IKT-Strategie des Bundes 2016-2019 - isb.admin.ch

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Dezember 2015 | www.isb.admin.ch

IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

                                   Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB
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Inhaltsverzeichnis

                 Vorwort                                                5

                 Einleitung                                             7

         1       Vision                                                 9

         2       Grundsätze                                            10
         2.1     Geschäftsorientiert                                   10
         2.2     Verlässlich                                           10
         2.3     Integral                                              11
         2.4     Fokussiert                                            11

         3       Strategische Stossrichtungen                          12
         3.1     S01 – Geschäftsausrichtung der IKT                    12
         3.1.1   Zweck                                                 12
         3.1.2   Ziele                                                 13
         3.1.3   Massnahmenbereiche                                    13
         3.2     S02 – Steuerung und Führung der IKT                   14
         3.2.1   Zweck                                                 14
         3.2.2   Ziele                                                 14
         3.2.3   Massnahmenbereiche                                    15
         3.3     S03 – Erbringung der IKT-Leistungen                   16
         3.3.1   Zweck                                                 16
         3.3.2   Ziele                                                 16
         3.3.3   Massnahmenbereiche                                    17

         Anhang A: Planungsfelder                                      18
         A.1   Prinzipien für alle Planungsfelder                      18
         A.2   Planungsfeld «IKT der Bundesverwaltung»                 19
         A.3   Planungsfelder der Bundeskanzlei und der Departemente   19
         A.4   Planungsfeld «Bundesweite Supportprozesse»              19
         A.5   Planungsfeld «Bundesweite IKT-Grundleistungen»          20
         A.6   Planungsfeld «E-Government Schweiz»                     20
         A.7   Dezentrale, horizontale Planungsfelder                  20
         A.8   Planungsebenen und -ergebnisse                          20

         Anhang B: Masterplan                                          22

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IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

Vorwort

          Sehr geehrte Damen und Herren

          Die Informations- und Kommunikationstech-         einer neuen Sourcing-Strategie und durch
          nik (IKT) gehört zu den wichtigsten Triebfe-      anforderungsgerechte, komplementäre
          dern sozialer, wirtschaftlicher und politischer   Leistungen vorangetrieben werden soll. Mit
          Aktivität. Entsprechend ihrer grundlegenden       der vorliegenden IKT-Strategie soll in den
          Bedeutung hat der Bundesrat die strategi-         nächsten vier Jahren die Wirtschaftlichkeit
          sche Verantwortung für den Einsatz der IKT        weiterhin gewährleistet und die Effizienz
          im Zuge der Revision der Bundesinformatik-        der Verwaltungsprozesse gesteigert werden.
          verordnung 2011 übernommen.                       Neue Technologien und der zunehmende
                                                            Kostendruck werden dabei sowohl Heraus-
          In der ersten Strategieperiode (2012–2015)        forderung wie auch Chance zugleich sein.
          konnten die Steuerung und die Führung der
          IKT gestärkt werden, ein Portfoliomanage-         Die IKT ist in der Verwaltung nicht mehr
          mentwerkzeug auf Stufe Bund wurde einge-          wegzudenken. Sie bildet die Basis für die
          führt, die Standarddienste sind aufgebaut,        Modernisierung der Prozesse über die Ver-
          die Infrastrukturen sind modernisiert und ein     waltungseinheiten hinweg. Sie unterstützt
          mobiles Arbeiten wird vermehrt unterstützt.       die Zusammenarbeit mit Kantonen, Gemein-
                                                            den, Bevölkerung und Wirtschaft. Die IKT-
          Darauf baut die IKT-Strategie für 2016 bis        Strategie leistet damit, gemeinsam mit der
          2019 auf. Die Schwerpunkte bilden unter an-       Strategie Digitale Schweiz 2020 und der
          derem die Etablierung eines durchgängigen         E-Government-Strategie Schweiz, einen
          Portfoliomanagements auf allen Stufen wie         wichtigen Beitrag bei der Gestaltung der
          auch eines Architekturmanagements und die         künftigen Informationsgesellschaft Schweiz.
          Umsetzung des in der vergangenen Strategie
          konzipierten Rechenzentren-Verbundes. Des         Die Umsetzung der Strategie erfordert von
          Weitern sollen die Steuerung und Führung          allen Verantwortlichen und Mitarbeiterinnen
          der IKT konsolidiert und der Fokus auf die        und Mitarbeitern Engagement, Weitsicht
          erfolgreiche Projektführung wie auch auf          und die Bereitschaft, weiterhin konstruktiv
          den effizienten Betrieb ausgerichtet werden.      zusammenzuarbeiten. Nur so können wir die
          Schliesslich steht eine Modernisierung in der     gesetzten Ziele erreichen.
          internen Leistungserbringung an, die mit

                                                            Eveline Widmer-Schlumpf
                                                            Vorsteherin des
                                                            Eidgenössischen Finanzdepartements
                                                            Bern, Dezember 2015

          5
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

Einleitung

        Ohne den Einsatz von Informations- und                    Die vorliegende IKT-Strategie zeigt auf, wie
        Kommunikationstechnik (IKT) können                        sich der Einsatz der IKT in der Bundesverwal-
        Regierung und Verwaltung heute ihre Aufga-                tung in der Strategieperiode von 2016 bis
        ben nicht mehr erfüllen. Die Steuerung und                2019 entwickeln soll.
        Führung der Ressource IKT ist deshalb von
        zentraler Bedeutung.                                      Der Strategie wird eine Vision zur langfristi-
        Gestützt auf Artikel 5 und 14 der Bundes-                 gen Ausrichtung der IKT in der Bundesver-
        informatikverordnung (BinfV)1 bestimmt                    waltung vorangestellt (Kapitel 1). Ausge-
        der Bundesrat die IKT-Strategie des Bundes.               hend von dieser Vision legt das vorliegende
        Diese nimmt die Perspektive der gesamten                  Dokument allgemeine Grundsätze fest
        Bundesverwaltung ein und                                  (Kapitel 2) und beschreibt drei strategische
                                                                  Stossrichtungen (Kapitel 3). Jede Stossrich-
        – ist auf die Legislaturziele des Bundesrats             tung enthält Aussagen zur Absicht (Zweck),
           und Geschäftsziele der Bundesverwaltung                definiert strategische Ziele und wird mit
           ausgerichtet,                                          Massnahmenbereichen für die Umsetzungs-
        – definiert ergänzend zu den gesetzlichen                planung ergänzt. Der Anhang A definiert die
           Vorgaben und zur Bundesinformatikver-                  Planungsfelder. Die Strategieumsetzung wird
           ordnung weitere Vorgaben für den Einsatz               über den Masterplan gesteuert, welcher im
           und die Entwicklung der IKT der Bundes-                Anhang B referenziert wird.
           verwaltung,
        – leistet Beiträge zur Umsetzung anderer
           Strategien des Bundesrats.

        1
             SR 172.010.58, Verordnung über die Informatik und
              Telekommunikation in der Bundesverwaltung
              (Bundesinformatikverordnung)

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IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

1   Vision

         Die Vision beschreibt ein Zielbild, zu dem sich die IKT des Bundes langfristig hinbewegen soll.

         Geschäftsorientiert                              Integral
         Die IKT-Leistungen für die Bundesverwaltung      Mit Blick auf das Ganze verbinden Standards,
         sind auf die Geschäftsziele ausgerichtet und     gemeinsam genutzte Plattformen und Infor-
         erreichen hohe Wirkung und Wirtschaftlich-       mationsmodelle die Geschäftsprozesse über
         keit bei der Unterstützung der Geschäfts-        alle Verwaltungsebenen und Verwaltungs-
         prozesse. Sie erleichtern die tägliche Arbeit    einheiten hinweg bis hin zu den Partnern im
         und bieten eine auf die Risiken angepasste       In- und im Ausland.
         Sicherheit an.

         Verlässlich                                      Fokussiert
         Leistungsbezüger und Leistungserbringer          Die IKT-Leistungen der Bundesverwaltung
         können sich aufeinander verlassen. Die           sind auf die Aufgaben und Fähigkeiten im
         Leistungsbezüger erhalten die vereinbarten       Rahmen der gesetzlichen Grundlagen der
         IKT-Leistungen zu anforderungsgerechten          Verwaltungseinheiten fokussiert, uner-
         und, wo ein Vergleich möglich ist, zu markt-     wünschte Redundanzen sind eliminiert und
         gerechten Konditionen bezüglich Qualität,        IKT-Leistungen von Partnern und von der
         Zeit, Kosten und Sicherheit.                     Privatwirtschaft werden genutzt.

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IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

2   Grundsätze

        Die folgenden Grundsätze vertiefen die Vision und leiten das Handeln aller Akteure.

               Spezifisch
                                                                   Fokussiert
               Komplementär
                                                                                                            Innovativ
               Erprobt
                                                                                                            Wirtschaftlich
               Nachhaltig
                                                                                                            Sicher

                                                                   Geschäfts-
                                                                   orientiert
                                                                                                            Standardisiert
               Strategisch                                                                                Wiederverwendet
                                            Verlässlich                                   Integral
                 koordiniert                                                                                Übergreifend
               Partnerschaftlich                                                                             gestaltet
               Geplant                                                                                     Interoperabel

        Abbildung 1: Vision und Grundsätze

        2.1       Geschäftsorientiert                                     Sicher
                                                                          Datenschutz und Informationssicherheit, ba-
        Innovativ                                                         sierend auf verlässlichen Risikoanalysen, wer-
        Leistungsbezüger und Leistungserbringer                           den durch technische und organisatorische
        erarbeiten gemeinsam Lösungen, um die                             Massnahmen angemessen4 sichergestellt5.
        Geschäftsziele der Verwaltungseinheiten zu                        Für die notwendige IKT-Sicherheit6 nehmen
        erreichen und die Innovation der Geschäfts-                       die Verwaltungseinheiten und die IKT-Leis-
        prozesse zu unterstützen.                                         tungserbringer ihre Verantwortung wahr.

        Wirtschaftlich
        Es sind sowohl die Wirtschaftlichkeit der                         2.2        Verlässlich
        Geschäftsprozesse und IKT-Leistungen zu
        maximieren wie auch ihre Risiken2 zu                              Strategisch koordiniert
        minimieren. Beides wird über den gesam-                           Alle der IKT-Strategie des Bundes untergeord-
        ten Lebenszyklus der IKT-Systeme3 aus der                         neten IKT-Strategien folgen der Vision, halten
        geschäftlichen und aus der technischen                            sich an die Grundsätze und leisten einen Beitrag
        Perspektive geplant, geführt und kontrolliert.                    zur Umsetzung der IKT-Strategie des Bundes.
        Die Risiken und die Wirtschaftlichkeit aus
        der Sicht der externen Akteure wie Kantone,                       4
                                                                               «Angemessen» bedeutet durch Abwägen zwischen Sicherheit
        Gemeinden, Bürgerinnen und Bürger sowie                                 einerseits und zwischen Funktionalität, Kosten und Bedien-
        Unternehmen werden einbezogen.                                          barkeit andererseits.
                                                                          5
                                                                               Vgl. «Leitbild IKT-Sicherheit in der Bundesverwaltung» vom
                                                                                1. März 2015 sowie die «Weisungen des Bundesrates über
        2
             Vgl. «Weisungen über die Risikopolitik des Bundes»                die IKT-Sicherheit in der Bundesverwaltung» vom 1. Juli 2015.
              vom 24. September 2010.                                     6
                                                                               Einschliesslich «Business Continuity Management (BCM)»
        3
             Der Lebenszyklus der IKT umfasst die Etappen «Planen» –           gemäss Ziff. 17 «Sicherstellung des Geschäftsbetriebs» des
              «Bauen» – «Nutzen» (inkl. Ausserbetriebnahme).                    IKT-Grundschutzes in der Bundesverwaltung.

        10
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

Partnerschaftlich                               Übergreifend gestaltet
Die Verwaltungseinheiten und die Leistungs-     Die Unternehmensarchitektur der Bundesver-
erbringer arbeiten partnerschaftlich zusam-     waltung beschreibt das Zusammenspiel der
men, indem sie eine langfristige, stabile und   geschäftlichen Tätigkeit mit den IKT-Lösungen
vertrauensvolle Zusammenarbeit fördern. Sie     sowie die Zusammenhänge innerhalb der
halten Vereinbarungen ein, sorgen für Nach-     Geschäfts- und IKT-Ebenen. Sie unterstützt
vollziehbarkeit und lassen sich gegenseitig     die organisationsübergreifende Zusammenar-
genügend Handlungsspielraum.                    beit, insbesondere um departementsübergrei-
                                                fend Synergien zu gewinnen und Ressourcen
Geplant                                         effizient und effektiv zu nutzen.
Verwaltungseinheiten planen den mittel-
und langfristigen Bedarf an IKT-Leistungen      Interoperabel
gemeinsam mit den internen und externen         Mit der Anwendung offener, produkteneu-
Leistungserbringern.                            traler und frei verfügbarer Standards wird
                                                die Interoperabilität gefördert und die
                                                Unabhängigkeit von einzelnen Lieferanten
2.3   Integral                                  oder Produkten angestrebt.

Standardisiert
Die Leistungsbezüger und Leistungserbringer     2.4        Fokussiert
achten auf Einheitlichkeit und Einhaltung
der Standards. Die Leistungserbringer           Spezifisch
beraten dazu die Verwaltungseinheiten mit       Die internen IKT-Leistungserbringer fokussie-
Lösungsvorschlägen.                             ren ihre Entwicklungsleistungen auf höher-
                                                wertige und spezifische7 Leistungen, wobei
Wiederverwendet                                 sie sich auf hoheitliche Aufgaben konzentrie-
Bevor eine neue Lösung beschafft oder           ren.
entwickelt wird, muss eine Wiederverwen-
dung bestehender Lösungen aus wirtschaft-       Komplementär
lichen Gründen ausgeschlossen werden.           Die internen IKT-Leistungserbringer führen
Die Nutzung verfügbarer IKT-Lösungen hat        zueinander komplementäre Leistungsange-
Vorrang vor der Bereitstellung individueller    bote, die ihren Kernkompetenzen entspre-
IKT-Lösungen.                                   chen.
In organisationsübergreifenden Geschäfts-
prozessen werden zum Teil die gleichen          Erprobt
Informationen in mehreren Verwaltungsein-       Die Bundesverwaltung setzt für geschäftskri-
heiten benötigt. Die mehrfache Erfassung        tische IKT-Leistungen erprobte IKT-Technolo-
und Pflege der Informationen ist im Rahmen      gien ein. Neue IKT-Technologien werden dort
der gesetzlichen Vorgaben zu vermeiden. Wo      eingesetzt, wo diese einen geschäftlichen
gesetzliche Grundlagen für die gemeinsame       Mehrwert erzeugen.
Nutzung von Informationen fehlen, wird das
Schaffen dieser Grundlagen angestrebt.          Nachhaltig
                                                Die Bundesverwaltung fragt IKT-Produkte
                                                oder -Leistungen nach, die wirtschaftlich,
                                                umweltschonend und gesundheitsverträglich
                                                sind sowie sozial verantwortungsvoll
                                                produziert werden.

                                                7
                                                     «Spezifisch» bedeutet auf die Geschäftstätigkeit und
                                                      Aufgabenerfüllung der Bundesverwaltung bezogen.

11
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

3   Strategische Stossrichtungen

         3.1         S01 – Geschäftsausrichtung der IKT

         3.1.1 Zweck                                                    Um die Geschäftsausrichtung auch organisa-
         Der IKT-Einsatz wird konsequent am Bedarf                      tionsübergreifend zu erreichen, beurteilt die
         des Geschäfts ausgerichtet. Die Verwaltungs-                   Generalsekretärenkonferenz (GSK) die Priori-
         einheiten und ihre Partner erhalten IKT-                       täten des IKT-Einsatzes des Bundes aus Pers-
         Leistungen, die ihre Anforderungen zeitnah,                    pektive der gesamten Bundesverwaltung9.
         sicher, wirtschaftlich8 und in der geforderten
         Qualität erfüllen. Die IKT-Sourcing-Strategie                  Den Rahmen setzen die Planungsfelder
         setzt Leitlinien für die interne Leistungser-                  (Anhang A) der IKT-Strategie des Bundes. Um
         bringung und den Bezug externer Leistun-                       zusätzliche Synergien zu gewinnen, werden
         gen.                                                           weitere übergreifende Planungsfelder geprüft
                                                                        und neu etabliert. Die organisationsüber-
         Die Bundeskanzlei und die Departemente                         greifende Zusammenarbeit wird insgesamt
         gestalten die Geschäftsausrichtung ihrer IKT                   gestärkt.
         eigenständig. Sie planen, bauen und pflegen
         ihre Fachanwendungen auf der Basis von
         Geschäftsarchitekturen.

         8
              Wobei diese Anforderungsaspekte untereinander, bezogen
               auf den jeweiligen Aufgabenbereich, unterschiedlich      9
                                                                             In Ausübung der Zuständigkeit der GSK
               gewichtet werden können.                                       gemäss Artikel 15 BinfV.

         12
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

3.1.2         Ziele                                                Folgende Teilziele sind erreicht:
                                                                   – Das Betriebsmodell für die zivilen und
Ziel 1                                                                militärischen Supportprozess-Systeme
Organisationsübergreifende10                                          ist entschieden.
Zusammenarbeit                                                     – Mit der Migration sind Daten-
In der Bundesverwaltung sind organisati-                              Redundanzen minimiert.
onsübergreifend Synergien genutzt und                              – Synergien mit gemeinsam genutzten
Konflikte des organisationsübergreifenden                             Supportprozess-Plattformen sind realisiert.
IKT-Einsatzes gelöst.
                                                                   Ziel 6
Ziel 2                                                             IKT-Standarddienste
Geschäftsarchitekturen für                                         Die IKT-Standarddienste sind konsolidiert
Fachanwendungen                                                    und haben ein akzeptiertes Kosten-Nutzen-
In den Planungsfeldern der Departemente                            Verhältnis. Neue IKT-Standarddienste sind
und der Bundeskanzlei sind Geschäftsarchi-                         selektiv gemäss den Prioritäten und konso-
tekturen und Informationsmodelle erstellt                          lidierten Anforderungen der Verwaltungs-
und dauerhaft gepflegt. Schwerpunkte,                              einheiten bestimmt. Zu den bestehenden
Umfang und Detaillierungsgrad richten sich                         IKT-Standarddiensten ist eine mittelfristige
nach dem Bedarf der Geschäftsprozesse                              Roadmap für deren Optimierung, Weiter-
und Fachanwendungen.                                               entwicklung und betriebliche Einführung
                                                                   publiziert.
Ziel 3
IKT-Projekte
IKT-Projekte sind erfolgreich gesteuert                            3.1.3 Massnahmenbereiche
und geführt (Leistung, Termine, Qualität,                          – Schaffung neuer übergreifender Planungs-
Finanzen und Personal)11.                                             felder zur Gewinnung von Synergien;
                                                                   – Umsetzung der E-Government-Strategie
Ziel 4                                                                der Schweiz ab 2016 innerhalb der
Beschaffung                                                           Bundesverwaltung12;
Die Beschaffungsprozesse für Dienstleistun-                        – Departementsübergreifende Entscheidun-
gen und Güter sind für alle IKT-Projekte und                          gen zum IKT-Einsatz;
Bedarfsstellen schneller und einfacher zu                          – Regelungen zum IKT-Sourcing in der
bewältigen.                                                           Bundesverwaltung;
                                                                   – Steuerung und Führung der IKT-Projekte;
Ziel 5                                                             – Beschaffung von Dienstleistungen und
Bundesweite Supportprozesse                                           Gütern.
Die künftigen Supportprozess-Plattformen
der Bundesverwaltung sind mit den dazuge-
hörigen Fachanwendungen bis 2023
betriebsbereit. Sie ermöglichen die
notwendige Migration und Konsolidierung
der bestehenden Fachanwendungen der
Supportprozesse aus nicht mehr unterstütz-
ten Supportprozess-Systemen.

10
      «Organisationsübergreifend» heisst, alle Departemente und
       Verwaltungseinheiten der zentralen Bundesverwaltung
       umfassend (gemäss Geltungsbereich BinfV nach Artikel 2).
11
      Dies schliesst auch einen rechtzeitigen Abbruch ein, wenn
       sich bei einer Phasenfreigabe zeigt, dass die Ziele des     12
                                                                         Vgl. auch die öffentlichrechtliche Rahmenvereinbarung
       Projektauftrages nicht erfüllt werden können.                      «E-Government Schweiz ab 2016».

13
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

3.2         S02 – Steuerung und Führung der IKT

3.2.1 Zweck                                                    Einerseits wird die Wirkung der IKT-Steuerung
Das bestehende IKT-Steuerungs- und                             optimiert. Eine integrale IKT-Planung stärkt
-Führungssystem wird optimiert und auf                         die Steuerung der IKT dauerhaft und liefert
die Geschäftsausrichtung fokussiert. Es ist                    verlässliche Entscheidungsgrundlagen. Der
auf das «Neue Führungsmodell für die                           Reifegrad des Funktionsbereichs «Informatik»
Bundesverwaltung (NFB)» abgestimmt.                            wird schrittweise erhöht und dessen Entwick-
                                                               lung transparent und messbar gemacht.
Die Departemente und die Bundeskanzlei
bestimmen in ihren Planungsfeldern als                         Andererseits wird die IKT-Führung in NFB
Leistungsbezüger ihren Bedarf an IKT-Unter-                    eingebunden. Der Bundesrat, die Bundes-
stützung. Bei Standarddiensten wird die                        kanzlei und die Departemente erhalten
Rolle des Leistungsbezügers zentral durch                      damit stufengerecht aufbereitete Führungs-
das Informatiksteuerungsorgan des Bundes                       informationen zur IKT, insbesondere zu
unter Einbezug der Departemente und                            den IKT-Risiken und -Kosten sowie zum
der Bundeskanzlei wahrgenommen13.                              IKT-Finanzbedarf.

13
      In Ausübung der Zuständigkeiten des ISB, insbesondere
       gemäss Artikel 17 BinfV.

14
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

3.2.2         Ziele                                                Ziel 4
                                                                   Zufriedenheit aller Beteiligten
Ziel 1                                                             Die Führungskader der Bundesverwaltung
IKT-Steuerungs- und -Führungssystem                                streben eine partnerschaftliche Zusammen-
Die Steuerung und Führung der IKT ist auf                          arbeit der Verwaltungseinheiten und IKT-
eine konsequente Geschäftsausrichtung der                          Leistungserbringer an, die zu einer gegensei-
IKT optimiert und fokussiert. Investitionen                        tigen Zufriedenheit der Beteiligten mit den
im Bereich des IKT-Einsatzes sind Teil des                         erbrachten Leistungen und IKT-Management-
Investitionsportfolios in jeder Verwaltungs-                       prozessen führt.
einheit; sie dienen zur Effizienzgewinnung
bei der Aufgabenerfüllung der Bundesverwal-
tung sowie der effektiven Umsetzung                                3.2.3 Massnahmenbereiche
der IKT-Strategien14.                                              – Stärkung des IKT-Managementsystems
                                                                      der Bundesverwaltung mit klarer
Ziel 2                                                                Zuweisung der Aufgaben, Kompetenzen
Integrale IKT-Planung                                                 und Verantwortung;
Die IKT-Steuerungsinstrumente der                                  – Aufbau der Integralen IKT-Planung
Strategie- und Architekturplanung sind                                über alle Planungsfelder;
in allen Planungsfeldern etabliert. Harmoni-                       – Dezentrale Planung der Erneuerung
sierte Planungs- und Portfoliomanagement-                             und Pflege der Fachanwendungen;
prozesse sind umgesetzt, die vereinbarten                          – Einführung harmonisierter IKT-Portfolio-
Planungsergebnisse zur IKT-Steuerung und                              management-Prozesse auf allen Stufen
-Führung sind erstellt und periodisch                                 der Bundesverwaltung;
nachgeführt.                                                       – Regelungen zur Governance der
                                                                      IKT-Architektur;
Ziel 3                                                             – Weiterentwicklung Strategisches
IKT-Vorgaben                                                          IKT-Controlling;
Zweck, Geltungs- und Anwendungs-                                   – Konsolidierung der IKT-Vorgaben über
bereich der IKT-Vorgaben sind verständlich                            alle Stufen und Planungsfelder.
und eindeutig dokumentiert. Sie werden
im Rahmen eines IKT-Vorgabenmanagements
aktiv bewirtschaftet, in die IKT-Führungsar-
beit aller Stufen eingebracht und durchge-
setzt.

14
      Dies sind insbesondere die IKT-Strategie des Bundes sowie
       die departementalen IKT-Strategien.

15
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

3.3    S03 – Erbringung der IKT-Leistungen

3.3.1 Zweck                                    Mit einem übergreifenden Management der
Die Leistungsangebote der internen             Service-Integration wird ein umfassendes,
IKT-Leistungserbringer werden konsequent       integriertes IKT-Service-Portfolio der
komplementär fokussiert und die Leistungs-     extern bezogenen und intern erbrachten
erbringung erfolgt departementsüber-           IKT-Leistungen aufgebaut.
greifend. Damit werden Synergien und
Skaleneffekte genutzt und die Betriebskosten   Skalierbare Cloud-Infrastrukturen schaffen
pro Leistungseinheit dauerhaft gesenkt.        neue Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen
Die interne Produktion wird vermehrt ergänzt   und neue Leistungsangebote.
durch extern bezogene IKT-Leistungen.

16
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

3.3.2   Ziele                                    3.3.3 Massnahmenbereiche
                                                 – Benchmarks der internen IKT-Leistungs-
Ziel 1                                              erbringer;
Marktfähige Kosten bei vergleichbaren            – Aufbau des Rechenzentren-Verbunds15;
Leistungen                                       – Komplementäre interne IKT-Leistungs-
Die internen IKT-Leistungserbringer streben         erbringung;
für ihre IKT-Leistungen Preise an, die mit den   – Aufbau des integrierten IKT-Service-
Preisen der privatwirtschaftlich angebotenen,       Portfolios;
gleichwertigen IKT-Leistungen vergleichbar       – Entwicklung der Strategie «Netzwerke
sind. Bei diesem Vergleich zwischen internen        des Bundes».
und externen IKT-Leistungen sind Unter-
schiede in der Zusammensetzung der Kosten-
struktur ausgewiesen und andere Rahmenbe-
dingungen, insbesondere bei der Sicherheit,
berücksichtigt.

Ziel 2
Rechenzentren-Verbund
Die Rechenzentren-Kapazitäten sind so
zu planen und zu bauen, dass im bundesei-
genen Rechenzentren-Verbund in erster
Linie geschäftskritische Informationen und
Rechenkapazitäten gehalten werden.

Ziel 3
Komplementäre IKT-Leistungserbringung
Die erbrachten Leistungen der internen
IKT-Leistungserbringer sind untereinander
komplementär ausgerichtet und abgestimmt.
Das integrierte bundesweite IKT-Service-
Portfolio wird departementsübergreifend
geplant und gesteuert.

                                                 15
                                                       Vgl. Medienmitteilung «Bundesrat genehmigt Rechenzent-
                                                        ren-Verbund für die Bundesverwaltung», 2. Juli 2014.

17
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

Anhang A: Planungsfelder

Gesamt-Planungsfeld «IKT der Bundesverwaltung»

                         Planungsfeld            Planungsfeld       Planungsfeld                     Planungsfeld
                              BK                    Dept. A            Dept. B            …             Dept. G                         Planungsfeld
                                                                                                                                   «E-Government Schweiz»

       Planungsfeld «Bundesweite Supportprozesse»

                                                                                                                                                    E-Government-Koordination Bund
                                     Finanzen                                                   Personal

                                      Logistik                                                 Immobilien

       Planungsfeld «Bundesweite IKT-Grundleistungen»
                «IKT-Standarddienste»                                             «Gemeinsam genutzte IKT-Dienste»

               • Standarddienst-Kandidaten                                zum Beispiel
               • IKT-Standarddienste                                      • IKT-Basisdienste (Infrastruktur)

Abbildung 2: Die zentral definierten Planungsfelder der IKT-Strategie 2016–2019 sowie die Überlappungen dieser Planungsfelder untereinander
(weisen Abstimmungsbereiche der IKT-Steuerung aus).

                             Die zentral definierten Planungsfelder der                             sind die zuständigen Stellen der betroffenen
                             IKT-Strategie des Bundes werden als Rahmen-                            Planungsfelder gleichermassen verantwortlich.
                             bedingung der bundesweiten IKT-Steuerung                               Pro Planungsfeld gibt es eine IKT-Strategie17,
                             durch den Bundesrat festgelegt. Planungsfel-                           die das Planungsfeld definiert und die
                             der stellen eine Organisationsform dar, um                             Abgrenzung zu den anderen Planungsfeldern
                             die komplexen Dimensionen der Zusammen-                                festlegt. Zusätzlich soll die IKT-Strategie in
                             arbeit und Abstimmung in der Bundesinfor-                              jedem Planungsfeld soweit durch Architektu-
                             matik zu vereinfachen, indem Koordinations-                            ren konkretisiert werden, dass die
                             bereiche definiert und Schnittstellen geklärt                          strategischen Initiativen und Vorhaben
                             werden. Damit wird die Handlungsfähigkeit                              die nötige Umsetzungsreife erlangen.
                             der für die IKT-Planung zuständigen Stellen                            Dabei sind alle nachgelagerten Architekturen
                             gestärkt.                                                              auf die übergreifende Unternehmensarchi-
                                                                                                    tektur der Bundesverwaltung18 auszurichten.
                                                                                                    Ein Schwerpunkt der Unternehmensarchitek-
                             A.1 Prinzipien für alle Planungsfelder                                tur-Planung bildet die vertiefte Analyse von
                             Pro Planungsfeld gibt es eine zuständige                               IKT-Vorhaben entlang der Anforderungs-
                             Stelle, welche die IKT-Planung (d. h. Strate-
                             gie- und Architekturplanung) im Planungsfeld                           17
                                                                                                          Die IKT-Strategie eines Planungsfeldes kann in bestimmten
                             treibt, die entsprechenden IKT-Pläne16 erar-                                  Fällen durch eine «strategische Architekturbasis»

                             beitet und mit den angrenzenden Planungs-                                     (SIP-Ergebnis Band B II) substituiert werden, insbesondere
                                                                                                           für horizontale Planungsfelder ohne direkten Bezug zu
                             feldern koordiniert. Für diese Koordination
                                                                                                           Verwaltungsaufgaben (aufgabenneutral).
                             16
                                   Dies sind der «IKT-Masterplan», das Planungsergebnis der        18
                                                                                                          Diese wird als «Bundesarchitektur (BUA)» bezeichnet. Sie
                                    strategischen Informatikplanung sowie die «IKT-Bebauungs-              dient als primäres Instrument zur übergreifenden Gestaltung
                                    pläne» der Unternehmensarchitektur-Planung (siehe auch                 des IKT-Einsatzes in der Bundesverwaltung (gemäss entspre-
                                    Abb. 3).                                                               chendem Grundsatz).

                            18
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

kategorien «Wirtschaftlichkeit», «Sicher-        A.3 Planungsfelder der Bundeskanzlei
heit» und «Interoperabilität». Damit werden             und der Departemente
wichtige Voraussetzungen dafür geschaffen,       In den Planungsfeldern von Bundeskanzlei
sowohl Synergiepotenziale erkennen als auch      und Departementen werden die Geschäfts-
die organisatorische und technische Mach-        anforderungen an die IKT konsolidiert sowie
barkeit von Vorhaben beurteilen zu können.       all jene Inhalte geplant, deren Planung nicht
Die Abbildung 2 zeigt die zentral definierten    auf Stufe «Gesamt-Bundesverwaltung»
Planungsfelder der bundesweiten IKT-Steue-       erfolgt und die auch nicht durch departe-
rung, namentlich:                                mentale IKT-Strategien an die untergeordne-
– Das Gesamt-Planungsfeld «IKT der Bundes-      ten Verwaltungseinheiten delegiert sind.
   verwaltung», aus Sicht der Gesamtorgani-      Es sind dies insbesondere:
   sation, d. h. Gegenstand der vorliegenden     – die lokalen Vorgabenbereiche und
   IKT-Strategie des Bundes.                        Vorgaben (basierend auf gesetzlichen
– Die Bundeskanzlei und Departemente               Grundlagen bzw. übergeordneten
   bilden die vertikalen Planungsfelder, d. h.      Vorgaben, z. B. departementale Architek-
   diese sind definiert durch die Organisa-         turen und Standards);
   tionsstruktur der Bundesverwaltung. Sie       – die eigene IKT-Organisation, einschliesslich
   dienen primär der Geschäftsausrichtung           Gremien, der Stufe «Departement»;
   des IKT-Einsatzes und umfassen jegliche       – die auf der Stufe «Departement» geführ-
   Planung, die nicht explizit einem anderen        ten Programme oder Projekte.
   Planungsfeld zugewiesen ist.                  Neben den zentral definierten Planungs-
– Die horizontalen Planungsfelder mit           feldern können die Departemente in ihren
   übergreifender Zuständigkeit (bundesweite     IKT-Strategien dezentrale Planungsfelder für
   Supportprozesse und bundesweite               die Verwaltungseinheiten bestimmen. Die
   IKT-Grundleistungen).                         Stufe der Ämter, als Hauptträger der Aufga-
– Das externe Planungsfeld «E-Government        benerfüllung des Bundes, plant grundsätz-
   Schweiz», welches durch die                   lich die eigene Geschäftsarchitektur und die
   entsprechende «E-Government-Strategie         Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse mit
   Schweiz» definiert wird. Die Planung liegt    IKT-Lösungen.
   in der Verantwortung der Gremien, Stellen     Zuständig für die vertikalen Planungsfelder
   und Akteure des E-Governments, als            (Abb. 2) sind die Bundeskanzlei oder das
   Verbindungselement zur Staatsebene            jeweilige Departement.
   «Bund» dient die «E-Government-
   Koordination Bund».
                                                 A.4 Planungsfeld «Bundesweite
                                                       Supportprozesse»
A.2 Planungsfeld «IKT der                       Im Planungsfeld «Bundesweite Supportpro-
       Bundesverwaltung»                         zesse» wird die IKT zur Unterstützung der
Die im Planungsfeld «IKT der Bundesverwal-       Supportprozesse «Finanzen», «Personal»,
tung» zu planenden Inhalte sind:                 «Logistik» und «Immobilien» geplant und
– die bundesweiten Vorgabenbereiche und         geführt. Die «Informatik» ist ein eigenständi-
   Vorgaben;                                     ger Supportprozess19.
– die Organisation der IKT-Steuerung und        Zuständig für das horizontale Planungsfeld
   -Führung auf Stufe «Gesamt-Bundesver-         «Bundesweite Supportprozesse» (Abb. 2)
   waltung» (inkl. bundesweite IKT-Gremien);     sind die Ämter mit den entsprechenden
– die zentral geführten IKT-Kredite;            Prozessverantwortlichkeiten. Im Verwaltungs-
– die zentral geführten Programme und           bereich sind dies die Eidgenössische Finanz-
   Projekte.                                     verwaltung (EFV), das Eidgenössische Perso-
Zuständig für das Gesamt-Planungsfeld «IKT       nalamt (EPA) und das Bundesamt für Bauten
der Bundesverwaltung» (Abb. 2) ist das Infor-    und Logistik (BBL), im militärischen Bereich ist
matiksteuerungsorgan des Bundes (ISB). Es        es das Bundesamt für Rüstung (armasuisse).
legt im Rahmen dieser Strategie bundesweite
IKT-Vorgaben fest (nach Artikel 17 Absatz 1
Buchstabe d BinfV).
                                                 19
                                                       Abgebildet als Gegenstand dieser Strategie durch das
                                                        Gesamt-Planungsfeld «IKT der Bundesverwaltung».

19
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

A.5 Planungsfeld «Bundesweite                                         Bedeutend sind aufgabenbezogene
       IKT-Grundleistungen»                                            horizontale Planungsfelder in fachlicher
Im Planungsfeld «Bundesweite IKT-Grund-                                Zuständigkeit, welche dezentral durch die
leistungen» werden folgende Inhalte geplant                            Departemente definiert werden können.
und geführt:                                                           Die für solche Planungsfelder zuständigen
– im Teilbereich «IKT-Standarddienste»                                Stellen steuern und führen die Kooperation
   sowohl die (operativen) IKT-Standard-                               und Koordination mit weiteren Einheiten der
   dienste als auch die Kandidaten für                                 Bundesverwaltung oder anderen Behörden
   IKT-Standarddienste;                                                in der Schweiz.
– im Teilbereich «Gemeinsam genutzte                                  Zur Unterstützung der organisationsüber-
   IKT-Dienste20» weitere IKT-Grundleistun-                            greifenden Zusammenarbeit innerhalb der
   gen, die im Rahmen einer bundesweiten                               Bundesverwaltung und zwischen Bund und
   Governance21 gestaltet werden.                                      Kantonen können auch, bezogen auf die
Zuständig für das horizontale Planungsfeld                             IKT-Planung für einzelne Aufgabenbereiche,
«Bundesweite IKT-Grundleistungen»                                      spezifische Fachgemeinschaften gebildet
(Abb. 2) ist das Informatiksteuerungsorgan                             werden.
des Bundes (ISB).                                                      Beispiele für dezentral definierte, horizontale
                                                                       Planungsfelder in fachlicher Zuständigkeit
                                                                       sind die IKT für geografische oder statistische
A.6 Planungsfeld «E-Government                                        Informationen, Aktenführung und Archivie-
      Schweiz»                                                         rung, sowie – im E-Government-Kontext –
Dieses externe Planungsfeld wird durch                                 das Polizei- oder das Veterinärwesen22.
die «E-Government-Strategie Schweiz»                                   Zuständig für dezentrale, horizontale
definiert. Das Planungsfeld «E-Government»                             Planungsfelder in fachlicher Zuständigkeit
überlappt mit allen anderen Planungsfeldern,                           (in Abb. 2 nicht dargestellt) sind die in den
soweit der IKT-Einsatz in Aufgabenbereichen                            jeweiligen gesetzlichen Grundlagen für
der Staatsebene «Bund» mit den nachfol-                                entsprechende Aufgaben bezeichneten
genden Ebenen der Kantone und Gemeinden                                Verwaltungseinheiten.
abzustimmen ist. Diese Abstimmung erfolgt
durch die zuständigen Aufgabenträger der
Bundesverwaltung in Zusammenarbeit mit                                 A.8 Planungsebenen und -ergebnisse
der «E-Government-Koordination Bund».                                  Die IKT-Planung, die in allen zentral definier-
Die Zuständigkeiten werden durch die                                   ten Planungsfeldern erarbeitet wird, umfasst
«E-Government-Strategie Schweiz» und                                   die beiden Ebenen der Strategie- und Archi-
die «Rahmenvereinbarung E-Government                                   tekturplanung. Im einzelnen Planungsfeld
Schweiz» geregelt.                                                     werden die mittel- und langfristig angelegten
                                                                       Planungsergebnisse der strategischen Infor-
                                                                       matikplanung (SIP) und der Unternehmens-
A.7 Dezentrale, horizontale                                           architektur-Planung (UAP) in einen rollenden
      Planungsfelder                                                   IKT-Plan integriert.
Übergreifende Zuständigkeiten und                                      Die Bundeskanzlei und die Departemente
Zusammenarbeitsbereiche in der IKT-Planung                             richten dazu ihre jeweilige IKT-Strategie
werden mit horizontalen Planungsfeldern                                auf die IKT-Strategie des Bundes aus und
abgebildet. Die zentral definierten horizonta-                         erarbeiten einen «IKT-Masterplan». Auf
len Planungsfelder werden als «bundesweit»                             Ebene der Unternehmensarchitektur-Planung
bezeichnet (siehe Abb. 2). Daneben können                              werden in den einzelnen Planungsfeldern
dezentral weitere horizontale Planungsfelder                           «IKT-Bebauungspläne» entwickelt, um
definiert werden.                                                      die strategische Transition hin zu den ange-
                                                                       strebten Soll-Zuständen zu beschreiben.
20
      Dieser Teilbereich umfasst insbesondere gemeinsam nutzbare
       IKT-Plattform- oder -Infrastrukturdienste (d. h. Cloud-Ebenen
       «Infrastructure-as-a-Service» und «Platform-as-a-Service»)      22
                                                                             Diese Beispiele sind bei weitem nicht vollständig, die Kri-
       und potenziell weitere gemeinsam nutzbare IKT-Dienste und              terien zur Bildung solcher Planungsfelder müssen mit Blick
       -Funktionen (z. B. der Ebene «Software-as-a-Service»).                 auf die besonderen Merkmale der jeweiligen «Fachlichkeit»,
21
      Diese kann in einzelnen Aspekten von der Governance                    einschliesslich der über die schweizerischen Staatsebenen
       für die Standarddienste (zentrale Führung durch das ISB)               hinweg subsidiär gestalteten Aufgabenwahrnehmung, im
       abweichen.                                                             Einzelfall beurteilt werden.

20
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

                              Diese Bebauungspläne werden unter allen                    In unten stehender Abbildung 3 werden die
                              Planungsfeldern der bundesweiten IKT-Steu-                 beiden Ebenen und die Hauptergebnisse der
                              erung inhaltlich abgestimmt, sofern nötig                  IKT-Planung dargestellt:
                              auch mit betroffenen dezentral definierten
                              Planungsfeldern.

   Gesamt-Planungsfeld «IKT der Bundesverwaltung»

                                                            Planungsfeld BK
                                                           Planungsfeld Dept. A
                                                           Steuerung
                                                            Steuerung
                                                             Planungsfeld Dept. G

                                                                Steuerung (Planungsteil)
                  «IKT-Plan ‹Bund›»
                                                                                                                      Strategische
                                                                     «IKT-Plan» (rollend, 1 pro Planungsfeld)
              IKT-Masterplan «Bund»                                                                                    Informatik-
   SIP

                                                                                                                          planung
            (z.B.: strategische Initiativen,                                   IKT-Masterplan (1)
                                                                                                                               (SIP)
            Programme oder Projekte)

               IKT-Bebauungspläne (n)                                                                             Unternehmens-
                                                                                                                     architektur-
            (z.B.: «Soll-Bebauung»in
                                                                             IKT-Bebauungspläne (n)                     Planung
   UAP

            bundesweiten Architektur-
                                                                                                                            (UAP)
            segmenten/-zonen)

Abbildung 3: Der Planungsteil der IKT-Steuerung besteht aus den Planungsebenen «Strategie» und «Architektur», deren primäre Planungsergebnisse
sind der strategische IKT-Masterplan sowie die IKT-Bebauungspläne

                              21
IKT-Strategie des Bundes 2016–2019

Anhang B:          Masterplan

       Der Masterplan der Stufe «Bund» zeigt
       auf, wie die IKT-Strategie des Bundes
       umgesetzt wird. Er ist integraler Bestandteil
       der IKT-Strategie des Bundes, wird als
       eigenständiges Dokument geführt und
       periodisch aktualisiert.

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