INFORMationen Leichtathletik - Leichtathletik.de

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Heft 3/2013
Leichtathletik
INFORMationen
Freunde der Leichtathletik und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten

Fröhliche Geburtstagsfeier + Theo Rous Laudatio + FREUNDE-Vorstand bestätigt +
Jubiläumsprojekt: 400 Meter + Jugendathleten ausgezeichnet + VEL-Geschichten
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Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                                   2

                                                                 Liebe Freunde der Leichtathletik,
                                                                 liebe Leichtathletikfreunde,

                                                                 da legt ein Radrennfahrer, ehemals ein Idol, ein Geständnis ab und will gleich-
                                                                 zeitig seine Fans, diejenigen, die ihn zu dem gemacht haben, was er einmal
Neue Leitung der Geschäftsstelle
Alfred Maasz hat am 1. August die Leitung                        war, für dumm verkaufen. Er habe zwar gedopt, fühle sich aber nicht als Be-
unserer Geschäftsstelle übernommen.                              trüger, weil ja schließlich alle dopen und er sich daher durchs Dopen keine
Der selbstständige Versicherungs- und                            Vorteile verschaff t habe. Die BILD-Zeitung, früher ein Fan, bezeichnet diese
Finanzberater ist 55 Jahre alt, wohnt
in Karlstadt und ist der Leichtathletik nicht                    Beichte als „peinlich“! Sie ist mehr als das, sie ist impertinent, dreist, dumm.
nur als FREUNDE-Mitglied seit vielen Jahren
verbunden. Manchen wird er auch bereits                          Zunächst einmal die Argumentation: Weil alle gedopt hätten, habe er auch
bekannt sein – als Trainer, als Vorsitzender                     dopen müssen. Das sagt jemand, der sich immer gegen Vorverurteilung ge-
der LG Karlstadt-Gambach-Lohr oder als
Geschäftsführer und Schatzmeister des                            wehrt hat. Und jetzt schmeißt er jeden in den Doping- und Betrügertopf.
Zehnkampf-TEAMS. Wir wünschen Alfred                             Wenn das nicht eine Vorverurteilung ist! Wirklich jeder? Ein blinder Rund-
Freude und Erfolg bei seiner für unseren                         umschlag. Ist das nicht auch eine Pauschalverleumdung?
Verein wichtigen Aufgabe.
                                                                 Wenn es aber so ist, wie dieser Radprofi pauschal seinen Vorwurf in die Welt
                                                                 schleudert, gehört der Radsport in der Tat von der Liste der – geförderten –
Impressum
                                                                 Sportarten gestrichen. Dann hat Radsport bei Olympia, im Fernsehen oder
Herausgeber:                                                     der Werbung nichts zu suchen.
Förderverein „Freunde der Leichtathletik“ e.V.
                                                                 Und dann die dreiste Feststellung, er habe deswegen nicht betrogen und sich
Geschäftsstelle:
                                          Ac
Alfred Maasz
Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt         un  htu                 schließlich keinen Vorteil verschafft, weil ja alle dopen. Ist das ernst gemeint
                                                                 oder nur eine Frechheit, mit der er die Dummheit seiner Leser und Fans aus-
Tel.: 09353-99886, Fax -99888
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E-mail: alfredmaasz@t-online.de oder chä chri t di        g!!    loten will. Er hat Geld und Ruhm dafür bekommen, dass er Leistungen und Siege
Freunde.der.Leichtathletik@t-online.de ftsst ft un Neu
Internet: www.fdlsport.de
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                                                             !   unter Voraussetzungen erringt, die in den Sportregeln, der Sportethik und in
                                                     ea
                                                                 seinen Verträgen festgeschrieben sind, nämlich ohne verbotene Substanzen.
stets aktuell: die FREUNDE auf facebook                 ch
                                                           ten   Das heißt, er hat sich durch Dopen in die Lage versetzt, Siege zu erringen,
Spenden und Anzeigen sind willkommen.                            Medaillen zu gewinnen, Geld zu verdienen. Hätte er nicht manipuliert, hätte
Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei
der Redaktion angefordert werden.                                er dieses Leistungsvermögen nicht gehabt, hätte sich seinen Konkurrenten
Bankverbindungen:
                                                                 gegenüber nicht durchsetzen können. Diese Feststellung gilt unabhängig
Raiffeisenbank, Kto-Nr. 52 000                                    von der Folgefeststellung, dass dann vielleicht ein anderer Gedopter sein Geld
(BLZ 701 693 31)                                                 verdient, seine Medaille errungen hätte. Aber: „Gleichheit im Unrecht gibt es
Erscheint viermal jährlich, jeweils zum                          nicht“. Steuerhinterziehung kann nicht deswegen straffrei bleiben, weil viele
Quartalsende.                                                    oder alle das Finanzamt beschummeln. Sie bleibt strafbar.
Redaktion (V.i.S.d.P.):
Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24,                              Wenn alle, wie behauptet, gegen die Grundsätze von sportlichem Fair Play
40882 Ratingen                                                   in einer Sportart verstoßen und dopen, dann hilft nur eins: abschreckendere
Telefon: (02102) 83985
E-mail: busse-ratingen@t-online.de
                                                                 Strafen, effizientere Verfolgung oder diese Sportart aus der Familie des Sports
                                                                 auszuschließen. Und da hilft auch kein Lamentieren vonseiten berufsmäßiger
Für Beiträge, die mit Namen oder
Initialen gekennzeichnet sind, ist der                           Bedenkenträger, dass eine härtere Strafe schließlich ein lebenslängliches
Verfasser verantwortlich.                                        Berufsverbot bedeuten würde. Wer sich eines Bankrott schuldig gemacht hat,
Gesamtherstellung:                                               kann in Zukunft nicht mehr Geschäftsführer einer Gesellschaft werden, kann
jva druck+medien                                                 diesen Beruf – auf Dauer – nicht mehr ausüben: Berufsverbot!
Möhlendyck 50, 47608 Geldern
Telefon: 02831 88797-10                                          Wer längere Sperren ablehnt, weil sie angeblich gegen die Verfassung ver-
E-mail: druckerei@jva-druckmedien.de
Internet: www.jva-geldern.nrw.de                                 stoßen, will damit eigentlich nur Verstöße gegen die Grundregeln des Sports
                                                                 verharmlosen, sagen, dass sie ja gar nicht so schlimm sind, um eine längere
Titelseite:
Gesa F. Krause bei ihrem mutigen Start-Ziel-                     Strafe zu rechtfertigen. Möglich wären sie, wenn man ihnen den richtigen
Sieg bei der U 23-EM in Tampere.                                 (Unrechts-)Stellenwert einräumen würde. Wer die Verstöße bagatellisierend
Verdutzte FREUNDE rieben sich wenige                             mit nur geringen Sperren geahndet haben will, der soll nicht sagen, dass
Stunden vor dem Wettkampf noch die
Augen, als Gesa in hügeligem Waldgelände,                        härtere Strafen verfassungswidrig sind, sondern dass er Dopingverstöße im
etliche Kilometer vom Stadion entfernt,                          Sportkanon für Kavaliersdelikte hält.
an ihnen vorbeistürmte – oder besser, sich
wohl einlief. Beeindruckende Vorstellung!                        Rüdiger Nickel
Titelfotos: Peter Busse                                          Vorstandsmitglied der FREUNDE
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3              Leichtathletik INFORMationen Heft 3/2013

                                                                                                     Wir trauern um
                                                                                                     unsere Mitglieder

Wir über uns …                                                                                                    Dr. Rolf Gassel
                                                                                                                  Karlheinz Riefling

Geburtstage                                                                                                       Dr. Hans Joachim Walde
                                                                                                                  Dr. Käte Boekhoff
                                                                                                                  Karin Weustenhagen

                                                               Oktober 2013
 1.   Werner Roth — Hochstiftstraße 2, 76764 Rheinzabern             78   14.   Kurt Koßmann — Altvaterstr. 7, 14129 Berlin                  79
 1.   Inge Abbing — Erkelenzer Straße 12, 50933 Köln                 78   18.   Gertrud Wieser — Fallbacherstraße 3, 83435 Bad Reichenhall   78
 2.   Hans-Jürgen Habenicht — Kalkbergweg 9, 38446 Wolfsburg         70   19.   Ingrid Eilers — Wiesenweg 39, 26506 Norden                   85
 4.   Gerhard Adams — Sedanstraße 8, 40217 Düsseldorf                76   22.   Konsul Hasso Kornemann — Schulstraße 31, 29683 Dorfmark      80
 5.   Prof. Dr. Adolf Drews — Häuslegarten 28, 78315 Radolfzell      89   22.   Ingrid Langner — Zieglerhof 6, 30655 Hannover                85
 5.   Hans Schneberger — Holunderweg 8, 55128 Mainz                  84   22.   Herbert Bühn — Zum Forst 11, 48249 Dülmen                    75
 5.   Hanns-Dieter Lang — Orchideenweg 131 A, 12357 Berlin           76   22.   Udo Wittler — Am Sadelhof 25, 59073 Hamm                     65
 6.   Wilhelm Braun — Loorweg 167, 51143 Köln                        84   23.   Alfred Berck — Ludwigshöherstr. 21a, 81479 München           79
10.   Fredy Schäfer — Paul-Schneider-Str. 1, 56076 Koblenz           80   25.   Wolfgang Völling — Schlesierring 2, 38154 Königslutter       75
10.   Sven Kuus — Danziger Straße 28, 26180 Rastede                  77   28.   Manfred Boersch — Caldenhof 9, 59063 Hamm                    80
11.   Stephan Henne — Poststraße 4a, 21614 Buxtehude                 50   28.   Klaus Habelt — Oedenberger Str. 60, 90491 Nürnberg           80
13.   Richard Rzehak — Bergstr. 15a, 91090 Effeltrich                 84   31.   Wilhelm Michaelis — Rauher Dorn 8, 44339 Dortmund            88
14.   Heinz Fütterer — Olympiaweg 11, 76477 Elchesheim-Illingen      82   31.   Peter Mohr — Rhiemsweg 85 D, 22111 Hamburg                   86

                                                             November 2013
 1.   Anton Diehl — Mannheimer Str. 6, 64625 Bensheim                88   21.   Holger Flaßnöcker — Auf dem Bauloh 15b, 58119 Hagen          76
 3.   Roland Günther — Stedebrink 1, 30559 Hannover                  90   22.   Klaus Haas — Herzogstraße 25, 51379 Leverkusen               85
 3.   Reinhard Meinert — Hans-Holbein-Str. 42, 69190 Walldorf        70   22.   Wolfgang Fricke — Scharbeutzer Str. 141A, 22147 Hamburg      79
 5.   Uwe Seeler — Rugenbarg 14, 22848 Norderstedt                   77   22.   Werner Freytag — Pleiser Dreieck 34, 53757 St. Augustin      76
 6.   Martin Schuler — Pfauenweg 3, 72336 Balingen-Weilstetten       75   23.   Uwe Scholz — Am Dorfteich 6, 24975 Husby                     79
 9.   Elle Freudenberger — Wielandstr. 38, 89073 Ulm                 86   23.   Klaus Werther — Hans-Stichter-Str. 12, 76829 Landau/Pfalz    70
11.   Claus Hollstein — Hagenstr. 21, 14193 Berlin                   81   23.   Wilfried Starke — Taubenweg 10, 32805 Horn-Bad Meinberg      65
11.   Helga Fricke — Scharbeutzer Str. 141A, 22147 Hamburg           76   24.   Jürgen Illig — Marktstr. 39, 76870 Kandel                    76
12.   Wilfried Jahn — Laerstraße 67a, 44803 Bochum                   78   25.   Wilhelm Köster — Erlenstraße 12, 27232 Sulingen              79
13.   Annemarie Gürtler-Keller — Woogstraße 3,                       60   26.   Wilfried Raatz — Am Gernböhl 1, 64405 Fischbachtal           65
      76726 Germersheim                                                   27.   Harald Erben — Frankenring 5, 85110 Kipfenberg               93
15.   Helga Will — Hof Möglin, 24796 Krummwisch                      76   27.   Hubert Otte — Breslauer Str. 2, 35091 Cölbe                  76
15.   Vera Novak — Königsberger Straße 23, 38440 Wolfsburg           65   28.   Josef Pohl — Haydnstr. 7, 72336 Balingen                     78
18.   Ilse Bechthold — Am Hopfgarten 1, 60489 Frankfurt              86   29.   Erik Handschumacher — Gabainstr. 21, 12247 Berlin            76
20.   Josef Hiergeist — Dr.-Zacher-Str. 13, 94447 Plattling          79   30.   August Schimpf — Etanger Straße 5, 67480 Edenkoben           76

                                                             Dezember 2013
 3.   Martin Blanke — Goethestraße 1, 64560 Riedstadt                65   18. Horst Grischy — Weinstr. 18, 66129 Bübingen                     79
 5.   Helmut Thumm — Plieninger Str. 28, 70794 Filderstadt           82   21. Hans-Ludwig Grüschow — Stoltzestraße 75,                        78
 6.   Horst Weustenhagen — Holsteinstr. 4, 51065 Köln                78       63263 Neu-Isenburg
 6.   Eckardt Schlange — Hochgrevestraße 6, 38640 Goslar             78   22. Guido Müller — Dresselstr. 13, 81827 München                    75
12.   Günther Niediek — Ingridstraße 60, 33335 Gütersloh             65   23. Hans Gaßdorf — Steinfeldstr. 10, 30453 Hannover                100
13.   Walter Eichhorn — Sigehardstraße 31, 64653 Lorsch              78   24. Robert Ingenbleek — Annablickweg 11, 35041 Marburg              50
15.   Marion Poppen — Allerstraße 27, 28876 Oyten                    81   26. Gerhard Dotzauer — Am Wittenborn 44,                            77
17.   Lisa Konrad — Via Mateotti 1004, I-21020 Cadrezzate /Italien   82       34346 Hann. Münden
17.   Dieter Bobzin — Adolfstraße 5a, 27472 Cuxhaven                 75   27. Annemarie Rühle — Lindenspürstr. 28, 70176 Stuttgart           60
17.   Lothar Hirsch — Alte Heerstraße 88b, 56076 Koblenz             70   29. Annemarie Ambrus — Wurtleutetweute 11,                         60
18.   Willi Neermann — Zwischen den Gärten 32,                       83       25541 Brunsbüttel
      32457 Porta-Westfalica                                              30. Theo Rous — Stadtmauer 9, 46519 Alpen                           79

Willkommen als neue Mitglieder!
Horst und Ingrid Benecke (Klötze), Martin Blanke (Riedstadt), Dr. Hans Christians (Blieskastel), Winfried Demel (Meckenbeuren),
Reinhard Drees (Baden-Baden), Britta Felder (Meckenbeuren), Friedhelm Grote (Mülheim), Lieanne und Wolfgang Heß (Lindlar),
Gerda Ida (Xanten), Vera Novak (Wolfsburg), Ulrich Riechelmann (Wolfsburg), Armin Schler (Karlstadt), Klaus Schneider (Putzbrunn),
Gregor Traber (Meckenbeuren), Bärbel Völling-Tschechne (Königslutter), Ulla Walter-Thiedig (Ludwigshafen), Gertrud Welker
(Sindelfingen), Gisela Wencker (Dortmund), Anja Wolf-Blanke (Riedstadt)
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Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                                    4

Die FREUNDE feierten
Neues Projekt: Die Stadionrunde

Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner kommt normalerweise nur zu Jubiläen ab 100 Jahren. Bei
den Freunden der Leichtathletik, die ihren 50. Geburtstag bei einer Matinee im Ulmer Stadthaus
feierten, machte er jedoch eine Ausnahme.

„Ich freue mich, Ihnen zu Ihrem Jubiläum gratulieren zu                           motivierte Athleten und deren Trainer mit den Besonder-
können, denn Sie haben in den letzten fünf Jahrzehnten un-                        heiten der 400 m-Strecke vertraut machen und sie bei
endlich viel für die Jugend geleistet. Daher bin gerne von                        der Trainings- und Wettkampfplanung begleiten. Die auf
unserer strengen Regelung abgewichen“ sagte Ulms Stadt-                           mehrere Jahre angelegte Maßnahme soll im September 2013
chef vor mehr als 200 Freunde-Mitgliedern und zahlreichen                         starten. Ein finanzieller Grundstock ist bereits vorhanden.
Ehrengästen.                                                                      Da die Höhe der Fördergelder in erster Linie von der Mit-
                                                                                  gliederzahl abhängig ist, übergab Laudator Theo Rous dem
DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop bezeichnete die Gründung                         1. Vorsitzenden Hans Schulz vier ausgefüllte Aufnahme-
der Förderinitiative 1963 in München als revolutionären Akt,                      anträge von Leichtathletik-Fans. Recht eifrig bei der Mit-
weil es damals noch verboten war, Sportlerinnen und Sportler                      gliedergewinnung war auch der Fanclub des VFL Wolfsburg,
mit Geldern zu unterstützen. Daher beschränkten sich die                          der sechs neue FREUNDE warb.
ersten Hilfen auf Ernährungsgutscheine, Zuschüsse für Sport-
geräte und Fahrtkostenbeihilfen. „Die FREUNDE haben immer                         Gekonnt und humorvoll durch das Programm führte
da ausgeholfen, wo die Mittel des Verbandes nicht ausreichten“,                   Moderator Volker Wagner, der Leichtathlet und Präsident der
lobte Prokop das langjährige Engagement des Fördervereins.                        Deutschen Karnevalsvereine ist. Die Vereinigung ehemaliger
Neben dem Fördergedanken hob der DLV-Chef vor allem den                           Leichtathleten (VEL), die mit den FREUNDEN seit Jahren eng
Gemeinschaftssinn der FdL-Mitglieder hervor: „Ich freue mich                      verbunden ist, präsentierten im Foyer der Ulmer Stadthalle
immer, wenn ich die Freunde der Leichtathletik mit ihren Polo-                    eine Ausstellung zum Thema “50 Jahre Leichtathletik“. Jörg
Shirts bei internationalen Veranstaltungen sehe. Sie zählen zu                    Lawrenz und Frank Scheff ka hatten die Dokumentation,
unseren treusten Fans.“                                                           die bei allen auf großes Interesse stieß, vorbereitet. Die
                                                                                  musikalische Umrahmung übernahmen bei herrlichem Wetter
Im vergangenen Jahr förderten die FdL verschiedene Jugend-                        die schwungvolle Dixiejazz-Band Swany Feet Warmers und ein
Projekte mit 40.000 Euro. Die Fördersumme des Vereins be-                         mit viel Applaus bedachtes Trio der Jugend-Musikschule Ulm.
trägt seit seiner Gründung über eine Million Euro. Die Palette
der Fördermaßnahmen ist in den letzten fünf Jahrzehnten                           Hans Schulz, der seit 20 Jahren die Geschicke des Förderver-
erheblich erweitert worden. Anlässlich ihrer Geburtstags-                         eins leitet, zog nach der Matinee ein zufriedenstellendes Fazit:
feier in Ulm haben die FREUNDE ein Jubiläumsprojekt auf-                          „Wenn man von so vielen Seiten gelobt wird, dann haben wir
gelegt. Der frühere 400 m-Europameister Hartmut Weber                             sicherlich überwiegend alles richtig gemacht.“
(Kamen), der auch dem FDL-Vorstand angehört, will in Ko-
operation mit Nachwuchs-Bundestrainer Jörg Peter junge                            Peter Middel

Viele sorgten für eine muntere Matinee: u. a. die Swany Feet Warmers, Ulms OB Ivo Gönner, das Ulmer Trio und DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop.
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5             Leichtathletik INFORMationen Heft 3/2013

„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“
Zum 50-jährigen Jubiläum der FREUNDE

Es war eine ausgesprochen unterhaltsame Veranstaltung, die am 7. Juli zu Füßen des Ulmer
Münsters stattfand. Dazu trugen zahlreiche Freunde der Leichtathletik bei. Die mit viel Beifall be-
dachte Laudatio hielt das langjährige FREUNDE-Mitglied Theo Rous, Ehrenpräsident des Deutschen
Leichtathletik-Verbandes. Wir bringen Auszüge seiner Rede.

                              Jubiläum in Ulm! Die „Freunde          FREUNDE lässt sich eher mit jenem antiken Vorbild aller Förderer
                              der Leichtathletik“, sonst eher        charakterisieren, dem Zeitgenossen von Kaiser Augustus in Rom,
                              eine Organisation, die im Stillen      Gaius Cilnius Mäcenas. Er unterstützte die römischen Dichter
                              Gutes tut, feiern ihren 50. Geburts-   wie Vergil und Horaz und sorgte für ihre gesellschaftliche An-
                              tag. Sie tun es in einem wunder-       erkennung. Er hat als Synonym des selbstlosen Förderers die
                              schönen Ambiente. Und dies ist         Jahrtausende überlebt. Das wünsche ich auch den FREUNDEN.
                              gut so. Jubiläum kommt aus dem
Hebräischen, jobal, das heißt, ins Horn stoßen, die Posaune          Psychogramm eines FREUNDES
blasen. Wenn im alten Israel ein vergleichbares Fest stattfand,      Was ist das nun: Ein Freund der Leichtathletik? Ein Psycho-
so durfte es nicht beginnen, bevor nicht von den Zinnen des          gramm könnte so aussehen:
Tempels das Blasen der Schofal-Hörner zu hören war. Lasst uns
also ein fröhliches Fest feiern und die Posaune blasen!               Ein Freund der Leichtathletik ist jemand mit geradezu
                                                                       erotischer Liebe zur Leichtathletik.
Der 15. Februar 1963 war das Gründungsdatum in München.
Beschaffung von Finanzen und Mitgliedern: Das war zu Beginn            Er besucht und genießt gern im Kreise Gleichgesinnter
die Basis für die Verwirklichung des Grobziels des Vereins:            Sportveranstaltungen, und dies weltweit. Er lässt sich
Förderung der Leichtathletik. Was das bedeutete, benennt das           dabei gern organisieren, lässt die Organisation aber durch-
ehemalige Vorstandsmitglied der FREUNDE, der spätere DLV-              aus nicht unkritisch über sich ergehen.
Vorsitzende Dr. Eberhard Munzert: „ Er (der Verein) wurde als
Hilfsfond für Spitzensportler der Leichtathletik gegründet“.          Er sucht, um fachzusimpeln, die Gesellschaft Gleich-
Ziel war deren gezielte materielle Unterstützung, z. B. durch          gesinnter, die ihr gewaltiges Wissen untereinander aus-
Essensgutscheine und Fahrtkostenzuschüsse. Die Sporthilfe              tauschen und auch ein wenig miteinander feiern.
steckte in den Kinderschuhen.
                                                                      Er übertriff t in der Regel alle anderen Gruppierungen und
Systematisches Sponsorentum gab es kaum. Allerdings:                   Personen im DLV, einschließlich Präsidium und Verbands-
Sponsoren waren und sind die FREUNDE nicht. Die Rolle der              rat, und sogar manchen Journalisten an historischem und
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Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                    6
   auch sonstigem Fachwissen in der Leichtathletik. Das setzt      Doch wir können und dürfen nicht leugnen, auch nicht in dieser
   einen solchen Freund auch in den Stand, Entscheidungen          Stunde: Diese Leichtathletik zu beschreiben, die These von der
   und Entwicklungen in den DLV-Organen sachkundig zu              kulturellen Notwendigkeit und den Werten eines leistungs-
   hinterfragen, zu kommentieren und auch mitunter munter          und hochleistungsorientierten Wettkampfsports und der Vor-
   zu kritisieren.                                                 bildfunktion seiner Repräsentanten zu formulieren, ist eine
                                                                   leichte Übung. Wer sich der Realität unserer Zeit ehrlich zu
 Ihm ist es viel wert, die Nähe zum DLV und seinen Ver-           nähern versucht, wird feststellen: Ein solcher mit Werten be-
  tretern, vor allem aber die zu seinen Leistungsträgern, den      setzter Sport ist fragwürdig geworden.
  Athletinnen und Athleten aus Vergangenheit und Gegen-
  wart zu genießen.                                                1. Leistung und Elitebildung sind nicht unbedingt eine
                                                                   dominierende Modeerscheinung unserer Zeit: Wer von der
Dies alles ist es dem Freund und der Freundin der Leichtathletik   Notwendigkeit der Entwicklung einer Leistungskultur und
wert, ihr Scherflein – und oft auch mehr – dazu beizutragen,        ihren elitären Trägern spricht, muss damit rechnen, auch
die Leichtathletik, insbesondere den leichtathletischen Nach-      gegen den Strom zu schwimmen. Neben dem massiven
wuchs mit solchen Maßnahmen zu fördern, die sonst nicht            Drohpotenzial demografischer Veränderungen – es gab 2010
stattfinden würden.                                                 fast nur noch halb so viel Kinder bis zu 14 Jahren wie 1970 –

Leichtathletik – förderungswürdig?                                 und der gleichzeitigen, gewaltigen Ausweitung des Kanons
Was aber ist das für eine Leichtathletik, die die Aufmerksam-      an Sportarten hat ein allgemeiner Wertewandel eingesetzt.
keit und Begeisterung der FREUNDE auf sich zieht? Es ist die       Immer mehr Menschen suchen Aktivitäten in einem Sport,
Leichtathletik, wie sie sich am reinsten in der olympischen        in denen der organisierte Wettkampf keine oder eine unter-
Idee manifestiert. Helmut Digel nennt sie eine „kulturelle         geordnete Rolle spielt. In der Folge mangelt es in der Breite
Notwendigkeit.“ Sportlerinnen und Sportler, mit dem ent-           der wettkampf- und leistungsorientierten Leichtathletik nicht
sprechenden Talent ausgestattet, streben danach, die alltäg-       nur an Aktiven, sondern auch an Wettkämpfen. Vor allem
lichen Tätigkeiten des Laufens, Springens und Werfens bis          was die Stadionleichtathletik angeht, sind die Ausmaße er-
zur Perfektion zu gestalten und zum ästhetischen Genuss            schreckend. Das darf nicht als Argument gegen den Breiten-,
zu veredeln. Und sich dabei mit anderen unter gleichen Be-         Freizeit- und Gesundheitssport verstanden werden. Dieser
dingungen und unter Einhaltung der Regeln in den Grenzen           Sport ist die zweite, gewaltige Säule im Haus des DLV, die er
des fair play und der Humanität zu messen. Die Vorgänge und        zum Wohle von Millionen junger und alter Menschen – auch
Ergebnisse sind durchaus vergleichbar mit den kulturellen          außerhalb der organisierten Leichtathletik – pflegt wie nie
Leistungen in der Musik, der Literatur, den darstellenden          zuvor in seiner Geschichte. Mit diesen beiden Säulen erfasst
und bildenden Künsten. Es entsteht jene in Wettkämpfen             und fördert der DLV mit seinen Landesverbänden, Kreisen
organisierte Leistungskultur der Eliten, die in ihrer höchsten     und Vereinen die gesamte Palette leichtathletischer Sinn-
Vollendung von den Besten der Welt bei Olympischen Spielen,        gebungen. Das ist gut so, aber es fördert nicht hinreichend
Welt- und Europameisterschaften zelebriert wird und die auf        die Zuwendung zur Wettkampf- und Spitzenleichtathletik.
den nationalen und regionalen Ebenen ihr Pendant und in der        Diese kommt auf anderen Wegen zustande. Während sich
Kinder- und Jugendleichtathletik ihr Fundament hat. Das ist        früher der Zustrom zur Wettkampfleichtathletik in unsere
die Leichtathletik der FREUNDE.                                    Vereine überwiegend ohne großen organisatorischen Auf-
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7              Leichtathletik INFORMationen Heft 3/2013
wand z. B. aus der Breite des schulischen Wettkampfsports,     seine Bewunderer ausgeht, birgt die Gefahr in sich, dass wir
aus dem Interesse der Eltern, der Freunde oder aus dem         die Dimensionen solcher Bedrohungen, auch für die Leicht-
selbst organisierten freien Spiel und Sport der Kinder auf     athletik, zuweilen verdrängen. Hatte Nurmi Recht, wenn er
der Straße ergab, müssen wir diesen Prozess in umfang-         am Ende seines Lebens verbittert resümiert: „Olympia ist
reichen Talentfindungs- und -förderungsmaßnahmen gezielt       Zirkus für 30-Jährige“? Oder Ines Geipel, wenn sie, 40 Jahre
und mit hohem Aufwand nachhaltig beeinflussen. Das Bild        später, sagt: „Die Olympischen Spiele sind eine abstruse Ver-
                                                               anstaltung“, und sie „eine Eskalation der Destruktion“ nennt.
                                                               Oder Willi Daume mit seiner hintergründig formulierten
                                                               Befürchtung, dass sich die Olympischen Spiele länger er-
                                                               halten werden als die Olympische Idee? Wäre eine solche
                                                               Olympische Leichtathletik förderungswürdig?

                                                               „Fortschritte im Sport – Rückschritte in der Moral?“
                                                               So fragte schon vor Jahrzehnten der Tübinger Theologe
                                                               und Ethikprofessor Dietmar Mieth. Er integriert diese zu-
                                                               gespitzte Formulierung in den auch von Soziologen und
                                                               Philosophen grundsätzlich diskutierten Fragenkomplex,
                                                               ob eine Fortschrittsgesellschaft wie die unsere mit einem
                                                               moralischen Rückwärtsgang verbunden sein muss. Im Sport
                                                               jedenfalls wird diese Frage nicht ohne Grund immer wieder
                                                               gestellt, vor allem nach Olympischen Spielen, so auch nach
von der Pyramide mit dem Breitensport als alleiniger, auto-    denen in London. Wir müssen schon fragen, wie wir uns
matischer Basis für den Spitzensport stimmt seit Langem        das – vielleicht nur scheinbar – schizophrene Phänomen er-
nicht mehr. Das Anliegen der FREUNDE ist die Förderung         klären wollen, dass zumindest der absolute Hochleistungs-
der Säule “Leistungssport“, also solcher Maßnahmen, die        sport seine moralische Mitte, das Fair Play, zu verlieren droht,
junge Menschen auf den Weg zu Erfolgen im Wettkampf-,          ohne dass sich die Gesellschaften auf dieser Welt von ihm ab-
Leistungs- und Spitzensport führen.                            wenden. Im Gegenteil: Seine Akzeptanz bis hin zu seiner Ver-
                                                               marktung scheint trotz ständiger Aufdeckung von Skandalen
2. Die Entwicklung des Spitzensports in den letzten Jahren     sogar zuzunehmen. Was der Soziologe Karl-Heinz Bette vor
und Jahrzehnten muss jeden seiner Freunde und Förderer         Jahren für das betrügende Individuum konstatiert hat, gilt
zum Nachdenken zwingen. Der Sport der Eliten in unserer        vielleicht auch für weite Teile der Gesellschaft: Äußere Ab-
Zeit wird begleitet von Skandalen, nicht nur von medien-       lehnung bei innerer Akzeptanz? Vor allem aber stellt sich
trächtigen wie die um das Radsportidol Lance Armstrong.        mir die Gretchenfrage: Wie verhalte ich mich in der Gegen-
Wer kann ausschließen, dass sich ähnliche hochprofessionelle   wart als Förderer der Leichtathletik? Wie begründe ich mein
Systeme des Betrugs nicht auch in anderen Sportarten           Engagement für sie?
finden? Die Hüter des Leistungssports müssen – wie der
Name sagt – auf der Hut sein. Die Faszination, die vom
Spitzensport, gerade von der Olympischen Leichtathletik, für

                                                               Dietmar Mieth zitiert ein römisches Prinzip der Rechtsmoral:
                                                               „Abusus non tollit usum: Der Missbrauch hebt den rechten
                                                               Gebrauch nicht auf.“ Die Möglichkeit, die Sache Leistungs-
                                                               sport moralisch und pädagogisch sinnvoll, in einem von
                                                               den Regeln des Fair Play getragenen System, zu betreiben,
                                                               zu nutzen und zu fördern, ist ein „rechter“ Gebrauch auch
                                                               dann, wenn es in derselben Sache Missbräuche gibt. Diesem
                                                               rechten, moralischen Gebrauch, den es nach wie vor gibt, vor
                                                               allem, wie ich glaube und zumindest hoffe, in unserer Leicht-
                                                               athletik, zu dienen und ihn zu fördern, ist legitim, aber nur
                                                               dann, wenn gleichzeitig auf allen Ebenen Missbrauch aus
                                                               Überzeugung und mit Nachdruck bekämpft wird, um ihn so
                                                               gering wie möglich zu halten, selbst wenn wir ihn nicht aus-
                                                               rotten können.
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Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                     8
Förderung der Jugend                                              trägen. Der Großteil fließt in Maßnahmen für die Jugend (im
Die Art und Weise, wie der Verein der FREUNDE jugendliche         Jahr 2012 nahezu 40.000 Euro). Die Gesamtsumme seit der
Leistungssportler fördert, ist ein solcher Dienst. Er kann die    Gründung übertriff t deutlich die Millionen Euro Grenze.
Welt nicht aus den Angeln heben, aber der Verein ist ein
positiver Mosaikstein im weiten Feld des Umgangs mit dem          Die Leichtathletik, der Deutsche Leichtathletik-Verband, vor
Spitzensport, vor allem ist er hilfreich für den DLV in dessen    allem die Leichtathletikjugend braucht Sie, die FREUNDE, nach
Bemühen um die Förderung einer sauberen, pädagogisch ver-         wie vor. Es wäre schön, wenn von dem heutigen Tag neue Im-
antwortbaren Leichtathletik. Und dieser Leichtathletik helfen     pulse der Unterstützung ausgehen könnten. Ich habe einmal
die FREUNDE.                                                      in der Predigt eines Pfarrers, der für sein beschädigtes Gottes-

Deutlich wird dies in den Fair-Play-Camps des DLV, den ehe-       haus sammelte, folgenden Satz gelesen: „Ich habe eine gute
maligen DLV-Jugendlagern. In ihnen werden 14-15-jährige           und eine schlechte Nachricht. Zuerst die Gute: Das Geld für die
begabte Leichtathletinnen und Leichtathleten mit den              Renovierung ist vorhanden. Die Schlechte: Es ist noch in Euren
Problemen des Dopings und grundsätzlichen Themen des              Portemonnaies.“
Fair Play konfrontiert, um zu versuchen, in jungen Jahren ein
moralisches Fundament zu legen. Das garantiert nicht die Aus-     Nun werden Sie, die Mitglieder des Fördervereins der
rottung des Missbrauchs. Aber es ist unabdingbare Voraus-         Freunde der Leichtathletik, einwenden: Wir sind nicht die
setzung, um am rechten Ort und zur rechten Zeit Einfluss zu        richtigen Ansprechpartner. Wir greifen ja schon in unsere
nehmen. Das Fair Play ist sozusagen die Basis, auf der andere     Portemonnaies. Jedoch: Das wichtigste Gut des Vereins ist
umfangreiche Fördermaßnahmen stehen. Dazu gehört auch,            der Mitgliederbestand. Seine Wahrung und Erweiterung
dass in der FREUNDE-Zeitschrift Ideen und Maßnahmen eine          sollte auch das Anliegen jedes Einzelnen von uns sein. Wenn
Plattform zur Verbreitung so wichtiger pädagogischer Ziele        jedes Mitglied ein neues mitbringt, bedeutet das neben der
wie z. B. der Dopingprävention finden.                             Verdoppelung der Fördermittel für unsere Leichtathletik-
                                                                  jugend auch eine quantitative Stärkung der organisierten
Die FREUNDE gehen in die Öffentlichkeit                           Leichtathletik-Lobby.
Die Arbeit der FREUNDE spielt sich nicht mehr nur im Stillen
ab. Das hat sich zu Recht geändert. Das sind Public-Relations-    Ich gratuliere den Freunden der Leichtathletik zu ihrem
Maßnahmen wie das Angebot an Polo-Shirts und Mützen und           50-jährigen Bestehen und danke im Namen des DLV für ein
die FREUNDE-Stände bei nahezu allen Meisterschaften. Das          halbes Jahrhundert selbstlosen Dienstes an der Leichtathletik.
ist der FREUNDE-Kalender. Das ist vor allem auch die Zeit-        Den Lohn hat schon der Apostel Paulus in seinem zweiten
schrift, die sich zu einem beachteten Organ entwickelt hat. Die   Brief an die Korinther, Kap. 9, Vers 6-15, beschrieben: „Ein jeg-
FREUNDE zeigen Flagge.                                            licher gebe nach seiner Willkür, nicht mit Unwillen oder aus
                                                                  Zwang. Denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“
Dies alles kostet Geld. Die Einnahmen der FREUNDE bestehen,
von wenigen Spenden abgesehen, fast ausschließlich aus Bei-       Fotos: Dirk Gantenberg
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                                        Nottulner Landweg 107, 48161 Münster                               Telefax: +49 (25 34) 62 17 - 20   Web: www.sportschaeper.de
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Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                          10

Klares Votum für Hans Schulz
Auf der Mitgliederversammlung der Freunde der Leichtathletik am Rande der Deutschen Meister-
schaften in Ulm sprachen die Anwesenden Hans Schulz, der bereits seit über 20 Jahren Vorsitzender
der Förderinitiative ist, für zwei weitere Jahre das Vertrauen aus.

Ihm zur Seite stehen Hanne Ziemek als zweite Vorsitzende,              Sie hat daher ihre Arbeit nie zur Routine werden lassen,“
Sepp Anthofer als Schatzmeister sowie Rüdiger Nickel, Hart-            würdigte Hans Schulz ihr langjähriges Engagement.
mut Weber, Peter Busse, Roland Frey und Dr. Josef Hesse als
Beisitzer. Jan Kern scheidet als Vertreter des DLV aus; für ihn        Schatzmeister Sepp Anthofer berichtete, dass die „Freunde der
rückt Bundestrainer Jörg Peter nach. Esther Fittko berät als           Leichtathletik“ in ihrem Jubiläumsjahr mit 77.000 Euro ihre bis-
Vorsitzende des DLV-Bundesausschusses Jugend weiter den                her größte Einnahme seit 1963 verzeichnen können. Davon
Vorstand; sie begleitet seit vielen Jahren die Nachwuchs-              fließen 40.000 Euro direkt in verschiedene Förderprojekte für
Teams zu internationalen Meisterschaften. Peter Middel                 Jugendliche und Vereine. „Aufgrund unserer guten wirtschaft-
kümmert sich weiterhin um die Pressearbeit der FREUNDE und             lichen Lage können wir unserem Förderauftrag auch in Zukunft
Markus Schnorrenberg betreut den Bereich Online-Redaktion/             weiter nachkommen“, stellte Sepp Anthofer zufrieden fest.
Jugend. Alle Kontaktdaten sind auf Seite 17 aufgelistet.

Wehmut kam auf, als Hans Schulz bekannt gab, dass die bis-
herige Geschäftsführerin, Friederike Wolfermann, ihr Amt
niederlegt. Ihre Aufgabe wird in Zukunft der 55-jährige Alfred
Maasz übernehmen. „Friederike Wolfermann hat vor 20 Jahren
auf der Geschäftsstelle der FREUNDE eine unübersichtliche
Gemengelage in übersichtliche Arbeitsläufe strukturiert.
Durch ihren Ehemann Klaus, der 1972 Speerwurf-Olympia-
sieger war, ist sie vom Leichtathletik-Virus infiziert worden.

 Liebe FREUNDE!
 Ich war wirklich gerührt über unerwartete Geschenke und die
 vielen nette Worte, die ich zu meinem Abschied überreicht und         Eine nette Geste war, dass die 63 Teilnehmer des DLV-Jugend-
 zu hören bekam! Dafür möchte ich mich auf diesem Weg bei              lagers unter der Leitung von Uta Götze auf der Mitglieder-
                                                                       versammlung vorbeischauten und sich bei den FREUNDEN
 allen FREUNDEN herzlich bedanken!                                     für die finanzielle Unterstützung bedankten. „Ohne die Hilfe
 Von vielen Mitgliedern konnte ich mich in Ulm persönlich ver-         der Freunde der Leichtathletik hätten wir dieses Lager in Ulm
                                                                       nicht durchführen können“, bedankte sich Uta Götze bei den
 abschieden, von allen anderen möchte ich das mit diesen Zeilen        Mitgliedern.
 tun! Die letzten 21 Jahren waren eine schöne Zeit, ich habe
 eine Menge sehr netter Menschen kennengelernt und durfte              Peter Middel

 mit einigen aus diesem Kreis sogar Freundschaften schließen.
 Dafür sag ich „Danke schön“ und hoffe, dass der Kontakt                  Erfreulich!
 nicht abbricht!                                                          Es gingen und gehen so viele Spenden ein, dass eine
                                                                          komplette Namensliste erst im nächsten Heft er-
 Friederike Wolfermann                                                    scheinen wird. Herzlichen Dank!
11   Leichtathletik INFORMationen Heft 3/2013

Mit FREUNDEN unterwegs
Götzis: Das gab es noch nie – 2 Wettkampftage mit ein-
stelligen Temperaturen. Schatzmeister Sepp Anthofer
hatte alles dabei: Mütze, Schal und Skiunterwäsche. Auch
Kira Biesenbach (PB mit 6.134 Punkten!) und Kai Kazmirek
(allerdings mit Salto Nullo im Stabhochsprung) machte
das Wetter – im Gegensatz zu vielen anderen Athleten –
wenig aus. Michael Schrader hatte in Ulm bei gleichem
Sauwetter hervorragende 8.427 Punkte vorgelegt. Bei
einem kurzen Zwischenstopp auf der Fahrt nach Götzis
in Ulm mochte Michael den FREUNDEN Peter Busse und
Siegmund Lipiak nach dem 1. Tag noch keine Prognose
abgeben …

Ratingen: Bester Sport, tolle Leistungen (trotz der Ab-
wesenheit von Lilli Schwarzkopf, Jennifer Oeser und
Michael Schrader), Spannung bis zum Schluss und gutes
Wetter auch für den FREUNDE-Fotografen – eines der
besten Ratinger Meetings bei den Männern. Und wann
reichten 8.396 Punkte nicht aus, um sich für eine WM zu
qualifizieren? Jan Felix Knobel war trotzdem zufrieden,
zumal ihm erst bei der letzten Disziplin total erschöpft
die notwenigen Zähler abhanden kamen. Der hinter ihm
platzierte Kai Kazmirek konnte sich mit der Nominierung
zur U 23-EM in Tampere und berechtigten Medaillen-
hoffnungen trösten.

Tampere: Wo hat man das schon – gute Aussichten ins
Stadion nicht nur aus dem Hotelzimmer, sondern auch
aus den umliegenden Häusern. Und das Wetter spielte
auch mit. Was man bei dieser U 23-EM zu sehen be-
kam, war aus Sicht der angereisten FREUNDE durch-
aus erfreulich: 17 Medaillen und Platz 2 in der Nationen-
wertung für unsere DLV-Truppe! Sogar der vor einigen
Jahren häufiger vermisste Mannschaftsgeist war präsent.
Die DLV-Athleten feuerten sich gegenseitig an und die
zahlreichen überwiegend fachkundigen Zuschauer im
Stadion sorgten für eine tolle Atmosphäre. Übrigens:
Mücken gab es keine!

Rieti: Nicht nur das deutsche Team, sondern auch die
FREUNDE-Gruppe war bei der U 20-EM zahlenmäßig
stark vertreten. Unsere jungen Athletinnen und Athleten
konnten ganz überwiegend die in sie gesetzten Er-
wartungen erfüllen bzw. übertreffen (mit 11 Medaillen,
davon 4x Gold) und auch die FREUNDE zeigten sich in
Form. Sie unterstützen den Nachwuchs nicht nur laut-
stark, sondern eines unserer Mitglieder gewann auch
eine Medaille! Tim Nowak startet zwar nicht für unseren
Verein, sondern für die LG Lohenlohe – seine erzielten
7.778 Punkte bedeuteten Bronze im Zehnkampf. Wir
gratulieren herzlich!
Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                                     12

Ausgezeichnet!                                                                                      Aufmerksame Beobachter bei den Deutschen Jugend-
                                                                                                    meisterschaften im Rostocker Leichtathletikstadion: Hart-
                                                                                                    mut Weber (l.) und Nachwuchs-Bundestrainer Jörg Peter.

Die Deutschen Jugendmeisterschaften fanden in diesem Jahr nach den internationalen
Höhepunkten für den Nachwuchs in Donetsk (Ukraine) und Rieti (Italien) statt. So gingen im
Rostocker Leichtathletik-Stadion zahlreiche frischgebackene Medaillengewinner der U 18-WM
und der U 20-EM an den Start.

Keine leichte Aufgabe für Hartmut Weber und Peter Busse, die                      Gold und Silber für Henning Prüfer
vier Preisträger der Freunde der Leichtathletik für die heraus-                   Der 17-jährige U 18-Vize-Weltmeister von Donetsk verteidigte
ragendsten Leistungen der U 18- und U 20-Athletinnen und                          zunächst erfolgreich seinen Vorjahrestitel mit der Kugel.
Athleten zu bestimmen. Beraten von Bundestrainer Jörg Peter                       Er legte gleich 21,03 m vor, was keiner seiner Konkurrenten
wurden Namen, Zeiten und Weiten auf diversen Karteikarten                         übertraf. Sein jüngerer Bruder Clemens steigerte sich auf 18,91
notiert. Es gab – wie immer im Sport – klare Favoritensiege                       und holte damit Familien-Silber. Zwar schleuderte Tony Zeuke
und erfreuliche Überraschungen.                                                   (LV 90 Erzgebirge) als Einziger den Diskus über 60 m und
                                                                                  Henning Prüfer kam diesmal im Ring mit Technik und Nerven
                                                                                  nicht so richtig klar, aber es reichte auch hier, um seinen Bruder
                                                                                  Clemens trotz persönlicher Bestleistung auf den Bronze-Rang
                                                                                  zu verweisen.

                                                                                  Malaika Mihambo konterte souverän
                                                                                  U 20-Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) wurde
                                                                                  es bei ihrem Titelgewinn mit 6,60 m nicht leicht gemacht.
                                                                                  Maryse Luzolo legte zunächst mit 6,45m eine neue Freiluft-
                                                                                  Bestleistung vor – Malaika konterte aber ganz souverän und
                                                                                  sprang 6,60 m. Ein Rauen ging bei ihrem letzten Sprung durch
                                                                                  das Rostocker Stadion – würde der sogar für die Qualifikation
                                                                                  bei den Weltmeisterschaften in Moskau reichen? Knapp über-
                                                                                  getreten! Eine insgesamt starke Konkurrenz, dessen Titel-
                                                                                  gewinnerin mit dem Ehrenpreis der FREUNDE für die beste
                                                                                  Leistung einer U 20-Athletin ausgezeichnet wurde.
Nur selten war der einladende FREUNDE-Infostand bei Rekordtemperaturen
so verwaist – bei packenden Finals zog es aber alle 5 Meter weiter zur Tribüne.   Überzeugender Auftritt von Patrick Zwicker
Trotzdem konnten erfreulicherweise 6 neue Mitglieder aufgenommen werden.          Beim männlichen Nachwuchs U 20 gehörte der Europa-
                                                                                  meister von Rieti über die 800 m zu den eindeutigen Titel-
Zwei unerwartete Titel für Celina Leffler                                         anwärtern. In Vor- und Endlauf hatte er vom ersten Meter
Die bei der U 18 ganz vorn erwarteten Sprintstaffeln des SC                        an seine Mitbewerber voll unter Kontrolle. An der Spitze
Neubrandenburg und des Dresdner SC patzten und machten                            laufend zeigte er bei immer größer werdendem Abstand
den Weg frei für das Quartett des SSC Koblenz-Karthause um                        der Konkurrenz auf der Zielgeraden nur noch die Hacken.
U 18-Siebenkampf-Weltmeisterin Celina Leffler. Deren Ziel war                       Mit einer Saisonbestzeit von 1:46,04 min konnte sich zweit-
ursprünglich nur die Endlauf-Teilnahme; mit DM-Gold hatten                        schnellster 800 Meter-Läufer des Jahres alles erlauben. Auch
die vier jungen Damen überhaupt nicht gerechnet. Und beim                         Patrick Zwicker freute sich sichtlich über den von FREUNDE-
Weitsprung blieb die Topfavoritin Saskia Kossmann ohne                            Vorstandsmitglied Hartmut Weber überreichten Ehrenpreis.
gültigen Versuch – alles war möglich. Celina Leffler nutzte
auch hier ihre Chance: Sie kam auf 6,10 m und blieb damit die                     Videos von den Wettkämpfen, alle Ergebnisse und mehr
einzige Sechsmeterspringerin. Auch das eine faustdicke Über-                      Informationen unter www.leichtathletik.de
raschung.
13            Leichtathletik INFORMationen Heft 3/2013

Geburtsdatum:     9. April 1996
Größe/Gewicht:    174 cm/60 kg

                                                                                                               Celina Leffler
Disziplin:        Siebenkampf
Bestleistung:     5.747 Punkte (Filderstadt)
Erfolge:          Gold bei der U 18-WM 2013
                  Deutsche U 18-Jugendmeisterin 2013 im Weitsprung
                  Deutsche U 18-Jugendmeisterin 2013 mit der 4 x 100 m Staffel
Trainer:          Holger Klein
1. Trainer:       Jürgen Langenbach
Verein:           SSC Koblenz-Karthause

Geburtsdatum:     7. März 1996

                                                                                                               Henning Prüfer
Größe/Gewicht:    201 cm/125 kg
Disziplin:        Kugel/Diskus
Bestleistungen:   21,94 m (Donetsk) mit der 5 kg Kugel
                  65,87 m (Neubrandenburg) mit dem 1,5 kg Diskus
Erfolge:          Silber bei der U 18-WM 2013 mit Diskus und Kugel
                  Deutscher U 18-Jugendmeister mit der Kugel
                  Deutscher U 18-Jugendvizemeister mit dem Diskus
Trainer:          Jörg Schulte
1. Trainer:       Sabine Beuttins
Verein:           SC Neubrandenburg

                                                                                                               Malaika Mihambo
Geburtsdatum:     3. Februar 1994
Größe/Gewicht:    170 cm/56 kg
Disziplin:        Weitsprung
Bestleistung:     6,70 m (Rieti)
Erfolge:          Gold bei der U 20-EM 2013
                  Deutsche U 18-Jugendmeisterin 2013
                  Zweite U 23-DM 2013
                  Vierte DM 2013
Trainer:          Ralf Webe
Verein:           LG Kurpfalz

Geburtsdatum:     13. Juli 1994
                                                                                                               Patrick Zwicker

Größe/Gewicht:    193 cm/72 kg
Disziplin:        800 m
Bestleistung:     1:46,4 min. (Regensburg)
Erfolge:          Gold bei der U 20-EM 2013
                  Deutscher Jugendmeister U 20
                  Deutscher U 20-Hallenmeister 2013
                  Zweiter U 23-DM 2013
Trainer:          Edmund Hamburger
Verein:           LG Rülzheim
Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                    14

Deutsche auf der Viertelmeile:
eine kopflastige Erfolgsbilanz

Von Winston Churchill soll der Satz stammen: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Weil die Statistik der deutschen 400 m Läufer ein quasi amtliches Dokument und deshalb partout
nicht zu fälschen ist, nicht einmal von einem britischen Premier, kann man ihr getrost trauen.

Es ist also Fakt, dass die Nachkriegsdeutschen:                  auf für mich nicht statistisch nachvollziehbare Vergleiche
 drei Olympische Einzelmedaillen gewannen, Haas (Silber         der Langsprintentwicklung“. Weil es sich hier um einen un-
    1956), Kaufmann (Silber 1960) und Schaffer (Bronze 1980),     tauglichen Apfel-Birnen-Vergleich handelt: vor der Globali-
    sowie noch fünf weitere Male im Finale vertreten waren       sierung der Leichtathletik respektive nach ihr mit der jetzt
 sieben Olympische Staffelmedaillen gewannen, zuletzt            stringenteren Antidopingpolitik? „Die Fragen der Globali-
    Bronze 1988, zudem noch viermal in 4 x 400 m Endläufen       sierung bedürfen einer sehr komplexen Analyse“, erläuterte
    standen, zuletzt 2007                                        Gonschinska gegenüber Leichtathletik INFORMationen,
 einen Weltmeister, Schönlebe 1987, und einen WM-               „diese werden wir in Auswertung der WM 2013 im Oktober
    Zweiten, Schultz 2001, stellten sowie 1983 noch zwei         entwickeln“. Und was Antidoping betriff t, verweist der Chef-
    Finalisten, Skamrahl und Weber                               trainer „in erster Linie“ auf den Präsidenten Clemens Prokop
 mit zwei Staffeln WM-Medaillen gewannen, zuletzt 1993,          und dessen Positionierung der Thematik.
    zudem noch mit vier weiteren Teams die Finals erreichten,
    zuletzt 2011
 vier Einzel-Europameister stellten, Honz 1974, Hofmeister
    1978, Weber 1982 und Schultz 2002
 viermal mit der Staffel EM-Gold gewannen, 1962, 1971,
    1978 und 1982, sowie siebenmal weitere Medaillen, zuletzt
    2012.
 insgesamt bei Olympia, WM und EM 44 Medaillen
    sammelten, keine andere Lauf-Disziplin gewann mehr,
    der letzte globale Medaillengewinn liegt jedoch 12 Jahre
    zurück.

Die Statistik dokumentiert auch:
 zehn Deutsche blieben unter 45,0 Sekunden mit Schönlebe        Bei der DM 2013 in Ulm wurde David Gollnow (r.) in 46,07 sec. Deutscher Meister,
   44,33 (1987) an der Spitze, zuletzt lief Schultz 2002 unter   Thomas Plass in 46,54 sec. Vizemeister (beide LG Stadtwerke München) und
                                                                 Thomas Schneider (SC Magdeburg) belegte Rang 4 in 46,71 sec.
   diese Zeitgrenze
 In den Bereich zwischen 45,00 und 45,50 Sekunden stieß
   zuletzt 2007 ein DLV-Läufer (Swillims) vor.                   Auch im FREUNDE-Vorstand weiß man das Gestern und Heute
 die beiden schnellsten Zeiten deutscher Staffeln lauten         des 400 m Laufs sensibel einzuordnen, Nachdenklichkeit
   2:59,86 Minuten (DDR) und 2:59,96 (BRD), gelaufen 1985        und eine gewisse Sorge über die aktuellen internationalen
   und 1987. Bestzeit nach der Wende: 3:00,17 im Jahr 1991.      Defizite der Deutschen muss aber doch wohl eine Rolle ge-
                                                                 spielt haben, als man sich entschloss, analog zum Dreisprung
Auffällig nun an dieser, jawohl, Erfolgsbilanz ist ihre chrono-   ein „400 m Projekt“ aufzulegen. FdL-Verantwortlicher ist der
logische Kopflastigkeit. Die Zeit nach der politischen Wende      frühere Europameister Hartmut Weber, er wird bis zum Herbst
hält nicht mehr Schritt mit der Phase vor der Vereinigung,       in Zusammenarbeit mit dem DLV-Nachwuchscoach Jörg Peter
einzig Ingo Schultz und die 2012-EM-Staffel haben noch            ein Konzept erarbeiten. Zielgruppe, das ist jetzt schon sicher,
zur üppigen Medaillenausbeute beigetragen. Deutet man            sind 15-Jährige, die noch keinem Bundeskader angehören.
im Gespräch mit dem heutigen DLV-Cheftrainer Idriss
Gonschinska darauf hin, rümpft er die Nase, ihm fehle „Ver-      Fragt man Weber (Bestzeit 44,72/1982) und einen anderen Alt-
ständnis für Verallgemeinerungen und Ableitungen, bezogen        meister der Stadionrunde, Karl Honz (44,70/1972), warum die
15                 Leichtathletik INFORMationen Heft 3/2013

Seit 2011 Vorstandsmitglied der Freunde der Leicht-     Sebastian Swillims (der hier bei den Deutschen Meisterschaften 2009 für die Staffel des SC Watten-
athletik: Hartmut Weber, der 1982 in Athen über 400 m   scheid den Titel holt) lief im Vorlauf der WM 2007 in Osaka mit 45,44 sec. als letzter Deutscher die
und mit der Staffel Europameister wurde.                Stadionrunde unter 45,50 sec.

heutige Generation in Europa nicht mehr recht Schritt halten                 lang anhaltenden Kampf mit seinem vegetativen Nerven-
kann mit der Konkurrenz und weltweit gar nur noch zweit-                     system auszufechten. Szenen vom „total weggetretenen“
klassig ist, verweisen beide auf eine elementares Essential: die             Oberschwaben beim VfB Stuttgart sind älteren Sportfreunden
Fähigkeit, gut unter 21 Sekunden laufen zu können. „Bringt                   noch gut erinnerlich. Beim Blick auf die Stoppuhr zogen die
er die nicht“, sagt Weber, „kann er noch so viele Tempoläufe                 Württemberger vor Honz allerdings den Hut: „Der Karl, des
machen, er wird nicht unter 45 kommen“. Früher seien unter                   isch a Kerle“.
den Top 10 der 200 Meter „immer mindestens vier bis sechs
400 m Läufer mit einer 20er-Zeit gewesen, aktuell kann ich                   Hält der Respekt vor dieser psychisch bedingten Malaise
dort keinen finden“ (Veränderung nach dem Gespräch mit                        (und auch der physische Aufwand für den 400 m Wettkampf)
Weber: Stand Ende Juli war es einer/Anm. d. Aut.).                           Sprinter vom Umstieg ab? „Mit gutem Trainer lässt sich das ver-
                                                                             meiden“, sagt Honz. Volker Beck spricht der „psychischen Ver-
Volker Beck, im DLV-Teamleiter für Langsprint und -hürden,                   fassung, hohe Belastungsumfänge und Intensitäten auf sich
erklärt indessen, Erfolg über die 400 Meter hänge nicht nur                  zu nehmen, eine große Bedeutung“ zu. Hartmut Weber äußert
von der Grundschnelligkeit ab, „sondern auch von effizienter                   sich zum Thema Sprinter auf die Stadionrunde „eher vor-
Nutzung der Energiesysteme“. Die Statistik verrate jedoch: Vor-              sichtig, wer den Umstieg nicht aus eigenem Antrieb schaff t,
teil für den Sprintertyp. Belegen lässt sich das mit folgenden               wird in der Regel kein guter 400 m Läufer“.
Beispielen: Schönlebe 20,48 und 44,33, Skamrahl 20,44 / 44,50,
Lübke 20,38 / 44,98, Schultz 20,65 / 44,66, Jellinghaus                      Schon klar, Grundschnelligkeit allein öffnet den deutschen
20,65 / 45,06, Schmid 20,68 / 44,92, Honz 20,6 handg. / 44,70.               Viertelmeilern das Tor zum Areal der traditionell von Briten
Von den Besten 2013 drang bisher niemand in diese 200 m                      (wie die das machen, soll der als Berater angeheuerte Ex-
Sphären vor.                                                                 Nationaltrainer Tony Lester dem DLV verraten) und neuerdings
                                                                             von den belgischen Zwillingen Borlee besetzten Europaspitze
Ein gern diskutiertes Thema in diesem Zusammenhang be-                       nicht. Aber ein bisschen flotter auf den Basisstrecken sollten
schäftigt sich mit dem Umstieg vom Sprint- in das 400 m                      sie schon unterwegs sein. „Die Problematik ist bekannt“,
Lager. Karl Honz erinnert sich, dass er bei der EM 1971 mit                  sagt Beck, er sieht bei der Hochrechnung auf die 400 Meter
21,5 Sekunden im 200 m Vorlauf rausflog und Bundestrainer                     im Sprint „Entwicklungsreserven“, die man effizienter nutzen
Walter Oberste sinngemäß sagte, da sei ja „Hopfen und Malz“                  müsse. „Der Verband wird zeitnah mit den verantwortlichen
verloren. Honz: „Wenn damals nicht 400 m-Bundestrainer Ferdi                 Trainern Lösungswege aufzeigen“, verspricht der 1980er-
Kisters um die Ecke gekommen wäre und mir zum Umstieg ge-                    Olympiasieger über 400 m Hürden, er ahnt jedoch, dass das
raten hätte ...“ – hätte es 1972 keinen Olympiafinalisten und                 „alles langfristige Entwicklungsprozesse“ sind. „Gedulds-
1974 keinen Europameister Honz über 400 Meter gegeben.                       spiele“ eben. Die zu gewinnen, auch mit Hilfe des Projekts der
Neben Carl Kaufmann (200 m Meister 1955, 400 m Olympia-                      FREUNDE, vielleicht schon bei der EM 2018 in Berlin – das wär`s
zweiter 1960) ist Honz der erfolgreichste Umsteiger. Der heute               doch.
62-Jährige nennt die 400 Meter „die unbequeme Strecke“.
Früher hatte er unmittelbar nach jedem 400 m Rennen einen                    Michael Gernandt
Heft 3/2013 Leichtathletik INFORMationen                     16

Funktionär kommt von
funktionieren
Freunde der Leichtathletik engagieren sich. Für die Jugend, für die Leichtathletik und einen fairen
Sport. Wie unser Vorstandsmitglied Rüdiger Nickel. FREUNDE fachsimpeln und diskutieren gerne,
können sich auch ordentlich ärgern – wie Rüdiger Nickel. Für uns schreibt er zudem seine lesens-
werten Beiträge.

Da regt sich ein Journalist der „Süddeutschen Zeitung“ (vom       athleten, Karl Rauh – bekannt sein, kommt „Funktionär“ von
6.6.2013) darüber auf, dass ein Sportfunktionär von seinem        „funktionieren“. Und da gibt der Chef die Linie vor, d. h., er weist
Präsidenten im Abstimmungsverhalten „gegängelt“ wird. Da          „seine Leute“ an, wie sie sich in wichtigen Abstimmungen und
regen sich zwei Sportfunktionäre darüber auf, dass ihnen ihr      Wahlen zu verhalten haben – „seine Leute“.
Stimmrecht bei einer Delegiertenabstimmung klammheim-
lich entzogen wird, weil ihr Präsident befürchtet, dass sie bei   Wer da glaubt, Delegierte würden danach ausgewählt, welche
der Abstimmung seinen Vorgaben nicht nachkommen. Denn             Meinung sie vertreten, wie sie abstimmen und was in ihrem Ab-
schließlich gibt der „Chef“ vor: „Ich erwarte von meinen Leuten   stimmungsverhalten erwartet werden kann, kennt die Sport-
schon, mich zu unterstützen“.                                     verbände nicht. Da ist es nämlich nicht so, dass ein Delegierter
                                                                  gewählt wird, weil er in einer grundlegenden Frage, über
Dabei ist das, was den beiden Delegierten des Bayerischen         die abgestimmt werden soll, eine konkrete Meinung vertritt,
Landessportverbandes (BLSV) bei der Mitgliederversamm-            vielleicht sogar seine eigene. Sondern Delegierte sind „Land-
lung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in              arbeiter“, die die Anweisungen ihres „Gutsherrn“ zu befolgen
der Abstimmung über ein verbessertes Anti-Doping-Gesetz           haben, sind Mitglieder eines Orchesters, die den Vorgaben des
passierte, völlig „normal“, nämlich sportverbands- und sport-     Dirigenten zu folgen, auch wenn sie „Wagner“ spielen müssen,
funktionärstypisch.                                               wo sie lieber „Beethoven“ spielen würden.

Denn allseits bekannt, und das dürfte auch den Journalisten       Der BLSV-Präsident Günther Lommer hatte in der Ab-
der „Süddeutschen Zeitung“ und den beiden Delegierten             stimmung bei der DOSB-Mitgliederversammlung zum Antrag
– unter ihnen der ehemalige Chef der bayerischen Leicht-          des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zur Verbesserung
17              Leichtathletik INFORMationen Heft 3/2013
des Anti-Doping-Gesetzes eine klare Auffassung: Nämlich selbst Gutsherr und „erwarte von meinen Leuten, dass sie
Solidarität mit der Mehrheit des DOSB, die erkennbar eine Ver- mich unterstützen“ („do ut des“ nach der alten lateinischen
besserung des Anti-Doping-Gesetzes und damit des DLV-An- Handlungsmaxime „Ich gebe, damit du gibst).
trages ablehnte. Denn schließlich und auf Dauer (einer Wahl-
periode) zahlt sich Loyalität aus; man braucht die Oberen des So ist das im Verband, im Funktionärsgestrüpp. Und ein Land-
DOSB, ist von ihnen abhängig. Und das will man sich schließ- arbeiter muss sich nicht beschweren, wenn ihm sein Stimm-
lich nicht verscherzen. Denn das ist das Wichtigste bei Sport- recht in einer entscheidenden Doping-Frage geklaut wird. Das
funktionären. Und da kann es auch schon mal Kollateral- ist halt etwas Schwund. Schließlich kommt er auch wieder in
schaden in Fragen geben, die eigentlich für den Sport wichtig die Situation, selbst Gutsherr sein zu dürfen und „seine“ Leute
und existenziell sind, zum Beispiel bei einer effektiven und nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Ein einfacher Delegierter
glaubwürdigen Dopingbekämpfung (Kollateralschaden: „ent- des BLSV ist schließlich auch mal wieder Verbandspräsident,
stehende – an sich unbeabsichtigte – Schäden aller Art durch z. B. des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes. Und dann kann
ungenauen oder überdimensionierten Waffeneinsatz bei er wieder mutieren zu einem Gutsherrn, der die Richtung vor-
nicht-zivilen Aktionen“). Bei der geplanten Verbesserung des gibt, der seine Macht dokumentieren kann. So funktioniert
Anti-Doping-Gesetzes – wie im DLV-Antrag vorgesehen – organisierter Verbandssport. Warum sich deswegen aufregen.
könnte ja auch zutage treten, ob es ernst gemeint ist mit der
Dopingbekämpfung oder diese nur als „notwendiges Übel“ Dass dabei vielleicht der Sport, dessen Glaubwürdigkeit und
aufzufassen ist. Aber schließlich ist oberstes Gebot: zuerst das die Sportler vor die Hunde gehen, ist Nebensache. Haupt-
Funktionieren, dann die Moral!                                    sache: „meine Leute unterstützen mich“, nicht den Sport und
                                                                  die Sportler, „meine Leute MICH“.
Aber Funktionärsdasein ist auch ein gegenseitiges Geben und
Nehmen: Heute bin ich der Landarbeiter, der willig die An- Rüdiger Nickel
weisungen ausführt, die von oben kommen. Morgen bin ich

Der Vorstand der Freunde der Leichtathletik
     Vorsitzender                                Stellvertretende Vorsitzende               Schatzmeister
     Hans G. Schulz                              Hanne Ziemek                               Sepp Anthofer
     Nesselrodestr. 58                           Gabelsberger Str. 59                       Möllneys Nocken 9
     45699 Herten                                44789 Bochum                               45257 Essen
     Tel. 02366/937748                           Tel. 0234/311230                           Tel. 0201/8482213 d.
     Fax 02366/937745                            Fax 0234/300607                            Tel. 0201/8486861 p.
     hkschulz@t-online.de                                                                   anthofer@anthofer-graf.de

     Beisitzer
     Peter Busse                                 Roland Frey                                Dr. Josef Hesse
     Dr. Gemmert-Str. 24                         Dahlienweg 4                               Nottulner Landweg 107
     40882 Ratingen                              76669 Bad Schönborn                        48161 Münster
     Tel. 02102/83985                            Tel. 07253/32145                           Tel. 0172/5305845 p.
     Busse-Ratingen@t-online.de                  Fax 07253/32145                            Fax 02534/621720 d.
                                                 Roland.Frey-bad-schb@t-online.de           jhesse@sportschaeper.de

     Rüdiger Nickel                              Hartmut Weber                              Vertreter des DLV
     Engelhardstr. 37                            Edisonstr. 1                               Jörg Peter
     63450 Hanau                                 59174 Kamen                                Nachwuchs-Bundestrainer
     Tel. 06181/399423                           Tel. 02307/280553 p.                       joerg.peter@leichtathletik.de
     Tel. 0177/2450714                           Tel. 0231/91191-40 d.                      Esther Fittko
     rn@nickel-nickel.de                         Hartmut.Weber@dhb.de                       Vorsitzende BA Jugend
                                                                                            dlv-jugend@fittko.de

     Kooptiert (Neue Medien)                     Kooptiert (Presse)                         Kooptiert (Vors. der VEL)
     Markus Schnorrenberg                        Peter Middel                               Jörg Lawrenz
     Packeniusstr. 67a                           Bunzlaustr. 80                             Steenkoppel 17
     41849 Wassenberg                            44263 Dortmund                             24598 Boostedt
     Tel. 0172/5449710                           Tel. 0231/416237                           Tel. 04393/972673
     schnorrenberg.markus@googlemail.com         pmiddel@aol.com                            Fax 04393/972673
                                                                                            Ajl1@gmx.de
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