Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...

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Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
Leicht gekürzte Fassung

    Gesundheitspolitisches Kolloquium

    Krankenhäuser oder kranke Häuser?
    Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser:
Ergebnisse aus dem Krankenhaus Rating Report 2013

                  22. Januar 2014

                Dr. Boris Augurzky
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
AGENDA

             Bestandsaufnahme

             Ausblick

             Auffälligkeiten

             Was machen andere?

             Was macht Bremen?

Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014            -1-
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
Generell Verschlechterung der wirtschaftlichen
                                 Lage der Krankenhäuser 2011
                                           In keiner Region Verbesserung der Lage
               Ausfallwahrscheinlichkeit (in %)
                      nach Trägerschaft                                     Anteil gefährdeter    Anteil gefährdeter
                                                                           Krankenhäuser 2010    Krankenhäuser 2011
      0

      1

      2

      3
               2008            2009         2010      2011

                      Öff.r.             Fgn.      Privat

                                                            Weitere Zuspitzung 2012

Anmerkung: Anteil gefährdet = Anteil im roten Bereich zzgl. 50% des Anteils im gelben Bereich.
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013; DKI Krankenhausbarometer 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                 -2-
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
Verschlechterung besonders in Sachsen-Anhalt/Thüringen,
          Rheinland-Pfalz/Saarland, NRW, Niedersachsen/Bremen

                                                     Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 und 2010 in %

                                                                           PD 2011       PD 2010
         0

                 0,43
                             0,60        0,61
         1                                        0,78
                                                              0,97      1,01
                                                                               1,22
                                                                                          1,37      1,37      1,38      1,42
         2                                                                                                                          1,76
                                                                                                                                           1,89

         3
                                                                         NRW

                                                                                                               SH, HH
                   Sachsen

                                                                                                                         Baden-W.

                                                                                                                                            NI, HB
                                                                                Gesamt

                                                                                                                                     HE
                             MV, BB,

                                          Ost-D

                                                  S-Anhalt,

                                                               RP, SL

                                                                                           Bayern

                                                                                                     West-D
                              Berlin

                                                     TH

Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                               -3-
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Backup

                                Große regionale Unterschiede im Anteil der
                               Krankenhäuser mit einem Jahresverlust 2011

                                                 Verteilung nach Höhe des Jahresüberschusses in %, 2011

                                                                                                                    59,3   58,7      53,3
                                                                              66,7      65,6    63,2      61,7
                         81,1       80,2          79,6      77,7   75,4
          83,3

                                                                                                                    40,7   41,3      46,7
                                                                              33,3      34,4    36,8      38,3
                         18,9       19,8          20,4      22,3   24,6
          16,7
                          SN

                                         Ost-D

                                                                                                           NI, HB
            BE, BB, MV

                                                   SH, HH

                                                                               Gesamt
                                                             HE

                                                                                         BY

                                                                                                                            RP, SL

                                                                                                                                      BW
                                                                    ST, TH

                                                                                                 West-D

                                                                                                                     NRW
                                                                   JÜ=0

Anmerkung: EAT
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                      -4-
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
DKI-Krankenhausbarometer: 2012 nochmals deutlich
                     mehr Krankenhäuser mit einem Jahresverlust
                                          Verteilung nach Jahresüberschuss in %

                                                   Verteilung nach Jahresüberschuss in %

            39,5                                                                                                42,5
                            51,1         46,7       55,3       51,8                                      55,3
                                                                          61,6     68,0        68,0
                                                                                                                6,7

                             11,3        16,8                  17,4
            44,0                                    14,9                                                 14,1
                                                                          16,3     11,0        11,0             50,7
                            34,5         32,8                  29,6                                      30,6
                                                    28,0
                                                                          19,7     21,0        21,0
            14,6

           2003             2004         2005       2006      2007        2008     2009        2010      2011   2012

                                         Jahresverlust     Ausgeglichen     Jahresüberschuss      k.A.

Quelle: DKI Krankenhausbarometer 2004-2013; hcb / RWI
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                 -5-
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
Hinzu kommt sinkende Förderquote in vergangenen Jahren

                                                        Förderquote: Anteil des über
                 KHG Fördermittel als
                                                         Sonderposten finanzierte                        Förderquote 2008 bis 2011
                 Anteil vom Umsatz(1)
                                                        Anlagevermögens 2011 in %

       12%                                                             64,4                                    Insg.                 Öff.-r.
                                                                               58,3                            Fgn.                  Privat
                                                       56,8
       10%
                                                                                                     75%
                                                                                                     70%
         8%                                                                            44,0
                                                                                                     65%
         6%                                                                                          60%
                                                                                                     55%
         4%                                                                                          50%
                                                                                                     45%
         2%
                                                                                                     40%
                                                                                                     35%
         0%
                1991
                1993
                1995
                1997
                1999
                2001
                2003
                2005
                2007
                2009
                2011

                                                                                                     30%
                                                      Insg.           Öff.-r. Fgn. Privat                    2008      2009   2010      2011

(1)     Ohne Universitätskliniken, Umsatz hier definiert als Umsatz zzgl. KHG-Mittel (wie in einer monistischen Finanzierung)
Anmerkung: Berechnung über das „fusionierte“ Krankenhaus; Förderquote definiert als Anteil der Sonderposten am Sachanlagevermögen.
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013; DKG (2012)
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                         -9-
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
Krankenhäuser in Niedersachsen-Bremen
                                         2011 unterkapitalisiert

                Kapitaleinsatz: Anlagevermögen (in Cent)                                         Förderquote 2011 in %
                       je Euro Gesamterlöse 2011                                          (Sonderposten / Sachanlagevermögen)

                                                                                                                                 59    59    64    65    66
                                                                      95   108                     53      57      57      58
                                                      81        89               49       50
                 63    65     68     68   74    74
          60

          RP, NW NI, BY BW HE                   D     SH, BE, SN SA,             NW NI, SN                 D       HE BW SH, BY BE, SA, RP,
          SL     HB                                   HH BB,     TH                 HB                                   HH     BB, TH SL
                                                          MV                                                                    MV

                 Anlagevermögen 2011 im Vergleich zu                                           Geschätzter Investitionsstau 2011
               Anschaffungs- und Herstellungskosten in %                                            in € je Casemixpunkt

                                                                                                                                             Kein Stau in

                                                                                  1.539

                                                                                           1.278

                                                                                                   1.271
                                                 54        57        57    57                                                                   den NBL

                                                                                                           1.096
                  49        50     51     52

                                                                                                                   1.000
          47

                                                                                                                           946

                                                                                                                                 924

                                                                                                                                       698

                                                                                                                                             542

                                                                                                                                                   529

                                                                                                                                                         239
          RP,    BW       NW       BY     NI,    D     SH,           HE    BE,
          SL                              HB           HH                  BB,
                                                                           MV     SL      NI NW HB SH BW RP HE HH BE BY

Quelle:    hcb / RWI; Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                                         - 10 -
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
Arbeit, Sachmittel und Kapital nötig, um
                     qualitativ hochwertige Medizin anbieten zu können

                                         Arbeit
                                                         Produktion

                                                                                  Qualitativ
             Austausch-
                                         Sachmittel                               hochwertige
              beziehung
                                                                                  Medizin

                                         Kapital

                           Arbeit, Sachmittel und Kapitel jedoch nicht kostenlos zu haben
Quelle: RWI / hcb
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                          - 11 -
Gesundheitspolitisches Kolloquium Krankenhäuser oder kranke Häuser? - Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser: Ergebnisse aus dem Krankenhaus ...
Wie viel Ertrag(1) muss aus dem operativen Geschäft übrig
             bleiben, um Kapitalkosten finanzieren zu können …
                                         … und damit nachhaltig sein zu können?

                                                         Umsatz

                              Operative Kosten                              Kapitalkosten

       Personalkosten                                         Abschreibungen

       Sachkosten                                             Fremdkapitalverzinsung

                                                              Mietzinsen

                                                              Eigenkapitalverzinsung

                        Krankenversicherungen                                  Länder

(1)     EBITDA
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                      - 13 -
45% der Krankenhäuser 2011
                                         nicht ausreichend investitionsfähig

        Soll-EBITDA-Marge(1) in % (inkl. Fördermittel) nach                                Verteilung der Einrichtungen nach
                        Trägerschaft(2)                                                        Investitionsfähigkeit 2011

                                                                                                 Voll investitionsfähig

                 10,0                                                                            Schwach investitionsfähig
                                                                                                 Nicht investitionsfähig

                                         7,7
                                                                                                                          27
                                                        6,4                          38                                                41
                                                                                                              50
                                                                                                                           7
                                                                                     16                                                11

                                                                                                              33          65
                                                                                     45                                                48

                                                                                                              16

                                                                                    Alle                    Privat       Fgn.        Öff.-
                Privat                   Fgn.      Öff.-rechtl.                                                                     rechtl.

(1)     Ertrag aus dem operativen Geschäft
(2)     Unterschiede in der Finanzierungsstruktur und den Eigenkapitalkosten führen zu unterschiedlich hohen Soll-Mindestmargen
Anmerkung: Voll investitionsfähig bei Erreichen der Soll-EBITDA-Marge, schwach inv. bei Erreichen einer abgeschwächten Soll-EBITDA-Marge.
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                        - 14 -
Was machen die Privaten anders? Einsatz von Kapital
                           Vor allem nicht-private Krankenhäuser unterkapitalisiert

              Kapitaleinsatz: Anlagevermögen (in Cent)                   Förderquote 2011 in %
                     je Euro Gesamterlöse 2011                    (Sonderposten / Sachanlagevermögen)

                                                                                                   64
                                                                                   58
                                                        101          44

                                             70                    Privat          Fgn         Öff.rechtl.
                   61

                                                                  Anlagevermögen 2011 im Vergleich zu
                                                                Anschaffungs- und Herstellungskosten in %

                                                                                                   68
                                                                     49            50

                  Fgn                    Öff.rechtl.   Privat
                                                                 Öff.rechtl.       Fgn           Privat

Quelle:   hcb / RWI; Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                       - 15 -
AGENDA

             Bestandsaufnahme

             Ausblick

             Auffälligkeiten

             Was machen andere?

             Was macht Bremen?

Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014            - 16 -
Arbeitslosenquote 2012 auf niedrigem Niveau,
                                Steuereinnahmen auf Rekordniveau

                       Arbeitslosenquote in %              Steuereinnahmen Bund, Länder, Gemeinden und
              (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen)   EU-Eigenmittel in Mrd. € (in Preisen von 2012(1))

                      11,7
                     11,4

                                                                         600
                    11,1

                   10,8

                                                                        592
                  10,5

                  10,5
                  10,5
                 10,4

                                                                       583

                                                                       583
                 9,8
                9,6

                9,6
               9,4

               9,4

                                                                    567
              9,0
              8,9

                                                                   558

                                                                  551
                                                                  550
                                                    8,1

                                                                541
                                                   7,8

                                                                538
        7,7

                                                   7,7

                                                               531
                                                              528
                                                              527

                                                              527
                                                 7,1
                                                6,8

                                                             521

                                                             518
                                                            517

                                                            513
                                                           509

                                                           509
                                                           506
        1992
        1993
        1994
        1995
        1996
        1997
        1998
        1999
        2000
        2001
        2002
        2003
        2004
        2005
        2006
        2007
        2008
        2009
        2010
        2011
        2012

                                                           1992
                                                           1993
                                                           1994
                                                           1995
                                                           1996
                                                           1997
                                                           1998
                                                           1999
                                                           2000
                                                           2001
                                                           2002
                                                           2003
                                                           2004
                                                           2005
                                                           2006
                                                           2007
                                                           2008
                                                           2009
                                                           2010
                                                           2011
                                                           2012
(1) Mit Verbraucherpreisindex deflationiert
Quelle: RWI; Agentur für Arbeit; BMF
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                         - 17 -
Sozialversicherungen mit hoher Finanzreserve 2012:
                           28 Mrd. € GKV und 29 Mrd. € DRV

                   GKV Überschüsse 2012: 8,7 Mrd. €          DRV Überschüsse title 5,1 Mrd. €
                                                                      Column2012:

                           Gesundheitsfonds   GKV                            DRV

                         4,0
                                              5,1
                         5,3                  3,6                4,7                    5,1

                        2011                  2012              2011                   2012

                  GKV Finanzreserve 2012: 28,3 Mrd. €   DRV Nachhaltigkeitsrücklage 2012: 29,4 Mrd. €

                           Gesundheitsfonds   GKV                            DRV

                                              15,2
                        10,0                                     24,1                   29,4
                         9,5                  13,1

                        2011                  2012              2011                   2012

Quelle: RWI; BMG; DRV
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                  - 18 -
Spielraum für finanzielle Hilfen für Krankenhäuser
                              derzeit gut, aber Ausblick schlecht
   1                                                                                  3
                                  Demografie:                                             Schuldenbremse reduziert politischen Wett-
           Der produktive Kern der deutschen Volkswirtschaft schrumpft                    bewerb um Verteilung von Wahlgeschenken

                                                                                          Politischer Wettbewerb
                                                                                          • Anbieter: Parteien
                                                                                          • Produkte: Wahlprogramme
                                                                                          • Kunden: Wähler

                                                                                          Ziel: Stimmenmaximierung

                                                                                          Nebeneffekte
   2                                                                                      •  Zufriedene Wähler
                 Euro-Krise: Noch keine überzeugende Lösung für                           •  Schulden
                      die anhaltende Krise des Euro-Raums

       Problem: mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Krisenländer und                       Schuldenbremse Bund ab 2016:
       Wechselkursanpassungen nicht möglich                                               Nettokreditaufnahme p.a. < 0,35% des BIP
       Daher                                                                              Schuldenbremse Länder ab 2020:
                                                                                          Keine jährliche Nettokreditaufnahme
       •     Lohnniveau  bzw. Produktivität  im Krisenland(1)
       •     Migration Arbeitnehmer von Krisenland zu starken Ländern
       •     Transferzahlungen von starken Ländern zu Krisenland                           Dämpfung des politischen Wettbewerbs
              Weniger finanzielle Hilfen für Krankenhäuser                                 um Verteilung von Wahlgeschenken

(1)     Oder Erhöhung Lohnniveau und Reduktion Produktivität in starken Ländern; würde aber aus Starken Schwache machen, umgekehrt sinnvoller
Quelle: Handelsblatt vom 2.4.2011; Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                          - 19 -
Vorschlag des japanischen Finanzministers
                                   für Deutschland nicht brauchbar

                                     Japan: Finanzminister fordert Pflegebedürftige zum schnellen
                                     Sterben auf

                                     Japans Finanzminister Taro Aso hat nach Medienberichten bei
                                     einem Treffen des Rates für die Reform der Sozialversicherung in
                                     Tokio drastische Reformvorschläge geäußert: So appellierte er an
                                     Pflegebedürftige, möglichst bald aus dem Leben zu scheiden, um
                                     die Sozialversicherung zu entlasten.

                                     Meldung vom 22.1.2013

                                             Andere Wege müssen gefunden werden
Quelle: Care Invest
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                  - 21 -
Handlungsempfehlungen

                                         Anpassungen am Vergütungssystem für Krankenhäuser:
                              1
                                         „Qualität statt Menge“

                                         Optimierung der Versorgungsstrukturen in einigen Regionen
                              2
                                         Deutschlands: Spezialisierung, Schwerpunkte, größere
                                         Einheiten, Verbünde

                                         Eigenverantwortung auf Kreis- und Gemeindeebene v.a. bei
                              3
                                         kommunalen Krankenhäusern: Stärkung der wirtschaftlichen
                                         Freiheit der Krankenhäuser

Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                               - 22 -
Vergütung

                         Machen wir uns im Krankenhaus zu viel Arbeit?
                              Tausche Mengen gegen Preise und alles wird besser?

                          Tatsächliche Entwicklung                  Hypothetische alternative Entwicklung
                                2005 bis 2011                                  2005 bis 2011(1)

                                                     28,5%                                             28,5%

                               19,1%
                                                                 13,4%        13,4%
             7,9%

            Preise            Mengen                 Erlöse      Preise      Mengen                    Erlöse

                                                              Folge
                                                              • Weniger Bedarf an Personal und Sachmittel
                                                              • Deutlich höhere EBITDA-Marge
                                                              • Geringere Probleme bei der Investitionsfähigkeit

           Bei alternativer Entwicklung win-win zwischen Krankenhäuser und Krankenkassen möglich

(1)     Ein um 30% geringerer Anstieg des Casemix
Quelle: hcb / RWI
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                             - 24 -
Vergütung

                         Anreize zur Mengenausweitung im DRG-System
                                  und beim Patienten angelegt

             Mengendynamik
                       •        DRG-System setzt bei Anbietern Anreize zur Mengenausweitung
                       •        Krankenversicherung setzt bei Patienten Anreize zur Übernachfrage
                       •        Gleichgerichtete Interessen von Anbietern und Nachfragern: möglichst
                                umfangreiches Angebot an medizinischen Leistungen zu Lasten der Beitragszahler

             Nachteile
                       •        Beitragszahler zahlen zu viel
                       •        Patienten erhalten auch Leistungen mit nur geringem oder keinem medizinischen
                                Nutzen
                       •        Anbieter arbeiten zu viel, insbesondere zu hoher Personal- und Kapitalbedarf
                       •        großer Druck auf Beitragszahler und auf Krankenhäuser

                            Effektive Bremse der Nachfrage: anzusetzen bei Anbietern und Nachfragern

Quelle:   RWI
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                           - 25 -
Politische Handlungsoptionen

             Schaffung von Anreizen zur Veränderung von Versorgungsstrukturen
                       •        Monistik: schafft Interessensgleichheit, Alternative: Investitionspauschalen
                       •        Zertifikatehandel: bricht lokale Strukturen auf (Kapazitätsreduktion wird belohnt)
                       •        „Residualmonistik“: Kassen füllen auf, erhalten im Gegenzug Rechte
                       •        Investitionsfonds mit Bundesmitteln: zur Einleitung von Veränderungen auf der lokalen
                                Ebene („wer zahlt, bestimmt“):
                                Bsp.: 600 Mill. € Zinsvergünstigung  über 15 Mrd. € Fremdkapital finanzierbar

             Weiterentwicklung des Vergütungssystems
                       •        Ziel: Ökonomischer Anreiz = medizinischer Nutzen
                       •        Vergütung an Indikations- und Ergebnisqualität knüpfen

             Schaffung einer stärkeren Vernetzung und Spezialisierung, insbesondere auch elektronische
             Vernetzung

             Versorgungssicherheit gewährleisten
                       •        In den Regionen mit derzeit wirtschaftlichen Problemen nur selten ein Thema
                       •        Neugestaltung und Zentralisierung der Notfallversorgung
                       •        Integrierte Gesundheitszentren auf dem Land: von Prävention über ambulant, stationär,
                                Reha und Pflege

Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                  - 26 -
AGENDA

             Bestandsaufnahme

             Ausblick

             Auffälligkeiten

             Was machen andere?

             Was macht Bremen?

Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014            - 27 -
Schwierigkeiten öffentlich-rechtlicher Kliniken
               vor allem in Kreisen mit hohem Einkommensniveau

      Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 nach Trägerschaft                     Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 nach Trägerschaft
                           in %                                                 und Einkommensniveau im Kreis in %

       0                                                                   0
                                                     0,55

                                                                           1                                         0,6     0,5
       1                           1,24
                                                                                                   1,2
                                                                                          1,4               1,3
                 1,85                                                      2
       2                                         Copyright bei medhochzwei Verlag
                                                                         2,3
                                                                     3

       3
                                                                           4
                                                                               Hohes Niedr. Hohes Niedr. Hohes Niedr.
                                                                               Eink. Eink. Eink. Eink. Eink. Eink.
       4
             Öff.-rechtl.       Freigem.            Privat
                                                                                 Öff.-rechtl.       Freigem.            Privat

Anmerkung: Viel Einkommen: Einkommen über Medianeinkommen, Wenig Einkommen: Einkommen unter Medianeinkommen; es handelt sich dabei um das
        durchschnittliche Netto-Haushaltseinkommen der Bürger eines Kreises
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013; BBSR (2012)
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                 - 29 -
Ketten im Prinzip besser als Solisten
                            Allein Bildung einer Kette jedoch nicht ausreichend,
                          nötig außerdem volle Durchgriffsrechte auf Holdingebene

        Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 nach Solist / Kette            Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 nach Trägerschaft
                             in %                                                 und Solist / Kette in %

         0                                                            0

                                                                                                                      0,4
                                                 1,10                 1
         1                  1,31                                                                     1,0     1,0
                                                                           1,4              1,3
                                                                      2
         2                                        Copyright bei medhochzwei Verlag

                                                                      3              2,6

         3
                                                                      4
                                                                          Solist   Kette   Solist   Kette   Solist   Kette

         4
                          Solist                 Kette
                                                                           Öff.-rechtl.      Freigem.           Privat

Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                       - 30 -
Stärker spezialisierte Krankenhäuser mit
                            signifikant niedriger Ausfallwahrscheinlichkeit

                                         Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 nach Grad der Spezialisierung in %

            0

            1                                                                                   0,8                                           0,7
                                         1,1        1,0                          1,1
                                                                   1,2
                                                                                                                1,4            1,4
            2
                       2,1                                  Copyright bei medhochzwei Verlag

            3

            4
                                                     Hoch

                                                                                                 Hoch

                                                                                                                                               Hoch
                        Gering

                                         Mittel

                                                                   Gering

                                                                                  Mittel

                                                                                                                 Gering

                                                                                                                                Mittel
                          Kleine Krankenhäuser                    Mittelgroße Krankenhäuser                          Große Krankenhäuser

Anmerkung: klein: weniger als 150 Betten, mittelgroß: 150 bis 400 Betten, groß: über 400 Betten. Einteilung der Spezialisierung nach gering, mittel, hoch
        mittels 33% und 66%-Quantilen der Verteilung.
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                                      - 31 -
Ländliche Krankenhäuser schneiden
                                     zwar nicht schlechter ab als städtische
                                  Aber kleine Häuser signifikant schlechter als große
                       Ländlich versus städtisch                                                      Klein versus groß
                  Ausfallwahrscheinlichkeit in %, 2011                                       Ausfallwahrscheinlichkeit in %, 2011

        0                                                                           0

        1                                                                           1
                                                                                                               1,0
                            1,2                        1,2                                         1,2
                                                       Copyright bei medhochzwei Verlag                                       1,6
        2                                                                  2

        3                                                                           3

        4                                                                           4
                       Städtisch                   Ländlich                                   Große         Mittlere         Kleine

Anmerkung: klein: weniger als 150 Betten, mittelgroß: 150 bis 400 Betten, groß: über 400 Betten.
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                - 32 -
Hohe Prozessrationalität und Gruppenverhalten des
            Managements korrelieren signifikant positiv mit Rating

              Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 nach                                       Ausfallwahrscheinlichkeit 2011 nach
             Prozessrationalität(1) des Managements                                    Gruppenverhalten(2) des Managements

      0                                                                         0

      1              0,77                                                       1
                                                                                               0,90

                                                                                                                          1,52
      2                                         1,66Copyright bei medhochzwei
                                                                        2     Verlag

      3                                                                         3

      4                                                                         4
                    Hoch                      Niedrig                                         Hoch                       Niedrig

(1) Art der Informationssammlung und Verlässlichkeit der auf den Informationen basierenden Analysen zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen
(2) Soziale Integration, Häufigkeit und Qualität des Austauschs innerhalb der Gruppe, Zusammenarbeit
Anmerkung: Einteilung in die Kategorien Hoch und Niedrig nach Median
Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013; laufendes Forschungsprojekt zur Zusammenarbeit in Leitungsgremien von Prof. Dr. Ludwig Kuntz und Michael Wittlan
         am Seminar für Allgemeine BWL und Management im Gesundheitswesen der Universität zu Köln
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                           - 36 -
AGENDA

             Bestandsaufnahme

             Ausblick

             Auffälligkeiten

             Was machen andere?

             Was macht Bremen?

Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014            - 37 -
Trends

                                         Kassenfusionen

                                                                                                 Ambulanti-
               Verbundbildung                   Industrialisierung       Netzwerkmedizin
                                                                                                  sierung

                                                           Patienten-
                                  Spezialisierung                              Kommunikation
                                                           mobilität

                                                          Technischer
                                                           Fortschritt
                     Pay for
                   performance                                                             Komm. Defizit-
                                                                 Mengendynamik
                                                                                            finanzierung

                            KH-Plan NRW                                      Ländliche
                                                                            Versorgung

Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                        - 38 -
Kassen

                    Wie viele Kassen werden übrig bleiben? 50 oder 5?

                                                         Anzahl Krankenkassen

       250
                 221
                           202
       200                          169
                                          156
                                                146
       150                                             134

       100

          50
                                                                                ?
           0
            2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022

Quelle:    Krankenhaus Rating Report 2013; GKV-Spitzenverband (2013)
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                   - 39 -
Verbünde

                                Schrumpfende Zahl an Krankenhausträgern
                                                                             Immer weniger Solisten

                             Zahl der Krankenhausträger                                                      Anteil Ketten und Einzel-Krankenhäuser in %

                                                                                                                         Solisten          Kettenmitglieder
          1.598

                     1.504

                                  1.399
                                          1.326
                                                  1.271
                                                          1.218
                                                                  1.180
                                                                          1.162
                                                                                  1.137
                                                                                          1.130
                                                                                                  1.121

                                                                                                          45,3

                                                                                                                  49,7

                                                                                                                             53,4
                                                                                                                                    56,2
                                                                                                                                           57,9
                                                                                                                                                  59,7
                                                                                                                                                         60,5
                                                                                                                                                                61,1

                                                                                                                                                                                     61,5
                                                                                                                                                                              61,7
                                                                                                                                                                       62,0
                                                                                                          54,7

                                                                                                                  50,3

                                                                                                                             46,6
                                                                                                                                    43,8
                                                                                                                                           42,1
                                                                                                                                                  40,3
                                                                                                                                                         39,5
                                                                                                                                                                38,9

                                                                                                                                                                                     38,5
                                                                                                                                                                              38,3
                                                                                                                                                                       38,0
                                                                                                          1995

                                                                                                                  2000

                                                                                                                             2003
                                                                                                                                    2004
                                                                                                                                           2005
                                                                                                                                                  2006
                                                                                                                                                         2007
                                                                                                                                                                2008
                                                                                                                                                                       2009
                                                                                                                                                                              2010
                                                                                                                                                                                     2011
          1995

                     2000

                                  2003
                                          2004
                                                  2005
                                                          2006
                                                                  2007
                                                                          2008
                                                                                  2009
                                                                                          2010
                                                                                                  2011

Quelle: Krankenhaus Rating Report 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                                                                      - 40 -
Verbünde

                              Bildung von Großverbünden schreitet voran

                                   Großverbünde

       Erwerb von 43 Standorten der Rhön-Klinikum AG
       durch Helios 2013: Bildung eines nationalen
       Netzwerks

       Kommunalholding in Hessen: Durchgriffsrechte und
       Investitionsentscheidungen in der Holding, kein
       politischer Einfluss auf operatives Geschäft

       Großverbund im Bistum Essen: Umsatzvolumen von
       rund 800 Mill. €, Anzahl Betten über 6.000

       Agaplesion erwirbt proDiako: Umsatzvolumen von 1
       Mrd. €

       KUV: Integrierte Versorgung Akut-Reha im Bereich BG-
       Kliniken: Umsatzvolumen über 1 Mrd. €

Quelle: hcb / RWI; f&w Nr. 5 2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                    - 43 -
Verbünde                                Backup

                           Vorausschauende Träger machen sich bereits
                            auf den Weg und bilden größere Einheiten

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 18.11.2013
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                  - 44 -
Verbünde

             Welche Leistungserbringer werden am Ende dabei sein?
                                                     (Selektive Stichprobe(1))

                                                                                               EBITDA-    EK-Quote Sopo-Quote FK-Quote +
       # Name                                                           Träger Umsatz 2011   Marge 2011       2011       2011   Rest 2011
       1 HELIOS Kliniken                                                privat       2.669       13,9%       44,7%      23,6%      31,7%
       2 RHÖN-KLINIKUM                                                  privat       2.629       13,5%       50,3%      23,2%      26,5%
       3 Asklepios Kliniken                                             privat       2.557         8,5%      31,2%      52,9%      15,9%
       4 Sana Kliniken                                                  privat       1.629         9,3%      29,5%      26,0%      44,5%
       5 Vivantes Netzwerk für Gesundheit                               komm           866         2,6%      34,1%      46,6%      19,3%
       6 St. Franziskus Stiftung                                        fgn            624         7,4%
       7 Johanniter                                                     fgn            620       10,0%       23,5%      37,8%      38,8%
       8 Städtische Klinikum München                                    komm           577        -8,2%       5,7%      40,1%      54,2%
       9 Alexianer                                                      fgn            527         9,8%      31,0%      32,0%      37,1%
      10 Agaplesion                                                     fgn            520         4,3%      35,0%      32,8%      32,2%
      11 Damp Gruppe                                                    privat         502         6,9%
      12 MediClin                                                       privat         494         5,6%      49,3%      27,7%      23,0%
      13 Gesundheit Nord                                                komm           492         2,1%       7,0%      23,5%      69,5%
      14 KRH Klinikum Region Hannover                                   komm           473         1,5%       8,5%      41,0%      50,4%
      15 Marienhaus Kranken- und Pflegegesellschaft                     fgn            446         2,3%      40,6%      31,5%      27,9%
      16 Barmherzige Brüder                                             fgn            437         4,6%      27,5%      26,0%      46,5%
      17 SRH Kliniken                                                   privat         402         8,2%      25,2%      26,2%      48,6%
      18 AMEOS Kliniken                                                 privat         396       12,6%
      19 Regionale Klinik Holding RKH                                   komm           390         1,8%
      20 Gemeinn. G'ft d. Franzikanerinnen zu Olpe                      fgn            386         4,0%      29,8%      30,3%      39,9%
      21 Deutsche Malteser                                              fgn            372       17,3%       33,2%      31,2%      35,6%
      22 Paracelsus Kliniken                                            privat         331         5,1%       4,2%      36,8%      59,0%
      23 Region. Gesundheitsholding Heilbronn-Franken                   komm           326         3,9%      20,1%      39,5%      40,3%

(1) Stichprobe selektiv, abhängig von Größe und Verfügbarkeit der Jahresabschlüsse
Quelle: hcb; HPS Research
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                      - 47 -
Vergütung

         Es zählt, was hinten rauskommt: Ergebnisqualität wird
       Maßstab für Steuerung und Vergütung im Gesundheitswesen

                                                                             Messung
                                    Arzt    Arzt   Arzt
                   Input             Leistungserbringer          Output     Transparenz

                                                                             Vergütung

                       Risikoadjustierte und sektorenübergreifende Qualitätsmessung
Quelle:      RWI
Health 3.0                                                                                - 51 -
Mobilität

                                         Mobilität älterer Menschen nimmt zu
          Exoskelett, fahrerloser Pkw, GPS-Schuhe mit Navi, Googles Datenbrille

                                            Exoskelett-
                                            Gehhilfen: Das Aus
                                            für den Rollator?

                                            Exoskelett mit
                                            pneumatischen
                                            Muskeln
                                                                 Googles Zukunftsbrille: Noch im Entwicklungs-
                                                                 stadium. Aber mit diesem Stück "Wearable
                                                                 Technology" hat sich der Internetgigant eine Menge
             Selbststeuernde Pkws                                vorgenommen: In der Brille stecken ein starker
                                                                 Prozessor, viel Speicherkapazität, Kamera,
                                                                 Mikro-fon, GPS, WLAN, Bluetooth und ein Akku.

                                                                                          Für Demenzkranke
                                                                                          haben Schuhhersteller
                                                                                          Aetrex Worldwide und
                                                                                          das Unternehmen GTX
                                                                                          Corp GPS-Schuhe
                                                                                          entwickelt

Quelle: RWI; Welt vom 18.11.2012; Google
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                - 55 -
Fortschritt

              Smart technologies verändern auch Gesundheitswesen
                           Messung von Input und Output, Steuerungsassistenz, …

                                                          Ihr Handy verfügt heute über mehr
                                                          Computerleistung als die
                                                          gesamte NASA 1969, als sie zwei
                                                          Astronauten auf den Mond brachte

                                                        <
                  Die Sony PlayStation von heute, die rund 300$ kostet, hat die Leistungs-
                  fähigkeit eines militärischen Supercomputers aus dem Jahr 1997, der viele
                  Millionen $ kostete

Quelle: RWI; „Physik der Zukunft“ von Michio Kaku
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                        - 56 -
Fortschritt

                                  Überraschende neue Produkte bis 2030?

             Technik
                       •        Kontakt zum Arzt über Wandbildschirm zu Hause
                       •        Badezimmer mit Sensoren, die Krebszellen entdecken, Jahre bevor sich ein Tumor bildet
                       •        Überprüfung von Unregelmäßigkeiten (Herzschlag, Atmung usw.) über Kleidung: „wenn Sie
                                sich anziehen, gehen Sie online“
             Züchtung von Kopien körpereigener Organe
                       •        2008: Erfolgreiche Züchtung eines schlagenden Mäuseherzes
                       •        Regeneration von verlorenen Gliedmaßen (Beispiel Salamander)
             Stammzellentherapie
                       •        Heilung von Diabetes, Herzkrankheiten, Alzheimer, Parkinson, Krebs?
                       •        Hilfe für Schlaganfallopfer?
                       •        Wiederherstellung von Rückenmark?
             Gentherapie
                       •        Heilung einiger Erbkrankheiten (5.000 Erbkrankheiten sind bekannt): Mukoviszidose, Tay-Sachs-
                                Syndrom, Sichelzellenanämie
                       •        Bekämpfung von Krebs („Cancer Genome Project“)

Quelle: RWI; „Physik der Zukunft“ von Michio Kaku
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                          - 57 -
Industrialisierung

                                Industrialisierung stabilisiert Sozialsystem
               Kliniken nach dem Aldi-Prinzip: Preiswert, schmucklos, zuverlässig

           „Henry Ford der Herzchirurgie“ Dr. Devi Shetty
                     •        2011: Gründung eines Krankenhauses in Indien
                     •        2013: 19 Kliniken mit 13.000 Betten
                     •        Ziel 2018: 30.000 Betten
                     •        Expansion nach Afrika, Südamerika, Europa?
           Ziel: Anwendung der Grundsätze der Massenproduktion
                     •        Kosten radikal senken, sodass auch Arme sich OP leisten können
                     •        Billig, schmucklos, zuverlässig gut, Qualität genügt internationalen
                              Standards
                     •        Ökonomie der großen Zahlen: für westliche Fachleute unerreichbare
                              Routine
                     •        OP-Säle 6 Tage pro Woche belegt
           Preis für Koronararterien-Bypass-OP
                     •        Shetty: 1.500 € , jedoch auch einkommensabhängige
                              Preise (40% zahlen weniger)
                     •        Indien sonst: ca. 3.000 €
                     •        Deutschland: 12.000 bis 17.000 €
                     •        USA: 15.000 bis 30.000 €
          Shetty: „Gesundheitsversorgung vieler Industriestaaten: krankhaft
          teuer, übertechnisiert, überluxuriös, nicht zukunftsfähig“

Quelle:   Der Spiegel 33 / 2013; RWI
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                               - 58 -
AGENDA

             Bestandsaufnahme

             Ausblick

             Auffälligkeiten

             Was machen andere?

             Was macht Bremen?

Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014            - 60 -
GeNo größter Leistungserbringer in Bremen

             Grund-, Regel- und Maximalversorgung
             Vier rechtlich selbständige Gesellschaften
                       •        Klinikum Bremen Mitte (KBM)
                       •        Klinikum Bremen Ost (KBO)
                       •        Klinikum Bremen Nord (KBN)
                       •        Klinikum Links der Weser (KLdW)
             Über 2.200 vollstationäre somatische und 360 vollstationäre psychiatrische Betten laut
             Krankenhausplan
             Rund 100.000 vollstationäre somatische Patienten, 113.000 Casemixvolumen
             Größter Leistungserbringer in Bremen
             Unter den größten zwanzig Anbietern bundesweit
             Lokaler Marktanteil von 50-60%
             Neun Wettbewerber in der Nachbarschaft

Quelle: hcb; GeNo
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                - 61 -
Gesundheit Nord mit hohem Defizit von 34 Mill. € 2012
                    Linderung bei erfolgreicher Umsetzung des Zukunftsplans
                           Schwarze Null wird allerdings nicht erreicht

              Zukunftsplan 2017: Erhöhung
                                                                                      Jahresergebnis vor Steuern in Mill. €
              Ertragskraft und Kapitalzufuhr

     Erlössteigerung
     • Optimierung der Auslastung
     • Bildung von Zentren                                                     5    1,6
     • Weiterentwicklung geriatrischer
       Versorgung
                                                                              -5
     • Engere Vernetzung mit anderen Leistungserbringern                               -6,7
                                                                                                                 Inkl. Finanzhilfen Bund(1)
     Kostenreduktion
     • Bündelung von Einkaufsaktivitäten                                     -15                                                               -14,8
     • Optimierung der Verträge mit
                                                                                                                            Inkl. Kapitalzufuhr
       Kooperationspartnern und Lieferanten                                                                                                 -23,7
                                                                             -25
     • Zentralisierung aller Servicebereiche
                                                                                                                                               -28,5
     • Standardisierung von Produkten
     • Optimierung von Betriebsabläufen                                      -35                 -34
                                                                                                                             Zukunftsplan
     Wesentliches Element: Teilersatzneubau KBM
                                                                             -45
     Zusätzlich Kapitalmaßnahmen Bremens: Belastung                                  2010

                                                                                              2011

                                                                                                       2012

                                                                                                              2013

                                                                                                                     2014

                                                                                                                              2015

                                                                                                                                     2016

                                                                                                                                            2017
     bis zu 254 Mill. €(2) + Übernahme Risiken (35 Mill. €)

(1)     Im Jahr 2013 beschlossene Hilfe für Krankenhäuser in Höhe von 1,1 Mrd. € verteilt auf die Jahre 2013 und 2014
(2)     EK-Aufstockung (53,7) + Darlehensübernahme (13+34) + Maßnahmenpakete (15) + kumuliertes Jahresergebnis 2017 (zwischen 104,2 und 137,7)
Quelle: hcb
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                                                       - 62 -
Gutachten: GeNo ist sanierungsfähig,
                                            jedoch harte Einschnitte nötig

                                         Wertung                             Forderungen

       GeNo ist sanierungsfähig                              Selbst gesetzte Rahmenbedingungen auf den
                                                             Prüfstand
       Zukunftsplan beginnt Sanierung, ist aber nicht
       ausreichend                                           Optimierung aus Sicht Gesamt-Bremens
                                                             • Statt Subventionen besser Erhöhung der
       Sanierung zum Erfolg verdammt,                           Investitionsfördermittel zur Optimierung der
       Subventionierung der Stadt Bremen nicht                  Krankenhauslandschaft
       dauerhaft möglich, mittelfristig droht sonst Fall     • Kooperationen und Schwerpunktbildung
       „Offenbach“, Konsequenz:                                 auch unter Einbezug anderer Anbieter,
       • (Teil-)Schließung oder                                 auch außerhalb Bremens
       • (Teil-)Privatisierung
                                                             Professionalisierung des Aufsichtsrats
       Schaden für Bremen: Getätigte Investitionen
       ohne Ertrag bzw. ohne Wert (bei Verkauf)              Gesellschaftsrechtliche Zusammenlegung der
                                                             vier Standorte

Quelle: hcb; Steuerzahlerbund
Gesundheitspolitisches Kolloquium 2014                                                                         - 63 -
Backup

                        Restriktive Rahmenbedingungen nicht zu halten

                                         Rahmenbedingungen nach Senatsbeschluss
                                             1•     Erhalt der kommunalen Trägerschaft
                                             2•     Erhalt der vier Standorte
                                             3•     Sicherung einer qualitativ hochwertigen,
                                                    stationären wohnortnahen
                                                    Gesundheitsversorgung
                                             4•     Zentralisierung der Verwaltung
                                             5•     Verzicht auf Tarifabsenkungen
                                             6•     Besitzstandswahrung
                                             7•     Verhinderung der Tarifflucht
                                             8•     Weitest gehender Verzicht auf Outsourcing
                                             9•     Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen

Quelle: hcb
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Backup

             Steigerung ist allerdings noch möglich: Steiermärkische
                   Krankenanstaltengesellschaft mbH (KAGes)
                                           443 Mill. € Verlust bei 1,03 Mrd. € Umsatz(1)

                                                              Angaben in Mill. €

                              Betriebliche Erträge           Operative Aufwendungen                      EBITDA            EAT

                                         1.211                                                     1.221
                                                                                       1.029
                         953

                                                 -259                                                           -192
                                                         -430                                                               -443
                                             2011                                                        2012

(1)     Teilweise übernimmt KAGes auch nicht-medizinische defizitäre Aufgaben, daher direkter Vergleich nur eingeschränkt möglich
Quelle: RWI / hcb; Jahresabschluss der KAGes 2012
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