Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...

 
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Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...
report 2013

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metrobasel Vision 2050
 Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 – Visionen und deren Realisierbarkeit
 Clusterentwicklung in Abhängigkeit von spezifischen Standortfaktoren
Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...
Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...
Inhalt

 4    Statt Eintopf lieber Einklang!
 4    Basel grösser denken!
 5    Let’s have a dream!
 5    Vision 2050: Die Zukunft gestalten
 7    Clusters als Bausteine eines weltoffenen und erfolgreichen Metrobasel
 8    Visionen zur Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035
10    Wirtschaftsforum Fricktal 2013: «Wachstum ja – aber wie?»
11    Birsstadt – Erfolg dank Zusammenarbeit
13    Die Zukunft bleibt offen
14    Offene Grenzen für offene Märkte
15    Einfluss von Standortfaktoren auf Cluster
16    Innovationskraft als Wettbewerbsvorteil
17    Wirtschaftlicher Erfolg dank Clustermanagement
18    Logistik-Gateway Basel – eine europäische Drehscheibe für die Schweiz
19    Branchenübergreifendes Denken und Handeln
21    Chancen und Grenzen von Zukunftsgestaltung
22    Eine Vision für die Region Basel
25    Vom breiten Stammbaum zum rüstigen Bambusstock
27    Veränderungen brauchen Zeit – wenn es globale sind, geht es länger!
28    Drei Megatrends in der heutigen Technologie
28    Vision 2050: Volle Freizügigkeit!
29    Basel – Update für die Region
31    metrobasel: Projekte, Vision 2050 und BEF

Werden Sie Mitglied von metrobasel                                                    Geschäftsstelle
Der Verein metrobasel als Plattform, Stimme und Akteur für die metropolitane Region   Aeschenvorstadt 4, Postfach, 4010 Basel
Basel steht allen offen. Einwohnerinnen und Einwohner, Unternehmen, Verbände          Tel. + 41 (0) 61 272 11 44
und Vereine, Gemeinden und weitere Gebietskörperschaften sind willkommen und          office@metrobasel.org
können sich engagieren. Senden Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns an.             www.metrobasel.org

Der Vorstand von metrobasel                                                           Redaktion, Realisation und Inserate
Dr. Ingrid Duplain, Präsidentin; Regula Ruetz, Direktorin; Prof. Jacques Herzog,      ruweba kommunikation ag, Riehen
Herzog & de Meuron Architekten; Jan Krarup, CEO Zwimpfer Partner Architekten;         Druck: Swissprinters AG, Zofingen
René Merz, Leiter Hauptabteilung Volkswirtschaft & Recht und stv. Generalsekre-
tär der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft;      Impressum
Rudolph Schiesser, Präsident des Verwaltungsrates der Aiport Hotel Basel AG,          Der metrobasel report 2013 erscheint als
Grand Casino Basel und Hotel Les Trois Rois; Gudrun Heute-Bluhm, Oberbür-             Beilage in der Basler Zeitung, bz Basel +
germeisterin Stadt Lörrach; Rolf Brugger, Präsident des Verwaltungsrates der          bz Basellandschaftliche Zeitung, Neue
Top Consult & Capital AG; Prof. Dr. Urs Müller, Präsident Verband Schweizerischer     Fricktaler Zeitung, Gazette de la régi-
Kantonalbanken; Alexandre Stotz, Partner PricewaterhouseCoopers; Dr. Uwe Böhlke,      on (Delémont) und wird zusätzlich im
Vertreter metrobasel Gruppe Life Sciences.                                            Landkreis Lörrach durch die Badische
                                                                                      Zeitung und im Elsass verteilt.
                                                                                      Druckauflage: ca. 285 000 Exemplare.

                                                                                                                             3
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Vorworte

Statt Eintopf lieber Einklang!
                                          das ändert nichts. Die Region ist gege-    machen, sondern es gilt, aus den durch-
                                          ben. Die Frage ist nur, wie weit wir die   aus individuellen Unterschieden die
                                          Region festlegen, ob wir die Grenzen       positiven Kräfte freizulegen und ihnen
                                          mehr betonen als das Gemeinsame. Die       eine eigene Chance zu geben.
                                          Frage ist auch, wo unsere Interessen       Gleichmacherei kann jede Mitver-
                                          und Berührungspunkte liegen und            antwortung und jedes Engagement
                                          was wir mit diesen vorhaben. Wie wir       abwürgen und der Passivität Vorschub
                                          mit diesen Fakten umgehen, das ist         leisten. Unsere Region kennt diese Kraft
                                          entscheidend. Dazu gibt es viele ver-      bereits, die aus der Vielfalt entsteht und
                                          schiedene Modelle. Es gibt nie nur eine    gerade deshalb wetterfeste Eigenschaf-
                                          einzige Lösung. Jedenfalls nicht, wo       ten ausweist. Wir haben schon lange
                                          wir es mit Menschen und kleinen oder       gelernt, lokale, regionale und nationale
                                          grossen staatlichen Körperschaften zu      Unterschiede zuzulassen, solange das
                                          tun haben.                                 Ziel nicht aus den Augen verloren wird.
                                                                                     Pioniergeist entsteht aus einer Gemein-
                                          Wer etwas aufbauen will, das Bestand       schaft, die es zulässt, dass man besser
                                          hat, muss die jeweilen lokalen Kennt-      und auch anders sein darf. Daraus
                                          nisse mitberücksichtigen, muss die         wächst ein Stück Optimismus, der feste
Marianne Hollinger                        Umgebung kennen, die Menschen, die         Wille und die Kraft, miteinander etwas
Präsidentin des Landrates des Kantons     hier wohnen, die sich ausbilden, hier      zu schaffen, an dem alle teilhaben kön-
Basel-Landschaft                          arbeiten und entspannen. Alles muss        nen. Unsere Region.
                                          miteinander im Einklang sein. Nicht
Wir sind Region. Darüber kann man         Eintopf, sondern Einklang. Das Ziel        Wir haben nur jene Zukunft, für die wir
zwar reden und philosophieren, aber       kann deshalb nicht sein, alles gleich zu   uns einsetzen. Diese aber auf sicher.

Basel grösser denken!
                                          einher mit mehr Wohnfläche, mehr           jenseits der Innenstadtgrenzen angesie-
                                          Arbeitsplätzen, mehr Verkehr. Darauf       delt werden. Zum Beispiel die Fach-
                                          müssen wir uns einstellen. Während         hochschule für Gestaltung und Kunst
                                          die Zahl der Arbeitsplätze nicht direkt    auf dem Dreispitz, das Naturhistorische
                                          beeinflusst werden kann, will der          Museum im St.Johann-Quartier oder
                                          Regierungsrat die Voraussetzungen für      das Tropeninstitut in Allschwil.
                                          mehr Wohnraum im Kanton schaffen.
                                          Unter anderem mit Hochhäusern an           Was wächst, muss auch in sich verbun-
                                          ausgewählten Lagen. Der Claraturm,         den werden: Der Verkehr in unserer
                                          den die Baslerinnen und Basler am 24.      trinationalen Region hat ein zuneh-
                                          November in einer Volksabstimmung          mendes Aufkommen zu bewältigen.
                                          angenommen haben, ist ein gutes Bei-       Das können nur die öffentlichen
                                          spiel. Er bietet 170 Wohnungen mitten      Verkehrsmittel leisten. Ende 2014 wird
Regierungsrat Dr. Hans-Peter Wessels      in der Stadt, gleich neben dem verkehr-    die Tramverlängerung nach Weil am
Vorsteher Bau- und Verkehrs-              lich optimal erschlossenen Messeplatz.     Rhein eröffnet, die Verlängerung des
departement Basel-Stadt                   Der Turm fügt sich städtebaulich gut       Tram 3 nach St.Louis wird vorbereitet
                                          in die Umgebung der dort bestehenden       und 2014 in die politische Entscheidfin-
Basel wächst: Seit einigen Jahren         prominenten Gebäude ein. Und der           dung gebracht. Ebenfalls 2014 stimmen
nimmt die Zahl der Einwohnerinnen         Innenhof wird künftig erst noch weit-      wir ab über das Erlenmatt-Tram, das
und Einwohner langsam, aber stetig        gehend begrünt und tagsüber öffentlich     neue Verbindungen ermöglicht: Zu
zu. Sie liegt heute bei 191‘000. Bis in   zugänglich sein.                           stark wachsenden Quartieren (Erlen-
zwanzig Jahren dürften über 200‘000                                                  matt, Volta), zwischen den drei Basler
Leute im Kanton Basel-Stadt leben. Das    Hochhäuser an ausgewählten Lagen –         Bahnhöfen und zu grossen Arbeitge-
ist zwar noch weit entfernt vom Höchst-   nicht nur so muss Basel grösser gedacht    bern (Novartis, Roche). Basel wächst,
stand der 60er Jahre, aber deutlich       werden. Basel muss sich Luft verschaf-     wir müssen es grösser denken und neue
mehr als heute. Mehr Einwohner gehen      fen, indem zentrale Einrichtungen auch     Verbindungen schaffen!

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Vorworte

Let’s have a dream!
                                          reck eine vergleichbar mutige Vision     verändert. Dieser Zeit weint niemand
                                          zu formulieren? Fehlt uns die Vorstel-   mehr nach. Eine emotionale Ausnahme
                                          lungskraft, die Zeit oder der Leidens-   ist vielleicht die direkte Tramverbin-
                                          druck? Ich möchte Sie einladen, sich     dung nach Basel, die inzwischen jedoch
                                          mit der «metrobasel Vision 2050», die    durch eine deutlich leistungsfähigere
                                          Sie auf der metrobasel Website finden,   S-Bahn-Linie ersetzt wurde. Die Bevöl-
                                          zu beschäftigen und Ihre Ideen zu den    kerung nahm zu, eine Fußgängerzone
                                          einzelnen Themenfeldern einzubringen.    ist entstanden, aus der grauen Arbei-
                                                                                   terstadt wurde ein Dienstleistungs-
                                          Warum überprüfen wir in Lörrach          standort mit attraktiven Kultur- und
                                          alle fünf Jahre das Leitbild unserer     Bildungseinrichtungen.
                                          Stadt? Ein Zitat von John C. Maxwell
                                          bringt meine Erfahrung auf den Punkt:    Es war nicht immer leicht, jede Verän-
Gudrun Heute-Bluhm                        «Wenn in der Zukunft Hoffnung liegt,     derung sofort als Chance zu erkennen.
Oberbürgermeisterin der Stadt Lörrach     liegt Kraft in der Gegenwart.» Es geht   Gerade unser Innocel Innovations-
                                          darum, heute aktiv zu werden und die     Center ist für mich ein besonders kraft-
Mit seiner berühmten Traumrede hat        richtigen Weichen zu stellen, damit      volles Beispiel. Im ehemaligen Hand-
der Bürgerrechtler Martin Luther King     unsere Kinder auch im Jahr 2050 in       druckgebäude eines traditionsreichen
vor genau 50 Jahren ein Bild von einer    Frieden leben und saubere Luft atmen,    Lörracher Textilunternehmens hat
besseren, gerechteren Zukunft ent-        dass sie Zugang zu Bildung haben und     unsere Wirtschaftsförderung heute 30
worfen. Es ist ihm gelungen, die große    einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen    Unternehmen aus den Branchen ITK,
Sehnsucht der schwarzen Bevölkerung       können. Wie viel Veränderung lassen      Life Sciences/ Medizintechnik angesie-
in den USA in Worte zu fassen. Was        wir zu? Die Stadt Lörrach hat sich       delt. Sicher fallen auch Ihnen vergleich-
hindert uns heute, hier im Dreilände-     in den vergangenen 50 Jahren stark       bar Mut machende Beispiele ein.

Vision 2050: Die Zukunft gestalten
                                          trends orientieren, die langfristig      die Zusammenarbeit von öffentlichen
                                          Gesellschaft, Wirtschaft und Politik     Institutionen und Privatwirtschaft. Mit
                                          beeinflussen.                            seiner Hightech Strategie unterstützt
                                          Das Fricktal als Teil der Metropolit-    der Kanton Aargau diese Kooperati-
                                          anregion Basel gehört im Bereich Life    on und damit die Innovationskraft
                                          Sciences und Pharma zur Weltspitze.      der Aargauer Wirtschaft und stärkt
                                          Mit dem Megatrend Gesundheit sind        gleichzeitig die wichtigen Eckpfeiler
                                          wir bestens auf Kurs: Die Gesundheits-   für Innovation – gute Infrastruktur,
                                          branche wächst zum Kernsektor der        qualifizierte Arbeitskräfte und hohe
                                          künftigen Ökonomie heran. Davon          Lebensqualität.
                                          werden auch Nano-, Elektro- und Medi-
                                          zinaltechnik profitieren.                Wissen und Wirtschaft halten sich nicht
                                                                                   an politische Grenzen. Sie prosperieren
                                          Die Bildung bleibt ein Schlüsselfaktor   dort, wo die Rahmenbedingungen stim-
Regierungsrat Dr. Urs Hofmann             und wird auch 2050 der wichtigste        men. Wir sind deshalb alle aufgerufen,
Vorsteher Departement Volkswirtschaft     heimische Rohstoff sein. Mit dem Paul    gemeinsam auch für die Zukunft einen
und Inneres Kanton Aargau                 Scherrer Institut PSI, dem Campus        optimalen Nährboden für Innovati-
                                          der Fachhochschule Nordwestschweiz       onen in unserem Wirtschaftsraum zu
Wie wird sich die Metropolitanregion      in Brugg und dem Kunststoff Ausbil-      schaffen.
Basel bis 2050 wirtschaftlich entwi-      dungs- und Technologiezentrum KATZ
ckeln? Anstatt mit der Kristallkugel in   in Aarau beteiligt sich der Aargau am
die Zukunft zu blicken, sollten wir sie   Bildungs- und Forschungsnetzwerk
aktiv gestalten. Wie es der Informatik-   der Schweiz – als Scharnier zwischen
pionier Alan Kay sagte: «The best way     den Zentren Basel und Zürich. Ent-
to predict the future is to invent it.»   scheidend in Zukunft ist nicht wissen-
Dabei sollten wir uns an den Mega-        schaftliche Exzellenz allein, sondern

                                                                                                                          5
Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...
Wissen ist unser Rohstoff, die Forschung
unsere Basis – darauf baut unser Erfolg
                                                                                      Jetzt
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Interpharma
Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz
Petersgraben 35, Postfach, CH-4003 Basel
Telefon +41 (0)61 264 34 00, www.interpharma.ch

             Wir behandeln
                      von Patient zu Patient
                 und nicht von Fall zu Fall

                                 Merian Iselin –
                                             die führende Klinik für
                                   Orthopädie und Chirurgie

                                                              www.merianiselin.ch
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Vorworte

 Clusters als Bausteine eines weltoffenen
 und erfolgreichen Metrobasel
 Kaum eine andere Region in der             einer der wichtigsten Schweizer Wirt-
 Schweiz hat sich in den vergangenen        schaftszweige, der indirekt fast 170‘000
 Jahren wirtschaftlich so stark entwi-      Arbeitsplätze im Land sichert.
 ckelt wie der Grossraum Basel. Die
 Zahl der Beschäftigten, das Einkom-        Auch die neue, hier veröffentlichte Stu-
 mensniveau und die Arbeitsplatzpro-        die von metrobasel, zeigt, wie wichtig
 duktivität haben dabei internationale      die Bildung von Clustern ist. Neben den
 Spitzenwerte erreicht. So liegt heute      Grossunternehmen, die für die Existenz
 beispielsweise das Pro-Kopf-Bruttoin-      eines Industrieclusters notwendig sind,
 landprodukt der Stadt Basel markant        nehmen aber auch technische Zuliefe-
 über demjenigen von international          rer, biotechnologische Start-Ups sowie
 herausragenden Metropolregionen wie        Forschungs- und Ausbildungsstätten
 Zürich, München oder London. Nicht         in diesem dichten unternehmerischen
 zuletzt ist diese Erfolgsgeschichte auch   und wissenschaftlichen Netzwerk eine
 der rasanten Entwicklung der lokalen       zentrale Rolle bei der Innovationsför-
 Life Science Industrie geschuldet.         derung ein und tragen massgeblich zur
                                            erfolgreichen Entwicklung des Basler
 Der beeindruckende Fortschritt ist         Life Science Clusters bei, der erst durch
 Folge der jahrzehntelang dezidiert vo-     die Vielfalt der verschiedenen Anbieter     Pascal Brenneisen
 rangetriebenen und strategisch klugen      zu nachhaltiger Stärke finden kann.         Country President Novartis
 Ausrichtung auf den stark wachsenden       Diese Struktur von Gross und Klein          Switzerland
 Gesundheitsmarkt durch Unterneh-           gegeneinander auszuspielen, wäre tö-
 men wie Novartis und Roche, die mit        richt, denn ein Cluster funktioniert nur    Wettbewerb gegen Standorte wie Mas-
 ihren Anstrengungen zur Entstehung         dann, wenn alle Teile, ungeachtet ihrer     sachusetts und Singapur bestehen kön-
 eines kompetitiven Pharma-Clusters         Grösse, miteinander im Einklang sind.       nen. Nur so können sie ihre tragende
 beigetragen haben. Dieser gehört heute                                                 Rolle weiterhin wahrnehmen, um
 nicht nur zu den global führenden          Um diese starke Struktur des Sektors        gemeinsam mit der gesamten lokalen
 Pharmastandorten der Welt, sondern         zu fördern, sind aber Rahmenbe-             Industrie an der Zukunft des Life Sci-
 ist mit knapp 40‘000 Angestellten und      dingungen nötig, die den Gross-             ence Clusters zu bauen, um Wirtschafts-
 einem Anteil von rund 32 Prozent an        unternehmen ein Umfeld bieten,              wachstum und Wohlstand in der welt-
 den landesweiten Exporten zudem            in welchem sie im harten globalen           offenen Region Basel voranzutreiben.

Wir danken der Basellandschaftlichen Zeitung bz, der Basler Zeitung BaZ, der Badischen
Zeitung, der Neuen Fricktalerzeitung und Publicitas Delémont für ihre Unterstützung.
Dank diesen Organisationen und Firmen war es uns möglich, den metrobasel report an so viele
Haushalte zu verteilen. Swissprinters danken wir für das Entgegenkommen beim Druck.

Insbesondere danken wir der Basler Kantonalbank BKB (Hauptsponsor des
metrobasel forums 2013), Brenntag Schweizerhall AG und Port of Switzerland
für ihre Unterstützung.
                                                                                                                              7
Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...
metrobasel

         Visionen zur Siedlungs- und
         Verkehrsentwicklung 2035
         Die metrobasel Metastudie «Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 – bestehende Visionen und
         deren Realisierbarkeit» wurde im Juni am metrobasel economic forum 2013 vorgestellt und die zehn
         Thesen auf einem Podium mit Fachexperten sowie Vertretern aus der Politik diskutiert.

         Die im metrobasel economic report 2012       Würde die Entwicklung ungebremst wie        Die Podiumsteilnehmenden waren sich
         für den Metropolitanraum Basel erar-         bisher weitergehen, seien die vorhan-       über die Notwendigkeit der Stossrich-
         beiteten Perspektiven 2035 zeigen auf,       denen Visionen zur Siedlungsentwick-        tung einig und auch darüber, dass deren
         dass die Bevölkerung gegenüber dem           lung – weniger zersiedelte Räume, Er-       Verwirklichung politisch nicht einfach
         Jahr 2010 zwischen 60‘000 (Basisszena-       halt von Grünflächen, weniger Verkehr       sei, eine grenzüberschreitende Zusam-
         rio) und 200‘000 Personen (Plusszenario)     – nicht realisierbar, betonte der Wirt-     menarbeit brauche und viel Zeit für die
         zunehmen wird. Da die Wirtschaft in der      schaftsgeograf und Projektleiter der        Realisierung beanspruche.
         Nordwestschweiz weiter wächst und mit        Studie, Dr. Markus Gmünder von econ-
         ihr auch die Bevölkerung, welche zudem       lab: «Wir haben Handlungsbedarf». Er
         immer mobiler wird, entsteht Druck auf       regte an, dass nicht mehr alle Teilräume
         die Siedlungsentwicklung. Eine Zersie-       ihr Wachstumspotenzial, sprich bereits
         delung der Landschaft würde das Ver-         als Bauland ausgewiesene Flächenre-
         kehrsaufkommen dramatisch erhöhen            serven, ausschöpfen sollen. Auch Da-
         (noch mehr Staus und noch mehr über-         niel Müller-Jentsch, von der Denkfabrik
         füllte Züge), die Infrastruktur massiv be-   Avenir Swiss, teilte diese Überlegung:
         lasten und den für die Lebensqualität        «Die Entwicklung findet da statt, wo
         der Region wichtigen Grüngürtel zer-         man sie raumplanerisch und verkehrs-
         stören. Entwicklungsschwerpunkte aber        technisch nicht haben will». Im Gegen-
         auch Siedlungsbegrenzungen sind des-         zug müssten ländliche Räume wie das         Die Podiumsteilnehmenden des metro-
         halb zwingend festzulegen. Die met-          Obere Baselbiet oder auch das Obere         basel economic forum 2013: Dr. Andreas
         robasel Studie 2013 zur Siedlungs- und       Wiesental dafür in ihrer Rolle als natür-   C. Albrecht, Grossrat BS (Präsident der Bau-
         Verkehrsentwicklung ist der Frage nach-      liche Rückzugs- und Erholungszone des       und Raumplanungskommission), Dr. Martin
         gegangen, wie durch effiziente und vor-      urbanen Raums aufgewertet und mit           Kolb, Leiter Amt für Raumplanung Kanton
         ausschauende Planung diese negativen         «entsprechenden Ausgleichsmaßnah-           Basel-Landschaft, Jörg Lutz, Bürgermeister
         Auswirkungen reduziert oder verhindert       men» gegebenenfalls gefördert werden.       von Grenzach-Wyhlen, Dr. Markus Gmünder,
         werden können. Die Handlungsempfeh-          «Denn wir wollen keine Verlierer erzeu-     Econlab GmbH, Dr. Daniel Müller-Jentsch,
         lungen wurden in zehn Thesen festge-         gen», wie metrobasel-Direktorin Regula      Avenir Suisse und Regula Ruetz. Moderation:
         halten (siehe nächste Seite).                Ruetz meinte.                               Dieter Kohler, Leiter der SRF-Regionalredaktion

                                                                                                                                          ANZEIGE

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Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...
These 1                                      Sciences- Industrie verhindert, dass        ter ausdehnen und schliesslich wie in
Das synthetisierte Zielbild für die          eine Diskussion über die Neuansiede-        den inneren Korridoren zusammen-
Metropolitanregion Basel bedeutet,           lung von verdrängtem, weniger wert-         wachsen. Dadurch würden nicht nur
dass in Zukunft nicht alle Teilräume ihr     schöpfungs- dafür flächenintensivem         Frei- und Grünräume verloren gehen,
volles (Siedlungsflächen-) Wachstum-         Gewerbe geführt wird.                       sondern auch ökologische Vernetzungen
spotenzial ausschöpfen können.               Die Entwicklung des Rheinhafenareals        zwischen der fingerartigen Grünraum-
Konkret sieht das Zielbild für den franzö-   führt zu einer Verdrängung flächenin-       struktur entlang der Korridore.
sischen Teilraum eine Entwicklung ent-       tensiver Branchen. Ohne eine entspre-
lang der Achse Saint-Louis-EuroAirport       chende Planung riskiert der Metropoli-      These 9
vor und ein geringes Wachstum in den         tanraum Basel, dass diese Branchen in       Das bisher verwendete, raumplaneri-
ländlichen Gemeinden wie z.B. im Can-        periphere Gemeinden mit preisgünsti-        sche Instrumentarium setzt einseitig auf
ton de Ferrette. Analoges gilt auch für      gen Industrie- und Gewerbezonen ver-        planerische Anreize zur Nutzung von
weitere Teilräume wie z.B. das Fricktal      drängt werden.                              Bauland. Langfristig sind auch Instru-
oder den Landkreis Lörrach.                                                              mente nötig, welche die Baurechte dy-
                                             These 6                                     namisch nach Bedarf und nach raum-
These 2                                      Die Förderung einer Axialentwicklung        ordnerischen Kriterien verändern bzw.
Aufzonungen und Umzonungen schaf-            erhöht die Anforderungen an Ver-            neu verteilen.
fen neue Nutzungsflächen in starken          kehrslösungen innerhalb der Korridore.      Entwicklungsschwerpunkte und daraus
Wachstumsgebieten und überbrücken            Mit dem Bau von Verkehrsinfrastruk-         abgeleitete Bebauungspläne wie für Sa-
die Zeit bis die bestehenden inneren         turen wird die räumliche Entwicklung        lina Raurica sind gute Instrumente, um
Reserven von den Eigentümern ausge-          massgeblich beeinflusst und gefördert.      eine neue oder weitergehende Nutzung
nützt werden.                                Der Ausbau der Regio-S-Bahn und da-         innerhalb bestehender Siedlungsgebiete
In gut erschlossenen Entwicklungsgebie-      mit einhergehend der Bau des Herz-          zu ermöglichen. Die Anwendung solcher
ten wie z.B. dem Dreispitz-Areal kann im     stücks sind Eckpfeiler einer solchen För-   angebotsorientierter Instrumente kann
Rahmen des Bebauungsplans – auch un-         derung. Insbesondere die Y-Variante des     den Verbrauch von Bauzonen in der Pe-
ter Berücksichtigung des Verkehrsauf-        Herzstücks könnte dazu beitragen, dass      ripherie drosseln. Damit geht eine relati-
kommens – eine noch deutlich höhere          der zunehmende grenzüberschreitende         ve Senkung der Bodenpreise der schlech-
Dichte angestrebt werden.                    Verkehr langfristig über den ÖV abgewi-     ter erschlossenen, peripheren Bauzonen
                                             ckelt wird.                                 einher. Mittel- bis langfristig führen die
These 3                                                                                  vergleichsweise tiefen Bodenpreise je-
Sollten Neueinzonungen nötig wer-            These 7                                     doch dazu, dass diese Bauzonenreser-
den, so eignen sich hierfür stadtnahe        Neue oder ausgebaute, stadtferne            ven trotzdem ausgenutzt werden, wenn
Gemeinden, welche über verkehrstech-         Tangentialverbindungen können wirt-         nicht (anreizorientierte) Instrumente
nisch gut erschlossene Gebiete und re-       schaftlich bedeutsam sein, sie fördern      hier neue Grenzen setzen.
lativ wenig innere Reserven verfügen.        aber auch die Zersiedelung ohne flan-
Stadtnahe Gemeinden im Ergolztal,            kierende Massnahmen (Anmerkung              These 10
im Wiesental und im Birstal weisen am        metrobasel).                                Damit eine funktionalräumliche Pla-
ehesten Neueinzonungsbedarf bis ins          Tangentialverbindungen sind sinnvoll,       nung in der Metropolitanregion Ba-
Jahr 2035.                                   damit der Verkehr von A nach B nicht        sel umgesetzt werden kann, braucht
                                             über das ohnehin verkehrlich stark be-      es überregionale raumplanerische In-
These 4                                      lastete Zentrum geführt werden muss.        strumente und eine hoheitlich befugte
Für ländliche Gebiete, welche gemäss         Es braucht aber entsprechende Mass-         überregionale Raumentwicklungsinsti-
Zielbild auf ein (Flächen-) Wachstum         nahmen, damit die Zersiedelung in den       tution.
verzichten müssten, braucht es einen         dadurch besser erschlossenen Gebieten       Aufgrund der Komplexität der trinatio-
Ausgleichsmechanismus, damit keine           nicht zunimmt.                              nalen Agglomeration mit ihren zahlrei-
Verlierer entstehen.                                                                     chen politisch-administrativen Grenzen
Neue, anreizorientierte Instrumente mit      These 8                                     sollten bestehende Planungsinstituti-
Ausgleichsmechanismen sind z.B. Ver-         Zur Aufrechterhaltung bestehender           onen (z.B. Agglomerationsprogramm)
gütungen aus einem Mehrwertabgabe-           Frei- und Grünräume kommt den Sied-         gestärkt bzw. eigenständige Planungs-
fonds für Auszonungen, Flächennut-           lungstrenngürteln in den äusseren Kor-      körperschaften (z.B. aus ELBA hervorge-
zungszertifikate (marktwirtschaftliche       ridoren der Entwicklungsachsen eine         hend) geschaffen werden, wobei zwin-
Lösung) oder der kantonale Finanzaus-        tragende Rolle zu. Sie sind dort auch       gend gewisse hoheitliche Befugnisse der
gleich mit Leistungsvereinbarungen.          bei einem Ausbau von Radialverbin-          bisherigen Gebietskörperschaften (Ge-
Solche Ausgleichsmechanismen sollten         dungen zwingend beizubehalten.              meinden, Kantone/Cantons/Landkreis)
vertiefter geprüft werden.                   Im Laufental besteht – ohne die heutigen    an die überregionalen Planungskörper-
                                             Siedlungstrenngürtel «Heidengrund»          schaften zu übertragen sind.
These 5                                      um Laufen oder «Chleeboden» zwischen
Die Fokussierung in allen Teilräumen         Zwingen und Dittingen – vor allem auch
der Region auf wertschöpfungs-               im Falle eines Ausbaus der H18 die Ge-
intensive Branchen wie die Life              fahr, dass sich die Siedlungsgebiete wei-

                                                                                                                                 9
Metrobasel Vision 2050 - report 2013 - Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 2035 - Visionen und deren Realisierbarkeit Clusterentwicklung in ...
metrobasel

Wirtschaftsforum Fricktal 2013:
«Wachstum ja – aber wie?»
«Fricktal 2035 – im Spannungsfeld zwischen Wachstum und Erhalt von Natur und Landschaft» stand
thematisch im Vordergrund beim Wirtschaftsforum Fricktal in Laufenburg. Diskutiert wurden praktische
Verkehrslösungen und geeignete planerische Massnahmen für das Fricktal.

Der Fricktal Regio Planungsverband lud            Fricktal ein starker Pendlerverkehr! Des-   den. Nicht alle Teilräume und Gemein-
gemeinsam mit dem Verein metroba-                 halb sei ohne greifende Massnahmen          den sollen oder können ihr volles Sied-
sel zum 7. Wirtschaftsforum in die neue           das tägliche Verkehrschaos vorprogram-      lungsflächen-Wachstum ausschöpfen.
Stadthalle in Laufenburg ein. metrobasel          miert. Laut Attiger sollen regional abge-   Es muss jedoch vermieden werden, dass
veröffentlicht jedes Jahr Studien zu sen-         stimmte Strategien sowie die Aufwertung     sich ländliche Gemeinden als Verlierer
siblen Themen, welche die Region be-              von Strassennetz und öffentlichem Ver-      vorkommen. Dem pflichtete der Pla-
treffen und Handlungsbedarf verlangen.            kehr den Kollaps verhindern. Um den         nungsverbandspräsident Hansueli Büh-
In diesem Jahr wurde die Studie «Sied-            Schutz der Naturschönheiten zu gewähr-      ler bei: «Wachsen ja, aber gescheit».
lungs- und Verkehrsentwicklung 2035 –             leisten und um die Lebensqualität im
bestehende Visionen und deren Reali-              Fricktal zu erhalten, sollen Siedlungs-,    Dr. Beat Kiser, Standortleiter des DSM
sierbarkeit» vorgestellt und eingehend            Verkehrs- und Freiraumentwicklung ge-       Konzerns in Kaiseraugst, erläuterte in
diskutiert.                                       zielt aufeinander abgestimmt werden.        seinem Referat «Was bedeuten Verkehrs-
                                                                                              infrastruktur und Mobilität für DSM»,
                                                                                              das regionale Mobilitätskonzept der
                                                                                              DSM, das 2011 eingeführt wurde. Die-
                                                                                              ses will die Nutzung des Öffentlichen
                                                                                              Verkehrs (ÖV) fördern. Wer mit dem Pri-
                                                                                              vatauto zur Arbeit kommt, muss für ei-
                                                                                              nen Parkplatz 40 bis 50 Franken bezah-
                                                                                              len. Wer hingegen den ÖV oder das Velo
                                                                                              benutzt, erhält einen monatlichen Mo-
                                                                                              bilitätsbonus. Durch diese Massnahme
                                                                                              soll der Bedarf an Parkplätzen massiv ge-
                                                                                              senkt und so das akute Parkplatzprob-
                                                                                              lem entschärft werden. Damit vermehrt
                                                                                              auch Mitarbeitende der DSM, welche
                                                                                              Schicht arbeiten und einen längeren Ar-
                                                                                              beitsweg haben, auf ÖV-Angebote um-
Podiumsdiskussion moderiert von Mirjam Jauslin.                                               steigen können, forderte Kiser einen
                                                                                              15-Minuten Takt bei der S-Bahn und In-
«Das Fricktal wächst gegenüber dem üb-            Regula Ruetz, Direktorin von metro-         vestitionen in die Infrastruktur.
rigen Aargau überproportional», erklärte          basel, stellte die metrobasel-Studie vor
Regierungsrat Stephan Attiger in seinem           und betonte, dass die Verkehrsentwick-      Einig war man sich am Schluss, dass
Referat an der gut besuchten Veranstal-           lung sehr eng mit der Siedlungsentwick-     Siedlungs-, Verkehrs- und Freiraument-
tung. In der Zeit von 1997 bis 2012 sei die       lung zusammenhänge: «Entscheidend           wicklung aufeinander abgestimmt wer-
Bevölkerung im Fricktal um 22 Prozent             ist, wo die Leute wohnen und wo sie ar-     den müssen. Dafür brauche es eine
gewachsen, gegenüber 17 Prozent im üb-            beiten. Sind Wohn- und Arbeitsort nicht     grenzüberschreitende Zusammenar-
rigen Kanton Aargau. Bis 2025 wird die            identisch, entstehen dazwischen Pend-       beit von Gemeinden, Kantonen und Pla-
Bevölkerung voraussichtlich noch um               lerströme». Um eine Zersiedlung der         nungsverbänden.
weitere 17 Prozent zunehmen. Bevölke-             Landschaft zu vermeiden, welche enor-
rungswachstum und die Zunahme von                 me Infrastrukturkosten zur Folge hat,       Im Anschluss an das Wirtschaftsforum lud
Arbeitsplätzen verursachen meistens               das Verkehrsaufkommen erhöht sowie          Hansueli Bühler die über 200 Anwesen-
auch ein zusätzliches Verkehrsaufkom-             den für die Lebensqualität der Region       den Gäste im Namen der Gemeinde Lau-
men – gemäss Prognose soll dieses bis             wichtigen Grüngürtel zerstört, müssen       fenburg zu einem Apéro riche ein, welcher
ins 2030 nochmals um 20 bis 35 Prozent            Entwicklungsschwerpunkte aber auch          eine gute Gelegenheit zum Austausch und
ansteigen. Dabei besteht schon heute im           Siedlungs-Begrenzungen festgelegt wer-      interessanten Gesprächen bot.

10
Urs Hintermann, Gemeindepräsident Reinach / BL

Birsstadt – Erfolg dank Zusammenarbeit
Zusammenarbeit in funktionalen Räumen wird heute von vielen Seiten gefordert. In der Birsstadt wird
diese seit einigen Jahren geübt – mit wechselndem Erfolg aber vielversprechender Zukunft.

                                                             einer überkommunale Sportanlagenpla-        öffentlichen Aufgaben selbständig wahr-
                                                             nung. Einige Projekte waren erfolgreich,    zunehmen. Das gilt natürlich in erster Li-
                                                             andere verliefen im Sand oder wurden        nie für kleine Gemeinden, aber auch für
                                                             schlussendlich nur von einem Teil der       grössere, wie jene der Birsstadt. Die Al-
                                                             Gemeinden umgesetzt.                        ternative zu verstärkter Zusammenar-
                                                                                                         beit ist ein noch stärkerer und noch zent-
                                                             Ein Bereich der Zusammenarbeit hat bis-     ralistischerer Kanton mit den bekannten
                                                             her aber weitgehend gefehlt: die Raum-      negativen Folgen. Das kann nicht im In-
                                                             planung und Stadtentwicklung. Dies          teresse der Gemeinden sein.
                                                             soll sich ab nächstem Jahr ändern. Dann
                                        © ETH Studio Basel

                                                             nämlich wird eine «Regionalplanungs-        Aktueller Zonenplan Birsstadt
                                                             gruppe Birsstadt» ihre Arbeit aufnehmen.
                                                             Die Gemeinden haben sich ehrgeizige
                                                             Ziele gesetzt, so soll zum Beispiel eine
                                                             gemeinsame Planungsgrundlage zeigen,
Potenziale – Uferwiesen                                      wie die Stärken der Birsstadt in den Be-
                                                             reichen Wohnen, Wirtschaft und Lebens-
Das Gebiet der Birsstadt umfasst heute                       raum genutzt und entwickelt oder auch
acht Gemeinden aus zwei Kantonen, in                         geschützt werden können. Wichtige ge-
denen rund 85‘000 EinwohnerInnen le-                         meindeübergreifende Themen, wie Ver-
ben, mehr als in der Stadt St.Gallen: Birs-                  kehrsplanung, Siedlungsentwicklung,
felden, Muttenz, Münchenstein, Arle-                         Standorte für Industrie und Gewerbe
sheim, Reinach, Aesch, Pfeffingen und                        oder der Birspark, werden zukünftig ge-
Dornach. Entstanden aus der locke-                           meinsam erarbeitet. Gemeinsam werden
ren Zusammenarbeit der Gemeinde-                             auch Lösungen gesucht, wie auf die pro-
präsidien ist die Birsstadt heute zu ei-                     gnostizierten Bevölkerungsentwicklun-
nem Dach geworden, unter dem die                             gen reagiert werden kann. Und schliess-
acht Gemeinden die Möglichkeiten in-                         lich wollen wir, dass die Interessen der
terkommunaler Zusammenarbeit auslo-                          Birsstadt besser berücksichtigt werden,
ten. Damit nehmen sie eine Entwicklung                       in dem die Gemeinden zu wichtigen
vorweg, die insbesondere im zentralisti-                     Vorhaben gemeinsam Stellung beziehen
schen Kanton Baselland zunehmend ge-                         (ELBA, Aggloprogramm etc.).
fordert und in Zukunft wohl auch mit
dem Gemeindestrukturgesetz verankert                         Zusammenarbeit, insbesondere im Pla-
werden soll.                                                 nungs- und Entwicklungsbereich, ist an-
                                                             strengend und dornenreich. Aber, so bin
                                                                                                                                                © Geo BL

In den vergangenen Jahren wurden ver-                        ich überzeugt, es gibt heute keine Alter-
schiedenste Projekte aus allen Bereichen                     native dazu – ausser einer Gemeindefu-
gemeinsam angepackt: Vernehmlassun-                          sion. Die Hoffnung auf Kosteneinsparun-
gen zu kantonalen Planungen, welche                          gen oder bessere Dienstleistungsqualität         Überbauung mit 2-3 Stockwerken
das ganze Birstal betreffen, ein Freiraum-                   kann Motivation sein für die interkom-           Überbauung mit 4 Stockwerken
konzept, das als «Birspark» umgesetzt                        munale Zusammenarbeit. Viel wichtiger            Überbauung mit 5-6 Stockwerken
werden soll, Zusammenlegen von Asyl-                         ist aber ein anderer Grund: Nur grösse-          Industrie - und Gewerbezonen
unterkünften, Planung und (hoffentlich)                      re Gemeinden oder Gemeindeverbün-                Parkanlagen
Bau einer Notwasserversorgung, Aufbau                        de werden in Zukunft überhaupt in der            Grünzonen
eines Gemeindepolizei-Verbundes oder                         Lage sein, autonom zu bleiben, und die           Städtische Denkmalzonen

                                                                                                                                                 11
Die Kurzfassungen der neusten
                                                                                        Studien finden Sie unter:

                                                                                     www.metrobasel.org
                                                                                       Die kompletten Studien können bei der
                                                                                   Geschäftsstelle von metrobasel bezogen werden.
                                                                                        Für Partner von metrobasel sind die
                                                                                                   Studien kostenlos

                                                                                                                                                      economic rep
                                                                                                                                                                  ort 2013

                                                                                                                                                                                                 ation ag
                                                                                                                                                                               © ruweba kommunik
                                                                                                                    metrobase
                                                                                                                                  l – Perspektive
                                                                                                                Siedlungs-                            n 2035
                                                                                                                            und Verke
                                                                                                                bestehende               hrsentwick
                                                                                                                           Visionen und               lung –
                                                                                                                                        deren Realisie
                                                                                                                                                       rbarkeit

                                                                                                                                                                  Juni 2013
                                                                                                 economic_forum_2

Mehr über uns und unsere Produkte unter
                                                                                                                 013_4.indd
                                                                                                                              1

                                                                                                                                                                         19.06.13 16:11

www.energiedienst.de

   MCH Group
   Global Live Marketing

                                          Messen
                                          Zu unserem Portfolio gehören rund
                                          100 Eigen- und Gastmessen, darunter
                                          die weltweit wichtigsten Messen in
                                          den Bereichen Uhren und Schmuck
                                          (BASELWORLD) sowie Kunst
                                          (Art Basel).

                                          Event Infrastruktur
                                          Unser Messeinfrastrukturangebot in
                                          Basel, Zürich und Lausanne umfasst
                                          über 220’000 m2 Ausstellungsfläche.
                                          Zudem betreiben wir das Congress
                                          Center Basel, das Musical Theater Basel,
                                          das Theater 11 in Zürich sowie das
                                          Centre de Congrès und das Théâtre
                                          Beaulieu in Lausanne.

   Die MCH Group ist eine
   führende internationale Live           Event Services
   Marketing Gruppe. Sie bietet           Mit der Rufener events Ltd. in Zürich,
   umfassende Dienstleistungen            der Expomobilia AG in Effretikon und
   im nationalen und internatio-          der Winkler Multi Media Events AG
   nalen Messe- und Eventmarkt.           in Wohlen bietet die MCH Group alle
                                          relevanten Dienstleistungen im
                                          nationalen und internationalen Messe-
   www.mch-group.com                      und Eventmarkt: Event Management,
   www.messe.ch                           Standbau und Event Technik.
Dr. Hans-Peter Wessels, Regierungsrat Basel-Stadt, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements

Die Zukunft bleibt offen
Visionen und Szenarien treffen selten so ein wie angenommen – dennoch sind sie Denkhilfen, und die
Planung muss sich flexibel nach ihnen ausrichten.

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler
Helmut Schmidt meinte einmal, wer Vi-
sionen habe, solle zum Arzt … Er hat da-
mit wohl nicht gemeint, dass man sich
keine Gedanken über die Zukunft ma-
chen und sich nicht mit Szenarien be-
schäftigen solle. Wenn daher metrobasel
eine Vision 2050 formuliert hat, will ich
niemanden zum Arzt schicken – aber ich
möchte darauf hinweisen, dass Visionen
so etwas wie «Denkhilfen» sind und nicht
als Prognosen oder als unverrückbare Vo-
raussagen zu missverstehen sind. So hat
sich die Planung, wenn sie hilfreich sein
soll, mit all ihren Aussagen immer auch
mit ihrer Wandelbarkeit auseinanderzu-
setzen. Denn die Zukunft ist nicht das
Resultat verlängerter Trends. Zum Bei-
spiel konnte sich in den 60er Jahren nie-
mand vorstellen, dass die Bevölkerungs-
zahl des Kantons Basel-Stadt von damals
gegen 240‘000 auf unter 190‘000 abneh-      Erholung am Birskopf - Siedlungsräume und Landschaftsräume müssen klar voneinander
men wird – genauso wenig, wie man sich      abgegrenzt sein. Dazu bedarf es einer grenzüberschreitenden Planung.
in den 80er Jahren eine Trendumkehr zu-
gunsten der städtischen Zentren vorstel-    Die Studien von metrobasel – ich beziehe        der Entscheidungsträgerinnen und
len konnte. Heute liegen wir in Basel-      mich hier auf die Studie zur Siedlungs-         Entscheidungsträger, aber auch der
Stadt bei 191‘000 Einwohnerinnen und        und Verkehrsentwicklung – weisen ein-           Bevölkerung, welche die politischen
Einwohnern, Tendenz weiterhin leicht        drücklich darauf hin, dass wir zu wenig         Entscheidungen letztlich trägt. Es
steigend. Wo wir 2050 landen werden,        konsequent umsetzen, was wir eigentlich         braucht vertiefte Absprachen zwischen
weiss niemand. Die Zukunft ist offen.       wissen: Wir müssen insbesondere zwi-            den Gebietskörperschaften und – das
                                            schen Entwicklungsgebieten und Nicht-           dürfte politisch anspruchsvoll sein –
Wir wissen auch nicht, ob und wie das       Entwicklungsgebieten unterscheiden              es braucht Ausgleichsmechanismen,
sinnvolle Postulat des haushälterischen     und uns klar darüber werden, wie wir            damit der Verzicht auf Landnutzung
Umgangs mit dem Boden – vor allem in        die beiden gegensätzlichen Gebietsar-           nicht als Nachteil empfunden wird. Und
den ländlichen Gegenden unserer tri-        ten behandeln sollen. Die von metroba-          schliesslich müssen wir überlegen, ob
nationalen Region – politisch umge-         sel erarbeiteten Thesen bieten dazu gu-         hoheitliche Befugnisse der bisherigen
setzt werden wird. Wir wissen nur, dass     ten Diskussionsstoff. Es kann nicht sein,       Gebietskörperschaften (Gemeinden,
wir nicht mehr so weitermachen soll-        dass wir weiterhin unbenutzte freie Are-        Kantone, Landkreise) an überregionale
ten wie bisher. Sonst haben wir am Ende     ale und Landstriche in der Region in An-        Planungskörperschaften zu übertragen
keine Landschaften mehr, keine Naher-       spruch nehmen und besiedeln, nur weil           sind. Denn: Wenn jeder nur für sich
holungsräume und nur noch gesichts-         das politisch einfacher ist als der haus-       plant und unkoordiniert weiterwächst,
lose Agglomeration. Mit sehr viel Ver-      hälterische, sprich nachhaltige Umgang          kann es keine überregional sinnvolle
kehr, weil die Leute zunehmend weniger      mit der knappen Ressource Boden.                Raumentwicklung geben. Ob und wie
dort leben, wo sie arbeiten und weil sie                                                    das möglich ist, werden wir sehen. Auch
ihre Freizeitbedürfnisse mit zunehmend      Dazu braucht es nebst Studien eine              hier gilt: Die Zukunft ist offen!
mehr Mobilität ausleben.                    noch weitgehendere Sensibilisierung

                                                                                                                                 13
Marion Dammann, Landrätin des Landkreises Lörrach, Präsidentin TEB

      Offene Grenzen für offene Märkte
      «Unsere Region ist stark, gemeinsam sind wir stärker!» sagt die Landrätin Marion Dammann und
      Präsidentin des TEB. «Unsere Chance liegt in der Besonderheit, dass drei wirtschaftsstarke Nationen
      in einem urbanen Verdichtungsraum zusammenwachsen. Dieses Alleinstellungsmerkmal weiter auszu-
      bauen, wird unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken.»

                                                 mische Potential, insbesondere das der     ders für KMU große Probleme darstellen
                                                 KMU gehoben werden. Aus unterschied-       können. In vielen Bereichen profitie-
                                                 lichen Gründen ist deren Aktionsradius     ren wir bereits von unserer grenzüber-
                                                 immer noch durch die Landesgrenzen         schreitenden Zusammenarbeit: z.B. bei
                                                 eingeschränkt.                             Bildung und Ausbildung, Gesundheits-
                                                                                            und Pflegeversorgung, in der Raum-
                                                 Sicher bedarf ein Engagement im Nach-      planung (TEB und IBA Basel 2020) und
                                                 barland anfangs einiger Anstrengun-        selbstverständlich bei Verkehrsthemen
                                                 gen, die Chancen jedoch überwiegen:        (Regio-S-Bahn, Tram 8, TriRegio-Tarife,
                                                 Die kurzen Wege und die gute verkehrli-    Schienenanschluss Euroairport). Diese
                                                 che Erschließung des Dreilands erleich-    grenzüberschreitenden Projekte zeigen,
                                                 tern den Einstieg in den Nachbarmarkt      welches große Potential in einer vertief-
                                                 wesentlich – besonders im Vergleich zu     ten Zusammenarbeit steckt. Dieses auch
                                                 Unternehmen, die in der Zentralschweiz     für die wirtschaftlichen Akteure vor Ort
                                                 oder in Norddeutschland angesiedelt        zu erschließen, stärkt die Wettbewerbs-
                                                 sind. D.h. unsere Region ist das Tor zum   fähigkeit des gesamten Dreilands – regi-
                                                 europäischen Markt!                        onal und global!

                                                 Um über die Grenze zu wachsen,             Die Standortfaktoren gemeinsam zu-
      Marion Dammann, Landrätin Lörrach          braucht es freien Marktzugang. Diesen      gunsten unserer Wirtschaftsakteure und
                                                 z.B. in China und den USA zu schaffen,     damit zugunsten der Bürger weiterzu-
      Für die KMU in unserer Region ist das      ist zentrales bundes- und europapoli-      entwickeln, sehe ich als wichtige ge-
      Life-Science Cluster der wichtigste        tisches Ziel. Der Außenhandel beginnt      meinsame Aufgabe in der grenzüber-
      Standortfaktor. Zusammen sind sie der      in unserer Region jedoch direkt vor der    schreitenden Politik im Trinationalen
      Motor unseres Wirtschafts- und Lebens-     eigenen Haustür. Selbst hier, wo wir       Eurodistrict Basel, in der IBA Basel 2020,
      raums. Nur gemeinsam - ohne die Gren-      uns frei über die Landesgrenzen bewe-      genauso wie künftig auch im Agglome-
      ze gedacht - kann das gesamte ökono-       gen, gibt es Marktbarrieren, die beson-    rationsprogramm Basel.

                               Der Landkreis Lörrach – das Tor in den deutschen und europäischen Markt

Wirtschaftsförderung in Lörrach ist
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Life Sciences/Medizintechnik!

Innocel Innovations-Center Lörrach GmbH
Wirtschaftsförderung der Stadt Lörrach
Marie-Curie-Straße 8 | 79539 Lörrach |
Tel.+4914(0) 76 21/55 00-0 | www.innocel.de
metrobasel

Einfluss von Standortfaktoren auf Cluster
Die metrobasel Studie «Clusterentwicklung in Abhängigkeit von spezifischen Standortfaktoren» geht
den Fragen nach, über welche Cluster die Region Basel verfügt und welche spezifischen Standort-
faktoren für deren Entwicklung entscheiden sind.

Die metrobasel Studie identifiziert und     der Region erweitert werden. Auch die        Iris Welten, CEO von BaselArea, betonte
charakterisiert auf Basis von sechs ex-     anderen Cluster und die Schlüsselbran-       in ihrem Referat, dass die Life Sciences-
portorientierten Schlüsselbranchen          chen würden von einem strategischen          Branche der flächenmässig kleinen Me-
(Life Sciences, Chemie, Logistik, Finan-    Management profitieren, da vor allem in      tropolitanregion Basel eine beachtliche
zindustrie, Investitionsgüterindust-        den Bereichen Humankapital und Flä-          wirtschaftliche Leistung generiere. Von
rie und Automobilzulieferer) regionale      chenentwicklung eine nachhaltige Lö-         weltweit rund einer Billion US-Dollar er-
Cluster und ihre USPs (Alleinstellungs-     sung verlangt wird.                          wirtschaftet sie in unserer Region rund
merkmale) in der Metropolitanregion                                                      100 Milliarden, also zehn Prozent. Es sei
Basel. Sie zeigt auf, wo die Cluster und    Wenn wir diese Herausforderungen             darum enorm wichtig, dass diese Unter-
Schlüsselbranchen in der Region kon-        meistern, werden vor allem die Life Sci-     nehmen hier gute Rahmenbedingungen
zentriert sind, wie die Akteure auch über   ences zukünftig stark wachsen. Auch die      vorfinden, damit diese auch weiterhin
regionale Grenzen hinweg interagieren       Versicherungen, die Investitionsgüterin-     in der Region investieren und hochqua-
und welche Standortfaktoren oder USPs       dustrie, die Logistik und die Automobil-     lifizierte Arbeitsplätze anbieten. Da-
das Umfeld und die Entwicklung der          zulieferer werden weiter wachsen, wenn       mit würde natürlich auch eine mögliche
Cluster und Schlüsselbranchen begüns-       auch nur begrenzt, während die Chemie        Ansiedlung weiterer Unternehmen der
tigen oder auch hemmen. Die wichtigs-       und die Banken in der Region sich in ei-     Branche begünstigt.
ten Ergebnisse wurden in der Studie in      nem Konsolidierungsprozess befinden.
zehn Kernthesen festgehalten (www.
metrobasel.ch).                             Die metrobasel Studie wurde am 23. Ok-
                                            tober in der Ausstellung «3Land – Blick in
Die räumliche Nähe zwischen For-            die Planerwerkstatt» im Grisard Gebäude
schung und Entwicklung, Produktion          von der Projektleiterin Dr. Tina Haisch,
und Vertrieb ist ein Innovationstreiber     Raumwirtschaft, vorgestellt. Anschlies-
für die Life Sciences. Stark innovations-   send erläuterte Thomas Weber, Regie-
fördernd sind auch die Produktion von       rungsrat des Kantons Basel-Landschaft,
Kleinstserien im Schweizer Teilgebiet,      in seinem Referat zum Logistik-Cluster,
gekoppelt mit dem Schutz des geistigen      dass die trinationale Metropolitanregion
Eigentums, einem hohen Qualitätsbe-         Basel über einen in der Schweiz einzig-
wusstsein und einer historisch gewach-      artigen Vorteil verfüge: Die Erreichbar-     Am anschliessenden Podium diskutierten
senen Kultur der Zusammenarbeit in          keit mit den vier Verkehrsträgern Schie-     Christoph Brutschin, Regierungsrat des Kantons
der gesamten Region. Dabei profitieren      ne, Strasse, Luft und Wasser.                Basel-Stadt, Thomas Weber, Regierungsrat
In dieser funktional verbundenen Regi-                                                   des Kantons Basel-Landschaft, Thomas Cueni,
on viele Akteure von denselben USPs:        Interpharma-Generalsekretär Thomas           Generalsekretär von Interpharma, Iris Welten,
beispielsweise von den hochqualifizier-     Cueni legte seinen Fokus auf den Life        CEO der Wirtschaftsförderung BaselArea,
ten Arbeitskräften oder der hohen Le-       Science Cluster. Er unterstützte die For-    Diana Stöcker, CEO des Innocel Innovations-
bensqualität.                               derung nach einem Clustermanagement          Center Lörrach, Regula Ruetz, Direktorin von
                                            im Sinne eines durch Politik und Be-         metrobasel, unter der Moderation von
Den regionalen USPs stehen einige           hörden betriebenen Standortmanage-           Prof. Dr. Urs Müller, Präsident vom Verband
Standortfaktoren gegenüber, welche die      ments. Er merkte an, dass die Region         Schweizerischer Kantonalbanken, ob die in
Clusterentwicklung eher hemmen oder         sich ihre Standortvorteile wahren müs-       der Studie geforderten Thesen – insbesondere
behindern. Bei den Life Sciences man-       se. Insbesondere fordert er eine schnel-     ein Clustermanagement – sinnvoll seien
gelte es vor allem an einer gemeinsa-       lere Zulassung in der Schweiz für neue       und welche Rahmenbedingungen für die Cluster
men Förderstruktur. Zudem sollte die        Medikamente, um gegenüber dem Aus-           und die wichtigsten Schlüsselbranchen von
klinische Forschung und die Zusam-          land konkurrenzfähig zu bleiben, oder        Seiten der Politik verbessert werden müssen,
menarbeit mit Spitälern und Universi-       gar weitere Standortforteile generieren      um als Standort international konkurrenzfähig
täten sowie das Ausbildungsangebot in       zu können.                                   zu bleiben.

                                                                                                                                        15
Andreas Dür, Geschäftsführer BASF Schweiz AG

Innovationskraft als Wettbewerbsvorteil
Die Region Basel ist für die chemische Industrie ein wichtiges Zentrum. Die Region ist forschungsstark,
innovativ und leistungsfähig. Zugleich verfügt Basel über eine Chemie-Tradition, deren Wurzeln bis
ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Dieses Know-how stellt einen echten Wettbewerbsvorteil dar.

Die Geschichte der chemischen Indust-        Damit Fortschritt und Innovation ge-               dig. Wir müssen den Nährboden schaf-
rie lässt sich in Basel über 200 Jahre zu-   deihen, benötigt es exzellentes Wissen             fen, auf dem kluge Köpfe heranwachsen
rückverfolgen. Anstelle der einstigen Sei-   und Leistungsbereitschaft gepaart mit              – unsere Kinder früh für Naturwissen-
denbandwebereien entwickelten sich           Forscher- und Unternehmergeist. Basel              schaften begeistern und das Interesse
bedeutende Chemie- und Pharmaun-             verfügt über eine ausgezeichnete Basis             und die Faszination dafür bis zur Wahl
ternehmen. War es am Anfang nur der          für die Forschung. Diese ist zugleich die          des Studienfachs wach halten. Wir müs-
Handel mit «Chemikalien aller Art», so       entscheidende Zukunftsressource der                sen aber auch mit mehr Wettbewerb für
wurde später die Produktion von Textil-      Region – nicht nur für die BASF sondern            mehr Exzellenz sorgen: Konkurrenz be-
farbstoffen, Pharmazeutika, Pflanzen-        auch für alle anderen forschenden Un-              lebt das Geschäft – das gilt für Hochschu-
schutz- und Düngemitteln aufgenom-           ternehmen.                                         len ebenso wie für Uni-Absolventen.
men. Heute geniesst Basels Chemie- und
Pharmaforschung Weltruf – dies zeigt         Wir alle – Hochschulen, Wirtschaft, Ge-            Machen wir uns ausserdem hier im Drei-
sich nicht zuletzt an der grossen Zahl       sellschaft und Politik – müssen grenz-             ländereck für die Weiterführung des Per-
von Nobelpreisträgern und der hohen          übergreifend zusammenwirken, damit                 sonenfreizügigkeitsabkommens mit der
Patentdichte.                                wir uns weiterhin im Wettbewerb um                 EU stark. Der Abbau von Grenzen und
                                             Innovationskraft behaupten. Lassen Sie             der Austausch von Wissen wirken positiv
Wegen dieser Innovationskraft ist Basel      uns die Rahmenbedingungen so gestal-               und kraftvoll auf unsere Wirtschaft. Sie
auch für die BASF ein wichtiger Knoten-      ten, dass die chemische Industrie und              sorgen dafür, dass auch in Zukunft nach-
punkt. Wir betreiben hier eines unserer      andere Branchen in der Region auf aus-             haltige Erfolge erzielt werden. Denn klar
grössten Forschungszentren. Die BASF-        reichend viele, sehr gut qualifizierte Mit-        ist: Durch kluge Köpfe und die herausra-
Forscher in Basel arbeiten beispielswei-     arbeitende aus dem In- und Ausland                 gende Innovationskraft in Basel gewinnt
se an Lösungen für eine umwelt- und          zurückgreifen können. Dafür sind Inves-            nicht nur die chemische Industrie son-
klimafreundliche Energieversorgung           titionen in Bildung und Wissen notwen-             dern die gesamte Region.
und zwar auf den Feldern organische
Leuchtdioden für Displays und neuar-
tige Lichtsysteme. Weitere Forschungs-
schwerpunkte sind schaltbare Farb-
systeme, die etwa für ePaper eingesetzt
werden, sowie organische Halbleiter für
Display-Anwendungen. Mit diesen Neu-
erungen und ihren Forschungsleistun-
gen insgesamt ist die Chemieindustrie
ein wichtiger Innovationsmotor für fast
alle Branchen. Die Chemie hilft bei der
Bewältigung einer ganzen Reihe span-
nender Aufgaben: Die Weltbevölkerung
wächst und altert zugleich, die Wirtschaft
wird zunehmend globaler. Wir müssen
das Klima schützen und zugleich den
Bedarf an neuen Energiequellen decken.
Wir haben eine fortschreitende Bildung
von Metropolen, Megacities entstehen,
                                                                                                                                       © BASF

die Gesellschaft wird mobiler. Die Che-
mie als Querschnittsbranche bietet Lö-
sungen für die Herausforderungen die-
ser Trends.                                  In Basel betreibt die BASF eines ihrer grössten Forschungszentren.

16
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma

Wirtschaftlicher Erfolg dank
Clustermanagement
Damit Cluster wie die Life-Sciences-Industrie in der Nordwestschweiz entstehen und bestehen können,
braucht es vorteilhafte Standortfaktoren. Politik und Behörden können diese Form von internationalen
Wettbewerbsvorteilen kreieren und damit Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum schaffen.

Es gibt nur wenige Regionen, die so stark    gen allein reichen allerdings nicht. Eben-
mit einem Wirtschaftszweig verbunden         so braucht es den Beitrag von Politik und
sind, wie Basel mit der Pharmaindust-        Behörden. Gefragt ist nicht Industrie-
rie. Turin und Wolfsburg mit der Auto-       politik, sondern Standortmanagement.
industrie, das Silicon Valley und Taiwan     Gefragt sind Rahmenbedingungen, die
mit der Halbleiterbranche, London und        es den Unternehmen der Region erlau-
New York als Finanzplätze. Bei einigen ist   ben, ihre Stärke auszuspielen und weiter-
die Assoziation fast nur noch Geschichte:    zuentwickeln. Denn wenn sie gedeihen,
etwa der Ruhrpott mit dem Bergbau und        heisst dies Arbeitsplätze, Steuereinnah-
den Eisenhütten oder Pittsburgh mit der      men und Wohlstand. Dabei dürfen Po-
Stahlindustrie. Die Beispiele zeigen, wie    litik und Behörden auch mal innovativ
vergänglich phänomenale Cluster und          sein und nicht immer nur nachvollzie-
wirtschaftliche Kraft sein können.           hen, was andere vorgemacht haben. Bei-
                                             spiele gibt es genug. So haben die USA
Um einem solchen Szenario zu entge-          bereits 1983 ein Gesetz zur Förderung
hen, sind zunächst die Unternehmen           und Entwicklung von Medikamenten
gefordert. Sie müssen wirtschaftliche        gegen seltene Krankheiten erlassen. Mit
Veränderungen erkennen und in ihrer          dem Gesetz hat sich die Zahl von neuen
Unternehmensentwicklung berücksich-          Medikamenten für zuvor untherapierba-
tigen. So haben Anfang der 90er-Jahre        re seltene Krankheiten vervielfacht. Ähn-
in Basel die ansässigen Chemiebetrie-        liche Erfahrungen hat die EU mit der Ver-
be, angeführt von Novartis und Roche,        ordnung über Arzneimittel für seltene
auf die Sparte Pharma und Gesundheit         Leiden von 1999 gemacht. In Bern hin-
gesetzt. Dies aus der Erkenntnis heraus,     gegen ringt das Parlament erst heute um
dass die Region für diesen hoch innova-      eine entsprechende Lösung. Noch frü-         Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma
tiven Bereich gute Voraussetzungen bie-      her, 1980, hatte der amerikanische Kon-
tet. Der Anpassungsprozess war proak-        gress den Bayh-Dole Act verabschiedet.
tiv und nicht reaktiv. Das Ergebnis darf     Das Gesetz ermöglicht US-Universitä-         Behörden haben mit den Steuern, der In-
sich sehen lassen: Die Zahl der Arbeits-     ten, das geistige Eigentum zusammen          frastruktur und der Bauplanung wichtige
plätze hat sich seit Mitte der 90er-Jahre    mit Unternehmen wirtschaftlich zu nut-       Instrumente zur Hand, um Cluster zu för-
kontinuierlich und rascher als im Durch-     zen. Mit dem neuen Gesetz beschleunig-       dern. Die Regierungen der beiden Basel
schnitt der schweizerischen Volkswirt-       te sich der Technologietransfer von den      haben in den vergangenen 25 Jahren eini-
schaft erhöht. Und die Produktivität der     Hochschulen in die Industrie. Dies zum       ges unternommen. Auch deshalb konn-
Branche liegt heute um ein Mehrfaches        Vorteil beider und zum Vorteil des For-      te die Region wirtschaftlich so stark wer-
über dem Durchschnitt. Entstanden ist        schungsstandorts USA. Es wäre im Inte-       den. Auf andere Standorte trifft das indes
ein weltweit einzigartiges Life-Sciences-    resse und zum Vorteil des Forschungs-        ebenso zu, weshalb Basel nicht nachlas-
Cluster, der gemäss einer neuen Studie       standorts, wenn die Schweiz in diesen        sen darf: Auf nationaler Ebene braucht es
von Avenir Suisse zusammen mit Med-          Bereichen Vorreiter statt Nachzügler ge-     forschungsfreundliche Gesetze, Freizü-
tech für rund die Hälfte der Innovation      wesen wäre.                                  gigkeit im Personenverkehr und eine at-
in der Schweiz verantwortlich ist.                                                        traktive, innovationsfreundliche Unter-
                                             Clustermanagement ist für die Schweiz        nehmensbesteuerung. Und die Regionen
Davon profitiert heute die ganze schwei-     und die Region Basel wichtiger denn je,      brauchen vom und im Bundeshaus Sub-
zerische Volkswirtschaft, insbesondere       gilt es doch, mit vorteilhaften Rahmenbe-    kurs. In diesem Sinn ist es naheliegend,
aber die Region Basel. Und alle möch-        dingungen internationale Wettbewerbs-        dass Bundesrat Alain Berset mit seinem
ten, dass das so bleibt. Wachsamkeit         vorteile zu schaffen und das Life-Scien-     Departement den Masterplan zum For-
und Weitsicht der Unternehmensleitun-        ces-Cluster zu erhalten. Die regionalen      schungsstandort Schweiz vorantreibt.

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