E-COMMERCE GUIDE - WEBSHOPS GEHÖRT DIE ZUKUNFT - Bank Austria
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GUIDE E-COMMERCE Onlinehandel Was man schon immer über den Start eines Webshops wissen wollte. WEBSHOPS GEHÖRT DIE ZUKUNFT
Editorial Geschätzte Leser, E s tut sich was im Onlinehandel. Das belegen nicht nur die erfreulichen Zahlen, die jedes Jahr in der „E-Commerce-Studie Österreich“ veröffent- licht werden. Es sind vor allem die Initiativen von jungen Start-ups wie Beenco oder Caffé vom See, die mit ihren Webshops voll auf den Onlinehan- del setzen. Beeanco ist ein Wiener Marktplatz für nachhaltige Waren, der schon bald 10.000 Produkte im Sortiment anbieten wird. Und Caffé vom See mit Sitz in Millstatt liefert 100 Prozent Arabica-Bohnen. Damit soll der kräfti- ge Körper des italienischen Espressos mit der Raffinesse des österreichi- schen Mokkas vereint werden. Der nun vorliegende E-Commerce-Guide beleuchtet die Herausforderun- gen, Entscheidungen und Chancen, denen sich jeder neue Webshopbetrei- ber stellen muss. Von der zündenden Idee (Seite 6) sowie rechtlichen Stan- dards (Seite 10), über unterschiedliche Shopsysteme (Seite 14) bis zur Auswahl der richtigen Agentur (Seite 18). Einen Schwerpunkt im tatsächli- chen Betrieb bildet der Einsatz der unterschiedlichen Zahlungsmöglichkei- ten (Seite 22) und die ideale Logistik (Seite 32), damit der Käufer möglichst bald die gewünschte Ware in seinen Händen hält. Ohne funktionierende IT kommt auch der beste Webshop nicht aus (Seite 38). Bereiche wie Online- marketing (Seite 42), Zertifizierung (Seite 46), Marktplatz (Experteninterview auf Seite 50) werden ebenso beleuchtet wie das Thema Finanzierung (Seite 54) und Zukunftstrends (Seite 56). Last but not least stellen Payment-Exper- ten die neuesten elektronischen Zahlungssysteme vor (Seite 58). Möge Sie dieser kleine Ratgeber in Ihren Überlegungen hinsichtlich des Auf- baus eines Webshops bestärken. Dr. Nikolaus Hauninger Geschäftsführung Viveum Zahlungssysteme GmbH Impressum • Medieninhaber und Herausgeber: Viveum Zahlungssysteme GmbH., 1010 Wien, Riemergasse 14/30, Tel.: 01/513 88 00. • Produktion: „Die Presse“ Verlags-Ges.m.b.H. & Co KG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel.: 01/514 14-Serie. • Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger, Rainer Nowak. • Umsetzung: „Die Presse“-Spezialredaktion: Mag. Astrid Müllner, Gerald Pohl • Art Direction: Matthias Eberhart. • Produktion: Thomas Kiener, Christian Stutzig, Alexander Schindler. • Anzeigen: E-Mail: anzeigenleitung@diepresse.com, Tel.: +43/(0)1/514 14-535. • Hersteller: Druck Styria GmbH & Co KG, Styriastraße 20, 8042 Graz.• Coverfoto: Gettyimages. 3
Ihr starker Partner für bargeldloses Zahlen. PAYENGINE ZAHLT SICH AUS. Die Zukunft beginnt jetzt. Concardis steht für die Modernisierung und Digitalisierung im Zahlungsverkehr. 100% transparent - 100% flexibel. Entdecken Sie jetzt, wie auch Ihr Geschäft von Concardis als Payment-Partner profitieren kann. Payengine Extensions zu fast allen Shopsystemen Mit der Concardis Payengine steigen Sie ganz Ob spezialisierter Schuhhändler, Bootscharterer einfach in den Online-Handel ein. So leisten Sie oder weltweiter Ersatzteillieferant: einen wertvollen Beitrag zur Skalierbarkeit Ihres Die Concardis Payengine macht Payment für alle Geschäftsmodells und zur Verbesserung Ihrer Onlineshops ganz einfach. Dank Full Responsive Conversion-Rate. Für bessere Performance sorgen Design passt sich die Concardis Payengine optisch das benutzerfreundliche Check-out, hochmoderne, ganz selbstverständlich an Smartphones, Tablets leicht integrierbare IT-Architektur, Mobile-first oder Desktop-Rechner an. Responsiveness und die Gewährleistung höchster Apropos Optik: Ihre Check-out- und Bezahlseiten Sicherheitsvorschriften. Egal, ob Sie können dank neuer Technologie komplett im wiederkehrende Zahlungen einfordern, viele Unternehmensdesign dargestellt werden. Welches Retouren haben oder international verkaufen, mit Shopsystem Sie haben, spielt für die Concardis Concardis vereinfachen Sie Ihre Buchhaltung und Payengine keine Rolle. Mit wenigen Klicks lässt sich nutzen optimale Lösungen passend zu Ihrer die Lösung in fast jeden Onlineshop integrieren. Branche. Concardis Austria GmbH Triester Straße 10 · 2334 Vösendorf/Wien · Österreich Telefon: +43 1609 1108 · E-Mail: service@concardis.com
Geschäftsidee NISCHE ODER NICHT, DAS IST DIE FRAGE Der boomende Onlinehandel verspricht U nabhängig von Ort und Zeit einkaufen zu können, findet immer mehr Anhän- ger. Immerhin 58 Prozent der Österreicher Webshop-Gründern shoppen demnach online und geben dafür Erfolg. rund 7,5 Milliarden Euro pro Jahr aus, wie Dennoch sollten diese die E-Commerce-Studie Österreich 2019 nicht ohne weiteres der KMU Forschung Austria zeigt. Damit auf den Onlinezug ist die Zahl der Onlineshopper im Jahres- aufspringen, sondern ihre abstand um zwei Prozent gestiegen, die Geschäftsidee und noch Ausgaben kletterten um vier Prozent. Ein einiges mehr auf den Ende dieses Trends ist nicht in Sicht: Das Prüfstand stellen. Marktforschungsunternehmen eMarketer geht davon aus, dass sich der globale E- Commerce-Markt von derzeit rund 2,5 Bil- lionen Dollar Jahresumsatz auf beinahe vier Billionen Dollar bis 2020 entwickeln wird. KONKURRENZ SCHLÄFT NICHT Angesichts dieser Entwicklung ist der Reiz, mit einem eigenen Webshop durchzustar- ten, groß. Während die Zahl der stationä- ren Geschäftslokale seit 2006 von rund 47.800 auf 37.600 zurückgegangen ist, ist jene der Onlineshops von etwa 3200 auf rund 9000 gestiegen. Allerdings: Parallel zum größer werdenden Kuchen wächst auch die Zahl jener, die ein Stück davon haben wollen. Oder anders gesagt: Die Konkurrenz schläft nicht, auch der Wettbe- werb nimmt zu. Und das Pflaster ist bereits jetzt heiß: Wie im Vorjahr eine Studie von LeaseWeb, einem der größten Cloud- und 7
Geschäftsidee Roland Fink ist Gründer und Hosting-Netzwerke weltweit, zeigt, schei- Co-Geschäftsführer von tern letztlich fast 80 Prozent aller neuen Niceshops. Webshops. Oliver Feldmann, Geschäfts- führer der Webshop Factory, geht davon aus, dass heuer 44 von 100 Neugründun- gen scheitern. ES GIBT 1000 DINGE, Potenzielle Gründer sollten angesichts DIE MAN BESSER dieser Zahlen die Flinte dennoch nicht vorzeitig ins Korn werfen. „Es gibt noch MACHEN KANN ALS 1000 Dinge, die man besser machen kann als Amazon und die anderen Player“, sagt AMAZON UND DIE Roland Fink, Gründer und einer der Ge- schäftsführer des steirischen Onlinehänd- ANDEREN PLAYER. lers Niceshops. Mit rund 40 (Nischen-)On- Roland Fink lineshops ist das 2006 gegründete Unternehmen, an dem sich vor kurzem der deutsche Drogeriehändler Müller als stra- tegischer Investor beteiligt hat, eines der größten E-Commerce-Unternehmen des 50-Millionen-Euro-Umsatzmarke knacken Landes. Großes Augenmerk sollten poten- wird. Und noch einen Rat hat er für Web- zielle Gründer daher auf das Produktport- shopgründer parat: Nämlich bei der Sorti- folio legen, auch wenn es mittlerweile mentsgestaltung beziehungsweise Pro- schwer sei, Einzigartiges zu finden. „Aber duktauswahl nicht allein den Verdienst im die sechste Kopie von links online zu schi- Auge zu haben. „Das hat bei uns noch nie cken, ist keine gute Idee“, sagt Fink. Trotz funktioniert. Wir haben eines gelernt: Fehlt der Angebotsdichte könnten auch heute die Leidenschaft, fehlt der Umsatz“, sagt vor allem Shops, die über ein kluges Sorti- Fink. ment verfügen, punkten. Das gelte nicht nur für die Sortimentsbreite, sondern auch MIT 20 PROZENT 80 PROZENT UMSATZ dessen Tiefe. „Die Menschen werden Sich mit seinem Webshop in einer Nische fauler und sind froh, wenn sie nicht mehr zu positionieren, macht allemal Sinn, wie unter 10.000en Produkten wählen müssen“, auch die so genannte Long-Tail-Theorie ist Fink überzeugt. Lieber sei es ihnen, der beiden US-Journalisten und Internet- wenn man ihnen sagen würde, was gut sei. spezialisten Malcolm Gladwell und Chris „Da ist ein bisschen das Influencer-Thema Anderson zeigt. Denn die Regel, dass man Foto: beigestellt drin“, weiß der Niceshops-Chef, der mit mit 20 Prozent der Produkte 80 Prozent des seinen 200 Mitarbeitern rund eine Million Umsatzes machen kann, gilt fast immer. Pakete pro Jahr verschickt und heuer die Das hat ein paar Gründe: Zum einen muss 8
Geschäftsidee ein Einzelprodukt nicht so oft gedreht system: Wenn sich eine Webseite binnen werden. Denn wer das gesuchte Produkt zwei Sekunden nicht aufbaut, ist mindes- findet, kauft es meist auch. Dazu kommt, tens die Hälfte der potenziellen Kunden dass es oft nur wenige oder gar keine Kon- schon wieder auf dem Weg zur nächsten kurrenten und somit keine Preiskämpfe, Seite, zeigen Untersuchungen von Akamai dafür aber erfreuliche Margen gibt. Auf die und Gomez, Spezialisten für die Ausliefe- Suchmaschinenoptimierung wirkt sich die rung und Beschleunigung von Onlinean- Konkurrenz ebenfalls positiv aus, ist es wendungen. Knapp 80 Prozent der Online- doch wesentlich leichter, eine gute Posi- einkäufer räumen eigenen Angaben tion zu erreichen. Wo Licht ist, gibt es zufolge einer Seite, mit der sie Probleme jedoch auch Schatten: So sind die Wachs- hatten, keine zweite Chance ein und tumsmöglichkeiten in Nischen eher be- kehren nie mehr auf diese zurück. 44 Pro- schränkt. Und auch das Risiko ist bei der zent warnen ihre Freunde und Kollegen Konzentration darauf höher. vor dieser Seite. „Verfügbarkeit und Ge- schwindigkeit sind K.-o.-Kriterien für AMAZON UND CO. ALS BENCHMARK jeden Onlineshop“, so die E-Commerce- Für den Webshopgründer heißt das also, Expertin Julia Gortinskava von LeaseWeb. den Markt, die Trends und die Zielgruppe Den richtigen Hosting-Partner zu finden, genau unter die Lupe zu nehmen, um das sei demnach einer der entscheidenden Er- ideale Produktportfolio zu finden. Doch folgsfaktoren für das Online-Business. damit allein ist ihm der Erfolg noch nicht Während Onsite-Hosting, also die Daten- sicher. „Es geht auch darum, alles auf Pro- speicherung vor Ort, für große Händler zessebene richtig zu machen, damit die vernünftig sein kann, ist es für kleinere Kunden das Packerl so bald wie möglich Händler häufig eine erhebliche finanzielle bekommen“, sagt Fink. Sie würden immer Bürde. Statt eigene Server zu kaufen und die Benchmark erwarten und das seien zu betreiben, würde ein Hosting-Anbieter nun einmal Amazon und Co. Das beginne häufig die kostengünstigere Alternative bei der Usability des Shops – von der Re- darstellen. Das gilt zumindest für das Gros gistrierung bis zur Bezahlung – und reiche der Webshops, die eher von kleineren über die Verfügbarkeit der Waren bis zur Firmen betrieben werden. Weitere Erfolgs- Abwicklung der Logistik. faktoren seien demnach eine flexible Infra- Auch LeaseWeb schlägt in diese Kerbe. struktur, um das Funktionieren der Web- Demnach sei über das Sortiment hinaus site auch in umsatzstarken Zeiten zu die richtige Kombination aus Markenfüh- gewährleisten, sowie der Anschluss an ein rung, Preisgestaltung, Verfügbarkeit, Such- globales und professionelles Netzwerk. maschinenoptimierung und Shoperlebnis „Hinter einem erfolgreichen Webshop wichtig für den Erfolg. Zu letzterem gehört steht eben mehr als ein tolles Produkt“, beispielsweise ein funktionierendes Shop- sagt Fink. 9
Rechtsfragen RECHT MUSS RECHT BLEIBEN Ganz egal, ob bei der Unter- nehmensgründung, beim Ver- Z u den Basisaufgaben eines zukünftigen Webshopbetreibers zählen Überlegun- gen hinsichtlich diverser Rechtsfragen. kauf bestimmter Waren oder Das beginnt beim Gewerbeschein, ohne in den Allgemeinen den man in Österreich keinen Onlinehan- Geschäftsbedingungen: Foto: Andrev Popov/Getty Images del betreiben darf. Um einen Gewerbe- Rechtliche Bestimmungen schein zu erlangen, bedarf es unterschied- müssen penibel eingehalten licher Voraussetzungen. In jedem Fall werden. Das gilt vor allem muss der Webshopbetreiber geschäftsfähig beim Rücktrittsrecht und bei sein, was ein Mindestalter von 18 Jahren der Gewährleistung . voraussetzt (in manchen Branchen sogar 21 Jahre). Die Gewerbeanmeldung erfolgt 10
Rechtsfragen men ist deutlich einfacher zu führen, der Firmeninhaber haftet dafür aber mit seinem gesamten Privatvermögen. Die Ge- sellschaft mit beschränkter Haftung (=GmbH) bietet dafür, wie der Name schon sagt, wesentlich mehr Schutz. „Wir merken die Entwicklung eines Webshops an der Tatsache, dass durch uns zertifizierte On- linehändler meist als Einzelunternehmen starten und uns nach einiger Zeit mitteilen, dass sie nun als GmbH firmieren“, erklärt Thorsten Behrens, Geschäftsführer beim Österreichischen E-Commerce-Gütezei- chen. „Es ist ein schnelllebiges Geschäft: Manche schaffen es nicht über die An- fangshürden. Aber auch große Player sind schon vom Markt wieder verschwunden.“ ONLINE MITUNTER STRENGERE REGELN Für den Handel mit bestimmten Waren gibt es unterschiedliche behördliche Ge- nehmigungen, zum Beispiel Lederbeklei- dung, Nahrungsmittel oder Medikamente. Der Verkauf von Waffen ist verboten. Ge- nerell gilt, was im stationären Handel nicht oder nur unter besonderen Voraussetzun- gen angeboten werden darf, darf auch nicht im Onlinehandel verkauft werden, in einigen Fällen sind die Regeln online sogar strenger. In den Allgemeinen Geschäftsbedingun- bei den Bezirkshauptmannschaften oder gen (AGB) müssen das spezielle Rücktritts- in Wien bei den magistratischen Bezirks- recht und die Gewährleistungsbedingun- ämtern. Damit verbunden ist die automati- gen beschrieben werden. Genauso wie sche Anmeldung bei der Sozialversiche- eine Kontaktmöglichkeit und die Anbieter- rung und beim Finanzamt, das eine identifikationsdaten (= Impressum). Steuernummer ausstellt. Eine Registrierkassenpflicht besteht nicht, da ja kein Bargeld fließt. Rechnungen EINZELUNTERNEHMEN ZU BEGINN müssen umsatzsteuerkonform ausgestellt Im Regelfall startet der Webshop als Ein- werden, das bedeutet, dass sie unter ande- zelunternehmen, größere Webshops fir- rem die jeweilige Produktspezifikation, die mieren eventuell auch als GmbH oder AG Steuernummer und den Mehrwertsteuer- (Aktiengesellschaft). Ein Einzelunterneh- satz enthalten müssen. 11
Rechtsfragen 14 TAGE RÜCKTRITTSRECHT dienstleister haben oft in ihren Geschäfts- Auf Waren, die im Internet gekauft werden, bedingungen stehen, dass die Ware direkt besteht ein 14-tägiges Rücktrittsrecht (in bei der Übergabe überprüft und beanstan- Deutschland: Widerrufsrecht). Das bedeu- det werden muss. Dieser Passus geht aber tet, dass der Konsument ohne Angabe von nicht konform mit den Konsumenten- Gründen die Ware wieder retournieren schutzbestimmungen, die eine Beanstan- kann. Ausnahmen betreffen Hygienearti- dung seitens des Endkunden auch noch kel, Veranstaltungstickets und Sonderan- einige Tage später zulassen. Der Händler fertigungen. Wobei zum Beispiel ein durch hat dann mitunter ein Problem, einen einen automatischen Konfigurator zusam- Transportschaden gegenüber dem Trans- mengebauter Computer als fertiges Pro- portdienstleister geltend zu machen. dukt gilt, nicht aber ein Stift mit Gravur. Durch die zweijährige Gewährleistungs- SCHULDNER UND BETRÜGER frist wird im Reklamationsfall der ur- Bei Zahlungsverzug kann der Händler eine sprünglich vertraglich zugesicherte Zu- Mahnung verschicken oder ein Inkassobü- stand wiederhergestellt. Das kann ro beauftragen. Auch der Gang vor Gericht entweder durch Reparatur oder Ersatz der steht ihm offen. Viel schwieriger ist es al- Ware erfolgen, oder der bezahlte Betrag lerdings im Fall eines Betrugs, zum Bei- wird zurücküberwiesen. spiel, wenn die Bestellung durch eine fal- sche Identität erfolgt ist oder die Ware VERSAND UND HAFTUNG abgefangen oder umgeleitet wurde. Erfah- Der Onlinehändler legt fest, wer die Ver- rungsgemäß wird man den Kunden nie sandkosten trägt. Diese können pauschal mehr ausfindig machen können. Daher ist oder pro Produkt verrechnet werden, es ratsam, auf sichere Zahlungsmöglich- wobei häufig ab einer gewissen Summe keiten zu setzen (siehe dazu auch Seite Waren ohne zusätzliche Versandkosten 22 ff.). Bei der Bestellung sollte der Händ- verschickt werden. Bis zur Übergabe der ler die Daten des Empfängers in jedem Fall Ware an den Konsumenten haftet der auf Plausibilität überprüfen. Der Satz: „Die Händler für die Ware, daher ist eine Ver- Ware bleibt bis zur vollständigen Bezah- sandversicherung ratsam. Transport- lung unser Eigentum“ hat im Onlinehandel mit privaten Endkunden keine Bedeutung. Dieser Passus kommt im B2B-Bereich MANCHE SCHAFFEN häufig zum Einsatz, weil es hier viel weni- ES NICHT ÜBER DIE AN- ger rechtliche Vorgaben gibt und deshalb alle Details in einem speziellen Vertrag ge- FANGSHÜRDEN. GROS- regelt werden sollten. SE PLAYER SIND AUCH TIPP VOM PROFI Noch ein spezieller Tipp vom Zertifizie- SCHON VOM MARKT rungsprofi Thorsten Behrens: „Die Eröff- nung eines Webshops sollte man profes- VERSCHWUNDEN sionell planen und auch unabhängige Thorsten Behrens Berater konsultieren. 12
Fußball digital Werbung SERVICE RUND UM DIE UHR Die umfassende Digitalisierungsstrategie umfasst beim SK Rapid auch den Onlineshop. Der beliebteste Fußballverein Österreichs setzt auf E-Com- merce für die Rapid-Familie. D igitalisierung ist auch aus dem moder- nen Fußball nicht mehr wegzudenken – sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft. keiten, beginnend bei der digitalen Fan- Kommunikation bis hin zum Mobile Ticke- ting. Wichtiger Eckpfeiler ist hier unser Denn die Art und Weise, wie Fans Fußball Onlineshop, der Fans rund um die Uhr zur konsumieren, sich über ihren Herzensver- Verfügung steht. Das bedeutet vor allem ein informieren und am Vereinsleben teil- auch Komfort für die große Rapid-Familie, nehmen findet längst nicht mehr nur off- die in ganz Österreich zuhause ist“, erklärt line statt, sondern zunehmend auch im SK Rapid Geschäftsführer Wirtschaft Web. Deshalb liegt es nahe, dass der On- Christoph Peschek. line-Auftritt von Fußballvereinen immer mehr an Bedeutung gewinnt, vor allem der EXTERNE EXPERTEN wichtige Teilbereich E-Commerce. Damit alles reibungslos klappt – sowohl für Fans, die im Onlineshop auf unkomplizierte TRADITION TRIFFT INNOVATION Art und Weise Fanartikel und Tickets Beim SK Rapid, dem beliebtesten Fußball- kaufen können, als auch im Hintergrund – verein Österreichs, setzt man bereits seit sind beim Thema E-Commerce externe Ex- einiger Zeit auf eine umfassende Digitali- perten eingebunden. Einer von ihnen ist sierungsstrategie, die auch den Online- die Viveum Zahlungssysteme GmbH. Diese shop umfasst. Der Hintergrund? „Beim SK sorgt dafür, dass nicht nur sämtliche gän- Rapid trifft Tradition auf Innovation. Es ist gigen Zahlungsmittel verfügbar sind, son- Foto: Beigestellt uns ein Anliegen, unsere Fans stets best- dern stellt auch die Betrugsprävention möglich zu servicieren und hier bietet uns sicher, um ein sicheres Kauferlebnis zu ge- die Digitalisierung eine Vielfalt an Möglich- währleisten. 13
Shopsystem SHOP AS MUCH AS YOU CAN Die Umsetzung eines Onlineshop-Konzeptes ist eine umfangreiche Aufgabe. Wichtig ist dabei ein vertrau- ensvoller Partner für die Programmierung. D er Einsatz eines eigenen Internetshops kann auf mehreren Wegen gelingen. Der herkömmliche Weg ist, sich eine maß- zept, das unter anderem auch auf der Pro- jekt-Wirtschaftlichkeit aufbaut, zugrunde liegt. „Wir betrachten E-Commerce ge- geschneiderte Lösung von einem IT-Part- samtheitlich, das heißt, wir kümmern uns ner aufbauen zu lassen. Üblicherweise be- auch um das Design, optimieren den Shop gleitet der Partner die Implementierung für mobile Anwendungen und zielen nach Foto: Getty Images, beigestellt zumindest für eine gewisse Zeit, ehe das dem Launch auf stetige Verbesserung der Unternehmen die „Hoheit“ über den Kennzahlen ab“, erklärt Lengauer. Er ist mit Shop übernimmt. So ein Partner ist Mario seiner Agentur seit 2008 auf dem Markt. Lengauer, Inhaber der Agentur mStage. Bei der Umsetzung vertraut mStage auf die Bei mStage liegt der Fokus zwar auf der Shoplösung Magento, ein hochentwickel- Technik, dem aber ein detailliertes Kon- tes Shopsystem, das zum Adobe-Konzern 14
Shopsystem gehört. Bis 2012 wurde auch mit anderen Systemen gearbeitet, ehe sich Magento als das am besten geeignete herauskristalli- sierte. Lengauer: „Es erlaubt uns in alle Richtungen zu gehen. Auch wenn man am Anfang klein beginnt und dann größer wird. Dafür ist das System bestens geeig- net.“ Mario Lengauer ist Inhaber der Agentur mStage. SCHNELLWACHSENDES SYSTEM Im Gegensatz zu Langauer vertraut Frierss und sein 20 Mann starkes Team aus Ent- MAGENTO ERLAUBT wicklern und Kreativen auf Shopware, ein schnellwachsendes E-Commerce-Ökosys- UNS IN ALLE RICHTUN- tem. „Design und Programmierung ver- schmelzen in unserer Agentur. Bis wir zur GEN ZU GEHEN.AUCH Umsetzung eines Auftrags kommen, sind zunächst zahlreiche Schritte erforderlich.“ WENN MAN KLEIN Frierss setzt auf eine umfassende Vorberei- tung durch Workshops, bei denen diverse BEGINNT UND DANN Abteilungen wie Einkauf, Verkauf, Marke- GRÖSSER WIRD. ting und die Geschäftsführung auf Kun- denseite involviert sind. Dabei entstehen Mario Lengauer dann erste Zeichnungen, auf denen festge- halten wird, wie sich der Kunde bestmög- welche Länder zu welchen Konditionen lich durch den Shop bewegen soll, sodass geliefert wird, wie der Versand organisiert am Ende ein erfolgreicher Check-out er- ist, welche Zahlungsmöglichkeiten ange- folgt. Frierss ist zu Beginn bei allen Work- boten werden sollen, welche Datenflüsse shops dabei, ganz egal, ob der Auftrag es gibt. Wir übernehmen anschließend die 25.000 oder 300.000 Euro wert ist. Er Entwicklung/Individualisierung für die E- möchte seine jahrzehntelange Expertise in Commerce-Anwendung und bringen jeden Auftrag einfließen lassen. unsere Erfahrung ein“, erklärt der E-Com- merce-Profi. Die Reaktionen auf diese ÜBERFORDERTE KUNDEN Workshops seitens der Kunden sind unter- Mario Lengauer setzt ebenfalls auf Work- schiedlich: Euphorie und Überforderung! shops im sogenannten Starter-Package. Lengauer: „Erst wenn man sich intensiv „Kunden sind zunächst überfordert, E- mit E-Commerce beschäftigt, kommen Commerce ist oftmals noch ein unbe- Themen auf, an die man zunächst gar nicht schriebenes Blatt, oder relevante Entschei- gedacht hätte, wie zum Beipiel Steuern im dungen sind ausstehend. Deshalb werden Ausland.“ Ein Starter-Package beinhaltet zu Projektbeginn oder im Vorprojekt mit- bereits relevante Systemerweiterungen, tels Projekthandbuch die Rahmenbedin- um dem Best-Practice gerecht zu werden, gungen festgehalten, beispielsweise in basiert auf dem marktführenden Shopsys- 15
Shopsystem tem Magento und wird von mStage zu sere Lösung bieten zu können, dann ist es einem Fixpreis ab 25.000 Euro angeboten. doch sinnvoll, einfach mehr Zeit in die Entwicklung der Lösung zu investieren. PERFEKTER SUPPORT VOM SHOPSYSTEM Eine zweite Woche extra zu bezahlen ist Bei XeroGrafiX fließen in die Entwicklung sicher besser als in der Folge auf 50 Pro- eines E-Commerce-Projekts 40 bis zu 500 zent des Umsatzes verzichten zu müssen“, Manntage. Am Shopsystem Shopware ist Frierss überzeugt. schätzt das XGX-Team den perfekten Sup- port, weil sich das Unternehmen aus- IDEE IN FRAGE GESTELLT schließlich auf die Optimierung der eige- Bei mStage dauert die individuelle Ent- nen Software konzentriert. Frierss: „Das wicklung eines Starter-Packages durch- System läuft für kleinere Shops, die an- schnittlich drei bis vier Monate, Lengauer fangs nur rund hundert Bestellungen im meint jedoch, dass dies generell je nach Monat haben, genauso zuverlässig, wie für Projektgröße stark abweichend sein kann jene Onlinehändler, die mehrere tausend und auch ein Jahr plus nicht ausgeschlos- Bestellungen in der Stunde haben.“ Xero- sen ist. Gelegentlich kommt es auch vor, GrafiX strebt danach, den Kunden stets dass Lengauer die E-Commerce-Ge- eine optimale Lösung zu bieten, und geht schäftsidee eines potenziellen Kundens in dafür mitunter auch unkonventionelle Frage stellt: „Wenn zum Beispiel nicht er- Wege. „Wenn wir überzeugt sind, eine bes- klärt werden kann, warum ein Kunde aus- gerechnet im besprochenen Shop einkau- fen soll. Falls kein ausgereiftes Geschäftsmodell vorhanden ist, scheuen wir uns nicht, das anzusprechen. Wir sehen uns als Sparringpartner für den Kunden, nur ein erfolgreiches Projekt ist für beide nachhaltig.“ Für XeroGrafiX-Geschäftsführer Frierss be- deutet E-Commerce nicht nur, dass man Thomas Frierss ist Geschäftsführer einen Webshop besitzt. „Wie bei einem der Agentur XeroGrafiX. stationären Handel muss es ein Konzept geben, das durch einen Innenarchitekten gestaltete Vitrinen, in denen die Kollektion SHOPWARE LÄUFT FÜR ausgestellt ist, ebenso beinhaltet wie den Konsumenten an die Hand zu nehmen KLEINERE SHOPS GE- und ihn bis zur Kassa zu führen.“ XeroGra- fiX arbeitet nach der Idee des Content NAUSO ZUVERLÄSSIG Commerce. Inhalte, die man benötigt, um zu verstehen, dass man das Produkt kaufen WIE FÜR DIE BIG PLAY- möchte, werden am Produkt positioniert. Foto: beigestellt Besonders gerne realisiert das XeroGrafiX- ER DER BRANCHE. Team customisierte Shoplösungen mit in- Thomas Frierss dividuellem Design. 16
Agenturauswahl PASSENDER DECKEL GESUCHT Agenturen für Onlinemarketing gibt es mittlerweile viele. Doch wie die richtige finden? Wir verraten, wie Sie die Erfolgschancen dafür erhöhen. Foto: Ridofranz/Getty Images 18
Agenturauswahl W ir brauchen eine Agentur für unser Onlinemarketing“ – so lautet die klare Ansage des Geschäftsführers. Doch Seiteninhalte. Im zweiten Fall seien die Anforderungen hingegen deutlich größer: „Agenturen, die rein grafisch und optisch damit ist es mit der Klarheit schon vorbei, denken, scheiden in diesem Fall aus. Da stellt sich doch die Frage, welcher der zahl- braucht man eine Onlineagentur mit Con- reichen Player am Markt für diese Aufgabe sulting- und IT-Know-how und dem Ver- am besten geeignet ist. Denn die Bandbrei- ständnis für Geschäftsprozesse“, weiß der te ist enorm: Sie reicht vom Spezialisten Lunik2-Chef. für SEO über jenen für die Onpage-Opti- mierung bis zur Full-Service-Agentur. Soll AUF ZERTIFIZIERUNGEN ACHTEN man sich für die Auswahl daher an Zertifi- Erst, nachdem diese Ausgangsbasis geklärt zierungen orientieren, nach Referenzen sei, sollte man sich konkret auf die Suche Ausschau halten oder doch ganz andere nach der am besten geeigneten Agentur Kriterien für die Auswahl heranziehen? machen. Mundpropaganda ist dabei eines Bevor man sich konkret damit beschäftigt, der Tools, auf das man sich bei der Aus- sollten potenzielle Auftraggeber besser wahl stützen kann. Ein anderes ist der Auf- überhaupt einen Schritt zurückgehen. „Zu- tritt der Agentur nach außen: Ist die Web- allererst sollte man einmal herausfinden, site aktuell, gibt es einen Blog mit was man wirklich braucht“, rät Gerhard Fachbeiträgen, wie sieht es mit der Social- Kürner, Geschäftsführer der Agentur Media-Präsenz der Agentur aus? „Weiters Lunik2. Konkret gehe es um die Frage, ob lohnt es sich, auf Zertifizierungen zu die Onlineaktivitäten des Unternehmens achten, wie es sie beispielsweise vom Bun- ein Geschäftsbestandteil seien oder nicht. desverband Digitale Wirtschaft, Facebook Das mache nämlich einen großen Unter- oder Google gibt“, rät Konstantin Kasapis, schied: „Wenn ich ein Gasthaus habe und Geschäftsführer der Slopelift PM Media. mit ein paar Fotos, Informationen und Damit wird, wie bei anderen Zertifikaten einem Buchungstool auf der Website auch, ein Qualitätsanspruch des damit primär Gäste ansprechen will, brauche ich ausgezeichneten Unternehmens bestätigt. eine andere Agentur als ein Händler, der Wer auf Nummer sicher gehen will, kann mit seinem Webshop auch Transaktionen überprüfen, ob die angeführten Zertifikate abwickeln, also zum Beispiel Gebraucht- regelmäßig erneuert werden müssen, ihre wagen verkaufen will“, erklärt Kürner. Im Auswahlkriterien transparent sind und ersten Fall gehe es hautpsächlich um die Qualitäts- sowie Wissensstandards vorge- kreative Aufbereitung und Gestaltung der geben werden. 19
Agenturauswahl Arbeitsweise der Agentur abgeklopft MAN BRAUCHT EINE werden und ob diese zu jener des poten- ONLINE-AGENTUR MIT ziellen Auftraggebers passt. Geklärt werden sollte weiters, ob es nach dem CONSULTING- UND Pitch einen fixen Ansprechpartner gibt. Und weil Onlinemarketing keine standar- IT-KNOW HOW. disierte Leistung, sondern ein Maßanzug sei, sollte man auch auf ein individuelles Gerhard Kürner Angebot achten. „Ein holistischer Ansatz ist dabei ganz wichtig“, ergänzt Kasapis. Auch das Interesse der Agentur am Unter- nehmen und an der Aufgabe, das sich etwa an den Fragen zeigt, sollte spürbar sein. TRANSPARENZ IST GEFRAGT Ein weiteres wichtiges Kriterium auf der Suche nach der passenden Agentur ist den Gerhard Kürner ist Geschäftsführer der Agentur Lunik2. Experten zufolge Transparenz. Dabei gehe es zum einen darum, dem Kunden die ein- zelnen Schritte der Kampagne verständlich zu erklären und klar mit ihm zu kommuni- zieren. „Das bedeutet auch, den Kunden „Dass eine Agentur ein Zertifikat vorwei- möglicherweise darauf hinzuweisen, dass sen kann, hat noch nie geschadet“, bestä- eine von ihm gewünschte Maßnahme der- tigt Kürner. Ein Blick auf vorhandene Refe- zeit noch eher kontraproduktiv ist“, sagt renzen wiederum gibt Auskunft über Kürner. Etwa dann, wenn die internen Res- etwaige Erfahrungen mit ähnlichen Aufga- sourcen bei transaktionsbasierten Web- bestellungen und erfolgreiche Beispiele. sites noch nicht ausreichend aufgebaut „Die Agentur sollte das Thema und die wurden. „Trudeln auf einmal hundert Be- Branche des Kunden verstehen, um die stellungen im Webshop ein, obwohl man beste Lösung anbieten zu können. Das ge- kein Lager hat, ist das dem Händler nicht lingt einfacher, wenn bereits Kundenpro- zuträglich“, sagt Kürner. Transparenz ist jekte in der jeweiligen Branche durchge- darüber hinaus auch in Hinblick auf Re- führt wurden“, sagt Kürner. Eine Agentur portings, Leistungen und Abrechnungs- nur anhand von Angebot und Preis auszu- grundlagen gefragt. Zum anderen sollten wählen, davon rät er im Übrigen ab. „Das die Unternehmen darauf achten, die ist extrem schwierig und kann ins Auge Hoheit über ihre Daten zu behalten, rät gehen“, sagt Kürner. Kasapis. Eines sollten potenzielle Auftraggeber, die ONLINEMARKETING IST MASSANZUG den passenden Deckel in Gestalt einer On- Foto: beigestellt Hat man eine Vorentscheidung getroffen, lineagentur suchen, bei all den Tipps nicht geht es ans Wesentliche: Den persönlichen vergessen: „Auf alle Fälle muss die Chemie Kontakt. Dabei sollte beispielsweise die stimmen“, sagt Kasapis. 20
22 Zahlungsmethoden Foto: Ipoba/Getty Images
Zahlungsmethoden DIE QUAL DER RICHTIGEN (ZAHLUNGS-)WAHL Der Erfolg eines Webshops hängt unmittelbar auch mit den verschiedenen Zahlungsmethoden zusammen. Hier muss Risiko mit Convenience abgewogen werden, um möglichst wenige Ausfälle zu vermeiden. D ie Digitalisierung der Wirtschaft schrei- tet zügig voran. Amazon und Alibaba zeigen’s vor, weltweites Bestellen via BEQUEME BEZAHLUNG Die Onlinebestellrate wird unter anderem dadurch gesteigert, dass potenzielle Käufer Smartphone, Tablet oder herkömmlichen die für sie bequemste Zahlungsart wählen PC ist heute so selbstverständlich wie der können. Man glaubt es kaum, aber es exis- tägliche Weg zur Bäckerei. Auch in Öster- tieren über 300 unterschiedliche Bezahl- reich verzeichnen Onlineshops ein stetiges möglichkeiten. Die gängigsten sind die Wachstum, manch alteingesessenes Han- Zahlung per Kreditkarten (hier vor allem delsunternehmen schließt gar sein Ge- Mastercard und Visa), Überweisung und schäftslokal, um sich ausschließlich dem Lastschrift. Alle weiteren sinnvollen Zah- Handel im Internet zu widmen. Die Vortei- lungsarten, die der Händler akzeptieren le liegen auf der Hand: Jedem Online- sollte, werden in einem persönlichen Bera- händler öffnet sich ein schier unerschöpfli- tungsgespräch mit dem sogenannten Pay- cher Markt. Keine teuren Mieten für reprä- ment Service Provider (PSP) – eine Art Mit- sentative Gassenlokale, weniger behördli- telsmann zwischen dem che Auflagen, geringere Betriebskosten. Kreditkarten-Acquirer und dem Händler – Wie überall im Geschäftsleben gilt auch erörtert. Der Acquirer rechnet die von den hier, dass sich der Erfolg erst nach einer Händlern eingereichten Transaktionen der wohlüberlegten Vorbereitung einstellen Käufer ab und zahlt den Händlern diese wird. Dann steht Zahlungseingängen Umsätze aus. Die Gebühr, die ein Acquirer nichts mehr im Wege. Apropos Zahlung: für sein Service verrechnet (das sogenann- Wie kommt der ambitionierte Verkäufer te Disagio), ist ein prozentualer Anteil des eigentlich zu seinem Geld? Welche Zah- Umsatzes. Statt mit vielen einzelnen Ver- lungsarten sind üblich? Und welche Risi- tragspartnern, muss ein Onlinehändler, ken gilt es von vornherein auszuschalten? wenn er sich für einen Acquirer mit PSP 23
Zahlungsmethoden (Payment Service Provider)-Funktion ent- überprüfen zunächst, ob die angebotenen scheidet, nur noch mit einem Anbieter ver- Waren nicht unter rund 60 Ausschlusspro- handeln. Als Payment Service Provider dukte, wie zum Beispiel Waffen oder Cana- (auch: PSP, Zahlungsdienstleister, Zah- bis, fallen“, erklärt Prokurist Rudolf Amer, lungsdienst oder Zahlungsanbieter) be- Gebietsverkaufsleiter von Concardis Aust- zeichnet man ein Unternehmen, das Zah- ria. Entscheidend ist auch, in welchen Re- lungsverfahren für Onlineshops und gionen der Händler erwartet, dass seine stationäre Geschäfte bereitstellt und die Waren gekauft werden. Unterschiedliche Abwicklung von Kundenzahlungen vor- Länder haben divergierende Zahlungsvor- nimmt, die mithilfe der entsprechenden lieben. In Österreich gibt es eine Präferenz Zahlungsverfahren getätigt wurden. für Überweisung, SEPA-Lastschrift und Kartenzahlung. In Deutschland sind zum ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN Beispiel Direktüberweisung und PayPal Genug der Theorie. Wie stellt ein Online- beliebt, in der Schweiz die Überweisung shopanbieter nun tatsächlich fest, welche mittels Post Finance. (Hinsichtlich Schweiz Zahlungsarten für ihn von Bedeutung ist zu beachten, dass es sich um einen sind? Der Acquirer hilft ihm dabei. „Wir Export aus der Europäischen Union han- delt!) Am Markt existieren zahlreiche Shoplösungen mit Payment-Schnittstellen, die sich in bestehende Systeme integrieren lassen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Shopbetreiber über Programmier- fähigkeiten verfügt. Concardis bietet einen eigenen Testshop, verantwortlich dafür ist Wolfgang Lukasch, Head of E-Commerce Sales: „Das ist ein kostenloses Service, das zur Aufklärung dient, was zur Einrichtung eines Shops benötigt wird. Je genauer bei der Inbetriebnahme eines Shops gearbei- Rudolf Amer ist Prokurist und tet wird, desto einfacher wird es dann im Gebietsverkaufsleiter von Betrieb sein!“ Concardis Austria. KARTE STATT BARGELD WIR ÜBERPRÜFEN, In Skandinavien sind Kreditkarten die am häufigsten verwendeten Zahlungsmittel, OB DIE WAREN NICHT Bargeld soll in Schweden bereits 2023 ab- geschafft werden. Amer: „Das ist historisch UNTER 60 AUS- bedingt, weil Schweden eine flächenmäßig große Ausdehnung hat, aber dünn besie- SCHLUSSPRODUKTE delt ist, und Bankfilialen wegen Rationali- Foto: Beigestellt sierungsmaßnahmen geschlossen wurden. FALLEN. Geldautomaten ständig zu füllen, kam zu Rudolf Amer teuer, und so wurde jedem Geschäft ein 24
Easy online bezahlen Werbung EPS: SMART & SICHER Mit eps, dem Online-Bezahlverfahren der österreichischen Banken, sind sowohl Webshop-Betreiber und Webservice-Anbieter als auch deren Kunden auf der sicheren Seite. S hoppen per Mausklick ist heutzutage einfach: Gewünschte Artikel in den Wa- renkorb legen und ab zur Kassa. Doch dort Kunden anbieten? Welches System ist sicher, bekannt und akzeptiert? Und wie gut lässt sich dieses System in den eigenen herrscht nach wie vor Verunsicherung. Webshop integrieren? Die passende Ant- Kunden stellen sich häufig die Frage, ob der wort auf alle offenen Fragen von Kunden Webshop vertrauenswürdig ist und die an- und Online-Händlern bietet das Bezahlsys- gebotenen Zahlungsmittel sicher sind. Die tem eps. Praxis zeigt: Je bekannter die Bezahlsyste- me, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, SERIÖS & VERTRAUENSWÜRDIG dass der Kauf tatsächlich abgeschlossen Die eps-Überweisung ist das Online-Be- wird. Schließlich sind immer weniger Kon- zahlsystem der österreichischen Kredit- Foto: RG Studio/Getty Images sumenten bereit, überall bedenkenlos ihre wirtschaft, das von namhaften österreichi- Konto- oder Kartendaten zu hinterlegen. schen Banken gemeinsam mit STUZZA, der Studiengesellschaft für Zusammenarbeit Auch Webshop-Betreiber und Webservice- im Zahlungsverkehr, entwickelt wurde. Kon- Anbieter haben die Qual der Wahl. Welche sumenten können damit sichere Online- der vielen Bezahlsysteme sollen sie ihren Käufe und Behörden-Zahlungen direkt über 26
Easy online bezahlen Werbung die eigene Bank durchführen. Das System Hardware noch Software sondern lediglich wird von den größten Banken des Landes eine technische Schnittstelle zum eps-Ope- unterstützt und hat sich mittlerweile breit- rator, der die weitere Kommunikation mit flächig durchgesetzt. den einzelnen Bankservern übernimmt. Aber auch der organisatorische Aufwand ist Über 3000 Onlineshops bieten ihren überschaubar: Nach dem Durchlaufen eines Kunden bereits die direkte, schnelle, einfa- KYC-Prozesses mit einem eps-Partner (oft- che und sichere Zahlung über eps an. Zu- mals der Hausbank) - KYC steht übrigens sätzlich zu den eps-Händlern aus Öster- für Know your Customer – wird eine eps- reich kann auch bei allen giropay-Händlern Händlervereinbarung abgeschlossen, die aus Deutschland via eps-System bezahlt Auszahlungsmodi und Konditionen regelt. werden. Immer weitere Verbreitung findet Das Service-Entgelt liegt in der Größenord- überdies eps-mobil. Mit dieser eps-Variante nung von Kreditkarten-Disagios. wird das Bezahlen unterwegs mit dem Smartphone noch einfacher. Neben der SO LÄUFT DIE ZAHLUNG AB App-to-App-Kommunikation bietet eps- Der Kunde wählt beim Check-Out des mobile auch die Funktionen Web-to-App Online Shops eps-Überweisung als Bezahl- und POS-to-App an. methode und gibt im nächsten Schritt seine Bank an. Dies erfolgt entweder direkt im VORTEILE FÜR WEBSHOP-BETREIBER Shop oder auf der systemeigenen Bankaus- Webshop-Betreiber und Webservice-Anbie- wahlseite. Der eps-Operator übernimmt die ter profitieren im eps-System vor allem von Zahlungsinitiierung und leitet sie an die ge- der Zahlungsgarantie. Konkret heißt das: wählte Bank weiter, gleichzeitig wird der Sie müssen nicht lange auf ihr Geld warten. Käufer zu seinem Online-Banking „redirec- Vom Bankrechner geprüfte Zahlungsauf- ted“. Nach dem Login wartet dort bereits die träge werden sofort online bestätigt. Die vorausgefüllte Überweisung auf ihn, die er eps-Überweisung folgt den SEPA-Regeln, nur noch freigeben muss. Anschließend wird das Geld ist spätestens am nächsten Werk- er zurück zum Shop geleitet. Der Händler tag am Konto des Händlers. Die eps-Über- hat in der Zwischenzeit die Zahlungsbestäti- weisung ist also eine SEPA-Überweisung gung der Bank erhalten und kann damit mit einer Zahlungsgarantie für den Zah- auch seinen Geschäftsprozess abschließen. lungsempfänger. Die Transaktion kann - wenn sie korrekt und vollständig abge- schlossen wurde - vom Kunden nicht VORTEILE FÜR KÄUFER storniert werden. Für Händler steht eine Refund-Funktionalität zur Verfügung, mit eps ist ein sicheres, bequemes und schnelles der Kundenzahlungen einfach und sicher Bezahlverfahren für Online-Einkäufe. Es läuft direkt über das eigene Online-Banking mit retourniert werden können, etwa bei einer gewohnter Benutzeroberfläche. Modernste Rücksendung oder bei Storno. Verschlüsselung, maximaler Datenschutz, Ein Punkt, auf den Webshop-Betreiber be- keine zusätzlichen Dienstleister. Ohne eine sonders achten, ist der Implementierungs- separate Registrierung, ohne Einsatz einer Zahlungskarte, ohne zusätzliche Apps, ohne aufwand. Der ist bei eps denkbar gering. zusätzliche Kosten. Der Händler braucht weder zusätzliche 27
Zahlungsmethoden PSP MIT EUROPAWEITER LIZENZ Zurück zum PSP. Dieser sollte Gesamtan- bieter sein und möglichst über eine euro- paweite Lizenz verfügen (einen Link zu den Anbietern finden Sie in diesem Guide ab Seite 62). Bietet der PSP eine ganze Pa- Katharina Quehenberger ist lette von Zahlungsmitteln an, stehen als Geschäftsführerin von STUZZA. Entscheidungshilfe für den Onlineshopbe- treiber meist die Relevanz und die Kosten im Vordergrund. Fatal wäre, vom eigenen Einkaufsverhalten auf jenes der Kunden zu 90PROZENT DER schließen. Am Ende des Tages erfolgt die HOTELBUCHUNGEN Abrechnung und dann ist entscheidend, wie diese in das eigene System integriert WERDEN BEREITS wird. Im Idealfall werden die Zahlungsein- gänge in einem Zugang abgebildet. Wenn ÜBER KREDITKARTEN zu viele Zahlungsmöglichkeiten geboten werden, kann es vorkommen, dass der BEZAHLT. Shopbetreiber in mehrere unterschiedli- Katharina Quehenberger che Systeme aktiv einsteigen muss, was unnütze Komplexität auch bei der Integra- tion in die Debitorenbuchhaltung verur- sacht. AMERICAN EXPRESS UND PAYPAL Gratis-Terminal zur Verfügung gestellt, mit Neben länderspezifischen Präferenzen von der Auflage, dass Kreditkartenzahlungen Kunden ist auch die Art der vertriebenen akzeptiert werden müssen.“ Selbst in Kir- Güter für die Wahl des Zahlungsmittels chen erfolgt die Kollekte nun mittels Kar- entscheidend. Hat der Onlineshop Luxus- tentransaktion. „Die DACH-Region güter im Angebot, so empfiehlt sich die (Deutschland, Österreich und die Schweiz, Zahlung mittels American Express Card Anm.) ist noch nicht so weit“, erklärt Ka- anzubieten, da mit jedem Einkauf der tharina Quehenberger, Geschäftsführerin Amex-Kartenbesitzer wertvolle Punkte von STUZZA, Studiengesellschaft für Zu- sammelt, um in der Folge verbilligte Waren sammenarbeit im Zahlungsverkehr. „Wäh- zu erwerben. Nicht jede Zahlungsmöglich- rend über 90 Prozent der Hotelbuchungen keit wird für den eigenen Shop von Vorteil bereits über Kreditkarten bezahlt werden, sein. Schließlich fällt das Disagio zulasten ist im stationären Handel das Verhältnis des erzielten Gewinns an. Die vor allem im Bar- zu Kreditkartenzahlung noch 80 zu Ausland beliebte Zahlungsart PayPal zum 20 Prozent.“ Durch die Einführung der Beispiel verlangt einen relativ hohen mo- NFC-Technologie, bei der die Karte beim natlichen Umsatz, um ein günstiges Dis- Foto: Beigestellt Bezahlvorgang nur mehr zum Terminal agio zu erzielen. Ein Vorteil von PayPal ist, hingehalten werden muss, steigt die Ak- dass getätigte Zahlungen sofort dem Zah- zeptanz auf Kundenseite. lungsempfänger (also dem Onlineshopbe- 28
Zahlungsmethoden treiber) gutgeschrieben werden und die sonst übliche Banklaufzeit einer Überwei- sung entfällt. In jedem Fall ist ein persönli- ches Gespräch mit dem PSP ratsam, um ein maßgeschneidertes Angebot auszu- arbeiten. „Manche Fintech-Start-ups ver- sprechen Software-Entwicklern oft eine René Millonig ist Payment-Experte einfache Integration in Shopsysteme“, er- bei Viveum. klärt René Millonig, Payment-Experte bei Viveum. „Convenience steht hier eindeutig im Vordergrund. Im Nachhinein kann es zu einem bösen Erwachen kommen, denn FINTECH-START-UPS es gibt keine Garantie, dass es funktioniert. Der PSP-Partner sollte zumindest in der VERSPRECHEN OFT DACH-Region erreichbar sein.“ EINE EINFACHE DEBIT-KARTEN IM KOMMEN INTEGRATION IN Die umgangssprachlich gerne als Banko- matkarte bezeichnete Debit-Karte wird in SHOPSYSTEME. Zukunft einfacher für Onlinegeschäfte René Millonig nutzbar sein. Im Unterschied zur Kredit- karte (bei der Kunden einen Kredit erhal- ten, der einmal monatlich beglichen wird), wird bei der Debit-Karte das Konto sofort belastet. Kürzlich wurden fast 1,5 Millio- lern ermöglicht, Euro-Zahlungen von nen Maestro-Bankomatkarten durch Mas- Konten in 34 SEPA-Ländern einzuziehen. tercard-Debit-Karten ersetzt. Mit der Aus- Eine weitere Zahlungsmöglichkeit ist „Kauf gabe der neuen V-Pay-Debit-Card (das auf Rechnung“, bei der ein Zahlungsziel für Bankomatkarten-Pendant von Visa) wird den Käufer vereinbart wird. Der Händler im Moment noch zugewartet. Laut Aus- hat in diesem Fall aber keine Garantie, dass kunft der Nationalbank gibt es in Öster- tatsächlich bezahlt wird. Das Risiko kann reich rund zehn Millionen Debit (Banko- gegen eine entsprechende Gebühr an mat)-Karten und circa 3,3 Millionen Dienstleister mit Inkassofunktion übertra- Kreditkarten. Weiters existieren auch soge- gen werden. Es existieren aber auch Be- nannte Prepaid-Kreditkarten (erkenntlich zahlverfahren mit Zahlungsgarantie wie die daran, dass sie keine Hochprägung haben). eps-Überweisung. Es wurde von STUZZA Solche Kreditkarten weisen ein Guthaben in Kooperation mit den österreichischen auf, das vorab eingezahlt wurde. Sie sind Banken entwickelt, um Onlineeinkäufe häufig in Osteuropa im Einsatz. mittels sicherem Online-Banking abwi- ckeln zu können. Vorteile für den Online- Foto: Wetzlmayr SEPA UND EPS shopbetreiber: großes Käuferpotenzial, Das SEPA-Lastschriftverfahren ist ein euro- Zahlungsbestätigung in Echtzeit, kein zu- paweites Lastschriftsystem, das es Händ- sätzlicher EDV-Aufwand. All diese Verfah- 29
Zahlungsmethoden RETOURENMANAGEMENT Im Onlinehandel ist ein 14-tägiges Rückga- berecht verpflichtend. Das bedeutet für den Webshopinhaber, dass das Manage- ment der Retouren schon von Beginn an Wolfgang Lukasch ist Head of E-Commerce Sales bei eingeplant werden muss. STRUZZA-Ge- Concardis Austria. schäftsführerin Quehenberger: „Das ist nicht nur eine logistische Herausforde- rung, sondern betrifft auch den gesamten DER TESTSHOP DIENT Zahlungsbereich. Der Onlineshopbetrei- ber muss sich die Frage stellen: Ist meine ZUR AUFKLÄRUNG, Liquidität ausreichend, um zum Beispiel WAS ZUR EINRICH- nach dem Weihnachtsgeschäft im Jänner zurückgesandte Ware auch wieder rück- TUNG EINES SHOPS überweisen zu können?“ Concardis-Pro- kurist Amer empfiehlt in jedem Fall die GEHÖRT. Rückzahlung ausschließlich auf das ur- sprünglich gewählte Zahlungsmittel. Wolfgang Lukasch BETRUGSVERMEIDUNG Wo Handel betrieben wird, da finden sich auch schwarze Schafe, die in betrügeri- ren erfordern Transaktionsgebühren die in scher Absicht den Webshop für ihre der Basiskalkulation berücksichtigt werden Zwecke nützen wollen. Um dies zu vermei- müssen. den, sollte der Betreiber auf typische Vor- zeichen achten. In Payment-Systemen von ZAHLUNGSMITTEL DER ZUKUNFT PSP gibt es Warnhinweise, die wie eine In Zukunft wird das Bezahlen mittels Mo- Ampel funktionieren. Das System steht biltelefon ein wichtiges Thema werden. zum Beispiel auf rot, wenn die Bestellung Convenience und Sicherheit sind dabei mittels einer Kreditkarte ohne 3D-Secure- entscheidend. Die virtuelle Geldbörse ist Verfahren erfolgt, die aus einem anderen eine App (zum Beispiel Apple Pay, Ali Pay, Land kommt als die Lieferadresse. Oder etc.), die mit einem Guthaben aufgeladen wenn die Anschrift ein Lager auf einem wird. Das gespeicherte Geld kann zu Hafenpier oder ein Postfach ist. Beliebt einem späteren Zeitpunkt anonym ausge- sind Waren, die hochpreisig sind und geben werden. Das Aufladen geschieht am leicht weiterverkauft werden können, wie häufigsten durch Kreditkartenzahlung. Uhren, Sportartikel oder Parfums. Bei Neu- Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entwe- kunden ist eventuell eine Onlinebonitäts- Foto: Beigestellt der wird vorab ein Guthaben eingezahlt prüfung ratsam, zumindest sollte die Be- (prepaid) oder es wird zur Verrechnung zahlmöglichkeit „Kauf auf Rechnung“ ein Referenzkonto hinterlegt. beim Erstkauf ausgeschlossen werden. 30
Forderungsmanagement Werbung „VON DER 1. MAHNUNG AN“ INTRUM ist Marktführer im Bereich Forderungsmanagement, betreibt in 24 Ländern eigene Gesellschaften und verfügt über ein Netzwerk von 160 weltweiten Partnerbetrieben. Das heißt, dass INTRUM schon bei den Mahnungen hilfreich ist? INTRUM unterstützt seine Kunden von der ersten Mahnung an. Das bindet keine Man- power beim Onlineshop und ist effektiv. Und wenn der Endkunde trotzdem nicht bezahlt? Dann entsteht daraus ein Inkasso-Fall, das allerdings mit rüdem Geldeintreiben nichts zu tun hat. Wir führen jedes Inkasso mit der notwendigen Empathie für den Endkunden durch. Wichtig ist, dass ein persönlicher Kontakt zum Endkunden gesucht wird. In den meisten Fällen kann so eine außerge- Heiko Schmidl ist Sales Manager richtliche Einigung erzielt werden. bei INTRUM Österreich. Wie hilft INTRUM bei einer Klage? Gelegentlich kommt es vor, dass wir nach vergeblichen Inkassoversuchen dem Web- shop-Betreiber eine Klage empfehlen. Eine Im Gespräch erklärt Heiko Schmidl, Sales Manager von INTRUM Österreich, wie sein Unternehmen den Webshop-Betreiber bei Klage vor Gericht ist dann wichtig, wenn die vom Onlinehändler ursprünglich ausge- stellte und nicht bezahlte Rechnung schon seinen Forderungen unterstützt. lange zurückliegt. Fakturen unterliegen nämlich einer Verjährungsfrist von drei Herr Schmidl, warum sollen Onlinehändler Jahren, vor Gericht kann ein Titel dreißig schon von Beginn ihrer Geschäftstätigkeit Jahre betrieben werden. eine Kooperation mit INTRUM anstreben? Wie hoch sind die Kosten für den Online- HEIKO SCHMIDL: Zahlungen per Kreditkarte händler, wenn INTRUM das Forderungs- oder SEPA Lastschriftverfahren sind zwar management übernimmt? sichere Zahlungsmethoden, die meisten Fast immer entstehen für unsere Dienst- Bestellungen in einem Online-Shop werden leistungen beim Onlinehändler keine dann erzielt, wenn der Kauf auf Rechnung Kosten, das Forderungsmanagement wird möglich ist. In der Folge kann es jedoch vor- durch die Inkassogebühren finanziert. Foto: Beigestellt kommen, dass der Empfänger der Ware nicht in der gewährten Frist seinen Zah- Weiterführende Informationen erhalten lungsverpflichtungen nachkommt. Sie unter www.intrum.at. 31
Logistik LAGERUNG UND VERSAND LEICHT GEMACHT Logistik und Fulfillment sind das Um und Auf im E-Com- merce. Ganz egal, ob das D er Webshop ist online, jetzt kann es ans Verkaufen gehen. Weit gefehlt! Denn die Ware muss schließlich auch zu den Lager in der eigenen Garage Kunden kommen, und da liegt die Latte in oder bei einem externen Bezug auf Zuverlässigkeit und Geschwin- Logistikpartner ist: Die be- digkeit im Zeitalter von Amazon und Za- stellte Ware sollte möglichst lando schon ziemlich hoch. Ein ausgeklü- rasch beim Kunden sein. geltes Logistik- und Fulfillment-System Denn Amazon hat hier schon wäre da nicht schlecht. Die Logistik beginnt einiges vorgelegt. schon bei so einfach scheinenden Gege- Foto: ipoba/Getty Images benheiten wie den Transport der Ware vom Hersteller (zum Beispiel aus Asien) ins eigene Lager. Hier empfiehlt es sich, das Verschiffen der Ware in die eigene Hand zu nehmen, oder noch besser, einem europäi- 32
Logistik vor dem Eintreffen der Ware besorgen soll- te. Die Ausstellung kann erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen. Nachdem die Ware am Zielort eingetroffen ist, be- ginnt die Importverzollung. Ein professio- neller Logistikpartner kennt die Ansprech- personen beim Zoll, was durchaus von Vorteil sein kann. EIGENE GARAGE ODER AUSLAGERN? Alles ist bislang gut gegangen. Wohin jetzt mit der Ware? Reicht die eigene Garage, eventuell der Keller, oder sollte doch lieber von Beginn an auf Outsourcing gesetzt werden? Fest steht, dass in so einem Fall Lagergebühren anfallen. Entscheidet man sich anfangs für die Do-it-Yourself-Variante und die ersten Bestellungen kommen her- ein, dann ist die nächste Herausforderung die Wahl der richtigen Verpackung. Han- delt es sich um teure Ware, dann sollte die Verpackung dem Produkt entsprechend hochwertig sein. Logistikprofi Georg Weiß von Logsta empfiehlt sogar, Seidenpapier schen Logistikpartner zu übertragen. Falls oder eine Geschenkbox einzusetzen. „Wir nicht, verdient der Produzent am Transport verwenden auch gebrandete Klebebänder, mit, weil er die Kosten für den Transport oder Sticker mit dem jeweiligen Kundenlo- individuell festlegen kann. Ein weiterer go, streuen Glitzer ins Paket, machen Vorteil bei der Selbstorganisation ist, dass Schleifchen. Im Prinzip ist alles möglich“, der Webshopbetreiber das Ruder sozusa- erläutert Weiß und hat einen Tipp parat: gen selbst in die Hand nimmt und stets die „Eine Testbestellung von einem Mitbewer- Kontrolle über den ganzen Prozess hat. Ist ber kann einige neue Inputs liefern!“ In die Organisation des Transports erledigt, jedem Fall muss die Versandverpackung wird zum Beispiel die asiatische Ware auf das jeweilige Produkt optimal schützen. Es große Reise geschickt. Je nach Dringlichkeit empfiehlt sich ein zweiwelliger, dicker Kar- geschieht dies via Luftfracht, Seefracht oder ton, in dem die Ware ausgepolstert zum Zugtransport. Zum Import in die EU ist Endkunden transportiert wird. Was nimmt eine sog. EORI-Nummer erforderlich, die man aber als Füllmaterial? Vorsicht: Für man sich beim Finanzamt tunlichst schon Bioware darf kein Plastik verwendet wer- 33
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