ONTOP IM INTERNATIONALEN HOCHSCHULWETTBEWERB SOLAR DECATHLON EUROPE 2014 - NACHHALTIGES KONZEPT FÜR BALLUNGSRÄUME, PLANUNG FÜR BESTANDSGEBÄUDE IN ...

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OnTop
im internationalen Hochschulwettbewerb
Solar Decathlon Europe 2014
Nachhaltiges Konzept für Ballungsräume,
Planung für Bestandsgebäude in Frankfurt und
Ausstellung in Versailles
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ONTOP IM INTERNATIONALEN
HOCHSCHULWETTBEWERB
SOLAR DECATHLON EUROPE 2014
Nachhaltiges Konzept für Ballungsräume,
Planung für Bestandsgebäude in Frankfurt und
Ausstellung in Versailles
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Impressum

HerausgeberInnen                            Bachelor Energieeffizienz und
Martina Klärle, Hans Jürgen Schmitz,        erneuerbare Energien:
Sebastian Fiedler, Ulrike Reichhardt        Julian Erk, Lukas Eckert, Anna-Lena
                                            Heller, Albert Maximilian Lossen, Marius
Redaktion                                   Schubert, Miguel Valencia
Edgar Vogel, Sebastian Krause
                                            Bachelor Elektrotechnik und
Redaktionelle Beratung                      Informationstechnik:
Ralf Breyer                                 Sebastian Krause, Simon Ohlenschläger

AutorInnen                                  Master Zukunftsicher Bauen:
Hans Jürgen Schmitz, Sebastian Fiedler,     Karim Ayoub, Nadia Badawi, Kaan Cakir,
Ulrike Reichhardt, Dieter Blome sowie       Andreas Dierking (Bauleiter), Matthias
das Team OnTop                              Dill, Viktoria Giss, Anna Goloborodko,
                                            Jennifer Hauck, Thibault Hoffmann, Tatjana
Master Architektur:                         Jakobi-Friedmann, Christian Jezabek,
Sevda Acikgöz, Mojdeh Nezafat Anari,        Matthias Jost, Martin Krämer, Oliver Lange,
Elena Cattani, Deniz Degirmenci,            Patrick Mäder, Simone Nauerth, Rut Neiser,
Felix Demuth, Christian Eckhard,            Laszlo Pobloth, Tamim Raufi, Felix Sattler,
Quentin Ferry, Nathanael Gilet,             Benjamin Semmler, Philipp Senner,
Michele Haas, Jaime Vilches Hernandez,      Edgar Vogel
Philipp Holzhäuser, Ümran Kabadayi,
Gökce Kursun, Christoph Loos,               Bachelor Wirtschaftsrecht:
Marco Magdalinos, Raquel Santos             Ali Yilmaz
Nogueira, Alicja Paluba, Damla Sariidris,
Simon Sesmat                                Bachelor Geoinformation und
                                            Kommunaltechnik:
Bachelor International Business             Matthias Herrmann, Sebastian Kreisel,
Administration:                             Martin Peukert, Arthur Rikort
Anett Koecher, Janine Neuf, Carina Pinzer
                                            Master Geoinformation und
Bachelor Bauingenieurwesen:                 Kommunaltechnik:
Paul Bartusch, Janine Brichta,              Marzena Markiewicz
Jutta Brömer, Fabian Früh, Miki Grbic,
Maximilian Hinkel, Aron Jakob, Urs          Frankfurt University of Applied Sciences
Mangold, Lais Souza, Christian Wetzke       Nibelungenplatz 1
                                            60318 Frankfurt am Main
Bachelor Architektur:                       Tel. 0 69 15 33-0, Fax 0 69 15 33-24 00
Maximilian von Alvensleben, Bastian         www.frankfurt-university.de
Amberg, Georgios Andreou, Martin Baron,
Arbnesha Berisha, Martin Flämig,            OnTop im internationalen
Meret Hase, Benjamin Hofmann,               Hochschulwettbewerb
Anna Jekel, Finn Klock, Gabriela Hoss       Solar Decathlon Europe 2014
Lellis, Ana Gabriela Macedo,
Marco Magdalinos, Aneta Magdzian,           März 2015
lgor Pylypchuk, lnna Sivinska,
Cem Yagcigil, Milan Wicke                   ISBN 978-3-943787-48-1
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5    Grußwort des Präsidenten

6    Danksagung der Dekane

7    Thematische Einführung durch die
     Lehrkräfte des Projekts

8    Die Relevanz des Themas aus Sicht
     der Hauptkooperationspartner

10   Solar Decathlon - Der internationale
     studentische Wettbewerb zum sola-
     ren Bauen

24   Das Projekt

38   Erarbeitung eines Konzepts

42   Der Prototyp OnTop als Beispiel für
     eine Umsetzung

68   Platzierungen des Team OnTop im
     Wettbewerb

72   Optionen, Resümee und Ausblick
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GRUSSWORT DES PRÄSIDENTEN

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

zahlreiche Studierende und Lehrende      eingegangen. Alle haben dazu beige-      Wir nutzen unsere Fächervielfalt in
der Frankfurt University of Applied      tragen, eine hervorragende Idee zu       Lehre, Forschung und Weiterbildung
Sciences (FRA-UAS) haben vier Se-        realisieren und im Rhein-Main-Gebiet     sehr gezielt, um innovative inter- und
mester lang an einem außergewöhnli-      und in Versailles zu präsentieren. Der   transdisziplinäre Fragestellungen
chen Projekt gearbeitet: ihrem Beitrag   im Wettbewerb erreichte siebte Platz     aufzugreifen, und – wie sich mit dem
„OnTop“ an dem interdisziplinären        und damit eine Platzierung im ersten     Projekt „OnTop“ zeigt, auch erfolgreich
studentischen Wettbewerb Solar           Teilnehmerdrittel ist aller Ehren        zu realisieren.
Decathlon Europe 2014.                   wert. In der Sonderkategorie „Soci-
                                         al-Housing“ errang das Team sogar        Ich gratuliere dem gesamten Team
Für die Hochschule war die Teil-         den ersten Platz.                        im Namen der Hochschule zu diesem
nahme an diesem in der Fachwelt                                                   großartigen Erfolg!
renommierten Wettbewerb eine große       Dieses Projekt belegt eindrucks-
Auszeichnung, aber auch eine große       voll, dass die Frankfurt University      Ihnen liebe Leserinnen und liebe
Herausforderung. Denn da es sich um      of Applied Sciences ihre Stärken,        Leser wünsche ich nun viel Freude
einen Realisierungswettbewerb han-       in praxisnaher Forschung bewusst         beim Nachvollziehen dieser Erfolgs-
delte, bedeutete dies, nicht nur Ideen   „Grenzüberschreitungen“ anzustre-        geschichte bei spannender und
und Pläne zu entwickeln, sondern sie     ben – mit Blick auf Forschungsfelder     aufschlussreicher Lektüre.
auch umzusetzen. Ganz konkret: ein       und Querschnittthemen, aber auch
Haus zu bauen!                           im Kontakt und in der Kooperation
                                         mit externen Partnern – erfolg-          Ihr
Dafür sind das studentische Team         reich ist. Das Projekt OnTop hatte
und die Lehrenden teils bewährte,        zahlreiche Anknüpfungspunkte an
teils neue Partnerschaften mit der       die Forschungsschwerpunkte der           Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich
Stadt, den Energieversorgern, der        Hochschule: Demografischer Wandel        Präsident
Wohnungswirtschaft, der Industrie        und Diversität, Mobilität und Logistik
und verschiedenen Dienstleistern         sowie Erneuerbare Energien.
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DANKSAGUNG
DER DEKANE

                                         Prof. Dr. Martina Klärle                  Prof. Achim Morkramer

Als Dekane der Fachbereiche „Archi-       Wir sind davon überzeugt, dass           Team damit sogar zwei Wettbewerbe
tektur • Bauingenieurwesen • Geo-         allein die intensive Beteiligung der     gleichzeitig. Dass sich das Team
matik“ und „Informatik und Inge-          gesamten Studierendengruppe              dieser, im Solar Decathlon neuen He-
nieurwissenschaften“ liegt uns die        einen großen Erfahrungsvorsprung         rausforderung im besonderen Maße
praxisbezogene Lehre ganz besonders       gebracht hat. Dieser Nutzen hat          angenommen hat, brachte dem Pro-
am Herzen. Mit diesem internationa-       sich bereits eingestellt, in Form von    jekt die Förderung durch das BMWI,
len Wettbewerb wurden die beteilig-       Stipendien, Abschlussarbeiten in         der Stadt Frankfurt, von Stiftungen
ten Studierenden jedoch hinsichtlich      Kooperation mit Firmen und vielen        und die Unterstützung zahlreicher
Praxis und Umsetzung, als auch in         Kontakten in die Bau-, Energie- und      Sponsoren ein.
den Themenfeldern Forschung und          ­Immobilienbranche.                       Wir danken allen an dem Projekt
Entwicklung weit mehr gefordert, als      Mit dieser Veröffentlichung möchten      Beteiligten für das überwältigende
es im regulären Studium stattfindet.      wir diesen einzigartigen Wettbewerb      Engagement und möchten Sie dazu
So haben die aus unterschiedlichen        und seine große Ausstrahlungskraft       einladen, weiter mit uns in Verbindung
Studiengängen kommenden Studie-           auch über Jahre hinaus in Erinnerung     zu bleiben.
renden ein schlagkräftiges interdiszi-    behalten. Von der Erfahrung, in einem
plinäres Team gebildet, das sich mit      interdisziplinären Team, sowohl in der
den zukunftsrelevanten Themen Er-         Planung, als auch in der Umsetzung
neuerbare Energien, demografischer        unter massivem Zeitdruck zu arbeiten,
Wandel und Siedlungsdruck intensiv        haben die Mitglieder des Team OnTop
befasst hat.                              auf persönlicher und beruflicher
Das innovative Projekt OnTop mit          Ebene profitiert. Sie haben in Ver-      Ihre Prof. Dr. Martina Klärle
seiner Idee, die städtische Nachver-      sailles ein funktionsfähiges Gebäude     Dekanin Fachbereich Architektur •
dichtung im Bestand und das solare        aufgebaut, zwei Wochen betrieben         Bauingenieurwesen • Geomatik
Bauen als Symbiose zu denken,             und sich den Fragen der Besucher und
liefert eine konkrete Lösung für die      der Fachjury gestellt.
nachhaltige Verdichtung städtischer       Anders als in vorherigen Wettbe-
Ballungsräume wie z.B. der Stadt          werben des Solar Decathlon ging es
Frankfurt. Über den ersten Platz in       hierbei nicht um das Solarhaus auf
der Rubrik „Sozialer Wohnungsbau“         der grünen Wiese, sondern für die        Ihr Prof. Achim Morkramer
haben wir uns mit dem ganzen Team         Bearbeitung auch um eine intensive       Dekan Informatik und Ingenieurwis-
gefreut. Von dieser öffentlichen          Auseinandersetzung mit einem kon-        senschaften
Auszeichnung profitiert die gesamte       kreten Bestandsgebäude im Frankfur-
Hochschule.                               ter Ostend. Eigentlich bearbeitete das
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THEMATISCHE EINFÜHRUNG DURCH
DIE LEHRKRÄFTE DES PROJEKTS

                                                                                  Prof. Dr. Hans Jürgen Schmitz

Der Solar Decathlon ist im Bereich       die ­Energiewende entscheidenden
studentischer Wettbewerbe mit der        Umgang mit dem Gebäudebestand
Olympiade im Sport gleichzusetzen:       effizient zu gestalten.
Die Teilnahme erfordert hohen per-       Dennoch schafft es das Konzept
sönlichen Einsatz, lange Vorbereitung,   OnTop hierzu einen realistischen Vor-
professionelle und finanzielle Unter-    schlag für Frankfurt zu machen. Eine     Sebastian Fiedler
stützung und entfaltet als internati-    Aufstockung, die mit dem Bestand
onale Großveranstaltung eine hohe        eine konstruktive, energetische und
Öffentlichkeitswirksamkeit.              finanzielle Symbiose eingeht, wird im
Beim Solar Decathlon geht es aller-      Wettbewerb wie in einem Ausschnitt
dings nicht um Sport, sondern um         gezeigt. Ein kleines Gebäude, ein ein-
ein möglicherweise noch wichtigeres      faches Konzept – aber als integrativer
Thema – nämlich unser aller Zukunft      Teil doch ein Baustein, der Potentiale
in ihrer baulichen Ausprägung. Pers-     hebt und Mehrwert schafft.
pektiven hierzu in zehn Disziplinen zu   Und dies nicht zuletzt für die Aus-
entwickeln und bis zur Realisierung      bildung der hochmotivierten und
in einem internationalen Wettbewerb      engagierten Studierenden des Teams
zu führen und damit Beteiligten und      OnTop 2014, die ihre Erfahrungen und
Besuchern das solare Bauen begreif-      das Wissen aus diesem Projekt als
bar und begehbar zu machen, ist Ziel     zukünftige Planer und Entscheider
des Solar Decathlon.                     gewinnbringend für unsere Gesell-        Dr. Ulrike Reichhardt
Die Hochschule wurde als eine von        schaft einsetzen können.
weltweit 20 Institutionen ausgewählt,
an diesem von der französischen Re-
gierung und dem CSTB (Wissenschaft-
liches und technisches Zentrum für       Prof. Dr. Hans Jürgen Schmitz
Bauwesen, Frankreich) in Versailles      (Projektleitung)
veranstalteten Wettbewerb Solar
Decathlon Europe 2014 teilzunehmen.      Sebastian Fiedler
Das Konzept OnTop wurde dahinge-         (Projektleitung)
hend entwickelt, auf die drängends-
ten Herausforderungen an das Bauen       Dr. Ulrike Reichhardt
der Zukunft eine machbare Antwort        (Fundraising und Sponsoring/
zu geben: Bezahlbaren Wohnraum für       Forschungspromotorin am FFin)
eine alternde, in den Ballungsräumen
jedoch weiter wachsende Bevölke-         Dieter Blome
                                                                                  Dieter Blome
rung anzubieten, und zugleich den für    (Projektmanagement und Controlling)
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DIE RELEVANZ DES THEMAS AUS
SICHT DER HAUPTKOOPERATIONS-
PARTNER

BIEN ZENKER
In den vergangenen Jahren konn-          Wert verlieren werden. Bien-Zenker      ­ tudierenden und den anderen Pro-
                                                                                 S
te festgestellt werden, dass trotz       steht auch für eine deutliche Erhö-     jektpartnern erfolgreich am Wettbe-
sinkender Bevölkerungszahlen die         hung der Modernisierungsquote im        werb teilgenommen zu haben.
Anzahl der Haushalte steigt. Des Wei-    Bestand bedarf es sowohl technischer    Durch den Wettbewerb wurden für
teren erleben wir in Deutschland seit    Lösungen als auch geeigneter Anreize    uns das Potenzial und der Bedarf von
dem Jahr 2000 eine Re-Urbanisierung      und Rahmenbedingungen. Die Idee         Wohnraumerweiterung in Kombinati-
mit stetiger Bevölkerungszunahme         des Symbionten als Verzahnung mit       on mit sinnvoller Bestandsmoderni-
in Großstädten und Ballungsräumen.       dem Bestand und dem damit verbun-       sierung immer deutlicher, so dass wir
Aus diesem Grund nehmen Flächen-         denen ganzheitlichen energetischen      uns nun vermehrt im Bereich nachhal-
nachverdichtungen z.B. durch Aufsto-     Ansatz des Team OnTop, führt zu         tiges Planen und Bauen im Bestand
ckungen immer mehr an Bedeutung          innovativen Prozessen und Herange-      platzieren. Dazu finden wir direkt
zu.                                      hensweisen.                             unter den Studierenden Spezialis-
In Ballungsräumen ist eine Aufsto-       Bien Zenker steht für die Verbindung    ten, mit denen wir gerne in Zukunft
ckung in vielen Fällen die günstigste    modernster Energie- und Gebäu-          zusammenarbeiten werden. Auch das
Variante, um neuen Wohnraum zu           detechnik mit hohem Wohnkomfort         entstandene Netzwerk mit der Hoch-
realisieren. Dies führt zweifelsohne     und anspruchsvoller Architektur         schule und den anderen Partnern
auch zu einer verbesserten ganzheit-     und unterstützte sehr gerne das         werden wir gerne weiter pflegen.
lichen ökonomischen Betrachtung          Solar-Decathlon-Projekt OnTop
der Bestandsimmobilie, da Gebäude        der Frankfurt UAS als Systemgeber
mit geringer energetische Qualität an    und ist stolz gemeinsam mit den

NASSAUISCHE HEIMSTÄTTE/ WOHNSTADT
Bis 2019 wird unsere Unterneh-           zurück. Das Solar-Decathlon-Pro-        Wettbewerb teilgenommen zu haben.
mensgruppe landesweit knapp 650          jekt mit der Frankfurt University of    Wir werden auch nach dem Wett-
Millionen in die Instandhaltung und      Applied Sciences, war für uns ein       bewerb weiter an den Themen
Modernisierung des bewirtschafteten      weiterer willkommener Anlass, über      „Energieeffiziens im Neubau“ sowie
Bestandes von über 60 000 Wohnun-        den eigenen Tellerrand zu blicken und   „energetische und sozialverträgliche
gen an etwa 140 Standorten investie-     eines unserer Mietobjekte im Herzen     Optimierung von Bestandsgebäuden“
ren. Unser Ziel ist es, das im Rahmen    Frankfurts als Wettbewerbsbeitrag via   weiterarbeiten. Insbesondere bei der
der Energiewende von Bund und Land       Nachverdichtung und gleichzeitiger      Finanzierung der Sanierungen und
postulierte Ziel von jährlich mindes-    energetischer Sanierung zukunftsge-     dem Umgang mit Innovationen bei
tens zwei Prozent energetischer Qua-     recht durchzuplanen. Wir sind mehr      der Modernisierung von Bestandge-
lifizierung sukzessive herbeizuführen.   als zufrieden mit den Ergebnissen       bäuden konnten wir Impulse aus dem
Dabei greifen wir intern auf unser vor   und haben viel davon mitnehmen kön-     Solar Decathlon mitnehmen, die wir
zwei Jahren ins Leben gerufene Kom-      nen. Wir freuen uns auf diese Weise     für kommende Projekte weiterverwen-
petenzzentrum Klima und Energie          erfolgreich an einem internationalen    den möchten.

10
ENERGIEREFERAT DER STADT FRANKFURT MAIN
Die Stadt Frankfurt am Main ist         ­ rchitekten vielfältige Dienstleistun-
                                        A                                          wirtschaftlich und führen bei der
Gründungsmitglied des Klima-Bünd-       gen zu den Themen Planen, Bauen,           Umsetzung nicht nur zur Reduzierung
nis europäischer Städte mit den         Modernisieren an. Wir unterstützen         von Treibhausgasemissionen sondern
Indigenen Völkern des Regenwaldes in    bei der Erstellung und Umsetzung von       tragen erheblich zur Sicherung von
Südamerika. Ziel des Bündnisses ist     ­Energiekonzepten: zur Senkung des         Arbeitsplätzen im Handwerk und bei
die Senkung der CO2-Emissionen zum       Verbrauchs von Strom und Wärme,           Planern und Architekten bei.
Schutz des Weltklimas um 50% bis         zum Einsatz von Kraft-Wärme-Kopp-         Wir unterstützen das Projekt OnTop,
zum Jahr 2030. Aufgabe des Energie-      lung und zur Nutzung erneuerbarer         weil wir für die Grundidee des Sym-
referats ist die Entwicklung und Um-     Energien. Wir bieten Instrumente zur      bionten ein großes Potenzial in Frank-
setzung des Frankfurter Energie- und     Optimierung Ihrer Planungen, zeigen       furt sehen. Etwa 20% des Heizwär-
Klimaschutzkonzepts. Mit unserem         Wege für ein effizientes Energiema-       mebedarfs im Jahr 2050 könnte durch
Projekt Matserplan 100% Klima-           nagement und bieten Informationen         thermische Solaranlagen gedeckt
schutz können Frankfurts Bürger die      zu zahlreichen Förderprogrammen.          werden. Wenn mit der Installation
Energiewende aktiv mitgestalten.         Unsere Hauptaufgabe war es, Vermitt-      von den Anlagen die Schaffung von
Unter Beteiligung der Öffentlichkeit     ler von Informationen und Organisator     zusätzlichem Wohnraum verbun-
entsteht ein Konzept, wie Frankfurt      von Diskussionsplattformen zu sein.       den werden kann, erhöht das die
bis 2050 vollständig mit erneuerba-      Durch Machbarkeitsuntersuchun-            Wirtschaftlichkeit des Gesamtsys-
ren Energien versorgt werden kann.       gen wird potenziellen Investoren          tems. Damit wird die Energiewende
Das Energiereferat bietet Hausei-        der Einstieg in ein Klimaschutz-Pro-     ­machbar.
gentümern, Investoren, Planern,          jekt erleichtert. Die Konzepte sind

MAINOVA
Die Mainova ist einer der größten re-   für die Stadt theoretisch ein Leis-       entsprechend dem Penthouse
gionalen Energieversorger in Deutsch-   tungspotential, welches den maxima-       Konzept geschaffen und die urba-
land und beliefert rund eine Milli-     len Bedarf der Stadt weit übersteigt.     ne regenerative Energieerzeugung
onen Menschen rund um Frankfurt         Für die Mainova war es daher von          weiterentwickelt. Als die Frankfurt
mit Strom, Gas, Wärme und Wasser.       hohem Interesse zu erfahren, wie ein      University of Applied Sciences auf die
In Frankfurt können aufgrund der        Haus der Zukunft gestaltet werden         Mainova zukam, um erste Gespräche
dichten Bebauung, keine Flächen für     kann. Besonders das Konzept, einen        zu führen, war sehr schnell klar, dass
Großwindkraftanlagen zur Verfügung      energieerzeugenden Aufbau – den           die Mainova das junge und innovative
gestellt werden. Es bietet sich hier    sogenannten Symbionten – auf ein          Team der Frankfurt UAS unterstützen
daher perspektivisch insbesondere       Bestandsgebäude mit Flachdach auf-        würde. Wir möchten daher dem Team
die gebäudeintegrierte Photovol-        zusetzen, um dieses so an der Ener-       OnTop zu dieser tollen Platzierung
taik an. Aufgrund der Hochhäuser        gieerzeugung partizipieren zu lassen      gratulieren und freuen uns, unseren
und deren Fassaden aber auch der        begeisterte die Mainova. Hier wird        Beitrag dazu geleistet zu haben.
geeigneten Dachflächen ergibt sich      gleichzeitig hochwertiger W­ ohnraum

                                                                                                                      11
SOLAR DECATHLON – DER
­INTERNATIONALE STUDENTISCHE
 WETTBEWERB ZUM SOLAREN BAUEN

Zum Hintergrund des
SDE

Der Solar Decathlon ist ein weltweit      in ­Europa veranstaltete Wettbewerb     Welt hatten zwei Jahre Zeit, zu pla-
ausgelobter und interdisziplinär aus-     2010 orientierte sich noch stark in-    nen und Prototypen am jeweiligen
gerichteter studentischer Wettbewerb      haltlich an dem amerikanische Vorbild   Hochschulstandort aufzubauen. Im
für Hochschulen. Ziel ist es, die tech-   und entwickelte 2012 und noch mehr      Sommer 2014 wurden alle Prototy-
nische Entwicklung, die wirtschaft-       2014 eine deutlich eigenständige        pen in Versailles (Frankreich) für eine
lich und gesellschaftlich sinnvolle       Prägung. Es ging nicht mehr „nur“       zweiwöchige Ausstellung errichtet
Umsetzung und die Ausbildung von          darum, ein Plusenergiehaus in einer     und unterzogen sich der Begutach-
Studierenden im Bereich des solaren       idealen Umgebung zu konzipieren und     tung durch eine Fachjury. Die Häuser
Bauen voranzutreiben.                     zu bauen, sondern an ausgewählten       wurden in zehn Disziplinen bewertet.
Nach fünf Wettbewerben in den USA         Standorten reale Herausforderungen      Im Rahmenprogramm des Wettbe-
und zwei weiteren in Europa fand der      anzunehmen. Mit der Herausfor-          werbs wurden zahlreiche Fachvorträ-
alle zwei Jahre ausgeschriebene Solar     derung, eine sinnvolle Lösung für       ge, Foren und Podiumsdiskussionen
Decathlon Europe 2014 in Versailles       eine bestehende bauliche Situation      durchgeführt.
(Frankreich) statt, veranstaltet durch    entwickeln zu müssen („project in
das Französische Ministerium für          its environment“) bekommt der Solar
Gleichstellung der Gebiete und des        Decathlon in der Diskussion um die
Wohnungswesens, das Französische          gebaute Zukunft eine hohe gesell-
Ministerium für Ökologie, nachhal-        schaftliche Relevanz.
tige Entwicklung und Energie und
dem amerikanische Ministerium für         Aufgabe des Wettbewerbs ist und
Energie.                                  bleibt es jedoch, ein Wohnhaus zu
                                          entwickeln, das ausschließlich mit
Der Solar Decathlon Europe hat            Sonnenenergie versorgt wird. Die
sich spürbar entwickelt. Der erste        20 teilnehmenden Teams aus a ­ ller

12
Bild oben und unten: Luftaufnahmen der Cité du Soleil in Versailles

                                                                      13
14
Sylvia Pinel, Französische Ministerin für Wohnen und Regionalentwicklung

                                             Preise für die unterschiedlichen Kategorien

                                             Logo mit Sonnenstrahlen

Linke Seite: alle Teams gemeinsam
in Versailles
                                                                                           15
Die zehn Disziplinen des
Wettbewerbs

Die eingereichten und aufgebauten          KOMFORT (120 Punkte)                    INNOVATION (80 Punkte)
Konzepte und Projekte wurden in            Der Raumkomfort wurde durch Mes-        Diese Disziplin setzte sich aus
zehn Kategorien mit unterschiedli-         sung der Temperatur, Feuchtigkeit,      den Innovationsbewertungen aller
cher Gewichtung bewertet; insgesamt        Akustik, Beleuchtung und die Qualität   Jury-Wertungen zusammen. Bewertet
konnten 1000 Punkte erreicht werden:       der Innenraumluft beurteilt.            werden Systeme und Bestandteile des
                                                                                   Gebäudes, die zur Verbesserung der
ARCHITEKTUR (120 Punkte)                   FUNKTIONSWEISE (120 Punkte)             konstruktiven Leistung und Energieef-
Design, Flexibilität des Raumes und        Hier galt es, den durchschnittlichen    fizienz führen.
die Integration von Technologie in die     Energieverbrauch im alltäglichen
Architektur, bezogen auf das sozial-       Gebrauch des Hauses abzubilden.         NACHHALTIGKEIT (80 Punkte)
ökonomische Umfeld des jeweiligen          Ermittelt wurde er durch Messung        Die Umweltsensibilität von Gebäude-
Teams, bildete die Grundlage für die       der einzelnen Haushaltsgeräte, ihrer    design und installierter Technik sowie
Jurywertung Architektur.                   Funktionalität und Effizienz.           der komplette Lebenszyklus von der
                                                                                   Fertigung über den Betrieb bis zum
TECHNIK & KONSTRUKTION                     KOMMUNIKATION & SOZIALES BE-            Abriss des Hauses wurde hier bewer-
(80 Punkte)                                WUSSTSEIN (80 Punkte)                   tet. Auch der Einfluss auf Bewohne-
Die Jury bewertete die Funktionalität      Die Jury bewertete Kreativität und      rInnen, Nachbarn und das Quartier
der Gebäudestruktur, Gebäudehülle,         Effektivität der Kommunikationswe-      wurde dabei berücksichtigt.
Elektroinstallation, Sanitäranlagen        ge, um die jeweiligen Zielgruppen zu
und Solaranlagen nach den Kriterien        erreichen.                              Neben diesen 10 Disziplinen wur-
der Effektivität, Sicherheit, Rentabili-                                           den im Rahmen des Solar Decathlon
tät und die angemessene Integration        STÄDTEBAU, ÜBERTRAGBARKEIT &            Europe 2014 sechs übergeordnete
in das Projekt.                            WIRTSCHAFTLICHKEIT (120 Punkte)         Schwerpunkte in die Bewertung ein-
                                           Bewertet wurden die Einbeziehung        bezogen:
ENERGIEEFFIZIENZ (80 Punkte)               von Stadt- und Quartiersentwicklun-
Bewertet werden die Effizienz der          gen, wie gemeinschaftliches Wohnen,
Gebäudestruktur, Hauskomponenten           sowie der Umgang mit Nachverdich-
und Anlagentechnik. Es war darzu-          tung und vorhandener Infrastruktur.
stellen, wie diese Einzelmaßnahmen         Der Produktionsprozess und der
die Energieeffizienz des Hauses            Umgang mit der lokalen Situation
verbessern.                                (Bauwirtschaft, Ressourcen) flossen
                                           ebenso wie die Darstellung der Wirt-
ENERGIEBILANZ (120 Punkte)                 schaftlichkeit für die angesprochene
Es wurden der Autarkiegrad, die            Zielgruppe in das Ergebnis dieses
elektrische Energieeffizienz und der       Wettbewerbs ein.
Eigenverbrauch der produzierten
Solarenergie bewertet.

16
Besuch der Jury „Nachhaltigkeit“ des Wettbewerbs von links nach rechts:
Christina du Plessis, Dominique Gauzin-Müller, Alain Bornarel

 Die Kriterien des
­Wettbewerbs

LOKALER KONTEXT                              DICHTE                                   INNOVATION
Der Bezug zu den kulturellen, kli-           Immer mehr Menschen möchten in           Innovation ist das Herz des Wett-
matischen und sozialen Aspekten              Städten wohnen. Da (Bau)Raum in          bewerbes. Sie bezieht sich auf alle
der jeweiligen Region des Teams als          der Regel knapp ist, ist die Nachver-    Bereiche von Architektur bis zu den
Grundlage des Projektes waren dar-           dichtung eine wichtige Option und die    Haushaltsgeräten. Die Innovationen
zustellen. Dabei lag die Herausforde-        Entwicklung entsprechender Projek-       stellen den Fortschritt und die Mög-
rung darin, die lokalen Einflüsse des        te und Lösungen ein folgerichtiger       lichkeiten dar, die als Anreiz für die
Projekts in der davon abgekoppelten          Schritt.                                 Realisierung dienen.
Wettbewerbssituation überzeugend
zu präsentieren.                             ANGEMESSENHEIT                           MOBILITÄT
                                             Die Frage sollte nicht heißen „Wie       Die Betrachtung vorhandener Infra-
WIRTSCHAFTLICHKEIT                           kann ich möglichst viel regenerative     struktur und deren effektive Nut-
Entscheidender Faktor einer nachhal-         Energie erzeugen?“ sondern „Wie viel     zung sind wichtige Merkmale eines
tigen, effizienten und realisierbaren        Energie kann eingespart werden, um       nachhaltigen Projektes. Ganzheitliche
städtebaulichen Lösung ist immer             mit möglichst wenig Energie aus-         Lösungen, die die einzelne Wohnein-
die Wirtschaftlichkeit des Projektes.        zukommen?“ Die Projekte sollten in       heit, das Gebäude, das Quartier, aber
Hinsichtlich der verwendeten Materi-         erster Linie den Verbrauch reduzieren,   auch öffentliche Einrichtungen und
alien und Technik sollte sie stets eine      um im nächsten Schritt eine ressour-     Transportsysteme betrachten, sind
wesentliche Rolle spielen.                   censchonende und nachhaltige Ener-       hier gefragt.
                                             gieversorgung zu gewährleisten.

                                                                                                                           17
Kurzvorstellung der
20 qualifizierten
Teams

 Neue Wohnformen I Teilen und
­Gemeinschaft

LUCERNE TEAM SCHWEIZ
Projekt „Your+“                          Team Lucerne - Suisse / PROJET Your+ / Lucerne, Schweiz

Lucerne, Schweiz
Das Projekt zielt darauf ab, durch
das Teilen von Räumen in einer Art
Wohngemeinschaft die bewohnba-
re Wohnfläche zu maximieren. Das
Ziel ist es, den Verbrauch Fläche von
heute 50 m² pro Person auf 35 m² pro
Person zu reduzieren.

BARCELONA TECH 2014 SPANIEN
Projekt „Ressò“
Barcelona, Spanien
Das katalanische Projekt ist von den
Folgen der Immobilienblase inspiriert,
die sich in Spanien von 1997 bis 2007
bildete. Heute stehen 800 000, viel-
fach nicht fertig gestellte Wohnein-
heiten leer; 100 000 allein in Katalo-
nien. Durch das Projekt Ressò soll mit
wenig Materialeinsatz, innerhalb von
kürzester Zeit, Wohnraum entstehen,      Ressò Team / Projekt Ressò / Barcelona, Spanien
der Platz für eine ganze Gemeinschaft
bieten kann.

Aufstockungen & ­Nachverdichtung

Team ONTOP DEUTSCHLAND
Projekt „OnTop“
Die Stadt Frankfurt am Main selbst
verfolgt das Ziel, die Energiewende
bis 2050 erfolgreich abgeschlossen
zu haben. Der Trend zur Urbanisierung
erzeugt in Ballungsräumen wie der
Metropolregion FrankfurtRheinMain
erheblichen Siedlungsdruck. Die
durch das Team OnTop ausgearbeitete
Lösung ist eine effiziente Gebäu-
deaufstockung: eine energetische
und altersgerechte Sanierung des
Bestandsgebäudes in Symbiose mit
neuen Wohneinheiten.
                                         Team OnTop / Projekt OnTop / Frankfurt am Main, Deutschland

18
Team Rooftop / Projekt Rooftop / Berlin, Deutschland

TEAM ROOFTOP DEUTSCHLAND
Projekt „Rooftop“
Berlin, Deutschland
Berlin hat zahlreiche nicht genutzte
Dächer und Dachböden, die für Erwei-
terungen geeignet sind. Dabei sollen
in einen Kern, welches das Herzstück
des Hauses ist, die Technik, die Küche
sowie das Badezimmer integriert sein.
Gleichzeitig funktioniert die Aufsto-
ckung als raumteilender Mittelpunkt
welches dem Besitzer erlaubt, die
umgebende Wohnfläche frei nach sei-
nem Geschmack um das Modul herum
zu gestalten.

PLATEAU TEAM SPANIEN
Projekt „Symbcity“
Alcala & La Mancha, Spanien
Das Projekt stellt eine «Kolonisie-      Plateau Team / Projekt Symbcity / Alcala & La Mancha, Spanien
rung» der Dächer dar, wobei alte
Fachwerkgebäude mit einem zusätz-
lichen Stockwerk aufgestockt werden,
um eine harmonische, symbiose
Lebenssituation zu schaffen. Die
Gewinne aus dem Verkauf der neuen
Wohnfläche, könnten zu der Sanierung
der bestehenden Gebäude beitragen.

TEAM UNICODE TAIWAN
Projekt „Orchid House“
Hsinchu, Taiwan
Die taiwanesische Hauptstadt Taipeh
entwickelt sich rasch, wobei die Ver-
dichtung durch klimatische Faktoren
wie Hitze oder Feuchtigkeit proble-
matisch ist. Grundidee des Projekts
„Orchid House“ ist es, Dacherwei-
terungen bestehender Gebäude in
Betracht zu ziehen.
                                         Team Unicode / Projekt Orchid House / Hsinchu, Thaiwan

                                                                                                         19
Innovationen
                                         Team Rhome / Projekt Rhome for DenCity / Rom, Italien

TEAM RHOME
Projekt „Rhome for DenCity“
Rom, Italien
Das Projekt des Team Rhome 4 Densi-
ty sieht die bauliche Ertüchtigung für
ein 30 Meter hohes Gebäude aus dem
Mittelalter im „Tor-Fiscale“ Bezirk im
Südosten Roms vor, das als Teil eines
Stadterneuerungsprogramms für den
Bezirk in zeitgemäßem Wohnraum
umgewandelt werden soll, um illega-
les „Abwohnen“ zu verhindern.

TEAM PRÊT-À-LOGER NIEDERLANDE
Projekt „Home with a skin“
Delft, Niederlande
Mehr als 60% der Wohnfläche in den
Niederlanden besteht aus Reihen-
häusern mit Garten, die in der Regel
schlecht isoliert sind. Das Projekt
„Home with a Skin“ bietet eine           Team Prêt-à-Loger / Projekt Home with a skin / Delft, Niederlande
Möglichkeit an, die Häuser mit einer
zweiten Haut zeitgemäß zu isolie-
ren und damit einen gleichermaßen
umweltfeindlichen wie finanziell auf-
wändigen Abriss und Wiederaufbau zu
verhindern.

 TEAM ATLANTIC CHALLENGE
­FRANKREICH
 Projekt „Philéas“
 Nantes, Frankreich
 Im Phileas-Projekt geht es um die
 vollständige Sanierung der Kappe 44,
 einem Industriegebäude aus dem Jah-
 re 1895, das nach den verschiedens-
 ten Nutzungen derzeit leer steht. Mit
 seiner idealen Lage am Ufer der Loire
 soll es zu einem Zentrum des städti-
 schen Gartenbaus aus- und umgebaut
 werden.
                                         Team Atlantic Challenge / Projekt Philéas / Nantes, Frankreich

20
Team DTU / Projekt Embrace / Kopenhagen, Dänemark

DTU TEAM DÄNEMARK
Projekt „Embrace“
Kopenhagen, Dänemark
Das Projekt Embrace sieht vor, Wohn-
raum in Sanierungsgebieten durch
Aufsetzen einer zusätzlichen Etage
auf bestehenden Gebäuden zu ver-
dichten. Besonderheit ist die Gestal-
tung eines Übergangs vom privaten
zum öffentlichen Raum als Pufferzo-
ne, die eine Art „Klima Schild“ bildet.

TEAM EFdeN RUMÄNIEN
Projekt „EfdeN“
Bukarest, Rumänien
Das Projekt EFdeN will Bukarest
architektonischen Glanz verleihen,        Team EFdeN / Projekt EfdeN / Bukarest, Rumänien
indem es als Beitrag zu dichteren
Bebauung der Stadt die Entwick-
lung eines Wohngebietes auf einem
verlassenen Industriegrundstück im
Stadtteil Obor vorsieht.

TEAM PARIS FRANKREICH
Projekt „Liv-Lib’“
Paris, Frankreich
Die Team Paris beabsichtigt die Über-
tragung des „Plug and Play“ Konzepts
in den Kontext eines Gebäudes.
Liv-Lib‘ Gebäude würden aus drei
verschiedenen Elementen bestehen.
Das Herzstück des Gebäudes, der
„Hub“ umfasst dabei alle technischen
Dienstleistungen, Energieproduktion,
Vertrieb und Recycling von Wasser,
Lüftung und dient damit, den beiden
Wohnräumen.
                                          Team Paris / Projekt Liv-Lib’ / Paris, Frankreich

                                                                                              21
Mit Naturkatastrophen
­auseinandersetzen …                      Team Team Fenix / Projekt Casa Fenix / Valparaiso, Chile & La Rochelle, Frankreich

Erdbeben

CASA FENIX TEAM CHILE/­
FRANKREICH
Projekt „Casa Fenix“
Valparaiso, Chile & La Rochelle,
Frankreich
Durch die verheerenden Erdbeben in
Chile motiviert, bietet Casa Fenix ei-
nen modularen und flexiblen Lebens-
raum, der von den Opfern in Notsitua-
tionen aufgebaut werden kann.

Fluten

KMUTT TEAM THAILAND
Projekt „Baan Chaan Adaptive House“
Bangkok, Thailand
Das Projekt hat eine an Naturkata-
strophen angepasstes Gebäude für          Team KMUTT / Projekt Baan Chaan Adaptive House / Bangkok, Thailand
einen hochwasseranfälligen Bezirk im
Südwesten von Bangkok entwickelt.
Das Adaptive-Haus ist ein Gebäude
mit zwei Etagen in Stahlkonstruktion,
einem wasserabweisenden Material,
das nicht verformt werden kann.

Tsunamis

TEAM CHIBA UNIVERSITY JAPAN
Projekt „RenaiHouse“
Chiba, Japan
Der Name des Projektes ergibt sich
aus der Idee einer „Wiedergeburt“. Ziel
ist es, energieeffiziente Gebäude im
Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt
Rikuzentakata, in der Region Tohoku
zu schaffen, die durch das Erdbeben
und den Tsunami von 2011 vollkom-
men zerstört wurde.
                                          Team Chiba University Japan / Projekt RenaiHouse / Chiba, Japan

22
Dürre                                    Team Mexico / Projekt Casa / Mexiko-Stadt, Mexiko

TEAM MEXICO UNAM MEXIKO
Projekt „Casa“
Mexiko-Stadt, Mexiko
Das mexikanische Team bietet eine
Art „Werkzeugkasten“, um auf die Ver-
dichtung des Lebensraums in der Me-
tropole Mexiko mit Brachflächen oder
unfertige Selbstbauprojekte, vielfach
auf Stahlbetonbasis, zu reagieren.
Casa ist ein auf Fertigelementen
basierendes Baukastensystem, um
die städtebaulich «hohlen Zähne« in
wirtschaftlicher Weise zu verdichten.

Neue Stadttypen & Innovation

INSIDE OUT USA/DEUTSCHLAND
Projekt „Techstyle Haus“
Providence, USA & Erfurt, Deutschland
Das Techstyle Projekt will den           Inside Out / Projekt Techstyle Haus / Providence, USA & Erfurt, Deutschland
architektonischen Grundgedanken
des Bauens mit festen Materialien
überdenken. Ziel ist es, mit Techstyle
einen Lebensraum mit den energeti-
schen Standards eines Passivhauses,
mit organischen Formen und mit einer
textilen Hülle zu gestalten.

RÉCIPROCITÉ USA/FRANKREICH
Projekt „Maison Reciprocity“
Boone, USA & Angers, Frankreich
Maison Reciprocity untersuchte mit
dem etablierten Stadthaus eine der
traditionellen Wohnformen beider-
seits des Atlantiks und entwickelte
daraus eine auf den urbanen Kontext
angepasste modulare Wohneinheit,
die als Einzelwohnhaus funktioniert,
aber auch zu einem Mehrfamilienhaus
ausgebaut werden könnte.
                                         Team Réciprocité / Projekt Maison Reciprocity /Boone, USA & Angers, Frankreich

                                                                                                                          23
Tec Team / Projekt Tropika / Cartago, Costa Rica

 Mit großen s
            ­ ozialen ­Problemen
­auseinandersetzen

Alternde Gesellschaft

TEC TEAM COSTA RICA
Projekt „Tropika“
Cartago, Costa Rica
Das Stadtviertel La Merced in
der Hauptstadt San Jose verfügt
über zahlreiche Bereiche mit un-        Team Shunya / Projekt Maison H° / Bombay, Indien

klarer Nutzung und vielen abris-
sreifen ­Gebäuden. Das Projekt
Tropika plant und baut Wohn-und
­Geschäftsgebäude, die für das tropi-
 sche Klima und vor allem für ältere
 Menschen ausgelegt sind.

Bevölkerungsexplosion

TEAM SHUNYA INDIA
Projekt „Maison H°“
Bombay, Indien
Fast 60% der indischen Bevölke-
rung lebt in ständig wachsenden
und größer werdenden Städten. In
Bombay reicht die Spanne von Slums
zu Luxus Wohnungen. Das Projekt des
indischen Teams beschäftigt sich mit
der Entwicklung kostengünstiger und
nachhaltiger Wohnraumlösungen für
die Mittelschicht.

24
25
DAS PROJEKT

Die thematischen
Schwerpunkte der
Bewerbung

Aufgabenstellung                         welche in Zukunft immer mehr             - energetische Sanierung von Ge-
Der Plusenergie-Standard wird heute      diskutiert werden müssen. Auf eu-          bäudebeständen unter Nutzung
nicht nur bei innovativen Demonstra-     ropäischer wie nationaler Ebene in         erneuerbarer Energien, um die
tionsgebäuden, sondern immer mehr        Deutschland sind dies vor allem die        Energiewende voranzutreiben.
auch bei qualitativ anspruchsvollen      Energiewende und der demografische       - altersgerechte Sanierung des
Projekten in der Baupraxis erreicht.     Wandel. Eine zentrale Rolle spielen        Gebäudebestandes, um den An-
So fördert das Bundesministerium für     dabei Städte und regionale Ballungs-       forderungen des Demografischen
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung        räume, in denen schon heute 70%            Wandels Rechnung zu tragen.
(BMVBS) Gebäude, die den Anfor-          der deutschen Bevölkerung leben.         - Um- und Ausbau vorhandener
derungen an ein Effizienzhaus Plus       Hier, etwa in Frankfurt am Main als        Infrastruktur, vor allem der Ener-
entsprechen. Bei den Projekten, die zu   Zentrum der Metropolregion Frank-          gienetze und mit Blick auf die
den SD- und SDEurope-Wettbewerben        furtRheinMain, kommt der steigende         Mobilität.
eingereicht wurden, wie auch bei ei-     Siedlungsdruck als weitere Heraus-
nem Plusenergie-Standard-Haushan-        forderung dazu.                          Die Idee, all diese Handlungsfelder
delt es sich bislang in der Regel um     Das Projekt „OnTop“ sollte einen         und Anforderungen miteinander zu
(Neubauten) kleiner Wohngebäude.         Lösungsansatz für diese dringenden       verknüpfen und mit einer Aufstockung
                                         gesellschaftlichen Herausforderungen     nicht nur mehr Wohnraum zu schaf-
Im Solar Decathlon 2014 jedoch           aufzeigen, die die aktuelle Entwick-     fen, sondern auch die technischen
veränderte sich die Aufgabenstellung     lung in Städten stark beeinflusst.       und finanziellen Mittel, um das dar-
dahingehend, dass erstmals auch das      Daraus leiteten sich aus unserer Sicht   unterliegende Bestandsgebäude zu
Gebäude im urbanen Raum in den           folgende Handlungsfelder ab:             sanieren, wurde bereits in der Bewer-
Vordergrund rückte. Dadurch ergaben      - Schaffung von neuem und bezahl-        bungsphase skizziert: die P­ rojektidee
sich völlig neue H
                 ­ erausforderungen,        barem Wohnraum in der Stadt           OnTop war geboren!

26
Das Team der Hochschule

Der tägliche Lehrplan gibt den Studie-   novativen Praxisprojekt zu sammeln.       ­ bertragener (Teil-)Aufgaben zu
                                                                                   ü
renden häufig Antworten auf Fragen,      Das über 80 Mitglieder starke             Sorgen und die Arbeiten innerhalb der
die noch gar nicht gestellt wurden.      Studierendenteam OnTop war                Arbeitsgruppe zu koordinieren.
Der Solar Decathlon stellt dagegen       ­interdisziplinär aufgestellt und über-
eine konkrete und praxisnahe Aufga-       nahm unter der Leitung der Lehrkräfte    Jede Gruppe traf sich einmal
be, die es zu lösen galt.                 die planerischen Aufgaben, das Pro-      ­wöchentlich zu einem festen Termin,
                                          jektmanagement sowie den Bau des          um den Stand der Arbeiten festzu-
Gewiss: die teilnehmenden Studieren-      Prototypen.                               halten, Fragen zu beantworten und
den sind dabei häufig an ihre Grenzen                                               anstehende problematische Punkte
gestoßen, sehr oft aber auch darüber     Kommunikation und interdiszipli-           zu lösen. Die intern erarbeiteten
hinaus gewachsen. Denn es war ihnen      näres Arbeiten ermöglichten den            Ergebnisse trugen die Teamsprecher
sehr bewusst, dass die Teilnahme         Studierenden, sich gegenseitig zu          jeden Mittwoch in einem „Jour Fixe“ in
am SDEurope ein über das normale         helfen und voneinander zu lernen,          Anwesenheit der Betreuer vor, dessen
Studium hinausgehendes Engage-           Aufgaben zu bewältigen und Probleme        Ergebnisse und Vereinbarungen pro-
ment erfordert. Allerdings bot der       gemeinsam zu lösen. Aus Gründen            tokolliert wurden.
Wettbewerb eine einzigartige Gele-       der Arbeitseffizienz bildete das Team
genheit, gemeinsam mit Studierenden      neun Arbeitsgruppen mit festen Grup-
unterschiedlicher Fachrichtungen         pensprecherInnen. Deren Aufgabe war
Erfahrungen und Wissen in einem in-      es, für die termingerechte Erledigung

                                                                                                                       27
Team

       Master Architektur                          Bachelor Architektur

       Mojdeh Nezafat Anari, Quentin Ferry,        Maximilian von Alvensleben, Georgios
       Nathanael Gilet, Michele Haas, Jaime        Andreou, Martin Baron, Arbnesha Berisha,
       Vilches Hernandez, Raquel Santos            Martin Flämig, Benjamin Hofmann, Finn
       Nogueira, Alicja Paluba, Simon Sesmat,      Klock, lnna Sivinska, Cem Yagcigil, Milan
       Jessika Paloma Schiavon (v.l.n.r.)          Wicke (v.l.n.r.)

       Ohne Foto: Sevda Acikgöz, Elena Cattani,    Ohne Foto:
       Deniz Degirmenci, Felix Demuth, Christian   Bastian Amberg, Meret Hase, Anna Jekel,
       Eckhard, Philipp Holzhäuser, Ümran          Gabriela Hoss Lellis, Ana Gabriela Macedo,
       Kabadayi, Gökce Kursun, Christoph Loos,     Marco Magdalinos, Aneta Magdzian, lgor
       Marco Magdalinos, Damla Sariidris           Pylypchuk,

28
Bachelor Bauingenieurwesen                  Bachelor Wirtschaftsrecht

                                              Fabian Früh, Miki Grbic,                    Ali Yilmaz
                                              (v.l.n.r.)

                                              Ohne Foto: Paul Bartusch, Janine Brichta,
                                              Jutta Brömer, Maximilian Hinkel, Aron
                                              Jakob, Urs Mangold, Lais Souza, Christian   Bachelor Geoinformation und
                                              Wetzke                                      Kommunaltechnik

                                                                                          Ohne Foto: Matthias Herrmann, Sebastian
                                                                                          Kreisel, Martin Peukert, Arthur Rikort

                                                                                          Master Geoinformation und
                                                                                          Kommunaltechnik

                                                                                          Ohne Foto: Marzena Markiewicz

                                                                                          Bachelor International Business

                                                                                          Ohne Foto: Anett Koecher, Janine Neuf,
                                                                                          Carina Pinzer

                                              Bachelor Energieeffizienz und               Bachelor Elektrotechnik und
                                              erneuerbare Energien                        Informationstechnik

                                                                                          Sebastian Krause,
                                              Anna-Lena Heller, Marius Schubert,          Simon Ohlenschläger
                                              Miguel Valencia (v.l.n.r.)

                                              Ohne Foto: Julian Erk, Lukas Eckert,
                                              Albert Maximilian Lossen

Master Zukunftssicher Bauen

Karim Ayoub, Nadia Badawi, Andreas
Dierking (Bauleiter), Matthias Dill, Anna
Goloborodko, Tatjana Jakobi-Friedmann,
Matthias Jost, Martin Krämer, Patrick
Mäder, Felix Sattler, Edgar Vogel, Viktoria
Giss (v.l.n.r.)

Ohne Foto: Kaan Cakir, Jennifer Hauck,
Thibault Hoffmann, Christian Jezabek,
Oliver Lange, Simone Nauerth, Rut Neiser,
Laszlo Pobloth, Tamim Raufi, Benjamin
Semmler, Philipp Senner

                                                                                                                                   29
Die Einbindung des
­Wettbewerbs in den Lehrplan
Als studentischer Wettbewerb ist es      Hierbei stößt die ­Aufgabenstellung     ist damit das Studieren als eine
das formulierte Ziel des Solar Decath-   des ­Wettbewerbs mit eigenen Regeln,    intensive Auseinandersetzung mit
lon, das solare Bauen zu lehren. Dies    Zeitplänen und zum Teil in keinem       einer F­ rage- oder Aufgabenstellung
geschieht im normalen Hochschulbe-       Curriculum verankerten Aufga-           besser geleistet worden, als es in teils
trieb in verschiedenen Studiengängen     ben immer wieder an Grenzen der         kleinteiligen Lehrinhalten abbildbar
in unterschiedlich konzipierten Lehr-    Prüfungsordnungen und Lehrpläne.        ist. Insofern ist die „verlorene“ Zeit
veranstaltungen. Die Herausforderung     Auch an der FRA-AUS war deshalb         durch an anderer Stelle so kaum
der Hochschule war es, möglichst         viel Diskussion um Lehrinhalte und      zu erwerbender Erfahrung entlohnt
viele dieser Lehrveranstaltungen für     Kreativität bei der Anerkennung von     worden und mit der Referenz der
den Solar Decathlon zu nutzen. Einer-    Kursen seitens der Lehrenden und der    Teilnahme am Solar Decathlon steht
seits ist damit das pädagogische Ziel    Prüfungsämter erforderlich. Leider      den Studierenden ein anderer Zugang
der Vermittlung fächerübergreifender     war längst nicht in allen Fällen eine   zu interessanten Aufgaben nach dem
Kompetenzen verbunden, anderer-          gerechte Verteilung der ECTS nach       Studium offen.
seits aber das natürlich berechtigte     dem geleisteten Einsatz umsetzbar
Interesse der Studierenden mit der       und gerade die besonders engagier-
sehr zeitintensiven Mitarbeit am         ten Studierenden haben sich weit
Wettbewerb mindestens einen Teil         über die anrechenbaren Kurse hinaus
der eingesetzten Zeit als Studien-       eingebracht. Indem sie OnTop zu ih-
leistung anerkannt zu bekommen.          rem eigenen Projekt gemacht ­haben,

30
Auf der Suche nach Sponsoren

 Die Finanzierung des
­Projekts

Die Finanzierung des Projektes mit         - Förderer für den Komplex Forschung   - Sponsoren unterstützten das Team
einem Volumen von ca. 1 Million Euro         und Entwicklung waren die Stadt        mit finanziellen Mitteln, Material
hatte von Anfang bis zum Ende höchs-         Frankfurt am Main, Ministerien         und Dienstleistungen.
te Priorität und war nicht leicht zu be-     wie das BMWi und Stiftungen. Sie     - Zudem konnten sich Privatperso-
wältigen. In der Fachwelt ist der Solar      haben die Hälfte der finanziellen      nen im Rahmen von Crowdfunding
Decathlon indes ein inzwischen gut           Mittel zur Verfügung gestellt.         unterstützend einbringen.
etablierter Wettbewerb, der aufgrund       - Kooperationspartner unterstützten
seiner Bekanntheit die Tür zu innova-        das Projekt mit Dienstleistungen,    All diese Partner waren sehr wichtig
tiven Unternehmen und institutionel-         Materialien und finanziellen Mit-    für das Gelingen des Projekts; da nur
len Unterstützern öffnet.                    teln. Dazu zählen der Systemhaus-    mit innovativen Materialien und dem
                                             hersteller Bien Zenker, die Woh-     nötigen Know-How der Partner das
Um die benötigten finanziellen Mittel        nungsbaugesellschaft Nassauische     Team die Wettbewerbsfähigkeit errei-
zu beschaffen, wurde ein detaillier-         Heimstätte/Wohnstadt oder der        chen konnte.
ter Business- und Fundraising-Plan           Energieversorgers Mainova.
erstellt und und mögliche Kooperati-       - Netzwerkpartner eröffneten uns
onspartner und Sponsoren angespro-           auf der Suche nach Trends und
chen. Dabei waren die Zielgruppen            Innovationen den Zugang zu einer
klar definiert und die Vorteile eines        großen Verteilerliste und damit
Engagements lagen klar auf der Hand:         einer breiten Fachöffentlichkeit.

                                                                                                                     31
18.01.2013
                                                        Präsentation:
                                                        BAU 2013, München
                                                                                     26.06.2013
                                                                                     Messestand:
                                                          31.01.2013                 1. Jahreskongress
Öffentlichkeitsarbeit                                     Präsentation:              der Energie- und Im-
                                                          BMWi, Berlin               mobilienbranche!
Ein (Teil-)Ziel des Wettbewerbs ist                                                  Forum Institut für
es, die jeweilige Projektidee und das                                                Management GmbH,
Konzept der Fachwelt, aber auch der                              17.04.2013          Heuer Dialog GmbH,
breiten Öffentlichkeit zu kommuni-                               Präsentation: 		    Frankfurt
zieren. Trotzdem war jede öffentlich-                            17. Passivhausta-
keitswirksame Maßnahme mit Blick                                 gung, Frankfurt
auf die Realisierbarkeit generell und
in Bezug auf das Zeitkontingent und
das Budget zu prüfen.
Im Verlauf der zweijährigen Projekt-     PROJEKTSTART
laufzeit setzte das Team eine
Reihe von Aktivitäten um, um die
Hochschule selbst, Förderer, Sponso-
ren und die Öffentlichkeit zu infor-                                                    05.07.2013
mieren. Dazu zählten die „OnTop                                                         Vortrag: Werkbund
Salons“, in deren Rahmen zunächst                                                       Hessen
der Grundriss als Projektion präsen-                         18.02.2013
tiert wurde, danach ein 3-D-Modell                           Vortrag: Potenziale
als Lichtinstallation auf der Luminale                       im Planen und Bauen
2014 und die Live-Übertragung an                             für die Energiewende
der Hochschule während des Wettbe-                           Kongress Energiesog
werbs in Versailles.                                         Ballungsraum! FFin
Zudem wurden in den vier Semestern                           & Frankfurt UAS,
27 Vorträge gehalten, 16 Beiträge in                         Frankfurt
Printmedien veröffentlicht und vier
Fernsehauftritte des Team OnTop
ausgestrahlt.

32
01.09.2013
Presseinformation:
NH – Projektstadt

                            09.10.2013
                            Präsentation: OnTop Salon, des
                            Entwurfs und Planung, Aktuellen und
                            „get-together“ mit Förderern und
                            Partnern

       07.10.2013
       Podiumsdiskussion:
       EXPO REAL,
       München

                               06.–08.11.2013
                               Präsentation:
                               SDE-Workshop im
                               ­Rahmen der Messe
    10.09.2013                  BATIMENT, Paris
    Präsentation:
    Energieeffizienzmesse
    –IHK Frankfurt

                                                                  27.11.2013
                                                                  Präsentation: Öffentliches Event an
                                                                  der Frankfurt UAS mit Darstellung
                                                                  des Grundrisses als Bodenprojektion
                                                                  (begehbarer Grundriss)

                                                                                                    33
28.01.2014
                                     Präsentation:
                                     im Rahmen des
                                    ­Seminars „Aktivierte
                                     Gebäudehülle - ad-
                                     aptiv, aktiv, attraktiv“
                                    ­(Fortbildungsinstitut
     12.12.2013                      der Architektenkam-
     Presseinformation:              mer Baden-Würt-                                               01.03–04.04.2014
     Immobilien ­Zeitung             temberg), Karlsruhe                                           Crowdfunding Aktion

                                                                     19.02.2014
                                                                     Presseinformation:
           09.01.2014                                                Informationsdienst
           Presseinforma-                                            Wirtschaft (iDW)
           tion: Deutsche
          ­Bauzeitschrift (DBZ)                                             24.02.2014
                                                                            Zukunft Wohnen:
                                             04.02.2014                     intelligent und
                                             Presseinformation:             lebenswert – Linz,
                                             Frankfurter                    Österreich
                                             Allgemeine Zeitung
                                             (FAZ)

 28.11.2013
 Presseinformation:                                   17.02.2014
 Informationsdienst                                   Vortrag: Kongress
 Wirtschaft (iDW)                                     Sanierungsauftrag
                                                      Ballungsraum!
                                                      Strategien zwischen
                                                      Sanierungsstau und
                                                      Bauhype, FFin &
                                                      Frankfurt UAS
                                                                                   27.02.2014
                             15.01.2014                                            TV Auftritt: Hessischer
                             Presseinformation:                                    Rundfunk (HR) – Sendung: Alle Wetter
                            ­Informationsdienst
                             Wirtschaft (iDW)

34
24.03.2014
                                           Presseinformation:
                                           CAZ – Campus Ma-
                                           gazin FRA-UAS

     11.03.2014
     Präsentation:
     6. Forum –
    ­Bauwerkintegrierte
     Photovoltaik

                 15.03.2014
                 OnTop Werbung auf
                 dem ­Internetportal
                 der Deutschen
                 ­Botschaft in Frank-
                  reich

                                                                30.03–04.04.2014
                                                                Präsentation: ­Dreidimensionale ­Installation;
10.03.2014                                                      Luminale 2014, R­ athenauplatz, Frankfurt
Presseinformation:
GI – G
     ­ ebäudetechnik
& Innenraumklima

                           20.–21.03.2014
                           EnOB Sympo-
                           sium 2014 –
                          ­Energieinnovationen
                           in Neubau
                           und Sanierung,
                           Essen

                                                                                                                 35
03.04.2014
                                                   Präsentation:
                                                   „Speed Peer Review“
                                                   (Livestreaming nach
                                                   Frankreich)
                                                   Luminale 2014,
                                                   Frankfurt
                                                                                    11.04.2014
                                                                                    Berliner Energie-
                                                                                    Tage – Berlin

                                                           09.04.2014
                                                           Presseinformation:
                                                           Campushunter

 LUMINALE 2014,
 Rathenauplatz,                     02.04.2014
 Frankfurt, März                    Presseinformation:
 2014: Präsentation                 Die Wohnungswirt-
 eines Raum-Modells                 schaft (DW)                 10.04.2014
 als Lichtinstallation                                          SD 2015 Team Mün-
                                                                chen besucht              12.–13.04.2014
                                                                das Team OnTop in         Vortrag: „Wohnen
                          31.03.2014                            Frankfurt                 in der Metropole -
                          Veranstaltung der                                               sozial, bezahlbar,
                         ­„Montagsgesellschaft“                                           grün?“ –
                          Boom bis in den Ruin –                                          DVAG, Hamburg
                         ­Bevölkerungswachstum
                          Fluch oder Segen?

36
25.–26.04.2014
Passivhaustagung in
Berlin
                                      22.05.2014
                                      TV Auftritt: Hessi-
                                      scher
              07.05.2014              Rundfunk (HR) –
              Presseinformation:      Sendung: Alle Wetter
              FNP – Frankfurter
              Neue Presse                                       11.06. 2014
                                                                TV Auftritt: RTL Hessen

    05.05.2014
    Präsentation: „Neue
    Wege für die dichtere                 28.05.2014
    Stadt“ mit den Nas-                   Veranstaltung des
    sauischen                             Wirtschaftsrat Hes-
    Heimstätten & Bien                    sen, “Stadtentwick-
    Zenker, Frankfurt                     lung, ­Verdichtung,                 02.06.2014
                                          Baustopp“                           Präsentation: OnTop
                                                                              Salon mit ­Vorstellung
                                                                              des Symbionten,
                                                                             ­Frankfurt
                            09.05.2014
                            Presseinformation:
                            FR – Frankfurter
                            Rundschau

                                                                                                       37
28.06.2014
                                           TV Auftritt: France TV –
                                           Sendung: 20 Heures
                                           Week-End

 Videobegleitung
 während des Probe-
 kochens für einen
 Fernsehbeitrag
 HESSEN Á LA CARTE

                      27.06.–14.07.2014
                      Wettbewerb Solar
                      Decathlon 2014,
                      Paris / Versailles

38
30.10.2014
                                                                        Vortrag: Master-Vor-
                                                                        tagsreihe
                                                                        der Frankfurt Uni-
                                                                        versity,
                                                                        Auftaktveranstaltung

                                                                                    24.11.2014
                                                                                    Präsentation: BBA
                                                                                    Jahrestagung Ener-
                                                                                    gieeffizienz in der
                                                                                    Wohnungswirtschaft

01.08.2014
Green-Box Ausstellung in der Kaiser
Passage in der Frankfurter Innenstadt

                                                             18.09.2014
        01.09.2014                                           Vortrag: 9. Hessi-                01.12.2014
        Presseinformation:                                   schen Fördertag,                  Wettbewerbsende
        Modernisierungs-                                     „Investitionen – in
        Magazin 09/2014                                      Hessen, seine
        „Nachverdichtung                                    ­Bürgerinnen und
        per Huckepack-Prin-                                  Bürger und ­seine
        zip“                                                 Wirtschaft“, Con-
                                    01.09.2014               gresszentrum
                                    Presseinformation:      ­Marburg
                                    TockenBau
                                    Akustik, „Die Zukunft
                                    wird leicht sein“

                                                                                                            39
ERARBEITUNG EINES KONZEPTS

 Ein Blick auf die Entwicklung der
­Metropolregion FrankfurtRheinMain

Zur Entwicklung einer nachhaltigen        der Börse. Der Flughafen Frankfurt ist    bei mehr als 16 000 Menschen pro
städtebaulichen Strategie empfiehlt       Deutschlands größter und Europas          Jahr – die alle (neuen) Wohnraum
es sich, globale Trends auf eine lokale   drittgrößter Verkehrsflughafen mit        benötigen.
Ebene herunter zu brechen und ihre        knapp 58 Millionen Passagieren pro        Da nur eingeschränkt neue Bauge-
Relevanz zu überprüfen. Im Gegen-         Jahr. In Bezug auf die Frachtmengen       biete erschlossen werden können,
satz zu Afrika und Ostasien, wo die       ist der Flughafen Frankfurt am Main       aber auch aufgrund der angestrebten
Bevölkerung rasant wächst, sinkt sie      sogar die Nummer 1 in Europa und          Energiewende in Deutschland führt
in Europa und Nordamerika tendenzi-       Nummer 7 weltweit. Mit 75 000 Mit-        kein Weg daran vorbei, auch in Frank-
ell. Während das Bevölkerungswachs-       arbeitern ist er Deutschlands größter     furt, wie in vielen anderen Städten,
tum in Deutschland stagniert, steigt      Arbeitgeber. (vgl. Internetauftritt der   den größtenteils sanierungsbedürfti-
die Urbanisierungsrate rapide auf         Stadt Frankfurt am Main).                 gen Gebäudebestand zu ertüchtigen,
bis zu 80%. In 11 Metropolregionen,       Das „Globalization and World Cities       damit vermehrt erneuerbare Energien
darunter der Metropolregion Frank-        Research Network“ klassifizierte          eingesetzt werden können, um den
furtRheinMain, leben inzwischen           Frankfurt im Jahr 2010 als Alpha-City,    Energiebedarf zu senken.
mehr als zwei Drittel der 82 Millio-      neben anderen großen Städten wie          Aufgrund der Attraktivität Frankfurts
nen Einwohner Deutschlands (vgl.          Buenos Aires, Los Angeles, Sao Paolo      als Arbeits- und Lebensstandort ist
Initiativkries Europäische Metropolre-    und Mexiko-Stadt. Von der Einwoh-         der demografische Wandel in Frank-
gionen in Deutschland (IKM) Regional      nerzahl her - Mexico-City hat ca. 20      furt im Vergleich zu anderen deut-
Monitoring 2012, S. 12).                  Millionen Einwohner, Frankfurt nur        schen Regionen und Städten deutlich
Grund für den Bevölkerungszuwachs         etwa 700 000 – scheint das wenig          verlangsamt. Dennoch sind auch in
und die Expansion der Stadtgebiete        nachvollziehbar. Nicht aber, wenn es      Frankfurt (noch) nicht genug Gebäu-
ist die wirtschaftliche Attraktivität     um Frankfurts wirtschaftliche, soziale    de auf die besonderen Bedürfnisse
von Frankfurt. Die Stadt ist ein wich-    und kulturelle Bedeutung geht.            älterer Menschen angepasst; daher
tiges internationales Finanzzentrum       Sie ist eine ganz wesentliche Ursa-       sind viele EinwohnerInnen im Alter
mit dem Hauptsitz der Europäischen        che für den anhaltenden Zuzug nach        gezwungen, aus ihrer gewohnten Um-
Zentralbank, der Bundesbank und           Frankfurt; derzeit liegt der Zuwachs      gebung wegzuziehen.

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