Gesünder leben mit Web und App - gesundheitspreis Für digitale prävention Wettbewerb 2012: Familiengesundheit
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Das AOK-Forum für Politik, Praxis und Wissenschaft Spezial 3/2012 gesundheitspreis für digitale Prävention Gesünder leben mit Web und App Wettbewerb 2012: Familiengesundheit
Förderpreis Das Team Fam-Time (von links: Anna Grundel, Elisabeth Hinz, Professorin Dr. Beate Blättner, Dr. Werner Winzerling, Professor Dr. Stefan Greß) ist Gewinner des AOK-Leonardo-Förderpreises. Fam-Time ist ein internetbasierter Familienplaner, der mehr Struktur in den Alltag von Familien bringen soll. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Heft auf Seite 6. Praxiserprobtes Das Team rehasonanz (linkes Bild, Dr. Udo Gesser, Frank Roschewsky) teilt sich in der Kategorie Praxiserprobtes den Gewinn des AOK-Leonardo mit dem Team Mobiler Gesundheitsmanager (Annika Rieger, Professorin Dr. Regina Stoll). Mehr über diese beiden bereits erfolgreich gestarteten Projekte erfahren Sie auf den Seiten 10 und 11. Spezial ist eine Verlagsbeilage von G+G · Impressum: Gesundheit und Gesellschaft, Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin, Redaktion: Otmar Müller (KomPart-Verlag), Art Direction: Anja Stamer (KomPart-Verlag), verantwortlich: Geschäftsführungseinheit Versorgung, Abteilung Prävention (AOK-Bundesverband), Stand: Februar 2012
Grusswort Intelligente Prävention Mit Hightech die Gesundheit stärken. Das ist eines der Ziele der nationalen Innovations strategie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat deshalb die Schirmherrschaft für den AOK-Leonardo übernommen und dotiert den Förderpreis mit bis zu 200.000 Euro. Von Annette Schavan D ie „Hightech-Strategie 2020 für Deutschland“ ist unsere nationale Inno- vationsstrategie. Auf der Basis intelligenter Technologien trägt sie dazu bei, Leitmärkte zu schaffen, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu vertiefen und die Rahmenbedingungen für Innovationen weiter zu verbessern. Zentrale Themen der Hightech-Strategie sind Gesundheit und Ernährung, speziell die Förderung der präventiven Gesundheitsvorsorge. Daher freue ich mich umso mehr, dass der neue, digitale Preis der AOK, der AOK- Leonardo, Projekte auszeichnet, die präventiv helfen. Es geht darum, die hohe zeitliche, physische und psychische Belastung von Familien mittels moderner Infor- mationstechnologien zu reduzieren. So bleibt die Gesundheit des Einzelnen und Titelbild: Uli Scholz; Fotos: AOK-Bundesverband/Marc-Steffen Unger; BMBF der Gesellschaft besser erhalten und wird sogar gefördert. Gerne habe ich deshalb die Schirmherrschaft über den Gesundheitspreis über- nommen. Mit insgesamt bis zu 200.000 Euro ist der Förderpreis für innovative Projektideen sehr lukrativ dotiert. Gemäß dem BMBF-Motto „Ideen zünden“ gilt es zu zeigen, wie kreative und anwendungsnahe Ideen schnell umzusetzen sind. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Wettbewerb gute Einfälle und viel Erfolg. Professorin Dr. Annette Schavan, MdB Bundesministerin für Bildung und Forschung Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang 3
Mehr Infos zum AOK-Leonardo überblick für Smartphone-Benutzer: bitte den Bildcode scannen, etwa mit der App „Scanlife“ Digitale Prävention Neue Wege gehen Computer und Smartphone sind heute besonders in der jungen Generation weit verbreitet. Deshalb nutzt die AOK die Möglichkeiten dieser neuen Medien zunehmend auch für ihre Präventionsangebote. Mit dem AOK-Leonardo will die Gesundheitskasse nun innovative Projekte fördern. Von Anke Tempelmann und Kai Kolpatzik D ie AOK steht wie keine andere Krankenkasse in Deutsch- land für Prävention und Gesundheitsförderung. Mit Gemeinsamer Sport, eine ausgewogene Ernährung, Zeit für Familienrituale – Eltern können viel tun, der zunehmenden Nutzung des Internets hat die Ge- damit ihre Kinder gesund aufwachsen. Digitale sundheitskasse ihre umfangreiche Erfahrung in diesem Präventionsangebote können sie dabei unterstützen. Bereich schon seit vielen Jahren mit den Potenzialen der digita- len Welt verbunden. Erfolgreiche Präventionsprogramme wie „Abnehmen mit Genuss“, „Laufend in Form“ und „Ich werde Nichtraucher“ sind nur einige Beispiele für eine Vielzahl web- basierter und expertengestützter Programme zur gesundheits- bezogenen Lebensstilveränderung (siehe auch den Beitrag auf Seite 15). Mit mobilen Anwendungen wie Apps und dem kom- munikativen Spektrum des Web 2.0 sind die Einsatzmöglich- keiten für Informations- und Kommunikationstechnologien in den letzten Jahren enorm gestiegen – und die Gesundheitskasse nutzt diese Möglichkeiten konsequent für den Ausbau ihrer Jürgen Graalmann Präventionsangebote. So engagieren sich beispielsweise die AOK ist Vorsitzender des Nordost und der AOK-Bundesverband im Kompetenzzentrum Geschäftsführenden Vorstandes für digitale Präventionsassistenzen (KoPrA) sowie im Verein des AOK-Bundesverbandes. „Connected Living“. Hier ist die AOK federführend im Bereich Connected Health (siehe auch Interview „Sensoren in der Unter- wäsche“ auf Seite 14). » Als „Die Gesundheitskasse“ setzt die AOK seit Fotos: AOK-Bundesverband/Andrea Katheder; gettyimages; privat Innovative Ideen fördern. Für Kinder, Jugendliche und junge Jahren erfolgreich auf Präventionsmaßnahmen, Erwachsene ist der tägliche Umgang mit den neuen Medien die in der Lebenswelt der Menschen ansetzen. Wir sind dort aktiv, wo sie sich Tag für Tag aufhalten: am Arbeits- heute völlig selbstverständlich. Diese Generation, die sogenann- platz, in der Schule, in Kindergärten. App und Web ten „digital natives“, erfordert deshalb auch eine Neuausrichtung gehören für immer mehr Menschen zu diesem Alltag in der Gesundheitskommunikation mit innovativen digitalen dazu. Um ihnen auch hier mehr gute, gesundheitsför- Angeboten. Denn mit Präventionsangeboten auf digitaler Basis dernde Angebote zur Verfügung stellen zu können, haben lassen sich nun auch Menschen erreichen, die bisher vielleicht wir den AOK-Leonardo entwickelt, den ersten Gesund- kein Interesse an Präventionsangeboten gezeigt haben. Deshalb heitspreis für digitale Prävention. In unserem ersten hat die AOK mit dem „AOK-Leonardo – Gesundheitspreis für Wettbewerb prämieren wir digitale Präventionsangebote Digitale Prävention“ einen Wettbewerb für digitale Prävention für eine Gruppe, die uns besonders am Herzen liegt: die initiiert, um innovative Ideen zu fördern und bundesweit bekannt Familie. Die große Zahl an Bewerbungen zeigt uns, dass « wir damit richtig liegen. zu machen. Der AOK-Leonardo steht unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers Daniel Bahr sowie der Bun- desbildungsministerin Professorin Annette Schavan. Er wird in 4 Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang
Professor Dr. Klaus Hurrelmann lehrt Gesundheits- und Bildungspolitik an der Hertie zwei Kategorien verliehen: Der AOK-Leonardo-Praxiserprobtes School of Governance. würdigt Programme und Anwendungen, die sich bereits in der Praxis bewährt haben. Dafür lobt der AOK-Bundesverband Preisgelder in Höhe von insgesamt 25.000 Euro aus. Der AOK- Leonardo-Förderpreis zeichnet hingegen innovative Ideen für Programme und Anwendungen aus, die noch nicht entwickelt Sie haben die AOK-Familienstudie wurden. Zur Realisierung der Ideen werden Fördermittel durch realisiert und ausgewertet. Wie lauten das Bundesministerium für Bildung und Forschung von bis zu die wichtigsten Kernergebnisse? 200.000 Euro in Aussicht gestellt. Eltern wollen für ihre Kinder ein gutes Vorbild sein. Aber im stressigen Alltag wissen sie oft nicht, wie sie Gesundheit mit dem Smartphone. Das Internet und moderne dem gerecht werden können. Sie suchen nach ganz Kommunikationsgeräte sind heute alltägliche Informations- und konkreten Modellen, um mit wenig Aufwand für bessere Kommunikationsmedien im Beruf und in der Freizeit. Appli- Ernährung, mehr Bewegung und einen guten Tages- kationen (Apps) sind über Smartphones und Tablet-PCs unter- und Nachtrhythmus zu sorgen. wegs einfach zu nutzen und ermöglichen den Onlinezugriff rund um die Uhr. Rund 25 Prozent der Bevölkerung verfügen bereits Was können Eltern konkret tun, damit über Smartphones – mit steigender Tendenz in allen Altersgrup- ihre Kinder gesünder aufwachsen? pen. Das besondere an Smartphones: Sie erweitern das Spektrum Einer der wichtigsten Tipps ist das regelmäßige über eine integrierte Sensorik, die es erlaubt, Daten über den gemeinsame Essen von zumindest einem Elternteil mit Nutzer zu erfassen, zu verwalten und weiterzuleiten. Das Mo- den Kindern. Das ist ein Fixpunkt für einen Tagesablauf nitoring von EKG, Blutdruck- und Blutzuckerwerten der Pati- mit möglichst regelmäßigen Routinen und Ritualen. Es enten ist beispielsweise via Smartphone bereits heute kein Pro- geht um Rhythmisierung und Strukturierung, etwa beim blem mehr. So bekommt der Arzt einen schnellen Überblick Einschlafritual oder beim gemeinsamen Weg um den über den gesundheitlichen Zustand des Patienten. Block jeden Tag zur selben Zeit oder beim Brötchen Doch damit ist das sensorische Spektrum von Smartphones holen zu Fuß am Wochenende. Sehr positiv äußern sich aber noch längst nicht ausgeschöpft. In der Kategorie Gesund- viele Eltern auch zu klaren Regeln über die Rechte und heit und Fitness etwa nimmt die Anzahl der angebotenen Apps Pflichten der Kinder im Haushalt, die mit den Kindern rasant zu. Diese machen beispielsweise webbasierte Rezeptda- diskutiert und ausgehandelt werden. Und ganz wichtig: tenbanken mobil verfügbar und generieren zusätzlich die ent- Interesse daran zeigen, was die Kinder in Kindergarten sprechenden Einkaufslisten. Über GPS-Daten können sie dann oder Schule machen. Das stimuliert ungemein, weil sie auch noch die nächste Einkaufsmöglichkeit anzeigen. Andere sich ernst genommen führen. GPS-gestützte Apps helfen hingegen bei der Suche nach einer schönen Strecke zum Laufen oder für eine familiengerechte Welche digitalen Unterstützungen Radtour. Zusätzlich können Apps sportliche Aktivitäten wie könnten sinnvoll sein, um diese guten Laufen, Fahrrad fahren oder Treppensteigen erfassen und die Vorsätze konsequenter umzusetzen? geleistete sportliche Betätigung motivierend darstellen. Da können Eltern auf den Spieltrieb ihrer Kinder und Diese Beispiele zeigen: „Gesünder leben mit Web und App“ deren Faible für elektronische Medien setzen. So kann ist keine visionäre Spinnerei, sondern längst Realität, mit der man seine Kinder zum Beispiel bitten, jeden Tag ein neue Zielgruppen erschlossen werden können. Internationale anderes Müslirezept aus dem Netz zu laden oder wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die digitale Rezepte für gesundes Essen am Abend zu recherchie- Prävention ein großes Potenzial hat, die Palette der gesundheit- ren. Spaß machen da Apps auf dem Smartphone, die lichen Vorsorge zu bereichern. Die AOK wird sich deshalb auch von den Kindern verwaltet werden. Oder auch Bewe- in Zukunft für diese Technologie engagieren. √ gungsprogramme, die beim Brötchen holen eingeschal- tet werden und die Schritte und die Kalorien zählen. Je Anke Tempelmann ist Referentin der Abteilung Prävention beim mehr Jux das Ganze macht, desto besser. AOK-Bundesverband, Kai Kolpatzik, MPH, ist Leiter dieser Abteilung. Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang 5
Gewinner Förderpreis Fam-Time Mehr Zeit für die Familie Gemeinsame Mahlzeiten, tägliche Rituale, mehr Zeit zum Reden – diese Ratschläge kennen fast alle Eltern. Sie im Familienalltag umzusetzen, ist oft gar nicht so einfach. Der Familienplaner Fam-Time soll helfen, mehr Struktur in den Familienalltag zu bringen. Von Otmar Müller D er internet-basierte Familien Interaktive Rezeptdatenbank. Als zu- planer Fam-Time richtet sich an sätzliches Angebot soll eine Datenbank Familien mit Kindern. Ob Ar- integriert werden, in der Rezeptvorschlä- beitszeiten, Arzttermine, Trai- ge für eine gesunde und ausgewogene ningszeiten im Verein oder Schulaktivi- Ernährung enthalten sind. Diese Rezept- täten – jedes Familienmitglied kann hier datenbank soll – ähnlich wie auch die seine Termine eintragen. Hauptbestand- Datenbank der Freizeitaktivitäten – an teil des Familienplaners: das Festlegen ein Forum gekoppelt sein, in dem jedes gemeinsamer Essenszeiten und Famili- Familienmitglied Rezepte bewerten, kom- enzeiten, also der sogenannten Fam- mentieren und weitere Rezeptvorschläge Time. Haben Eltern und Kinder alle einbringen kann. Termine für eine Woche eingetragen, Eine weitere Besonderheit von Fam- berechnet der Familienplaner die ver- Time ist das mögliche Networking zwi- schiedenen Blöcke für gemeinsame Fa- schen Familien: Jede Familie kann mit milienzeit. anderen Familien über eine Suchfunktion (zum Beispiel „Unsere Schule“, „Unsere Vorschläge für die Freizeit. Für die be- KiTa“) in Kontakt treten. Der Familien- rechnete Familienzeit außerhalb der planer gleicht bei Freigabe automatisch Essenszeiten schlägt das Programm – je ab, ob zu einem bestimmten Termin auch nach Wetterlage und Dauer der Fam- in dieser Familie Fam-Time ist. Time – gemeinsame sportliche Aktivitä- ten oder andere Freizeitunternehmungen Zeit für Familienrituale. Ziel des Projek- in der näheren Umgebung vor. Entschei- tes ist es, die Kommunikation und Struk- det sich die Familie für einen der Vor- turierung innerhalb der Familien zu ver- schläge, reicht ein Klick auf den Button: bessern, Familienrituale wie gemeinsame „Wir machen mit“ und die Aktivität wird dem Familienplaner Essenszeiten und gemeinsame Freizeitgestaltung zu etablieren hinzugefügt. Ist der Wochenplan abgeschlossen, lässt er sich und dadurch möglichen gesundheitlichen Belastungen vorzu- auch als PDF ausdrucken – ein bisschen analog kann schließlich beugen. Indem Fam-Time es den Eltern ermöglicht, den Fami- nicht schaden. Und damit die gemeinsame Familienzeit auch lienalltag besser zu strukturieren und sich mit anderen Familien wirklich nicht vergessen wird, gibt es eine Stunde vor Beginn sozial zu vernetzen, werden Stress und Überbelastung bei den eine Erinnerungs-Mail oder eine Erinnerungs-App: „It’s family Eltern reduziert. Geregelte Essenszeiten und die damit verbun- time! In einer Stunde geht’s los!“ dene gesündere Ernährung sowie eine aktivere Freizeitgestaltung Über einen gesonderten Navigationspunkt können sich Fa- fördern gleichzeitig auch die Gesundheit der Kinder. Damit milien aber auch über mögliche Freizeitaktivitäten informieren, greift das Projekt zentrale Forderungen neuester wissenschaft- wenn sie noch keine gemeinsame Familienzeit gefunden haben. licher Untersuchungen, etwa der AOK-Familienstudie 2010, Fotos: fotolia.com; BMBF Ob Spiel- und Bastelideen, sportliche Betätigung wie Fahrrad- zur Verbesserung der Familiengesundheit auf. √ touren, Schwimmbadbesuche und Waldspaziergänge oder größere Ausflüge wie Zoo- und Museumsbesuche – hier ist für Ansprechpartnerin: Elisabeth Hintz, Hochschule Fulda, jede Familie was dabei. Dabei ist die Datenbank interaktiv an- Marquardstraße 35, 36039 Fulda, gelegt, jeder kann also gute Tipps für andere Familien einpflegen. E-Mail: Elisabeth.Hintz@pg.hs-fulda.de, www.pg.hs-fulda.de 6 Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang
Ministerialdirektor Professor Dr. Wolf-Dieter Lukas leitet die Abteilung „Schlüsseltechnologien – Forschung für interview Innovationen“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Schirmherrschaft Förderpreis Innovationen voranbringen Innovative Ideen aus der Wissenschaft sind gut. Für Wolf-Dieter Lukas ist das aber erst der Anfang. Er will, dass aus den Ideen gute Produkte für die Menschen werden. Deshalb fördert das Bildungs- und Forschungsministerium gezielt die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. Warum engagiert sich das Leben in einer Familie ist oft auch ganz weder hochwirksame, moderne Medika- Forschungsministerium für den schön herausfordernd. Zeit zu finden und mente, noch wäre eine Verringerung der AOK-Leonardo-Gesundheitspreis? sinnvoll miteinander zu gestalten muss CO2-Quote im Straßenverkehr möglich. Mit der Schirmherrschaft für den AOK- man in unserer schnelllebigen Zeit gut Schlüsseltechnologien bieten also ein im- Leonardo-Gesundheitspreis wollen wir planen. Das hilft dann auch Stress abzu- menses Innovationspotenzial für unsere Innovationen in Deutschland auf den bauen. Davon abgesehen: Wer sich nicht Weg bringen. In diesem Jahr steht bei der Preisverleihung die Familiengesundheit im Mittelpunkt – ein wichtiges Zukunfts- gesund ernähren will oder keinen Sport treiben möchte, wird dies auch nicht mit digitaler Unterstützung tun. Allerdings »dieInGrundlagen der Familie werden für thema. Gerade bei der Gesundheitsvor- glaube ich schon, dass eine spannende und den Lebensstil und die sorge sehe ich im Einsatz digitaler Medi- en riesige Potenziale, die wir unbedingt nutzen sollten. Ich bin mir sicher, dass wir grafisch interessante App einen Menschen spielerisch für ein Präventionsprogramm gewinnen kann. Gesundheit gelegt. « so ganz neue Zielgruppen für die Präven- Wirtschaft. Wesentlich ist hier, den tion gewinnen können. Die vielen Bewer- Sie haben sich eine Vielzahl an Schlüssel – also die Technologien – mit ber für den Leonardo-Gesundheitspreis innovativen Projektideen für den dem Schloss – also der wirtschaftlichen im Bereich der digitalen Prävention zei- Förderpreis angeschaut. Hatten Sie Nutzung – zusammenzubringen. Darum gen: Es gibt keinen Mangel an Ideen auf die sprichwörtliche Qual der Wahl? fördern wir im Bundesforschungsminis- diesem Sektor. Eine Qual? Nein, eher eine Inspiration. terium die Kooperation von Wirtschaft Natürlich gibt es am Ende meist mehr als und Wissenschaft. Innovationen sind nur Digitale Prävention, heißt das: einen Entwurf, der herausragt. Das war dann schlagkräftig, wenn sie schnell von Roboter kümmern sich demnächst auch hier so. Da kommen bei der Bewer- der Forschung in Produkte umgesetzt und um unsere Gesundheit? tung dann zusätzlich zur innovativen Idee in den Markt eingeführt werden. Interessant, dass im ersten Reflex bei di- auch praktische Aspekte ins Spiel: Ist die gitaler Technik immer gleich an Roboter zeitliche Umsetzung realistisch oder hat Inwieweit geht es bei der gedacht wird. Wobei unterschwellig der das Projekt Potenzial zur Weiterentwick- Förderung der „Mensch-Technik- humanoide Roboter, also der Roboter, lung? Dies sind Faktoren, die mit berück- Interaktion“ um die Gesundheit? welcher der menschlichen Gestalt nach- sichtigt werden. Schließlich wollen wir Das kann bei der Gesundheit schon sehr empfunden ist, gemeint ist. Darum spre- ja beim AOK-Leonardo, dass es die Idee direkt sein, viel direkter als in manch ei- che ich auch lieber von Assistenzsystemen. auch bis zum Produkt schafft. nem anderen Bereich. Wenn Sie sich vor- Wir haben also kleine Helfer des Alltags stellen, dass viele Menschen Technik wie vor Augen, die als App oder Programm Sie sind im Forschungsministerium beispielsweise Herzschrittmacher in sich auf dem Handy, Laptop oder heimischen Abteilungsleiter für „Schlüssel tragen, die lebenserhaltende Funktionen PC flexibel von jung und alt gleicherma- technologien“. Um welche Schlüssel übernimmt, kooperieren hier Technik ßen anwendbar sind. In diesem Jahr geht geht es denn da? und Mensch sogar im ganz physischen es um die Familien, denn in der Familie Das ist durchaus ganz wörtlich zu nehmen: Sinne. Aber auch der „AOK-Leonardo – werden die Grundlagen für den Lebensstil Schlüsseltechnologien sind Technologien, Gesundheitspreis für Digitale Prävention“ und die Gesundheit gelegt. Gesundes die Türen öffnen zu neuen Anwendungen, ist ein ganz konkretes Beispiel dafür, wie Aufwachsen hat eine einzigartig prägende zu neuen technischen Realisierungen innovative Technologien Prävention be- Wirkung für das ganze Leben. Aber das alltäglicher Aufgaben. Ohne sie gäbe es fördern. √ Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang 7
Nominierte Förderpreis Web of Food Früh übt sich, wer gut kochen will Das Projekt Web of Food ist ein Internetpor- der Lebensmittel anhand der semantisch seine ständige Präsenz im Internet lassen tal rund um das Thema Ernährung. Kinder miteinander verknüpften Videos durch- sich auch die Eltern in die Lernerfolge können sich hier auf spielerische Weise streifen, virtuelle Einkaufskörbe zusam- ihrer Kinder einbinden. Im Web of Food über Lebensmittel und deren Verwendung menzustellen und dabei auch Inspiration können beispielsweise einzelne Speisen zu schlau machen. für erste eigene Erfahrungen in der Küche Familienmahlzeiten zusammengestellt sammeln. Durch diese Kontextualisie- werden. Das Programm generiert auto- Die geplante Internetseite Web of Food rung lernen sie einen gleichermaßen be- matisch den Einkaufszettel für den dafür bietet ein in dieser Form bislang einzigar- wussten wie genussvollen Umgang mit notwendigen Lebensmitteleinkauf, der so tiges mediales Angebot – Kinder ab etwa dem Thema Ernährung. auch zu einem neuen Familienritual wer- acht Jahren können sich hier Videos zu Anders als beispielsweise ein Schul- den kann. √ Nahrungsmitteln, ihrer Erzeugung und Kochkurs, ist das Angebot von Web of Weiterverarbeitung anschauen und auf Food nicht an einen Ort und die Dauer Ansprechpartner: Marc S. Riedel, Leuphana spielerische Weise etwas über Lebensmit- eines Kurses gebunden und kann bei den Universität Lüneburg, Scharnhorststraße 1, tel lernen. Sie vertiefen dabei ganz intuitiv Kindern ein länger anhaltendes Interesse 21335 Lüneburg, E-Mail: marc.riedel@ ihr Wissen, indem sie im Internet die Welt zum Thema Ernährung schaffen. Durch inkubator.leuphana.de, www. leuphana.de Healthy Family Life Fürs Leben lernen mit der virtuellen Familie Im geplanten Computerspiel Healthy nicht so leicht. Als Entscheidungsgrund- Family Life soll der Spieler den Alltag einer lage erhält der Spieler immer wieder Rück- virtuellen Familie organisieren. Spielziel ist meldung über die aktuellen Bedürfnisse es, dass alle Familienmitglieder gesund und den Status aller Personen. So gilt es sind und sich wohlfühlen. beispielsweise, einen gemeinsamen Er- nährungsplan aufzustellen, bei dem auf und somit den Wissenstransfer in die Eigentlich hört es sich ganz einfach an: körperliche Voraussetzungen wie benö- Lebenswelt der Familie fördert. Es ver- Alle Familienmitglieder sollen möglichst tigte Nährstoffe genauso Rücksicht ge- mittelt spielerisch soziale Kompetenzen Fotos: Caro/Amruth; www.vario-images.com gesund bleiben. Doch um für das Wohl- nommen werden muss wie auf Nahrungs- und ein nachhaltiges Verständnis für eine ergehen der Familie zu sorgen, muss der mittelallergien. Zusätzlich muss der gesunde Gestaltung des Familienalltags. Spieler viele verschiedene Aspekte wie Spieler auch Aktivitäten wie Spiel, Sport Eine Verknüpfung mit sozialen Netzwer- etwa gesunde Ernährung, sportliche Ak- oder das Treffen mit Freunden oder an- ken wie Facebook ist geplant. √ tivität und soziale Interaktion berücksich- deren Familien organisieren. tigen. Und natürlich muss er Rücksicht Bei diesem sogenannten „Serious Ansprechpartner: Peter Schwach, Zone 2 nehmen auf die individuellen Vorlieben Game“ handelt es sich um eine Lernsimu- Connect GmbH, Am Wasserturm 6, 40668 oder gesundheitlichen Einschränkungen lation, die reale Zusammenhänge im vir- Meerbusch, E-Mail: p.schwach@zone2.de, der einzelnen Familienmitglieder. Gar tuellen Raum interaktiv erfahrbar macht www.zone2connect.de 8 Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang
Schirmherrschaft Prävention von Anfang an Gesund in die Zukunft Leicht zugänglich, einfach zu verstehen, alltagstauglich – digitale Prävention hat große Zukunftschancen. Das sieht auch das Bundesgesundheitsministerium so und hat die Schirmherrschaft für den AOK-Leonardo Gesundheitspreis übernommen. Von Christian Weber J eder Mensch wünscht sich, gesund zu bleiben. Zu den gen. Der Prävention im Kindes- und Jugendalter messe ich daher Aufgaben eines Gesundheitsministeriums gehört es, das einen hohen Stellenwert bei. Gesundheitsförderung und -vorsor- Gesundheitssystem so zu gestalten, dass es die Menschen ge beginnen im direkten Lebensumfeld der Kinder und Jugend- in diesem Anliegen unterstützt. Ge- lichen: der Familie. Sie spielt eine zentrale sundheit ist aber nicht nur für den Einzelnen Rolle, insbesondere im Säuglingsalter, bei wichtig, sondern auch gesamtgesellschaftlich Kleinkindern und Schulkindern. Die Förde- bedeutsam. Denn gesunde Menschen haben rung, die die Kinder von ihren Eltern erhalten, eine höhere Lebensqualität und verursachen und der Lebensstil, der von der Familie ver- nun einmal weniger Kosten im Gesundheits- mittelt wird, beeinflussen nachhaltig die Ent- system. Wir wollen deshalb Prävention und wicklung des Kindes. Aber nicht nur Kinder Gesundheitsförderung als tragende Säulen profitieren von einem gesunden Familienall- eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems tag: Auch die Eltern gewinnen enorm. Fami- weiterentwickeln. liengesundheit ist deshalb ein zentrales The- Die Notwendigkeit für eine verstärkte Prä- ma, wenn wir die Gesundheit von Kindern, vention und Gesundheitsförderung lässt sich Jugendlichen und Eltern stärken wollen. vielfältig belegen. Genannt seien hier beispiels- weise der demografische Wandel und der Prävention leicht zugänglich machen. Die Anstieg von chronischen Erkrankungen. Er- Überlegungen des Gesundheitsministeriums hebliche Teile der Bevölkerung in Deutschland für eine Präventionsstrategie sind davon ge- sind von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ prägt, dass alle Präventionsakteure dem Ein- 2-Diabetes oder Erkrankungen des Bewe- zelnen – gleich welchen Alters – ein unter- gungsapparates betroffen. Diese Erkrankun- Gesund groß werden – Internet stützendes System bieten. So stärken wir den und mobile Anwendungen auf dem gen werden oftmals durch einen ungünstigen Smartphone können helfen. eigenverantwortlichen Umgang mit Gesund- Lebensstil mit verursacht oder verschlimmert. heit und bieten flexible, bedarfsorientierte Mit einer gesundheitsbewussten Lebensweise könnten sie vermie- und wirksame Präventionsmaßnahmen – abseits staatlicher den oder in Auftreten und Verlauf gemildert werden. Bevormundung. Digitale Präventionsangebote können einen erheblichen Beitrag dazu leisten. Sie können hohe Breitenwirkung Gesund groß werden. Der Grundstein für ein gesundes Leben entfalten, weil Prävention so leicht zugänglich wird und auf wird bereits im Kindesalter gelegt. In Deutschland leben derzeit unkomplizierte Weise in den Alltag integriert werden kann. So etwa 14 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter bis 17 kann digitale Prävention Möglichkeiten schaffen, unsere Le- Jahren. Die meisten von ihnen haben einen guten bis sehr guten bensqualität nachhaltig zu steigern. Familiengesundheit im Gesundheitszustand. Bei einem Fünftel etwa bestehen jedoch speziellen und Gesundheitsförderung und Prävention im allge- gesundheitliche Probleme. Das Krankheitsspektrum bei Kindern meinen sind nicht nur eine Investition in ein möglichst gesundes und Jugendlichen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten und langes Leben. Sie leisten auch einen wesentlichen Beitrag grundlegend verändert. Von den somatischen zu den psychischen zur langfristigen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversi- Störungen und von akuten zu chronischen Erkrankungen. cherung und der übrigen Sozialversicherungssysteme. √ Dazu gehören beispielsweise frühe Eltern-Kind-Bindungs- und Regulationsstörungen, Allergien, Bewegungsmangel und Über- Christian Weber leitet die Abteilung „Grundsatzfragen Gesundheits- gewicht, emotionale Entwicklungs- und Verhaltensprobleme politik, Pflegeversicherung, Prävention“ im Bundesministerium für sowie frühe Anfälligkeit für Alkohol, Nikotin und andere Dro- Gesundheit. Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang 9
Mehr Infos über Rehasan im gewinner Praxispreis Internet: bitte den Bildcode scannen rehasonanz Analoges Abnehmen digital betreut Erfolgreich abnehmen – das gelingt Vielen im Rahmen einer Kur. Doch danach sind die Betroffenen wieder auf sich gestellt. Damit sich das gesunde Verhalten auch im Familien-Alltag manifestiert, macht sich das rehasonanz-Projekt auf Rügen das Internet zur digitalen Nachsorge zu nutze. Von Timo Blöß E s ist ein „Resetknopf“ mit der Option auf ein neues Leben: Bestandteil des Familien-Alltags werden. Entsprechend dient das Das rehasonanz-Programm bietet Adipositas-Patienten im Konzept auch der Prävention: Eltern sind Vorbilder. Sie können Rahmen einer Mutter- oder Vater-Kind-Kur die Möglich- ihren Kindern vorleben, dass eine ausgewogene Ernährung und keit, ihre Ess- und Bewegungsgewohnheiten zu ändern und ausreichend Sport gesund sind – und Spaß machen können. somit nachhaltig ihr Übergewicht abzubauen. Dafür macht sich Für die digitale Nachsorge steht den Teilnehmern ein Online- das Projekt stark, das von der Rehasan-Gruppe entwickelt wurde Portal mit persönlichem Zugang zur Verfügung. Wenn möglich und zum Beispiel in der AOK-Klinik Rügen zum Einsatz kommt. sollten die Patienten dort mindestens einmal pro Woche ihr aktuelles Gewicht eintragen. Einsicht in die Daten hat nur das Am Anfang steht die Kur. Im Rahmen einer dreiwöchigen Kur betreuende Ärzteteam. Regelmäßig geben die Mediziner Rück- in der Klinik erhalten die Patienten mit Bewegungskursen, meldung. Sollten sich Fortschritte bei einem Teilnehmer nicht Ernährungsberatung und psychologischer Betreuung das not- wie gewünscht einstellen oder sollte ein Teilnehmer das Portal wendige Rüstzeug für die Lebensumstellung. „Wichtig ist, dass nur noch selten nutzen, sucht das Team per Mailaustausch mit die Betroffenen eine Idee davon bekommen, dass man sich nicht dem Betroffenen nach den Ursachen. Ziel im Rahmen des selbst kasteien muss und dennoch sein Gewicht reduzieren kann“, Programms ist eine Gewichtsreduktion um zehn Prozent inner- sagt Martina Viehweger, die als Ärztin die rehasonanz-Patienten halb eines Jahres. Der „rehasonanz-Index“ macht die erzielten betreut. Anders als häufig der Fall, sind die Teilnehmer des re- persönlichen Erfolge sichtbar. Berücksichtigt wird dabei neben hasonanz-Projektes nach der Kur nicht auf sich allein gestellt: der Gewichtsreduktion auch, wenn sich Teilnehmer im Portal Über das Internet werden sie noch ein Jahr bei der Gewichtsre- über Themen wie Ernährung, Wohlfühlen oder Bewegung duktion begleitet. Somit soll der neue Lebensstil zum festen informieren, sich im Forum mit anderen Kurteilnehmern aus- tauschen, Fragen zu ihrem persönlichen Fortschritt beantworten oder an verschiedenen Spielen oder einem Quiz teilnehmen. Die Praxis zeigt: Es funktioniert. Auch die 28-jährige Janine Kolibius nimmt an dem Projekt teil. Im Januar war sie zur Kur auf Rügen, seit einem Monat nun ist die Bürokauffrau wieder zu Hause in Leipzig. „Ich hatte große Sorge, daheim wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Da hilft der Austausch mit den Ärzten über das Portal ungemein weiter“, sagt sie. Drei Mal pro Woche ist sie online, um sich beispielweise neue Rezepte für eine kalorienarme, gesunde Ernährung herunterzuladen und sich Bewegungstipps für die ganze Familie zu holen. Mit Erfolg – seit Anfang Januar hat sie bereits sechs Kilo abgenommen. Janine Kolibius ist kein Einzelfall. Im Durchschnitt haben die rehasonanz-Teilnehmer nach sechs Monaten acht Kilo abge- Fotos: Margit Wild, gettyimages nommen, wie Zwischenergebnisse der wissenschaftlichen Aus- wertung zeigen. √ Ansprechpartnerin: Frank Roschewsky, Digitale Nachsorge mit dem rehasonanz-Portal: Ärztin Martina REHASAN Konzept GmbH, Im MediaPark 2,50670 Köln, Viehweger erklärt Patientin Janine Kolibius, wie das Portal funktioniert. E-Mail: frank.roschewsky@rehasan.de, www.rehasan.de 10 Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang
Mehr Infos über das Institut für Präventivmedizin im Internet: bitte den Bildcode scannen gewinner praxispreis Mobiler Gesundheitsmanager Wie geht es mir heute? Stress haben, sich nicht fit fühlen – dieses Gefühl kennt jeder. Ob im Beruf oder in der Familie, die täglichen Belastungen machen sich oft körperlich und seelisch bemerkbar. Doch kann man Stress objektiv messen? Der mobile Gesundheitsmanager liefert seinem Nutzer ein individuelles Stressprofil. Von Annegret Himrich E in drahtloser Sensor, 75 Gramm leicht und wasserresistent, der mit einem elastischen Brustgurt getragen wird – das ist das Herzstück des Mobilen Gesundheitsmanagers, den das Institut für Präventivmedizin (IPM) der Universität Rostock gemeinsam mit dem Institut für Automatisierungstech- nik und dem IT-Dienstleister Infokom GmbH aus Neubran- denburg entwickelt hat. Oberste Ziele des IPM unter der Leitung von Professorin Dr. med. Regina Stoll sind die Förderung und der Erhalt der Gesundheit in allen Lebensbereichen, wie Arbeits- welt, Familie, Freizeit oder Schule. Vor diesem Hintergrund entwickelte ihr Team ein technisches und präventivmedizinisches Verfahren, das mit Hilfe belastbarer Daten sowohl physische als auch psychische Belastungen individuell diagnostizieren kann. Zu dem drahtlosen Sensor, den der Nutzer am Oberkörper trägt, gehört als Gegenstück ein Touchscreen-Handy, das die ermit- telten Daten zeitgleich und anonymisiert an einen Server des IPM sendet, der sie verarbeitet und speichert. Die gewohnte Lebensweise des Nutzers wird durch den kleinen Sensor mög- Stress ist ungesund – deshalb sollte man auf Stresssignale des lichst wenig beeinträchtigt. Köpers achten. Der mobile Gesundheitsmanager hilft dabei. Stresstest in Echtzeit. Getestet wurde der Mobile Gesundheits- manager an mehreren hundert Probanden in unterschiedlichen Sensibler für Körperreaktionen. Alltagstauglich, praktisch Umfeldern, darunter 25 Chirurgen, die ihn auch im Operati- einsetzbar, benutzerfreundlich und komfortabel zu tragen – onssaal trugen. Der Sensor des Mobilen Gesundheitsmanagers diese Eigenschaften bescheinigt dem Projekt, das vom Land erfasst in Echtzeit objektiv messbare physische Parameter. Steht, Mecklenburg-Vorpommern finanziell gefördert wurde, eine sitzt oder liegt der Nutzer? Geht, läuft oder rennt er? Wie hoch Machbarkeitsstudie. Denkbare Einsatzmöglichkeiten für den ist seine Hauttemperatur? Wie leistungsfähig ist das Herz- Mobilen Gesundheitsmanager gibt es in der Praxis zu genüge. Kreislauf-System? Die Software des Handys wiederum integriert In Berufen mit außergewöhnlichen Belastungen, in der Schule, Anwendungen, mit denen zusätzlich subjektive Informationen im Sport, bei Risikopatienten oder auch im Familienleben. Wer berücksichtigt werden können. Dazu gehören beispielsweise seine Stress- und Fitnessdaten umgehend erfährt, wird sensibler standardisierte Fragebögen, die den Nutzer regelmäßig zu für die Reaktionen des Körpers in Stresssituationen. Gepaart Selbstberichten auffordern. So kann er individuelle Angaben zu mit Expertenwissen kann dies das Gesundheitsbewusstsein körperlichen und geistigen Anforderungen oder zur persönlichen fördern und zu einer gesünderen Lebensweise führen, auch im Stimmungslage machen. Aus den individuellen physiologischen familiären Umfeld. Für unterschiedlichste Präventionsprojekte Parametern der Teilnehmer und ihren subjektiven Angaben könnte der Mobile Gesundheitsmanager ein wesentlicher und lassen sich so tägliche persönliche Stressprofile erstellen. Im flexibler Baustein sein. √ Rahmen der Testphase entwickelten die Wissenschaftler auch eine mobile Applikation, kurz App. Dabei konnten die Proban- Ansprechpartnerin: Annika Rieger, Institut für Präventivmedizin den ihren individuellen Fitnesszustand schätzen, indem sie der Universität Rostock, St.-Georg-Straße 108, 18055 Rostock beispielsweise einen Gehtest über 1.600 Meter absolvierten. E-Mail: annika.rieger@uni-rostock.de, www.ipm.uni-rostock.de Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang 11
Mehr Infos über hörsport nominiert Praxispreis im Internet: bitte den Bildcode scannen hörsport Fitnesstraining für unterwegs Der Podcast hörsport ist der Personal- Das Fitnessprogramm hörsport wendet bekommen die Nutzer als Hördatei, die Trainer zum Mitnehmen. Der Nutzer erhält sich an Menschen, die sich bewegen wol- sie sich auf ihren MP3-Player laden kön- sein individuelles Trainingsprogramm als len und wenig Zeit für Fitnessstudio oder nen. Die Stimme des hörsport-Trainers MP3-Datei – wann er das Training macht, feste Kurse haben. Durch ein flexibel leitet an, gibt Tipps zur richtigen Ausfüh- kann jeder selbst entscheiden. handhabbares Bewegungsprogramm er- rung und motiviert. Das Training wird möglicht hörsport es ihnen, einfach und fortlaufend an den aktuellen Trainings- bequem ihren Sport in den Alltag zu in- stand angepasst – nach dem Training tegrieren. Dabei nutzt hörsport die Mög- können die Übungen über eine Feedback- lichkeiten des interaktiven Internets und schleife auf der Internetseite angepasst kombiniert sie mit sportwissenschaft werden. Nutzer können bewerten, ob das lichen Erkenntnissen. Zu Beginn des Training zu schwer oder zu leicht war – Programms können sich die Nutzer im dieses Feedback wird dann für die nächs- Internet einen Trainingsplan erstellen te Trainingseinheit berücksichtigt. Da das lassen, der die individuellen körperlichen individuelle Training als Podcast zur Ver- Voraussetzungen, das gewünschte Fitness- fügung gestellt wird, müssen die Nutzer level sowie persönliche Vorlieben entspre- keine Trainingspläne studieren. √ chend berücksichtigt. Vor dem ersten Training erfolgt ein Fitness-Check. Dar- Ansprechpartnerin: Katharina Göbel, auf basierend errechnet der hörsport-Trai- Hikuku GmbH, Brauerstraße 11, 16321 ner die Intensität der einzelnen Trainings- Bernau, E-Mail: katharina@hoersport.de, einheit. Die einzelnen Trainingseinheiten www.hoersport.de Die Jury Jürgen Graalmann ist Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstandes des AOK-Bundesverbandes. Professorin Dr. Ulrike Ravens-Sieberer ist Direktorin der Forschungsgruppe „Child Public Health“ am Universitäts Die Entscheidung über die Preisträger klinikum Hamburg-Eppendorf. trifft eine unabhängige Jury mit Günter Güner Vertretern aus Politik, Gesundheits ist Mitglied des Verwaltungsrates Professor Dr. Manfred Selke wesen, Forschung und Praxis. der AOK Baden-Württemberg als ist Mitglied des Verwaltungsrates Versichertenvertreter. der AOK Rheinland/Hamburg als Arbeit gebervertreter. Professor Dr. Sahin Albayrak Professor Dr. Klaus Hurrelmann lehrt „Agententechnologien in lehrt in den Bereichen Gesundheits- Christian Weber betrieblichen Anwendungen und und Bildungspolitik an der Hertie School ist Abteilungsleiter „Grundsatzfragen der Telekommunikation (AOT)“ of Governance in Berlin. Gesundheitspolitik, Pflegeversicherung, an der Technischen Universität Berlin Prävention“ im Bundesministerium für und leitet das DAI-Labor. Professor Dr. Wolf-Dieter Lukas Gesundheit. leitet die Abteilung „Schlüsseltechno- Foto: gettyimages Professor Dr. Karlheinz Brandenburg logien – Forschung für Innovation “ Rosemarie Wetscher leitet das Fraunhofer-Institut im Bundesministerium für Bildung und ist Redaktionsleiterin der Familienwebsite für Digitale Medientechnologie. Forschung. www.eltern.de. 12 Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang
Förderpreis In der engeren Wahl Gute Ideen am laufenden Band √ P AN – Podcastgestützte Eine Überprüfung der Fortschritte findet regel- Handys der Barcode eines Produkts eingelesen, Adipositasnachsorge mäßig durch Tests statt, und es erfolgt eine kon- und auf dem Display des Telefons wird durch Mit dem PAN-Projekt (Podcastgestützte Adipo- stante Betreuung durch Diplom-Psychologen. einfache Farbsymbolik angezeigt, ob das Pro- sitasnachsorge bei jugendlichen Adipösen und dukt in Hinblick auf das gewählte Kriterium deren Familien) sollen Jugendliche mit starkem Ansprechpartner: Thomas Leitert optimal, mittelmäßig oder gar nicht in den per- Übergewicht und ihre Familien mittels Podcasts TimeKontor AG, Schönhauser Allee 10-11, sönlichen Speiseplan passt. Im Gegensatz zur ein einjähriges optimiertes Nachbetreuungs- 10119 Berlin statischen Lebensmittelampel, die auf die Pro- programm erhalten, beispielsweise nach einer E-Mail: thomas.leitert@timekontor.de, duktverpackung gedruckt wird, berücksichtigt Kurmaßnahme oder einer Therapie. Die Pod- www.timekontor.de das Konzept sowohl die spezifischen Anforde- casts kombinieren dabei ernährungs-, bewe- rungen der Familie an die Lebensmittel selbst gungs- und verhaltenstherapeutische Inhalte. (etwa die Berücksichtigung von regional herge- Das Bewegungstraining wird anhand verschie- √ Gesunder Familienalltag – stellten Produkten) als auch die individuellen dener Kriterien auf die individuelle Leistungsfä- e-family Consulting & Health Bedürfnisse der Familienmitglieder an eine ge- higkeit der Teilnehmer abgestimmt. Zudem kön- Internetbasiertes Familiengesundheitspro- sunde Ernährung. nen über die E-Learningplattform „sports-edu“ gramm, bei dem nicht nur die einzelnen Famili- auch die übrigen Familienmitglieder an Verhal- enmitglieder, sondern auch die Familie als gan- Ansprechpartnerin: Gesche Roy tensschulungen teilnehmen. Der Focus des Pro- ze unterstützt werden soll. E-Family Consulting DFKI GmbH Innovative Retail Laboratory, jekts liegt auf einer anhaltenden Verhaltens & Health soll Familien mit Hilfe selbstangeleite- Campus D3_4, 66123 Saarbrücken änderung im Hinblick auf Ernährung, Bewegung ter Verfahren der systemischen Therapie helfen, E-Mail: gesche.roy@dfki.de, www.dfki.de und Lebensstil. ein gesundes psychisches Gleichgewicht zu erreichen. Psychisch gesunde Familien können Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Petra Wagner E-Family Health nutzen, um individuell und ge- √ MeEAT – Ausgewogene Ernährung, Universität Leipzig, Institut für meinsam körperlich aktiver zu werden und sich Aktivität und Training am eigenen Gesundheitssport und Public Health, gesünder zu ernähren. Für die individuellen An- ICH (Me) Jahnallee 59, 04109 Leipzig gebote gibt es für Eltern und Kinder getrennte Das geplante Projekt „MeEAT“ ist eine App fürs E-Mail: petra.wagner@uni-leipzig.de, Bereiche, für gemeinsame Aktivitäten den Fami- Smartphone. MeEAT erstellt aus einem Foto des www.uni-leipzig.de lienbereich. Das Programm ist nicht nur für den Nutzers ein virtuelles Abbild (Avatar) und kann Computer, sondern auch für Handys, Smart das Aussehen der Person über die Zeit berech- phones und Tablets konzipiert, um eine breite nen. Der Nutzer kann beobachten, wie sich der √ Stress-Management in Beruf Vernetzung zu ermöglichen. Avatar (und damit man selbst) körperlich verän- und Familie dert, wenn eine bestimmte Lebensweise ge- Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Ansprechpartnerin: Lena Lämmle wählt wird. Je nach gewählter Ernährung, Aktivi- Online-Therapie (E-Therapie) zur Stressbewäl Technische Universität München, tät oder Bewegungstraining verändert sich die tigung. Zielgruppe sind in erster Linie berufstä- Georg-Brauchle-Ring 60/62, 80992 München Figur im Zeitraffer über Monate und Jahre hin- tige Eltern. Die Anwendung ist sowohl über das E-Mail: lena.laemmle@tum.de, www.tum.de weg. Die Nutzer simulieren und explorieren ein Internet verfügbar, als auch mobil über Smart- bestimmtes Verhalten und erleben die daraus phones. Die Therapie beinhaltet eine Kombina- entstehenden Konsequenzen als unmittelbar tion aus Verhaltens- und Gruppentherapie mit √ Die dynamische Gesundheitsampel auf sich bezogen. Stressbewältigungskursen. Ziel ist es, berufs Die dynamische Gesundheitsampel ist eine tätigen Eltern Bewältigungsmechanismen zum App, die unaufdringlich und intuitiv beim Ein- Ansprechpartnerin: Dr. Martina Lucht Umgang mit Stress und Belastungen im berufli- kaufen gesunder Produkte unterstützt. Beim Fraunhofer-Institut für Digitale Medien chen und familiären Alltag zu vermitteln. Dabei Einrichten der App auf dem Smartphone kann technologie IDMT, Ehrenbergstraße 31, liegt der Fokus auf einem positiven Umgang mit der Nutzer verschiedene Kriterien festlegen, 98693 Ilmenau Stress. Gemeinsame Aktivitäten sollen wieder nach denen Produkte bewertet werden sollen. E-Mail: martina.lucht@idmt.fraunhofer.de, stärker in den Familienalltag integriert werden. Im Supermarkt wird mit Hilfe der Kamera des www.idmt.fraunhofer.de Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang 13
Professor Dr. Sahin Albayrak ist Leiter des DAI-Labors (Distributed interview Artificial Intelligence Laboratory) der Technischen Universität Berlin. Digitale Zukunft Sensoren in der Unterwäsche Sprechende Kühlschränke, medizinische Sensoren in der Armbanduhr oder sogar in der Unterwäsche – was noch vor kurzem wie Science Fiction klang, wird schon bald der normale Alltag sein, sagt Sahin Albayrak. Die Forschung katapultiert damit die Gesundheitsvorsorge ins digitale Zeitalter. Sie sind Leiter des DAI-Labors. Woran sicherte, die bereits ein gewisses Gesund- Wänden. Ziel ist es, alle technischen Ge- forschen Sie? heitsbewusstsein haben und aus eigener räte – vom Kühlschrank in der Küche bis Wir sind dabei, eine neue Generation an Initiative den Kurs besuchen. Wir wollen zum Hometrainer im Schlafzimmer – digitalen Systemen zu entwickeln, die wir aber auch Versicherte ansprechen, die mit miteinander zu vernetzen. Auch bei die- smart services nennen. Smart deshalb, konventionellen Präventionsmaßnahmen sem Projekt planen wir verschiedene In- weil sich unsere digitalen Assistenzsysteme bisher nicht erreicht wurden. novationen in der Gesundheitsvorsorge. über Tastatur, Touchscreen, Sprache oder sogar Gestik bedienen lassen. Ein Beispiel Und was genau kann so eine App? Ein Blick in die Zukunft: Wie sieht die sind unsere digitalen Präventions-Assis- Wir entwickeln zum Beispiel zurzeit einen digitale Prävention in 20 Jahren aus? tenten. Sie sollen dem Menschen dabei Gesundheitscoach. Das Programm fragt Da braucht man gar nicht so weit in die helfen, sich gesund zu ernähren, Sport zu Sie zu Beginn nach Ihren Gesundheits- Zukunft schauen. Bereits in den nächsten treiben oder auch Stress abzubauen. zielen, etwa Ihrem Wohlfühlgewicht. Je vier oder fünf Jahren wird sich eine Menge nach Alter, Größe und Gewicht wird tun. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, Digitale Prävention, das klingt, als Ihnen der Gesundheitscoach individuell dass man schon sehr bald seine Einkäufe wäre das nur was für Technikfreaks. ein Ernährungs- und Bewegungspro- im Supermarkt mit dem Smartphone be- Absolut nicht. Im Vordergrund steht, dass zahlen kann. Dieses gibt sofort Rückmel- diese Assistenten von möglichst vielen dung, ob die gekauften Lebensmittel der Menschen jederzeit, überall und vor allem persönlichen Ernährungsstrategie entspre- sehr einfach benutzt werden können. Deshalb bietet es sich an, diese digitalen »seinen In Zukunft hat man Fitnesstrainer chen. Zuhause meldet das Smartphone dann an die anderen elektronischen Gerä- Assistenzsysteme vor allem als Apps zu te in der Küche, welche Zutaten gekauft und Ernährungsberater realisieren. Apps sind Softwareprogram- me, die auf der neuesten Handygenera tion, den sogenannten Smartphones, immer mit dabei. « wurden, und der Kühlschrank meldet zu- rück, welche weiteren Zutaten er noch zu bieten hat, um daraus eine gesunde Mahl- benutzt werden können. In unserem For- zeit zu kochen. Das Rezept wird natürlich schungsprojekt KoPrA sind wir gerade gramm erstellen. Der Coach ist mit ver- gleich mitgeliefert. Die Spracherkennung dabei, solche Apps zu entwickeln. schiedenen Sensoren ausgestattet und der Assistenzsysteme wird so gut sein, dass kann über den Tag beispielsweise messen, der Mensch beispielsweise mit seinem KoPrA – was ist das? wie viele Schritte Sie gegangen oder wie Smartphone ohne eine Tastatur kommu- KoPrA bedeutet „Kompetenzzentrum weit Sie mit dem Fahrrad gefahren sind. nizieren kann. Es wird Präventionsassis- für digitale PräventionsAssistenz“ und ist Er gibt Ihnen auf Anfrage jederzeit eine tenten geben, die mit kleinsten Messsen- ein Gemeinschaftsprojekt unseres Labors Rückmeldung, was Sie noch tun können, soren, die zum Beispiel in der Armbanduhr Fotos: TU Berlin/Pressestelle/Dahl; wdv mit der AOK. Es geht um ein Projekt zur um Ihre Gesundheitsziele zu erreichen. oder sogar in der Unterwäsche integriert Gesundheitsvorsorge mithilfe von Apps. sind, wichtige Vitaldaten wie Puls oder Hintergrund dieser Kooperation ist der Sie beteiligen sich auch am Projekt Blutdruck messen können. Im Prinzip gesetzliche Auftrag an die Krankenkas- „Connected Living“. Worum geht es? kann man sagen: In Zukunft hat jeder ei- sen, ihren Versicherten Präventionsange- Im Gegensatz zu den Apps, die als mobi- nen Arzt, Fitnesstrainer und Ernährungs- bote zu machen. Das Problem dabei ist: le Assistenten angelegt sind, geht es bei berater im Taschenformat dabei und be- Mit Angeboten wie Kochkurs oder Fit- diesem Projekt um den Aufbau einer in- kommt auf Wunsch jederzeit gute Tipps, nesstreff erreicht man meistens nur Ver- telligenten Vernetzung in den eigenen vier um möglichst gesund zu leben. √ 14 Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang
digitale Angebote der AOK Apps Online- Handys können heute weit mehr als nur telefonieren, sie sind Computer im Kleinstformat. Auf Coaching den „smarten Mobiltelefonen“ lassen sich Programme, die sogenannten Apps (von application = Programm), installieren. Auch die AOK hat solche Apps als innovative Präventionsangebote für Ob Entspannung, gesunde Er- ihre Versicherten entwickelt. nährung oder virtueller Laufkurs – unter www.aok.de bietet die Gesund genießen AOK-Vorsorge-App Gesundheitskasse ihren Ver- Mit der Gesund-Genießen-App der AOK stehen mehr Ob jährlicher Zahnarztcheck, Krebsvorsorge oder sicherten exklusiven Zugang als 1.000 Rezepte online zum Kochen und Backen Impftermine für Kinder: Jeder gesetzlich Versicher- zu verschiedenen Gesund- zur Auswahl. Die AOK-App verbindet gesunde Ernäh- te hat – je nach Alter – Anspruch auf verschiedene heitskursen. Webbasiert und rung und leckeres Essen. Die Gerichte lassen sich kostenlose Vorsorgeuntersuchungen. Mit dieser interaktiv – so sieht innovative anhand der Zubereitungszeit oder nach Kategorien App hat man sie alle im Blick. Einfach Alter und Ge- Prävention aus. wie Geflügel, Pasta, Hauptspeise auswählen. Für den schlecht eingeben und die App macht auf fällige leichteren Einkauf der Zutaten gibt es den integrier- Termine aufmerksam – in deutsch oder türkisch. ten Einkaufszettel – er ermöglicht es, bereits in der Ein Gesundheitswörterbuch mit wichtigen medizini- Abnehmen mit Genuss Küche vorhandene Zutaten zu löschen. Auch eine schen Begriffen auf türkisch/deutsch rundet den Sich satt essen und Fett einspa- Supermarktsuche ist in die App integriert. Service ab. ren: Das sind zwei wichtige Säu- len von „Abnehmen mit Genuss“. Die dritte Säule ist regelmäßige Bewegung. Ein Beraterteam gibt Tipps und Anregungen, die indivi- Entscheidungshilfen duell auf die Teilnehmer zuge- schnitten sind. Das Programm baut auf langfristigen Erfolg und dauert bis zu einem Jahr. In die- Wenn es um die Gesundheit geht, brauchen Patienten ser Zeit bietet das Team aus Psy- fundierte Informationen, welche Behandlung für sie die chologen, Ernährungsberatern richtige ist. Für eine schnelle und unkomplizierte Suche und Sportwissenschaftlern eine nach Infos führt der Weg oft ins Internet. Doch wie zu- kontinuierliche Begleitung per verlässig sind die Auskünfte im Netz? Post, E-Mail oder Telefon. Mit ihren medizinischen Entscheidungshilfen zu verschiedenen Erkrankungen bietet die AOK ihren Versicherten unabhängige Laufend in Form und fundierte Infos. Ob bei Fragen zur Brustkrebstherapie Herzstück ist die individuelle und oder zum umstrittenen Prostatakrebs-Früherkennungstest: interaktive Beratung für Läufer Unter www.aok-gesundheitsnavi.de finden Patienten Antwor- und Walker durch ein Experten- ten auf ihre Fragen. Eine weitere Entscheidungshilfe infor- team. Teilnehmer können online miert über das Für und Wider einer künstlichen Sondener ihre Trainingsergebnisse wie nährung im Alter. Auch wenn es darum geht, Kinder gegen Puls, Strecke und Trainingszeit Masern, Mumps und Röteln oder den Gebärmutterhalskrebs eintragen, die Laufexperten zu impfen: Mithilfe der Gesundheitskasse können sich die passen regelmäßig den Trainings- Eltern online eine fundierte Meinung bilden – und dann plan an die individuelle Leis- gemeinsam mit dem Arzt entscheiden, wie es weitergeht. tungsfähigkeit an. Gezielte Tipps und Motivation kommen per SMS und E-Mail. Stress im Griff Wenn Eltern Rat suchen Hier finden AOK-Versicherte ihren persönlichen Weg zu mehr Gelas- senheit. Stress-Experten analy- Ob Fragen zum Mutterschaftsgeld, zur richtigen Ernährung oder zu Beziehungsproblemen – sieren, welche Situationen indivi- die AOK hilft, auf solche Fragen Antworten zu bekommen. duell besonders belastend sind, und zeigen Wege, wie man damit Unter www.aok.de können beispielsweise Eltern im Ratgeber-Forum „Eltern & Kind“ untereinander ihre Fragen gelassener umgeht. Teilnehmer und Probleme diskutieren, aber auch bei Profis Rat holen. Im Expertenteam geben eine Kinderkrankenschwester, erhalten eine persönliche Stress- eine Ärztin und eine Expertin für Sozialrecht wertvolle Tipps. Weitere AOK-Foren gibt es zu den Themen Ernäh- Beurteilung und ihr individuelles rung, Nichtrauchen, Pflege, Sexualität und Partnerschaft sowie Fitness und Bewegung. Vier-Wochen-Trainingsprogramm. Gesundheit und Gesellschaft Spezial 3/12, 15. Jahrgang 15
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