AUSSEN WIRTSCHAFT LÄNDERREPORT DÄNEMARK - WKO
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AUSSEN WIRTSCHAFT LÄNDERREPORT DÄNEMARK AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER KOPENHAGEN OKTOBER 2016/Aktualisierung NOVEMBER 2016
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Inhalt Kapitel Geographie, Geschichte, Politik und Gesellschaft…Seite 9 1 Kapitel Wirtschaft im Überblick…Seite 13 2 Kapitel Wirtschaftliche Verflechtung 3 mit Österreich…Seite 19 Chancen für österreichische Kapitel Unternehmen…Seite 23 4 Geschäftsabwicklung und Kapitel Marktbearbeitung…Seite 29 5 Kapitel Steuern und Zoll…Seite 39 6 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 4 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
Rechtliche Kapitel Rahmenbedingungen…Seite 47 7 Tipps für Kapitel Geschäftsreisende…Seite 61 8 AUSSENWIRTSCHAFT Kapitel Services…Seite 67 9 AußenwirtschaftsCenter und Kapitel wichtige Adressen…Seite 67 10 Kapitel Links …Seite 83 11 Kapitel Index…Seite 84 12 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 5 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
Vorwort der Wirtschaftsdelegierten Dänemark ist mit seinen 5,7 Millionen Einwohnern ein zwar kleiner aber sehr hoch entwickelter und Ös- terreich in vielen Bereichen durchaus ähnlicher Markt. Es sind vor allem Klein- und Mittelbetriebe, der Großteil davon Familienunternehmen, die die Wirtschaftsstruktur in Dänemark prägen. Dänische Firmen sind - wie die österreichischen auch - für ihre internationale Orientierung, Innovationskraft, hohe Qualität, Anspruch an Design und ihre Zuverlässigkeit bekannt. Nach den vergangenen schwierigen Jahren verzeichnete die dänische Wirtschaft 2015 leichtes Wachstum von 1,0%. Für 2016 wird von einer ähnlichen Wachstumssteigerung ausgegangen. Das ist zwar ein nur mäßiger Fortschritt, wichtige Indikatoren zeigen aber nach oben. Die Beschäftigung steigt und die Ar- beitslosenquote sinkt beständig. Dies schlägt sich dann auch in höherem Privatkonsum nieder, der nun schon seit einiger Zeit Hauptreiber der dänischen Wirtschaft ist. Etwas weniger dynamisch entwickelten sich in jüngster Vergangenheit die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen, was für eine kleine offene Volkswirtschaft bitter ist. Auch die Anlageinvestitionen fielen zuletzt bescheiden aus – angesichts der stagnierenden bzw. teilweise sogar fallenden Produktivität keine positive Entwicklung. Sobald das internationale Wirtschaftsumfeld sich aber bessert, sehen auch däni- sche Unternehmen positiver in die Zukunft; und mit wachsendem Industrievertrauen nehmen üblicher- weise auch die Investitionen wieder zu – Das bedeutet gute Chancen für österreichische Unternehmen und ihre Lieferungen von Maschinen und Anlagen. Dänemark ist und bleibt weiterhin eine hoch leistungsfähige Wirtschaft, die mit ihren innovativen Unter- nehmen besticht. In Rankings über Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit erreicht das Land regelmäßig Top-Positionen. Die Hauptstadt Kopenhagen zählt seit Jahren zu den „most liveable cities“ weltweit, und die dänische Bevölkerung gilt gemäß UN-World Happiness Report traditionell zu den glücklichsten der Welt. Zuletzt ließ das technologisch weit fortgeschritten Land mit Investitionen von IT Giganten wie IBM, Google und Apple aufhorchen, die Dänemark aufgrund seines Talentepools, seiner Innovationskraft und seiner Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Lösungen als Standort wählen. Schlagworte der Gegenwart sind beispielsweise Klimaziele und Clean Tech, fortschreitende Urbanisierung gepaart mit Smart City Initiativen und intelligent Transportsystemen, ein Digitalisierungspush oder Auto- matisierung und Robotics. Besonders gute Chancen für österreichische Unternehmen und Produkte sieht das AußenwirtschaftsCenter Kopenhagen momentan im Bau- und Infrastrukturbereich, bei den erneuer- baren Energien und im Gesundheitssektor. Hinzu kommen Industrie-Zulieferungen und die Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln. Dänemark ist ein oft übersehener oder spät entdeckter Markt. Es zahlt sich aber aus, einen näheren Blick darauf zu werfen – kontaktieren Sie uns, wir helfen Ihnen gerne dabei, den kleinen aber feinen dänischen Markt zu erobern. Cosima Steiner Wirtschaftsdelegierte für Dänemark, Färöer, Grönland und Island AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 7 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
1 Kapitel 1 Geographie, Geschichte, Politik und Gesellschaft In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über… ■ Key Facts ■ Historischer Überblick ■ Bevölkerung ■ Landes- und Geschäftssprachen ■ Politisches System ■ Abkommen mit Österreich ■ Mitgliedschaft in internationalen Organisationen Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 8 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
1 1. Geographie, Geschichte, Politik und Gesellschaft Key Facts Staatsform Konstitutionelle Monarchie Fläche 43.098 km², Bevölkerungsdichte: ca. 132,7/km² Bevölkerung 5,72 Mio. Einwohner Städte Kopenhagen (Hauptstadt inkl. Frederiksberg) ca. 755.825 Ew. (Großraum: ca. 1,3 Mio. Ew.); Århus: ca. 331.332; Aalborg: 210.450; Odense: 199.415 Klima maritim; im Sommer kühler und feuchter, im Winter wärmer als in Österreich; die Jahreszeiten sind weniger ausgeprägt. Die kühle Jahreszeit dauert bis Anfang Mai. Währung Dänische Krone 1 DKK = 100 Öre (kleinste Münzeinheit 50 Öre) 1 Euro = 7,44 DKK (Stand: 06.07. 2016) Historischer Überblick Dänemark ist ein seit mehr als tausend Jahren bestehender Staat. Das heutige Territorium des Königreiches, dessen Herrscherfamilie zu den ältesten der Welt gehört, umfasst lediglich einen kleinen Teil des früheren Besitzes. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte auch Südschwe- den und bis 1814 Norwegen zum Herrschaftsbereich. Island erklärte 1944 seine Unabhängigkeit vom dänischen Reich; derzeit sind außer dem Kernland auch noch Grönland und die Färöer In- seln unter der dänischen Krone. Diese Länder haben aber gewisse autonome Rechte. Der Übergang von Feudalstaat zu absoluter Monarchie erfolgte allmählich und war Mitte des 17. Jahrhunderts abgeschlossen. 1849 gab sich das Land eine Verfassung als konstitutionelle Monarchie, die in ihrer heutigen Form streng parlamentarischer Art ist. Es ist bemerkenswert, dass das Land die Übergänge zu einem modernen Industriestaat praktisch ohne Revolutionen bewerkstelligen konnte. 1864 war das Königreich wegen der Erbfolge in Schleswig-Holstein in einen Krieg mit dem Deut- schen Bund, vor allem Preußen und Österreich, verwickelt; Schleswig wurde verloren, der Nord- teil wurde 1920 wieder angeschlossen. Im Zweiten Weltkrieg war Dänemark von der Deutschen Wehrmacht besetzt; obwohl es auf dem Gebiet des Landes kaum zu Kampfhandlungen kam, verursachte die Niederschlagung des dänischen Widerstandes doch eine Anzahl von Opfern. In jüngster Vergangenheit nahm Dänemark als NATO-Mitgliedsstaat am Irak-Krieg und am Krieg in Afghanistan teil und erlitt etliche Verluste von Soldaten in beiden Kriegen. Dänemark ist auch Teil der Allianz gegen den „Islamischen Staat“. In die Geschichtsschreibung dürfte der 2005 geprägte Begriff „Karikaturenstreit“ (dänisch: Muhammed-krisen) eingehen. Im Februar 2015 erschütterte Kopenhagen ein Terrorangriff durch einen Einzeltäter das Land. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 9 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
1 Bevölkerung 5,72 Mio. Einwohner, 76,6% (Tendenz fallend) sind Mitglied der Volkskirche (Folkekirken) und somit evang.-luth. Dänemark ist ein ethnisch sehr homogenes Land, lediglich im Süden Jütlands gibt es eine deut- sche Minderheit, die sogenannten Nordschleswiger. In Dänemark leben zurzeit ca. 715.000 Zuwanderer, das sind in etwa 12,5% der Bevölkerung, 650.000 ausländische Staatsbürger; das sind 11,5% der Bevölkerung. 52,1% der Zuwanderer kommen aus europäischen Ländern, davon die meisten aus der Türkei (8,7%, ca. 62.000 Perso- nen) und aus Polen (6%, ca. 43.000 Personen), an dritter Stelle liegt Deutschland (4,5%, ca. 32.500 Personen. Die meisten nicht-europäischen Zuwanderer kommen aus dem Irak (4,3%, ca. 31.500 Personen) und Syrien (4,2%, ca. 30.500 Personen). Landes- und Geschäftssprachen Landessprache: Dänisch Geschäftssprachen: Dänisch, Englisch, zum Teil auch Deutschkenntnisse, v.a. in Jütland Politisches System Das dänische Parlament, Folketinget genannt, zählt 179 Abgeordnete, von denen 175 in Däne- mark sowie jeweils 2 auf den Färöern und in Grönland gewählt werden. Die Mandate verteilen sich auf die Parteien gemäß der Verhältniswahl. Als Hauptregel muss ei- ne Partei die Sperrklausel von 2 % der abgegebenen Stimmen überwin- Wussten Sie, dass den, um im Folketing repräsentiert zu werden. An den Folketingswahlen man in Dänemark mit nehmen etwa 85 % der Stimmberechtigten teil. österreichischer Mu- Da seit 1909 keine einzelne Partei im Folketing über eine absolute Mehr- sik nicht nur Mozart heit verfügt hat, waren die dänischen Regierungen meistens Minder- und Haydn verbindet, heitsregierungen – seit 1982 nur Koalitionen aus mehreren Parteien be- sondern auch Hansi Hinterseer, der 2010 stehend. Dänemark hat „negativen“ Parlamentarismus, d.h. dass die Re- wochenlang die däni- gierung keine Mehrheit gegen sich haben darf. Eine Regierung basiert schen Hitparaden häufig auf wechselnde Mehrheiten in verschiedenen politischen Fragen. angeführt hat? Die Legislaturperiode beträgt vier Jahre, allerdings kann der Minister- präsident immer innerhalb der Wahlperiode Neuwahlen ausschreiben, wenn er dies als politisch erforderlich oder vorteilhaft erachtet. Er muss Neuwahlen ausschreiben, wenn der Regierung im Folketing ein Misstrauensantrag gestellt wird. Dänemark ist in fünf Regionen und 98 Gemeinde eingeteilt. Alle vier Jahre finden auch regionale und lokale Wahlen statt. Das Selbstbestimmungsrecht der Gemeinden ist im Grundgesetz fest- geschrieben. Obwohl Dänemark eine repräsentative Demokratie ist, sieht das Grundgesetz Fälle vor, bei de- nen eine Volksabstimmung durchgeführt werden kann oder soll. Volksabstimmungen haben in den letzten Jahrzehnten meistens in EU-Fragen (Abgabe von staatlicher Souveränität) eine Rolle gespielt. Darüber hinaus können auf nationaler Ebene oder in Regionen und Gemeinden konsultative Volksabstimmungen durchgeführt werden. Nach nur einer Regierungsperiode der Sozialdemokraten - mit Helle Thorning-Schmidt als ers- ter Frau an der Spitze der dänischen Regierung - in einer Koalitionsregierung mit der Sozialisti- schen Volkspartei (SF) und der sozialliberalen Partei Radikale Venstre (R), hat sich bei den Wah- len 2015 wieder die rechtsliberale Venstre Partei durchgesetzt. Premierminister der Minder- heitsregierung ist zum zweiten Mal Lars Løkke Rasmussen. Die neue Regierung ist die Mandat schwächste seit Anfang der 70’er. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 10 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
1 Im Dezember 2015 führte die Regierung ein Referendum zur Frage eines beschränkten Opt-in Dänemarks im Bereich Justiz und Inneres durch – eine Mehrheit der Dänen entschied sich für Nein, was auch das Ende seiner EUROPOL Zusammenarbeit ab 2017 bedeuten dürfte. Abkommen mit Österreich Doppelbesteuerungsabkommen (2009) Rechtshilfeabkommen (1969) bzw. das Übereinkommen über die Rechtshilfe in Strafsachen zwi- schen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (2005). Sozialversicherungsabkommen (1988) bzw. die EG-Verordnung 1408/71 zur Anwendung der Sys- teme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und deren Familien, die innerhalb der Gemein- schaft zu- und abwandern. Auf der Homepage der Sozialversicherungsanstalt findet man Infor- mationen über Aufgaben, Leistungen und Einrichtungen der SVA. Mitgliedschaft in internationalen Organisationen EU, OECD, WTO, Weltbank, IWF, NATO, EBRD, Europarat, Nordischer Rat, UNO und Sonderorga- nisationen, Internationale Atomenergie-Behörde, Entwicklungsbanken etc. Grönland und die Färöer-Inseln sind nicht in die EU-Mitgliedschaft einbezogen. Ein Flashlight auf den politischen und wirtschaftlichen Status quo bietet Ihnen kurz und präg- nant das Länderprofil. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 11 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
2 Kapitel 2 Wirtschaft im Überblick In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über… ■ Wirtschaftsdaten ■ Außenhandel Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 12 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
2 2. Wirtschaft im Überblick Kurze Charakteristik Dänemark hat neben Erdöl- und Erdgasfeldern in der Nordsee keine eigenen Energiequellen, ist jedoch führend bei der Nutzung von Windenergie; es hat eine hochentwickelte, sehr stark ex- portorientierte Landwirtschaft und eine leistungsfähige, hauptsächlich klein- und mittelbetrieb- lich strukturierte Industrie mit hoch spezialisiertem Produktionspro- Wussten Sie, dass gramm. Nur rund 200 Produktionsbetriebe haben mehr als 500 Beschäf- der höchste Berg tigte. Infolge des Fehlens von Rohstoffen gibt es keine Grundstoffindust- Dänemarks gerade rien und fast keine Schwerindustrie. 170 m Höhe misst, aber dass Dänemark Rund 76% des dänischen BIP werden im Dienstleistungssektor (v.a. dafür über eine Küs- Groß- und Einzelhandel, Telekom, Tourismus, Transport und Spedition, tenstrecke von 7300 Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen und IT) erwirtschaftet. Die km verfügt? Industrie trägt aktuell rund 15,8 % zum BIP bei. Eine kleinere Rolle im ehemaligen Agrar- und Fischereiland spielt nach wie vor die Landwirtschaft, die sich in Däne- mark zu einer hoch automatisierten Branche gewandelt hat. Sie trägt 1,1 % zum BIP bei (vor al- lem Milch- und Fleischwirtschaft). Der Export erwirtschaftet knapp 53% des BIP (2015). Wirtschaftslage und Perspektiven Nach einer längeren Durststrecke und einem Negativwachstum von -0,1% im Jahr 2013, scheint sich die Wirtschaft in Dänemark von den Folgen der Finanzkrise erholt zu haben. Nach einem langsamen Wachstum des BIP um 1,3% im Jahr 2014 und 1,0% im Jahr 2015 sind die Prognosen für 2016 mit 1,0% - wenn auch nur geringfügig - optimistischer. Wachstumsimpulse gehen ge- genwärtig vor allem vom Privatkonsum aus. Die seit Anfang 2014 andauernde Wachstumsphase zeigt sich allerdings wesentlich moderater als Analysten anfänglich prognostiziert hatten: Besonders im Exportbereich blieben die Zahlen unter den Erwartungen, was nicht zuletzt auf internationale Entwicklungen (Russland Sanktio- nen, China Abschwung, Brexit) zurückzuführen ist, die sich auf die Nachfrage nach dänischen Maschinen, Anlagen und landwirtschaftlichen Produkten negativ ausgewirkt haben. Demnach lag das Wachstum 2014 mit 1,3 % deutlich unter den prognostizierten knapp 2 % von EIU und Nationalbank. Ebenso endetet das Jahr 2015 weniger erfolgreich als angenommen (1,0 % statt optimistischerer Prognosen, beispielsweise von der dänischen Nationalbank mit 2 %). Die antizyklischen öffentlichen Investitionen als Antwort auf die Finanzkrise lagen in den letzten Jahren auf sehr hohem Niveau, werden in den kommenden Jahren aber etwas zurückgehen. Zahlreiche Großprojekte stehen aber noch an, insbesondere im Bereich Verkehrsinfrastruktur (Ausbau der Kopenhagener Metro und des dänischen Bahnnetzes, Brückenbau oder das Millar- denprojekt Femern-Tunnel), beim Krankenhausbau (fünf Superkrankenhäuser und zahlreiche Modernisierungen), Errichtung neuer, moderner Stadtviertel, Cleantech-Umstellung etc. Auch bestätigen die wachsenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung den Trend in Dänemark hin zu mehr Innovation. Für die Zukunft ist – vorsichtiger - Optimismus angebracht. Zweifelsfrei setzt sich die Erholung in Dänemark weiter fort, wenn auch stark abhängig von den Entwicklungen auf den Weltmärkten und insbesondere bei den Hauptabnehmern der dänischen Exporte. Insgesamt gehört Dänemark weiterhin zu den wohlhabendsten Volkswirtschaften der EU. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 13 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
2 2.1 Wirtschaftsdaten Dänemark Markt (BIP), Stabilität, makroökonomische Daten . Wirtschaftskennzahlen Dänemark Zahlenangaben in Euro 2014 2015* 2016* BIP Nominell 260,6 Mrd. 266,2 Mrd. 272,5 Mrd. Wirtschaftswachstum +1,3% +1,0% +1,1% BIP je Einwohner in KKS 34.228 35.345 35.479 Öff. Verschuldung in % des BIP 44,8% 40,2% 38,9% Haushaltsdefizit / -Überschuss 1,5% -2,1% -2,5% Privater Konsum +0,8% +1,6% +1,9% Inflationsrate (HICP) +0,3% +0,2% +0,2% Zinsentwicklung (lending rate.) 0,2% n.a. n.a. Arbeitslosenrate 6,6% 6,2% 5,9% Bruttoanlageinvestitionen 19,1% 19,1% 19,2% *Prognose Quellen: Economist Intelligence Unit und WKÖ Stabsabteilung Statistik 3,0% 2,7% 2,4% Inflationsrate BIP Wachstum real 2,0% 1,3% 1,2% 1,0% 0,9% 1,0% 0,5% 0,4% 0,2% 0,0% 2011 2012 2013 2014 2015 2016* -0,1% -0,2% -1,0% 9,0% 50,0% 2,0% 8,0% 7,5% 45,0% 7,0% 6,6% 1,5% 1,0% 7,0% 6,2% 40,0% 6,0% 6,0% 35,0% 0,0% 5,0% 30,0% 25,0% -1,0% 4,0% 17,4% 17,4% 17,2% 17,2% 17,4% 20,0% -1,1% 3,0% -2,0% 15,0% 2,0% -2,1% 10,0% -2,1% -3,0% 1,0% 5,0% 46,4% 45,2% 44,7% 44,8% 40,2% 0,0% 0,0% -3,5% -4,0% 2012 2013 2014 2015 2016* 2011 2012 2013 2014 2015 Arbeitslosenrate Öffentliche Verschuldung Bruttoanlageinvestitionen Haushaltsdefizit *Prognose Quelle: WKÖ Stabsabteilung Statistik, Statistics Denmark Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 14 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
2 Investitionen (allgemeine, öffentliche etc.) Zahlreiche, zum Teil gigantische Investitionsprojekte stehen in Dänemark auf dem Plan der nächsten Jahre: Besonders der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, u.a. das bevorstehende 7,5- Mrd.-Euro-Projekt einer festen Verbindung zwischen Dänemark und Deutschland über den Fehmarnbelt, bieten auch für ausländische Firmen großes Potential. Der für Ende 2015 geplante Baubeginn wurde bereits verschoben und ist noch nicht festgelegt, die Eröffnung ist für 2024 ge- plant. Wussten Sie, dass Däne- 2011 erfolgte auch der Startschuss für eine umfassende Erneue- mark eine lange Tradition rung im Gesundheitsbereich, u.a. für den Bau neuer und die des Welthandels über die großräumige Modernisierung bestehender Krankenhäuser. Im Meere hat, und dass somit Gesundheitswesen und für Medizintechnik stehen Zuschüsse in auch Firmen wie AP Möller Höhe von 5,7 Mrd. Euro in erster Linie für den Bau und die Mo- Maersk, das größte Unter- dernisierung von Krankenhäusern zur Verfügung. Fünf Super- nehmen Dänemarks, und das weltweit zweitgrößte Krankenhäuser werden in den nächsten Jahren in ganz Däne- Logistikunternehmen mit mark gebaut. Insgesamt 16 Krankenhaus-Projekte sollen umge- über 120.000 Mitarbeitern setzt werden. entstehen konnten? Im Energiebereich wird weiterhin stark auf Windenergie gesetzt. Die Regierung plant Maßnah- men zur CO2-Reduzierung um beinahe 40% bis zum Jahr 2020. Die dänische Klimapolitik sieht vor, dass bis 2050 die verwendete Energie im Land ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammt. Noch werden 40% der dänischen Energie aus fossilen Rohstoffen gewonnen. Das So- larenergieziel, dass Dänemark spätestens im Jahre 2020 eine Solaranlagenkapazität von 200 Megawatt haben sollte, wurde schon im September 2012 mit mehr als 23.000 installierten Anla- gen erreicht. In der Abfallwirtschaft wird sich Dänemark mit der Initiative Denmark without Waste in Zukunft vermehrt auf Müllreduzierung und Recycling konzentrieren, anstatt den Müll hauptsächlich in Verbrennungsanlagen zu Energie und Wärme umzuwandeln. Näher dazu siehe Kapitel 4. Arbeitsmarkt (Arbeitskräfte, Arbeitslosigkeit, Ausbildung, etc.) In Dänemark sind die meisten Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor beschäftigt. Größter Ar- beitgeber ist der öffentliche Sektor, der knapp 32% der Arbeitnehmer umfasst. Rund 24% arbei- ten im Sektor Handel und Transport, während die Land- und Forstwirtschaft und Fischerei nur ca. 2,7% aller Arbeitnehmer ausmacht. In den Jahren vor der Krise war Arbeitslosigkeit kein Thema in Dänemark. Das System der Flexicurity, für das Dänemark international immer als Vorbild herangezogen wurde, bewährte sich vor allem vor der Wirtschafts- und Finanzkrise ausgezeichnet. Bis 2008 gab es in Dänemark Vollbeschäftigung (Arbeitslosenrate von nur 2,7% der arbeitsfähigen Bevölkerung, i.e. nach nati- onaler Berechnung). In den darauffolgenden Jahren sank die Gesamtbeschäftigung bis 2011 um 150.000 und die Arbeitslosenrate stieg bis knapp unter 8%. 2012 ging vor allem die Zahl der öf- fentlich Beschäftigten deutlich zurück. Seit 2013 ist bei der Arbeitslosenrate wieder ein Abwärts- trend bemerkbar. Die Beschäftigung steigt beständig, für 2016 wird laut nationaler Berechnung mit durchschnittlich 4,3% gerechnet (gemäß Eurostat-Berechnung mit durchschnittlich 6,0%). Für dänische Verhältnisse ist die Arbeitslosigkeit zwar weiterhin auf relativ hohem Niveau, aber der Arbeitsmarkt entwickelte sich seit einigen Jahren wieder positiv mit einer Zunahme an freien Stellen und weniger Kündigungen. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist mit ca. 1% nach wie vor niedrig. Die Reallöhne stiegen in jüngerer Vergangenheit insbesondere auch aufgrund von niedrigen Verbraucherpreissteigerungen leicht an. 2017 stehen neue Tarifvertragsverhandlungen an. Unternehmen klagten zuletzt vermehrt über Fachkräftemangel, der sich insbesondere in der sich im Aufschwung befindlichen Bauwirtschaft und im Servicebereich bemerkbar macht. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 15 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
2 Arbeitskosten, Lohnniveau Bei den durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde führt Dänemark in der Regel bei Verglei- chen mit anderen EU-Ländern die Ranglisten an. Laut den aktuellsten verfügbaren Daten von Statistik Danmark waren die Kosten wie folgt: Arbeitskosten je geleistete Stunde ohne Landwirtschaft (2015): 41,30 Euro Arbeitskosten je geleistete Stunde in der Sachgütererzeugung (2015): 42,90 Euro Die Lohnnebenkosten machten 2015 im Durchschnitt ca. 14% der Arbeitskosten aus (Quelle Eu- rostat). In Dänemark hat die Arbeitsteilung zwischen Staat und Tarifpartnern eine lange Tradition, wobei sich der Staat so wenig wie möglich in die Regulierung von Lohn- und Arbeitsverhältnissen ein- mischt. Dies wird z.B. daran deutlich, dass es in Dänemark keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt. Stattdessen werden Lohn- und Arbeitsbedingungen hauptsächlich durch kollektive Tarif- verträge, zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, reguliert. Einen schnellen Überblick über die wirtschaftliche Lage finden Sie im UPDATE. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 16 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
2 2.2 Außenhandel Überblick Warenhandel (Mrd. Euro) 1. Halbjahr 2016 2015 2014 Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr 46,1 51,5 77,2 85,9 74,4 82,7 Leistungsbilanzsaldo 2016* +6,3% des BIP *Prognose WKO Stabstabteilung Statistiks Wichtigste Einfuhrwaren Wussten Sie, dass Mineralöl und –produkte, Kraftfahrzeuge, Bekleidung, Industriemaschi- z.B. in den Bran- nen, medizinische und pharmazeutische Produkte, elektrische Maschi- chen Enzymproduk- nen, Transportausrüstung, Apparate für die Telekommunikation, tion, Hörhilfe und natürlich Windkraft dänische Unter- Wichtigste Ausfuhrwaren nehmen zu den Pharmazeutische und chemische Erzeugnisse, Industriemaschinen, Mi- Weltmarktführern zählen? neralöl und -produkte, Maschinen zur Elektrizitätsproduktion, Fleisch- waren, Bekleidung, elektrische Maschinen Wichtigste Handelspartner (2016) Einfuhr Anteil Ausfuhr Anteil Deutschland 22,5 % Deutschland 16,3 % Schweden 12,8 % Schweden 10,0 % Niederlande 8,0% Vereinigte Staaten 8,7 % China 7,8% Vereinigtes Königreich 6,3% Vereinigtes Königreich 4,5% Norwegen 6,2% Die folgenden Grafiken geben einen Überblick über die wichtigsten Handelspartner: Einfuhr in Mio. Euro Ausfuhr in Mio. Euro 4,50% 6,20% 7,80% 16,30% 22,50% 6,30% 8,00% 8,70% 12,80% 10,00% Deutschland Schweden Deutschland Schweden Niederlande China Vereinigte Staaten Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Norwegen Quelle: Statistics Denmark Quelle: Statistics Denmark Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 17 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
3 Kapitel 3 Wirtschaftliche Verflechtung mit Österreich In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über… ■ Außenhandel ■ Wichtigste Einfuhr- und Ausfuhrwaren Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 18 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
3 3. Wirtschaftliche Verflechtung mit Österreich Außenhandel Insgesamt verteilen sich die Exportgüter sehr breit über fast alle Warengruppen. 2015 hatten die Exporte von Österreich nach Dänemark 700,5 Mio. Euro ausgemacht (ein Minus von 1% im Ver- gleich zu 2014). Im selben Zeitraum wurden Waren im Wert von 541,3 Mio. Euro aus Dänemark importiert, was einem Plus von 1,3% yoy entspricht. Die dänisch-österreichische Handelsbilanz blieb 2015 zugunsten Österreichs positiv (Handelsbi- lanzüberschuss von 160,3 Mio. Euro, 3,7% weniger als 2014), was auch für 2016 zu erwarten ist. 1. Halbjahr 2016 1. Halbjahr 2016 Österr. Exporte Veränderung zu Vor- Österr. Importe Veränderung zu Vor- jahr jahr 382 Mio. Euro 6,9% 275 Mio. Euro 11,4% Quelle: STATISTIK AUSTRIA Wichtigste österreichische Ausfuhrwaren 2015 sah die Zusammensetzung der wichtigsten Ausfuhrprodukte ähnlich wie in den vorigen Jahren aus: Zu den wichtigsten Exportgütern Österreichs zählten Maschinen, Apparate und me- chan. Geräte (v.a. Bagger, Kräne, Maschinen zur Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln), elektrische Maschinen (v.a. Transformatoren), Zugmaschinen und Kraftfahrzeuge (v.a. Trakto- ren), Kunststoffe und Waren daraus (v.a. Tafeln und Platten und Verpackungsmaterial), und Wa- ren aus Eisen und Stahl (v.a. Rohre). Die Lieferungen von Baggern (10,5 Mio., +46,3%), und Teigwarenmaschinen (8,2 Mio. Euro, +15%) wuchsen deutlich. Elektr. Transformatoren entwickelten sich mit über 17% (40,3 Mio. Euro) hervorragend, gute Zuwächse gab es auch bei Rohren und Hohlprofilen (18,2 Mio. Euro, +9,2%), Blechen (13,4 Mio. Euro, +161,5%) und Eisendraht (12,3 Mio. Euro, +25%), bei Platten und Blechen aus Aluminium (14,2 Mio. Euro, +10,8%) und bei Aluminiumkonstruktionen (5,8 Mio. Euro, +41,9%). Arzneiwaren für den Kleinverkauf (19,2 Mio. Euro, +39,2%), Möbelteile (7,5 Mio. Euro, +26,1%) und Beleuchtungskörper (5,3 Mio. Euro, +40,1%) entwickelten sich ebenfalls dy- namisch. Rückläufig war hingegen das Liefervolumen von Kränen (8,7 Mio. Euro, -30,5%), Trak- toren (29,1 Mio. Euro, -28,9%) und Kunststoffplatten (10,9 Mio. Euro, -24,2%). Ausfuhr der bedeutendsten Warengruppen in Mio. Euro 400 350 300 44,0 49,8 46,1 250 84,6 53,3 60,3 200 150 82,9 92,0 81,8 100 50 106,2 121,9 116,6 0 2013 2014 2015 Kunststoffe und Waren daraus Zugmaschinen, Kraftfahrzeuge, Traktoren Elektrische Maschinen, Apparate und elektro. Waren Maschinen, Apparate und mechan. Geräte Quelle: Statistik Austria Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 19 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
3 Wichtigste österreichische Einfuhrwaren Bei den österreichischen Importen aus Dänemark überwogen Maschinen, Apparate und mecha- nische Geräte (v.a. Armaturen, Heizapparate für Haushalte, Teile für Krane und Bagger), phar- mazeutische Erzeugnisse (v.a. Arzneiwaren für den Kleinverkauf), elektrische Maschinen (v.a. Windturbinen, Wechselrichter, Mikrofone und Lautsprecher), optische und fotografische Mess- und Prüfinstrumente (v.a. Hörgeräte, medizinische Instrumente, Analysegeräte), Kfz-Teile und Pkw, Kunststoffe und Waren daraus (v.a. Kunststoffplatten) und Möbel (v.a. Sitzmöbel, Holzmö- bel). Bei Maschinen und Anlagen wurden deutlich mehr Armaturen (17,3 Mio. Euro, +16,1%), hydrau- lische Motoren und Kraftmaschinen und Teile dafür (8,9 Mio. Euro, +47,6%) nachgefragt. Auch wurden wesentlich mehr Windturbinen (12,3 Mio. Euro, +53,4%), Mikrofone und Lautsprecher (6 Mio. Euro, +446,6%), Wechselrichter (5,8 Mio. Euro, +35,6%) bezogen als 2014. Rückläufig wa- ren hingegen Heizapparate für den Haushalt (9,6 Mio. Euro, -15,2%), Arzneimittel für den Klein- verkauf (53,7 Mio. Euro, -6,9%), Hörgeräte und Teile dafür (3,97 Mio. Euro, -26,7% bzw. 4,2 Mio. Euro, -8,5%) und Kunststoffplatten (4,5 Mio. Euro, -28,3%). Dafür wurden Apparate und - instrumente für physikalische und chemische Messungen (7,3 Mio. Euro, +49,7%) und Sitzmöbel (5,9 Mio. Euro, +10,1%) im Vorjahr verstärkt nachgefragt. Einfuhr der bedeutendsten Warengruppen in Mio. Euro 300 250 32,6 31,5 29,7 200 48,2 39,6 41,8 150 75,2 62,7 62,7 100 50 95,8 95,3 107,9 0 2013 2014 2015 Optische, photographische Geräte. Meßinstrumente Elektrische Maschinen, Apparate und elekt. Waren Pharmazeutische Erzeugnisse Maschinen, Apparate und mechan. Geräte Quelle: Statistik Austria Sie suchen maßgeschneiderte Marktanalysen und Außenhandelsstatistiken? Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA stellt sie nach Ihrem Wunsch gerne zusammen. Kontaktieren Sie hiefür den Bereich Marktanalysen. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 20 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
4 Kapitel 4 Chancen für österreichische Unternehmen In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über… ■ Warenexport ■ Dienstleistungsexport ■ Beschaffung ■ Unternehmensgründung, Finanzierung und Beteiligungen ■ Technologietransfer und Forschungskooperationen ■ Vertriebskonzepte und Geschäftsideen ■ Chancen für österreichische Unternehmen Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 22 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
4 4. Chancen für österreichische Unternehmen Warenexport Dänische Firmen schätzen die Qualität und Zuverlässigkeit österreichischer Firmen und ihre Produkte sowie deren Flexibilität und Möglichkeit, auf Kundenwün- sche einzugehen. Besonders gute Chancen bestehen für Industrie- Wussten Sie, dass es in Dänemark zurzeit be- zulieferungen, Maschinen und Anlagen im Cleantech Bereich, Liefe- sondere gute Chancen rungen für Infrastrukturprojekte – von Verkehrsinfrastruktur bis hin für die Branchen Bau zu Intelligent Transport Systems, Ausstattung für den Gesund- und Infrastruktur, heitssektor und Digitalisierungsinitiativen inklusive Smart City. Wei- Erneuerbare Energie tere Akzente setzen wir in den Bereichen hochqualitativer und biolo- und Gesundheit gibt? gischer Lebensmittel, die die dänischen Konsumenten stark nach- fragen. Und auch in der Freizeitwirtschaft sehen wir noch nicht ausgeschöpftes Potenzial. Die Bedeutung von Marktpräsenz darf nicht unterschätzt werden, weshalb das Außenwirt- schaftsCenter Kopenhagen österreichische Unternehmen mit individuellem Coaching und Ver- anstaltungen vor Ort unterstützt. Chancen und Schwerpunkte stellen in den kommenden Jahren die Bereiche „Engineering“, Bau und Infrastruktur, Gesundheitswesen, erneuerbare Energie, Umwelttechnik und Innovationsprozesse dar. Dienstleistungsexport Wie in den meisten EU-Staaten ist auch in Dänemark der Dienstleistungsbereich der wichtigste Wirtschaftszweig; der Dienstleistungssektor macht etwa drei Viertel des BIP aus und beschäftigt die meisten Arbeitnehmer. Die meisten Dienstleistungsfirmen konzentrieren sich vor allem im Großraum Kopenhagen. Innerhalb der öffentlichen und privaten Dienstleistungen dominieren der Groß- und Einzelhandel, die geschäftlichen und technischen Dienstleistungen, das Gesund- heitswesen, Banken und Versicherungen wie auch Transport- und Kommunikationsdienstleis- tungen. Chancen für österreichische Unternehmen bestehen zum Beispiel für spezialisierte Montage- und Wartungstätigkeiten sowie für spezielle Bauaufträge, die besonderes Know-how erfordern. Weitere Möglichkeiten gibt es in den Bereichen Umwelttechnologie, Software und In- formations- sowie Kommunikationstechnologien. Im Einzelfall müssen die jeweiligen Chancen genau abgeklärt werden; insgesamt spielen die Kommunikationsfähigkeit auf Dänisch oder zu- mindest auf Englisch und die Kundennähe eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Geschäfts- abschluss. Die direkte Kundenakquisition von Österreich aus kann sich als schwierig erweisen. Oft kann ein Andocken an die starken dänischen technischen Consulter, die international gut vernetzt sind und nicht selten tausende Mitarbeiter haben, Sinn machen. Beschaffung (Ausschreibungen, etc.) Nach den historischen Tiefständen 2013 und 2014 ist die dänische Baubranche auf einem guten Weg. So ist beispielweise der Wohnbau in Dänemark weiterhin im Aufschwung und macht laut Byggefakta im Jahr 2016 36% der Bauprojekte aus. Vor allem in den größten dänischen Städten wird gebaut, allen voran Kopenhagen, gefolgt von Aarhus. Insgesamt wird 2016 mit Wohnbauin- vestitionen in Höhe von 3,5 Mrd. Euro gerechnet, was einer Steigerung von 19 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ein Grund sind die stark gestiegenen Immobilienpreise, die den Wohnbau zu einer attraktiven Investition für Entwickler, Investoren, Stiftungen und Pensionskassen machen. Zudem spielen Energieeffizienzaspekte im Baubereich in Dänemark derzeit eine besondere Rol- le. Bei den künftigen Bauvorhaben wird zudem ein großer Schwerpunkt auf Regenwassermanage- ment gelegt. Sogenannte „Wolkenbruchprojekte“ in Kopenhagen und anderen Teilen Dänemarks werden in den nächsten Jahren vermehrt ausgeschrieben. Im Frühjahr 2016 genehmigte die Kommune Kopenhagen 11 Projekte mit einem Gesamtwert von über 50 Mio. Euro, insgesamt gibt es ca. 300 solcher Projekte in der Hauptstadt. Auch andere dänische Städte rüsten sich vermehrt gegen die steigende Anzahl von Wolkenbrüchen. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 23 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
4 Zahlreiche der großen Investitionsprojekte des Landes sind bereits in vollem Gange, wie bei- spielweise die Elektrifizierung des Bahnnetzes, der Ausbau der Kopenhagener Metro und der Bau von Leichtbahnanlagen in den größten dänischen Städten. Chancen ergeben sich bei zu- künftigen Erneuerungsplänen des Bahnnetzes, beim weiteren Ausbau der Kopenhagener Metro, Projekte im Bereich ITS (Intelligent Transport Systems) und Smart City sowie bei diversen Brü- ckenprojekten (u.a. Storstrømsbro, Roskildefjord-Verbindung). Weitere Möglichkeiten bieten die großen dänischen Krankenhausprojekte. Bis 2020 entstehen in Dänemark 5 neue Superkran- kenhäuser, elf weitere Krankenhäuser werden erweitert und renoviert. Insgesamt investiert der dänische Staat rund 5,6 Mrd. Euro in die Modernisierung des dänischen Gesundheitssystems. Der Flughafen Kopenhagen soll bis etwa 2035 mit einer Bausumme von insgesamt 3 Mrd. Euro kontinuierlich ausgebaut werden. Auch der Bau des Fehmarn-Absenktunnels bietet Chancen. Im Energiebereich bietet u.a. die Umwandlung größerer Kraftwerke von Kohle hin zu Biomasse, die Umstellung kleinerer Kraftwerke von Naturgas auf Biomasse und der Ausbau von Biogas im Bereich der Kraftwärmekopplung spannende Möglichkeiten. Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Ausschreibungswesen bietet unser Fachprofil „Öffentliche Ausschreibungen“. Informationen über Bauvorhaben ab einem Volumen von DKK 50 Mio. sind auf dem Portal byggepipeline.dk zu finden. Unternehmensgründung, Finanzierung und Beteiligungen Österreichische Staatsbürger mit festem Wohnsitz in Dänemark können ohne weiteres Perso- nengesellschaften (Einzelfirmen, OHG, KG) gründen. Für die überwiegende Mehrzahl von Tätig- keiten ist keine spezielle Zulassung (Gewerbeschein) erforderlich. Deutsch- und englischsprachige Informationen über Unternehmensgründungen, die von ver- schiedenen dänischen Stellen veröffentlicht werden, können bei dem österreichischen Außen- wirtschaftsCenter Kopenhagen angefordert bzw. in elektronischer Form – u.a. über die folgen- den Web-Seiten: www.businessInDenmark; www.investindk.dk; www.copcap.com eingeholt werden. Das dänische System der Unternehmensgründungen ist vergleichsweise liberal und schreibt nur wenig Formalitäten vor. Alle Unternehmen werden zentral über die Wirtschafts- und Unterneh- mensbehörde im zentralen Unternehmensregister erfasst. Die Anmeldung kann online bei VIRK erfolgen; die Gesellschaft ist damit binnen weniger Stunden konstituiert. Nähere Informationen können Sie gerne unserem Merkblatt Firmengründung und Steuern ent- nehmen. Technologietransfer und Forschungskooperationen Im Bereich Innovation gehört Dänemark nicht nur in Europa sondern weltweit zu den führenden Nationen. Gute Ausbildung, Forschung auf höchstem Niveau und Unterstützung der Privatwirt- schaft auf Innovation umzustellen, steht politisch hoch im Kurs. Dänemarks Universitäten nehmen international sehr gute Rankings ein und sind innerhalb Eu- ropas Top. Dänische Unternehmen sind stark forschungsintensiv (beispielsweise die Life Sci- ences Firmen des Medicon Valley im Großraum Kopenhagen, der Robotics Cluster auf Fünen oder Nahrungsmittel und LandwirtschaftsCluster in Jütland). Ein Überblick über die Innovati- onsnetzwerke bietet das Wissenschaftsministerium. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 24 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
4 In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Reformen und Investitionen in Forschung und Entwicklung, um dem Gießkannenprinzip entgegenzuwirken. Konkretes Beispiel ist die Etablie- rung 2014 des Innovationsfonden, ein zentraler, öffentlicher Fond, der für die Investition von 200 Mio. Euro jährlich verantwortlich ist und der das Ansuchen um öffentliche Gelder für Forschung und Entwicklung drastisch vereinfacht hat. Der Technologietransfer ist in Dänemark gesetzlich (Gesetz zur Technologie und Innovation Nr. 835 vom 13. August 2008) gesichert. Dadurch soll die Entwicklung in der Technologie und Inno- vation in der freien Wirtschaft gestärkt werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von neuem Wissen, der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen sowie der Kommerzialisierung neuen Wissens und Innovation in der Wirtschaft. Das Gesetz bil- det die Grundlage für die politischen Aktivitäten des Rates für Technologie und Innovation unter dem Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Entwicklung (Amt für Forschung und Inno- vation). Das Gesetz zum Technologietransfer für öffentliche Forschungseinrichtungen Nr. 483 vom 9. Juni 2004 (Techtrans-Gesetz) sichert die Umsetzung und Einbindung neuen Wissens und neuer Technologien von öffentlichen Forschungsinstitutionen für die Wirtschaft. Das Gesetz ermöglicht Universitäten und Forschungseinrichtungen den Besitz und die Gründung unabhängiger Aktien- gesellschaften, um kommerzielle Aktivitäten in Verbindung mit Lizenzen und Patenten zu be- treuen. Die Aktiengesellschaften dürfen außerdem Teileigentümer von Forschungs- und Innova- tionszentren sowie Firmen sein, welche die Forschungsresultate weiter entwickeln oder benut- zen. Das Gesetz reguliert auch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Forschungsinstitutio- nen mit Fonds und Vereinen. Die wichtigsten Links zu Organisationen, Einrichtungen und Stellen: Technologietransfer Nationales Netzwerk für Technologietransfer DTU Symbion Innovation Forschung Roskilde Universität Innovationseinheit Aalborg Universität Tectra VIF Informationscenter für Research und Innovation Risø Nationales Laboratorium Einheit in der Hauptstadtregion Patente und Lizenzen staatliches Serum Institut Medicon Valley Tech Transfer Einheit Universität Kopenhagen Medicon Valley Alliance Forschungszentren Agro Business Park BRIC CAT Science Park COBIS - Copenhagen Bio Science Park INCUBA Science Park NOVI Science Park Scion-DTU Syddansk Forskerpark Symbion Forskerpark Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 25 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
4 Vertriebskonzepte und Geschäftsideen Dänemark ist ein hoch entwickelter, kompetitiver und moderner Wirtschaftsraum, der sich ra- send schnell entwickelt. Der progressive Umgang mit dem immer populärer werdenden Kon- zepten der Sharing-Economy und Firmen wie AirBnBoder GoMore oder das bargeldlose Bezah- len mit dem Handy durch die dominierende App Mobile Pay zeigen, dass Dänemark in vielen Be- reichen early adopter ist. Der Digitalisierungspush, der auch von Arbeitgeberorganisationen und der Politik stark forciert wird, wird für weitere Änderungen in Vertrieb und Vermarktung führen (etwa Online Handel im b2b-Bereich). Für Markteinstieg, Marktanteilsgewinne und langfristigen Erfolg ist man in der Regel mit einem harten Verdrängungswettbewerb konfrontiert, den aber österreichische Firmen durchaus für sich gewinnen können. Dafür müssen sie es verstehen, sich den skandinavischen Gegebenheiten mit regional oft gravierenden Unterschieden anzupassen und attraktive Produkte und Lösungen zu bieten, die sich vom Herkömmlichen unterscheiden. Die anfänglich hohen Anstrengungen werden in der Regel durch lange, freundschaftliche Geschäftsbeziehungen und dauerhafte Ge- schäftserfolge belohnt. Chancen für österreichische Unternehmen Mit einer Teilnahme an den Veranstaltungen der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA nehmen Sie Ih- re Chancen wahr. Unter wko.at/aussenwirtschaft/dk finden Sie das aktuelle Programm. Die aktuellsten Geschäftschancen (Bezugswünsche, Lieferangebote etc.) finden Sie jede Woche im kostenlosen AUSSENWIRTSCHAFT WEEKLY, dem wöchentlichen Newsletter der AUSSEN- WIRTSCHAFT AUSTRIA. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 26 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
5 Kapitel 5 Geschäftsabwicklung und Marktbearbeitung In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über… ■ Liefer-, Leistungs- und Zahlungsbedingungen ■ Bank- und Finanzwesen ■ Verkehr, Transport, Logistik ■ Korruption – ein vermeidbares Übel Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 28 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
5 5. Geschäftsabwicklung und Marktbearbeitung Wirtschaftspolitik Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Dänemark sind relativ liberal und vergleichsweise stabil. Empfohlene Vertriebswege Die Einschaltung eines dänischen Vertreters ist nach wie vor üblich, das Vorhandensein eines lokalen Ansprechpartners nicht selten empfehlenswert. Direktlieferungen sind in manchen Branchen durchaus verbreitet, sonst über Importeure/Großhändler (siehe auch Fachreport Ver- tretungsvergabe). Das seit 1990 gültige Vertreterrecht sieht eine Abfindung bei Auflösung des Vertrages vor. In Dänemark gibt es keine umfassenden Handelsvertreter-Datenbanken und auch keine Han- delsvertreterverbände, bei denen der Großteil der Handelsvertreter einer bestimmten Branche organisiert ist. Eine uns bekannte Möglichkeit Handelsvertreter ausfindig zu machen ist die Website www.commercialagents.dk, die von der dänischen Handelskammer „Dansk Erhverv“ unterstützt wird. Auf der Website können Sie im Handelsvertreterverzeichnis und auch mittels selbst erstellten Inseraten nach Handelsvertretern suchen. Die Website ist auf Englisch. Die auf dieser Website angebotenen Dienste sind kostenpflichtig. Oft macht es Sinn, über Fachzeitschriften, auf Messen oder über Fachverbände nach geeigneten Zusammenarbeitspartnern zu suchen. Das AußenwirtschaftsCenter Kopenhagen unterstützt da- bei gerne. Auf Wunsch können in Frage kommender Vertriebspartner identifiziert und auch kon- taktiert werden, um das Potenzial einer Zusammenarbeit zu eruieren. Werbung Die staatlichen TV-Sender DR1 und DR2 sind werbefrei. Fernsehwerbung ist jedoch bei einigen regionalen Fernsehanstalten möglich. Satellitenempfänger und Kabelfernseher sind sehr ver- breitet. Die staatliche Anstalt TV2 betreibt mehrere Sendeschienen auf kommerzieller Basis fi- nanziert durch Werbeblocksendungen und Abonnements. Rasant an Bedeutung gewonnen haben online-Werbung, Platzierung von Werbebotschaften über soziale Medien inklusive Blogs und Streaming-Kanäle (audio/video). Traditionelle Plakatwerbung ist sehr eingeschränkt, Zeitungs- und Zeitschrifteninserate (Gratis- zeitungen) haben hingegen große Bedeutung. Weit verbreitet und beliebt sind Postwurfsendun- gen. E-Business E-Business boomt. Die ICT-Penetrationsrate (Mobiltelefonie, Breitband, PCs, etc.) in Dänemark gehört zu den höchsten weltweit. Gegenwärtig nutzt 94% der Bevölkerung das Internet aktiv. Deshalb überrascht es auch nicht, dass der E-Handel unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Einkommen eine wichtige Rolle spielt und zunehmend wächst. 2016 kaufte 84% der dänischen Bevölkerung Waren im Internet. Der gesamte Online-Handel wird 2016 über 14 Mrd. Euro aus- machen, was einem Wachstum im Vergleich zu 2015 um mehr als 15% entspricht. Zu den meist gekauften Waren und Dienstleistungen gehören Reisen und Tickets, Bekleidungsartikel gefolgt von Computerhardware und elektronischen Produkten. Die meisten Käufe werden auf dänischen und europäischen Seiten getätigt. Beim E-Handel sind relativ hohe Versand- und Portokosten innerhalb Dänemarks zu beachten; Webseiten sollten auf Dänisch oder Englisch gehalten wer- den. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 29 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
5 Wichtigste Zeitungen Wirtschaftszeitungen Dagbladet Børsen E online@borsen.dk Møntergade 19 W www.borsen.dk/ T +45 33 32 01 02 F +45 33 12 24 45 Tageszeitungen (ganze Woche erhältlich) Berlingske Tidende Morgenavisen Jyllands-Posten Pilestræde 34 Bladhuset i Viby DK-1147 Kopenhagen K Grøndalsvej 3 T +45 33 75 75 75 DK-8260 Viby J. F +45 33 75 20 20 T +45 87 38 38 38 E redaktionen@berlingske.dk F +45 87 38 31 99 W www.berlingske.dk/ E jp@jp.dk W www.jp.dk/ Politiken Der Nordschleswiger Rådhuspladsen 37 Skibbroen 4 DK-1785 Kopenhagen V DK-6200 Aabenraa T +45 33 11 85 11 T +45 74 62 38 80 F +45 33 15 41 17 E redaktion@nordschleswiger.dk E chefredaktionen@pol.dk Wwww.nordschleswiger.dk W www.politiken.dk/ (Deutsche Tageszeitung) The Copenhagen Post Slagtehusgade 4-6 DK-1715 Kopenhagen V T +45 33363300 E info@cphpost.dk Wwww.cphpost.dk (Englische Wochenzeitung) Wichtige Messen (Auswahl) FoodExpo (in Herning) Nahrungs- und Genussmittel, Hotel, Restaurant & Catering alle zwei Jahre W www.foodexpo.dk Copenhagen International Fashion Fair Damen-, Kinder- und Herrenmoden, Accessoires 2x/Jahr (Feb., August) W www.ciff.dk Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 30 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
5 CIFF Shoes Skandinavische Schuh- und Taschenmesse jährlich (März, Sept.) W www.ciff.dk Formland (in Herning) Fachmesse für skandinavisches Design, Haushaltswaren, Geschenkartikel, Handarbeit und Kunsthandwerk jährlich (Feb., August) W http://www.formland.dk/ HI-Messe (in Herning) Industrie, Automation, Robotik, Bauindustrie/-gewerbe alle zwei Jahre (Sept.) www.hi-industri.dk Agromek (in Herning) landwirtschaftliche Mechanisierung jährlich (Nov./Dez.) W www.agromek.dk FoodTech (in Herning) Produktionstechnologie Nahrungsmittel alle zwei Jahre (November) W www.foodtech.dk BYGGERI Bauwesen, Konstruktion, Baustoffe und Werkzeuge alle zwei Jahre (nächste: März 2018) W www.byggerimessen.dk El & Teknik Elektrotechnik f. Gewerbe alle zwei Jahre (nächste: Mai 2018) W www.elogteknikmessen.dk Automatik Industrielle Automation alle zwei Jahre (nächste: September 2018) W www.automatikmesse.dk Veranstaltungsprogramm der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Unsere aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter wko.at/aussenwirtschaft/dk Normen Die dänischen Normen sind weitgehend den EU- bzw. internationalen Normen angeglichen. In Österreich ist Austrian Standards die erste Adresse, wenn es um Normen und Standards geht. Durch die aktive Mitarbeit im europäischen und internationalen Netzwerk (CEN bzw. ISO) zur Normenentwicklung ist Austrian Standards das Informationszentrum für Normung. Als Serviceeinrichtung werden neben allen in Österreich gültigen ÖNORMEN und anderen Re- gelwerken auch internationale und ausländische Dokumente sowie eine Fülle an Fachliteratur, Nachschlagewerken, professionelle Online-Normenmanagement-Lösungen und Dienstleistun- gen angeboten. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 31 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
5 Auskunft zu allen Services von Austrian Standards sowie Normen aus aller Welt erhalten Sie un- ter T +43 (1) 213 00-300, F +43 (1) 213 00-818, E sales@austrian-standards.at, Informationen zu Seminaren und Lehrgängen bei Austrian Standards unter T +43 (1)213 00-333,E semina- re@austrian-standards.at; alle: 1020 Wien, Heinestraße 38, www.austrian-standards.at. Geschäftschancen auf advantageaustria.org advantageaustria.org bietet mit 200 Länderseiten für österreichische Exportunternehmen eine einmalige Plattform, um sich weltweit zu präsentieren. Die Inhalte von advantageaustria.org sind auf den Länderseiten in insgesamt 28 Sprachen abrufbar. Österreichische Firmen können wählen, in wie vielen und in welchen Ländern sie präsent sein wollen - von einem bis zu 199. Ihre Einschaltung besteht aus Firmenpräsentation (Firmenbe- schreibung mit bis zu 600 Zeichen, Firmenlogo und bis zu zwei Bildern) und konkretem, länder- spezifischen Geschäftswunsch (Text 400 Zeichen, Bild). Details zu diesem Angebot, Preise und das Anmeldeformular finden Sie unter wko.at/aussenwirtschaft/b2b oder kontaktieren Sie uns direkt: AUSSENWIRTSCHAFT Advantageaustria.org T +43(0)5 90 900-4470 E aussenwirtschaft.advantageaustria@wko.at Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 32 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
5 5.1 Liefer-, Leistungs- und Zahlungsbedingungen Incoterms® sind Auslegungsregeln für die elf am häufigsten verwendeten, mit drei Buchstaben abgekürzten, Handelsklauseln. Sie sind weltweit einheitlich verwendbar und helfen dem Anwen- der die Errichtung internationaler Kaufverträge zu vereinfachen. Sie regeln die Pflichten für Käuferinnen und Käufer und Verkäuferinnen und Verkäufer im Hinblick auf Transportorganisati- on, Beladung, Entladung, Kosten, Versicherung und Zollabwicklung. Der wohl wichtigste Rege- lungsinhalt ist jedoch der Komplex des Risikoüberganges, sohin welche Vertragspartei zu wel- chem Zeitpunkt das Risiko des zufälligen Verlustes, der zufälligen Beschädigung oder einer sonstigen Verschlechterung der Ware zu tragen hat. Die Wahl des richtigen Incoterm® hängt u.a. von der Wahl des Transportmittels, der Zahlungs- kondition, dem optimalen Risikomanagement und dem tatsächlichen Umfeld eines Geschäftes ab. Verwenden Sie niemals EXW, wenn die Käuferinnen und Käufer nicht in der Lage sind, zu verladen oder die Lieferung steuerfrei in ein Drittland erfolgen soll, sehen Sie als Verkäuferin- nen und Verkäufer von FOB ab, wenn hinter dem Vertrag ein Akkreditiv steht und verwenden Sie DDP höchstens im b2c Bereich. CPT gibt den Verkäuferinnen und Verkäufer ein hohes Maß an Kontrolle über den Transport, bedeutet aber auch hohes Risiko für die Käuferinnen und Käufer, welches jedoch durch entsprechende Transportversicherungen abgefangen werden kann. Nähere Informationen darüber, welcher Incoterm® im Einzelfall zu Ihrem Geschäft passt, erhal- ten Sie unter http://www.icc-austria.org/de/Beratung/Vertragsgestaltung/Incoterms.htm oder telefonisch bei der ICC Austria – Internationale Handelskammer Mag. Paulus Krumpel T +43(1)5048300 3704, E icc@icc-austria.org W http://icc-austria.org/ Zahlungskonditionen Üblicherweise erfolgt Lieferung auf Ziel (30, 60, 90 Tage). Kassa gegen Dokumente ist genauso unüblich wie das Akkreditiv. Zur Absicherung Ihres Exportgeschäftes gibt es die Möglichkeit einer Exportkreditversiche- rung. Dafür stehen Ihnen die Kreditversicherer OeKB Versicherung und Prisma Kreditversiche- rung, Coface Austria, Atradius sowie, va. für Einzelgeschäfte mit Käuferinnen und Käufern in Nicht-OECD-Ländern, das staatliche Exportgarantiesystem der Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) zur Verfügung. Die „Österreichischer Exportfonds GmbH“ bietet exportierenden KMUs eine Finanzierung von Lieferungen inländischer Güter oder die Erbringung von Leistungen an. Die Abwicklung erfolgt über die Hausbank. Näheres: http://www.exportfonds.at Für die Unterstützung Ihrer Auslandsinvestitionen können Ihnen die OeKB und die Austria Wirt- schaftsservice GmbH Haftungen, Risikoabsicherungen und Finanzierungen bieten. Finanzierung und konzessionelle Kredite (Soft Loans): Zur Unterstützung der österreichischen Exportwirtschaft im internationalen Wettbewerb wird die Refinanzierung zu Soft-Loan-Konditionen angeboten. Diese konzessionelle Finanzierung steht unter bestimmten Voraussetzungen für ausgewählte Länder und Projekte zur Verfügung. Die Liste der in Frage kommenden Länder finden Sie auf der Webseite der OeKB unter diesem Link. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA 33 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT
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