INNOVATIONSREGION RHEINISCHES REVIER - SACHSTAND ZUR PROJEKTQUALIFIZIERUNG IM HERBST 2017

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Innovationsregion
                                       Rheinisches Revier GmbH

Innovationsregion Rheinisches Revier
Sachstand zur Projektqualifizierung im Herbst 2017
Vorwort
Das Rheinische Revier will den Struk-
turwandel gemeinsam aktiv gestalten
und dadurch zu einer zukunftsfähigen
Modellregion werden. Vorhandene
Kompetenzen, Technologien und Ent-
wicklungspotenziale sollen für einen
erfolgreichen Transformationsprozess
genutzt werden, um auch im 21. Jahr-
hundert eine prosperierende und in-
novative Energie- und Industrieregion
zu sein.

Im Rahmen des IRR-Ideenwettbewerbs
im Jahre 2015 ist es gelungen, eine
große Zahl innovativer Projektansätze       Die IRR wird zu einer bundesweiten
anzustoßen und für ein gemeinsames          Modellregion. Im Herbst 2017 hat sich
operatives Programm der gesamten            die IRR GmbH mit einem Regionalen
Innovationsregion Rheinisches Revier        Investitionskonzept für das aktuelle
(IRR) zu aktivieren. Die Vielfalt der       Förderprogramm des Bundes „Unter-
Maßnahmen und Initiativen entlang           nehmen Revier“ beworben, das über
von fünf thematischen Projektfamilien       zehn Jahre eine präventive Regional-
zeigt, welches Entwicklungspotenzial        politik in Braunkohlerevieren unter-
das Rheinische Revier besitzt. Die gro-     stützt. Dieses Programm ermöglicht
ßen Zukunftsaufgaben und Herausfor-         eine weitergehende Konkretisierung
derungen unserer Zeit, wie der Klima-       und Operationalisierung regionaler
schutz, die Energiewende oder die           Verbünde und Gesamtstrategien sowie
Digitalisierung brauchen innovative         die Umsetzung konkreter Projekte.
Lösungen vor Ort. Über realisierte Leit-
projekte werden bereits heute erste         Zur fortschreitenden Projektentwick-
Fortschritte und Mehrwerte sichtbar.        lung wird eine prozessbegleitende
Gleichzeitig kristallisieren sich überge-   Präsentation für die Öffentlichkeit
ordnete Konzepte und Verbundstrate-         stattfinden. Ziel ist eine „Zukunftsaus-
gien heraus, in denen die Einzelprojek-     stellung Rheinisches Revier“ im Jahr
te synergetisch zusammenwirken und          2027. Auf dem Weg dorthin werden
Teil regionaler Gesamtsysteme wer-          Jahr für Jahr gemeinsam innovative
den.                                        Projekte fertiggestellt, zukunftsfähige
                                            Netzwerke und Kooperationen etab-
Das Rheinisches Revier erhält ein           liert und dadurch neue Perspektiven
räumliches Zukunftsbild. Parallel zu        für das Rheinische Revier erkennbar.
den thematischen Projektlinien wurde        Wir freuen uns darauf!
in den Innovationsräumen im Sinne
strategischer Masterpläne ein räum-         Ralph Sterck
lich-strategischer Entwicklungsprozess      IRR GmbH
angestoßen. Die Etablierung eines re-
gionalen Freiraumsystems für das
Rheinische Revier oder die Konkreti-
sierung einer gemeinsamen regiona-
len Flächenentwicklungsstrategie stel-
len weitergehende Perspektiven dar.
Inhalt

    03   Vorwort

    06   Die Innovationsregion als strategischer Entwicklungsprozess
         Blick zurück und Status Quo

    08   IRR konkret – 3 Zukunftsfelder und 5 Projektfamilien

         Zukunftsfeld Energie
    10   Energie intelligent einsetzen
         Energie der Zukunft und neue Mobilität

         Zukunftsfeld Raum
    26   Neue Arbeitsfelder erschließen
         Wirtschaftliche Entwicklung und neue Kompetenzareale

    34   Wohnen und Leben im Revier
         Dörfer der Zukunft und innovative Klimaschutzsiedlungen

    46   Landschaft kultivieren
         Ein regionales Freiraumsystem für das Rheinische Revier und innovative Landwirtschaftsprojekte

         Zukunftsfeld Ressourcen
    60   Ein regionales Ressourcensystem aufbauen
         Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen

    68   Neue Verknüpfungen herstellen
         Infrastruktur und Digitalisierung

    70   Die Innovationsregion als räumliche Entwicklungsstrategie
         Innovationsräume und teilräumliche Masterplanungen

    80   Ausblick –
         Auf dem Weg zu einer Zukunftsausstellung Rheinisches Revier

4
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Blick zurück und Status Quo

    Die Innovationsregion als
    strategischer Entwicklungsprozess

    Das Rheinische Revier als leistungs-     Im Jahr 2015 ist es über den IRR-Ide-      gemeinsamer Fragestellungen von
    starke Industrie- und Wissenschaftsre-   enwettbewerb gelungen, mit 75 aus-         Projekten und thematisch/räumlichen
    gion steht vor dem Hintergrund von       gewählten Projektideen eine große          Verbünde und Netzwerke (Verbund-
    Klimawandel,      Energiewende    und    Anzahl innovativer Projektansätze für      Treffen) bis hin zur konkreten Einzel-
    Strukturwandel vor großen Herausfor-     eine zukunftsfähige Gestaltung der Re-     projektbetreuung und Fördermittelbe-
    derungen. Ziel der Innovationsregion     gion anzustoßen, die seitdem die           ratung.
    Rheinisches Revier ist die präventive    Grundlage des operativen Programms
    „Gestaltung des Strukturwandels in       der Innovationsregion darstellen. Da-      Durch das gemeinsame Engagement
    Echtzeit“ auf Basis vorhandener Ent-     bei reicht die Bandbreite der Projektin-   der Region ist es gelungen, bereits ei-
    wicklungspotenziale. Absehbare Ver-      itiativen von bürgerschaftlichen Enga-     nige der 2015 benannten Projektideen
    änderungen sollen nicht als Struktur-    gements im Bereich der Dorfent-            in die Umsetzung zu bringen. Darüber
    brüche erlebt, sondern durch die         wicklung, über die Entwicklung inter-      hinaus wurden im Rahmen der IRR ge-
    Weiterentwicklung der vorhandenen        kommunaler Kompetenzareale bis hin         meinsame Handlungsstränge und
    Entwicklungspotenziale frühzeitig und    zu komplexen F&E-Projekten regiona-        mögliche Verbundstrategien heraus-
    gemeinsam gestaltet werden. Die In-      ler Unternehmen und Forschungsinsti-       gearbeitet, in denen unterschiedliche
    novationsregion Rheinisches Revier       tutionen. Gleichzeitig wurde ein räum-     Leitprojekte erkennbar werden. Diese
    hat sich auf den Weg gemacht, zu ei-     lich-strategischer Entwicklungsprozess     übergeordneten regionalen Strategien
    ner Modellregion für Transformations-    angestoßen, der Schritt für Schritt ein    und beispielhaften Leitprojekte der IRR
    prozesse zu werden.                      gemeinsames Zukunftsbild für die IRR       geben den jeweiligen Projektansätzen
                                             erarbeitet und in den Innovationsräu-      Orientierung und ermöglichen deren
                                             men seine teilräumliche Konkretisie-       synergetische Weiterentwicklung als
                                             rung findet. Seit dem Ideenwettbe-         Teil inhaltlich-räumlicher Gesamtsyste-
                                             werb koordiniert die IRR einen             me.
                                             ausführlichen Projektqualifizierungs-
                                             und Entwicklungsprozess, in dessen
                                             Rahmen die benannten Projektinitiati-
                                             ven genauer untersucht, gebündelt, in
                                             Beziehung zueinander gesetzt und
                                             qualifizierend begleitet werden.

                                             Diesen Qualifizierungs- und Umset-
                                             zungsprozess organisiert die IRR
                                             GmbH anhand unterschiedlicher For-
                                             mate auf drei Ebenen: von der überge-
                                             ordneten Strategieformulierung ent-
                                             lang      fünf        unterschiedlicher
                                             Projektfamilien (Diskussion bei Innova-
                                             tionstagen / Revierkonferenzen und
                                             Impulsforen), über die Beantwortung

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                                                                                     17

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                                                    14
                                   51
                                                                                     8
                                                                11

     Qualifizierungsstand Projekte                       Projekte nach Projektfamilien
        gestartet / in Umsetzung                            Energie intelligent einsetzen
        Weiterqualifizierung                                Neue Arbeitsfelder erschließen
        zurückgesetzt / wenig erfolgsversprechend           Wohnen und Leben im Revier
                                                            Landschaft kultivieren
                                                            Ein regionales Ressourcensystem aufbauen

                                                                                                       7
IRR konkret – 3 Zukunftsfelder
    und 5 Projektfamilien

    Der übergeordnete Handlungsbedarf          bau regionaler Wertschöpfung auf Ba-       strategischen Zukunftsfeldern wider:
    der Innovationsregion liegt in einer re-   sis    vorhandener       Kompetenzen,      Energie, Raum und Ressourcen. Die
    gional abgestimmten und wirksamen          Technologien und Entwicklungspoten-        fünf Projektfamilien, die sich in der Re-
    Strategie der präventiven Strukturwan-     ziale. Durch deren Fortentwicklung         gion etabliert haben, lassen sich dar-
    delgestaltung. Dies erfordert das früh-    und Transformation in Richtung Zu-         unter subsumieren. Darüber hinaus
    zeitige Aufzeigen und gemeinsame Er-       kunft gilt es neue tragfähige Perspekti-   wird ein übergeordnetes Querschnitts-
    arbeiten neuer Zukunftsperspektiven        ven, Arbeitsfelder und Aufgabenberei-      thema (Digitalisierung und Infrastruk-
    unter Aktivierung möglichst aller ge-      che für das Rheinische Revier zu           tur) definiert, das in die drei Zukunfts-
    sellschaftlichen Akteure entlang eines     erschließen.                               felder hineinwirkt oder aus ihnen
    regionalen       Entwicklungsprozesses                                                gespeist wird.
    (Unternehmen/private Wirtschaft, Poli-     Das übergeordnete, strategische Ent-
    tik, Verwaltungen, Hochschulen, For-       wicklungsziel der nachhaltigen Etablie-
    schungsinstitute, Bürger). Dabei geht      rung regionaler Wertschöpfung im
    es um die Etablierung tragfähiger Ge-      Rahmen einer präventiven Struktur-
    samtsysteme zum nachhaltigen Auf-          wandelgestaltung spiegelt sich in drei

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Regionale
                                    Wertschöpfung

                                 Innovationsregion
                                  rheinisches Revier

                                  Projektverbünde &
                                      reGionale
                               Entwicklungsstrategien

 Zukunftsfeld                         Zukunftsfeld                           Zukunftsfeld
    Energie                              Raum                                 Ressourcen

                                      Projektfamilie
                                    neue arbeitsfelder
                                       erschlieSSen

  Projektfamilie                      Projektfamilie                           Projektfamilie
Energie intelligent                 Wohnen und leben                          Ein regionales
    einsetzen                           im revier                           ressourcensystem
                                                                                 aufbauen

                                       Projektfamilie
                                        landschaft
                                        kultivieren

                  Querschnittsthema digitalisieriung und infrastruktur –
                             neue verknüpfungen herstellen
             (netze, verkehr/Mobilität, Industrie 4.0, digitale geschäftsmodelle)

                                                                                                9
Zukunftsfeld Energie

          Energie intelligent einsetzen
          Energie der Zukunft und neue Mobilität

                    ENERGIE-
NACHHALTIGE          PLUS-
  ENERGIE-         QUARTIERE
 KREISLÄUFE                                   VIRTUELLES
                                              KRAFTWERK

SMART-                                                     NACHHALTIGE
HOMES                                                       MOBILITÄT

           „Dekarbonisierung heißt nicht            Das Zukunftsfelde Energie entspricht
          Deindustrialisierung, sondern Moder-      der IRR-Projektfamilie „Energie intelli-
          nisierung. […] Um dieses Ziel zu          gent einsetzen“. Das Rheinische Revier     Im Rahmen des IRR-Ideenwettbewerbes
          erreichen, brauchen wir […] eine          soll zu einer zukunftsfähigen Modell-      2015 wurde eine Vielzahl innovativer
          vorausschauende Investitionspolitik.      region für die Energiewende werden.        Einzelprojekte regenerativer Energieer-
          […] Stromerzeuger und –verbraucher        Die Region kann sich über intelligente     zeugung benannt. Damit diese Ansätze
          müssen in einer Art und Weise digital     Technologien, systemische Lösungen         nachhaltig regionale Wirksamkeit entfal-
          vernetzt werden, die bislang unmög-       und neue Beteiligungsmöglichkeiten         ten können, bedarf es intelligenter, regi-
          lich erschien. [Es geht darum], wie die   als Referenzraum im künftigen Ener-        onaler Gesamtstrategien und -systeme,
          Transformation zu einem vernetzten,       giesystem positionieren.Das Energie-       die unterschiedliche Bausteine in den
          flexiblen und intelligenten Energie-      system verändert sich grundlegend .        Bereichen Energieerzeugung, -speiche-
          markt gestaltet werden kann. […] Ein      Eine größere Zahl dezentraler Energie-     rung, -verteilung und -verbrauch sinn-
          so flexibles und intelligentes Strom-     erzeuger speist auf unterer und mittle-    voll miteinander verknüpfen. Vor diesem
          netz kann die Versorgungssicherheit       rer Spannungsebene in die Netze ein.       Hintergrund sollen Projekte wie das be-
          auch in Zukunft garantieren, wenn der     Dadurch verlagern sich Aufgaben bei        reits angestoßene „Virtuelle Kraftwerk“
          Anteil der Erneuerbaren am Strommix       Versorgungssicherheit und –qualität        zu einem Gesamtsystem des regionalen
          auf 80 Prozent oder mehr steigen          teilweise auch auf die regionalen Ebe-     Energiemanagements weiterentwickelt
          wird.“ (bmwi 2017: Die Energiewende)      nen. Neben den neuen System- und           werden. Auch das Thema einer emissi-
                                                    Qualitätsanforderungen eröffnen sich       onsfreieren Mobilitätsstrategie für die
                                                    hierdurch auch neue Wertschöpfungs-        Region soll als regionale Gesamtstrate-
                                                    potenziale für die Region.                 gie weiterentwickelt werden.

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Energie intelligent einsetzen             Erneuerbare Energien

     Erneuerbare Energien
     Eine Reihe von Projektansätzen im Rahmen der IRR setzt sich mit unterschiedlichen Möglichkeiten der
     regenerativen Energieerzeugung im Rheinischen Revier auseinander. Dabei reicht die Bandbreite von
     neuen Forschungsansätzen und prototypischen Anlagen der Solarenergie über Windkraftanlagen bis hin
     zur Nutzung von Geothermie und der energetischen Verwertung von Biomasse.

     Modularer Hochleistungsstrahler

     Das Deutsche Zentrum für Luft- und        Der Hochleistungsstrahler arbeitet mit    Industriemaßstab abdecken. Dadurch
     Raumfahrt (DLR) hat im Rheinischen        elektrisch betriebenen Xenon-Kurzbo-      soll eine schnellere Überführung von
     Revier mit dem Projekt „Synlight“ den     genlampen, deren Licht dem natürli-       Forschungsergebnissen in auf dem
     weltweit größten Hochleistungsstrah-      chen Sonnenlicht sehr ähnlich ist. Das    Markt verfügbare Produkte erreicht
     ler im Rheinischen Revier errichtet.      von den Lampen ausgestrahlte Licht        werden.
     Dank einer weltweit einzigartigen         wird mit Hilfe von Reflektoren in einen
     Strahlungskonzentration mittels elekt-    Brennpunkt fokussiert, wodurch große      Die neuen Forschungsmöglichkeiten
     rischer Lampen ermöglicht diese Test-     Strahlungsleistungen und Bestrah-         sind eine Perspektive zur Schaffung
     anlage besondere Forschungsarbeiten       lungsstärken erreicht werden. In die-     zusätzlicher Arbeitsplätze und vor al-
     unter anderem zur solarchemischen         sem Brennpunkt werden Versuchspro-        lem ein weiterer Baustein in der Etab-
     Verfahrensentwicklung    für    solare    ben mit dem simulierten Sonnenlicht       lierung eines „Solarcampus Jülich“, ei-
     Treibstofferzeugung. Mit der künstli-     bestrahlt. Die Lampen können modular      ner Plattform für die anwendungs-
     chen Sonne können Experimente un-         in verschiedenen Gruppierungen und        orientierte Forschung zu solaren Tech-
     abhängig von der Tageszeit und den        Anordnungen betrieben werden, so          nologien. Das DLR kooperiert in Jülich
     Wetterbedingungen stattfinden. Die        dass die Versuchsanordnungen unter-       bereits intensiv mit dem Solar-Institut
     Solarforscher des DLR sind dadurch in     schiedlich und realitätsnah der solaren   Jülich der FH Aachen und bereitet mit
     der Lage, die Geschwindigkeit bei der     Bestrahlung ausgesetzt sind.              diesem gemeinsam einen Kooperati-
     Entwicklung neuer Solartechnologien                                                 onsverbund vor. Das Ziel ist, dadurch
     entscheidend zu erhöhen.                  Im Fokus der vielfältigen Anwendungs-     die Zusammenarbeit mit dem For-
                                               möglichkeiten steht die solare Spal-      schungszentrum Jülich sowie mit der
     Die neue Anlage wurde am Standort         tung von Wasser in die Elemente Was-      RWTH Aachen auf dem Gebiet der an-
     Jülich in einer Halle des Technologie-    serstoff und Sauerstoff, zum Zweck der    gewandten Solarforschung zu stärken.
     zentrums Jülich (TZJ) errichtet. Jülich   Gewinnung eines hochenergetischen
     bietet durch seine einmalige Infra-       und CO2-frei verbrennenden Brenn-         Das Deutsche Zentrum für Luft- und
     struktur, wie den Solarturm und das       stoffs. Dieses Verfahren wurde im La-     Raumfahrt hat „SynLight“ am 23. März
     wissenschaftliche Umfeld, ideale Be-      bormaßstab bereits mit dem Hochleis-
     dingungen für die Entwicklung von In-     tungsstrahler am Sonnenofen des DLR        Projektträger        Projektgesellschaft „Modularer
                                                                                                               Hochleistungsstrahler“
     novationen in der Solartechnik. Das       in Köln erprobt. Während der Strahler      Innovationsraum      Indeland
     Ziel ist, die Techniken zur Sonnenener-   in Köln den kleineren Labormaßstab         Beteiligte Akteure   DLR – Deutsches Zentrum für
                                                                                                               Luft- und Raumfahrt
     gienutzung kostengünstiger und effi-      bedient, soll der Jülicher Strahler vor
     zienter zu machen.                        allem den Bedarf im Übergang in den

12
Dr. Kai Wieghardt,
                                                                                                                     Deutsches Zentrum für
                                                                                                                     Luft- und Raumfahrt
2017 offiziell in Betrieb genommen.
Die Anlage wird vom NRW-Umweltmi-                                                                                    „Die neue Forschungsanlage
nisterium mit 2,4 Millionen Euro sowie                                                                               Synlight ist die größte künstliche
                                                                                                                     Sonne der Welt. Sie bietet den
vom Bundesministerium für Wirtschaft                                                                                 Herstellern von Komponenten
und Energie (BMWi) mit einem Betrag                                                                                  sowie Entwicklern von Verfahren
von 1,1 Millionen Euro gefördert.                                                                                    für solarthermische Kraftwerke, der
                                                                                                                     solaren Chemie und der Raumfahrt
                                                                                                                     ideale Testmöglichkeiten.“

          Fachbeirat / Empfehlung                    Weiterentwicklung                 Fertigstellung des                            Start der
          als IRR-Projekt-Kandidat                    der Projektidee                       Konzepts                                Umsetzung
               September 2015

                                                                         Konsortial-                           Fertigstellung
                                 Startgespräch IRR                        bildung                               Förder- und
                                                                                                            Genehmigungsanträge

   Einreichung                                                                                                                                Abschluss
   Projektidee                                                                                                                              der Umsetzung
   August 2015

                     Offizieller Beschluss als                                  Förderberatung                    Finanzierung/Förderung und
                   IRR-Projekt-Kandidat durch                                                                        Genehmigung gesichert
                 IRR-Gesellschafterversammlung:
                          Oktober 2015
                                                                                                                                                            13
Energie intelligent einsetzen             Erneuerbare Energien

     GrEEn ENERGETICON

     Die ENERGETICON gGmbH beabsich-
     tigt die Nutzung von Erdwärme aus
     dem rd. 890 m tiefen Eduard-Schacht
     der ehemaligen Steinkohlengrube An-
     na in Alsdorf. Mit der Erdwärme sollen
     die historischen Gebäude des auf dem
     ehemaligen Betriebsgelände angeleg-
     ten Energiemuseums ENERGETICON
     beheizt werden. Das Land Nordrhein-
     Westfalen fördert das Vorhaben im
     Rahmen des Programmes „progres.
     nrw“ und des Europäischen Fonds für
     regionale Entwicklung - Ziel 2 -Pro-
     gramm. Weitere Fördermittel werden        Im Rahmen des Projektes „GrEEN“ soll     ausgelegt. Es wird erwartet, dass die
     durch die innogy SE bereitgestellt.       nunmehr eine Doppel-U-Sonde (PE          Leistungsfähigkeit der Erdwärmesonde
                                               100-RC) mit einem Rohrdurchmesser        deutlich höher sein wird. Dies soll an-
     Der ehemals für Material- und Seilfahr-   von 75 mm über die gesamte Länge         hand eines Thermal Response Testes
     ten genutzte Eduard-Schacht wurde         des Schachtes eingebaut werden. Zur      ermittelt werden. Gegebenenfalls las-
     1994 im Rahmen der Stilllegung des        messtechnischen Erfassung der Tem-       sen sich zukünftig weitere Nutzer an-
     Bergwerks durch eine kohäsive Teilfüll-   peraturentwicklung wird zusätzlich ein   schließen.
     säule bis in das Niveau der obersten      Glasfaserkabel mit eingebaut.
     153 m-Sohle verfüllt; unterhalb steht                                              Die planerischen Vorarbeiten für die
     der Schacht offen und ist heute bis et-   Die angeschlossene Wärmepumpe soll       Realisierung des Projektes „GrEEN“ so-
     wa 20 m unterhalb der Füllsäule mit       die Grundlast der Heizung des ENE-       wie erste Aufwältigungsarbeiten am
     Grubenwasser erfüllt (Wassertempera-      REGTICONs abdecken und wird daher        Schacht wurden in 2016 durchgeführt.
     tur 20 bis 24 °C).                        auf eine Wärmeleistung von 110 kW        Alle Arbeiten am Schacht sind auf-

14
grund der noch vorhandenen Gruben-                      der kohäsiven Füllsäule. Diese Arbeiten
gasführung unter hohem Sicherheits-                     sollen im Dezember 2017 durchge-
aufwand durchzuführen. Zunächst war                     führt werden. Anschließend sind erste
der Einbau der Sonde über eine in der                   Tests zur Ermittlung der Leistungsfä-                         Harald Richter,
Füllsäule vorhandene Entgasungslei-                     higkeit der Sonde geplant. Seit Anfang                        ENERGETICON gGmbH
tung (DN 400) geplant. Aufgrund der                     2018 findet ein mehrmonatiger Probe-
im Schacht unterhalb der Füllsäule an-                  betrieb statt.                                                „Das Projekt GrEEn zeigt auf, wie
getroffenen Verhältnisse musste die                                                                                   bestehende Bergbauinfrastruktu-
                                                                                                                      ren vor dem Hintergrund von Ener-
Konzeption für den Einbau der Sonde                     Das Projekt „GrEEN“ wird aufgrund sei-                        giewende und Klimaschutz durch
aber angepasst werden. Nunmehr er-                      nes Pilotcharakters wertvolle Erkennt-                        Neuinterpretation neue Funktionen
folgt der Einbau der Sonde über eine                    nisse für die zukünftige geothermische                        zur regenerativen Raumwärmege-
                                                                                                                      winnung übernehmen können.“
neu abzuteufende Bohrung innerhalb                      Nutzung von Grubenwasser liefern.
                                                        Auch die energetische Nutzung von
 Projektträger        Energeticon gGmbH                 Sümpfungswasser wird in verschiede-
 Innovationsraum      Aachener Revier
 Beteiligte Akteure   Energeticon gGmbH
                                                        nen Projekten im Revier erprobt.

           Fachbeirat / Empfehlung                    Weiterentwicklung                 Fertigstellung des                           Start der
           als IRR-Projekt-Kandidat                    der Projektidee                       Konzepts                               Umsetzung
                September 2015

                                                                          Konsortial-                           Fertigstellung
                                  Startgespräch IRR                        bildung                               Förder- und
                                                                                                             Genehmigungsanträge

   Einreichung                                                                                                                                Abschluss
   Projektidee                                                                                                                              der Umsetzung
   August 2015

                     Offizieller Beschluss als                                   Förderberatung                    Finanzierung/Förderung und
                   IRR-Projekt-Kandidat durch                                                                         Genehmigung gesichert
                 IRR-Gesellschafterversammlung:
                          Oktober 2015
                                                                                                                                                            15
Energie intelligent einsetzen              Erneuerbare Energien

                                                                                                    Innovationspark
                                                                                                    Erneuerbare
                                                                                                    Energien Jüchen
                                                                                                    Im Rahmen des Projektes soll insbe-
                                                                                                    sondere das erhebliche Potenzial für
                                                                                                    Windenergie genutzt werden, das auf
                                                                                                    Tagebaurekultivierungs- oder –rand-
                                                                                                    flächen der Gemeinde Jüchen zur Ver-
                                                                                                    fügung steht. Gleichzeitig soll auf die-
                                                                                                    sem Areal durch die Ansiedlung eines
                                                                                                    Innovationsparks mit Forschungsbe-
     Solarautobahn                                                                                  reich („Science Center Erneuerbare
                                                                                                    Energien“) und einer themenspezifi-
     Niederzier                                                                                     schen Gewerbeflächenentwicklung der
                                                                                                    regionale „Science to Business“-Trans-
     Die Verlegung der Bundes-Autobahn          im Boden verankert werden müssen.                   fer gefördert werden. Anlagen zur Er-
     A4 und die Tatsache, dass der projek-      Darüber hinaus werden keine weiteren                zeugung von Energie aus regenerati-
     tierte Bereich mindestens in den           wertvollen     Rekultivierungsflächen               ven Quellen werden durch innovative
     nächsten 25 Jahren nicht bergbaulich       durch diese erneuerbare Energiege-                  Technologien wie Batteriespeicher und
     in Anspruch genommen wird, ermög-          winnung in Anspruch genommen.                       Power-to-Gas komplettiert, so dass
     lichte die Errichtung einer leistungsfä-                                                       beispielhafte     Energieversorgungs-
     higen Photovoltaikanlage als innovati-     Am 19. Juli 2017 wurde die Solarauto-               strukturen der Zukunft realisiert und
     ve     Zwischennutzung.      Auf   dem     bahn in Niederzier offiziell in Betrieb             erprobt werden können.
     stillgelegten Teilstück der Autobahn       genommen. Die Finanzierung des Pro-
     wurde eine 740 kW PV-Anlage, beste-        jektes fand ohne öffentliche Förderung              Durch die Anbindung des Innovations-
     hend aus 2820 Modulen errichtet, die       statt.                                              parks an einen der größten Onshore-
     jährlich rund 70.000 kWh Strom liefern                                                         Windparks wird ein neuer Maßstab der
     soll: genug für ca. 210 Haushalte. Die                                                         Nutzung erneuerbarer Energien in Ge-
     Modultische können auf der befestig-        Projektträger        Gemeinde Niederzier           werbegebieten erreicht. Nach den re-
                                                 Innovationsraum      Aachener Revier
     ten Fläche über ein einfaches Rahmen-       Beteiligte Akteure   Gemeinde Niederzier, innogy
                                                                                                    gionalplanerischen Änderungen zu
     system mit einem Betonfuß zur Be-                                SE, RWE Power AG              Windenergiekonzentrationsflächen bei
     schwerung aufgestellt werden. Diese                                                            der Bezirksregierung Düsseldorf wer-
     Bauweise erweist sich als kostengüns-                                                          den die Planungen im Kreis der Pro-
     tige Alternative im Vergleich zu ande-                                                         jektpartner fortgeführt.
     ren Anlagen, die teilweise aufwändig

                                                                                                     Projektträger     Gemeinde Jüchen
                                                                                                     Innovationsraum   Nordrevier / Garzweiler

16
Floating Solar                                Biogene Energieträ-
Power Station                                 ger aus der Region
                                              für die Region
Mit dem Projekt soll durch schwim-
mende Photovoltaikanlagen die regio-          Das Projekt beschäftigt sich mit der Er-
nale Energieinfrastruktur erweitert           fassung und Verwertung regionaler
werden: Seeflächen (z. B. von Rekulti-        Biomasse aus Landschaftspflege und
vierungs- und Baggerseen) sollen zur          Straßenbegleitgrün zur energetischen
Gewinnung von Sonnenenergie ge-               Nutzung in der Region. Die holzigen
nutzt werden, indem Solarmodule auf           Materialien aus Landschaftspflege und
schwimmenden Pontons errichtet wer-           Straßenbegleitgrün sollen als regiona-
den. Gleichzeitig wird die Verwertung         ler Energieträger eingesetzt werden.
bei lokalen Abnehmern angestrebt. Im          Die gezielte Beerntung dieser regiona-
Rahmen des Projektes soll auch unter-         len Energieträger und ihr Einsatz in re-
sucht werden, inwiefern sich durch die        gionalen/kommunalen Anlagen sollen
Wasserflächen im Sommer der Küh-              beispielhaft die Möglichkeiten einer
lungseffekt leistungssteigernd bei der        dezentralen Energieversorgung für die
Stromproduktion auswirkt, und in wel-         Region aufzeigen. Dem BioTec
chem Maße diese Aufstellungsart vor-          RheinErft e.V. bzw. seiner Rechtsnach-
teilhaft ist.                                 folge dem Verein „Moderne Energie-
                                              Rhein-Erft e.V.“ liegen Erfahrungen so-
Nach dem Abschluss einer Konsortial-          wohl mit Großprojekten als auch mit
vereinbarung wird derzeit ein Hand-           kleineren Anlagen vor.
lungskonzept entwickelt, bei dem der
Standort der Solaranlage mit dem Vor-         Zu einer weiteren Projektqualifizierung
handensein potenzieller Abnehmer              haben bereits mehrere Treffen mit
optimiert wird. Mittlerweile konnte ein       dem Projektträger stattgefunden. Sei-
prototypischer Standort identifiziert         tens des Projektträgers wurde bereits
und ein erstes grundsätzliches Einver-        ein sogenannter „Energieatlas“ erstellt.
nehmen mit den Eigentümern erzielt            Zur weiteren Vernetzung mit anderen
werden. Damit ist die Basis einer wei-        IRR-Projekten und Ideengebern gab es
tergehenden Klärung genehmigungs-             im August 2016 ein erstes Verbund-
und förderrechtlicher Belange ge-             treffen zum Thema „Energielandschaf-
schaffen.                                     ten“. Dabei wurde u.a. der Kontakt zum
                                              Projekt „bio innovation park“ der Uni-
                                              versität Bonn intensiviert, das für die
 Projektträger   Stadtwerke Brühl, Gasver-    Obst- und Gartenbauregion in Rhein-
 		              sorgungsgesellschaft mbH ,
                 Rhein-Erft (GVG)
                                              bach/Meckenheim einen vergleichba-
 Innovationsraum Ville                        ren Ansatz verfolgt.

                                               Projektträger     BioTec RheinErft e.V.
                                               Innovationsraum   Ville

                                                                                         17
Energie intelligent einsetzen             Regionales energiemanagementsystem

     Regionales Energie-
     managementsystem
     Damit die Vielzahl innovativer Einzelprojekte erneuerbarer Energien innerhalb des Rheinischen Reviers
     regionale Wirksamkeit entfalten können, bedarf es intelligenter, regionaler Gesamtstrategien und
     -systeme, die unterschiedliche Bausteine in den Bereichen Energieerzeugung, -speicherung, -verteilung
     und -verbrauch sinnvoll miteinander verknüpfen. Vor diesem Hintergrund widmen sich einige IRR-Pro-
     jektansätze wie das „Virtuelle Kraftwerk“ Quirinus dem Aufbau integrierter Gesamtkonzepte und stellen
     wichtige Schritte auf dem Weg zu einem funktionsfähigen regionalen Energiemanagementsystem der
     Zukunft dar.

     Quirinus – Vom virtuellen Kraftwerk zum funktions-
     fähigen regionalen Energiemanagementsystem

     Das Gesamtprojekt verfolgt einen sys-     energy, OC security, OC innovation.          Projektträger        SME Management GmbH
                                                                                            Innovationsraum      :terra nova
     temischen Ansatz, die Energiewende        Die Einführung der hochkomplexen             Beteiligte Akteure   regionetz GmbH (Konsorti-
     regional aktiv mitzugestalten. Ziel ist   Technologien und fachübergreifenden                               alführer)
                                                                                                                 INFRAWEST GmbH,
     dabei ein funktionsfähiges regionales     Aufgaben erfordert neue Aus- und                                  Leitungspartner GmbH,
     Energiemanagementsystem. Dessen           Weiterbildungsformate über alle Qua-                              RWE Power AG, NEW Netz
                                                                                                                 GmbH, SAE IT-systems
     Aufgaben liegen im Management von         lifikationsstufen hinweg, welche durch                            GmbH & CO.KG, 2G Energy
     Erzeugung, Netz und Lasten, Energie-      die Operation Center entwickelt wer-                              AG, Enrichment Technology
                                                                                                                 Company Ltd. ZN Deutschland,
     effizienz und Infrastrukturmanage-        den sollen. Als erster Schritt, zum Auf-                          Fachhochschule Aachen -
     ment, Systemstabilität und Systemfüh-     bau eines regionalen Energiemanage-                               Solar-Institut Jülich, ewi Energy
                                                                                                                 Research & Scenarios gGmbH
     rung     auf     Stromverteilnetzebene.   mentsystems,         wurde          beim
     Hierfür sollen vier komplementäre und     Klimaschutzwettbewerb        „VirtuelleK-
     in sich vernetzte „Operation Center“      raftwerke.NRW“ des Landes Nord-
     (OC) zur Bündelung von Aufgaben ge-       rhein-Westfalen mit Erfolg das Projekt
     bildet werden: OC infrastructure, OC      „Quirinus“ plaziert.                        Haushalte. Bislang haben das die kon-
                                                                                           ventionellen Kraftwerke ausgeglichen,
                                               Bisher kam der Strom fast ausschließ-       indem sie mehr oder weniger Strom in
                                               lich aus Kraftwerken, die mit Kohle, Gas    das Netz gegeben haben. Das geht mit
                                               oder Kernenergie versorgt wurden.           den kleineren Erneuerbare-Energien-
                                               Gegenwärtig und in Zukunft vermehrt         Anlagen (noch) nicht so einfach. Der
                                               übernehmen die einzelnen, in der Re-        Strom, den sie erzeugen, fließt an vie-
                                               gion verstreuten Erneuerbare-Energi-        len verschiedenen Stellen in das
                                               en-Anlagen größere Teile unserer            Stromnetz. Es gibt keinen zentralen
                                               Stromversorgung. Der Wind weht al-          Punkt mehr, an dem geregelt wird, wie
                                               lerdings nicht immer gleich stark und       viel Strom eingespeist wird, wie es bei
                                               auch die Sonne scheint nicht 24 Stun-       den großen Kraftwerken der Fall ist.
                                               den am Tag. Das führt dazu, dass die
                                               Stromeinspeisung in das Netz aus den        Doch genau solche Punkte werden wir
                                               erneuerbaren Energien schwankend ist        in Zukunft bei einer dezentralen Ein-
                                               (fluktuierende Einspeisung). Auf der        speisestruktur brauchen, damit unsere
                                               anderen Seite schwankt der Stromver-        Stromversorgung zuverlässig und sta-
                                               brauch durch Abnehmer wie große In-         bil bleibt. Eine Möglichkeit, verschie-
                                               dustrieunternehmen, Geschäfte oder          dene Erneuerbare-Energien-Anlagen

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aus einer Region zu bündeln und so ei-                 Unternehmen sowie zwei Hochschulen
ne neue Art „Flächenkraftwerk“ zu                      auf Basis einer Studie und Initiative der                     Kurt Vetten
schaffen, stellen sogenannte virtuelle                 SME Management GmbH zusammen-                                 SME Management GmbH
Kraftwerke dar. Das heißt, die Anlagen                 getan, um solch ein virtuelles Kraft-
werden über ein Informations- und                      werk zu entwerfen und zu pilotieren.                          „Zurzeit machen Wasser, Wind und
Kommunikationsnetz miteinander ver-                    Zum 1. März 2017 erhielt das Projekt                          Solarstrom rund 30 Prozent der
                                                                                                                     Energieerzeugung aus. Bis 2050
bunden und können Daten austau-                        einen Zuwendungsbescheid (EFRE-                               sollen es 80 Prozent werden. Um
schen. Diese werden an einer zentralen                 Förderung, Klimaschutzwettbewerb:                             eine vor allem für die hiesige
Stelle gesteuert, sodass man von dort                  Virtuelle.Kraftwerke.NRW). Die geplan-                        stromintensive Industrie
                                                                                                                     notwendige Systemstabilität
das Stromangebot und die Strom-                        ten Gesamtausgaben betragen ca. 5,6                           sicherzustellen, bedarf es einer
nachfrage über sogenannte System-                      Mio. Euro (Förderung ca. 2,6 Mio. Eu-                         regionalen Koordination, wie sie
dienstleistungen     stabilitätswirkend                ro), die Laufzeit liegt bei 36 Monaten                        netzdienliche ‚Flächenkraftwerke‘
                                                                                                                     leisten können.“
aufeinander abstimmen kann.                            ab Anfang 2017.

Im Rahmen des Projektes „Quirinus“
haben sich im Rheinischen Revier acht

          Fachbeirat / Empfehlung                    Weiterentwicklung                 Fertigstellung des                           Start der
          als IRR-Projekt-Kandidat                    der Projektidee                       Konzepts                               Umsetzung
               September 2015

                                                                         Konsortial-                           Fertigstellung
                                 Startgespräch IRR                        bildung                               Förder- und
                                                                                                            Genehmigungsanträge

   Einreichung                                                                                                                               Abschluss
   Projektidee                                                                                                                             der Umsetzung
   August 2015

                     Offizieller Beschluss als                                  Förderberatung                    Finanzierung/Förderung und
                   IRR-Projekt-Kandidat durch                                                                        Genehmigung gesichert
                 IRR-Gesellschafterversammlung:
                          Oktober 2015
                                                                                                                                                           19
Energie intelligent einsetzen                         Regionales energiemanagementsystem

     IRRENE                                                Power-to-Gas im
     Für die Stadt Geilenkirchen soll ein
                                                           Rhein-Erft-Kreis
     kommunales Energieversorgungs- und
     -verteilungssystem entwickelt werden,                 Ziel des avisierten Projektes „Power to
     das Anlagen zur Stromerzeugung aus                    Gas im Rhein-Erft-Kreis“ ist die regio-
     regenerativen Quellen und ein flexib-                 nale Umsetzung der Energiewende mit
     les, effizientes DC-Netz umfasst. Das                 Hilfe von regenerativ erzeugtem H2.
     Optimierungspotential von Energie-                    Für den Rhein-Erft-Kreis ist dabei die
     versorgungssystemen auf der Ver-                      Gestaltung eines versorgungssicheren,
     braucherseite soll am Beispiel der Flie-              bezahlbaren und klimafreundlichen
     gerhorstsiedlung     untersucht     und               Energiesystems ein wesentliches Ziel,
     umgesetzt werden. Der Ansatz einer                    das den Erhalt und den Ausbau regio-
     Gleichspannungsnetzinfrastruktur (im                  naler Wirtschaftsstruktur und zukunfts-
     Verteil- bzw. Ortsnetz) mit Speicher-                 fähiger Arbeitsplätze mit den Klima-
     systemen ist völlig neu und innovativ.                schutzzielen verknüpft. Im Rahmen des
     Ebenso sollen Schnellladesäulen für                   Modellprojektes soll ein modulares
     die Elekrtomobilität integriert werden.               Wasserstoffkraftwerk entwickelt und
                                                           aufgebaut werden, das lokal erzeugten
     Nachdem das Projekt im Januar 2016                    Strom aus Solar- und Windparks zur
     zu einem potenziellen Schwerpunkt-                    Wasserstoffproduktion nutzt. Durch
     projekt erklärt worden war, wurde eine                die optimale Angliederung von ge-
     Reihe von Informations- und Abstim-                   werblichen und industriellen Verbrau-
     mungsgesprächen mit den regionalen                    chern wird das Konzept von „grünen
     Energienetzbetreibern, dem NRW-                       Industrieparks“ realisiert.
     Wirtschaftsministerium, weiteren Ex-
     perten und der lokalen Politik geführt.               Derzeit werden durch den Projektträ-
     Zur Qualifizierung soll zunächst eine                 ger, die Wirtschaftsförderung Rhein-
     Vorstudie erstellt werden, um das Sys-                Erft GmbH, der Projektaufbau geplant
     tem auszulegen, die Realisierbarkeit zu               sowie geeignete Finanzierungsmög-
     prüfen und das sehr große Projekt in                  lichkeiten ermittelt.
     umsetzbare Teilschritte zu modulieren.

                                                            Projektträger        Wirtschaftsförderung Rhein-             Auf dem Bild oben ist die
                                                                                 Erft GmbH                          Ansteuerung von neuartigen
                                                            Innovationsraum      :terra nova                                  Leistungshalbleitern,
      Projektträger        E.ON ERC, RWTH Aachen            Beteiligte Akteure   Zweckverband :terra nova,
                                                                                                                      sogenannten Siliziumkarbid
      Innovationsraum      Aachener Revier                                       Stadtwerke Bergheim GmbH,
                                                                                                                     (SiC-) Mosfets zu sehen. Die
      Beteiligte Akteure   Institute und Center der RWTH                         HyCologne e.V., Gasversor-
                           Aachen, Stadt Geilenkirchen,                          gungs- gesellschaft Rhein-Erft,   Mosfets sind auf Aluminium-
                           „Flexible Elektrische                                 RWE Power, FZ Jülich                  Kühlern aufgeschraubt, wie
                           Netze“-Konsortium mit über                                                               im unteren Teil des Bildes zu
                           20 Industriepartnern aus dem                                                             sehen ist. Die Ansteuerungs-
                           Energiesektor u.a.                                                                           platinen sind mit Hilfe von
                                                                                                                   koaxialen Steckverbindungen
                                                                                                                               auf die SiC-Mosfets
                                                                                                                       aufgeschraubt und werden
                                                                                                                        mit fiberoptischen Kabeln
                                                                                                                     (Bild unten) angesteuert. Sie
                                                                                                                         ermöglichen es Mittelfre-
                                                                                                                             quenzwechselrichtern
                                                                                                                         höhere Energiedichten zu
                                                                                                                                         erreichen.

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Energie intelligent einsetzen                            Regionales energiemanagementsystem

     Emissionsfreie Mobilitätsstrategie
     für die Region
     Innerhalb der Innovationsregion Rheinisches Revier arbeiten mehrere Projektansätze im Verbund an der
     Etablierung einer emissionsfreien Mobilitätsstrategie für die Region (z.B. E-Mobilität), die technologische
     Neuentwicklungen und Komponenten mit dem Ausbau einer für den ländlichen Raum der IRR passge-
     nauen Infrastruktur-Ausstattung kombiniert.

     Lokale Netze und E-Mobilität im Revier –
     Energie lokal und nachhaltig nutzen

     Das Projekt beinhaltet die Koordinierung                 Dabei werden Photovoltaikanlagen oder
     dezentral erzeugter Energie aus Photo-                   andere regenerative Quellen sowie
     voltaik- und Kraftwärmekopplungs-An-                     Kraftwärmekopplungsanlagen in Ver-
     lagen zur Ladung von E-Fahrzeugen so-                    bindung mit schnellladefähigen bidirek-
     wie stationärer E-Pufferspeicher. Ziel des               tionalen stationären und mobilen Puf-
     Projektes ist die Entwicklung und ein                    ferspeichern eingebunden. Die mobilen
     umfassender Feldtest von regenerativ                     Pufferspeicher sollen dabei in den Liefer-
     gespeisten, lokalen „smart grids“ im                     fahrzeugen bzw. landwirtschaftlichen
     Rheinischen Revier: In diesen „intelligen-               Nutzfahrzeugen selbst integriert wer-                         Dr. Uwe Koenzen,
     ten“ lokalen Stromnetzen wird Strom                      den. Der Fokus des Vorhabens liegt da-                        Planungsbüro Koenzen
     nach Bedarf geladen oder gespeichert,                    bei auf möglichst verlustarmen, effizien-                     E-Mobilität
     ohne dass dies fremde Netze belastet.                    ten Lade- und Speichertechniken und
     Ideal dafür sind z. B. Elektrofahrzeuge                  der Erhöhung des Eigennutzungsanteils                         „Über das Projekt ‚Lokale Netze im
     mit bidirektionaler Speicherfunktion:                    des eigenerzeugten Stroms.                                    Revier‘ kann im Rahmen der IRR
                                                                                                                            die Verkehrs- mit der Energiewen-
     Strom kann an unterschiedlichen Orten                                                                                  de in Einklang gebracht werden.
     geladen und entladen werden, um an-                      Ziel ist es, im Rahmen des Projektes ein                      Dazu braucht es neben Anlagen
     dere Verbraucher gezielt und kontrolliert                für das Rheinische Revier passgenaues                         zur Erzeugung erneuerbarer
                                                                                                                            Energien auch Elektro-Fahrzeuge
     zu versorgen.                                            Steuerungs- und Regelsystem zu entwi-                         sowie ein Ladesystem, das Strom in
                                                              ckeln und zu erforschen, das eine auf das                     beide Richtungen schicken kann.“
      Projektträger        Planungsbüro Koenzen - Elek-       Einzelfahrzeug und den Fahrzeugpool
                           tromobilität
      Innovationsraum      Garzweiler
                                                              bezogene, routenspezifische Nutzung
      Beteiligte Akteure   Landwirtschaftliche, gewerbli-     der Fahrzeugbatterien und der stationä-
                           che oder kommunale Betriebe,
                           möglicherweise RWTH Aachen
                                                              ren Speicher im Verbund des lokalen
                                                              smart grids erlaubt.

                Fachbeirat / Empfehlung                      Weiterentwicklung                 Fertigstellung des                           Start der
                als IRR-Projekt-Kandidat                      der Projektidee                       Konzepts                               Umsetzung
                     September 2015

                                                                                 Konsortial-                           Fertigstellung
                                         Startgespräch IRR                        bildung                               Förder- und
                                                                                                                    Genehmigungsanträge

         Einreichung                                                                                                                                 Abschluss
         Projektidee                                                                                                                               der Umsetzung
         August 2015

                           Offizieller Beschluss als                                    Förderberatung                    Finanzierung/Förderung und
                         IRR-Projekt-Kandidat durch                                                                          Genehmigung gesichert
                       IRR-Gesellschafterversammlung:
                                Oktober 2015
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Emissionsfreie Mobilitätsstrategie für die Region

Nutzung von                                   Innovative Mobili-                        Mobilitätsstation
E-Mobilität in der                            tät & Energie am                          am S-Bahnhof
Betrieblichen Fahr-                           Autobahnkreuz                             Merzenich
zeugflotte Kommu-                             Kerpen A4/A61                             Ziel des Projektes ist die Errichtung ei-
naler Betriebe                                                                          ner sogenannten Mobilitätsstation am
                                              Das Autobahnkreuz A4/A61 ist ein          S-Bahnhof Merzenich.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes           wichtiger Knotenpunkt im Rheinischen
der Kreisstadt Bergheim mit der FH            Revier mit strategischer Bedeutung im     Auf dem Parkplatz des Bahnhofes sol-
Aachen sollen elektrobetriebene Spe-          Autobahnnetz. Das hohe Verkehrsauf-       len Carports mit Photovoltaik-Anlagen
zialfahrzeuge für den kommunalen              kommen am Autobahnkreuz mit den           errichtet werden, die die erzeugte
Einsatz weiterentwickelt und im Be-           damit verbundenen Emissionen sowie        Energie in Batteriespeichern aufneh-
trieb getestet werden. Gleichzeitig soll      das begrenzte Angebot von LKW-            men und sie über Ladestationen an
eine Entscheidungshilfe für Betreiber         Parkplätzen ist im Bereich der Mobili-    Fahrzeuge mit Elektroantrieb abgeben.
erarbeitet werden, womit die Sinnhaf-         tät zum Problem geworden. Leitziel        Damit können Pendler mit Elektrofahr-
tigkeit des Einsatzes von Elektromobi-        des avisierten Projektes ist es daher,    zeugen die Park & Ride-Anlage nutzen
len in kommunalen Fuhrparks syste-            das derzeitige Gesamtverkehrsauf-         und Strom aus regenerativen Energie-
matisch untersucht werden kann. Ein           kommen und damit auch den CO2-            quellen tanken. In einer Machbarkeits-
wichtiges Bewertungskriterium ist da-         Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. Ge-     studie soll untersucht werden, wie eine
bei auch die mögliche CO2-Einspa-             plant ist die Einrichtung eines           vollständige Energieautarkie und Be-
rung. Das Projekt soll zu einer stärke-       Mobilitätszentrums am Autobahn-           darfsdeckung durch erneuerbare Ener-
ren Nutzung der Elektromobilität im           kreuz Kerpen (BAB4/BAB61), wobei die      gien für die Park & Ride-Anlage er-
Nutzfahrzeugsektor beitragen und ei-          Entwicklungen im Sinne des Internet of    reicht werden kann.
ne fortschrittliche Spezialisierung in        Things und Industrie 4.0 synergetisch
dieser Zukunftsdomäne innerhalb der           genutzt werden sollen. Diese werden       Derzeit werden Verbundpartner bzw.
Region befördern.                             im Rahmen von Smart Logistic Prozes-      Anbindungen an andere Projekte und
                                              sen in einem neu zu errichtenden grü-     Fördermaßnahmen gesucht. Neue An-
Zurzeit wird ein Verbund mit Partnern         nen Mobilitätszentrum integriert wer-     knüpfungsmöglichkeiten wurden im
aus den Projekten „Lokale Netze“ und          den, in dem LKW-Logistik wie ÖPNV         Rahmen eines Expertenworkshops im
„klimagerechte Dorfentwicklung Wan-           am Autobahnknotenpunkt Kerpen op-         April 2017 und durch das Forum zur
lo“ gebildet und untersucht, wie man          timiert werden.                           „Nachhaltigen Mobilität“ am 23. Mai
die Erfahrungen und Kontakte optimal                                                    2017 aufgezeigt.
gemeinsam nutzen kann. Hinzu kamen            Das Projekt soll Bestandteil einer Mas-
neue Impulse durch einen Experten-            terplanung werden, für die die Stadt       Projektträger     Gemeinde Merzenich
                                                                                         InNovationsraum   Hambach
workshop im April 2017 und durch das          Kerpen eine Förderung beantragen
Forum zur „Nachhaltigen Mobilität“            wird.
am 23. Mai 2017.

                                               Projektträger     Stadt Kerpen
                                               InNovationsraum   Hambach
 Projektträger     Kreisstadt Bergheim & FH
                   Aachen (ECSM)
 Innovationsraum   terra nova

                                                                                                                                    23
Energie intelligent einsetzen           Aus- und Weiterbildung im Rheinischen Revier

     Aus- und Weiterbildung
     im Rheinischen Revier
     Eine Reihe von Projekten im Rheinischen Revier setzt sich mit unterschiedlichen Angeboten der Aus-
     und Weiterbildung auseinander. Der anstehende Strukturwandel innerhalb der Innovationsregion
     erfordert eine Fortentwicklung bestehender Kompetenzen und deren Ergänzung um neue Themenfelder
     wie neue Energien, Ressourcen- und Klimaschutz, E-Mobilität und Digitalisierung/Industrie 4.0.

                                             Bildungscloud 2.0
                                             Schon heute wird mit der Bildungs-          Projektträger     regio iT gesellschaft für infor-
                                                                                                           mationstechnologie mbh
                                             cloud in der 1.0 Version in der berufli-    Innovationsraum   Aachener Revier
                                             chen Ausbildung durch die IRR ein
                                             „Leuchtturm-Projekt“ in Nordrhein-
                                             Westfalen realisiert, das Pilot-Berufs-    mehr raum- und zeitgebunden ist,
                                             kollegs an den Standorten Aachen,          sondern davon unabhängig eine flexi-
                                             Eschweiler, Alsdorf und Horrem in die      ble Nutzung verschiedener Endgeräte
                                             Lage versetzt, zentralen Zugang zu we-     erlaubt (Tablet, PC, Laptop, Smartpho-
                                             sentlichen Lernfunktionalitäten über       ne). Das Projekt weist heute schon we-
         Dieter Rehfeld,                     eine cloudbasierte Plattform zu erhal-     sentliches Erweiterungspotenzial für
         regio iT gesellschaft für           ten. Die Funktionalitäten, die zentral     zukünftige Projekte auf: Integration
         informationstechnolo-               und cloudbasiert verfügbar gemacht         der Verwaltungsperspektive in Cloud-
         gie mbh                             werden, betreffen E-Mail, Kalender,        lösung, Teilhabe aller Berufskollegs der
                                             Textverarbeitung, Suche in Bildungsin-     gesamten IRR, Integration ausbilden-
         „Der sich im Rheinischen Revier     halten, Dokumentenablage und Lern-         der Unternehmen, Erweiterung für alle
         vollziehende Strukturwandel         managementsoftware, die in die Bil-        Schulformen (nicht nur Berufskollegs),
         erfordert eine immer schnellere
         Fortentwicklung und Anpassung       dungscloud integriert wird. Ein            Digitales Nachweissystem (OpenBad-
         vorhandener Kompetenzen sowie       wesentliches Merkmal der Cloudlö-          ges), Ausbau der Breitband-Infrastruk-
         neue Formate der Aus- und           sung besteht darin, dass Lernen nicht      tur an Schulen der Region.
         Weiterbildung. Über die
         Bildungscloud werden innerhalb
         der Innovationsregion Lernen und
         Wissen für jedermann, zu jeder
         Zeit, an jedem Ort verfügbar.“

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© Rhein-Erft Akademie

Vom Knirps zum                                       Entwicklung                                   SCHAUFENSTER IRR
Kenner! Wissen.                                      Kompetenzcluster                              – INFORMATIONS-
Können. Handeln                                      ChemNet                                       ZENTRUM/REGIONALE
Das Projekt beschreibt eine Bildungs-                Mit dem Kompetenzcluster ChemNet
                                                                                                   PLATT- UND PRÄSEN-
initiative am Beispiel des Innovations-              Rheinland Akademie soll eine innovati-        TATIONSFORUM
raumes Indeland und zielt darauf ab,                 ve und systematische Vernetzung von
den Austausch zwischen Bürgern und                   Wirtschaft, Beruflicher Bildung und der       Das Konzept „Schaufenster IRR“ soll als
Fachleuten zu fördern, um neue Impul-                lokalen Schullandschaft erfolgen. Die         eine Platt- und Präsentationsform für
se zur CO2-Einsparung zu geben und                   beteiligten Akteure speisen ihre Bil-         aktuelle und zukunftsrelevante The-
entsprechende Bestrebungen aktiv zu                  dungsangebote, Fragen und Problem-            men der IRR wie beispielsweise Flä-
unterstützen. Die Projektgruppe för-                 stellungen auf einer virtuellen Chem-         chenentwicklung, Umwelt, Energie, Kli-
dert den Ausbau und die Verknüpfung                  Net Rheinland Akademie – Plattform            ma und Strukturwandel, dienen. Hier
der Aktivitäten der z.T. schon beste-                ein. Aus dem virtuellen Lernraum wer-         können Projekte, Ideen und innovative
henden Bildungsnetzwerke von der                     den konkrete Umsetzungsaktionen (z.           Forschungsansätze, welche Themen in
Stufe Kindergarten über Schulausbil-                 B. Lehrerworkshops, Berufsinfotage)           der Region betreffen, transparent ge-
dung, Berufsausbildung (nicht-akade-                 generiert. Die virtuelle ChemNet Rhein-       macht und in anschaulicher Weise den
misch und akademisch) bis hin zur                    land Akademie folgt dem Beispiel der          Menschen und interessierten Institutio-
Weiterbildung Erwachsener (lebens-                   lernenden Organisation und bildet das         nen innerhalb und außerhalb der Regi-
langes Lernen) mit der Ausrichtung                   Verbindungselement der Industries-            on vermittelt werden. Ein Standort wie
Dekarbonisierung und Entwicklung ei-                 tandorte Knapsack und Wesseling. Das          z.B. das ENERGETICON in Alsdorf, das
ner wettbewerbsfähigen, generatio-                   Projekt hilft dem Fachkräftemangel            sich bereits mit Themen, welche sich in
nengerechten Wirtschafts- und Indust-                entgegenzuwirken und unterstützt auf          direktem Bezug sinnvoll durch dieses
riekultur. Über das Bildungsprojekt                  dem Zukunftsfeld Bildung die Schaf-           Projekt ergänzen könnten, wäre opti-
sollen Bürger befähigt werden, mit den               fung einer zukunftsfähigen digitalen          mal. Auch deshalb, weil vorhandene
aktuellen Herausforderungen von                      Infrastruktur.                                Räume und die Synergien zu vorhan-
Energiewende und Klimaschutz umzu-                                                                 denen innovativen Projekten Mehrwert
gehen und den Wandel aktiv mit zu                     Projektträger     RHEIN-ERFT AKADEMIE GmbH   schaffen und Kosten reduzieren würde.
                                                      Innovationsraum   Ville
gestalten.                                                                                         Weitere Ziele des Zentrums sind unter
                                                                                                   anderem: Plattform für Synergien, Ko-
Ein Förderantrag zur Finanzierung des                                                              operationen und Vernetzungen, Profi-
Netzwerksaufbaus über das Programm                                                                 lierung der Region, Ergänzung von be-
„Regionale Innovationsnetzwerke –                                                                  stehenden Angeboten in der Region,
RIN“ (MIWF) war leider nicht erfolg-                                                               Erhöhung der Standortattraktivität,
reich.                                                                                             Stärkung der Bewusstseinsbildung für
                                                                                                   die Herausforderungen der Energie-
                                                                                                   wende und des Klimawandels, Sensibi-
 Projektträger     FZ Jülich Stabsstelle Zukunfts-                                                 lisierung und Verständnisförderung für
                   campus
 Innovationsraum   Indeland
                                                                                                   die Prozesse des Strukturwandels so-
                                                                                                   wie „Sinnbild und Ort“ der Identifikati-
                                                                                                   on mit dem eigenen Lebensumfeld im
                                                                                                   Kontext des Strukturwandels.

                                                                                                    Projektträger     Städteregion Aachen,
                                                                                                                      Amt A 85 Regionalentwicklung
                                                                                                                      und Europa
                                                                                                    Innovationsraum   Gesamte IRR
                                                                                                                      (Wanderausstellung)

                                                                                                                                                     25
Zukunftsfeld Raum

        Neue Arbeitsfelder ErschlieSSen
        Wirtschaftliche Entwicklung und neue Kompetenzareale

                                                                                                  FOLGENUTZUNG
                                                                                                       VON
 RESSOURCEN-                                                                                       KRAFTWERK-
  OPTIMIERTE                                                                 FORSCHUNG &           STANDORTEN
GEWERBEGEBIETE                                                               WISSENSCHAFT

                               (AUS-)BILDUNG

                                                             OPTIMIERUNG
                                    REGIONAL
                                                              SIENCE-TO-
                                  ABGESTIMMTE
                                                               BUINESS-
                                    FLÄCHEN-
                                                               TRANSFER
                                 ENTWICKLUNGEN

        Das Rheinische Revier steht vor der       (teil)räumliche Konzepte miteinander      übergeordnete Flächenentwicklungs-
        Aufgabe, rechtzeitig einen präventiven    verknüpft und den Ansprüchen der          und Vermarktungsstrategie für das
        Strukturwandel einzuleiten. Hierfür ist   Wirtschafts-, Siedlungs-, Verkehrs-       Rheinische Revier (Herausarbeiten von
        eine kluge und vorausschauende Rau-       und Freiraumentwicklung gleicherma-       regionalen Entwicklungsschwerpunk-
        mentwicklung und Flächenpolitik auf       ßen gerecht wird.                         ten und Kooperationsmöglichkeiten,
        Basis einer gemeinsamen regionalen                                                  thematischen Alleinstellungsmerkma-
        Perspektive unerlässlich. Die großen      Neue Arbeitsfelder erschließen            len, Standortprofilen/F&E-Potenzialen,
        Landschafts- und Raumveränderungen        Im Rahmen der IRR werden sowohl be-       Förderung des Science-to-Business-
        im Zuge der Braunkohletätigkeit und       stehende, große interkommunale Flä-       Transfers) und die entsprechende pla-
        Rekultivierung implizieren auch die       chenentwicklungen       aufgenommen       nungsrechtliche Sicherung notwendi-
        Möglichkeit einer vorausschauenden,       und weiterentwickelt als auch gänzlich    ger      Entwicklungsbelange     bzw.
        zukunftsfähigen Neuordnung des Rau-       neue Entwicklungen angestoßen, um         -korridore.
        mes. Dafür muss es gelingen, regionale    neue Arbeitsperspektiven für die Regi-
        Dialog- und Leitbildprozesse unter ak-    on zu erschließen. Im Fokus stehen da-
        tiver Beteiligung möglichst vieler ge-    bei insbesondere Folgeentwicklungen
        sellschaftlicher Akteure in Gang zu       für nicht mehr betriebsnotwendige
        bringen. Vor diesem Hintergrund be-       Flächen und Brachen sowie die drei
        schreibt das strategische „Zukunftsfeld   LEP-Flächen im Rheinischen Revier:
        Raum“ die Zielsetzung einer integrier-    Grevenbroich-Neurath,      Euskirchen/
        ten, nachhaltigen Raumentwicklung im      Weilerswist,    Geilenkirchen-Lindern.
        Rheinischen Revier, die bestehende        Ziel ist eine regional abgestimmte,

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Neue Arbeitsfelder
     ErschlieSSen                                Strategische Masterpläne

     Strategische Masterpläne
     für die Entwicklung interkommunaler Kompetenzareale

     Innerhalb der Innovationsregion Rheinisches Revier wurden für mehrere interkommunale
     Gewerbe- und Industrieflächen integrierte Entwicklungsstrategien angestoßen. Diese sollen
     inhaltlich und räumlich weiter konkretisiert und fortgeführt werden, um geeignete inhaltlich-
     räumliche Standortprofile zu definieren und damit für die IRR insgesamt strukturrelevante
     Flächenentwicklungen vorzubereiten.

     Klimahülle :terra nova / InKA :terra nova

                                                                                             Projektträger        Fakt AG
                                                                                             Innovationsraum      :terra nova
                                                                                             Beteiligte Akteure   Zweckverband :terra nova

     Die Städte Bergheim, Bedburg, Elsdorf       Als Ankerprojekt für innovative Institu-   und Flächenbedarfs, die Einsparung
     sowie der Rhein-Erft-Kreis und die          tionen und Unternehmen soll eine ad-       von Baumaterial sowie ganzjährig wit-
     RWE Power haben gemeinsam den in-           ressbildende Klimahülle auf dem Areal      terungsunabhängige Arbeits- und Prä-
     terkommunalen Zweckverband :terra           errichtet werden, mit 50.000 qm Nutz-      sentationsräume mit hoher Aufent-
     nova gegründet, um die gemeinsame           fläche. Diese rahmengebende Struktur       haltsqualität. Auf Basis einer kombi-
     Entwicklung einer Zukunftslandschaft        wird optimale, technische Vorausset-       nierten Nutzung von Geothermie und
     Energie anzustoßen. Im Zentrum steht        zungen für die Ansiedlung kompeten-        Photovoltaik liefert die Klimahülle ein
     das Interkommunale Kompetenz-Areal          ter Betriebe und Institutionen mit einer   energieneutrales Konzept. Hierdurch
     :terra nova (InKA :terra nova), ein inno-   herausragenden Marken-Architektur          sollen im Vergleich zu einem Gewerbe-
     vativer Gewerbepark, für den in einem       verknüpfen. Das Konzept der Klima-         park ohne Hülle Einspareffekte von
     ersten Schritt planungsrechtlich 20 ha      hülle vereint eine Vielzahl von Vortei-    2.380.000 kWh und 1.273 Tonnen CO2
     vorgesehen sind.                            len wie die Reduzierung des Energie-       pro Jahr erzielt werden.

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Der Aufsichtsrat der IRR GmbH hat die                  zungsbeschluss vorgesehen. Für die
Klimahülle gemeinsam mit der Ent-                      Errichtung der Klimahülle wird eine
wicklung des Interkommunalen Kom-                      Förderung des Landes NRW im Rah-                              Volker Mießeler,
petenzareals :terra nova zu einem                      men einer kriteriengestützten Einzel-                         Bürgermeister, Bergheim
Schwerpunktprojekt im Bereich der                      fallentscheidung angestrebt. Das Ge-
Standortentwicklung erklärt. Mit der                   samtinvest für die Immobilie liegt bei                        „Mit der innovativen Klimahülle
FAKT AG steht ein potenzieller Investor                über 100 Mio. Euro. Die Kosten für die                        entsteht ein wichtiges Ankerpro-
                                                                                                                     jekt im Bereich des interkommuna-
bereit, der die Klimahülle errichten und               innovative und energetische Hülle, für                        len Kompetenzareals (INKA) :terra
darunter einen klimaoptimierten For-                   die eine Förderung beantragt wird, be-                        nova. Das Konzept der Klimahülle
schungs- und Businesspark bauen und                    tragen ca. 20 Mio. Euro. Über die För-                        vereint eine Vielzahl von Vorteilen
                                                                                                                     wie z.B. die Reduzierung des
betreiben will. Die FAKT AG hat ihr                    derquote muss im Rahmen der An-                               Energie- und Flächenbedarfs oder
Konzept der Zweckverbandsversamm-                      tragsberatung entschieden werden.                             die Einsparung von Baumaterialien
lung :terra nova vorgestellt, der Flä-                                                                               und stellt damit eine adressbilden-
                                                                                                                     de Struktur für die Ansiedlung
chenerwerb wird bereits vorbereitet.                                                                                 kompetenter Betriebe und
Planungsrechtlich ist für 2018 ein Sat-                                                                              Institutionen in diesem Gebiet dar.“

          Fachbeirat / Empfehlung                    Weiterentwicklung                 Fertigstellung des                            Start der
          als IRR-Projekt-Kandidat                    der Projektidee                       Konzepts                                Umsetzung
               September 2015

                                                                         Konsortial-                           Fertigstellung
                                 Startgespräch IRR                        bildung                               Förder- und
                                                                                                            Genehmigungsanträge

   Einreichung                                                                                                                                 Abschluss
   Projektidee                                                                                                                               der Umsetzung
   August 2015

                     Offizieller Beschluss als                                  Förderberatung                    Finanzierung/Förderung und
                   IRR-Projekt-Kandidat durch                                                                        Genehmigung gesichert
                 IRR-Gesellschafterversammlung:
                          Oktober 2015
                                                                                                                                                             29
Neue Arbeitsfelder
     ErschlieSSen                                             Strategische Masterpläne

     Industriedrehkreuz Weisweiler-Inden-Stolberg

                                                              Im Rahmen des Projektes soll eine zu-                  verfahren zur qualifizierten Entwicklung
                                                              kunftsfähige Entwicklung der Gewer-                    der benannten Gewerbe- und Indust-
          Rudi Bertram,                                       be- und Industrieflächen (bestehende,                  rieflächen durchgeführt. Dabei soll ein
          Bürgermeister, Eschweiler                           brachliegende und potenzielle) am                      Masterplan erarbeitet werden, der
                                                              Kraftwerksstandort Weisweiler ange-                    Möglichkeiten         der       Flächen-
          „Wir haben jetzt die einmalige                      stoßen werden unter Berücksichtigung                   entwicklung aufzeigt. Auf einer Zeit-
          Chance, aber auch die Pflicht, für                  möglicher Synergien zur Ertüchtigung                   achse von 20 Jahren soll ein integrier-
          den Kraftwerksstandort Weisweiler
          eine neue Zukunftsperspektive zu                    des Stolberger Hauptbahnhofs. Ziel ist                 tes (Folge-)Nutzungskonzept entste-
          erschließen. Durch das Aufgreifen                   ein (Folge-)Nutzungskonzept mit dif-                   hen.     Dabei     können       bisherige
          vorhandener Kompetenzen und                         ferenzierten Profilen für die jeweiligen               Kraftwerkserweiterungsflächen aus der
          die Neuinwertsetzung bestehender
          Infrastrukturen können wir auch für                 Standorte, zur Sicherung und zur                       Zweckbindung entlassen und dem
          andere Industriestandorte                           Schaffung von Arbeitsplätzen. Dabei                    Markt zugeführt werden. Das Werk-
          beispielhaft sein.“                                 ist die Wechselwirkung zwischen den                    stattverfahren, das unterschiedliche
                                                              beiden Standorten von besonderer Be-                   Planungsleistungen und Fachgutach-
                                                              deutung, die an der noch wachsenden                    ten integriert und synchronisiert, führt
                                                              Hauptgüterverkehrsachse        zwischen                bis zum Frühjahr 2018 zu einem städ-
                                                              Köln und Aachen liegen. Logistische                    tebaulichen Entwurfskonzept, der Er-
                                                              Knotenpunkte (KV-Terminals, Güter-                     mittlung der Kosten und generierba-
                                                              verteilzentren) können wichtige Kata-                  ren Erlöse sowie der Aufstellung einer
                                                              lysatoren für Ansiedlungen wertschöp-                  Zeit-/Maßnahmenplanung. Die Ge-
      Beteiligte Akteure   StädteRegion Aachen                fender Logistik, Konfektionierung oder                 samtkosten der Masterplanung belau-
      Innovationsraum      Indeland
      Beteiligte Akteure   Eschweiler, Stolberg, Inden,
                                                              anderer Dienstleister im Umland wer-                   fen sich auf ca. 500.000,- Euro, wobei
                           Kreis Düren, Indeland, IHK         den. Vor diesem Hintergrund wird der-                  das Land NRW den Prozess mit rund
                           Aachen, EVS, RWE Power AG
                                                              zeit im Rahmen der IRR ein Werkstatt-                  80% fördert.

                Fachbeirat / Empfehlung                      Weiterentwicklung                 Fertigstellung des                           Start der
                als IRR-Projekt-Kandidat                      der Projektidee                       Konzepts                               Umsetzung
                     September 2015

                                                                                 Konsortial-                           Fertigstellung
                                         Startgespräch IRR                        bildung                               Förder- und
                                                                                                                    Genehmigungsanträge

        Einreichung                                                                                                                                  Abschluss
        Projektidee                                                                                                                                der Umsetzung
        August 2015

                          Offizieller Beschluss als                                     Förderberatung                    Finanzierung/Förderung und
                        IRR-Projekt-Kandidat durch                                                                           Genehmigung gesichert
                      IRR-Gesellschafterversammlung:
                               Oktober 2015
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