PUNKT. Ärztliches Kompetenz zentrum startklar - KV Hessen
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Ärztliches Kompetenz AUF DEN zentrum startklar PUNKT. Das Servicemagazin für unsere Mitglieder Nr. 6 / Dez. 2021 Seite 12 Nie gab es mehr zu tun Seite 4 info.service Offizielle Bekanntmachungen Seite 24
INHALT STANDPUNKT Es ampelt sehr 3 AKTUELLES Nie gab es mehr zu tun 4 KVH stellt Pandemiefolgen bei Kindern in den Fokus 7 Sicherstellung interaktiv erleben 8 Neue Aufgaben für Umweltressort wegen Strahlenschutzgesetz 9 „Man muss nur MacGyver sein“ 10 Ambulante Versorgung in der Corona-Pandemie 11 TITELTHEMA Ärztliches Kompetenzzentrum startklar 12 Ärztliches Kompetenzzentrum – „nah dran“, „gekonnt voraus“ und „klar präsent“ 14 „Wer startet, ist noch nicht am Ziel“ 18 Alles im Blick – der Online Campus 20 Immer bestens informiert – profitieren vom Angebot der Akademie 22 Erfahrung sammeln und profitieren – Doc’s Coaching 24 Gekonnt voraus – neues Modell Weiterbildungsnetzwerk 26 #ÄrztlichesKompetenzzentrumHessen 29 GUT INFORMIERT Gesundheits-Apps: verordnungsfähig oder nicht? 30 www.hilfe-portal-missbrauch.de aktualisiert 32 QUALITÄT Innovationsfonds des G-BA fördert PSY-KOMO 34 Qualitätsindikatoren in der Praxis 36 Das Einmaleins der ICD-Kodierung 38 Online-Qualitätszirkel finanziell fördern 43 Transparenz der Qualität – die QM-Stichprobenprüfung 2021 44 PRAXISTIPPS Wie war das? Fragen aus der Praxis 46 SERVICE Ihr Kontakt zu uns/Impressum 47 2 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
STANDPUNKT Es ampelt sehr Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir diese Zeilen an Sie richten, ist Olaf Scholz Was erwartet uns nun in der neuen politischen Far- vielleicht schon Kanzler und wer auch immer bereits benlehre? Welche inhaltlichen Schwerpunkte wird Gesundheitsminister oder -ministerin. Die Wähle die neue Ministerin, der neue Minister setzen? Da- rinnen und Wähler haben also die Ampel auf Grün rauf kann man gespannt warten, auch wenn klar gestellt, genauer auf Rot, Gelb und Grün. Ob sich, sein dürfte, dass angesichts leerer Kassen und auf- wenn alle Signale gleichzeitig leuchten, totales Cha- gebrauchter Finanzreserven in der GKV eher Kosten- os oder ein geregelter Verkehrsfluss ergibt, müssen dämpfung statt Füllhorn auf dem Programm stehen wir gemeinsam abwarten. Die bis dato bekannten dürfte. Einlassungen zum Thema „Gesundheit“ lassen nicht darauf schließen, als würde diese in der nächsten Le- Wie auch immer Ihr Programm über die Weihnachts- gislatur im Mittelpunkt stehen. Doch das war auch in tage aussieht: Wir wünschen Ihnen möglichst un- der vergangenen Legislatur nicht geplant, bis Coro- beschwerte und friedvolle Festtage im Kreise der na alles auf den Kopf stellte. Menschen, die Ihnen besonders am Herzen liegen. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut in ein hof- Apropos Corona: Im letzten Editorial dieses Jahres fentlich gutes Jahr 2022! ist es selbstverständlich, Ihnen noch einmal für Ihren tollen Einsatz in der Pandemie im vergangenen Jahr Mit kollegialen Grüßen zu danken. Nur durch Ihren Einsatz und den aller nie- dergelassenen Ärztinnen und Ärzte war es im Früh- Ihre jahr möglich, den Impfturbo zu zünden. Doch nun hat uns die vierte Welle voll erfasst*, und wir schauen mit einiger Sorge auf die nächsten Wochen. Frank Dastych Dr. Eckhard Starke * (Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 25.11.2021) Vorstandsvorsitzender stv. Vorstandsvorsitzender AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 3
AKTUELLES Nie gab es mehr zu tun Zahlreiche politische Impulse für die Post-Corona-Zeit unter einer Ampelregie- rung gab es bei der Klausurtagung der Vertreterversammlung Ende Oktober im Taunus. Dabei wurde deutlich: Um den Einfluss globaler Techkonzerne auf die zukünftige Versorgung einzuschränken, muss sich auch die ärztliche Selbstver- waltung verändern. ner Analyse des Status quo und der zukünftigen Ge- sundheitsversorgung nicht an Deutlichkeit fehlen. Und auch Prof. Reinhard Busse, Gesundheitsökonom aus Berlin mit starkem hessischem Bezug, ging in Sa- chen „Krankenhausdichte“ mit seinem Vortrag in die Vollen. Da nahm sich der Beitrag des Geschäftsfüh- rers der Hessischen Krankenhausgesellschaft (HKG), Prof. Steffen Gramminger, vergleichsweise konven- tionell aus. Die Nachricht des Beitrags des HKG- Geschäftsführers war eher, dass er sich nach nicht immer einfachen Jahren im Verhältnis zur KVH den Diskussionen mit den Vertretern der ambulanten Versorgung überhaupt stellte. Auf dem Podium (v. l.): Prof. Steffen Wer sich als Zuhörerin und Zuhörer bei der Klausur- ZU TEUER, ZU SCHLECHT Gramminger, Jörg Hoffmann, tagung auf politische Allgemeinplätze eingestellt Prof. Reinhard Busse hatte, hatte sich getäuscht. Vor allem Hessens ehe- Prof. Busse ging mit dem deutschen Gesundheits- maliger Sozialminister Stefan Grüttner ließ es bei sei- wesen im Allgemeinen und der Kliniklandschaft im VV-Klausur in Zitatsplittern: »Zusammenarbeit bedeutet für Apotheken, dass die unsere Arbeit machen.« Dr. Eckhard Starke, stv. Vorstandsvorsitzender » Nie war das ›Standing‹ der ambulanten Versorgung so gut wie im Moment. Unser Dank gilt den Praxen! « Frank Dastych, Vorstandsvorsitzender » Private Equity in der Gesundheitsversorgung: Hier entstehen Versorgungsstrukturen, für die vielleicht bald gilt: too big to fail! « Frank Dastych, Vorstandsvorsitzender 4 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
AKTUELLES Besonderen hart ins Gericht: „Die Gesundheitsver- SELBSTVERWALTUNG sorgung in Deutschland ist im europäischen Ver- MUSS HANDELN, gleich nicht nur nicht an der Spitze, sondern ver- SONST TUN ES ANDERE gleichsweise auch sehr teuer. Und wir erlauben uns den Luxus, die eigentlich ausreichenden Res- Stefan Grüttner, der Sozialmi- sourcen sowohl in der ärztlichen Versorgung als nister mit der höchsten Zahl auch in der Pflege zu verschwenden.“ Mit diesem an Dienstjahren und mittler- Eingangsstatement forderte Busse die Politik und weile auch Berater des Vor- die Akteure im Gesundheitswesen auf, sich von der stands der KV Hessen, nahm Selbsteinschätzung, „eines der besten Systeme der die Anwesenden mit auf ei- Welt“ zu haben, endlich zu verabschieden. „Wir nen Trip hinter die Kulis- können uns diesen Dünkel nicht mehr leisten, zumal sen von Koalitionsverhand- die Zahlen an dieser Stelle eine eindeutige Sprache lungen. Grüttner muss dies sprechen. Wir können, nein wir müssen von unse- wissen, denn noch vor vier ren europäischen Nachbarn lernen. Andere machen Jahren gehörte er der Ar- uns vor, wie es geht. An einem unserer Nachbarlän- beitsgruppe „Gesundheit“ Zu teuer und zu der, Dänemark, können wir uns in vielen Aspekten an, die im Rahmen der damaligen Sondierung den schlecht ist für Prof. Reinhard der Gesundheitsversorgung ein Beispiel nehmen.“ schließlich gescheiterten Versuch unternahm, eine Busse das Ge- Mit nicht angreifbaren Zahlen konnte Busse bele- Jamaikakoalition anzubahnen. Zwar sei das Sondie- sundheitswesen gen, dass durch viele stationäre Fälle eine „Über- rungspapier „dünn“, doch solle man sich davon nicht versorgung“ produziert werde, die zum einen un- täuschen lassen. „Auch wenn im Papier steht, dass nötig sei und dass zum anderen die Mehrzahl dieser das Nebeneinander von GKV und PKV erhalten bleibt, Fälle im falschen Sektor versorgt würde. Dies führe ist die Bürgerversicherung aus meiner Sicht noch nicht zur Bindung von Ressourcen bei Ärztinnen und Ärz- vom Tisch.“ Grundsätzlich wurde der Ex-Minister, als ten sowie dem Pflegepersonal, die an anderer Stelle man auf die künftige Rolle der Selbstverwaltung – dringend benötigt würden beziehungsweise fehlen. und damit auch einer Vertreterversammlung – zu Doch Busse kritisierte nicht nur, sondern wies auch sprechen kam. Deren Rolle müsse sich gerade ange- einen Ausweg aus dieser Situation. Diesen sieht er sichts der großen Veränderungen im Gesundheitswe- darin, dass ineffiziente, stationäre Strukturen „berei- sen, die durch die Techriesen Google, Amazon oder nigt“ werden und jeder nur noch das mache, wofür Facebook drohten, grundlegend ändern: „Der am- er qualifiziert sei und dies auch in der notwendigen bulante und der stationäre Sektor müssen nun end- Häufigkeit: Zentralisierung und Spezialisierung sind lich beginnen, zusammenzuarbeiten. Sonst werden für Busse der Weg aus der Krise. die genannten Firmen im Bereich Gesundheit ihren » Warum reden wir eigentlich über Zweitmeinungen, wenn 50 Prozent der Patienten ohne Erstmeinung in die Notfallambulanz kommen? « Prof. Reinhard Busse, Gesundheitsökonom » Das System wäre in der Pandemie noch leistungsfähiger g ewesen, wenn sich der Staat nicht dauernd eingemischt hätte.« Stefan Grüttner, Ex-Sozialminister » Herr Grüttner, was ist mit Ihnen passiert? Ich erkenne Sie nicht wieder! « Dr. Michael-Thomas Knoll, Fraktionsführer Hausarztfraktion AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 5
AKTUELLES e igenen Kuchen backen und diesen dann nach eige- nem Gusto aufteilen. Wenn wir nicht bald gegensteu- ern, werden digitale Gesundheitsassistenten in Zu- kunft die Versorgung steuern – und nicht mehr der Hausarzt oder die Fachärztin um die Ecke. Sie als Ver- treter der ambulanten Versorgung sollten und müs- sen die Verantwortung für nachfolgende Mediziner übernehmen, indem Sie womöglich Strukturen än- dern, von denen Sie selbst nicht profitieren.“ Grütt- ner machte auch aus seiner Skepsis, ob dies noch ge- linge, keinen Hehl. „Leider ist das System bisher zu träge, um diesen Herausforderungen tatsächlich mit Engagierte Diskussion zwischen Stefan Grüttner und Prof. Steffen Gramminger Konzepten begegnen zu können. Sie müssen gestal- ten, statt zu verwalten!“ statement herausgestellt hatte: dass der ambulante STABILE VERSORGUNGSALLIANZ und stationäre Sektor in der Pandemie so gut zusam- mengearbeitet hätten, dass man in Wiesbaden von Weniger die Botschaften, sondern vielmehr die Tat- einer „Versorgungsallianz“ sprach, gegen die man sache, dass ein Geschäftsführer der Hessischen nicht ankomme. Gramminger wehrte sich gegen den Krankenhausgesellschaft eine Klausurtagung der von Prof. Busse gemachten Pauschalvorwurf, dass ge- KVH in „friedlicher Mission“ besucht, war das ei- rade im klinischen Sektor viel Geld und viele Ressour- gentlich Besondere am Auftritt von Prof. Steffen cen verschwendet würden. Vielmehr gehe es darum, Gramminger. aus möglichen Fehlern zu lernen und nach vorn zu schauen. Wie dies aus Sicht der HKG funktionieren Waren die Beziehungen zwischen den Vertreterin- könnte, legte Gramminger in acht Thesen zur künf- nen und Vertretern des ambulanten und des statio- tigen Gesundheitsversorgung dar. Die wichtigsten nären Sektors in den vergangenen Jahren traditionell Botschaften dabei: Regionale Gesundheitsnetzwerke schlecht und belastet, hat sich dies in der jüngsten sichern die Versorgung, sektorenfreie Versorgungs- Vergangenheit – auch durch die Coronapandemie – ketten stellen eine gestufte Versorgung in der Zukunft grundlegend geändert. Gramminger bestätigte das, sicher und Ambulantisierung schont Ressourcen. n was auch KV-Chef Frank Dastych in seinem Eingangs- Karl Roth HAUSHALTSVORANSCHLAG 2022 Im formalen Teil der Klausurtagung hat die Vertreterversammlung unter anderem dem Haushaltsvoran- schlag für das Jahr 2022 einstimmig zugestimmt. Damit ergeben sich folgende unveränderte Verwal- tungskostensätze: IV/09-I/10 2,90 % II/10-III/10 2,70 % IV/10-III/11 2,53 % IV/11-III/20 2,49 % ab IV/20 2,64 % Zudem sind die folgenden Sonderumlagen vorgesehen: Sonderumlage Arzt in Weiterbildung 0,51 % Fördermittel Sicherstellung 0,20 % Ärztlicher Bereitschaftsdienst 0,765 % (0,288 % reduziert), maximal 1.500 € pro Mitglied/Quartal gemäß Bereitschaftsdienstordnung (BDO) 6 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
AKTUELLES KVH stellt Pandemiefolgen bei Kindern in den Fokus Psychische Belastungen durch die Coronapandemie treffen besonders Kinder und junge Menschen. Die KVH stellt das Problem in den Fokus. Vier Filme sollen sensibilisieren und bei der Bewältigung unterstützen. Corona hat in allen Altersgruppen zu psychischen Be- lastungen geführt, besonders betroffen sind allerdings Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Rund ein Drittel ist durch Kita- und Schulschließungen, Home- schooling und soziale Isolierung psychisch aus dem Gleichgewicht geraten. Verhaltensauffälligkeiten, Ess- störungen, Antriebslosigkeit und Depressionen sind in den hessischen Praxen für Kinder- und Jugendlichen- psychotherapie weit häufiger als vor der Pandemie. „Wir können und möchten an dieser Stelle nicht zu- sehen“, sagen die Vorstandsvorsitzenden der KVH, Kinder und Jugendliche leiden Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke. „Gemeinsam besonders unter mit den niedergelassenen Kinder- und Jugendlichen- es vermehrt fachlicher Unterstützung. Insbesondere der Pandemie. psychotherapeutinnen und -therapeuten haben wir eine frühzeitige Behandlung sei mit Blick auf die Ent- Verhaltensauf- fälligkeiten, An- daher entschieden, zu handeln. Wir haben insgesamt wicklungs- und Lernprozesse wichtig. triebslosigkeit und vier Filme produzieren lassen, die für die Belastungen andere psychische und Störungen sensibilisieren und wertvolle Hinweise 18 NEUE THERAPEUTINNEN UND THERA- Belastungen tre- ten vermehrt auf. zur Selbsthilfe oder zur Notwendigkeit einer psycho- PEUTEN IN HESSEN therapeutischen Behandlung geben.“ Dass der Bedarf groß ist, weiß auch die KVH. „Wir KURZFRISTIGE FOLGEN ZEIGEN SICH IN DEN wissen, dass die Wartezeiten teilweise länger sind. PRAXEN Das ist nicht gut, denn kurzfristige Hilfe ist das A und O. Wir haben daher forciert, dass hessenweit kurzfris- Mit den Filmen will die KVH Betroffene und Eltern tig 18 neue Kolleginnen und Kollegen im Bereich der auf dem Weg zurück in die Normalität unterstützen. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie bereitste- Dazu hat sie mit Fachleuten zusammengearbeitet. hen, um der Nachfrage so gut wie möglich gerecht Ariadne Sartorius, Tanja Maria Müller und Dr. Thomas zu werden“, so Dastych. Der Ausbau des Therapie- Manthey erleben in ihren Praxen, wie belastend die angebots und die Filme zur Selbsthilfe seien wichtige Pandemie für viele Patientinnen und Patienten ist: Bausteine für die seelische Gesundheit der ganz klei- „Die Coronamaßnahmen haben viele Kinder, Ju- nen und jungen Menschen. gendliche und ihre Familien an die Grenzen ihrer Be- lastbarkeit und darüber hinaus gebracht. Die kurz- Entstanden sind die Filme in Zusammenarbeit mit der fristigen Folgen zeigen sich bereits jetzt in unseren Berliner Produktionsfirma LIBRA Film. Veröffentlicht sind Praxen“, so die Therapeutinnen und der Therapeut. sie unter www.kvhessen.de/presse/pr-filme. n Damit sich die Jüngeren wieder stabilisieren, bedürfe Alexander Kowalski AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 7
AKTUELLES Sicherstellung interaktiv erleben Der Sicherstellungsatlas ist fertig. Auf einer interaktiven Deutschlandkarte stellt die KBV alle erfolgreichen Maßnahmen der Sicherstellung der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) vor. Die bundesweit rund 181.000 an der vertragsärzt- Mit wenigen Klicks erfahren die Nutzerinnen und lichen Versorgung teilnehmenden Ärztinnen und Nutzer auf www.kbv.de/html/sicherstellungs- Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychothe- atlas.php, welche konkreten Angebote es auf KV-, rapeuten sind der beste Beweis, dass der Sicherstel- Kreis- und Gemeindeebene gibt. Das können unter lungsauftrag bei KBV und KVen in guten Händen ist. anderem Angebote der Nachwuchssicherung, finan- Dennoch birgt die Sicherstellung auch Herausforde- zielle Unterstützungen oder Werbemaßnahmen für rungen – vor allem in ländlichen und strukturschwa- die Niederlassung sein. Konkret zu finden sind bei- chen Regionen. Dort, wo sich Engpässe abzeichnen, spielsweise Vorträge zur vertragsärztlichen Versor- ergreifen die KVen vielfältige Maßnahmen, um Me- gung, Informationen zu mobilen Hausarztpraxen dizinerinnen und Mediziner zur Niederlassung zu be- oder zur Übernahme der Umzugskosten für Nieder- wegen. Einen umfassenden Überblick über sämtli- lassungswillige. Die KBV aktualisiert den Sicherstel- che Maßnahmen in den einzelnen Regionen bietet lungsatlas regelmäßig in enger Zusammenarbeit mit der neue interaktive Sicherstellungsatlas auf der den KVen. n Website der KBV. KBV Auf der interaktiven Karte gibt es in Nord- hessen Informationen zu dem Medibus der KVH. 8 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
AKTUELLES Neue Aufgaben für Umweltressort wegen Strahlenschutzgesetz Das deutsche Strahlenschutzrecht wurde zum 1. Ja- wie bisher bei den Landesärztekammern. Ebenso nuar 2019 umfassend neu geregelt. Die Röntgen- unberührt bleiben die Aufgaben der Ärztlichen und verordnung und die alte Strahlenschutzverordnung Zahnärztlichen Stelle Hessen im Bereich Qualitätssi- wurden durch ein neues Strahlenschutzgesetz und cherung in der Medizin. Oberste Landesbehörde in die neue Strahlenschutzverordnung ersetzt. Vor die- allen Strahlenschutzbelangen ist künftig das Hessi- sem Hintergrund hat die Hessische Landesregierung sche Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Land- entschieden, die bislang getrennten behördlichen wirtschaft und Verbraucherschutz in Wiesbaden. n Zuständigkeiten für Röntgenstrahlenschutz (Sozial- Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, ressort), Nuklearmedizin, Strahlentherapie und an- Landwirtschaft und Verbraucherschutz dere Strahlenschutzthemen (Umweltressort) zum 1. Januar 2022 zusammenzuführen. Der Vollzug der strahlenschutzrechtlichen Aufgaben wird unverändert bei den drei Regierungspräsidien in Kassel, Gießen und Darmstadt liegen, dort künf- KONTAKT tig in den Umweltabteilungen. Für technische Fra- gen wird das Fachzentrum Röntgen beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie in E. Strahlenschutz@umwelt.hessen.de Kassel eingerichtet. Bestimmte Aufgaben verbleiben AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 9
AKTUELLES „Man muss nur MacGyver sein“ Die Winzer im Ahrtal hat die Flut hart getroffen. Ihr Hauptproblem neben viel Schutt und Schlamm: Die Kälteanlagen funktionieren nicht mehr. Nils Graf, KVH-Haus- techniker im Team Interner Service, hat einige von ihnen repariert – zum Teil mit verblüffenden Methoden. Drei Tage Urlaub hat er sich genom- Einsätzen nutzte er die Feldküchen des THW und der men und im Vorfeld Winzer und Win- Johanniter, die es in jedem Ort gibt. zergenossenschaften kontaktiert. „Ich habe angerufen, Termine gemacht, bin INLINER FÜR DEN VENTILATOR dann mit dem Wohnmobil direkt vor die Haustür gefahren“, erzählt er. Als In einem anderen Betrieb in Dernau waren zwei Ven- gelernter Kälteanlagenbauermeister tilatoren im Verdampfer eines Kühlcontainers defekt. weiß er, dass Kühlung gerade bei der Der eine lief und der andere stand. Graf versuchte, Wein- und Sektherstellung das A und ihn mit dem Schraubenzieher anzuschieben, und di- 1 O ist, weil die Gärung sonst zu schnell agnostizierte einen Lagerschaden. „Dann habe ich abläuft. den Motor ausgebaut und komplett zerlegt“, erzählt er. „Da sind kleine Lager drin und ich wusste, dass ANALOG BESSER ALS DIGITAL diese Lager die gleiche Größe haben wie die von In- lineskates. Da habe ich von den Kindern des Winzers Sein erster Einsatz war dann auch bei die Inliner genommen, die Rollen ausgebaut, die La- der ältesten Winzergenossenschaft ger rausgedrückt, auf den Motor gedrückt, einge- Deutschlands in Mayschoß mit riesigen baut, alles wieder zusammengebaut und der Mo- Steingewölben und Fässern. Dort nahm tor lief wieder.“ Das verblüffte Gesicht des Winzers er den Kaltwassersatz wieder in Betrieb, sprach wohl Bände. Nils Graf meint dazu mit einem reparierte Wasserhähne und eine Hy- Augenzwinkern: „Man braucht nicht viel, man muss 2 draulikanlage. Das größte Problem für nur MacGyver sein.“ Warum er speziell Winzern und die Genossenschaft war das fehlende Genossenschaften half? „Weil hier viele Arbeitsplät- Internet: Dadurch lief die cloudbasierte ze und damit ganze Familien dranhängen“, sagt er. Anlage nicht. Nils Graf hatte die Lösung parat: „Ich habe ihnen gezeigt, dass WER WILL, KANN AUCH HELFEN man mit einer einfachen Drahtbrücke die Anlage auch ohne Cloud in Betrieb Für Nils Graf steht fest, dass er wieder ins Ahrtal zum nehmen kann.“ Helfen fahren wird. Dann will er Klimaanlagen mon- tieren. Die können im Winter als Wärmepumpe fun- MEHR SÄUBERN ALS REPARIEREN gieren, bis die eigentlichen Heizungen repariert sind. 3 „Jede Hilfe wird gebraucht“, sagt er. Dazu gehören In Dernau half er in einer Sektkelterei. auch Sach- und Geldspenden. Die KV Hessen hat- 1 N ils Graf in den Räumen der Winzer- genossenschaft Mayschoß Dort war der Sektvereiser kaputt. „Da te ihre Mitglieder bereits Ende Juli in einem Rund- 2 W er hätte das gedacht? Mit Lagern habe ich alles komplett auseinanderge- schreiben dazu aufgerufen, ihre betroffenen Kolle- aus Inlinern kann man einen Kühl baut, sauber gemacht, getrocknet, wie- ginnen und Kollegen in Nordrhein-Westfalen und container wieder zum Laufen bringen. der zusammengebaut und in Betrieb Rheinland-Pfalz finanziell zu unterstützen. Solidarität 3 S o geht’s auch: einfacher Draht statt genommen – hat funktioniert“, berich- kann man schließlich auf vielfältige Weise zeigen. n Internet tet Graf. Zwischen den verschiedenen Cornelia Kur 10 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
psychotherapeutischen Praxen ermöglichen eine niedrig- 40,9 Mio. von 101,2 Mio. schwellige, wohnortnahe Versorgung der Menschen. SPITZENWERT • Mehr Infos: www.kbv.de/html/corona-bilanz.php LEISTUNGSSTARK 3,4 Mio. Impfungen • WEGBEREITER IMPFTURBO AKTUELLES AUS DER PANDEMIE PRAXEN UND PATIENTENNAH DIE WICHTIGSTEN pro Woche 64,5 % aller KENNZAHLEN AMBULANTE VERSORGUNG Anfang April bis 28.8.2021 Vertragsärztinnen IN DER CORONA-PANDEMIE und -ärzte impften gegen Covid-19 – Die Corona-Pandemie hat den Wert einer Besonderheit Rund 40 Prozent darunter 94,5 % des deutschen Gesundheitssystems deutlich gemacht: aller Impfstoff-Dosen aller Hausärztinnen Wer krank ist, muss in der Regel nicht ins Krankenhaus. wurden in vertragsärzt- und -ärzte. Denn • AMBULANT die rund 100.000VERSORGT haus- und fachärztlichen sowie PRAXEN lichen•Praxen ALS SCHUTZWALL verimpft: PRAXIS ZUSÄTZLICH ZUR REGELVERSORGUNG ENTLASTUNG DER psychotherapeutischen Praxen ermöglichen eine niedrig- 40,9 Mio. von 101,2 Mio. schwellige, wohnortnahe Versorgung der Menschen. KRANKENHÄUSER Arztpraxen versorgten im Jahr 2020 SPITZENWERT • Mehr Infos: www.kbv.de/html/corona-bilanz.php zusätzlich zur Regelversorgung: 3,413Mio. 14 vonImpfungen 10,3 Mio. Personen im Zusammen- pro Covid-19-Fällen Woche hang mitDIE WICHTIGSTEN einer SARS-CoV-2-Infektion wurden von 1,3 Mio.KENNZAHLEN an Covid-19 Erkrankte AnfangNiedergelassenen April bis 28.8.2021 behandelt. KRANKEN HAUS Februar 2020 bis August 2021 2020 • UNBÜROKRATISCHE • AMBULANT VERSORGT LÖSUNGEN • TESTUNGEN • PRAXEN ALS SCHUTZWALL PRAXIS ZUSÄTZLICH FÜR DIE ZUR REGELVERSORGUNG VERSORGUNG FRÜH UNDDER ENTLASTUNG FLÄCHENDECKEND ÜBER 60 SONDERREGELUNGEN KRANKENHÄUSER 10,3 Mio. PCR-Tests Praxen, Apotheken und Arztpraxen versorgten im Jahr 2020 erfolgten in Arztpraxen weitere Anbieter testeten Durch die Vereinbarungen der zusätzlich zurKBV mit den Partnern der Regelversorgung: 13 von bei14 Personen mit Personen ohne Symptome: Selbstverwaltung hatten die Praxen mehr Spielraum, die 10,3 Mio. Personen im Zusammen- Covid-19-Fällen Symptomen Versorgung aller Patienten unter Pandemie-Bedingungen hang mit einer SARS-CoV-2-Infektion wurden von ca. 21 Mio. ca. 200 Mio. 2020 sicherzustellen, zum Beispiel: Niedergelassenen PCR-Tests PoC-Antigentests 1,3 Mio. an Covid-19 Erkrankte behandelt. 14.05.2020 – 15.10.2020 KRANKEN– • mehr telefonische Konsultationen 19.07.2021 HAUS 19.07.2021 Februar 2020 • Versand von Folgerezepten und anderen Verordnungen Herausgeberin: Kassenärztliche Bundesvereinigung; Stand: August 2021 bis August 2021 Abrechnung über die KVen • mehr Videosprechstunden 2020 • UNBÜROKRATISCHE 1,2 Mio. LÖSUNGEN • 116117 • TESTUNGEN FÜR DIE VERSORGUNG FRÜHINFORMATIONEN UND FLÄCHENDECKEND 866.000 ÜBER 60 SONDERREGELUNGENRASANTER ANSTIEG DER 10,3RUND UM DIE UHR Mio. PCR-Tests Praxen, Apotheken und 501.000* VIDEOSPRECHSTUNDEN Durch die Vereinbarungen der KBV mit den Partnern der erfolgten Rufnummer für den weitere Anbieter testeten in Arztpraxen Von der 203.000 bei Personen mit ärztlichen Bereitschafts- Personen ohne Symptome: Selbstverwaltung hatten die Praxen mehr Spielraum, die 88 % Anrufe zur 31.400 26.720 22.500 Symptomen 16.870 Versorgung aller Patienten unter Pandemie-Bedingungen dienst der KVen zur ca. 21 Mio. ca. 200 Mio. 3.000 Corona-Schutzimpfung sicherzustellen, zum Beispiel: 2020 „Corona-Hotline“: 67 Mio. 168 PCR-Tests PoC-Antigentests Anrufe14.05.2020 – 15.10.2020 – 2019 1. 2. Konsultationen 3. 4. 4. Q 1. 2. 3. 4. • mehr telefonische SPITZENWERTE 19.07.2021 19.07.2021 Quartal 2020 2019 Quartal 2020 • Versand von Folgerezepten und anderen Verordnungen 2.751.196 Anrufe Herausgeberin: Kassenärztliche Bundesvereinigung; Stand: August 2021 Abrechnung über die KVen • mehr Videosprechstunden am 3. April 2021 ANZAHL VIDEO- ANZAHL ÄRZTE/PSYCHOTHERAPEUTEN, 18 Mio. 10 Mio. SPRECHSTUNDEN DIE VIDEOSPRECHSTUNDEN ANBIETEN Bis zu 620.000 Websitebesuche täglich 1,2 Mio. * Im 3. Quartal 2020 sanken Infektionszahlen. • 116117 2020 1. Halbjahr im 1. Halbjahr 2021 INFORMATIONEN 866.000 2021 RASANTER ANSTIEG DER RUND UM DIE UHR 501.000* VIDEOSPRECHSTUNDEN Von der Rufnummer für den 203.000 ärztlichen Bereitschafts- 88 % Anrufe zur 31.400 26.720 22.500 16.870 dienst der KVen zur 3.000 Corona-Schutzimpfung „Corona-Hotline“: 67 Mio. 168 Anrufe 2019 1. 2. 3. 4. 4. Q 1. 2. 3. 4. SPITZENWERTE Quartal 2020 2019 Quartal 2020 2.751.196 Anrufe am 3. April 2021 ANZAHL VIDEO- ANZAHL ÄRZTE/PSYCHOTHERAPEUTEN, 18 Mio. 10 Mio. SPRECHSTUNDEN DIE VIDEOSPRECHSTUNDEN ANBIETEN Bis zu 620.000 Websitebesuche täglich * Im 3. Quartal 2020 sanken Infektionszahlen. 2020 1. Halbjahr AUF DEN PUNKT 2021 im2021 NR. 6 / DEZ 1. Halbjahr 2021 11
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Ärztliches Kompetenzzentrum startklar „Wir haben massive Probleme, fachärztlichen sorgen wird, wenn Sie in den Ruhestand wechseln Nachwuchs für unsere Praxen zu generieren. Für werden? Sie möchten den jüngeren Generationen die Hausärztinnen und Hausärzte wird in bewähr- etwas weitergeben? Dann suchen wir Sie, ja, ganz ten und gut funktionierenden Strukturen gesorgt, genau Sie! Wir suchen engagierte und überzeug- für die fachärztliche Seite aber eben noch nicht. te Fachärztinnen und Fachärzte, die Ärztinnen und Deshalb gibt es einen Handlungsbedarf, deshalb Ärzte in Weiterbildung als Coaches zur Seite ste- haben wir das Ärztliche Kompetenzzentrum ent- hen. Denen Sie Ihr Wissen, Ihre Erfahrung und wickelt“, sagt Frank Dastych. In dem Doppelin- Ihre Begeisterung weitergeben können, damit sie terview (Seite 18) mit ihm und seinem Vorstands- sich für eine Niederlassung in Hessen entscheiden. kollegen Dr. Eckhard Starke erfahren Sie, welche Und dabei werden Sie als Coach von A bis Z von Aufgaben und Ziele das Ärztliche Kompetenzzent- einem Expertenteam der KVH unterstützt. rum der KVH verfolgt – und für diese brauchen wir Ihre Unterstützung. Unser neues Programm startet im ersten Halbjahr 2022. Einen umfassenden Einblick finden Sie auf EXPERTISE IST GEFRAGT den nächsten Seiten. Gern können Sie sich vor- ab als Coach beim Ärztlichen Kompetenzzentrum Sie haben in Ihrer fachärztlichen Tätigkeit trotz Hessen vormerken lassen. Das geht mit wenigen der Bürokratie Ihre Berufung gefunden? Sie sor- Klicks unter www.aerzte-fuer-hessen.de. n gen sich, wer Ihre Patientinnen und Patienten ver- Petra Bendrich AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 13
TITELTHEMA Ärztliches Kompetenzzentrum – „nah dran“, „gekonnt voraus“ und „klar präsent“ Das innovative Zukunftsprojekt der KVH geht im Januar an den Start mit dem Ziel, dem ärztlichen Nachwuchsmangel im ambulanten Bereich kompetent ent- gegenzuwirken. Der ärztliche Nachwuchsmangel wird immer realer Medizinstudierende und Ärztinnen und Ärzte in Wei- und zwar im hausärztlichen wie auch im fachärztli- terbildung in die Niederlassung ebnet. chen Bereich. Nicht nur auf dem Land, sondern auch in Städten sind hessenweit die Auswirkungen zu Den Weg in eine ambulante Niederlassung gemein- spüren. Die KVH möchte mit dem Ärztlichen Kompe- sam mit der KVH zu gehen, heißt, von den vielen tenzzentrum eine Institution schaffen, die sowohl di- Angeboten des Ärztlichen Kompetenzzentrums über gital als auch individuell und persönlich den Weg für die gesamte Zeit der Aus- und Weiterbildung zu Friederike Knaack „Ich bin noch neu bei der KVH, aber das Konzept des Ärztlichen Kom „Seit September 2016 arbei petenzzentrums, te ich bei der KVH. Neben den mit dem ich mich Aufgaben als Zukunftsmana absolut identifi gerin sowie der Pflege und zieren kann, fas Aufbereitung unseres Online ziniert mich sehr. Campus wird meine Haupt Neben der Rol aufgabe zudem die Betreuung der Sozia le des Zukunfts len Netzwerke des Ärztlichen Kompetenz managers inklu zentrums sein. Ich habe mich für diese sive persönlicher Ralf Cölsch Aufgabe entschieden, da ich einerseits die Beratung der Be kreative Arbeit sehr schätze, zudem gerne nutzerinnen und im Austausch mit unseren (künftigen) Be Benutzer bin ich für die Weiterentwick nutzerinnen und Benutzern stehe und Un lung und Betreuung des Online Campus entschlossene für eine Niederlassung im zuständig. Das Ärztliche Kompetenzzen ambulanten Bereich begeistern möchte. trum ist für mich ein spannendes und Besonders am Ärztlichen Kompetenzzen modernes Projekt mit dem Ziel, die am trum finde ich die Vielfalt an Angeboten bulante Versorgung in Hessen weiter zu für unsere Zielgruppe!“ stärken.“ 14 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
TITELTHEMA rofitieren. Das umfassende Angebot aller Unter- p „NAH DRAN“ – DIE ZUKUNFTS- stützungsmöglichkeiten wird im Online Campus ge- MANAGERINNEN UND -MANAGER bündelt und den Benutzerinnen und Benutzern des Ärztlichen Kompetenzzentrums digital zur Verfü- Die persönliche, individuelle und vertrauensvolle Be- gung gestellt. Dazu gehören ratung, Begleitung und Unterstützung der Medizin- studierenden und der Ärztinnen und Ärzte in Wei- • Akademien, die geballtes Wissen in digitaler Form terbildung erfolgt als zweites wichtiges Kernelement anbieten, des Ärztlichen Kompetenzzentrums neben dem di- • Foren, die der Vernetzung und Diskussion unterei- gitalen Angebot durch die Zukunftsmanagerinnen nander und mit Expertinnen und Experten dienen, und -manager. Diese werden den Medizinstudieren- • Weiterbildungsnetzwerke, die die Weiterbildung den und Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung mit aus einer Hand ermöglichen, der Registrierung im Online Campus persönlich zu- • Coachingprogramme zunächst für Ärztinnen und geteilt. Die Zukunftsmanagerinnen oder -manager Ärzte in Weiterbildung, später auch für Studierende, sind Mitarbeitende der KVH, die ausschließlich für • Jobbörsen zur Vermittlung von Weiterbildungs- die proaktive Begleitung der angehenden Fachärz- stellen, tinnen und Fachärzte und für die Betreuung des • die Teilnahme an Präsenz-Veranstaltungen und Initi Online Campus zur Verfügung stehen, eben immer ierung eigener Veranstaltungen und Lerngruppen, „nah dran“ sind. • die elektronische Beantragung der finanziellen För- derungen der KVH mit direkter Statusmeldung • und vieles mehr. Die Leitung des spannenden Projektes hat Alexandra Tobisch Mara Klahr: „Ich arbeite seit März 2018 bei der KVH und kenne da „Ich bin seit 2010 durch die Schwierigkeiten in in der KVH tä der Sicherstellung der ärztli tig und habe bis chen Versorgung sowie die zu meiner Eltern der Nachwuchsförderung zeit umfassende im ambulanten Bereich. Das Erfahrungen in Ärztliche Kompetenzzent den finanziellen rum begleite ich seit dem ers Förderthemen bis ten Konzept und ich habe als hin zur ärztlichen Weiterbildung gesam Projektleiterin alle Aufgaben melt. Nach meiner Elternzeit wurde mir bereiche im Blick. Die Arbeit die Möglichkeit gegeben, als Zukunfts macht mir viel Spaß, da ich managerin für das Ärztliche Kompetenz von unserem Angebot über zentrum zu arbeiten. Von dieser Opti zeugt bin. Insbesondere die on war ich sehr angetan. Die Chance, so persönliche Betreuung unse nah und früh an unsere späteren Mitglie rer (zukünftigen) Benutzerin Mara Klahr der heranzutreten und sie in den ambu nen und Benutzer durch die lanten Bereich zu führen, schätze ich sehr. Zukunftsmanagerinnen und Zu meinen Hauptaufgaben im Ärztlichen -manager ist eine große Un Kompetenzzentrum gehört neben der terstützung auf dem Weg in die Nieder Aufgabe als Zukunftsmanagerin das neue lassung. Ich freue mich, mitzuerleben, wie Coaching-Programm für Ärztinnen und aus dem ersten Konzept nun Wirklichkeit Ärzte in Weiterbildung.“ wird.“ AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 15
TITELTHEMA „GEKONNT VORAUS“ – AMBULANTISIERUNG DER FACHÄRZTLICHEN WEITERBILDUNG Das Konzept und die weitere Entwicklung des Ärzt- lichen Kompetenzzentrums orientieren sich an den Herausforderungen, die zukünftig absehbar sind, eben „gekonnt voraus“. So kann man schon jetzt sa- gen: Werden nicht ausreichend ambulante Weiter- bildungsstellen in allen Fachgebieten angeboten, wird die fachärztliche Weiterbildung wie eh und je in den Krankenhäusern stattfinden. Um künftig junge Ärztinnen und Ärzte zu finden, die Praxen überneh- men können, ist es geradezu zwingend erforderlich, ambulante Weiterbildungsstellen flächendeckend in Hessen anzubieten. Ärztinnen und Ärzte in der Wei- terbildung können so frühzeitig von der täglichen Arbeit im ambulanten Vertragsarztwesen begeistert werden. Die aktuellen Hessenkarten, beispielhaft für die Fachgruppen HNO, Gynäkologie und Urologie, zei- gen deutlich, dass in weiten Teilen Hessens keine oder nur sehr wenige Weiterbildungsstellen angebo- ten werden. Das Ärztliche Kompetenzzentrum will 16 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
TITELTHEMA durch den Aufbau von Weiterbildungsnetzwerken oder der Einzelnen abhängig. Jede Entscheidung im helfen, die Ambulantisierung der Weiterbildung hes- Hinblick auf ein persönliches Ziel will gut überlegt senweit weiter voranzutreiben. und in seinen Konsequenzen bedacht werden. Das Ärztliche Kompetenzzentrum und seine Zukunfts- „KLAR PRÄSENT“ – EXPERTENWISSEN AUS managerinnen und -manager beraten mit viel Kom- ERSTER HAND petenz und vor allem mit Expertenwissen, das nur die KVH aus erster Hand hat. Das bedeutet aktuel- Der Weg durch die ärztliche Aus- und Weiterbildung les Wissen auf dem Stand der neuesten gesetzlichen ist individuell von den persönlichen Wünschen des Grundlagen, eben „klar präsent“. Beispielhaft ein paar Fragen, die verdeutlichen, welche detaillierten Problematiken auftreten können. 1. „Ich bin Studentin/Student der Humanme- auf die Niederlassung vorbereiten. Die dizin und möchte mich später in der länd- Selbstständigkeit bereitet mir bisher noch lichen Region, am liebsten dort, wo ich einige Sorgen und ich bin mir nicht sicher, aufgewachsen bin, niederlassen. Leider ob das etwas für mich ist. Wo finde ich pas- existiert in der Region kein Krankenhaus, sende Fortbildungsangebote?“ in dem ich meine Weiterbildung absolvie- ren kann. Was kann ich tun?“ Antwort: Wir stellen Ihnen ein maßgeschnei- dertes Fortbildungsangebot zusammen und ver- Antwort: Wir erstellen Ihnen einen individuel- mitteln den Kontakt zu Personen, die bereits den len Weiterbildungsplan. Dabei kann die Weiter- Schritt in die Niederlassung gewagt haben. Sie bildungszeit im stationären Bereich möglichst ge- werden dabei unterstützt, sich frühzeitig zu ver- ring gehalten werden. Für den ambulanten Teil netzen und vorzubereiten. Darüber hinaus haben der Weiterbildung suchen wir ambulante Wei- Sie jederzeit die Möglichkeit, im Online Campus terbildungsstellen in Ihrer Wohnortnähe. Dabei unter dem Menüpunkt „Akademie“ unser Fortbil- kann nach Möglichkeit bereits geschaut werden, dungsangebot zu nutzen. ob in naher Zukunft ein Kassensitz in der Region frei wird oder sogar in der weiterbildenden Praxis 4. „Ich bin Fachärztin/Facharzt und habe eine eine Chance auf Übernahme besteht. Weiterbildungsbefugnis. Ich habe aber lan- ge nicht mehr oder noch nie weitergebil- 2. „Ich bin Ärztin/Arzt in Weiterbildung und be- det. Was muss ich alles beachten?“ finde mich am Ende meiner Weiterbildungs- zeit, mir fehlen aber noch Weiterbildungs- Antwort: Wir unterstützen Sie bei der Suche inhalte, die ich bei meiner aktuellen Stelle nach einer Ärztin oder einem Arzt in Weiterbil- nicht erwerben kann. Was kann ich tun?“ dung. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, sich in das Weiterbildungsnetzwerk einschreiben Antwort: Wir können Ihnen anhand Ihres Profils zu lassen. Außerdem bieten wir die Fortbildung entweder eine passende Stelle aus unserem Wei- „Fit als Weiterbilder“ an. terbildungsnetzwerk vermitteln oder eine Hospi- tationsstelle, bei der Sie die Weiterbildungsinhal- Auf der Seite www.aerzte-fuer-hessen.de fin- te neben Ihrer eigentlichen Weiterbildungsstelle den Sie weitere Informationen und können sich erwerben können. ab Januar 2022 für den Online Campus registrie- ren sowie von dem umfassenden Serviceangebot 3. „Ich bin Ärztin/Arzt in Weiterbildung und des Ärztlichen Kompetenzzentrums Hessen profi- möchte mich schon in der Weiterbildung tieren. n Evelyn Vollmer AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 17
TITELTHEMA „Wer startet, ist noch nicht am Ziel“ Im Gespräch mit der Redaktion erklären Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke, welche Verbesserungen das Ärztliche Kompetenzzentrum für die Nachwuchs gewinnung bringt – und warum sich alles um die Nutzenden dreht. Warum braucht es ein Ärztliches Kompetenz- chen Nachwuchses in der vertragsärztlichen Versor- zentrum? gung ausgerichtet werden. Wir haben, auch das will Frank Dastych: Wir haben massive Probleme, ich hier klar sagen, keinerlei Bedarf, uns in die medizi- fachärztlichen Nachwuchs für unsere Praxen zu ge- nisch-fachlichen Fragen und Inhalte der Weiterbildung nerieren. Für die Hausärztinnen und Hausärzte wird einzubringen. Im Gegensatz zur Uni oder zu den Klini- ja schon in bewährten ken lernen die Weiterbildungsassistentinnen und -as- und gut funktionierenden sistenten in unseren Praxen, wie ambulante Medizin Strukturen gesorgt, für die geht. Das funktioniert gut. Das Problem sind aber die fachärztliche Seite aber operativen Strukturen. eben nicht. Deshalb be- stand Handlungsbedarf. Da draußen sind Praxen, die zu zwei Dritteln noch im- mer inhabergeführt sind, in denen es Angestellte gibt, Welche Probleme se- die betriebswirtschaftlich geführt werden müssen. Das hen Sie? sind alles, wenn man es nicht kennt und weiß, große Dastych: Ein wesentliches Herausforderungen für eine junge Generation, die eh Momentum der Rekrutie- risikoavers ist, die sich vielleicht auch manches nicht Frank Dastych rung von Nachfolgerinnen wirklich zutraut. Witzigerweise trauen wir denen of- möchte mehr und Nachfolgern in den Facharztpraxen, gerade in der fensichtlich mehr zu als manche von denen sich selbst. fachärztlichen Nachwuchs Grundversorgung, wird die Weiterbildung eigener Wei- für die Praxen terbildungsassistentinnen und -assistenten auch in der Eine Praxis zu führen, ist kein Hexenwerk, das wol- gewinnen eigenen Praxis sein beziehungsweise in Zukunft noch len wir gerne vermitteln. Nur der Weg in die Praxis stärker werden – und das wollen wir unterstützen. ist ein anderer geworden und darauf wollen wir re- agieren. Früher hat man eine Praxis gekauft und war Dr. Eckhard Starke: Die Arbeit, die Ideen und Vor- sich eigentlich relativ sicher: Das wird schon was! Man stellungen der KV Hessen in Bezug auf die Weiterbil- hat einfach angefangen und gedacht, dass man das dung haben sich natürlich in den letzten Jahren sehr schon hinbekommt. Die jungen Kolleginnen und Kol- entwickelt. Das ist noch nicht überall in der Politik legen wollen das aber nicht mehr und das kann man oder auch bei den Universitäten angekommen. Wir auch absolut nachvollziehen. Deshalb wollen wir ih- sind wesentlich aktiver auf diesem Feld als in der Ver- nen das nötige Rüstzeug an die Hand geben, wenn gangenheit und deshalb ist es notwendig, dass hier sie diesen Schritt gehen. Sie wollen schon ein biss- eine bessere Kooperation als bisher erfolgen muss. chen mehr über Personalführung und Personalrecht Das neue Kompetenzzentrum ist als Angebot in die- wissen und erfahren, was es mit dieser berühmt-be- sem Sinne zu verstehen. rüchtigten Quartalsabrechnung auf sich hat. Was be- nötige ich an sonstigen Rahmenbedingungen? Das Dastych: Man könnte salopp sagen: Das Ganze sind Inhalte, die überhaupt nicht in den Kliniken oder muss noch zielgerichteter auf die Gewinnung ärztli- während des Studiums vermittelt werden. Und da be- 18 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
TITELTHEMA sitzen wir als KV natürlich eine maximale Kompetenz werden kann, gibt, werden wir im Zusammenwirken mit unseren Mitgliedern. Auch ausführlich darstellen. Das sind die die Bürokratie löst bei der jungen Generation – abso- wichtigen Punkte, die die Kollegin- lut zu Recht – Angstschweiß aus. Da wollen wir helfen nen und Kollegen neben der rein und Unbehagen und Unsicherheit nehmen. wissenschaftlichen Ausbildung heu- te mehr denn je brauchen. Da sind Starke: Der Unterschied zu früher ist ja weniger ein wir mit unserem Know-how der ide- Defizit in der Ausbildung als eins in der praktischen ale Ansprechpartner, der passgenau Umsetzung. Die Herausforderung der Zukunft ist, das richtige Modell finden kann. die praktische Erfahrung in den Praxen zu vermitteln. Dann kommt ja noch dazu, dass das nicht in Kranken- Dastych: Hinzu kommt, dass wir häusern gelernt und gelehrt werden kann, denn das nicht nur die Expertise haben, son- ist eine reine, praktische Tätigkeit vor Ort mit den Pa- dern dass wir dieses Wissen ohne „Wir wollen etablierte und gute tientinnen und Patienten und einem erfahrenen Men- die enormen Kosten zur Verfügung Bausteine in das tor oder einer Mentorin an der Seite, die genau wis- stellen, die sonst aufgerufen werden – wenn es diese neue Angebot inte- sen, wie der Laden läuft. Expertise bei all den dubiosen Beratungsfirmen drau- grieren. Wir wollen keine vorhande- ßen überhaupt gibt. Wir bieten das für die Weiterbil- nen Strukturen Dastych: Wir setzen auf die enorme Kompetenz un- dungsassistentinnen und -assistenten kostenfrei an. zerschlagen“, sagt serer Mitglieder und bauen dazu ein komplementäres Dr. Starke. Angebot auf, auch über unseren Online Campus. Das Es sollen feste Zukunfts- und Praxismanagerin- ist eine feedbackorientierte Plattform, über die wir er- nen und -manager etabliert werden, oder? fahren wollen, was noch gebraucht oder gewünscht Dastych: Ja, das wollen wir auf Sicht machen, im- wird. Wir wollen aktiv in den Dialog mit den Weiter- mer in engem Kontakt zur Weiterbilderin oder zum bildungsassistentinnen und -assistenten gehen. Des- Weiterbilder in der Praxis. Das ist aber perspektivisch halb ist es so wichtig, über die einzelne Weiterbil- zu sehen und wird sich erst mit der Zeit entwickeln. dungspraxis hinauszugehen. Im Krankenhaus erleben Das ist sicher auch in dem Fall wichtig, in dem man wir immer wieder, dass sich die dort vermittelten In- das eine oder andere nicht mit seiner Weiterbilderin halte sehr, sehr stark auf das einzelne Haus fokussie- oder seinem Weiterbilder besprechen will, insbeson- ren. Warum soll ich jemandem die Spirometrie bei- dere dann, wenn man sich auch einmal für eine ande- bringen, wenn es gar kein Spirometer in dem Haus re Praxis interessiert. gibt? Wir möchten, dass die Kolleginnen und Kolle- gen, die in der Praxis A eine Weiterbildung machen, Wann ist das Projekt für Sie erfolgreich? auch die Praxis B oder C übernehmen können. Das Dastych: Wenn deutlich mehr Kolleginnen und Kol- verstehen wir als Erweiterung unseres Angebots. legen, die jetzt in der Weiterbildung sind, ein gutes Gefühl dabei haben, sich selbst niederzulassen. Sie haben den Online Campus genannt. Der soll das Herzstück des Kompetenzzentrums sein … Starke: Wir dürfen nicht vergessen, dass bestimm- Dastych: Ich sehe unser Kompetenzzentrum als et- te Bausteine, die wir schon haben und die auch sehr was, das von mehreren Säulen getragen wird. Eine gerne und gut angenommen werden, mit in das neue davon wird der Online Campus sein. Angebot integriert werden. Wir wollen keine vorhan- denen Strukturen zerschlagen. Was genau darf man dort erwarten? Dastych: Im Prinzip geht es darum, dass sich Wei- Dastych: Wenn wir im Januar starten, wird das An- terbildungsassistentinnen und -assistenten unterein- gebot noch nicht perfekt und fertig sein. Wir starten – ander austauschen können, dass sie mit der KV in den und damit sind wir noch nicht am Ziel. Denn wir wol- Dialog treten und dass wir KV-spezifische Inhalte dort len das Ganze gemeinsam mit den Nutzerinnen und zur Verfügung stellen. Nutzern gestalten und weiterentwickeln. Wer heute losläuft, ist noch nicht im gleichen Moment am Ziel. n Starke: Die vielen Möglichkeiten, die es für die Die Fragen stellte Rechtsform einer Praxis und dafür, wie sie geführt Karl Roth AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 19
TITELTHEMA Alles im Blick – der Online Campus Als webbasierte Plattform bietet der Online Campus einen digitalen, barriere- freien und einfachen Zugang zu den Angeboten des Ärztlichen Kompetenzzen- trums und bringt zusammen, was zusammengehört. Wissensplattform, Erfahrungsaustausch, Netzwerk, zu knüpfen. Außerdem können Erfahrungen ausge- Zugang zu persönlicher Beratung: All das und noch tauscht, Veranstaltungen gebucht und die Zeit als vieles mehr vereint der Online Campus für seine Nut- ÄiW mithilfe der Weiterbildungsnetzwerke und der zerinnen und Nutzer in einem einzigen Onlinetool. Zukunftsmanagerinnen und Zukunftsmanager ge- Nach erfolgreicher Registrierung haben diese Zu- plant und strukturiert werden. Über die Jobbörse ha- gang zu nützlichen Funktionen wie dem Forum zum ben Praxen, ÄiW und Studierende die Möglichkeit, fachlichen Austausch untereinander oder der Akade- online Stellenanzeigen aufzugeben beziehungswei- mie, die Informationen vom Studium bis in die Nie- se einzusehen und mithilfe der Zukunftsmanage- derlassung bereithält, und werden einer persönli- rinnen und -manager die nächsten Karriereschrit- chen Zukunftsmanagerin oder einem persönlichen te zu planen. Besonders interessant ist für die ÄiW Zukunftsmanager zugeordnet. Diese stehen mit in- auch der Zugang zu dem Coachingprogramm „Doc’s dividueller Beratung jederzeit zur Verfügung und be- Coaching“ des Ärztlichen Kompetenzzentrums. Das gleiten die Nutzerinnen und Nutzer bis in die ers- Coaching-Programm stellt ÄiW eine Fachärztin oder te Zeit der Niederlassung. Somit bündelt der Online einen Facharzt an die Seite, die/der praxisnahe Ein- Campus alle relevanten Informationen an einem Ort blicke vom Studium bis in die Niederlassung gewährt und ermöglicht den Zugang zu einem beruflichen und persönliche Erfahrungen teilen kann. Netzwerk sowie passender Beratung. Die Zeiten der vielen Internetseiten und Kontaktpersonen gehören In der Akademie haben die Nutzerinnen und Nutzer somit der Vergangenheit an. die Gelegenheit, ihren Wissensstand ständig zu er- weitern und aktuell zu halten. Die Themen reichen Mit dem Ziel, Medizinstudierende und Ärztinnen von Basiswissen zum ambulanten Gesundheitswe- und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) möglichst früh für sen über Informationen zur Weiterbildung bis hin eine Niederlassung zu begeistern, soll den Nutzerin- zu täglichen Herausforderungen des Praxisalltags. nen und Nutzern die Möglichkeit gegeben werden, Die Beiträge sind spannend, werden stetig bearbei- erste Kontakte mit wichtigen Akteuren des Gesund- tet und durch aktuelle Informationen erweitert. Die heitssystems, insbesondere den ambulanten Praxen, Akademie im Online Campus bietet die Möglich- Wer kann sich registrieren? Infobox Registrieren können sich: Fachärztinnen und Fachärzte aus dem ambulanten und stationären Bereich, Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, Medizinstudierende, Klinikverwaltung, Praxisverwaltung 20 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
TITELTHEMA Ein Blick auf die keit zur digitalen Anmeldung zu Präsenz- und On- zer sollen so einen Wissensvorsprung erhalten und Startseite des Online Campus und auf die line-Veranstaltungen sowie zum Selbststudium mit- Netzwerke für ein erfolgreiches Berufsleben aufbau- Seite der Anträge tels der diversen digital eingestellten Formate. en können. Dieser Mehrwert dient letztlich nicht nur der individuellen Ressourcenerweiterung, sondern FÖRDERUNG UND ANTRÄGE trägt zur Stärkung des gesamten Hessischen Ge- sundheitssystems bei. Mithilfe des Online Campus haben Weiterbildungs- befugte, ÄiW und Studierende einen besseren Zugang zu Förderprogram- men der KVH. Dabei sollen vor allem der Ablauf und die Transparenz für die Antragstellenden verbessert werden. Der Online Campus bietet deshalb die Möglichkeit, die entsprechenden An- träge auf Förderung herunterzuladen und die ausgefüllten Dokumente di- rekt online einzureichen. Zusätzlich kann der Status des Antrags jederzeit eingesehen werden. Das erspart eini- ges an E-Mail-Verkehr und Zeit am Te- Auf den Seiten zur Akademie gibt es lefon. auch einen Image- film der KVH Alles in allem wird mit dem Online Campus eine in- Auf der Seite www.aerzte-fuer-hessen.de finden teraktive und digitale Plattform zur Verfügung ge- Sie ab Januar 2022 weitere Informationen und kön- stellt, die nützliche Funktionen und unterschiedliche nen sich für den Online Campus registrieren. n Akteure zusammenbringt. Die Nutzerinnen und Nut- Ralf Cölsch KONTAKT Das Team des Ärztlichen Kompetenzzentrums hilft Ihnen gern weiter. T. 069 24741-7191 Weitere Informationen unter: E. aerzte-fuer-hessen@kvhessen.de www.aerzte-fuer-hessen.de AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021 21
TITELTHEMA Immer bestens informiert – profitieren vom Angebot der Akademie Die Akademie des Ärztlichen Kompetenzzentrums Hessen (ÄKH) macht bereit für die Niederlassung und stellt die Weichen für eine gelungene Studien- und spätere Weiterbildungszeit. Studierende, Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung sowie Weiterbildungsbefugte profitieren von dem umfassenden Angebot. Gesundheitswesen. Dank wertvoller Informatio- nen kommen Studierende top organisiert durch das Studium, von der Famulatur bis zum Praktischen Jahr. Mittels hilfreicher Hinweise geht es anschlie- ßend perfekt durchgeplant in die Weiterbildung. Zusätzlich wird in der Akademie Medizinisches Fachwissen gut aufbereitet angeboten. Dank die- ser optimalen Vorbereitung können die Prüfungen im Studium und in der Weiterbildung gemeistert wer- den. Und durch diese kompetente Unterstützung kommen alle gut aufgestellt in die Niederlassung und durch den täglichen Praxisalltag. Auch die Persön- liche Weiterentwicklung kommt nicht zu kurz. In- teressierte können immer am Ball bleiben und von Neben der persönlichen Betreuung durch die Zu- den passenden Angeboten zur Weiterentwicklung kunftsmanagerinnen und Zukunftsmanager bietet der persönlichen Kompetenzen im Berufsalltag pro- das ÄKH diverse Veranstaltungen und die Möglich- fitieren. Dazu gehören beispielsweise die Vermittlung keit zum Selbststudium an. In der Akademie des On- von Führungskompetenzen und Kommunikations- line Campus werden Studierende und Ärztinnen und techniken genauso wie die Vertiefung des englischen Ärzte in Weiterbildung (AiW) „Fit für die Praxis“ ge- Fachvokabulars. Das Team des ÄKH erarbeitet darü- macht. Bereits niedergelassene Fachärztinnen und ber hinaus stets neue Inhalte und geht gern auf die Fachärzte werden „Fit als Weiterbildungsbefugte“ Themenwünsche der Nutzerinnen und Nutzer ein. und erfahren, wie sie die Weiterbildungszeit struk- turiert, attraktiv und qualitativ hochwertig für die ABWECHSLUNGSREICHE FORMATE ÄiW gestalten. Voraussetzung für beide Zielgruppen ist eine erfolgreiche Registrierung im Online Campus Die Weiterbildungsformate sind abwechslungsreich des Ärztlichen Kompetenzzentrums. und bereiten fachliche Inhalte spannend und ein- gängig auf. Registrierte Nutzerinnen und Nutzer Die Akademie teilt sich in sechs stetig wachsen- finden verständliche Texte, Grafiken und Tabellen. de Kategorien. Interessierte profitieren vom Wissen Dazu gibt es einige kurze Erklärvideos und E-Lear- der KVH und nutzen das Know-how der verschie- nings. Die E-Learnings vermitteln Inhalte in kleine- denen Fachabteilungen rund um das Ambulante ren Paketen, einzelne Kapitel schließen oftmals mit 22 AUF DEN PUNKT NR. 6 / DEZ 2021
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