Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021

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Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021
Schutzgebühr 10 €                                         August 2021

                    Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021

                                Impfen
                                ja oder
                                nein?
                                Diagnostik
                                Kosten-Nutzen Analyse
Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021
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Ubrolexin® Suspension zur intramammären Anwendung bei laktierenden Milchkühen; Zusammensetzung: Ein Injektor mit 10 g (12 ml) enthält: Cefalexin (als Monohydrat) 200 mg, Kanamycin (als
Monosulfat) 100.000 IE; Anwendungsgebiete: Zur Behandlung klinischer Mastitiden bei laktierenden Milchkühen verursacht durch Bakterien, die für die Kombination von Cefalexin und Kanamycin
empfindlich sind, wie z. B. Staphylococcus aureus, Streptococcus dysgalactiae, Streptococcus uberis und Escherichia coli. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei laktierenden Milchkühen mit bekann-
ter Überempfindlichkeit gegen Cefalexin und/oder Kanamycin. Nicht anwenden bei Rindern außerhalb der Laktation. Nicht anwenden bei bekannten Resistenzen gegen Cefalexin und/oder Kanamy-
cin. Wechselwirkungen: Allgemein sollte die Kombination mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika vermieden werden. Bei Resistenz gegen Cefalexin ist das Auf-
treten von Kreuzresistenzen gegen andere Cephalosporine wahrscheinlich. Bei Resistenz gegen Kanamycin tritt Kreuzresistenz zwischen Kanamycin, Neomycin und
Paromomycin auf. Eine Resistenz gegen Streptomycin ist bekannt. Nebenwirkungen: Keine bekannt. Wartezeit: Rind, Essbare Gewebe: 10 Tage; Milch: 5 Tage;
Verschreibungspflichtig; 121119 Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, 55216 Ingelheim
Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021
Ohne Daten
keine ITB
D
            er technische Fortschritt in der Landwirtschaft
            ist enorm. In Zukunftsbetrieben melken Robo-
            ter, wird Futter automatisch ran- und Mist von
            den Spalten geschoben. Daten über Milch-
inhaltsstoffe werden dem Herdenbetreuer regelmäßig
bereitgestellt. Kühe haben Sensoren an Hals, Gliedmaßen
oder im Pansen, mit denen ihr Aktivitäts- und Gesund-
heitsstatus erfasst wird.
    Die Automatisierung hat mindestens zwei Vorteile:
Erstens kann das dazu beitragen Mitarbeiter einzusparen, die
für die Arbeit im Kuhstall oft schwer motivierbar sind und
zweitens werden ausreichend Daten bereitgestellt, die hel-
fen, Störungen im Betriebsablauf und in der Tiergesundheit      Dr. Marion Weerda,
frühzeitig zu erkennen und abzustellen. Im täglichen Um-        Vet-consult Redaktion

gang mit den Milchkühen haben die Stressreduktion und
das Tierwohl eine hohe Priorität, denn jeder Kuhmensch
weiß, dass nur gesunde Kühe in guten Haltungsbedingun-
gen hohe Milch- und Lebensleistungen bringen. Ein Garant
dafür, dass der Milchkuhhalter und seine Familie auch in Zu-
kunft dem rasanten Strukturwandel begegnen können.
    Tierärzte können dabei helfen, die Tiergesundheit zu
überwachen. Sie analysieren Daten aus dem Herden​-
managementprogramm, Zellzahlanalysen und helfen mit
zielgerichteter Diagnostik, dass nur so viel Arzneimittel
wie nötig eingesetzt werden. Gute Bestandsbetreuung
fußt auf Prophylaxeplänen, die die Haltung und Fütterung
mit einschließen. Ohne die sinnvolle Datenauswertung ist
keine objektive Beratung in der ITB möglich. Vet-Consult
hat im letzten Monat eine Umfrage bei vielen Tierärzten
und innovativen Tierarztpraxen durchgeführt. Dabei zeigt
sich, dass wir in Sachen Digitalisierung mit der Landwirt-
schaft auf Augenhöhe sind.
    Eins ist klar, die Digitalisierung in der Tierhaltung ist
nicht mehr aufzuhalten und das ist auch gar nicht nötig,
denn Tierwohl und Leistung sind so viel einfacher steuer-
bar. Doch nicht jeder Milchkuhhalter melkt mit Robotern
und nicht jeder praktizierende Tierarzt ist geübt in der
Datenanalyse für die Bestandbetreuung. Zum Glück ist die
Digitalisierung ein Prozess, der alle Lebensbereiche durch-
dringt. Wir alle können hier jeden Tag viel dazulernen und
uns weiterentwickeln. Alles was man dazu braucht ist
Offenheit und Interesse, weiterzukommen und neue, digi-
tale Wege zu gehen. Vet-consult begleitet Sie gern dabei.

                                                                             vet-consult 2/2021  
                                                                                                3
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therapiesicher
                                                             wirtschaftlich
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Inhalt
                                                                                                           2/21
                                                             10
In der Tierärztlichen Bestandsbetreuung fallen viele Daten an, die
sinnvoll ausgewertet die Beratung vereinfachen können.

                                                                                      14
P
Praxismanagement
        3_Kommentar:
                                                                                    Gram negative Mastitiserreger: Klebsiellenkultur auf
                                                                                    äskulin-Schafblut-Agar nach Bebrütung unter UV-Licht.

          Ohne Daten keine ITB
        8_Infografik: Antibiotikaresistenz
        9_vet-consult-eLearning
      10_Das Mütterteam
      12_Wie digital ist Ihre Praxis?
                                                                       44

R      Rind
      14_Gegen Coli-Mastitis impfen?
                                                                     Die Eiseninjektion am Hals gehört zu den Routinetätigkei-
                                                                     ten in der F
                                                                                ­ erkelaufzucht. Cave bei der Auswahl der Kanüle!

                                                                 S
      17_BVD-Sanierung verlangt Impfverbot
      18_Besser mit Sensor und Kreide!
      20_Strichverletzung am AMS
      22_Das Geheimnis langlebiger Kühe
                                                                           Schwein
      24_Operierte Kühe intensiv v­ ersorgen                              38_PRRS traf die Herde hart
      26_Melken: Mehr Milch, ­                                            40_Neues Spielzeug erprobt
         weniger Mastitiden
                                                                           42_Mehr Sensibilität beim Tierschutz
      28_Borchert-Plan: Mehr Tierwohl?
                                                                           44_Eisengabe: Nur mit passender
      32_Achtung, das Kalb kommt!                                              Kanüle!
      34_Manchmal muss man zupacken!                                       46_Impressum

                                                                                                                        vet-consult 2/2021  
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Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021
IMPFEN BLEIBT WICHTIG
             Was wissen Verbraucher über Tiergesundheit und -arznei-       äußerten. Das Vertrauen in Impfungen, Landwirte und vor
             mittel? Antworten auf diese Fragen gibt eine aktuelle Um-     allem die Anwendung von Antibiotika ist im europäischen
             frage des europäischen Verbandes AnimalhealthEurope.          Vergleich geringer. Die Umfrageergebnisse zeigten auch,
             In Bezug auf Nutztiere ist sich die Mehrheit der Befragten    dass sich mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland
             über die Bedeutung von Impfungen einig. So stimmen            nicht ausreichend durch Medien über den Einsatz von
             69 % zu, dass Nutztiere regelmäßig geimpft werden soll-       Tierarzneimitteln informiert fühlt. Themen, bei denen sich
             ten, und 74 % stimmen darin überein, dass es bei Nutztie-     die Deutschen mehr Aufklärung wünschen sind u. a. Tier-
             ren besser ist, Krankheiten vorzubeugen als sie zu heilen.    schutz sowie neu auftretende Krankheiten, die von Tieren
             Darüber hinaus sagen 61 %, dass regelmäßige Impfungen         auf Menschen übertragen werden können.
             dazu beitragen können, die Notwendigkeit antibiotischer
             Therapie durch den Tierarzt in landwirtschaftlichen Be-
             trieben zu verringern.
                 Die aktuelle Umfrage legte allerdings auch fehlendes
             Wissen über die Regeln und Vorschriften zum Einsatz von
             Tierarzneimitteln in wichtigen Bereichen offen: So denken
             40 % der Befragten, dass Bio-Betriebe keine Antibiotika zur
             Therapie einsetzen dürfen. 59 % wissen nicht, dass der
             Einsatz von Hormonen als Wachstumsförderer in der
             Landwirtschaft in Europa nicht erlaubt ist, und 62 % wis-
             sen nicht, dass der Einsatz von Antibiotika als Wachstums-
             förderer in der Nutztierhaltung ebenfalls verboten ist. Auf

                                                                                                                                                    Foto: Weerda
             Deutschland bezogen ergab die Umfrage, dass die 1.000
                                                                            Die Tiergesundheit hat einer europäischen Umfrage zu-
             Befragten im Vergleich zu den Teilnehmern der anderen          folge hohen Stellenwert.
             EU-Länder sich insgesamt etwas besorgter und kritischer

                                                                                                                  LAYOUT
                                                                                                                  IM FOKUS
                                                                                                                  In einer Forschungsarbeit
                                                                                                                  der Fachhochschule Süd-
                                                                                                                  westfalen Soest haben wir
                                                                                                                  mit dem Eyetracker, der ver-
                                                                                                                  steckt in einer Brille sitzt,
                                                                                                                  ­untersucht, wie die Lese­
                                                                                                                   gewohnheiten unserer
                                                                                                                   ­Kunden sind und was sie
                                                                                                                    ­interessiert.
                                                                                                                          Herausgekommen ist ein
                                                                                                                     optimierter Textaufbau,
                                                                                                                     ­modernes Design und Lay-
                                                                                                                      out: Wir haben es in diesem
                                                                                                                      Heft gleich umgesetzt.
                                                                                                                          Schreiben Sie uns
                                                                                                                      ­einfach, was Ihnen gefällt
                                                                                                                       und was nicht, am besten
                                                                                                   Foto: Weerda

                                                                                                                       per E­ -Mail an redaktion@
                                                                                                                       vet-consult.de Ihre
                                                                                                                       ­Meinung ist uns wichtig!

  vet-consult 2/2021
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Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021
Praxismanagement    P
 Kurzinterview

 SOCIAL MEDIA IN DER TIERARZTPRAXIS
 Dr. Michael Schmaußer (43 Jahre) ist praktizieren-        Wenn man dir auf Twitter folgt, retweetest du
 der Tierarzt und Teilhaber in der Tierarztpraxis          häufig Informationen aus Wissenschaft und For-
 Freising (Bayern) und engagiert sich berufspoli-          schung. Welche Themen verfolgst du da?
 tisch beim BPT. Er ist aktiv bei Social Media.
                                                           Dr. Schmaußer: Ich arbeite mit Kühen und                  Tierarzt
 Welche Seiten im Internet bevorzugst du?                  Landwirten und was mich stört, ist das Land-              Dr. Michael
                                                                                                                    ­Schmaußer
                                                           wirte-Bashing. Ich folge Wissenschaftlern, die
 Dr. Schmaußer: Im Moment noch Facebook.                   sich objektiv mit dem Thema Klimaschutz und
 Dort habe ich eine private Seite, eine für die Pra-       Rinderhaltung beschäftigen. Außerdem interes-
 xis und eine für BESTandsbetreuung Bayern. Auf            sieren mich die Tweets von Professoren in den
 letzterer poste ich zusammen mit Dr. Eva Zeiler           USA, die Tiermedizin und Wirtschaftlichkeit unter
 Informationen für die Bestandsbetreuung z. B.             einen Hut bringen. Oder von reiselustigen Nieder-
 Infos von Fortbildungen, Workshops sowie Hin-             ländern (Joep Driessen), die dann aus den Kuh-
 weise zu Kursen für Landwirte, aktuelle Studien-          ställen der Welt berichten.
 ergebnisse, Herdenmanagement-Tipps vom
 Elite-Magazin, Kälberschule.de, Tierbetreuung             Hast du für so was denn Zeit? Wie lang ist deine
 2.0 auf dem Land. Durch mein berufspolitisches            tägliche Bildschirmzeit für Social Media? Was
 Engagement beim BPT habe ich inzwischen                   bringt dir das?
 auch einen Instagram Kanal (best_vet_freising),
 der sich an Studierende richtet, die sich für die         Dr. Schmaußer: Ich investiere täglich 30 bis 45
 Rinderpraxis interessieren. Wir haben in Bayern           Minuten bei Social Media. Mir ist der regelmä-
 ein Mentorenprogramm aufgebaut, dass heißt,               ßige Blick über den Tellerrand wichtig. Denn ich
 dass jeweils ein erfahrener Tierarzt (Mentor) sich        will noch Dinge bewegen. Wir beschäftigen uns
 um eine junge Tierärztin (Mentee) kümmert, um             beim BPT z. B. zurzeit intensiv mit der Telemedizin.
 den Einstieg in den Beruf einfacher zu gestalten.         Da kommt bald mehr. Das bleibt spannend.

      Hier ist als Platzhalter auch eine weiße Linie,
TIERARZNEIMITTELMARKT
       damit der obere Abstand eingehalten wird. 1 | Arzneimittel nach Segmenten
                     Das heißt die Grafik muss im Bildinhalt
Im Jahr 2020 sind 4 Prozent mehr Arzneimttely =ver-
                                                 0 haben!
kauft worden als im Vorjahr. Grund ist vor allem die        Pharmazeutische                                   Biologika
coronabedingte Zunahme an Klein-und Heimtieren              Spezialitäten                                  (Impfstoffe)
in den Privathaushalten. Inzwischen macht der Markt-        333 Mio. €                                       237 Mio. €
anteil für Nutztiermedikamante 43 Prozent aus (Klein-       + 5,7 %                                        + 0,57 %
tiere 57 Prozent).
    Kleintierbesitzer scheinen sehr gesundheitsbe-
wusst und investieren auch in prophylaktische Imp-
fungen. Außerdem haben Praxen ebenfalls corona-
bedingt Impfstoffe stärker bevorratet. Im Nutztierbe-
reich ist der Zuwachs geringer. Das wird durch die          Antieffektiva
                                                            (Antibiotika)                               Antiparasitika
                                                                                                                            Grafik: Bendig

aktuelle Seuchenlage (z.B. ASP) und den fortschrei-         152 Mio. €                                       152 Mio. €
tenden Strukturwandel begründet.                            + 5,6 %                                           + 4,3 %
    In der Nutztiermedizin verschieben sich dagegen
die Prioritäten zu mehr Nachhaltigkeit und ressourcen-
schonendem Arbeiten sowie dem Einsparen von An-           Den größten Umsatz machen pharmazeutische Spezialitäten
tibiotika zur Resistenzvermeidung.                        (z. B.: Hormone, NSAIDs, Narkotika, Infusionen).        Quelle: BfT

                                                                                                                  vet-consult 2/2021  
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Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021
VERBREITUNG VON ANTIBIOTIKA-RESISTENZEN
    Resistente Keime entstehen bei Menschen und Tieren und werden durch
    das Zusammenleben untereinander ausgetauscht.

    Zukauf von Tieren, die
    MRSA*-Bakterien mit in
    den Betrieb bringen.
                                                                 Anti-                                                           Georg bringt von
                                                                 bioti-
                                 Tiere bekommen                  kum                                                            einer Urlaubsreise
                                   Antibiotika und                                                                                aus Südostasien
                             entwickeln resistente                                                                            dort sehr verbreitete
                               Bakterien im Darm.                            Georg bekommt                                             Antibiotika-
                                                                              Antibiotika und                                     Resistenzen mit.
                                                                          entwickelt resistente
                                                                           Bakterien im Darm.

                                                                      Georg kann sich zu hause
                                                                    auch bei seinen Haustieren
                                                                anstecken und resistente Keime
                                                                             in die Familie und
                                                                    Gemeinschaft weitergeben.
                                    Übertragung
                                    von resistenten
                                    Keimen über Lebens-                                              Georg kommt ins Krankenhaus.
                                    mittel tierischen                                                 Resistente Keime werden z. B.
                                    Ursprungs.                                                         über unsaubere Oberflächen
                                                                                                       an die Patienten übertragen.
         Der Tierhalter steckt
         sich über tierische
         Ausscheidungen mit
         resistenten Keimen an.

                                      Resistente Bakterien                           Patient geht
                                      und Kotreste auf                               nach Hause.
                                      Pflanzen werden
                                      von Mensch und
                                      Tier aufge-          Abwässer enthalten             Besucher
                                      nommen.               resistente Keime.             bringt Keime
                                                                                          ins Krankenhaus.

                                                                                                                                           Resistente
                                                                                                                                    Bakterien werden
                                                                                                                                    zwischen Patient,
                                                                                                                                   Arzt und Besucher
                                                                                                                                  durch Missachtung
                                                                                                                                  der Hygieneregeln
                                                                                                                                          übertragen.

                                       Bewässerung
                                                              Kläranlage
                                                                                                  *MRSA = Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus

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  on demand                                                         on demand

eLearning                                                         eLearning

DER 15-MIN.-HERDENCHECK                                           AZIDOSE BEHANDELN
Mithilfe einer kurzen         l­iegen können und wie              Die subakute Pansenazi-        tematisch bekämpfen.
Checkliste sehen Sie,          man sie abstellt.                  dose belastet viele Milch-
wo Schwachstellen in                                              kuhherden. So können           Dozentin:
Haltungs- und Fütte-          Dozent: A. Pelzer                   Sie das Problem in der         Dr. Daniela Marthold
rungsmanagement               Internet: vet-consult/              Praxis erkennen und sys-       Internet: vet-consult/
                              elearning                                                          elearning

  on demand                                   on demand                                        on demand

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 MORTELLARO                                   LAKTATIONEN                                      MELKROUTINE
 BEHANDELN                                    VERLÄNGERN                                       CHECK
 Eine Tierärztin erklärt, was Sie             Die bewusste Verlängerung                        In diesem Video erklärt eine
 gegen die Klaueninfektion im                 der Zwischenkalbezeit redu-                      Tierärztin, worauf Sie beim
 Stall tun können: Herden-Situ-               ziert die Zahl der Kühe in der                   Melkprozess achten sollten,
 ation einschätzen, Behand-                   störanfälligen Transitphase, die                 damit Eutergesundheit und
 lungsstrategie und Prophylaxe                Kälberzahl und den Hormon-                       Milchleistung sich verbessern.
 im Videostream und Fragen-                   einsatz. Ein innovativer Weg                     Beantwortete Fragen zur
 Antworten-Katalog.                           für mehr Tierwohl.                               Durchführung in der Praxis.

 Dozentin:                                    Dozent:                                          Dozentin:
 Dr. Charlotte Kröger                         Tierarzt André Hüting                            Dr. Janna Mügge
 Internet: vet-consult/                       Internet: vet-consult/                           Internet: vet-consult/
 elearning                                    elearning                                        elearning

                                                                                                                    vet-consult 2/2021  
                                                                                                                                       9
Impfen ja oder nein? Diagnostik Kosten-Nutzen Analyse - Magazin für die Nutztierpraxis | Ausgabe 2/2021
P         Praxismanagement

                                DAS MÜTTERTEAM                                                          elf Kinder im Alter von einem bis zwölf Jahren, wovon al-
                                                                                                        lerdings nur sechs in der Tierarztpraxis betreut wurden.
                                                                                                        Diese waren zwar r­ egulär im Kindergarten bzw. bei der Ta-
                                Sarah Kasel gründete 2011 die Tierarztpraxis Eifel für Groß-            gesmutter, durften aber zu den Ferienzeiten des Kinder-
                                und Kleintiere. Ihr damals vierjähriger Sohn war häufig mit             gartens mit in die Praxis. So konnte die Tierärztliche Fach-
                                in der Praxis, so ist ihr die Idee mit der Kinderbetreuung              angestellte (TFA) beispielsweise ihre Tochter mitbringen,
                                für alle Mitarbeiterinnen gekommen. Seitdem ist kaum ein                wenn sich ihre Arbeitszeit mit dem Schichtdienst ihres
                                Tag vergangen, an dem nicht zumindest ein Kind mit in                   Mannes überschnitt. Die anderen Kinder gingen bereits in
                                der Praxis war. Noch vor zwei Jahren gab es in der Praxis               die Schule beziehungsweise wurden vom Vater in Eltern-
                                                                                                        zeit betreut. Auch die Arbeitszeiten für eine ­angestellte
                                                                                                        Tierärztin war so abgestimmt, dass sie als Alleinerziehende
                                                                                                        für ihre Kinder nach der Schule da sein konnte. Die größe-
                                                                                                        ren Kinder wussten oder lernten gerade, was sie dürfen
                                                                                                        und was sie nicht dürfen. Bei den zwei Jüngeren musste
                                                                                                        man da vermehrt aufpassen. Wenn die Kinder nicht im
                                                                                                        Praxisalltag mitliefen, beschäftigen sie sich u. a. mit der
                                                                                                        Spielecke in der Praxis oder auf dem Spielplatz draußen.
                                                                                                        Meine Tierarzthelferin schrieb in den Kalender, wann ihre
                                                                                                        kleine Tochter dabei war, sodass wir sie an dem Tag nicht
                                                                                                        für größere Operationen einplanen. Wir organisierten uns
Foto: Kasel

              Vier Tierärztinnen und drei Helferinnen arbeiten in der Tierarztpraxis Eifel. Sie
              dürfen ihre Kinder mitbringen, die dann in der Praxis betreut werden.
                                                                                                        über den Dienstplan. Wer wann aufpasst, ergab sich ei-
                                                                                                        gentlich immer erst im Tagesablauf.                  -th, mw-

    UBAC® Emulsion zur Injektion für Rinder. Zusammensetzung: Eine Dosis (2ml) enthält: Wirkstoff: Lipoteichonsäure aus Biofilm Adhesion Component von Strep.
    uberis, Stamm 5616 ≥1 RPU, sonstige Bestandteile: Montanide ISA: 907,1 mg, Monophosphoryl-Lipid A (MPLA),Na2HPO4 x 12 H2O, KaH2PO4, NaCl, KCl, H2O für
    Injektionszw. Zieltierart: Rinder. Anwendungsgebiete: Zur aktiven Immunisierung gesunder Kühe und Färsen, um die Inzidenz klinischer intramammärer
    Infektionen verursacht durch Strep. uberis, die Anzahl der somatischen Zellen in Strep. uberis positiven Viertelgemelksproben sowie durch derartige intramammäre
    Infektionen verursachte Milchproduktionsverluste zu reduzieren. Beginn der Immunität: ca. 36d nach der 2. Dosis. Dauer der Immunität: ca. die ersten 5 Monate
    der Laktation Gegenanzeigen: keine. Warnhinweise: Zur intramuskulären Anwendung. Nur gesunde Tiere impfen. Die gesamte Herde sollte immunisiert werden.
    Dieses Arzneimittel enthält Mineralöl. Bei versehentlicher Selbstinjektion, ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Kühl lagern und transportieren. Vor Licht schützen. Nicht
    einfrieren. Nebenwirkungen: sehr häufig: lokale Schwellung an der Injektionsstelle mit mehr als 5cm Durchmesser, die sich innerhalb von 17d nach der Impfung
    zurückbildet oder deutlich verkleinert. In einigen Fällen kann die Schwellung bis zu 4 Wochen bestehen bleiben. Ein vorübergehender Anstieg der Rektaltemperatur
    (im Mittel 1°C, bei einzelnen Tieren bis zu 2°C) kann in den ersten 24h nach der Injektion auftreten. Wartezeit: 0 Tage. Pharmazeutischer Unternehmer:
    LABORATORIOS HIPRA, S.A. Avda. la Selva, 135. 17170 Amer (Girona) Spanien. Örtlicher Vertreter: HIPRA Deutschland GmbH, Am Wehrhahn 30, 40211 Düsseldorf.
    DE: Verschreibungspflichtig. AT: Rezeptpflichtig. ATCvet-Code: QI02AB - Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunologika für Bovidae, inaktivierte bakterielle
    Impfstoffe für Rinder. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Gewöhnungseffekten und zu dem besonderen Warnhinweisen zur sicheren
    Anwendung sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
    STARTVAC® Emulsion zur Injektion für Rinder, inaktivierter Impfstoff. Wirkstoff und sonstige Bestandteile: Eine Dosis (2ml) enthält: E. coli J5, inaktiviert>50 RED60
    (bei 60% der untersuchten Kaninchen wirksame Dosis (RED = Rabbit Effective Dose) (Serologie). S. aureus (CP8), Stamm SP140, inaktiviert, der schleimassoziierte
    Antigenkomplex (SAAC) exprimiert >50 RED80 (bei 80% der untersuchten Kaninchen wirksame Dosis) (Serologie). Flüssiges Paraffin: 18,2 mg, Benzylalkohol: 20 mg.
    Anwendungsgebiete: Zur Immunisierung von Herden gesunder Kühe und Färsen sowie von Milchkuhherden mit rezidivierender Mastitis, um das Auftreten von
    subklinischer Mastitis sowie das Auftreten und den Schweregrad der klinischen Symptome klinischer Mastitis, die durch Staphylococcus aureus, Colibakterien
    (Escherichia coli und coliforme Bakterien) oder koagulase-negative Staphylokokken verursacht wurden, zu reduzieren. Die Immunisierung entsprechend
    Impfschema induziert eine Immunität von ca. Tag 13 nach der ersten Injektion bis ca. Tag 78 nach der dritten Injektion (entspricht 130 Tagen nach dem Abkalben).
    Gegenanzeichen: Keine. Nebenwirkungen: Nach Verabreichung einer Impfstoffdosis können leichte bis moderate vorübergehende Lokalreaktionen auftreten. Dabei
    handelt es sich vor allem um Schwellungen (durchschnittlich bis zu 5 cm2), die sich innerhalb von maximal ein bis zwei Wochen zurückbilden. In einigen Fällen
    können an der Injektionsstelle Schmerzen auftreten, die innerhalb von maximal vier Tagen spontan abklingen. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Injektion
    kann ein vorübergehender Anstieg der Körpertemperatur von durchschnittlich 1 °C, bei manchen Kühen von bis zu 2 °C auftreten. Warnhinweise: Dieses
    Tierarzneimittel enthält Mineralöl. Eine versehentliche (Selbst)-Injektion kann zu starken Schmerzen und Schwellungen führen, insbesondere bei einer Injektion in
    ein Gelenk oder einen Finger. In seltenen Fällen kann dies zum Verlust des betroffenen Fingers führen, wenn er nicht umgehend ärztlich versorgt wird. Im Falle einer
    versehentlichen (Selbst-) Injektion ziehen Sie sofort einen Arzt zu Rate, selbst wenn nur geringe Mengen injiziert wurden, und zeigen Sie dem Arzt die
    Packungsbeilage. Sollten die Schmerzen länger als 12 Stunden nach der ärztlichen Untersuchung andauern, ziehen Sie erneut einen Arzt zu Rate. Wartezeit: 0 Tage.
    Pharmazeutischer Unternehmer: Laboratorios Hipra, S.A., Avda. la Selva, 135, 17170- AMER (Girona), Spanien. Örtlicher Vertreter des Zulassungsinhabers: HIPRA
    Deutschland GmbH, Feldstraße 21, 40479 Düsseldorf. Verschreibungspflichtig.

                                                                                                                                                  HIPRA DEUTSCHLAND and ÖSTERREICH
                                                                                                           Hipra Deutschland GmbH, Am Wehrhahn 30, 40211 Düsseldorf, Deutschland
                                                                                       Tel.: (+49) 211 698236 - 0 · Fax: (+49) 211 698236 - 15 · deutschland@hipra.com · www.hipra.com
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Moderne Mastitisimpfstoffe leisten einen
wertvollen Beitrag in der Prophylaxe von
Mastitiden durch E.coli, coliforme Erreger,
St. aureus und Sc. uberis.
P   Praxismanagement

                 Wie digital ist                                                                                             Umfrage

                 Ihre Praxis?
                                                     In der ITB warten Daten auf Auswertung, Tierhalter
                                                    wünschen sich 24/7 Erreichbarkeit. Stand der Dinge.

                I
                    n der aktuellen Umfrage haben wir besonders                    ■     Praxismarketing wird wichtiger: Über 90 % der Be-
                    ­innovative Tierarztpraxen gebeten, einige Fragen zur Di-      fragten haben eine Website, um ihre Praxis nach außen
                     gitalisierung zu beantworten. Die Daten sind nicht re-        sichtbar zu machen. Für viele gehören auch die Durchfüh-
                     präsentativ, aber auf jeden Fall ein Hinweis auf Status,      rung von Workshops für Landwirte (50 %), das Vortrag hal-
                 Entwicklungspotenziale und Trends in diesem Bereich.              ten (46 %) und das Schreiben oder die Zuarbeit bei einem
                 ■     Wenig Managementberatung: Das wichtigste Kom-               Fachartikel (38 %) (z. B. im Elite-Magazin) dazu, um Ihrer Pra-
                 munikationsmittel zwischen Tierarzt und Tierhalter ist das        xis nach außen sichtbar zu machen.
                 Smartphone (88 %). Damit wird telefoniert oder via Mes-               Social Media Kanäle wie Facebook (21 %) und Instagram
                 senger (­WhatsApp, Telegramm) geschrieben. In erster Linie        (17 %) werden weniger stark für das Praxismarketing ge-
                 geht es dann um Termine (75 %), Befundbesprechung                 nutzt. Einige wenige machen Podcasts (z. B. Der youtube
                 (75 %) und Hilfe zur Selbsttherapie (60 %). Seltener wird da-     Tierarzt, Mensch Tierarzt).
                 gegen über das Fütterungsmanagement (25 %) oder die               ■     Digitale Dienstleistungen abrechnen: Widererwar-
                 Leistungsentwicklung der Herde (21 %) gesprochen. Die             ten antworteten 42 % auf die Frage, ob digitale, tiermedizi-
                 Eutergesundheit ist da eher ein Thema (46 %).                     nische Dienstleistungen abgerechnet werden, mit ja. Die
                 ■     Smartphone kann mehr als Messenger: Auf dem                 Abrechnung erfolgte dann nach GOT und Zeitfaktor.
                 Smartphone nutzen alle Tierärzte (100 %) einen Messen-                Insgesamt scheint die Digitalisierung in der Tierarztpra-
                 ger. Social Media Apps wie Facebook (19 %), Instagram             xis durchwachsen. Einserseit scheint man noch sehr dem
                 (14 %) und Twitter (10 %) werden im beruflichen Kontext
                 nur sehr wenig genutzt. Nur m    ­ aximal jeder fünfte nutzt
                 auch Apps für die ­Bestandsbetreuung (Mortellaro Check,
                 BCS-Scoring, Liegeboxen App).                                      1 | Digitale Kunden-Kommunikation
                 ■     Viele Individuallösungen: Im Bereich der Bestandsbe-
                 treuung nutzen viele Tierärzte (64 %) das ITB-Programm
                                                    Die obere Linie der Y-Achse
                 mit Anbindung an bitte     das nicht
                                                  Herdenmanagementsystem
                                                      löschen, sie muss mit der
                                                                                         %
                 „Herde“. An zweiter Stelle Y-Achsenlinie   verbunden werden.
                                              stehen selbstentwickelte    Excel-
                                                Diese Linie muss  auch komplett    100
                 Tools (z. B. Liegeboxeneinstreu  berechnen,   BCS  auswerten,
                                                  im Bildrahmen zu sehen sein!
                 Fütterungs­bewertung). Außerdem wurden z. B. noch diese            80
                 Programme genannt: Bovikonzept, Progesund, RDV-Online
                 (RDV4M, LKV-BW).                                                   60
                 ■     eLearning hat Praxisreife: Die Nutzung von eLear-
                 ning-Angeboten hat coronabedingt stark zugenommen                  40
                                                                                                Praxistelefon

                                                                                                                Smartphone

                 und es gibt kaum noch Tierärzte (11 %), die dieses ­Format
                 noch nicht nutzen. Weiter wichtig bleibt die Kongressteil-         20
                                                                                                                                           Per Post
                                                                                                                                E-Mail

                 nahme (73 %) für die Fortbildung. Eine Fachtierarztausbil-
                 dung scheint nur für jeden vierten Tierarzt interessant zu          0
                 sein. Besonders wichtig ist es Kollegen, viel zu lesen, sich
                 intensiv untereinander auszu­tauschen und auch neue Im-           Über 88 % der digitalen Kommunikation läuft über das Smart-
                 pulse z. B. von Auslandsreisen mitzubringen.                      phone. Quellen: Vet-consult Umfrage

       vet-consult 2/2021
    12  
Foto: Weerda

                          In der Tierärztlichen Bestandsbetreuung fallen viele Daten an, die sinnvoll ausgewertet, die tierärztliche Beratung verein-
                          fachen können.

                         Analogen verhaftet, digitalisiert nur das, was unvermeidbar                                                                 bindung und die Außenwerbung der Praxis, indem sie
                         ist und nutzt die Möglichkeiten des Smartphones und ITB-                                                                    Workshops anbieten und in den Fachmedien auftauchen.
                         Programme nur ungenügend. Dabei könnte man z. B. ge-                                                                           Die Zukunft ist digital und eröffnet viele Möglichkeiten.
                         rade mit modernen APP-Anwendungen schnell Ergeb-                                                                            Nehmen Sie sich doch mal etwas Zeit in Ihrer Praxis für
                         nisse im Kuhstall produzieren und sie dem Landwirt vor                                                                      dieses Thema und überprüfen Sie Ihre Prozesse und Bera-
                         Ort zeigen. Andererseits rechnen Tierärzte die digitalen                                                                    tungsmöglichkeiten. Binden Sie am besten die jungen Kol-
                         Dienstleistungen zunehmend ab, sodass hier ein neues                                                                        legen mit ein. Für die ist vieles im Netz schon normal, was
                         Standbein entstehen kann und sie tun viel für die Kunden-                                                                   andere noch lernen müssen.                      M. Weerda

                         2|D
                            as sind die digitalen Themen                                                                                             3 | Außenwerbung der Praxis
 chse                                                                            Die obere Linie der Y-Achse
 t der                                                                  bitte nicht löschen, sie muss mit der
                              %                                                                                                                            %
 rden.                                                                     Y-Achsenlinie verbunden werden.
mplett              100                                                      Diese Linie muss auch komplett                                          100
  sein!                                                                         im Bildrahmen zu sehen sein!
                         80                                                                                                                           80
                                                                                                              Eutergesundheitsberatung

                                                                                                                                                                                                                                            Artikel in Fachzeitschriften
                                                                                                                                                                                                Workshops für Landwirte

                         60                                                                                                                           60
                                                   Befunde besprechen

                                                                                         Fütterungsberatung

                                                                                                                                                                                                                          Vorträge halten

                         40                                                                                                                           40
                                   Terminvergabe

                                                                                                                                         Beratung…
                                                                           Hilfe bei …

                                                                                                                                                                         Instagram

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                         20                                                                                                                           20
                                                                                                                                                               Website

                                                                                                                                                                                                                                                                           Grafiken: Orb

                          0                                                                                                                            0

                         Termine und Befunde werden v. a. am Telefon besprochen.                                                                     EIne Website hat fast jede Praxis. Weiterhin sprechen und
                         Das spricht für einen hohen Organisationsgrad der Praxis.                                                                   schreiben Tierärzte in der Öffentlichkeit.

                                                                                                                                                                                                                                       vet-consult 2/2021  
                                                                                                                                                                                                                                                          13
Gegen Coli-
                   Mastitis impfen?
                                                      Das Krankheitsbild einer Coli-Mastitis verläuft oft schwer
                                                     bis tödlich und nicht selten sind mehrere Kühe betroffen.
                                                                Wann macht eine vorbeugende Impfung Sinn?

                                                                                                  Diagnostik: Sc. uberis oder E. coli ?
                                                                                                      Schwere toxische Mastitiden werden entweder von
                                                                                                  gram positiven (z. B. Sc. uberis) und von gram negativen
                                                                                                  Erregern (beispielsweise E.coli und Klebsiellen) verursacht.
                                                                                                  Welche Erregergruppe am Ende ursächlich ist, kann nur
                                                                                                  eine bakteriologische Untersuchung zeigen.
                                                                                                      Selbst wenn Fibrinfetzen (Flocken) im stark veränder-
                                                                                                  tem Milchsekret schwimmen, ist das kein Indiz für eine
                                                                                                  E. coli-Infektion. Hier bringt nur ein Schnelltest, z. B. Mast-
                                                                                                  decide (Allgemeine Info: gram pos./neg.), oder die Labor-
                                                                                                  untersuchung (Er­   regerdifferenzierung: E. coli, Sc. uberis
                                                                                                  oder Klebsiellen) Klarheit. Aktuelle Untersuchungen in
                                                                                                  Norddeutschland zeigen, dass bei 12 bis 16 % der Kühe mit
                                                                                                  sichtbaren Mastitissymptomen coliforme Keime (vor allem
                                                                                                  E. coli, Klebsiellen) nachgewiesen werden konnten. Die
                                                                                                  Tendenz ist leicht steigend. Die coliformen Keime zeichnen
                                                                                                  sich dadurch aus, dass sie das Euter nur kurz besiedeln, ihre
                                                                                                  toxische Wirkung entfalten, und schnell wieder ausgespült
                                                                               Foto: Ramm, MBFG

                                                                                                  werden. Für das Tier krankmachend sind dann die Lipo-
                                                                                                  polysacharide (LPS), die von Bakterien synthetisiert werden
Gram negative Mastitiserreger: Klebsiellenkultur auf Äskulin-Schafblut-Agar
(nach ca. 18-stündiger aerober Bebrütung bei 37 °C) unter UV-Licht.
                                                                                                  und Bestandteil ihrer äußeren Membran sind. Die LPS füh-
                                                                                                  ren im Tier zu unterschiedlich starken Vergiftungssympto-
                                                                                                  men, die sehr leicht verlaufen können oder schlimmsten-
                                                                                                  falls mit einem Endotoxinschock tödlich enden können.

                  C
                                                                                                  Grundsätzlich ist die LPS-Wirkung aber abhängig von der
                              oliforme Mastitiserreger sind bekannt dafür, dass                   Infektionsresistenz der Kuh oder Färse, der Menge der In-
                              sie schwere toxische Mastitiden verursachen. In                     fektionserreger und dem Stresslevel, dem das Tier ausge-
                              den USA wird deshalb schon sehr lange der so-                       setzt ist. Besonders Hitze- und Geburtsstress können das
                              genannte J 5-Impfstoff (J 5 steht für den im Impf-                  Krankheitsbild verstärken.
                   stoff verwendeten E. coli-Stamm) eingesetzt. Der Impfstoff
                   muss viermal pro Jahr geimpft werden, ist in Übersee kos-                      Klebsiellen besonders toxisch
                   tengünstig und schützt die Hochleistungsherden vor To-
                   talausfällen. In Deutschland hat sich das Impfen gegen co-                       Besonders toxisch sind Klebsiellen, die bei Abgangskü-
                   liforme Keime bisher nicht durchgesetzt. Liegt das nur am                      hen mit Euterproblemen bis zu 50 % nachgewiesen wer-
                   Impfpreis? Der folgende Text soll einen Überblick geben.                       den (E. coli 15 %, Streptokokken 30 %). Auch die Milchleis-

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Rind   R
1 | Bakteriologische Befunde                                          2 | Risikozeitraum Frühlakation

     Verstorbene oder gemerzte Kühe in %                                   Vorkommen der coliformen Mastitiden in %
50                                                                    55
45                                                                    50
40                                                                    45
35                                                                    40

                                                                                        Frühlaktation (bis 100. LT)
                                                                      35

                                                                                                                                                   Spätlaktation (ab 200 LT)
30
                                                                      30
25
                                                                      25

                                                                                                                      Mittlere Laktation
20
                                                                      20
                                     Streptokokken

15                                                                    15
10                                                      Klebsiellen   10

                                                                                                                                                                               Grafiken: Orb
                  E. coli

 5                                                                     5
 0                                                                     0

In rund 50 % der wegen Euterproblemen abgegangenen Kühe               Zu Beginn und zum Ende der Laktation treten vermehrt coli-
konnten Klebsiellen nachgewiesen werden. Quelle: QMPS 2013            forme Mastitiskeime auf.                       Quelle: Krömker

tung ist nach einer Klebsiellen-Infektion gegenüber E. coli-          zu Beginn (55 %) und am Ende der Laktationsdrittel (29 %)
Infektionen nachhaltig gestört. Klebsiellen sind klassische           auf. Mit zunehmender Laktationsnummer nimmt auch der
Umweltkeime. Man findet sie besonders häufig in der Bo-               Nachweis an coliformen Keimen zu. So sind Färsen nur mit
xeneinstreu mit Spänen, Gülleseparat, Kompost oder Bio-               7 % betroffen und Mehrlaktierende bis zu 13 %. Die bakte-
gassubstrat. Neuere Untersuchungen haben sogenannte                   riologische Heilungsrate ist sehr gut. Das liegt vor allem an
Carrier-Tiere identifiziert, die dauerhaft Klebsiellen aus dem        der hohen Selbstheilungsrate der coliformen Mastitiden.
Magen-Darm-Trakt ausscheiden und auf diesem Wege                      Eher niedrig ist die Anzahl der Kühe (15 %), deren Zellzahl
immer wieder Infektionen verursachen.                                 sich nach einer Infektion wieder stabilisiert (Klinische Hei-
    Verursachen coliforme Keime eine Mastitis, dann ist die           lung). Die Rückfallquote ist im Vergleich zu Sc. uberis und
Ausprägung eher schwer: Mastitisgrad 3: 30 %, Mastitisgrad            S. aureus mit 17 % relativ niedrig. In Deutschland gibt es
2: 14 %, Mastitisgrad 1: 7 % . Die meisten Mastitiden treten          einen Impfstoff gegen coliforme Mastitiden nur in Kombi-

      STECKBRIEF: ESCHERICHIA COLI MASTITIS
       Übertragung: Umweltassoziiert ­
       Prophylaxe: Viel Kuhkomfort und anorganische,
       trockene Einstreu
       Diagnose: Verändertes Milchsekret, Euterschwel-
       lung, Milchleistungs­einbruch, 10 % der Fälle klini-
       sche Mastitis mit systemischen Symptomen (Fieber),
       selten Rezidive
       Therapie: Schwere toxische Mastitiden müssen
       umgehend mit Infusionen und Entzündungshem-
       mern behandelt werden. Antibiotische Therapie nur
       bei Verdacht auf S­ eptikämie (nur in 10 % der Fälle).
                                                                                                                                              Foto: Weerda

      Außerdem: Drenchen, Hygienische Deckschicht in
                                                                       Bei schweren toxischen Mastitiden ist die Milch aus
      ­Liegeboxen austauschen (z. B. Holzspäne für Pferde-             dem Euter sehr stark verändert.
       boxeneinstreu), Predipping

                                                                                                                                           vet-consult 2/2021  
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vestment sehr unterschiedlich sein kann, je nachdem wie
                                                                                               ausgeprägt das klinische Bild der schweren Mastitiden aus-
                                                                                               sieht. Die Wahl des Impfschemas sollte daran ausgerichtet
                                                                                               sein, wann die Mastitisprobleme in der Laktation auftreten
                                                                                               und was arbeitstechnisch im Betrieb umgesetzt werden
                                                                                               kann.
                                                                                                   Die zweifache Impfung mit J5 kann das Auftreten
                                                                                               schwerer Mastitissymptome verringern, wenn schwere co-
                                                                                               liforme Mastitiden Ursache für das Herdenproblem sind
                                                                                               (Dokumentation und Diagnostik); eine sorgfältige Analyse
                                                                                               bezüglich Alter- und Laktationsstadium der Tiere gegeben
                                                                                               ist und optimiertes Haltungs- und Hygienemanagement
                                                                                               zugrunde liegt. Der Preis der Kombinationsimpfung ist ver-

                                                                                Foto: Weerda
                                                                                               gleichbar mit dem einer Rindergrippe-Impfung und
 Drei Impfungen in der Laktation können vor schweren Mastitisverläufen schüt-
 zen. Das Impfschema richtet sich nach dem Infektionszeitpunkt.
                                                                                               schwankt je nach Region (Nord-Süd) und Art der Zusam-
                                                                                               menarbeit mit dem Tierarzt (Impfstoff-Abgabe, Tierärztli-
                                                                                               che Impfung). Im Vergleich zu der Einzelkomponente J 5
                                                                                               (nur im Ausland erhältlich) ist der Einkaufspreis für den
                                                                                               Kombi-Impfstoff ca. dreimal höher. Umso wichtiger ist es,
                  nation mit dem Impfantigen S. aureus zugelassen. Startvac                    dass nur die Herden geimpft werden, die nachweislich
                  ist ein inaktivierter Impfstoff (Totimpfstoff) und seit ca. 10               (Bakteriologische Milchprobenuntersuchung) ein Problem
                  Jahren am Markt zugelassen. Der Impfstoff enthält als Anti-                  mit coliformen Mastitiskeimen haben.
                  gen E. coli. Die gebildeten Antikörper sind kreuzreaktiv
                  gegen gram negative Bakterien, also auch gegen Klebsiel-                     Bestandsspezifische Vakzine
                  len. Da sich die Kuh immer in der Umwelt mit Endotoxinen
                  (LPS) auseinandersetzt, werden die Impfantikörper im                            Im Fall, dass die zugelassenen Impfstoffe nicht gegen
                  Laufe der Zeit regelrecht verbraucht. Das ist einer der                      die problemverursachenden Erreger gerichtet sind bzw.
                  Gründe, warum die Kuh für einen guten Impfschutz alle                        nicht wirksam sind, gibt es die Möglichkeit Bestandspezifi-
                  drei Monate geimpft werden muss. Aktuelle Studien zei-                       sche Vakzine herstellen zu lassen. Das dauert in der Regel
                  gen, dass die J5-Impfung das unspezifische Immunsystem                       vier bis sechs Wochen und lohnt sich ab einer Herden-
                  in der Milchdrüse aktiviert und mehr PMN einwandern. Die                     größe von 100 Tieren. Die Impfschemata sind individuell
                  Impfung verhindert nicht die Infektion, wohl aber den                        an das Bestandsproblem anpassbar, d. h ist der Infektions-
                  Schweregrad der Mastitis und damit die Mortalitätsrate. In                   druck hoch, wird in kürzen Abständen (ein bis drei Monate)
                  einer Belastungsstudie konnte man sehen, dass J5 ge-                         geboostert. Mit der Bildung von Antikörpern kann man
                  impfte Tiere weniger Fieber zeigten und weniger klinische                    frühstens zwei Wochen nach der Grundimmunisierung
                  Symptome. Die Infektionsfälle konnten nicht verhindert                       rechnen, d. h. dass die Schutzwirkung frühestens acht Wo-
                  werden. Auch gab es keinen Unterscheid beim Zellzahlver-                     chen nach der Mastitishäufung eintritt. Wie gut der AK-
                  lauf, der Milchleistung und der TS-Aufnahme.                                 Schutz ist, kann man im Voraus nicht sagen, da der Impf-
                                                                                               stoff ja erstmalig im Bestand eingesetzt wird. In Beständen
                  Impfeignung sorgfältig prüfen                                                mit wiederkehrenden schweren Mastitisproblemen im
                                                                                               Sommer kann es sinnvoll sein, Asservate zur Produktion
                     Grundsätzlich unterscheidet man zwei mögliche Impf-                       von Impfstoff aufzuheben, um dann vor Beginn der neuen
                  schemata. Das reproduktionsbezogene Impfschema                               Saison Impfstoff herzustellen und die Grundimmunisie-
                  (gemäß Zulassung): Zweimal in der Trockensteh-Phase                          rung abgeschlossen zu haben.
                  (Tag -45, -10) und Tag 53 p.p. in der Frühlakation. So wird
                  eine Immunität bis zum 130. Laktatationstag erreicht. Und                    Prävention Gram negativer Mastitiden
                  die fortlaufende Bestandsimpfung: Nach Grundimmunisie-
                  rung aller Tiere (trockene und melkende Kühe + Färsen, 2 x                      Die Prävention von Umweltmastitiden liegt in der Sau-
                  im Abstand von vier Wochen) wird die ganze Herde alle                        berkeit der Tiere (Spaltenböden und häufig gereinigten
                  drei Monate nachgeimpft. Vorteil dieses Impfschemas ist                      Boxen mit hygienischer Deckschicht) und guter Stoffwech-
                  die permanente Immunität der gesamten Herde über die                         selgesundheit und Immunabwehr (wenig Ketosen, Milch-
                  ganze Laktation. In einer Untersuchung von Bradley aus UK                    fieber). Das Fressplatz-Tierverhältnis sollte unter 1 liegen.
                  zeigte die zweite Methode eine etwas bessere Herden-                         Abkalbe- und Krankenstallmüssen getrennt werden. Die
                  milchleistung (+ 230 Liter) und ein return on investment                     Vitamin E-Versorgung sollte > 1.000 IU Vit. E und die Selen-
                  von 3 : 1 €. Praxiserfahrungen zeigen, dass der return on in-                versorgung > 3,6, mg Se pro Tier/Tag liegen.  M. Weerda

   vet-consult 2/2021
16  
Rind   R
BVD-Sanierung
verlangt Impfverbot
                          Um BVD-frei zu sein und Tiere uneingeschränkt zu verbringen,
                                      könnten Impfungen gegen BVD künftig verboten
                               werden. Das fordert das neue EU-Tiergesundheitsrecht.

S
           eit dem Start des BVD-Bekämpfungsprogramms im
           Jahr 2011 in Deutschland, zu dem die Ohrstanzpro-
           ben bei Kälbern zählen, hat sich die Fallzahl stark
           verringert. 2019 lag die Prävalenz von Betrieben
mit persistent infizierten (PI)-Tieren laut FLI-Zahlen bei
rund 0,05 %. 2011 waren es noch rund 3,5 % der Betriebe.
    Mit der Einführung des neuen EU-Tiergesundheits-
rechts im April 2021 kommt es zu einer Neuausrichtung
der BVD-Bekämpfungs- und Überwachungsmaßnahmen:
■     Kälber müssen spätestens bis zum 20. Lebenstag über
Ohrstanzen auf BVD beprobt worden sein, anstatt wie bis-
her bis zum 30. Tag. Parallel dazu sollen in freien Zonen
serologische Testverfahren eingeführt werden, z. B. über
Blut oder Tankmilch, um Ohrstanzen zukünftig abzulösen.
■     Für die Gewährung eines BVD-Freiheitsstatus gelten be-
stimmte Vorgaben – je nachdem, ob der Status für Mit-
gliedstaaten bzw. Zonen gilt oder auf Betriebsebene.
                                                                 Foto: Weerda

■     Für die Gewährung des Freiheitsstatus für Mitgliedstaa-
                                                                                 Das neue EU-Tiergesundheitsrecht fordert ein BVD-Impfverbot, um einen BVD-
ten bzw. Zonen gilt: Impfung gegen BVD ist verboten; min-                        freien Status zu erreichen und Tiere somit uneingeschränkt zu verbringen.
destens seit 18 Monaten kein bestätigter Fall von BVD; min-
destens 99,8 % der Betriebe, die mindestens 99,9 % der Rin-
derpopulation repräsentieren, sind frei von BVD.
■     Für die Gewährung des Freiheitsstatus auf Betriebs-
ebene gilt: Während der letzten 18 Monate kein bestätig-                        die Untersuchung der im Betrieb geborenen Kälber spä-
ter Fall von BVD; die im Betrieb gehaltenen Rinder wurden                       testens am 20. Tag nach der Geburt).
unter Berücksichtigung möglicher früherer Impfungen
mindestens einem von der EU vorgeschriebenen Testre-                            Unterschiede innerhalb Deutschlands
gimes unterzogen; von der EU vorgeschriebene Vorgaben
zu in den Betrieb verbrachten Tieren werden eingehalten.                           Je nach Sanierungsfortschritt haben die Bundesländer
■     Für die Aufrechterhaltung des BVD-Freiheitsstatus auf                     Anträge an die Europäische Union zur Gewährung des Sta-
Betriebsebene gilt: Die zur Gewährung des Freiheitsstatus                       tus „frei“ oder zur Genehmigung eines Tilgungsprogramms
festgelegten Anforderungen (siehe oben) müssen weiter-                          gestellt. Noch unklar ist, wie der Handel zwischen freien
hin erfüllt werden; seit der Gewährung des Freiheitsstatus                      Regionen und solchen mit Tilgungsprogrammen in Zu-
wurde in dem Betrieb kein Rind gegen BVD geimpft; ein                           kunft geregelt wird. Daher werden vorerst alle Bundeslän-
von der EU vorgeschriebenes BVD-Testregimes mit Nega-                           der an den flächendeckenden Ohrstanzproben für Kälber
tivbefund muss durchgeführt werden (hierzu zählt auch                           festhalten.                                    -khk, mw-

                                                                                                                               vet-consult 2/2021  
                                                                                                                                                  17
Besser mit Sensor
     und Kreide!
                             Auf dem Western Canadian Dairy Seminar gab es Interessantes
                                            zu erfahren, u. a. dass zusätzlich zu Sensoren zur
                                 Brunst­erkennung Schwanzkreide eingesetzt werden sollte.

                                                                                                                    Forschenden der Universität British Colum-
                                                                                                                    bia (UBC) hat sich deshalb Gedanken darü-
                                                                                                                    ber gemacht, wie sich die stillbrünstigen
                                                                                                                    Kühe noch besser aufspüren lassen. Letzt-
                                                                                                                    lich empfehlen sie, die Kühe im Brunstzeit-
                                                                                                                    raum mit einer Schwanzkreide zu markie-
                                                                                                                    ren (tail chalk). In einer Studie, in der 1.127
                                                                                                                    Brunsten von 376 Holsteinkühen erfasst
                                                                                                                    wurden, sind nur 65,3 % der Brunsten allein
                                                                                                                    mit den Sensoren als richtig erkannt wor-
                                                                                                                    den (Kontrolle per Ul­traschall). Wurde zu-
                                                                                                                    sätzlich der Schwanzansatz farblich ge-
                                                                                                                    kennzeichnet, erhöhte sich die Trefferquote
                                                                                                                    auf 88,6 % (Übersicht 1). Von den Kühen, die
                                                                                                                    durch die Kombination Farbkreide und Sen-
                                                                                                                    sor aufgefallen sind, wurden zudem rund
                                                                                                                    7 % mehr nach der ersten Besamung tra-
                                                                                                                    gend im Vergleich zu nur mit dem Sensor
                                                                                                                    ausgestatteten Tieren (45 vs. 38 %).
                                                                                         Foto: zupackenMasterrind

                                                                                                                        Empfehlung: Auch wenn Sensoren zur
                                                                                                                    Brunsterkennung eingesetzt werden, sollte
                                                                                                                    auf das Auftragen von Schwanzkreide nicht
                                                                                                                    verzichtet werden.
Auch beim Einsatz von Sensoren zur Brunsterkennung sollten die Kühe im Brunstzeitraum
mit einer Schwanzkreide markiert w
                                 ­ erden.
                                                                                                                    Fruchtbarkeit vorhersagen
                                                                                                    Einen Hinweis auf die spätere Fruchtbar-

                I
                                                                                                 keit von Rindern lässt sich bereits während
                    n immer mehr Kuhställen werden Sensoren zur Brunst-           deren Pubertät anhand eines anatomischen Merkmals ab-
                    erkennung eingesetzt. Die Sensoren erfassen in der            lesen: der Anogenital-Distanz. Gemeint ist damit der Ab-
                    Regel das Aktivitätsverhalten der Milchkühe. Hinter einer     stand zwischen dem Anus (After) und dem Genital
                    überdurchschnittlich hohen Aktivität bzw. einer hohen         (Scheide) eines Rinds. Forschende der Universität Sasket-
                  Abweichung zum Durchschnitt, wird eine Brunst vermutet.         chewan fanden heraus, dass eine kurze Distanz (Abstand)
                  Aus der Praxis wird allerdings immer berichtet, dass bis zu     bessere Fruchtbarkeitsergebnisse erwarten lässt. Bei aus-
                  einem Drittel der Kühe, die tatsächlich eine Brunst aufwei-     gewachsenen Kühen wurde dieser Zusammenhang be-
                  sen, nicht als solche ausgewiesen werden. Ein Team von          reits mehrfach festgestellt.

   vet-consult 2/2021
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Rind     R
                          1 | Mehr Brunsten erkannt dank Kreide                                                                          Färsen nicht zu früh besamen
Achse                                                                                                                                        Die Frage, wie lange nach dem Abkalben mit der ersten
 it der                                                                                                                                  Besamung abgewartet werden sollte, beschäftigt viele
                               Tatsächliche Brunsten (%)
erden.                                                                                                                                   Milcherzeuger. Aus biologischer Sicht sollten Kühe das erste
mplett               100
                                                                                                                                         Mal wieder besamt werden, wenn sichergestellt ist, dass die
n sein!                   90
                                                                                                                                         Rückbildungsprozesse im Genitaltrakt (Geschlechtsorgane)
                          80
                                                                                                                                         abgeschlossen sind und die Kuh nur noch geringfügig oder
                          70

                                                                                                Quelle: Marques 2021, Grafiken: Atalan
                                                                                                                                         keine körpereigene Reserven mehr einschmilzt. In der Regel
                          60
                                                                                                                                         ist dies am 40. oder 50. Laktationstag der Fall. Ab diesem
                          50
                                                                                                                                         Zeitpunkt könnte eine Milchkuh theoretisch also wieder be-
                          40                                                                                                             samt werden. Viele Milcherzeuger setzen denn auch die
                          30                                                  Sensor + Kreide                                            Wartezeit auf 50 oder 60 Tage fest, obwohl die Chance eine
                          20                                                                                                             hochleistende Milchkuh zu diesem Zeitprunkt trächtig zu
                                          Sensor

                                                            Kreide

                          10                                                                                                             bekommen, relativ gering ist. Letztlich muss sich jede Ent-
                           0                                                                                                             scheidung, egal ob die Wartezeit kurz oder lang ausfällt, an
                                                                                                                                         ökonomischen Kennwerten messen lassen.
                         Nur 65 % der Brunsten wurden mit Sensoren erkannt. Mit „tail                                                        An der Cornell Universität (USA) wurde untersucht, ob
                         pointing“ e
                                   ­ rhöhte sich die Quote auf 87 %.                                                                     sich eine Verlängerung der freiwilligen Wartezeit (FWZ)
                                                                                                                                         wirtschaftlich rechnet. In einer Studie wurden 2.426 Kühe
                                                                                                                                         entweder am 60. oder aber „erst“ am 88. Tag das erste Mal
                                                                                                                                         nach der Abkalbung besamt. Um Umwelteffekte auszu-
                             Unterschieden wurde in der Studie zwischen einer kur-                                                       schließen wurde zuvor der Zyklus der Tiere synchronisiert.
                         zen (< 110 mm) bzw. einer langen (> 110 mm) Anogenital-                                                         Ergebnis: Das längere Abwarten ließ die Trächtigskeitsraten
                         Distanz (gemessen wurden Werte von 69 bis 142 mm). Rin-                                                         ansteigen. Von den Färsen, die ab dem 88. Tag besamt
                         der mit einer kurzen Distanz wurden zwei Monate früher                                                          wurden, haben direkt 55 % aufgenommen und somit 8,7 %
                         tragend (14,9 vs. 15,1 Monate), auch mussten sie seltener                                                       mehr als bei einer FWZ von 60 Tagen. Der gleiche Effekt
                         besamt werden (1,5 vs. 1,7 Besamungen).                                                                         zeigte sich auch bei den ausgewachsenen Milchkühen, nur
                             Noch größere Unterschiede zeigten sich bei den Träch-                                                       fiel hier der Unterschied geringer aus (40 % vs. 37 %). Letzt-
                         tigkeiten: Während nach 450 Tagen nur noch 23,6 % der                                                           lich hatte die Länge der FWZ keinen Einfluss, denn am Lak-
                         Rinder mit einer kurzen Distanz „leer“ waren, war dies                                                          tationsende waren immer gleich viele Tiere trächtig.
                         bei 40,3 % der Rinder mit einer Distanz über 110 mm der                                                             Empfehlung: Werden alle Aufwendungen für Futter,
                         Fall.                                                                                                           Medikamente, Besamung usw. einbezogen, so lässt sich
                             Empfehlung: Die Forschenden empfehlen, die anato-                                                           festhalten: Färsen sollten erst später (ab 88. Laktationstag)
                         mischen Unterschiede bei jungen Rindern als genetisches                                                         besamt werden, Kühe können hingegen schon ab dem
                         Merkmal zur Selektion auf eine gute Fruchtbarkeit aufzu-                                                        60. Tag belegt werden (der CashFlow erhöht sich so um 68
                         nehmen.                                                                                                         bzw. 86 $ pro Tier).                            G. Veauthier

                                                                                                                                           2 | Anogenital-Distanz gibt Hinweis

                                                                                                                                                  %

                                                                                                                                         lang                             49,6

                                                                                                                                         kurz                                                    58,3

                                                                                                                                             40           45            50           55            60           65            70
                                                                                                                                                                   Trächtigkeit nach erster Besamung
          Foto: Weerda

                          Je kürzer der Damm (Abstand Anus-äußere Scheide) ist,
                          desto besser sind die Trächtigkeitsergebnisse.                                                                 Rinder mit einer kurzen Anogenital-Distanz wurden nach der ersten Belegung
                                                                                                                                         häufiger tragend.                                      Quelle: J. E. Carelli et al., 2021

                                                                                                                                                                                                vet-consult 2/2021  
                                                                                                                                                                                                                   19
R   Rind

                      Strichverletzungen
                      am AMS
                         Strichverletzungen frühzeitig erkennen, eine Behandlungsmethode festlegen
                                 und den Prozess begleiten – wichtige Tipps für Melkroboter-Betriebe.

                      A
                              uch wenn sich die Behandlungs-                                Strichverletzungen möglichst zeitnah ausfin-
                              und Heilungschancen im Vergleich                              dig zu machen. Folgende Meldungen des
                              zum konventionellen Melken kaum                               AMS können darauf hindeuten:
                              unterscheiden, gestaltet sich die Er-                         ■     Unvollständige Melkungen
                      kennung und Versorgung von Strichverletzun-                           ■     Nur drei Viertel gemolken
                      gen am Melkroboter durchaus schwieriger.                              ■     Box ungemolken verlassen
                                                                        Tierarzt André      ■     Bluterkennung durch Farb­skalierung
                      Alarmsignale vom AMS                                  Hüting,         ■     Veränderte Leitfähigkeit
                                                                        Tierarztpraxis          Je nach Hersteller unterscheiden sich die
                                                                            an der
                         Im Laufstall fallen Strichverletzungen in der   Güterstraße
                                                                                            Meldungen.      Da Strichverletzungen aber akut
                      Regel nur bei starken Blutungen auf, meistens                         auftreten, erscheinen auch die Signale uner-
                      werden sie aber erst beim Melken sichtbar.                            wartet und fallen somit auf. Weniger akute
                      Da man die Euter bei automatischen Melk­                              Verletzungen oder Quetschungen machen
                      systemen nicht jeden Tag sieht, müssen Milch-                         sich oft nicht direkt bemerkbar, fallen auf
                      erzeuger auf Alarmsignale des Melkroboters achten, um       Dauer aber durch ein reduziertes Minutengemelk auf.
                                                                                  Zudem verändert sich gewöhnlich das Laufverhalten.

                                                                                                      Separieren und begleitet melken
                                                                                                            Klar ist, dass die betroffene Kuh Zeit und Geld kostet.
                                                                                                      Aber: Je zielgerichteter vorgegangen wird, desto größer
                                                                                                      sind die Heilungschancen. Jede Strichver­letzung benötigt
                                                                                                      ein individuelles Vorgehen, über das mit dem Tierarzt ent-
                                                                                                      schieden wird.
                                                                                                      1.    Bei Alarm direkt das Euter und den Schweregrad der
                                                                                                      Verletzung kontrollieren. Ist der Strichkanal betroffen (er-
                                                                                                      höhtes Mastitis-Risiko)? Kann sich der Milchfluss wieder ge-
                                                                                                      nerieren?
                                                                                                      2.    Der zweite Blick gilt der Kuh (Lakta­tionsstadium, Her-
                                                                                                      denverbleib etc.). Anhand dessen eine Entscheidung über
                                                                                                      das Behandlungsziel und das weitere Vorgehen treffen.
                                                                                                      3.    Demzufolge das betroffene Viertel oder das gesamte
                                                                                                      Euter ruhigstellen, behandeln oder chirurgisch eingreifen
                                                                                                      und durch Entzüngshemmer und Schmerzmittel unter-
                                                                                                      stützen.
                                                                                      Foto: Riswick

                                                                                                      4.    Die Kuh möglichst lange separieren, zweimal täglich
    Tiere mit Strichverletzungen kosten immer Zeit (zwei bis drei Wochen) und Geld,
    verlieren in der Regel an Milchleistung und werden oft zum Dreistrich.
                                                                                                      begleitet melken und die Einstellungen am Melkroboter
                                                                                                      entsprechend anpassen.                                 -khk-

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TULLAVIS
ZEIT FÜR FRISCHEN WIND

Tulathromycin 100 mg/ml Injektionslösung für Rinder,
Schweine und Schafe
Tulathromycin 25 mg/ml Injektionslösung für Schweine

EINMALBEHANDLUNG
TULLAVIS 25 mg/ml Injektionslösung für Schweine; Zusammensetzung: 1 ml enthält Tulathromycin 25 mg; Sonstige Bestandteile: Monothioglycerol 5 mg. Anwendungsgebiete: Zur Therapie und Metaphylaxe von Atemwegser-
krankungen bei Schweinen (SRD), im Zusammenhang mit gegenüber Tulathromycin-empfindlichen Actinobacillus pleuropneumoniae, Pasteurella multocida, Mycoplasma hyopneumoniae, Haemophilus parasuis und Bordetella
bronchiseptica. Vor einer metaphylaktischen Anwendung sollte die Erkrankung innerhalb der Herde nachgewiesen sein. Das Tierarzneimittel sollte nur angewendet werden, wenn erwartet wird, dass die Schweine innerhalb der
nächsten 2-3 Tage die Erkrankung entwickeln. Gegenanzeigen: bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, anderen Makroliden oder einem der sonstigen Bestandteile. Nicht zusammen mit anderen Makroliden oder
Lincosamiden anwenden. Nebenwirkungen: Pathomorphologische Veränderungen an der Injektionsstelle (einschließlich reversibler Veränderungen wie Blutstauung, Ödem, Fibrose und Blutung) sind bis ca. 30 Tage nach der Injektion
nachweisbar. Wartezeit: Schweine (essbare Gewebe): 13 Tage. TULLAVIS 100 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schweine und Schafe; Zusammensetzung: 1 ml enthält Tulathromycin 100 mg; Sonstige Bestandteile: Monothioglyc-
erol 5 mg. Anwendungsgebiete: Rinder: Zur Therapie und Metaphylaxe von Atemwegserkrankungen bei Rindern (BRD) im Zusammenhang mit gegenüber Tulathromycin-empfindlichen Mannheimia haemolytica, Pasteurella multo-
cida, Histophilus somni und Mycoplasma bovis. Vor einer metaphylaktischen Anwendung sollte die Erkrankung innerhalb der Herde nachgewiesen sein. Zur Therapie der infektiösen Keratokonjunktivitis (IBK) bei Rindern im Zusam-
menhang mit gegenüber Tulathromycin-empfindlichen Moraxella bovis. Schweine: Zur Therapie und Metaphylaxe von Atemwegserkrankungen bei Schweinen (SRD), im Zusammenhang mit gegenüber Tulathromycin-empfindlichen
Actinobacillus pleuropneumoniae, Pasteurella multocida, Mycoplasma hyopneumoniae, Haemophilus parasuis und Bordetella bronchiseptica. Vor einer metaphylaktischen Anwendung sollte die Erkrankung innerhalb der Herde
nachgewiesen sein. Das Tierarzneimittel sollte nur angewendet werden, wenn erwartet wird, dass die Schweine innerhalb der nächsten 2-3 Tage die Erkrankung entwickeln. Schafe: Zur Behandlung von frühen Stadien der infektiösen
Pododermatitis (Moderhinke), im Zusammenhang mit virulenten Dichelobacter nodosus, die eine systemische Behandlung erfordern. Gegenanzeigen: bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, anderen Makroliden
oder einem der sonstigen Bestandteile. Nicht zusammen mit anderen Makroliden oder Lincosamiden anwenden. Nebenwirkungen: Rinder: Subkutane Verabreichung verursacht sehr häufig vorübergehende Schmerzreaktionen und
Schwellungen an der Injektionsstelle, die bis zu 30 Tage bestehen können. Rinder und Schweine: Pathomorphologische Veränderungen an der Injektionsstelle (einschließlich reversibler Veränderungen wie Blutstauung, Ödem, Fibrose
und Blutung) sind sehr häufig bis zu etwa 30 Tage nach der Injektion nachweisbar. Schafe: vorübergehende Anzeichen von Unwohlsein (Kopfschütteln, Reiben an der Injektionsstelle, Zurückweichen) nach intramuskulärer Injektion
sehr häufig. Diese Symptome geben sich jedoch innerhalb weniger Minuten. Wartezeiten: Rinder (essbare Gewebe): 22 Tage. Schweine (essbare Gewebe): 13 Tage. Schafe (essbare Gewebe): 16 Tage. Nicht bei Tieren anwenden,
deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist. Bei trächtigen Tieren, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist, nicht innerhalb von 2 Monaten vor dem voraussichtlichen Geburtstermin anwenden. Ver-
schreibungspflichtig. Zulassungsinhaber: LIVISTO Int’l, S.L.; Av. Universitat Autònoma, 29; 08290 Cerdanyola del Vallès (Barcelona); Spanien. Mitvertrieb DE: aniMedica GmbH, Im Südfeld 9, 48308 Senden-Bösensell. Stand: 08/2020.

                                                                                                      aniMedica GmbH · a LIVISTO company · Im Südfeld 9 · 48308 Senden                                            livisto.com
Foto: Mahlkow-Nerge
             Jede Milchkuh braucht einen eigenen Liegeplatz, viel Platz im Stall und auf der Weide. Je seltener sie krank wird, desto länger
             kann sie optimale Leistungen bringen.

Das Geheimnis
langlebiger Kühe
                    Langlebigkeit ist Voraussetzung für gute Lebensleistungen. In einer Studie
                         aus Weihenstephan-Triesdorf wurden die Erfolgsfaktoren untersucht.

            D
                         ie derzeitige Nutzungsdauer unserer Kühe in             gangen. Sie versendeten Fragenbögen an 60 Projektbe-
                         Deutschland beträgt ca. drei Jahre (37,4 Monate)        triebe in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfa-
                         und die durchschnittliche Lebensleistung liegt          len und Niedersachsen. Die Betriebe mussten eine
                         nur bei 26.600 kg Milch im Schnitt. Vor dem Hin-        Lebensleistung von mindestens 35.000 kg Milch im leben-
             tergrund, dass die Aufzuchtkosten erst ab der zweiten Lak-          den Bestand aufweisen. Anschließend besuchten sie die
             tation bezahlt sind und Kühe ihre maximale Milchleistung            Betriebe, stellten Fragen und werteten MLP-Daten aus. Die
             in der 5. bis 7. Laktation erreichen, sind die Ergebnisse nicht     Daten der Projektbetriebe wurden daraufhin mit LKV-Da-
             zufriedenstellend. Neben ökonomischen Gründen ist es                ten aller Betriebe der entsprechenden Region verglichen.
             auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes,                 Das sind die Ergebnisse:
             Kühe länger zu nutzen. Denn wenn, Kühe älter werden,                ■     Mehr Leistung und trotzdem älter: Die Projektbe-
             sinkt die Remontierungsrate und weniger Treibhausgase               triebe hatten höhere Milchleistungen (9.300 vs. 8.060 kg),
             werden produziert.                                                  waren im Schnitt größer (78 vs. 59 Kühe) und älter als die
                 Wie erreichen top Betriebe hohe Lebensleistungen?               Vergleichsherden. So hatten die untersuchten Versuchs-
             Dieser Fragestellung sind Carsten Hummer und Felix Fer-             betriebe doppelt so viele 10-jährige Kühe als die Ver-
             sen von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf nachge-              gleichsbetriebe (21 % vs. 8 %).

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