HORIZONTE Juni 2020 - Sparkasse UnnaKamen
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HORIZONTE Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management Juni 2020
Horizonte Handout - Kapitalmarktausblick Wichtige Hinweise Bei dieser Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Bei diesem Dokument und bei Referenzen zu Emittenten, Finanzinstrumenten oder Finanzprodukten handelt es sich nicht um eine Anlagestrategieempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 34 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 oder um eine Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummer 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 jeweils in Verbindung mit § 85 Absatz 1 WpHG. Als Marketingmitteilung genügt diese Information nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen. Diese Information soll Ihnen Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über eine Anlagemöglichkeit zu machen. Es ersetzt jedoch keine rechtliche, steuerliche oder individuelle finanzielle Beratung. Ihre Anlageziele sowie Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Wir weisen daher ausdrücklich darauf hin, dass diese Information keine individuelle Anlageberatung darstellt. Eventuell beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Diese Information wurde weder durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch durch andere unabhängige Experten geprüft. Bei Investmentfonds sollten Sie eine Anlageentscheidung in jedem Fall auf Grundlage der Verkaufsunterlagen (wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt, aktueller Jahres und ggf. Halbjahresbericht) treffen, denen ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken des -jeweiligen- Fonds zu entnehmen sind. Bei Wertpapieren, zu denen ein Wertpapierprospekt vorliegt, sollten die Anlageentscheidungen in jedem Fall auf Grundlage des Wertpapierprospekts treffen, dem ausführliche Hinweise zu den Chancen und Risiken dieses Finanzinstruments zu entnehmen sind, im Übrigen wenigstens auf Basis des Produktinformationsblattes. Alle vorgenannten Unterlagen können bei der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg), Neuer Jungfernstieg 20, 20354 Hamburg, kostenlos angefordert werden. Die Verkaufsunterlagen der Fonds sowie die Produktinformationsblätter zu anderen Wertpapieren stehen über ein Download-Portal unter Verwendung des Passworts „berenberg“ unter der Internetadresse https://docman.vwd.com/portal/berenberg/index.html zur Verfügung. Die Verkaufsunterlagen der Fonds können ebenso bei der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaft angefordert werden. Die jeweils konkreten Adressangaben stellen wir Ihnen auf Nachfrage gerne zur Verfügung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren entweder auf eigenen Quellen des Unternehmens oder auf öffentlich zugänglichen Quellen Dritter und spiegeln den Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung der unten angegebenen Präsentation wider. Nachträglich eintretende Änderungen können in diesem Dokument nicht berücksichtigt werden. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Information zu erstellen. Wir weisen darauf hin, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind und dass Depotkosten entstehen können, die die Wertentwicklung mindern. Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. Datum: 28. Mai 2020 2
Inhaltsverzeichnis 01 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt 4 Aktienquote leicht über der strategischen Allokation 02 Volkswirtschaft 9 Corona-Rezession: tief aber zeitlich begrenzt 03 Aktien 14 Unterinvestierte Anleger verpassten die Rallye 04 Anleihen 20 Jagd nach Rendite 05 Rohstoffe 26 Gold bleibt gefragt; Industriemetalle im Windschatten von Aktien 06 Währungen 29 Hauptwährungen ohne starke Trends Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung. 3
Kapitalmarkt und 01 Asset Allokation kompakt
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Rückblick Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR) Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD) 12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre 4W (28.04.20 - 26.05.20) 26.05.19 26.05.18 26.05.17 26.05.16 26.05.15 YTD (31.12.19 - 26.05.20) 26.05.20 26.05.19 26.05.18 26.05.17 26.05.16 Brent -47,1 52,3 -43,7 -4,5 44,3 -7,3 -36,7 6,6 DAX -13,2 -4,2 -7,2 2,7 22,7 -11,6 4,8 EM-Staatsanleihen (hart) -2,0 4,1 6,3 0,9 8,2 3,4 3,8 Aktien Japan -6,6 6,1 -7,3 12,4 17,7 -9,8 3,3 S&P 500 -4,5 10,2 10,3 10,1 18,0 -1,0 3,0 Euro Stoxx 50 -19,0 -8,8 -1,9 0,7 19,5 -12,7 1,5 Aktien Emerging Markets -14,4 -1,6 -7,4 9,6 29,6 -21,9 0,4 EUR Staatsanleihen -0,2 1,1 2,5 0,1 0,1 2,9 0,0 EUR Unternehmensanleihen -3,1 -0,7 2,9 0,8 2,7 1,9 0,0 Eonia -0,2 -0,4 -0,4 -0,4 -0,4 -0,2 Gold -1,3 35,8 2,6 -1,4 4,0 -0,2 15,1 -1,5 USD/EUR-Wechselkurs 2,1 2,0 4,0 -4,0 0,1 -2,9 S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet. Quellen: Bloomberg, Berenberg Zeitraum: 26.05.2015 – 26.05.2020 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. 5
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Kapitalmarkt kompakt Ausblick nach Anlageklassen Volkswirtschaft • Konjunktur: Nach dem schweren Konjunktureinbruch im März und April gibt es erste Hoffnungszeichen. • Die Regierungen und Notenbanken stemmen sich mit aller Konsequenz gegen den temporären wirtschaftlichen Einbruch. • China ist konjunkturell einen Schritt voraus, weil die Corona-Infektionswelle dort früher begann und früher eingedämmt wurde. Aktien • Steigende Spannungen zwischen den USA und China sowie der starke Einbruch der Weltkonjunktur belasten. • Die Geld- und Fiskalpolitik sowie die nach wie vor geringe Aktienquote vieler Anleger wirken jedoch stark entgegen. • Wir positionieren uns daher mit einer leichten Übergewichtung nahe der neutralen Aktienquote. Anleihen • Die Risikoaufschläge bei Peripherie-Staatsanleihen sind dank Wiederaufbaufond-Idee und steigender Risikofreude gesunken. • Anleger suchten jüngst vermehrt das Kreditrisiko. Deutlichste Spreadeinengung sahen Unternehmensanleihen mit B-Rating. • Wir gewichten Anleihen leicht unter, bevorzugen Kreditrisiken ggü. Staatsanleihen und halten die Laufzeit moderat. Alternative Investments / Rohstoffe • Gold bleibt weiterhin gefragt und profitiert von hoher Unsicherheit sowie negativen Realzinsen; Silber holt auf. • Rohöl konnte sich dank Angebotsrückgang und steigender Nachfrage jüngst weiter erholen. • Industriemetalle profitierten von wieder besseren Konjunkturaussichten – insbesondere in China. Währungen • Die Schwankungen am Devisenmarkt sind gemessen an den turbulenten Zeiten moderat. EUR/USD steigt Richtung 1,10. • Der scharfe Konjunktureinbruch und die Ungewissheit über das Brexit-Anschlussabkommen belasten das Britische Pfund. • Der Franken bleibt gefragt auch wenn er zuletzt knapp einen Cent abgab, bleibt aber extrem hoch bewertet. 6
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen Portfoliopositionierung eines ausgewogenen Multi-Asset-Mandats auf einen Blick Quelle: Berenberg Darstellung per 27.05.2020 7
1 2 3 4 5 6 Kapitalmarkt und Asset Allokation kompakt Berenberg Asset-Allokation kompakt Rückblick für die Kernstrategie 3 Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage Performance 25.05.15 - 25.05.16 25.05.16 - 25.05.17 25.05.17 - 25.05.18 25.05.18 - 25.05.19 25.05.19 - 25.05.20 Aktienbenchmark -10,04% 15,08% 2,63% 4,99% -0,60% 75% 130 70% 125 65% 120 60% 115 55% 110 50% 105 45% 100 40% 95 35% 90 30% 85 25% 80 Okt. 17 Jan. 18 Apr. 18 Jul. 18 Okt. 18 Jan. 19 Apr. 19 Jul. 19 Okt. 19 Jan. 20 Apr. 20 Aktienquote KS 3 Aktienquote (Min/Neutral/Max) Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala) Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe NR Index und 30% S&P 500 NR Index zusammen. Zeitraum: 25.05.2015 – 25.05.2020 Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar. • Im Sommer 2019 hatten wir aufgrund der Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, weiteren Handelskonflikten und einer bis dahin ausgebliebenen Konjunkturerholung unser Portfolio defensiv ausgerichtet. • Ab September bauten wir wieder riskantere Positionen im Portfolio auf und starteten mit einer moderaten Übergewichtung in 2020. • Zuletzt haben wir uns angesichts der großen wirtschaftlichen Risiken bedingt durch das Coronavirus nahe der strategischen Allokation positioniert und nur sehr selektiv Chancen ergriffen. Zwar ist ein signifikanter Rückgang der Unternehmensgewinne unausweichlich, trotzdem haben Aktien zuletzt deutlich zugelegt. Aktien bleiben relativ zu Anleihen attraktiv und profitieren von den massiven geld- und fiskalpolitischen Impulsen im Zuge der Corona-Krise. Wir positionieren uns aktuell mit einem leichten Aktienübergewicht. Solange die Risiken nicht wieder ansteigen und das Gros der Anleger unterinvestiert ist, nehmen wir das positive Momentum im Markt mit. 8
02 Volkswirtschaft
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung „Wiederaufbaufonds“ im Fokus EZB signalisiert maximale Flexibilität • Nachdem Deutschland und Frankreich und in Reaktion • Der unter gewissen Voraussetzungen bestmögliche darauf die Allianz der „Sparsamen Vier“ um Österreichs Zinssatz im Rahmen des TLTRO III Programms wurde Kanzler Kurz die Debatte um einen europäischen um weitere 25 Basispunkte und damit auf mittlerweile „Recovery-Fonds“ erneut befeuert haben, hat die EU- –1 % abgesenkt. Christine Lagarde betonte zudem Kommission am 27. Mai einen eigenen Vorschlag mehrfach, dass die EZB mit „maximaler Flexibilität“ präsentiert. agieren werde. Eine Ausweitung der Maßnahmen in • Das Verbrauchervertrauen steigt im Mai auf –18,8 den nächsten Monaten ist wahrscheinlich, wenngleich Zähler. Erwartet worden war ein weiterer auf Rückgang die maximale Flexibilität der EZB vom deutschen auf –23,8 Punkte. Das Niveau bleibt äußerst schwach. Verfassungsgericht kürzlich in Frage gestellt wurde. • Die Einkaufsmanagerindizes befinden sich im Mai • Im April lagen die Preise um 0,4 % höher als im weiterhin im Kontraktionsniveau. Vorjahresmonat. Wir rechnen mit einem weiteren Rückgang der Inflationsrate in H2. Eurozone BIP-Wachstum und Economic Sentiment Eurozone Inflation 6 120 5 5 4 110 4 4 2 100 3 3 0 in Pkt. in % 90 2 2 -2 in % 80 1 1 -4 70 0 0 -6 -8 60 -1 -1 Mrz 99 Mrz 04 Mrz 09 Mrz 14 Mrz 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP-Wachstum Economic Sentiment (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: Eurostat, Europäische Kommission Zeitraum: 31.03.1999 – 30.04.2020 Quelle: Eurostat Zeitraum: 31.01.1999 – 30.04.2020 10
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft USA Konjunktur- und Preisentwicklung Zahl der Erstanträge weiter rückläufig Inflation knickt im April deutlich ein • In der Woche vom 10. bis zum 16. Mai ist die Zahl der • Die Verbraucherpreise gehen im April im Vergleich zum Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 2,4 Mio. zwar Vormonat um 0,8 % zurück und damit so scharf wie seit erneut rückläufig, dennoch ist das Niveau weiterhin Ende 2008 nicht mehr. Insbesondere die Energiepreise außerordentlich hoch. Innerhalb der letzten vier verzeichneten einen erheblichen Rückgang von 10,1 %, Wochen sind damit 12,2 Mio. Jobs verloren gegangen. wenngleich die Preise grundsätzlich auf breiter Front Ein weiterer signifikanter Anstieg der Arbeitslosenquote einknickten. im Mai ist unausweichlich. • Im April liegt die Inflation im Vergleich zum Vorjahr • Die Industrieproduktion (mom) verzeichnet im April mit damit nun bei 0,3 %. Wegen der Corona-Krise und der einem Rückgang von 11,2 % den schärfsten Einschnitt damit einhergehenden Nachfrageschwäche wird der seit Beginn ihrer Aufzeichnung (1921). Auch bei den Preisauftrieb deutlich gedämpft bleiben. Für das Einzelhandelsumsätzen (mom) geht es mit einem Gesamtjahr 2020 erwarten wir mittlerweile eine Minus von 16,4 % so stark abwärts wie noch nie. negative Inflationsrate von –0,1 %. USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex USA Inflation 6 80 6 6 4 70 3 3 2 60 in Pkt. in % in % 0 50 0 0 -2 40 -4 30 -3 -3 Dez 99 Dez 04 Dez 09 Dez 14 Dez 19 Jan 99 Jan 04 Jan 09 Jan 14 Jan 19 BIP (YoY) ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Inflation (YoY) Kerninflation (YoY) Quellen: BEA, ISM Zeitraum: 31.12.1998 – 30.04.2020 Quelle: BLS Zeitraum: 31.01.1999 – 30.04.2020 11
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft China Konjunktur- und Preisentwicklung Kein neues Wachstumsziel: Unsicherheit zu groß Krise dämpft die Inflation bis auf Weiteres • Nach Stabilisierung der Infektionsrate hat China vor • Nachdem sich die Inflationsrate in den Vormonaten bei einigen Wochen damit begonnen, seine Kapazitäten rund 2,8 % (Vorjahresvergleich) eingependelt hatte, sukzessive wieder hochzufahren. Das macht sich legen die Preise seit September vergangenen Jahres mittlerweile auch in den Zahlen bemerkbar: Die ordentlich zu. Hauptgrund dafür waren die stark Industrieproduktion (yoy) legte im April um 3,9 % zu. gestiegenen Nahrungsmittelpreise. Die Coronakrise Zeitgleich geht es bei den Einzelhandelsumsätzen (yoy) wirkt sich allerdings preisdämpfend aus und hatte daher jedoch um 7,5 % abwärts. für eine gewisse Trendumkehr gesorgt. Für April 2020 beträgt die Inflationsrate auf Jahresbasis 3,3 % (März: • Das erste Mal seit 1990 wurde auf dem Volkskongress 4,3 %). kein Wachstumsziel verkündet. Zu groß sei die Unsicherheit. Der Umgang Chinas mit Hong Kong gerät • Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir eine aufgrund des eingebrachten Sicherheitsgesetzes erneut Inflationsrate von 3,5 %. in die Kritik und belastet die Beziehungen. China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex China Inflation (YoY) 16 60 25 25 12 55 20 20 8 50 15 15 in Pkt. in % 4 45 10 10 in % 0 40 5 5 -4 35 0 0 -8 30 -5 -5 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17 Mrz 19 Mai 05 Mai 07 Mai 09 Mai 11 Mai 13 Mai 15 Mai 17 Mai 19 BIP-Wachstum (YoY) Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala) Inflation (YoY) Nahrungsmittelinflation (YoY) Quellen: NBS, CFLB Zeitraum: 31.03.2005 – 30.04.2020 Quelle: NBS Zeitraum: 31.05.2005 – 30.04.2020 12
1 2 3 4 5 6 Volkswirtschaft Prognosen Wichtigste Einschätzungen im Überblick BIP-Wachstum (in %) Inflation (in %) 2019 2020 2021 2019 2020 2021 Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** Ø** USA 2,3 2,3 -6,7 -5,7 3,1 3,9 1,8 1,8 -0,1 0,8 -0,7 1,7 Eurozone 1,2 1,2 -9,4 -7,6 7,3 5,0 1,2 1,2 0,3 0,4 0,7 1,2 Deutschland 0,6 0,6 -7,5 -6,2 5,8 4,9 1,4 1,4 0,6 0,8 0,9 1,4 Frankreich 1,3 1,3 -11,0 -9,1 8,7 6,0 1,3 1,1 0,5 0,4 0,9 1,0 Italien 0,3 0,2 -11,1 -10,3 7,7 5,5 0,6 0,6 0,0 -0,1 0,5 0,8 Spanien 2,0 2,0 -10,8 -9,1 8,7 5,9 0,8 0,8 -0,4 -0,1 0,6 1,0 Großbritannien 1,4 1,3 -10,0 -7,8 6,0 5,5 1,8 1,8 0,8 1,0 1,2 1,5 Japan 0,7 0,9 -4,4 -4,7 3,3 2,2 0,5 0,5 -0,7 0,0 -0,3 0,3 China 6,2 6,1 -4,0 1,8 4,0 8,0 2,9 2,9 3,5 3,1 2,1 2,1 Welt* 2,4 3,0 -5,1 -3,0 3,4 4,9 - 3,0 - 2,3 - 2,5 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.05.2020 * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. ** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 13
03 Aktien
1 2 3 4 5 6 Aktien Marktentwicklung Märkte legen global weiter zu Steigende Aktienmärkte bringen unterinvestierte Anleger unter Zugzwang • Die Aktienmärkte sind im Mai weiter gestiegen. Der S&P 500 hat sogar die 200-Tagelinie überschritten. Die Unsicherheit bleibt jedoch erhöht. Das Coronavirus breitet sich immer noch aus und die globale Wirtschaft dürfte sich nur langsam erholen. Das Risiko eines „Kalten Kriegs“ zwischen den USA und China nimmt zu und die US-Präsidentschaftswahlen im November bringen zusätzlichen Zündstoff. Die Positionierung bleibt konzentriert. Wachstums-, Technologie- und Pharmawerte sowie defensive Investments sind gefragt. Die Absicherungen der Anleger sind jüngst zurückgegangen. Der Markt ist somit bei negativen Überraschungen nun etwas anfälliger für einen Rücksetzer. • Die Geld- und Fiskalpolitik sowie die nach wie vor geringe Aktienquote vieler Anleger wirken jedoch stark entgegen, sodass wir weiterhin verhalten optimistisch bleiben. Wir positionieren uns daher mit einer leichten Übergewichtung nahe der neutralen Aktienquote. Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes 180 180 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 60 May 15 May 16 May 17 May 18 May 19 May 20 DAX S&P 500 MSCI EM Stoxx Europe 50 Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100 Zeitraum: 26.05.2015–26.05.2020 15
1 2 3 4 5 6 Aktien Unternehmensgewinne Analysten optimistisch für 2021 Negative Gewinnrevisionen schwächen sich ab Konsensus rechnet mit Gewinnerholung in 2021 • Die negativen Gewinnrevisionen setzten sich jüngst • Für 2020 erwartet der Konsens einen globalen weiter fort, auch wenn sie etwas an Schärfe verloren Gewinnrückgang von nahe 20%. Dabei ist der erwartete haben. Lateinamerika verzeichnet dabei die stärksten Gewinneinbruch in den Industrienationen mit über 22% negativen Gewinnrevisionen, während die Schweiz als überdurchschnittlich hoch, während er in den relativ defensiver Aktienmarkt die geringsten negativen Schwellenländern mit 9% deutlich geringer erwartet wird. Gewinnrevisionen sah. • Wir erachten die aktuellen Gewinnerwartungen für 2020 • Deutschland, welches vergleichsweise weniger stark weiterhin als zu hoch. unter dem Coronavirus litt, sah auf Monatssicht • Für 2021 erwarten die Analysten dann wieder deutlich gegenüber dem Eurozonen-Durchschnitt eine geringere steigende Gewinne – insbesondere für Deutschland und negative Gewinnrevision. Lateinamerika. Osteuropa mit negativsten Gewinnrevisionen Konsens erwartet geringsten Gewinneinbruch für Asien 0 -5 80 -10 -15 60 -20 40 -25 20 -30 0 -35 -40 -20 -45 -40 -60 Schwellenländer Welt Industrienationen Schweiz APAC ex Japan USA Japan Deutschland Europa Eurozone Lateinamerika Großbritannien Osteuropa Schwellenländer Welt Industrienationen APAC ex Japan Schweiz Japan USA Deutschland Europa Eurozone Lateinamerika Großbritannien Osteuropa 1M-Revisionen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate 2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 2021-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) Quelle: Factset Stand: 27.05.2020 Quelle: Factset Stand: 27.05.2020 16
1 2 3 4 5 6 Aktien Sentiment & Positionierung Viele Anleger bleiben skeptisch und verhalten positioniert US-Anleger bleiben pessimistisch Viele Investoren sind unterinvestiert • Die Stimmung der US-Privatanleger hat sich gegenüber • Anleger haben zuletzt Aktienfonds und -ETFs verkauft, der Vorwoche unter anderem getrieben durch die während seit Anfang März mehr als 1 Billion US-Dollar in Hoffnungen auf eine baldige Verfügbarkeit eines Impf- Geldmarktfonds geflossen sind. Institutionelle Investoren stoffes gegen Covid-19 etwas aufgehellt. haben kaum an der Aktienrallye partizipiert. • Im historischen Vergleich ist der Bull/Bär-Spread mit • Eine volatile Seitwärtsbewegung erscheint -9Pp allerdings immer noch sehr negativ. wahrscheinlicher als eine starke Korrektur. Sollte aber • Für den Aktienmarkt ist es tendenziell unterstützend, der S&P 500 die 3000er-Marke und damit die 200-Tage- wenn es einen hohen Anteil an Bären und einen Linie nachhaltig überschreiten, dürfte der Schmerz für geringen Anteil an Bullen gibt. unterinvestierte Anleger noch größer werden. US-Investoren erwarten fallenden Aktienmärkte Anleger sind vorsichtig positioniert 50 45,0 42,1 38,0 250 50 40 33,1 31,5 30,5 29,0 30 24,8 26,0 150 30 20 50 10 7,6 10 -50 -10 0 -10 -150 -30 -9,1 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 -20 -16,0 Netto-Positionierung von Asset Managern und Leveraged Funds (S&P 500 Futures, in Mrd. US$) Bullen Neutral Bären Bull/Bär Spread Netto-Positionierung spekulativer Anleger (S&P 500 Futures, in Mrd. US$, RS) Aktuell Vorwoche Historischer Durchschnitt Quelle: Bloomberg, AAII Sentiment-Umfrage Zeitraum: 31.12.1987 – 28.05.2020 Quelle: Bloomberg, CFTC, eigene Berechnungen Zeitraum: 01.01.2011 – 19.05.2020 17
1 2 3 4 5 6 Aktien Aktien Allokation Großbritannien untergewichten USA Großbritannien Europa ex. UK Schwellenländer Neutral Untergewichten Übergewichten Übergewichten • US-Aktien sind durch • Die bevorstehenden • Die vorsichtige Positionierung • Wir erwarten ein Auslaufen der Rückkaufprogramme, auch wenn Verhandlungen eines internationaler Anleger USD-Stärke sowie eine diese deutlich reduziert werden, Handelsabkommens zwischen sprechen für Europa. Erholung der Weltkonjunktur im und dem größeren Spielraum der Großbritannien und der EU späteren Verlauf des Jahres. • Die Aktienbewertungen sind Fed unterstützt. Zudem ist die dürfte für einige negative günstiger als in den USA und • Vor allem die asiatischen Sektorstruktur weniger zyklisch Schlagzeilen sorgen. Keine der bieten mittelfristiges Schwellenländer erhalten viel als in Europa oder den beiden Parteien dürfte schnell Aufwärtspotenzial, vor allem im Unterstützung durch Schwellenländern. zu Kompromissen bereit sein. Vergleich zu Anleihen. Stimulierungsmaßnahmen der • Innerhalb der Aktienregionen • Negative Gewinnrevisionen sind regionalen Regierungen und sind US-Aktien nach wie vor am mit am stärksten für Zentralbanken. ambitioniertesten bewertet. Großbritannien. 18
1 2 3 4 5 6 Aktien Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Indizes Aktuell Ø* Indexprognosen 26.05.2020 31.12.2020 30.06.2021 in 12 Monaten S&P 500 2.992 2.900 3.100 3.218 Dax 11.505 11.500 12.500 13.087 Euro Stoxx 50 2.999 3.150 3.400 3.419 MSCI Großbritannien 1.721 1.850 2.000 1.934 Indexpotenzial (in %) S&P 500 - -3,1 3,6 7,6 Dax - 0,0 8,7 13,8 Euro Stoxx 50 - 5,0 13,4 14,0 MSCI Großbritannien - 7,5 16,2 12,4 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.05.2020 *Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen 19
04 Anleihen
1 2 3 4 5 6 Anleihen Marktentwicklung Zinsen und Renditen Keine größeren geldpolitischen Änderungen US- und Bundesrenditen seit Mai recht stabil • Die Bank of England hat zwar keine neuen Maßnahmen • Die Renditen konnten grundsätzlich, trotz umfassender verkündet, dafür aber weitere in Aussicht gestellt. Fiskalpakete, durch geldpolitische Bereits auf der Sitzung im Juni könnte das Volumen des Flankierungsmaßnahmen stabil auf historisch niedrigen Kaufprogramms um 100 Mrd. Pfund ausgeweitet Niveaus gehalten werden. Viele Länder können sich werden. sogar günstiger als vor der Krise verschulden. • Die EZB verbesserte auf ihrer letzten Sitzung die • Die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihe bewegen Konditionen des TLTRO III Programms weiter. Der best- sich seit Mai relativ stabil um die Marke von –0,5 %. Bei mögliche Zinssatz, den Kreditnehmer unter gewissen den amerikanischen Pendants sieht es nicht viel anders Voraussetzungen erhalten können, liegt nun bei –1 %. aus: Innerhalb der Bandbreite von 0,6 % und 0,7 % bleiben auch sie grundsätzlich schwankungsarm. • Die Bilanzsumme der Fed hat sich im Vergleich zum Vorkrisenniveau bereits um rund 50 % ausgeweitet. Leitzinsen Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.02.1999 – 25.05.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 25.05.2010 – 25.05.2020 21
1 2 3 4 5 6 Anleihen Staatsanleihen Peripherie ist vermehrt gefragt Risikoaufschläge der Peripherie nehmen ab Renditerückgang am kurzen Ende am größten • Die Renditen auf sichere Staatsanleihen verharren • US-, britische und italienische Staatsanleihen mit kurzer weiterhin auf niedrigen Niveaus, da die Unsicherheiten Laufzeit sahen auf Monatssicht deutliche im Markt bestehen bleiben. Nichtsdestotrotz sind die Renditerückgänge. In den USA dürften die Leitzinsen Risikoaufschläge der Peripherie gegenüber deutschen vorerst nahe Null verbleiben und Italien profitiert unter Staatsanleihen jüngst deutlich zurück gekommen, da die anderem von der steigenden Risikofreude der Anleger. Solidarität unter den EU-Staaten zuzunehmen scheint. • Die Rendite auf deutsche Staatsanleihen sind im • Die Idee eines EU-Wiederaufbaufonds sowie die Jagd Gegenzug leicht gestiegen, da sichere Staatsanleihen nach Rendite hat die 10-jährige Rendite italienischer aktuell weniger gefragt sind. Zudem sind deutsche Staatsanleihen auf nahe 1,5% und den Risikoaufschlag Staatsanleihen mit negativer Rendite auf Dauer auf unter 200 Basispunkte sinken lassen. unattraktiv für viele Anleger. Risikoaufschläge ggü. deutschen Staatsanleihen Italien mit größtem Renditerückgang 30 450 400 20 350 10 in Basispunkten in Basispunkten 300 250 0 200 -10 150 -20 100 50 -30 0 Jan '19 Mrz '19 Mai '19 Jul '19 Sep '19 Nov '19 Jan '20 Mrz '20 Mai '20 -40 USA Deutschland UK Italien Italien Portugal Griechenland Spanien Frankreich 2J 5J 10J 30J Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen Zeitraum: 01.01.2019–26.05.2020 Quelle: Bloomberg; Monatsveränderung der Rendite Zeitraum: 26.04.2020 - 26.05.2020 von 2-, 5-,10-, 30 -jährige Staatsanleiherenditen 22
1 2 3 4 5 6 Anleihen Unternehmensanleihen Kreditrisiko wird wieder gekauft Hochzinsanleihen mit weiterer Spreadeinengung Zyklische Sektoren waren gefragt • Die Risikoaufschläge auf Unternehmensanleihen mit • Bei EUR-Unternehmensanleihen sahen insbesondere höherem Kreditrisiko sind in den letzten vier Wochen zyklische Sektoren wie der Grundstoff-, Automobil- und tendenziell stärker gefallen als auf solche mit Energiesektor eine Spreadeinengung. Die weitere geringerem Kreditrisiko. Die größte Spreadeinengung Annährung an die wirtschaftliche Normalität wie vor sahen Hochzinsanleihen mit B-Rating. Hochzinsanleihen Covid-19 treibt die Nachfrage nach zyklischerem nahe dem Zahlungsausfalls (CCC-Rating) sahen jedoch Exposure. steigende Risikoaufschläge. • Der Reise- und Freizeitsektor verzeichnet jedoch • Die steigende Risikofreude und die Suche nach Rendite weiterhin deutlich erhöhte Risikoaufschläge, da das treibt die Anleger wieder vermehrt in riskantere Reisen in den meisten Ländern merklich eingeschränkt Unternehmensanleihen, welche deutliches bleibt. Aufholpotenzial haben. Kreditrisiko steigt in der Gunst der Anleger Energiesektor mit größter Spreadeinengung 350 1750 525 Non-IG: Verteilung Asset IG: Verteilung Asset Swap 450 300 Swap Spread über 10 Jahre 1500 Spread über 10 Jahre (LS) (RS) in Basispunkten 375 250 1250 300 200 1000 225 150 750 150 75 100 500 0 50 250 Anlagegüter Gesundheit Einzelhandel Banken Transport Industrie Automobil Telekom Immobilien Versorger Dienstleistung Grundstoffe Energie Medien Versicherungen Reise und Freizeit Nahrungsmittel 0 0 -50 -250 AAA AA A BBB BB B CCC Min/Max-Spanne Median Vor 4 Wochen Aktuell Min/Max-Spanne 4 Wochen Aktuell Quelle: Factset, 10J-Verteilung der Risikoaufschläge Zeitraum: 26.05.2010–26.05.2020 Quelle: Factset, Historische 5J-Verteilung der Zeitraum: : 26.05.2015–26.05.2020 von EUR-Unternehmensanleihen nach Rating Euro-Sektor-Risikoaufschläge 23
1 2 3 4 5 6 Anleihen Kapitalmarktstrategie Anleihen Kernsegmente Weitere Segmente Staatsanleihen Schwellenländeranleihen Untergewichten Übergewichten • Die Volatilität dürfte angesichts der bestehenden Unsicherheiten • Schwellenländeranleihen sind aufgrund der erhöhten weiter hoch bleiben. Anleihen bleiben in Risk-Off-Phasen gefragt. Rendite und des wirtschaftlichen Aufholpotenzials strategisch weiterhin interessant. Hier finden wir • Wir erwarten mittelfristig leicht steigende Anleiherenditen, insbesondere Frontier-Markets-Anleihen spannend. wenngleich sich die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken fortsetzen dürfte. Die Duration sollte weiterhin moderat gehalten • Die lockere Geldpolitik in den USA und Europa erhöht werden, da Zinsänderungsrisiken bei historisch niedrigen Zinsen zudem die relative Attraktivität von Schwellenländern. nicht ausreichend vergütet werden. • US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen aus Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische und Wachstums-Risiken geeignet. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen Übergewichten Neutral • Die lockere Geldpolitik und die geringen Renditen bei • Die relativ hohe Verschuldung von US-Unternehmen, Staatsanleihen lassen uns Unternehmensanleihen gegenüber der hohe Anteil an Energieunternehmen die unter dem Staatsanleihen präferieren. Ölpreisverfall leiden und die sich abzeichnende globale Rezession macht US-Dollar-Hochzinsanleihen • Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen unattraktiv. wir Nicht-Finanzanleihen gegenüber Finanzanleihen, da diese Profiteur des EZB-Anleihekaufprogramm PEPP sind. • Bei europäischen Hochzinsanleihen bleiben wir investiert, positionieren uns jedoch abseits von den üblichen Papieren. 24
1 2 3 4 5 6 Anleihen Prognosen Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte 26.05.2020 31.12.2020 30.06.2021 Leitzinsen und Staatsanleiherenditen (in %) Aktuell Ø* Ø* USA Leitzins 0,00-0,25 0,00-0,25 0,25 0,00-0,25 0,30 10J US-Rendite 0,70 1,00 0,88 1,00 1,07 Eurozone Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10J Bund-Rendite -0,43 -0,20 -0,40 -0,10 -0,25 Großbritannien Leitzins 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 10J Gilts-Rendite 0,21 0,60 0,43 0,70 0,57 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.05.2020 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 25
05 Rohstoffe
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Rohöl mit der ersehnten Erholung Drastische Produktionskürzungen zeigen ihre Wirkung • Am Ölmarkt kehrte nach dem turbulentem April im Mai wieder etwas Normalität ein. Zum einen rollten viele Finanzinvestoren dieses mal frühzeitig ihre Kontrakte um die physische Lieferung zu umgehen. Ein erneutes Debakel negativer Preise bei WTI wie im April konnte somit verhindert werden. Zum anderen entspannte sich auch das physische Ungleichgewicht, denn das Angebot ist in den vergangenen Wochen drastisch zurückgekommen. Insbesondere innerhalb der OPEC+ ist die Einhaltung der vereinbarten Produktionskürzungen erstaunlich hoch. Allein Saudi Arabien hat seine Fördermenge seit Anfang April um ca. 40% heruntergefahren. Aber auch auf der Nachfrageseite zeichnet sich schrittweise eine Normalisierung ab. So sei laut inoffizieller Quelle die Nachfrage in China schon wieder nahe den Niveaus vor Corona. Andernorts dürfte die Nachfrage mit gelockerten Quarantänemaßnahmen ebenfalls wieder an Fahrt gewinnen. Das US-Energieministerium verzeichnete bereits einen neuen Rekordrückgang der Lagerbestände in Cushing. • Mittelfristig dürfte der Markt von einem Angebotsüberschuss in ein Defizit drehen, sodass weiteres Preispotenzial besteht. Allerdings dürfte auch die Volatilität angesichts der fragilen Lage in der Corona-Krise weiter hoch bleiben. Rekordrückgang der Lagerbestände Deutlich sinkende US-Schieferölproduktion 8000 10 6000 9 4000 2000 8 0 7 -2000 -4000 6 -6000 -8000 5 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2016 2017 2018 2019 2020 US Schieferölproduktion (in Millionen Barrel pro Tag) wöchentliche Veränderung der Lagerbestände in Cushing (in tausend Barrel) Quelle: Bloomberg, DOE Zeitraum: 01.01.2010 – 26.05.2020 Quelle: Bloomberg, DOE Zeitraum: 01.01.2016 – 30.06.2020 27
1 2 3 4 5 6 Rohstoffe Edel- und Industriemetalle Gold gefragt; Industriemetalle mit Dämpfer Gold weiter auf Kurs Rückkehr des Angebots bei Industriemetallen • Gold steht weiterhin hoch in der Gunst der Investoren. Die • Industriemetalle profitierten in den letzten Wochen vor ETF-Bestände sind seit Jahresbeginn schon um knapp allem von dem Wiederanlaufen der Industrieproduktion 20% gestiegen – im gesamten Jahr 2019, ebenfalls ein in China und der positiven Entwicklung zyklischer Aktien. gutes Jahr für Gold, waren es „nur“ 16%. Allerdings dürften in den kommenden Wochen auch viele Minen ihre Arbeit wieder aufnehmen und den Markt mit • Zwar wirkt Gold im Vergleich zur eigenen Historie zusätzlichem Angebot versorgen und so weitere mittlerweile sehr teuer, allerdings wird es nicht nur durch Preispotenziale dämpfen. Zink, Blei und Nickel befanden die expansive Geldpolitik der Zentralbanken unterstützt. sich bereits im ersten Quartal im Angebotsüberschuss. Es profitiert auch einer der hohen Nachfrage nach • Eine erneute Eskalation des Handelskonflikts zwischen Sicherheit aufgrund vieler Unsicherheiten wie einer China und den USA könnte im Verlaufe des Jahres möglichen zweiten Infektionswelle, stark steigenden zusätzlichen Druck auf viele Metalle ausüben. Staatsschulden und dem Wiederaufflammen des Handelskonfliktes. Keine Opportunitätskosten dank negativer Realzinsen Industriemetalle im Einklang mit Aktienmärkten 2.000 -2 3.600 15.000 1.750 -1 14.000 3.300 1.500 0 13.000 3.000 1.250 1 12.000 2.700 1.000 2 11.000 2.400 750 3 10.000 2.100 9.000 500 4 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 1.800 8.000 Goldpreis in USD je Unze Mai 2015 Mai 2016 Mai 2017 Mai 2018 Mai 2019 Mai 2020 Zinssatz 10-Jähriger Inflationsindexierter Treasuries (in %, inv., RS) LME-Industriemetallindex DAX Index (RS) Quelle: Bloomberg Zeitraum: 01.01.2006 – 26.05.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 26.05.2015 – 26.05.2020 28
06 Währungen
1 2 3 4 5 6 Währungen Marktentwicklung Währungen EUR/USD: „Wiederaufbaufonds“ sorgt für Auf und Ab EUR/GBP: Euro mit etwas Rückenwind • Der deutsch-französische Vorschlag eines • Von der Bank of England kamen jüngst keine Wiederaufbaufonds sorgt für kräftig Bewegung am richtungsweisenden Impulse. So hatte die britische Devisenmarkt. Der EUR/USD-Wechselkurs schwankte Notenbank zwar weitere Maßnahmen in Aussicht zwischen 1,08 und 1,10 US-Dollar je Euro. Auftrieb gab gestellt, konkrete Änderungen aber nicht es zunächst durch den Vorschlag von Angela Merkel vorgenommen. und Emmanuel Macron. Der Gegenvorschlag der • Die zähen Verhandlungen über ein Handelsabkommen stabilitätsorientierten Nordländer sorgte dann für einen mit der EU belasten den Pfund-Kurs. Das Risiko eines leichten Rückschlag. „harten Brexits“ ist nicht völlig aus dem Blick geraten. • Die Diskussion über eine europäische Fiskalantwort auf • Zuletzt pendelte sich der Wechselkurs knapp unter der die Krise kann den Eurokurs weiter auf Trab halten. Marke von 0,90 Pfund je Euro ein. Schritte in Richtung Fiskalunion würden den Euro kurzfristig stärken. Wechselkurs Euro/US-Dollar Wechselkurs Euro/Britisches Pfund Quelle: Bloomberg Zeitraum: 25.05.2015 – 25.05.2020 Quelle: Bloomberg Zeitraum: 25.05.2015 – 25.05.2020 30
1 2 3 4 5 6 Währungen Prognosen Einschätzungen der wichtigsten Währungen 26.05.2020 31.12.2020 30.06.2021 Wechselkursprognosen Aktuell Ø* Ø* EUR/USD 1,10 1,13 1,09 1,14 1,12 EUR/GBP 0,89 0,86 0,89 0,85 0,88 EUR/CHF 1,06 1,09 1,05 1,10 1,08 EUR/JPY 118 125 117 127 120 Veränderung zum Euro (in %) USD - -2,8 0,8 -3,7 -1,9 GBP - 3,5 0,0 4,7 1,2 CHF - -2,7 1,0 -3,6 -1,8 JPY - -5,5 0,9 -7,0 -1,6 Quelle: Bloomberg, Berenberg per 26.05.2020 *Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens 31
Impressum
Impressum Herausgeber Prof. Dr. Bernd Meyer, CFA Chefstratege Wealth and Asset Management Autoren Ulrich Urbahn, CFA Leiter Multi Asset Strategy & Research Karsten Schneider Analyst Multi Asset Strategy & Research Ludwig Kemper Analyst Multi Asset Strategy & Research Berenberg Dr. Jörn Quitzau Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Senior Economist Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Kontakt Telefon +49 40 350 60-0 www.berenberg.de Telefax +49 40 350 60-900 MultiAssetStrategyResearch@berenberg.de 33
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