Blog.talEntpro - TALENTpro Blog
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blog.talEntpro № eins von 2 / 2019 Preis: 18,00 € news & Business intelligence für recruiting, ta l e n t m a n a g e m e n t & e m p l o y e r B r a n d i n g adTech und data analytics – die Zukunft des Recruiting? game changer – Beschäftigtendatenschutz google4Jobs algorithmen und Ethik nach der dsgVo b l o g . ta l e n tp r o . d e / m aG a Z i n
2 Werden Sie zum Recruiting-Hero Online-Weiterbildung im Recruiting Wir verraten wie: TALENTpro | Stand H.07 Name: Recruiting-Hero FAKTEN Reichweite: 360°-Recruiting Superhelden-Gruppe: digital-recruiter.com Helden-Status: Premium-Videotutorial de luxe, Klasse A++ Superkräfte: „Recruiting-Hero“ zieht durch eine von ihm inhalierte Online-Weiterbildung im Recruiting qualifizierte Mitarbeiter magisch an. Seine Kraft ist so stark, dass selbst IT-Fachkräfte an ihm kleben bleiben. Mit seinem Laserblick erkennt er Talente sofort und bindet sie in sein Netzwerk ein. Durch seine Adern fließen Recht und Active Sourcing. Hier ein Auszug unserer zufriedenen Kunden: AQ UITAS INGENIEURGESELLSCHAFT WE EXTEND YOUR NETWORK. www.digital-recruiter.com
Editorial 3 Editorial Liebe Expertinnen und Experten für Recruiting, Talentmanagement & Employer Branding, Einige von Ihnen fragen sich vielleicht, wieso jetzt auch noch ein lifestyligeres Magazin für unsere Branche – reichen nicht die immer schon top aktuellen Beiträge im Blog um die neuesten Entwicklungen im Recruiting und Perso- nalmarketing zu verfolgen? Wir finden, nein. Denn die vorliegende brandneue Erstausgabe des blog.TALENTpro-Magazins bietet Ihnen journalistisch auf- © Marcus Seip gearbeitetes Hintergrundwissen für die Trends im Recruiting und Personal- marketing. Die Macher der Szene kommen zu Wort und unterstützen uns dabei, Themen einzuordnen und tiefer gehend zu bewerten. Fachliche Tiefe, aber mit Spaß – das ist die Mission von blog.TALENTpro- Magazin. Als Herausgeber bin ich, Alexander R. Petsch, seit mehr als 20 Jahren Ob früher als Chefredakteur bei acquisa oder Autor für W&V oder andere im HR-Markt aktiv, und zwar an der Schnittstelle zwischen HR- und Recruiting- Branchenmagazine – ich, Raoul Fischer, habe die Erfahrung gemacht, dass Verantwortlichen einerseits und Dienstleistungs- und Lösungsanbietern an- die Themenfelder Personal, Marketing und Digitalisierung untrennbar zu- dererseits. Neben HR-Messen und Kongresse der børding messe publiziert sammengehören. Als Kommunikationsberater weiß ich zudem, wie wichtig das HRM Research Institute für HR-Verantwortliche, vernetzt diese und bildet es für Unternehmen ist, Menschen direkt anzusprechen und nach außen und Recruiterinnen und Recruiter aus. Wir finden es fehlt ein Fachmagazin für die innen ein authentisches Bild zu vermitteln. Neue digitale Lösungen unter- Entwicklungen im Employer Branding und Recruiting. Es soll aber nichts op- stützen sie dabei. Ich freue mich darauf, diese Trends für die Recruiting-Szene tisch „Trockenes“, mit „look & feel“ einer klassische Fachpublikation sein, dafür in diesem Magazin auf eine neue Art aufzubereiten. aber um so mehr mit viel fachlicher Tiefe überzeugen, mit Insidern gemacht sein und mit anspruchsvollem Grafikdesign und Bildsprache begeistern. Die- Das Timing der Publikation dieser Erstausgabe ist natürlich kein Zufall. Wir se Lücke schließen wir mit dem blog.TALENTpro-Magazin – ganz gegen den nehmen die Messe TALENTpro in München am 13./14. März zum Anlass die digitalen Trend. Oder vielleicht in Kombination mit das blog.TALENTpro im Themen des Blogs sowie des Magazins weiter zu diskutieren. Von nun an digitalen Tend. Ich bin sehr froh, mit Dr. Connie Voigt und Raoul Fischer dafür erscheinen wir zwei Mal im Jahr. zwei erfahrene Chefredakteure begeistern zu können, die Expertise von ver- schiedenen Seiten in genau diesen Themenfeldern zusammenbringen. Viel Vergnügen bei all dem wünschen, Als ehemalige Chefredakteurin des größten Schweizer Personalfachmagazins Dr. Connie Voigt Raoul Fischer Alexander R. Petsch HR Today, fühle ich, Connie Voigt, mich seit Jahren als Teil der Zunft und sehe Chefredakteurin Chefredakteur Herausgeber nun mit großer Freude, dass sich die Arbeit des HRM mit der Digitalisierung vorwärtsbewegt. Aus meiner Zeit als Kommunikationsleiterin des globalen Airline Catering Konzerns Gate Gourmet International und als Executive Coach sind mir teils mühsame Transformations- oder Change-Prozesse in Unternehmen mehr als vertraut. Diese organisationspsychologischen Pro- Die Bild-Welt des blog.TALENTpro-Magazins zesse spiegeln sich auch in meiner Promotionsarbeit und in meinem gerade erscheinenden Fachbuch zu virtueller Wissenskommunikation wieder. Es Bilder sind wichtig für ein Magazin. Sie ziehen hinein, unterhalten, wecken macht mir großen Spaß die Kombination dieser Wirkungsfelder in diesem Gefühle. Für das blog.TALENTpro-Magazin haben wir zusammen mit Magazin für Sie liebe Leserschaft zu kanalisieren. Christian Zeiler darum ein eigenes Konzept entwickelt. Eine Bildidee soll sich durch das ganze Heft hindurchziehen. Diese greift die Themen auf, geht aber mehr in Richtung Inspiration und Emotionalisierung als Illus- tration. In der vorliegenden Ausgabe ist es die Kombination aus Bildern des farbenfrohen Holi Festivals mit Algorithmen des digitalen Zeitalters. Das Digitale durchzieht unser Leben und Arbeiten – und so auch das Recruiting.
B e s s erm a c h er d i e s er A u s g a be 5 Barbara Braehmer – Intercessio Gerhard Kenk – Crosswater Web Services Christine Tolksdorf – Süddeutsche Zeitung Malte Balmer – Otto Ralf Kuncser – Raven51 Robindro Ullah – Trendence Institut Hans Diegruber – B2B Insider Steffen Michel – MHM Systemhaus Heike Wegenaer – Königsteiner Agentur Jo Diercks – Cyquest Ute Neher – Deutsche Telekom Karolin Widmann – SKW Schwarz Chris Felgner – HRM Research Institute Elton Schwerzel – TALENTSOFT Ralph Wiechers – Deutsche Post DHL Dominik Hahn – Allianz Carsten Tabatt – Digital-Recruiter.com Michael Witt – Witt Consult © Jürgen Fälchle, Adobe Stock © suebsiri, Adobe Stock
6 In h a lt 03 Editorial 04 Bessermacher Dieser Ausgabe 06 Inhalt 08 Transfermarkt Wechsel in der HR Branche 10 Titel-Story AdTech und Data Analytics – Die Zukunft des Recruiting? 12 Global Digital Village Interview Dr. Ralph Wiechers, Deutsche Post DHL Group 16 Hiring Managern den ROI vorhersagen Interview Dominik Hahn, Allianz SE 20 hauseigenes Active Sourcing Interview Malte Balmer, Otto 22 Google4Jobs Game Changer im Personalmarketing 26 AdTech Daten-getriebenes Personalmarketing – Der Kandidat macht die Musik 30 Retargeting in der Personalsuche Besuchern der Karriereseiten durchs Netz folgen 34 Recruiting Hacks Die Kunst der Überzeugung 38 screening, test & Match Wieviel Ethik brauchen Algorithmen? 42 Recht Beschäftigtendatenschutz nach der DSGVO 44 Active Sourcing Treffer, aber nicht versenkt 46 Best of blog.TALENTpro 48 Top Blogs Special Selection aktueller Themen-Blogs 50 Termine Wo sich die Branche trifft 52 Making Of Hinter den Kulissen des Expofestivals 56 Zenith Halle München Der Veranstaltungsort der TALENTpro 2019 58 Impressum und AUSBLICK AUF AUSGABE September 2019
In h a lt 7 26 38 screening, test & Match AdTech Algos an die Leine – Automatisch, individualisiert, Wenn Algorithmen verrückt spielen in Echtzeit – die Vorteile des Programmatic Job Advertising 12 Titel-Story 12 Interview Ralph Wiechers: der neue Vice President Corporate People Management & Platforms bei Deutsche Post DHL Group 16 Interview Dominik Hahn: der finanz-orientierte „Global Head of People Attraction“ bei der Allianz SE in München 20 Interview Malte Balmer: der nahbare Talent Sourcing Manager beim grossen E-Commerce Player Otto in Hamburg 34 Recruiting Hacks Michael Witt über subtile Vorgehensweisen Recruiting-Probleme zu lösen
8 TRaNsFERMaRKT transfErmarkt wechseL iN Der hr brANche Ute Neher Wer sie kennt, sieht Magenta. Denn Ute Neher arbeitet nicht nur seit neun Jahren bei der Tele- kom, sondern integriert gerne die Unternehmens- Farbe ihres Arbeitgebers in Ihr Outfit: Schuhe, Hosen, Shirts oder Pullover – Ute Neher fällt auf. Seit Januar 2019 hat sie die globale Verantwor- tung für den Bereich Recruiting Operations bei der Telekom. Davor leitete sie dort das Employer Branding und Personalmarketing – zunächst für stieg sie 2005 bei T-Systems im Bereich Sales Deutschland, dann global. Eigentlich dachte die & Service Management ein und baute dort ein geborene Dessauerin nach ihrem Studium an der Personal-Entwicklungs-Programm für ITler auf. Technischen Universität Chemnitz, dass sie in 2010 wechselte Neher dann zur Telekom und der Automobilindustrie arbeiten würde. Praktika übernahm das Personalmarketing für Schüler. bei BMW und Daimler während und nach dem Bei dem Telekommunikations-Riesen arbeite- Studium führten in diese Richtung. Doch dann te sie in verschiedenen Funktionen und hat von 2012 bis 2014 im Bereich Professional Marketing durch spektakuläre Guerilla-Aktionen auf ihren Arbeitgeber aufmerksam gemacht: etwa durch einen Eisstand, den sie während des Sommers vor einer Niederlassung eines Konkurrenz-Unter- nehmens aufbaute. Was Neher antreibt? „Men- schen zu ermöglichen, ihren Weg zu finden“, sagt sie. Das macht sie jetzt auch international. © Telekom Hat bei Ihnen die oberste HR-, Recruiting- oder Employer- Branding-Position gewechselt? Wollen Sie uns das mitteilen: redaktion@talentpro.de
T r a n s ferm a rkt 9 © Deutsche Post DHL Group Dr. Ralph Wiechers Seit Januar 2019 verantwortet Ralph Wiechers bei der Deutschen Post DHL Group als Senior Vice President den Bereich Corporate People Management & Platforms. Er kümmert sich also um die Digitalisierung des Personal- und Recruit- ing-Bereichs. In dieser Funktion erarbeitet er übergreifend die Strategien für Talent Akquisi- tion, Learning & Development, Talent Manage- Marketing-Kette voran. Customer Centricity und ment & Leadership, HR-Plattformtechnologien Customer Journey sind für ihn die Basis für einen sowie für HR-Analytics. Schwerpunkte liegen erfolgreichen Dialog mit Kunden – und dies über- unter seiner Verantwortung auf Digitaler HR und trägt er jetzt auch in die HR-Funktionen. Ralph Data Analytics. Vorher leitete Wiechers als Se- Wiechers trat 2010 als Vice President Internet nior Vice President den Bereich Dialogmarketing Strategy in den Konzern ein und verantwortete und Presse. Hier trieb er die Integration von Wer- bis 2015 unter anderem das digitale E-Commer- besendungen und Print-Mailings in die digitale ce-Portfolio der Deutschen Post und den Bereich Online Marketing Solutions. Vor seinem Wechsel zur Deutschen Post war er bei der Strategiebe- ratung McKinsey & Company. Ein Interview mit Ralph Wiechers lesen Sie auf S. 12 Ullah Leiter Globales Employer Branding, Recrui- ting und HR Communication beim Heidenheimer Robindro Ullah Technologiekonzern Voith und davor jahrelang Leiter Personalmarketing und Recruiting Süd bei Die Branche – oder „HR-Suppe“, wie er sie nennt – der Deutschen Bahn. Immer wieder hat er dem kennt Robindro Ullah als eine Art Trüffelsucher in Markt wichtige Impulse gegeben wie zum Beispiel Sachen Personalmarketing, Employer Branding mit einer Location-Based Recruiting-Aktion am und Recruiting. Seit Ende 2018 ist der 40-Jäh- Berliner Hauptbahnhof, Voith-WeChat-Stickern rige neuer Geschäftsführer bei Trendence, dem für den chinesischen Markt oder der ersten Mine- Beratungs- und Marktforschungsunternehmen craft-Präsenz eines Arbeitgebers. für Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting, das seit 2017 zur Funke-Tochter Ab- solventa gehört. Davor beriet er mit seiner Firma © Trendence HRinmind diverse Unternehmen in Sachen Per- sonalmarketing und Recruiting. Mit HR Tomor- row Exclusive veröffentlicht Ullah Deutschlands erstes Trend-Magazin für den Personalbereich. Daneben hat er sich einen Namen als Blogger, Speaker und Buchautor gemacht. Vorher war
TiTEL-sToRy 11 adtEch und data analytics – Die ZuKuNfT Des recruiTiNg? Candidate Centricity ist das Zauberwort. Die Digitalisierung schafft nicht einfach neue Kanäle. Sie verändert das Recruiting und Personalmarketing von Grund auf. Der Kandidat rückt mehr in den Mittelpunkt. Datenanalyse hilft Recruitern dabei, Bewerber und Kandidaten besser zu verstehen und auf ihre Bedürfnisse und Erwartungen einzugehen. Automatisierte Lösungen unterstützen Arbeitgeber dabei, ihre Wunsch- kandidaten zu identifizieren und gezielt an verschiedenen Kontaktpunkten anzusprechen. Unternehmen wie die Deutsche Post, die Allianz SE oder Otto haben sich längst darauf eingestellt und begonnen, Instrumente und Prozesse zu digitalisieren und neu aufzustellen. Dabei müssen sie allerdings auch mit Google rechnen: Der Suchmaschinen-Riese hat begonnen, den Markt mit Lösungen wie Google4Jobs oder die Cloud Talent Solution aufzumischen. © Patrizia Tilly, Adobe Stock © maciek905, Adobe Stock
12 TiTELgEschichTE © Deutsche Post DHL Group dr. Ralph Wiechers, Vice President Corporate People Management & Platforms, Deutsche Post DHL Group
TiTEL-sToRy 13 Die visioN: MiT DeM Global diGital VillaGE voN eiNer hALbeN MiLLioN MeNscheN – DeN KuNDeN iMMer eiNeN schriTT vorAus Dr. Ralph Wiechers ist seit Januar 2019 Senior Vice President Corporate People Management & Platforms bei Deutsche Post DHL Group. Mit rund 520.000 Mitarbeitenden in 220 Ländern und Territorien weltweit ist Deutsche Post DHL Group ein sehr menschengetriebenes Unternehmen. Was ist der zukünftige „Wiechers Way“, um den Konzern auf die personellen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten? sie kommen ursprünglich aus den geschäftsbe- Welche großen Entwicklungen sehen sie im Re- Wie intensiv beschäftigen sie sich mit interna- reichen online Marketing und Kunden E-com- cruiting? tionaler Rekrutierung und welchen stellenwert merce und sind nun vom dialogmarketing neu in Ich sehe vier Aufgaben: Zunächst geht es um die nimmt Programatic advertising dabei ein? die Leitung für corporate People Management datengetriebene Optimierung des Recruiting, Ein Großteil der von uns weltweit zu besetzen- & Platforms gewechselt. Was bewegte sie in die zweitens um den Perspektivwechsel von der an- den Stellen richtet sich an ungelerntes Personal domäne des hR-Managements und was wird ihr gebotszentrierten hin zur verbraucherzentrierten bzw. nicht-Fachkräfte. Wir können aber weltweit hauptanliegen sein? Sicht während des gesamten Bewerbungspro- nicht automatisch die gleichen Tools anwenden. Wir sehen eine Veränderung des Arbeitsmarkts zesses. Drittens müssen wir die Bewerbungs- Ein Beispiel ist unsere WhatsApp Funktion ohne hin zu einem Konsumentenmarkt. Das heißt, die prozesse noch mehr personalisieren und viertens notwendige CV-Eingabe – in Asien wird Whats- Konsumenten oder Nutzer kommen zunehmend individualisieren. Wenn wir all das vereinen kön- App aber nicht intensiv genutzt. Dafür haben wir mehr in Entscheidungsrollen. Das entspricht der nen, erreichen wir eine Optimierung ganz nach in Singapur Walk-in-Centers eingerichtet, wo klassischen Arbeit eines Marketeers und ich finde dem Prinzip des Online Marketing. Interessierte einen Job direkt zum Ausprobieren es sehr spannend die digitale Transformation, die angeboten bekommen und auch testen dürfen, wir bereits im Dialogmarketing vollzogen haben ob ihnen die Arbeit zusagt. nun auch in das globale Recruiting einzuführen. →
14 TiTEL-sToRy auf Linkedin kommentierten sie, dass Füh- rungsqualitäten für die digitale Transformati- on hin zum digitalen Mindset wichtig sind und verweisen auf ambidexterity. Können sie näher erläutern was es mit dieser übersetzt „Beidhän- digkeit“ in ihrem schaffensbereich auf sich hat? Welche Ziele haben sie sich für 2019 vorge- Das habe ich noch aus meiner alten Funktion he- nommen? raus geschrieben, aber es trifft in jedem Bereich Wir werden – wie im Marketing – intensive AB- zu. Ich meine damit dass wir beidhändig jong- Testings durchführen um kontinuierlich unsere lieren können müssen zwischen dem Festhalten Prozesse mit leicht veränderten Variationen an unserer tagtäglichen Leistung einerseits und auszuprobieren und letztlich verbessern zu kön- andererseits offen neue, digitale Themen entwi- nen. Wir werden unsere eigenen Kontaktstellen ckeln um agil im Geschäft zu bestehen. So ent- (Touch Points) optimieren und Partner-Websites steht digitale Transformation. mit unseren eigenen Seiten verzahnen. Wir werden die Suche im Netz verbes- sern (Search-Engine-Optimization/SEO) Wie kann man die strategie „Wiechers Way“ sowie in den stark wachsenden sprach- beschreiben – welche Visionen verfolgen sie basierten Bereichen wie Alexa und Siri. Wie kann man die strategie „Wiechers Way“ bei der Rekrutierung und beim halten von beschreiben – welche Visionen verfolgen sie bei haben sie eine Retention-strategie? Talents? der Rekrutierung und beim halten von Talents? Unsere Strategie ist es sicherzustellen, Ich werde alles Ich werde allesdafür tundass dafür tun dasssichsich das das HR- HR-Ma- dass wir unsere Mitarbeiter kontinuier- Management als wertstiftende Funktion nagement als wertstift ende Funktion innerhalb lich weiterentwickeln, so dass sie unse- unseres Unternehmens weiterentwickelt und innerhalb unseres Unternehmens weiterent- ren Kunden in Ihrem Wissen immer einen Technologie nutzt, um der „user experience“ und Schritt voraus sind. Das gilt insbesonde- wickelt und Technologie der „customer journey“ zumnutzt, um Erfolg zu der „user verhelfen – re im Logistik-Bereich wo zum Beispiel experience“ undder ganz im Sinne dererwähnten „customer journey“ „Robotics Prozesszum Augmented Reality (AR)-Technologie im Erfolg zu verhelfen – ganz im Sinne der er- Automatisierung“. Supply Chain Management rasante Ent- wähnten „Robotics Prozess Automatisierung“. wicklungen zulässt. Unsere Mitarbeiter sind so täglich aktiv in die Verbesserungs- prozesse unserer Logistik, beispielsweise Au t o r i n : Co n n i e Vo i g t durch Data Analytics, involviert. Welchen Zweck erfüllt die aR-Technologie? Augmented Reality unterstützt Prozesse und gestaltet sie effizienter. Dabei entlastet die Technologie unsere Kollegen im Warenlager bei ihrer Arbeit und hilft außerdem dabei, die Qua- lität für unsere Kunden kontinuierlich zu verbes- sern. Technologie hat für uns in erster Linie den Zweck, die Arbeit der Kollegen zu unterstützen – wir sehen AR nicht als Ersatz für den Menschen. „Robotics Process Automation“ (RPA) kann sehr gut bei Teiltätigkeiten repetitiver Natur einge- setzt werden und geben damit dem Menschen mehr Raum für kreativere Arbeit. Diese soge- nannten Software Roboter übernehmen häufig zeitraubende administrative Prozesse. Ich bin mir sicher, dass sich in diesem Bereich noch sehr viel bewegen wird.
M a k i n g Of 15 Mit dem SZ-Stellenmarkt finden sich die Besten. Nutzen Sie online und in Print den Stellenmarkt, der qualifizierte Fach- und Führungskräfte sowie erfolgreiche Arbeitgeber effizient zusammenführt. Erfahren Sie mehr unter jobs.sz.de oder in der SZ am Wochenende. SZ_Stellenmarkt_Puzzle_211x311_JM.indd 1 29.01.19 17:05
16 TiTEL-sToRy DAs allianz- crEdo: „wir MüsseN DeM hiriNg MANAger DeN roi Des KANDiDATeN vorhersAgeN“ Interview mit Dominik Hahn über seine Sicht zu AdTech- Entwicklungen bei der Stellen- ausschreibung. Hahn hört seit Oktober 2017 auf den intern gegebenen Namen „Global Head of People Attraction“ bei der Allianz SE. Er sitzt in München. herr hahn, nach welchen Jobprofilen schauen Welcher art? sehen sie Risiken im kompletten algo-Recruit- sie derzeit am häufigsten? (lacht) Sage ich nicht, sonst kann das ja jede ing? Na danach, wo in so ziemlich allen Branchen alle Konkurrenz lesen … Wir halten es derzeit noch nicht für sinnvoll kom- suchen, nach den „digital talents“, data scien- Jedenfalls setzen wir die Boolesche Suche ein plett mit Algorithmen zu suchen, die gesamte tists, die braucht jetzt jedes Unternehmen. Des- u.a. über Google, denn dort können wir auch Verwaltungsarbeit und das Sourcing wie über halb genügen die bisherigen Rekrutierungsme- gut mit der reversiblen Bildersuche arbeiten die LinkedIn kann aber voll automatisiert werden, thoden nicht mehr. Wir investieren daher gezielt manchmal sinnvoll ist – neben Flip Search, X-Ray denn das kann auch ein lernender Bot machen. in das Upskilling unserer Recruiting-Workforce Search und vielen anderen Suchmethoden. Allerdings sind Aspekte wie die Überprüfung des sowie in die Nutzung digitaler Plattformen, um „Cultural Fit“ nicht automatisierbar, das muss diese spezielle Zielgruppe für uns zu begeistern. sind ihre hR-Kollegen durchweg darin geschult noch beim Menschen bleiben. Unsere Job-Interview-Simulation per Google mit dieser Methodenvielfalt zu arbeiten? Voice Assistant oder unsere eben gestartete Wir arbeiten dran. Seit Sommer 18 haben wir ein „Allianz Labs“-Reihe, eine Art youTube-How-to- internes up-skilling Programm laufen, um in zwei Video-Serie ohne Corporate-Werbung, sind Bei- Richtungen zu schulen: im „foundation path“ für spiele hierfür. das Rekrutieren in allen Berufsgruppen und im „expert path“ für IT sourcing. In dem Bereich hat die Versicherungsbranche erhöhten Nachholbe- darf.
TiTEL-sToRy 17 dominik hahn, „Global Head of People Attraction“, Allianz SE © Allianz SE →
18 TiTEL-sToRy Wie sehen sie den stand der digitalen Entwick- lung im Rekrutieren in deutschland im Vergleich zu anderen Märkten? Wir müssen unterscheiden zwischen dem Ein- satz von Technologie im Recruiting und der ope- rativen Herangehensweise, wie heutzutage Stel- Teilen sie eine latente Befürchtung dass google len besetzt werden können, Stichwort „Active for Jobs in Kürze eine Monopolstellung einnimmt? Sourcing und Candidate Relationship Manage- Das kann eintreten, muss es aber nicht. Das wür- ment“. Bei letzterem hat sich in den vergangenen de voraussetzen, dass Google einen langen Atem Jahren viel getan, Unternehmen bauen ganze mitbringt, denn zunächst müssten sehr viele Jobsucher ihre Suchgewohnhei- In Sachen Technologie hat Deutschland ten entsprechend anpassen. Und selbst wenn dies geschieht, muss ein „Jobboard allerdings nach meiner Schätzung Google“ nicht zwangsläufig Probleme Aufholbedarf. Wie wollen sie das schaffen? für uns als Arbeitgeber mit sich bringen. Jeder muss selbst Data Scientist werden, um Schließlich ist Google bekannt dafür, Einfachheit Sourcing-Units auf und bleiben mit Kandidaten zu verstehen, wie Daten gesammelt, gebündelt und Kundenorientierung in Prozesse und Produk- in Kontakt, obwohl es aktuell keine passende Po- und bewertet werden können. Das ist neu. Das te zu bringen. Das finde ich zunächst einmal be- sition gibt. Das geht auch, weil das Workforce kannten und können wir so noch nicht. Vor allem grüßenswert und stachelt sicherlich den ein oder Planning an Gewicht gewinnt. aber muss man das können wollen. Wir sehen anderen Mitbewerber auf dem Stellenmarkt an. hier einen Prozess der Berufsbild-Änderung, den In Sachen Technologie hat Deutschland aller- es ja schon seit ca. zehn Jahren gibt. Recruiting dings nach meiner Schätzung Aufholbedarf. Für geht weg vom reinen Admin-Geschäft, hin zur uns ist oft noch die Einführung eines Online-Be- datengetriebenen Sales-Organisation. Denn wir werbungssystems ein großer Sprung nach vorne. verkaufen Jobs und generieren Leads. Nicht je- Angebrachter wäre hingehen, jeden einzelnen der mag das, und wird daher sicherlich den Beruf Schritt des Recruitingprozesses dahingehend wechseln. zu untersuchen, ob und welche unterstützende Technologie Mehrwert schaffen kann. Dieser Au t o r i n : Co n n i e Vo i g t Mehrwert kann eine Zeitersparnis auf Recruiter- Seite sein oder Daten, welche dem Hiring Mana- ger Hilfestellung bei der finalen Einstellungsent- scheidung geben. Wo liegen aktuell die grossen herausforderun- gen der Recruiter bei der allianz? Ich denke, wir in der Allianz stehen vor denselben Herausforderungen wie alle anderen auch. Unser aller Ziel, quasi der Sinn unseres Jobs, sollte nicht nur darin bestehen, Stellen auszuschreiben und aktiv nach Kandidaten zu suchen. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, den Hiring Managern aus dem Business etwas zu liefern, was sie selbst nicht oder nur schwer können: auf Basis von Daten valide einschätzen zu können, weshalb Kandidat A einen höheren Return of Invest für das Team bringt als Kandidat B. Das wäre mein persönli- cher Added Value. Dominik Hahn auf der TALENTpro 2019: 13.03.2019, 13:00 Uhr Blogger- & Best Recruiter Arena
TiTELgEschichTE 19 Multiposting von Stellenanzeigen Digitale Bewerbermappe Talent Pool CV-Parsing * HR-Analytics / KPI`s Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm** Weitere Informationen finden Sie unter www.mhm-hr.com Wir freuen uns auf Ihren Besuch! *powered by **powered by Firstbird
20 TiTEL-sToRy DAs otto crEdo: persoNALisierTer KANDiDATeNgewiNN MiT hAuseigeNeM AcTive sourciNg uND iNDiviDueLLeN corporATe iNfLueNcerN Interview mit Malte Balmer, Talent Sourcing Manager beim grossen E-Commerce Player Otto in Hamburg. Persönlichkeit, Offenheit und Authentizität gehören zur Marke Otto genau so wie für Balmer die individuelle hanseatische Freiheit als Hamburger für den Bundesligisten Werder Bremen zu jubeln. herr Balmer, welche herausforderungen sehen Wie stehen sie zum Einsatz von algorithmen, auf welche art wird der Kampf um Talente im sie im aktuellen aufgabengebiet des Recruiting der indikatoren einer potenziellen Wechselbe- Tech-Bereich in den kommenden Jahren ausge- in ihrer Branche? reitschaft von Fachkräften aus anderen Positio- fochten? Im E-Commerce haben wir stetigen Bedarf an nen heraus filtert? Jede Position – ob Programmierer, Marketing Fachkräften in der IT und im Online Marketing. Wir vertrauen diesen Tools momentan eher ein- oder Business Intelligence – hat bei uns Tech- Die Hauptherausforderung für uns ist immer geschränkt weil die Algorithmen derzeit nicht Bezug. Und das Ringen um die besten Talente möglichst nah an den Zielgruppen zu sein und deutlich genug die Persönlichkeit konturieren. Ich beginnt gerade erst. Wir stellen hochmotivierte das auf zwei Wegen: Wir setzen nach wie vor auf bin aber sicher dass KI in den nächsten Jahren Menschen mit einem ausgeprägten Verantwor- unsere eigene Online Jobbörse und wir betreiben vermehrt hilfreich sein kann. Wir beobachten tungsbewusstsein ein. Dafür bieten wir attrakti- hauseigenes Active Sourcing mit vier Vollzeit- diese Entwicklungen offensiv, prüfen neue Tools ve Rahmenbedingungen wie flexible Gleitzeit, die Kollegen, um die Talente für Otto zu gewinnen. auf dem Markt, um das System dahinter genau Möglichkeit zuhause zu arbeiten, moderne Büros Das tun wir mit gezielt persönlicher Ansprache zu verstehen, denken dann über eine Anwendung auf dem OTTO-Campus, 30 Urlaubstage und die der Kandidaten. Denn uns interessiert die Per- nach und springen dabei aber nicht gleich auf Möglichkeit ein Sabbatical zu machen. sönlichkeit des Einzelnen – bei der Rekrutierung den ersten Zug. wie während des gesamten Arbeitsverhältnis- ses. Und diese individuelle Ansprache wird uns von unserer Zielgruppe als besonders positiv in den Feedbacks zurückgespielt.
TiTEL-sToRy 21 Malte Balmer, Talent Sourcing, Otto © Otto damit erzeugen sie wahrscheinlich auch einen ist das ein standardisierter ablauf? das klingt zeitintensiv … positiven Employer Brand-Effekt … Nein. Wir entscheiden das jedes Mal je nach Wer Erfolg haben will muss sich nach den Kan- Ja genau, wir beobachten dass Menschen im Bedürfnis der einzelnen Kandidaten. Das liegt didaten ausrichten. Wir werden den sich weiter Tech-Bereich sich als besonders gute Job- uns am Herzen da wir die Persönlichkeit in den entwickelnden Markt der Algorithmen niemals Botschafter entpuppen. Sie interessieren sich Mittelpunkt stellen. Wenn sich Kandidaten erst aus dem Blick verlieren – gehen aber nicht blind für Daten, Programme und eben auch für ihre mal für die Rahmenbedingungen interessieren darauf ein, sondern bleiben nah am Menschen. Teams. Und deshalb bringen wir diese Corporate dann haben sie zunächst ein Gespräch mit dem Influencer schon zu einem frühen Zeitpunkt in HRM. Sollten sie prioritär nach dem Teamaufbau Au t o r i n : Co n n i e Vo i g t der Rekrutierung mit den Kandidaten für einen fragen dann stellen wir zuerst ein Gespräch mit Austausch zusammen. Kollegen des Teams her, ganz im Sinne der „Can- didate Experience“. Das Ringen um die besten Wie laufen bei ihnen assessments ab? Jeder unserer Recruiter ist in der Eignungsdi- Talente beginnt gerade erst. agnostik geschult, das hat einen Fokus in un- serer Weiterbildung damit wir die uns wichtigen Werte wie Offenheit, Authentizität und gradlinige Kommunikation abgleichen können.
22 G o o g le 4 j o b s Google4Jobs Game Changer im Personalmarketing Ein Gespenst geht um in der Personal-Szene. Sein Name: Google4Jobs. Viele sehen darin eine Bedrohung für Jobsuchmaschinen wie Indeed oder gar Stellenbörsen. Ist das so? Keine Frage: Das Angebot kann den Markt nachhaltig verändern. Aber am Ende bedeutet es auch eine Chance. Google ist meist der Einstieg in das Internet. Der erste Schritt: Die Cloud Jobs API Klickt ein User den Browser an, öffnet dieser Die Lösung Cloud Jobs API hat Google 2016 vor- als erstes die Google-Suche und dann geht es gestellt. Diese sollte die Suchergebnisse bei der los. Mühsam Internet-Adressen eintippen? Viel Jobsuche verbessern. Ob Karriereseite, Stellen- bequemer ist es, die Suchmaschine diesen Job börse von Bewerber-Managementsystem oder erledigen zu lassen. Das gilt auch für die Stellen- Internet-Stellenbörse – über eine Schnittstelle suche. Laut Google steigen 73 Prozent der Job- verbinden sie sich mit der neuen Google-Lösung, suchenden mit einer Google-Suche ein. Online- die zum Ziel hat, die Jobsuche durch eine wich- Stellenbörsen wissen das und investieren auch in tige Verständnishilfe zu erleichtern. Die Lösung Suchmaschinenwerbung. Es war eine Frage der bietet folgende Features: Sie erweitert die kon- Zeit, wann Google diesen Markt angehen wür- krete Suchanfrage um Synonyme und Acrony- de – und genau das ist inzwischen geschehen. me, ergänzt eine Ausschreibung um fehlende Mit seinen Lösungen mischt der Suchmaschi- Informationen, sorgt für eine genaue Geo-Lo- 73% nen-Riese jedenfalls – direkt oder indirekt – den kalisierung unabhängig von der Adress-Eingabe. Markt auf. Sie prüft jede Anzeige auf Aktualität, erweitert das Spektrum, falls eine Suche nicht hinreichend Ergebnisse ausspuckt und enthält nicht zuletzt einen Empfehlungsmechanismus. Ein selbstler- nender Algorithmus sorgt dafür, dass sich diese Funktionen im Laufe der Zeit immer weiter ver- bessern, weil sie Muster erkennen und auf unbe- kannte Fälle übertragen.
googLE4JoBs 23 dER dRiTTE schRiTT: googLE4JoBs Ein Produkt für die Jobsuchenden – mit großen Auswirkungen auf Stellenanzeigen und Jobbör- sen. Im Prinzip ist es eine eigene Suche für of- fene Stellen, die allerdings über die allgemeine dER ZWEiTE schRiTT: googLE hiRE Google-Suche angegangen wird. Diese funktio- Die E-Recruiting-Lösung ist auf die Bedürfnisse niert ähnlich wie die Suche für andere Bereiche kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnit- wie Flüge, Produkte, Bilder etc.. Ein Google-Bot dER ViERTE schRiTT: ten und soll den Einstellungsprozess beschleu- durchforstet gewissermaßen das Web nach pas- diE cLoud TaLENT soLuTioN nigen und das Erlebnis für Bewerber verbessern. senden Stellenanzeigen zu einer Suche. Über Die Lösung mit dem schönen Namen Cloud Ta- Google Hire ist direkt mit anderen Bestand- Partnerschaften mit anderen Anbietern wie lent Solution fasst im Prinzip alle drei Schritte in teilen der Google-Suite wie dem Kalender oder Monster, LinkedIn, Glassdoor und weiteren, soll einem Produkt zusammen. Das Ziel: Einerseits dem Mailsystem verbunden. Künstliche Intelli- dieser Prozess vereinfacht werden. Eine Auswahl soll sich durch die neue Suche und die entspre- genz (KI) ermöglicht es, die Synchronisierung der Ergebnisse wird in einer eigenen Box auf der chende Auswahl und Aufbereitung der Ergeb- zwischen den verschiedenen Anwendungen zu Google-Suchseite angezeigt. Jobsuchende kön- nisse die Candidate Experience entscheidend erleichtern und zu beschleunigen. Sie soll auch nen die Stellenanzeigen dann nach Rubriken wie verbessern. Für Jobsuchende wird es einfacher die Bewerberauswahl optimieren, die Terminab- Job-Titel, Branche oder auch nach Unternehmen eine passende Stelle zu finden. Aber auch Rec- sprache für Bewerbungsgespräche vereinfachen filtern. Die Verknüpfung mit Google Maps und ruiter sollen profitieren: Weil Jobsuchenden auch und die Kommunikation verbessern. Die Anwen- die Integration von Arbeitgeber-Bewertungen Stellenanzeigen ausgespielt werden, die ihrem dung „Candidate Discovery“ unterstützt mit KI reichern das Ergebnis an. Zudem bietet die Dar- Suchbegriff nicht voll entsprechen aber nahe- das Durchsuchen der Hire-Bewerber-Datenbank stellung bei Google eine Auswahl an verschiede- kommen, verbreitert sich die Sichtbarkeit. An- und erleichtert mit einer intelligenten Suche die nen Kontaktmöglichkeiten an. Das alles verbes- dererseits könnten die Filter und Algorithmen zu Kandidatenauswahl. sert das Erlebnis für den Jobsuchenden. einer besseren Qualität der Bewerber beitragen. → Google © Photocreo Bednarek, Adobe Stock
24 googLE4JoBs aBER WaRuM gaME chaNgER? Die Gretchenfrage: Wie verändert Google den Markt? Wir haben dazu einen Experten zu Rate gezogen. Robindro Ullah, frisch gebackener Ge- schäftsführer von Trendence, veröffent- licht seit geraumer Zeit mit HR Tomorrow Die Gretchenfrage: Wie verändert einen Trend-Newsletter für die Branche. Er sieht einige Aspekte, die sich durch Google den Markt? Google4Jobs ändern könnten: Go • Die Filter, die Google4Jobs den Jobsuchenden zur Verfügung stellt, können auf lange Sicht die Struktur von Stellenanzeigen bestimmen und einen neuen Standard setzen. Stellenan- Noch haben die Anbieter in Deutschland Zeit: oG zeigen müssen bestimmte Information anbie- Der Roll-out ist zwar im Gange, aber nach Nord- ten, um von Google gelistet zu werden, Design amerika waren zuerst UK, Afrika, Spanien und und Gestaltung werden unwichtiger. Südamerika dran. Für den deutschsprachigen • Grundsätzlich wird sich das Suchverhalten der Markt könnte es noch ein wenig dauern. Aber lE Zielgruppe nicht verändern, aber die Erwartun- Auswirkungen von Google4Jobs oder Talent gen, weil sich die Candidate Journey extrem Solution sind dennoch schon bemerkbar: Schon verkürzt, wenn schon nach der ersten Suchanf- fangen Jobbörsen an, die Gestaltung von Stel- rage passende Jobangebote in der Trefferliste lenanzeigen den Anforderungen anzupassen. 4 erscheinen. Auf lange Sicht wird Google auch den Markt bei • Unternehmen und Stellenbörsen sind gewis- uns nachhaltig verändern. Aber diese Änderung sermaßen gezwungen, sich Google4Jobs zu muss nicht heißen, dass andere Jobsuchmaschi- öffnen und sich mit der Lösung zu verbinden. nen oder Stellenbörsen weniger wichtig sind Jo Eine Anzeige, die nicht in der Job-Box auf oder gar verschwinden. Wer sich anpasst, wird Google gelistet ist, hat weniger Chancen ge- seine Rolle und seine Nische im Google-Kosmos funden zu werden. finden. • Kreativität mit Blick auf Designs, aber auch mit Blick auf Namen und Begriffe wird zuguns- Autor: Raoul Fischer bs ten der Standardisierung gekillt: Namen wie „Prince of Darkness“ oder „Wollmilchsau“ ha- ben schlechte Karten. • Unternehmen müssen darauf achten, dass ihre Stellenanzeigen immer aktuell sind. Zudem sollten sie Bewertungsportale wie Glassdoor oder Kununu im Blick behalten. Und: Traditio- nelle Textbausteine für die Anzeigen sind we- niger erfolgversprechend: Inhalt und Formulie- rung werden wichtiger. • Für Recruiter wird die Anforderung komplexer, weil sie viele verschiedene Kanäle und Modelle im Blick behalten müssen. Bewerbersuche wird Daten-getriebener – und diese Daten muss jemand im Blick haben, Analysieren und seine Maßnahmen entsprechend aussteuern. • Jobbörsen und Multi-Poster müssen in diesem Zuge eventuell ihre Preismodelle überdenken. Feste Paketpreise für Anzeigen sind in einer Google-Welt weniger erfolgversprechend Robindro Ullah (Trendence) sieht einige als Cost-per-Click- oder Cost-per-Appli- Aspekte, die sich durch Google4Jobs cation-Modelle. ändern könnten. Robindro Ullah auf der TALENTpro 2019: 14.03.2019, 16:00 Uhr Blogger- & Best Recruiter Arena
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26 A d te c h Daten-getriebenes Personalmarketing Der Kandidat macht die Musik Daten, Automatisierung, Individualisierung, Echtzeit – digitale Lösungen machen im klassischen Marketing längst Kampagnen effizienter und wirkungsvoller. Im Personalmarketing und Recruiting lässt das noch auf sich warten. Dabei könnten auch hier Disziplinen wie Programmatic Job Advertising oder Retargeting die Verantwortlichen erheblich entlasten. Dafür müsste die Branche allerdings umdenken. Foodora braucht Rider. Dringend. Das sind die Die Mechanik ist einfach: Mithilfe von Webana- Leute, die in pink-grauem Anorak meist per lytics und Retargeting verfolgt Foodora Inte- Fahrrad durch die Stadt flitzen, um Pizza, Pasta, ressentinnen und Interessenten durchs Netz. Sushi, Thai oder irgendein anderes Food auszu- Wie solches Retargeting genau funktioniert, liefern: ein Job für junge, dynamische Biker und beschreibt Hans Diegruber von B2B Insider im nicht besonders gut bezahlt. Da darf man die Besucher einer Stellenanzeige Kampagnen werden Daten-getrieben oder der Karriere-Seite nicht so schnell vom Haken lassen. Und genau so hat es ausgesteuert und in Echtzeit optimiert. Foodora gemacht. Wen der Fahrrad- kurier Chris auf der Karriereseite noch nicht so folgenden Artikel. Das Beispiel zeigt sehr gut, überzeugen und zu einer Bewerbung bewegen in welche Richtung sich das Recruiting derzeit konnte, dem winkte der Rider später wieder per bewegt. Kampagnen werden Daten-getrieben Facebook-Werbung zu. ausgesteuert und in Echtzeit optimiert. Im klassischen Marketing ist das längst Gang und Gäbe. Programmatic Advertising, Retargeting, Zielgruppen-Targeting oder dynamische Werbe- mittel gehören gewissermaßen zum Alltag. Doch im Personalmarketing steht das Thema erst am Anfang, denn schließlich müssen die Verantwort- lichen dafür neue Wege gehen.
A d te c h 27 Customer Journey vs. Candidate Journey Customer Journey 2 Landing- 5 page 3 Website 6 ✔ 1 Retargeting Produktbe- werbungen Sale Social Media Ad Ad 4 7 Produkt- Google Ad seite 2 5 Landing- Karriere- page 3 website 6 ✔ 1 Retargeting Kununu Bewerbung Social Media Ad Ad 4 7 Google Ad Stellenaus- schreibung Candidate Journey Quelle: tlnts.de Viele Touchpoints abseits der Data driven Personalmarketing bietet Recrui- Sixt erhöht die Einstellungsrate Stellenanzeige tern verschiedene Vorteile: „Diese können die Sixt zum Beispiel nimmt kein Applicant Tracking Die wichtigste Erkenntnis zu Beginn des Pro- Streuverluste klein halten und nur die Zielgruppe System (ATS), sondern behandelt Personalmar- zesses: Die Surfgeschichte eines potentiellen ansprechen, die vielversprechend ist“, sagt zum keting-Kampagnen wie normale Marketing- Kandidaten, die so genannte Candidate Journey, Beispiel Tom Sibbersen, Online-Marketing-Spe- Kampagnen. „Wir verzichten auf herkömmliche verläuft ähnlich wie die Customer Journey, also zialist bei Westpress in Hamm. Die Werbeaus- ATS und setzen auf Salesforce und eine eigen- die Reise eines Kunden durchs Netz. Annika Pies, gaben ließen sich auf Grundlage von Daten entwickelte Hiring-App im Recruitingprozess. Geschäftsführerin der Personalmarketingagen- deutlich zielgerichteter einsetzen. Jan Kirchner, Genaue Erfolgsmessung ermöglicht es uns, die tur Talents, hat dies in einer Grafik anschaulich Geschäftsführer von Wollmilchsau sieht vor al- Performance aller Bewerberquellen und interner dargestellt. Google-Suche, Facebook, verschie- lem zwei konkrete Gründe: „Erstens kann dank Recruiting-Prozesse zu verbessern“, so Dimitri dene Themen-Websites und natürlich auch Job- der Erhebung und Auswertung von Nutzerdaten Gertsmann, Senior Lead Manager People E-Re- börsen: Potenzielle Bewerber bieten viele mög- die gesamte Candidate Journey nachvollziehbar cruiting bei Sixt SE. Der Automobil-Verleiher liche Kontakt-Punkte, so genannte Touchpoints, gemacht werden, um kritische Absprungmarken habe so die Bewerberzahlen in einigen Berufs- an denen sie mit Werbung und Angeboten an- und kosteneffiziente Bewerberquellen schnell gruppen mehr als verdoppeln und die Einstel- sprechbar sind. Vorausgesetzt, man erkennt und einfach zu identifizieren“, erklärt der Daten- lungsrate um rund ein Viertel erhöht. sie wieder und kann ihre Reise durch das World Experte. Zweitens könnten auf Basis von Daten Wide Web nachverfolgen. Prozessmuster erkannt und Vorhersagen getrof- fen werden, die den Bewerberrücklauf kalkulier- bar machten. „Das bietet die einmalige Chance einer nachhaltigen Performance-Steigerung“, sagt Kirchner. Und die kann mithilfe von Web- analytics natürlich auch gemessen werden. →
28 A d te c h Automatisch, individualisiert und in Echtzeit Ein möglicher Ansatz: Programmatic Adverti- Königsteiner Digital hat das zum Beispiel schon sing, also hier Programmatic Job Advertising. für einen Industrie-Dienstleister gemacht, um Wie das funktioniert, beschreibt Nils Wagner, Ausbildungsplätze über verschiedene Geräte – Geschäftsführer bei Königsteiner. Die Digital- cross device – hinweg per Zielgruppen- und re- Unit der Personalmarketing-Agentur gestaltet gionalem Targeting auszuspielen. Ein anderer dafür Display-Kampagnen analog zu klassischen Kunde: Ein Chemie-Konzern, der gezielt Studie- Die Voraussetzung: Die Recruiter müssen sich Programmatic-Kampagnen. Programmatic Ad- rende ansprechen wollte, die sich für ein Recruit- auf neue Strategien einlassen. Es geht darum, vertising bedeutet voll automatisiert, ausgesteu- ing-Event anmelden sollten. Auch hier wurde die Werbung für einen Arbeitgeber oder auch für ei- ert nach Daten zur Zielperson und deren nen konkreten Job nach User-Daten auszuspie- Surfverhalten und in Echtzeit. Einkauf Entscheidend ist: Ein User wird auf len und nicht in bestimmten Umfeldern zu plat- und Schaltung laufen über einen Aukti- verschiedenen Geräten identifiziert – zieren. Das bedeutet auch: Sie brauchen andere onsprozess, das so genannte Real-Time- Werbemittel. Neben einer klassischen Stellenan- Bidding. Ist ein Nutzer für eine Kampa- natürlich anonymisiert und Daten- zeige werden Banner, Facebook-Ads oder ande- gne relevant, erhält der Höchstbietende schutz-konform re Formate benötigt. Zwei Beispiele: Auf einer den Zuschlag und darf sein Werbebanner Architektur-Website kann eben auch Werbung platzieren. Die Software erledigt in Sekunden Zielgruppe über verschiedene Geräte hinweg für eine Bauingenieur-Stelle geschaltet werden, wofür sonst mindestens eine Vollzeitstelle nötig erreicht. Entscheidend ist: Ein User wird auf oder – krasser – auf einer Reise-Website Wer- wäre: Daten erheben und auswerten, mithilfe verschiedenen Geräten identifiziert – natürlich bung für eine Ausbildungsaktion. Es kommt auf von Algorithmen Muster in diesen Daten erken- anonymisiert und Datenschutz-konform. Dieser den User an, der gerade die Seite besucht – und nen, auf historischen Daten basierend zukünftige User erhält auf den verschiedenen Geräten eine darauf, welche Informationen und Daten zu die- Kampagnenverläufe vorhersagen und Anzeigen schlüssige Geschichte angeboten, die ihn dem sem User vorliegen. Passt er für die Kampagne entsprechend auf den erfolgversprechendsten Arbeitgeber oder einem Angebot näherbringen oder nicht? Kanälen ausspielen und überwachen. soll. © Victoria Kondysenko, Adobe Stock © BillionPhotos.com, Adobe Stock
adTEch 29 Die Lösung der Zukunft? „Ich nehme wahr, dass die meisten Recruiter oder Personalmarketer diese Technologien noch gar nicht kennen“, sagt Michael Witt, der Unternehmen in Sachen Re- cruiting berät. Die Branche konzentriere sich nach wie vor auf das Schalten von Stellenanzeigen, (händische) Vorauswahl und das Führen von Interviews. Bastian Lehmkuhl, Perfor- mance Marketing Manager bei der Deut- WERBEMiTTEL PassEN sich dEM usER aN schen Bahn, geht davon aus, dass vor al- Ich nehme wahr, dass die meisten Eine weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusam- lem Programmatic Job Advertising noch Recruiter oder Personalmarketer diese menhang sind dynamische Werbemittel. Das lange ein Nischendasein fristet – fernab Technologien noch gar nicht kennen sind solche, die sich dem jeweiligen Empfänger, einer deutlichen Disruption am Markt. seinen aktuellen Erwartungen und Bedürfnissen „Denen, die den Schritt dorthin allerdings früh- anpassen. Klassische Werbemittel sind statisch, zeitig machen, werden massive Wettbewerbs- das heißt Bilder, Slogan, etc. bleiben gleich. Bei vorteile beschert“, schätzt er. Westpress-Spe- dynamischen Werbemitteln werden dagegen zialist Sibbersen hebt allerdings warnend den mehrere Versionen hinterlegt, die bei der Auslie- Finger. „Dennoch sollte man bedenken, dass der ferung entsprechend geladen werden – und zwar Einsatz von Programmatic Advertising, Retarge- ausgesteuert nach Merkmalen und Situation des ting oder Data-driven-Marketing nicht als Heils- Empfängers. Das heißt, eine Frau sieht womög- bringer missinterpretiert werden darf. Anders lich ein anderes Werbemittel als ein Mann, ein gesagt: Passt die Arbeitgebermarke nicht oder jüngerer Empfänger erhält andere Werbung als ist das Job-Angebot schlecht, hilft auch die beste ein älterer, usw.. Daten-getriebene Online-Kampagne nicht. Autor: Raoul Fischer Jobboards.de Gewinnen Sie qualifizierte Mitarbeiter mit unseren spezialisierten Jobbörsen: www.agenturjobs.de www.medizinerjobs.com www.deltajobs.de www.kommunal-jobs.de www.e-commerce-jobs.de www.MICE-jobs.de www.handwerkerjobs.de www.officejobs.de www.HOGA-jobs.de www.online-marketing-jobs.at www.hr-jobs.de www.recruiter-jobs.de 30 Euro www.hr-jobs.at www.payroll-jobs.de Gutschein sich www.ingenieurs-jobs.de www.saarjobs.de ern: www.kreativ-jobs.com www.vertriebsjobs.com TALENTpro | Punktgenau, zielgerichtet und treffsicher. Stand H.07 www.jobboards.de
30 R et a r g et i n g Retargeting in der Personalsuche Besuchern der Karriereseiten durchs Netz folgen AdTech – digitale Werbelösungen – machen es möglich: Besucher einer Karriereseite, die ohne Bewerbung wieder verschwinden oder den Bewerbungsprozess abbrechen, sind nicht unbedingt für einen Arbeitgeber verloren. Mit Retargeting können sie immer wieder gefunden und angesprochen werden – allerdings müssen Recruiter dafür deren Interessen und Bedürfnisse im Blick haben.
R et a r g et i n g 31 © DisobeyArt, Adobe Stock © maciek905, Adobe Stock Wenn sich Personaler untereinander austau- So auch im aktuellen Fall eines mittelständi- So funktioniert Kandidaten- schen, klingt das mittlerweile häufig so, als gehe schen Unternehmens aus Baden-Württemberg. Retargeting es um schwergehütete Familienrezepte. Das gilt Seit anderthalb Jahren werden hier bedingt Beim Kandidaten-Retargeting geht es darum, auch für Erfolgsrezepte im Recruiting. Kein Vor- durch den Generationswechsel und kontinuierlich mit potentiellen Kandidaten in Kontakt zu blei- trag, kein Kongress, kein Branchentreff, auf dem gute Auftragslage mit Spitzenzeiten verstärkt ben, auch wenn sie nach dem Besuch der Karri- nicht das fordernde Thema der Fachkräftesuche Mechatroniker, Ingenieure, Elektriker und IT- ereseite nicht direkt eine Bewerbung eingereicht und der Besetzung neuer Stellen auftaucht. Fachleute für die drei Firmenstandorte gesucht, haben. Dafür werden Interessenten per Cookie wobei einer der Standorte im ländlichen Bereich markiert. Sobald er beim Surfen im Internet auf angesiedelt ist. Das Unternehmen hat – gesteu- einer anderen Seite erkannt wird, kann das Un- ert durch die Personalabteilung – eine umfang- ternehmen ihm Banner mit entsprechenden An- reiche Karriere-Rubrik auf der eigenen Website geboten einblenden. Die Stellenanzeigen werden integriert. Zusätzlich werden offene Stellen auch also basierend auf User-Aktivitäten ausgespielt. über andere Kanäle wie Stellenanzeigen, Porta- Ein Kandidat, der die Karrierewebsite besucht le und in der lokalen bis hin zur überregionalen hat, erhält dann im Laufe seiner Surfaktivitäten Presse im DACH-Raum platziert. Diese Maßnah- im Netz verschiedene Werbeanzeigen. Das hat men decken jedoch in der Regel nicht den Bedarf, zwei verschiedene Vorteile: Potenzielle Bewer- es lassen sich nicht immer genügend Bewerber ber werden immer wieder an das besuchte Un- finden und die langfristigen Investitionen in ternehmen erinnert und zudem mit passenden Jobportale sind mittlerweile relativ hoch. Retar- Jobangeboten oder weiteren Informationen zu geting kann im Fall dieses Mittelständlers also Vorteilen und zum Angebot des Arbeitgebers durchaus eine erfolgversprechende Lösung sein. versorgt. Retargeting kann im Fall dieses Mittelständlers also durchaus eine erfolgversprechende Lösung sein. Dafür kommen Banner zu Einsatz, die auf vielen verschiedenen Webseiten platziert werden – wo immer sich ein Internet-User bewegt, welcher vorher die Karriereseite des Unternehmens be- sucht hat. →
32 R et a r g et i n g Wie lässt sich der Effekt messen? Idealerweise laufen Retargeting-Kampagnen über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu einem Jahr. Die Größe und Dauer kann dabei flexibel gehandhabt werden, so wie auch das Budget. Empfehlenswert sind für Retargeting allerdings Kampagnen ab 100.000 Einblendun- gen über einen längeren Zeitraum. Der Erfolg wird dabei folgendermaßen gemes- sen: Zum Start werden die Besucherzahlen der Firmenwebsite beziehungsweise der Rubrik Jobs/Karriere mit der Anzahl der eingehenden Hans Diegruber ist seit über 20 Jahren im Hohe Absprungraten abfangen Bewerbungen abgeglichen. Dieses Verhältnis Fachbereich Human Resources tätig. Als Im Fall einer Hotelkette mit 100 Hotels in wird zum Kampagnen-Ende – und idealerweise HR Consultant war der gebürtige Salzbur- Deutschland, Österreich und der Schweiz sucht auch regelmäßig zwischendurch – erneut über- ger bereits bei namhaften Unternehmen, die HR-Abteilung für die verschiedenen Stand- prüft. Dabei sollte der Wert eine deutliche Stei- darunter Sony DADC und bwin, im Einsatz. orte immer wieder neue Mitarbeiter in unter- gerung zeigen. Mit seiner Online Marketing Agentur B2B schiedlichen Bereichen: Köche, Servicekräfte, Insider unterstützt Diegruber seit 2009 HR Rezeptionisten, Techniker etc. Die Kette pflegt Noch einmal zum Beispiel unseres Mittelständ- Anbieter bei der Leadgenerierung und im zwar ihre Karriereseite im Web, die auch zuver- lers. Der konnte die Bewerberquote innerhalb Content Marketing. Um dem Fachpublikum lässig Bewerbungen generiert. Allerdings ist die von vier Monaten um 30 Prozent erhöhen und einen unkomplizierten Zugang zu frischen Absprungrate relativ hoch, weil viele Erstbesu- vakante Stellen auch kurzfristig besetzen. Zu- Ideen für ihre Aufgaben und Projekte zu cher die Seite ohne Bewerberaktivität verlassen. dem gab es hier noch den Nebeneffekt, dass im ermöglichen, hat er 2018 die Online Fokus Im Rahmen einer Retargeting-Kampagne wer- Rahmen der Stellenkampagnen auch weitere As- Konferenzen ins Leben gerufen. den alle Besucher auf der firmeneigenen Karri- sets des Arbeitgebers kommuniziert wurden, wie (nächster Termin vom 25. – 29.03.2019) ere-Website markiert. Dann bekommen sie ver- Firmenkindergarten, Dienstwagen, Altersvorsor- schiedene Banner über einen längeren Zeitraum ge, Gesundheitsangebote und Unterstützung bei ausgespielt. Auf Wunsch können Unternehmen familiärer Mehrfachbelastung. Das zahlt auf die bei der Markierung von Seitenbesuchern auch Arbeitgebermarke ein. Hinzu kommen Aspekte ein Finetuning vornehmen, damit zum Beispiel die für Bewerber besonders relevant sind wie Besucher in der Rubrik Gastronomie auch nur Jobsicherheit, Zuverlässigkeit, regionales Enga- vakante Gastro-Jobs vorgeschlagen bekommen gement. und keine Angebote für den technischen oder lo- gistischen Bereich erhalten. Die Kampagne läuft in diesem Fall über Fazit einen Zeitraum von einem Jahr und län- Mit Retargeting können Unternehmen ger und hat die Aufgabe im kontinuierli- die Anzahl der Bewerbungen erheblich chen Kontakt mit ehemaligen und neuen steigern – wenn sie dabei die Bedürfnisse Seitenbesuchern zu bleiben. Das Motto der Kampagne: „Wenn heute vielleicht und Interessen ihrer Zielgruppen im Blick keine Bewerbung erfolgt – dann zu einem haben. Wer potenzielle Bewerber immer anderen Zeitpunkt, der besser in die Le- wieder anspricht, muss die Relevanz bensplanung passt!“ und Passung seiner Angebote im Blick haben. Dann liefert diese Strategie Kandidaten immer wieder Reminder und wertvolle Infos, die nicht zuletzt auf das Employer Branding einzahlen.
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