Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria

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Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
01|20

   Innovation Award
    Der Preis der „Corporate Challenge“ verbindet Start-ups und Clusterunternehmen
    Innovation Award
    The “Corporate Challenge” award connects startups and cluster companies.
Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
Damit bleibt das
Betriebsklima cool.
Bis zu 40 % Förderung für den „Klimaschutz“ im Betrieb: Weil
ein gutes Raumklima effizienteres Arbeiten ermöglicht, unterstützt
die SFG nachhaltige Investitionen in Klimatisierung, Gebäude-
kühlung und Photovoltaik mit der Förderung Coole!Betriebe.

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                                                             e h  r f ü   r  Sie:
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                                                             o r t a l . s f g.at
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                         www.sfg.at/foerderung
Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
Inhalt
                                                                             Vorwort | preface

                                                                             Die Chance
                    03
                    05
                         Vorwort
                         Termine
                                                                             sich zu
                    06
                    07
                         Forscherin
                         Forscher                                            ändern ist jetzt
                    08   Cluster-Unternehmen

                    09   Kommentar                                           Mein ursprünglich geplantes Vorwort wollte auf die aktuelle
                         Dagmar Eigner-Stengg                                Lage der Medizintechnikbranche eingehen, die gerade jetzt
                    10   Innovation Award                                    viele technologische Chancen bietet (Digitalisierung, Sensorik,
                    14   Zulassung von                                       Robotik, additive Fertigung, Nanotechnologie …), allerdings
                         Medizinprodukten                                    durch die Einführung der neuen MDR (Europäische Medizin-
                    16   Stadt Graz                                          produkteverordnung 2017/745) auch vor großen Herausfor-
Leitthema

                    17   Med Uni Graz                                        derungen steht. Immerhin wird prognostiziert, dass ab 26. Mai
                    18   SFG                                                 d.J., mit dem Ende der Übergangsfrist für die MDR, bis zu 10
                    19   Science Park Graz                                   Prozent der Firmen und 30 Prozent der Produkte vom Markt
                    20   Spotlight: Tremitas                                 verschwinden könnten. Leidtragende werden dann nicht nur
                                                                             die betroffenen Unternehmen, sondern vor allem jene Patient-
                    21   Neue MitarbeiterInnen                               Innen sein, denen spezielle Medizinprodukte nicht mehr zur
                                                                             Verfügung stehen werden. Die MDR, angetreten mit dem Ziel,
                    22   Über Geld spricht man nicht                         die PatientInnensicherheit zu erhöhen, könnte sich als Bume-
                    23   QM4students                                         rang erweisen, wenn es infolge der Verordnung zu Versor-
                    24   breath ilo                                          gungsengpässen kommen sollte.
                    25   Erster Prototyp
                    26   CDS-BARS                                            Und dieses Szenario bringt mich auch direkt zur derzeitigen
                    27   App-solute Neuigkeiten                              Corona-Virus-Situation. Was anfänglich als weit entfernte
Unternehmens-News

                    28   IKOSA ISTIX                                         „Sars-2-Kopie“ in China auftauchte, entwickelte sich im Lauf
                    29   Next-Generation-Sequencing                          weniger Wochen zu einer weltweiten Infektionswelle, die wie
                         bei Krebserkrankungen                               ein Tsunami ein Land nach dem anderen überrollte. Ange-
                    30   Neuroth                                             passt an die rigorosen Isolationsmaßnahmen in China, ent-
                    31   Corona                                              wickelten immer mehr nationale Regierungen Krisenpläne
                    32   Nachbericht                                         und Maßnahmenpakete, die unseren gewohnten Tagesablauf
                         Lounges 2020                                        massiv verändern. Man muss schon weit zurückblicken, um
                    33   Smart Shirt                                         sich an leergefegte Supermarktregale, Einreiseverbote und
                                                                             Schulschließungen zu erinnern. Und diese Einschränkungen
                    34   Insights: ams AG                                    zeigen nicht nur im sozialen Bereich Auswirkungen, sondern
                         Thoma Riener                                        schlagen sich auch massiv in der Arbeitswelt nieder.
                    35   EU-Netzwerk
                                                                             Auch wir als Cluster können uns dieser Entwicklung leider
                                                                             nicht entziehen. Wir werden voraussichtlich bis Anfang Mai
                                                                             unsere Veranstaltungen, Seminare, Messebesuche und Ser-
                                                                             viceleistungen auf ein absolut notwendiges Minimum reduzie-
                                                                             ren. Wir werden aber auch weiterhin während der normalen
                                                                             Bürostunden für Sie telefonisch und per E-Mail erreichbar blei-
                                                                             ben und natürlich auch weiterhin an unseren „nach-Corona“-
                                                                             Projekten weiterarbeiten.
                                                       Foto: Das Kunztfoto

                                                                             Bleiben Sie gesund und Kopf hoch!

                                                                                                 Johann Harer
                                                                             Geschäftsführer/CEO | johann.harer@human.technology.at
Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
The chance to change is now
    In my original draft of this editorial, I wanted to say somet-
    hing about the current situation in the medical devices
    market, which offers a lot of technological opportunities
    (digitalization, sensors, robotics, additive manufacturing,
    nanotechnology …) but is also faced with big challen-
    ges due to the introduction of the new MDR (European
    Medical Devices Regulation 2017/745). Unfortunately we
    have forecasts that at the end of the transition period on
    26 May, up to 10 per cent of companies and 30 per cent
    of products could disappear from the market. The burden
    will fall not only on the affected companies, but also on
    patients. The MDR, which started out with the goal of ma-
    king patients safer, could end up having a boomerang ef-
    fect if it causes supply bottlenecks.

    And this scenario brings me directly to the current Coro-
    navirus situation. What began as an apparently far-away
    ‘Sars-2 copy’ in China has within a few weeks has beco-
    me a global wave of infection that is rolling through one
    country after another. Imitating the rigorous isolation
    measures in China, more and more governments have de-
    veloped emergency plans and measures that are radically
    changing our everyday lives. We have to go back a long
    way to find the last time we saw empty supermarket shel-
    ves, travel bans and school closures. And these restrictions
    not only affect social activities but are also having massive
    consequences in the world of work.

    We as a cluster also cannot escape these developments.           Impressum
    We have to reduce our events, seminars, trade fair appea-        INHALTLICHE VERANTWORTUNG:
    rances and services to an absolute minimum. But we will          Human.technology Styria GmbH
                                                                     Neue Stiftingtalstraße 2 | Eingang B | 1. Stock | 8010 Graz | Austria
    remain available by telephone and e-mail during the nor-         DI Dr. Johann Harer, Julia Pirkenau, MA, Dr. Lorenz Neuhäuser-Happe
    mal office hours and of course we will keep working on           REDAKTION: Julia Pirkenau, MA
    our projects for the time ‘after Corona’.                                   Mag. Claus Pressl
                                                                                Marie-Theres Zirm, cardamom
                                                                                Franz Zuckriegl, MBA - fz Strategie & Kommunikation KG
    Stay healthy and stay strong!                                    LAYOUT ÜBERARBEITUNG: Raunigg & Partner GmbH
                                                                     SATZ:      wurzinger design
                                                                     COVER:     Gestaltung: wurzinger design | Foto: Christa Strobl
                                                                     DRUCK:     Medienfabrik Graz
                                                                     AUFLAGE: 2250 Stück Druck, 1600 Verteiler e-Paper
                                                                     ERSCHEINUNGSWEISE: mind. vier Mal jährlich
                                                                     Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der
                                                                     Redaktion bzw. des Herausgebers wiedergeben. Auf die Hinzu-
                                                                     fügung der jeweiligen weiblichen Formulierungen wurde bei ge-
                                                                     schlechterspezifischen Hinweisen im Sinne der flüssigen Lesbar-
                                                                     keit und einer angemessenen Sprechqualität zum Teil verzichtet.
                                                                     Alle personalen Begriffe sind sinngemäß geschlechtsneutral, also
                                                                     weiblich und männlich, zu lesen. Druck- und Satzfehler vorbehalten.
                                                                                                                       Stand März 2020

                                                                     QR Code
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                                                                     botenstoff als ePaper
                                                                     auf Ihrem Smartphone

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Geplante Termine
15. April 2020                                             15. Mai 2020
WIRTSCHAFTS-MISSION REHAMED SLOWENIEN                      MDR: Klinische Prüfung & Bewertung
Hotel Vienna South – Hilton Garden Inn, Ljubljana          von Medizinprodukten
                                                           ZWT Graz, Neue Stiftingtalstraße, 8010 Graz

16. April 2020
Think Tank - Life Sciences im digitalen Wandel             19. - 20. Mai 2020 - verschoben auf 11. - 12. Mai 2021
Med Campus Graz, Neue Stiftingtalstraße 6, 8010 Graz       dHealth 2021
                                                           Wien, Schloss Schönbrunn

21. April 2020
LIVE WEBINAR                                               25. Mai 2020
MedTech Innovation für das                                 „The day before tomorrow“
britische Gesundheitssystem                                Ort: noch offen

28. April 2020                                             30. Juni 2020
ISO 14971: 2019 -                                          Delta-Analyse: ISO 13485:2016 & MDR
Risiko Management für Medizinprodukte & IVD                ZWT Graz, Neue Stiftingtalstraße, 8010 Graz
ZWT, Neue Stiftingtalstrasse 2, 8010 Graz

                                                           21. - 28. Juli 2020
28. April 2020                                             VORANKÜNDIGUNG
FF4U - METEKA meets HYGIENICUM                             Zukunftsreise Human Technology USA 2020
HYGIENICUM GmbH, Institut für Lebensmittelsicherheit und   Minneapolis, Minnesota. Chicago, Illinois | USA
Hygiene, Robert-Viertl-Straße 7, 8055 Graz-Straßgang

8. Mai 2020 - verschoben auf 9. Oktober 2020
Lange Nacht der Forschung
ZWT Graz, Neue Stiftingtalstraße, 8010 Graz

                                                                                               n s auf
                                                                                       e n  u
                                                                            r  f re u           e h e n.
                                                                        W i              d ers
                                                                                     i e
                                                                         ein W –                        n d
                                                                                                ge  s u
                                                                                          S i e
                                                                             l e i b en         g u t er
                                                                          B               b ei
                                                                                  un   d          e!
                                                                                         L a u  n

                                                                         Aktuelle
                                                                         Informationen zu Terminen:
                                                                         www.humantechnology.at/de/aktuelles/termine

                                                                                                                       5
Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
Forscherin | scientist

                                                                                                      „What I like most about our work is
                                                                                                      that our team at the Institute of Solid
                                                                                                      State Physics at TU Graz never walks
                                                                                                      research paths that already exist, but
                                                                                                      always tries to find new properties,
                                                                                                      new possibilities and new types of
                                                                                                      materials.”

                                                                                                      Dr. Anna Maria Coclite is Associate Professor in the Institute
                                                                                                      of Solid State Physics of the Graz University of Technology,
                                                                                                      from January 2018, after being assistant professor at the
                                                                                                      same institution from 2013. She was a Marie Curie Fellow
                                                                                                      from 2014 to 2016. From 2010 to 2013, she has been post-
                                                                                                      doctoral associate at the Massachusetts Institute of Techno-
                                                                                                      logy in Prof. Karen K. Gleason’s group, Department of Che-
                                                                                                      mical Engineering. She received her B.S. and M.S. degrees
                                                                                                      in Chemistry with the highest honors from the University of
                                                                                                      Bari, Italy in 2004 and 2006, respectively, and her Ph.D. de-
                                                                                                      gree in Chemical Science from the same institution in 2010.

                                                                                                      Since from her PhD, she performed intense research activity in
                                                                                                      the frame of material science and of Chemical Vapor Deposi-
                                                                                                      tion (CVD) with a great variety of different and original approa-
                                                                                                      ches. Her current research interests include thin films techno-

    Anna Maria Coclite                                                                                logies, nanomaterials, and surface chemistry. At the TU Graz
                                                                                                      she has set up several advanced deposition chambers, for
                                                                                                      plasma enhanced CVD, initiated CVD, atomic and molecular
                                                                                                      layer deposition. She leads a research group made of several
    Institut für Festkörperphysik der TU Graz                                                         Master students, PhD students and postdocs. Three research
    Petersgasse 16, 8010 Graz                                                                         projects have been granted to her, from the EU and from the
    T 0316 8738970                                                                                    Austrian Science Fund (FWF). In particular, she won an ERC
    M anna.coclite@tugraz.at                                                                          starting grant in 2016 of 1.5 million euro to fund her research.
                                                                                                      She is the first woman winning an ERC starting grant in the TU
    Patente/Marken/Erfindungen                                                                        Graz and the first one receiving it in Physics.
    4 Patente
                                                                                                      Different types of materials are currently under investiga-
    Publikationen                                                                                     tion in her laboratory: stimuli-responsive films (i.e. films that
    Peer Reviewed Journals: 50 Artikel                                                                change their thickness depending on external stimuli like hu-
    Kongressbeiträge: 24 contributed and 12 invited                                                   midity, temperature or pH changes), proton conductive poly-
    Sonstige: 2 Bücherkapitel, 4 Leitartikel                                                          mers and inorganic zinc oxide. The current research projects
                                                                                                      regard the deposition of a smart hydrogel that responds to
    Ausgewählte Publikationen                                                                         stimuli coming from humidity and light irradiation by chan-
    F. Muralter, F. Greco. A. M. Coclite, „Applicability of Vapor-deposited Thermo-responsive Hy-
    drogel Thin Films in Ultrafast Humidity Sensors/Actuators“, ACS Applied Polymer Materials,        ging its stiffness and thickness. The results of such projects
                                                                                                      will be applied to further research on materials for artificial
                                                                                                                                                                          Foto: Renate Trummer, Fotogenia

    2020, DOI: 10.1021/acsapm.9b00957, in press

    K. Unger, P. Salzman, C. Masciullo, M. Cecchini, G. Koller, A. M. Coclite Novel light-responsi-   muscles or in bioelectronics.
    ve biocompatible hydrogels produced by initiated Chemical Vapor Deposition, ACS Applied
    Materials and Interfaces, 2017, 9, 17408-17416, DOI: 10.1021/acsami.7b01527
                                                                                                      The ERC project is aimed at combining the stimuli-responsive
    A. M. Coclite, R. M. Howden, D. Borrelli, C. D. Petruczok, R. Yang, J. L. Yagüe, A. Ugur, N.
    Chen, S. Lee, W. J. Jo, A. Liu, X. Wang, K. K Gleason“25th anniversary: CVD Polymers: A           materials and the zinc oxide to create an array of sensors on
    new paradigm for surface modification and device fabrication”, invited review paper, Advan-       a surface that can be used for artificial skins in robotics. The
    ced Material, 2013, 25, 5392–5423, DOI: 10.1002/adma.201301878
                                                                                                      advantages and challenges of her array of sensor will be to de-
                                                                                                      tect three stimuli with the same single nanomaterial and with a
                                                                                                      resolution thousands time small than in human skin.

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Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
Forscher | scientist

                             „Machine Learning ist unverzichtbar
                             für intelligente Systeme, die aus der
                             modernen Welt nicht mehr wegzu-
                             denken sind.“

                             Menschen produzieren heute Unmengen an Daten, die mithilfe
                             von“maschinellem Lernen“ und insbesondere durch Deep Lear-
                             ning völlig neue Möglichkeiten in der datenintensiven und evi-
                             denzbasierten Entscheidungsfindung ermöglichen. Um die ste-
                             tig steigende Datenflut bewältigen zu können, bedarf es jedoch
                             neuer Anwendungen wie beispielsweise recheneffizienter Algo-
                             rithmen. Darüber hinaus muss die Verarbeitung personenbe-
                             zogener Daten unter Berücksichtigung des Datenschutzes und
                             unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen erfolgen. Und schließ-
                             lich erfordern große Mengen unmarkierter Daten (Anm.: Daten
                             ohne Label) spezielle Lernmethoden, um die darin enthaltenen
                             Informationen effizient und zielgerecht nutzen zu können.

                             Genau da setzt die Arbeit von Franz Pernkopf an, der sich mit
                             maschinellem Lernen und mit computergestützter Datenanaly-
                             se beschäftigt. Sein besonderes Interesse gilt probabilistischen
                             graphischen Modellen und dem Deep Learning für „knowledge
                             acquisition/discovery“ und für „knowledge representation and
                             reasoning under uncertainty“. Die Forschungsergebnisse wer-
                             den in unterschiedlichen Bereichen verwertet wie zum Beispiel
                             beim sensorbasierten Monitoring, in der Medizintechnik, in der
                             Sprachsignalverarbeitung und bei Industrie 4.0-Anwendungen.         Franz Pernkopf
                             In einem aktuellen Projekt für Infineon Technologies arbeitet der   Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont.
                             Wissenschaftler an einer KI-gestützten Datenverarbeitung für
                             Radarsensoren. Die Sensoren sollen in der Automobilindustrie
                             eingesetzt werden und Hindernisse auf Straßen erkennen. Für         Professor für Intelligente Systeme am Institut für
                             die medizinische Diagnostik wiederum hat Pernkopf ein com-          Signalverarbeitung und Sprachkommunikation der TU Graz
                             putergestütztes Verfahren zur Analyse von Lungengeräuschen          Inffeldgasse 16c, 8010 Graz
                             entwickelt. Zentrales Element sind Aufnahmen von gesunden           T +43 316 873 4436
                             Personen und Personen mit Lungenerkrankungen. Aufbau-               M pernkopf@tugraz.at
                             end auf diesen akustischen Daten soll das System mithilfe
                             von Deep-Learning-Methoden gesunde und pathologische                Patente/Marken/Erfindungen
                             Lungengeräusche automatisch erkennen, klassifizieren und            1
                             dadurch die medizinische Diagnose maßgeblich unterstützen.
                                                                                                 Publikationen
                             Franz Pernkopf promovierte 2002 an der Montanuniversität            Peer Reviewed Journals: 42
                             Leoben und war von 2004 bis 2006 wissenschaftlicher Mit-            Kongressbeiträge: >145
                             arbeiter im Fachbereich Elektrotechnik an der University of         Sonstige: 5
                             Washington, Seattle. 2002 wechselte er ans Institut für Sig-
                             nalverarbeitung und Sprachkommunikation der TU Graz, wo             Ausgewählte Publikationen
Foto: Baustädter - TU Graz

                                                                                                 E. Messner, M. Zöhrer, F. Pernkopf, „Heart Sound Segmentation - An Event Detection Ap-
                             er sich 2010 im Bereich Intelligente Systeme habilitierte und       proach using Deep Recurrent Neural Networks“, IEEE Transaction on Biomedical Enginee-
                             2019 zum Professor berufen wurde. Für seine Forschung               ring (TBME), Vol. 65, No. 9, pp. 1964–1974, 2018.

                             erhielt er etliche Auszeichnungen, darunter den Förderungs-         R. Peharz, R. Gens, F. Pernkopf, P. Domingos, „On the Latent Variable Interpretation in
                             preis für Wissenschaft und Forschung des Landes Steier-             Sum-Product Networks“, IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine Intelligence,
                                                                                                 Vol. 39, No. 10, pp. 2030–2044, 2017.
                             mark, den Kardinal-Innitzer-Förderungspreis der Erzdiözese
                                                                                                 M. Wohlmayr and F. Pernkopf, „Model-Based Multiple Pitch Tracking Using Factorial HMMs:
                             Wien sowie den Forschungspreis der Fahrzeugverband-                 Model Adaptation and Inference“, IEEE Transactions on Audio, Speech, and Language Pro-
                             Jubiläumsstiftung.                                                  cessing, Vol. 21, No. 8, pp. 1742–1754, 2013.

                                                                                                                                                                                           7
Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
Cluster-Unternehmen | cluster enterprises

    FEPATEC GmbH
    „Digitalisierung und Forschung                Die Feiertag Paul Technology GmbH (FEPATEC GmbH) kon-
    setzen wir in Bewegung. Durch                 zentriert sich auf die Dokumentation, Optimierung und Digi-
                                                  talisierung von Instandhaltungsprozessen anlagenintensiver
    die Partner eines starken Clusters            Unternehmen. Die Kernbereiche unseres Leistungsspektrums
    können wir uns nachhaltig weiter              umfassen die Erforschung und Entwicklung von Digitalisie-
    entwickeln und bleiben durch                  rungsalgorithmen, die Auswertung von analytischen und phy-
                                                  sikalischen Daten sowie die Erstellung von Modellen, Visualisie-
    Veranstaltungen und Updates der               rungen und die Durchführung von Projekten. Wartungsanalyse
    HTS immer up to date.“                        und Prozessberatung sind auch Hauptthemen der FEPATEC
                                                  GmbH. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Umsetzung von
                                                  Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in der Technologie-
                             Paul O. Feiertag     und Life-Science-Industrie sowie Innovationen in den Bereichen
                             CTO                  Gas-, Sanitär-, Wasser-, Lüftungs-, Energie- und Heiztechnik.

                                                       Kontakt:

                                                                                                                     Foto: FEPATEC GmbH
                                                       FEPATEC GmbH
                                                       Klosterwiesgasse 67/1 | 8010 Graz
                                                       T +43 664 52 20 418
                                                       M pf@fepatec.com
                                                       www.fepatec.com

    ilvi GmbH
    „Für ein Start-up wie ilvi GmbH ist das       ilvi GmbH entwickelt und vertreibt mobile Software für den Ein-
    Netzwerk, wie es HTS bereitstellt, und        satz in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen.
                                                  Seit der Gründung 2018 hat sich ilvi GmbH zu einer Anbiete-
    die Teilnahme an Marketinginitiativen         rin von flexiblen Softwarelösungen entwickelt. Mit dem Know-
    und Veranstaltungen das größte Asset.“        how von erfahrenen MedizintechnikerInnen und der Agilität
                                                  eines jungen EntwicklerInnenteams werden Produkte für die
                                                  einfache Erfassung und Archivierung von Vitalparametern und
                             DI Christoph Kauer   Gesundheitsdaten im Pflegealltag als auch zur Integration
                             COO ilvi GmbH        von Software von DrittherstellerInnen entwickelt – das digitale
                                                  Schweizermesser für die Pflege.

                                                       Kontakt:
                                                       ilvi GmbH
                                                       Business Park 4 | 8200 Gleisdorf
                                                       T +43 5 07 47 300
                                                                                                                     Foto: Foto Furgler

                                                       M christoph.kauer@ilvi.io
                                                       www.ilvi.io

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Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
Life Sciences &
                                                           Gründen in Graz
                                  Der Biotech-, Pharma- und Medizintechniksektor ist einer der
                                  konstant wachsenden Bereiche in der Wirtschaft und trägt mit
                                   5,8 % des BIP maßgeblich zur nationalen Wertschöpfung bei.

                    Mit sehr großer Dynamik haben sich Life Sciences als Wis-           Was bietet Graz für Gründerinnen und Gründern?
                    senschafts- und Wirtschaftsgebiet in den letzten Jahren             Graz ist ein ganz besonderer Standort für Gründerinnen und
                    weiterentwickelt. Verbesserte Ver-                                                         Gründer, weil es eine sehr lebendige
                    fahren ermöglichen immer mehr                                                              Szene mit vielen kostenlosen An-
                    Aufschluss über kleinste Strukturen                                                        geboten und Akteurinnen und Ak-
                    in Körperzellen. Modernste AI-Lö-                                                          teuren hat, die Gründerinnen und
                    sungen ermöglichen die exakte                                                              Gründer unterstützen. Das geht vom
                    Auswertung großer Datenmengen                                                              Science Park Graz, der als universi-
                    und bringen neue Erkenntnisse. All                                                         tärer Inkubator für innovative Start-
                    diese Entwicklungen helfen letztlich                                                       ups aus allen Branchen fungiert,
                    dem Wohl und der Gesundheit der                                                            über eine aktive Wirtschaftskammer
                    Bevölkerung.                                                                               und gut vernetzte Förderstellen bis
                                                                                                               hin zu unserem GründerCenter in
                    Deshalb engagiert sich die Steier-                                                         der Steiermärkischen Sparkasse, in
                    märkische Sparkasse mit ihrem                                                              dem wir Gründerinnen und Gründer
                    GründerCenter sehr für den Be-                                                             umfassend beraten und begleiten,
                    reich und ist Partnerin der Human.                                                         z.B. mit Unterstützung beim Busi-
                    technology Styria GmbH. Der Clus-                                                          nessplan, umfassender Förderbera-
                    ter bündelt nicht nur Potenziale,                                                          tung bis hin zur maßgeschneiderten
                    sondern nutzt auch Synergien, um                                                           Finanzierung.
                    neue Projekte anzustoßen, die In-
                    novationsfähigkeit zu stärken und                                                          Was ist uns wichtig?
                    die internationale Sichtbarkeit der                                                        Durch unsere Erfahrung erkennen
                    Partnerunternehmen zu optimieren.                                                          wir das Potenzial in der Idee und hel-
                                                               „Neben der Geschäftsidee ist es
                    Dies zum Beispiel mit dem HTH, der                                                         fen bei Förderungen, Finanzierung
                    bereits zum zweiten Mal sehr erfolg-
                                                             uns sehr wichtig, dass das Team gut               und Investorensuche gerne weiter
                    reich in Graz stattgefunden hat und     zusammenspielt und mit Leidenschaft und freuen uns, wenn unsere Start-
                    mit internationalen Keynotes, Pit-                hinter der Idee steht.“                  ups der ersten Stunde dann später
                    ching-Sessions, B2B-Meetings auf                    Dagmar Eigner-Stengg                   einmal zum „Unicorn“ werden.
                    Technologietransfer und den Aufbau
                    eines starken internationalen Netz-                                                        Dagmar Eigner-Stengg leitet das
                    werks abzielt. HTH als Treffpunkt                                                          GründerCenter, das Förderservice
                    von Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft         und die Außenhandelsberatung der Steiermärkischen Spar-
                    und Industrie schafft einen europäischen Marktplatz für Pre-      kasse. Sie und ihr Team beraten Gründerinnen, Gründer und
                    seed- und Seed-Investments im Bereich Gesundheitstech-            Start-ups kostenlos bei ihren ersten Schritten in die Selbstän-
                    nologien und Biowissenschaften.                                   digkeit und unterstützen bei Förderungen, Investorensuche
                                                                                      und Finanzierung.
Foto: Kundigraber

                                                                  Mag.a Dagmar Eigner-Stengg
                                                        Steiermärkische Sparkasse | +43 (0)5 0100 – 36382
                                               gruendercenter@steiermaerkische.at | www.steiermaerkische.at/gruender

                                                                                                                                                        9
Innovation Award Der Preis der "Corporate Challenge" verbindet Start-ups und Clusterunternehmen - Human.technology Styria
Kooperation als Gewinn
                                                              Cooperation pays

      Mit dem Innovation Award, der bei der ersten „Corporate Challenge“ der HTS in
         Graz vergeben wurde, würdigen Leitunternehmen interessante Start-ups.
           In the first corporate challenge of HTS in Graz, startups competed for
            Innovation Awards sponsored by corporate members of the cluster.

     Am 27. und am 28. Januar 2020 fand am Campus der Med                On 27 and 28 January 2020, the second edition of the
     Uni Graz zum zweiten Mal der „Health Tech Hub Styria“ (HTH)         Health Tech Hub Styria (HTH) took place at the cam-
     statt. Diese junge Veranstaltung für internationale Start-ups,      pus of Med Uni Graz. This is a young international event
     die über das klassische Pitching-Format weit hinausgeht, ist        that was held for the first time in 2019 at the initiative
     aus einer Initiative des HTS-Clusters und der Med Uni Graz,         of the HTS cluster, the Med Uni Graz, the Science Park,
     zusammen mit Partnern wie Joanneum Reasearch, dem Sci-              and partners such as Joanneum Research and the SFG.
     ence Park und der SFG, im Jahr 2019 entstanden. Schon als           The 2019 event was the first time international start-ups
     im Vorjahr internationale Start-ups mit ihren unkonventionellen     had come to Styria to pitch their unconventional tech-
     Technologieideen zu den Pitches in die Steiermark kamen,            nology ideas, and it gave the local organizers and poli-
     stellten sich die heimischen Veranstalter und die Politik die       ticians a fresh impetus to consider how they could best

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Frage, wie dieser bis dahin einmalige Event für die weitere          use this new type of encounter to further develop Styria
                        Entwicklung des heimischen Humantechnologie-Standorts                as a human technology location. HTS joined forces with
                        genutzt werden könnte. So gingen HTS und die Med Uni Graz            Med Uni Graz to develop new formats for the 2nd Health
                        gemeinsam daran, für den 2. Health Tech Hub Styria neuartige         Tech Hub Styria that could promote stronger relation-
                        Formate zu entwickeln, die eine stärkere Beziehung der inter-        ships between international guests and local research
                        nationalen Gäste zu Forschungs- und WirtschaftspartnerIn-            and business. On the two days of the event, the venue
                        nen der Steiermark im Bereich der Humantechnologie ermög-            in and around the Aula of Med Uni Graz had the air of an
                        lichen sollen. Der Veranstaltungsort rund um die Aula der Med        international congress: the big lecture theatre was reser-
                        Uni Graz präsentierte sich an den beiden Tagen des 2. Health         ved for B2B meetings and there was a special business
                        Tech Hub Styria als ein Ort mit internationaler Kongress-At-         zone where companies, researchers and startups were
                        mosphäre: Der große Hörsaal war extra für die B2B-Meetings           invited to exchange ideas in an informal atmosphere.
                        reserviert und auch eine eigene
                        Business-Zone lud Unterneh-                                                                      As the main project for the
                        men, Forschungseinrichtungen                                                                     Health Tech Hub 2020, HTS
                        und Start-ups in ungezwungener                                                                   aimed to establish a new kind
                        Atmosphäre zum nachhaltigen                                                                      of pitching session as a way
                        Gedankenaustausch ein.                                                                           to enable well-matched inter-
                                                                                                                         actions between leading local
                        Für eine zielgerichtete Interaktion                                                              companies and international
                        von heimischen Leitbetrieben mit                                                                 startups. The ‘corporate chal-
                        internationalen Start-ups wurde                                                                  lenge’ format was chosen as a
                        von HTS für den Health Tech                                                                      modified pitching process in
                        Hub 2020 mit der neuen „Cor-                                                                     which corporate participants
                        porate Challenge“ ein Format                                                                     challenge startups to come
                        gefunden, in dem die Unterneh-                                                                   up with solution ideas for pre-
                        men des Clusters in Form eines                                                                   cisely defined problems. As a
                        modifizierten Pitchings an beiden                                                                first step, HTS looked for cor-
                        Tagen mit jungen internationa-          „Die neu eingeführte Corporate Challenge                 porate members of the cluster
                        len     TechnologieanbieterInnen                                                                 who could envisage taking
                                                                beim Health Tech Hub Styria 2020 hat das
                        zusammenkommen            konnten.                                                               on the role of challenger in
                        In einem ersten Schritt wurden
                                                                  Format des ,Pitch‘ hin zu vorgegebenen                 this process. In a preparatory
                        von HTS innovative Leitbetriebe         Aufgabenstellungen geöffnet, die aus dem                 phase, HTS then worked with
                        des Clusters gesucht, die sich         konkreten Arbeitsumfeld der Unternehmen                   these partners to formulate
                        vorstellen konnten, mit direkten                 unseres Clusters kommen“                        quite exact problems which
                        Fragestellungen      internationale                   Lorenz Neuhäuser-Happe                     demand new technological
                        Start-ups anzusprechen. Diese                                                                    concepts. HTS then sear-
                        steirischen Firmen sollten über          “The ‘corporate challenge’ at Health Tech Hub           ched for the most interesting
                        die „Corporate Challenge“ mit in-        Styria modified the pitching format to address          startups who were working
                        novativen Menschen zusammen-              predefined problems arising from the work              on these problems and invi-
                                                                              of our cluster members.”
                        gebracht werden, die ein neues                                                                   ted them to pitch ideas at the
                        technologisches Angebot für                                                                      Health Tech Hub Styria. The
                        gegebene Fragestellungen an-                                                                     goal is to find the most fruitful
                        bieten können. Corporates des                                                                    way of bringing the corporate
                        HTS-Clusters definierten dazu in einer Vorbereitungsphase             partners, who have practical questions to solve, together
                        genaue Fragestellungen, die neue Konzepte für die Lösung              with international technology developers who can offer
                        bestimmter Themenbereiche fordern. Das Cluster-Team trifft            answers to these questions. At HTS we are convinced
                        in einem nächsten Schritt eine Auswahl an besonders inter-            that doing this with careful preparation of topics on both
                        essanten internationalen Start-ups, die sich mit dem Thema            sides will result in much deeper relationships between
                        beschäftigen und lädt diese zum Pitching mit den steirischen          Styrian companies and international innovators than are
                        Unternehmen ein. Denn HTS ist davon überzeugt, dass steiri-           likely to be achieved by classical pitching.
                        sche Leitbetriebe und internationale IdeengeberInnen, die sich
                        auf Basis genau definierter Themen treffen, in viel tiefere Be-       Thematically defined pitching sessions
                        ziehung treten können als bei einem klassischen Pitch.                For the ‘corporate challenge’ the HTS team invited sub-
Fotos: Christa Strobl

                                                                                              missions on four topics, each of which defined a specific
                        Thematisch definierte Pitching-Sessions                               problem in fields such as patient care and sensors. For
                        Vier unterschiedliche Themenfelder wurden vom Team des                each topic they found one member company of the HTS
                        HTS-Clusters für die TeilnehmerInnen bei der „Corporate               cluster that offered to act as a partner of the startups
                        Challenge“ ausgeschrieben. Für jedes der vier unterschied-            in the ‘corporate challenge’. The HTS team worked with

                                                                                                                                                             11
lichen Themenfelder wurden mit SANLAS Holding, Energie
                                                                Steiermark, ams AG und GGZ Graz je ein Unternehmen des
                                                                HTS-Clusters gefunden, das sich bereit erklärte, im Pitching
                                                                der „Corporate Challenge“ als Partner für die jeweiligen Start-
                                                                ups aufzutreten. In Zusammenarbeit mit den teilnehmenden
                                                                Unternehmen wurde für die beste Technologielösung in jedem
                                                                der vier Bereiche ein erstmals vergebener „Innovation Award“
                                                                ausgelobt, der die siegreichen Start-ups und die teilnehmen-
                                                                den Cluster-Corporates nach Ende der Veranstaltung noch
                                                                näher zusammenbringen möchte.

     Der Geschäftsführer von SANLAS Holding GmbH Andreas        Unter dem Thema „Reha-Patient-Relationship-Mangement“,
     Schwarz (im Bild links) überreichte Neohelden, vertreten   das die SANLAS Holding als Corporate Partner bei der
     durch Maik Hummel (im Bild rechts), den Innovation Award   „Corporate Challenge“ übernahm, sollen Verbesserungs-
     für den Bereich „Reha-Patient Relationship Mangement“.     möglichkeiten im Bereich der Betreuung von PatientInnen in
                                                                medizinischen Einrichtungen entwickelt werden. Die Sektion
     „Wir als SANLAS haben das erste Mal an so einer Chal-      „Diagnostics, prevention & management of patients with de-
     lenge teilgenommen und waren vom Interesse an unse-        mentia and enhanced workflows in nursing homes“ stellte
     rer Aufgabenstellung, vom sehr professionellen Ablauf      neue Technologien für PatientInnen mit Demenz, von der Prä-
     und der Organisation sowie von den Präsentationen          vention bis hin zur Betreuung, in den Mittelpunkt, wofür die
     selbst sehr positiv beeindruckt! Wir sind stets an neuen   Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz als Corpo-
     Technologien und Möglichkeiten in unseren Bereichen        rate auftrat. Im dritten Themenbereich, der als „Business mo-
     interessiert, um unsere Angebote und Serviceleistun-       dels for AAL solutions in the B2B and B2C sector“ bezeichnet
     gen im Rahmen der Patientenversorgung kontinuierlich       wurde, übernahm die Energie Steiermark die Position des
     zu verbessern.“ Andreas Schwarz, SANLAS                    Pitching-Partners auf der Suche nach Lösungsansätzen für
                                                                „Active-Assisted-Living- und Smart-Home-Lösungen für älte-
                                                                re Menschen“. Unter der Thematik „Next generation medical
                                                                sensing“ suchte schließlich ams AG als Pitching-Partner nach
                                                                Start-ups, die Zukunftsfelder im Bereich der Sensorik verfol-
                                                                gen. Aus den eingelangten Bewerbungen wurde von HTS, in
                                                                Zusammenarbeit mit den vier Cluster-Unternehmen, eine Vor-
                                                                auswahl getroffen und schließlich wurden 23 Start-ups zum
                                                                Pitch nach Graz eingeladen. Am ersten Tag des Health Tech
                                                                Hub Styria fand eine stringent organisierte Pitching-Session
                                                                als erste Kontaktaufnahme zwischen den BewerberInnen und
                                                                den vier Unternehmen des Clusters statt.

                                                                Danach definierten die VertreterInnen der vier Unternehmen
     Im Bereich „Next generation medical sensing“ ging der      die für sie jeweils besten vier Start-ups, die als FinalistInnen
     von Thomas Riener (im Bild links) von ams AG verliehene    der „Corporate Challenge“ am zweiten Tag des Health Tech
     Innovation Award an Christoph von Bieberstein von Hexa-    Hub Styria dem Publikum vorgestellt wurden. Die insgesamt
     gonFab (im Bild rechts).                                   16 FinalistInnen präsentieren in einem kurzen Pitch von drei
                                                                Minuten dem Publikum ihre Lösungsvorschläge für die vor-
     „ams Sensorlösungen sind das Herzstück von Pro-            gegebenen Themenbereiche. Am Ende der Veranstaltung
     dukten und Technologien, die die Welt von heute und        wurden die besten Start-ups von den Unternehmen in den
     morgen definieren. Um unsere technologische Füh-           vier unterschiedlichen Themenbereichen mit einem „Innovation
     rungsposition zu sichern und weiterhin zu stärken, in-     Award“ ausgezeichnet.
     vestieren wir in Forschung und Entwicklung. Daher wa-
     ren wir mit unserer Aufgabenstellung „Next generation      Bezugspunkte für die Zukunft
     medical sensing“ gerne bei der Corporate Challenge         In den meisten Fällen werden die prämierten Start-ups und
     mit dabei. Die Vernetzung mit Start-ups und auch die       die vier steirischen Unternehmen auch nach Ende der Ver-
     Zusammenarbeit mit Universitäten sind für uns wich-        anstaltung weiter zusammenarbeiten. Die „Corporate Challen-
     tige Bausteine, um Innovation voranzutreiben. Bei den      ge“ hat den Vorteil einer Fokussierung von Pitching-Sessions
     eingereichten Pitches waren wirklich spannende Ideen       auf spezielle Themen aus dem Bereich der Humantechnologie
     dabei. Für uns ist HexagonFab der Gewinner, da sie eine    klar gezeigt. Durch diese „thematische Bodenhaftung“ konnte
     innovative Technologie mit einem vielversprechendem        bei der diesjährigen „Corporate Challenge“ ein international
     Use Case kombinieren.“ Thomas Riener, Senior Vice Pre-     sichtbarer gemeinsamer Fußabdruck von steirischen Leitbe-
     sident & GM Full Service Foundry, ams AG                   trieben und internationalen Start-ups gesetzt werden.

12
SANLAS Holding, Energie Steiermark, ams AG and GGZ
                        Graz to develop an exact case scenario for each topic. As
                        a prize for the best startup in each category, Innovation
                        Awards were created to bring the winning startups and
                        the corporates from the cluster even closer together.
                        The first topic was ‘Rehab patient relationship manage-
                        ment’ and was adopted by SANLAS Holding – the ques-
                        tion was how to develop new technological concepts
                        for improving patient care in medical institutions. The
                        second topic was ‘Diagnostics, prevention & manage-
                        ment of patients with dementia and enhanced work-
                        flows in nursing homes’ and focussed on new technolo-          Der Innovation Award im Bereich „Business Models for
                        gies for patients with dementia, from prevention to care,      AAL Solutions in the B2B and B2C sector“ ging an Her-
                        and was taken up by GGZ Graz, the geriatric care or-           wig Loidl und Karoline Reither von CareCenter (v.l.).
                        ganization of the City of Graz. The third topic, ‘Business     Er wurde von Christian Orthofer und Christoph Mucher (im
                        models for AAL solutions in the B2B and B2C sector’            Bild rechts) von der Energie Steiermark überreicht.
                        was assigned to Energie Steiermark, which is looking for
                        solutions in the area of active assisted living and ‘smart     „Die Energie Steiermark setzt auf die Kooperation mit
                        home’ technology for older people. The final topic was         Start-ups, um Lösungen für ein nachhaltiges Energie-
                        ‘Next generation medical sensing’ and was represented          system der Zukunft auf den Markt zu bringen. Beein-
                        by ams AG, which is on the look-out for future opportu-        druckt hat uns vor allem die Tatsache, dass die Final-
                        nities in sensors.                                             teilnehmerInnen nicht ihre Standardlösung gepitcht
                                                                                       haben, sondern hervorragend auf unsere Fragestellung
                        From the applications received, HTS worked with the            und unsere Smart-Home-Technologiefeatures einge-
                        four cluster companies to create a shortlist, and 23 start-    gangen sind. Die Corporate Challenge war für uns ein
                        ups were invited to give their pitches in Graz. On the first   erfolgreicher Startschuss für weiterführende gemein-
                        day of the Health Tech Hub Styria, a formalized pitching       same Projektaktivitäten. Die Vorbereitungen für unser
                        session was held to introduce the applicants to the cor-       NEXT Incubator Bootcamp (Siegerpreis) laufen bereits
                        porate cluster members for the first time. Afterwards, the     auf Hochtouren.“ Energie Steiermark
                        representatives of each of the cluster companies selec-
                        ted the best four startups in each topic area. On the se-
                        cond day of the Health Tech Hub Styria the 16 finalists
                        were presented to the audience and then each made a
                        3-minute pitch of their ideas. The corporate participants
                        then chose the best entries for the Innovation Awards in
                        the four categories.

                        Markers for the future
                        In several cases, the winning start-ups and the corpora-
                        tes will continue to work together. This success of the
                        ‘corporate challenge’ demonstrates the advantages of
                        focussing the pitching sessions on specific topics in hu-
                        man technology. It is this grounding in real practical is-     Für die Fragestellung „Diagnostics, prevention & ma-
                        sues that enabled the event to make a lasting impressi-        nagement of patients with dementia and enhanced
                        on, formed by the contributions of both Styrian                workflows in nursing homes“ ging der Innovation Award,
                        companies and international startups.                          verliehen durch GGZ, an CogVis software & Cons, vertreten
                                                                                       durch Rainer Planinc (im Bild rechts).

                                                                                       „Das Albert Schweitzer Institut ist an innovativen AAL-
                                                                                       Lösungen interessiert und schätzt die Kooperation mit
                                                                                       Start-ups und deren unkonventionelle Lösungsvor-
                                                                                       schläge für die Herausforderungen des Alter(n)s. Mit
                                                                                       dem Sieger-Start-up CogVis planen wir eine gemein-
Fotos: Christa Strobl

                                                                                       same Workshop-Serie zur weiteren Verbesserung ihres
                                                                                       Produktes unter starkem Einbezug der Bedürfnisse älte-
                                                                                       rer Menschen. Die ein oder andere weitere Kooperation
                                                                                       wäre für uns durchaus von Interesse.“
                                                                                       Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz, GGZ

                                                                                                                                                   13
Eine große Herausforderung
                         Johann Harer im Gespräch über die Veränderungen,
                    die die neue Gesetzeslage im Bereich der Medizinprodukte ab
                               Mai dieses Jahres mit sich bringen wird.

     Herr Dr. Harer, am 25. Mai 2017 wurde die neue Verord-           biert, wobei aktuell erst ca. 25 Stellen nach der neuen MDR
     nung (EU) 2017/745 über Medizinprodukte (MDR) veröf-             akkreditiert sind. Auch die beiden österreichischen Zertifizie-
     fentlicht, die, nach Ablauf einer dreijährigen Übergangs-        rungsstellen, das PMG an der TU Graz und der TÜV Öster-
     frist, in Kürze die alte Medizinprodukterichtlinie aus dem       reich, haben ihre Akkreditierung zurückgelegt. Der Grund für
     Jahr 1993 ersetzen wird. Welche Auswirkungen wird                die drastische Reduktion der Benannten Stellen liegt in den
     diese grundlegend veränderte Gesetzeslage in wenigen             wesentlich verschärften Zulassungsbestimmungen, die es ins-
     Wochen zeigen?                                                   besondere kleinen Stellen nahezu unmöglich machen, wirt-
                                                                      schaftlich zu bestehen.
     Ab dem 26. Mai muss jedes Medizinprodukt im EU-Raum nach
     den Anforderungen der neuen Verordnung zertifiziert werden,      Wie wirkt sich die neue Gesetzeslage auf den Zulas-
     bevor es auf in Verkehr gebracht werden darf. Wir sprechen       sungsprozess aus?
     hier immerhin von insgesamt fast 500.000 verschiedenen Me-
     dizinprodukten, die von ungefähr 27.000 Produzenten herge-       Grundsätzlich kann man sagen, dass die Zulassungsanforde-
     stellt werden – vom Fieberthermometer, Skalpell und Compu-       rungen für alle Medizinprodukte wesentlich verschärft wurden.
     tertomografen bis hin zu den, in der jetzigen Corona Krise so    Dies betrifft nicht nur die geforderten Entwicklungsdokumente,
     lebensnotwendigen, Beatmungsgeräten. Produkte, die nach          auch die Anforderungen an klinische Daten und Nachweise
     der alten Gesetzeslage zugelassen wurden, dürfen noch bis        nach dem Inverkehrbringen der Produkte werden viel höher als
     zum Ablauf ihres Zertifikates, maximal vier Jahre, unverändert   bisher. Außerdem werden viele bestehende Medizinprodukte in
     hergestellt und weiter ausgeliefert werden. Neu zertifizieren    eine höhere Risikoklasse gehoben, was in der Regel mit höhe-
     dürfen Medizinprodukte ab dem 26. Mai d.J. nur mehr jene         ren Anforderungen verbunden ist. Dadurch kommt auf die we-
     „Benannten Stellen“, die nach den Anforderungen der neuen        nigen noch verbleibenden Benannten Stellen wesentlich mehr
     Notified-Bodies-Richtlinie akkreditiert wurden.                  Arbeit zum Begutachten, Zertifizieren und Überwachen der
                                                                      eingereichten Produkte zu als bisher, wodurch es nach Ablauf
                                                                                                                                        Fotos: Christa Strobl

     Wird die Zulassung der Benannten Stellen durch die Be-           der Übergangsfrist zu massiven Engpässen und damit ver-
     stimmungen der neuen Richtlinie drastisch verschärft?            bunden zu verzögerten Marktzulassungen und höheren Kos-
                                                                      ten kommen wird. Auch im Bereich der In-vitro-Diagnostika er-
     Die Anzahl der Benannten Stellen in Europa hat sich seit In-     fordern nach der neuen Gesetzeslage 80% anstelle von bisher
     krafttreten der neuen Regelungen auf weniger als 50 fast hal-    20% der Produkte eine Benannte Stelle für die Zulassung.

14
Wo liegen die Fehler, die zu dieser kritischen Situation           Die Herausforderung liegt also heute vor allem darin, wie
geführt haben?                                                     ich als Unternehmen überhaupt zu einer Zertifizierung
                                                                   komme, wenn so wenige Benannte Stellen verfügbar
Die EU-Staaten haben zu wenig auf eine schrittweise Um-            sind, die noch dazu viel mehr Produkte als bisher betreu-
setzung der neunen Regelungen geachtet. Es gab also keine          en müssen?
definierte Step-by-Step-Vorgehensweise! Zuerst hätte das
System der Benannten Stellen europaweit reformiert und im-         Wir als Cluster fordern schon seit langem, dass die Über-
plementiert und erst in einem zweiten Schritt die Zulassung        gangsfristen verlängert bzw. großzügige Ausnahmeregelungen
der Medizinprodukte an die neuen gesetzlichen Anforderun-          für z.B. Altprodukte oder Software eingeführt werden. Weiters
gen herangeführt werden müssen. Weiters muss natürlich             muss die Akkreditierung der Benannten Stellen nach MDR be-
kritisch hinterfragt werden, warum die Akkreditierung einer        schleunigt werden! Und Österreich braucht unserer Meinung
neuen Benannten Stelle heute im Schnitt 18 Monate dauert,          nach wieder eine eigenständige Benannte Stelle, einerseits um
wodurch die für die MDR vorgesehene Übergangszeit fast             heimischen Firmen einen einfachen und kostengünstigen Zu-
vollständig aufgebraucht wurde.                                                                  gang zur Zertifizierung zu geben,
Angesichts der Corona-Krise                                                                      andererseits weil wir überzeugt
muss die Frage gestattet sein,                                                                   sind, dass wir ohne eine österrei-
ob mit einem so wesentlichen                                                                     chische Benannte Stelle lokales
und für die Gesundheitsver-                                                                      Know-how verlieren, wodurch
sorgung unentbehrlichen Wirt-                                                                    die Innovationskraft der Medi-
schaftszweig der Union nicht                                                                     zinlandschaft Österreichs leiden
fahrlässig umgegangen wurde.                                                                     würde. Deshalb unterstützen
                                                                                                 wir den Aufbau einer neuen Be-
Kann man als Konsequenz                                                                          nannten Stelle in Österreich und
der beschriebenen Proble-                                                                        wir sind froh mitteilen zu können,
matik davon ausgehen, dass                                                                       dass mit der QMD Services,
Hersteller von Nischenpro-                                                                       eine Ausgründung der Quali-
dukten und Start-ups auf                                                                         ty Austria, eine Benannte Stelle
längere Zeit Probleme haben                                                                      aufgebaut wird die – wenn alles
werden, bei einer der weni-                                                                      gut geht – Anfang 2022 operativ
gen verbleibenden Benann-                                                                        sein könnte.
ten Stellen einen Termin fürs
Zulassungsverfahren zu be-                                                                          Und wie kann die Situation
kommen?                                                                                             bis dahin entspannt werden?

Vor allem kleine Firmen werden                                                                     Wir unterstützen unsere Mitglie-
in der neuen Situation Probleme bekommen – längeres time-          der mit zielgerichteten Schulungs- und Beratungsangeboten
to-market und damit verbunden höhere Kosten werden viele           und versuchen auch bei der Suche nach „freien“ Benannten
kleine Firmen am Markt wirtschaftlich nicht durchhalten kön-       Stellen zu unterstützen. Mittelfristig ist die Politik gefordert, För-
nen. Aber auch große Firmen werden, weil sich der Aufwand          dermodelle zu schaffen, die bestehenden Unternehmen und
in der Zulassung und Produktpflege wesentlich erhöhen wird,        Start-ups bei den hohen Aufwendungen im Zertifizierungspro-
etablierte Produkte, die nur geringe Stückzahlen aufweisen,        zess unterstützen: Wir müssen uns heute leider darauf einstel-
vom Markt nehmen und nur mehr zu erhöhten Kosten weiter            len, dass viele innovative Produkte in den nächsten Jahren nur
produzieren. Das sind oft genau jene Nischenprodukte, die bei      mit Verzögerung auf den Markt kommen werden und dass die
der Behandlung seltener Krankheiten benötigt werden oder an        Umstellung auf die neuen Vorgaben sehr viel Ressourcen und
spezielle PatientInnengruppen angepasste Kleinserien wie im        Geld kosten wird. Diese Zusatzaufwendungen an Zeit und Ka-
Bereich der Implantologie oder Neonatologie. Laut Marktum-         pital bedeutet letztendlich auch, dass Unternehmen Geld in die
fragen könnten bis zu 20% der bisher im EU-Raum aktiven            Neuzertifizierung und nicht in die Entwicklung neuer Produkte
Firmen und 30% der derzeit zugelassenen Medizinprodukte            investieren. Es kann sogar dazu kommen, dass vor allem klei-
vom Markt verschwinden. Es wird dadurch zu einer Marktkon-         nere Firmen bis zu zwei Jahre im Bereich der Innovation ver-
zentration kommen und die Produkte werden über kurz oder           lieren, weil praktisch alle Ressourcen in den Upgrade der be-
lang teurer werden.                                                stehenden Produkte investiert werden müssen.

                                                         Johann Harer
                                                   HTS Geschäftsführer/CEO
                                               johann.harer@human.technology.at

                                                                                                                                            15
Mag.a Andrea Keimel
                                  Stadt Graz | Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung

                                                                                             Wissenschaft, Politik und Wirtschaft.
                                                                                             Diese Einrichtungen liefern wertvolle
                                                                                             Unterstützungs- und Hilfsleistungen für
                                                                                             Start-ups. Insbesondere der Human
                                                                                             Technology Cluster Steiermark ist eine
                                                                                             wichtige Stelle, die die Wertschöpfungs-
                                                                                             kette des Life-Science-Bereichs ab-
                                                                                             deckt.

                                                                                             Auch die Bildungseinrichtungen leisten
                                                                                             einen besonders wichtigen Beitrag zum
                                                                                             Ökosystem. Mit vier Universitäten, zwei
                                                                                             Fachhochschulen und zwei pädagogi-
                                                                                             schen Hochschulen zählt Graz zu den
                                                                                             Bildungshauptstädten Österreichs. Vor
                                                                                             allem die Medizinische Universität, die
                                                                                             Technische Universität und die Fach-
                                                                                             hochschule Joanneum sind wichtige
                                                                                             Ausbildungsstätten im Life-Science-Be-
                                                                                             reich. Mit dem Bildungsangebot für
     Wie beschreiben Sie das derzeitige          re Größe der Stadt macht Graz zu einem      unsere herangehenden Unternehme-
     Ökosystem für Start-ups & Betriebs-         wahren Goldschatz – eine kleine, aber       rInnen fördern wir den Wissenstransfer
     ansiedelungen des Life-Science-Be-          feine Szene, die für Qualität am Standort   aus Forschung und Wissenschaft in die
     reichs in unserer Region?                   sorgt. Betriebsansiedelungen werden         regionale Wirtschaft.
                                                 unter anderem von der Wirtschaftsabtei-
     Graz rückt immer mehr in das Zentrum        lung vorangetrieben. So bieten wir etwa     Was muss in den kommenden Jah-
     des Life-Science-Bereichs mit dem For-      auf die Bedürfnisse einzelner Unterneh-     ren konsequenter weitergeführt und
     schungsfeld rund um Gesundheits- und        men eine Servicierungs- und Koordinie-      verbessert werden, um für interna-
     Medizintechnologien.                        rungsrolle der Abteilung zum Standort,      tionale Start-ups und Unternehmen
                                                 zum Umfeld & Co., um ein Niederlassen       noch attraktiver zu werden?
     Generell ist die Stadt mit mehr als         in Graz bestens abwägen zu können.
     330.000 EinwohnerInnen und 1.373 Un-                                                    Um internationale Start-ups und Unter-
     ternehmensgründungen (Stand 2019)                                                       nehmen einen attraktiven Standort in
     in ein attraktives Start-up-Ökosystem                                                   Graz zu bieten, muss vor allem die inter-
     gebettet. Davon profitieren auch die                   „Wir sollten                     nationale Vernetzung noch stärker for-
     Jungunternehmen aus der Life-Science-           gemeinsam noch stärker                  ciert werden.
     Branche.                                          auf die erfolgreichen
                                                         Projekte in Graz                    Die bestehenden Vernetzungsforma-
     Rund 55 Einrichtungen aus privaten und           aufmerksam machen.“                    te und das gute Netzwerk bieten eine
     öffentlichen Organisationen sowie Unter-                Andrea Keimel                   hervorragende Basis. Auch der neu ent-
     nehmen in Graz bilden Anlaufstellen für                                                 stehende Stadtteil rund um Reininghaus
     Start-ups und Unternehmen, die einen                                                    und das Smart-City-Gebiet mit über
     Standort in Graz in Erwägung ziehen. Ob                                                 70.000 m² Gewerbefläche tragen maß-
     für ein erstes Kennenlernen der Start-                                                  geblich zur Sichtbarkeit von Graz und
     up-Szene bei einem Vernetzungsevent         Speziell für den Life-Science-Bereich ist   als Katalysator für Betriebsansiedelun-
     oder ein spezielles Format, das der Ziel-   die Steiermark als Forschungshochburg       gen bei.
     gruppe angeboten wird. Durch die gute       ein idealer Ort, das unternehmenseigene
     Vernetzung innerhalb der PartnerInnen-      Know-how in der heimischen Region zu        Herausforderungen für die Zukunft sind
                                                                                                                                         Foto: Joergler

     landschaft findet sich sehr schnell die     etablieren. Graz profitiert dank der fünf   Internationalität, das richtige Mindset
     richtige Ansprechperson für die jeweili-    thematischen Cluster und acht Kompe-        und die Infrastruktur.
     gen Anliegen. Gerade die überschauba-       tenzzentren von starken PartnerInnen für

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Hellmut Samonigg
                                                      Rektor der Med Uni Graz

                                                                     Die Förderung von Entrepreneurship ist eine zentrale strategi-
                                                                     sche Zielsetzung der Med Uni Graz. Die Vision – die Bündelung
                                                                     von Lehre und Forschung mit dem klinischen Bereich und den
                                                                     Life-Science-Unternehmen an einem Standort – ist mittlerweile
                                                                     Realität geworden. Um Entrepreneurship, Wissenstransfer und
                                                                     Vernetzung zu fördern, braucht es aber mehr als räumliche
                                                                     Nähe. Auch organisatorisch haben wir zahlreiche Veränderun-
                                                                     gen umgesetzt, etwa das Zusammenfassen unserer Institute
                                                                     in Zentren, die kompetitive Vergabe von Forschungsflächen im
                                                                     ZMF und die Etablierung des MED CAMPUS Graz als Veran-
                                                                     staltungs- und Netzwerkplattform, wie unlängst für HTH Styria
                                                                     Pitch & Partner. VertreterInnen aus 20 Ländern sind dazu an
                                                                     den MED CAMPUS Graz gekommen und haben sich an den
                                                                     Pitches und Vernetzungsaktivitäten beteiligt. Die große Reso-
                                                                     nanz, auch von internationalen InvestorInnen, zeigt die Strahl-
                                                                     kraft, die mittlerweile von der Medical Science City Graz aus-
                                                                     geht. Ein Vorteil ist dabei, dass wir im internationalen Vergleich
                                                                     relativ klein sind, was kurze Wege und die direkte Kommunika-
                                                                     tion auf Augenhöhe erleichtert.

                                                                     Bei uns haben auch Einzelpersonen die Chance, tatsächlich
                                                                     etwas zu verändern – vor allem für junge Menschen ist das ein
                                                                     wichtiger Motivationsfaktor.

                                                                     Dass die Bündelung von Life-Science-Kompetenzen zu ei-
                                                                     ner Sogwirkung für den Standort führt, spiegelt sich in der
                                                                     100%igen Auslastung des Zentrums für Wissens- und Tech-
                                                                     nologietransfer in der Medizin (ZWT) wider. Die Nachfrage nach
                       „Wie der Mensch, braucht auch                 Labor- und Büroinfrastruktur ist nach wie vor groß, weshalb
                     ein Netzwerk die richtige Nahrung,              ein ZWT II geplant ist. Nicht nur für Start-ups, auch für Koope-
                          um gesund zu bleiben. “                    rationsprojekte zwischen ForscherInnen an der Med Uni Graz
                              Hellmut Samonigg                       und IndustriepartnerInnen, die zunehmend an Bedeutung ge-
                                                                     winnen, wird damit die passende Infrastruktur geboten. Dass
                                                                     auch Human.technology Styria im ZWT angesiedelt ist, ist ein
                                                                     weiterer Benefit für Unternehmen, da der Cluster ein wichtiges
                                                                     Bindeglied zur stark wachsenden Life-Science-Branche in der
                                                                     Steiermark und auch darüber hinaus darstellt.

                                                                     Um für Start-ups und Unternehmen noch attraktiver zu wer-
                                                                     den, gilt es, die interne und externe Vernetzung weiterzuent-
                                                                     wickeln. Wie der Mensch, braucht auch ein Netzwerk die
                                                                     richtige Nahrung, um gesund zu bleiben. Kommunikation und
                                                                     Bewegung in Form von Wissenstransfer sind essenzielle Bau-
                                                                     steine für ein lebendiges Netzwerk, von dem alle Beteiligten
                                                                     profitieren.
Foto: Med Uni Graz

                                                                                                                                          17
Christoph Ludwig
                              Geschäftsführer Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG GmbH

                                                                     mit ihren Veranstaltungen und Co-Working-Spaces zu einem
                                                                     positiven, konstruktiven Klima bei. Unsere Förderungen wer-
                                                                     den durch die Initiativen der AWS und der FFG gut ergänzt.

                                                                     Ein sehr starkes Lebenszeichen für eine positive Weiterent-
                                                                     wicklung des Ökosystems ist der Health Tech Hub Styria, bei
                                                                     dem alle relevanten PartnerInnen in einer langfristig angeleg-
                                                                     ten Kooperation an einem Strang ziehen, um die Steiermark
                                                                     in dem Bereich noch besser zu positionieren und international
                                                                     zu öffnen.

                                                                     Langfristig überlebensfähig werden nur „wissensbasierte“ Un-
                                                                     ternehmen sein, deren Know-how auf dem neuesten Stand
                                                                     ist. Voraussetzung dafür sind eine enge Ankoppelung der
                                                                     Unternehmen an das wissenschaftliche Umfeld. Für die wei-
                                                                     tere Attraktivität benötigen wir sicherlich eine erstklassige In-
                                                                     frastruktur, wo wir mit dem ZWT-Accelerator sicherlich in die
                                                                     richtige Richtung unterwegs sind. Im Lifescience-Bereich ist
                                                                     es natürlich von großem Interesse für Start-ups, die Nähe von
                                                                     Krankenhäusern und F&E-Einrichtungen anbieten zu können,
                                                                     denn diese werden benötigt, um Produkte zu entwickeln, tes-
                                                                     ten und zertifizieren zu können.

                                                                     Des Weiteren wird eine proaktive und innovative Einkaufspoli-
                                                                     tik der öffentlichen Krankenhäuser nicht unerheblich für die
                                                                     Zukunft sein, denn diese sollten auch als erste und potentiel-
                                                                     len KundInnen der Start-ups auftreten und ihnen damit den
                                                                     Markteintritt erleichtern. Damit stärken wir unsere Firmen und
           „Für Health-Tech-Start-ups müssten                        machen die Region auch attraktiv für Start-ups aus anderen
         wir einen längeren Atem aufbringen bzw.                     Regionen, die hier ihre ersten Geschäfte machen könnten.
           auch gewillt sein, noch mehr Risiko,                      Und ganz nebenbei positioniert sich die Steiermark auch als
                                                                     innovative Gesundheitsregion; damit hätten wir eine tripple-
             sprich höhere Beteiligungen und
                                                                     win-win-win Situation.
              längere Laufzeiten, einzugehen.“
                         Christoph Ludwig
                                                                     Und last not least gilt es auch die Finanzierungs- und Förder-
                                                                     instrumente speziell und gerade für Health-Tech-Start-ups zu
                                                                     adaptieren, denn diese brauchen wesentlich länger, bis sie am
                                                                     Markt sind als vergleichbare Unternehmen in anderen Sekto-
     Wissens- und Technologietransfer sind eine Kernkompetenz        ren. Hier müssten wir einen längeren Atem aufbringen bzw.
     und Erfolgsgeschichte der Steiermark: Ein Großteil der öster-   auch gewillt sein, noch mehr Risiko, sprich höhere Beteiligun-
     reichischen Kompetenzzentren forschen und arbeiten hierzu-      gen und längere Laufzeiten, einzugehen.
     lande. Spin-offs aus dem universitären Bereich gehören zur
     gelebten Praxis.

     Grundsätzlich können wir festhalten, dass unser Start-Up-Öko-
     system in der Steiermark ganz gut ausgestattet ist mit SFG-
     Förderungen und Finanzierungsangeboten für Investitionen
     und Entwicklung. Zusätzlich finanzieren wir die Gründerland-
                                                                                                                                         Foto: Kanizaj

     Initiative, wo profunde Beratungen und andere gründungsrele-
     vante Services gebündelt sind. Auch unsere Universitätsland-
     schaft und private Vereine (z.B. Ideen Triebwerk etc.) tragen

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Martin Mössler
                                         Entwickelt Hightech-Start-ups auch aus dem Bereich der Medizintechnik im Science Park Graz

                                                       Start-ups drängen auf den Markt
                                                            der „Hightech-Medizin“

                            Die Hightech-Gesundheitsbranche ist eine der schnellst wachsenden Branchen.
                              Auf Basis des forschungsorientierten Ökosystems der Steiermark werden im
                            Science Park Graz hochtechnologische Start-ups entwickelt, die mit innovativen
                                            Lösungen in den Med-Tech-Weltmarkt drängen.

                            GRAZ. Von 80 auf 200 Milliarden Euro        nologie-Cluster sowie der Technischen       Bedeutung beimessen“, sagt der Ge-
                            innerhalb von nur fünf Jahren: Mit          Universität Graz, der Medizinischen         schäftsführer. Denn: Die Sensorik dient
                            Wachstumsraten von durchschnittlich         Universität Graz sowie der Universi-        als Basis der Daten- und Informations-
                            21 Prozent ist der hochtechnologische       tät Graz verfügen wir über den idealen      beschaffung, „die künstliche Intelligenz
                            Gesundheitsmarkt seit 2015 zu einem         Nährboden für medizintechnische Ent-        bzw. in weiterer Folge „Machine Lear-
                            absoluten Weltmarkt avanciert. „Durch       wicklungen.“ Auch die Fülle an außeruni-    ning“-Algorithmen spielen in der Auswer-
                            den aufgrund der Digitalisierung her-       versitären Forschungseinrichtungen wie      tung eine zentrale Rolle“, konkretisiert
                            vorgerufenen Umbruch in der Medi-           Joanneum Research trage laut Mössler        Mössler, der als Beispiel das steirische
                            zintechnik entwickeln sich völlig neue      maßgeblich zur Stärke des Wirtschafts-      Deep-Tech-Unternehmen KML Vision
                            Marktchancen und neue Geschäftsmo-          standorts Steiermark im Bereich der Hu-     nennt: „Die hochskalierbare und adap-
                            delle entlang der gesamten Wertschöp-       mantechnologie bei.                         tierbare Plattform des Unternehmens
                            fungskette“, bestätigt Science Park-Ge-                                                 bietet eine Lösung, um die immer größer
                            schäftsführer Martin Mössler, der im        Chancen in Sensorik und KI                  werdenden Datenmengen in der Medi-
Foto: Christian Jungwirth

                            Inkubator zielgerichtet Start-ups u.a. im   Aus technologischer Sicht sind für          zintechnik bestmöglich zu nutzen sowie
                            Bereich der Medizintechnik entwickelt.      Mössler in diesem Zusammenhang zwei         bei mühseligen und zeitintensiven Aus-
                                                                        Themen von besonderer Bedeutung:            wertungen zu unterstützen. Dadurch
                            Das Med-Tech-Ökosystem der Steier-          Sensorik und künstliche Intelligenz (KI).   werden hochgenaue und reproduzier-
                            mark sei dafür prädestiniert, betont der    „Diesen Tech-Leitthemen im Feld der         bare Ergebnisse erzielt.“
                            Start-up-Experte: „Mit dem Humantech-       Medizintechnik müssen wir zentrale

                                                                                                                                                               19
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