IMPULSE FÜR DIE LEHRPRAXIS AN DER HOCHSCHULE ZITTAU/GÖRLITZ - Hochschule Zittau/Görlitz
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IMPULSE FÜR DIE LEHRPRAXIS INHALTSVERZEICHNIS Autorenverzeichnis 4 3. RAHMENBEDINGUNGEN FÜR 29 Schnellfinderverzeichnis der hochschuldi- 4 GUTE LEHRPRAXIS AN DER AN DER HOCHSCHULE ZITTAU/GÖRLITZ daktischen Impulse Vorwort 5 HSZG Personalentwicklung 29 Einleitung 6 ualität von Studium und Lehre eruieren – Q 30 interne und externe Evaluation HERAUSGEBER GESTALTUNG DRUCK UND BINDUNG 1. DIE ADRESSATEN DER LEHRE: 8 ohe Lehrqualität würdigen – Lehrpreise als H 32 Hochschule Zittau/Görlitz Astrid Tarasewicz Graphische Werkstätten Zittau Anreizinstrument Theodor-Körner-Allee 16 www.ataradesign.de DIE STUDIERENDEN 02763 Zittau Diese Broschüre ist entstanden mit finan- Hochschuldidaktische Weiterbildung 33 zieller Unterstützung aus dem BMBF-Pro- gramm „Qualitätspakt Lehre“ im Projekt REDAKTION BILDNACHWEIS „Vielfalt als Stärke“ der Hochschule Zittau/ 2. EINE AUSWAHL HOCHSCHUL- 10 Robert Viertel Hochschule Zittau/Görlitz Görlitz. 4. LEHRBEZOGENE PROJEKTE AN 35 DIDAKTISCHER BEGRIFFE UND www.hszg.de/hochschuldidaktik DER HSZG METHODEN Görlitz/Zittau im April 2017 Themenbereich: Lehren und Lernen 10 5. LEHRBEZOGENE DIENSTLEIS- 40 Themenbereich: Digitale Medien in der Lehre 14 TUNGEN UND ANSPRECHPART- Themenbereich: Evaluation der Lehre 19 NER (AUSWAHL) Themenbereich: Prüfen und Bewerten 21 hemenbereich: Beraten und Begleiten im T 23 Lernprozess 6. HOCHSCHULDIDAKTISCHE 41 hemenbereich: Diversität und Inklusion T 25 LITERATUR in der Lehre 2 3
Impulse für die Lehrpraxis an der Hochschule Zittau/Görlitz Impulse für die Lehrpraxis an der Hochschule Zittau/Görlitz AUTORENVERZEICHNIS VORWORT Duscha, Christoph Matthias Heidig, Jörg Sommer, Peggy Diese von Mitarbeiterinnen und Mitarbei- der Studierenden kann besser begegnet Kapitel 3.1 Kapitel 1, 4 Kapitel 2.3, 3.2, 3.3, 4 tern der Hochschule Zittau/Görlitz erstellte werden, indem individualisierter ohne Zeit- Broschüre soll, wie der Titel schon zum Aus- und Ortsbindung auf E-Learning-Angebote Freudenreich, Ronny Kretzschmar, Hans-Joachim Viertel, Robert druck bringt, Impulse für die Lehrpraxis an zugegriffen werden kann. Dies unterstützt Kapitel 2.2, 4 Kapitel 2.2, 4 Einleitung, Kapitel 2, 3.4, 4 unserer Hochschule setzen. Sie nimmt Be- auch Inklusion und Internationalisierung. zug zu den Qualitätsleitlinien der Hochschu- Hänseroth, Sandro Reiche, Karl-Heinz Winkler, Daniel le in den beiden Kernbereichen Studium All dem wurde auch in unserer Studiener- Kapitel 2.5 Kapitel 4 Kapitel 4 und Weiterbildung (Broschüre zum Quali- folgsstrategie Rechnung getragen. Hier sind tätsverständnis der Hochschule Zittau/Gör- zahlreiche Aktivitäten vorgestellt, die die Heidger, Christa Maria Schuster, Enrico litz) sowie zum Strategiepapier zur Steige- unterschiedlichen oben genannten Aspekte Vorwort, Kapitel 4 Kapitel 2.2, 4 rung des Studienerfolgs an der Hochschule an der Hochschule in Form von Projekten Zittau/Görlitz (Studienerfolgsstrategie). befördern sollen. Das SMWK wählte daraus verschiedene Projekte zur Förderung aus Die Qualitätsleitlinien beschreiben unsere dem Hochschulpakt oder aus dem Europä- SCHNELLFINDERVERZEICHNIS DER Vision von einer guten Lehre. Ein bedarfs- ischen Sozialfonds aus. Auf solche, die zur orientiertes und fundiertes Bildungsange- Verbesserung der Lehre beitragen, wird in HOCHSCHULDIDAKTISCHEN IMPULSE bot dient dem zielgerichteten Wissens- und dieser Broschüre Bezug genommen. Kompetenzaufbau in intensiven Lehr-Lern- sich und füllen Sie diese „Geister“ mit Leben, Situationen unter adäquater Leistungsbeur- Zu einer gelebten Qualitätskultur in der indem Sie sich das herauspicken, was Ihnen teilung. Dies findet statt in einem optimalen Lehre gehört die regelmäßige interne und für die Weiterentwicklung Ihrer Lehrveran- LEHREN UND LERNEN DIGITALE MEDIEN IN DER EVALUATION DER LEHRE studierfreundlichen Umfeld mit ausgepräg- externe Evaluation der Lehre genauso dazu staltung sinnvoll erscheint. Nutzen Sie dazu (AB SEITE 10): LEHRE (AB SEITE 14): (AB SEITE 19): ter serviceorientierter Beratung und Betreu- wie die hochschuldidaktische Weiterbil- die in der Broschüre genannten Unterstüt- ung, sowie wertschätzendem und respekt- dung der Lehrenden. Wichtig ist aber auch zungsangebote. Lehrkompetenz Selbstlernmodule zum Thema Fragebogenbasierte Evaluation vollem Umgang untereinander. Dabei wird die Wertschätzung guter Lehre, die bisher Stoff reduzieren & Inhalte struk- E-Learning Situatives Feedback viel Wert auf eine weltoffene Atmosphäre hinter der Wertschätzung hochrangiger Je nach Neigung kann man sogar zu einem turieren Netiquette Teaching Analysis Poll (TAP) gelegt. All dies trägt wesentlich zum Stu- Forschung hinterherhinkt. Dieses soll an un- weltweit bekannten Star eines Massive Lehrportfolio Wikis Veranstaltungsbarometer dierfolg und zur Studienzufriedenheit unse- serer Hochschule unter anderem durch die Open Online Courses werden, sofern dieser Aktivierende Lehrmethoden Virtuelle Seminare/Vorlesungen rer Studierenden bei. Verleihung des hochschuleigenen Lehrprei- in Englisch stattfindet, Fachgrundlagen ver- Problembasiertes Lernen (PBL) Unterstützung der Lehrenden ses verbessert werden. mittelt, die überall gebraucht werden, und Forschendes Lernen durch Tutoren für Neue Medien Hieraus wird schon deutlich, dass gute Leh- natürlich das Publikum begeistert, wie dies Storytelling Peer-Instruction und Clicker DIVERSITÄT UND INKLUSION re nicht bei der Vermittlung fundierter fach- Diese Broschüre kann insbesondere auch Beispiele aus renommierten Universitäten Gamifizierung von Lehre – Spie- Veranstaltungsaufzeichnung, IN DER LEHRE (AB SEITE 25): licher Grundlagen aufhört, sondern dass neu berufenen Professorinnen und Pro- (z.B. Harvard, Stanford) vormachen. lerische Formate der Lehre Videolernangebote sie auch kompetenzorientiert, motivierend, fessoren helfen, sich zu orientieren. Im Kollegiale Hospitationen MOOCs, Videolernangebote Inklusive Hochschule inklusiv, individualisiert und berufsquali- Gegensatz zu an Universitäten Berufenen Ich hoffe, dass ich Ihnen Appetit auf diese Kompetenzorientierung mittels Flipped Classroom Barrierefreie Lehre und Prüfun- fizierend sein sollte. Darüber hinaus ist es haben die „Neuen“ an Hochschulen für an- Broschüre machen konnte und wünsche integrierter Lerntechniken E-Assessment gen heute Standard, dass den Studierenden gewandte Wissenschaften meist nur wenig viel Spaß beim Stöbern und viel Erfolg bei Überblick zu den Online- Barrierefreie digitale Dokumente auch sogenannte Soft Skills, wie z.B. Lern- Lehrerfahrung, da sie keine Habilitation, der stetigen Optimierung Ihrer Lehre. Werkzeugen an der HSZG: OPAL, Studenten mit Fürsorgeaufga- strategien, Zeitmanagement, Teamfähigkeit sondern (bei uns) eine mindestens dreijäh- ONYX, MAGMA, AdobeConnect, ben u.v.m. vermittelt werden, die ihnen durch rige Berufserfahrung außerhalb einer Hoch- Ihre PRÜFEN UND BEWERTEN Mediathek Lehre in kulturell gemischten das Studium aber auch beim Einstieg in das schule nachweisen müssen. Damit müssen Prof. Dr. Christa Maria Heidger (AB SEITE 21): Studierendengruppen Berufsleben helfen. Sie, liebe Neuberufenen, sich neben dem Prorektorin Bildung und Internationales Genderaspekte in der Lehre Ankommen in der Hochschule in Ihrer Lehre Kompetenzorientiertes Prüfen Außerdem hat die Hochschulbildung den erst noch finden und profilieren. Die in der Bewertungskriterien BERATEN UND BEGLEITEN Weg in das digitale Zeitalter längst einge- Broschüre dargestellten Anregungen und Mündliche Prüfungen und Prä- IM LERNPROZESS (AB SEITE schlagen. Dabei darf die Digitalisierung aufgezeigten Angebote sollen Ihnen bei sentationen 23): aber nicht als Selbstzweck verstanden dieser herausfordernden Aufgabe eine Ori- Klausurerstellung werden. Vielmehr stellt sie ein wichtiges entierung bieten. Onlinetests für Zwischendurch Rolle und Haltung als Lehrender strategisches Instrument der Hochschulent- Abschlussarbeiten betreuen Sprechzeiten und Konsultation- wicklung dar. Sie kann wesentlich zum Mar- Aber auch „Alte Hasen“ und Lehrbeauftrag- möglichkeiten keting beitragen, indem Online-Kurse für te können von dieser Broschüre profitieren, Wirksame Beratungen Studieninteressierte angeboten werden, in denn durch die Landschaft der Hochschul- Führung und Motivation denen sie sich mit der Hochschule vertraut didaktik geistern zahlreiche, teils neue Konfliktgespräche und -manage- machen können. Durch Open-Online-Kurse Begriffe: Shift from Teaching to Learning, ment (MOOCs) können Hochschulen, die sich Flipped Classroom, Blended Learning, E-As- Umgang mit Störungen hier profilieren, ihre nationale und interna- sessment, Soft Skills, Massive Open Online tionale Sichtbarkeit erhöhen. Der Diversität Course, Videopodcast u.v.m. Informieren Sie 4 5
Impulse für die Lehrpraxis an der Hochschule Zittau/Görlitz diese bunte Mischung auch durchs Studium trägt, bleibt häufig den Studierenden über- lassen. Aber wäre es nicht prinzipiell besser, sich innerhalb der jeweiligen Lehrveranstal- tung über das Verständnis vom Lehren und Lernen und die methodische Gestaltung der Veranstaltungen mit den Studierenden auszutauschen und diesbezügliche „Festle- gungen“ zu treffen? In den 15 Wochen ei- nes Semesters können dann vielleicht auch Barrieren bei den Studierenden abgebaut werden, die vielfach entstehen, wenn es um die eigene Beteiligung im Lernprozess geht. Ganz im Sinne des kompetenzorientierten Lernens sollen Lernsituationen stattfinden, in denen die Studierenden neues Wissen generieren und die sogenannten Schlüssel- qualifikationen, z. B. Verantwortung, kom- munikatives Geschick und Führungskompe- EINLEITUNG tenz, trainieren. IMPULSE FÜR DIE KOMPETENZO- RIENTIERTE LEHRPRAXIS In dieser Broschüre geben wir Impulse für Im dritten Kapitel stehen die Rahmenbe- dingungen guter Lehre an unserer Hoch- schule im Vordergrund, insbesondere Per- „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz KOMPETENZORIENTIERTE diese kompetenzorientierte Lehre, wohl- sonalentwicklung, Lehrevaluation, interne DIDAKTIK wissend, dass diese Seiten dafür nicht aus- und externe Lehrpreise, hochschuldidakti- zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Die Didaktik, sozusagen die Wissenschaft reichen werden und das sich bereits viele sche Weiterbildungen, Sächsisches Zertifi- vom Lehren und Lernen, fokussiert den Lehrende unserer Hochschule für eine her- katsprogramm, aktuelle Lehrprojekte und Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer.“ Antoine de Saint-Exupéry, 1900-44 für viele Lehrenden routinierten und doch vorragende Lehre engagieren. Uns ist es Ansprechpartner. immer wieder spannenden Prozess der wichtig, möglichst viele Methoden und The- Einflussnahme der Lehrenden auf den men anzuschneiden, Interesse an der Benut- Den Abschluss bildet eine Liste mit hoch- Dieses Zitat wird in der Managementlitera- solute Präsenz und fordern die Lehrperson Neben den Lehrinhalten auch die Lern- Lernprozess und den Lernerfolg der Stu- zung von „Werkzeugen“ („Tools“) zu wecken schuldidaktischer Literatur, die ebenfalls tur gern im Zusammenhang mit der Leit- als ganzen Menschen. prozesse der Studierenden in den Mit- dierenden. Das dabei abzuarbeitende di- und die Experimentierfreude bei der Arbeit nach Themenbereichen gegliedert ist. bildentwicklung verwendet. Übertragen auf telpunkt zu stellen, daktische Grundschema lautet: Lehrziele mit den Studierenden anzuregen. Und nicht die Hochschulen wird Antoines Metapher Die Lehrendenrolle nicht auf das Instru- formulieren, die dazu gehörigen Inhalte zuletzt, möchten wir auch die vielfältigen Bei den hochschuldidaktischen Begriffen zum Leitbild für das Lehren und Lernen. KULTURWANDEL IN DER LEHRE ieren zu fokussieren, sondern vielmehr („WELCHER Stoff wird behandelt“) und die lehrbezogenen Unterstützungsangebote und Methoden geben kleine Piktogramme In diesem Sinne möchten wir mit den fol- Mit der Umsetzung der Europäischen Studi- sind Lernsituationen und -umgebungen Methoden („WIE wird der Stoff bearbeitet“) unserer Hochschule und weiterer Anbieter Auskunft über den Textinhalt: genden Texten die Vision von einer Didaktik enreform in den 2000er Jahren wurde eine zu gestalten und Lehrende sind lernbe- auswählen. vorstellen. unterstützen, die bei den Studierenden1 Be- Struktur- und Organisationsreform in den ratend tätig, Vorgestellt werden Methoden, teiligung, Verantwortungsübernahme und Hochschulen eingeleitet. Auch an unserer Die Befähigung der Studierenden, Vielleicht werden einige Leser jetzt denken, Im ersten Kapitel betrachten wir zunächst also Wege bzw. Pläne, die zu ei- Kompetenzentwicklung bewirkt. Ihr liegt Hochschule wurden die Studiengänge mo- selbstorganisiert und selbstwirksam zu das wird doch schon immer so gemacht, unsere Zielgruppe, die Studierenden, und nem bestimmten Ziel führen. ein Bildungsverständnis zugrunde, in dem dularisiert, der studentische „workload“ neu lernen, was ist daran jetzt neu? ihre Vorerfahrungen und Prägungen. Lehre sich nicht allein an den kognitiven ausgewiesen und die meisten Studiengän- Die Ausrichtung des Lernens an Ergeb- Die vorgestellten Werkzeuge sind Fähigkeiten ausrichtet, sondern die Persön- ge auf Bachelor- und Masterabschlüsse um- nissen und Zielen (kompetenzorientier- Der mit Bologna herbeigeführte Kultur- Im zweiten Kapitel sind hochschuldidakti- ganz spezifischer Art und hilfreich lichkeitsentwicklung im engen Zusammen- gestellt. Diesem formalen Wandel folgt(e) tes Lernen), wandel in der Lehre reformiert das eben sche Begriffe bzw. Methoden ausgewählt bei der Umsetzung der Methoden. hang mit der inhaltlichen Lehre steht. ein Wandel in der Lernkultur, der in der Die Herstellung von Lernmotivation, in- genannte, input-orientierte didaktische und beschrieben. Deren Auswahl und Glie- Fachliteratur als „the shift from teaching to dem die sozialen Aspekte des Lernens Grundschema wie folgt: Zuerst sind die für derung orientiert sich an den hochschul- Die eigene Einstellung bzw. Hal- An der Hochschule Zittau/Görlitz tragen learning“ bezeichnet wird. Diese Redewei- berücksichtigt werden, die Studierenden zu erreichenden Lernzie- didaktischen Themenbereichen des Säch- tung zu etwas steht hier im Vorder- ihre Mitglieder und viele weitere Lehrbeauf- se drückt die Abkehr von der Inputorientie- Neben dem Wissenserwerb auch Lern- le sowie die fachbezogenen und fachun- sischen Hochschuldidaktischen Zentrums grund. tragte dazu bei, dass über 3000 Studieren- rung der Lehre aus, die auf die Darstellung strategien zu vermitteln. abhängigen Kompetenzen zu formulieren (HDS). Mit dieser Gliederung können die de fachbezogene und fachunabhängige und Vermittlung von Lehrinhalten setzt. (Stichwort: Kompetenzorientierung). Erst Themen im hochschuldidaktischen Veran- Dieses Symbol zeigt an, wer u. a. Kompetenzen erwerben und mit einer in Lehre wird nunmehr an den Ergebnissen Unsere Studierenden sind, was das Lernen danach ist zu überlegen, welche Inhalte, staltungsrepertoire unserer Hochschule, im bereits „Best Practice“-Erfahrung Deutschland und in Europa anerkannten des Lernens gemessen, also am Output und betrifft, bereits „mit allen Wassern gewa- Vermittlungsmethoden und Arbeitsformen Weiterbildungskatalog des HDS bzw. bun- hat. Qualifikation abschließen. Unsere Studie- Outcome und folgerichtig an der Herausbil- schen“. Sie haben in ihrer schulischen Lauf- geeignet sind, um die entsprechenden Er- desweit recherchiert und im Rahmen einer renden zum Ziel ihres Studiums zu führen, dung von Kompetenzen bei unseren Studie- bahn viele Lernformate kennengelernt: gebnisse zu erzielen. Der Kompetenzbegriff Weiterbildung, per Fachbuchlektüre oder In diesen Feldern können Sie Ihre ist kein Automatismus. Der Weg dahin will renden. Dieser Kulturwandel vom Lehren Reformpädagogische Werkstattarbeit, Wo- und die Führung zum (selbständigen) Er- mittels Suchmaschine im Internet vertieft eigenen Anmerkungen notieren. gut organisiert sein und begleitet werden. zum Lernen erfordert aus didaktischer chenarbeitspläne, Projektarbeiten, Frontal- werb der Kompetenzen wird zum zentralen werden. Weiterhin stehen Ihnen die Kolle- Tägliche Lehrverpflichtungen erfordern ab- Sicht von Lehrenden: unterricht, Bulimie-Lernen etc. Inwieweit Kriterium in der Lehrtätigkeit! gen der hochschuldidaktischen Weiterbil- dung und der aufgeführten Projekte sowie die hochschuldidaktischen Experten im HDS gern beratend zur Seite. 1 In dieser Broschüre wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit i. d. R. auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. 6 7
1. Die Adressaten der Lehre: Die Studierenden Die partnerschaftliche Erziehung ist mittler- DIE BINDUNG STUDIERENDER AN deutlich, wenn man sich vorstellt, dass die- weile in vielen westlichen Ländern so etwas IHRE JEWEILIGE HOCHSCHULE se Bindungstypen mit unterschiedlichen wie der statistische Normalfall. Niemals in Im Grunde treten heute junge Menschen Erwartungen einhergehen. Je nach dem der Geschichte haben Kinder öfter zu hören aber nicht nur – früher selbstverständliche- kann ein junger Mensch entweder hohe bekommen, dass sie geliebt werden und ren – Autoritäten häufig auf Augenhöhe moralische Erwartungen an sein Studium etwas ganz Besonderes seien. Das Problem gegenüber, sondern sie tun dies auch auf haben oder aber ganz pragmatische, nut- mit dem Begriff der Besonderheit ist jedoch, ähnliche Weise, wenn sie sich die Organi- zenorientierte. Als Dozenten sind Sie in ge- dass das Besondere einer größeren Entität sationen aussuchen, zu denen sie gehören wisser Weise „Moderatoren“ der Beziehung von etwas Normalem oder Durchschnittli- möchten. Die Vielfalt der Optionen macht es zwischen Studierenden und Hochschule, chem bedarf, sonst funktioniert der Begriff möglich – zwar heißt der Beitrittsprozess zu weil Sie „zwischen“ der Hochschule und und genaugenommen die Erziehungspraxis Hochschulen noch Bewerbung, und freilich den Studierenden stehen bzw. vermitteln. nicht. Aber gut – ein Kind auf Augenhöhe zu gibt es Zutrittsbarrieren – aber Hochschulen Das bedeutet praktisch, dass es wichtig ist, erziehen, es zu beteiligen, ihm etwas zu er- machen heutzutage Marketing und bemü- die Erwartungen Studierender zu kennen klären, ihm im Rahmen bestimmter Grenzen hen sich um Studierende. Junge Menschen und einzubeziehen. Es geht dabei nicht Entscheidungen zu überlassen – all das hat bewerben sich an mehreren Hochschulen, darum, allen Erwartungen voll und ganz zu keine gravierenden Folgen außer selbstbe- bekommen mitunter mehrere Zusagen entsprechen, denn Erwartungen können wussteren Kindern. und entscheiden sich erst dann. Diesem auch unpassend oder überzogen sein. Es Umstand kann auch in der Lehre Rechnung geht auch nicht um „maximal mögliches Für die Lehre bedeutet das: Wenn ein getragen werden, und zwar, indem man die Entertainment“. Vielmehr geht es um Sin- 1. D IE ADRESSATEN DER LEHRE: Mensch bereits im Krippen- und Kindergar- tenalter gelernt hat, dass er diskutieren und seine Eltern überzeugen – bisweilen auch: „Bindung“ zwischen Studierenden und ihrer jeweiligen Hochschule besser versteht. nerschließung und Motivation. Indem wir Erwartungen erfragen und eigene Erwar- tungen benennen, werden beide „Bilder“ DIE STUDIERENDEN manipulieren, gar kommandieren – kann, dann sind Aushandlungsprozesse so selbst- verständlich, dass sie nicht hinterfragt wer- Generell gibt es drei verschiedene Varian- ten von Bindungen an Organisationen. Man kann (a) zu einer Mitgliedschaft gezwungen klarer und können abgeglichen werden. Wir sollten uns des Weiteren bemühen, den Sinn der jeweiligen Veranstaltung einerseits den können. Also wird dieser junge Mensch sein (bspw. durch Schulpflicht). Des Weiteren zu erfragen als auch zu verdeutlichen (bei- DIDAKTISCHE HERAUSFORDE- in der Lehre stärker als bisher berücksichti- haltung unter Erwachsenen von Kindern un- unter Umständen mit seinen Dozenten dis- kann man (b) aus wirtschaftlichen Gründen des ist notwendig). RUNGEN gen. Aber wie sollen Wissen und Kompeten- terbrechen zu lassen. Diese autoritären oder kutieren, bis Einsicht eintritt – oder es zur Mitglied einer Organisation werden (bspw. Die Frage nach einer möglichst guten Lehre zen vermittelt und die Vermittlung kontrol- gar gewaltsamen Ausprägungen dieses Er- Eskalation kommt. Alle, die selbst noch aus eines Unternehmens), dann ist die Art der FAZIT kann aus zwei unterschiedlichen Perspekti- liert werden, wenn externe Vorgaben und ziehungsstils sind zu Recht immer wieder der „alten Schule“ stammen und mit jungen Bindung eine „berechnende“. Schließlich Gerade vor dem Hintergrund sinkender ven beantwortet werden. Zum einen könn- Bewertungsmaßstäbe aufgeweicht wür- stark kritisiert worden. Menschen zu tun haben, werden lernen kann man (c) aus normativen Gründen in Studierendenzahlen in manchen Studien- te man feststellen, dass es weniger auf die den? Geriete die Lehre so nicht zunehmend müssen, mit Situationen des Hinterfragens eine Organisation eintreten (bspw. ein Ver- gängen werden die „weichen Aspekte der Lehre als vielmehr auf diejenigen ankommt, zu einem Unterhaltungsprogramm? Mit den Jahren ist die „alte Schule“ der heu- umzugehen. Erziehung auf Augenhöhe hat ein), dann entscheidet man sich dafür, weil Lehre“ immer wichtiger. Schließlich soll sich die lernen möchten. Wenn sich Studierende te in westlichen Ländern am häufigsten vor- ungewohnte Folgen und ist deshalb gewöh- dieser Schritt einen „Wert an sich“ darstellt Motivation entfalten können, und Motiva- tatsächlich für ein Fach interessieren, dann Wie so oft liegt die Antwort in der Mitte: zufindenden Form der Erziehung gewichen, nungsbedürftig. Am Ende waren wir – im und die Beziehung zur Organisation mora- tion wächst am ehesten, wenn ein Sinn im ist auch die Motivation da, sich damit aus- Die Welt verändert sich und mit ihr verän- die man als „Augenhöhe zwischen Eltern Sinne der Mehrheit der Gesellschaft – es ja lischer Natur ist. eigenen Handeln erkannt wird – auch und einanderzusetzen. Didaktik ist dann höchs- dern sich die Menschen. Vieles, was man und Kindern“ bezeichnen könnte. Kinder selbst, die die jetzt jungen Leute großgezo- gerade in der Folge der Veränderungen bei tens „schön zu haben“, eine Art Kür ohne noch vor zwei Jahrzehnten in der Lehre als werden wie kleine Erwachsene behandelt – gen haben. Welche Arten von Mitgliedschaften gibt es der Erziehung und einer entsprechenden direkte Wirkung auf die Motivation, die selbstverständlich voraussetzen konnte, sie werden ernst genommen, es wird mit nun unter denjenigen jungen Menschen, Zunahme eigenständiger Entscheidungen. Studierende entweder haben – oder eben stimmt heute so nicht mehr. Darüber kann ihnen diskutiert, man versucht, Kinder zu die eine Hochschule besuchen? Von einer Indem Lehrende die Wünsche und Belange nicht. Zum anderen könnte man antworten, man schimpfen, oder man kann sich damit überzeugen und dazu anzuleiten, ihre Kon- Zwangsmitgliedschaft ist nicht auszugehen. von Studierenden einbeziehen, für Bezie- dass in der Lehre schon einiges dafür getan auseinandersetzen und sich fragen, was sich flikte selbst zu lösen. Eltern und Erzieher Die Frage ist eher, ob bei der Bewerbung für hungen zwischen den Studierenden sor- werden kann, damit Verständnis und Lernen tatsächlich verändert und was diese Ent- werden zu Partnern, Beratern, Freunden, ein bestimmtes Studienfach wirtschaftliche gen, Ihre Lehre nicht nur kognitiv-didaktisch leichter fallen. Lehrende können den jungen wicklungen für die eigene Lehre bedeuten. Kollegen und so weiter. Viele der gegen- oder „intrinsische“ Interessen (oder eine weiterentwickeln, sondern im ernsthaft ein- Menschen, die bei ihnen studieren, gleich- Im Grunde wirken zwei wesentliche Fak- wärtig vorzufindenden Programme in Kin- Mischung aus beiden) eine Rolle gespielt beziehenden Sinne interaktiver gestalten, sam „didaktisch entgegenkommen“, etwa toren auf Kinder und Jugendliche – unsere dergärten und Grundschulen entsprechen haben. Einfach heruntergebrochen lautet entwickeln sie die Lehre maßgeblich weiter. mit Beispielen und verständnissichernden späteren Studenten – ein: junge Menschen genau dieser Vorstellung von der partner- diese Frage: Lernt jemand, weil sie oder er (1) Im Grunde heißt das, sich von der „allwis- Fragen. sind ebenso geprägt von ihrer jeweiligen schaftlichen Begleitung. Die Erfahrung vie- glaubt zu müssen (bspw. bei entsprechen- senden Autorität“ auf einem Fachgebiet hin Erziehung wie sie andererseits auch in ge- ler: So funktioniert das auch irgendwie bes- den Erwartungen der Eltern), sich (2) einen zu einem „Begleiter“ bei der Erschließung Beide Antworten wären, würde man sie je- wisser Weise Spiegelbilder der Gesellschaft ser, man kann Kinder tatsächlich zu mehr Nutzen davon verspricht (bspw. ein hohes des Fachgebiets zu entwickeln. Dabei gibt weils konsequent verfolgen, der heutigen sind. Autonomie und Selbststeuerung erziehen, Einstiegsgehalt) oder (3) einen Sinn darin es sicher unterschiedliche Spielarten und Hochschulrealität nicht angemessen. Aus selbst die Unterrichtsgestaltung kann auf sieht bzw. sich für die Aufgabe interessiert? Stile – vom distanzierten, der anderen Seite der ersten Perspektive betrachtet bräuchte DIE VERÄNDERUNGEN IN DEN Selbststeuerung umgestellt werden, sodass beinahe alles überlassenden Art und Weise man gar nichts zu ändern. Die Lehrenden ERZIEHUNGSSTILEN ein Lehrer kein „Instrukteur“ mehr ist, son- Die praktische Relevanz dieser unterschied- bis hin zur aktiven Begleitung und direkten behalten ihre Lehr- und Notenautorität ja Salopp gesagt haben wir es mit einer „Be- dern zum „Begleiter“ wird. Kritiker dieses lichen „Bindungstypen“ für die Lehre wird Förderung von Studierenden. auch weiterhin. Was unternimmt aber eine freiung“ der Kinder von elterlicher Autorität Ansatzes meinen, dass die „Augenhöhe“ Hochschule in Zeiten zunehmender Kon- zu tun. In der „alten Schule“ haben sich die den natürlichen Entwicklungsphasen von kurrenz um Studierende und welche Rolle Kinder ihren Eltern selbstverständlich un- Kindern widerspricht – kleine Kinder könn- spielt gute Lehre dabei? Aus der zweiten tergeordnet. Die Belange der Eltern hatten ten noch nicht selbst entscheiden, vielmehr Perspektive betrachtet würde man die Be- Vorrang, Kinder „liefen mit“. Man wäre nicht müssten sie genau dies erst lernen. dürfnisse und Interessen von Studierenden auf die Idee gekommen, sich in einer Unter- 8 9
2. Eine Auswahl hochschuldidaktischer Begriffe und Methoden STOFF REDUZIEREN & IN- AKTIVIERENDE LEHRMETHODEN: HALTE STRUKTURIEREN: Lehrveranstaltungen haben das übergeordnete Ziel, bei den Studierenden das ana- Lernziele setzen, Inhalte auswählen, lytische und kritische Denken anzuregen und sie zum lösungsfokussierten Umgang den Unterrichtsstoff strukturieren mit Aufgabenstellungen zu befähigen. Lernende sind demnach aktiv am Lernge- und komplexe Sachverhalte auf den schehen zu beteiligen, anstatt sie passiv mit Wissen zu versorgen. Geeignete akti- Punkt bringen. Die Stoffreduktion ist vierende Lehrmethoden für Klein- und Großgruppen (auch für Vorlesungen!) gibt keine leichte, aber eine ungemein es viele, z. B. Theseninterview, Ecken-Diskussion, One-Minute-Paper, Buzz-Groups, wichtige Aufgabe. Lehrende sorgen Advocatus Diaboli, Mind-Map. Einige Methoden unterstützen auch spezielle Fachdi- damit für den roten Faden und ge- didaktiken, z. B. die Ingenieurdidaktik. ben Ihren Lehrveranstaltungen eine besondere „Farbe“. Techniken für die Tipp: Sammeln Sie für sich und im Fachgebiet geeignete Methoden. Unterstüt- Stoffreduktion sind u. a. gehirnge- zen Sie die Studierenden bei der Anwendung dieser und reflektieren Sie gemein- rechtes Lernen, Fachlandkarte, fünf sam mit Kollegen die erprobten Methoden bezüglich ihrer Anwendbarkeit. Den Regeln für Stoffreduktion. Austausch über den Methodeneinsatz pflegen Sie am besten in der Fachgruppe und in den hochschuldidaktischen Weiterbildungen. Buchtipps: Hunter, Regina: Mini- 2. E INE AUSWAHL HOCHSCHULDIDAKTISCHER mal lernen und Lehner, Martin: Viel Stoff – wenig Zeit. Wege aus der Vollständigkeitsfalle. (siehe BEGRIFFE UND METHODEN hochschuldidaktische Literatur am Ende der Broschüre) In diesem Kapitel werden ausgewählte hoch- „Digitale Medien in der Lehre“, „Evaluation Bewerten“ sowie „Beraten und Begleiten im schuldidaktische Werkzeuge und Metho- der Lehre“ und „Diversität und Inklusion in Lernprozess“ zu betrachten sind. den vorgestellt. Diese sind sechs Themen- der Lehre“ auch als Querschnittsthemen der bereichen zugeordnet, wobei die Bereiche Bereiche „Lehren und Lernen“, „Prüfen und 2.1 THEMENBEREICH: LEHREN UND LERNEN Studierende bringen aus ihren Erfahrungen mit Schule und/oder Berufsschule häufig LEHRPORTFOLIO: Vorstellungen vom Studieren mit, die land- LEHRKOMPETENZ: läufig mit „falsch“ bezeichnet werden. Sie Mittels Portfolio wird der eigene wissen zwar, dass sie ab dem Studium ein Hervorragendes Fachwissen sagt noch nichts über die Befähigung zu guter Lehre Lernprozess reflektiert und ver- PROBLEMBASIERTES LERNEN (PBL): hohes Maß an Eigeninitiative mitzubringen aus. Der britische Erziehungswissenschaftler John Hattie beschreibt Lehrkompetenz schriftlicht. Im Lehrportfolio doku- haben, verfügen aber nicht über die erfor- in seiner 2009 veröffentlichten Visible Learning Studie wie folgt: „Erfolgreich sind die- mentiert der Lehrende die eigene Diese praxisorientierte und semesterbegleitende Methode trainiert die Selbständig- derlichen Strategien und Methoden, diese jenigen Lehrenden, die für neue Erfahrungen offen sind, aus Fehlern lernen, denen Lernbiografie (Lernerfahrungen und keit und die Eigenaktivität der Studierenden. Vom Lehrenden erhalten die Studieren- Anforderung umzusetzen. Somit sind Leh- Rückmeldungen ihrer Lernenden wichtig sind und die auch daraus lernen, und die erworbene Kompetenzen), insbe- den Fallstudien, die in Teams (4-8 Studierende) bearbeitet werden. Jede Fallstudie rende immer multidimensional gefordert, es unterstützen, wenn jemand sich beim Lernen anstrengt und engagiert, und die sondere die selbstgesteuerten und umschreibt eine herausfordernde, problematische und praxisnahe Situation. Eine indem sie einerseits Inhalte und anderer- für Transparenz sorgen.“ Hattie’s Studie macht den Lernerfolg unmittelbar von den ganz individuellen Lernvorgänge explizite Aufgabenstellung erteilt der Lehrende nicht. Die Studierenden definieren seits auch Werkzeuge bzw. Lernstrate- Lernenden selbst abhängig (50%), jedoch dicht gefolgt von der Lehrkompetenz der jenseits von Prüfungen und anderen die Probleme anhand der Fallstudie selbst und entwickeln die Lösungsansätze. Die gien zu vermitteln haben. Mehr dazu in den Lehrenden (30%). Sein Fazit: Entscheidend für den Bildungserfolg sind die Lehrper- Leistungsmessungen. Mittels eige- Ergebnisse werden präsentiert und evaluiert. Die Bearbeitung gemäß PBL erfolgt in hochschuldidaktischen Impulsen zum The- son und ihre Beziehung zu den Lernenden. nem Portfolio ändert sich der Blick acht Schritten: (1) Verständnisfragen klären, (2) Problem definieren, (3) Hypothesen menschwerpunkt „Lehren und Lernen“: auf Lernprozesse und deren Gestalt- bilden und Ideen sammeln, (4) Arbeitsaufträge entwickeln, (5) Lernziele formulieren, Tipp: Lesen Sie mehr dazu in der Fachliteratur (siehe Literaturempfehlungen) barkeit. (6) Lerninhalte erarbeiten, (7) Lerninhalte präsentieren und diskutieren, (8) Evaluati- bzw. unter: www.zeit.de/2013/02/Paedagogik-John-Hattie-Visible-Learning on der Ergebnisse und des Lernprozesses. Mittels PBL entwickeln die Studierenden Tipp: Erfahrungsträger sind u. a. selbstständig Problemlösestrategien, üben fachorientiertes und pragmatisches Den- Lehrende unserer Hochschule, ken und die Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe. die das Sächsische Hochschuldi- daktische Zertifikatsprogramm Tipp: Diese Methode eignet sich besonders für die Herstellung eines Theorie- absolviert haben. Praxis-Transfers. 10 11
2. Eine Auswahl hochschuldidaktischer Begriffe und Methoden 2. Eine Auswahl hochschuldidaktischer Begriffe und Methoden STORYTELLING: GAMIFIZIERUNG VON KOLLEGIALE HOSPITATIONEN: LEHRE – SPIELERISCHE Lehrende möchten die Studierenden FORMATE DER LEHRE: Lehre lebt vom Feedback. Dieses können sich auch Lehrende geben, indem sie ge- für den Lernstoff mehr als nur inter- genseitig ihre Lehrveranstaltungen besuchen und nach im Vorfeld besprochenen essieren und das Fachwissen mög- Kinder, Jugendliche und Erwachse- Kriterien beobachten. Diese kollegialen Rückmeldungen ermöglichen Lehrenden lichst nachhaltig im Kopf verankern. ne sind spielerischen Lernformaten und ihren Kollegen den wechselseitigen Erfahrungsaustausch, sie fördern den Pers- Mittels Storytelling modellieren sie gegenüber aufgeschlossen. Im Spiel pektivwechsel vom Lehren zum Lernen und entwickeln die Feedbackkultur. Letztlich den visuellen und dramaturgischen finden ungemein viele Lernprozesse ermöglichen sie Inspiration, erweitern das didaktische Repertoire und generieren Leitfaden für Vorlesungen und Semi- statt, indem beispielsweise Rollen Ideen und Lösungen. nare. Bei der Konzipierung versetzen „gespielt“ werden, sich spontane sie sich in die Zielgruppe und holen Teams zur Lösungsfindung bilden, Tipp: Im Rahmen des Sächsischen Zertifikatskurs Hochschuldidaktik finden kolle- diese dort ab, wo sie steht. Storytel- Aushandlungsprozesse stattfinden, giale Hospitationen statt. Gern unterstützen auch die Kollegen der hochschuldi- ling kommt aus dem Content-Mar- etc. Game-based Learning, Serious daktischen Weiterbildung bei der Realisierung von Lehrhospitationen. keting. Den Kunden werden dort Games und Gamifizierung beschrei- gute und spannende Geschichten ben den Einsatz von Planspielen und rund um Produkte und Dienstleis- Spielen in der Lehre. Gut didaktisch tungen „erzählt“, mit dem Ziel, das integriert dienen sie dem Erwerb jeweilige Produkt mit positiven As- fachlicher- und fachunabhängiger soziationen fest einzuprägen. Dabei Kompetenzen, ermöglichen den geht es weniger um die „perfekte“ Theorie-Praxis-Transfer, fördern die FORSCHENDES LERNEN: Sprache, sondern vielmehr um die Vernetzung der Studierenden und: Preisgabe von Informationen, die Sie sind prüfbar! Dieses Lernkonzept strukturiert den methodischen Aufbau des entsprechenden Mo- Vertrauen, Zuneigung, Vertraulich- duls. Dazu bedarf es: (1) Einführung der Studierenden in die Thematik des Moduls keit und Sicherheit assoziieren. Bei Tipp: Erfahrungsträger für Plan- (Oberthema) und Vorstellen der didaktischen Methode, (2) die Studierenden mit Produkten sind das beispielsweise spiele sind der Karriereservice Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen und einen Überblick Geschichten zu den Erzeugungsbe- der HSZG und die Fakultäten W über den Forschungs- und Entwicklungsprozess geben, (3) wissenschaftliche Frage- dingungen, zur Rohstoffauswahl (z. und MK. stellungen/Hypothesen entwickeln, (4) Begleitung des selbständigen Bearbeitungs- B. bei Kaffee) und über die Commu- prozesses der Studierenden (Methodenkompetenz, Forschungsdesign u. a.), (5) Auf- nity der Nutzer. In der Lehre sind das bereitung und Präsentation der Ergebnisse. „vertrauliche“ Plaudereien des Do- zenten über Beispiele aus der Praxis, Forschendes Lernen erfordert von den Studierenden ein hohes Maß an Selbstän- die mit Humor gespickt die Neugier digkeit, Teamfähigkeit und einen lösungsfokussierten Umgang mit unbestimmten und das Interesse der Studierenden Situationen. Der Lehrende verlässt die Rolle des Dozenten. Als Lernbegleiter unter- wecken. Dozenten können mit den stützt und führt er die Studierenden bei der selbstständigen Aneignung fachlicher so verpackten Informationen auch und fachunabhängiger Kompetenzen. Partnerschaftlich wird die von jedem studen- trockene und auf den ersten Blick tischen Team gestellte Forschungsfrage bearbeitet. Forschendes Lernen ist in allen schwierige Themen meistern und Wissenschaftsdisziplinen anwendbar. Die Studierenden eignen sich Schlüsselqualifi- bei den Studierenden eine positive KOMPETENZORIENTIERUNG MITTELS INTEGRIERTER kationen für hochqualifizierte Tätigkeiten im Beruf an. Einstellung zum Produkt – Pardon! – LERNTECHNIKEN: für den Lerngegenstand bewirken. Tipp: Verwenden Sie diese Methode bei Studierenden höherer Semester. Kompetenzorientierte Lehre ist nicht auf Inhalte fokussiert, sondern beabsichtigt die Tipp: Verwenden Sie Storytelling Ausbildung von Fach- und Methodenwissen, sowie von sozialen und persönlichen Link zum Weiterlesen: dbs-lin.ruhr-uni-bochum.de/lehreladen/ in Vorlesungen und Seminaren. Kompetenzen. Lehrende fördern diese Kompetenzvielfalt durch die Einführung und lehrformate-methoden/forschendes-lernen/ Anwendung von Lerntechniken im Unterricht. Damit unterstützen sie die Wissensa- neignung, die Beteiligung der Studierenden und die Nachhaltigkeit des Gelernten durch Wiederholung und Anwendung. Integrierte Lerntechniken sind beispielsweise mind map, speed reading, wissenschaftliches Lesen, Loci-Methode und Karteikarten. Studierende sollten diese Techniken am konkreten Lernstoff anwenden, um mit dem Lernen besser klar zu kommen. 12 13
2. Eine Auswahl hochschuldidaktischer Begriffe und Methoden NETIQUETTE: WIKIS: Die sogenannte Netiquette ist ein Wikis sind Werkzeuge zur gemeinsamen Erstellung und Bearbeitung von Internet- Dokument mit Verhaltensregeln seiten. Im Gegensatz zur klassischen Website werden Wikis von unterschiedlichen für Online-Lernen. Sie wird vom je- Redakteuren gemeinsam bearbeitet. Dieser unkomplizierte und schnelle Wissens- weiligen Kursleiter erstellt und den austausch kann innerhalb von Fachgruppen und Lehrveranstaltungen erfolgen, z. B. Kursteilnehmern zu Beginn bekannt Wiki als Plattform für die studentischen Arbeiten, die im Rahmen des problemba- gegeben. Die Regeln der Netiquet- sierten Lernens entstehen. Die betreffenden Studierenden erhalten einen Zugang te fördern ein gutes und achtendes zum Portal (z. B. in OPAL) und schreiben im geschützten Wiki kollaborativ an den Verhalten gegenüber den anderen Texten. Diese Wikis bestehen je nach Netiquette aus studentischen Texten, von der Kursteilnehmern. Sie ist wichtig in Ideensammlungen bis hin zu umfangreich recherchierten und wissenschaftlich auf- Foren, wo aufgrund der Distanz der bereiteten Fachbeiträgen. Teilnehmer und der Unterschied- lichkeit der Charaktere und Sicht- Tipp: „Wiesner-Wiki“ www.e-teaching.org/praxis/erfahrungsberichte/ weisen die Themen auch entgleiten wiesner-wiki können. Regelungen der Netiquette können sein: Wissenschaftlicher An- spruch an die Forenbeiträge, kein 2.2 THEMENBEREICH: DIGITALE MEDIEN IN DER LEHRE Spam, DU/SIE-Regelungen im Chat, keine rassistischen oder sexistische Anspielungen, kein Upload privater E-Learning und Blended Learning stehen Hochschule, dem Erfahrungsträger für den herem Hinschauen empfiehlt es sich jedoch, Fotos, usw. für den Einsatz digitaler Medien in der Lehre Bereich webbasiertes Lernen. zu Beginn eines Online-Kurses in die Benut- und spiegeln inzwischen einen integralen zung einzuführen und Regelungen bezüg- www.wirtschaftslexikon.gabler. Bestandteil moderner Hochschullehre wi- Übrigens sollte auch die Fähigkeit der Stu- lich der Nutzungsbedingungen zu treffen. de/Definition/netiquette.html der, wobei nicht nur die alleinige Bereitstel- dierenden, mit solchen Online-Kursen lung von Lehrmaterial über Online-Systeme umzugehen, nicht überbewertet werden. Der Einsatz digitaler Medien verändert die gemeint ist, sondern auch eine Unterstüt- Grundsätzlich wird ja unseren Studierenden Lehre und das Lernen sowie den Kontakt zung der Lernenden durch mediale Inhalte quasi von Haus aus eine gewisse Medien- zu den Studierenden. Die Hochschuldidak- und Werkzeuge zur Kollaboration und Kom- kompetenz im Sinne der Bedienung von tik liefert dazu im Themenbereich „Digitale munikation. Virtuelle Lehrräume ermögli- Smartphones & Co. zugesprochen. Bei nä- Medien“ Impulse. chen zeit- und ortsunabhängiges Lernen und öffnen ggf. neuen Zielgruppen den Weg zum Studium. Sie eignen sich beispiels- weise auch für Lebensphasen, die auf den ersten Blick für Lernen ungeeignet erschei- SELBSTLERNMODULE ZUM THEMA E-LEARNING: nen, z. B. mit Kleinkind oder parallel zum Beruf. Lernen findet dann am Schreibtisch Was ist E-Learning? Welche Möglichkeiten des Online-Lernens gibt es? Welche tech- von zu Hause, am Arbeitsplatz oder von un- nischen und didaktischen Voraussetzungen sind erforderlich? Welche rechtlichen terwegs statt. Rahmenbedingungen sind zu beachten? Alle Antworten auf diese Fragen und viele UNTERSTÜTZUNG DER LEHRENDEN DURCH TUTOREN FÜR NEUE weitere interessante Informationen werden in einem Selbstlernmodul auf der Lern- MEDIEN: Gute webbasierte Lehrveranstaltungen und plattform OPAL bereitgestellt. Die Inhalte wurden multimedial aufbereitet (Audio- Testverfahren zu entwickeln, erfordert von und Videosequenzen) und mit kurzen Online-Tests versehen: www.hszg.de/zfe/ Tutoren können nicht nur zur Unterstützung der Studierenden in Bezug auf be- den Lehrenden Neugier an diesen Lehr- hilfe/selbstlernmodule (Die Teilnahme ist auch ohne vorherige Anmeldung möglich). stimmte Lehrveranstaltungen eingesetzt werden (i.S. einer Begleitung der Lernen- formen und ein gewisses technisches und den - sog. „E-Tutoren“), sondern auch zur Unterstützung bei der Organisation von didaktisches Knowhow. Mit diesen Grund- Ein weiteres Beispiel auf diesem Gebiet stellt das Lernsystem „Thermopr@ctice“ dar. E-Learning-Maßnahmen. Durch den bereits an der HSZG im Rahmen des Studiums lagen sind Lehrende bereits bestens für die Es beinhaltet eine internetgestützte Lernumgebung für das Berechnen von Übungs- Fundamentale angebotenen „Tutor für Neue Medien“ erhalten die Lehrenden das Realisierung dieser Veranstaltungen gerüs- aufgaben mit dem Computer-Algebrasystem Mathcad. Dem Lernenden werden die Angebot, dass Studierende als ausgebildete Tutoren den Einsatz von E-Learning in tet. Sie stehen als Lehrender vor der Kame- Übungsaufgaben – hier im Fach Technische Thermodynamik – in individuellen Vari- der Lehre begleiten und die Umsetzung von individuellen Szenarien unterstützen. ra, nutzen die Möglichkeiten der Online- anten und mit individuellen Zahlenwerten über Internet bereitgestellt. Nach der Be- Dazu durchlaufen diese Tutoren einen Prozess, in dem sie mit den aktuellen techno- Visualisierung Ihrer Folien, chatten mit den rechnung jeder Teilaufgabe sendet der Lernende das Ergebnis an Thermopr@ctice. logischen Möglichkeiten vertraut gemacht werden (OPAL, aktuelle Autorensysteme Studierenden, moderieren Hangouts (Mini- Im Fehlerfall werden vom System Zwischenergebnisse angefordert. Auf diese Weise wie ONYX), die rechtlichen Rahmenbedingungen kennenlernen (Urheberrecht und Videokonferenzen) und entwickeln Online- wird überprüft bei welchem Lösungsschritt ein Fehler aufgetreten ist. Datenschutz) und grundlegendes Wissen auf dem Feld der Didaktik und des Lernens Prüfungsformen und -Evaluierungstools. vermittelt bekommen. Tipp: Erfahrungsträger ist das Zfe. Was hier nach großem Aufwand klingt, Tipp: Erfahrungsträger gibt es sowohl beim Zfe als auch in der Fakultät Maschi- spielt sich in der Lehrpraxis nach und nach nenwesen. www.thermopractice.de w ww.hszg.de/zfe/leistungen/fuer-studiererende/tutor-fuer-neue-medien ein. Wer dabei technische Unterstützung und Begleitung benötigt, bekommt diese vom Zentrum für eLearning (Zfe) unserer 14 15
2. Eine Auswahl hochschuldidaktischer Begriffe und Methoden 2. Eine Auswahl hochschuldidaktischer Begriffe und Methoden PEER-INSTRUCTION UND VERANSTALTUNGSAUFZEICHNUNG, VIDEOLERNANGEBOTE: FLIPPED CLASSROOM: CLICKER: Der Einsatz von Veranstaltungsaufzeichnungen in der Lehre hat an deutschen Hoch- Beim Anwenden dieser Methode Mit dieser Methode erzeugen Leh- schulen in den letzten Jahren rasant zugenommen. Ziel ist es nicht Präsenzveranstal- veröffentlichen Dozenten ausge- rende mittels minimalem techni- tungen abzuschaffen, sondern Lehrveranstaltungen durch multimediale Elemente wählte Lehrinhalte bereits vorab im schen Aufwand mehr studentische (verschiedene E-Learning-Formate) zu ergänzen und zusätzliche Blended-Learning- virtuellen Klassenzimmer. Die mit Beteiligung in ihren Vorlesungen. Angebote zu entwickeln (Präsenzphasen und Online-Phasen ergänzen sich gegen- den Studierenden vereinbarte Re- Wie geht das? Nach einem Impulsre- seitig). Dadurch können je nach Grad der Einbindung von E-Learning-Elementen die gel besagt, dass diese Unterlagen ferat beantworten die Studierenden Lehr- und Lernprozesse weiter flexibilisiert werden. Neben der reinen Lehraufzeich- bereits vor der jeweiligen Lehrver- Multiple Choice-Fragen mit soge- nung stehen auch Aufnahmen von Experimenten/Versuchen im Fokus ebenso wie anstaltung im Selbststudium zu be- nannten Clickern (Abstimmungsge- die Erstellung von E-Lectures. Die aufgezeichneten Lehrveranstaltungen werden arbeiten sind. Die Präsenzseminare räten, z. B. Smartphone). Die Ant- über die Lernplattform OPAL bzw. den in OPAL integrierten Streamingdienst MAGMA dienen „ausschließlich“ der Diskus- worten werden von einer Software bereitgestellt. Softwarelösungen (z.B. Camtasia) erlauben eine einfache und schnelle sion und der Vertiefung des zuvor sofort grafisch zusammengefasst Aufnahme und Bereitstellung durch den Lehrenden selbst. Zudem stehen über das selbst angeeigneten Lernstoffes. und im Hörsaal visualisiert. Jetzt bis zum Jahr 2020 laufende Projekt an der HSZG auch Mitarbeiter und studentische Somit erhöht sich der fachliche Aus- folgen einige Minuten „peer instruc- Hilfskräfte zur Verfügung, die Aufzeichnungen technisch und didaktisch begleiten. tausch im Seminar und die Kommu- tion“ d. h. die Studierenden haben nikations- und Diskursfähigkeit wer- ihre jeweiligen Sitznachbarn von der Projekt Lehrveranstaltungsaufzeichnung des Zfe: www.hszg.de/zfe/projekte/ den trainiert. eigenen Antwort zu überzeugen. aktuelle-projekte/veranstaltungsaufzeichnung-blended-learning.html Danach wird erneut abgestimmt Tipp: An der TU Freiberg ver- und das Ergebnis eingeblendet. Er- Tipp: Ein Beispiel für Videoaufzeichnungen im MINT-Bereich unserer Hochschule knüpft die sogenannte „Haiti- fahrungsgemäß fällt aufgrund der (Fakultät Maschinenwesen) stellt „ThermoLIVE“ dar. Es enthält die mitgeschnit- Methode“ studentische Selbst- eingeschobenen Diskussionsphase tenen „Kreidevorlesungen“ der Module Technische Thermodynamik I bis III. Die lernzeiten und die Mitwirkung in dieses zweite Abstimmungsergeb- Studierenden können in OPAL die Vorlesungen mit Hilfe von MAGMA streamen. der Lehre im Fach Mathematik. nis fachlich „besser“ aus. www.thermolive.de Recherchieren Sie diese Metho- de im Internet mit den Stichwor- Tipp: Diese Methode eignet ten haiti methode tu freiberg. sich in Vorlesungen. www. h d - m i n t . d e / l e h r k o n z e p t e / verstehen/peer-instruction MOOCS, VIDEOLERNANGEBOTE: Link zu einem kostenlosen Live- Clicker-System: www.pingo. Aus didaktischer Sicht ist die Produktion von Videolernangeboten (z. B. Erklärvideos VIRTUELLE SEMINARE/ upb.de (Open Source der Univer- in Hand-Lege-Technik) bzw. ganzer MOOCs (Massive Open Online Course) aufwän- VORLESUNGEN: sität Paderborn) dig, denn es ist mehr als nur eine Vorlesung oder Übung mitzuschneiden. In MOOCs beispielsweise werden die Lerninhalte in Form von Videosequenzen, Skripten und Virtuelle Seminare verlagern den E-ASSESSMENT: ergänzenden Lernmaterialien vermittelt. Die Teilnehmenden tauschen sich in mo- Lehrprozess fort vom traditionellen derierten Foren und in sozialen Netzwerken aus. Für die Wissensüberprüfung sorgen Hörsaal bzw. Seminarraum hin in Online-gestützte Formen zur Prüfung der individuellen Leistungen und der Wissens- Multiple-Choice-Tests. Einige deutsche Hochschulen empfehlen ihren Studierenden eine virtuelle Umgebung. Anstatt in abfrage dienen in erster Linie dazu, einen Entwicklungsfortschritt zu dokumentie- die Teilnahme an MOOCs der Hochschule bzw. MOOCs externer Anbieter, z. B. an Präsenz kommunizieren Lehrende ren und den Lernerfolg zu evaluieren. Zum Einsatz kommen u.a. E-Assessments als Fernuniversitäten. MOOC-Module können Präsenzmodule ersetzen. Sie enden mit und Lernende synchron über digita- Mittel zur Prüfungsvorbereitung (Übungen/Selbsttests) oder als Prüfung selbst. Das einer Prüfungsleistung und ECTS-Punkte werden erworben. Insofern eignen sich le Medien miteinander. In der HSZG Online-Werkzeug ONYX (in OPAL integriert) erlaubt es Testfragen unterschiedlichs- MOOCs in einigen Studiengängen bereits in der Phase der Studienorientierung kommt die professionelle Konfe- ter Aufgabenformate (u.a. Multiple-Choice, Single-Choice, Hotspot, Lückentext) zu (Schüler-Studium), indem dort ortsunabhängig Kompetenzen erworben und Leis- renzlösung AdobeConnect zum Ein- erstellen, in Online-Tests zu generieren und über die Lernplattform OPAL bereitzu- tungen nachweislich erbracht werden, die in einem späteren Studium anrechenbar satz, in der alle Funktionen zur Ver- stellen. Mit dem benutzergenerierten Assessment wird das bewährte Konzept des sind. Besonders interessant werden englischsprachige MOOCs, die quasi ein welt- fügung stehen, die für eine virtuelle „sokratischen Fragengenerierens“ auf innovative moderne Kommunikationsformen weites Publikum ansprechen. Lehre erforderlich sind: Präsentati- übertragen, indem mithilfe des Testsystems ONYX Lernende in die Lage versetzt onsmöglichkeiten (z.B. PowerPoint), werden, selbst Multiple-/Single-Choice Fragen zum Lerngegenstand zu verfassen. Im Links zum Weiterlesen: Desktopsharing, Bereitstellung von Anschluss werden die verschiedenen Testfragen zusammengefasst und als Online- MOOCs: www.e-teaching.org/lehrszenarien/mooc Dokumenten via Dateidownload, Test den Mitlernenden zur Verfügung gestellt und von ihnen beantwortet. Legetechnik: www.e-teaching.org/technik/aufbereitung/animation/ digitales Whiteboard für das ge- legetechnik meinsame Erarbeiten von Inhalten, In der Fakultät Maschinenwesen wird das E-Assessment-Instrumentarium „thermoE“ Umfragefunktionen und Chat-Funk- in den Modulen der Technischen Thermodynamik für semesterbegleitende Leis- tionalität (Gruppen- und Einzelchat). tungskontrollen eingesetzt. Diese haben den Vorteil, dass sie automatisiert auswert- bar sind. Die Studierenden erhalten eine direkte Rückmeldung über ihr angeeignetes Tipp: Erfahrungsträger ist u.a. Wissen. das Zfe. Tipp: Erfahrungsträger sind u.a. das Zfe und die Fakultät Maschinenwesen. 16 17
2.3 THEMENBEREICH: EVALUATION DER LEHRE ÜBERBLICK ZU DEN ONLINE-WERKZEUGEN AN DER HSZG: Aus der studentischen Beurteilung von Lehrveranstaltungen lassen sich Informa- tionen über die methodisch-didaktische FRAGEBOGENBASIERTE EVALUATION: ONYX Testsuite MAGMA Komponente der Lehre aus der Empfänger- perspektive gewinnen. Das Feedback der Die Lehrevaluation gemäß der Evaluationsordnung der HSZG basiert auf einer an- Studierenden bildet in einer Lerner zentrier- onymen Befragung der Studierenden mittels hochschulweit einheitlicher Frage- ten Sichtweise eine wichtige Grundlage für bögen, die auf die Spezifika der verschiedenen Formen von Lehrveranstaltungen • OPAL: Online-Plattform für Aka- • ONYX: Werkzeug zur Erstellung von • MAGMA: Video-Streaming-Dienst / die Verbesserung der Qualität der eigenen (Vorlesung, Seminar usw.) abgestimmt sind. Diese Form der quantitativen Erhebung demisches Lehren und Lernen der (Online-)Tests und Fragebögen aus Medien- und Streaming-Server (inkl. Lehre. Die regelmäßige Lehrevaluation ist eignet sich insbesondere für größere Gruppen. Sie erfolgt wiederkehrend in regel- sächsischen Hochschulen OPAL heraus (Webversion) Bearbeitungsmöglichkeit), Bereitstel- damit ein zentrales Instrument im hoch- mäßigen Abständen und kommt an der HSZG auf Paper-Pencil-Basis im letzten Drit- • Funktionsumfang: u.a. Kursverwal- • Integration von Online-Tests/Frage- lung von Videos (z.B. Veranstaltungs- schulspezifischen Qualitätsmanagement- tel der Lehrveranstaltungszeit zur Anwendung. Die Durchführung wird an der HSZG tung, Dateiablage, Kommunikation bögen in OPAL (Tests und Selbsttests) aufzeichnungen), E-Lectures system (vgl. weiterführend Kapitel 3.2). durch den Evaluationsbeauftragten des Rektorats zentral unterstützt, so dass der und Kollaboration (Forum, Wiki, • Direktlink: bildungsportal.sachsen. • Funktionsumfang: Verlinkung in zeitliche Aufwand für den einzelnen Lehrenden überschaubar bleibt. E-Mail-Verteiler, Blog), Einschreibung, de/opal/auth/repository/search.onyx. OPAL (OPAL-Kurse), Definieren von Das Verfahren zur kontinuierlichen Über- Bereitstellung von Veranstaltungsauf- ressources Mediensets prüfung der Lehrqualität an der HSZG regelt zeichnungen • Direktlink: bildungsportal. die Evaluationsordnung. Die nachfolgenden • Direktlink: opal.hszg.de sachsen.de/magma Ausführungen thematisieren ausgewählte Feedbackmethoden, die die Evaluations- ordnung forciert sowie die darüber hinaus SITUATIVES FEEDBACK: ergänzend Anwendung finden können. ADOBE CONNECT Eine am Lernen der Studierenden ausgerichtete Lehre ist auf Rückmeldungen zum Verlauf und zum Erfolg des Lernprozesses angewiesen. Dazu eignen sich spontane Rückmeldungen der Studierenden während der Lehrveranstaltung, die vom Lehren- • AdobeConnect: Virtueller Seminar- • Mediathek: Medienportal der HSZG den mittels konkreter Fragen auch selbst initiiert werden können. raum (Mediasite) • Einsatz: Webkonferenzen, Dienst- • Veranstaltungsaufzeichnung (Media- Möglich sind mündliche und schriftliche Verfahren, sowie Peer-Feedbacks zu den beratungen, virtuelle Seminare/ site-Aufnahmen) Fragen: Was nehmen sie aus der heutigen Veranstaltung mit? Was war für sie hilf- Vorlesungen, Projektmeetings, • Direktlink: mediathek.hszg.de reich? Was haben sie nicht verstanden? Indem Lehrende situatives Feedback in ihren Verteidigung von Abschlussarbeiten, Lehrveranstaltungen kultivieren, erzeugen sie eine Beteiligung am Lernprozess (wa- Studierendenbetreuung (z.B. im ren die Inhalte und Methoden richtig gewählt?), messen sie die Leistungsfähigkeit und Praktikumssemester) -bereitschaft (ist die Planung aufgegangen?) und motivieren sie zum selbstgesteuer- • Funktionsumfang: Präsentation, ten Studieren (Selbstreflexion der Studierenden und Artikulation). digitale Tafel (Whiteboard), Desktop- Sharing, Chat-Funktion, Umfragen, Videoübertragung, Aufzeichnungs- möglichkeit • Direktlink: webconf.vc.dfn.de/ dfnvc/disco/index.html 18 19
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