Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich

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Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
Hard work - hard life
       April 2013
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
EVENTKALENDER
Durch den Besuch dieser Veranstaltungen können soziale Kreditpunkte erworben werden

                                                   Exzess im
                                                                                    Labor
                                                                             2013

     !!!18. April: !!!
  Exzess im Labor

                                             Do 18.04.20
                                            Stuz 2
                                                        13
                                            ab 20 Uhr
                                           Eintritt: 10 CH
                                                           F
                                           Eintritt mit Lab
                                                           orkittel: 7 CH
                                                                         F

                                     3. Mai: Bergfest
                          Ausweichtermin bei schlechtem Wetter: 8. Mai

             29.5
 Cocktailstamm
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
vorwort
Inhaltsverzeichnis

Vorwort
02 Präsidial
03 Editorial

Studium
04 Unter die Lupe genommen: Jennifer Rupp

Events
09 AKW Mühleberg
12 SVMT students day
15 Skiweekend SMW/VCS

Unterhaltung
17 Der Reiswaffelmord
20 Rebus

                                            01
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
vorwort
 Präsidial
    Liz Hubis

Liebe SMW Mitglieder & Mitgliederinnen,

 Die Zeit vergeht wie im Flug und in weni-
 gen Wochen sind wir schon bald wieder
 am Semesterende angelangt. Bevor sich
 aber alle in die wohlverdienten Sommerfe-
 rien, ins Praktikum, in den Auslandaufenthalt
 oder sich voller Elan in die Prüfungsvorbe-
 reitungszeit stürzen, hier noch ein paar Ge-
 danken:

 Was ist Sinn und Zweck eines Studiums?
 Auf der ETH- Homepage findet man dazu
 folgendes:

 “Ihren Studierenden vermittelt die ETH Zü-      entwickeln, neue Erfahrungen sammeln und
 rich bestes Wissen und Können. Sie sucht        unser soziales Umfeld erweitern. Wie wir
 junge Menschen in die Lage zu versetzen,        dies tun spielt letzten Endes keine Rolle,
 sich in einer komplexen, rasch wandelnden       Hauptsache ist, dass das Studium nicht nur
 Umwelt zu orientieren, und fördert in ihnen     in akademischer Sicht unseren Horizont er-
 das Verständnis für ethische und kulturelle     weitert.
 Werte, so dass sie sich nach Abschluss ih-
                                                 Viele von Euch pflegen regelmässige Prä-
 res Studiums nicht nur als hochqualifizierte
                                                 senz an den SMW Anlässen um, obiges
 Fachleute sehen, sondern auch als Verant-
                                                 zu tun – das freut uns sehr! Und viele von
 wortung tragende Mitglieder der Gesell-
                                                 Euch finden diese Events eine tolle Sache.
 schaft.“
                                                 Nun, hinter diesen Events und allen ande-
 Nebst akademischer Exzellenz sollen wir         ren Dienstleistungen des SMW stehen Stu-
 uns also in allen Lebenssituationen zurecht     dierende, die diese organisieren. All dies
 finden. Um dies zu bewerkstelligen müssen       erfordert viel Zeit und Effort und der SMW
 wir uns während unserer Studienzeit weiter      Vorstand ist jederzeit dankbar für Hilfe - sei

 02
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
vorwort
dies als neues Vorstandsmitglied, von wel-
chen noch einige gesucht sind, als OK-Mit-
glied für ein Event oder als regelmässiger
Helfer. Meldet Euch bitte unverbindlich bei
mir oder einem anderen Vorstandsmitglied
wenn Ihr genauer wissen wollt, was es
denn so zu tun gäbe und wie viel Aufwand
es mit sich bringt – damit der SMW auch
in Zukunft eine Fülle von Dienstleistungen
anbieten kann.

 Da dies meine letzte Amtszeit als SMW
Präsidentin war, möchte ich mich abschlies-
send bei allen Vorstandsmitgliedern, Hel-
fern, dem Departement D-MATL, den Ma-
terials Alumni, Industriepartnern und nicht
zuletzt unseren Gästen für die Zusammen-
arbeit während der vergangenen 2 Semes-
ter bedanken und bin zuversichtlich, dass
diese in Zukunft erhalten und intensiviert
wird.

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Alles Liebe,                                                                        r z

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                                        fa s s n d a                                       g es p Ma t
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                                  I c ier u                                              e            s
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                                     Pap                                N   ut z g ab e
                                                                      :               s
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                                                      h   s o n eu e t s ic h
                                                f a c         s e            o  h   n
                                          Ein in die ! Es l
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                                                             Eue

                                                                                                                             03
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
studium
Unter die Lupe genommen:
Prof. Dr. Jennifer Rupp
   Thierry Moser

                                                  Thema Haustiere: Lieber einen Ti-
                                                  ger oder Elephant? Und wieso?

                                                  Elephant.
                                                  Haustier:
                                                  Elefant vor der Tür: Kein Eintritt.
                                                  Elefant nicht vor der Tür: Welcome.
                                                  Ein Familien-kompatibles Tier:
                                                  „Shower for free - no human meals!“

                                                  Sie sind gerade mit dem Kepler
Prof. Dr. Jennifer Rupp ist seit Ende 2012        Preis geehrt worden. Wie fühlt
Leiterin der Gruppe „Electrochemical Mate-        man sich dabei?
rials“. Der Materialist freut sich ein, überaus
ernsthaftes Exklusiv-Interview mit der (fast)     Gut.
neusten Errungenschaft des Materialwis-
                                                  Wofür haben Sie den Preis erhal-
senschafts-Depatrtement präsentieren zu
können.                                           ten?
Wer sich beim Lesen des Interviews fragt          Der Preis wurde für die Materialentwick-
was Memristoren sind, sollte sich auf den
                                                  lung im Energiebereich vergeben und ba-
weiten (und steilen Weg) bis hinauf ins HPP
P 21 machen, um Dr. Rupp ein Besuch ab-           siert auf die Arbeiten im Bereich der Brenn-
zustatten. Der Ausblick entschädigt jeden für     stoffzellen-Materialentwicklung.
die Strapazen der langen Reise.
                                                  Die Idee war hier Festelektrolyt-Brennstoff-
Als neue Professorin an der ETH Zürich wird       zellen so weit zu verkleinern, dass man
Dr. Rupp eine Antrittsvorlesung halten, zu        diese als Ersatz für Batterien in portabler
der hoffentlich möglichst viele Materialwis-      Elektronik (Laptop, Handy, Bohrmaschi-
senschaftsstudenten erscheinen werden:            ne…) verwenden kann. Bis vor einigen
                                                  Jahren gab es solche Festelektrolyt-Brenn-
             Montag, 22. April
                HG F 30                           stoffzellen nur für Energie-Konversion in
                 17:15                            Kraftwerken (MW-Bereich) oder für Haus-

04
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
studium
halte (kW-Bereich), jedoch nicht als Alter-     Was tun Sie um einen Ausgleich
nativen zu Batterien (1-60 W-Bereich). Die      zur wissenschaftlichen Arbeit zu
Vorteile sind die erhöhten Energie-Dichten      erreichen? Oder brauchen Sie gar
und die Unabhängigkeit vom Stromnetz im         keinen?
Vergleich zu Batterien: Die Zellen können
                                                Seit mehreren Jahren spiele ich mit viel Freu-
mittels Luft und einem Brennstoff betrieben
                                                de in einer Band Klavier: eine Mixtur aus
werden und brauchen kein Aufladen am
                                                Acid Jazz, Funk und Pop. Alle Stücke schrei-
Stromnetz. Die Herausforderung war zum
                                                ben wir selbst oder improvisieren. In diesen
einen die Brennstoffzell-Komponenten -
                                                Momenten ist das Labor sehr weit weg.
Anode, Elektrolyt und Kathode - mittels
Dünnfilm-Techniken auf einem Si-Chip zu         Auto, ÖV oder Velo? Wieso?
prozessieren, und zum anderen das Zu-
                                                ÖV und Velo. Es ist umweltfreundlich und
sammenspiel der Dünnfilm Struktur-Leitungs
                                                man sieht mehr von der Stadt.
Eigenschaften besser zu verstehen. Zum
Beispiel zeigen die keramischen Kathoden        Ihr Werdegang und was machen
und Elektrolyte als Dünnfilme Kristallisation   Sie jetzt genau an unserem Depar-
oder mechanische Verspannungen welche           tement?
mit Punktdefekten (z.B. Sauerstoffleerstel-
                                                In Wien studierte ich Mineralogie und
len, Polaronen) wechselwirken und die
                                                Kristallographie mit Materialwissenschaftli-
Diffusionseigenschaften (z.B. von Sauer-
                                                chen Schwerpunkt. Zum Doktorat wechsel-
stoffionen, Elektronen) beeinflussen. Dies
                                                te ich an die ETH Zürich an das Department
unterscheidet sich zur klassisch gesinterten
                                                Material, wo ich in der Gruppe Nichtme-
Keramikstrukturen in denen relativ stabile
                                                tallische Anorganische Materialien an Io-
Strukturen mit wenig Verspannungen vorlie-
                                                nenleitern arbeitete. Im Anschluss betreute
gen. So können mechanische Verspannun-
                                                ich hier für circa 4 Jahre die Elektrokeramik
gen neben klassischem Dotieren genutzt
                                                Gruppe auf dem Gebiet der Brennstoffzel-
werden, um die elektrische Leitfähigkeit
                                                len. Mit dem Wechsel ans National Institu-
oder die katalytische Aktivität eines kerami-
                                                te of Material Science (NIMS) in Tsukuba
schen Dünnfilm-Materials zu beeinflussen.
                                                Japan begann die Arbeit an Memristoren
In Zukunft möchten wir auf dem Gebiet
                                                und Protonen leitenden Werkstoffen. Da-
der „Elektro-Chemo-Mechanik“ weitere
                                                nach folgte das Massachusetts Institute of
Grundlagen erschaffen und diese in Si-
                                                Technologies (MIT) in Cambridge USA,
basierten Bauteilen wie Brennstoffzellen,
                                                wo ich am Department für Materialien an
Memristoren, oder Batterien einbringen.
                                                Memristoren arbeitete und am Department

                                                                                     05
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
studium
für Nuklear an Masse/Ladungstransport            weise aufgehäufte Elektronik in Schächtel-
in verspannten Oxidfilmen forschte und wir       chen fein geordnet, es gibt Roboter-Läden
auf diesem Gebiet Theoretische Model-            und man trifft auch „Otakus“. Ein Paradies
lierung mit Experimenten verknüpft haben.        für Nerds - I love it. Das Arbeiten in Japan
Parallel war ich während dem NIMS und            hat mir auch sehr gefallen, alle sind sehr
MIT an der Kyushu University Japan als           hilfsbereit.
Gastlektorin tätig.                              Und auch immer lustig: Schon mal ein X-
                                                 Ray-Diffraktometer auf Japanisch bedient?
Per 1. August 2012 enstand im Rahmen der
Schweizer National Fond Professuren der          Die Zeit in Cambridge USA hat mir auch
Lehrstuhl „Elektrochemische Materialien“.        sehr gut gefallen. Es ist ein wunderbarer
Hier beschäftigen wir uns mit Ladungs- und       Ort in dem viele Kulturen zusammenkom-
Massetransport an Materialgrenzflächen           men. Speziell am Massachusetts Institute of
von elektrochemischen Systemen wie               Technologies (MIT). Dort habe ich parallel
Memristor-basierten Speichern sowie Ener-        in 2 Arbeitsgruppen am Department für
giekonversions/speicher-Systemen.                Material und auch für Nuklear gearbeitet.
                                                 In einer der Gruppen war ich neben 15 asi-
Sie sind bereits an vielen Orten
                                                 atischen Kollegen, die einzige nicht-Asiatin
auf der Welt tätig gewesen (USA,
                                                 und habe die Zeit mit meinen Chinesisch,
Japan, Europa). Wo hat es Ihnen
                                                 Japanisch, Koreanischen Kollegen sehr
am Besten gefallen, oder was hat
                                                 genossen. Es gab exzellentes Essen und
Ihnen an den einzelnen Orten am
                                                 auch wirklich einen tollen Humor - der sehr
Besten gefallen?
                                                 anders geprägt ist als der Europäische.
Japan hat mich nachhaltig in den Bann ge-        Auch gut gefallen hat mir der „MIT-Spirit“.
zogen. Es ist eine sehr feine Kultur mit einem   Für gute Ideen kann man immer andere Kol-
grossen Gemeinschaftssinn und viel Ästhe-        legen sofort begeistern. Eine Kultur in der
tik. Besonders gut gefallen mir die Kontras-     Ideen oft sehr viel schneller als in Europa
te: Parkanlagen sehen aus wie Kunstwerke         umgesetzt werden - das ist sehr spannend.
und sehr häufig liegt eine tiefere Bedeu-        Als Ort hat mir hier besonders NYC gut ge-
tung in ihrer Bepflanzungen, den Formen          fallen.
und Farben. Alles wirkt sehr durchdacht
und ruhig. Im Gegensatz hierzu liebe ich
das verrückte Tokyo. Besonders kann man
hier den Stadtteil Akihabara auch „Electric
Town“ genannt empfehlen. Hier liegt meter-

06
Hard work - hard life - April 2013 - ETH Zürich
studium
Was ist das Beste an Ihrer Ar-                Können Sie uns Phononen erklä-
beit hier an der ETH? (Ausser der             ren? (Ohne nachzuschlagen)
spektakulären Aussicht aus Ihrem
                                              Phononen sind quantisierte Gitterschwin-
Büro)
                                              gungen in Festkörpern und Kristallgittern.
Besonders hat mich die Kreativität udn Lust   Zur Zeit gibt es hierzu eine sehr interessan-
der Studenten beeindruckt neues zu schaf-     te Diskussion in meinem Arbeitsfeld:
fen. Das macht mir Spass und ist ein guter    Ob mittels Raman-Spektroskopie Informati-
Grund morgens an die ETH zu kommen.           onen über Sauerstoffleerstellen und deren
                                              Umgebung in einem Ionengitter durch eine
Glauben Sie an Ausserirdische?
                                              Wechselwirkung mit Phononen gewonnen
Nein.                                         werden können.
                                              Dies wäre sehr interessant, da dies ein
Mit wem hätten Sie lieber ein
                                              weiteres Werkzeug neben klassischen
Date? Stephen Hawking oder
                                              elektrischen Transportmessungen wäre, um
George Clooney?
                                              Defekt Modelle zu entwickeln (z.B. für Me-
Gegenvorschlag: Abendessen mit Leon O.        tall-Luft Batterie Kathoden, binäre-Oxide in
Chua.                                         Brennstoffzellen, Solar-zu-Fuel Materialien,
                                              u.a.).
Ein spannender Mensch, er sagte als Stan-
ford Mathematiker in den 70er Jahren be-      Wollen Sie noch Werbung für
reits die Memristivität voraus.               Ihre Antrittsvorlesung machen?
                                              (Wannn und wo?)
Es brauchte aber fast 40 Jahre bis eine
geeignete Materialkombination und - Ver-      Na klar! In der Antrittsvorlesung wird
arbeitung gefunden wurde, die eine Mem-       unsere Arbeitsgruppe 2 Themenschwer-
ristivität im Experiment zeigt.               punkte darstellen: Memristoren als neue
                                              Informations-Speicher und mikro-Keramik-
Wenn Sie das Wetter auf Erden
                                              Brennstoffzellen zum Ersatz von Batterien
bestimmen könnten: Wie wäre es
                                              in portabler Elektronik. So hat zum Beispiel
um unsere meterologische Lage
                                              das Gebiet der Memristor-Speicher ein
bestellt?
                                              grosses Potential die derzeitigen Transistor-
Tags: Sonnig mit blauem Himmel.               basierten Speicher, den USB-Stick oder
                                              RAM-Speicher im Computer, zu ersetzen.
Nachts: Polarlichter.
                                              Obgleich des Potentials der Memristoren
                                              sind die atomistischen Modelle und die De-

                                                                                   07
studium
fekt-Chemie dieser neuen Speicher und ih-    Die Antrittsvorlesung findet statt:
rer Materialien noch kaum entwickelt. Hier
                                                                 17:15 Uhr
setzen wir an und versuchen durch Modell-
experimente zum Verständnis beizutragen,                  Montag, 22. April
basierend auf den Ergebnissen schlagen
                                                                 HG F 30
wir neue Materialien vor oder auch neue
Speichertypen basierend auf Memristivität    Der Titel lautet:
vor.
                                              „Nano-Elektronik und -Ionik:
                                             Memristive Speicher und Energie
                                                      Konversion“.

                                                                                !  !
                                                                        e    n!
                                                                     s
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08
events
AKW Mühleberg
   Jan Aeschlimann

Anfangs Dezember fand die dritte Firmenex-              Nachdem alles Hab und Gut in Schliessfä-
kursion des SMW im Jahr 2012 statt. Es                  chern verstaut worden war, stand eine Si-
stand der Besuch des Kernkraftwerks Müh-                cherheitskontrolle bevor, die sich von einer
leberg auf dem Programm, das neben den                  an einem Flughafen nicht sehr unterschied.
Atomkraftwerken Gösgen, Beznau I und II
                                                        Sobald alle den Sicherheitscheck erfolg-
sowie Leibststadt eines von fünf Schweizer
                                                        reich absolviert hatten, gab es einen kurzen
AKWs ist.
                                                        Vortrag zur Entsorgung von radioaktiven
Rund 35 Studieren-
de aus allen Jahr-
gängen folgten dem
Aufruf und machten
sich mit dem Zug auf
nach Bern, von wo
sie mit einem von der
BKW organisierten
Car ins rund vierzehn
Kilometer südwest-
lich von Bern gelege-
ne Mühleberg chauf-
fiert wurden.           Durch das schlechte Wetter präsentierte sich der eigentlich schöne Ort eher trist und grau

Nach der Ankunft am s, das abzüglich der                Abfällen und der Endlagerproblematik in
unzähligen Hochspannungstransformato-                   der Schweiz. In der Präsentation war zu er-
ren und den zugegebenermassen etwas in                  fahren, dass zwischen schwach-, mittel- und
die Jahre gekommenen Stahlbetonbauten                   hochaktiven Abfällen unterschieden wird.
eigentlich an einem ziemlich idyllischen                Die hochaktiven Abfälle stammen vor allem
Fleckchen liegen würde, nahmen uns vier                 vom Kernbrennstoff in den Brennelementen,
Guides freundlich in Empfang. Diese soll-               der nach sechs bis sieben Jahren Betrieb
ten uns in den nächsten Stunden aufgeteilt              verbraucht ist. Zuerst werden die Brennele-
in vier Gruppen mit viel Enthusiasmus durch             mente in einem Abklingbecken rund vier
das mittlerweile vierzig-jährige AKW führen.            Jahre gelagert, bis die Nachzerfallswärme

                                                                                                     09
events
und die Radioaktivität etwas abgeklungen              mit einem chicen Schutzanzug und absolut
ist. Anschliessend werden die Abfälle in              schnittigen Helm neu eingekleidet. Leider
Glas verfestigt, in Stahlzylinder abgefüllt           war es nicht gestattet Kamers mit in die Anla-
und ins Zwischenlager nach Würenlingen                ge zu nehmen: Allein der Anblick der vielen
gebracht. Ein geeigneter Standort für die             Studenten im weissen Frack war die lange
Endlagerung konnte bisher noch nicht ge-              Anreise wert.
funden werden.
                                                      Mit Helm und Kopfhörern ausgestattet
Die schwach- und mittelaktiven Abfälle wer-           gelang man durch zwei Schleusen in die
den grösstenteils im Kernkraftwerk selbst ver-        kontrollierte Zone. Hier zeigte uns der
arbeitet. Den Hauptanteil bilden verbrauchte          Guide zuerst das Maschinenhaus, wo
Harze aus den verschiedenen Reinigungs-               zwei imposante Turbinen aus dem Hause
anlagen des Reaktors und der Abwasser-                Brown Boveri jährlich rund 3000 Millionen
aufbereitung. Die Abfälle werden entwäs-              Kilowattstunden Strom produzieren. Eben-
sert und wärmebehandelt, bevor sie in                 so imposant waren die dicken Bleiwände
Stahlbehältern ebenfalls ins Zwischenlager            rundherum, die zur Abschirmung von radio-
gebracht werden.                                      aktiver Strahlung dienen.

Nach dem äusserst informativen Vortrag                Vom Maschinenhaus aus gelangte man
wurden alle Besucherinnen und Besucher                durch eine Unterdruckkammer in das Reak-

                             Eine gut gelaunte Studentenschar beim Apéro

10
events
                                                 Das Programm wurde mit einem vom BKW
torgebäude. Im Reaktorgebäude herrscht
                                                 spendierten Apéro und anschliessend einem
konstant ein Unterdruck, damit mögliche
                                                 informativen Vortrag von Manuel Klemenz
radioaktive Partikel in jedem Fall im Reaktor-
                                                 abgerundet. Herr Klemenz hatte selbst ein-
gebäude verbleiben und nicht in die Aus-
                                                 mal Werkstoffwissenschaften studiert und ist
senwelt gelangen können.
                                                 heute bei der BKW im Bereich Mechanical
Herzstück des Reaktorgebäudes ist – wie          Engineering Analyses tätig. Er vermochte
man vom Namen her schon vermuten könn-           dem gebannten Publikum zu schildern, mit
te – der Siedewasserreaktor. Bei unserem         welchen materialwissenschaftlichen Heraus-
Besuch war dieser in Betrieb und ein Blick       forderungen er tagtäglich konfrontiert ist,
hinein blieb uns damit leider verwehrt, ein      und nahm dabei auch Bezug auf die Rolle
Blick in das Abklingbecken war aber eben-        des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsins-
so sehenswert, wobei das völlig klare, blaue     pektorats ENSI.
Wasser richtig zum Baden einlud. Gemäss
                                                 Erst nach Eintreten der Dämmerung machte
Guide wäre eine solche Aktion ohne Risiko
                                                 sich die Truppe MATL-Studierenden schliess-
möglich, solange man nicht nach unten tau-
                                                 lich wieder zurück nach Zürich. An dieser
chen würde.
                                                 Stelle möchte sich der SMW im Rahmen
Während des 360°-Rundgangs durch das             aller Studierenden für die mit grossem Auf-
Reaktorgebäude erfuhr man allerlei Wis-          wand durchgeführte Exkursion bedanken.
senswertes, so z.B. dass alle wichtigen
                                                 *Anm. der Redaktion: Hierzu ein Gedankenexperiment:
Komponenten des AKW in vier Metern
                                                             http://what-if.xkcd.com/29/
Höhe gebaut wurden, damit sie bei einem
möglichen Hochwasser, das bei einem
Dammbruch des nahegelegenen Wohlen-
sees eintreten könnte, nicht überflutet wer-
den würden.*

Vorbei am Notstandsystem SUSAN, das im
Katastrophenfall das AKW selbstständig in
einen sicheren Zustand fahren würde, ver-
liess die Gruppe den gesicherten Bereich.
Den Abschluss des Rundgangs bildete der
Besuch des Duplikats der Kommandozent-
rale, die zu Übungs- und Ausbildungszwe-
cken dient.

                                                                                           11
events
SVMT-Students Day
   Christopher Schmitt

Am 22. März 2013 fand der SVMT Stu-
                                                        Arbeitseinstieges nach dem Abschluss des
dents Day statt. Die Veranstaltung zielte
                                                        Masterstudiums am D-MATL und informierte
darauf ab den teilnehmenden Studierenden
                                                        schließlich über die verschiedenen Argu-
Berufsmöglichkeiten in der Region Zürich
                                                        mente die Ihn zu einem PhD führten. Dieser
aufzuzeigen und das Departement Materi-
                                                        Vortrag war höchst interessant für Studieren-
alwissenschaft der ETH Zürich vorzustellen.
                                                        den, die an einem Doktorat interessiert sind.
Dabei nahmen etwas mehr als 100 Studie-
renden von der ETH Zürich, EPF Lausanne,                Cyrill Kümin arbeitet bei Sensirion in der
ZHAW Winterthur und auch Studierenden                   Research & Development Abteilung. Er
von der Universität Stuttgart, sowie dem                studierte Materialwissenschaft an der ETH
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) teil.         und promovierte am IBM Research Center
                                                        in Rüschlikon. Chronologisch passte sein
Der Studententag begann mit 4 Vorträgen
unter dem Programmpunkt „4 Ca-
reers in Materials Science“. Dabei
berichteten Roman Ehrbar (ABB),
Philipp Reibisch (PhD ETHZ), Cy-
rill Kümin (Sensirion) und Bastian
Schwark (McKinsey) von Ihren Er-
fahrungen aus der Arbeitswelt.

Roman Ehrbar schloss 2011 das
Materialwissenschaf tsstudium
an der ETHZ ab und heuerte bei
ABB in Lenzburg an. Er konnte auf
Grund seines noch nicht allzu lan-
ge zurückliegenden Jobeinstiegs                   Ein Blick in das gut besetzte Werner-Siemens-Auditorium
den Studierenden sehr gut vermitteln
                                                        Vortrag perfekt zu den beiden Vorrednern,
wie ihr Arbeitsalltag in der Berufswelt aus-
                                                        da Herr Kümin berichten konnte, wie der
sehen könnte.
                                                        Arbeitseinstieg nach dem PhD abläuft. Sein
Philipp Reibisch führte die Studierenden                Vortrag war sehr detailliert und regte die
durch seine Überlegungen bezüglich des                  Studierenden beim anschließenden Mittag-

12
events
essen an, viele Fragen bezüglich seiner Tä-             ging es in die Labore des Departements
tigkeit bei Sensirion zu stellen.                       Materialwissenschaft. Dabei bestaunten
                                                        die Studierenden lumineszierende Materi-
Im letzten Vortrag des Vormittags erzählte
                                                        alien, Aerogele, levitierende Metalle und
Bastian Schwark von seinen Arbeitserfah-
                                                        Vieles mehr. Nach dem Austreten der Beine
rungen bei McKinsey im Zürcher Büro. Herr
                                                        und dem eher entspannten Teil des Tages
Schwark zeigte auf, dass die Studierenden
                                                        ging es noch einmal in den Vortragssaal.
mit dem Studium der Materialwissenschaft
                                                        Unter dem Punkt „Materials Research @
nicht nur die Möglichkeit besitzen in klassi-
                                                        ETHZ“ hielten die Professoren Spolenak
schen technisch-orientieren Firmen, wie ABB
                                                        und Studart Vorträge über Ihre jeweilige
und Sensirion, zu arbeiten, sondern auch
                                                        Forschungsgruppe. Zuvor jedoch stellte der
etwas völlig anderes anstreben können.
                                                        Departements-Vorsteher Prof. Walter Steu-
So berichtete er von dem sehr umtriebigen
                                                        rer das Departement Materialwissenschaft
Leben in der Consulting-Branche und führte
                                                        vor. Prof. Spolenak sprach in seinem Vortrag
die Studierenden durch einige seiner Projek-
                                                        über das naturwissenschaftliche Phänomen
te. Die Studierenden lauschten wie bei je-
                                                        „Size-Matters“. Dabei zeigte er den Studie-
dem Vortrag sehr aufmerksam zu. Anschlie-
                                                        renden in einem Tutorial auf, dass sich die Ei-
ßend an die Vorträge gab es ein leckeres
                                                        genschaften von Materialen im Nanometer-
Mittagessen, bei dem die Studierenden die
                                                        bereich stark verändern. Prof. Studart führte
Vortragenden mit Fragen „löchern“ konnten.
                                                        abschließend vor, wie die Natur es schafft
                                                        mit „schlechten“ Materialien durch bestimm-
                                                        te Strukturen unglaublich gute Eigenschaften
                                                        zu erzielen. Im Zuge dessen stellte er uns
                                                        unter anderem den neuen „Goldstandard“
                                                        der „Materials Science of Nature“ vor: „a
                                                        group of highly aggressive marine crustace-
                                                        ans“ *. Am abschließenden Apéro konnten
                                                        sich alle teilnehmenden Studierenden er-
                                                        neut austauschen und bei dem einen oder
                                                        anderen Glas Wein neue Bekanntschaften
Ein guter Grund sich das nächste Mal für den Students   knüpfen.
                   Day anzumelden
                                                        Der SVMT Students Day findet jedes Jahr im
Am Nachmittag folgte der Programmpunkt
                                                        Frühling statt. Nachdem in den vergangen
„Materials Science in Practice“. Hierfür
                                                        beiden Jahren die beiden Eidgenössischen

                               *http://www.youtube.com/watch?v=i-ahuZEvWH8

                                                                                              13
events
Hochschulen besucht wurden, wird uns der      danke ich allen anderen Helfern, besonders
Studententag 2014 an ein neues spannen-       Tobias Gmür, der mir am 22. März tatkräf-
des Ziel führen. Weitere Informationen dazu   tig zur Seite stand.
werden zu gegebener Zeit folgen.

Falls ihr selbst einmal Lust bekom-
men solltet, einen Event wie den
Studententag zu organisieren, wer-
det ihr beim SMW und dem VSETH
viele Möglichkeiten dafür haben.
Generell findet man an der ETHZ
immer ein offenes Ohr, wenn man
etwas cooles organisieren möchte.
In diesem Zuge möchte ich mich
auch noch bei der ETH und ihren
Hausmeistern bedanken, die das
Siemens Auditorium gratis zur Verfü-
gung gestellt haben. Zu guter Letzt

                                                              Interessierte Studenten im Gespräch mit
                                                              den Referenten.

                                                              Oben: Bastian Schwank von McKinsey

                                                              Links: Roman Ehrbar von ABB

14
events
Skiweekend SMW/VCS
   Adam Jasinski

Neue Materialien für den Skisport – Ein        wurden vom OK bewusst zurückgehalten.
Wochenendseminar mit SMW und VCS               Eine Auswahlprozess für die geschicktesten
                                               musste es ja schließlich geben. Für das OK
Zum ersten Mal wurde das Skiweekend
                                               statistisch zwar immer noch unglaublich,
zusammen mit unseren Kommilitonen vom
                                               aber keineswegs unerfreulich, war dann
VCS durchgeführt. Das Wochenende war
                                               die Tatsache, dass doch alle ohne Schäden
voll von dramatischen Momenten, kuriosen
                                               und nur mit dem Verlust eines Rucksacks an-
Zwischenfällen und sogar gefährlichen
                                               kamen!
Wettkämpfen! Zum Schluss fällt die Ent-
scheidung über den siegreichen Fachverein      Mit dem Start des Wochenendes in der
jedoch schwer...                               Hütte begannen die Wettkämpfe. Leider
                                               hatte beim Kochen der VCS die Nase vor-
Die erste Zugfahrt gab bereits ein Vorzei-
                                               ne. Das Küchenteam der Chemiker übertraf
chen wie spannungsreich das Wochenen-
                                               alle Erwartungen und machte sogar so
de werden würde. Da es nicht eindeutig
                                               manche stets hungrige SMW Zweitsemest-
war, wo denn genau der reservierte Wa-
                                               rige satt. Als dann das Bier floss waren alle
gen für unsere Gruppe stand, wurde aus
                                               noch Unschlüssigen überzeugt: Das wird al-
der freundlichen Gruppenreise auf einmal
                                               les kein Spaß! Am nächsten Morgen konnte
eine etwas darwinistische Teilnehmerselek-
                                               das OK dann mit der perfekten Organisati-
tion. Für die Organisatoren entstand auf ein
                                               on des Wetters trumpfen! Zwar kalte, aber
Mal ein zusätzliches Problem: Welche Ski-
                                               eindeutig wunderbare Skibedingungen
fahrer gehören zu uns? Doch Studenten der
                                               waren von der ersten bis zur letzten Abfahrt
ETH lernen schnell und als eine Gruppe Rei-
                                               garantiert. Der SMW fuhr selbstverständlich
sender auf die Anfrage, ob sie den zu der
                                               allen VCS’lern davon, wahrscheinlich hatten
ETH Gruppe gehörten, etwas pikiert darauf
                                               diese nachts von Ihrer eigenen Küche ge-
hinwies, dass es ja optisch zu erkennen sei,
                                               nascht.
dass die Herrschaften keine Chemiestuden-
ten der ETH seien, wurde die Identifikation    Am Samstagabend wurde es nach dem
für das OK deutlich einfacher. Die Weiter-     wunderbaren Skitag ernst – der ultimative
reise wurde natürlich aus Spannungsgrün-       Wettkampf zwischen den rivalisierenden
den dem Zufall überlassen, Informationen       Fachvereinen konnte beginnen! Es wur-
über teilende Züge und reservierte Abteile     den Teams gebildet, und jeder Fachverein

                                                                                    15
events
                                                                                      für das Skiticket gegen
musste seine Mitglieder in den Kampf schi-
                                                                                       eine Lenker Knusperbox
cken. Letztendlich waren die
                                                                                        eintauschen, und sich
VCS’ler dem
                                                                                         so glücklich mit den
Geschick
                                                                                          Keksen in eine Ecke
des SMW
                                                                                           verkrümeln und vor
nicht gewach-
                                                                                            dem endgültigen
sen. Doch als
                                                                                             Zusammenbruch
zu guter Letzt
                                                                                              bewahrt werden.
das        Freibier
zwischen        den                                                                            Da die SBB ja
zwei erfolgreichs-                                                                              nicht wissen
ten      Einzelteams                                                           s S M W           konnte, wie
                                                                          r de
                                                                   erscha
verspielt      werden                                G ip felstürm                       ereignisreich   unser
                                                unte
                                      g ut gela
musste, wollte sich              D ie                                 Wochenende verlaufen ist, beschlos-
das VCS Team das                                            sen sie uns noch einen kleinen Streich zu
Frusttrinken nicht mehr nehmen lassen,                      spielen. Als der Zug sich unterwegs teilte
und gewann. Diese Runde ging jedoch ein-                    und wir im Zugteil nach Brig begrüßt wur-
deutig an die Materialwissenschaftler! Die                  den statt nach Bern, dachte das Organisa-
Fachvereine konnten sich nach den Spielen                   tionsteam schon, ihre letzte Stunde habe
dann jedoch schnell wieder verstehen und                    geschlagen. 70 müde, hungrige und dann
als die Nacht spät wurde und das Bier                       auch noch wütende ETH Studenten; die
weiter floss, waren die Linien zwischen den                 SBB war sich anscheinend nicht im Klaren,
Vereinen verschwommen wie die periphere                     dass ihr kleiner Scherz für jemanden lebens-
Sicht ihrer Mitglieder. Nach dieser Nacht                   bedrohlich werden konnte.
verlief der Sonntag dementsprechend ruhig.
                                                            Als das Organisationsteam schon aus dem
Die Zeichen der letzten zwei Nächte wur-
                                                            Fenster in die Rettung flüchten wollte, kam
den aus dem Haus entfernt und jeder begab
                                                            glücklicherweise der Schaffner und klärte
sich noch einmal auf die Piste, um die fan-
                                                            den Spaß der SBB auf. So kamen alle
tastischen Bedingungen zu genießen. Als
                                                            doch noch gesund und glücklich in Zürich
sich das Wochenende dem Ende zuneig-
                                                            an! Der VCS wird für die verlorenen Wett-
te und es Zeit war die Pisten zu verlassen
                                                            kämpfe sicher eine Revanche wollen, und
und die Skitickets abzugeben, zeigte sich
                                                            der SMW kann es kaum erwarten zu be-
nur eine Person, deren Nerven dem Wo-
                                                            weisen, dass der coolere Fachverein ein-
chenende nicht gewachsen waren. Glück-
                                                            fach immer gewinnt!
licherweise konnte diese Person das Depot

16
unterhaltung
Der Reiswaffelmord!
   Maximilian Jansen

Sich die Köpfe kratzend und gegenseitig        hatte ihn immer für schlafend gehalten, da
erstaunt anschauend, stand der SMW-            hinlänglich bekannt war, dass er dort hin
Vorstand im Lernraum und begutachtete den      und wieder ein Nickerchen machte. Und
toten Redaktor, der schon leicht angefault     ihren wohl verdienten Schlaf nachholende
auf dem Sofa lag. Am Vormittag war eine        Studenten soll man bekanntlich nicht
E-Mail eingetroffen, mit einer Beschwerde      wecken.
über einen penetranten Geruch in
                                               „Nun, da haben wir ja die Quelle unseres
besagten Raum. Da am selbigen
                                                           Gestanks, nicht das er zu
Abend sowieso eine Sitzung
                                                                 Lebzeiten viel besser
einberufen worden war,
                                                                    gerochen        hätte…“,
sollte dieses Problem
                                                                     witzelte        jemand
auch gerade noch
                                                                      erleichtert. „Stimmt,
eruiert werden, zwei
                                                                      Problem         gelöst,
Fliegen sollten also so zu
                                                                     aber sollten wir
sagen mit einer Klappe
                                                                   nicht         herausfinde
geschlagen werden. Die
                                                                warum unser Redaktor
üblichen Verdächtigen, wie
                                                         tot ist und uns vor allem um
Mülleimer und Kaffeesatzauffangbehälter
                                               einen Nachfolger bemühen?“ stellte die
erwiesen sich jedoch nicht als die Quelle
                                               Präsidentin noch schnell in den Raum,
des Nase empörenden Gestankes.
                                               bevor sich der Rest des Vorstandes das
Plötzlich sah jemand den scheinbar
                                               vorgezogenen Varia-Bier genehmigen
faulenzenden Redaktor des Materialist
                                               konnte, um sich selbst für die Lösung des
auf dem Sofa liegen. Als dieser sich nach
                                               Gestankproblems zu belohnen. Nach
einem Kissenwurf, welcher als Rache für
                                               kurzem hin und her wurde beschlossen,
das Piesacken während der Vorlesungen
                                               dass sich der Erstsemesterbeisitzer der
gedacht war, sich immer noch nicht rührte,
                                               dankbaren Aufgabe die Leiche zu
wurde man misstrauisch. „ Der schläft ja
                                               untersuchen erbarmen sollte. Die Kulturis
gar nicht, der ist mausetot und zwar sicher,
                                               standen ihm zur Seite, da diese sich
schaut mal der fault schon!“ rief jemand
                                               immerhin mit Alkoholleichen ganz gut
verblüfft in die Runde. Tatsächlich lag der
                                               auskannten. Nach kurzer Untersuchung
Redaktor nun schon einige Tage dort, jeder

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unterhaltung
 stand fest, dass er weder an Kaffeekonsum        somit extrahierten Materials vor den Augen
 (obwohl er die LD50 Dosis von 100 Tassen         des erstaunten Vorstandes zu zerbröseln.
 theoretisch schon hätte erreichen können),       „Reiswaffeln! Sein Lieblingssnack!“ murmelte
 noch an Alkohol verendet war, sondern            er und verschwand mit diesen Worten
 dass er gewaltsam ins Jenseits befördert         Gesten heischend aus dem Raum. Dem
 wurde. „Eindeutig Tod durch Ersticken!“,         Fremden nachdenklich hinterherschauend
 diagnostizierte der zwangsbestimmte              fragte einer: „Dann sollten wir wohl eher
 Amateurpathologe, neben sich einen Kulturi       ein ICP-OES machen, um sicher zu gehen,
 mit aufgeschlagenen Campell stehend              dass die Reiswaffeln auf dem Hönggerberg
 haben, der die anatomischen Zeichnungen          nicht mit Zyankali oder Blei belastet sind!“
 der Atemwege mit der Leiche verglich. „ Sein     Zustimmendes Gemurmel von allen Seiten.
 Mund ist mit einem porös spröden Material        „Vielleicht war es auch Selbstmord“, flüsterte
 gefüllt“. „Es hat ihm jemand Zement in den       einer „und er hat so viele Reiswaffeln
 Mund gegossen?“ äußerte sich jemand              gegessen, bis er daran gestorben ist.“
 zu tiefst erstaunt, ob eines solch perfiden      „Oder er hat versucht jemand seinen Kaffee
 Auslebens an Grausamkeit. „Nein, es scheint      zu klauen, da hört der Spass bei unseren
 sich eher um eine organische Substanz zu         Studenten auf. Aus Rache wurde er dann
 handeln, wir sollten mal ein paar NMR, IR        ermordet!“
 und DSC Messungen machen!“ „Das könnt
                                                  Ratlos starrten sie auf den sonst munter wie
 ihr euch sparen“, erschallte eine tiefe, einem
                                                  ein Sack Flöhe durch die Gegend rennen-
 Schauer das Rückgrad herunter jagende
                                                  den Redaktor. Da in diesem Augeblick nie-
 Stimme, „ ich kann euch genau sagen mit
                                                  mand spontan weitere Indizien entdecken
 was er erstickt wurde.“ Eine Gestalt trat
                                                  konnte, beschloss man nun erst einmal die
 aus dem Schatten der Trennwand hervor.
                                                  Traktanden abzuarbeiten und sich bei Varia
 Das Gesicht mit der Kapuze seines Pullis
                                                  weiter mit dem neu entstanden Ärgernis zu
 verhüllt, beugte er sich über den Toten und
                                                  beschäftigen. Die Leiche wurde zum Auslüf-
 griff ihm in den Mund, nur um ein wenig des

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unterhaltung
ten auf den Balkon gezogen und ein, zwei        die Genfer Konvention! “ „Na und, wir wol-
kleine Maden von selbigen geschmissen,          len dich ja nicht vor Gericht bringen, das
die Couch musste nun definitv gereinigt         hier dient der Wahrheitsfindung!“, kam es
werden, auch das sollte Bestandteil von Va-     barsch zurück. Der noch am ganzen Leib
ria werden. So wurden diverse Sitzungen         zitternde Kulti began stockend sein Ge-
und Stämme besprochen und der Fortschritt       ständnis. Nachdem er und der nun verschie-
für den Exzess im Labor diskutiert, bis ein     dene Redaktor Lernsession für Lernsession
Mitglied aufstand , um ein paar Quittungen      und Semester für Semester Doppelkekse,
für den Quästor aus seiner Tasche zu ho-        Schokowaffeln, Chips und Reiswaffeln ge-
len. Plötzlich ertönte ein anklagender Schrei   teilt hatten, war am vergangen Sonntag da-
von der anderen Seite des Lernraums und         mit Schluss gewesen. Es waren nur die Bei-
das Vorstandmitglied, das soeben den Tisch      den im Lernraum gewesen , der Kulti hatte
verlassen hatte zeigte mit einem vor Wut        unausgeschlafen und übermüdet sein Essen
zitternden Finger auf einen der Kultis: „Du     vergessen und hatte mal wieder wie zu er-
elendes Schwein, du verfressener und hab-       warten einen seiner hinlänglich bekannten
gieriger Mörder, du hast ihn umgebracht!“       Fressanfälle. Grob und ungeduldig wie
Soeben hatte der Aufgestandene, sich in         er in seinem Hungerdelirium, gepaart mit
der Tasche irrend, einen Packen Reiswaffeln     Schlafmangel war, verhielt sich der Kulti un-
beim Kulti gefunden. Sofort warfen sich ein     ausstehlich. Somit entschied sich der Redak-
paar Vorstandsmitglieder auf besagten Kul-      tor ihn für sein unflätiges Verhalten zu strafen
ti, der schon in Richtung Balkon gerannt war,   und ihm keine Reiswaffeln abzugeben. Der
um von selbigen zu springen, so dass er auf     Streit eskalierte und von der mächtigen Kraft
dem ein Stockwerk tiefer liegenden Rasen        des Hungers getrieben entriss der mörderi-
die Flucht fortsetzen könnte. Doch anstatt      sche Kulti dem Redaktor seine Reiswaffeln
Flucht stand nun Verhör auf dem Programm.       und stopfte im hitzigen Kampf seinen Geg-
Die ganze Bandbreite psychologischer Fol-       ner selbige in den Rachen und hielt ihm
ter nutzend wurde er auf einem Stuhl gefes-     bis zu seinem bitteren Ende die Nase zu.
selt dazu gezwungen Multilineare Algebra,       Siegreich konnte er seinem Hunger frönen
Thermodynamik und Numerik zu repetieren         und behielt sich einen Rest Reiswaffeln als
und sich die Theorie und Serien immer wie-      Notration zurück, eben jene Notration, die
der anschauen zu müssen. Nach x-tausend         ihn überführte. Da die Tat im Hungerdeliri-
Beweisen von reziproker Basen, Dualräume        um begangen worden war beschloss man
und multi-linearer Formen brach sein Wille      mildernde Umstände gelten zu lassen und
endgültig.                                      ihn vor die Wahl zu stellen: Entweder könne
                                                er als Präsinachfolger antreten oder er habe
„Ich gestehe ja schon, ihr Unmenschen,
                                                auf ewig nach allen Stämmen zu putzen.•
dass was ihr mit mir macht verstösst gegen

                                                                                       19
unterhaltung
 Rebus

                                        -h -s -c

  -e -l -l           -e

      -h     -p -o              -n

                      Lösungen im Impressum

 20
impressum

Periodizität: 				3-4x jährlich
Auflage: 						750
Jahresabonnement: 		 Gratis für Aktiv- und Passivmitglieder des SMW,
						 ansonsten 30 Fr. pro Jahr (inkl. Versand).

Chefredaktion                                Anschrift
Thierry Moser                                SMW
                                             Studierende der Materialwissenschaft
Autoren                                      Wolfgang-Pauli-Strasse 10
Adam Jasinski                                HCI - Postfach 92
Christoper Schmitt                           8093 Zürich
Maximilian Jansen                            www.smw.ethz.ch
Liz Hubis                                    materialist@smw.ethz.ch
Jan Aeschlimann
Thierry Moser                                Der SMW ist ein Teil des Verbandes der
                                             Studierenden an der ETH (VSETH).
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Angehende Genies
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Und werden Teil der Sensirion-Story: Sie freuen       nologie vereinen wir das Sensorelement mit der
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