GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein

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GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
GROINER
                                                                         AUSGABE
                                                                           1/2020

BLICK

 GEMEINSAM GEGEN           „TAKTGEFÜHL“ STARTET            DAS NEUE
 DAS CORONAVIRUS           DURCH                           PERSPEKTIVTEAM

 Mit viel Engagement       Die Tanzgruppe sorgt            Start des Programms für
                       4                               9                             29
 durch die Krise           überall für gute Stimmung       Führungsnachwuchs

www.lhun.de
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
INHALT
                                                                                                                              Vereinsleben                                           LHUN-Welt
                                                                                                                              2    Vorwort                                           23         Selbstbestimmt bis zum Lebensende –
                                                                                                                              4    Corona – Ein Thema auch bei der LHUN                         geht das überhaupt?
                                                                                                                              6    Kooperation mit dem Sportinstuif De Liemers       24         „Die LHUN traut sich hinzuschauen“
                                                                                                                                   in Didam                                          27         Gesund leben wird belohnt
                                                                                                                              6    „Tanzlust“ aus Emmerich macht Lust auf Tanz       28         Gesucht: Ein Gesicht für das BGM
                                                                                                                              7    Schlagerparty im Buena Ressa Music Club
                                                                                                                                                                                     29         Start des Führungskräftenachwuchs-Programms
                                                                                                                              7    Fortbildung weckt erneut großes Interesse
                                                                                                                                                                                     30         Glückwunsch zum Jubiläum
                                                                                                                                                                                     31         Neue Kolleginnen und Kollegen

                                                                                                                              Werkstätten
                                                                                                                                                                                     32         Neues Personal stellt sich vor
LIEBE LESERINNEN UND LESER DES „GROINER BLICK“!                                                                                                                                      34         Einrichtungen
                                                                                                                                                                                     35         Nachruf
                                                                                                                              8    Die neue Frauenbeauftragte
Corona ist nicht das Ende – Corona        Ja, die Zeichen stehen auf Lockerung.     herzliches DANKE zu sagen:                                                                       Rückseite            Termine 2020
                                                                                                                              9    „Taktgefühl“ begeisterte die Xantener Jecken
geht vorüber – das Gute bleibt            Trotzdem werden nicht alle Mitar-         •   allen Mitarbeitern und Bewoh-         10   Inklusion am Arbeitsplatz
                                          beiter auf einen Schlag und sofort an         nern, die geduldig und verant-        11   Wir altern nicht… Wir reifen!!! – VIA Gruppe in
Als Anfang März die Nachrichten zur       ihre Arbeitsplätze kommen können.             wortungsvoll alle Einschränkun-            der Werkstatt Alpen-Veen
Corona-Pandemie immer bedroh-             Hygiene-Vorschriften und Abstands-            gen hingenommen und die Re-           12   Von Umzugsstress bis Teambuilding
licher wurden, stand in der Verwal-       regeln lassen das noch nicht zu. Und          geln befolgt haben,                   13   Richtig einfach – einfach richtig
tung der Lebenshilfe in Rees das          es gibt natürlich auch viele Mitarbei-    •   allen Personalern, die trotz aller    14   Team „Weiß“ holt sich den Siegerpokal
Telefon nicht still: „Wann schließen      ter, die sich auf keinen Fall mit Coro-       Belastungen und Gefahren für
endlich die Werkstätten?“, fragte ein     na infizieren sollen und dürfen.              die eigene Person die Hilfe für

                                                                                                                              Kindertagesstätten
Anrufer nach dem anderen. „Die            Große Vorsicht ist geboten, und das           die Menschen mit Handicap in
Ansteckungsgefahr ist viel zu groß,       sicher noch über einen längeren               den Mittelpunkt ihres Handelns
denkt an die Gesundheit der Mitar-        Zeitraum. Alle möchten so schnell             gestellt haben,
beiter.“                                  wie möglich zurück zur alten Nor-         •   allen, die trotz der miesen Lage      15   Grüne Spende
                                          malität. Das ist verständlich. Aber           immer mit Optimismus und Hu-          16   „Buschkieker“ spenden 500 Euro für die
Schließlich kam aus dem Gesund-           die Fachleute warnen. Viele rechnen           mor gute Laune verbreitet ha-              Aktion Lichtblicke
heitsministerium in Düsseldorf die        damit, dass „Normalität“ erst wieder          ben,                                  17   Mit Herz und Bauchgefühl zum Traumberuf
Nachricht, alle Lebenshilfe-Werkstät-     nach vielen Monaten zurückkommen          •   allen, die in dieser Zeit neue Auf-   18   Auf die Becher, fertig, los!
ten zu schließen – Erleichterung bei      kann.                                         gaben übernommen haben, die           19   Ein frostiger Ausflug
allen Beteiligten. Aber wer gedacht                                                     eigentlich gar nicht in ihren Auf-    19   Ein Traum aus Schaum
hatte, dass alles in ein paar Tagen       Doch trotz der Corona-Krise gibt es           gabenbereich gehörten,                                                                            IMPRESSUM
                                                                                                                              Wohnen
oder Wochen vorübergeht, der hat-         auch heute schon positive Erkennt-        •   und nicht zuletzt Herrn Töller
te sich schwer getäuscht. Jetzt gin-      nisse und Mut machende Nachrich-              und seinem Krisenteam aus al-                                                                     Herausgeber: Lebenshilfe Unterer Niederrhein
gen die Belastungen erst richtig los.     ten aus dieser schweren Zeit.                 len Abteilungen, die alles getan                                                                  Groiner Allee 10, 46459 Rees
Quarantäne, Hygiene-Vorschriften,         Die beste Nachricht an erster Stelle:         haben, um die Krise so gut wie                                                                    Tel.: 02851 920-0, Fax: 02851 920-146
                                                                                                                              20   Schlechtes Wetter, aber gute Laune
Abstand halten, keine Umarmun-            Niemand aus der Lebenshilfe Unte-             möglich zu managen.
                                                                                                                                   beim Richtfest                                         E-Mail: info@lebenshilfe-rees.de
gen, ständig Hände waschen, Mund-         rer Niederrhein ist bis heute mit Co-
                                                                                                                              21   Mittendrin beim Bollerwagen-Umzug                      Redaktion: Dr. Heinzgerd Schott, Mike Stefan Töller (V.i.S.d.P.),
und Nasenschutz tragen, kein Fuß-         rona infiziert worden. Das zeigt: Al-     Das alles zeigt: Es gibt ein prima Ge-
                                                                                                                                   in Ginderich
ball, keine Freizeittreffs, kaum sozia-   le waren sehr vorsichtig, haben die       meinschaftsgefühl in der Lebenshil-                                                                   Christa Niehuis, Judith Grütter, Bärbel Ising, Lea Wolsheumer,
                                                                                                                              22   Leben und Arbeiten in Zeiten von Corona
le Kontakte. Stattdessen Lagerkoller      Regeln eingehalten, haben andere          fe. Man hilft sich gegenseitig. 		                                                                    Christina Diaz Schröder, Ole Engfeld
im Wohnheim, Sehnsucht nach der           und sich selbst geschützt. Das ist ein    GUT SO ! WEITER SO !
                                                                                                                                                                                          Foto: Lebenshilfe Unterer Niederrhein, Jan Vašek (Pixabay),
Werkstatt, Sehnsucht nach den an-         tolles Ergebnis. Und so soll es bitte
                                                                                                                                                                                          Ulrike Leone (Pixabay), Karibuni, David Meurer (Lebenshilfe),
deren Mitarbeitern, Sehnsucht nach        auch bleiben!                             Mit freundlichem Gruß, Ihr
                                                                                                                                                                                          Freizeitzentrum Xanten, Georg Krause (LVR)
Abwechslung.
                                                                                                                                                                                          Gestaltung: Karola Fehr Kommunikationsdesign,
Jetzt haben wir acht Wochen später        Obwohl die Krise und die Gefahr von                                                                                                             www.karolafehr.de
und seit Tagen klingelt das Telefon       Corona noch nicht vorüber sind, ist
                                                                                                                                                                                          Druck: Carl Bonert GmbH, Grüner Weg 66, 46459 Rees
wieder, …aber jetzt mit der Frage:        heute trotzdem der Zeitpunkt, ganz
„Wann macht endlich die Werkstatt         vielen Menschen in der Lebenshilfe                                                                                                              Erscheinung: Zweimal jährlich, seit 1986
wieder auf? Wir wollen raus!“             Unterer Niederrhein ein großes und        Dr. Heinzgerd Schott                                                                                  Auflage: 2.000 Stück
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
CORONA – EIN THEMA                                                           „Das Lachen, die H erzlichkeit, der
                                                                                  Trubel – die Kinder fehlen uns.“

     AUCH BEI DER LHUN                                                            IRIS TEN HOOPEN,
                                                                                  KITA „HAND IN HAND“ REES

                     „CORONA TRAF AUCH DIE LHUN
                     AUS HEITEREM HIMMEL, DOCH                    „Der virtuelle Kontakt zu den
                     DURCH VIEL ENGAGEMENT, KREA-    Mitarbeiter*innen – trotz Betretungsverbot
                     TIVER IDEEN UND DEM BLICK AL-       der Werkstätten– ist mir sehr wichtig.“
                     LER AUF DIE NOTWENDIGKEITEN                                   THOMAS DURA,
                                                                            WERKSTATT ALPEN-VEEN
                     DIESER AUSSERGEWÖHNLICHEN
                     SITUATION SEHEN WIR OPTIMIS-
                     TISCH IN DIE ZUKUNFT.
Mike Stefan Töller                                                                „Ich hätte nicht gedacht, wie sehr ich die
                     IN DER KRISE HAT SICH ETWAS                                  Lebenshilfe mal vermissen werde.“
                     GANZ SICHER GEZEIGT - OHNE                                   MARIA HEWELING,
                                                                                  WERKSTATT REES
                     HERZBLUT FÜR DIE LHUN KÖNN-
                     TEN WIR NICHT SO POSITIV NACH
                     VORNE SCHAUEN.“
                                                                 „Ich bin froh, dass wir unseren
                     Mike Stefan Töller,                      Menschen eine Alltagsstruktur in
                     GESCHÄFTSFÜHRER                                 dieser Krise geben können.“

                                                                                NADINE KLASSEN,
                                                                              WOHNFAMILIE WESEL

                                                                                  „Ich arbeite lieber in der Werkstatt.
                                                                                  Dort ist es spannender.“

                                                                                  KATJA KÖHNEN,
                                                                                  WERKSTATT WESEL

4     Verein                                                                                                                   Verein   5
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
Gute Stimmung im
                                                                                                                                                                                       „Buena Ressa Music Club“

                                                                    Alle sind mit Spaß dabei

    KOOPERATION MIT                                                                                                                    SCHLAGERPARTY IM
    DEM SPORTINSTUIF                                                                                                                   BUENA RESSA MUSIC CLUB
                                                                                                              SPORTLICHE AKTIVI-
                                                                                                              TÄTEN DER FREIZEIT-

    DE LIEMERS IN DIDAM
                                                                                                              TREFFS REES UND
                                                                                                                                                                                                                          Mitternacht. Die Überraschung einer
                                                                                                              EMMERICH                 STIMMUNG, SPASS UND TOLLE MUSIK, ALLES INKLUSIV.                                   Karaoke-Einrichtung wurde von den
                                                                                                                                                                                                                          Mitgliedern, Übungsleitern und auch
    Jeden dritten Mittwoch im Monat fahren die Frei-              hier und da gefeiert. Es gibt mehrmals im Jahr Aktivitäten,          2019 fand eine Schlagerparty des        und Frontmann der dort spielen-            Angehörigen ohne Handicap sofort
    zeit-Treffs Rees und Emmerich zum niederländischen            die immer gut besucht sind. Karneval war jetzt, bald fin-            Freizeit-Treffs Rees im Buena Res-      den Band, statt. Sofort kam Begeis-        gut angenommen. Man musste sich
    Sportinstuif de Liemers in Didam. Begleitet werden sie        det das Frühlingsfest statt. Ab Frühjahr wird auch wieder            sa Music Club auf der Empeler Str.      terung für unsere Idee auf, dort eine      sogar anstellen, um als Nächster sin-
    auch vom Wohnheim Rees. Zwischen 15 und 20 Teilneh-           die Tandem-Saison eröffnet. Immer sehr beliebt bei den               in Rees statt. Die Mitglieder des       Party zu feiern. Auch wenn, so Egon        gen zu dürfen. Solos, Duette oder
    mer der Lebenshilfe nehmen jedes Mal daran teil.              Sportlern. Aber auch das alljährliche Fußballturnier darf            Freizeit-Treffs Rees wünschten sich     Schottek, Schlager eigentlich nicht        auch der gesamte Club waren im
                                                                  in Didam nicht fehlen. Auch kommen unsere niederländi-               schon immer eine Party in einer be-     so sein Ding sind. Nach Planung und        Einsatz.Die nächste Party ist schon in
    Den Verein gibt es seit 1977 und er wird in einer Zusam-      schen Freunde immer gerne nach Rees zum Fußballtur-                  sonderen Umgebung.                      Beschaffung aller notwendigen Sa-          Planung.
    menarbeit von deutschen und niederländischen Förde-           nier. Im Winter kommt jedes Jahr im Dezember der Niko-               Im Frühjahr fand ein Gespräch mit       chen war es dann soweit. Fast 60 Be-
    rern unterstützt. Dort gibt es ein umfangreiches Ange-        laus zu Besuch. Auch ein gern besuchtes Highlight.                   Egon Schottek, Mitgründer des Clubs     sucher kamen und feierten bis nach         Autor: Frank Bender
    bot an verschiedenen Sportarten. Es ist für Menschen mit      Wer Interesse hat, mal mitzufahren, meldet sich bei Caro-

                                                                                                                                       FORTBILDUNG WECKT
    Handicap im Alter von 5 bis 80 Jahren geeignet.               la Polat-Tenhaft oder Frank Bender im Freizeit-Treff.

                                                                                                                                       ERNEUT GROSSES INTERESSE
    Bei den Sportlern in Didam wird außer dem Sport auch          Autorin/Autor: Carola Polat-Tenhaft, Frank Bender

    „TANZLUST“ AUS EMMERICH
    MACHT LUST AUF TANZ
                                                                                                                                       ZUM SECHSTEN MAL BIETET DAS KOMPETENZ-
                                                                                                                                       ZENTRUM AUTISMUS EIN AUTISMUSSPEZIFI-
                                                                                                                                       SCHES FORTBILDUNGSPROGRAMM AN
                                                           LANGE HAT DIE TANZGRUPPE VOM FREI-
                                                                                                                                       Im Mittelpunkt der verschiedenen Tagesveranstaltungen
                                                           ZEITTREFF EMMERICH NACH EINEM PER-
                                                                                                                                       stehen in diesem Jahr die Themen „Autismus“, die „För-
                                                           FEKTEN NAMEN GESUCHT UND NUN END-                                           derung anhand verschiedener autismusspezifischer Me-        Veranstaltungen sind weiterhin möglich. Weitere Infos
                                                           LICH GEFUNDEN: „TANZLUST“                                                   thoden“ wie auch der „Umgang mit herausforderndem                Fortbildungsprogramm 2021
                                                                                                                                                                                                   gibt es bei Christin Jenske unter 0281-20669547. Weitere
                                                                                                                                       Verhalten“. Die Besonderheiten im Verhalten, in der Kom-    Infos erhalten sie auch unter: www.LHUN.de/kompass
                                                                                                                                       munikation, der Wahrnehmungs- und Informationsverar-
                                                   Die Tanzgruppe „Tanzlust“
                                                                                                                                       beitung von Menschen mit Autismus führen oft zu Miss-       Autor: Jens Kremers
                                                                                                                                       verständnissen im Alltag. Ausgehend von diesen Merk-             Kompetenzzentrum Autismus
    Seit einigen Jahren führt der Freizeit-   atergruppe Fanta 10 tritt im Jahr in             Die nächsten Auftritte finden in Rees   malen werden die verschiedenen Störungsbilder und                Schepersweg 77
    treff Emmerich unter Regie von Ju-        mehreren Städten auf und freute                  und Goch statt.                         ihre Zusammenhänge verdeutlicht sowie Fördermöglich-            KONTAKT/TERMINE
                                                                                                                                                                                                       46485 Wesel
    lia Meyer mehrmals im Jahr einen          sich über die Anfrage, ob die Tanz-              Danach wird schon direkt für den        keiten vermittelt.                                               Telefon: 0281 20669547
    Showtanz auf. 12 Teilnehmer um-           gruppe nicht als „Vorgruppe“ tanzen              nächsten Tanz geprobt. Dann haben                                                                       24. August: Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) im Überblick

    fasst aktuell die Tanzgruppe. Aber        könnte. Der erste Auftritt war in Em-            auch wieder neue Interessenten die      Neu in diesem Jahr sind zwei Vorträge, welche sich auf          31. August: Vortrag Autismus und Schule

    die Tanzgruppe wollte mehr. Mehr          merich. Die Bühne groß, das Lam-                 Chance, ein Teil der Tanzgruppe zu      die Themen „Autismus und Schule“ und die „Förderung             07. September: Sozialkompetenztraining bei ASS (Vortrag)

    Aufmerksamkeit, mehr Jubel, einen         penfieber größer.                                werden.                                 der Sozialkompetenz“ beziehen und die bei einem Zeit-           14. September: Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Men-

    festen Namen. Daher kam die Idee,         Auf einer richtigen Bühne zu ste-                Ich kann nur sagen, es wird „himm-      umfang von zwei Stunden auch Platz für Diskussionen             schen mit ASS

    warum nicht mit der Theatergruppe         hen war doch schon etwas ande-                   lisch und teuflisch“.                   bieten. Alle Seminare sind dabei für allgemein Interes-         23. November: Methoden zur Förderung von Menschen mit ASS

    FANTA 10 auf Tour gehen. Die The-         res als auf dem Sommerfest im Zelt.                                                      sierte wie auch für Fachkräfte aus verschiedenen Berei-         Kompetenzzentrum Autismus
                                                                                               Autorin: Carola Polat-Tenhaft           chen konzipiert. Anmeldungen für die verschiedenen              Schepersweg 77                               Unterer Niederrhein e.V.
                                                                                                                                                                                                       46485 Wesel

6    Verein                                                                                                                                                                                                                                            Verein         7
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
DIE NEUE
    FRAUENBEAUFTRAGTE                                                                                                                                                                                               Die Tanzgruppe begeisterte das
                                                                                                                                                                                                                    Publikum mit ihrem Showtanz
    DIE LEBENSHILFE WERKSTÄTTEN UNTERER NIEDERRHEIN HABEN SEIT JANUAR 2020

                                                                                                               „TAKTGEFÜHL“
    EINE NEUE FRAUENBEAUFTRAGTE, VERTRETERIN UND VERTRAUENSPERSON.

                                                                                                               BEGEISTERTE DIE
    Anfang des Jahres fand in den Le-
    benshilfe Werkstätten die Neuwahl                                Die neue Frauenbeauftragte Nina Beeskow
    der Frauenbeauftragten und ihrer

                                                                                                               XANTENER JECKEN
    Vertreterin statt. Nina Beeskow aus
    der Metallabteilung in Wesel ist die
    neue Frauenbeauftragte und Ange-
    la van Eerd aus dem Bereich Verpa-
    ckung in Wesel ihre Vertreterin. Jede
    Frauenbeauftragte hat das Recht auf
    eine Vertrauensperson. Die Frauen-                                                                         DIE LEBENSHILFE TANZGRUPPE DEBÜTIERTE BEI DER „HALT-PÖLJE-SITZUNG“
    beauftragte darf sich ihre Vertrau-
    ensperson selbst aussuchen. Die
    neue Vertrauensperson der Frau-                                                                            Es war ihr erster offizieller Auftritt –   zum Beispiel Weihbischof Rolf Loh-      auf ihre Tanzgruppe. „Für den Ap-
    enbeauftragten ist Sarah Hammer-                                                                           und sie meisterten ihn mit Bravour.        mann und Bürgermeister Thomas           plaus haben sich Fleiß, Willenskraft
    mann, welche in der Lebenshilfe als                                                                        Normalerweise treten die Tänzerin-         Görtz sowie zahlreiche Vertreter der    und Training gelohnt.“ Die Gruppe
    Bildungsbegleiterin im Berufsbil-                                                                          nen und Tänzer regelmäßig bei in-          örtlichen Parteien dabei, um den Hö-    hat es geschafft, mit ihrem tänzeri-
    dungsbereich in Wesel tätig ist.                                                                           ternen Veranstaltungen der Lebens-         hepunkt des Xantener Sitzungskar-       schen Können zu überzeugen und
                                                                                                               hilfe auf. Doch diesmal wurde die          nevals mitzuerleben.                    das Publikum zu begeistern. Wie be-
    Frauenbeauftragte setzen sich für                                                                          Gruppe erstmalig über die eigene                                                   geistert die Veranstalter waren, be-
    die Rechte von Frauen in der Werk-                                                                         Einrichtung hinaus von der Kolping-        Schon der Einzug des Elferrats und      wies ihre Buchungsanfrage schon für
    statt ein. Die Frauenbeauftragte ist                                                                       familie und kfd Xanten angefragt. Da       des Kinderprinzenpaars brachte die      das nächste Jahr. „Sie haben schon
    für alle Themen da, die für die Frau-                                                                      war natürlich die Aufregung bei allen      Stimmung zum Kochen. Diverse Büt-       nachgefragt, ob wir wieder kommen
    en in der Werkstatt wichtig sind. Sie      Rechte bekommen. Sie schaut da-                                 Beteiligten umso größer. Schließlich       tenreden, Sketche und Musikeinla-       möchten“, freut sich Jana Heyden,
    sorgt dafür, dass Frauen und Män-          nach, dass alle gut arbeiten können                             blickt die Karnevalssitzung „Halt Pöl-     gen später war es dann endlich so-      Bildungsbegleiterin und Gruppenlei-
    ner in der Werkstatt die gleichen          und Zeit für ihre Familien haben. Au-                           je“ auf eine lange Tradition im histo-     weit: Die Tanzgruppe „Taktgefühl“       terin der Lebenshilfe gemeinsam mit
                                               ßerdem setzt sie sich gegen Gewalt                              rischen Schützenhaus auf dem Fürs-         mit Mitarbeitern aus den Werkstät-      Julia Meyer. Darüber hinaus steht
                                               in der Werkstatt ein, egal ob körper-                           tenberg zurück.                            ten in Rees und Alpen-Veen hatte        auch schon ein nächster großer Auf-
                                               liche, seelische oder sexuelle Ge-                                                                         ihren großen Auftritt. Und von der      tritt noch in diesem Jahr an: Auf den
                                               walt. Um als Frauenbeauftragte gut                              Auch in diesem Jahr wartete auf die        Nervosität war auf einmal nichts        interkulturellen Tagen im August in
                                               handeln zu können, ist es wichtig, an                           Narren wieder ein abwechslungsrei-         mehr zu spüren. Souverän tanzte         Wesel wird die Gruppe mit ihrem
                                               Schulungen teilzunehmen. Aufgrund                               ches Programm. Das Besondere: Die          sich die Truppe in die Herzen der an-   Showprogramm für Spaß und Unter-
                                               der aktuellen Situation mit dem Co-                             gesamte Sitzung wurde von Xante-           wesenden Narrenschar. „Es hat allen     haltung sorgen.
                                               rona-Virus können im Moment keine                               nern bestritten. Und auch die lokale       Riesenspaß gemacht“, ist Julia Mey-
                                               Schulungen stattfinden. Diese wer-                              Prominenz war vertreten. So waren          er, Leiterin und Choreographin, stolz   Autorin: Judith Grütter
                                               den, sobald dies wieder möglich ist,
                                               nachgeholt.

                                               Wir freuen uns auf die gemeinsame
                                               Zusammenarbeit!

                                               Autorin: Sarah Hammermann

      Ihre Stellvertretende Angela van Eerdt

8    Werkstätten                                                                                                                                                                                                             Werkstätten         9
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
Brigitte Lindner                  Hildegard Dirks                   Jürgen Fuhrmann                              Heiner van den Boom

                                                                                                                                               WIR ALTERN NICHT …
                                                                                                     Hans Wewering (li) und Norbert            WIR REIFEN!!! „VIA GRUPPE“ IN
                                                                                                                                               DER WERKSTATT ALPEN-VEEN
                                                                                                     Weyers (Mitte) standen den Gäs-
                                                                                                     ten nach ihrem Vortrag Rede
                                                                                                     und Antwort

     INKLUSION AM                                                                                                                              AUS DER ARBEITSBEGLEITENDEN MASSNAHME „50 PLUS“ ENTSTAND DIE IDEE, EINE GRUPPE FÜR
                                                                                                                                               ÄLTER WERDENDE MITARBEITER IN DER WERKSTATT VEEN ZU INSTALLIEREN.

     ARBEITSPLATZ                                                                                                                              Seit 2014 gibt es diese spezielle
                                                                                                                                               Gruppe für älter werdende Mitarbei-
                                                                                                                                               ter der Werkstatt in Alpen-Veen. Hier
                                                                                                                                                                                       Gruppe abwechslungsreich. Hier un-
                                                                                                                                                                                       terstützt das ganze Team, Gruppen-
                                                                                                                                                                                       leiter und Mitarbeiter der Gruppe,
                                                                                                                                                                                                                                tung von verschiedenen Mahlzeiten.
                                                                                                                                                                                                                                Hier kann und soll sich jeder mit sei-
                                                                                                                                                                                                                                nen Fähigkeiten aktiv einbringen.
                                                                                                                                               sollen Mitarbeiter übergreifend aus     das gemeinsame Arbeiten.                 Selbstvertretungskompetenz „ICH
     DIE ARBEIT IN WERKSTÄTTEN FÜR MENSCHEN MIT HANDICAP STAND IM
                                                                                                                                               allen Arbeitsbereichen der Werkstatt                                             WILL DAS SO!“ steht im Mittelpunkt
     FOKUS BEIM DIESJÄHRIGEN UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK IN XANTEN                                                                                    Veen die Möglichkeit haben, sich auf    Man profitiert gemeinsam voneinan-       der gemeinsamen täglichen Arbeit.
                                                                                                                                               den Ruhestand vorbereiten zu kön-       der. Eine weitere Besonderheit der       Frau Brigitte Lindner sagt: „In regel-
                                                                                                                                               nen. Was anfänglich mit vielen Fra-     Gruppe ist, dass sich die Tagesstruk-    mäßigen gemeinsamen Gesprächen
     Mehr als 120 Männer und Frauen folgten der Einla-          Engpässen in Anspruch. „Doch diese Art der Zusam-                              gen und Gedanken in den Köpfen          tur nicht nur an den Vorgaben der        erfahren wir so viel voneinander.“
     dung zum diesjährigen Xantener Unternehmerfrüh-            menarbeit mit einer Werkstatt ist keine Einbahnstra-                           des Gründungsteams begann … heu-        Gruppenleiter orientiert. Nein, hier     Dies ist die Basis für das zielorien-
     stück, zu dem die Wirtschaftsförderung eingeladen          ße“, ermunterte Hans Wewering die anwesenden Gäs-                              te lächeln wir gemeinsam über al-       bestimmen alle den Arbeitsalltag         tierte gemeinsame Arbeiten mit viel
     hatte. Die Veranstaltung soll ortsansässigen Unter-        te, mal über die eigene Einstellung eines Mitarbei-                            le Bedenken und Vorbehalte, die wir     gemeinsam! Neben der normalen            gegenseitigem Vertrauen.
     nehmen die Möglichkeit bieten, sich persönlich ken-        ters mit Handicap nachzudenken: „Denn ein Ziel von                             damals hatten. Ist es möglich, Klien-   täglichen Produktionsarbeit stehen       Dieses Vertrauen öffnet die Mün-
     nenzulernen, auszutauschen und zu vernetzen.               Werkstätten ist es auch, Menschen auf den ersten Ar-                           ten aus AgiF und Produktion zusam-      Aktivitäten zur Förderung der Le-        der vieler Gruppenmitglieder der ViA
                                                                beitsmarkt zu bringen.“                                                        men in einer Gruppe für älter wer-      benspraxis, ebenso kreatives Gestal-     und lässt uns gegenseitig wissen,
     Neben allgemeinen Themen wie der aktuellen Situ-                                                                                          dende Mitarbeiter zusammenzufüh-        ten oder auch Kulturtechniken im         was für den einzelnen wichtig ist,
     ation der Wirtschaftsförderung und der finanziel-          Wie dieser Weg von einem Praktikum bis zu einem so-                            ren? JA, es ist sehr gut möglich!       Fokus unserer gemeinsamen Arbeit.        und bestärkt das Miteinander posi-
     len Aufstellung der Stadt Xanten stand ein Vortrag         zialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis ausse-                          Die Gruppe ist inzwischen zu einem      Bereits vorhandene Fähigkeiten wer-      tiv.
     über die „Integration von Menschen mit Handicap            hen kann, zeigten die Referenten anhand einer klei-                            festen Bestandteil der Werkstatt        den hier aktiv genutzt oder auch wie-
     in den Arbeitsmarkt“ auf der Agenda. Die Einladung,        nen Erfolgsgeschichte. Mit der Aufforderung, einen                             Veen geworden. Ein regelmäßiger         der reaktiviert.                         „Es ist einfach schön, hier zu arbei-
     über diese Thematik zu berichten, nahmen Hans We-          persönlichen Termin in den Werkstätten zu machen,                              Wandel der Gruppe, bedingt durch                                                 ten“, sagt Frau Wilma Altendorf und
     wering als Beauftragter für Integration und Akquise        beendeten sie ihren Vortrag. Beide Werkstätten-Ver-                            Abgänge (Verrentung) und Neuzu-         Selbstständiges oder assistiertes Pla-   alle stimmen zu.
     bei der LHUN und Norbert Weyers von den Caritas            treter zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstal-                          gänge aus den anderen Arbeitsgrup-      nen und Durchführen von Einkäufen
     Wohn- und Werkstätten Niederrhein gerne an. In ih-         tung. „Es zeigt die Wertschätzung von Werkstätten“,                            pen, machen das Miteinander in der      bis hin zur gemeinsamen Zuberei-         Autoren: Mitarbeiter und Personal der VIA
     rem Vortrag berichteten sie – unterstützt mit kurzen       ist Hans Wewering dankbar über eine Chance wie die-
     Filmsequenzen – über die Arbeit in den Werkstätten.        se, die Aufgaben und Angebote einem breiten Publi-
                                                                                                                                       Von li. Nach re.: Marcel Hopp,
     Sie zeigten die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Ar-   kum vorstellen zu können. „Und wer weiß, vielleicht
                                                                                                                                       Wilma Altendorf, Sophia Leekes
     beitsbereiche und veranschaulichten die hohen An-          ergeben sich aus der heutigen Veranstaltung neue
                                                                                                                                                                                                                                                 Von li. Nach re.:
     sprüche an die Qualität der Arbeit und die Qualifika-      Kooperationen. Interesse wurde auf jeden Fall schon
                                                                                                                                                                                                                                                 Helmut Nuy,
     tion der Mitarbeiter. Viele Unternehmen hätten sich        bekundet.“
                                                                                                                                                                                                                                                 Jürgen Fuhrmann,
     bereits davon überzeugt und nehmen die Arbeit der
                                                                                                                                                                                                                                                 Markus Kraemer
     Werkstätten gerne dauerhaft oder bei betrieblichen         Autorin: Judith Grütter

10    Werkstätten                                                                                                                                                                                                                                              Werkstätten       11
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
VON UMZUGSSTRESS
                                                                                                                                                                                                       Text in leichter Sprache

                                                                                                                                            RICHTIG EINFACH –
      BIS TEAMBUILDING                                                                                                                      EINFACH RICHTIG
       DAS ERSTE JAHR IN NEUEN RÄUMLICHKEITEN – RÜCKBLICK UND NEUAUSRICHTUNG                                                                „LEICHTE SPRACHE“ IST EINE NEUE ABM BEI DER LEBENSHILFE.

                                                                                                                                            ABM heißt: Arbeitsbegleitende Maßnahme.
                                                                                                                                            ABM sind Kurse für Mitarbeiter aus den Werkstätten.
                                                                                                                                            Es gibt viele verschiedene Kurse,
                                                                                                                                            zum Beispiel zu den Themen:
                                                                                                                                            Sport, Kochen, Rechnen oder Arbeit.
                                                                                                                                            Die Kurse helfen bei der beruflichen Verbesserung.
                                                                                                                                            Oder sie helfen jemandem selbst.
        Das Team der Verwaltungsgruppe
                                                                           Das „Holzhaus“ – das neue Zuhause der Verwaltungsgruppe
                                                                                                                                            Sie sind also gut für seine Persönlichkeit.

      Im April 2019 ist die Verwaltungs-      Nun ist schon ein Jahr vergangen        Spektrum an Arbeits-und Weiterbil-                    Die neue ABM heißt: Leichte Sprache.
      gruppe der Werkstatt Rees, aufgrund     und die Verwaltungsgruppe konnte        dungsmöglichkeiten geben zu kön-                      7 Mitarbeiter aus der Werkstatt machen mit.
      von akutem Platzmangel, in neue         sich gut einleben. Anfangs war es ei-   nen, bleiben wir offen für Neues.                     Sie lesen Texte in Leichter Sprache.
      Räume gezogen. Die alten Räum-          ne Umstellung, durch Wind und Wet-      Gerne im Bereich Printmedien oder
      lichkeiten waren mittlerweile viel zu   ter ins Hauptgebäude zu kommen,         digitale Archivierung, aber das sind
                                                                                                                                            Dann sagen sie:
      eng für Rollstuhlfahrer*innen gewor-    aber das ist mittlerweile auch fast     noch Zukunftsgedanken. Wir würden                     Der Text ist gut.
      den. Somit wurde etwas Größeres         kein Thema mehr. Hier und da sind       uns freuen wenn sie uns auf diesem                    Oder sie sagen:
      gesucht, damit die Verwaltungsgrup-     noch Investitionen in Vorbereitung,     Weg begleiten.
      pe sich weiterentwickeln kann. Da       wie z.B. eine automatische Eingangs-
                                                                                                                                            Wir verstehen den Text nicht.
      kam der Umzug des Berufsbildungs-       türe und eine barrierefreie Sitzecke    Autorin: Ricarda Artmann
      bereiches in die ehemaligen Räu-        im Außenbereich.                                                                              Dann überlegen sie gemeinsam:
      me der Metallabteilung wie gerufen,
                                                                                                                                            Kann man den Text besser machen?
      denn dadurch wurde das „Holzhaus“       In diesem Jahr ist die Gruppengröße
      frei. Nach kurzer Renovierungspha-      von acht auf zwölf Mitarbeiter ge-                                                            Man kann auch sagen:
      se konnten alle Mitarbeiter mit PC,     stiegen. Das Interesse am Medium                                                              Sie prüfen die Texte.
      Maus und Co., in den circa 120qm²       Papier ist gleichbleibend hoch. Zu-
      großen Raum umziehen.                   dem sorgen die digitalen Medien, die
                                              Postbearbeitung und die Zusammen-                                                             Das Prüfen müssen sie üben.
                                              arbeit mit anderen Arbeitsbereichen                                                           Dafür treffen sie sich einmal in der Woche.
                                              für einen abwechslungsreichen Ar-                                                             Sie lernen die Regeln für Leichte Sprache
            NEU                               beitsplatz. Die 2019 gekaufte Kuver-
                                                                                                                                            und sie werden mutig.
                                              tiermaschine ermöglicht es den Mit-
Das Leistungsangebot der Ver-
                                              arbeitern im Handumdrehen große                  INFO                                         Sie trauen sich zu sagen,
 waltungsgruppe richtet sich
  nun auch an „externe“ Kun-
                                              Stückzahlen an Mailings bearbeiten               Leistungsangebot                             wenn sie etwas nicht verstehen.
 den. Entsprechende Anfragen
                                              und verpacken zu können. Um den                  Post Bearbeitung, drucken, falten,
     sind sehr willkommen.
                                              Menschen mit Handicap ein breites                kuvertieren, sortieren, frankieren, verpa-
                                                                                               cken.                                        Sie wünschen sich mehr Leichte Sprache für alle.
                                                                                               Sprechen sie uns an:
                                                                                                                                            Daran arbeiten sie gemeinsam.
                                                                                               Wolfgang Wahl
                                                                                                                                            Denn Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
                                                                                               02851 920 427                                sind die Experten für Leichte Sprache!
                                                                                               Wahl@lebenshilfe-rees.de

                                                                                               Ricarda Artmann                              Autorinnen: Judith Grütter, Bärbel Ising
                                                                                               02851 920 469
                                                                                               Artmann@lebenshilfe-rees.de

12      Werkstätten                                                                                                                                                                                      Werkstätten        13
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
Das Siegerteam „Weiß“

                                                                                                                                           GRÜNE SPENDE
                                                                                                                                           FIELMANN UNTERSTÜTZT DIE KITA „HAND IN HAND“ MIT PFLANZEN
      Bürgermeister Christoph Gerwers eröffnete das Turnier und
      brachte als Geschenk einen Original-Bundesliga-Ball mit
                                                                                                                                           „Der Baum ist Symbol des Lebens,
                                                                                                                                           Naturschutz eine Investition in die

     TEAM „WEIß“ HOLT SICH
                                                                                                                                           Zukunft“, betont Peter Dassek, Fiel-
                                                                                                                                           mann-Niederlassungsleiter in Kleve.
                                                                                                                                           Darum hatte er schon 2015 die Neu-

     DEN SIEGERPOKAL
                                                                                                                                           bepflanzung des Außengeländes der
                                                                                                                                           Kita „Hand in Hand“ mit einer Spen-
                                                                                                                                           de unterstützt. Leider fielen jetzt ei-
                                                                                                                                           nige der Pflanzen Vandalismus zum
                                                                                                                                           Opfer und so sind große Lücken
     ERST DAS NEUNMETER-SCHIESSEN BRACHTE IM FINALE DIE ENTSCHEIDUNG BEIM                                                                  entstanden. Im Rahmen einer Akti-
                                                                                                                                           on wurde gemeinsam mit den en-
     NEUNTEN I-CUP DER LEBENSHILFE UNTERER NIEDERRHEIN. DAS QUÄNTCHEN MEHR                                                                 gagierten Eltern, Erziehern und den
     GLÜCK HATTE DABEI TEAM „WEIß“, DAS AM ENDE MIT 4:3 GEGEN TEAM „HELLBLAU“                                                              Kindern das neue Grün in die Erde
     GEWANN                                                                                                                                gebracht. Ein tolles Projekt, welches
                                                                                                                                           Deutschlands größter Optiker gerne
                                                                                                                                           erneut mit einer Pflanzspende un-
     Spannung pur bis zum Abpfiff. Nach         nen Rollstuhl über das Spielfeld und    Sportlern einen Original-Bundesliga-               terstützt. „Eine grüne Umgebung ist
     vielen ausgeglichenen Spielen in der       bewies sogar bei einem Sturz aus        Fußball. An seiner Seite Dr. Heinz-                wichtig bei der kindlichen Entwick-
     Vorrunde trafen die beiden Grup-           seinem Rollstuhl großen Sportsgeist.    gerd Schott, Vorstandsvorsitzen-                   lung. Ich wünsche den Kindern alles
     pensieger „Hellblau“ und „Weiß“ im                                                 der der Lebenshilfe Unterer Nieder-                Gute und viel Spaß beim Erkunden
     Finale aufeinander. Nach einem pa-         Insgesamt 110 aktive Fußballer wur-     rhein. Er moderierte den ganzen Tag                und Erforschen. Ich hoffe, dass noch
     ckenden Spiel über 10 Minuten und          den am frühen Morgen vor Turnier-       über das Geschehen für die vielen                  viele Kinder an diesem Grün Freude
     einem 0:0 Unentschieden, muss-             beginn in 10 Teams per Losverfah-       Fans. Für beste Unterhaltung sorgte                haben werden“, freut sich Peter Das-                   Peter Dassek (hinten links) und Mike Stefan Töller freuen
     te das Neunmeterschießen die Ent-          ren eingeteilt. Die weiteste Anreise    die Tanzgruppe der Lebenshilfe mit                 sek, wieder dabei zu sein:                             sich gemeinsam mit der Kita über die neue Bepflanzung
     scheidung bringen. Die besseren            hatten die Kicker aus Herne, Dort-      einem ganz eigenen Cheerleader-
     Nerven hatten dabei die Fußballer          mund und den Niederlanden. Viele        Showtanz und vielen Einlagen zwi-                  Der Außenbereich ist nun wieder
     vom weißen Team. Sie schafften es,         sind schon seit Jahren treue Mitspie-   schendurch.                                        zeitgemäß den Bedürfnissen der            Hartriegel und eine japanische Säu-
     einen Schuss mehr im gegnerischen          ler beim I-Cup und so wird die Wie-                                                        Kinder angepasst. Das neue Grün           lenkirsche setzen neue Akzente. Im
     Tor zu versenken und gewannen              dersehensfreude jedes Jahr größer.      Autorin: Judith Grütter                            schafft dabei Struktur für das Ge-        Sommer bilden sie schattige Plätze
     letztendlich ganz knapp mit 4:3 To-        Bei so vielen Spielern gab es auch                                                         lände und bietet den Kindern vie-         und neue Ruheoasen für die Kinder,
     ren.                                       viele Pokale zu gewinnen. Besonders                                                        le ganzheitliche Sinnesanreize. Sie       sie liefern Nahrung für Vögel und In-
                                                gefeiert wurden – neben den Siegern                                                        sammeln Naturerfahrungen, haben           sekten.
     Eine Spitzenleistung zeigten an die-       – auch der beste Spieler und die bes-                                                      Rückzugsräume und Versteckmög-
     sem Tag auch wieder die Rolli-Fah-         te Spielerin, das schönste Tor sowie                                                       lichkeiten. Fielmann hat hierbei die      Wie in Rees engagiert sich Fielmann
     rer beim „Wheelsoccer“. Jeder, der         die fairste Mannschaft. In diesem                                                          Pflanzen beigesteuert. Den Mitarbei-      bereits seit Jahrzehnten im Umwelt-
     Lust hatte, konnte in einen Rollstuhl      Jahr wurde erstmalig der schnellste                                                        tern ist es wichtig, den Kindern eine     und Naturschutz. Das Unternehmen
     steigen und mitmachen. Doch leider         Schuss prämiert, der mit sage und                                                          naturnahe und erlebbare Außenan-          pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes
     chancenlos gegen die Profis. So wun-       schreibe 105 km/h gemessen wurde.                                                          lage zu bieten. Bewegung und ein          Jahr einen Baum, bis heute mehr als
     derte es niemanden, dass der Pokal                                                                                                    bewusster Umgang mit der Natur            1,5 Millionen Bäume und Sträucher.
     für den „Heißesten Reifen“ an Dani-        Ein ganz besonderes Geschenk                                                               sind ein wichtiger Teil der pädago-
     el Fratz ging, der seit seiner Geburt      brachte Bürgermeister Christoph                                                            gischen Arbeit. Mehr als 100 Grün-        Autorin: Judith Grütter
     im Rollstuhl sitzt. Motiviert bis in die   Gerwers mit: Er eröffnete feierlich                                                        und Blühsträucher wie Rotbuche,
     Haarspitzen lenkte er geschickt sei-       das Turnier und überreichte den

                                                                                                Auch beim Wheelsoccer war

14    Werkstätten
                                                                                                die Motivation bei allen groß
                                                                                                                                                                                                                                                  Kindertagesstätten   15
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
„BUSCHKIEKER“                                                                                                                                                                                                                 Emma Nottebohm und Yan-
                                                                                                                                                                                                                                   nick Klaus freuen sich auf
                                                                                                                                                                                                                                   ihre Erzieher-Ausbildung

     SPENDEN 500 EURO FÜR
     DIE AKTION LICHTBLICKE
                                                                  IN DER ADVENTSZEIT SAMMELTEN DIE
                                                                  VORSCHULKINDER DER LEBENSHILFE-
                                                                  KITA „KIEK IN DEN BUSCH“ MIT SELBST-
                                                                  GEBACKENEN PLÄTZCHEN GELD FÜR DIE
                                                                  AKTION LICHTBLICKE. EIN UNVERGESSLI-
                                                                  CHES ERLEBNIS WAR DIE ANSCHLIESSEN-
                                                                  DE SPENDENÜBERGABE BEI RADIO K.W.
                                                                                                                                    MIT HERZ UND BAUCHGE-
                                            Die „Buschkieker“ über-
                                            reichten ihre Spende im
                                                                                                                                    FÜHL ZUM TRAUMBERUF
                                            Studio von Radio K.W.
                                                                                                                                    YANNICK KLAUS UND EMMA NOTTEBOHM MACHEN EINEN BUNDESFREIWILLIGENDIENST (BFD)
                                                                                                                                    IN DER KITA „KARTÄUSERWEG“. EIN FREIWILLIGES JAHR, DAS DIE ZUKUNFTSPLÄNE DER BEIDEN
                                                                                                                                    GEHÖRIG DURCHEINANDERGEWIRBELT HAT.
     Mucksmäuschenstill war es, als die kleine Delegation aus       Und das hat sich gelohnt. Insgesamt sind dabei 500 Eu-
     der Kita „Kiek in den Busch“ hautnah im Studio live und        ro zusammengekommen. „Eine großartige Summe“, fin-
     on air den Verkehrsnachrichten lauschte. Zum ersten Mal        det auch Stefanie Römer-Seif. „Es war toll zu erleben, wie      „Mein Berufswunsch stand schon           tige, um die Zeit sinnvoll zu überbrü-
     durften die fünf Vorschulkinder – die „Buschkieker“ –, be-     groß die Motivation der Kinder und die Spendenbereit-           lange fest“, erzählt Yannick Klaus.      cken. „Dass ich dieses Jahr mit Kin-     absolviert. Doch bevor das Ergebnis
     gleitet von ihren beiden Erzieherinnen Alina Papenberg         schaft der Eltern war.“ Wohin die Spende gehen soll, wur-       „Ich wollte Polizist werden.“ Dafür      dern verbringen möchte, stand für        feststand, hatte sie sich schon ge-
     und Stefanie Römer-Seif, erleben, wie Musik ins Radio          de gemeinsam mit allen Vorschulkindern überlegt. Die            hatte der 19-Jährige im Herbst letz-     mich fest“, ist Emma heute froh über     gen diese Ausbildung entschieden.
     kommt und wer hinter den bekannten Stimmen steckt.             Entscheidung fiel schnell auf die Aktion Lichtblicke. „Wir      ten Jahres seine Fachoberschulreife      ihre Entscheidung. Auch ihre Aufnah-     „Ich habe einfach auf mein Bauch-
     Dabei war der Besuch des Moderationsstudios der Höhe-          wollten Familien helfen, denen es nicht so gut geht und         gemacht. Was zur vollen Anerken-         me in die Lebenshilfe-Kita ging dann     gefühl gehört“, ist Emma glücklich
     punkt. „Die Kinder waren unglaublich aufmerksam und            die nicht so viel Geld haben“, erklärt Stefanie Römer-Seif.     nung noch fehlte, war ein einjähriges    ganz schnell.                            über diese Neuorientierung. Yannick
     haben die Informationen regelrecht aufgesogen“, freut          „Das passt gut in den Lebensraum der Kinder, darunter           Praktikum. Er entschied sich für ei-                                              und Emma werden im Herbst dieses
     sich Alina Papenberg, die den Kontakt zum Radiosender          konnten sie sich etwas vorstellen.“                             nen Bundesfreiwilligendienst in ei-      Die ersten Tage dort waren für die       Jahres die praxisintegrierte Ausbil-
     herstellte.                                                                                                                    ner Kita. „Ich konnte schon immer        beiden völliges Neuland. „Ich hab an-    dung zum Erzieher bzw. zur Erziehe-
                                                                    Die Aktion Lichtblicke gibt es seit 1998. Sie unterstützt in    gut mit Kindern“, erklärt Yannick.       fangs schon an meinem Entschluss         rin (PiA) bei der Lebenshilfe machen
     Doch der eigentliche Grund ihres Besuchs war nicht etwa        ganz NRW Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die ma-         „Und die Kita Kartäuserweg liegt di-     gezweifelt“, gibt Yannick zu. Doch mit   und auch weiterhin in der Kita „Kar-
     eine Studiobesichtigung, sondern eine Spendenüberga-           teriell, finanziell und seelisch in Not geraten sind. Ins Le-   rekt bei mir um die Ecke.“ Ein kurzes    jedem Tag und mit jeder neuen Auf-       täuserweg“ arbeiten. Darüber sind
     be. Über viele Wochen hatten die Kinder in der Vorweih-        ben gerufen wurde die Aktion unter anderem von den 45           Telefonat und ein persönliches Vor-      gabe, die ihm neu zugetraut wurde,       sie besonders froh, denn dort ken-
     nachtszeit unermüdlich mit Unterstützung engagierter           NRW Lokalradios. Über Radio K.W. ist die Kita auch auf          stellungsgespräch später startete er     wuchs der Wunsch in ihm, Erzieher        nen sie die Kinder und die Kinder
     Eltern Plätzchen gebacken, sie liebevoll in kleine Tüten       die Aktion aufmerksam geworden.                                 als „Bufdi“ in der heilpädagogischen     zu werden. „Als ich noch an meine        kennen sie. „Die Kinder mögen uns“,
     verpackt und in ihrer Kita gegen eine Spende verkauft.                                                                         Gruppe der Kita in einen neuen Le-       Zukunft bei der Polizei glaubte, wuss-   ist Yannick schon ein bisschen stolz
                                                                    Autorin: Judith Grütter                                         bensabschnitt.                           te mein Vater schon längst, dass das     auf seinen guten Draht zu den Kin-
                                                                                                                                                                             hier genau mein Ding ist“, gibt Yan-     dern. Doch nicht nur das Verhältnis
                                                                                                                                    Ähnlich erging es Emma Nottebohm.        nick schmunzelnd zu. Diesen Sinnes-      zu den Kindern ist gut. Auch das Ar-
                                                                                                                                    Nach Ihrem Fachabitur wollte die         wandel hat auch Emma erlebt: „Es         beitsklima im Team begeistert Em-
                                                                                                                                    19-Jährige eigentlich zum Zoll, doch     dauerte nur ein paar Wochen, dann        ma. „Wir kommen alle sehr gut mit-
                                                                                                                                    die Bewerbungsfrist für das laufende     war mir klar, dass ich genau das hier    einander klar.“
                                                                                                                                    Jahr war schon vorüber. Ein freiwilli-   für immer machen möchte.“ Den Ein-
                                                                                                                                    ges Jahr erschien ihr genau das Rich-    stellungstest beim Zoll hat sie noch     Autorin: Judith Grütter

16    Kindertagesstätten                                                                                                                                                                                                                    Kindertagesstätten   17
GROINER BLICK AUSGABE 1/2020 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein
1.000 bunte Becher

                                                                                                                                          EIN FROSTIGER AUSFLUG
                                                                                                                                                                                                                                                               Die Vorschul-
                                                                                                                                                                                                                                                               kinder fanden
                                                                                                                                                                                                                                                               den Ausflug
                                                                                                                                                                                                                                                               auf die Eisflä-
                                                                                                                                                                                                                                                               che super
                                                                                                                                          AUSGESTATTET MIT RUCKSACK, HELM UND KNIESCHONER
                                                                                                                                          UND GANZ VIEL VORFREUDE GING ES FÜR DIE VORSCHUL-
                                                                                                                                          KINDER DER KITA „WALDBLICK“ IN DEN ZIRKUS JONNY
                                                                                                                                          CASSELLY ZUM EISLAUFEN.
 Das Kinderschminken war ein beliebtes
 Ziel beim Tag der offenen Tür
                                                                                                                                          Vor Ort angekommen, konnten die          samtschule Xanten geteilt. Die Schü-
                                                                                                                                          Kinder es kaum erwarten, den Zir-        ler zeigten sich gegenüber den Kin-
                                                                                                                                          kus zu betreten. Drinnen durften sie     dern sehr rücksichtsvoll und hilfsbe-
                                                                                                                                          Rucksack, Helm und Knieschoner           reit. Die Zeit auf dem Eis verging für

     AUF DIE BECHER,
                                                                                                                                          auf Sitzbänke ablegen. Bevor sich        alle wie im Fluge. Das Motto der Kin-
                                                                                                                                          die Kinder endlich auf die Eisfläche     der war an diesem Tag: „Hinfallen,
                                                                                                                                          begeben durften, haben sie Schlitt-      aufstehen, weiterfahren“ und das

     FERTIG, LOS!
                                                                                                                                          schuhe in ihrer Größe ausgeliehen        mit ganz viel Spaß dabei.                    nächsten Jahr gerne wiederholen.
                                                                                                                                          bekommen und konnten sich nun                                                         An dieser Stelle sprechen wir einen
                                                                                                                                          mit der vollen Ausrüstung ausstat-       Nachdem die volle Ausrüstung wie-            großen Dank an die Klasse 6 der Ge-
                                                                                                                                          ten. Mit großer Begeisterung ging es     der abgelegt wurde, konnten die Kin-         samtschule in Xanten aus! Gespon-
                                                                                                                                          dann endlich mit Helm, Knieschoner       der einen Snack aus ihrem Rucksack           sert wurde die Aktion von der Sozi-
                                                                                                                                          und Schlittschuhen auf die Eisfläche.    essen. Zufrieden und müde wur-               alstiftung Xanten, auch hierfür einen
                   1.000 BUNTE BECHER BEGEISTERTEN GROSSE UND                                                                             Hier konnten die Kinder ihr Können       den die Kinder von den Eltern oder           herzlichen Dank!
                   KLEINE BESUCHER BEIM TAG DER OFFENEN TÜRE                                                                              und ihre Fähigkeiten unter Beweis        Großeltern abgeholt. Alle zusammen
                                                                                                                                          stellen. Die Eisfläche haben wir uns     hatten sehr viel Spaß miteinander            Autorin: Enya Schwier
                                                                                                                                          mit Schülern der Klasse 6 der Ge-        und würden solch einen Ausflug im
     In der Kita Springmäuse war richtig      tasievollsten Bauwerke und Konst-        oder anderen gemütlichen Plausch.
     viel los am Tag der offenen Türe. Für    ruktionen. Direkt daneben faszinier-     Der Erlös aus dem Cafeteria-Verkauf

                                                                                                                                          EIN TRAUM AUS SCHAUM
     drei Stunden waren die Pforten der       ten XXL-Lego-Bausteine und luden         ging an den Förderverein der Kita,
     inklusiven Einrichtung für Besucher      die Gäste zum Häuser-, Türme- und        um die Abschlussfahrt der Vorschul-
     und Interessierte geöffnet.              Brückenbauen ein. Und wer dann           kinder zu sichern und ein paar kleine
                                              noch nicht genug hatte, der zog wei-     Spielmaterial-Wünsche der Kinder zu
     Neben vielen informativen Ge-            ter zum Kinderschminken, Basteln         erfüllen.                                          DIE KINDER DER KITA „MITTENDRIN“ FEIERTEN EINE WOCHE LANG EINE SCHAUMPARTY
     sprächsangeboten wartete ein bun-        mit Eisstäbchen oder zum Glücksrad-
     tes Rahmenprogramm auf die Be-           drehen.                                  Am Ende des rundum gelungenen
     sucher. Das Highlight waren dabei                                                 Tages waren sich alle Springmäuse                  Gut, dass es in der Kita „Mittendrin“ Räume gibt, in denen    am Mittwoch und Donnerstag und beendeten eine ge-
     eindeutig die 1.000 bunten Becher        Zwischendurch ging es für die Fami-      einig: „Wir sind sehr zufrieden, dass              man so richtig schön matschen kann. Denn Anfang März          lungene Woche voller Schaum und Spaß. Die Kinder und
     in der Turnhalle. Sie kamen bei Kin-     lien für eine kleine Verschnaufpause     wir an unserem Tag der offenen Tür                 stand wieder eine Schaumparty an. Ein Highlight für die       Mitarbeiter der Kita „Mittendrin“ freuen sich jetzt schon
     dern und Eltern gleichermaßen gut        in die liebevoll eingerichtete Cafete-   so viele Gäste begrüßen durften und                Kinder und auch die Mitarbeiter, auf das sich alle schon      auf die nächste Schaumparty.
     an. Der vielfältige Einsatz der Becher   ria. Kalte Getränke, frischer Kaffee     mit unserem Angebot viele Kinderau-                immer viele Tage vorher freuen. So wurde kurzerhand
     erweckte einen ungeahnten Ehrgeiz        und eine große Auswahl an selbst-        gen zum Strahlen gebracht haben.“                  die Turnhalle in eine riesige Schaumlandschaft umfunk-        Autorin: Tanja Stolte
     bei Groß und Klein. Mit Kreativität      gebackenen Kuchen sorgten für eine                                                          tioniert. Im Mittelpunkt: die große Matte als Schaumrut-
     und Ausdauer entstanden die phan-        entspannte Atmosphäre und den ein        Autorin: Sylke Doppelhammer                        sche. Und die sorgte für jede Menge Spaß.

                                                                                                                                          Nach Belieben konnten die Kinder toben, rutschen und
                                                                                                                                          sich mal so richtig im Schaum wälzen. Doch der Rasier-
                                                                                                                                          schaum ließ auch ruhige Momente zu. Viele kreative Köp-
                                                                                                                                          fe zauberten richtige kleine Kunstwerke, wie zum Beispiel
                                                                                                                                          Blumen, Wolken oder schöne Muster. Die Kinder wollten
                                                                                                                                          gar nicht mehr aufhören.

                                                                                                                                          Damit alle Kinder ausreichend auf ihre Kosten kamen,
                                                                                                                                          gab es einen Wochenplan, in dem jede Gruppe ihren ei-
                                                                                                                                          genen Schaumparty-Tag hatte. Die Waschbären eröffne-
                                                                                                                                          ten am Montag die Party. Am Dienstag folgten die Mäuse,
                                                                                                                                          bei denen auch die Allerkleinsten die Gelegenheit beka-
                                                                                                                                          men, sich mit dem Medium Rasierschaum auseinander-              Die Kinder hatten
                                                                               Die Kita „Springmäuse“                                     zusetzen. Die Erdmännchen und Eichhörnchen folgten              viel Spaß mit dem
                                                                               öffnete wieder ihre Türe                                                                                                   Schaum
18     Kindertagesstätten                                                                                                                                                                                                                         Kindertagesstätten       19
SCHLECHTES WETTER,
      ABER GUTE LAUNE BEIM
      RICHTFEST
                    IM POLDERBUSCH IN EMMERICH SIND DIE BAUARBEITEN WEIT
                    VORANGESCHRITTEN. JETZT WURDE RICHTFEST GEFEIERT                                                                                                                                                                           Die „Smileys“
                                                                                                                                                                                                                                               hatten viel Spaß

                                                       Die neue Wohneinrichtung hat langsam Formen an-
                                                       genommen – Rohbau und Dachstuhl waren fertigge-

                                                                                                                MITTENDRIN BEIM BOLLER-
                                                       stellt. Damit war es Zeit für das Richtfest, um diesen
                                                       wichtigen Bauabschnitt zu feiern.

                                                       Vor Ort trafen sich Architekten, Bauherren, Handwer-
                                                       ker, Vertreter der Lebenshilfe sowie einige zukünf-
                                                       tige Bewohner, um den Neubau zu inspizieren und
                                                                                                                WAGENUMZUG IN GINDERICH
                                                       der feierlichen Zeremonie zuzuschauen. Doch das
                                                       Wetter meinte es nicht gut mit ihnen. Genau zu dem                 WOHNFAMILIE WESEL HAT ZUM ZWEITEN MAL AM
                                                       Zeitpunkt, als der mit bunten Bändern geschmückte
                                                                                                                          BOLLERWAGENUMZUG IN GINDERICH TEILGENOMMEN
 Traditionell wird der
                                                       Kranz gen Himmel gezogen werden sollte, prasselte
 Kranz auf den Dach-                                   ein Regenschauer herab. Leider eine Konstante über
 stuhl hochgezogen                                     die gesamte Bauzeit hinweg. „Der Winter war zwar                                                                den anderen Bewohnern mit dazu kommen.
                                                       frostfrei, aber dafür extrem nass“, erklärte Architekt                                                          Für den Wagenbau konnte wieder die Halle von
                                                       Joachim Eberl. „Trotzdem können wir Stand heute die                                                             Maria Bauer genutzt werden. Für die Smileys am Bol-
                                                       Fertigstellung und Übergabe des Neubaus für Ende                                                                lerwagen mussten erst einmal große runde Platten
                                                       August diesen Jahres zusagen.“ Der Erstbezug durch                                                              ausgesägt werden. Diese wurden dann geschliffen
                                                       die Bewohner soll dann unmittelbar im Anschluss er-                                                             und in mehreren Arbeitsgängen bemalt. Beim letzten
                                                       folgen.                                                                                                         Treffen wurden sie am Bollerwagen angebracht. Zum
                                                                                                                                                                       Schluss kam noch das „Handy“ dazu.
                                                       Eine kurze Regenpause nutzte Zimmermann Rainer
                                                       Schweers. Nach alter Sitte hielt er einen Richtspruch                                                           So konnten wir dann mit unseren Kostümen am Ro-
                                                       auf dem Dach des Rohbaus. Anschließend trank er                                                                 senmontag um 11:11 Uhr beim Festzelt in Ginderich
                                                       Schnaps aus einem Glas, bevor er es leer auf den Bo-                       Von links: Katja Köhnen,             starten. Und wir hatten Glück mit dem Wetter, es reg-
                                                       den warf – Scherben bringen bekanntlich Glück.                             Christian Hegering,                  nete nur kurz und leicht. Am vorherigen Tag waren
                                                                                                                                  Jörg Furthmann Thomas                viele Umzüge wegen Sturm ausgefallen.
                                                                                                                                  Hooymann, Julia Schmidberger-
                                                       Und glücklich können sich die 17 neuen Bewoh-                                                                   Und wie im Jahr zuvor haben wir erlebt, dass es richtig
                                                                                                                                  Visser, Nils Schwank
                                                       ner schätzen, die hier ein neues Zuhause finden. Die                                                            Spaß macht, Süßigkeiten zu verteilen. Während des
                                                                                                                                  (Pia Lohmann fehlt, erkrankt)
                                                       Wohneinheiten werden jeweils ungefähr 40 Quad-                                                                  Umzugs haben sich ein paar von uns schon überlegt,
                                                       ratmeter groß sein. Doch nicht nur in der Größe ent-                                                            wie wir uns nächstes Jahr verkleiden können. Aber da-
                                 Zimmermann            spricht der Neubau den zeitgemäßen Anforderungen         Bevor die Vorbereitungen für die Teilnahme an der      für haben wir ja noch ein paar Monate Zeit.
                                 Rainer Schweers bei   des Wohn- und Teilhabegesetzes. Auch was die Aus-        Karnevalsfeier starten konnten, musste eine Verklei-
                                 seinem Richtspruch    stattung angeht, werden – neben den gesetzlichen         dung überlegt werden. Das haben wir mit Pia Loh-       Nach dem Umzug haben wir im Festzelt mitgefeiert
                                                       Auflagen – Wünsche und Vorstellungen der Bewohner        mann und Jörg Furthmann gemeinsam gemacht und          und getanzt. Die Stimmung war super! Bei der Prä-
                                                       an modernen Wohnraum berücksichtigt.                     uns für Smileys entschieden. Aus vier verschiedenen    mierung des Wagens haben wir wieder den 3. Platz
                                                                                                                Smileykostümen konnte sich jeder aussuchen, wel-       erreicht. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit
                                                       Autorin: Judith Grütter                                  ches er haben möchte.                                  dem zweiten Platz – aber egal, Hauptsache mitma-
                                                                                                                                                                       chen und mitfeiern.
                                                                                                                Das Team „Bollerwagenbau“ war wieder Christian He-
                                                                                                                gering, Thomas Hooymann und Katja Köhnen. Dieses       Autorinnen/Autoren: Julia Schmidberger-Visser mit Christian Hegering, Thomas
                                                                                                                Jahr durfte dann zu jedem Treffen noch jemand von      Hooymann und Katja Köhnen

20      Wohnen                                                                                                                                                                                                                                Wohnen        21
LEBEN UND ARBEITEN                                                                                         SELBSTBESTIMMT BIS
      IN ZEITEN VON CORONA                                                                                       ZUM LEBENSENDE –
      WIE FÜR ALLE MENSCHEN HAT SICH AUCH DAS LEBEN IN
      DER WOHNFAMILIE WESEL VERÄNDERT
                                                                                                                 GEHT DAS ÜBERHAUPT?
                                                                                                                           JEDER VON UNS WÜNSCHT SICH, ÜBER SEIN EIGENES LEBEN BIS
                                                      Unser Leben findet nur noch in der Wohnfamilie We-                   ZUM SCHLUSS MÖGLICHST SELBST ZU BESTIMMEN. ABER GEHT
                                                      sel statt und doch haben wir viel Glück. Denn wir er-
                            Höchste Konzentration
                                                      halten Unterstützung durch Lebenshilfe-Kollegen.
                                                                                                                           DAS ÜBERHAUPT? WAS KANN ICH DAFÜR TUN?
                            bei der Arbeit auch au-
                                                      Nadine Klaßen von der Kita „Mittendrin“ kennt unsere
                            ßerhalb der Werkstatt
                                                      Bewohner aus ihrem Anerkennungsjahr und aus dem
                                                      AgiF-Bereich der WfbM Wesel. Seit November 2019            Viele Gedanken gehen einem durch        ich mir vorstellen oder auch nicht;
                                                      arbeitet sie auch monatlich ein paar Stunden am Wo-        den Kopf, wenn man hört, dass je-       wer, wie und wo soll mein Lebensen-
                                                      chenende bei uns und kennt deshalb auch die Abläu-         mand, den man gut kennt, plötzlich      de begleiten/begleitet werden; wie
                                                      fe in der Wohnfamilie. Auch Andre Brosius und Mari-        sehr krank geworden ist oder ei-        soll meine Beerdigung aussehen;
                                                      na Dubbelmann von der WfbM Wesel haben sich bei            nen Unfall hatte. Besonders betrof-     wem möchte ich meine Sachen ver-
                                                      uns gemeldet und ihre Bereitschaft erklärt, während        fen ist man dann, wenn der andere       erben, und vieles andere mehr wer-
                                                      der Schließungszeit der WfbM in der Wohnfamilie We-        nicht mehr sagen kann, was er ger-      den genau hinterlegt. Zum Ende der
                                                      sel auszuhelfen. Unser Bewohner Christian Hegering         ne möchte. Woher wissen aber Ärz-       Beratung erhält jeder Bewohner ein
                                                      hat Angst, sich im Zug mit dem Virus zu infizieren.        te, Angehörige und Betreuer, welche     umfangreiches Heft mit seinen Aus-
                                                      Deshalb fährt Andre Brosius ihn montags bis mitt-          Wünsche und Vorstellungen jemand        sagen.
                                                      wochs morgens zu seinem BIAP-Arbeitsplatz in Mehr-         für sein Leben oder den Notfall hat?
                                                      hoog und holt ihn nachmittags wieder ab.                   Darüber spricht man meistens vor-       Da sich ja durchaus auch Meinun-
                                                                                                                 her nicht. Erst recht nicht über das    gen oder Lebenssituationen ändern
                                                      Marina Dubbelmann und Nadine Klaßen wecken un-             eigene Lebensende und den Tod,          können, werden spätestens nach
                                                      sere Bewohner und bereiten das Frühstück für sie zu.       wenn man sich noch ganz fit fühlt.      einem Jahr oder auf Wunsch auch
                                                      Anschließend wird im Oktogon gearbeitet. Andre Bro-                                                schon früher gemeinsam alle Aussa-
                                                      sius sorgt für das nötige Material aus der WfbM We-        Zu diesem Thema hatte man sich in       gen überprüft. Bei Bedarf werden sie
                                                      sel. Das Mittagessen wird von der WfbM Wesel gelie-        der LHUN schon vor einiger Zeit viele   der neuen Situation angepasst. So-
                                                      fert. Nach der Pause wird entweder wieder gearbeitet       Gedanken gemacht. Eine Beratungs-       mit ist man sicher, dass die eigenen
                                                      oder es werden von dienstags bis freitags Bastelange-      stelle mit den Schwerpunkten Auf-       Vorlieben, Wünsche und Vorstellun-
                                                      bote und Spielrunden genutzt. Angelika Hansen vom          nahmemanagement in eine Wohn-           gen berücksichtigt werden können,
                                                      Freizeittreff Wesel bietet diese exklusiv für die Bewoh-   einrichtung der LHUN und Beratung       wenn man selbst nicht mehr spre-
                                                      ner der Wohnfamilie an, denn auch der Freizeittreff        zur „Gesundheitlichen Versorgungs-      chen kann. Das ist gut zu wissen und
                                                      ist geschlossen.                                           planung für die letzte Lebensphase      lässt entspannt und vertrauensvoll in
 Mit Spaß und Motivati-                                                                                          nach § 132g SGB V“ wurden einge-        die Zukunft schauen.
 on arbeitet es sich auch
                                                      Gegen Abend kehrt der „normale Tagesablauf“ wieder         richtet. Nach einer abgeschlossenen
 gut von zu Hause aus
                                                      ein. Am Wochenende fehlen natürlich die Freizeitbe-        Zusatzausbildung führt nun Doro-        Die Gespräche erfolgen individuell
                                                      schäftigungen wie Kino- und Cafébesuche und auch           thea Paul die Beratungsgespräche        zugeschnitten und in einer aufge-
                                                      die Besuche bei den Eltern. Zum Glück haben alle El-       mit den Bewohnern, ihren Angehö-        schlossenen Atmosphäre an einem
                                                      tern auch das Verständnis dafür, dass es für ihre Kin-     rigen, gesetzlichen Betreuern sowie     Ort der Wahl. Dazu kommt Doro-
                                                      der am sichersten ist, wenn sie in ihrem geschützten       den Betreuern aus den Wohnein-          thea Paul auf Wunsch in die jeweilige
                                                      Rahmen bleiben.                                            richtungen durch. Dabei geht es dar-    Wohneinrichtung oder lädt in ihr Be-
                                                                                                                 um, Vorlieben, wie zum Beispiel Lieb-   ratungsbüro in der Empeler Straße
                                                      Irgendwann wird auch diese Zeit wieder vorbei sein.        lingsessen- und -trinken, Lieblings-    122 in Rees ein.
                                                      Solange wir alle gesund bleiben und keiner sich mit        menschen, Lieblingsdüfte- und -mu-
                                                      dem Corona-Virus ansteckt, ist erst einmal ALLES           sik und vieles andere mehr, genau       Das Beratungsangebot gilt derzeit
                                                      GUT!                                                       aufzuschreiben. Wünsche, zum Bei-       nur für die Bewohner der Wohnein-
                                                                                                                 spiel, was ich noch erleben möchte,     richtungen der LHUN.
                                                      Autorin: Julia Schmidberger-Visser                         Vorstellungen, zum Beispiel, welche
                                                                                                                 medizinischen Behandlungen kann         Autorin: Dorothea Paul

22      Wohnen                                                                                                                                                                                   LHUN-Welt   23
Interview: Angelika Klepping

                                                                                                                                                                            TUNGEN VON MITARBEITERN?                Mitarbeiter, die im selben Haushalt
                                                                                                                                                                            STICHWORT EAP, ALSO INDIVIDU-

     „DIE LHUN TRAUT SICH
                                                                                                                                                                                                                    leben.
                                                                                                                                                                            ELLE MITARBEITERBERATUNG?

                                                                                                                                                                            Es kommt vor, dass Mitarbeiter          „Bei uns können so gut wie
                                                                                                                                                                                                                    alle privat-persönlichen
     HINZUSCHAUEN.“
                                                                                                                                                                            überstürzt, unvorbereitet und ohne
                                                                                                                                                                            die notwendigen Kompetenzen in
                                                                                                                                                                            eine Führungsposition gelangen.         und beruflichen Themen
                                                                                                                                                                                                                    besprochen werden.“
                                                                                                                                                                            Das kann schnell zu einem Gefühl
                                                                                                                                                                            der Überforderung führen und zu
                                                                                                                                                                            einer chronischen Belastung werden.
     ANGELIKA KLEPPING IST DIPLOM-SOZIALPÄDAGOGIN UND BEI DER GESELLSCHAFT FÜR BERA-
                                                                                                                                                                            Doch nicht nur berufliche Probleme      WAS STRESST DENN ARBEITNEH-
     TUNGS- UND GESUNDHEITSMANAGEMENT MBH (GEBEGE) ZUSTÄNDIG FÜR DIE PERSONALENT-                                                                                           können zu einer Belastung werden.       MERINNEN UND ARBEITNEHMER
     WICKLUNG, DIE EAP-BERATUNG UND DAS QUALITÄTSMANAGEMENT. IM INTERVIEW ERZÄHLT                                                                                           Auch private Sorgen können den          AM MEISTEN?
     SIE, WIE DAS BETRIEBLICHE GESUNDHEITSMANAGEMENT (BGM) DIE LHUN STÄRKT UND WAR-                                                                                         Mitarbeiter in seiner Arbeits- und
                                                                                                                                                                            Leistungsfähigkeit einschränken.        Da halten sich berufliche und private
     UM DIE ORGANISATION AUF EINEM GUTEN WEG IST.                                                                                                                           Hier setzt unser EAP – das Employee     Themen die Waage. Es können Prob-
                                                                                                                                                                            Assistance Program – an. Einfacher      leme im häuslichen Umfeld mit dem
                                                                                                                                                                            ausgedrückt bedeutet dies, dass wir     Partner, den Kindern, Krankheiten,
 Den Gesprächen werden bei der GeBeGe eigene                                                                                                                                allen Mitarbeitern und Führungskräf-    Todesfälle oder eine Suchterkran-
 Räume gegeben, in denen sich ganz auf die Be-                                                                                                                              ten der LHUN anonyme und streng         kung zur Belastung werden. Auf der
 dürfnisse der Klienten konzentriert werden kann.                                       UND DA GIBT ES BEI DER LHUN
                                                                                                                                   rungskräfte sollten die Kompetenz        vertrauliche Beratungsgespräche in      anderen Seite kann die Situation
                                                                                        VIEL ZU TUN?                               entwickeln, mit Unsicherheit umzu-       jeder (belastenden) Lebenssituation     am Arbeitsplatz zu Überforderung,
                                                                                        Sagen wir es besser so: Das Beson-         gehen. Das gelingt dann, wenn sie        anbieten, und das präventiv und         Ängsten oder Konflikten führen. Egal
                                                                                        dere an der LHUN ist, dass sie die         auf ihre Führungsrolle vorbereitet       akut.                                   aus welchem Grund es zu einer Be-
                                                                                        zwei wesentlichen Punkte erkannt           sind, wenn sie gestärkt und geför-                                               lastung kommt, sie kann immer eine
                                                                                        hat: nämlich, dass die Mitarbeiter         dert werden. Dann können sie Si-         WIE LÄUFT DENN SO EIN BERA-             Wechselwirkung nach sich ziehen,
                                                                                        das höchste Gut sind und dass das          cherheit ausstrahlen und ihr Team        TUNGSGESPRÄCH AB?                       die die Betroffenen sowohl beruf-
                                                                                        Betriebliche Gesundheitsmanage-            authentisch führen. Das hat die                                                  lich als auch privat einschränkt. Auf
                                                                                        ment ein komplexes Geschehen ist.          LHUN absolut verstanden und hat          Zunächst möchte ich noch mal            jeden Fall ist eine individuelle und
                                                                                        Das BGM ist hier nicht nur zu Ali-         sich regelmäßige Führungskräfte-         betonen, dass in unserer Beratung       ganzheitliche Betrachtung wichtig.
                                                                                        bizwecken eingeführt worden, son-          schulungen sowie die Neugründung         so gut wie alle privat-persönlichen
                                                                                        dern es wird nachhaltig gelebt. Der        eines Perspektivteams auf die Fahne      und beruflichen Themen besprochen       SIE HABEN GERADE DIE VER-
                                                                                        Mensch steht im Mittelpunkt, seine         geschrieben.                             werden können. Ich kann nur jeden       SCHIEDENEN FACHLEUTE DER
                                                                                        persönlichen Ressourcen werden ge-                                                  Mitarbeiter ermutigen, sich bei uns     GEBEGE ERWÄHNT. WER GE-
                                                                                        stärkt. Denn wenn Kompetenzen ge-          ALSO IST EINE GUTE FÜHRUNGS-             zu melden, wenn die Balance zwi-        HÖRT DENN ALLES ZU IHREM
                                                                                        fordert und gefördert werden, kann         KRAFT EHER EIN TEAMSPIELER               schen Anforderungen und Leistungs-
                                                                                                                                                                                                                    TEAM?
                                                                                        die LHUN leichter am Markt beste-          ALS EIN EINZELKÄMPFER?                   fähigkeit beeinträchtigt ist. Ganz
     FRAU KLEPPING, BEVOR WIR INS              Das Betriebliche Gesundheitsma-          hen.                                                                                wichtig in diesem Zusammenhang ist      Bei uns arbeiten zum Beispiel Dip-
     DETAIL GEHEN, BESCHREIBEN SIE             nagement steht heute vor vielen                                                     Absolut. Denn ein weiterer wichtiger     unsere Gewährung der Anonymität.        lom-Psychologen, Diplom-Sozialpäd-

                                                                                        „Hier wird Betriebliches
     DOCH KURZ, WIE DER KONTAKT                neuen Anforderungen. Digitalisie-                                                   Erfolgsfaktor für eine gesunde Or-       Wir unterliegen der Schweigepflicht     agogen, Supervisoren, Coaches, Ge-
     ZUR LHUN ZUSTANDE KAM.                    rung und Globalisierung sind in die-                                                ganisation ist eine gute Vernetzung      und geben keine Rückmeldung             sundheitswissenschaftler, Mediato-

     Schon seit 2013 arbeitet die GeBeGe
                                               sem Zusammenhang zwei große
                                               Schlagworte, die eine große Verän-
                                                                                        Gesundheitsmanagement                      von Führungskräften. Dazu gehören
                                                                                                                                   ein regelmäßiger Austausch, Infor-
                                                                                                                                                                            an den Arbeitgeber. Aber nun zur        ren, Suchtberater und andere Fach-
                                                                                                                                                                                                                    berater. Wir sind also mit unserem
                                                                                                                                                                            Praxis: Zunächst wird telefonisch ein
     – damals noch eine eigene Abteilung       derung der Arbeitswelt mit sich brin-    gelebt.“                                   mationsweitergabe und das Kennen         Termin für ein 1. Gespräch innerhalb    interdisziplinären Team recht breit
     des pro homine Klinikverbundes –          gen. Um diesen neuen Bedarfen                                                       anderer Arbeitsbereiche und Kom-         von fünf Werktagen vereinbart. In       aufgestellt.
     mit der LHUN zusammen. Anfangs            gerecht zu werden, haben wir den                                                    petenzen. Das erzeugt ein gutes Mit-     diesem Gespräch wird das Anliegen
     war es die Supervision in Kitas, die      Blickwinkel geändert und betrachten      WELCHE ROLLE SPIELEN DENN                  einander-Gefühl auf Führungsebene        geschildert und wir schauen gemein-     KURZ NOCH EINE FRAGE ZU
     später um die Externe Mitarbeiter-        nun die gesamte Organisation. Wir        FÜHRUNGSKRÄFTE?                            – und wird unmittelbar für alle erleb-   sam, welcher Berater am besten          IHREN ANGEBOTEN AN GESUND-
     beratung (EAP) ergänzt wurde. Seit        beraten beispielsweise unsere Kun-       Führungskräfte sind in jeder Orga-         bar. Ein gutes Kooperieren schafft       unterstützen kann. Denn bei uns gibt    HEITSKURSEN. WAS BIETEN SIE
     einiger Zeit begleiten wir die LHUN       den darin, wie sie ein attraktiver Ar-   nisation in ganz besonderem Maße           erfolgreiche Synergien. Eine Ge-         es ein multiprofessionelles Berater-    DA FÜR MITARBEITER DER LHUN
     intensiv beim Auf- und Ausbau des         beitgeber sein können; mit welchen       gefordert. Sie müssen in erster Linie      schäftsführung kann nur erfolgreich      team. Und die Beratung soll ja so       AN?
     Betrieblichen Gesundheitsmanage-          Maßnahmen sie Mitarbeiter stärken;       Veränderungsprozesse verstehen             arbeiten, wenn die Teams mitziehen       gezielt wie möglich sein. Insgesamt
     ments in all seinen Facetten.             warum Persönlichkeitsstärkung und        und mit ihren Teams die Verände-           und eigene Ideen entwickeln.             stehen jedem Klienten – so nennen       Momentan bieten wir im Rahmen
                                               Gesunderhaltung in den Fokus rü-         rungen gestalten. Hierbei ist es un-                                                wir die Ratsuchenden – bis zu sieben    der Betrieblichen Gesundheitsför-
     WIE KANN MAN SICH DIESE FA-               cken sollten und warum gerade Füh-       erlässlich, dass sie für sich eine klare   WELCHE ROLLE SPIELT DIE                  Beratungstermine pro Vertragsjahr       derung drei Kurse an. Das sind Core
     CETTEN VORSTELLEN?                        rungskräfte besonderer Unterstüt-        Haltung entwickeln und auch nach           BETRIEBLICHE FÜRSORGE HIN-               zu. Das Angebot gilt übrigens auch      Training, Business Yoga und Body
                                               zung bedürfen.                           außen dafür einstehen. Gute Füh-           SICHTLICH PSYCHISCHER BELAS-             für die Familienangehörigen der

24     LHUN-Welt                                                                                                                                                                                                                           LHUN-Welt        25
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