                                                                                 Erhaltene Anzahlungen (Depotgelder)                             325’000		            310’000
Betriebsaufwand                                    – 680’326    – 8.7    – 824’424     – 10.8    Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten                            96’215 0.8            56’928           0.6
Raumaufwand                                        – 209’440    – 2.7             0        0.0   Verbindlichkeiten ggü. staatliche Stellen                         8’291		               9’409
                                                                                                 Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungen + Vorsorgeeinr.      40’475		                  69
Unterhalt, Reparaturen                             – 127’199    – 1.6    – 517’472       – 6.8
                                                                                                 Debot Sonnenrain AG für Entschädigung Lärmemissionen             47’450		              47’450
Sachversicherungen, Abgaben, Gebühren                – 33’247   – 0.4      – 29’891      – 0.4
Energieaufwand, Wasser, Entsorgung                 – 155’816    – 2.0    – 154’122       – 2.0   Passive Rechnungsabgrenzungen u.kfr. Rückstellungen             503’196 4.2          447’520            4.6
Verwaltungsaufwand, Informatik                     – 129’434    – 1.7    – 115’125       – 1.5   Transitorische Passiven                                         452’900		            397’224
                                                                                                 Rückstellung für Rückforderung MiGeL–Entschädigungen             50’296		             50’296
Übriger Betriebsaufwand                              – 25’188   – 0.3       – 7’815      – 0.1
                                                                                                 Kurzfristiges Fremdkapital                                     1’474’208    12.3   1’183’279          12.1
Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Zinsen      668’490      8.6       747’780        9.8
                                                                                                 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten                    3’400’000 28.3 1’500’000               15.3
                                                                                                 Hypotheken                                                     3’400’000		1’500’000
Abschreibungen                                     – 699’165    – 8.9    – 581’477      – 7.6
                                                                                                 Rückstellungen             3’215’309 26.8 3’115’309 31.8
                                                                                                 Rückstellungen             3’215’309		3’115’309
Betriebsergebnis vor Zinsen                         – 30’675    – 0.4      166’303        2.2
                                                                                                 Langfristiges Fremdkapital 6’615’309 55.0 4’615’309 47.1
Finanzergebnis                                      – 42’913    – 0.5      – 45’650     – 0.6
Finanzertrag                                               0      0.0             0       0.0    Grundkapital                                                   2’700’000 22.5 2’700’000               27.6
Finanzaufwand                                       – 42’913    – 0.5      – 45’650     – 0.6    Dotationskapital                                               2’700’000		2’700’000
                                                                                                 Bilanzgewinn                                                   1’230’175  10.2 1’300’524              13.3
Ausserordentliches und periodenfremdes Ergebnis        3’240     0.0              0       0.0    Gewinnvortrag                                                  1’300’524		1’179’871
Ausserordentlicher und periodenfremder Ertrag          3’240     0.0              0       0.0    Jahresverlust/-gewinn                                            – 70’348		      120’653
Ausserordentlicher und periodenfremder Aufwand             0     0.0              0       0.0    Eigenkapital                                                   3’930’175    32.7   4’000’524          40.8

Jahresverlust/-gewinn                               – 70’348    – 0.9      120’653        1.6    Total Passiven                                                12’019’692   100.0   9’799’112         100.0

24                                                                                                                                                                                                        25
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