Halbjahresbericht 2016 - HELLERICH

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Schlagzeilen des 1. Halbjahres 2016

                   Januar
                                                   05.01.2016

                                      Dax startet so schlecht wie seit 25 Jahren nicht mehr
   11.01.2016

   Rohöl in Indien nun billiger als Mineralwasser
   19.01.2016
   Wachstum in China fällt auf niedrigsten Stand seit 1990

                           Februar
                                              Sorge um Deutsche Bank           09.02.2016

                                              Ein Übernahmeziel, das keins sein darf
13.02.2016

Das sind die bitteren Wahrheiten des Zins-Desasters
Die Sparzinsen liegen fast bei null. Bei Staatsanleihen muss man de facto
Gebühren zahlen.

                          März
                                      04.03.2016

                                      Goldpreis weiter im Höhenflug

                                                                                       April
             03.04.2016   Panama Papers
             Geheimgeschäfte von Hunderten Politikern
             und Prominenten in Steueroase enthüllt

                     Mai         15.05.2016

                                 Preis-Sturz löst eine heftige Pleite-
                  27.05.2016
                                 Welle in der Öl-Branche aus

    Obama warnt die Welt vor Trump
                                     25.06.2016                              Juni
                                     Stimmung nach dem Brexit
        „Was zur Hölle passiert jetzt?“
                                                                27.06.2016

                                       Dax steht weiter unter Brexit-Schock
Halbjahresbericht 2016 - HELLERICH
Inhalt

        Rückblick auf die Märkte

                   6
  Rückblick auf unsere Anlagestrategien

                   9
         Konjunkturentwicklung

                  20

  Journal- und Gastbeiträge

        Brasilianische Baustellen

                  30
           Niedrigzinsumfeld
Krisenbewältigung auf Kosten der Zukunft

                  33
    Der Inflations-Phönix in der Asche

                  37
         Interview – VTG AG
  Vom Staatsbetrieb zum Marktführer!

                  40

                    5
Halbjahresbericht 2016 - HELLERICH
Rückblick auf die Märkte
                 Ein beispielloser Jahres(fehl)start und das BREXIT-Referendum

                 Beinahe 20 Prozent Kursverlust waren                                                                           beleben. Doch auch der starke US-Dollar,
                 bereits in den ersten sechs Wochen zu                                                                          der im vergangenen Jahr beinahe die Pari-
                 verzeichnen und das, obwohl die Kurse                                                                          tät zum Euro erreicht hatte, trug seinen Teil
                 bereits seit April des Vorjahres am Fallen                                                                     zu den Gewinnrückgängen bei.
                 waren. Vom Jahreshoch 2015 bis Ende Fe-
                 bruar sank der deutsche Aktienindex DAX                                                                        Aber auch China sorgte wie schon im letz-
30 Prozent       somit um beinahe 30 Prozent. Dem Euro                                                                          ten Jahr in den ersten Monaten des lau-
Kursverlust in   Stoxx 50 erging es nicht besser. Die Euro-                                                                     fenden Jahres für Verunsicherung. Bereits
DAX und Euro     zone stand einmal mehr in der Ungunst                                                                          am ersten Handelstag des Jahres brach die
Stoxx 50 seit    der internationalen Anleger. Allerdings                                                                        chinesische Börse um sieben Prozent ein.
April 2015       wundert den Beobachter, dass die doch                                                                          Daneben wertete der chinesische Yuan in
                 relativ hoch bewerteten US-Börsen deut-                                                                        der ersten Januarhälfte weiter ab. Die Ver-
                 lich besser abschnitten, was sich auch im                                                                      öffentlichung von sehr schwachen Wirt-
                 MSCI World Index niederschlug. Wie so oft                                                                      schaftsdaten verunsicherte die Anleger
                 in der Vergangenheit verkauften die Angel-                                                                     weiter und die Angst vor einer China-Krise
                 sachsen zuerst Auslandstitel, als sie Risiken                                                                  erwachte erneut.
                 aufziehen sahen. Einer der Risikofaktoren
                 war dabei das sich immer weiter verlang-                                                                       Staatsanleihen als Gegengewicht konnten
                 samende Wachstum in den USA und die                                                                            in dieser Phase nicht für den nötigen Aus-
                 damit einhergehende Gewinnrezession.                                                                           gleich sorgen. So verharrten die Kurse trotz
                 Hieran hatte nicht zuletzt der fallende Öl-                                                                    der Flucht aus den Risikoanlagen lange Zeit
                 preis einen gewichtigen Anteil. So sind die                                                                    auf ihren Levels. Bei den Schwellenländer-
                 Gewinne eines großen Teils der Ölindustrie                                                                     und den Hochzinsanleihen kam es jedoch
                 Wertveränderung verschiedener Anlageklassen im ersten Halbjahr 2016 in EUR (Stichtag 30.06.2016)

                 25%                                                                                                                                                                                                 Quelle: Bloomberg
                        22,2%

                 20%

                 15%

                 10%               7,3%
                                                 4,6%                  4,1%
                  5%                                                                        3,2%
                                                                                                           1,9%
                                                                                                                          -0,3%                 -1,2%         -2,2%                  -6,2%          -7,8%             -9,9%                 -12,3%
                  0%

                 -5%

                 -10%
                                                                        Unternehmens-
                                                                   anleihen (iboxx Euro
                                                                            Corp Index)
                        Gold oz.
                        (in EUR)

                                     Rohstoffe
                                   (CRB-Index)

                                                 Schwellenländer
                                                      (MSCI EM)

                                                                                               Deutsche
                                                                                          Staatsanleihen
                                                                                                  (REXP)

                                                                                                             US-Aktien
                                                                                                           (S&P 500 TR)

                                                                                                                          Geldmarktverzinsung
                                                                                                                                 (Euribor 3M)

                                                                                                                                                Aktien Welt
                                                                                                                                                (MSCI Welt)

                                                                                                                                                               US-Dollar (EUR/USD)

                                                                                                                                                                                     Aktien Japan
                                                                                                                                                                                       (Topix TR)

                                                                                                                                                                                                    Aktien Europa
                                                                                                                                                                                                       (Stoxx 600)

                                                                                                                                                                                                                       Aktien Deutschland
                                                                                                                                                                                                                                    (DAX)

                                                                                                                                                                                                                                            Aktien Euroland
                                                                                                                                                                                                                                              (Eurostoxx 50)

                 -15%

                 komplett weggebrochen. Mehr als tausend                                                                        analog zu den Aktienmärkten zu größeren
                 Bohrlöcher in den USA mussten geschlos-                                                                        Korrekturen, die die Zinsspreads deutlich
                 sen werden. Vor diesem Hintergrund konn-                                                                       ansteigen ließen. Große Verluste mussten
                 te sich auch die Investitionstätigkeit nicht                                                                   hier insbesondere die Energie- und Berg-

                                                                                                                          6
Halbjahresbericht 2016 - HELLERICH
bautitel hinnehmen, die sich aufgrund der                                      als auch auf der Rentenseite. Insbesondere
fallenden Rohstoffpreise in einer immer                                        die zuvor stark abgestraften Branchen und
schwierigeren Situation befanden.                                              Länder konnten meist überproportional
                                                                               aufholen.
Gold und andere Edelmetalle waren in die-
ser unsicheren Marktphase aber wieder                                          Das näher rückende Referendum der Briten                                                                       Flucht in Sicher-
gefragt und konnten deutlich zulegen. Der                                      über den Ausstieg (BREXIT) aus der Euro-                                                                       heit drückte den
Ölpreis erreichte bereits Mitte Januar sei-                                    päischen Union verunsicherte die Märk-                                                                         Zins der 10-jähri-
nen bisherigen Tiefpunkt und konnte sich                                       te ab Mai jedoch wieder zunehmend. Die                                                                         gen Bundesanlei-
seither nahezu verdoppeln (Brent-Öl).                                          Flucht in Sicherheit gipfelte Mitte Juni in                                                                    hen ins Minus
                                                                               einem Rückgang der Rendite der zehnjäh-
Die bisherigen Jahrestiefststände wurden                                       rigen Bundesanleihen in negatives Terrain.
an verschiedenen Aktienmärkten zumeist                                         Auch der Goldpreis wurde weiter nach
Mitte Februar erreicht. Als im März klar                                       oben getragen und überschritt wieder die
wurde, dass die US-Notenbank zunächst                                          1.300-US-Dollar-Marke. Seit Jahreswechsel
keine weitere Zinserhöhung durchführen                                         hat der Goldpreis somit nahezu ein Viertel
und die EZB das Anleihekaufprogramm                                            an Wert zugelegt.
ausweiten sowie den Einlagenzins noch
deutlicher ins Negative führen wird, stabi-                                    Euro Stoxx 50 vor und nach dem Referendum
lisierten sich die Aktienmärkte wieder und                                     3100                    Entwicklung vor dem                            Entwicklung nach dem
konnten bis weit in den April hinein höhere                                    3050
                                                                                                               Referendum                             Referendum

Kurse verbuchen. Der deutsche Aktienin-                                        3000
dex DAX arbeitete sich dabei wieder bis
                                                                               2950
auf 2,5 Prozent an seine Jahresanfangskur-
                                                                               2900
se heran.
                                                                               2850

Einlagenzinssatz der EZB in Prozent                                            2800
(für Banken)
                                                                               2750
                                                                                                                                                              Quelle: Bloomberg
0,7%                                                                           2700
                                                                                      14/06

                                                                                              15/06

                                                                                                      16/06

                                                                                                              17/06

                                                                                                                      20/06

                                                                                                                              21/06

                                                                                                                                      22/06

                                                                                                                                              13/06

                                                                                                                                                      24/06

                                                                                                                                                              27/06

                                                                                                                                                                      28/06

                                                                                                                                                                              29/06

                                                                                                                                                                                      30/06

0,5%

0,3%

0,1%                                                                           Ein paar Tage vor der Abstimmung gewan-
-0,1%
                                                                               nen jedoch wieder die Marktoptimisten die
                                                                               Oberhand, sodass beispielsweise der DAX
-0,3%
                                            Quelle: Bloomberg                  vom 16. bis zum 23. Juni 850 Punkte bzw.
-0,5%                                                                          fast neun Prozent zulegen konnte. Das
                                                                               böse Erwachen folgte jedoch am Tag da-
    30/06/11

               30/06/12

                          30/06/13

                                     30/06/14

                                                     30/06/15

                                                                30/06/16

                                                                               nach, als klar wurde, dass die Briten entge-
                                                                               gen der Erwartungen mehrheitlich die Eu-
Die Entscheidungen der Notenbanken                                             rozone verlassen wollen. Quer über die
führten einerseits wieder zu steigenden                                        europäischen Aktienmärkte brachen die
Anleihekursen, andererseits beendete der                                       Kurse im Tagesverlauf um zehn oder mehr
US-Dollar seine Aufwärtsbewegung ge-                                           Prozent ein. Am stärksten litten jedoch die
genüber dem Euro, der von Anfang März                                          bereits seit Langem gebeutelten Bankakti-
bis Mitte Mai nahezu sieben Prozent zule-                                      en. Verluste von über 30 Prozent waren da-
gen konnte. Davon profitierten auch die                                        bei insbesondere bei bilanz- und ertrags-
Schwellenländer – sowohl auf der Aktien-                                       schwachen Banken – nicht nur in

                                                                           7
Großbritannien – zu verzeichnen.                  Britisches Pfund (GBP) im Vergleich zu
                                                  wichtigen Handelswährungen (indiziert)
Doch fast allen europäischen Indizes gelang
                                                  1,02
es, in den wenigen Tagen bis Monatsende           1,00
                                                  0,98
bereits die Hälfte der Verluste wieder auf-       0,96
zuholen. Die britische Börse (gemessen am         0,94
                                                  0,92
FTSE 100 Index) konnte in Landeswährung           0,90
                                                  0,88
nicht nur die Verluste komplett ausglei-          0,86
                                                  0,84
chen, sondern sogar noch ein Plus erzielen.       0,82
                                                  0,80
                                                  0,78
                                                                                                                      Quelle: Bloomberg
                                                  0,76
                                                  0,74
Für Fremdwährungsanleger sieht die Lage

                                                         01/13

                                                                 01/27

                                                                         02/10

                                                                                 02/24

                                                                                         03/09

                                                                                                  03/23

                                                                                                          04/06

                                                                                                                   04/20

                                                                                                                           05/04

                                                                                                                                    05/18

                                                                                                                                            06/01

                                                                                                                                                    06/15

                                                                                                                                                            06/29
jedoch ganz anders aus, denn das britische                                       USD             EUR              CHF              JPY
Pfund hat nach dem Referendum fast zehn
Prozent gegenüber dem Euro und zwölf
Prozent gegenüber dem US-Dollar verlo-            tenden Staatsanleihen, wobei die Zinsen
ren. Nutznießer dieser Unsicherheitsphase         vielerorts auf neue Tiefstwerte sanken.
waren dagegen Edelmetalle und die als si-         Unsere Portfolios konnten sich trotz dieser
cher geltenden Währungen wie Schweizer            sehr turbulenten Phasen im ersten Halbjahr
Franken, US-Dollar und japanischer Yen.           relativ gut behaupten. Mehr Informationen
Entsprechend profitierten an den Renten-          dazu finden Sie in den folgenden Abschnit-
märkten die auf diese Währungen lau-              ten. 

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Rückblick auf unsere Anlagestrategien
Die Einordnung der Vermögensverwaltungsstrategien erfolgt auf der Basis der
Risikotragfähigkeit: Ausgewogen (bis zu 60 Prozent Aktien) und dynamisch (bis
zu 100 Prozent Aktien). Ein Großteil der bestehenden Mandate wird mit einer
ausgewogenen Strategie verwaltet, die im nachfolgenden Bericht beschrieben
wird.

A. Vermögensverwaltung Ausgewogen / Einzeltitel

Im ersten Halbjahr 2016 konnte in den               Aufzughersteller Kone Oyi, der Konsum-            Trotz Markt-
ausgewogenen Mandaten ein positives Er-             güterkonzern Reckitt Benckiser oder das           schwäche posi-
gebnis erzielt werden. Damit hat sich die           französische Mineralölunternehmen Total.          tive Ergebnisse
Strategie in dieser von starken Schwankun-          Auch einige US-Titel wie beispielsweise
gen geprägten Marktphase gut behauptet.             UnitedHealth zeigten eine gute Wertent-
Die Gewichtung der einzelnen Anlageklas-            wicklung. UnitedHealth ist der dominan-
sen im Berichtszeitraum stellt sich beispiel-       te Player in der US-Krankenversicherung.
haft wie folgt dar: 41 Prozent Einzelaktien,        Über ein gutes Kostenmanagement soll die
sechs Prozent Aktienfonds, zehn Prozent             Basis für zweistellige Gewinnwachstumsra-
Einzelanleihen, fünf Prozent Mischfonds. In         ten gelegt werden. Im Anleihebereich leg-
der Summe ergeben sich eine Aktienquote             te die Nachranganleihe der IKB nach einer
von etwa 50 Prozent und ein Fremdwäh-               Schwächephase erneut zu, während eine
rungsanteil von rund 33 Prozent.                    US-Dollar-Anleihe von T-Mobile USA mit ei-
                                                    nem leichten Verlust verkauft wurde.
Ergebnisanalyse
                                                    Aktuelle Positionierung
Nur wenige Positionen des ausgewogenen
Mandats verzeichneten im ersten Halb-               Im Anleihebereich halten wir an den beste-
jahr eine negative Entwicklung, obwohl              henden Positionen fest. In Ergänzung zur
die meisten Aktienindizes deutlich im Mi-           möglichst sicheren Anlage wird weiterhin
nus abschlossen. Zu den Einzelwerten mit            ein Anteil in Liquidität gehalten. Die aktuelle
dem höchsten Wertrückgang zählte die                Aktienquote entspricht mit rund 50 Prozent
Münchener Rückversicherung. Das aktu-               einer neutralen Positionierung. Die Ausrich-
elle Niedrigzinsumfeld führt vor allem im           tung liegt auf tendenziell defensiven Wer-
Bereich der Lebensversicherung (ERGO)               ten, denen wir in der aktuellen Gesamtlage
zu sinkenden Margen. Dieser Bereich wird            am meisten Stabilität zurechnen. Die Emer-
derzeit umstrukturiert und das Unterneh-            ging Markets werden mit dem Prince Street
men ist im Vergleich zu anderen gut kapi-           Emerging Markets Flexible EUR gut abge-
talisiert. Zu den europäischen Werten, die          bildet und die Position stellt eine gute Di-
im ersten Halbjahr sogar zulegen konn-              versifikation zum krisengebeutelten Europa
ten, zählten beispielsweise der finnische           dar. 

                                                9
B. Rückblick Fonds-Vermögensverwaltung

                Ein Jahr, in dem deutsche Aktien bereits in        least konnte der im letzten Jahr schwächer
                den ersten Wochen 20 Prozent Verlust zu            gelaufene Prince Street Emerging Markets
                erleiden hatten, war bisher glücklicherwei-        Flexible EUR auch wieder einen Zuwachs
                se sehr selten, um nicht zu sagen beispiel-        von knapp zwei Prozent erzielen.
                los. Dieser Fehlstart wurde durch die Angst
                der Marktteilnehmer vor einer Wachs-               Zu den Investments mit negativem Beitrag
                tumsverlangsamung in den USA und einer             gehören an erster Stelle Aktienfonds wie
                neuen China-Krise verursacht. Die Angst            der Indexfonds iShares DAX UCITS ETF, der
                erwies sich aber in beiden Fällen als unbe-        die Entwicklung des deutschen Aktienin-
                gründet. Zwischenzeitlich konnten sich die         dex DAX widerspiegelt. Dies bedeutet ein
                Aktienmärkte wieder deutlich erholen. Das          Minus von 9,7 Prozent. Die Position soll uns
                britische Referendum trug jedoch abermals          bei einer einsetzenden Aufwärtsbewegung
                zu einer abrupten und heftigen Abwärts-            an der dynamischen Entwicklung des DAX
                bewegung bei Aktien und einer Flucht in            teilhaben lassen. Mit unserer Europa-Posi-
                sichere Staatsanleihen und Gold bei.               tion Metzler European Growth liegen wir
                                                                   seit Jahreswechsel über sieben Prozent im
                Dank der Zusammensetzung unserer Port-             Verlust, was in etwa der Marktentwicklung
                folios konnten wir die hochvolatile Phase          entspricht. Daneben mussten unsere Misch-
                mit einer deutlich geringeren Schwan-              fonds-Positionen und die Wandelanleihe-
                kungsbreite durchstehen. Während der               fonds Abschläge verzeichnen.
                Euro Stoxx 50 und der DAX Index zwi-
                schenzeitlich nahezu 20 Prozent einbüßten,         Aktuelle Positionierung
Aktienquoten    machten wir mit unseren ausgewogenen               Die Kursrückschläge nach dem Referen-
wurden ausge-   Strategien die Bewegung nach unten nur             dum der Briten haben wir zum Ausbau
baut            zu einem Drittel mit. Zum Berichtszeitpunkt        unserer Aktienquoten genutzt. Nach dem
                können die Portfolios beinahe wieder eine          Kauf des Indexfonds iShares EURO STOXX
                positive Performance ausweisen.                    50 ETF sind wir nun in der Strategie Aus-
                                                                   gewogen zu 58,5 Prozent in Aktien (inkl.
                Positionen und Performancebeiträge                 der halben Mischfonds-Positionen und der
                Den positivsten Beitrag lieferten im ersten        anteiligen Wandelanleihefonds-Positio-
                Halbjahr unsere Rentenfonds. So konnten            nen), zu etwa 26 Prozent in Rentenfonds
                der StarCap Argos über sechs Prozent und           und zu acht Prozent in Immobilienfonds in-
                der CGS Global Evolution Frontier Markets          vestiert. Die Kassenposition liegt bei rund
                sechs Prozent an Wert gewinnen. Der Blue           fünf Prozent und bietet die Möglichkeit,
                Bay Investmentgrade Bond Fund erzielte             interessante Investments zu tätigen.
                eine Rendite von knapp vier Prozent. Zwi-
                schenzeitlich haben wir diesen Fonds ver-          In der Strategie Ertragsorientiert sind
                kauft und die Gewinne mitgenommen.                 wir aktuell zu 35 Prozent in Aktien (inkl.
                Hervorzuheben ist der HELLERICH WM                 der halben Mischfonds-Positionen und der
                Sachwertaktien, der mit einem Plus von             anteiligen      Wandelanleihefonds-Positio-
                über vier Prozent den Weltaktienindex              nen), zu etwa 29 Prozent in Rentenfonds
                deutlich schlagen konnte. Unser Zukauf             und zu 15 Prozent in Immobilienfonds in-
                im WERTGRUND WohnSelect D trug mit                 vestiert. Mit der Kassenposition von elf Pro-
                einer ordentlichen Performance von zwei            zent haben wir Manövriermasse für neue
                Prozent zum Ergebnis bei. Und last but not         Investments.

                                                              10
In der Strategie Dynamisch haben wir die           ten für Europa auch sein mag, so hat es
Kurseinbrüche nach dem Referendum der              doch eine gute Gelegenheit zur Erhöhung
Briten ebenfalls zum Ausbau unserer Akti-          der Aktienquoten geboten. Wir hielten be-
enquoten genutzt. Nach der Aufstockung             reits seit Längerem höhere Kassenquoten                 BREXIT-Votum er-
des Indexfonds iShares EURO STOXX 50               für einen günstigen Einstiegszeitpunkt be-              möglichte günsti-
ETF sind wir zu 72 Prozent in Aktien (inkl.        reit (siehe Jahresbericht 2015/16). Gemäß               ge Kaufkurse
der halben Mischfonds-Positionen und der           dem Motto „Nichts wird so heiß gegessen,
anteiligen Wandelanleihefonds-Positionen)          wie es gekocht wird“ glauben wir, dass
und zu etwa zwölf Prozent in Rentenfonds           sich die Märkte bald wieder normalisie-
investiert. Mit der Kassenposition von sie-        ren werden. Investoren werden erkennen,
ben Prozent können wir weitere interessan-         dass hochwertige Aktieninvestments aus
te Investments umsetzen.                           Bewertungssicht relativ günstig sind und
                                                   Performancepotenzial mit sich bringen. Für
Ausblick                                           den weiteren Jahresverlauf sind wir daher
So unerfreulich das Referendum der Bri-            zuversichtlich.

Transaktionen:                                                               Quelle: eigene Aufstellung

24.03.2016   Ankauf                           WERTGRUND WohnSelect D
25.04.2016   Verkauf                          ACATIS-GANE VALUE EVENT F. UI B (teilweise)
26.04.2016   Verkauf                          BlueBay Fds-Inv.Grade Bond Fd R-EUR
24.06.2016   Verkauf/Tausch wg. Währung       AXA US Short Duration High Yield USD
24.06.2016   Ankauf/Tausch wg. Währung        AXA US Short Duration High Yield EUR (H)
29.06.2016   Ankauf/Aufstockung               iShares EuroStoxx 50 ETF

Fondsvorstellung: Fidecum SICAV Contrarian Value Euroland
Ein Paradebeispiel für aktives Fondsmanagement

Der Fidecum SICAV Contrarian Value Eu-             la Nestlé zu finden. Vielmehr wecken Akti-
roland ist ein Paradebeispiel für aktives          en das Interesse des Managers, die in letzter
Fondsmanagement. Während viele Invest-             Zeit unter die Räder gekommen sind bzw.
mentfonds nicht nennenswert von ih-                am Markt aktuell wenig Beachtung finden                 Im Fokus stehen
rem Vergleichsindex abweichen, drückt              (= contrarian). Beispiele sind Renault, ENI             Aktien, die in
Hans-Peter Schupp dem Fonds seinen                 oder Klöckner & Co. Für Anleger mit Fokus               letzter Zeit unter
Stempel auf – und das seit vielen Jahren           auf qualitativ hochwertigen Unternehmen                 die Räder gekom-
sehr erfolgreich. Es gibt jedoch Besonder-         kommen solche Werte nicht infrage. Für                  men sind
heiten, die Investoren beachten müssen.            Schupp stellen sie eine aussichtsreiche Ge-
                                                   legenheit dar.
Schupps Investmentphilosophie erscheint
zunächst recht einfach. Der Manager sucht          In der Praxis führt dieses Vorgehen dazu,
nach Unternehmen, die mit einem hohen              dass der Fonds in Zeiten steigender Börsen
Abschlag zu dem von ihm errechneten fai-           (z. B. erstes Quartal 2015) meist deutlich
ren Wert an den Börsen gehandelt werden.           vor seiner Vergleichsgruppe und dem Index
Im Fonds sind deshalb nicht die hoch be-           liegt (Grafik nächste Seite).
werteten Top-Performer der letzten Jahre à

                                              11
Aufschwungphase – Entwicklung Q1 2015                                      Wertentwicklung seit Auflage
                    24%   Time Period: 01.01.2015 to 31.03.2015                                90%    Time Period: 15.07.2008 to 30.06.2016
                          Currency: Euro / Source Data: Total Return                           80%    Currency: Euro / Source Data: Total Return
                    20%                                                                        70%
                                                                                               60%
                    16%                                                                        50%
                                                                                               40%
                    12%                                                                        30%
                                                                                               20%
                     8%                                                                        10%
                                                                                                0%
                     4%                                                                       -10%
                                                                                              -20%
                     0%                                                                       -30%
                                                            Source: Morningstar Direct        -40%                                      Source: Morningstar Direct
                    -4%                                                                       -50%
                                    01.2015             02.2015              03.2015                 2008   2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 16

                     Fidecum SICAV Contrarian Val Euroland C / 21,7%                            Fidecum SICAV Contrarian Val Euroland C / 51,1%
                     EURO STOXX NR EUR / 18,5%                                                  EURO STOXX NR EUR / 26,0%
                     EAA OE Eurozone Flex-Cap Equity / 17,9%                                    EAA OE Eurozone Flex-Cap Equity / 32,3%

                   In diesen Börsenphasen legen die zuvor                                     sich auf 30 bis 40 Titel und gewichtet einzel-
                   stark gefallenen Unternehmen in der Re-                                    ne schon mal mit bis zu zehn Prozent. Das
                   gel deutlicher zu als etablierte Qualitätsti-                              Portfolio wird nach dem Bottom-up-Ansatz
Lange Haltedauer   tel. Herrscht dagegen Unsicherheit an den                                  zusammengestellt, d. h. Schupp muss vom
der Investments    Märkten, wie es in den ersten sechs Wo-                                    jeweiligen Unternehmen überzeugt sein.
                   chen dieses Jahres der Fall war, muss der                                  Eine Verteilung der Fondsgelder aufgrund
                   Fonds größere Verluste als die Konkurrenz                                  volkswirtschaftlicher Überlegungen (top
                   hinnehmen (nachfolgende Grafik).                                           down) gibt es nicht. Die Aktienpositionen
                                                                                              werden stets in mehreren Schritten suk-
                   Abschwungphase – Entwicklung seit 01.01.2016                               zessive aufgebaut, um das Timing-Problem
                     4%   Time Period: 01.01.2016 to 11.02.2016
                                                                                              beim Einstieg zu reduzieren. Die Haltedau-
                     0%
                          Currency: Euro / Source Data: Total Return                          er der Investments ist mit mehreren Jahren
                    -4%
                                                                                              im Konkurrenzvergleich recht lang, was
                    -8%
                                                                                              den Portfolioumschlag und die Transakti-
                   -12%
                                                                                              onskosten niedrig hält.
                   -16%

                   -20%                                                                       Wir haben den Fidecum SICAV Contrarian
                   -24%
                                                            Source: Morningstar Direct        Value Euroland im September 2015 auf un-
                          07/01/16 14/01/16 21/01/16 28/0116 04/0216 11/0216                  sere Fondsempfehlungsliste gesetzt, da wir
                                                                                              die langjährige Erfahrung des Managers
Langjährige          Fidecum SICAV Contrarian Val Euroland C / 22,0%
                     EURO STOXX NR EUR / 17,3%                                                und den klar strukturierten Investment-
Erfahrung des        EAA OE Eurozone Flex-Cap Equity / 15,8%                                  prozess sehr schätzen. Schupp hat nach
Managers als
                                                                                              vielen Jahren als Fondsmanager bei Julius
großes Plus
                                                                                              Bär und Mainfirst im Jahr 2008 den Schritt
                   Dann greifen die Marktteilnehmer auf die                                   in die Selbstständigkeit gewagt und kann
                   defensiven Investments zurück und der                                      sich seither mit seiner Investmentboutique
                   Fonds gerät ins Hintertreffen. Langfristig                                 Fidecum voll auf seine Stärken konzentrie-
                   zahlt sich Schupps Strategie – wie im fol-                                 ren. Wir können uns eine Aufnahme des
                   genden Chart zu sehen ist – jedoch aus.                                    Fonds in die Strategien der Fondsvermö-
                                                                                              gensverwaltung als Beimischung zu qua-
                   Der Fondsmanager investiert in Unterneh-                                   litativ hochwertigen Unternehmen gut
                   men der Eurozone. Dabei konzentriert er                                    vorstellen.

                                                                                         12
C. Investmentfonds – Rückblick

HELLERICH Global Flexibel

Der HELLERICH Global Flexibel wies im ersten Halbjahr 2016 mit -0,2 Prozent (An-
teilsklasse B) eine nahezu unveränderte Wertentwicklung auf. Angesichts eines
turbulenten Halbjahres, in dem die meisten Aktienmärkte Verluste erlitten und
sichere Staatsanleihen negativ rentierten, war es ein zufriedenstellendes Ergeb-
nis. Nicht viele Multi-Asset-Fonds konnten diesen Zeitraum positiv abschließen,
was aus der Morningstar-Vergleichsgruppe für ausgewogene Mischfonds (Misch-
fonds EUR ausgewogen - Global) abzulesen ist. Diese büßten im Durchschnitt 1,1
Prozent ein.

Ergebnisanalyse                                                                                       treiber, kräftig zu. Zu den Verlustpositionen
Trotz der Abwärtsbewegung am Aktien-                                                                  gehörte dagegen eine in Pfund notierende
markt konnten viele der Aktienpositionen                                                              britische Staatsanleihe. Insgesamt werden
positive Performancebeiträge liefern. Dabei                                                           aktive Anleihepositionen in Höhe von rund
stach der HELLERICH WM Sachwertaktien                                                                 24 Prozent gehalten.
mit einer Wertentwicklung von 4,7 Prozent
besonders hervor. Auch das Investment im                                                              Fremdwährungen entwickelten sich mit                                                           Der Fonds liegt
brasilianischen Aktienmarkt mittels eines                                                             wenigen Ausnahmen recht stabil. Das bri-                                                       über der Peer-
Indexfonds zahlte sich aus. Zu den Positi-                                                            tische Pfund geriet bereits vor dem Refe-                                                      group
onen mit negativem Beitrag zählten der zu                                                             rendum unter Druck und verbilligte sich
Beginn des Jahres veräußerte OP MEDICAL                                                               nach der Entscheidung weiter. Der japa-
BioHealth Trends sowie die Anfang des Jah-                                                            nische Yen stieg hingegen deutlich an. In
res unter Druck geratene ING Group.                                                                   beiden Währungen war der Fonds über
                                                                                                      Einzelwerte und indirekt über Fonds inves-
Im Anleihebereich konnten ebenfalls deut-                                                             tiert. Aufgrund der breiten Diversifikation
liche Zuwächse verzeichnet werden. Neben                                                              glichen sich diese Einflussfaktoren aus.
der russischen Gaz Capital legte auch die
6,87% US-Dollar-Anleihe von DP World,                                                                 Im ersten Halbjahr wurden die Aktienmarkt-
einem der weltweit führenden Hafenbe-                                                                 schwankungen zwischenzeitlich mit Index-
HELLERICH Global Flexibel B
Wertentwicklung in % per 30.06.2016 (gemäß BVI-Methode - nach Kosten, ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags / von Erwerbskosten,
inkl. Wiederanlage von Ausschüttungen)

150 %

140 %

130 %

120 %

110 %

100 %
                                                                                                                              HELLERICH Global Flexibel B
 90 %
        31/07/08

                   31/01/09

                              31/07/09

                                         31/01/10

                                                    31/07/10

                                                                                     31/01/12

                                                                                                 31/07/12

                                                                                                            31/01/13

                                                                                                                       31/07/13

                                                                                                                                   31/01/14

                                                                                                                                              31/07/14

                                                                                                                                                         31/01/15

                                                                                                                                                                    31/07/15

                                                                                                                                                                               31/01/16

                                                                                                                                                                                          31/07/16
                                                               31/01/11

                                                                          31/07/11

Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Es können für den
Anleger Depotkosten entstehen, welche die Wertentwicklung mindern. Datenquelle für Fondspreise ist die Union Investment Financial Service
S.A. und Bloomberg. Alle Kennzahlen basieren auf Euro-Performancedaten.

                                                                                                13
Absicherungen   futures auf den Euro Stoxx 50 abgesichert.                         tung in das zweite Halbjahr, bleiben aber
schützten das   Auch der US-Dollar wurde im Rahmen des                             aufgrund der hohen Schwankungen wei-
Vermögen        Overlaymanagements mit Devisentermin-                              terhin vorsichtig. Zu den Basisinvestments
                geschäften teilweise neutralisiert.                                gehören des Weiteren ein wertstabiler
                                                                                   Immobilienfonds, höher rentierende Un-
                Aktuelle Positionierung                                            ternehmensanleihen sowie auch deutsche
                Die Aktienquote lag per Stichtag bei brutto                        Staatsanleihen, die als Kasse-Ersatz dienen.
                56,5 Prozent und unter Berücksichtigung                            Der Liquiditätsanteil des Fonds betrug 15
                der Absicherung bei netto 51,9 Prozent.                            Prozent.
                Damit gehen wir mit neutraler Gewich-

                HELLERICH Global Flexibel B – Wertentwicklung in 12-Monats-Zeiträumen
                Intervall per 30.06.2016                                                                                                    Wert
                Am Tag der Anlage (bis einschließlich 31.01.2014) bei Zahlung eines                                                         -5,2%
                Agios (bis zu 5,00%) / Kaufspesen (ca. 0,20%) ggf. bis zu
                Am Tag der Anlage (ab 01.02.2014) bei Zahlung von Bankspesen
                „negative Wertentwicklung“ in Höhe der Bankspesen

                01.08.2008 - 30.06.2009 Rumpfjahr (Fondsauflage)                                                                            4,4%
                30.06.2009 - 30.06.2010                                                                                                     6,8%
                30.06.2010 - 30.06.2011                                                                                                     5,6%
                30.06.2011 - 30.06.2012                                                                                                     -5,1%
                30.06.2012 - 30.06.2013                                                                                                     6,9%
                30.06.2013 - 30.06.2014                                                                                                     9,2%
                30.06.2014 - 30.06.2015                                                                                                     7,1%
                30.06.2015 - 30.06.2016                                                                                                     -1,5%
                Wertentwicklung in Kalenderjahren
                seit            2016        2015       2014           2013          2012           2011         2010         2009           *2008
                Aufl.
                 37,7%          -0,2%       4,0%       5,5%           8,1%          8,2%         -7,4%          5,7%        11,5%           -1,4%
                * Auflagedatum von HELLERICH Global Flexibel B:                             Volatilität (Schwankungsbreite)                 4,2%
                01.08.2008.
                                                                                                               Maximaler Verlust          -11,3%
                Kunden der DR. HELLERICH & CO GmbH zahlen keinen Ausgabeaufschlag. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder
                Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Diese ist nicht prognostizierbar. Es können
                für die Anleger Depotkosten entstehen, welche die Wertentwicklung mindern. Datenquelle für Fondspreise ist die Union
                Investment Financial Service S.A. und Bloomberg. Alle Kennzahlen basieren auf Euro-Performancedaten.

                HELLERICH Global Flexibel B – Wertentwicklung in % per 30.06.2016
                (gemäß BVI-Methode - nach Kosten, ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags / von Erwerbskosten, inkl. Wiederanlage
                von Ausschüttungen)
                 Jahr     Jan      Feb      Mär      Apr      Mai       Jun         Jul      Aug      Sep        Okt      Nov       Dez      YTD
                 *2008                                                                       0,04%    -0,06%     -1,88%   0,04%     0,47%    -1,40%

                  2009    0,35%    -0,94%   -0,09%   3,36%    2,45%    0,68%       1,96%     0,76%    1,38%      -0,50%   0,89%     0,71%   11,50%

                  2010   -0,84%    0,19%    1,86%    0,75%   -0,54%    0,02%       -0,12%    0,68%    0,87%      0,87%    -0,19%    2,03%    5,69%

                  2011    0,32%    0,66%    -0,10%   1,72%   -0,39%    -0,83%      -0,10%    -6,53%   -2,61%     2,53%    -2,28%    0,23%    -7,42%

                  2012    2,37%    2,00%    0,33%    0,58%   -1,13%    -0,27%      2,45%     0,33%    0,61%      -0,50%   0,58%     0,59%    8,15%

                  2013    1,39%    0,70%    1,29%    0,66%    0,96%    -2,24%      1,83%     -0,08%   1,45%      1,03%    0,65%     0,23%    8,10%

                  2014    0,52%    1,51%    -0,19%   0,26%    1,29%    0,33%       0,02%     -0,21%   -0,07%     0,15%    1,20%     0,59%    5,53%

                  2015    3,04%    1,40%    1,54%    0,44%    0,58%    -1,76%      0,99%     -2,99%   -1,90%     2,90%    1,30%    -1,43%    3,98%

                  2016   -3,07%    0,43%     1,4%    1,44%    0,93%    -1,25%                                                                -0,21%

                *Auflagetag: 01.08.2008
                Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwick-
                lung. Es können für den Anleger Depotkosten entstehen, welche die Wertentwicklung mindern. Datenquelle für Fondsprei-
                se ist die Union Investment Financial Service S.A. und Bloomberg. Alle Kennzahlen basieren auf Euro-Performancedaten.

                                                                              14
HELLERICH WM Sachwertaktien

Der HELLERICH WM Sachwertaktien erzielte im ersten Halbjahr 2016 einen Wert-
zuwachs von 4,72 Prozent (Anteilsklasse B). Dies ist im aktuellen Umfeld ein sehr
erfreuliches Ergebnis, da die meisten globalen Aktienindizes in diesem Zeitraum
Verluste aufwiesen. Mit einer vergleichsweise stabilen Wertentwicklung über die
vergangenen sechs Monate zeigte sich der Fonds robust, besonders in den Ab-
schwungphasen zu Beginn und zum Ende des Halbjahres.

Mit dem schlechtesten Jahresstart seit mehr                                                      Während das britische Pfund aufgrund des
als zwanzig Jahren zeigten sich die Aktien-                                                      Votums mit einem Minus von rund zwölf
märkte in einer krisenartigen Verfassung.                                                        Prozent deutliche Verluste aufwies, konnte
Mehrere Auslöser führten zu Beginn des                                                           der japanische Yen zweistellig zulegen. Der
Jahres zu dramatischen Kurseinbrüchen.                                                           US-Dollar notierte gegenüber dem Euro
Hintergründe waren vor allem Konjunk-                                                            rund zwei Prozent niedriger.
tursorgen um China und ein schwacher
Ölpreis. Die Flucht in Goldinvestments be-                                                       Die positive Wertentwicklung des HELLE-                                          Trotz Markt-
stätigte die vorherrschende Nervosität. Bis                                                      RICH WM Sachwertaktien war durch gleich                                          schwäche 4,7
Mitte April konnten sich die Aktienmärkte                                                        mehrere Faktoren bedingt. Einen wesentli-                                        Prozent Wertzu-
mit überraschender Geschwindigkeit er-                                                           chen Beitrag leistete in diesem Halbjahr die                                     wachs
holen, wobei das Halbjahr mit dem Votum                                                          Branchenausrichtung. Gerade in den Berei-
für einen Austritt Großbritanniens aus der                                                       chen Nahrungsmittel, Telekommunikation
EU mit weiteren Kursrückschlägen schloss.                                                        oder Versorgung zeigten sich die Aktien
Die europäischen Aktienmärkte beendeten                                                          zum Teil deutlich stabiler als die Index-
somit das erste Halbjahr mit einem Verlust                                                       schwergewichte. Auch die globale Diversi-
von rund acht Prozent. Die USA konnten                                                           fikation trug maßgeblich zu dem weniger
sich dem weitestgehend entziehen, sodass                                                         volatilen und zugleich höheren Gesamter-
der S&P 500 nahezu unverändert blieb.                                                            gebnis des Fonds bei. Auf Einzeltitelebene
Positiv entwickelte sich vor allem der ka-                                                       sind insbesondere die japanischen Meiji
nadische Aktienindex aufgrund der darin                                                          Holdings positiv hervorzuheben, ebenso
enthaltenen Goldminenaktien. Überra-                                                             wie das kanadische Telekommunikations-
schungen bot auch die Währungsseite.                                                             unternehmen Manitoba Telecom, das ein
HELLERICH WM Sachwertaktien B
Wertentwicklung in % per 30.06.2016 (gemäß BVI-Methode - nach Kosten, ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags / von Erwerbskosten,
inkl. Wiederanlage von Ausschüttungen)

250 %

230 %

210 %

190 %

170 %

150 %

130 %

110 %                                                                                                      HELLERICH WM Sachwertaktien B
  90 %
                                                     01/04/11

                                                                01/10/11
         31/03/09

                    01/10/09

                               01/04/10

                                          01/10/10

                                                                           01/04/12

                                                                                      01/10/12

                                                                                                    01/04/13

                                                                                                                01/10/13

                                                                                                                           01/04/14

                                                                                                                                      01/10/14

                                                                                                                                                 01/04/15

                                                                                                                                                            01/10/15

                                                                                                                                                                       01/04/16

Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Es können für den
Anleger Depotkosten entstehen, welche die Wertentwicklung mindern. Datenquelle für Fondspreise ist die Hauck & Aufhäuser Investment
Gesellschaft S.A. und Bloomberg. Alle Kennzahlen basieren auf Euro-Performancedaten.

                                                                                      15
Der Fonds ist      Übernahmeangebot erhielt. Negativ ent-                             chen, zählen nicht nur Einzeltitel, sondern
nicht nur in den   wickelten sich hingegen Unternehmen                                die gesamte Portfoliostruktur. Der HELLE-
großen Kapital-    aus Großbritannien, was vor allem an der                           RICH WM Sachwertaktien ist aus diesem
märkten und        Abschwächung der britischen Währung in                             Grund eben nicht nur in den großen Ka-
Unternehmen        diesem Zeitraum lag.                                               pitalmärkten und Unternehmen engagiert,
engagiert                                                                             sondern weltweit und mitunter auch in klei-
                   Qualitätsaktien sind gefragt wie nie. Ange-                        neren Werten, die weitgehend unbekannt
                   sichts der sehr hohen Schwankungen an                              sind. Dazu gehören auch Unternehmen aus
                   den Aktien- und Währungsmärkten sollen                             den Emerging Markets, die wir im Rahmen
                   sie für mehr Stabilität sorgen. Aber wenn                          unserer sorgfältigen und systematischen
                   es darum geht, Schwankungen auszuglei-                             Analyse als Sachwertaktien identifizieren.

                   HELLERICH WM Sachwertaktien B – Wertentwicklung in 12-Monats-Zeiträumen
                   Intervall per 30.06.2016                                                                                                    Wert
                   Am Tag der Anlage bei Zahlung eines Agios (bis zu 5,0%) /                                                                  -5,20%
                   Kaufspesen (ca. 0,2%) ggf. bis zu

                   07.04.2009 - 30.06.2009 Rumpfjahr (Fondsauflage)                                                                            0,7%
                   30.06.2009 - 30.06.2010                                                                                                    21,3%
                   30.06.2010 - 30.06.2011                                                                                                     1,2%
                   30.06.2011 - 30.06.2012                                                                                                     9,0%
                   30.06.2012 - 30.06.2013                                                                                                    10,3%
                   30.06.2013 - 30.06.2014                                                                                                    13,4%
                   30.06.2014 - 30.06.2015                                                                                                    24,7%
                   30.06.2015 - 30.06.2016                                                                                                     9,9%
                   Wertentwicklung in Kalenderjahren
                   seit Aufl.        2016         2015           2014          2013              2012           2011         2010             *2009
                    131,1%           4,7%        16,4%           18,4%         17,7%             3,3%           2,8%        17,7%              9,0%
                   *Auflagedatum von HELLERICH WM Sachwertaktien B: 07.04.2009                Volatilität (Schwankungsbreite)                 9,9%
                                                                                                                Maximaler Verlust             -12,3%
                   Kunden der DR. HELLERICH & CO GmbH zahlen keinen Ausgabeaufschlag. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder
                   Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Es können für den Anleger Depotkosten
                   entstehen, welche die Wertentwicklung mindern. Datenquelle für Fondspreise ist die Hauck & Aufhäuser Investment Gesell-
                   schaft S.A. Luxemburg und Bloomberg. Alle Kennzahlen basieren auf Euro-Performancedaten.

                   HELLERICH WM Sachwertaktien B – Wertentwicklung in % per 30.06.2016
                   (gemäß BVI-Methode - nach Kosten, ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags / von Erwerbskosten, inkl. Wiederanlage
                   von Ausschüttungen)
                    Jahr     Jan      Feb      Mär       Apr      Mai      Jun         Jul       Aug      Sep      Okt      Nov      Dez        YTD
                    *2009                                0,87%    -1,06%   0,94%      2,13%      0,34%    -0,15%   -0,55%   0,17%    6,11%      8,96%

                     2010    0,99%    4,02%    2,69%     0,56%    0,08%    3,26%      -3,61%     2,52%    -0,84%   -0,40%   3,90%    3,50%     17,67%

                     2011   -4,20%    0,76%    -0,52%   -0,62%    3,50%    -2,38%     2,05%      -5,53%   2,87%    1,23%    0,15%    6,03%      2,79%

                     2012   -1,65%    -1,53%   2,29%     0,45%    0,79%    1,94%      4,80%      -0,64%   0,51%    -1,72%   -0,56%   -1,24%     3,26%

                     2013    2,03%    3,34%    5,83%     0,80%    -1,35%   -1,58%     3,87%      -1,58%   2,84%    2,31%    1,36%    -1,18%    17,66%

                     2014   -0,11%    2,23%    -0,51%   -0,36%    2,92%    1,02%      1,47%      1,70%    0,99%    3,56%    2,29%    1,95%     18,44%

                     2015    9,32%    1,78%    3,54%    -0,12%    -0,97%   -2,75%     5,01%      -4,40%   -4,08%   7,02%    3,92%    -1,96%    16,35%

                     2016   -4,24%    2,73%    2,00%    -0,69%    3,35%    1,68%                                                                4,72%

                   *Auflagetag: 07.04.2009
                   Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwick-
                   lung. Es können für den Anleger Depotkosten entstehen, welche die Wertentwicklung mindern. Datenquelle für Fondsprei-
                   se ist die Hauck & Aufhäuser Investmentgesellschaft S.A. Luxemburg und Bloomberg. Alle Kennzahlen basieren auf Euro-Per-
                   formancedaten.

                                                                                 16
Prince Street Emerging Market Flexible EUR

Auch im ersten Halbjahr blieben die Märkte sehr volatil. Während der Goldpreis
und die Kurse der Staatsanleihen kontinuierlich anzogen, entwickelten sich glo-
bale Aktien weitaus uneinheitlicher. Der Ölpreis, der aufgrund des Überangebots
seit Anfang 2015 erheblich unter Druck gestanden hatte, konnte in diesem Jahr
eine beeindruckende Rally hinlegen. Trotzdem liegt er immer noch rund 65 Pro-
zent unter seinem Höchststand des Jahres 2008.

Da noch zu Jahresbeginn eine Leitzinserhö-                                                der Flucht der Anleger in sichere Häfen. Mit                                            Hohe Volatilität
hung in den USA unvermeidlich erschien,                                                   Blick auf das zweite Halbjahr erwarten wir                                              bestimmte die
legte der US-Dollar weiter zu. Die Märk-                                                  jedoch, dass Investoren aufgrund der Risi-                                              Märkte
te verunsicherte dies aber. Die folgenden                                                 ken im Zusammenhang mit den US-Präsi-
Konjunkturdaten der größten Volkswirt-                                                    dentschaftswahlen nach Alternativen su-
schaft der Welt deuteten aber erstmals dar-                                               chen werden.
auf hin, dass die Erholung womöglich nicht
stark genug ist, um eine rasche Normali-                                                  Die Aktienmärkte der Schwellenländer
sierung der Geldpolitik zu rechtfertigen.                                                 haben das erste Halbjahr im Schnitt leicht
Daraufhin begann der US-Dollar wieder                                                     im Plus beendet. Der MSCI Emerging Mar-
abzubröckeln – bis zum überraschenden                                                     kets Index stieg in Euro um 3,1 Prozent
Ausgang des britischen Referendums. Das                                                   an. Märkte mit einem hohen Rohstoff-Ex-
Votum trug den US-Dollar dann erneut                                                      posure (Brasilien und Russland) schnitten
nach oben. US-Anleihen und in geringerem                                                  dabei besser ab als beispielsweise China
Maße US-Aktien profitierten ebenfalls von                                                 und Indien. Die einzelnen Frontier Markets

Prince Street Emerging Markets Flexible EUR
Wertentwicklung in % per 30.06.2016 (gemäß BVI-Methode - nach Kosten, ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlages / von Erwerbskosten,
inkl. Wiederanlage von Ausschüttungen)

180 %

170 %

160 %

150 %

140 %

130 %

120 %

110 %                                                                                 Prince Street Emerging Markets Flexible EUR

100 %
        30/06/09

                   30/12/09

                              30/06/10

                                         30/12/10

                                                    30/06/11

                                                               30/12/11

                                                                          30/06/12

                                                                                          30/12/12

                                                                                                     30/06/13

                                                                                                                30/12/13

                                                                                                                           30/06/14

                                                                                                                                      30/12/14

                                                                                                                                                 30/06/15

                                                                                                                                                            30/12/15

                                                                                                                                                                       30/06/16

Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Es können für den Anleger Depotkosten entstehen, welche die Wertentwicklung mindern.
Datenquelle für die Fondspreise ist die Union Investment Financial Services S.A. und Bloomberg.

                                                                                     17
entwickelten sich noch unterschiedlicher.            Konjunkturstimuli – zu tun haben. Vor die-
                     So legte Pakistan im Zuge der lang ersehn-           sem Hintergrund müssen wir unsere Skep-
                     ten Heraufstufung durch MSCI auf Emer-               sis gegenüber der Rally der Rohstoffpreise
                     ging-Market-Status um 13,1 Prozent in                etwas zurückfahren. Schließlich wollen wir
                     Euro zu, während Nigeria Kursrückschläge             uns die positiven Auswirkungen, die ein
                     von 28,5 Prozent in Euro hinnehmen muss-             deutlicher Anstieg der Bauinvestitionen in
                     te, als die Anbindung der nigerianischen             den USA infolge des BREXIT auf die Roh-
                     Naira an den US-Dollar aufgehoben wurde.             stoffaktien haben würde, nicht entgehen
                                                                          lassen. „Wer weiß – vielleicht lässt Trump ja
Unser Fokus in       In Asien liegt unser Fokus weiterhin auf dem         noch seine Mauer an der Grenze zu Mexiko
Asien liegt weiter   Technologiesektor. Hier leisteten Themen             hochziehen.“
auf dem Techno-      wie virtuelle Realität und autonome Fahr-
logiesektor          zeuge erneut den größten Performance-                Mit Blick auf das zweite Halbjahr bereiten
                     beitrag. Der E-Commerce-Bereich, der in              uns die Verfassung des Bankensystems der
                     China und Indien zunehmend als gesättigt             EU und die Stabilität des Euros nach wie
                     gilt, bietet zwar langfristig weiter Chancen,        vor Sorgen. Deshalb haben wir unsere
                     doch kurz- bis mittelfristig besteht wenig           verbleibende Euro-/Dollar-Absicherung im
                     Hoffnung auf Gewinne oder Dividenden.                Fonds geschlossen und unsere Position in
                     Auch andere Sektoren wie Hardwarekom-                Gold und Goldminenbetreibern wieder auf
                     ponenten, DRAM-Speicherchips und Kon-                rund 20 Prozent des Fondskapitals erhöht.
                     solen scheinen ihre Gewinnmargen nur in              Wir sind weiterhin zuversichtlich für spezi-
                     Nischen verteidigen zu können. Die Bewer-            fische Nischenthemen an den Anleihe- und
                     tung der Sektoren liegt damit nicht weit             Aktienmärkten der Schwellenländer. Au-
                     vom Buchwert asiatischer Aktienmärkte                ßerdem bleiben wir in mehreren unserer
                     entfernt.                                            langfristigen Favoriten der Frontier Mar-
                                                                          kets investiert. Wir schließen auch nicht die
Die letzten Wah-     Derzeit stellen wir uns die Frage, wie sich          Möglichkeit aus, dass das BREXIT-Drama
len zeigten, dass    die (zunehmend weltweiten) Anti-Establish-           und die vergleichsweise schwache Wirt-
die Sparpolitik      ment-Wahlen mittelfristig auf die Märkte             schaftsleistung der USA in den jüngsten
ausgedient hat       auswirken werden. Zwar sind diese Pro-               Monaten ausreichen werden, um die Fed
                     testbewegungen von Athen bis Brasilien               und die US-Regierung zu einem aggressi-
                     und von Sunderland bis South Carolina von            veren Konjunkturprogramm zu bewegen.
                     einer recht unterschiedlichen Ideologie ge-          Sollte ein solches Programm den Kongress
                     prägt, doch eine gemeinsame Schlussfolge-            passieren, könnte dies den nötigen Impuls
                     rung lässt sich wohl ziehen: Die Sparpolitik         liefern, um der fünfjährigen Baisse an den
                     der Jahre 2010 bis 2015 hat zum Großteil             Aktienmärkten der Schwellenländer end-
                     ausgedient. Sollte sich dieser politische            lich ein Ende zu setzen. Unser Fonds bleibt
                     Wandel in einer Änderung des wirtschafts-            ausreichend liquide und flexibel, sodass wir
                     politischen Kurses niederschlagen, dann              in einem solchen Fall die Aktienquote wie-
                     dürften wir es mit einer deutlich anderen            der umgehend erhöhen können.
                     Dynamik – insbesondere im Hinblick auf

                                                                     18
Prince Street Emerging Markets Flexible EUR – Wertentwicklung in 12-Monats-Zeiträumen
Intervall per 30.06.2016                                                                                                   Wert
Am Tag der Anlage (bis einschließlich 07.01.2013) bei Zahlung eines Agios (bis zu 5,00%) / Kauf-                          -5,20%
spesen (ca. 0,20%) ggf. bis zu
Am Tag der Anlage (ab 08.01.2013) bei Zahlung von Bankspesen „negative Wertentwicklung“ in
Höhe der Bankspesen

17.07.2009 - 30.06.2010 Rumpfjahr (Fondsauflage)                                                                          17,4%
30.06.2010 - 30.06.2011                                                                                                    8,3%
30.06.2011 - 30.06.2012                                                                                                    -1,5%
30.06.2012 - 30.06.2013                                                                                                   11,1%
30.06.2013 - 30.06.2014                                                                                                    9,8%
30.06.2014 - 30.06.2015                                                                                                    4,6%
30.06.2015 - 30.06.2016                                                                                                   -12,6%
Wertentwicklung per 31.12.2015
seit Aufl.        2016         2015           2014           2013            2012           2011            2010          *2009
 39,9%            1,9%       -11,0%           6,8%         8,2%              9,9%           -8,2%         19,3%           10,9%
* Auflagedatum von Prince Street Emerging Markets                         Volatilität (Schwankungsbreite)                 9,0%
   Flexible EUR: 17.07.2009
                                                                                            Maximaler Verlust             -23,5%
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Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für
die künftige Wertentwicklung.
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Datenquelle für Fondspreise ist die Union Investment Financial Services S.A. und Bloomberg. Alle Kennzahlen basieren auf
Euro-Performancedaten.

Prince Street Emerging Markets Flexible EUR – Wertentwicklung in % per 30.06.2016
(gemäß BVI-Methode - nach Kosten, ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags / von Erwerbskosten, inkl. Wiederanlage
von Ausschüttungen)
 Jahr     Jan      Feb      Mär       Apr      Mai     Jun         Jul       Aug      Sep      Okt      Nov      Dez        YTD
*2009                                                             1,35%      3,31%    3,05%    1,42%    1,22%    0,16%     10,93%

 2010    -1,06%    -0,90%   6,62%     1,36%   -4,85%   4,96%      0,01%      -0,48%   4,96%    3,88%    2,37%    1,70%     19,28%

 2011    -1,12%    0,08%    0,19%     1,95%   -3,34%   -1,63%     2,44%      -1,88%   -4,06%   2,41%    -3,75%   0,48%      -8,20%

 2012     4,78%    1,07%    -0,57%    0,49%   -1,18%   -1,32%     3,30%      -0,02%   2,56%    0,35%    0,18%    0,05%      9,92%

 2013     2,93%    1,95%    2,57%     1,21%   -0,10%   -4,15%     2,04%      -2,69%   2,48%    1,43%    0,21%    0,26%      8,16%

 2014    -1,36%    2,33%    0,54%     0,29%   3,65%    0,44%      2,08%      -0,12%   -1,35%   -1,56%   2,61%    -0,79%     6,81%

 2015     3,63%    1,21%    0,02%     2,84%   -0,83%   -3,03%     -3,57%     -8,69%   -3,18%   3,34%    0,44%    -3,02%    -10,99%

 2016    -3,31%    1,78%    2,07%     0,92%   -0,56%   1,11%                                                                1,91%

*Auflagetag: 17.07.2009

Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für
die künftige Wertentwicklung.
Es können für den Anleger Depotkosten entstehen, welche die Wertentwicklung mindern.

Datenquelle für Fondspreise ist die Union Investment Financial Service S.A. und Bloomberg.

                                                             19
Konjunkturentwicklung
                   Geldpolitik bremst zyklischen Abschwung – BREXIT verunsichert

                   „Eine Ursache für das unerwartete Votum der Briten waren die andauernden
                   Veränderungen und Herausforderungen der Globalisierung“, so US-Präsident
                   Obama bei einer Rede an der University of Stanford.

                   Die Entscheidung der britischen Wähler, die EU zu verlassen, kommt zu einem
                   Zeitpunkt, wo die globale Wirtschaft nur noch moderat wächst und der weitere
                   Verlauf mit hoher Unsicherheit behaftet ist. Die Rezessionsängste, die noch zu
                   Jahresbeginn in den USA und China aufgekeimt waren, sind zuletzt aber wieder
                   abgeebbt. So ist nach aktuellem Stand für die zweite Jahreshälfte mit einem mä-
                   ßigen, aber stabilen Wirtschaftswachstum zu rechnen. Regionale Unterschiede,
                   wie in China und Japan oder Europa und den USA, dürften sich ausgleichen. Ab
                   Jahresende ist dann, auch aufgrund der Erholung der Rohstoffpreise, ein leichter
                   Anstieg der Inflationsraten von ihrem niedrigen Niveau aus zu erwarten.

                   Nur einige Tage ist das Votum der Briten                  Das Weltwirtschaftswachstum blieb mit
                   für einen Ausstieg aus der EU nun her, aber               hochgerechnet gut drei Prozent im ersten
                   bereits jetzt lässt sich feststellen, dass es für         Halbjahr hinter den Erwartungen zurück.
                   die Kapitalmärkte das wichtigste Ereignis                 Auffällig waren dabei die Wachstums-
                   des ganzen ersten Halbjahres war. Eine alte               schwäche in den USA und China sowie die
                   Börsenweisheit sagt dazu: „Politische Bör-                relativ robuste Konjunktur im Euroraum.
                   sen haben kurze Beine.“ Ob dies für den                   Dies spiegelte sich auch in den Zinserwar-
                   EU-Austritt der zweitwichtigsten Volks-                   tungen wider, die für die USA weiter zu-
                   wirtschaft auch so gesehen werden kann,                   rückgenommen wurden. Der US-Dollar hat
                   muss aber vorerst bezweifelt werden. „Der                 sich daraufhin erneut abgeschwächt. Die
                   Schock war kurz, aber die Auswirkungen                    günstigere Währung und fallende Zinsen
                   sind lang“, könnte man wohl eher dazu                     trieben die US-Aktienmärkte wieder auf
                   formulieren.                                              ihre alten Hochs zurück. Demgegenüber
                                                                             „verpufften“ zunächst die Zinssignale der
                   Zwar haben die Notenbanken bereits sig-                   EZB und der japanischen Notenbank.
                   nalisiert, den Kurseinbruch an den Märkten
Das Ergebnis       durch eine reichliche Liquiditätsausstattung
könnte Politiker   der Banken aufzufangen. Entscheidender                    Wirtschaftsstandort GB nach Unternehmens-
                                                                             einschätzung im Falle des Brexit
zu einer Abkehr    für Anleger werden aber die längerfristi-
von Liberalisie-   gen wirtschaftlichen und politischen Aus-                                        90                      Quelle: Thompson Financial, CS

rung und Globa-    wirkungen sein. Von diesem Exit sind nicht                                       80
                                                                            Prozent der Nennungen

lisierung veran-   nur Unternehmen und Banken betroffen,                                            70

                                                                                                    60
lassen             die ihre auf Europäisierung und Globalisie-
                                                                                                    50
                   rung ausgerichteten Geschäftsstrategien
                                                                                                    40
                   überdenken müssen. Auch die europäische                                          30
                   Politik könnte das Ergebnis zu einer Abkehr                                      20
                   von der bisher verfolgten Integration, Libe-                                     10

                   ralisierung und Globalisierung veranlassen.                                      0

                   Unser Beitrag zum BREXIT-Votum wird dies                                              besser    gleich     schlechter   keine Meinung

                   näher beleuchten (S. 24).                                                                      März           Mai

                                                                       20
Die aktuellen Daten und Unternehmens-                                                            besonderen Herausforderung, dass sie die                                                                     Die Fed muss die
befragungen deuten für die USA auf eine                                                          Zinsen in einem Moment anheben muss,                                                                         Zinsen in einem
leichte Wachstumsbelebung im zweiten                                                             wo die globalen Konjunkturrisiken zuneh-                                                                     Moment anhe-
Halbjahr hin. In Europa ist mit einer stabilen                                                   men. Dadurch ist ihr Spielraum für Zinser-                                                                   ben, im dem die
Konjunktur zu rechnen, da die Sparmaß-                                                           höhungen ebenso begrenzt wie durch den                                                                       globalen Kon-
nahmen der Regierungen nachlassen und                                                            zuletzt wieder stärkeren US-Dollar, der den                                                                  junkturrisiken
die stimulierende Geldpolitik ihre Wirkung                                                       Exporteuren zu schaffen macht.                                                                               zunehmen
weiter entfalten wird. Lediglich in China ist
im Jahresverlauf mit einer leichten Verlang-                                                     Hoher Dollar-Außenwert bremst US-Exporte
samung des Wachstums zu rechnen, da                                                                                                      12                                    Quelle: Fed   60

die Konjunkturprogramme zurückgefah-                                                          Exporte, Änderung zum Vorjahr in Prozent   10
                                                                                                                                                                                             65
ren werden und sich die Unternehmen auf                                                                                                  8
                                                                                                                                                                                             70
die Liberalisierung der Märkte einstellen.                                                                                               6
                                                                                                                                                                                             75
                                                                                                                                         4
Dies dürfte auf die asiatischen Volkswirt-

                                                                                                                                                                                                  Fed Index
                                                                                                                                         2                                                   80
schaften ausstrahlen, sodass das globale
                                                                                                                                         0
Wirschaftswachstum in den kommenden                                                                                                      -2
                                                                                                                                                                                             85

sechs bis zwölf Monaten mit etwa 3,2 Pro-                                                                                                -4
                                                                                                                                                                                             90

zent ähnlich moderat wachsen sollte wie                                                                                                  -6
                                                                                                                                                                                             95

im Jahr 2015.                                                                                                                            -8                                                  100
                                                                                                                                              Dez.12        Dez.13   Dez.14       Dez.15

Angesichts dieses Zuwachses bleibt auch                                                                                                       Exporte (Jahresrate)   US Dollar-Außenwert,
                                                                                                                                                                     Werte invers >>
die globale Preisentwicklung gedämpft. So
ist lediglich in den USA eine leichte Auf-                                                       Die Fiskalpolitik der großen Länder wirkt
wärtstendenz zu erkennen. Im Euroraum                                                            nach mehreren Jahren der Haushaltskonso-
sollte sich die Inflationsrate erst gegen Jah-                                                   lidierung nun wieder leicht expansiv. Das
resende von der Nulllinie entfernen.                                                             zeigt sich im Euroraum und in den USA,
                                                                                                 noch deutlicher aber in China. Dort ist die
Die moderate Preisentwicklung erlaubt                                                            Regierung bestrebt, den Anpassungsdruck,
es den internationalen Notenbanken, ihre                                                         der aufgrund der Liberalisierung der Märk-
expansive Geldpolitik fortzusetzen. Selbst                                                       te auf den Staatsunternehmen lastet, durch
die US-Notenbank Fed wird voraussicht-                                                           erhöhte Staatsausgaben und Investitionen
lich – wenn überhaupt – nur noch eine                                                            aufzufangen. Der Internationale Wäh-
Zinserhöhung in der zweiten Jahreshälfte                                                         rungsfonds IWF mahnt daher zu Umschich-
vornehmen. Die Fed steht zudem vor der                                                           tungen in den Haushalten. Mit Investitions-
                                                                                                 förderung statt politisch motiviertem
USA: fallende Renditen treiben Aktienmarkt                                                       Staatskonsum sollte die Schwäche ange-
           2                                Quelle: Bloomberg   2150                             gangen werden.
          1,8                                                   2100

          1,6                                                   2050
                                                                                                 Auch im laufenden Wahlkampf für die
                                                                                                 US-Präsidentschaftswahlen spielt die Haus-
                                                                       S&P Indexpunkte

          1,4                                                   2000
                                                                                                 haltspolitik eine wichtige Rolle. Der Kandi-
Prozent

          1,2                                                   1950
                                                                                                 dat der Republikaner Donald Trump plädiert
           1                                                    1900
                                                                                                 jedoch vor allem für Steuererleichterungen.
          0,8                                                   1850

          0,6                                                   1800                             Alles in allem bleibt das globale Umfeld
          0,4                                                   1750                             durch versetzte Wachstumszyklen gekenn-
           Jan-16   Feb-16   Mär-16     Apr-16   Mai-16    Jun-16
                                                                                                 zeichnet. Die USA und Großbritannien
                         US 5-jährige       S&P 500                                              befinden sich dabei eher in einer Abküh-

                                                                                         21
lungsphase, Kontinentaleuropa und Japan                                                                                                  USA - Zahl der Ölbohrstellen
                      dagegen noch im Aufschwung und die                                                                                                       1.800                                   Quelle: Baker Hughes
                      Schwellenländer wie Brasilien und Russland                                                                                               1.600
                      erst in einer konjunkturellen „Bodenbil-                                                                                                 1.400
                      dung“. Wenn man von den konjunkturel-                                                                                                    1.200
                      len Bewegungen der kommenden ein bis                                                                                                     1.000
                      zwei Jahre absieht, befindet sich das globa-                                                                                              800
                      le Wirtschaftswachstum in einer langfristi-                                                                                               600
                      gen Beruhigungsphase.                                                                                                                     400

                                                                                                                                                                200
                      BIP-Wachstum pro Quartal in drei großen
                                                                                                                                                                  0
                      Regionen: abflauende Dynamik
                                                                                                                                                                   Jan.14   Jul.14   Jan.15   Jul.15         Jan.16

                                                      5                                   Quelle: EU-Kommission   8
                    Änderung zum Vorjahr in Prozent

                                                                                                                        Änderung zum Vorjahr in Prozent
                                                      4                                                           7,5

                                                      3
                                                                                                                                                               und auch das Geschäftsklima. Ein wesent-
                                                                                                                  7
                                                                                                                                                               licher Faktor hierbei war, dass der Abbau
                                                      2
                                                                                                                  6,5                                          der Förderkapazitäten im Bereich der Hori-
                                                      1
                                                                                                                                                               zontalbohrungen (Fracking) vorläufig zum
                                                                                                                  6
                                                      0                                                                                                        Ende kam.
                                                      -1                                                          5,5

                                                      -2                                                          5                                            Dadurch kommt die positive Wachstums-
                                                           Jun 12   Feb 13   Okt 13   Jun 14   Feb 15   Okt 15
                                                                                                                                                               tendenz in den übrigen Wirtschaftszwei-
                                                                      USA       Euroraum            China >>                                                   gen wie Konsum und Immobilien wieder
                                                                                                                                                               stärker zum Tragen. Insofern erwarten die
                                                                                                                                                               US-Notenbank sowie internationale Analy-
                      „Die Erholung ist langsam, zu zerbrechlich                                                                                               sehäuser für das laufende Jahr mit etwas
„Die Erholung ist     und die Risikien wachsen“, so IWF-Che-                                                                                                   über zwei Prozent ein ähnliches Wachstum
langsam, zu zer-      fin Christine Lagarde bei der Vorstellung                                                                                                wie im letzten Jahr. Diese Rate dürfte sich
brechlich und die     ihrer aktuellen Konjunkturprognose. Ne-                                                                                                  ins kommende Jahr hinein fortsetzen.
Risiken wachsen“      ben den bereits in unserem letzten Bericht
                      aufgezeigten strukturellen Faktoren spie-                                                                                                Vor allem der private Verbrauch profitiert
                      len hierbei vor allem die anhaltende Kon-                                                                                                von der günstigen Entwicklung der Be-
                      solidierung des Finanzsystems, die Abwe-                                                                                                 schäftigung. Zwar hat die Dynamik auf dem
                      senheit neuer Basisinnovationen (wie vor                                                                                                 Arbeitsmarkt in den letzten Monaten nach-
                      einigen Jahren das Internet) und die Umori-                                                                                              gelassen - es wurden seit Februar nur noch
                      entierung der Schwellenländer eine Rolle.                                                                                                etwa 120.000 neue Stellen im Monat ge-
                                                                                                                                                               schaffen - doch sollte dies nicht unbedingt
                      Diese Faktoren bestimmen im Wesentli-                                                                                                    als Schwäche, sondern eher als Beruhigung
                      chen die Einschätzung der Kapitalmarkt-                                                                                                  nach der Einstellungswelle im letzten Jahr
                      perspektiven im Hinblick auf Anlageklassen                                                                                               gesehen werden. Mit 4,7 Prozent ist die
                      und Regionen (s. u.).                                                                                                                    Arbeitslosenquote so niedrig wie seit dem
                                                                                                                                                               letzten Beschäftigungshoch von 2007 nicht
                      USA: nach der Fracking-Flaute                                                                                                            mehr. Absolut gesehen liegt die Beschäfti-
                      Nach drei Quartalen rückläufigen Wirt-                                                                                                   gung heute sogar um fünf Millionen höher.
                      schaftswachstums hat sich im zweiten                                                                                                     Allerdings hatten sich in den letzten Jahren
                      Quartal offenbar wieder eine Belebung                                                                                                    viele Bürger vom Arbeitsmarkt zurückgezo-
                      eingestellt. Dies belegen die monatlichen                                                                                                gen, wie die niedrige Beschäftigungsquote
                      Industriedaten wie Produktion, Aufträge                                                                                                  von derzeit 63 Prozent gegenüber 66 Pro-

                                                                                                                                                          22
zent im Jahr 2007 zeigt. Eine Integration                                                            der großen Finanz- und Wirtschaftskrise.                                                              Die Schattenseite
  vor allem Langzeitarbeitsloser stellt somit                                                          Zwar liegt der Schuldenstand mit 78,5 Pro-                                                            der Konsumstär-
  eine Herausforderung für die Politik dar.                                                            zent des BIP deutlich unter dem genannten                                                             ke ist das Nach-
                                                                                                       Höchststand, aber noch ebenso weit ent-                                                               lassen der Spar-
  USA: privater Verbrauch und Einkommen                                                                fernt vom Niveau Anfang der 1990er-Jahre                                                              samkeit
                                  6
                                              +10,9                              Quelle: BEA           (60 Prozent), der Zeit vor Internet- und Fi-
                                  5
                                                                                                       nanzblasen.
Änderung zum Vorjahr in Prozent

                                  4
                                                                                                       Insofern könnte der Anstieg der Woh-
                                  3                                                                    nungsbauinvestitionen um über elf Prozent
                                  2                                                                    im ersten Quartal bereits wieder als frühes
                                                                                                       Zeichen für das Heraufziehen einer erneu-
                                  1
                                                                                                       ten Immobilienblase zu sehen sein.
                                  0

                                  -1                -15,9                                              USA: Verschuldung privater Haushalte bleibt
                                   Jun-12 Dez-12 Jun-13 Dez-13 Jun-14 Dez-14 Jun-15 Dez-15             auf hohem Niveau
                                           Privater Verbrauch         Einkommen
                                                                                                                                           100%                                                Quelle: Fed
                                                                                                                                           95%
                                                                                                    Verbinldichkeiten in Prozent des BIP

                                                                                                                                           90%

  Wie der Zuwachs der Erwerbsbevölkerung                                                                                                   85%
                                                                                                                                           80%
  hat sich auch der Anstieg der Einkommen                                                                                                  75%
  inzwischen beschleunigt und liegt derzeit                                                                                                70%

  bei fast vier Prozent pro Jahr.                                                                                                          65%
                                                                                                                                           60%
                                                                                                                                           55%
  Damit bleiben die Verbraucher die Haupt-                                                                                                 50%
  triebfeder für die US-Konjunktur. Mit etwa                                                                                                  Mär 91   Mär 95   Mär 99   Mär 03   Mär 07   Mär 11   Mär 15

  drei Prozent Wachstum gegenüber Vorjahr
  (im ersten Quartal und geschätzt für 2016)
  nimmt der private Konsum deutlich stärker                                                            Präsidentschaftswahl:
  zu als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Be-                                                           Trump gegen den Rest der Welt?
  sonders dauerhafte Konsumgüter wie PC,                                                               In der Präsidentschaftswahl am 8. Novem-
  Haushaltswaren und Autos sind wieder ge-                                                             ber werden Hillary Clinton für die Demo-
  fragt.                                                                                               kraten und Donald Trump für die Republi-
                                                                                                       kaner gegeneinander antreten. Auch wenn
  Dabei zeigt sich allerdings gleichzeitig eine                                                        Clinton nach derzeitigen Umfragen führt,
  Schattenseite des Konsums, die auch der                                                              scheint der Wahlausgang angesichts der
  Fed Kopfzerbrechen bereiten dürfte: das                                                              demagogischen Stärke und der populisti-
  Nachlassen der Spartätigkeit. Nach sieben                                                            schen Versprechen von Trump eher offen.
  Jahren zurückhaltender Kreditaufnahme                                                                Während Clinton politische Kontinuität
  haben die privaten Haushalte im letzten                                                              verspricht, will Trump die bisherige Politik
  Jahr wieder damit begonnen, ihre Verschul-                                                           der USA „umkrempeln“, ähnlich radikal
  dung stärker auszuweiten als ihr Einkom-                                                             wie Ronald Reagan 1981 mit seiner kon-
  men. Damit stieg die Schuldenquote seit                                                              servativen Marktrevolution.
  2007, als sie mit 95 Prozent des BIP einen
  historischen Höchststand erreicht hatte,                                                             Für die Anleger besonders bedeutend sind
  wieder leicht an. Die damalige Überschul-                                                            die Unterschiede bei Steuern, Energiepoli-
  dung der Privathaushalte war einer der                                                               tik, Gesundheit und Außenpolitik:
  Auslöser der Immobilienkrise und damit                                                               Steuerpolitik: Clinton wirbt für einnah-

                                                                                               23
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