AUSSEN WIRTSCHAFT LÄNDERREPORT DÄNEMARK - WKO

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AUSSEN WIRTSCHAFT LÄNDERREPORT DÄNEMARK - WKO
AUSSEN
WIRTSCHAFT
LÄNDERREPORT
DÄNEMARK

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER KOPENHAGEN
OKTOBER 2016/Aktualisierung NOVEMBER 2016
AUSSEN WIRTSCHAFT LÄNDERREPORT DÄNEMARK - WKO
Eine Information des
                                  AußenwirtschaftsCenters Kopenhagen
                                         E kopenhagen@wko.at

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AußenwirtschaftsCenter Kopenhagen

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          T          +45 33 11 14 12
          E          kopenhagen@wko.at
          W          wko.at/aussenwirtschaft/dk

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Inhalt
         Kapitel               Geographie, Geschichte,
                       Politik und Gesellschaft…Seite 9
           1

         Kapitel
                       Wirtschaft im Überblick…Seite 13
           2

         Kapitel          Wirtschaftliche Verflechtung
           3                   mit Österreich…Seite 19

                           Chancen für österreichische
         Kapitel
                                Unternehmen…Seite 23
           4

                             Geschäftsabwicklung und
         Kapitel
                            Marktbearbeitung…Seite 29
           5

         Kapitel              Steuern und Zoll…Seite 39
           6

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Rechtliche                       Kapitel
Rahmenbedingungen…Seite 47         7

Tipps für                        Kapitel
Geschäftsreisende…Seite 61         8

AUSSENWIRTSCHAFT                 Kapitel
Services…Seite 67                  9

AußenwirtschaftsCenter und       Kapitel
wichtige Adressen…Seite 67         10

                                 Kapitel
Links …Seite 83
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                                 Kapitel
Index…Seite 84
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Vorwort der Wirtschaftsdelegierten

Dänemark ist mit seinen 5,7 Millionen Einwohnern ein zwar kleiner aber sehr hoch entwickelter und Ös-
terreich in vielen Bereichen durchaus ähnlicher Markt. Es sind vor allem Klein- und Mittelbetriebe, der
Großteil davon Familienunternehmen, die die Wirtschaftsstruktur in Dänemark prägen. Dänische Firmen
sind - wie die österreichischen auch - für ihre internationale Orientierung, Innovationskraft, hohe Qualität,
Anspruch an Design und ihre Zuverlässigkeit bekannt.

Nach den vergangenen schwierigen Jahren verzeichnete die dänische Wirtschaft 2015 leichtes Wachstum
von 1,0%. Für 2016 wird von einer ähnlichen Wachstumssteigerung ausgegangen. Das ist zwar ein nur
mäßiger Fortschritt, wichtige Indikatoren zeigen aber nach oben. Die Beschäftigung steigt und die Ar-
beitslosenquote sinkt beständig. Dies schlägt sich dann auch in höherem Privatkonsum nieder, der nun
schon seit einiger Zeit Hauptreiber der dänischen Wirtschaft ist.

Etwas weniger dynamisch entwickelten sich in jüngster Vergangenheit die Ausfuhren von Waren und
Dienstleistungen, was für eine kleine offene Volkswirtschaft bitter ist. Auch die Anlageinvestitionen fielen
zuletzt bescheiden aus – angesichts der stagnierenden bzw. teilweise sogar fallenden Produktivität keine
positive Entwicklung. Sobald das internationale Wirtschaftsumfeld sich aber bessert, sehen auch däni-
sche Unternehmen positiver in die Zukunft; und mit wachsendem Industrievertrauen nehmen üblicher-
weise auch die Investitionen wieder zu – Das bedeutet gute Chancen für österreichische Unternehmen
und ihre Lieferungen von Maschinen und Anlagen.

Dänemark ist und bleibt weiterhin eine hoch leistungsfähige Wirtschaft, die mit ihren innovativen Unter-
nehmen besticht. In Rankings über Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit erreicht das Land regelmäßig
Top-Positionen. Die Hauptstadt Kopenhagen zählt seit Jahren zu den „most liveable cities“ weltweit, und
die dänische Bevölkerung gilt gemäß UN-World Happiness Report traditionell zu den glücklichsten der
Welt. Zuletzt ließ das technologisch weit fortgeschritten Land mit Investitionen von IT Giganten wie IBM,
Google und Apple aufhorchen, die Dänemark aufgrund seines Talentepools, seiner Innovationskraft und
seiner Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Lösungen als Standort wählen.

Schlagworte der Gegenwart sind beispielsweise Klimaziele und Clean Tech, fortschreitende Urbanisierung
gepaart mit Smart City Initiativen und intelligent Transportsystemen, ein Digitalisierungspush oder Auto-
matisierung und Robotics. Besonders gute Chancen für österreichische Unternehmen und Produkte sieht
das AußenwirtschaftsCenter Kopenhagen momentan im Bau- und Infrastrukturbereich, bei den erneuer-
baren Energien und im Gesundheitssektor. Hinzu kommen Industrie-Zulieferungen und die Nachfrage
nach hochwertigen Lebensmitteln.

Dänemark ist ein oft übersehener oder spät entdeckter Markt. Es zahlt sich aber aus, einen näheren Blick
darauf zu werfen – kontaktieren Sie uns, wir helfen Ihnen gerne dabei, den kleinen aber feinen dänischen
Markt zu erobern.

Cosima Steiner
Wirtschaftsdelegierte für Dänemark, Färöer, Grönland und Island

AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

                                                                     Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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Kapitel 1

   Geographie, Geschichte, Politik und
   Gesellschaft

                In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über…

                ■ Key Facts
                ■ Historischer Überblick
                ■ Bevölkerung
                ■ Landes- und Geschäftssprachen
                ■ Politisches System
                ■ Abkommen mit Österreich
                ■ Mitgliedschaft in internationalen
                  Organisationen

                                Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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1.       Geographie, Geschichte, Politik und Gesellschaft

Key Facts
             Staatsform                      Konstitutionelle Monarchie

             Fläche                          43.098 km², Bevölkerungsdichte: ca. 132,7/km²

             Bevölkerung                     5,72 Mio. Einwohner

             Städte                          Kopenhagen (Hauptstadt inkl. Frederiksberg) ca. 755.825 Ew.
                                             (Großraum: ca. 1,3 Mio. Ew.); Århus: ca. 331.332; Aalborg:
                                             210.450; Odense: 199.415

             Klima                           maritim; im Sommer kühler und feuchter, im Winter wärmer
                                             als in Österreich; die Jahreszeiten sind weniger ausgeprägt.
                                             Die kühle Jahreszeit dauert bis Anfang Mai.

             Währung                         Dänische Krone
                                             1 DKK = 100 Öre (kleinste Münzeinheit 50 Öre)
                                             1 Euro = 7,44 DKK (Stand: 06.07. 2016)

Historischer Überblick
            Dänemark ist ein seit mehr als tausend Jahren bestehender Staat. Das heutige Territorium des
            Königreiches, dessen Herrscherfamilie zu den ältesten der Welt gehört, umfasst lediglich einen
            kleinen Teil des früheren Besitzes. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte auch Südschwe-
            den und bis 1814 Norwegen zum Herrschaftsbereich. Island erklärte 1944 seine Unabhängigkeit
            vom dänischen Reich; derzeit sind außer dem Kernland auch noch Grönland und die Färöer In-
            seln unter der dänischen Krone. Diese Länder haben aber gewisse autonome Rechte.

            Der Übergang von Feudalstaat zu absoluter Monarchie erfolgte allmählich und war Mitte des
            17. Jahrhunderts abgeschlossen. 1849 gab sich das Land eine Verfassung als konstitutionelle
            Monarchie, die in ihrer heutigen Form streng parlamentarischer Art ist. Es ist bemerkenswert,
            dass das Land die Übergänge zu einem modernen Industriestaat praktisch ohne Revolutionen
            bewerkstelligen konnte.

            1864 war das Königreich wegen der Erbfolge in Schleswig-Holstein in einen Krieg mit dem Deut-
            schen Bund, vor allem Preußen und Österreich, verwickelt; Schleswig wurde verloren, der Nord-
            teil wurde 1920 wieder angeschlossen. Im Zweiten Weltkrieg war Dänemark von der Deutschen
            Wehrmacht besetzt; obwohl es auf dem Gebiet des Landes kaum zu Kampfhandlungen kam,
            verursachte die Niederschlagung des dänischen Widerstandes doch eine Anzahl von Opfern.

            In jüngster Vergangenheit nahm Dänemark als NATO-Mitgliedsstaat am Irak-Krieg und am
            Krieg in Afghanistan teil und erlitt etliche Verluste von Soldaten in beiden Kriegen. Dänemark ist
            auch Teil der Allianz gegen den „Islamischen Staat“. In die Geschichtsschreibung dürfte der
            2005 geprägte Begriff „Karikaturenstreit“ (dänisch: Muhammed-krisen) eingehen. Im Februar
            2015 erschütterte Kopenhagen ein Terrorangriff durch einen Einzeltäter das Land.

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Bevölkerung
           5,72 Mio. Einwohner, 76,6% (Tendenz fallend) sind Mitglied der Volkskirche (Folkekirken) und
           somit evang.-luth.
           Dänemark ist ein ethnisch sehr homogenes Land, lediglich im Süden Jütlands gibt es eine deut-
           sche Minderheit, die sogenannten Nordschleswiger.

           In Dänemark leben zurzeit ca. 715.000 Zuwanderer, das sind in etwa 12,5% der Bevölkerung,
           650.000 ausländische Staatsbürger; das sind 11,5% der Bevölkerung. 52,1% der Zuwanderer
           kommen aus europäischen Ländern, davon die meisten aus der Türkei (8,7%, ca. 62.000 Perso-
           nen) und aus Polen (6%, ca. 43.000 Personen), an dritter Stelle liegt Deutschland (4,5%, ca.
           32.500 Personen. Die meisten nicht-europäischen Zuwanderer kommen aus dem Irak (4,3%, ca.
           31.500 Personen) und Syrien (4,2%, ca. 30.500 Personen).

Landes- und Geschäftssprachen
           Landessprache: Dänisch
           Geschäftssprachen: Dänisch, Englisch, zum Teil auch Deutschkenntnisse, v.a. in Jütland

Politisches System
           Das dänische Parlament, Folketinget genannt, zählt 179 Abgeordnete, von denen 175 in Däne-
           mark sowie jeweils 2 auf den Färöern und in Grönland gewählt werden. Die Mandate verteilen
           sich auf die Parteien gemäß der Verhältniswahl. Als Hauptregel muss ei-
           ne Partei die Sperrklausel von 2 % der abgegebenen Stimmen überwin-          Wussten Sie, dass
           den, um im Folketing repräsentiert zu werden. An den Folketingswahlen        man in Dänemark mit
           nehmen etwa 85 % der Stimmberechtigten teil.                                 österreichischer Mu-
           Da seit 1909 keine einzelne Partei im Folketing über eine absolute Mehr-     sik nicht nur Mozart
           heit verfügt hat, waren die dänischen Regierungen meistens Minder-           und Haydn verbindet,
           heitsregierungen – seit 1982 nur Koalitionen aus mehreren Parteien be-       sondern auch Hansi
                                                                                        Hinterseer, der 2010
           stehend. Dänemark hat „negativen“ Parlamentarismus, d.h. dass die Re-
                                                                                        wochenlang die däni-
           gierung keine Mehrheit gegen sich haben darf. Eine Regierung basiert
                                                                                        schen Hitparaden
           häufig auf wechselnde Mehrheiten in verschiedenen politischen Fragen.        angeführt hat?
           Die Legislaturperiode beträgt vier Jahre, allerdings kann der Minister-
           präsident immer innerhalb der Wahlperiode Neuwahlen ausschreiben, wenn er dies als politisch
           erforderlich oder vorteilhaft erachtet. Er muss Neuwahlen ausschreiben, wenn der Regierung
           im Folketing ein Misstrauensantrag gestellt wird.
           Dänemark ist in fünf Regionen und 98 Gemeinde eingeteilt. Alle vier Jahre finden auch regionale
           und lokale Wahlen statt. Das Selbstbestimmungsrecht der Gemeinden ist im Grundgesetz fest-
           geschrieben.

           Obwohl Dänemark eine repräsentative Demokratie ist, sieht das Grundgesetz Fälle vor, bei de-
           nen eine Volksabstimmung durchgeführt werden kann oder soll. Volksabstimmungen haben in
           den letzten Jahrzehnten meistens in EU-Fragen (Abgabe von staatlicher Souveränität) eine Rolle
           gespielt.
           Darüber hinaus können auf nationaler Ebene oder in Regionen und Gemeinden konsultative
           Volksabstimmungen durchgeführt werden.

           Nach nur einer Regierungsperiode der Sozialdemokraten - mit Helle Thorning-Schmidt als ers-
           ter Frau an der Spitze der dänischen Regierung - in einer Koalitionsregierung mit der Sozialisti-
           schen Volkspartei (SF) und der sozialliberalen Partei Radikale Venstre (R), hat sich bei den Wah-
           len 2015 wieder die rechtsliberale Venstre Partei durchgesetzt. Premierminister der Minder-
           heitsregierung ist zum zweiten Mal Lars Løkke Rasmussen. Die neue Regierung ist die Mandat
           schwächste seit Anfang der 70’er.

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            Im Dezember 2015 führte die Regierung ein Referendum zur Frage eines beschränkten Opt-in
            Dänemarks im Bereich Justiz und Inneres durch – eine Mehrheit der Dänen entschied sich für
            Nein, was auch das Ende seiner EUROPOL Zusammenarbeit ab 2017 bedeuten dürfte.

Abkommen mit Österreich
            Doppelbesteuerungsabkommen (2009)
            Rechtshilfeabkommen (1969) bzw. das Übereinkommen über die Rechtshilfe in Strafsachen zwi-
            schen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (2005).
            Sozialversicherungsabkommen (1988) bzw. die EG-Verordnung 1408/71 zur Anwendung der Sys-
            teme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und deren Familien, die innerhalb der Gemein-
            schaft zu- und abwandern. Auf der Homepage der Sozialversicherungsanstalt findet man Infor-
            mationen über Aufgaben, Leistungen und Einrichtungen der SVA.

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen
            EU, OECD, WTO, Weltbank, IWF, NATO, EBRD, Europarat, Nordischer Rat, UNO und Sonderorga-
            nisationen, Internationale Atomenergie-Behörde, Entwicklungsbanken etc.
            Grönland und die Färöer-Inseln sind nicht in die EU-Mitgliedschaft einbezogen.

            Ein Flashlight auf den politischen und wirtschaftlichen Status quo bietet Ihnen kurz und präg-
            nant das Länderprofil.

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Kapitel 2

   Wirtschaft im Überblick

                In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über…

                ■ Wirtschaftsdaten
                ■ Außenhandel

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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2.      Wirtschaft im Überblick

Kurze Charakteristik
           Dänemark hat neben Erdöl- und Erdgasfeldern in der Nordsee keine eigenen Energiequellen, ist
           jedoch führend bei der Nutzung von Windenergie; es hat eine hochentwickelte, sehr stark ex-
           portorientierte Landwirtschaft und eine leistungsfähige, hauptsächlich klein- und mittelbetrieb-
           lich strukturierte Industrie mit hoch spezialisiertem Produktionspro-
                                                                                        Wussten Sie, dass
           gramm. Nur rund 200 Produktionsbetriebe haben mehr als 500 Beschäf-
                                                                                        der höchste Berg
           tigte. Infolge des Fehlens von Rohstoffen gibt es keine Grundstoffindust-    Dänemarks gerade
           rien und fast keine Schwerindustrie.                                         170 m Höhe misst,
                                                                                          aber dass Dänemark
           Rund 76% des dänischen BIP werden im Dienstleistungssektor (v.a.            dafür über eine Küs-
           Groß- und Einzelhandel, Telekom, Tourismus, Transport und Spedition,        tenstrecke von 7300
           Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen und IT) erwirtschaftet. Die        km verfügt?
           Industrie trägt aktuell rund 15,8 % zum BIP bei. Eine kleinere Rolle im
           ehemaligen Agrar- und Fischereiland spielt nach wie vor die Landwirtschaft, die sich in Däne-
           mark zu einer hoch automatisierten Branche gewandelt hat. Sie trägt 1,1 % zum BIP bei (vor al-
           lem Milch- und Fleischwirtschaft). Der Export erwirtschaftet knapp 53% des BIP (2015).

Wirtschaftslage und Perspektiven
           Nach einer längeren Durststrecke und einem Negativwachstum von -0,1% im Jahr 2013, scheint
           sich die Wirtschaft in Dänemark von den Folgen der Finanzkrise erholt zu haben. Nach einem
           langsamen Wachstum des BIP um 1,3% im Jahr 2014 und 1,0% im Jahr 2015 sind die Prognosen
           für 2016 mit 1,0% - wenn auch nur geringfügig - optimistischer. Wachstumsimpulse gehen ge-
           genwärtig vor allem vom Privatkonsum aus.

           Die seit Anfang 2014 andauernde Wachstumsphase zeigt sich allerdings wesentlich moderater
           als Analysten anfänglich prognostiziert hatten: Besonders im Exportbereich blieben die Zahlen
           unter den Erwartungen, was nicht zuletzt auf internationale Entwicklungen (Russland Sanktio-
           nen, China Abschwung, Brexit) zurückzuführen ist, die sich auf die Nachfrage nach dänischen
           Maschinen, Anlagen und landwirtschaftlichen Produkten negativ ausgewirkt haben. Demnach
           lag das Wachstum 2014 mit 1,3 % deutlich unter den prognostizierten knapp 2 % von EIU und
           Nationalbank. Ebenso endetet das Jahr 2015 weniger erfolgreich als angenommen (1,0 % statt
           optimistischerer Prognosen, beispielsweise von der dänischen Nationalbank mit 2 %).

           Die antizyklischen öffentlichen Investitionen als Antwort auf die Finanzkrise lagen in den letzten
           Jahren auf sehr hohem Niveau, werden in den kommenden Jahren aber etwas zurückgehen.
           Zahlreiche Großprojekte stehen aber noch an, insbesondere im Bereich Verkehrsinfrastruktur
           (Ausbau der Kopenhagener Metro und des dänischen Bahnnetzes, Brückenbau oder das Millar-
           denprojekt Femern-Tunnel), beim Krankenhausbau (fünf Superkrankenhäuser und zahlreiche
           Modernisierungen), Errichtung neuer, moderner Stadtviertel, Cleantech-Umstellung etc. Auch
           bestätigen die wachsenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung den Trend in Dänemark
           hin zu mehr Innovation.

           Für die Zukunft ist – vorsichtiger - Optimismus angebracht. Zweifelsfrei setzt sich die Erholung
           in Dänemark weiter fort, wenn auch stark abhängig von den Entwicklungen auf den Weltmärkten
           und insbesondere bei den Hauptabnehmern der dänischen Exporte. Insgesamt gehört Dänemark
           weiterhin zu den wohlhabendsten Volkswirtschaften der EU.

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2.1          Wirtschaftsdaten

Dänemark Markt (BIP), Stabilität, makroökonomische Daten .

                Wirtschaftskennzahlen Dänemark
                Zahlenangaben in Euro                                            2014              2015*               2016*
                BIP Nominell                                                     260,6 Mrd.        266,2 Mrd.          272,5 Mrd.
                Wirtschaftswachstum                                              +1,3%             +1,0%               +1,1%
                BIP je Einwohner in KKS                                          34.228            35.345              35.479
                Öff. Verschuldung in % des BIP                                   44,8%             40,2%                38,9%
                Haushaltsdefizit / -Überschuss                                   1,5%              -2,1%               -2,5%
                Privater Konsum                                                  +0,8%             +1,6%               +1,9%
                Inflationsrate (HICP)                                            +0,3%             +0,2%               +0,2%
                Zinsentwicklung (lending rate.)                                  0,2%              n.a.                n.a.
                Arbeitslosenrate                                                 6,6%              6,2%                5,9%
                Bruttoanlageinvestitionen                                        19,1%             19,1%               19,2%
               *Prognose
               Quellen: Economist Intelligence Unit und WKÖ Stabsabteilung Statistik

 3,0%
         2,7%
                     2,4%
                                                     Inflationsrate
                                                     BIP Wachstum real
 2,0%

                                                1,3%
              1,2%
                                                            1,0%
                                                                      0,9%
 1,0%
                                 0,5%
                                               0,4%
                                                         0,2%
 0,0%
             2011       2012           2013      2014        2015      2016*
                       -0,1%          -0,2%

 -1,0%
      9,0%                                                                         50,0%                                                         2,0%
      8,0%      7,5%                                                               45,0%
                               7,0%
                                              6,6%                                                                         1,5%                  1,0%
      7,0%                                                 6,2%                    40,0%
                                                                      6,0%
      6,0%                                                                         35,0%
                                                                                                                                                 0,0%
      5,0%                                                                         30,0%
                                                                                   25,0%                                                         -1,0%
      4,0%                                                                                 17,4%     17,4%      17,2%      17,2%     17,4%
                                                                                   20,0%                        -1,1%
      3,0%                                                                                                                                       -2,0%
                                                                                   15,0%
      2,0%                                                                                                                               -2,1%
                                                                                   10,0%   -2,1%
                                                                                                                                                 -3,0%
      1,0%                                                                          5,0%   46,4%     45,2%      44,7%      44,8%     40,2%
      0,0%                                                                          0,0%             -3,5%                                       -4,0%
                2012           2013           2014         2015       2016*                2011       2012      2013       2014       2015
                            Arbeitslosenrate
                                                                                           Öffentliche Verschuldung                 Bruttoanlageinvestitionen

                                                                                           Haushaltsdefizit
               *Prognose
               Quelle: WKÖ Stabsabteilung Statistik, Statistics Denmark

                                                                                              Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
                                                                          14
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Investitionen (allgemeine, öffentliche etc.)
            Zahlreiche, zum Teil gigantische Investitionsprojekte stehen in Dänemark auf dem Plan der
            nächsten Jahre: Besonders der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, u.a. das bevorstehende 7,5-
            Mrd.-Euro-Projekt einer festen Verbindung zwischen Dänemark und Deutschland über den
            Fehmarnbelt, bieten auch für ausländische Firmen großes Potential. Der für Ende 2015 geplante
            Baubeginn wurde bereits verschoben und ist noch nicht festgelegt, die Eröffnung ist für 2024 ge-
            plant.
                                                                                   Wussten Sie, dass Däne-
            2011 erfolgte auch der Startschuss für eine umfassende Erneue-         mark eine lange Tradition
            rung im Gesundheitsbereich, u.a. für den Bau neuer und die             des Welthandels über die
            großräumige Modernisierung bestehender Krankenhäuser. Im               Meere hat, und dass somit
            Gesundheitswesen und für Medizintechnik stehen Zuschüsse in            auch Firmen wie AP Möller
            Höhe von 5,7 Mrd. Euro in erster Linie für den Bau und die Mo-         Maersk, das größte Unter-
            dernisierung von Krankenhäusern zur Verfügung. Fünf Super-             nehmen Dänemarks, und
                                                                                   das weltweit zweitgrößte
            Krankenhäuser werden in den nächsten Jahren in ganz Däne-
                                                                                   Logistikunternehmen mit
            mark gebaut. Insgesamt 16 Krankenhaus-Projekte sollen umge-
                                                                                   über 120.000 Mitarbeitern
            setzt werden.                                                          entstehen konnten?

            Im Energiebereich wird weiterhin stark auf Windenergie gesetzt. Die Regierung plant Maßnah-
            men zur CO2-Reduzierung um beinahe 40% bis zum Jahr 2020. Die dänische Klimapolitik sieht
            vor, dass bis 2050 die verwendete Energie im Land ausschließlich aus erneuerbaren Quellen
            stammt. Noch werden 40% der dänischen Energie aus fossilen Rohstoffen gewonnen. Das So-
            larenergieziel, dass Dänemark spätestens im Jahre 2020 eine Solaranlagenkapazität von 200
            Megawatt haben sollte, wurde schon im September 2012 mit mehr als 23.000 installierten Anla-
            gen erreicht. In der Abfallwirtschaft wird sich Dänemark mit der Initiative Denmark without
            Waste in Zukunft vermehrt auf Müllreduzierung und Recycling konzentrieren, anstatt den Müll
            hauptsächlich in Verbrennungsanlagen zu Energie und Wärme umzuwandeln. Näher dazu siehe
            Kapitel 4.

Arbeitsmarkt (Arbeitskräfte, Arbeitslosigkeit, Ausbildung, etc.)
            In Dänemark sind die meisten Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor beschäftigt. Größter Ar-
            beitgeber ist der öffentliche Sektor, der knapp 32% der Arbeitnehmer umfasst. Rund 24% arbei-
            ten im Sektor Handel und Transport, während die Land- und Forstwirtschaft und Fischerei nur
            ca. 2,7% aller Arbeitnehmer ausmacht.

            In den Jahren vor der Krise war Arbeitslosigkeit kein Thema in Dänemark. Das System der
            Flexicurity, für das Dänemark international immer als Vorbild herangezogen wurde, bewährte
            sich vor allem vor der Wirtschafts- und Finanzkrise ausgezeichnet. Bis 2008 gab es in Dänemark
            Vollbeschäftigung (Arbeitslosenrate von nur 2,7% der arbeitsfähigen Bevölkerung, i.e. nach nati-
            onaler Berechnung). In den darauffolgenden Jahren sank die Gesamtbeschäftigung bis 2011 um
            150.000 und die Arbeitslosenrate stieg bis knapp unter 8%. 2012 ging vor allem die Zahl der öf-
            fentlich Beschäftigten deutlich zurück. Seit 2013 ist bei der Arbeitslosenrate wieder ein Abwärts-
            trend bemerkbar. Die Beschäftigung steigt beständig, für 2016 wird laut nationaler Berechnung
            mit durchschnittlich 4,3% gerechnet (gemäß Eurostat-Berechnung mit durchschnittlich 6,0%).
            Für dänische Verhältnisse ist die Arbeitslosigkeit zwar weiterhin auf relativ hohem Niveau, aber
            der Arbeitsmarkt entwickelte sich seit einigen Jahren wieder positiv mit einer Zunahme an
            freien Stellen und weniger Kündigungen. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist mit ca. 1% nach
            wie vor niedrig.

            Die Reallöhne stiegen in jüngerer Vergangenheit insbesondere auch aufgrund von niedrigen
            Verbraucherpreissteigerungen leicht an. 2017 stehen neue Tarifvertragsverhandlungen an.

            Unternehmen klagten zuletzt vermehrt über Fachkräftemangel, der sich insbesondere in der
            sich im Aufschwung befindlichen Bauwirtschaft und im Servicebereich bemerkbar macht.

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2
Arbeitskosten, Lohnniveau

           Bei den durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde führt Dänemark in der Regel bei Verglei-
           chen mit anderen EU-Ländern die Ranglisten an. Laut den aktuellsten verfügbaren Daten von
           Statistik Danmark waren die Kosten wie folgt:

           Arbeitskosten je geleistete Stunde ohne Landwirtschaft (2015): 41,30 Euro
           Arbeitskosten je geleistete Stunde in der Sachgütererzeugung (2015): 42,90 Euro

           Die Lohnnebenkosten machten 2015 im Durchschnitt ca. 14% der Arbeitskosten aus (Quelle Eu-
           rostat).

           In Dänemark hat die Arbeitsteilung zwischen Staat und Tarifpartnern eine lange Tradition, wobei
           sich der Staat so wenig wie möglich in die Regulierung von Lohn- und Arbeitsverhältnissen ein-
           mischt. Dies wird z.B. daran deutlich, dass es in Dänemark keinen gesetzlichen Mindestlohn
           gibt. Stattdessen werden Lohn- und Arbeitsbedingungen hauptsächlich durch kollektive Tarif-
           verträge, zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, reguliert.

           Einen schnellen Überblick über die wirtschaftliche Lage finden Sie im UPDATE.

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2
2.2     Außenhandel

Überblick Warenhandel (Mrd. Euro)

               1. Halbjahr 2016                         2015                                  2014
           Einfuhr        Ausfuhr            Einfuhr             Ausfuhr           Einfuhr           Ausfuhr
             46,1           51,5               77,2               85,9               74,4             82,7

                              Leistungsbilanzsaldo 2016*          +6,3% des BIP
                           *Prognose WKO Stabstabteilung Statistiks

Wichtigste Einfuhrwaren
                                                                                                  Wussten Sie, dass
           Mineralöl und –produkte, Kraftfahrzeuge, Bekleidung, Industriemaschi-                  z.B. in den Bran-
           nen, medizinische und pharmazeutische Produkte, elektrische Maschi-                    chen Enzymproduk-
           nen, Transportausrüstung, Apparate für die Telekommunikation,                          tion, Hörhilfe und
                                                                                                  natürlich Windkraft
                                                                                                  dänische Unter-
Wichtigste Ausfuhrwaren                                                                           nehmen zu den
           Pharmazeutische und chemische Erzeugnisse, Industriemaschinen, Mi-                     Weltmarktführern
                                                                                                  zählen?
           neralöl und -produkte, Maschinen zur Elektrizitätsproduktion, Fleisch-
           waren, Bekleidung, elektrische Maschinen

Wichtigste Handelspartner (2016)

           Einfuhr                        Anteil                  Ausfuhr                      Anteil
           Deutschland                         22,5 %             Deutschland                        16,3 %
           Schweden                            12,8 %             Schweden                           10,0 %
           Niederlande                          8,0%              Vereinigte Staaten                  8,7 %
           China                                7,8%              Vereinigtes Königreich              6,3%
           Vereinigtes Königreich               4,5%              Norwegen                            6,2%

           Die folgenden Grafiken geben einen Überblick über die wichtigsten Handelspartner:

                Einfuhr in Mio. Euro                                       Ausfuhr in Mio. Euro

                               4,50%                                                  6,20%

                       7,80%
                                                                                                           16,30%
                                                   22,50%                     6,30%

                      8,00%

                                                                                8,70%
                                 12,80%                                                           10,00%

              Deutschland                 Schweden                      Deutschland               Schweden
              Niederlande                 China                         Vereinigte Staaten        Vereinigtes Königreich
              Vereinigtes Königreich                                    Norwegen

                          Quelle: Statistics Denmark                               Quelle: Statistics Denmark

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3

Kapitel 3

   Wirtschaftliche Verflechtung
   mit Österreich

                In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über…

                ■ Außenhandel
                ■ Wichtigste Einfuhr- und Ausfuhrwaren

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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3.      Wirtschaftliche Verflechtung mit Österreich

Außenhandel
           Insgesamt verteilen sich die Exportgüter sehr breit über fast alle Warengruppen. 2015 hatten die
           Exporte von Österreich nach Dänemark 700,5 Mio. Euro ausgemacht (ein Minus von 1% im Ver-
           gleich zu 2014). Im selben Zeitraum wurden Waren im Wert von 541,3 Mio. Euro aus Dänemark
           importiert, was einem Plus von 1,3% yoy entspricht.

           Die dänisch-österreichische Handelsbilanz blieb 2015 zugunsten Österreichs positiv (Handelsbi-
           lanzüberschuss von 160,3 Mio. Euro, 3,7% weniger als 2014), was auch für 2016 zu erwarten ist.

                             1. Halbjahr 2016                                     1. Halbjahr 2016
                Österr. Exporte         Veränderung zu Vor-           Österr. Importe        Veränderung zu Vor-
                                               jahr                                                 jahr
                 382 Mio. Euro                 6,9%                    275 Mio. Euro               11,4%

           Quelle: STATISTIK AUSTRIA

Wichtigste österreichische Ausfuhrwaren
           2015 sah die Zusammensetzung der wichtigsten Ausfuhrprodukte ähnlich wie in den vorigen
           Jahren aus: Zu den wichtigsten Exportgütern Österreichs zählten Maschinen, Apparate und me-
           chan. Geräte (v.a. Bagger, Kräne, Maschinen zur Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln),
           elektrische Maschinen (v.a. Transformatoren), Zugmaschinen und Kraftfahrzeuge (v.a. Trakto-
           ren), Kunststoffe und Waren daraus (v.a. Tafeln und Platten und Verpackungsmaterial), und Wa-
           ren aus Eisen und Stahl (v.a. Rohre).
           Die Lieferungen von Baggern (10,5 Mio., +46,3%), und Teigwarenmaschinen (8,2 Mio. Euro,
           +15%) wuchsen deutlich. Elektr. Transformatoren entwickelten sich mit über 17% (40,3 Mio.
           Euro) hervorragend, gute Zuwächse gab es auch bei Rohren und Hohlprofilen (18,2 Mio. Euro,
           +9,2%), Blechen (13,4 Mio. Euro, +161,5%) und Eisendraht (12,3 Mio. Euro, +25%), bei Platten und
           Blechen aus Aluminium (14,2 Mio. Euro, +10,8%) und bei Aluminiumkonstruktionen (5,8 Mio.
           Euro, +41,9%). Arzneiwaren für den Kleinverkauf (19,2 Mio. Euro, +39,2%), Möbelteile (7,5 Mio.
           Euro, +26,1%) und Beleuchtungskörper (5,3 Mio. Euro, +40,1%) entwickelten sich ebenfalls dy-
           namisch. Rückläufig war hingegen das Liefervolumen von Kränen (8,7 Mio. Euro, -30,5%), Trak-
           toren (29,1 Mio. Euro, -28,9%) und Kunststoffplatten (10,9 Mio. Euro, -24,2%).

                        Ausfuhr der bedeutendsten Warengruppen in Mio. Euro

                        400
                        350
                        300                               44,0
                                    49,8                                   46,1
                        250                               84,6             53,3
                                    60,3
                        200
                        150                               82,9             92,0
                                    81,8
                        100
                         50        106,2                  121,9            116,6
                          0
                                   2013                   2014             2015

                                 Kunststoffe und Waren daraus
                                 Zugmaschinen, Kraftfahrzeuge, Traktoren
                                 Elektrische Maschinen, Apparate und elektro. Waren
                                 Maschinen, Apparate und mechan. Geräte

                              Quelle: Statistik Austria

                                                                         Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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Wichtigste österreichische Einfuhrwaren
           Bei den österreichischen Importen aus Dänemark überwogen Maschinen, Apparate und mecha-
           nische Geräte (v.a. Armaturen, Heizapparate für Haushalte, Teile für Krane und Bagger), phar-
           mazeutische Erzeugnisse (v.a. Arzneiwaren für den Kleinverkauf), elektrische Maschinen (v.a.
           Windturbinen, Wechselrichter, Mikrofone und Lautsprecher), optische und fotografische Mess-
           und Prüfinstrumente (v.a. Hörgeräte, medizinische Instrumente, Analysegeräte), Kfz-Teile und
           Pkw, Kunststoffe und Waren daraus (v.a. Kunststoffplatten) und Möbel (v.a. Sitzmöbel, Holzmö-
           bel).
           Bei Maschinen und Anlagen wurden deutlich mehr Armaturen (17,3 Mio. Euro, +16,1%), hydrau-
           lische Motoren und Kraftmaschinen und Teile dafür (8,9 Mio. Euro, +47,6%) nachgefragt. Auch
           wurden wesentlich mehr Windturbinen (12,3 Mio. Euro, +53,4%), Mikrofone und Lautsprecher
           (6 Mio. Euro, +446,6%), Wechselrichter (5,8 Mio. Euro, +35,6%) bezogen als 2014. Rückläufig wa-
           ren hingegen Heizapparate für den Haushalt (9,6 Mio. Euro, -15,2%), Arzneimittel für den Klein-
           verkauf (53,7 Mio. Euro, -6,9%), Hörgeräte und Teile dafür (3,97 Mio. Euro, -26,7% bzw. 4,2 Mio.
           Euro, -8,5%) und Kunststoffplatten (4,5 Mio. Euro, -28,3%). Dafür wurden Apparate und -
           instrumente für physikalische und chemische Messungen (7,3 Mio. Euro, +49,7%) und Sitzmöbel
           (5,9 Mio. Euro, +10,1%) im Vorjahr verstärkt nachgefragt.

                        Einfuhr der bedeutendsten Warengruppen in Mio. Euro

                        300

                        250
                                    32,6                                 31,5
                                                      29,7
                        200                                              48,2
                                    39,6
                                                      41,8
                        150
                                    75,2                                 62,7
                                                      62,7
                        100

                         50         95,8              95,3               107,9

                          0
                                   2013               2014               2015
                               Optische, photographische Geräte. Meßinstrumente

                               Elektrische Maschinen, Apparate und elekt. Waren

                               Pharmazeutische Erzeugnisse

                               Maschinen, Apparate und mechan. Geräte

                              Quelle: Statistik Austria

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Kapitel 4

   Chancen für österreichische
   Unternehmen

                In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über…

                ■ Warenexport
                ■ Dienstleistungsexport
                ■ Beschaffung
                ■ Unternehmensgründung, Finanzierung
                  und Beteiligungen
                ■ Technologietransfer und
                  Forschungskooperationen
                ■ Vertriebskonzepte und Geschäftsideen
                ■ Chancen für österreichische
                  Unternehmen

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
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4.      Chancen für österreichische Unternehmen

Warenexport
           Dänische Firmen schätzen die Qualität und Zuverlässigkeit österreichischer Firmen und ihre
           Produkte sowie deren Flexibilität und Möglichkeit, auf Kundenwün-
           sche einzugehen. Besonders gute Chancen bestehen für Industrie-         Wussten Sie, dass es in
                                                                                   Dänemark zurzeit be-
           zulieferungen, Maschinen und Anlagen im Cleantech Bereich, Liefe-
                                                                                   sondere gute Chancen
           rungen für Infrastrukturprojekte – von Verkehrsinfrastruktur bis hin    für die Branchen Bau
           zu Intelligent Transport Systems, Ausstattung für den Gesund-           und Infrastruktur,
           heitssektor und Digitalisierungsinitiativen inklusive Smart City. Wei-  Erneuerbare Energie
           tere Akzente setzen wir in den Bereichen hochqualitativer und biolo-    und Gesundheit gibt?
           gischer Lebensmittel, die die dänischen Konsumenten stark nach-
           fragen. Und auch in der Freizeitwirtschaft sehen wir noch nicht ausgeschöpftes Potenzial.

           Die Bedeutung von Marktpräsenz darf nicht unterschätzt werden, weshalb das Außenwirt-
           schaftsCenter Kopenhagen österreichische Unternehmen mit individuellem Coaching und Ver-
           anstaltungen vor Ort unterstützt. Chancen und Schwerpunkte stellen in den kommenden Jahren
           die Bereiche „Engineering“, Bau und Infrastruktur, Gesundheitswesen, erneuerbare Energie,
           Umwelttechnik und Innovationsprozesse dar.

Dienstleistungsexport
           Wie in den meisten EU-Staaten ist auch in Dänemark der Dienstleistungsbereich der wichtigste
           Wirtschaftszweig; der Dienstleistungssektor macht etwa drei Viertel des BIP aus und beschäftigt
           die meisten Arbeitnehmer. Die meisten Dienstleistungsfirmen konzentrieren sich vor allem im
           Großraum Kopenhagen. Innerhalb der öffentlichen und privaten Dienstleistungen dominieren
           der Groß- und Einzelhandel, die geschäftlichen und technischen Dienstleistungen, das Gesund-
           heitswesen, Banken und Versicherungen wie auch Transport- und Kommunikationsdienstleis-
           tungen. Chancen für österreichische Unternehmen bestehen zum Beispiel für spezialisierte
           Montage- und Wartungstätigkeiten sowie für spezielle Bauaufträge, die besonderes Know-how
           erfordern. Weitere Möglichkeiten gibt es in den Bereichen Umwelttechnologie, Software und In-
           formations- sowie Kommunikationstechnologien. Im Einzelfall müssen die jeweiligen Chancen
           genau abgeklärt werden; insgesamt spielen die Kommunikationsfähigkeit auf Dänisch oder zu-
           mindest auf Englisch und die Kundennähe eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Geschäfts-
           abschluss. Die direkte Kundenakquisition von Österreich aus kann sich als schwierig erweisen.
           Oft kann ein Andocken an die starken dänischen technischen Consulter, die international gut
           vernetzt sind und nicht selten tausende Mitarbeiter haben, Sinn machen.

Beschaffung (Ausschreibungen, etc.)
           Nach den historischen Tiefständen 2013 und 2014 ist die dänische Baubranche auf einem guten
           Weg. So ist beispielweise der Wohnbau in Dänemark weiterhin im Aufschwung und macht laut
           Byggefakta im Jahr 2016 36% der Bauprojekte aus. Vor allem in den größten dänischen Städten
           wird gebaut, allen voran Kopenhagen, gefolgt von Aarhus. Insgesamt wird 2016 mit Wohnbauin-
           vestitionen in Höhe von 3,5 Mrd. Euro gerechnet, was einer Steigerung von 19 % gegenüber dem
           Vorjahr entspricht. Ein Grund sind die stark gestiegenen Immobilienpreise, die den Wohnbau zu
           einer attraktiven Investition für Entwickler, Investoren, Stiftungen und Pensionskassen machen.
           Zudem spielen Energieeffizienzaspekte im Baubereich in Dänemark derzeit eine besondere Rol-
           le.
           Bei den künftigen Bauvorhaben wird zudem ein großer Schwerpunkt auf Regenwassermanage-
           ment gelegt. Sogenannte „Wolkenbruchprojekte“ in Kopenhagen und anderen Teilen Dänemarks
           werden in den nächsten Jahren vermehrt ausgeschrieben. Im Frühjahr 2016 genehmigte die
           Kommune Kopenhagen 11 Projekte mit einem Gesamtwert von über 50 Mio. Euro, insgesamt
           gibt es ca. 300 solcher Projekte in der Hauptstadt. Auch andere dänische Städte rüsten sich
           vermehrt gegen die steigende Anzahl von Wolkenbrüchen.

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           Zahlreiche der großen Investitionsprojekte des Landes sind bereits in vollem Gange, wie bei-
           spielweise die Elektrifizierung des Bahnnetzes, der Ausbau der Kopenhagener Metro und der
           Bau von Leichtbahnanlagen in den größten dänischen Städten. Chancen ergeben sich bei zu-
           künftigen Erneuerungsplänen des Bahnnetzes, beim weiteren Ausbau der Kopenhagener Metro,
           Projekte im Bereich ITS (Intelligent Transport Systems) und Smart City sowie bei diversen Brü-
           ckenprojekten (u.a. Storstrømsbro, Roskildefjord-Verbindung). Weitere Möglichkeiten bieten die
           großen dänischen Krankenhausprojekte. Bis 2020 entstehen in Dänemark 5 neue Superkran-
           kenhäuser, elf weitere Krankenhäuser werden erweitert und renoviert. Insgesamt investiert der
           dänische Staat rund 5,6 Mrd. Euro in die Modernisierung des dänischen Gesundheitssystems.
           Der Flughafen Kopenhagen soll bis etwa 2035 mit einer Bausumme von insgesamt 3 Mrd. Euro
           kontinuierlich ausgebaut werden. Auch der Bau des Fehmarn-Absenktunnels bietet Chancen.

           Im Energiebereich bietet u.a. die Umwandlung größerer Kraftwerke von Kohle hin zu Biomasse,
           die Umstellung kleinerer Kraftwerke von Naturgas auf Biomasse und der Ausbau von Biogas im
           Bereich der Kraftwärmekopplung spannende Möglichkeiten.

           Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Ausschreibungswesen bietet unser
           Fachprofil „Öffentliche Ausschreibungen“. Informationen über Bauvorhaben ab einem Volumen
           von DKK 50 Mio. sind auf dem Portal byggepipeline.dk zu finden.

Unternehmensgründung, Finanzierung und Beteiligungen
           Österreichische Staatsbürger mit festem Wohnsitz in Dänemark können ohne weiteres Perso-
           nengesellschaften (Einzelfirmen, OHG, KG) gründen. Für die überwiegende Mehrzahl von Tätig-
           keiten ist keine spezielle Zulassung (Gewerbeschein) erforderlich.

           Deutsch- und englischsprachige Informationen über Unternehmensgründungen, die von ver-
           schiedenen dänischen Stellen veröffentlicht werden, können bei dem österreichischen Außen-
           wirtschaftsCenter Kopenhagen angefordert bzw. in elektronischer Form – u.a. über die folgen-
           den Web-Seiten: www.businessInDenmark; www.investindk.dk; www.copcap.com eingeholt
           werden.

           Das dänische System der Unternehmensgründungen ist vergleichsweise liberal und schreibt nur
           wenig Formalitäten vor. Alle Unternehmen werden zentral über die Wirtschafts- und Unterneh-
           mensbehörde im zentralen Unternehmensregister erfasst. Die Anmeldung kann online bei VIRK
           erfolgen; die Gesellschaft ist damit binnen weniger Stunden konstituiert.

           Nähere Informationen können Sie gerne unserem Merkblatt Firmengründung und Steuern ent-
           nehmen.

Technologietransfer und Forschungskooperationen
           Im Bereich Innovation gehört Dänemark nicht nur in Europa sondern weltweit zu den führenden
           Nationen. Gute Ausbildung, Forschung auf höchstem Niveau und Unterstützung der Privatwirt-
           schaft auf Innovation umzustellen, steht politisch hoch im Kurs.

           Dänemarks Universitäten nehmen international sehr gute Rankings ein und sind innerhalb Eu-
           ropas Top. Dänische Unternehmen sind stark forschungsintensiv (beispielsweise die Life Sci-
           ences Firmen des Medicon Valley im Großraum Kopenhagen, der Robotics Cluster auf Fünen
           oder Nahrungsmittel und LandwirtschaftsCluster in Jütland). Ein Überblick über die Innovati-
           onsnetzwerke bietet das Wissenschaftsministerium.

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In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Reformen und Investitionen in Forschung und
Entwicklung, um dem Gießkannenprinzip entgegenzuwirken. Konkretes Beispiel ist die Etablie-
rung 2014 des Innovationsfonden, ein zentraler, öffentlicher Fond, der für die Investition von 200
Mio. Euro jährlich verantwortlich ist und der das Ansuchen um öffentliche Gelder für Forschung
und Entwicklung drastisch vereinfacht hat.

Der Technologietransfer ist in Dänemark gesetzlich (Gesetz zur Technologie und Innovation Nr.
835 vom 13. August 2008) gesichert. Dadurch soll die Entwicklung in der Technologie und Inno-
vation in der freien Wirtschaft gestärkt werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung
von neuem Wissen, der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen
sowie der Kommerzialisierung neuen Wissens und Innovation in der Wirtschaft. Das Gesetz bil-
det die Grundlage für die politischen Aktivitäten des Rates für Technologie und Innovation unter
dem Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Entwicklung (Amt für Forschung und Inno-
vation).

Das Gesetz zum Technologietransfer für öffentliche Forschungseinrichtungen Nr. 483 vom 9.
Juni 2004 (Techtrans-Gesetz) sichert die Umsetzung und Einbindung neuen Wissens und neuer
Technologien von öffentlichen Forschungsinstitutionen für die Wirtschaft. Das Gesetz ermöglicht
Universitäten und Forschungseinrichtungen den Besitz und die Gründung unabhängiger Aktien-
gesellschaften, um kommerzielle Aktivitäten in Verbindung mit Lizenzen und Patenten zu be-
treuen. Die Aktiengesellschaften dürfen außerdem Teileigentümer von Forschungs- und Innova-
tionszentren sowie Firmen sein, welche die Forschungsresultate weiter entwickeln oder benut-
zen. Das Gesetz reguliert auch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Forschungsinstitutio-
nen mit Fonds und Vereinen.

Die wichtigsten Links zu Organisationen, Einrichtungen und Stellen:

Technologietransfer
Nationales Netzwerk für Technologietransfer
DTU Symbion Innovation
Forschung Roskilde Universität
Innovationseinheit Aalborg Universität
Tectra VIF Informationscenter für Research und Innovation
Risø Nationales Laboratorium

Einheit in der Hauptstadtregion
Patente und Lizenzen staatliches Serum Institut
Medicon Valley
Tech Transfer Einheit Universität Kopenhagen
Medicon Valley Alliance

Forschungszentren
Agro Business Park
BRIC
CAT Science Park
COBIS - Copenhagen Bio Science Park
INCUBA Science Park
NOVI Science Park
Scion-DTU
Syddansk Forskerpark
Symbion Forskerpark

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Vertriebskonzepte und Geschäftsideen
           Dänemark ist ein hoch entwickelter, kompetitiver und moderner Wirtschaftsraum, der sich ra-
           send schnell entwickelt. Der progressive Umgang mit dem immer populärer werdenden Kon-
           zepten der Sharing-Economy und Firmen wie AirBnBoder GoMore oder das bargeldlose Bezah-
           len mit dem Handy durch die dominierende App Mobile Pay zeigen, dass Dänemark in vielen Be-
           reichen early adopter ist. Der Digitalisierungspush, der auch von Arbeitgeberorganisationen und
           der Politik stark forciert wird, wird für weitere Änderungen in Vertrieb und Vermarktung führen
           (etwa Online Handel im b2b-Bereich).

           Für Markteinstieg, Marktanteilsgewinne und langfristigen Erfolg ist man in der Regel mit einem
           harten Verdrängungswettbewerb konfrontiert, den aber österreichische Firmen durchaus für
           sich gewinnen können. Dafür müssen sie es verstehen, sich den skandinavischen Gegebenheiten
           mit regional oft gravierenden Unterschieden anzupassen und attraktive Produkte und Lösungen
           zu bieten, die sich vom Herkömmlichen unterscheiden. Die anfänglich hohen Anstrengungen
           werden in der Regel durch lange, freundschaftliche Geschäftsbeziehungen und dauerhafte Ge-
           schäftserfolge belohnt.

Chancen für österreichische Unternehmen
           Mit einer Teilnahme an den Veranstaltungen der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA nehmen Sie Ih-
           re Chancen wahr. Unter wko.at/aussenwirtschaft/dk finden Sie das aktuelle Programm.

           Die aktuellsten Geschäftschancen (Bezugswünsche, Lieferangebote etc.) finden Sie jede Woche
           im kostenlosen AUSSENWIRTSCHAFT WEEKLY, dem wöchentlichen Newsletter der AUSSEN-
           WIRTSCHAFT AUSTRIA.

                                                                  Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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Kapitel 5

   Geschäftsabwicklung
   und Marktbearbeitung

               In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über…

               ■ Liefer-, Leistungs- und
                 Zahlungsbedingungen
               ■ Bank- und Finanzwesen
               ■ Verkehr, Transport, Logistik
               ■ Korruption – ein vermeidbares Übel

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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5.        Geschäftsabwicklung und Marktbearbeitung

Wirtschaftspolitik
             Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Dänemark sind relativ liberal und vergleichsweise
             stabil.

Empfohlene Vertriebswege
             Die Einschaltung eines dänischen Vertreters ist nach wie vor üblich, das Vorhandensein eines
             lokalen Ansprechpartners nicht selten empfehlenswert. Direktlieferungen sind in manchen
             Branchen durchaus verbreitet, sonst über Importeure/Großhändler (siehe auch Fachreport Ver-
             tretungsvergabe). Das seit 1990 gültige Vertreterrecht sieht eine Abfindung bei Auflösung des
             Vertrages vor.

             In Dänemark gibt es keine umfassenden Handelsvertreter-Datenbanken und auch keine Han-
             delsvertreterverbände, bei denen der Großteil der Handelsvertreter einer bestimmten Branche
             organisiert ist. Eine uns bekannte Möglichkeit Handelsvertreter ausfindig zu machen ist die
             Website www.commercialagents.dk, die von der dänischen Handelskammer „Dansk Erhverv“
             unterstützt wird. Auf der Website können Sie im Handelsvertreterverzeichnis und auch mittels
             selbst erstellten Inseraten nach Handelsvertretern suchen. Die Website ist auf Englisch. Die auf
             dieser Website angebotenen Dienste sind kostenpflichtig.

             Oft macht es Sinn, über Fachzeitschriften, auf Messen oder über Fachverbände nach geeigneten
             Zusammenarbeitspartnern zu suchen. Das AußenwirtschaftsCenter Kopenhagen unterstützt da-
             bei gerne. Auf Wunsch können in Frage kommender Vertriebspartner identifiziert und auch kon-
             taktiert werden, um das Potenzial einer Zusammenarbeit zu eruieren.

Werbung
             Die staatlichen TV-Sender DR1 und DR2 sind werbefrei. Fernsehwerbung ist jedoch bei einigen
             regionalen Fernsehanstalten möglich. Satellitenempfänger und Kabelfernseher sind sehr ver-
             breitet. Die staatliche Anstalt TV2 betreibt mehrere Sendeschienen auf kommerzieller Basis fi-
             nanziert durch Werbeblocksendungen und Abonnements.

             Rasant an Bedeutung gewonnen haben online-Werbung, Platzierung von Werbebotschaften über
             soziale Medien inklusive Blogs und Streaming-Kanäle (audio/video).

             Traditionelle Plakatwerbung ist sehr eingeschränkt, Zeitungs- und Zeitschrifteninserate (Gratis-
             zeitungen) haben hingegen große Bedeutung. Weit verbreitet und beliebt sind Postwurfsendun-
             gen.

E-Business
             E-Business boomt. Die ICT-Penetrationsrate (Mobiltelefonie, Breitband, PCs, etc.) in Dänemark
             gehört zu den höchsten weltweit. Gegenwärtig nutzt 94% der Bevölkerung das Internet aktiv.
             Deshalb überrascht es auch nicht, dass der E-Handel unabhängig vom Alter, Geschlecht oder
             Einkommen eine wichtige Rolle spielt und zunehmend wächst. 2016 kaufte 84% der dänischen
             Bevölkerung Waren im Internet. Der gesamte Online-Handel wird 2016 über 14 Mrd. Euro aus-
             machen, was einem Wachstum im Vergleich zu 2015 um mehr als 15% entspricht. Zu den meist
             gekauften Waren und Dienstleistungen gehören Reisen und Tickets, Bekleidungsartikel gefolgt
             von Computerhardware und elektronischen Produkten. Die meisten Käufe werden auf dänischen
             und europäischen Seiten getätigt. Beim E-Handel sind relativ hohe Versand- und Portokosten
             innerhalb Dänemarks zu beachten; Webseiten sollten auf Dänisch oder Englisch gehalten wer-
             den.

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Wichtigste Zeitungen
           Wirtschaftszeitungen

           Dagbladet Børsen                                       E online@borsen.dk
           Møntergade 19                                          W www.borsen.dk/
           T +45 33 32 01 02
           F +45 33 12 24 45

           Tageszeitungen (ganze Woche erhältlich)

           Berlingske Tidende                                     Morgenavisen Jyllands-Posten
           Pilestræde 34                                          Bladhuset i Viby
           DK-1147 Kopenhagen K                                   Grøndalsvej 3
           T +45 33 75 75 75                                      DK-8260 Viby J.
           F +45 33 75 20 20                                      T +45 87 38 38 38
           E redaktionen@berlingske.dk                            F +45 87 38 31 99
           W www.berlingske.dk/                                   E jp@jp.dk
                                                                  W www.jp.dk/

           Politiken                                              Der Nordschleswiger
           Rådhuspladsen 37                                       Skibbroen 4
           DK-1785 Kopenhagen V                                   DK-6200 Aabenraa
           T +45 33 11 85 11                                      T +45 74 62 38 80
           F +45 33 15 41 17                                      E redaktion@nordschleswiger.dk
           E chefredaktionen@pol.dk                               Wwww.nordschleswiger.dk
           W www.politiken.dk/                                    (Deutsche Tageszeitung)

           The Copenhagen Post
           Slagtehusgade 4-6
           DK-1715 Kopenhagen V
           T +45 33363300
           E info@cphpost.dk
           Wwww.cphpost.dk
           (Englische Wochenzeitung)

Wichtige Messen (Auswahl)
           FoodExpo (in Herning)
           Nahrungs- und Genussmittel, Hotel, Restaurant & Catering
           alle zwei Jahre
           W www.foodexpo.dk

           Copenhagen International Fashion Fair
           Damen-, Kinder- und Herrenmoden, Accessoires
           2x/Jahr (Feb., August)
           W www.ciff.dk

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         CIFF Shoes
         Skandinavische Schuh- und Taschenmesse
         jährlich (März, Sept.)
         W www.ciff.dk

         Formland (in Herning)
         Fachmesse für skandinavisches Design, Haushaltswaren, Geschenkartikel, Handarbeit und
         Kunsthandwerk
         jährlich (Feb., August)
         W http://www.formland.dk/

         HI-Messe (in Herning)
         Industrie, Automation, Robotik, Bauindustrie/-gewerbe
         alle zwei Jahre (Sept.)
         www.hi-industri.dk

         Agromek (in Herning)
         landwirtschaftliche Mechanisierung
         jährlich (Nov./Dez.)
         W www.agromek.dk

         FoodTech (in Herning)
         Produktionstechnologie Nahrungsmittel
         alle zwei Jahre (November)
         W www.foodtech.dk

         BYGGERI
         Bauwesen, Konstruktion, Baustoffe und Werkzeuge
         alle zwei Jahre (nächste: März 2018)
         W www.byggerimessen.dk

         El & Teknik
         Elektrotechnik f. Gewerbe
         alle zwei Jahre (nächste: Mai 2018)
         W www.elogteknikmessen.dk

         Automatik
         Industrielle Automation
         alle zwei Jahre (nächste: September 2018)
         W www.automatikmesse.dk

         Veranstaltungsprogramm der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
         Unsere aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter wko.at/aussenwirtschaft/dk

Normen
         Die dänischen Normen sind weitgehend den EU- bzw. internationalen Normen angeglichen.

         In Österreich ist Austrian Standards die erste Adresse, wenn es um Normen und Standards
         geht. Durch die aktive Mitarbeit im europäischen und internationalen Netzwerk (CEN bzw. ISO)
         zur Normenentwicklung ist Austrian Standards das Informationszentrum für Normung.
         Als Serviceeinrichtung werden neben allen in Österreich gültigen ÖNORMEN und anderen Re-
         gelwerken auch internationale und ausländische Dokumente sowie eine Fülle an Fachliteratur,
         Nachschlagewerken, professionelle Online-Normenmanagement-Lösungen und Dienstleistun-
         gen angeboten.

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 Auskunft zu allen Services von Austrian Standards sowie Normen aus aller Welt erhalten Sie un-
 ter T +43 (1) 213 00-300, F +43 (1) 213 00-818, E sales@austrian-standards.at, Informationen zu
 Seminaren und Lehrgängen bei Austrian Standards unter T +43 (1)213 00-333,E semina-
 re@austrian-standards.at; alle: 1020 Wien, Heinestraße 38, www.austrian-standards.at.

Geschäftschancen auf advantageaustria.org
advantageaustria.org bietet mit 200 Länderseiten für österreichische Exportunternehmen eine
einmalige Plattform, um sich weltweit zu präsentieren. Die Inhalte von advantageaustria.org sind
auf den Länderseiten in insgesamt 28 Sprachen abrufbar.

Österreichische Firmen können wählen, in wie vielen und in welchen Ländern sie präsent sein
wollen - von einem bis zu 199. Ihre Einschaltung besteht aus Firmenpräsentation (Firmenbe-
schreibung mit bis zu 600 Zeichen, Firmenlogo und bis zu zwei Bildern) und konkretem, länder-
spezifischen Geschäftswunsch (Text 400 Zeichen, Bild).

Details zu diesem Angebot, Preise und das Anmeldeformular finden Sie unter
wko.at/aussenwirtschaft/b2b oder kontaktieren Sie uns direkt:

AUSSENWIRTSCHAFT Advantageaustria.org
T +43(0)5 90 900-4470
E aussenwirtschaft.advantageaustria@wko.at

                                                         Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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5.1     Liefer-, Leistungs- und Zahlungsbedingungen
           Incoterms® sind Auslegungsregeln für die elf am häufigsten verwendeten, mit drei Buchstaben
           abgekürzten, Handelsklauseln. Sie sind weltweit einheitlich verwendbar und helfen dem Anwen-
           der die Errichtung internationaler Kaufverträge zu vereinfachen. Sie regeln die Pflichten für
           Käuferinnen und Käufer und Verkäuferinnen und Verkäufer im Hinblick auf Transportorganisati-
           on, Beladung, Entladung, Kosten, Versicherung und Zollabwicklung. Der wohl wichtigste Rege-
           lungsinhalt ist jedoch der Komplex des Risikoüberganges, sohin welche Vertragspartei zu wel-
           chem Zeitpunkt das Risiko des zufälligen Verlustes, der zufälligen Beschädigung oder einer
           sonstigen Verschlechterung der Ware zu tragen hat.

           Die Wahl des richtigen Incoterm® hängt u.a. von der Wahl des Transportmittels, der Zahlungs-
           kondition, dem optimalen Risikomanagement und dem tatsächlichen Umfeld eines Geschäftes
           ab. Verwenden Sie niemals EXW, wenn die Käuferinnen und Käufer nicht in der Lage sind, zu
           verladen oder die Lieferung steuerfrei in ein Drittland erfolgen soll, sehen Sie als Verkäuferin-
           nen und Verkäufer von FOB ab, wenn hinter dem Vertrag ein Akkreditiv steht und verwenden Sie
           DDP höchstens im b2c Bereich. CPT gibt den Verkäuferinnen und Verkäufer ein hohes Maß an
           Kontrolle über den Transport, bedeutet aber auch hohes Risiko für die Käuferinnen und Käufer,
           welches jedoch durch entsprechende Transportversicherungen abgefangen werden kann.

           Nähere Informationen darüber, welcher Incoterm® im Einzelfall zu Ihrem Geschäft passt, erhal-
           ten Sie unter http://www.icc-austria.org/de/Beratung/Vertragsgestaltung/Incoterms.htm oder
           telefonisch bei der

           ICC Austria – Internationale Handelskammer
           Mag. Paulus Krumpel
           T +43(1)5048300 3704,
           E icc@icc-austria.org
           W http://icc-austria.org/

Zahlungskonditionen
           Üblicherweise erfolgt Lieferung auf Ziel (30, 60, 90 Tage). Kassa gegen Dokumente ist genauso
           unüblich wie das Akkreditiv.

           Zur Absicherung Ihres Exportgeschäftes gibt es die Möglichkeit einer Exportkreditversiche-
           rung. Dafür stehen Ihnen die Kreditversicherer OeKB Versicherung und Prisma Kreditversiche-
           rung, Coface Austria, Atradius sowie, va. für Einzelgeschäfte mit Käuferinnen und Käufern in
           Nicht-OECD-Ländern, das staatliche Exportgarantiesystem der Oesterreichische Kontrollbank
           AG (OeKB) zur Verfügung.

           Die „Österreichischer Exportfonds GmbH“ bietet exportierenden KMUs eine Finanzierung von
           Lieferungen inländischer Güter oder die Erbringung von Leistungen an. Die Abwicklung erfolgt
           über die Hausbank. Näheres: http://www.exportfonds.at

           Für die Unterstützung Ihrer Auslandsinvestitionen können Ihnen die OeKB und die Austria Wirt-
           schaftsservice GmbH Haftungen, Risikoabsicherungen und Finanzierungen bieten.

            Finanzierung und konzessionelle Kredite (Soft Loans):
           Zur Unterstützung der österreichischen Exportwirtschaft im internationalen Wettbewerb wird
           die Refinanzierung zu Soft-Loan-Konditionen angeboten. Diese konzessionelle Finanzierung
           steht unter bestimmten Voraussetzungen für ausgewählte Länder und Projekte zur Verfügung.
           Die Liste der in Frage kommenden Länder finden Sie auf der Webseite der OeKB unter diesem
           Link.

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