GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
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GROINER AUSGABE 1/2020 BLICK GEMEINSAM GEGEN „TAKTGEFÜHL“ STARTET DAS NEUE DAS CORONAVIRUS DURCH PERSPEKTIVTEAM Mit viel Engagement Die Tanzgruppe sorgt Start des Programms für 4 9 29 durch die Krise überall für gute Stimmung Führungsnachwuchs www.lhun.de
INHALT Vereinsleben LHUN-Welt 2 Vorwort 23 Selbstbestimmt bis zum Lebensende – 4 Corona – Ein Thema auch bei der LHUN geht das überhaupt? 6 Kooperation mit dem Sportinstuif De Liemers 24 „Die LHUN traut sich hinzuschauen“ in Didam 27 Gesund leben wird belohnt 6 „Tanzlust“ aus Emmerich macht Lust auf Tanz 28 Gesucht: Ein Gesicht für das BGM 7 Schlagerparty im Buena Ressa Music Club 29 Start des Führungskräftenachwuchs-Programms 7 Fortbildung weckt erneut großes Interesse 30 Glückwunsch zum Jubiläum 31 Neue Kolleginnen und Kollegen Werkstätten 32 Neues Personal stellt sich vor LIEBE LESERINNEN UND LESER DES „GROINER BLICK“! 34 Einrichtungen 35 Nachruf 8 Die neue Frauenbeauftragte Corona ist nicht das Ende – Corona Ja, die Zeichen stehen auf Lockerung. herzliches DANKE zu sagen: Rückseite Termine 2020 9 „Taktgefühl“ begeisterte die Xantener Jecken geht vorüber – das Gute bleibt Trotzdem werden nicht alle Mitar- • allen Mitarbeitern und Bewoh- 10 Inklusion am Arbeitsplatz beiter auf einen Schlag und sofort an nern, die geduldig und verant- 11 Wir altern nicht… Wir reifen!!! – VIA Gruppe in Als Anfang März die Nachrichten zur ihre Arbeitsplätze kommen können. wortungsvoll alle Einschränkun- der Werkstatt Alpen-Veen Corona-Pandemie immer bedroh- Hygiene-Vorschriften und Abstands- gen hingenommen und die Re- 12 Von Umzugsstress bis Teambuilding licher wurden, stand in der Verwal- regeln lassen das noch nicht zu. Und geln befolgt haben, 13 Richtig einfach – einfach richtig tung der Lebenshilfe in Rees das es gibt natürlich auch viele Mitarbei- • allen Personalern, die trotz aller 14 Team „Weiß“ holt sich den Siegerpokal Telefon nicht still: „Wann schließen ter, die sich auf keinen Fall mit Coro- Belastungen und Gefahren für endlich die Werkstätten?“, fragte ein na infizieren sollen und dürfen. die eigene Person die Hilfe für Kindertagesstätten Anrufer nach dem anderen. „Die Große Vorsicht ist geboten, und das die Menschen mit Handicap in Ansteckungsgefahr ist viel zu groß, sicher noch über einen längeren den Mittelpunkt ihres Handelns denkt an die Gesundheit der Mitar- Zeitraum. Alle möchten so schnell gestellt haben, beiter.“ wie möglich zurück zur alten Nor- • allen, die trotz der miesen Lage 15 Grüne Spende malität. Das ist verständlich. Aber immer mit Optimismus und Hu- 16 „Buschkieker“ spenden 500 Euro für die Schließlich kam aus dem Gesund- die Fachleute warnen. Viele rechnen mor gute Laune verbreitet ha- Aktion Lichtblicke heitsministerium in Düsseldorf die damit, dass „Normalität“ erst wieder ben, 17 Mit Herz und Bauchgefühl zum Traumberuf Nachricht, alle Lebenshilfe-Werkstät- nach vielen Monaten zurückkommen • allen, die in dieser Zeit neue Auf- 18 Auf die Becher, fertig, los! ten zu schließen – Erleichterung bei kann. gaben übernommen haben, die 19 Ein frostiger Ausflug allen Beteiligten. Aber wer gedacht eigentlich gar nicht in ihren Auf- 19 Ein Traum aus Schaum hatte, dass alles in ein paar Tagen Doch trotz der Corona-Krise gibt es gabenbereich gehörten, IMPRESSUM Wohnen oder Wochen vorübergeht, der hat- auch heute schon positive Erkennt- • und nicht zuletzt Herrn Töller te sich schwer getäuscht. Jetzt gin- nisse und Mut machende Nachrich- und seinem Krisenteam aus al- Herausgeber: Lebenshilfe Unterer Niederrhein gen die Belastungen erst richtig los. ten aus dieser schweren Zeit. len Abteilungen, die alles getan Groiner Allee 10, 46459 Rees Quarantäne, Hygiene-Vorschriften, Die beste Nachricht an erster Stelle: haben, um die Krise so gut wie Tel.: 02851 920-0, Fax: 02851 920-146 20 Schlechtes Wetter, aber gute Laune Abstand halten, keine Umarmun- Niemand aus der Lebenshilfe Unte- möglich zu managen. beim Richtfest E-Mail: info@lebenshilfe-rees.de gen, ständig Hände waschen, Mund- rer Niederrhein ist bis heute mit Co- 21 Mittendrin beim Bollerwagen-Umzug Redaktion: Dr. Heinzgerd Schott, Mike Stefan Töller (V.i.S.d.P.), und Nasenschutz tragen, kein Fuß- rona infiziert worden. Das zeigt: Al- Das alles zeigt: Es gibt ein prima Ge- in Ginderich ball, keine Freizeittreffs, kaum sozia- le waren sehr vorsichtig, haben die meinschaftsgefühl in der Lebenshil- Christa Niehuis, Judith Grütter, Bärbel Ising, Lea Wolsheumer, 22 Leben und Arbeiten in Zeiten von Corona le Kontakte. Stattdessen Lagerkoller Regeln eingehalten, haben andere fe. Man hilft sich gegenseitig. Christina Diaz Schröder, Ole Engfeld im Wohnheim, Sehnsucht nach der und sich selbst geschützt. Das ist ein GUT SO ! WEITER SO ! Foto: Lebenshilfe Unterer Niederrhein, Jan Vašek (Pixabay), Werkstatt, Sehnsucht nach den an- tolles Ergebnis. Und so soll es bitte Ulrike Leone (Pixabay), Karibuni, David Meurer (Lebenshilfe), deren Mitarbeitern, Sehnsucht nach auch bleiben! Mit freundlichem Gruß, Ihr Freizeitzentrum Xanten, Georg Krause (LVR) Abwechslung. Gestaltung: Karola Fehr Kommunikationsdesign, Jetzt haben wir acht Wochen später Obwohl die Krise und die Gefahr von www.karolafehr.de und seit Tagen klingelt das Telefon Corona noch nicht vorüber sind, ist Druck: Carl Bonert GmbH, Grüner Weg 66, 46459 Rees wieder, …aber jetzt mit der Frage: heute trotzdem der Zeitpunkt, ganz „Wann macht endlich die Werkstatt vielen Menschen in der Lebenshilfe Erscheinung: Zweimal jährlich, seit 1986 wieder auf? Wir wollen raus!“ Unterer Niederrhein ein großes und Dr. Heinzgerd Schott Auflage: 2.000 Stück
CORONA – EIN THEMA „Das Lachen, die H erzlichkeit, der Trubel – die Kinder fehlen uns.“ AUCH BEI DER LHUN IRIS TEN HOOPEN, KITA „HAND IN HAND“ REES „CORONA TRAF AUCH DIE LHUN AUS HEITEREM HIMMEL, DOCH „Der virtuelle Kontakt zu den DURCH VIEL ENGAGEMENT, KREA- Mitarbeiter*innen – trotz Betretungsverbot TIVER IDEEN UND DEM BLICK AL- der Werkstätten– ist mir sehr wichtig.“ LER AUF DIE NOTWENDIGKEITEN THOMAS DURA, WERKSTATT ALPEN-VEEN DIESER AUSSERGEWÖHNLICHEN SITUATION SEHEN WIR OPTIMIS- TISCH IN DIE ZUKUNFT. Mike Stefan Töller „Ich hätte nicht gedacht, wie sehr ich die IN DER KRISE HAT SICH ETWAS Lebenshilfe mal vermissen werde.“ GANZ SICHER GEZEIGT - OHNE MARIA HEWELING, WERKSTATT REES HERZBLUT FÜR DIE LHUN KÖNN- TEN WIR NICHT SO POSITIV NACH VORNE SCHAUEN.“ „Ich bin froh, dass wir unseren Mike Stefan Töller, Menschen eine Alltagsstruktur in GESCHÄFTSFÜHRER dieser Krise geben können.“ NADINE KLASSEN, WOHNFAMILIE WESEL „Ich arbeite lieber in der Werkstatt. Dort ist es spannender.“ KATJA KÖHNEN, WERKSTATT WESEL 4 Verein Verein 5
Gute Stimmung im „Buena Ressa Music Club“ Alle sind mit Spaß dabei KOOPERATION MIT SCHLAGERPARTY IM DEM SPORTINSTUIF BUENA RESSA MUSIC CLUB SPORTLICHE AKTIVI- TÄTEN DER FREIZEIT- DE LIEMERS IN DIDAM TREFFS REES UND Mitternacht. Die Überraschung einer EMMERICH STIMMUNG, SPASS UND TOLLE MUSIK, ALLES INKLUSIV. Karaoke-Einrichtung wurde von den Mitgliedern, Übungsleitern und auch Jeden dritten Mittwoch im Monat fahren die Frei- hier und da gefeiert. Es gibt mehrmals im Jahr Aktivitäten, 2019 fand eine Schlagerparty des und Frontmann der dort spielen- Angehörigen ohne Handicap sofort zeit-Treffs Rees und Emmerich zum niederländischen die immer gut besucht sind. Karneval war jetzt, bald fin- Freizeit-Treffs Rees im Buena Res- den Band, statt. Sofort kam Begeis- gut angenommen. Man musste sich Sportinstuif de Liemers in Didam. Begleitet werden sie det das Frühlingsfest statt. Ab Frühjahr wird auch wieder sa Music Club auf der Empeler Str. terung für unsere Idee auf, dort eine sogar anstellen, um als Nächster sin- auch vom Wohnheim Rees. Zwischen 15 und 20 Teilneh- die Tandem-Saison eröffnet. Immer sehr beliebt bei den in Rees statt. Die Mitglieder des Party zu feiern. Auch wenn, so Egon gen zu dürfen. Solos, Duette oder mer der Lebenshilfe nehmen jedes Mal daran teil. Sportlern. Aber auch das alljährliche Fußballturnier darf Freizeit-Treffs Rees wünschten sich Schottek, Schlager eigentlich nicht auch der gesamte Club waren im in Didam nicht fehlen. Auch kommen unsere niederländi- schon immer eine Party in einer be- so sein Ding sind. Nach Planung und Einsatz.Die nächste Party ist schon in Den Verein gibt es seit 1977 und er wird in einer Zusam- schen Freunde immer gerne nach Rees zum Fußballtur- sonderen Umgebung. Beschaffung aller notwendigen Sa- Planung. menarbeit von deutschen und niederländischen Förde- nier. Im Winter kommt jedes Jahr im Dezember der Niko- Im Frühjahr fand ein Gespräch mit chen war es dann soweit. Fast 60 Be- rern unterstützt. Dort gibt es ein umfangreiches Ange- laus zu Besuch. Auch ein gern besuchtes Highlight. Egon Schottek, Mitgründer des Clubs sucher kamen und feierten bis nach Autor: Frank Bender bot an verschiedenen Sportarten. Es ist für Menschen mit Wer Interesse hat, mal mitzufahren, meldet sich bei Caro- FORTBILDUNG WECKT Handicap im Alter von 5 bis 80 Jahren geeignet. la Polat-Tenhaft oder Frank Bender im Freizeit-Treff. ERNEUT GROSSES INTERESSE Bei den Sportlern in Didam wird außer dem Sport auch Autorin/Autor: Carola Polat-Tenhaft, Frank Bender „TANZLUST“ AUS EMMERICH MACHT LUST AUF TANZ ZUM SECHSTEN MAL BIETET DAS KOMPETENZ- ZENTRUM AUTISMUS EIN AUTISMUSSPEZIFI- SCHES FORTBILDUNGSPROGRAMM AN LANGE HAT DIE TANZGRUPPE VOM FREI- Im Mittelpunkt der verschiedenen Tagesveranstaltungen ZEITTREFF EMMERICH NACH EINEM PER- stehen in diesem Jahr die Themen „Autismus“, die „För- FEKTEN NAMEN GESUCHT UND NUN END- derung anhand verschiedener autismusspezifischer Me- Veranstaltungen sind weiterhin möglich. Weitere Infos LICH GEFUNDEN: „TANZLUST“ thoden“ wie auch der „Umgang mit herausforderndem Fortbildungsprogramm 2021 gibt es bei Christin Jenske unter 0281-20669547. Weitere Verhalten“. Die Besonderheiten im Verhalten, in der Kom- Infos erhalten sie auch unter: www.LHUN.de/kompass munikation, der Wahrnehmungs- und Informationsverar- Die Tanzgruppe „Tanzlust“ beitung von Menschen mit Autismus führen oft zu Miss- Autor: Jens Kremers verständnissen im Alltag. Ausgehend von diesen Merk- Kompetenzzentrum Autismus Seit einigen Jahren führt der Freizeit- atergruppe Fanta 10 tritt im Jahr in Die nächsten Auftritte finden in Rees malen werden die verschiedenen Störungsbilder und Schepersweg 77 treff Emmerich unter Regie von Ju- mehreren Städten auf und freute und Goch statt. ihre Zusammenhänge verdeutlicht sowie Fördermöglich- KONTAKT/TERMINE 46485 Wesel lia Meyer mehrmals im Jahr einen sich über die Anfrage, ob die Tanz- Danach wird schon direkt für den keiten vermittelt. Telefon: 0281 20669547 Showtanz auf. 12 Teilnehmer um- gruppe nicht als „Vorgruppe“ tanzen nächsten Tanz geprobt. Dann haben 24. August: Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) im Überblick fasst aktuell die Tanzgruppe. Aber könnte. Der erste Auftritt war in Em- auch wieder neue Interessenten die Neu in diesem Jahr sind zwei Vorträge, welche sich auf 31. August: Vortrag Autismus und Schule die Tanzgruppe wollte mehr. Mehr merich. Die Bühne groß, das Lam- Chance, ein Teil der Tanzgruppe zu die Themen „Autismus und Schule“ und die „Förderung 07. September: Sozialkompetenztraining bei ASS (Vortrag) Aufmerksamkeit, mehr Jubel, einen penfieber größer. werden. der Sozialkompetenz“ beziehen und die bei einem Zeit- 14. September: Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Men- festen Namen. Daher kam die Idee, Auf einer richtigen Bühne zu ste- Ich kann nur sagen, es wird „himm- umfang von zwei Stunden auch Platz für Diskussionen schen mit ASS warum nicht mit der Theatergruppe hen war doch schon etwas ande- lisch und teuflisch“. bieten. Alle Seminare sind dabei für allgemein Interes- 23. November: Methoden zur Förderung von Menschen mit ASS FANTA 10 auf Tour gehen. Die The- res als auf dem Sommerfest im Zelt. sierte wie auch für Fachkräfte aus verschiedenen Berei- Kompetenzzentrum Autismus Autorin: Carola Polat-Tenhaft chen konzipiert. Anmeldungen für die verschiedenen Schepersweg 77 Unterer Niederrhein e.V. 46485 Wesel 6 Verein Verein 7
DIE NEUE FRAUENBEAUFTRAGTE Die Tanzgruppe begeisterte das Publikum mit ihrem Showtanz DIE LEBENSHILFE WERKSTÄTTEN UNTERER NIEDERRHEIN HABEN SEIT JANUAR 2020 „TAKTGEFÜHL“ EINE NEUE FRAUENBEAUFTRAGTE, VERTRETERIN UND VERTRAUENSPERSON. BEGEISTERTE DIE Anfang des Jahres fand in den Le- benshilfe Werkstätten die Neuwahl Die neue Frauenbeauftragte Nina Beeskow der Frauenbeauftragten und ihrer XANTENER JECKEN Vertreterin statt. Nina Beeskow aus der Metallabteilung in Wesel ist die neue Frauenbeauftragte und Ange- la van Eerd aus dem Bereich Verpa- ckung in Wesel ihre Vertreterin. Jede Frauenbeauftragte hat das Recht auf eine Vertrauensperson. Die Frauen- DIE LEBENSHILFE TANZGRUPPE DEBÜTIERTE BEI DER „HALT-PÖLJE-SITZUNG“ beauftragte darf sich ihre Vertrau- ensperson selbst aussuchen. Die neue Vertrauensperson der Frau- Es war ihr erster offizieller Auftritt – zum Beispiel Weihbischof Rolf Loh- auf ihre Tanzgruppe. „Für den Ap- enbeauftragten ist Sarah Hammer- und sie meisterten ihn mit Bravour. mann und Bürgermeister Thomas plaus haben sich Fleiß, Willenskraft mann, welche in der Lebenshilfe als Normalerweise treten die Tänzerin- Görtz sowie zahlreiche Vertreter der und Training gelohnt.“ Die Gruppe Bildungsbegleiterin im Berufsbil- nen und Tänzer regelmäßig bei in- örtlichen Parteien dabei, um den Hö- hat es geschafft, mit ihrem tänzeri- dungsbereich in Wesel tätig ist. ternen Veranstaltungen der Lebens- hepunkt des Xantener Sitzungskar- schen Können zu überzeugen und hilfe auf. Doch diesmal wurde die nevals mitzuerleben. das Publikum zu begeistern. Wie be- Frauenbeauftragte setzen sich für Gruppe erstmalig über die eigene geistert die Veranstalter waren, be- die Rechte von Frauen in der Werk- Einrichtung hinaus von der Kolping- Schon der Einzug des Elferrats und wies ihre Buchungsanfrage schon für statt ein. Die Frauenbeauftragte ist familie und kfd Xanten angefragt. Da des Kinderprinzenpaars brachte die das nächste Jahr. „Sie haben schon für alle Themen da, die für die Frau- war natürlich die Aufregung bei allen Stimmung zum Kochen. Diverse Büt- nachgefragt, ob wir wieder kommen en in der Werkstatt wichtig sind. Sie Rechte bekommen. Sie schaut da- Beteiligten umso größer. Schließlich tenreden, Sketche und Musikeinla- möchten“, freut sich Jana Heyden, sorgt dafür, dass Frauen und Män- nach, dass alle gut arbeiten können blickt die Karnevalssitzung „Halt Pöl- gen später war es dann endlich so- Bildungsbegleiterin und Gruppenlei- ner in der Werkstatt die gleichen und Zeit für ihre Familien haben. Au- je“ auf eine lange Tradition im histo- weit: Die Tanzgruppe „Taktgefühl“ terin der Lebenshilfe gemeinsam mit ßerdem setzt sie sich gegen Gewalt rischen Schützenhaus auf dem Fürs- mit Mitarbeitern aus den Werkstät- Julia Meyer. Darüber hinaus steht in der Werkstatt ein, egal ob körper- tenberg zurück. ten in Rees und Alpen-Veen hatte auch schon ein nächster großer Auf- liche, seelische oder sexuelle Ge- ihren großen Auftritt. Und von der tritt noch in diesem Jahr an: Auf den walt. Um als Frauenbeauftragte gut Auch in diesem Jahr wartete auf die Nervosität war auf einmal nichts interkulturellen Tagen im August in handeln zu können, ist es wichtig, an Narren wieder ein abwechslungsrei- mehr zu spüren. Souverän tanzte Wesel wird die Gruppe mit ihrem Schulungen teilzunehmen. Aufgrund ches Programm. Das Besondere: Die sich die Truppe in die Herzen der an- Showprogramm für Spaß und Unter- der aktuellen Situation mit dem Co- gesamte Sitzung wurde von Xante- wesenden Narrenschar. „Es hat allen haltung sorgen. rona-Virus können im Moment keine nern bestritten. Und auch die lokale Riesenspaß gemacht“, ist Julia Mey- Schulungen stattfinden. Diese wer- Prominenz war vertreten. So waren er, Leiterin und Choreographin, stolz Autorin: Judith Grütter den, sobald dies wieder möglich ist, nachgeholt. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit! Autorin: Sarah Hammermann Ihre Stellvertretende Angela van Eerdt 8 Werkstätten Werkstätten 9
Brigitte Lindner Hildegard Dirks Jürgen Fuhrmann Heiner van den Boom WIR ALTERN NICHT … Hans Wewering (li) und Norbert WIR REIFEN!!! „VIA GRUPPE“ IN DER WERKSTATT ALPEN-VEEN Weyers (Mitte) standen den Gäs- ten nach ihrem Vortrag Rede und Antwort INKLUSION AM AUS DER ARBEITSBEGLEITENDEN MASSNAHME „50 PLUS“ ENTSTAND DIE IDEE, EINE GRUPPE FÜR ÄLTER WERDENDE MITARBEITER IN DER WERKSTATT VEEN ZU INSTALLIEREN. ARBEITSPLATZ Seit 2014 gibt es diese spezielle Gruppe für älter werdende Mitarbei- ter der Werkstatt in Alpen-Veen. Hier Gruppe abwechslungsreich. Hier un- terstützt das ganze Team, Gruppen- leiter und Mitarbeiter der Gruppe, tung von verschiedenen Mahlzeiten. Hier kann und soll sich jeder mit sei- nen Fähigkeiten aktiv einbringen. sollen Mitarbeiter übergreifend aus das gemeinsame Arbeiten. Selbstvertretungskompetenz „ICH DIE ARBEIT IN WERKSTÄTTEN FÜR MENSCHEN MIT HANDICAP STAND IM allen Arbeitsbereichen der Werkstatt WILL DAS SO!“ steht im Mittelpunkt FOKUS BEIM DIESJÄHRIGEN UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK IN XANTEN Veen die Möglichkeit haben, sich auf Man profitiert gemeinsam voneinan- der gemeinsamen täglichen Arbeit. den Ruhestand vorbereiten zu kön- der. Eine weitere Besonderheit der Frau Brigitte Lindner sagt: „In regel- nen. Was anfänglich mit vielen Fra- Gruppe ist, dass sich die Tagesstruk- mäßigen gemeinsamen Gesprächen Mehr als 120 Männer und Frauen folgten der Einla- Engpässen in Anspruch. „Doch diese Art der Zusam- gen und Gedanken in den Köpfen tur nicht nur an den Vorgaben der erfahren wir so viel voneinander.“ dung zum diesjährigen Xantener Unternehmerfrüh- menarbeit mit einer Werkstatt ist keine Einbahnstra- des Gründungsteams begann … heu- Gruppenleiter orientiert. Nein, hier Dies ist die Basis für das zielorien- stück, zu dem die Wirtschaftsförderung eingeladen ße“, ermunterte Hans Wewering die anwesenden Gäs- te lächeln wir gemeinsam über al- bestimmen alle den Arbeitsalltag tierte gemeinsame Arbeiten mit viel hatte. Die Veranstaltung soll ortsansässigen Unter- te, mal über die eigene Einstellung eines Mitarbei- le Bedenken und Vorbehalte, die wir gemeinsam! Neben der normalen gegenseitigem Vertrauen. nehmen die Möglichkeit bieten, sich persönlich ken- ters mit Handicap nachzudenken: „Denn ein Ziel von damals hatten. Ist es möglich, Klien- täglichen Produktionsarbeit stehen Dieses Vertrauen öffnet die Mün- nenzulernen, auszutauschen und zu vernetzen. Werkstätten ist es auch, Menschen auf den ersten Ar- ten aus AgiF und Produktion zusam- Aktivitäten zur Förderung der Le- der vieler Gruppenmitglieder der ViA beitsmarkt zu bringen.“ men in einer Gruppe für älter wer- benspraxis, ebenso kreatives Gestal- und lässt uns gegenseitig wissen, Neben allgemeinen Themen wie der aktuellen Situ- dende Mitarbeiter zusammenzufüh- ten oder auch Kulturtechniken im was für den einzelnen wichtig ist, ation der Wirtschaftsförderung und der finanziel- Wie dieser Weg von einem Praktikum bis zu einem so- ren? JA, es ist sehr gut möglich! Fokus unserer gemeinsamen Arbeit. und bestärkt das Miteinander posi- len Aufstellung der Stadt Xanten stand ein Vortrag zialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis ausse- Die Gruppe ist inzwischen zu einem Bereits vorhandene Fähigkeiten wer- tiv. über die „Integration von Menschen mit Handicap hen kann, zeigten die Referenten anhand einer klei- festen Bestandteil der Werkstatt den hier aktiv genutzt oder auch wie- in den Arbeitsmarkt“ auf der Agenda. Die Einladung, nen Erfolgsgeschichte. Mit der Aufforderung, einen Veen geworden. Ein regelmäßiger der reaktiviert. „Es ist einfach schön, hier zu arbei- über diese Thematik zu berichten, nahmen Hans We- persönlichen Termin in den Werkstätten zu machen, Wandel der Gruppe, bedingt durch ten“, sagt Frau Wilma Altendorf und wering als Beauftragter für Integration und Akquise beendeten sie ihren Vortrag. Beide Werkstätten-Ver- Abgänge (Verrentung) und Neuzu- Selbstständiges oder assistiertes Pla- alle stimmen zu. bei der LHUN und Norbert Weyers von den Caritas treter zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstal- gänge aus den anderen Arbeitsgrup- nen und Durchführen von Einkäufen Wohn- und Werkstätten Niederrhein gerne an. In ih- tung. „Es zeigt die Wertschätzung von Werkstätten“, pen, machen das Miteinander in der bis hin zur gemeinsamen Zuberei- Autoren: Mitarbeiter und Personal der VIA rem Vortrag berichteten sie – unterstützt mit kurzen ist Hans Wewering dankbar über eine Chance wie die- Filmsequenzen – über die Arbeit in den Werkstätten. se, die Aufgaben und Angebote einem breiten Publi- Von li. Nach re.: Marcel Hopp, Sie zeigten die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Ar- kum vorstellen zu können. „Und wer weiß, vielleicht Wilma Altendorf, Sophia Leekes beitsbereiche und veranschaulichten die hohen An- ergeben sich aus der heutigen Veranstaltung neue Von li. Nach re.: sprüche an die Qualität der Arbeit und die Qualifika- Kooperationen. Interesse wurde auf jeden Fall schon Helmut Nuy, tion der Mitarbeiter. Viele Unternehmen hätten sich bekundet.“ Jürgen Fuhrmann, bereits davon überzeugt und nehmen die Arbeit der Markus Kraemer Werkstätten gerne dauerhaft oder bei betrieblichen Autorin: Judith Grütter 10 Werkstätten Werkstätten 11
VON UMZUGSSTRESS Text in leichter Sprache RICHTIG EINFACH – BIS TEAMBUILDING EINFACH RICHTIG DAS ERSTE JAHR IN NEUEN RÄUMLICHKEITEN – RÜCKBLICK UND NEUAUSRICHTUNG „LEICHTE SPRACHE“ IST EINE NEUE ABM BEI DER LEBENSHILFE. ABM heißt: Arbeitsbegleitende Maßnahme. ABM sind Kurse für Mitarbeiter aus den Werkstätten. Es gibt viele verschiedene Kurse, zum Beispiel zu den Themen: Sport, Kochen, Rechnen oder Arbeit. Die Kurse helfen bei der beruflichen Verbesserung. Oder sie helfen jemandem selbst. Das Team der Verwaltungsgruppe Das „Holzhaus“ – das neue Zuhause der Verwaltungsgruppe Sie sind also gut für seine Persönlichkeit. Im April 2019 ist die Verwaltungs- Nun ist schon ein Jahr vergangen Spektrum an Arbeits-und Weiterbil- Die neue ABM heißt: Leichte Sprache. gruppe der Werkstatt Rees, aufgrund und die Verwaltungsgruppe konnte dungsmöglichkeiten geben zu kön- 7 Mitarbeiter aus der Werkstatt machen mit. von akutem Platzmangel, in neue sich gut einleben. Anfangs war es ei- nen, bleiben wir offen für Neues. Sie lesen Texte in Leichter Sprache. Räume gezogen. Die alten Räum- ne Umstellung, durch Wind und Wet- Gerne im Bereich Printmedien oder lichkeiten waren mittlerweile viel zu ter ins Hauptgebäude zu kommen, digitale Archivierung, aber das sind Dann sagen sie: eng für Rollstuhlfahrer*innen gewor- aber das ist mittlerweile auch fast noch Zukunftsgedanken. Wir würden Der Text ist gut. den. Somit wurde etwas Größeres kein Thema mehr. Hier und da sind uns freuen wenn sie uns auf diesem Oder sie sagen: gesucht, damit die Verwaltungsgrup- noch Investitionen in Vorbereitung, Weg begleiten. pe sich weiterentwickeln kann. Da wie z.B. eine automatische Eingangs- Wir verstehen den Text nicht. kam der Umzug des Berufsbildungs- türe und eine barrierefreie Sitzecke Autorin: Ricarda Artmann bereiches in die ehemaligen Räu- im Außenbereich. Dann überlegen sie gemeinsam: me der Metallabteilung wie gerufen, Kann man den Text besser machen? denn dadurch wurde das „Holzhaus“ In diesem Jahr ist die Gruppengröße frei. Nach kurzer Renovierungspha- von acht auf zwölf Mitarbeiter ge- Man kann auch sagen: se konnten alle Mitarbeiter mit PC, stiegen. Das Interesse am Medium Sie prüfen die Texte. Maus und Co., in den circa 120qm² Papier ist gleichbleibend hoch. Zu- großen Raum umziehen. dem sorgen die digitalen Medien, die Postbearbeitung und die Zusammen- Das Prüfen müssen sie üben. arbeit mit anderen Arbeitsbereichen Dafür treffen sie sich einmal in der Woche. für einen abwechslungsreichen Ar- Sie lernen die Regeln für Leichte Sprache NEU beitsplatz. Die 2019 gekaufte Kuver- und sie werden mutig. tiermaschine ermöglicht es den Mit- Das Leistungsangebot der Ver- arbeitern im Handumdrehen große INFO Sie trauen sich zu sagen, waltungsgruppe richtet sich nun auch an „externe“ Kun- Stückzahlen an Mailings bearbeiten Leistungsangebot wenn sie etwas nicht verstehen. den. Entsprechende Anfragen und verpacken zu können. Um den Post Bearbeitung, drucken, falten, sind sehr willkommen. Menschen mit Handicap ein breites kuvertieren, sortieren, frankieren, verpa- cken. Sie wünschen sich mehr Leichte Sprache für alle. Sprechen sie uns an: Daran arbeiten sie gemeinsam. Wolfgang Wahl Denn Menschen mit Lern-Schwierigkeiten 02851 920 427 sind die Experten für Leichte Sprache! Wahl@lebenshilfe-rees.de Ricarda Artmann Autorinnen: Judith Grütter, Bärbel Ising 02851 920 469 Artmann@lebenshilfe-rees.de 12 Werkstätten Werkstätten 13
Das Siegerteam „Weiß“ GRÜNE SPENDE FIELMANN UNTERSTÜTZT DIE KITA „HAND IN HAND“ MIT PFLANZEN Bürgermeister Christoph Gerwers eröffnete das Turnier und brachte als Geschenk einen Original-Bundesliga-Ball mit „Der Baum ist Symbol des Lebens, Naturschutz eine Investition in die TEAM „WEIß“ HOLT SICH Zukunft“, betont Peter Dassek, Fiel- mann-Niederlassungsleiter in Kleve. Darum hatte er schon 2015 die Neu- DEN SIEGERPOKAL bepflanzung des Außengeländes der Kita „Hand in Hand“ mit einer Spen- de unterstützt. Leider fielen jetzt ei- nige der Pflanzen Vandalismus zum Opfer und so sind große Lücken ERST DAS NEUNMETER-SCHIESSEN BRACHTE IM FINALE DIE ENTSCHEIDUNG BEIM entstanden. Im Rahmen einer Akti- on wurde gemeinsam mit den en- NEUNTEN I-CUP DER LEBENSHILFE UNTERER NIEDERRHEIN. DAS QUÄNTCHEN MEHR gagierten Eltern, Erziehern und den GLÜCK HATTE DABEI TEAM „WEIß“, DAS AM ENDE MIT 4:3 GEGEN TEAM „HELLBLAU“ Kindern das neue Grün in die Erde GEWANN gebracht. Ein tolles Projekt, welches Deutschlands größter Optiker gerne erneut mit einer Pflanzspende un- Spannung pur bis zum Abpfiff. Nach nen Rollstuhl über das Spielfeld und Sportlern einen Original-Bundesliga- terstützt. „Eine grüne Umgebung ist vielen ausgeglichenen Spielen in der bewies sogar bei einem Sturz aus Fußball. An seiner Seite Dr. Heinz- wichtig bei der kindlichen Entwick- Vorrunde trafen die beiden Grup- seinem Rollstuhl großen Sportsgeist. gerd Schott, Vorstandsvorsitzen- lung. Ich wünsche den Kindern alles pensieger „Hellblau“ und „Weiß“ im der der Lebenshilfe Unterer Nieder- Gute und viel Spaß beim Erkunden Finale aufeinander. Nach einem pa- Insgesamt 110 aktive Fußballer wur- rhein. Er moderierte den ganzen Tag und Erforschen. Ich hoffe, dass noch ckenden Spiel über 10 Minuten und den am frühen Morgen vor Turnier- über das Geschehen für die vielen viele Kinder an diesem Grün Freude einem 0:0 Unentschieden, muss- beginn in 10 Teams per Losverfah- Fans. Für beste Unterhaltung sorgte haben werden“, freut sich Peter Das- Peter Dassek (hinten links) und Mike Stefan Töller freuen te das Neunmeterschießen die Ent- ren eingeteilt. Die weiteste Anreise die Tanzgruppe der Lebenshilfe mit sek, wieder dabei zu sein: sich gemeinsam mit der Kita über die neue Bepflanzung scheidung bringen. Die besseren hatten die Kicker aus Herne, Dort- einem ganz eigenen Cheerleader- Nerven hatten dabei die Fußballer mund und den Niederlanden. Viele Showtanz und vielen Einlagen zwi- Der Außenbereich ist nun wieder vom weißen Team. Sie schafften es, sind schon seit Jahren treue Mitspie- schendurch. zeitgemäß den Bedürfnissen der Hartriegel und eine japanische Säu- einen Schuss mehr im gegnerischen ler beim I-Cup und so wird die Wie- Kinder angepasst. Das neue Grün lenkirsche setzen neue Akzente. Im Tor zu versenken und gewannen dersehensfreude jedes Jahr größer. Autorin: Judith Grütter schafft dabei Struktur für das Ge- Sommer bilden sie schattige Plätze letztendlich ganz knapp mit 4:3 To- Bei so vielen Spielern gab es auch lände und bietet den Kindern vie- und neue Ruheoasen für die Kinder, ren. viele Pokale zu gewinnen. Besonders le ganzheitliche Sinnesanreize. Sie sie liefern Nahrung für Vögel und In- gefeiert wurden – neben den Siegern sammeln Naturerfahrungen, haben sekten. Eine Spitzenleistung zeigten an die- – auch der beste Spieler und die bes- Rückzugsräume und Versteckmög- sem Tag auch wieder die Rolli-Fah- te Spielerin, das schönste Tor sowie lichkeiten. Fielmann hat hierbei die Wie in Rees engagiert sich Fielmann rer beim „Wheelsoccer“. Jeder, der die fairste Mannschaft. In diesem Pflanzen beigesteuert. Den Mitarbei- bereits seit Jahrzehnten im Umwelt- Lust hatte, konnte in einen Rollstuhl Jahr wurde erstmalig der schnellste tern ist es wichtig, den Kindern eine und Naturschutz. Das Unternehmen steigen und mitmachen. Doch leider Schuss prämiert, der mit sage und naturnahe und erlebbare Außenan- pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes chancenlos gegen die Profis. So wun- schreibe 105 km/h gemessen wurde. lage zu bieten. Bewegung und ein Jahr einen Baum, bis heute mehr als derte es niemanden, dass der Pokal bewusster Umgang mit der Natur 1,5 Millionen Bäume und Sträucher. für den „Heißesten Reifen“ an Dani- Ein ganz besonderes Geschenk sind ein wichtiger Teil der pädago- el Fratz ging, der seit seiner Geburt brachte Bürgermeister Christoph gischen Arbeit. Mehr als 100 Grün- Autorin: Judith Grütter im Rollstuhl sitzt. Motiviert bis in die Gerwers mit: Er eröffnete feierlich und Blühsträucher wie Rotbuche, Haarspitzen lenkte er geschickt sei- das Turnier und überreichte den Auch beim Wheelsoccer war 14 Werkstätten die Motivation bei allen groß Kindertagesstätten 15
„BUSCHKIEKER“ Emma Nottebohm und Yan- nick Klaus freuen sich auf ihre Erzieher-Ausbildung SPENDEN 500 EURO FÜR DIE AKTION LICHTBLICKE IN DER ADVENTSZEIT SAMMELTEN DIE VORSCHULKINDER DER LEBENSHILFE- KITA „KIEK IN DEN BUSCH“ MIT SELBST- GEBACKENEN PLÄTZCHEN GELD FÜR DIE AKTION LICHTBLICKE. EIN UNVERGESSLI- CHES ERLEBNIS WAR DIE ANSCHLIESSEN- DE SPENDENÜBERGABE BEI RADIO K.W. MIT HERZ UND BAUCHGE- Die „Buschkieker“ über- reichten ihre Spende im FÜHL ZUM TRAUMBERUF Studio von Radio K.W. YANNICK KLAUS UND EMMA NOTTEBOHM MACHEN EINEN BUNDESFREIWILLIGENDIENST (BFD) IN DER KITA „KARTÄUSERWEG“. EIN FREIWILLIGES JAHR, DAS DIE ZUKUNFTSPLÄNE DER BEIDEN GEHÖRIG DURCHEINANDERGEWIRBELT HAT. Mucksmäuschenstill war es, als die kleine Delegation aus Und das hat sich gelohnt. Insgesamt sind dabei 500 Eu- der Kita „Kiek in den Busch“ hautnah im Studio live und ro zusammengekommen. „Eine großartige Summe“, fin- on air den Verkehrsnachrichten lauschte. Zum ersten Mal det auch Stefanie Römer-Seif. „Es war toll zu erleben, wie „Mein Berufswunsch stand schon tige, um die Zeit sinnvoll zu überbrü- durften die fünf Vorschulkinder – die „Buschkieker“ –, be- groß die Motivation der Kinder und die Spendenbereit- lange fest“, erzählt Yannick Klaus. cken. „Dass ich dieses Jahr mit Kin- absolviert. Doch bevor das Ergebnis gleitet von ihren beiden Erzieherinnen Alina Papenberg schaft der Eltern war.“ Wohin die Spende gehen soll, wur- „Ich wollte Polizist werden.“ Dafür dern verbringen möchte, stand für feststand, hatte sie sich schon ge- und Stefanie Römer-Seif, erleben, wie Musik ins Radio de gemeinsam mit allen Vorschulkindern überlegt. Die hatte der 19-Jährige im Herbst letz- mich fest“, ist Emma heute froh über gen diese Ausbildung entschieden. kommt und wer hinter den bekannten Stimmen steckt. Entscheidung fiel schnell auf die Aktion Lichtblicke. „Wir ten Jahres seine Fachoberschulreife ihre Entscheidung. Auch ihre Aufnah- „Ich habe einfach auf mein Bauch- Dabei war der Besuch des Moderationsstudios der Höhe- wollten Familien helfen, denen es nicht so gut geht und gemacht. Was zur vollen Anerken- me in die Lebenshilfe-Kita ging dann gefühl gehört“, ist Emma glücklich punkt. „Die Kinder waren unglaublich aufmerksam und die nicht so viel Geld haben“, erklärt Stefanie Römer-Seif. nung noch fehlte, war ein einjähriges ganz schnell. über diese Neuorientierung. Yannick haben die Informationen regelrecht aufgesogen“, freut „Das passt gut in den Lebensraum der Kinder, darunter Praktikum. Er entschied sich für ei- und Emma werden im Herbst dieses sich Alina Papenberg, die den Kontakt zum Radiosender konnten sie sich etwas vorstellen.“ nen Bundesfreiwilligendienst in ei- Die ersten Tage dort waren für die Jahres die praxisintegrierte Ausbil- herstellte. ner Kita. „Ich konnte schon immer beiden völliges Neuland. „Ich hab an- dung zum Erzieher bzw. zur Erziehe- Die Aktion Lichtblicke gibt es seit 1998. Sie unterstützt in gut mit Kindern“, erklärt Yannick. fangs schon an meinem Entschluss rin (PiA) bei der Lebenshilfe machen Doch der eigentliche Grund ihres Besuchs war nicht etwa ganz NRW Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die ma- „Und die Kita Kartäuserweg liegt di- gezweifelt“, gibt Yannick zu. Doch mit und auch weiterhin in der Kita „Kar- eine Studiobesichtigung, sondern eine Spendenüberga- teriell, finanziell und seelisch in Not geraten sind. Ins Le- rekt bei mir um die Ecke.“ Ein kurzes jedem Tag und mit jeder neuen Auf- täuserweg“ arbeiten. Darüber sind be. Über viele Wochen hatten die Kinder in der Vorweih- ben gerufen wurde die Aktion unter anderem von den 45 Telefonat und ein persönliches Vor- gabe, die ihm neu zugetraut wurde, sie besonders froh, denn dort ken- nachtszeit unermüdlich mit Unterstützung engagierter NRW Lokalradios. Über Radio K.W. ist die Kita auch auf stellungsgespräch später startete er wuchs der Wunsch in ihm, Erzieher nen sie die Kinder und die Kinder Eltern Plätzchen gebacken, sie liebevoll in kleine Tüten die Aktion aufmerksam geworden. als „Bufdi“ in der heilpädagogischen zu werden. „Als ich noch an meine kennen sie. „Die Kinder mögen uns“, verpackt und in ihrer Kita gegen eine Spende verkauft. Gruppe der Kita in einen neuen Le- Zukunft bei der Polizei glaubte, wuss- ist Yannick schon ein bisschen stolz Autorin: Judith Grütter bensabschnitt. te mein Vater schon längst, dass das auf seinen guten Draht zu den Kin- hier genau mein Ding ist“, gibt Yan- dern. Doch nicht nur das Verhältnis Ähnlich erging es Emma Nottebohm. nick schmunzelnd zu. Diesen Sinnes- zu den Kindern ist gut. Auch das Ar- Nach Ihrem Fachabitur wollte die wandel hat auch Emma erlebt: „Es beitsklima im Team begeistert Em- 19-Jährige eigentlich zum Zoll, doch dauerte nur ein paar Wochen, dann ma. „Wir kommen alle sehr gut mit- die Bewerbungsfrist für das laufende war mir klar, dass ich genau das hier einander klar.“ Jahr war schon vorüber. Ein freiwilli- für immer machen möchte.“ Den Ein- ges Jahr erschien ihr genau das Rich- stellungstest beim Zoll hat sie noch Autorin: Judith Grütter 16 Kindertagesstätten Kindertagesstätten 17
1.000 bunte Becher EIN FROSTIGER AUSFLUG Die Vorschul- kinder fanden den Ausflug auf die Eisflä- che super AUSGESTATTET MIT RUCKSACK, HELM UND KNIESCHONER UND GANZ VIEL VORFREUDE GING ES FÜR DIE VORSCHUL- KINDER DER KITA „WALDBLICK“ IN DEN ZIRKUS JONNY CASSELLY ZUM EISLAUFEN. Das Kinderschminken war ein beliebtes Ziel beim Tag der offenen Tür Vor Ort angekommen, konnten die samtschule Xanten geteilt. Die Schü- Kinder es kaum erwarten, den Zir- ler zeigten sich gegenüber den Kin- kus zu betreten. Drinnen durften sie dern sehr rücksichtsvoll und hilfsbe- Rucksack, Helm und Knieschoner reit. Die Zeit auf dem Eis verging für AUF DIE BECHER, auf Sitzbänke ablegen. Bevor sich alle wie im Fluge. Das Motto der Kin- die Kinder endlich auf die Eisfläche der war an diesem Tag: „Hinfallen, begeben durften, haben sie Schlitt- aufstehen, weiterfahren“ und das FERTIG, LOS! schuhe in ihrer Größe ausgeliehen mit ganz viel Spaß dabei. nächsten Jahr gerne wiederholen. bekommen und konnten sich nun An dieser Stelle sprechen wir einen mit der vollen Ausrüstung ausstat- Nachdem die volle Ausrüstung wie- großen Dank an die Klasse 6 der Ge- ten. Mit großer Begeisterung ging es der abgelegt wurde, konnten die Kin- samtschule in Xanten aus! Gespon- dann endlich mit Helm, Knieschoner der einen Snack aus ihrem Rucksack sert wurde die Aktion von der Sozi- und Schlittschuhen auf die Eisfläche. essen. Zufrieden und müde wur- alstiftung Xanten, auch hierfür einen 1.000 BUNTE BECHER BEGEISTERTEN GROSSE UND Hier konnten die Kinder ihr Können den die Kinder von den Eltern oder herzlichen Dank! KLEINE BESUCHER BEIM TAG DER OFFENEN TÜRE und ihre Fähigkeiten unter Beweis Großeltern abgeholt. Alle zusammen stellen. Die Eisfläche haben wir uns hatten sehr viel Spaß miteinander Autorin: Enya Schwier mit Schülern der Klasse 6 der Ge- und würden solch einen Ausflug im In der Kita Springmäuse war richtig tasievollsten Bauwerke und Konst- oder anderen gemütlichen Plausch. viel los am Tag der offenen Türe. Für ruktionen. Direkt daneben faszinier- Der Erlös aus dem Cafeteria-Verkauf EIN TRAUM AUS SCHAUM drei Stunden waren die Pforten der ten XXL-Lego-Bausteine und luden ging an den Förderverein der Kita, inklusiven Einrichtung für Besucher die Gäste zum Häuser-, Türme- und um die Abschlussfahrt der Vorschul- und Interessierte geöffnet. Brückenbauen ein. Und wer dann kinder zu sichern und ein paar kleine noch nicht genug hatte, der zog wei- Spielmaterial-Wünsche der Kinder zu Neben vielen informativen Ge- ter zum Kinderschminken, Basteln erfüllen. DIE KINDER DER KITA „MITTENDRIN“ FEIERTEN EINE WOCHE LANG EINE SCHAUMPARTY sprächsangeboten wartete ein bun- mit Eisstäbchen oder zum Glücksrad- tes Rahmenprogramm auf die Be- drehen. Am Ende des rundum gelungenen sucher. Das Highlight waren dabei Tages waren sich alle Springmäuse Gut, dass es in der Kita „Mittendrin“ Räume gibt, in denen am Mittwoch und Donnerstag und beendeten eine ge- eindeutig die 1.000 bunten Becher Zwischendurch ging es für die Fami- einig: „Wir sind sehr zufrieden, dass man so richtig schön matschen kann. Denn Anfang März lungene Woche voller Schaum und Spaß. Die Kinder und in der Turnhalle. Sie kamen bei Kin- lien für eine kleine Verschnaufpause wir an unserem Tag der offenen Tür stand wieder eine Schaumparty an. Ein Highlight für die Mitarbeiter der Kita „Mittendrin“ freuen sich jetzt schon dern und Eltern gleichermaßen gut in die liebevoll eingerichtete Cafete- so viele Gäste begrüßen durften und Kinder und auch die Mitarbeiter, auf das sich alle schon auf die nächste Schaumparty. an. Der vielfältige Einsatz der Becher ria. Kalte Getränke, frischer Kaffee mit unserem Angebot viele Kinderau- immer viele Tage vorher freuen. So wurde kurzerhand erweckte einen ungeahnten Ehrgeiz und eine große Auswahl an selbst- gen zum Strahlen gebracht haben.“ die Turnhalle in eine riesige Schaumlandschaft umfunk- Autorin: Tanja Stolte bei Groß und Klein. Mit Kreativität gebackenen Kuchen sorgten für eine tioniert. Im Mittelpunkt: die große Matte als Schaumrut- und Ausdauer entstanden die phan- entspannte Atmosphäre und den ein Autorin: Sylke Doppelhammer sche. Und die sorgte für jede Menge Spaß. Nach Belieben konnten die Kinder toben, rutschen und sich mal so richtig im Schaum wälzen. Doch der Rasier- schaum ließ auch ruhige Momente zu. Viele kreative Köp- fe zauberten richtige kleine Kunstwerke, wie zum Beispiel Blumen, Wolken oder schöne Muster. Die Kinder wollten gar nicht mehr aufhören. Damit alle Kinder ausreichend auf ihre Kosten kamen, gab es einen Wochenplan, in dem jede Gruppe ihren ei- genen Schaumparty-Tag hatte. Die Waschbären eröffne- ten am Montag die Party. Am Dienstag folgten die Mäuse, bei denen auch die Allerkleinsten die Gelegenheit beka- men, sich mit dem Medium Rasierschaum auseinander- Die Kinder hatten Die Kita „Springmäuse“ zusetzen. Die Erdmännchen und Eichhörnchen folgten viel Spaß mit dem öffnete wieder ihre Türe Schaum 18 Kindertagesstätten Kindertagesstätten 19
SCHLECHTES WETTER, ABER GUTE LAUNE BEIM RICHTFEST IM POLDERBUSCH IN EMMERICH SIND DIE BAUARBEITEN WEIT VORANGESCHRITTEN. JETZT WURDE RICHTFEST GEFEIERT Die „Smileys“ hatten viel Spaß Die neue Wohneinrichtung hat langsam Formen an- genommen – Rohbau und Dachstuhl waren fertigge- MITTENDRIN BEIM BOLLER- stellt. Damit war es Zeit für das Richtfest, um diesen wichtigen Bauabschnitt zu feiern. Vor Ort trafen sich Architekten, Bauherren, Handwer- ker, Vertreter der Lebenshilfe sowie einige zukünf- tige Bewohner, um den Neubau zu inspizieren und WAGENUMZUG IN GINDERICH der feierlichen Zeremonie zuzuschauen. Doch das Wetter meinte es nicht gut mit ihnen. Genau zu dem WOHNFAMILIE WESEL HAT ZUM ZWEITEN MAL AM Zeitpunkt, als der mit bunten Bändern geschmückte BOLLERWAGENUMZUG IN GINDERICH TEILGENOMMEN Traditionell wird der Kranz gen Himmel gezogen werden sollte, prasselte Kranz auf den Dach- ein Regenschauer herab. Leider eine Konstante über stuhl hochgezogen die gesamte Bauzeit hinweg. „Der Winter war zwar den anderen Bewohnern mit dazu kommen. frostfrei, aber dafür extrem nass“, erklärte Architekt Für den Wagenbau konnte wieder die Halle von Joachim Eberl. „Trotzdem können wir Stand heute die Maria Bauer genutzt werden. Für die Smileys am Bol- Fertigstellung und Übergabe des Neubaus für Ende lerwagen mussten erst einmal große runde Platten August diesen Jahres zusagen.“ Der Erstbezug durch ausgesägt werden. Diese wurden dann geschliffen die Bewohner soll dann unmittelbar im Anschluss er- und in mehreren Arbeitsgängen bemalt. Beim letzten folgen. Treffen wurden sie am Bollerwagen angebracht. Zum Schluss kam noch das „Handy“ dazu. Eine kurze Regenpause nutzte Zimmermann Rainer Schweers. Nach alter Sitte hielt er einen Richtspruch So konnten wir dann mit unseren Kostümen am Ro- auf dem Dach des Rohbaus. Anschließend trank er senmontag um 11:11 Uhr beim Festzelt in Ginderich Schnaps aus einem Glas, bevor er es leer auf den Bo- Von links: Katja Köhnen, starten. Und wir hatten Glück mit dem Wetter, es reg- den warf – Scherben bringen bekanntlich Glück. Christian Hegering, nete nur kurz und leicht. Am vorherigen Tag waren Jörg Furthmann Thomas viele Umzüge wegen Sturm ausgefallen. Hooymann, Julia Schmidberger- Und glücklich können sich die 17 neuen Bewoh- Und wie im Jahr zuvor haben wir erlebt, dass es richtig Visser, Nils Schwank ner schätzen, die hier ein neues Zuhause finden. Die Spaß macht, Süßigkeiten zu verteilen. Während des (Pia Lohmann fehlt, erkrankt) Wohneinheiten werden jeweils ungefähr 40 Quad- Umzugs haben sich ein paar von uns schon überlegt, ratmeter groß sein. Doch nicht nur in der Größe ent- wie wir uns nächstes Jahr verkleiden können. Aber da- Zimmermann spricht der Neubau den zeitgemäßen Anforderungen Bevor die Vorbereitungen für die Teilnahme an der für haben wir ja noch ein paar Monate Zeit. Rainer Schweers bei des Wohn- und Teilhabegesetzes. Auch was die Aus- Karnevalsfeier starten konnten, musste eine Verklei- seinem Richtspruch stattung angeht, werden – neben den gesetzlichen dung überlegt werden. Das haben wir mit Pia Loh- Nach dem Umzug haben wir im Festzelt mitgefeiert Auflagen – Wünsche und Vorstellungen der Bewohner mann und Jörg Furthmann gemeinsam gemacht und und getanzt. Die Stimmung war super! Bei der Prä- an modernen Wohnraum berücksichtigt. uns für Smileys entschieden. Aus vier verschiedenen mierung des Wagens haben wir wieder den 3. Platz Smileykostümen konnte sich jeder aussuchen, wel- erreicht. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit Autorin: Judith Grütter ches er haben möchte. dem zweiten Platz – aber egal, Hauptsache mitma- chen und mitfeiern. Das Team „Bollerwagenbau“ war wieder Christian He- gering, Thomas Hooymann und Katja Köhnen. Dieses Autorinnen/Autoren: Julia Schmidberger-Visser mit Christian Hegering, Thomas Jahr durfte dann zu jedem Treffen noch jemand von Hooymann und Katja Köhnen 20 Wohnen Wohnen 21
LEBEN UND ARBEITEN SELBSTBESTIMMT BIS IN ZEITEN VON CORONA ZUM LEBENSENDE – WIE FÜR ALLE MENSCHEN HAT SICH AUCH DAS LEBEN IN DER WOHNFAMILIE WESEL VERÄNDERT GEHT DAS ÜBERHAUPT? JEDER VON UNS WÜNSCHT SICH, ÜBER SEIN EIGENES LEBEN BIS Unser Leben findet nur noch in der Wohnfamilie We- ZUM SCHLUSS MÖGLICHST SELBST ZU BESTIMMEN. ABER GEHT sel statt und doch haben wir viel Glück. Denn wir er- Höchste Konzentration halten Unterstützung durch Lebenshilfe-Kollegen. DAS ÜBERHAUPT? WAS KANN ICH DAFÜR TUN? bei der Arbeit auch au- Nadine Klaßen von der Kita „Mittendrin“ kennt unsere ßerhalb der Werkstatt Bewohner aus ihrem Anerkennungsjahr und aus dem AgiF-Bereich der WfbM Wesel. Seit November 2019 Viele Gedanken gehen einem durch ich mir vorstellen oder auch nicht; arbeitet sie auch monatlich ein paar Stunden am Wo- den Kopf, wenn man hört, dass je- wer, wie und wo soll mein Lebensen- chenende bei uns und kennt deshalb auch die Abläu- mand, den man gut kennt, plötzlich de begleiten/begleitet werden; wie fe in der Wohnfamilie. Auch Andre Brosius und Mari- sehr krank geworden ist oder ei- soll meine Beerdigung aussehen; na Dubbelmann von der WfbM Wesel haben sich bei nen Unfall hatte. Besonders betrof- wem möchte ich meine Sachen ver- uns gemeldet und ihre Bereitschaft erklärt, während fen ist man dann, wenn der andere erben, und vieles andere mehr wer- der Schließungszeit der WfbM in der Wohnfamilie We- nicht mehr sagen kann, was er ger- den genau hinterlegt. Zum Ende der sel auszuhelfen. Unser Bewohner Christian Hegering ne möchte. Woher wissen aber Ärz- Beratung erhält jeder Bewohner ein hat Angst, sich im Zug mit dem Virus zu infizieren. te, Angehörige und Betreuer, welche umfangreiches Heft mit seinen Aus- Deshalb fährt Andre Brosius ihn montags bis mitt- Wünsche und Vorstellungen jemand sagen. wochs morgens zu seinem BIAP-Arbeitsplatz in Mehr- für sein Leben oder den Notfall hat? hoog und holt ihn nachmittags wieder ab. Darüber spricht man meistens vor- Da sich ja durchaus auch Meinun- her nicht. Erst recht nicht über das gen oder Lebenssituationen ändern Marina Dubbelmann und Nadine Klaßen wecken un- eigene Lebensende und den Tod, können, werden spätestens nach sere Bewohner und bereiten das Frühstück für sie zu. wenn man sich noch ganz fit fühlt. einem Jahr oder auf Wunsch auch Anschließend wird im Oktogon gearbeitet. Andre Bro- schon früher gemeinsam alle Aussa- sius sorgt für das nötige Material aus der WfbM We- Zu diesem Thema hatte man sich in gen überprüft. Bei Bedarf werden sie sel. Das Mittagessen wird von der WfbM Wesel gelie- der LHUN schon vor einiger Zeit viele der neuen Situation angepasst. So- fert. Nach der Pause wird entweder wieder gearbeitet Gedanken gemacht. Eine Beratungs- mit ist man sicher, dass die eigenen oder es werden von dienstags bis freitags Bastelange- stelle mit den Schwerpunkten Auf- Vorlieben, Wünsche und Vorstellun- bote und Spielrunden genutzt. Angelika Hansen vom nahmemanagement in eine Wohn- gen berücksichtigt werden können, Freizeittreff Wesel bietet diese exklusiv für die Bewoh- einrichtung der LHUN und Beratung wenn man selbst nicht mehr spre- ner der Wohnfamilie an, denn auch der Freizeittreff zur „Gesundheitlichen Versorgungs- chen kann. Das ist gut zu wissen und ist geschlossen. planung für die letzte Lebensphase lässt entspannt und vertrauensvoll in Mit Spaß und Motivati- nach § 132g SGB V“ wurden einge- die Zukunft schauen. on arbeitet es sich auch Gegen Abend kehrt der „normale Tagesablauf“ wieder richtet. Nach einer abgeschlossenen gut von zu Hause aus ein. Am Wochenende fehlen natürlich die Freizeitbe- Zusatzausbildung führt nun Doro- Die Gespräche erfolgen individuell schäftigungen wie Kino- und Cafébesuche und auch thea Paul die Beratungsgespräche zugeschnitten und in einer aufge- die Besuche bei den Eltern. Zum Glück haben alle El- mit den Bewohnern, ihren Angehö- schlossenen Atmosphäre an einem tern auch das Verständnis dafür, dass es für ihre Kin- rigen, gesetzlichen Betreuern sowie Ort der Wahl. Dazu kommt Doro- der am sichersten ist, wenn sie in ihrem geschützten den Betreuern aus den Wohnein- thea Paul auf Wunsch in die jeweilige Rahmen bleiben. richtungen durch. Dabei geht es dar- Wohneinrichtung oder lädt in ihr Be- um, Vorlieben, wie zum Beispiel Lieb- ratungsbüro in der Empeler Straße Irgendwann wird auch diese Zeit wieder vorbei sein. lingsessen- und -trinken, Lieblings- 122 in Rees ein. Solange wir alle gesund bleiben und keiner sich mit menschen, Lieblingsdüfte- und -mu- dem Corona-Virus ansteckt, ist erst einmal ALLES sik und vieles andere mehr, genau Das Beratungsangebot gilt derzeit GUT! aufzuschreiben. Wünsche, zum Bei- nur für die Bewohner der Wohnein- spiel, was ich noch erleben möchte, richtungen der LHUN. Autorin: Julia Schmidberger-Visser Vorstellungen, zum Beispiel, welche medizinischen Behandlungen kann Autorin: Dorothea Paul 22 Wohnen LHUN-Welt 23
Interview: Angelika Klepping TUNGEN VON MITARBEITERN? Mitarbeiter, die im selben Haushalt STICHWORT EAP, ALSO INDIVIDU- „DIE LHUN TRAUT SICH leben. ELLE MITARBEITERBERATUNG? Es kommt vor, dass Mitarbeiter „Bei uns können so gut wie alle privat-persönlichen HINZUSCHAUEN.“ überstürzt, unvorbereitet und ohne die notwendigen Kompetenzen in eine Führungsposition gelangen. und beruflichen Themen besprochen werden.“ Das kann schnell zu einem Gefühl der Überforderung führen und zu einer chronischen Belastung werden. ANGELIKA KLEPPING IST DIPLOM-SOZIALPÄDAGOGIN UND BEI DER GESELLSCHAFT FÜR BERA- Doch nicht nur berufliche Probleme WAS STRESST DENN ARBEITNEH- TUNGS- UND GESUNDHEITSMANAGEMENT MBH (GEBEGE) ZUSTÄNDIG FÜR DIE PERSONALENT- können zu einer Belastung werden. MERINNEN UND ARBEITNEHMER WICKLUNG, DIE EAP-BERATUNG UND DAS QUALITÄTSMANAGEMENT. IM INTERVIEW ERZÄHLT Auch private Sorgen können den AM MEISTEN? SIE, WIE DAS BETRIEBLICHE GESUNDHEITSMANAGEMENT (BGM) DIE LHUN STÄRKT UND WAR- Mitarbeiter in seiner Arbeits- und Leistungsfähigkeit einschränken. Da halten sich berufliche und private UM DIE ORGANISATION AUF EINEM GUTEN WEG IST. Hier setzt unser EAP – das Employee Themen die Waage. Es können Prob- Assistance Program – an. Einfacher leme im häuslichen Umfeld mit dem ausgedrückt bedeutet dies, dass wir Partner, den Kindern, Krankheiten, Den Gesprächen werden bei der GeBeGe eigene allen Mitarbeitern und Führungskräf- Todesfälle oder eine Suchterkran- Räume gegeben, in denen sich ganz auf die Be- ten der LHUN anonyme und streng kung zur Belastung werden. Auf der dürfnisse der Klienten konzentriert werden kann. UND DA GIBT ES BEI DER LHUN rungskräfte sollten die Kompetenz vertrauliche Beratungsgespräche in anderen Seite kann die Situation VIEL ZU TUN? entwickeln, mit Unsicherheit umzu- jeder (belastenden) Lebenssituation am Arbeitsplatz zu Überforderung, Sagen wir es besser so: Das Beson- gehen. Das gelingt dann, wenn sie anbieten, und das präventiv und Ängsten oder Konflikten führen. Egal dere an der LHUN ist, dass sie die auf ihre Führungsrolle vorbereitet akut. aus welchem Grund es zu einer Be- zwei wesentlichen Punkte erkannt sind, wenn sie gestärkt und geför- lastung kommt, sie kann immer eine hat: nämlich, dass die Mitarbeiter dert werden. Dann können sie Si- WIE LÄUFT DENN SO EIN BERA- Wechselwirkung nach sich ziehen, das höchste Gut sind und dass das cherheit ausstrahlen und ihr Team TUNGSGESPRÄCH AB? die die Betroffenen sowohl beruf- Betriebliche Gesundheitsmanage- authentisch führen. Das hat die lich als auch privat einschränkt. Auf ment ein komplexes Geschehen ist. LHUN absolut verstanden und hat Zunächst möchte ich noch mal jeden Fall ist eine individuelle und Das BGM ist hier nicht nur zu Ali- sich regelmäßige Führungskräfte- betonen, dass in unserer Beratung ganzheitliche Betrachtung wichtig. bizwecken eingeführt worden, son- schulungen sowie die Neugründung so gut wie alle privat-persönlichen dern es wird nachhaltig gelebt. Der eines Perspektivteams auf die Fahne und beruflichen Themen besprochen SIE HABEN GERADE DIE VER- Mensch steht im Mittelpunkt, seine geschrieben. werden können. Ich kann nur jeden SCHIEDENEN FACHLEUTE DER persönlichen Ressourcen werden ge- Mitarbeiter ermutigen, sich bei uns GEBEGE ERWÄHNT. WER GE- stärkt. Denn wenn Kompetenzen ge- ALSO IST EINE GUTE FÜHRUNGS- zu melden, wenn die Balance zwi- HÖRT DENN ALLES ZU IHREM fordert und gefördert werden, kann KRAFT EHER EIN TEAMSPIELER schen Anforderungen und Leistungs- TEAM? die LHUN leichter am Markt beste- ALS EIN EINZELKÄMPFER? fähigkeit beeinträchtigt ist. Ganz FRAU KLEPPING, BEVOR WIR INS Das Betriebliche Gesundheitsma- hen. wichtig in diesem Zusammenhang ist Bei uns arbeiten zum Beispiel Dip- DETAIL GEHEN, BESCHREIBEN SIE nagement steht heute vor vielen Absolut. Denn ein weiterer wichtiger unsere Gewährung der Anonymität. lom-Psychologen, Diplom-Sozialpäd- „Hier wird Betriebliches DOCH KURZ, WIE DER KONTAKT neuen Anforderungen. Digitalisie- Erfolgsfaktor für eine gesunde Or- Wir unterliegen der Schweigepflicht agogen, Supervisoren, Coaches, Ge- ZUR LHUN ZUSTANDE KAM. rung und Globalisierung sind in die- ganisation ist eine gute Vernetzung und geben keine Rückmeldung sundheitswissenschaftler, Mediato- Schon seit 2013 arbeitet die GeBeGe sem Zusammenhang zwei große Schlagworte, die eine große Verän- Gesundheitsmanagement von Führungskräften. Dazu gehören ein regelmäßiger Austausch, Infor- an den Arbeitgeber. Aber nun zur ren, Suchtberater und andere Fach- berater. Wir sind also mit unserem Praxis: Zunächst wird telefonisch ein – damals noch eine eigene Abteilung derung der Arbeitswelt mit sich brin- gelebt.“ mationsweitergabe und das Kennen Termin für ein 1. Gespräch innerhalb interdisziplinären Team recht breit des pro homine Klinikverbundes – gen. Um diesen neuen Bedarfen anderer Arbeitsbereiche und Kom- von fünf Werktagen vereinbart. In aufgestellt. mit der LHUN zusammen. Anfangs gerecht zu werden, haben wir den petenzen. Das erzeugt ein gutes Mit- diesem Gespräch wird das Anliegen war es die Supervision in Kitas, die Blickwinkel geändert und betrachten WELCHE ROLLE SPIELEN DENN einander-Gefühl auf Führungsebene geschildert und wir schauen gemein- KURZ NOCH EINE FRAGE ZU später um die Externe Mitarbeiter- nun die gesamte Organisation. Wir FÜHRUNGSKRÄFTE? – und wird unmittelbar für alle erleb- sam, welcher Berater am besten IHREN ANGEBOTEN AN GESUND- beratung (EAP) ergänzt wurde. Seit beraten beispielsweise unsere Kun- Führungskräfte sind in jeder Orga- bar. Ein gutes Kooperieren schafft unterstützen kann. Denn bei uns gibt HEITSKURSEN. WAS BIETEN SIE einiger Zeit begleiten wir die LHUN den darin, wie sie ein attraktiver Ar- nisation in ganz besonderem Maße erfolgreiche Synergien. Eine Ge- es ein multiprofessionelles Berater- DA FÜR MITARBEITER DER LHUN intensiv beim Auf- und Ausbau des beitgeber sein können; mit welchen gefordert. Sie müssen in erster Linie schäftsführung kann nur erfolgreich team. Und die Beratung soll ja so AN? Betrieblichen Gesundheitsmanage- Maßnahmen sie Mitarbeiter stärken; Veränderungsprozesse verstehen arbeiten, wenn die Teams mitziehen gezielt wie möglich sein. Insgesamt ments in all seinen Facetten. warum Persönlichkeitsstärkung und und mit ihren Teams die Verände- und eigene Ideen entwickeln. stehen jedem Klienten – so nennen Momentan bieten wir im Rahmen Gesunderhaltung in den Fokus rü- rungen gestalten. Hierbei ist es un- wir die Ratsuchenden – bis zu sieben der Betrieblichen Gesundheitsför- WIE KANN MAN SICH DIESE FA- cken sollten und warum gerade Füh- erlässlich, dass sie für sich eine klare WELCHE ROLLE SPIELT DIE Beratungstermine pro Vertragsjahr derung drei Kurse an. Das sind Core CETTEN VORSTELLEN? rungskräfte besonderer Unterstüt- Haltung entwickeln und auch nach BETRIEBLICHE FÜRSORGE HIN- zu. Das Angebot gilt übrigens auch Training, Business Yoga und Body zung bedürfen. außen dafür einstehen. Gute Füh- SICHTLICH PSYCHISCHER BELAS- für die Familienangehörigen der 24 LHUN-Welt LHUN-Welt 25
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