Ideenplattformen - Web 2.0 at Its best - dr. paul marsden und syzygy
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inhalt 2 01 > Alles, was Sie brauchen, ist eine Idee 3 02 > Ein Vorschlag: Bauen Sie eine eigene Ideenplattform 3 03 > Varianten von Ideenplattformen 4 04 > Zukunftstrend Online-Ideenbroker 10 05 > Einstieg in Ideenplattformen 11 06 > Zusammenfassung: Open Marketing als die Zukunft von Marken 14 07 > Links and Resources 18 08 > Acknowledgements and Sources 19 09 > Die Syzygy Agenturgruppe 19 10 > Dr. Paul Marsden 19 INHALT > www.syzygy.de
01 > Alles, was Sie brauchen, ist eine Idee 3 Würden Sie gern 10 Millionen Dollar gewinnen? Vielleicht haben Sie stattdessen eine Idee für Dann sollten Sie einmal auf der Website des eine neue Kartoffelchips-Geschmacksrichtung? X-Prize vorbeischauen und dort an einem Walkers, ein britischer Snackhersteller, betreibt Ideenwettbewerb teilnehmen. Aber seien Sie einen offenen Ideenwettbewerb, um so neue Ge- gewarnt: Bei diesen Wettbewerben geht es nicht schmacksrichtungen zu erfinden. Der Preis für nur darum, eine Idee zu haben, sondern auch die beste Idee im „Do Us a Flavour“-Wettbewerb darum, sie umzusetzen. Selbst wenn Sie also ist eine 1-Prozent Beteiligung an den Gewinnen, eine Idee haben sollten, wie man einen Roboter die durch die Vermarktung des Siegervorschlags auf den Mond bringt (ein von Google gesponser- erwirtschaftet werden. ter Wettbewerb), Sie werden beweisen müssen, dass Ihr Vorschlag auch wirklich funktioniert. Falls derart viel Kreativität für Sie nach harter Das dürfte den X-Prize für viele Menschen in Arbeit klingt, schauen Sie doch mal bei einer ähnlich weite Ferne rücken wie etwa den Mond. markengesponserten Ideen-Community vorbei, wie sie Starbucks, Dell, Google und sogar das Weiße Haus betreiben. Stimmen Sie dort einfach für eine Idee ab, die jemand anderes hatte und die Sie gerne realisiert sehen würden. Selbst- verständlich können Sie auch Ihre eigene Idee einreichen, allerdings schaffen es bei so einer Live-Abstimmung nur die besten Ideen bis ganz nach oben. Preise gibt es hier keine, aber dafür haben Sie die Möglichkeit, dazu beizutragen, Marken – und vielleicht sogar die Welt selbst – ein klein wenig zu verbessern. www.xprize.org 02 > Ein Vorschlag: Bauen Sie eine eigene Ideenplattform Die aufgezählten Beispiele sind charakteristisch Vorsicht oder Skepsis gegenüber dem Web 2.0- für einen neuen Trend im digitalen Marketing, bei Hype ist durchaus berechtigt. Nur sehr wenige dem das Internet zu einer Ideenplattform wird, Unternehmen haben das vermeintliche Poten- auf der die Nutzer ihre Ideen untereinander und tial der neuen Mitmachtechnologie erfolgreich mit Unternehmen austauschen können. Dies ist monetarisieren können. Aber Fakt ist: Mehr Teil eines allgemeinen Trends zum Mitmachmar- als die Hälfte der Top-50-Websites sind heute keting, eines Marketings, das sich mit den Men- Mitmachplattformen, die zum größten Teil vom schen unterhält, anstatt nur auf sie einzureden: „user generated content“ leben. Über eine Online-Plattform werden die Nutzer zu aktiven Teilnehmern des Marketingprozesses. Für die Marken bedeutet die aktuelle Entwicklung der Internetnutzung jedenfalls, dass erfolgreiches Hinter den Online-Ideenplattformen, die Nut- digitales Marketing seiner Natur nach zuneh- zern die Möglichkeit bieten, die Entwicklung mend partizipatorisch sein wird. Natürlich gibt einer Marke aktiv zu beeinflussen, verbirgt sich es viele Möglichkeiten, Mitmachmarketing in die eine einfache Marketingstrategie: Unternehmen Praxis umzusetzen (selbsterstellte Anzeigen, müssen ihre (Marketing-)Botschaft dem (parti- Markenbotschafter etc.). Doch die Nutzer zu zipativen) Charakter des Internets anpassen. motivieren, ihre Ideen untereinander und mit Das Internet, wie Web 2.0-Enthusiasten zu pre- den Unternehmen auszutauschen, erscheint digen pflegen, ist heute ein durch und durch par- mehr und mehr als einfache und zugleich effek- tizipatives Medium (Web 2.0 = das Mitmachweb). tive Strategie des Mitmachmarketings. Internetnutzer sind nicht länger nur Konsumen- ten des Internets, sondern werden zunehmend auch zu Produzenten von Inhalten. INHALT > www.syzygy.de
03 > Varianten von Ideenplattformen 4 Betrachtet man die Art und Weise, wie Un- eingesetzt und können ein einfacher, effektiver ternehmen Online-Ideenplattformen – d.h. web- und skalierbarer Weg sein, um Konsumenten basierte Plattformen, die es Nutzern erlauben, zu motivieren, eine Marke aktiv und auf sehr ihre Ideen untereinander und mit Unternehmen persönliche Weise weiterzuentwickeln. Für Joan auszutauschen – als partizipative Marketing- Nicoletti, Leiterin eines promotionorientierten strategie nutzen, so lassen sich vier Basistypen Wettbewerbes für den Softdrink Mountain Dew erkennen: auf der Website DEWmocracy.com, sind diese Wettbewerbe Teil eines wichtigen Trends: „Es wird immer klarer, dass dies ein Trend ist. Die Promotionorientierte Ideenwettbewerbe Konsumenten wollen mehr Kontrolle, mehr Einfluss auf die Marken, die ihnen am Herzen Das sind Online-Ideenwettbewerbe, die haupt- liegen.“ sächlich zu Promotion-Zwecken initiiert werden. Ein Beispiel dafür ist der Walkers Geschmacks- wettbewerb, der mehr als eine Million Teilneh- mer mobilisiert hat. Diese Ausschreibungen sind die altbekannten promotionorientierten Wettbewerbe in neuem Gewand, versehen mit einem Social-Media-Ansatz und dem Fokus auf einer Marke (Social Media = Online-Tools, die zum Informationsaustausch und für Diskussio- nen verwendet werden). Teilnehmer promotionorientierter Ideenwettbe- werbe können sowohl in die Rolle des Teilneh- www.mystarbucksidea.com mers als auch in die der Jury schlüpfen. Sie können Ideen einreichen und diese gleichzeitig Promotionorientierte Ideen-Communitys bewerten. Ergebnis eines solchen Wettbewer- bes ist eine vorher angekündigte Aktion eines Online-Ideen-Communitys dienen in erster Linie Markenherstellers – wie zum Beispiel der Promotion-Zwecken, wie im Falle der offenen Launch eines neuen Produktes. Da Promotion Ideen-Community MyStarbucksIdea.com, bei das primäre Ziel ist, sind derartige Wettbewerbe der Konsumenten als Online-Markenberater meist offen gestaltet, mit so wenig Restriktionen aktiv werden. Üblicherweise beschäftigen diese wie möglich, so dass möglichst viele Menschen sich damit, wie das Markenimage verbessert daran teilnehmen können. und die Markentreue gesteigert werden kann. Promotionorientierte Ideen-Communitys sind Promotionorientierte Ideenwettbewerbe wer- promotionorientierten Ideenwettbewerben sehr den gern von Konsumgüterherstellern (Coke, ähnlich. Wie diese sind sie grundsätzlich frei Mountain Dew, Unilever, Danone, Jones Soda) zugänglich, erlauben es einer großen Anzahl- www.dewmocracy.org www.dellideastorm.com INHALT > www.syzygy.de
5 Praxis-Beispiel – von Menschen teilzunehmen und bieten den Marken „brauen“ Als die beiden australischen Softwareentwick- Mitgliedern die Möglichkeit, Ideen zu posten mit Hilfe von ler Larry Hedges und Liam Mulhall 2002 die und zu bewerten. Allerdings gibt es in promo- Ideenplattfor- Brewtopia Brauerei gründeten,schien alles tionorientierten Ideen-Communitys in der Regel men gegen ihr Vorhaben zu sprechen. „Wir hatten keinen Teilnahmeschluss und auch keine Preise keine Erfahrung im Brauen, keine Branchen- zu gewinnen. Vielmehr werden die Mitglieder kenntnisse, kein Marketingwissen, kein Geld ermuntert, sich kontinuierlich an der Weiterent- und eigentlich keine Ahnung, was wir da wicklung einer Marke zu beteiligen, indem sie machen,“ gibt Mulhall zu. Aber die beiden in einem Umfeld, das von Kooperation und nicht hatten eine Idee: Sie wollten eine Website von Wettbewerb geprägt ist, Ideen austauschen erstellen und all ihre Freunde per E-Mail und weiterentwickeln. einladen, dort Vorschläge für das zu brauende Bier einzureichen und über diese abzustim- So verwendet z.B. MyStarbucksidea.com ein men. Als Belohnung sollten sie kostenlos Bier forenbasiertes Interface, wie man es auch auf und Anteile an dem Unternehmen erhalten – der Social News Website Digg findet. Hier kön- falls dieses jemals gegründet werden sollte. nen Mitglieder Ideen positiv oder negativ bewer- Die Einladung via E-Mail wurde innerhalb ten, kommentieren und miteinander darüber des erweiterten sozialen Netzwerkes der bei- diskutieren. All das geschieht mittels der heute den weitergereicht, und schon bald betei- schon zum Standard gehörenden Social Media ligten sich 40.000 Menschen in 46 Ländern an Tools wie Posten, Bewerten, Taggen und Kom- schnellen und unkomplizierten Online-Brain- mentieren. Ähnliche Ideen-Communitys wer- storming-Sessions. So wurde über alles, vom den von Dell (Dell Ideastorm), Google (Google Label über Logo und Flaschendesign bis hin ProductIdeas) und sogar der US-Regierung zu den Marketingmaterialien, entschieden. (Citizen’s Briefing Book) betrieben. Die Teilnahmequote ermutigte Hedges und Mulhall dazu, ihr „people-powered beer“ Eine weitere erwähnenswerte promotionorien- zu produzieren und es über das Internet zu tierte Ideen-Community ist SimplyVIP.co.uk, verkaufen – zunächst vor allem an die Teil- die sich selbst finanzierende Community der nehmer selbst. Körperpflegemarke Simple. Tausende Fans der Marke sind hier als Markenberater aktiv und Drei Jahre später war Brewtopia an der nehmen online an kurzen Brainstormings und Börse von Newcastle gelistet. In dem hart Umfragen teil, um über neue Verpackungen und umkämpften australischen Markt war es Marketingmaterialien zu entscheiden. dem Unternehmen gelungen, das herr- schende Bier-Duopol zu zerschlagen – Die Teilnahme bewegt die Fans zum Kauf neuer ohne jemals auch nur einen Cent für klas- Produkte und stärkt die Markenloyalität sowie sische Werbung ausgegeben zu haben. die Bereitschaft, die Marke Simple weiterzu- Das ist die Macht des partizipatorischen empfehlen. Im Gegenzug erhalten die Marken- Marketings. berater exklusiven Zugang zu e-Boutiquen, in www.brewtopia.com.au www.simplyvip.co.uk INHALT > www.syzygy.de
6 auf den traditionellen Einzelhandel – zeigt, dass Mitmachmarketing-Kampagnen sich finanziell selbst tragen können: Die E-Commerce-Um- sätze finanzieren sowohl die Plattform als auch die Betreuung der Community. Beim letzten Typ promotionorientierter Ideen- Communitys steht nicht der Austausch von Ideen zwischen Marken und Konsumenten im Vordergrund, sondern der Austausch zwischen den Nutzern selbst – im Rahmen eines marken- finanzierten Umfelds. BeingGirl.com zum www.beinggirl.com Beispiel ist eine promotionorientierte Ideen- Community, die von den Procter&Gamble denen sie Rabatte auf Simple Körperpflege- Marken Tampax und Always gesponsert wird. produkte erhalten. Diese Verbindung einer Com- Bei dieser Community, die sich an Mädchen munity mit direkt auf die Marken-Fans zielend- und junge Frauen im Alter von 10 bis 19 Jahren em E-Commerce – ohne negative Auswirkungen richtet, geht es in erster Linie um den Ideenaus- tausch über Frauenthemen in einem sicheren, moderierten und dezent markenorientierten Der Hawthorne- Partizipatorisches Marketing steht heute Umfeld und weniger um die Marke-Konsumen- Effekt und das zweifelsohne auf einer soliden wissen- ten-Kommunikation. Laut P&G ist die Investi- fünfte „P“ im schaftlichen Basis. So zeigen psycholo- tion in diese Form einer promotionorientierten Marketing-Mix gische Untersuchungen, dass Menschen Ideen-Community viermal effektiver als klas- durch ihre Teilnahme eine emotionale sische TV-Werbung. Befangenheit entwickeln gegenüber der Sache, an der sie sich beteiligen. Vocalpoint.com, die „größere Schwester“ von BeingGirl.com, ist P&Gs promotionorientierte Diese emotionale Befangenheit ist so Ideen-Community für Frauen. In dem gespon- systematisch, dass Forscher hierfür einen serten Forum tauschen sich 240.000 amerika- Begriff haben: der Hawthorne-Effekt, nische Verbraucherinnen über Marken und benannt nach einer Serie von Studien, die in Produkte aus. Durch eine Kombination aus den 20er Jahren in der Fabrik von Western Produktproben, Umfragen und Online-Produkt- Electric in Hawthorne, Chicago, durchge- präsentationen verschiedener Marken-Spon- führt wurde. Dabei fiel auf, dass Mitarbeiter soren konnte P&G Vocalpoint.com zu einem einer Umgestaltung ihrer Arbeitsbedingun- hocheffizienten Promotiontool ausbauen. So gen gegenüber positiv eingestellt waren, verdoppelten sich beispielsweise die Verkaufs- wenn sie an den Entscheidungen beteiligt zahlen der Rasierermarke Venus Breeze in waren. den USA, nachdem diese als Sponsor im Forum aufgetreten war. Die Macht der Partizipation wurde sogar als effektive Gehirnwäsche-Methode an Kriegsgefangenen angewandt (eine Methode bekannt als „Counter-Attitudinal Advocacy“). Selbst im täglichen Leben sehen wir die kommerzielle Macht der Partizipation in der Form des andauernden Erfolges der häufig kritisierten und dennoch sehr erfolgreichen Superstar-Castings. Könnte Partizipation also das fünfte „P“ im Marketing-Mix werden – neben Product, Place, Price und Promotion? www.vocalpoint.com INHALT > www.syzygy.de
7 mer 110 Ideen ein, wo am wahrscheinlichsten Gold zu finden wäre – die Hälfte davon waren Goldcorp völlig neu. Aber noch viel wichtiger: 80 Prozent der Ideen der virtuellen Goldsucher erwiesen sich als profitabel mit einem Gesamt- ertrag von 8 Millionen Unzen Gold und einem Marktwert von mehr als 3 Milliarden Dollar. Im Ergebnis stiegen die Golderträge von Goldcorp um das Zehnfache und machten aus einem kleinen Fisch im Markt einen neun Milliarden Dollar schweren Goldminengiganten. www.yattit.com Der DVD-Verleiher Netflix betreibt seit 2006 einen ähnlichen innovationsorientierten Ideen- Auf ähnliche Weise nutzt die Hotelkette Hyatt wettbewerb. Der Netflix Prize bietet jedem eine ihre Online-Community Yatt‘ it (yattit.com) zur Million Dollar, der eine Idee hat, wie sich der Eigenwerbung, indem sie den Ideenaustausch Erfolg des eigenen Filmempfehlungsdienstes zwischen Hotelgästen fördert (Tipps zu örtli- Cinematch um zehn Prozent steigern lässt. chen Einrichtungen, Veranstaltungsorten und In dem wettbewerbsintensiven und weitest- Sehenswürdigkeiten nahe der Hyatt Hotels). Was gehend gesättigten Markt der Online-DVD- die Yatt’it Community von anderen abhebt, ist die Verleiher ist Cinematch der zentrale Wettbe- clevere Art und Weise, mit der die Ideen auf der werbsvorteil von Netflix. Auf der Basis von Be- Plattform automatisch zu einer Art virtuellem wertungen, die man selbst und andere abgege- Concierge-Service gebündelt werden, der so den ben haben, bietet Cinematch eine Vorhersage Mitgliedern einen konkreten Nutzen bietet. darüber, wie man einen Film bewerten würde, den man noch nicht kennt. Innovationsorientiere Ideenwettbewerbe Online-Ideenwettbewerbe dienen weniger Pro- motion-Zwecken als viel mehr der Lösung von Innovationsproblemen. Ein Beispiel: Die kana- dische Goldminengesellschaft Goldcorp hatte im Jahr 2000 das Problem, dass ihr das Gold ausging. Der Grund: Ihre Fördermengen lagen deutlich unter denen benachbarter Unterneh- men der Region Red Lake, Ontario. Deshalb startete Goldcorp einen innovationsorientierten Ideenwettbewerb im Internet, die Goldcorp Challenge: Jeder, der eine Idee hatte, wo auf www.netflixprize.com dem Gebiet der Goldcorp neue Goldvorkom- men liegen könnten, war aufgefordert, diese Die Teilnehmer des Netflix-Wettbewerbs haben einzureichen. Ein Preisgeld von 575.000 Dollar die Möglichkeit, sich die Bewertungen von 100 wurde ausgesetzt für die Ideen mit dem größten Millionen ausgeliehener DVDs aus der Netflix- Goldertrag. Datenbank herunterzuladen. Die Aufgabe be- steht darin, diese auf auffällige Muster zu unter- Der Wettbewerb zog eine halbe Million Besucher suchen und idealerweise einen Algorithmus zu aus 51 Ländern an, von denen 1.400 sich die finden, mit dem sich möglichst gut abschätzen 400 MB an geologischen Daten von der Gold- lässt, wie Kunden Filme, die sie bisher noch corp Website zur Analyse herunterluden. Als nicht gesehen haben, bewerten werden. Ergebnis des Wettbewerbs reichten die Teilneh- INHALT > www.syzygy.de
8 Allein im ersten Jahr des Wettbewerbs registrier- Innovationsorientierte Ideen-Communitys ten sich mehr als 20.000 Teilnehmer aus über 150 Ländern, 2.000 davon reichten Vorschläge Online-Ideen-Communitys dienen vor allem ein. Bereits Anfang 2009 wurden 50.000 Dollar dazu, das Unternehmen dabei zu unterstützen, an Preisgeld ausgeschüttet und mit dem bislang Herausforderungen im Bereich der Innovation besten Vorschlag, mit dem Cinematch um 9,63 zu lösen, indem Nutzer – insbesondere erfah- Prozent optimiert werden konnte, waren die rene Nutzer – als Online-Markenberater mit Teilnehmer kurz davor, den mit eine Million dem Marketingteam in einer virtuellen Ideen- Dollar dotierten Hauptpreis zu gewinnen. fabrik oder einem Beratungsgremium zusam- menarbeiten. Innovationsorientierte Ideenwettbewerbe, wie die Goldcorp Challenge oder der Netflix Prize, Der Software-Hersteller Intuit unterhält bei- unterscheiden sich klar von promotionorien- spielsweise eine innovationsorientierte Ideen- tierten Ideenwettbewerben wie dem Walkers Community namens „Inner Circle“, die aus Geschmackswettbewerb. Zwar nutzen beide ein 70.000 Nutzern der Intuit Software TurboTax allgemein zugängliches Online-Wettbewerbsfor- besteht. Intuit nutzt Inner Circle als eine Art mat, um Dritte aktiv an der zukünftigen Gestal- virtuelles Beratergremium, das Probleme diag- tung einer Marke zu beteiligen, doch dabei gibt nostiziert und innovative Lösungen bewertet, es mehrere grundlegende Unterschiede. mit dem Ziel, die Bedienungsfreundlichkeit der Software zu optimieren. So sorgte Inner Circle Zum einen ist der Zweck eines innovationsorien- zum Beispiel dafür, dass der ausgelagerte tierten Ideenwettbewerbs ein anderer: Sein Ziel Kundensupport wieder eingegliedert wurde, ist es, ein Innovationsproblem eines Unterneh- die Benutzeroberfläche verbessert und Marke- mens oder einer Marke zu lösen, und nicht, ein tingmaßnahmen optimiert wurden. In der Folge Unternehmen oder eine Marke zu promoten. konnte Intuit seinen Marktanteil um 9 Prozent und die Weiterempfehlungsrate für TurboTax um Zum anderen zielen innovationsorientierte 25 Prozent steigern. Ideenwettbewerbe in der Regel auf eine andere Art von Teilnehmern. Innovationsorientierte Kraft, weltweit drittgrößter Lebensmittel- und Ideenwettbewerbe wenden sich tendenziell an Getränkekonzern, nutzt ebenfalls innovations- erfahrene Teilnehmer – ob nun Experten oder orientierte Ideen-Communitys, um Markenin- professionelle Amateure – während promo- novationen voranzutreiben. Ende 2004 gründete tionorientierte Ideenwettbewerbe eher die Kraft eine Ideen-Community bestehend aus typische Zielgruppe von Marketingkampagnen 300 Diätpatientinnen und Diätexperten. Die ansprechen, die Endverbraucher. Daher bein- Community sollte helfen, ein spezielles South halten innovationsorientierte Ideenwettbewerbe Beach Diet Produktsortiment zu entwickeln. oft eine Art von Auswahlverfahren oder haben Die Mitglieder wurden als bezahlte Marken- hohe Eintrittshürden, wie etwa die Notwendig- beraterinnen ausgewählt und zur Teilnahme an keit, 400 MB an geologischen Daten herunter- verschiedenen Online-Aktivitäten eingeladen – zuladen und zu analysieren. darunter mehrtägige Diskussionsveranstaltun- gen, Diätblogs und regelmäßige Umfragen – Zusammenfassend lässt sich sagen, dass um so Ideen für das neue Produktsortiment promotionorientierte Ideenwettbewerbe sich und begleitende Marketingmaßnahmen zu verstärkt mit dem Promotion-„P“ aus dem generieren, zu analysieren und zu verbessern. Marketing-Mix beschäftigen, während innova- tionsorientierte Ideenwettbewerbe Probleme Durch diesen stets verfügbaren Ideenpool lösen, die mit dem „P“ für Produkt in Zusam- konnte Kraft Innovationen beschleunigen und menhang stehen. optimieren. Mit Hilfe der innovationsorientierten Ideen-Communitys erkannte Kraft, dass der betriebswirtschaftliche Erfolg von zwei Dingen INHALT > www.syzygy.de
9 abhing: zum einen von der Existenz eines um- Mit Hilfe der eigenen innovationsorientierten fassenden Diätproduktsortiments, das eine Diät Ideen-Community aus erfahrenen Diätpatienten rund um die Uhr ermöglicht, und zum anderen und Diätexperten konnte Kraft seine äußerst von der Aufklärung der Diätpatienten über die erfolgreiche South Beach Diätproduktpalette Rolle der Kohlenhydrate in der Diät. auf den Markt bringen, die bereits sechs Monate nach ihrer Markteinführung 100 Millionen Dollar Auch wenn sich Innovationsorientierte Ideen- Umsatz einbrachte. Communitys wie die von Kraft mit der tradi- tionellen Marktforschung überschneiden, so bie- In der Realität lassen sich Ideenplattformen ten sie doch einen entscheidenden Vorteil: Das nicht eindeutig einem der vier vorgestellten kollektive Wissen wird dank verzweigter Online- Typen zuordnen. Communitys können Wettbe- Medien in Echtzeit genutzt und ermöglicht es werbe nutzen (z. B. Dell’s Innovationswettbe- so dem Unternehmen, seine Kosten zu senken, werb), so wie Wettbewerbe Communitys nutzen die Arbeitsproduktivität zu steigern und die Qua- können (Netflix Prize). Analog können Ideen- lität zu verbessern. Natürlich wird auch die plattformen, die primär zu Promotionszwecken traditionelle Marktforschung zunehmend online existieren, einen sekundären Innovationszweck durchgeführt. Allerdings geschieht dies meist in erfüllen (Walker‘s Geschmacksrichtungswett- Form von Online-Umfragen, deren Teilnehmer bewerb). Genauso wie innovationsorientierte aus großen Panels stammen. Innovationsorien- Ideenplattformen auch der Promotion dienen tierte Ideen-Communitys hingegen sind eher können (Goldcorp hat seinen offenen Innovations- qualitativer Natur. Sie werden vor allem verwen- wettbewerb auch dazu genutzt, um sich selbst det, um Ideen von Experten und erfahrenen zu promoten). Nutzern zu generieren, und weniger um Ideen an Mainstream-Konsumenten zu testen. Der Ideenplattformen nach ihren Primärzielen und MIT-Professor und Autor von Democratising Mechanismen zu unterscheiden, schafft jedoch Innovation von Hippel erklärt: „Es geht nicht einen einfachen konzeptuellen Rahmen, um um traditionelle Marktforschung, die die Konsu- diese wachsende Nutzungsform digitaler Tech- menten fragt, was diese wollen. Es geht darum, nologie besser zu verstehen. herauszufinden, was die innovativsten Nutzer schon jetzt tun, und es darum, zu verstehen, was deren Innovationen für die Zukunft Ihres Unternehmens bedeuten.“ Lego beispielsweise erschuf eine innovations- orientierte Ideen-Community für Intensivnutzer der Mindstorm-Roboter-Produkte. Die Com- munity sollte helfen, ein erfolgreiches Nach- folgeprodukt (Mindstorm NXT) zu entwickeln, basierend darauf, wie Community-Mitglieder die bereits existierenden Produkte nutzten und modifizierten. www.walkers-crisps.co.uk INHALT > www.syzygy.de
04 > Zukunftstrend Online-Ideenbroker 10 Bevor man sich einigen Praxistipps von Platt- Siegerbeitrag. formbetreibern aus diesem Bereich widmet, Siegreiche Teilnehmer erhalten ein Preisgeld wie man eine Online-Ideenplattform aufbaut von 10.000 bis 100.000 Dollar. InnoCentive ver- und betreibt, sollte noch auf einen wachsenden waltet die Übergabe des geistigen Eigentums an Trend hingewiesen werden – den Aufstieg der den Sponsor des Wettbewerbs und erhält selbst Online-Ideenbroker. eine Kommission (etwa 40 Prozent des Preis- geldes). Die Zahlung erfolgt nach erbrachter Online-Ideenbroker sind Ideenplattformen, Forschungsleistung. Für mehr als 50 Unterneh- die in der Regel aus einer Gemeinschaft von men ist InnoCentive ein schneller, effektiver und Experten bestehen. Diese kann von jedem effizienter Weg, eigene Innovationen stark zu Unternehmen genutzt werden kann, um Ideen beschleunigen. zu generieren. Sie sind insofern von Bedeutung, als sie das Einfließen von Ideenplattformen in den Dwayne Spradlin, CEO von InnoCentive, glaubt, Marketingprozess repräsentieren. dass seine Online-Ideenplattform Teil einer Re- www.innocentive.com www.openad.net volution ist, die die Art und Weise, wie Unterneh- InnoCentive.com und OpenAd.net sind zwei On- men Innovationen vorantreiben, grundlegend line-Ideenbroker, die von Unternehmen genutzt verändert: Interne Ressourcen werden durch werden, um Innovationen und Werbeideen zu die verteilte Intelligenz des Marktes ergänzt. erhalten. InnoCentive aus dem Jahr 2001 ist ein Ableger von Eli Lilly‘s „Internet-Inkubator“ und Wenn InnoCentive die weltgrößte Forschungs- dient dazu, Lösungen im Bereich Forschung und und Entwicklungsabteilung ist, dann ist OpenAd. Entwicklung, u.a. für Firmen von P&G und Dow net die weltgrößte Kreativabteilung: „Deutsch- bis hin zu Boeing, zu finden und zu vermarkten. land sucht den Superstar“ für die Kreativen der Eine Art „Deutschland sucht den Superstar“ für Werbebranche, eine wettbewerbsbasierte Ideen- Wissenschaftler. plattform, auf der Kreative aus aller Welt sich mit ihren Ideen an den anspruchsvollen Brie- Besucher der Website InnoCentive.com (derzeit fings der sponsernden Unternehmen messen. mehr als 140.000 Mitglieder aus 170 Ländern) können sich als Teilnehmer für eine beliebige Die Website OpenAd.net, die 2004 gelauncht Anzahl unternehmensgesponserter Ideenwett- wurde, zieht derzeit etwa 12.000 Werbeexperten, bewerbe registrieren. Eine Lösung, wie man meist Freelancer, aus 125 Ländern an. Wie bei Rotweinflecken aus Hemden herausbekommt? InnoCentive definiert auch hier der Sponsor des Erledigt. Spülmittel, das die Farbe des Spül- Wettbewerbs, in diesem Falle eine Marke oder wassers ändert, wenn die richtige Konzentration eine Werbeagentur, Aufgabenstellung und Preis erreicht ist? Erledigt. Ein Paradies für Wissen- und fungiert gleichzeitig als Richter und Jury. schaftler. Teilnehmer posten ihre Vorschläge Gewinner eines solchen Wettbewerbs erhalten und eine Jury, bestehend aus dem Management eine Prämie zwischen 3.000 und 100.000 Dollar des sponsernden Unternehmens, wählt den (abzüglich einer Kommission von 22,5 Prozent INHALT > www.syzygy.de
11 für OpenAd.net). Die Sponsoren, Unternehmen extern über Ideenbroker wie InnoCentive.com wie Mercedes-Benz, Sony, MTV oder lastminute. oder Yet2.com. Mary Ralles, Head of Exter- com, erhalten schnell und kostengünstig Ideen nal Relations bei P&G Connect+Develop, der für Werbekampagnen inklusive der Lizenz, diese Abteilung, die für die Zusammenarbeit mit umzusetzen. Wie Spradlin glaubt auch Katarina Online-Ideenbrokern zuständig ist, betont die Skoberne, Mitgründerin von OpenAd.net, dass Bedeutung dieses Wandels: „Während unserer sie Teil einer Revolution ist, die Marketingpro- 171 Jahre dauernden Unternehmensgeschichte zesse grundlegend verändert und Ideenplatt- haben wir 160 Jahre lang alles intern erfunden.“ formen nutzt, um Produkte besser, schneller Die Nutzung des Potentials von Online-Ideen- und kostengünstiger zu vermarkten. brokern bedeutet für P&G eine Kulturrevolution. Die einst unbezwingbare Abneigung vor dem Online-Ideenbroker wie InnoCentive.com und „Not Invented Here“ wurde ersetzt durch ein OpenAd.net zeigen, dass Ideenplattformen zu- strahlendes Web-2.0-Mantra: PFE – Proudly nehmend die Art und Weise beeinflussen, wie Found Elsewhere. Unternehmen Ideen generieren – sie suchen Ideen außerhalb traditioneller Ideenquellen, über Ideen-Communitys und Ideenwettbewerbe. Für Unternehmen sind diese aufstrebenden Online-Ideenbroker ein einfacher Weg, die Ideenfindung in etablierte Communitys und Wettbewerbsplattformen auszulagern, ohne dass sie diese selbst etablieren und verwalten müssen. Procter & Gamble generiert heute mehr als 50 Prozent der Ideen für Neuprodukte, unter an- derem auch den allgegenwärtigen Swiffer, www.pgconnectdevelop.com 05 > Einstieg in Ideenplattformen Trotz der Unterschiede im Hinblick auf Marke- der Wunsch nach Dialog und Zusammenarbeit, tingziele (Promotion vs. Innovation) und Metho- bedeuten Ideenplattformen einen Kulturschock. den (Wettbewerb vs. Community), kristallisieren Fangen Sie also klein an: Holen Sie in Ihrem Un- sich einige Richtlinien für die erfolgreiche ternehmen Experten und Interessierte zusam- Umsetzung einer Online-Ideenplattform heraus. men und initiieren Sie in einer Art Online-Mar- Die folgenden Erkenntnisse basieren auf einer keting-Sandkiste kleinere Testprojekte, deren Reihe von Interviews mit Managern und Eigen- Erfolg nicht für das Betriebsergebnis relevant tümern von Online-Ideenplattformen, die im ist. Gegebenenfalls können Sie dabei auch mit Januar 2009 durchgeführt wurden. Ergänzende einem professionellen Ideenbroker wie InnoCen- Sekundärforschung untersuchte die Frage, tive.com oder OpenAd.net zusammenarbeiten, inwieweit Unternehmen das Internet als eine um erste Erfahrungen zu sammeln. Schaffen Ideenplattform für Konsumenten nutzen. Sie so die Voraussetzungen, damit aus neuen Erfahrungen eine neue Geisteshaltung entsteht. Scott Cook, Mitgründer von Intuit und seit 2005 1. Fangen Sie klein an einer der Pioniere der Nutzung von Ideenplatt- formen in der Softwarebranche, rät, erst dann Für viele Unternehmen, in denen die Befehls- externe Kompetenzen einzukaufen, wenn bereits und Kontrollmentalität ausgeprägter ist als erste eigene Erfolge erzielt werden konnten. INHALT > www.syzygy.de
12 2. Denken Sie an die 90:9:1-Regel Stelle der anderen drei Motivatoren verwen- det werden. Nicht alle Internetnutzer sind gleich. Es gibt starke Unterschiede, was die Teilnahmebereit- 3. Fun (Spaß) – In erfolgreichen Ideenplatt- schaft betrifft. Nur ein Prozent der Internet- formen macht die Teilnahme Spaß. Als nutzer ist bereit, aktiv bei einer Ideenplattform newsassignment.net einen Ideenwettbewerb mitzumachen, denn nur ein Prozent der Nutzer startete, in dem die Teilnehmer aufgefordert erstellen zurzeit Online-Inhalte. 9 Prozent be- waren, ihre Ideen in Form eines Aufsatzes werten oder kommentieren Inhalte, während 90 einzureichen, war die Begeisterung in etwa Prozent sich überhaupt nicht aktiv beteiligen – so groß wie bei einer anstehenden Semes- ihre Internetnutzung beschränkt sich auf das terarbeit. Erst als der Wettbewerb zu einer Konsumieren von Inhalten. Also senken Sie Ihre einfachen Frage- und Antwort-Form umfor- Erwartungen hinsichtlich hoher Beteiligungs- muliert wurde, stieß die Initiative auf großes niveaus und stellen Sie sicher, dass Sie den Interesse. richtigen Motivationsmix verwenden, um das eine Prozent Kreativer anzuziehen. 4. Fulfillment (Erfüllung) – Zu einem Großteil beruht die Bereitschaft, an einem Ideenwett- bewerb teilzunehmen, auf dem Grad der 3. Der richtige Motivationsmix persönlichen Erfüllung, die die Menschen daraus ziehen. Diese kann darin bestehen, Warum beteiligen sich Menschen an partizipa- ihnen eine Möglichkeit zum kreativen Aus- torischen Marketinginitiativen wie etwa Online- druck zu geben, oder darin, ihren Wunsch Ideenplattformen? Die Meinungen hierüber zu befriedigen, anderen zu helfen, oder auch gehen auseinander, aber Erkenntnisse aus darin, eigene Ziele umzusetzen oder in Kon- Fachartikeln und Diskussionen mit Ideenplatt- takt mit Gleichgesinnten oder besonders in- formen-Betreibern lassen den Schluss zu, dass teressanten Menschen zu treten. Ganz gleich, Motivationen sich auf die sogenannten 4 Fs der welche Art von Erfüllung die Ideenplattform Online-Partizipation reduzieren lassen: Fame bietet, schon die bloße Anerkennung des Bei- (Ruhm), Fortune (Reichtum), Fun (Spaß) und trags der Teilnehmer mit einem aufrichtigen Fulfillment (Erfüllung). Gute Ideenplattformen Dankeschön trägt dazu bei, die Teilnahme zu bieten ihren Teilnehmern einen ausgewogenen einer erfüllenden Erfahrung zu machen. Mix aus allen vier Fs: 1 . Fame (Ruhm) – Überlegen Sie, was Sie Ihren 4. Berücksichtigen Sie Sturgeons Gesetz Teilnehmern anbieten können, um diesen einen höheren Status zu verleihen oder sie in Ein geflügeltes Wort des Science-Fiction-Autors den Augen anderer Teilnehmer, ihrer Freunde Theodore Sturgeon bringt auch die Essenz des oder (zukünftiger) Arbeitgeber hervorzuhe- partizipatorischen Marketings auf den Punkt: ben. OpenAd.net beispielsweise ermöglicht 90 Prozent von allem ist Schrott. Das gilt auch es jungen Kreativen aus der Werbebranche, für Ideen, die auf einer Online-Ideenplattform ihr Ansehen sowohl bei Arbeitgebern als gepostet werden - und es bedeutet, dass Sie ein auch bei Freunden zu erhöhen, indem sie an System benötigen, das den Schrott herausfiltert. Projekten für renommierte Marken arbeiten, Eine mögliche Lösung ist eine große interne ganz gleich, ob sie den Wettbewerb gewinnen Jury, die die Ideen prüft. IBM geht diesen Weg oder nicht. bei ihren regelmäßigen „Idea Jams“, globalen Online-Brainstorming-Wettbewerbe, bei denen 2. Fortune (Reichtum) – Monetäre Anreize 150.000 Teilnehmer aus 104 Ländern Ideen sind sehr wichtig und signalisieren den generieren. Die Jurymitglieder filtern alle bis Teilnehmern, dass das Unternehmen oder auf die besten Ideen heraus, die anschließend die Marke den Wettbewerb ernst nimmt und von der Haupt-Jury begutachtet werden. Einen ihre Beiträge respektiert. Jedoch ziehen nur alternativen Weg, nämlich den des „gemein- wenige Teilnehmer ihre Motivation allein aus schaftlichen Filterns“, gehen Starbucks und der finanziellen Belohnung. Daher sollten Dell. Hier bewerten die Teilnehmer selbst die finanzielle Anreize nicht ausschließlich an Ideen, um so die Spreu vom Weizen zu trennen. INHALT > www.syzygy.de
13 5. Nutzen Sie Joys Gesetz die sich bereits in den Köpfen der Teilnehmer befinden, anstatt die Teilnehmer zu drängen, Dieses Gesetz basiert auf einer Aussage des völlig neue Ideen zu generieren. 75 Prozent der Mitgründers von Sun Microsystems, Bill Joy, siegreichen Ideen bei InnoCentive.com hatten und ist das Gegenstück zu Sturgeons Gesetz: die Teilnehmer bereits gehabt, bevor sie über- „Egal wer Sie sind, die meisten der intelligen- haupt von dem Wettbewerb erfuhren. Die Aufga- testen Leute arbeiten für jemand anderen.“ benstellung sollte ganz einfach und schnell zu Joys Gesetz erklärt, warum man seine Marke- erbringen sein: Ideenplattformen, die von den tingherausforderungen für das globale Netzwerk Teilnehmern komplexe Ideen erwarten – wie menschlicher Intelligenz öffnen sollte. Stellen beispielsweise die Idee für eine neuen Genera- Sie sich die Frage, mit wem Sie an einem Pro- tion von Computern (Asus und Intels WePC.com jekt arbeiten wollten, wenn Sie jede beliebige Initiative) oder Abhandlungen über die Zukunft Gruppe von Menschen für sich gewinnen könn- des Journalismus (newsassignment.net) – ten. Und gestalten Sie dann Ihre Plattform so, haben wenig Aussicht auf Erfolg. Bei Ideen- dass Sie genau diese Leute ansprechen. plattformen ist das KISS-Prinzip König. 6. KISS 7. (Praktische) Ziel-Communitys Keep it Simple, Stupid: Einfachheit ist der Erfolgreiche Ideenplattformen verbinden sich Schlüssel zum Erfolg einer Online-Plattform. zunehmend mit existierenden, auf die Praxis In Bezug auf IT betrifft das die Anmeldung, das ausgerichteten Communitys, bei denen es da- Einreichen des Beitrags und die Aufgabe selbst. rum geht, was Menschen machen, anstatt was Ziel sollte es sein, die Teilnahme so einfach wie sie denken. Wie zum Beispiel InnoCentive, eine möglich zu gestalten. Ein Beispiel: Eine Online- Community von Wissenschaftlern, oder OpenAd, Plattform (newsassignment.net) wurde mit eine Community von Kreativen der Werbebran- einem komplexen Content Management System che, oder Crowdspring und Eyeka, beides Ideen- aufgebaut (Drupal) und erforderte von den Teil- plattformen für Grafikdesigner. Indem man auf nehmern, das CMS zu erlernen, bevor sie über- existierende praxisbezogene Communitys setzt haupt aktiv an dem Wettbewerb teilnehmen (zum Beispiel die Community der Sportlehrer konnten. Was sie natürlich nicht taten. im Gegensatz zu der der Nike Fans), ist es für eine Ideen-Community möglich, existierende Auch neue gemeinschaftlich nutzbare Web-2.0- soziale Netzwerke anzuzapfen. Darüberhinaus Software wie etwa die „Wikis“ („Wiki“ bedeutet kann sie zu einer beliebten Anlaufstelle für den im Hawaiianischen „schnell“. In der Praxis sind Austausch mit Bekannten werden und somit Wikis aber alles andere als schnell zu nutzen) zu einem wichtigen sozialen Bindemittel, was ist zwar leistungsstark, erfordert jedoch einen wiederum die Teilnahmebereitschaft erhöht. Lernprozess, zu dem die meisten Teilnehmer Wenn möglich, versuchen Sie Ihre Ideenplatt- nicht bereit sind. Stattdessen sollten Sie Ihren form auf einer bestehenden Online-Community Nutzern die Möglichkeit bieten, mittels eines aufzubauen, die einen Bezug zu Ihrem Produkt einzigen Klicks teilzunehmen. Eine leicht ver- ständliche Anleitung sollte ganz klar sagen, welche Schritte für eine Anmeldung erforderlich sind. Umständliche Anmelde- und Einreichungs- prozeduren gehören auf den Müll. Wo immer möglich, sollten die Nutzer auf Ihrer Plattform Abläufe vorfinden, die heute zum Standard der Online-Medien gehören: Posten / Raten / Voten / Taggen / Kommentieren. Und schließlich: Gestalten Sie auch die Ideen- findung selbst so unkompliziert und einfach wie möglich. Erfolgreiche Ideenplattformen zeich- nen sich dadurch aus, dass sie Ideen einfangen, www.eyeka.com INHALT > www.syzygy.de
14 oder Ihrer Dienstleistung hat – anstatt sich der 9. Sichern Sie sich rechtlich ab Illusion früherer Online-Brand-Communitys hinzugeben, dass die User schon von ganz al- Vom Standpunkt des geistigen Eigentums leine kommen werden, wenn diese einmal da betrachtet sind Ideen ein schwammiges ist. Einer aktuellen Studie von Forrester zufolge, Konzept. Das Eigentumsrecht hängt davon verfügt diese Art von Community gewöhnlich nur ab, wer eine Idee hatte, wann er sie hatte und über hundert aktive Mitglieder und kostet dabei in welcher Form. Daher sollten Ihre Rechts- pro Jahr 200.000 bis 300.000 Dollar. Und als berater absolut wasserdichte Allgemeine Letztes: Bauen Sie auf Ihrer Ideenplattform eine Geschäftsbedingungen entwerfen, denen die Community auf. Selbst wenn Sie einen Ideen- Teilnehmer zustimmen müssen. Oder Sie wettbewerb gestalten, ermöglichen Sie es den nutzen bereits existierende Ideenbroker, die Teilnehmern mittels eines Forums oder eines diesen Prozess schon durchlaufen haben. sozialen Netzwerks miteinander in Kontakt Katarina Skoberne, Mitgründerin von zu treten. Ideenplattformen funktionieren am OpenAd.net, ist der Meinung, dass eine gute besten, wenn es dabei in erster Linie um die rechtliche Absicherung eine grundsätzliche Menschen geht, dann um die Ideen und dann Voraussetzung für den Einsatz von Ideen- um die Technologie. plattformen ist. 8. Steuern Sie den Prozess 10. Bewerben Sie die Plattform Ideenplattformen brauchen Community- Zum guten Schluss muss eine Ideenplattform, Manager, denn sie funktionieren selten von ob in Form eines Wettbewerbs oder einer allein. So hat zum Beispiel Starbucks ein Team Community, beworben werden, um Teilnehmer von 48 speziell ausgebildeten Mitarbeitern, anzuziehen. Wenn Sie Ihre Plattform auf einer die als Manager und Moderatoren fungieren, existierenden Community aufgebaut haben, zur Teilnahme ermuntern und Feedback zu verfügen Sie durch deren Mitglieder bereits über Ideen geben. Jeff Bruzzo, Leiter der Starbucks einen Startvorteil. Die meisten Ideenplattformen Ideenplattform, erklärt, dass sich die Neulinge promoten sich selbst durch Online-Banner, ohne die Unterstützung von Community Mana- Google-Ads, E-Mail-Kampagnen und sogar gern vielleicht nicht trauen würden, teilzuneh- durch Werbung und PR in den traditionellen men: „Community Manager sind die Leute auf Medien. Walkers‘ Ideenplattform für die „Do Us einer Dinner Party, die sicherstellen, dass sich a Flavour“-Kampagne wird von einer 10 Millio- jeder amüsiert.“ nen Pfund teuren Werbekampagne unterstützt, die Fernsehspots sowie den Einsatz eines Tes- timonials (Gary Lineker) beinhaltet. 06 > Zusammenfassung: Open Marketing als die Zukunft von Marken Online-Ideenplattformen sind ein eher neues Joys Gesetz, „Egal, wer Sie sind, der Großteil Instrument im Repertoire des digitalen Marke- der intelligentesten Leute arbeitet für jemand tings. Sie bieten eine relativ einfache Lösung, anderen“, das bisher immer ein Problem war, um digitales und partizipatorisches Marketing wird nun zu einer Chance. Warum Ideen, Lösun- zu betreiben. Gleichzeitig sind sie Teil eines gen oder sogar Arbeitskraft nur innerhalb des größeren Businesstrends, der darauf abzielt, eigenen Unternehmens suchen, wenn es ein sich die Weisheit und Schaffenskraft vieler globales Netzwerk von Experten gibt, bereit, mittels eines globalen Online-Netzwerks von an der Entwicklung einer Marke mitzuarbeiten, Menschen zu Nutze zu machen. ein Dreamteam, das nur darauf wartet, zusam- INHALT > www.syzygy.de
15 mengestellt zu werden, und einen globalen Plattformen dem Marketing die Gelegenheit, Marktplatz voller Ideen, auf die man zugreifen sich selbst neu zu erfinden: indem es zu einem kann? „offenen“ Marketing wird, bei dem sich Marken zu Plattformen entwickeln, die Kreative und Kon- Während das Zeitalter des Massenmarketings sumenten miteinander verbinden. Im Internet, aufgrund des immer stärker werdenden Ein- dem globalen Forschungslabor schlechthin, flusses der Konsumenten und der fortschreiten- gibt es drei Marken, die diese Vision des Open den Fragmentierung der Medien unaufhaltsam Marketings verkörpern und uns eine Vorschau seinem Ende entgegengeht, bieten Online- auf die Marken von morgen ermöglichen. Open Marketing – das Threadless Modell Designs kaufen. Alle zwei Wochen geht das beliebteste Design bei Threadless in Produktion Threadless, eine Modemarke, die in dem sehr und wird über die eigene Website verkauft. Die wettbewerbsintensiven Massenmarkt für T-Shirts Gewinner des Designwettbewerbs erhalten ein operiert, hat einen beneidenswert guten Ruf: Preisgeld in Höhe von 2.500 Dollar für die Abtre- Jede produzierte Kollektion ist ausverkauft und tung der Rechte und ihr Name wird auf Etikett so erwirtschaftet Threadless mehr als 17 Mil- des T-Shirts gedruckt. Alle siegreichen Designs lionen Dollar Umsatz pro Jahr bei einer be- sind komplett ausverkauft. eindruckenden Gewinnmarge von 35 Prozent. Das Geheimnis des Erfolges liegt im Open Marketing. Die Marke Threadless ist eine Platt- form, die Konsumenten und kreative Designer zusammenbringt. Durch Online-Wettbewerbe, in denen die Website-Besucher als Teilnehmer, Jury und Konsumenten fungieren, werden neue Design-Talente entdeckt und vermarktet. Der Mechanismus ist so einfach wie elegant: Die mehr als 600.000 Stammbesucher der Web- site haben drei Möglichkeiten: Sie können als Teilnehmer beim neuesten T-Shirt-Designwett- bewerb einen Entwurf einreichen oder als Jury- Mitglied über die eingereichten Designs abstim- men oder als Konsument eines der siegreichen www.threadless.com Open Marketing – das iStockphoto Modell Sobald ein Fotograf eine anfängliche Qualitäts- kontrolle passiert hat, die darin besteht, dass iStockphoto ist eine weitere Marke, die auf Open drei Fotos von einer internen iStockphoto Jury Marketing basiert. Es ist eine Plattform, die bewertet werden, kann er durch Hochladen und Kreative und Konsumenten verbindet und durch Taggen seiner Fotos an einem permanenten of- die Entdeckung und Vermarktung der Arbeit fenen Fotowettbewerb teilnehmen. Die Fotos talentierter Fotografen Geld verdient. In Sachen der Teilnehmer werden laufend von anderen Nut- Größe stellt iStockphoto mit seinen 67.000 zern bewertet, die die Motive für ein paar Dollar – Fotografen und einem Umsatz von mehr als 72 einem Bruchteil dessen, was man früher für Millionen Pfund Threadless klar in den Schat- Fotos gezahlt hätte – kaufen können. Anders als ten (es wird geschätzt, dass der Umsatz in den bei Threadless gibt es nicht nur einen Gewinner. nächsten drei Jahren auf 262 Millionen Pfund Stattdessen teilt sich der wöchentlich ausge- steigen wird). Der Ablauf bei iStockphoto ist schriebene Betrag von mehr als einer Million genauso einfach und elegant wie bei Threadless: Dollar entsprechend dem kommerziellen Erfolg INHALT > www.syzygy.de
der Einsendungen (Anzahl der Downloads pro 16 Woche) auf. Insgesamt vergibt iStockphoto 20 Prozent seiner Umsätze als Preisgeld an die Teilnehmer. Erfolgreiche „iStocker“, wie sich die Teilnehmer selbst nennen, können so auf bis zu 300 bis 400.000 Dollar im Jahr kommen. www.istockphoto.com Open Marketing – das Apple Modell Zahl steigerte sich auf eine halbe Milliarde nach 200 Tagen, das ist ein Drittel der Zeit, die iTunes Bis 2008 war Apple Inc. eine der verschlossen- dafür brauchte), bietet der App Store Zugang sten und verschwiegensten “Top-Down”-Marken zu den Kreativleistungen eines globalen Talent- auf dem Planeten und vielleicht sogar das beste pools, versehen mit dem so überaus geschätz- Argument gegen Open Marketing. Bis Apple ten Apple Qualitätssiegel. Dank der Aktivierung dann – wie so oft – einen den Markt verändern- dieses globalen Talentpools entwickelt sich den Rundumschlag machte. Apple eröffnete Apple zu einer Open-Marketing-Plattform, die einen Application Store für seine Mobiltelefone Kreative und Konsumenten verbindet. Das Un- und MP3-Player, Apple iPhone und iPod Touch. ternehmen hat auf diese Weise nicht nur seine Der Apple Application Store ist eine Open- Produktpalette um 15.000 Artikel vergrößert, Marketing-Plattform, die kreative Entwickler ohne nennenswerte Kosten, sondern Kreativität und Konsumenten verbindet und durch die auch zu einem festen Bestandteil der Marke Entdeckung und Vermarktung ihrer Werke Geld Apple gemacht. verdient. Über Handy, MP3-Player oder Compu- ter können die Konsumenten auf einen Katalog mit mehr als 15.000 Apple-geprüften Software- Applikationen, entwickelt von talentierten freien Softwareentwicklern, zugreifen und diese kaufen. Dadurch wandelt sich Apple, wie durch seinen iTunes Marktplatz, von einem Hersteller zu einer Plattform. Für Softwareentwickler bie- tet Apple’s App Store den direkten Zugang zum globalen Markt zu branchenweit unschlagbar günstigen Konditionen (Apple erhält 30 Prozent Kommission auf die Umsätze) sowie die Zusam- menarbeit mit der renommiertesten Marke der Welt. Für die Konsumenten, die alleine in den ersten 60 Tagen 100 Millionen Applikationen vom App Store heruntergeladen haben (diese www.apple.com/iphone/appstore/ INHALT > www.syzygy.de
17 Die Open-Marketing-Modelle von Apple, Thread- Ausflug des Marketings ins Web 2.0, das par- less und iStockphoto sind ambitionierte Experi- tizipatorische Internet, ein sehr teurer Fehler: mente, die Ideenplattformen und das Marketing Ignorierte Werbung auf Social-Networking- selbst in eine neue Dimension transportieren und Social-Media-Websites, unentdeckte und und ein neues Geschäftsmodell hervorgebracht ungenutzte Internetapplikationen und Brand- haben. Sie mögen für viele Unternehmen und Communitys, die eher virtuellen Geisterstädte Marken nicht sofort relevant erscheinen, aber gleichen und nur von verzweifelten, einsamen als Pioniere auf dem Gebiet des Open Marke- und zwanghaften Surfern heimgesucht werden. tings bieten sie zumindest nützliche kreative So betrachtet ist es nicht verwunderlich, dass Anregungen. Vielleicht lohnt es sich für Sie, die Marketingexperten „Web 2.0“ im Jahr 2009 die Entwicklung dieser drei Initiativen zu verfol- wiederholt zum Unwort des Jahres gewählt gen und Ihrer eigenen Marketingabteilung von haben. Gegen diese zynische Einstellung sind Zeit zu Zeit eine simple Frage zu stellen: Wenn Online-Plattformen ein hilfreiches Gegenmittel: unsere Marke der Apple App Store, Threadless Sie funktionieren und sie liefern nachweisbare, oder iStockphoto wäre, was würde sie tun? positive Ergebnisse. Für viele Unternehmen und Marken war der INHALT > www.syzygy.de
07 > Links and Resources 18 Apple (App Store) – http://www.apple.com/iphone/appstore/ Asus / Intel WePC – http://www.wepc.com Brewtopia – http://www.brewtopia.com Citizen’s Briefing Book – http://citizensbriefingbook.change.gov/ideas/ CrowdSpring – http://www.crowdspring.com Danone OnVoteTousPourDanette – http://www.onvotetouspourdanette.com/ Dell IdeaStorm – http://www.dellideastorm.com Dell Social Innovation Competition – http://www.dellsocialinnovationcompetition.com Eyeka – http://www.eyeka.com Goldcorp Challenge – http://www.goldcorp.com Google Product Ideas – http://productideas.appspot.com/ Hyatt Hotels Yatt’it – http://www.yattit.com InnoCentive – http://www.innocentive.com Intuit Inner Circle – http://intuitic.satmetrix.com/intuitctg_community/ iStockphoto – http://www.istockphoto.com Jones Soda – http://www.jonessoda.com/ Lego – http://mindstorms.lego.com Mountain Dew DEWmocracy – http://www.dewmocracy.com/ MyStarbucksIdea – http://www.mystarbucksidea.com Netflix Prize – http://www.netflixprize.com New Assignment – http://www.newassignment.net OpenAd – http://www.openad.net P&G Being Girl – http://www.beinggirl.com P&G Connect & Develop – http://www.pgconnectdevelop.com P&G Vocalpoint – http://www.vocalpoint.com Simple SimplyVIP – http://www.simplyvip.co.uk Threadless – http://www.threadless.com TRND – http://www.trnd.com Unilever/Sprint InTheMotherhood – http://www.inthemotherhood.com Walkers Do Us a Flavour – http://www.walkers-crisps.co.uk/flavours/ X Prize Foundation – http://www.xprize.org/ Yet2 – http://www.yet2.com INHALT > www.syzygy.de
8> Acknowledgements and Sources 19 Thank you to the following managers and owners of Idea Platforms who took time from their busy schedules to share insights and experience with their platforms. The usual disclaimer applies: The views presented in this paper are solely those of the author alone and do not necessarily reflect or represent those of the interviewees. Dave Balter – CEO, Bzzagent Simon Guild – Director, Eyeka ex-CEO MTV Europe Jeffrey Kalmikoff – Chief Creative Officer, Threadless Steve Knox – CEO Vocalpoint (Procter & Gamble) Martin Oetting – Head of Research, TRND Mary Ralles – External Relations, P&G Connect + Develop Katarina Skoberne – MD and Co-Founder OpenAd.net Dwayne Spradlin – CEO, InnoCentive Kelly Thompson – COO, iStockphoto 9> DIE SYZYGY AGENTURGRUPPE Die Syzygy AG ist eine europäische Agenturgruppe für interaktives Marketing mit Sitz in Frank- furt, Hamburg und London. Der Syzygy Konzern beschäftigt 300 Mitarbeiter und verfügt über fünf operative Gesellschaften mit Niederlassungen in Deutschland und Großbritannien. Diese bieten europäischen Großunternehmen umfassende Dienstleistungen von der strategischen Beratung über Projektplanung, Konzeption und Gestaltung bis hin zur technischen Realisierung. Darüber hinaus gehören Suchmaschinen-Marketing und Online Media Planung zu den Leistungen der Gruppe. Im New Media Ranking der deutschen Internet-Agenturen belegt Syzygy Platz 4. Mit einem Billingvolu- men von 80 Mio. Euro gehört die Gruppe zu den führenden Online-Media-Agenturen in Deutschland und Großbritannien. Zu den Kunden von Syzygy AG gehören unter anderem Daimler, Deutsche Bank, Comdirect, Ferrero, Fleurop, Dolce & Gabbana, Diesel, Jägermeister, Mazda, T-Home, O2. 10 > Dr. Paul Marsden Dr. Paul Marsden ist anerkannter Experte für digitales Marketing mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in Online-Marketing und Internet Research. Der pro- movierte Psychologe hat eine Reihe von Web-2.0-Kommunikationsstrategien für renommierte Unternehmen entwickelt. Aktuell ist Paul Marsden Geschäfts- führer von CLICKADVISOR.COM, einer digitalen Serviceagentur, die sich auf Crowdsourcing-Technologien für Markeninnovationen spezialisiert hat. INHALT > www.syzygy.de
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