Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...

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Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
BERLINER
                           CHORSPIEGEL

Heft 187 / Dezember 2017   Luthers Einfluss auf die
Chorverband Berlin e. V.   Weihnachtsbräuche
                           Ergebnisse des Landeschor­
                           wettbewerbs Berlin
                           Programm der Sonntags­
                           konzertreihe 2018
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
2                                                         Chorspiegel / Dezember 2017

                            itertag
     5. berliner chorle                      niversität
                      r in der Humboldt-U
      am 23. Septembe

         1. berliner Fra
                           uenchortag
         am 21. Oktobe
                        r im Haus der
                                        IG Metall

    40. berliner chorleiterseminar
    vom 23. bis 27. Oktober im Händelgymnasium
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
Chorspiegel / Dezember 2017                                                                                                3

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                     Das Jahr 2018 ist geprägt von Veränderungen.
                     Seit mehreren Jahren versucht der Chorverband Berlin, eine Angleichung der Finanzen für den seit 1997
                     nicht berücksichtigten Inflationsausgleich zu erhalten. Nachdem die Mitglieder des Abgeordnetenhauses
                     im Kultur­ausschuss in regelmäßigen Abständen informiert worden sind, gibt es jetzt die erste Bewegung:
                     100.000,00 € sind für die gesamte Berliner Chorförderung mehr eingestellt worden. Wir verhandeln zurzeit
                     über zusätzliche Personal­mittel, damit u. a. die Koordination des Ehrenamts und die Projektarbeit ver­
                     bessert werden können. Gemeinsam mit dem Landesmusikrat wurde dem Senat ein Positionspapier vorge-
                     legt, das die gesamte Berliner Chorförderung im Blick hat. Senator Lederer hat zugesagt, dass Anfang des
                     Jahres ein Workshop zu diesem Thema durchgeführt werden soll.
Das Deutsche Chorzentrum, von dem ich vor einem Jahr berichtet habe, ist jetzt vertraglich unter Dach und Fach. Anfang
des Jahres geht’s los mit der Sanierung. In der Karl-Marx-Str. 145 wird neben der Verwaltung des DCV und des CVB die
Möglichkeit für Fortbildung für Chorleiter/innen, für das Chormanagement, für Sänger/innen und für die Vorbereitung neuer
Kooperationen mit Veranstaltungsräumen unterschiedlicher Größe geboten werden. Ein Zentrum für das Singen mitten in
einem kulturellen Kraftfeld von Heimat­hafen bis hin zur Neuköllner Oper! Langfristige Mietverträge mit einem Musik­verlag
und einer „singenden“ Kindertagesstätte mit 62 Plätzen werden vorbereitet. Da auch der DCV und wir, der CVB, Miete
­zahlen, soll das Chorzentrum in etwa 25 Jahren abgezahlt sein. Danach sollen die Einnahmen Chorprojekte unterstützen. Was
 für ein Generationenprojekt!!! Vielleicht können wir durch dieses Chorzentrum auch unsere – in diesem Jahr wieder aufge­
 nommenen – Verbindungen zum Brandenburgischen Chorverband intensivieren. Denn die Fortbildungsstätte liegt quasi in der
 Mitte von Brandenburg. Das kann eine spannende Entwicklung für beide Verbände sein.
 2018 wird es personelle Veränderungen geben: An der Spitze des DCV wird Henning Scherf nicht mehr kandidieren. Er hat
 seit 2005 als Präsident die große DCV-Sängerschaft repräsentiert und mit Leidenschaft in der Öffentlichkeit vertreten. Und
 unsere Stadt hat ihm zu verdanken, dass er für den Umzug nach Berlin gekämpft hat – und das Deutsche Chorzentrum hier
 entsteht. Ein neuer Präsident soll im Februar gewählt werden – in zeitlicher Nähe zur chor@berlin, in unserer Stadt.
 Personelle Veränderungen gibt es auch bei uns im Chorverband Berlin: Wie bereits im Mai auf der Mitgliederversamm-
 lung berichtet, hat sich Thomas Bender entschlossen, Ende des Jahres aufzuhören. Eigentlich unvorstellbar – der CVB
 ohne ­Thomas Bender! Aber immer an der Belastungsgrenze zu arbeiten, hinterlässt auf Dauer Spuren. Wir alle, die wir mit
 ihm jahrelang organisiert, geplant, Probleme gelöst und Verhandlungen mit dem Senat geführt haben, sind dankbar für die
 ­kompetente, engagierte, faire und pragmatische Zusammenarbeit! Wir haben Thomas Bender als umsichtigen Organisator von
  Chor­festen, Konzerten, Fortbildungsveranstaltungen erlebt. Wir freuen uns allerdings auch auf einen Thomas Bender, der in
  seinem ­„Herrenhaus“ befreit singen wird! Thomas, wir danken Dir!
  Ihnen allen wünschen wir vom Präsidium des Chorverbands Berlin ein gesundes, harmonisches und friedliches Jahr 2018.

Ihre

                                                                                                                     Inhalt

Landeschorwettbewerb 2017                          Seite 4
Sonntagskonzertreihe 2018                          Seite 5        Fuß-Noten und Notizen                             Seite 12
Mit Luther unterm Weihnachtsbaum                   Seite 6        Der Chorverband Berlin gratuliert                 Seite 13
Singen gegen das Altern (XII)                      Seite 7        Berliner Musikgeschichte                          Seite 14
Abschied von der Ära Thomas Bender                 Seite 8        Neu in unseren Reihen                             Seite 15
Neuerscheinungen                                  Seite 10        Terminvorschau des CVB                            Seite 16
Titelbild:
Carl August Schwerdtgeburth: Luther mit seiner Familie am Christabend 1536 zu Wittenberg (1843), Gustav König: Luthers Win-
terfreuden im Kreise seiner Familie (1851), Bernhard Plockhorst: Luther im Kreise seiner Familie am Weihnachtsabend (1887)

                          4                                  5                            6                                8
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
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Der Chorverband Berlin gratuliert

Wettbewerbsergebnisse des Berliner Chortreffs 2017
Am 7. und 8. Oktober fand in der Kreuzberger Oranienstraße der hiesige Landeschorwettbewerb statt. Dieser wird alle vier
Jahre vom Landesmusikrat Berlin ausgerichtet und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich für den vom Deutschen
Musikrat veranstalteten zentralen Ausscheid im Folgejahr zu qualifizieren. Gastgeberstadt des 10. Deutschen Chorwettbe-
werbs vom 5. bis 13. Mai 2018 wird Freiburg i.Br. sein. Der hauptstädtische Leistungsvergleich trug zugleich Festivalcha-
rakter, diente er doch der Begegnung und dem Austausch der Beteiligten und bot der Öffentlichkeit eine breite Palette von
Formen und Formationen des Chorgesangs. Während die St.-Jacobi-Kirche das klassische Podium darstellte, präsentierten
sich die populären Genres in der Eventetage SkyLiveClub vom JustMusic FlagShipStore. Von den 27 Ensembles, die sich der
Wertung stellten, gehören 21 dem CVB an. Sie erzielten folgende Resultate:

    A.1 Gemischte Kammerchöre, 16–36 Mitwirkende
    Kammerchor des Collegium Musicum Berlin (Leitung: Donka Miteva)                23,0 (hervorragend) – Weiterleitung
    Junges Consortium Berlin (Leitung: Vinzenz Weissenburger)                      22,4 (sehr gut) – Option
    Ensemberlino vocale (Leitung: Matthias Stoffels)                               21,2 (sehr gut)
    Kammerchor Univocale (Leitung: Christoph Ostendorf)                            20,0 (gut)
    Kammerchor Berlin (Leitung: Stefan Rauh)                                       19,2 (gut)
    Charité Chor (Leitung: Adrian Emans)                                           19,0 (gut)

          Kammerchor des Collegium Musicum Berlin                   Cantus Domus

    A.2 Gemischte Chöre, ab 32 Mitwirkende
    Cantus Domus (Leitung: Ralf Sochaczewsky)                                      23,0 (hervorragend) – Weiterleitung
    Chor des Jungen Ensembles Berlin (Leitung: Vinzenz Weissenburger)              23,0 (hervorragend) – Option
    Wilmersdorfer Kammerchor (Leitung: Christian Bährens)                          19,8 (gut)

          Vokalconsort des Berliner Mädchenchores                   zimmmt

    B Frauenchöre
    Vokalconsort des Berliner Mädchenchores (Leitung: Sabine Wüsthoff)             23,0 (hervorragend) – Weiterleitung
    Die Fixen Nixen (Leitung: Ralf Sochaczewsky)                                   18,2 (gut)

    C.1 Männerchöre, 16–36 Mitwirkende
    Männerchor des Staats- und Domchores Berlin (Leitung: Kai-Uwe Jirka)           22,4 (sehr gut) – Weiterleitung

    D.2 Mädchen-/Jugendchöre, gleiche Stimmen, 12–22 Jahre, Durchschnitt max. 17 Jahre
    Mädchenvokalensemble der Sing-Akademie (Leitung: Friederike Stahmer)           20,4 (gut)
    Canta Ciara (Leitung: Carsten Schultze)                                        18,0 (gut)
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
Chorspiegel / Dezember 2017                                                                                               5

   F.1 Kinderchöre, gleiche Stimmen, max. 16 Jahre, Durchschnitt max. 14 Jahre
   Mädchenchor der Sing-Akademie (Leitung: Friederike Stahmer)                      22,0 (sehr gut) – Weiterleitung
   Kinderchor der Deutschen Oper Berlin (Leitung: Christian Lindhorst)              21,2 (sehr gut) – Option

   G.1 Populäre Chormusik, a cappella
   zimmmt (Leitung: Daniela Bartels)                                                24,6 (hervorragend) – Weiterleitung
   Village Voices (Leitung: Wolfgang Thierfeldt)                                    24,2 (hervorragend) – Option
   BerlinVokal (Leitung: Nane Bache)                                                22,4 (sehr gut)
   Moving Colours (Leitung: Karin Mueller)                                          20,4 (gut)

   H.2 Vokalensembles, populäre Musik, 3–8 Mitwirkende
   naturenoise (Leitung: Magnus Hellmann)                                           18,2 (gut)

Sechs Ensembles wurden somit direkt zum deutschlandweiten Wettstreit delegiert, vier weitere wurden mit einer Anwart-
schaft auf Weiterleitung ausgezeichnet. Denn laut Regularium kann pro Kategorie und Bundesland nur ein einziger Preisträ-
ger für den bundesweiten Ausscheid gemeldet werden, darüber hinaus kann jeder Landesmusikrat aber noch die Zulassung
zusätzlicher, ihm besonders geeignet erscheinender Sangesgemeinschaften beantragen, vorausgesetzt, dass sie über der Min-
destpunktzahl von 21 abgeschnitten haben. Liegen in einer Kategorie nicht aus allen Bundesländern Kandidaten vor, kann der
Beirat dann für die freien Plätze Optionschöre zulassen.

                                                                                                  Sonntagskonzertreihe

An sechs Sonntagnachmittagen in der ersten Hälfte des Jahres lädt der Chorverband Berlin stets in den Kammermusiksaal der
Philharmonie ein. Auch 2018 wird jede Veranstaltung von drei oder mehr Ensembles bestritten, die sich jeweils einem gemein-
samen Thema oder Genre widmen und neben eigenen Beiträgen natürlich auch zusammen musizieren. Freuen Sie sich auf:

 21. Januar                                                     22. April
   Stadtkinder können ein Lied davon singen …                     „Diese Welt wolln wir uns mal von nah besehn“
   Madrigale, Pop’n’Jazz-Songs, Weltmusik                         Zum 120. Geburtstag von Hanns Eisler
   Jäzzchor mit ä                                                 Erich-Fried-Chor (Leitung: Andreas Bunckenburg)
   (Leitung: Cathleen Lüdde)                                      Ernst-Busch-Chor Berlin (Leitung: Daniel Selke)
   Tonraumfünf10                                                  hardChor„Ella“ (Leitung: Bettina Kurella)
   (Leitung: Christopher Bradley)                                 Brussels Brecht-Eislerkoor (Leitung: Lieve Franssen)
   Village Voices                                                 Hans-Beimler-Chor (Leitung: Johannes C. Gall)
   (Leitung: Wolfgang Thierfeldt)
                                                                27. Mai
 25. Februar                                                      Lieder aus Europa
   Expressionen, Experimente, Entdeckungen                        ImPuls eines vielstimmigen Kontinents
   Junge internationale Chormusik                                 Canta Chiara
   Kammerchor Berlin                                              (Leitung: Carsten Schultze)
   (Leitung: Stefan Rauh)                                         Charlottenburger Kammerchor
   Kammerchor der Humboldt-Universität zu Berlin                  (Leitung: Katrin Hübner)
   (Leitung: Rainer Ahrens)                                       Polyphonia Berlin deutsch-griechischer Chor
   neuer chor berlin                                              (Leitung: Ursula Vryzaki)
   (Leitung: Arndt Henzelmann)                                    Sadako
                                                                  (Leitung: Michael Letz)
 18. März
   „Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen“                    10. Juni
   Drei Vokalensembles besingen ihre Lieblingsstadt               Cantare – cantate – cantemus!
   DCON – Der Chor ohne Namen                                     Drei Chöre im Einklang mit dem Raum
   (Leitung: Thomas Westphal)                                     Berliner Mädchenchor Konzertchor
   Klangbezirk                                                    (Leitung: Sabine Wüsthoff)
   (Leitung: Matthias Knoche)                                     Charité Chor Berlin
   MOTH                                                           (Leitung: Adrian Emans)
                                                                  ̓ Hxos Chor Berlin
                                                                   (Leitung: Stelios Chatziktoris)
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
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                                                                     Reformationsjahr
                                                                                2017
Mit Luther unterm Lichterbaum
Für den Lichterbaum, der das ewige Leben, wie es der Heiland schenkt, und zugleich Jesu Tod am Kreuz symbolisiert, ist
Luther, der sich selbst einmal als „Weihnachtschrist“ bezeichnet hat, keineswegs verantwortlich. Dagegen hat er einige andere
Rituale des Festes durchaus stark geprägt. So hielt man bis zur Reformation eine strenge Fastenzeit. Wichtiger waren jedoch
die Impulse für ein besinnliches Familienfest mit Gesängen und Geschenken.

Tannenbaum und Christbaumschmuck. Ein bieder­                   des ­Kirchenjahres – Weihnachten, Ostern, Pfingsten – be­
meierliches Bild des Weimarer Hofkupferstechers Carl            singt. Jede Strophe beginnt mit den Worten „O du fröh-
August Schwerdegeburth von zeigt „Luther mit seiner Fami-       liche, o du selige, Gnaden bringende“.) Nach diesem Vor-
lie am Christabend 1536 zu Wittenberg“ um eine illumi-          bild errichtete Karl Reinthaler in seiner Heimatstadt Erfurt
nierte Tanne sitzen. Es trügt. Damals gab es den erleuchte-     ebenfalls ein Schulhaus für Waisenkinder. Zugunsten dieses
ten Nadelbaum im privaten Heim nämlich noch nicht. Erst         Martinsstifts veröffentlichte er 1843 die Festschrift „Adam
recht ist er keine Erfindung des großen Reformators selbst,     und Christus oder der Christbaum in M. Luthers Kinder-
wie es bis heute oft kolportiert wird.                          stube“, wodurch Schwerdtgeburths Stich berühmt wurde
Im Lichterbaum kamen mehrere Bräu-                              und die Mär von „Luthers Lichterbaum“ in die Welt trug.
che zusammen: Die Sitte, böse Geister                           Weihnachtsbescherung und Christkind. In einer Predigt
durch Helligkeit zu vertreiben – was sich                       von 1527 bezeichnete Luther die Legende vom Sankt Niko-
seinerzeit noch auf kostbare Kerzen in                          laus als „kyndisch ding“. Grundsätzlich lehnte er die katho-
Sakralbauten beschränkte – verband sich                         lisch überkommene Verehrung der Heiligen ab (ohne sie
mit der Symbolik immergrüner Pflan-                             allerdings abzuschaffen), da sie den Zugang zu Gott verstel-
zen, die bereits in antiken Ritualen eine                       len würden. Zudem sei der Mensch selbst ein heiliges Wesen.
Rolle spielten. Im Mittelalter schließlich                      Doch so leicht konnte auch er sich nicht der Tradition, am
gab es nicht nur Richt- oder Maibäume,                          6. Dezember Geschenke zu machen, entziehen. Daher ver-
sondern zu Weihnachten in der Kirche einen Paradiesbaum –       lagerte er die Bescherung kurzerhand auf den 25. Dezember
der ebenso ein Laubbaum sein konnte. Da der 24. Dezember        – mit dem „Heiligen Christen“ als Gabenbringer, denn im
damals noch der liturgische Gedenktag von Adam und Eva          Mittelpunkt sollte die Freude über die Geburt Jesu stehen. Aus
war, wurden sogenannte Paradiesspiele aufgeführt. Äpfel –       diesem entwickelte sich das „Christkind“. Das engelsgleiche
als allegorische Früchte vom Baum der Erkenntnis – erinner-     Wesen wurde im 19. Jahrhundert durch den Weihnachtsmann
ten an den Sündenfall und die Befreiung von der Erbsünde        als Gehilfen ergänzt – oder ganz ersetzt. Dieser wiederum
durch Jesus Christus (und haben in den Christbaumkugeln         ist letztlich ein „umgemodelter Nikolaus“, ein Santa Claus.
ihre Nachfolger gefunden). Weihnachtlich geschmückte Tan-       Krippenspiel und Weihnachtslieder. Öffentliche liturgi-
nen gab es zunächst im Elsass – auf Marktplätzen (erstmals      sche Darstellungen wie Kindelwiegen, Krippen- oder Mys-
bezeugt 1521), später in Kathedralen (1539), Ratsstuben         terienspiele waren seit dem Mittelalter populär. Bei Luther
und Zunfthäusern –, bevor sie dann Einzug in die nichtöf-                            wurde das Geschehen der Heiligen
fentlichen Räume hielten (1605). In der ersten Hälfte des                            Nacht aber auch zu Hause szenisch nach-
18. Jahrhunderts ist schließlich von echten „Tannebäumen                             empfunden. Er förderte überdies Auto-
mit Lichtern“ als einem verbreiteten Phänomen die Rede. In                           ren, die Theaterstücke mit biblischem
Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ 1774 beschreibt                             Sujet verfassten, und engagierte sich
der Held einen „aufgeputzten Baum“. Richtig in Mode kam                              für die Publikation der Texte, um Schü-
der Christbaum um 1800, als er mit der Behauptung, dies                              ler- und Studentenaufführungen und hei-
sei gute evangelische Tradition, massenhaft in protestanti-     mische Einstudierungen zu propagieren. „Gottes Wort will
sche Wohnzimmer geholt wurde. Das wiederum provozierte          gesungen sein“, war sein Motto. Das galt nicht nur in der
den Spott der Katholiken, die die gegnerische Konfession als    Gemeinde, sondern eben auch daheim. Neben der Bibelüber-
„Weihnachtsbaumreligion“ bezeichnete. Doch schon Ende           setzung übertrug er lateinische Hymnen ins Deutsche, um
des 19. Jahrhunderts folgten auch sie dem populären Trend       sie zu bekannter zu machen. Außer den Adaptionen „Chris-
und ergänzten die aufgestellten Krippenfiguren durch einen      tum wir sollen loben schon“ (nach „A solis ortus cardine“),
Weihnachtsbaum. Dazu trug der deutsch-französische Krieg        „Nun komm, der Heiden Heiland“ (nach „Veni redemptor
von 1870 bei, denn auf Befehl der Heeresleitung wurden          gentium“) und „Gelobet seist du, Jesu Christ“ (nach „Grates
Tannenbäume als Zeichen der Verbundenheit mit der Hei-          nunc omnes“) schuf er ein eigenes Lied zur Weihnacht, das in
mat in den Schützengräben postiert. Zum anachronistischen       15 Strophen ein Krippenspiel mit verteilten Rollen schildert:
Gerücht von Luthers Urheberschaft kam es letztlich durch        „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Durch die Orientie-
karitatives Engagement: Nachdem der Publizist Johannes          rung auf die Muttersprache in Gottesdiensten und Kirchen-
Daniel Falk vier seiner Kinder durch Typhus verloren hatte,     liedern trug er nicht nur zur Vereinheitlichung des Hochdeut-
gründete er in Weimar ein „Rettungshaus für verwahrloste        schen bei und festigte das Wort als ein dem Ton ebenbürtiges
Kinder“. (Den Zöglingen hatte er übrigens 1816 das – auf        Element im Gesang, sondern machte das gemeinschaftli-
die Melodie eines sizilianischen Marienliedes intonierte –      che Musizieren zum festen Bestandteil des Christfestes.
„Allerdreifeiertagslied“ gewidmet, das die großen Anlässe                                                          Kati Faude
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
Chorspiegel / Dezember 2017                                                                                                       7

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Singen gegen das Altern (XII)
Eine recht einfache und zudem stets verfügbare Möglichkeit, die Gesangsstimme auch außerhalb der musikalischen Betäti-
gung zu trainieren, ist der bewusste Umgang mit der Sprechstimme. Dass die durchschnittliche Sprechstimmlage im gesell-
schaftlichen Maßstab seit vielen Jahren eklatant absinkt – wozu auch die gängige Ansicht beiträgt, dass tiefe Stimmen vorteil-
hafter und überlegener seien –, ist da eher kontraproduktiv.

In einer computergestützten Analyse konstatierte Edith Slem-         vernunft­gesteuert versuchen, sich diesem Ideal anzunähern.
bek von der Universität Lausanne, dass Frauen­stimmen in             Da die herrschende Meinung wiederum durch die faktisch
Informationssendungen deutscher Rundfunksender ­häufig               statt­findende allgemeine Abwärtsbewegung der Stimmhöhe
bei g und tiefer liegen, mitunter sogar bis dis absinken und         bestätigt zu werden scheint, werden Heran­wachsende gegen-
damit zwei ganze Töne tiefer als die mittlere Altstimme              wärtig mit eher dunkel klingenden Stimmvorbildern konfron-
­liegen, wodurch sie große gemeinsame Bereiche mit männ-             tiert und in der Ausprägung ihres personalen Stimmausdrucks
 lichen Registern, sogar noch mit dem Bass haben. Es ist bei         in diese Richtung „erzogen“. Verfolgt man Castingshows wie
 Nachrichtensprecherinnen also „vorwiegend die virilisie-            „The Voice Kids“ oder „The Voice of Germany“, verwun-
 rende, auf möglichst viele maskuline Elemente verweisende           dert die Überzahl an Soulstimmen im Teenageralter, wobei
 Frauenstimme zu hören.“ Die Sprechwissenschaftlerin bat             die gedrückten Gesangsstimmen gelegentlich im Kontrast zu
 daraufhin in einem Test männliche, weibliche, deutsch- und          den helleren Sprechstimmen der Vorsingenden stehen. Wenn
 nichtdeutschsprachige sowie bilinguale Versuchs­       personen     schon zehnjährige Mädchen wie Amy Whinehouse oder Adele
 zwischen 19 und 34 Jahren, das Alter der Sprecherinnen ein-         singen, macht man sich durchaus Sorgen um deren Stimm-
 zuschätzen, und alle hielten die gehörten Stimmen sämtlich für      gesundheit, kommt aber an solcher Mode­erscheinung kaum
 erheblich älter, als sie realiter waren. Durchweg wurde ange-       vorbei. Verbreitung und Erfolg des kräftigen ­R&B-Timbres
 nommen, diese seien über 40 oder gar 50 Jahre alt. Der Fra-         lassen derartige Stimmfarbe zwangsläufig zur ersehnten
 gebogen erkundete noch weitere Faktoren. So sollten neben           Wunsch- und Zieloption werden. Die stärkste Prägung erfährt
 Sympathiewerten auch Vermutungen über das Aus­             sehen    die Stimme durch die unmittelbare Um­gebung. Man über-
 angestellt werden. Etliche Beurteilende assoziierten kurzer-        nimmt vorgefundene Sprechmuster und internalisiert die Art,
 hand eine graue Haarfarbe … Dass es Aufnahmen aus der ers-          die man von klein auf vorgesprochen bekommt, was nicht
 ten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt, ist der Entwicklung von       selten zu familiären Übereinstimmungen führt. Zu den hei-
 Grammophon (1887) und Tonfilm (1921) zu verdanken. Erst             mischen Gegeben­heiten zählen aber auch regionale Eigen-
 seitdem wurde es möglich, Stimmen für die Nachgeborenen             arten. So wirken sich lokale Dialekte und muttersprachliche
 zu konservieren und eine Vorstellung von deren Charakteristik       Akzente phonisch vernehmlich aus: Im Norden sprechen bei-
 zu erhalten. So fällt beispielsweise auf, dass viele weibliche      spielsweise viele mit gehobenem Kehlkopf, in Süddeutsch-
 UFA-Darstellerinnen ähnlich klingen –­  und zwar nicht nur          land ist die Stimme dagegen vielfach nach hinten verlagert.
 wegen ihres bühnenkonformen rollenden R-Lauts. Die Höhe             Mund­arten wie ­Bayrisch, Fränkisch oder Schwäbisch sugge-
 und Beweglichkeit ihrer Stimmen machte sie zu Soubretten,           rieren oft ein höheres Alter, als es die Sprechenden tatsäch-
 wobei dieses Rollenfach sowohl im Singspiel als auch im             lich haben. Analog unterscheiden sich, was Vokalfärbung und
 Sprechtheater dominierte und in der deutschen Variante einen        Stimmsitz angeht, auch National- und Minderheitensprachen,
 hell-strahlenden Sopran meinte. Der Kontra-Alt von Zarah            wobei es wiederum Paral­lelen innerhalb der Sprachgruppen
 Leander oder die rauchige Stimme der hosen­anzugtragenden           der slawischen, arabischen, afrikanischen, asiatischen oder
 Marlene Dietrich waren eher die Ausnahme. Die Musik­                anderer Völker gibt. Bei ausländischen Deutschlernenden las-
 komödie und der Revue- und Operettenfilm erlebten in den            sen sich derlei typische Besonderheiten gut beobachten, denn
 dreißiger und vierziger Jahren einen Boom und vermitteln            die Ursprungs- oder Erstsprache, die Lingua materna, formt
 einen Eindruck vom damaligen Geschmack. Die für heutige             durch ihre vorherrschenden Laute eine signifikante Stimm­
 Ohren fast manieriert, affektiert oder hysterisch anmutenden        spezifik, die auch in der neu erworbenen Umgangssprache
 Stimmen der Kinostars jener Ära entsprachen seinerzeit näm-         überdeutlich anklingt. Selbst, wenn man diese Fremdsprache
 lich dem „guten Ton“. Bemerkenswert daran ist, dass dabei           nicht kennt, kann man sie meist ungefähr zuordnen. So schlägt
 Sprechen und Singen funktionell viel mehr ineinandergriffen         sich das gutturale Russisch auch im gebrochenen Deutsch auf
 und angeglichener waren. Das Absinken der mittleren Grund­          kehlige Weise nieder. Hier zeigt sich letztlich das Zusam-
 frequenz heutzutage mag nun eine allgemeine Tendenz sein,           menspiel von Sprech- und Gesangsstimme. Denn Singen ist
 ist indes nicht schicksalhaft. Es gibt Menschen, die auch hoch-     an verbale Inhalte gebunden. Zugleich lebt der sängerische
 betagt eine jugendliche Sprechstimmkraft ausstrahlen, weil          Klang vom Vokalstrom. Die Wortverwandtschaft deutet es
 sie dies aktiv anstreben. Die eigene Stimm­identität ist ja nicht   bereits an: „vokal“ als Adjektiv steht für den Gesang, w
                                                                                                                            ­ ährend
 vorprogrammiert und feststehend, sondern beeinfluss- und            das gleichnamige Substantiv den Selbstlaut als „tönenden
 wandelbar. Sie beruht auf einer individuellen Entscheidung          Buchstaben“ bezeichnet. Die Arbeit an der Aus-Sprache, der
 für eine Klangfarbe und dem Erlernen und kontinuierlichen           Artikulation, ist somit die essentiellste Trockenübung für den
 (Aus)Üben der Präferenzen. Dies wiederum hat mit Rollen-            Gesang!
 bildern und Hörmustern zu tun. Wer fest an die – angeblich
 theoretisch oder statistisch untermauerte – These glaubt, dass      (Fortsetzung folgt)
 tiefe Stimmen karriere­förderlicher seien, wird ehrgeizig oder                                                         Kati Faude
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
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Der Chorverband Berlin dankt

Du warst für uns der Hauptgewinn!
Abschied von der Ära Bender
Zum Ende des Jahres geht der jetzige Geschäftsführer des        Moment, auf den man – innerlich schmunzelnd – schon hin-
Chorverbandes Berlin in den verdienten Ruhestand. Um seine      fieberte: Der nunmehrige Ehrengast auf dem Podium wurde
jahrzehntelange aufopferungsvolle und erfolg­reiche Arbeit      resolut auf einem Stuhl platziert – und mit dem Ständchen
in einem angemessenen Rahmen zu würdigen, organisier-           „Ein Freund, ein guter Freund“ der wahre Grund des Abends
ten die beiden hauptamtlichen Angestellten der Geschäfts-       enthüllt. Stellvertretend für die über 280 im CVB organisier-
stelle, Karin Heinzmann und Meiko Köhler, gemeinsam             ten Ensembles brachten danach Die Primaner, der Chor der
mit vielen helfenden Händen am 18. November eine große          Humboldt-Universität zu Berlin, das Mahlsdorfer Männer-
„Surprise Party“, von der der Gefeierte im Vorfeld nichts       quartett, die Village Voices und ein Ehemaligensextett des
wusste: Das Männervokalensemble, in dem Thomas Bender           Kammerchors der HUB ihre musikalischen Grußbotschaften
Mitglied ist, wurde offiziell für einen angeblichen Auftritt    dar. Außerdem hatten viele Vorstände Briefe oder Videos
engagiert, der als Erstes Werkstattkonzert des Förder­vereins   geschickt, die nun feierlich an den Adressaten überreicht
in der neugebauten Aula des Händelgymnasiums getarnt            wurden. Mit einem minutenlangen Applaus im Stehen ver-
war. Der Ahnungslose staunte zwar nicht schlecht, als er im     abschiedete sich das gerührte Publikum von dem beliebten
Auditorium unerwartet viele bekannte Gesichter und seine        „Chorsänger- und Chorleiterversteher“, wie Susanne Faatz
gesamte Familie sah, dachte sich aber - nach eigener Aus-       ihn in ihrer kleinen Ansprache genannt hatte. Während dann
sage – zu diesem Zeitpunkt noch nichts dabei. Nach einer        im Foyer mit Büfett und Ausschank der Empfang stattfand,
kurzen unverfänglichen Eröffnungsrede der Schulrektorin         formierte sich vor der Bühne eine nicht enden wollende
Maike Klee, die das Versteckspiel untermauerte, begannen        Schlange derer, die noch einmal persönlich oder als Abge-
die Herrenhaus-Sänger (einschließlich der Hauptperson) mit      sandte ihrer Vereine danken wollten.
ihrem Programm. Nach drei Stücken kam dann endlich der

                                                                               Ein Freu
                                                                                          nd, ein
                                                                              der Tho                guter Fr
                                                                                          mas Bend              eund,
                                                                              Den Chör               er ist e
                                                                                         en ist e               s vom Ch
                                                                             seit Ost               r  Freund,            orverban
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                                                                            Dreißig                rlin!                   fand:
                                                                                        Jahr‘ fa
                                                                            Heut dan               st prägt
                                                                                       ken wir                  er ihn!
                                                                           Du warst               dem Freu
                                                                                         für uns             nd:
                                                                                                    ein Haup
                                                                                                               tgewinn.
                                                                          1. Ob F
                                                                                      rauencho
                                                                                 Singepro        r, ob Mä
                                                                                            jekt – d        nnerchor
                                                                                                       u hast i        ,
                                                                                bist ste                          mmer ein
                                                                                            ts berei                         Ohr
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                                                                                           o steht                t an der
                                                                               Stufen u               das Klav               Tür:
                                                                                           nd Tritt              i er?
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                                                                                          und Stän                u noch m
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                                                                                          er auch                 lenden S
                                                                              fährst s               vom Chor               chritt,
                                                                                         ie durch               verband,
                                                                                                    s Berlin
                                                                        2. Land                                er Land.
                                                                                   esmusika
                                                                             Philharm         kademie,
                                                                                        onie ode
                                                                            bist ste               r Humbol
                                                                                        ts dabei              dt-Uni,
                                                                            „Nein“ s               , rast h
                                                                                       agen, fä               in und h
                                                                           Allen ge               llt dir                er,
                                                                                       recht wi              sehr sch
                                                                           Fehlt je               llst du               wer.
                                                                                      mand, sp               nur sein
                                                                          Doch dam               ringst d               .
                                                                                      it ist j              u am End
                                                                          Rentner                etzt end              e selbst
                                                                                     - verdie               lich Sch              ein.
                                                                                                nter Gen               luss:
                                                                                                           uss.
                                                                     (auf den
                                                                                  Schlager
                                                                     von Wern                 „Ein Fre
                                                                                er Richa                 und, ein
                                                                                           rd Heyma                  guter Fr
                                                                                                      nn zu si                 eund“
                                                                                                                 ngen)
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
Lieber Thomas,

             heute haben wir die
                                       üblichen Rollen ein
             Chorverband Berlin                                 fach mal vertausch
                                      eine Veranstaltung                                t: Nicht du als Ges
             Deine Person allein                               vorbereitet und org                                  chäftsführer hast
                                       ist Anlass und Inh                               anisiert, sondern                                   für den
             Überraschungsgala                                 alt dieses Events                                  diesmal war es umg
                                    für dich zu planen                                - und wir alle sin                                  ekehrt!
             Denn unzählige Men                             , ohne dass du es                                   d nur deinetwegen
                                   schen mussten im Vor                            mitbekommst, war übr                                 hier. Unsere
            die Mitglieder des                                feld konspirativ ein                              igens gar nicht so
                                     Präsidiums und des                                  geweiht und um Ver                              einfach.
            unserer vielen Mit                                Musikausschusses,                                    schwiegenheit gebete
                                   gliedschöre, die Ver                               die Ehrenamtlichen,                                     n werden:
            diejenigen, die dei                               antwortlichen etlich                                 die Vorstände und
                                     nen Weg persönlich                                 er Partnerinstitut                                 Leitungen
            durch gemeinsames                                 begleitet haben: dei                                 ionen - und vor all
                                   Proben und Auftreten                                 ne Familie und all                                  em auch
            unsere Geheimmissio                                jahrelang verbunden                                  die Singenden, mit
                                    n eigentlich auch                                     oder sogar befreunde                                denen du
           maschiges Netzwerk                               ganz leicht: Denn                                          t bist. Andererseits
                                    geschaffen, das zuv                            du hast in deiner                                              war
           offene Art hat dir                                erlässig funktioni                              engagierten Tätigk
                                    durchweg Sympathie                               ert. Und nicht nur                              eit ein eng-
           bei dieser Aktion                                n verschafft. Jederm                                das  : Deine uneigennützi
                                  mitzumachen und sic                                 ann und jedefrau war                                      ge und
           bedanken, die du als                            h bei dir für die                                       en sofort erfreut
                                       Geschäftsstellenle                          zah llosen schönen und                                  bereit,
           gewohnten Bescheide                                iter konstruktiv und                                 positiven Erlebniss
                                   nheit hast du deine                                    unbürokratisch erm                                 e zu
          Gegen einen derart                                  immensen Verdienst                                     öglicht hast. In dei
                                  igen (ungesunden)                                   e wahrscheinlich sog                                     ner
          wollen wir dich an                             Abwehrmechanismus                                         ar vor dir selbst
                                   wichtige Etappen dei                         hilft aber nur ein                                         verdrängt.
          Ingenieurstudium an                                 nes chor„politische                         e   Kon  fro ntationstherapie und
                                    der TU Dresden, in                                 n“ Wirkens erinnern.                                       so
          Berlin von Peter Vag                               deren Hochschulcho                                       1978 kamst du nach
                                    ts. Er entsinnt sic                              r  du  warst, zum Chor der                                deinem
          Gertrud Wieczorek                                  h, wie du dann ein                                          Humboldt-Universit
                                 für die Amateurchöre                                es Tages beim Berlin                                        ät zu
         test und schließli                                  zuständig war, bei                                   er Haus für Kultur
                                 ch eingestellt wur                                   der   Bez irk sar                                   arbeit, wo
         zehn Tage (!) nach                             dest. Du warst dar                              bei  tsg  emeinschaft Chor auf
                                  dem Mauerfall das                            aufhin wesentlich                                             tauch-
         Das war am 19. Nov                               „Erste Gesamt-Berli                            daran beteiligt, das
                                ember 1989, also mor                               ner   Chorkonzert“ in der                         s bereits
         Jahrzehnte hast du                                gen vor 28 Jahren,                                         Philharmonie stattf
                                  seitdem die Geschi                                ein wahrhaft histor                                        and.
         einer der Motoren                               cke der Ost- und Wes                                   isches Datum! Fast
                                bei der Herstellung                                 tberliner Laienchor                                  drei
        – in der Tradition                                 der deutsch-deutsch                                  szene mitgeprägt und
                                 der Praterkonzerte                                 en (Chor)Einheit in                                     warst
        begegnungen initii                                 – an fünf Abenden                                     der Hauptstadt. So
                               ert, die unter dem                                 im März und April                                       hast du
        Sonntagskonzertrei                               Motto „Gesamtberli                                 1990 im Prenzlauer
                               he im Kammermusiks                               ner Chortage“ stande                                 Berg Chor-
        den Ostchören, die                             aal der Philharmonie                                  n und später in die
                                 sich in den damali                                mündeten. Es war dir                                 reizvolle
        len Grundlagen ver                              gen turbulenten Zei                                       eine Herzensangelege
                               loren und drohten                                 ten umorientieren                                           nheit,
       wurde am 26. Mai 199                            zu zerfallen, zu ein                                mussten, zumeist ihr
                                  0 unter deiner Mit                             er starken Interesse                                 e finanziel-
       dem (West)Berliner                                 wirkung der Chorve                                  nvertretung zu ver
                                Sängerbund wurde bal                             rband Berlin/DDR e.V                                 helfen. So
       Ideen und Erfahrung                                 d ein „Vereinigung                                 . gegründet. Im Aus
                                en artikulierten.                                 spapier“ erarbeite                                   tausch mit
       beider Verbände sta                              Am 1. Januar 1992                                   t, in dem beide Sei
                                tt, zunächst unter                            fand letztlich der                                      ten ihre
       die aktuelle Bezeic                               dem Namen „Berliner                              jur  istische Zusammens
                                hnung „Chorverband                                  Sängerbund“. 2006                                  chluss
      ist vorausschauende                                Berlin“. Dass diese                                 erfolgte die Umbene
                               n und einfühlsamen                                   Fusion allmählich                                  nnung in
      Du sorgtest dafür,                                 Persönlichkeiten wie                                und auf Augenhöhe
                               dass bedeutende Err                                   dir und Reinhard Sto                            geschah,
      Strukturen. So bek                                 ungenschaften der                                        llreiter zu verdan
                             amen im Berliner Lan                              DDR-Vergangenheit                                          ken.
      - Seniorenchöre ein                               deschorverband – und                              Eingang fanden in
                               en eigenen Status.                                    das ist einzigartig                          die neuen
      heiten abgemildert                                Mit niedrigeren Bei                                       im bundesdeutschen
                               werden, zugleich erf                              trägen sollten bei                                        Maßstab
     Form regelmäßiger                                    olgte aber auch ein                              spielsweise Renten
                             Seniorenchortreffe                                   e kontinuierliche                                ungleich­
     Wende erfolgreich.                              n. Und auch das leg                                    inh  altliche Förderung
                              Zur bereits erwähn                             endäre Berliner Cho                                           in
     Aufführungsformate                               ten Sonntagskonzert                                rleiterseminar übe
                              hinzu, die du wesent                            rei   he  kamen über die Jah                       rstand die
     am 1. Mai oder die                                  lich mitentwickelt                                        re und Jahrzehnte
                              Chorbühnen bei der                                  und -getragen hast,                                     weitere
     Veranstaltungsreih                                Fête de la Musique.                                     so die Tierparkkonz
                            en mit Werkstattcha                                   Hinzu traten in den                                    erte
    tag und der Frauen                                rakter wie das Sin                                       letzten Jahren auc
                            chortag. Überhaupt                              gende Rathaus, der                                         h viele
    ration mit der Lan                              : Ein riesiges Anl                                  Chorleitertag, der
                            desmusikakademie Ber                           ieg en war dir immer die                               Männerchor-
    zur Vereins- und Buc                               lin wurden jedes Jah                                    Weiterbildung. In
                               hführung, zu den Gru                              r mehrere Seminare                                   Koope-
    men angeboten. Die                                    ndlagen des Dirigi                                 zum „Singen nach Not
                             jährlichen Kinder-,                                 erens oder zu spezie                                   en“,
    dir so wichtig, das                                 Jugend- und Schulc                                    llen musikalischen
                             s du trotz der arg                                horworkshops in Rhe                                      The-
   jeweils ein ganzes                                en beruflichen Belast                                 ins  berg und Neuendorf
                             langes Wochenende,                               ung fast immer mit                                         waren
   Wahrscheinlich kan
   ­                                                  also beinah drei Tag                               gefahren bist und
                           n sich jemand nur                                    e lang, direkt dem                               dich dann
   ausübt. Du hast das                            so für Chormusik ein                                      Cho  rnachwuchs gewidmet
                              stets intensiv get                             setzen, wenn er sie                                            hast.
   der Humboldt-Univer                                an. Als Bass! Nach                                  gleichzeitig leiden
                            sität, aus dem sic                                dem    großen Chor wechse                             schaftlich
   noch deine sängerisc                             h zusätzlich das Män                                       ltest du in den Kam
                              he Heimat ist. Ein                              nervokalensemble Her                                      merchor
  bei Tobias Brommann                                  zweites solches Zuh                                 renhaus bildete, das
                             gefunden, bei der                                 ause hast du inzwis                                      immer
  reicherst. Von der                                 du überdies ebenfa                                    chen in der Domkan
                           Leipziger Straße,                                lls die Schola reg                                     torei
  Berlin/DDR saßen,                                wo erst das Berlin                                 elmäßig mit Gregor
                          über den Kurfürste                              er   Haus für Kulturarb                              ianik be­­
  dich dein Arbeitspl                            ndamm, wo der einsti                                    eit und dann der Cho
                           atz über die Zwisch                              ge Sitz des Berlin                                      rverband
  Mitte schließlich                                  enstationen in der                               er Sängerbundes war
                          in das Haus der IG                                 Chausseestraße und                                 , führte
 ein Schreibtischtät                               Metall in der Alten                                   in der Eichendorffs
                           er, sondern – gefühl                              Jakobstraße in Kre                                   traße in
 mit Rat und Tat und                                  t - stets vor Ort:                               uzberg. Doch du war
                            einem offenen Ohr                                 Mit Aufstellern, Dig                               st nie nur
 der UdK oder eben                                  – nicht nur für den                                     italpiano und Podest
                         hier – im Händelgym                                  Gesang, im FEZ, in                                       en,
 diesen Hallen wurde                              nasium – wo sich der                                    der Humboldt-Univer
                            das Berliner Chorle                               biographische Kreis                                  sität,
 wärtige und zukünf                                  iterseminar seiner                                    vorerst schließt.
                         tige Heimstatt des                                 zeit etabliert und                                     Denn in
dich zu ehren. Lie                                Lehrgangs und damit                                   diese Räume sind auc
                        ber Thomas, der Cho                                 Teil deines Lebens                                     h gegen-
ihn gleichsam person                             rverband Berlin ist                                  werkes und ein wür
                           ifiziert. Dennoch müs                            irgendwie nicht vor                                diger Ort,
weiterzugeben. Nat                                    sen wir uns an den                               stellbar ohne dich.
                        ürlich werden wir                                      Gedanken gewöhnen,                                  Du hast
Aktivitäten wieder                              Entzugserscheinung                                         dein Erbe in andere
                        zusehen. Wir wünsch                             en haben und hoffen                                           Hände
für alles, was du                                en dir Gesundheit                                  deshalb, dich oft
                        für uns und die Ber                              und weiterhin Freude                                bei diversen
                                                 liner Chorlandscha                                    am Gesang. Und wir
                                                                         ft geleistet hast.                                      danken dir

                                                                                                                                 Kati Faude
Heft 187 / Dezember 2017 Chorverband Berlin e. V. Luthers Einfluss auf die Weihnachtsbräuche Ergebnisse des Landeschor wettbewerbs Berlin ...
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Neuerscheinungen

                 Die Romantik machte nicht nur das solis­        entstandenen modernen Bearbeitungen. Reizvoll ist, dass
                 tische, instrumental begleitete Kunstlied zu    wieder etliche namhafte Arrangeure aus dem Ausland beauf-
                 einer eigenen Gattung, sondern schlug sich      tragt wurden und ihren ganz anderen Blick auf die ­fremde
                 auch in der Singbewegung als einer neuen        Folklore einbringen. Dabei kommen die unterschiedlichsten
                 Form des Amateurmusizierens nieder. Dies        kompositorischen Mittel bis hin zu Stilelementen aus Pop
                 führte neben der massenhaften Gründung          und Jazz zum Einsatz. Der junge Stuttgarter Kammer­chor
                 bürger­licher Gesangvereine, Liedertafeln und   figure humaine hat einige Titel im Studio eingesungen.
Sängerbünde zu einem kompositorischen Aufschwung in der          Äußeres Manko des Chorleiterbandes ist leider die Unhand-
Vokalpolyphonie: Einerseits lag dabei der Schwerpunkt – mit      lichkeit – mit 23 x 32 cm zumindest eine Kraftprobe für übli-
der zunehmenden Säkularisierung der Gesellschaft – auf           che faltbare Notenständer. Loreley. Volkslieder für Chor
weltlichem, oft volksliedhaft gehaltenem Repertoire,             – Chorbuch dreistimmig. Chorleiterband, Carus,
anderer­ seits förderten die entstandenen Gesangsvereini­        170 ­Seiten mit CD, 24,90 €.
gungen durch ihre beachtlichen Größenordnungen die Chor­
sinfonik. Dieser bedeutenden Epoche des „langen 19. Jahr-                        Dem großen Bedarf nach Literatur für drei-
hundert“ von 1789 bis 1914 widmet der Helbling-Verlag nun                        stimmige Chöre begegnet auch Herausgeber
eine zweibändige Edition und lud das Netzwerk European                           Wilfried Fischer bereits seit einigen Jahren
Choral Association Europa Cantat zur Mitarbeit ein. Im                           mit einer eigens etablierten Reihe. Nach vier
intensiven Austausch mit den ausländischen Partner­                              Ausgaben mit Motetten, Gospels, Folksongs
verbänden haben die beiden Herausgeber Michael Aschauer                          und Volksliedern widmen sich die beiden
und Jan Schumacher jetzt den ersten Teil mit 125 weltlichen                      jüngsten Anthologien der Weihnachtszeit.
Stücken aus 31 Ländern vorgelegt. Bemerkenswert an die-          Während Nr. 5 mit Liedern überwiegend a cappella ausge-
sem Buch ist schon die erhellende Einführung in die musik-       richtet war, sieht der Nachfolgeband durchweg eine Beglei-
historische Materie, erst recht fasziniert die gelungene Aus-    tung mit Klavier, Orgel, Streich- oder Blasinstrumenten vor,
wahl, die von Armenien über Slowenien bis zum                    denn die enthaltenen Stücke stammen überwiegend aus geist-
Kulturtransfer in die USA reicht. Natürlich sind gängige         lichen Konzerten von Schütz, Telemann, Bach, Händel und
Highlights von Brahms und Bartholdy, Schumann und                anderen ihrer Zeitgenossen. Leider gibt das Buch keinerlei
­Silcher enthalten, die in einer derartigen Anthologie nicht     Hintergrundinformationen zu den Werken und Ausschnitten
 fehlen dürfen. Doch erstmals in solchem Umfang bekommt          preis, was hier aber – nicht nur als kirchenmusikalische
 man Zugriff auf weniger verbreitete Quellen. Während die        Würdi­gung des Reformationsjubiläums – überaus sinnvoll
 Chortraditionen von West- und Nordeuropa allgemein recht        und nötig gewesen wäre. Chor zu dritt. Repertoire für
 gut dokumentiert sind, gelten Süd- und Osteuropa immer          gemischten Chor mit einer Männerstimme – Band 6:
 noch als terra incognita, deren Erschließung durch vor­         Machet die Tore weit. Barocke Kantatensätze und Motet-
 liegende Sammlung bereichert wird. Die thematische Glie­        ten zur Weihnachtszeit, Schott, 104 Seiten, 18,50 €.
 derung – Frühling/Morgen, Sommer, Herbst/Abend, Winter/
 Nacht – ist zwar nachvollziehbar, erschwert indes eine                          „Drückt’s dich wo – sing dich froh!“, heißt es
 gezielte Zusammenstellung nach regionalen oder nationalen                       vielerorts im Volksmund. Und am fröhlichs-
 Gesichtspunkten. Insgesamt ist die Sammlung eine unschätz-                      ten geschieht dies in Gemeinschaft. Doch
 bare Fund- und Schatzgrube für Entdeckungsfreudige und                          innerhalb eines vokalen Klangkörpers von
 erleichtert mit englischen Texten und deutschen Übersetzun-                     Laien fallen die individuellen Voraussetzun-
 gen sowie Onlineaaudios mit Aussprachehilfen und Übe­                           gen der Mitglieder höchst unterschiedlich aus
 aufnahmen die Einstudierung. Romantik a cappella. Euro-                         – und auf. Der auf Zubehör spezialisierte Ver-
 päische Chormusik der 19. Jahrhunderts – Band 1:                sand www.chor.de tritt zugleich als Notenverlag auf und bie-
 Weltliche Gesänge, Helbling, 460 Seiten, 39,90 €.               tet auf seiner (leider etwas undurchschaubaren) Website
                                                                 neben Vertriebsprodukten auch Gratistipps rund um den
               Nach dem Erfolg der ersten beiden „Loreley“-      Ensemblegesang. Mit einem kleinen Leitfaden wollen die
               Bände – für vierstimmigen gemischten und          Münchner Herausgeber Gregor Fuchs und Tobias Sasse Mit-
               Frauenchor – gibt es eine solche Anthologie       gliedern von Amateurchören Rüstzeug an die Hand geben,
               nun auch für gemischten Chor mit nur einer        sich besser in ihrem Hobby zurechtzufinden. Das erste Drittel
               Männerstimme, wobei Sopran und Alt mit­           des (Ring-)Büchleins geht auf die Theorie ein – von musika-
               unter zusätzlich geteilt sind. Von 77 Sätzen      lischen Symbolen bis hin zu Tonarten, Vorzeichen, Akkorden
               erfordern allerdings 27 (!) eine Instrumental-    und Stimmgattungen. Im zweiten Abschnitt finden sich Nota-
begleitung, was den Nutzen des Buches für A-cappella-Chöre       tionsaufgaben, Rhythmusübungen und Intervallhilfen. Teil 3
natürlich von vornherein beschränkt und erneut die – ohne-       schließlich widmet sich der Stimmbildung und bietet
hin stets lauernde – Frage nach der Vollwertigkeit dieser        ­Anleitungen zum Aufwärmen und Einsingen – von Atmung
Besetzung aufwirft. Die Auswahl versammelt viele bekannte         über Artikulation bis Ambitus. Ergänzende Vorschläge für
deutsche Volkslieder – sowohl in Sätzen aus Renaissance,          die Mehrstimmigkeit – Liegetöne, Kanons, Chororgel – för-
Barock und Romantik als auch in eigens für diese Edition          dern Intonation und Zusammenklang. Abgerundet wird
Chorspiegel / Dezember 2017                                                                                                 11

d­ ieser Crashkurs durch vier Anlassstücke zu den gruppen­      lich treffend-übertriebene Charakterisierungen, konsequent
 typischen Anlässen Geburtstag, Hochzeit, Abschied und          durchgezogene Running Gags – und insbesondere Insider­
 Beerdigung. Eine lohnende, aufs Minimum orientierte Fibel:     anspielungen auf Typen und Klänge in einer Singe­
 Chor-Führer, www.chor.de, 55 Seiten, 9,90 €.                   gemeinschaft. Humor im Chor: Hera Lind: Drei ­Männer
                                                                und kein Halleluja, Diana, 397 Seiten, 9,99 €.
                Die menschliche Stimme ist ein Wunder.
                Durch die Artikulationsfähigkeit unterschei-                   Ein etwas dramatischeres Genre bedient die
                det sie sich grundlegend von akustischen                       Geschichte, die die Engländerin Jennifer Ryan
                Äußerungen der Tierwelt. Denn sie bringt                       – inspiriert von den Berichten ihrer Groß­
                Klänge und Geräusche hervor, die eine diffe-                   mütter – erzählt: Als 1940 in einer kleinen
                renzierte Kommunikation über Sprache und                       Gemeinde vom Vikar der Kirchenchor auf­
                Gesang ermöglichen, erst recht, wenn diese                     gelöst wird, weil die Männer kriegsbedingt
noch mit Sinn gefüllt oder unterlegt sind. Doch wie entstehen                  fehlen, gründen die verbliebenen sanges­
solche Laute? Und wie sieht es aus, wenn eine Sopranistin                      lustigen Frauen mithilfe einer just zugezo­
das hohe C schmettert, wofür sich ihre Stimmlippen mehr als     genen Musikprofessorin ihr eigenes Ensemble ohne Bässe
tausendmal in der Sekunde öffnen und schließen müssen? Im       und Tenöre, das sich sogar einem Wettbewerb stellt. Diese
Unterschied zu anderen Musizierenden ist es für Singende        Vorkommnisse im Dorf werden im Buch ausnahmslos über
nicht möglich, zu beobachten, wie der Einsatz ihres Instru-     Niederschriften geschildert – über Bekanntmachungen,
mentes erfolgt, da die für Tonerzeugung und Klangformung        Tagebücher, Briefe, Telegramme und Zeitungsschlagzeilen.
entscheidenden Aktionen von Zwerchfell, Lunge, Kehlkopf         Doch die Texte scheinen Authentizität gar nicht erst anzu­
und Rachenraum innerhalb des Körpers liegen und von außen       streben: Sämtliche Formulierungen wirken wie aus einer ein-
nicht sichtbar sind. Das Freiburger Institut für Musikermedi-   zigen R(h)etorte, sind doch die angeblich situativ-intimen
zin hat nun die modernen Visualisierungsverfahren genutzt,      Ergüsse alle ähnlich elaboriert, auf lebensfremde Art „voll-
um auf einer Video-DVD-ROM einen Einblick in die rele-          ständig“ und in unrealistischer Weise mit wörtlicher Rede
vanten Vorgänge zu geben. Dabei werden zunächst die anato-      gespickt, was besonders bei einer der Urheberinnen, einer
mischen Strukturen erklärt und dann – nach Gesangsstilen        Dreizehnjährigen, befremdend ist. Auch konkrete chor­
(Klassik/Pop/Jodeln/Oberton­singen), Stimmgattungen (Sop­       spezifische Details, die man bei diesem Sujet erwartet, fehlen
ran/Alt/Tenor/Bass) und Ausdrucksformen (Singen/Spre-           oder werden schmählich vernachlässigt, was nur einen
chen/Lachen/Weinen) getrennt – Filmaufnahmen der betei-         Schluss zulässt: Die Autorin weiß im Grunde gar nicht,
ligten Bereiche vom Atem- bis zum Vokaltrakt gezeigt.           wovon sie redet, und das durch den Romantitel erwartbare
Spektakulär und spannend: Richter, ­Echternach, Traser,         Thema – das Singen – ist ihr wohl überhaupt nicht wichtig.
Burdumy, Spahn: Die Stimme. Einblicke in die physiolo-          Was beim Lesen sehr ärgerlich ist, fällt beim Hören indes
gischen Vorgänge beim Singen und Sprechen, Helbling,            weniger ins Gewicht: Eingelesen von Andrea Sawatzki und
160 min., 34,90 €.                                              drei weiteren Kolleginnen und untermalt mit den Stimmen
                                                                des Frauenensembles Encantada wird das Geschehen ver-
               Romane, die in der Chorszene spielen, sind       daulicher. Jennifer Ryan: Der Frauenchor von Chilbury,
               nicht eben dicht gesät, und haben daher wenig    Kiepenheuer & Witsch, 480 Seiten, 19,99 € bzw. Argon
               (Qualitäts-)Konkurrenz. Lohnend können sie       Hörbuch, 6 CDs, 7 h 46 min., 19,95 €.
               für Leseratten, die zugleich begeistert dem
               mehrstimmigen Gesang frönen, trotzdem sein                      Der Musikwissenschaftler Konrad Küster hat
               – und sei es nur zum Abgleichen eigener                         sich mit der „lutherischen Musik“ beschäftigt,
               Erfahrungen und Wiedererkennen allgemei-                        die nach dem Thesenanschlag für die Glau-
               ner Muster. Hera Lind – mit „Das Superweib“                     benspraxis entstand. In seiner tiefgehenden
und „Die Champagner-Diät“ eine der Pionierinnen der hiesi-                     Studie betrachtet er zunächst die mittelalterli-
gen Chick-Lit, der sogenannten heiteren (oder seichten?)                       che Kirche, deren Musikpatronat auf Papst
Frauenunterhaltung – kehrt mit ihrer jüngsten Veröffentli-                     Gregor I. und die frühchristlich-römische,
chung zu ihren Wurzeln zurück. Die studierte Konzert- und                      heilige Märtyrerin Caecilia zurückging. Beide
Opernsängerin war einst Mitglied des Rundfunkchors des          eigneten sich jedoch kaum zur Legitimation der protestanti-
WDR und schrieb 1989 in der Babypause ihr erstes Buch           schen Liturgie, weshalb diese nach biblischen Zeugen suchte
„Ein Mann für jede Tonart“. Auch im neuesten Wurf geht es       und zugleich eine humanistische Argumentation in der
um eine Profialtistin, die auf Gastspielreisen (diesmal mit     Rechtfertigungslehre fand. Von dort schlägt er den Bogen zu
dem Fernsehchor „Klassisch-TV-Ensemble“) in Liebes­             Schütz und Bach, Gerhardt und Crüger – und erstaunlicher-
wirren gerät – nunmehr sogar zwischen vier (!) Kandidaten.      weise sogar zu Albert Schweitzer … Eine anspruchsvolle,
Komödiengerecht spielen unglaubwürdige Zufälle und ober-        theoretisch-historische Publikation zur Ästhetik von Inhalt
flächliche Klischees die eigentliche Hauptrolle in der Story,   und Erbe der Reformation, die mit mehr Systematik sicher
und ein (vorhersehbares) Happy End ist natürlich ein Muss.      verständlicher wäre. Konrad Küster: Musik im Namen
Doch selbst für die weitschweifige Handlung mit redundan-       Luthers. Kulturtraditionen seit der Reformation, Bären-
ten Wiederholungen und willkürlichen Motiva­tionen wird         reiter, 319 Seiten, 34,95 €.
man köstlich entschädigt: durch (wort)witzige Pointen, herr-                                                      Kati Faude
12                                                                                                      Chorspiegel / Dezember 2017

Fuß
      Noten und Notizen

                                      Vorteilhafte Kooperation.                                   Junge Komponierende. Die Jeunesses
                                      Der CVB hat jetzt mit dem                                   Musicales Deutschland (JMD) ist die
                                      1890 gegründeten Verein                                     deutsche Sektion der Jeunesses Musica-
                                      Freie Volksbühne Berlin e. V.,                              les International (JMI). Diese wurde
                                      der seit kurzem unter dem                                   während des Zweiten Weltkriegs in
                                      Markennamen „Kulturvolk.                                    Brüssel mit dem Ziel der friedlichen
                                      Das Publikum“ auftritt, eine                                internationalen Begegnung junger
                                      Kooperationsvereinbarung                                    Musikausübender und der Völker­
getroffen. Diese bietet für ein Jahr lang gratis sämtliche Preisvor-                              verständigung gegründet und gilt als die
teile auf Karten für das Berliner und Brandenburger Kulturleben,       größte musikalische Jugendkulturorganisation der Welt. Sie ist in
die über diese Besucherorganisation bezogen werden. Die kosten-        über 50 Ländern der Erde aktiv. Als „World Meeting Center“ der
lose Mitgliedschaft endet automatisch nach zwölf Monaten und           JMI ist die Musikakademie Schloss Weikersheim Treffpunkt für
kann natürlich auf Wunsch zu den regulären Bedingungen von             junge Musikbegeisterte aus aller Welt. In der JMD haben sich
derzeit 36 € Jahresbeitrag verlängert werden. Dafür erhält man bis     rund 300 junge Orchester zu einem Fachverband zusammen­
zu 40% vergünstigte Tickets für Theater-, Oper-, Comedy-,              geschlossen, vom Musikschulorchester bis zur Jungen Deutschen
Konzert- und sogar Sportveranstaltungen. Für jedes Event kann          Philharmonie. Mit Kompositionsklassen, Kursen und Competi-
man – nach Verfügbarkeit – zum angegebenen Preis so viele Kar-         tions werden kontinuierlich begabte Jugendliche gefördert. So
ten kaufen, wie man benötigt. Einen Gastzuschlag gibt es nicht.        wird jährlich ein bundesweiter Wettstreit für junge Kompo­
Die Anmeldung mit den Kontaktdaten und dem Stichwort „Chor“            nierende ausgeschrieben, der besondere Talente intensiv fördert
sollte per Post an Kulturvolk | Freie Volksbühne Berlin e. V.,         und auf ihrem Weg in eine mögliche professionelle Laufbahn
Ruhrstraße 6, 10709 Berlin, per Telefon unter 860093-51/-52,           begleitet. Auch der 33. Bundeswettbewerb Jugend komponiert
per E-Mail an service@kulturvolk.de oder über die Website              2018 wendet sich an Interessierte zwischen 12 bis 22 Jahren, die
www.kulturvolk.de erfolgen. Dafür erhält man als Legitimations-        in Deutschland leben und/oder die deutsche Staatsbürgerschaft
nachweis eine „Kulturkarte“, mit der es zusätzliche Vergünsti­         besitzen. Es gibt wieder 30 Bundes- und Förderpreise zu gewin-
gungen beim Eintritt in Museen oder Kinos gibt. Das monatliche         nen, die ein Vollstipendium für eine Kompositionswerkstatt in der
Informationsmagazin mit den verfügbaren Terminen bekommt               Musikakademie Schloss Weikersheim beinhalten. Während in
man in dieser Zeit ebenfalls gebührenfrei zugeschickt.                 den Kategorien 1 und 2 Instrumentalwerke gefragt sind, ist die
                                                                       Kategorie 3 als „Freie Besetzung mit freier Spieldauer“ allen
                                             Kostenlose Website.       ­übrigen Gattungen vorbehalten, darunter Musik für Stimme(n),
                                             Der Förder­verein für      szenischen Werken, experimentellen Konzepten und Raum­
                                             regionale Entwick-         kompositionen. In diese Rubrik fallen also auch Chorkomposi­
                                             lung Potsdam setzt         tionen. Einsendeschluss ist der 6. Januar 2018. Die Bekanntgabe
                                             sich für die regionale     der Preise erfolgt Anfang Februar 2018. Die Kompositionswerk-
                                             Vernetzung kleinerer       statt für Förderpreise findet vom 2. bis 8. April 2018 statt, die für
                                             Unternehmen, Ver-          Bundes­preise vom 3. bis 11. August 2018. Anmeldeformulare
eine, Kommunen und öffent­licher Einrichtungen ein. Förder-             ­findet man unter www.jugend-komponiert.org und weitere
schwerpunkt ist die praxisnahe Ausbildung im Rahmen der Web-             ­Informationen.
seitengestaltung und -überarbeitung. An realen Projekten können
Auszubildende aus den Bereichen Büromanagement, Medienge-                                                  Nächster Vorsingetermin.
staltung und Programmierung die in der Berufsschule erlernte                                               Der auf Pop und Jazz ausge-
Theorie im Rahmen der Web­      seitengestaltung anwenden und                                              richtete LandesJugendChor
somit praktische Berufserfahrung sammeln. Erfahrene Ausbilder                                              des Chorverbandes Berlin
stehen den Berufseinsteigern natürlich als Ansprechpartner bei                                             ist immer offen für Zuwachs
Fragen und Problemen helfend zur Seite. Um den Azubis die                                                  und Nachwuchs. Da er nicht
Arbeit an verschiedenen Projekten mit unterschiedlichen Anfor-                                             wöchentlich probt, sondern
derungen zu ermöglichen, wurde die Initiative „Musik online“ ins                                           sich zu zusammenhängen-
Leben gerufen. Musikpädagogen, Chöre, Blasmusikkapellen,               den Arbeitsphasen trifft, gibt es regelmäßig im Vorfeld solcher
Rockbands und andere Musikschaffende, die die Azubis unter-            Wochenenden die Möglichkeit, sich für die Teilnahme zu bewer-
stützen möchten, können sich im R    ­ ahmen dieses Förderpro-         ben. Talentierte Jugendliche zwischen 14 und 26 Jahren kön-
gramms kostenfrei eine Webseite erstellen lassen. Vom Design bis       nen wieder am 20. Januar 2018 um 10 Uhr in den Räumen der
zur Programmierung, inklusive eines Projektteams, mit welchem          CVB-Geschäftsstelle vorsingen. Dabei ist es unerheblich, ob sie
die Projektpartner gemeinsam ihre Homepage planen, ist alles kos-      bereits in einem „ständigen“ Chor mitmachen oder nicht. Solche
tenfrei. Lediglich die Speicherplatzkosten sind selbst zu tragen.      Mitgliedschaft ist sogar wünschenswert, um die Impulse, die aus
Die Internetseiten können nach der Fertigstellung von den Projekt-     der besonderen Förderung im Auswahlensemble des LJC resul-
partnern selbst aktuell gehalten und Inhalte jederzeit bearbeitet      tieren, weiterzutragen. Anmeldungen sollten online über www.
werden – Programmierkenntnisse sind hierbei keineswegs not-            chorverband-berlin.de erfolgen.
wendig. Bewerbungen sind unter www.azubi-projekte.de möglich.                                                                     K. F.
Chorspiegel / Dezember 2017                                                                                                  13

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Hoch soll sie leben …
Zum 70. Geburtstag der CVB-Präsidentin Petra Merkel
                               Für den Chorverband Berlin war es ein großer Glücksfall, dass Petra Merkel 2009 als Präsidentin
                               gewonnen werden konnte. Mit vielen Ideen, Kraft, Energie und besonderem Engagement hat sie
                               von Beginn an den Verband geprägt und unterstützt, sich für Innovationen stark gemacht und
                               Zukunftsperspektiven entwickelt, stets ein offenes Ohr für die Probleme an der Basis bewahrt
                               und doch auch immer den Blick für die herausgehobene Stellung eines Hauptstadtverbandes
                               behalten, der es gleichermaßen erfordert, die soziale und gesellschaftliche Komponente des
                               gemeinsamen Singens zu fördern, aber auch dem wachsenden musikalischen Leistungsbedürfnis
                               der regional und überregional bedeutenden Ensembles Berlins in der notwendigen Lobby-Arbeit
                               gerecht zu werden. Petra ist eine leidenschaftliche Politikerin, die ihre Überzeugungen lebt und
                               verkörpert. Ich hatte erst 2013 das Glück und die große Freude, sie kennen zu lernen, aber ich
                               weiß genau, wovon ich spreche: das in unserer Gesellschaft leider weitverbreitete Bild eines
abgehobenen Politikers, beharrlich mit haltlosen Vorurteilen untermauert, ist nicht aufrechtzuerhalten, wenn man Petra ken-
nen lernt. Seit 1974 ist sie SPD-Mitglied, wurde ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt und schließlich 2002 für den Wahl-
kreis Charlottenburg-Wilmersdorf zur Bundestagswahl nominiert – und gewählt! Von 2009 an leitete sie den Haushaltsaus-
schuss des Bundestages – bis zu ihrem Ausscheiden 2013. „Die Zukunft ist weiblich!“ steht auf einem Wahlplakat, das ein
älteres Foto mit ihr (auf www.petra-merkel.de) dokumentiert. Die neueste Geschichte gibt ihr – und dem Plakat – recht. Noch
vor dem Ausscheiden aus dem Bundestag wurde Petra Präsidentin des Internationalen Bundes. Es zeigte sich, dass sie mit
ihrer politischen Arbeit ganz aktuell ist. Die sozialen Dienste sind gefordert und haben insbesondere im Sommer 2016 eine
wichtige Aufgabe übernommen. Am 16. Dezember 2015 bekam Petra das Bundesverdienstkreuz am Bande in den Räumen
des Bundestages vom Bundestagspräsidenten Lammert verliehen. Ich hatte die Ehre, als Gast dieser Verleihung beiwohnen zu
dürfen und einem exquisiten Redner lauschen zu können, der zudem – für mich überraschend – ausgesprochen chormusikaffin
ist. Im Herbst 2016 wurde der Begegnungschor gegründet. Auf einem steten und ungewöhnlichen Erfolgskurs entwickelt sich
dieser Chor aus Alt- und Neu- BerlinerInnen seitdem und versprüht ansteckende Lebensfreude. Ein Chor ohne Obergrenze
sozusagen! Für diesen und in diesem Chor engagiert sich Petra seit Beginn mit großer Hingabe. Sie ist eine leidenschaftliche
Chorsängerin. Im September hat sie nun ihren 70. Geburtstag gefeiert. Ich durfte wiederum dabei sein, und deshalb sei es mir
gestattet, einmal persönlich zu werden: Liebe Petra, vor vier Jahren hatte ich das Glück, dich kennenzulernen. Es begann eine
intensive, ereignisreiche und wunderbare Zeit der Zusammenarbeit. Wir haben gemeinsam Prozesse initiieren, Entwicklungen
befördern und Krisen bewältigen können, Feste gefeiert, leidenschaftlich diskutiert und Alltagsprobleme in Angriff genom-
men. Wir haben so manche Debatte gemeinsam vorbereitet und sind zusammen gereist. Eine Zugfahrt wird mir in besonderer
Erinnerung bleiben: Wir verfolgten den Ausgang der letzten Berliner Wahl jeweils auf dem Handy mit großer Spannung …
und Freude. Lass dir noch einmal von mir ganz herzlich gratulieren. Das ganze Team der Geschäftsstelle, alle hauptamtlichen
und ehrenamtlich engagierten MitarbeiterInnen und – wie ich denke – auch die Mitglieder des Verbandes freuen sich, dass du
mit uns zusammen für unsere Ziele eintrittst und in unserer Mitte bist. Wir alle wünschen dir für deine vielfältigen Aktivitäten
alles Gute, weiterhin viel Energie, Kreativität und Gesundheit. Von ganzem Herzen danken wir dir für die Zeit, die du für uns
und mit uns investiert hast. Ich freue mich auf mehr.
                                                                                                           Dein Thomas Hennig

40 Jahre Chorleitungstätigkeit
Zum Berufsjubiläum der Dirigentin Johanna Blumenthal
                        Am 8. Juli 2017 erhielt Johanna Blumenthal anlässlich ihres 40-jährigen Chorleiterjubiläums die
                        Ehrennadel des Deutschen Chorverbandes in Silber. Im Kreise ihrer Chöre wurde ihr in Altlands-
                        berg beim diesjährigen Sängerfest im Anschluss an das stimmungsvolle Programm die Auszeichnung
                        verliehen. Als musikalisches Dankeschön für die jahrzehntelange Arbeit stimmten alle Mitglieder
                        ein heimlich eingeübtes Lied an, zu dem jeder Chor eine Strophe mit Pointen aus dem Probenalltag
                        gedichtet hatte. Johanna Blumenthal absolvierte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ ­Weimar
                        ein Gesangsstudium und eine Ausbildung im Fach Chor- und Ensembleleitung und erhielt 1976 ihr
                        Diplom. Sie leitet insgesamt sieben Chöre: den Frauenchor Berlin-Mahlsdorf, den Seniorenchor
                        ­„Hermann Duncker“, den Kleinen Klubchor des KSC Strausberg, den Kinderchor und den Kam-
                         merchor der Musikschule Spandau sowie den Großen Chor und den Kammerchor der Singegemein-
                         schaft „Märkisches Ufer“. Für ihre herausragenden Verdienste um das Berliner Chorleben wurde sie
                         2011 mit der Geschwister-Mendelssohn-Medaille des Chorverbandes Berlin geehrt.
                                                                                                             Louise Engel
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