Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld

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Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
das wirtschaftsmagazin für krefeld                www.wfg-krefeld.de

kreation

Neue
Arbeitswelten
Veränderung des Arbeitens hält in allen Branchen
Einzug und verändert unseren Arbeitsalltag,
jetzt und in Zukunft, enorm!

                                                                    1
Nr. 43 Frühjahr 2021
Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
Freiraum für
PRODUKTION, DIENSTLEISTUNG
& HANDWERK

               Ihr neuer Standort
               an der A 44 im Krefelder Süden auf einem
               voll erschlossenen Gewerbegrundstück.
               Sofort verfügbar und provisionsfrei.

               www.wfg-krefeld.de/chtenhainer-allee
Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
»Wenn es etwas Positives in den
                                                                                       ­vergangenen Monaten gab,
                                                                                      dann war's der Schub in Sachen
                                                                                     Digitalisierung und Homeoffice.«
Foto: Lichthalle Krefeld

                           Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

                           auf diesen Jahrestag, den man irgendwo zwischen Mitte Februar         Grund genug für uns bei der Wirtschaftsförderung, uns in der
                           und Mitte März datieren mag – je nachdem, welches Ereignis wir        heutigen letzten Ausgabe der kreation mit diesem Thema der
                           als symbolischen Auftakt empfinden: die Karnevalssitzung in           „Neuen Arbeitswelten“ näher zu beschäftigen und die unter-
                           Gangelt oder das erste Geisterspiel in der Bundesliga, hätten wir     schiedlichen Aspekte mit Blick auf Krefeld – von neuen On-
                           sicher alle sehr gut verzichten können: ein Jahr Corona-Pande-        line-Umgebungen bis zum ersten Coworking-Space in der Innen-
                           mie! Ein Jahr Schreckensnachrichten aus Krankenhäusern rund           stadt – einmal ausführlich zu beleuchten.
                           um den Erdball, ein Jahr Einschränkungen der Freiheitsrechte, ein        Letzte Ausgabe der kreation? Ja, denn auch hier wollen wir zu
                           Jahr wirtschaftlicher Schäden in Milliardenhöhe und existenziel-      neuen Ufern aufbrechen und etwas anderes schaffen, was ab
                           ler Sorgen für Gewerbe­treibende, Kulturschaffende etc.               Herbst an die Stelle unseres bisherigen Magazins treten und
                              Wenn man den vergangenen zwölf Monaten überhaupt et-               dann auch Aspekte von Digitalisierung und Smart City stärker
                           was Positives abgewinnen kann, dann fallen mir dazu in erster         und regelmäßig in den Fokus nehmen soll. Lassen Sie sich überra-
                           Linie der deutliche Schub in Sachen Digitalisierung und die er-       schen!
                           heblich ausgeweiteten Homeoffice-Regelungen in den meisten               Jetzt aber erst einmal viel Spaß bei der Lektüre des vorliegen-
                           Unternehmen und auch Verwaltungen ein.                                den Magazins! Alles Gute und beste Grüße, Ihr
                              Insofern hat die Corona-Krise nicht nur als „Brandbeschleuniger“
                           bereits vorher erkennbarer problematischer Tendenzen (bspw.
                           die zunehmende Verdrängung des stationären Einzelhandels durch
                           E-Commerce) gewirkt, sondern auch die zuvor zumindest in be-
                           sonders fortschrittlichen Einrichtungen schon feststellbaren po-      Eckart Preen
                           sitiven Entwicklungen in die Breite der Arbeitswelt getragen.         Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Krefeld

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Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
kreation 43
                                          Das Wirtschaftsmagazin für Krefeld

                                          Herausgeber: WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH
    Eckart Preen                          Neue Linner Straße 87, 47798 Krefeld
                                          Telefon: +49 2151 82074-0 | Telefax: +49 2151 82074-33
    Geschäftsführer                       www.wfg-krefeld.de | info@wfg-krefeld.de
    Telefon: +49 2151 82074-0
                                          Redaktion: Eckart Preen (v. i. S. d. P.), Andreas Struwe, Anna Appenzeller
    eckart.preen@wfg-krefeld.de           Anzeigen: Kristina Freiwald, Telefon: +49 2151 82074-12,
                                          kreation@wfg-krefeld.de, Auflage: 6.250 Exemplare/Ausgabe
                                          Titelbild: Circlephoto Shutterstock, Erscheinungstermin: Frühjahr 2021

                                          Layout: Werbeagentur LAWRENZ – Die Qualitäter
                                          Großdresbach 5, 51491 Overath | www.qualitaeter.de | info@qualitaeter.de
    Elmar Klein-Hessling
                                          Druckorganisation: Stünings Medien GmbH
    Prokurist                             Dießemer Bruch 167, 47805 Krefeld | www.stuenings.de | info@stuenings.de
    Telefon: +49 2151 82074-20
    elmar.klein-hessling@wfg-krefeld.de

    Andreas Struwe
    Prokurist
    Telefon: +49 2151 82074-40
    andreas.struwe@wfg-krefeld.de

    Annette Angona
    Büromanagement,
    Organisation, Veranstaltungen
    Telefon: +49 2151 82074-19                                                                            18
    annette.angona@wfg-krefeld.de

    Anna Appenzeller                                                        Kristina Freiwald
    Projektmanagement                                                       Standortmarketing,
    Healthy Building Network                                                Wirtschaft und Familie
    Telefon: +49 2151 82074-25                                              Telefon: +49 2151 82074-12
    anna.appenzeller@wfg-krefeld.de                                         kristina.freiwald@wfg-krefeld.de

    Adrian Bierholz                                                         Manon Häßelbarth
    Immobilienentwicklung                                                   Standortmarketing,
    Wirtschaftsflächen                                                      Fachkräfte
    Telefon: +49 2151 82074-27                                              Telefon: +49 2151 82074-43
    adrian.bierholz@wfg-krefeld.de                                          manon.haesselbarth@wfg-krefeld.de
                                                                                                                       Fotos: Lichthalle Krefeld

    Pascal Franz                                                            Dr. Simon Jenniches
    Auszubildender                                                          Internationale Projekte
    Telefon: +49 2151 82074-15                                              Telefon: +49 2151 82074-22
    pascal.franz@wfg-krefeld.de                                             simon.jenniches@wfg-krefeld.de

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Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
10 | Gründerpreis
                                                                  Petra Rice
18 | Das Wie, Wo und Wann                                         Fördermittel,
     des Arbeitens verändert                                      Existenzgründung

                                               42
     sich                                                         Telefon: +49 2151 82074-23
                                                                  petra.rice@wfg-krefeld.de
20 | ‚New Work‘ – new rules

24 | Schön, mit dir zu arbeiten
                                                                  Ute Schröder
                                                                  Büromanagement,
28 | „Wir wollen Technologie
                                                                  Organisation, Veranstaltungen
     erlebbar machen“

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                                                                  Telefon: +49 2151 82074-10
32 | „Der Mensch wird auch                                        ute.schroeder@wfg-krefeld.de
     in Zukunft im Fokus
     stehen“
                                                                  Ricarda Stamms
42 | Mehr als ein Umzug                                           Standortmarketing,
                                                                  Internationale Projekte

                                               56
44 | „Man lernt nie aus!“                                         Telefon: +49 2151 82074-17
                                                                  ricarda.stamms@wfg-krefeld.de
48 | Ein „Lost Place“ erwacht
     zu neuem Leben                                               Beate Sucrow
                                                                  Front Desk Managerin
56 | Willkommen in Krefeld                                        URBANWORKKREFELD
                                                                  Telefon: +49 2151 82074-70
                                                                  beate.sucrow@­urbanwork-
                                                                  krefeld.de

                                Iris Kremers                      Ulrike Viesels
                                Immobilienvertrieb,               Projektassistenz
                                Investorenbegleitung              Immobilienentwicklung
                                Telefon: +49 2151 82074-21        Telefon: +49 2151 82074-26
                                iris.kremers@wfg-krefeld.de       ulrike.viesels@wfg-krefeld.de

                                Susanne Lennartz
                                Projektsteuerung Bau und          Ellen Waldhof
                                Erschließung,                     Rechnungs- und Vertragswesen,
                                Ladenflächenvermittlung           Liegenschaftsmanagement
                                Telefon: +49 2151 82074-50        Telefon: +49 2151 82074-60
                                susanne.lennartz@wfg-krefeld.de   ellen.waldhof@wfg-krefeld.de

                                                                  Dominica Wester
                                Marleen Meyer                     Front Desk Managerin
                                Fachkräfte,                       URBANWORKKREFELD
                                Innovation, Digitalisierung       Telefon: +49 2151 82074-70
                                Telefon: +49 2151 82074-30        dominica.wester@
                                marleen.meyer@wfg-krefeld.de      urbanwork-krefeld.de

                                                                                                  5
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                                                                                        Insgesamt werden im
Krefeld in Zahlen

                                                                                        47.790
                                                                                        ­Krefelder Stadtgebiet

                        Seit

                        2010
                        ist die Stadt Krefeld eins von rund
                                                                                        Bäume vom KBK gepflegt
                                                                                        und regelmäßig kontrolliert.
                                                                                        Quelle: Stadt Krefeld

                        8.000                      ­ itgliedern im
                                                   M
                        weltweiten Städte­bündnis „Mayors for
                        Peace“, das sich der Friedensarbeit, insbe-
                        sondere der atomaren Abrüstung, ­widmet.

140
                        Quelle: Stadt Krefeld

Mal konnten die „Lieferhelden“
der Mediothek Krefeld inner-
                                                                                                      73Brauereistätten gab

                                                                                                      1819
                                                                                                        es in Krefeld im Jahr.
halb der ersten Woche online
vorbestellte Medien in ganz
Krefeld bis vor die Haustür
ausliefern.                                                                                                                     .
                                                                                                        Quelle: Stadt Krefeld
Quelle: Stadt Krefeld

                                            14.200
                                                                3.371
                                  Circa                         2020 wurden in Krefeld mit
                                  Studierende studieren in
                                  Krefeld und Mönchenglad-
                                  bach an der HS Niederrhein,

                                  die dieses Jahr ihr
                                  Jubiläum feiert.
                                                          50.   deutlich mehr E- und Hybridfahrzeuge
                                                                angemeldet als im Jahr zuvor (1.807).
                                                                [2.729 Hybrid-, 642 E-Fahrzeuge]
                                  Quelle: Stadt Krefeld         Quelle: Stadt Krefeld

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Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
APRIL 2021                                                                        JUNI 2021

      20. April, 17 Uhr                                                                  10. Juni, 9 bis 12 Uhr

      Discover the Online World                                                          International Hour
      Online | Diskussionsrunde mit Rhonda L. Bowen                                      Internationale Sprechstunde des International Desk
      Sprachen: Englisch und Deutsch                                                     Online | In Kooperation mit dem Fachbereich
      Anmeldung unter: rlb@bowen-crossculture.com                                        Migration und Integration der Stadt Krefeld
                                                                                         Anmeldung unter: international@wfg-krefeld.de

        MAI 2021                                                                         11. Juni
                                                                                         Start your Business in China digitally
      20. Mai, 16.30 bis 18.30 Uhr                                                       Online | Referentin: Miriam Theobald, Dongxil
      Fachkraft – das (noch) unbekannte                                                  Anmeldung unter: international@wfg-krefeld.de

      ­Wesen!?: Arbeit 4.0
      Referenten: Prof. Dr. David Matusiewicz und                                        21. bis 22. Juni

      Alexander Burstedde                                                                Krefelder China-Tage
      Online oder in der Volksbank Krefeld                                               Referent: Birger Vinck, Vinck’s Agency for Consulting and Trading
      Anmeldung unter: www.zukunft-fachkraft.eventbrite.de                               in Kooperation mit der IHK Mittlerer Niederrhein

      27. Mai, 10 bis 15 Uhr                                                             28. Juni bis 1. Juli

      Symposium                                                                          KReate FUTURE
      „Zukunftsmarkt gesundes Bauen“                                                     „Zukunft erleben und aktiv mitgestalten“
      Online oder hybrid                                                                 Barcamp/Hackathon für Jugendliche und Unternehmen
      Fachvorträge, Diskussion und Online-Ausstellung                                    Online oder an verschiedenen Orten in Krefeld
      Mies van der Rohe Business Park                                                    Informationen unter: www.kreatefuture.de
      Anmeldung unter:
      www.healthybuildingnetwork.com/de
                                                                                          SEPTEMBER 2021

                                                                                         23. September, 16 bis 17 Uhr
      Alle Angaben ohne Gewähr. Bei allen Veran-                                         Krefelder Außenwirtschaftsgespräche
      staltungen kann es zu kurzfristigen Änderun-
                                                                                         Hightech-Nation Japan
      gen aufgrund der Corona-Pandemie kommen.
                                                                                         Anmeldung unter:
                                                                                         www.wfg-krefeld.de/international

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THE POWER OF BEING UNDERSTOOD
AUDIT | TAX | CONSULTING
Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
OCEANSAFE WILL MIKROPLASTIK IN TEXTILEN PRODUKTEN VERMEIDEN HELFEN

                         Auf der grünen Überholspur
                                                                             Die Produktion von Vorhängen, Gardinen,
                                                                          Bettwäsche und Frottiertüchern findet bei
                                                                          OceanSafe nämlich komplett frei von belas-
                                                                          tenden Inhaltsstoffen und nach kreislaufwirt-
                                                                          schaftlichem Prinzip statt. Dieses verfolgt den
                                                                          Ansatz, dass Produkte während und nach Ge-
                                                                          brauch keinen Müll verursachen, sondern
                                                                          wieder komplett in den biologischen Kreislauf
                                                                          zurückgeführt werden. Dabei kommt es nicht
                                                                          nur zu einem Downcycling (wie es beim klas-
                                                                          sischen Recycling-Ansatz oft der Fall ist), denn
                                                                          die Textilien von OceanSafe können über ein
                                                                          intelligentes Rücknahmesystem einer indus­
                                                                          triellen Kompostierung zurückgeführt wer-
                                                                          den. Durch die Umwandlung zu Humus oder
                                                                          Biogas stehen die „alten“ Textilien so als Nähr-
                                                                          stoffe für die nächsten Generationen zur Ver-
                                                                          fügung.
                                                                             Was revolutionär klingt, ist für den Ge-
                                                                          schäftsführer aber keine Raketenwissen-
                                                                          schaft, sondern die einzig logische Herange-
                                                                          hensweise, wenn es um die Nachhaltigkeit
                                                                          von Geschäftsmodellen geht. „Es geht mir
                                                                          nicht per se um das Grünsein, sondern ganz
                         Zum wiederholten Mal kann sich das Krefel-       pragmatisch um die Zukunft unseres Plane-
                         der Textilunternehmen OceanSafe mit dem          ten“, sagt Schweizer. „Ich habe mich gefragt,
                         ersten Platz beim Deutschen Nachhaltig-          welchen Beitrag wir in der Textilindustrie leis-
                         keitspreis Design 2021 über eine Auszeich-       ten können, denn mittlerweile sind knapp
                         nung seiner nachhaltigen Tätigkeiten freuen.     30 Prozent des Mikroplastiks in den Weltmee-
                                                                          ren auf die Textilwirtschaft zurückzuführen.

                         M     anuel Schweizer wundert das nicht.
                               „Wir sind wahnsinnig stolz auf diesen
                         Preis“, sagt er, Gründer und CEO von Ocean­
                                                                          Mit OceanSafe leiten wir nun einen globalen
                                                                          Paradigmenwechsel ein – in der Textilindus-
                                                                          trie und weit darüber hinaus!“
                         Safe. „Bei all unseren Produkten denken wir in      Auch andere Unternehmen sind bereits
                         ganzheitlichen, biologischen Kreisläufen. Der    auf die Erfolge des Krefelder Herstellers auf-
                         klassische Recycling-Gedanke ist uns daher       merksam geworden: So startete im Januar die
OceanSafe GmbH           viel zu kurz gedacht. Wir sind zutiefst davon    Kooperation mit dem Unternehmen JAB An-
Adolf-Dembach-Straße 5   überzeugt, dass die Lösung der Probleme der      stoetz, das die Biogarne von OceanSafe seit-
47829 Krefeld            Textilindustrie nur in einer funktionierenden    dem in einer neuen Kollektion von Dekorati-
www.oceansafe.de         Kreislaufwirtschaft liegen kann.“                onsstoffen und Gardinen verarbeitet.

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Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
Rheinschmökern feiert
„Doch-nicht-Eröffnung“ im Februar
 WETTBEWERB: EINE NEUE BUCHHANDLUNG FÜR UERDINGEN!

„Doch-nicht-Eröffnung“ nennt die 38-jährige Anja Choinowski liebevoll den Startschuss für ihre
eigene Buchhandlung im Februar. Trotz des Lockdowns wagte sie den Schritt zu einem eigenen
Ladenlokal in der Uerdinger City. Im „Rheinschmökern“ an der Alten Krefelder Straße 17 konnten                        Rheinschmökern
bis zur regulären Öffnung seitdem vorbestellte Bücher, Geschenkartikel und Gutscheine kon-                            Alte Krefelder Straße 17
taktlos abgeholt werden.                                                                                              47829 Krefeld

D    as mit viel Liebe zum Detail eingerichte-
     te Schaufenster gibt einen Vorgeschmack
auf das 70 Quadratmeter große Ladenlokal
                                                    che Beratung und die geplanten kleinen
                                                    Events vor Ort. Bis zur hoffentlich baldigen
                                                    „Doch-Eröffnung“ können Kund:innen sich
                                                                                                                      Telefon: 02151 9311888
                                                                                                                      info@rheinschmoekern.de
                                                                                                                      www. rheinschmoekern.de
mit der Schmökerecke für Bücherwürmer. Die          aber telefonisch vom „Rheinschmökern“-Team                        Facebook und Instagram:
Gründerin und ihr vierköpfiges Team präsen-         beraten lassen.                                                   @rheinschmoekern
tieren hier ganz persönliche Lese-Empfehlun-
gen. Außerdem stimmt die Schaufensterbe-
schriftung zuversichtlich: „Wir sind ganz bald
für euch da“ heißt es hier – eine Hoffnung, die
wir zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses
alle teilen.
    Mit dem „Rheinschmökern“ erfüllt sich Di-
plom-Kommunikationswirtin Choinowski ei-
nen lang gehegten Traum und fühlt sich durch
den enormen positiven Zuspruch aus der Uer-
dinger Bevölkerung in ihrer Entscheidung be-
stätigt. „Ich kann gar nicht sagen, wie stolz ich
bin“, schildert sie auf ihren Instagram- und
Facebook-Seiten, über die übrigens auch Be-
stellungen abgegeben werden können.
    Eine erste Unterstützung erhielt Anja
Choinowski bei ihrer Eröffnung über den Ge-
winn des Wettbewerbs „Neue Buchhandlung             Fast täglich werden frische Buchempfehlun-
für Uerdingen“, den die Wirtschaftsförderung        gen ins Schaufenster gestellt.
im Sommer 2020 gemeinsam mit dem Kauf-
mannsbund Uerdingen, dem CHEMPARK,
dem Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“,
der Sparkasse Krefeld und der Weinbrennerei
Dujardin ausgelobt hatte. Neben einem Start-
geld für die Ladeneinrichtung erhielt sie kos-
tenlose mediale Unterstützung aller Partner
                                                                                                   Fotos: Rheinschmökern

und eine kostenlose Beratung über das Netz-
werk „Experten coachen Gründer“.
    Was jetzt noch fehlt, sind Gespräche und
Diskussionen über Lieblingsbücher, persönli-

                                                                                                                                                 9
Kreation Neue Arbeitswelten - das wirtschaftsmagazin für krefeld - WFG Krefeld
Mit welcher Geschäftsidee
     beweisen Sie Mut und Unternehmergeist?
      5. GRÜNDERPREIS KREFELD 2021

     Zum Jahresbeginn startete bereits zum fünften Mal die Ausschreibung von Wirtschaftsförderung Krefeld, Volksbank
     Krefeld und Westdeutscher Zeitung für den Krefelder Gründerpreis 2021. Aus Anlass des kleinen Jubiläums gaben wir
     dem Gründerpreis einen neuen Look mit auf den Weg und verleihen ihn von nun an auch gegenständlich an die Erstplat-
     zierten.

     U    nd nun sind wir, gerade auch im
          Blick auf die Pandemie, gespannt
     auf die diesjährigen Bewerber:innen.
                                               Gründungs­idee und den Business-Can-
                                               vas (Überblick über die wichtigsten
                                               Schlüsselfaktoren Ihres Geschäftsmo-
                                                                                         alle Teilnehmenden erhalten einen
                                                                                         Membership-Gutschein für den jüngst
                                                                                         von der Wirtschaftsförderung Krefeld
     Gesucht werden klassische, kreative       dells). Der für eine Bewerbung letzt-     eröffneten Coworking-Space „URBAN-
     oder innovative Unternehmensgrün-         mögliche Gründungstag, der 31. Mai        WORKKREFELD“ im Urbanum an der
     dungen aus und in Krefeld aus dem         2021, ist zugleich auch Einreichungs-     Lohstraße 25.
     Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis 31. Mai   schluss für den diesjährigen Wettbe-         In Phase zwei bitten wir die Teil-
     2021. Ganz gleich, ob allein gegründet    werb!                                     nehmenden nach einer Vorauswahl um
     oder im Team, in welcher Branche und          Wir wollen die Gründungsideen aber    nähere Informationen, ein ausführli-
     ob gewerblich oder freiberuflich ge-      danach keinesfalls für uns behalten,      cheres Geschäftskonzept inklusive der
     gründet – alle neuen Unternehmun-         sondern bieten jedem eingereichten        Finanzplanung und gegebenenfalls auf-
     gen sind herzlich zum Mitmachen ein-      Gründungsvorhaben ein Porträt in der      gelegte Werbematerialien. Ende Juni/
     geladen. Wir erwarten für die erste       Print- und Online-Ausgabe (inkl. eines    Anfang Juli 2021 werden dann die aus-
     Bewerbungsphase die Einreichung ei-       45-Sekunden-Imagefilms) der West-         sichtsreichsten Bewerbungen zu ei-
     nes Bewerbungsschreibens mit der          deutschen Zeitung. Inhaltlich unter-      nem „Pitch“ in die Volksbank Krefeld
                                               stützt zudem das Netzwerk „Experten       eingeladen. Am selben Ort soll dann
                                               coachen Gründer“ alle Teilnehmenden       auch die Preisverleihung im Rahmen
                                               mit einem Beratungsgutschein, der         des September-BusinessBreakfast von
                                               Marketing-Club Krefeld spendet den        Wirtschaftsförderung und Marketing-­
                                               Top-Platzierten eine einjährige Mit-      Club Krefeld stattfinden – hoffentlich
                                               gliedschaft für das Clubgeschehen und     vor reichlich Publikum!

                                               Die Erstplatzierten der vergangenen Jahre

                                               In den vergangenen Jahren konnten sich Gründende und Selbstständige un-
                                               terschiedlicher Branchen über einen Sieg freuen:
                                               2012 | 79 Grad minus                     2017 | Wunderwerk Catering
                                               Stefan Riddermann                        Lukas Stappmann und Tim Gebauer
       Petra Rice
       Fördermittel,                           2014 | RM Energy Weather GmbH            2019 | Die Weltenweberei
       Existenzgründung
       Telefon: +49 2151 82074-23              Robin Girmes                             Lukas Kuhlendah, Dominica Wester,
       petra.rice@wfg-krefeld.de                                                        Janos Wokrina und Beate Sucrow

10
INTERNATIONALE SPRECHSTUNDE

Kooperation mit dem Fachbereich
Migration und Integration

                                                                                                  Foto: Simon Erath

M      it der Eröffnung eines neuen Ser-
       vicecenters hat der Fachbereich Migra-
tion und Integration der Stadt Krefeld im Jahr
                                                     Video-Call Fragen zu aufenthaltsrechtlichen
                                                     Zusammenhängen in Hinblick auf die Selbst-
                                                     ständigkeit und Beschäftigung von Personen
2020 bereits ein Zeichen gesetzt: Krefeld ist        aus Drittstaaten (Staaten außerhalb der EU)
international, Krefeld ist vielfältig, Krefeld ist   stellen. Je nach Bedarf begleiten im Nachgang
weltoffen. – Was ja seit jeher in besonderer         Kolleg:innen aus dem International Desk der
Weise für viele ausländische Unternehmen             Wirtschaftsförderung die Nachfragenden zu
und Fachkräfte in Krefeld gilt. Um ihnen den         Terminen beim Fachbereich Migration und In-
Aufenthalt und den Arbeitseinstieg in Krefeld        tegration.
zu erleichtern, wurde jetzt ein zusätzlicher            Die nächsten Online-Sprechstunden finden
Service von Fachbereich 30 und Wirtschafts-          am 22. April 2021 und 10. Juni 2021 zwischen 9
                                                                                                                      Ricarda Stamms
förderung Krefeld eingerichtet.                      und 12 Uhr mit einer Mitarbeiterin des Fach-                     Standortmarketing,
                                                                                                                      Internationale Projekte
   Seit Februar 2021 bietet das International        bereichs Migration und Integration statt.                        Telefon: +49 2151 82074-17
Desk eine regelmäßige Sprechstunde mit dem              Eine vorherige Anmeldung unter interna-                       ricarda.stamms@wfg-krefeld.de

Fachbereich Migration und Integration der            tional@wfg-krefeld.de bei Ricarda Stamms
Stadt Krefeld an. Nationale und internationale       und Dr. Simon Jenniches vom International
Firmenverantwortliche, Gründende, Start-ups          Desk der Wirtschaftsförderung Krefeld ist
und internationale Fachkräfte können jetzt im        zwingend erforderlich.

                                                                                                                                                      11
Krefelder Außenwirtschaftsgespräche
im neuen Podcast weitergeführt!

                                  M
                                              it einer kostenfreien Vortrags- und                       tralen Fragestellungen noch einmal auf und
                                              Gesprächsreihe bietet das Inter-                          geht an mancher Stelle noch tiefer ins Thema.
                                              national Desk der Wirtschaftsför-                            „Krefeld International“, konzipiert und
                                   derung Krefeld aktuelle Informationen zu                             aufgenommen von Ricarda Stamms und
                                   außenwirtschaftlichen Entwicklungen und                              Dr. Simon Jenniches, ist auf allen gängigen Pod­
                                   zum Einstieg in ausgewählte Märkte. Bei den                          c­ ast-Formaten zu hören und beschäftigt sich
                                   „Krefelder Außenwirtschaftsgesprächen“ steht                         in diesem Jahr mit den Herausforderungen
                                   jeweils eine Zielregion im Fokus. Jetzt greift                       des Brexit, der Bedeutung des Social-Credit-­
                                   der neue Podcast „Krefeld International“ im                          Systems für Investitionen in China, Krefelds
                                   Nachgang zu dem Gesprächstermin die zen­                             Beziehungen zu Japan und den Möglichkeiten
                                                                                                        zur internationalen Fachkräftegewinnung un-
                                                                                                        ter wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und
                                                                                                        kulturellen Aspekten.
»Dieser Podcast ist für die                                                                               „Dieser Podcast ist für die Wirtschaftsför-
                                                                                                        derung eine neue und lebendige Form der
  Wirtschaftsförderung eine                                                                             Kommunikation“, betont Eckart Preen, Ge-
                                                                                                        schäftsführer der Wirtschaftsförderung Kre-
  neue und lebendige Form                                                                               feld und Dezernent Wirtschaft, Digitalisie-
                                                                                                        rung und Internationales der Stadt Krefeld.
  der Kommunikation.«                                                                                   „So sind die interessanten Themen und Dis-
                                                                                                        kussionen der Krefelder Außenwirtschaftsge-
                                                                                                        spräche auch einem breiteren Publikum jeder-
                                                                                                        zeit zugänglich. Produziert wird der Podcast in
                                                                                                        Krefeld und ist nach der überaus positiven
                                                                                                        Resonanz auf die erste Serie als langfristiges
                                                                                                        Informationsmedium für Wirtschaftsförde-
                                                                                                        rungsthemen geplant.“

                                                                                                                  Die erste Folge: Der Brexit

                                                                                                        In der ersten Folge 2021 war das europapoliti-
                                                                                                        sche Ereignis der letzten Jahre, der Austritt
                                                                                                        Großbritanniens aus der Europäischen Union,
                                                                                                        Thema: Welche Bedeutung hat der Brexit nun
                                                                                                        konkret für Unternehmen, Lieferketten und
                                                                                    Fotos: Lichthalle

                                                                                                        den persönlichen Alltag der Menschen? Ant-
                                                                                                        worten auf diese Fragen und darauf, ob die
                                                                                                        britische Küche ihrem Ruf gerecht wird, gab
Ricarda Stamms und Dr. Simon Jenniches sind ab sofort im Podcast „Krefeld Inter-                        Richard Todd, Senior Manager im Bereich In-
national“ zu hören.                                                                                     vestorenbetreuung bei Germany Trade and
                                                                                                        Invest in Berlin.

12
Das International Desk
der Wirtschaftsförderung Krefeld
Die Erschließung ausländischer Märkte und die Kooperation mit internationalen Partnern/
Kontakten bietet vielfältige Chancen für Unternehmen. Hierbei muss der wirtschaftspoliti-
sche Rahmen des Ziellandes immer berücksichtigt werden.
Interkulturelle Sensibilität ist ein wichtiger Baustein im Umgang mit ausländischen Ge-
sprächspartnern/internationalen Geschäftskontakten. Vor dem Markteintritt empfiehlt es
sich immer, frühzeitig die unterschiedlichen Mentalitäten im Geschäftsgebaren und gesell-
schaftlich-kulturelle Hintergründe zu erfassen. Bis zu einer vertrauensvollen Zusammenar-
beit mit neuen Geschäftskontakten müssen viele Hürden genommen und manche Brücke
gebaut werden.
In diesen Zusammenhängen berät und unterstützt das International Desk der Wirtschafts-
förderung Krefeld zum einen internationale Firmengründungen und Unternehmensansied-
lungen in Krefeld. Das International Desk ist dann Ansprechpartner für Kontakte zur hiesi-
gen Wirtschaft und Verwaltung. Zum anderen richtet sich das Angebot an ansässige
Unternehmen, die einen Markteintritt im internationalen Umfeld planen oder Kontakte zu
internationalen Unternehmen und Investoren aufbauen, pflegen oder intensivieren möch-
ten.

                                                                                             13
Lothar Krenge –
                              ein gut vorbereiteter Übergang
                               VOM FUHRUNTERNEHMEN ZUM LOGISTIKDIENSTLEISTER

                              Z
                                    um Jahreswechsel hat sich Lothar Kren-      nachts Chemieprodukte. Die Kunden wollen
                                    ge aus dem Tagesgeschäft an der Spitze      heute Logistiklösungen von der Lagerung
                                    der Bönders GmbH Spedition und der          über Kommissionierung und Verpackung bis
                              BKB Globe int. Spedition GmbH zurückgezo-         hin zur pünktlichen Lieferung und weltwei-
Lothar Krenge                 gen. „Mit 71 Jahren wird es Zeit, sich aus dem    ten Rückverfolgung der Warenströme. Das
Geschäftsführer               operativen Geschäft zu verabschieden, zumal       klappt nur mit passgenauem Datenaustausch.
Krenge & Bönders Immobilien   wenn man seine Nachfolge mit Mitarbeiten-         „Ohne IT läuft in der Logistik heute gar nichts.“
GmbH & Co. Objekt KG          den seines Vertrauens geregelt hat“, blickt Lo-   Folgerichtig wurde früh eine eigene EDV-Ab-
Bataverstraße 19              thar Krenge auf sein berufliches Schaffen in      teilung aufgebaut, die sich mit den IT-Syste-
47809 Krefeld                 Krefeld zurück. Als der Braunschweiger 1987       men der Kunden zusammenschaltete. Das
Telefon: +49 171 5511621      beim Fuhrunternehmen Bönders seine Arbeit         entwickelte sich zum Krenge- bzw. Bön-
lkrenge@bk-group.de           aufnahm, erwirtschafteten 27 Mitarbeitende        ders-Markenzeichen. Was da ein Krefelder
                              gut sechs Millionen DM Jahresumsatz. Heute        Mittelständler auf die Beine stellte, beein-
                              setzen 430 Mitarbeitende in den beiden Ge-        druckte sogar große Konzerne und führte zu
                              sellschaften rund 50 Millionen Euro um. Zu-       langjährigen Kontrakten. Seit 25 Jahren setzen
                              sammen mit einer Immobiliengesellschaft           Bayer und später Lanxess auf die Dienste von
                              bilden die Spedition und die international        Bönders. Noch länger, seit gut 30 Jahren, wer-
                              operierende Gesellschaft die B+K Group.           den 400 BMW- und Daimler-Benz-Autohäu-
                                 „Im lokalen Wettbewerb gab es Ende der         ser zuverlässig mit mehr als 80.000 Ersatztei-
                              1980er-Jahre noch eine Reihe familiengeführ-      len     versorgt.   ­Gesteuert   alles   aus   der
                              ter Speditionen, die heute alle vom Markt ver-    Firmenzentrale im Rheinhafen, mit der Mög-
                              schwunden sind. Die meisten haben nicht           lichkeit des direkten Wasserumschlags und
                              durchgehalten, weil mit der Einführung des        der logistisch ausge­zeichneten trimodalen
                              EU-Binnenmarktes Transportkonzessionen, Li-       Anbindung per Straße, Schiene und Wasser.
                              zenzen und Tarife entfielen, die zuvor feste            Lothar Krenge blickt zum Abschied zufrie-
                              Einnahmen garantierten.“ Krenge verabschie-       den auf die Entwicklung des Unternehmens
                              dete sich vom reinen Fuhrgeschäft. „Das           und die Leistung der oft langjährigen Mitar-
                              macht heute nur noch knapp zehn Prozent des       beitenden. Dass die dem Unternehmen die
                              Gesamtvolumens aus.“ Kontraktlogistik ist         Treue hielten, hat auch viel mit „Employer
                              das aktuelle Stichwort. Rund um die Uhr ver-      Branding“ zu tun. Die Attraktivität als Arbeit-
                              sorgen fast 60 Bönders-Lkw den Handel etwa        geber ist heute auch in der Logistikbranche
                              tagsüber mit Gerstensaft und verfrachten          für die Positionierung im Wettbewerb nicht
                                                                                weniger wichtig als das Gespür für Markt-
                                                                                chancen und Kundenbindung. Die B+K Group

»Bei uns sind die motivierten                                                   ist für ihre soziale Einstellung bekannt und
                                                                                hatte nie Nachwuchssorgen. „Bei uns sind die

 Mitarbeitenden das Rückgrat                                                    motivierten Mitarbeitenden das Rückgrat des
                                                                                Unternehmens. Konsequente Weiterbildung,

 des Unternehmens.«                                                             gut ausgestattete Arbeitsplätze, flexible Ar-
                                                                                beitszeiten und familienfreundliche Anpas-
 Lothar Krenge                                                                  sungen sind selbstverständlich.“

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Foto: B+K Group Spedition Bönders

                                                                                                                                  Lothar Krenge ist zufrieden
                                    So ganz kann es der Vollblutunternehmer      ­Dezernat für Wirtschaft, Digitales und Inter-   mit der Entwicklung bei
                              jetzt aber doch nicht lassen. Als Gesellschafter   nationales eingerichtet wurde und jetzt die      Bönders – und hat sich zum
                              bleibt er bei den drei Unternehmen der Bön-        Stadt das RAL-Gütezeichen „Mittelstands-         Jahreswechsel aus der
                              ders-Gruppe an Bord. Bei der kleinen Immobi-       freundliche Kommunalverwaltung“ anstrebt,        Spitze des Unternehmens
                              liengesellschaft wird er weiterhin die Ge-         ist nicht zuletzt dem stetigen Engagement        zurückgezogen.
                              schäfte führen und sich um die Vermietung          von Lothar Krenge zu verdanken. Mit dem Gü-
                              von Hallen und Freiflächen kümmern, die im         tezeichen bekennt sich die Stadtverwaltung
                              Logistikgeschäft so begehrt sind. Und auch         dazu, anhand von 14 nachprüfbaren Kriterien
                              das nebenamtliche Engagement wird Lothar           die Belange der Wirtschaft besonders zu be-
                              Krenge nicht aufgeben. Er bleibt stellvertre-      rücksichtigen.
                              tender Vorsitzender des Aufsichtsrates der            Hier scheint sich also ruhigeres, positives
                              WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kre-         Fahrwasser abzuzeichnen. Beim Heimatclub
                              feld mbH. Bei der Neuaufstellung 2009 zeich-       Eintracht Braunschweig, seiner anderen Lei-
                              nete er sofort einen Gesellschaftsanteil und       denschaft, ist das nicht ganz so oft der Fall.
                              setzt sich seitdem in den Gremien für die          Diese teilt er mit Eckart Preen, dem ebenfalls
                              ­Unternehmensinteressen ein. Von Beginn an         aus der Löwenstadt stammenden WFG-­
                              forderte er dort eine deutlich wirtschafts-        Geschäftsführer. Da gibt es manches Auf und
                              freundlichere Ausrichtung der Stadtverwal-         Ab, oft Gesprächsbedarf und so geteilte Freu-
                              tung. Dass im September letzten Jahres das         de und geteiltes Leid.

                                                                                                                                                                15
Zukunft erleben und aktiv mitgestalten
     KREATEFUTURE ZU DEN THEMEN DIGITALISIERUNG UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

     V    erändert sich die Arbeitswelt, verän-                             innerhalb einer modernen und zukunftsge-
          dert sich auch die Ausbildung. Digitali-                          wandten Ausbildung Kompetenzen erwerben
     sierung, Nachhaltigkeit, vernetztes Denken,                            können, die sie als angehende Fachkräfte von
     Innovationen, KI und Flexibilität sind nur                             morgen in einer sich verändernden Arbeits-
     einige Schlagwörter, die den Wandel der                                welt benötigen. Um Jugendliche bereits vor
     Ausbildung bestimmen. Aus diesem Grund                                 der Ausbildung für Zukunftsthemen wie Ge-
     werden ab August 2021 in alle neu geregelten                           sundheit und Soziales, Energie und Klima, Mo-
     Ausbildungsgänge des dualen Systems neue                               bilität und Verkehr, Ethik und Arbeitswelt der
     Berufsbildungsstandards aufgenommen. „Di-                              Zukunft zu begeistern und ihnen einen prak-
     gitalisierte Arbeits­welt“, „Umweltschutz und                          tischen Vorgeschmack zu geben, wurde 2019
     Nach­­haltigkeit“, „Sicherheit und Gesundheit                          das Barcamp/der Hackathon „KReateFUTURE“
     bei der Arbeit“ sowie „Organisation des Aus-                           gemeinsam von verschiedenen Krefelder Ins-
     bildungsbetriebes, Berufsbildung, Arbeits- und                         titutionen ins Leben gerufen.
     Tarifrecht“ – so lauten die vier modernisierten                           Auch in diesem Jahr werden Fragestellun-
     sogenannten Standardberufsbild­positionen.                             gen zu den Themen Digitalisierung und
        Die für alle Ausbildungsberufe identisch                            künstlicher Intelligenz wieder in einem sol-
     formulierten Inhalte sollen sicherstellen, dass                        chen Format bearbeitet. Die teilnehmenden
     Auszubildende künftig berufsübergreifend                               Schüler:innen entwickeln zwischen dem
                                                                            28. Juni und dem 1. Juli 2021 ein Konzept, eine
                                                                            Umsetzungsidee oder einen kleinen Prototyp –
                                                                            hier ist der Erfindergeist der Jugendlichen ge-
                                                                            fragt. Aber auch die Unternehmerschaft!
                                                                            Denn Krefelder Unternehmen können selbst
                                                                            Teil des Camps sein und die Jugendlichen bei
                                                                            ihren Vorhaben kreativ unterstützen. Sie kön-
                                                                            nen einzelne Gruppen betreuen oder als Rat-
                                                                            geber fungieren – und haben gleichzeitig die
                                                                            Chance, den jungen und kreativen Nach-
                                                                            wuchskräften auf Augenhöhe zu begegnen.
                                                                               Je nach aktueller Entwicklung der Coro-
                                                                            na-Pandemie arbeiten die Schüler:innen on-
                                                                            line einzeln von zu Hause aus, gemeinsam in
                                                                            der Schule, in der Mediothek, in der Hochschu-
                                                                            le Niederrhein oder andernorts.

                                                                            Weiterführende Informationen und Ein­
                                                                            drücke aus dem Jahr 2019 finden Sie auf
                                                                            www.kreatefuture.de. Darüber hinaus lädt
                                                   Fotos: Thomas Lammertz

                                                                            die Wirtschaftsförderung Krefeld am
                                                                            27. April 2021 um 15 Uhr interessierte
                                                                            Unternehmen zu einer virtuellen Info­
                                                                            veranstaltung ein. Anmeldung unter:
                                                                            marleen.meyer@wfg-krefeld.de

16
Marleen Meyer
Fachkräfte,
Innovation, Digitalisierung
Telefon: +49 2151 82074-30
marleen.meyer@wfg-krefeld.de

                               17
Das Wie, Wo und Wann
                          des Arbeitens verändert sich
                          Die neue Arbeitswelt, auch New Work oder Arbeit 4.0 genannt,
                          wirkt auf den ersten Blick nicht greifbar. Dabei betrifft es die meis-
                          ten von uns – die einen mehr, die anderen weniger. Denn die Verän-
                          derung des Arbeitens hält in allen Branchen Einzug und verändert
                          unseren Arbeitsalltag, jetzt und in Zukunft, enorm.

                          S
                               etzt man sich mit künftigen Arbeitswelten aus­ei­         rung, Zeitersparnis und Unabhängigkeit etliche Möglich-
                               nander, stößt man schnell auf die immer wieder-           keiten zur zeitlichen und räumlichen Unabhängigkeit.
                               kehrenden Schlagwörter, die sich zum Teil gegen-          Diese wird insbesondere von jungen Fachkräften immer
                          seitig bedingen: Digitalisierung und Flexibilität. Der         mehr gefordert und setzt so vor allem Unternehmen und
                          digitale Wandel eröffnet neue Möglichkeiten und führt          Führungskräfte zunehmend unter Zugzwang. Arbeitsor-
                          zu mehr Flexibilität im Arbeitsalltag. Diese will wiede­       ganisation und Abläufe müssen neu gedacht und alle
                          rum effektiv genutzt werden – durch den Einsatz digita-        Teammitglieder „mitgenommen“ werden. Doch auch die
                          ler Instrumente, die uns helfen, produktiv und agil zu         Beschäftigten müssen sich diesen Veränderungen anpas-
                          arbeiten.                                                      sen und sich bewusst machen, dass mehr Flexibilität
                             Die Digitalisierung scheint im Kontext neuer Arbeits-       auch bedeutet, gelernte Strukturen und Abläufe immer
                          welten über allem zu schweben. Viel mehr noch ist sie          wieder zu hinterfragen.
                          der Auslöser dieser Entwicklungen. Denn wenn von                  In Zukunft werden noch weitere Aspekte im Mittel-
                          Hand ausgeführte Arbeit immer häufiger der Automati-           punkt stehen und digitale Werkzeuge die Lösungen lie-
                          sierung weicht, müssen Sinn und Fokus der Arbeit über-         fern: Die Entwicklung, die als „Industrie 5.0“ bezeichnet
                          dacht werden. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass es we-      wird, geht nämlich noch einen Schritt weiter und stellt
                          niger Arbeit geben wird. Aufgabenbereiche werden sich          das Wohlbefinden der Beschäftigten und die natürlichen
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                          lediglich verlagern und die gefragten Kompetenzen und          Grenzen unseres Planeten in den Mittelpunkt. Davon be-
                          Fertigkeiten facettenreicher sein.                             troffen ist jedoch nicht nur die Unternehmenswelt. Die
                             Diese Entwicklung führt unwillkürlich zu mehr Flexi-        Digitalisierung wird auch die Stadtentwicklung formen.
                          bilität. Die Digitalisierung eröffnet durch Effizienzsteige-   Die Stadt der Zukunft ist smart, intelligent und vernetzt.

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„‚New Work‘ – new rules“
SCHON LANGE VOR DER PANDEMIE HAT EIN SPÜRBARER WANDEL EINGESETZT,
DER UNTER ANDEREM AUCH ARCHITEKTEN, HANDWERKSUNTERNEHMEN UND PERSONALEXPERTEN BETRIFFT

                                                                                A
        „Bestehende Regeln im Büro verlieren an Bedeutung, neue Regeln                  llerdings: „Wir haben Kunden, die im-
        entstehen: ‚New Work‘ – new rules“, so fasst es der Krefelder Unter-            mer noch sehr traditionell sind und
        nehmer Dirk Boll zusammen, der sich auf Objekteinrichtungen spe-                auch ihre Büros so einrichten. Die Ar-
        zialisiert hat. Ein Büro muss seiner Meinung nach „innovativ sein und   beitsabläufe in diesen Büros sind ebenfalls
        zu Resultaten kommen“. Das „jeweils eigene Territorium zu sichern“      weniger agil und innovativ.“ Unternehmen,
        sei überholtes Denken. Das „Büro von heute“ mit Möglichkeiten für       die auf der schwierigen Suche nach jungen
        morgen sollte stattdessen agil und flexibel sein. Konkret müssen        Talenten sind, gingen dagegen eher neue
        Teams schnell zusammenfinden können, ohne bestehende Arbeits-           Wege, um durch ein innovatives Umfeld zu
        abläufe zu stören. Der Raum passt sich dem Bedarf an, nicht umge-       punkten. „Erfreulicherweise beschäftigen sich
        kehrt. So klingt es, wenn Boll die neue Arbeitswelt vor dem geistigen   immer mehr Unternehmen mit neuen Ar-
        Auge entstehen lässt.                                                   beitswelten.“
                                                                                   „New Work“ – der von dem Philosophen
        Text: Daniel Boss                                                       Frithjof Bergmann geprägte Begriff hat in den
                                                                                vergangenen Jahren eine steile Karriere hin-

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gelegt. Es dürfte keine Personalabteilung ge-      gleitende Studiengang auch einen neuen Na-
ben, in der das Thema noch keinen Eingang          men: „Leadership & Management“. Der Ab-
gefunden hat. Professor Harald Vergossen von       schluss ist weiterhin der Master of Business
der Hochschule Niederrhein ist es wichtig, un-     Administration (MBA). Thematisch sollen in
ter dem Begriff New Work nicht nur eine neue       dem zweijährigen Weiterbildungsprogramm
Arbeitsplatzgestaltung zu verstehen. „Auch         die Chancen und Risiken der Digitalisierung
wenn dieser Aspekt eine wichtige Rolle spielt.“    noch stärker hervorgehoben werden. Außer-
Es gehe aber auch um eine völlig neue              dem sollen mehr Know-how in Personalfüh-
­Grundhaltung zur Arbeit. Zugespitzt laufe es      rung und die Potenziale agiler Führungsme-
auf diese Forderung hinaus: „Wir wollen keine      thoden vermittelt werden – und Konzepte aus
starren Strukturen mehr, sondern ein inspirie-     dem Bereich New Work. „Die sich stetig verän-
rendes Umfeld.“ Strenge Hierarchien sollen         dernden Anforderungen an Führungskräfte
von mehr eigenverantwortlichem Handeln             verlangten eine Anpassung des Curriculums,
abgelöst werden.                                   die über die übliche, ohnehin permanent vor-
   Die Hochschule Niederrhein hat auf die-         genommene Aktualisierung der Studien-
sen Wandel bereits reagiert und ihren              gangsinhalte hinausgeht“, sagt Betriebswirt-
MBA-Studiengang neu aufgestellt. Ab sofort         schaftler Vergossen, der seit mehr als zehn
ist er noch stärker darauf ausgerichtet, vor al-   Jahren den Studiengang leitet. Regelmäßig
lem Führungskompetenzen zu vermitteln.             durchgeführte Evaluationen der Lehrveran-
Seit diesem Wintersemester hat der berufsbe-       staltungen sowie Befragungen von Absol-

                                                                                                   21
»Gute Führungskräfte müssen sich                                                           sen und kümmert sich beim Technologie-Kon-
                                                                                           zern mit Deutschland-Sitz im Europark

 neuen Herausforderungen stellen                                                           Fichtenhain um Themen wie Agilität und
                                                                                           New Work.

 und Lösungen finden.«                                                                        Das mit agilen Methoden einhergehende
                                                                                           Plus an Eigenverantwortung erscheint für vie-
 Christoph Laux                                                                            le verlockend. Die ohnehin schon nicht mehr
                                                                                           sonderlich stark ausgeprägte Neigung zu
                                                                                           „Dienst nach Vorschrift“ in der Arbeitnehmer-
                  vent:innen zeigten eine hohe Zufriedenheit                               schaft dürfte weiter abnehmen. „Zugleich
                  mit dem Studienprogramm.                                                 wächst durch die neuen Konzepte auch die
                     Nun gibt es drei neue Module: Im Modul                                Erwartungshaltung der Führungsebene“, meint
                  „Mitarbeiterführung“ sollen die Studierenden                             Harald Vergossen. „Die neuen Freiräume müs-
                  insbesondere lernen, wie sie Mitarbeiterge-                              sen sich bewähren, müssen sinnvoll und ef-
                  spräche erfolgreich führen. Im Modul „Ge-                                fektiv ausgefüllt werden.“ Der Wissenschaft-
                  schäftsmodelle und Entrepreneurship“ geht                                ler glaubt zudem nicht, dass die bisherigen
                  es um die Erkenntnisse, welche Konsequen­                                Organisationsformen in absehbarer Zeit ver-
                  zen die fortschreitende Digitalisierung auf                              schwinden werden. „Gerade große Unterneh-
                  das Geschäftsmodell ihres Unternehmens                                   men mit viel Standardgeschäft fahren damit
                  hat. Das Modul „Aktuelle Themen aus Leader­                              sehr gut.“ Sachbearbeitungskompetenz und
                  ship und Management“ soll Einblicke in agile                             innovative Herangehensweisen müssten heu-
                  Arbeits- und Führungsmethoden, New-Work-­                                te vielmehr in den Teams miteinander verwo-
                  Konzepte und neue kreative Problemlösungs-                               ben werden. Die Vorgesetzten fungieren da-
                  techniken geben. „Für alle Module konnten                                bei mehr denn je als Impulsgeber und
                  hoch qualifizierte Lehrbeauftragte aus der                               Vorbilder. „Fehler sind im Rahmen dieser Phi-
                  Praxis gewonnen werden“, freut sich Vergos-                              losophie nicht nur erlaubt, sondern in gewis-
                  sen. Im Fall des dritten Moduls ist Sebastian                            ser Hinsicht sogar erwünscht. Man darf sie
                  Pukies an seine Hochschule zurückgekehrt –                               nur nicht zu oft wiederholen.“
                  jedenfalls für die Dauer der Veranstaltungen.                               „Gute Führungskräfte müssen neben der
                  Der heutige Canon-Manager hat das MBA-Stu-                               fachlichen Kompetenz die Fähigkeiten besit-
                  dium vor einiger Zeit erfolgreich abgeschlos-                            zen, sich ständig neuen Herausforderungen
                                                                                           zu stellen, Lösungen zu finden und dem Team
                                                                                           als Beispiel voranzugehen“, sagt auch Chris-
                                                                                           toph Laux vom Personaldienstleister Cichon.
                                                                                           Als Regionalleiter ist er für die Niederlassung
                                                                                           Krefeld verantwortlich. Für ihn und seine
                                                                                           Kunden sei New Work schon längst mehr als
                                                                                           ein reines Schlagwort. Es beschreibe den reel-
                                                                                           len Wandel der Arbeitswelt, der durch Corona
                                                                                           noch beschleunigt worden sei. „Im vergange-
                                                                                           nen Jahr haben viele Unternehmen schon al-
                                                                                           lein deswegen Abläufe umgestellt, um die
                                                                                           Schutzmaßnahmen umsetzen zu können. Vie-
                                                                                           les davon wird wahrscheinlich bleiben, auch
                                                                  Foto: shutterstock.com

                                                                                           wenn die Pandemie vorbei ist.“
                                                                                              Auch an den Personaldienstleistern gehen
                                                                                           die vielerorts schon fast normal gewordenen
                                                                                           Veränderungen nicht so einfach vorüber:

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Meetings werden digital abgehalten. Das              mente wird die umgebende Landschaft, der
Gleiche gilt für Vorstellungsgespräche und           Wechsel von Wetter und Jahreszeiten, aber
Schulungen. Und Homeoffice boomt. Da geht            auch Bewegungen von Besuchern und Be-
es um technische Ausstattung und Vertrau-            wohnern für die Mitarbeitenden erlebbar. Im
ensarbeitszeit. „Das neue Arbeiten verein-           Innern sind die Büros durch Glaswände zum
facht und beschleunigt viele Prozesse. Jeder         gemeinsamen Flur optisch verbunden. Gleich-
Arbeitgeber muss sich den Veränderungen              zeitig entstehen private, akustisch beruhigte
anpassen, um am Markt bestehen zu können“,           Arbeitsbereiche. Ein Konferenzbereich ist
betont Christoph Laux.                               durch mobile Trennwände flexibel für unter-
   Und nicht nur Menschen, auch Gebäude              schiedliche Situationen nutzbar.“
passen sich an. Eine Herausforderung für Ar-            Effektivität und Zweckmäßigkeit sind
chitekturbüros wie DGM im Bismarckviertel.           noch die vorherrschenden Kriterien, unter de-
„Der Ansatz von New Work ist es, ein demo-           nen Büroräume gebaut werden, „besonders
kratisches, individualisiertes Arbeitsumfeld         mit der Vorstellung, dass es dann von den
zu schaffen, das durch ein motivierendes Mit-        Baukosten her auch günstiger oder preiswer-
einander am Ende des Tages auch effizienter          ter ist“, sagt Bernd Volkenannt. „Aber das ist
ist, als wenn von oben nach unten ,durchre-          nicht unbedingt effizient.“
giert’ wird“, sagt Architekt Bernd Volkenannt.          Natürlich sei Zweckmäßigkeit ein wichti-
„Dieses philanthropische Weltbild entspricht         ges Kriterium für das Gelingen von Arbeit.
auch unserer Haltung und soweit gewünscht,           Viele Studien zeigten allerdings, dass es effizi-
berücksichtigen wir das in unseren Entwür-           enter sei, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiten-
fen und setzen es in den Gebäuden um.“ Die           den einzugehen und sie an der Gestaltung ih-
Planer sehen aber auch, dass weite Beschäfti-        rer Arbeitsumgebung zu beteiligen. Auch die
gungsfelder im hohen Maß Flexibilität von            Anpassung der Arbeitszeiten an unterschied-
Arbeitnehmern erfordern. Die Stichworte              liche Lebensrhythmen könnte ein wichtiger
hierzu sind Homeoffice, Remote Work, Desk-­          Faktor sein. „Sinnhaftigkeit und Wertschät-
Sharing und Coworking-Space. „Das bedeutet           zung bringen im Ergebnis mehr als hierarchi-
nicht nur eine Herausforderung an die Archi-         scher Druck. Diese Erkenntnis wird sich in den
tektur, sondern auch an die Gestaltung von           nächsten Jahren mehr und mehr durchsetzen –
Lebensstilen und Lebensräumen“, meint Vol-           mit weitreichenden Folgen.“
kenannt. Globalisiertes Wirtschaften auf der            Fazit: Das Einzige, was sicher scheint, ist
einen und eine Pandemie auf der anderen Sei-         der Wandel. Der Krefelder Arbeitsplatz-Fach-        Sprechen über ihre Einschät-
te geben in diesem Gestaltungsprozess seiner         mann Dirk Boll glaubt, dass in 10 bis 15 Jahren     zungen zur neuen Arbeits-
Ansicht nach derzeit den Ton an. „Ganz genau         Informationen noch einfacher verfügbar sein         welt: Christoph Laux, Archi-
wissen wir noch nicht, wohin die Reise geht.         werden. Hohe Datenmengen werden mit je-             tekt Bernd Volkennant und
Aber sicher ist, und das versuchen wir in ers-       dem Gerät und zu jeder Zeit versendet und           Harald Vergossen von der
ter Linie umzusetzen, dass wir Räume gestal-         empfangen werden können. Die bestehenden            Hochschule Niederrhein (v. o.).
ten müssen, die wandelbar und schnell umzu-          Büro-Territorien werden sich bis dahin end-
bauen sind, die also auf Agilität mit Flexibilität   gültig aufgelöst haben. „Wir wollen dann an
reagieren.“                                          jedem Ort im Büro jede Tätigkeit abbilden
   Ein aktuelles Beispiel kommt wiederum             können. Geräte wie Bildschirm und Beamer
aus einem Bereich, in dem man es vielleicht          haben kaum noch Bedeutung.“ Was seiner
eher nicht vermuten würde: aus der Alten-            Überzeugung nach nicht verschwinden wird,
pflege. In Traar plant DGM einen Büro- und           ist das gemeinsame Arbeiten, denn „New
Konferenzbereich als Teil der Erweiterung ei-        Work ist Teamwork“. „Sich real in die Augen
nes Pflegeheims. „Hier sind einige der ge-           sehen zu können, miteinander zu reden, zu in-
nannten Kriterien umgesetzt worden“, erklärt         teragieren, wird auch in 15 Jahren noch immer
Bernd Volkenannt. „Durch große Fensterele-           die treibende Kraft für Innovation sein.“

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Schön, mit dir zu arbeiten
      COWORKING-SPACE URBANWORKKREFELD

     Krefeld hat einen neuen Coworking-Space in        welle – und natürlich der Kaffee-Vollautomat.
     zentraler Lage: Ab April können sich Freelan-     Vom „Streaming-Studio“ aus – dem Virtual.
     cer, Start-ups und Homeoffice-Müde im             Tank – lassen sich Botschaften in alle Welt ver-
     ­URBANWORKKREFELD unter Regie der Wirt-           senden. Im großen Konferenzraum hängt ein
     schaftsförderung Krefeld einmieten. Eine Eta-     riesiger Bildschirm, um hybride Meetings
     ge im „Urbanum“, mit allem Nötigen und mehr       durchführen zu können. Überall grünt es: Ech-
     ausgestattet, steht zur Verfügung.                tes Moos an den Wänden steht als Designele-
                                                       ment für Frische und Wachstum. An einer
     Text: Daniel Boss                                 Glastür steht der einladende Slogan „Schön,

     V
                                                       mit dir zu arbeiten“. Das Front Desk im Ein-
                 on der Decke baumeln bunte Mobiles    gangsbereich ist werktags von 8.30 Uhr bis
                 mit lustigen Schmetterlingen und      18.00 Uhr besetzt und hat den Slogan „Schön,
                 Käfern. Auf dem Teppichboden liegt    mit dir zu arbeiten“ immer im Blick. Die kom-
     eine große Krabbeldecke. Eine Ecke lädt zum       plette Etage ist frisch renoviert und lädt zur
     Spielen an einer Holzküche im Miniformat          Zusammenarbeit ein.
     ein. Für die Kuschelpause mit Mama oder              Vermieterin und Betreiberin ist die GGK
     Papa gibt es einen bequemen Sessel mit pas-       Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld
     sender Fußbank. Auf den ersten Blick könnte       mbH & Co. KG. Aktuell werden unter anderem
     man den hellen, freundlichen Raum mit ei-         bis zu neun Plätze in drei sogenannten Team-
     nem Kitazimmer verwechseln. Wären da              büros und 17 feste bzw. variable Arbeitsplätze
     nicht die zwei professionellen Büroarbeits-       an XXL-Schreibtischen zu günstigen Konditio-
     plätze direkt am Fenster. Die ungewöhnliche       nen angeboten. Nach Abklingen der Pande-
     Kombination sendet folgende Botschaft: Hier       mie können noch mehr Menschen das Areal
     kann schön gespielt, aber auch fleißig getippt,   nutzen. Die Zielgruppe ist sehr heterogen:
     telefoniert und per Bildschirm konferiert wer-    ­URBANWORKKREFELD steht Gründungen,
     den. Berufstätige Eltern haben ihre Kinder be-    Start-ups, Kleinunternehmer:innen und Solo-
     schäftigt und im Blick, wenn die eigentliche      selbstständigen ebenso offen wie Handwerks­
     Betreuung in Kindergarten oder Grundschule        betrieben, die vielleicht nur einen Tag in der
     mal ausfällt. Eine Tür verhindert ein „Entwi-     Woche einen freien Schreibtisch – und freien
     schen“ der Kleinsten in den Flur und bietet       Kopf – für das Abarbeiten des „Papierkrams“
     entsprechend Privatsphäre.                        benötigen. Einzige Voraussetzung ist die Of-
          Der Work&Kids.Cube gehört zum URBAN-         fenheit gegenüber dem Konzept und den zu-
     WORKKREFELD, dem neuen Coworking-Space            nächst unbekannten „Mit-Arbeiter:innen“.
     in Krefeld. Im ersten Obergeschoss des „Urba-     Doch das versteht sich eigentlich von selbst:
     num“ an der Lohstraße 25, direkt gegenüber        Geht jemand in ein Coworking-Space, wenn
     dem Behnisch-Haus, stehen ab Anfang April         Abgeschiedenheit gesucht wird?
     570 Quadratmeter zum gemeinsamen und                 Eine weitere große potenzielle Nutzer-
     zugleich coronakonformen Arbeiten zur Ver-        gruppe besteht aus den Beschäftigten, die ihr
     fügung. Hinzu kommt ein 60 Quadratmeter           derzeitiges Homeoffice in den eigenen vier
     großer Veranstaltungsraum. Alles Notwendi-        Wänden gegen ein professionelles Umfeld
     ge ist vorhanden: eine hervorragende Inter-       tauschen möchten. „Insbesondere für Pendler
     netverbindung, ergonomische Büromöbel, ein        ist das neue Angebot auch unabhängig von
     Loungebereich, eine kleine Küche mit Mikro-       Corona interessant. Krefelder:innen oder Be-

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Arbeitsplätze mitten
                     in Krefeld für Home­office-
                     Müde, Freelancer, Kreative
                     und beruflich aktive
                     Eltern mit Kind.
Fotos: Simon Erath

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Im Lockdown:
Co­working-Space
noch ohne Coworker.

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schäftigte aus dem nahen Umland, deren Ar-
beitgeber in Essen, Köln oder Düsseldorf sit-
zen, könnten sich mit einem Arbeitsplatz bei
uns viel Zeit und Nerven sparen“, sagt Petra
Rice von der Wirtschaftsförderung Krefeld.
„Projektteams, die für eine gewisse Zeit außer-
halb der eigenen ,Firmenblase‘ kreativ wer-
                                                  Fotos: Simon Erath

den möchten, können sich ebenfalls melden.
Wie sich das abseits der Firma anfühlt, ist mir
durchaus bewusst. Ich bin als Beraterin für
Fördermittel und Existenzgründung der Wirt-
schaftsförderung mit meinem Büro von der                                                                            Sie bringen das URBANWORK­
Neuen Linner Straße ins nahegelegene Urba-                                                                          KREFELD in Schwung (v. l.):
num umgezogen und berate ab sofort von                                                                              Dominica Wester, Beate
hier aus.“ Als Managerin des Coworking-­                                                                            Sucrow, Kristina Freiwald
Spaces ist sie Hauptansprechpartnerin für alle                                                                      und Petra Rice.
Interessierten und koordiniert das Geschehen                      nes Eltern-Kind-Büro.“ Und sie weiß um die
vor Ort. Sie hat das Thema Coworking in der                       Bedeutung von externen Konferenz- bzw. Ver-
Wirtschaftsförderung vorangetrieben. „Vor                         anstaltungsflächen in Krefeld. „Wir bekom-
meiner Zeit in Krefeld war ich als Selbststän-                    men häufig Anfragen. Jetzt können wir auch
dige deutschlandweit unterwegs. Damals                            etwas anbieten! Auf Wunsch übernehmen
habe ich mich immer in Coworking-Spaces                           wir die komplette Planung von der Technik
eingemietet und es sehr genossen“, erzählt                        übers Catering bis hin zum passenden Ambi-
sie. „Uns wurde schnell klar, dass dieses Ange-                   ente.“
bot in Krefeld noch stark unterbesetzt war,                            „Wir gehen davon aus, dass insgesamt die
und die Idee, dies zu ändern, war schnell gebo-                   Nachfrage nach Beendigung der Covid-19-Be-
ren. Von der Entwicklung des Konzepts über                        schränkungen groß sein wird“, pflichtet Petra
Locationsuche bis hin zur Umsetzung dauerte                       Rice ihrer Kollegin bei. „Das betrifft auch die
es dann aber doch noch zwei Jahre.“                               eher informellen Events der angestrebten
   Kristina Freiwald, Expertin für Standort-                      Community – sei es der gemeinsame Feier-
marketing sowie „Wirtschaft und Familie“,                         abendausklang oder das große Frühstück ein-
kümmert sich im Rahmen des Coworking-Spa-                         mal im Monat. Entstehen soll ein Netzwerk, in
ces ab sofort um Marketing, Events und Spon-                      dem sich eine Top-Managerin eines Traditi-
soring. Sie hat auch aufgrund ihrer Beratun-                      onskonzerns     mit   dem     Existenzgründer
gen zu familienfreundlichen Maßnahmen                             zwanglos austauschen kann. Wer zu dieser
den Impuls für den Work&Kids.Cube beige-                          Gemeinschaft gehören möchte, muss nicht
steuert und diesen konzipiert. „Viele Arbeitge-                   zwingend im URBANWORKKREFELD arbei-
ber:innen möchten ihren Beschäftigten die                         ten. Membership- und Sponsorship-Möglich-
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermögli-                      keiten stehen Privatpersonen und Unterneh-        URBANWORKKREFELD
chen. Oft fehlt es aber an Möglichkeiten. Hier                    men offen. „Wir wollen Synergien bieten und       Lohstraße 25
möchten wir als Wirtschaftsförderung im Sin-                      die lokale Wirtschaft fördern. Wir sind in Ko-    47798 Krefeld
ne familienfreundlicher Unternehmenskultur                        operationsgesprächen und freuen uns über          Telefon: +49 2151 82074-70
unterstützen und bieten ein mietbares exter-                      weitere Partner“, ergänzt Kristina Freiwald.      info@urbanwork-krefeld.de

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