Magazin 01 - GERMAN COUNCIL
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01 german council 17. Jahrgang € 12 | ISSN 1614-7804 German Council of Shopping Centers e. V. magazinSonderauSgabe INNOVATION Analysen, Meinungen und Perspektiven
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Grußwort Für Platz 6 gibt es keine Medaille… Deutschland fällt 2012 im internationalen Ran- Dingen ein Land, in dem Menschen Arbeit fin- del 2013 seine oft zitierte Vordenkerrolle erneut king des Innovationsindikators um zwei Plätze den und ihre Ideen entfalten können, ein zuver- ausfüllen und zeigen, wo es lohnt, Ideen in und steht jetzt nur noch auf dem sechsten Platz sichtliches Land, ein zupackendes Land, ein Land marktfähige Produkte oder Dienstleistungen innerhalb der 28 wichtigsten Industriestaaten. der Ideen.« weiter zu entwickeln. Dabei wollen wir ebenso Dabei behauptet sich der Bereich Wirtschaft deutlich machen, dass die Zukunft des Shop- zwar noch aber der Bereich Bildung steht abge- NIVEA & Co. Das 112 Jahre alte Unternehmen pings nicht mehr eindimensional ist: Product schlagen auf Rang 17. Tut Deutschland nicht ge- BEIERSDORF AG aus Hamburg mag als gutes Bei- Placement in James Bonds »SKYFALL« gehört nug? Naja, andere Staaten sind eben aktiver, in- spiel dienen, wie man ideenreich und erfolg- ebenso dazu wie das Posten von Kaufempfeh- novativer und schneller… reich agiert: NIVEA, EUCERIN, TESA und LA PRAI- lungen auf Facebook. Globalisierung erzeugt RIE sind nur einige Namen, die für die Kraft der eine neue Sehnsucht nach Heimat und die tägli- Kronprinzessin Mette Marit, Yoko Ono, Hubert Marke stehen. Während sich die blau-weiße chen Kochshows machen Lust auf Lebensmittel Burda sowie Vorstände von Lufthansa und Tele- Blechdose von NIVEA und ihr Inhalt seit Jahr- und deren Zubereitung. Uhr von OMEGA, haus- kom hängen an den Lippen des 16-jährigen im zehnten nur in kleinsten Schritten verändert, gemachte Erdbeermarmelade und das Menü Karohemd, der auf der Zukunftskonferenz DLD müssen Duschgels in diesem Sommer nach an- von KOCHHAUS könnten Ergebnisse dieser des Burda Verlags spricht: Nick D` Aloisio aus deren Früchten duften, als noch im Vorjahr. Trends sein, vielleicht aber auch ganz neue La- London. Mit zwölf Jahren hat er seine erste APP Neue Ideen entstehen bei BEIERSDORF dabei denkonzepte. programmiert, die erkennt, wer in seiner Umge- nicht in den Forschungslabors des Unterneh- bung welche Musik hört. Mit 15 Jahren bedrängt mens, sondern beim Blick in den Badezimmer- Lassen Sie sich von der Lektüre dieser Sonderaus- ihn ein chinesisches Venture Capital Team, seine schrank des Kunden. Dieser kann sich auch auf gabe inspirieren und diskutieren doch mal mit Suchmaschine Summly marktreif zu machen. der seit 24 Monaten offenen Innovationsplatt- Familie, Freunden und Kollegen, welche Ideen in Weitere Investoren stiegen ein und die Firma form Pearlfinder einloggen, um aktiv an der Ent- ihrem Umfeld es wert sind, weiter entwickelt zu des Teenies hat bereits über eine Million Dollar, wicklung von neuen Produkten mitzuwirken. werden. Vielleicht stehen Sie im Januar 2014 als um weiter zu forschen. Finalist auf der Bühne, wenn der zweite Innovati- Sönke Wortmanns Film »Ein Sommermärchen« onspreis des GCSC vergeben wird. Ein Einzelfall? Keinesfalls. Wenn im Silicon Val- sehen im Dezember 2006 über elf Millionen ley südlich von San Francisco 14-jährige mit be- Deutsche und erleben die Heiterkeit, den fröhli- Wir wünschen Ihnen ein Frühlingsmärchen, Lust ängstigend tief in den Kniekehlen hängenden chen Patriotismus und die Sonne der Fußball an der Zukunft und wenn Ihnen ein 14-jähriger Jeans und Laptop untern Arm in das XEROX WM in Deutschland nochmals. Die positive Stim- mit Laptop kurz was zeigen will: nehmen Sie sich PARC Research Center strömen, dann ist es wie- mung hat die ganze Welt positiv beeindruckt Zeit, empfiehlt Ihnen der soweit: Teens in Tech Konferenz! Sie stellen und hat Lust an der Zukunft und eine neue Liebe dort Investoren ihre Ideen vor und es kann für unser Land ausgelöst. durchaus sein, dass Richard Branson auch im Au- ditorium sitzt. Dort, wo schon Steve Jobs und Bill Fazit: Deutschlands Rohstoffe sind Ideenreich- Gates zu Gast waren, wurden viele Ideen zu In- tum, Leidenschaft und Kreativität. Diese Kraft ist novationen entwickelt, wie z. B. der Laserdru- im Handel vereinzelt zu spüren, aber an vielen cker, der dort erfunden wurde. Stellen herrscht noch Langeweile, Ratlosigkeit und Stagnation vor. So verwundert es nicht, dass 23. Mai 2004, Horst Köhler appelliert vor der der Deutsche Handel in entsprechenden Innova- Bundesversammlung: »Wir wollen aus Deutsch- tionsstudien auf hintersten Plätzen erscheint. land wieder ein erfolgreiches Land machen, ein Der German Council of Shopping Center will mit Land, in dem Menschen gerne leben, vor allem dem ersten Europäischen Innovationspreis Han-
GERMAN COUNCIL . inhalt INNOVATION GerMan CounCil . innoVaTion GerMan CounCil . innoVaTion Die Gewinner des Ersten Europäischen Innovationspreises Handel GerMan CounCil . innoVaTion GerMan CounCil . innoVaTion Gewinner in der Kategorie Nachwuchs: Sebastian Wenzel »Mich begeistern Unternehmer, die das Internet nicht als Gefahr, son- dern als Chance für ihr Geschäftsmodell sehen.« Erfolgreich durch Innovation In der Kategorie Nachwuchs – der GCSC lobt hier ein Stipendium für 2013 sowie ein Angebot für die freie Mitarbeit am GC Magazin aus – Und der German Council of Shopping Centers e.V. begeistert sich für hat Sebastian Wenzel das Rennen gemacht. Der junge engagierte Wenzel und möchte mit dem Preis einen kleinen Förderbeitrag für des- Wiesbadener mit saarländischen Wurzeln konnte mit zahlreichen, sen ganz persönliche und vor allem auch fachliche Entwicklung leisten. höchst ansprechenden und qualifizierten Arbeitsproben sowie seinen Referenzen unter anderem bei Spiegel Online, der dpa oder auch der Gewinner in der Kategorie Handel: Kochhaus GmbH © KD Busch Frankfurter Rundschau überzeugen. Sieger in der Kategorie Handel wurde die Kochhaus GmbH. Selbst be- Gestartet hat Sebastian Wenzel seine Karriere vor seinem geisteswis- zeichnen sich die »Küchenexperten« als ein »begehbares Kochbuch«. senschaftlichen Studium mit einem Volontariat in Celle. Nach Prakti- Das seit August 2010 zunächst in den Berliner Markt eingeführte, zu- ka bei u. a. der Financial Times Deutschland, der ehrenamtlichen Mit- kunftsweisende Konzept legt den Fokus nicht mehr auf einzelne Wa- arbeit bei der AStA und seiner Position als Fachredakteur bei der rengruppen. Das »Selber-Kochen« steht für das Team und somit na- »gastronomie & hotellerie« ist Wenzel seit November 2010 als freier türlich den Kunden im Fokus. Dies bedeutet beispielsweise, dass die Innovative Unternehmen sind erfolgreicher. Dies belegen nicht zuletzt Innovation ist in der Gesellschaft angekommen. Längst geht es nicht Journalist tätig. Seine Begeisterung für die Innovationen in und um Waren im Einzelnen nach Rezepten sortiert sind. Speziell für Koch- rem Konzept alle an – vom Profi in der Küche bis hin zum absoluten und nachhaltiger Baustoff, der immer stärker an Bedeutung gewinnt. zahlreiche Studien und Rankings namhafter Institute und Beratungsge- mehr nur um neue Produkte, sondern auch um neue Dienstleistungen, die Medienlandschaft und technische Neuheiten, gerade auch in Be- muffel wurden hier Ideen entwickelt - ein inspirierendes und frisches Laien. Kochkurse werden als eine weitere Unterstützung in einem an- Bereits der Name Cree ist der Philosophie und Lebensweise der gleich- sellschaften. Die Suche nach Neuem hat Anbieter wie Nachfrager gleicher- Geschäftsmodelle oder auch organisationale oder soziale Innovatio- maßen erfasst und ist ein Kennzeichen der heutigen Zeit. Während zu Be- nen. Innovation begegnet uns auf Schritt und Tritt. Wörtlich bedeutet zug auf die Handelswelt bringt Sebastian Wenzel hier zum Ausdruck: Einkaufserlebnis für jedermann. Die Kochhaus GmbH spricht mit ih- genehmen Ambiente angeboten. On top erhält jeder Kunde eine namigen Ureinwohner Nordamerikas entlehnt und steht in der moder- ginn des vorigen Jahrhunderts Innovationen eher noch durch einzelne Er- Innovation »(Er)neuerung« und ist abgeleitet aus dem lateinischen Be- Schritt-für-Schritt-Bilderanleitung, damit auch Ungeübten jedes Din- nen Interpretation für Creative Resource & Energy Efficiency. Effizient finder getrieben waren und am Ende des 20. Jahrhunderts neben Unter- griff innovare. In die Wirtschaftswissenschaft eingeführt wurde das nehmern vor allem große Forschungs- und Entwicklungsabteilungen neue Thema durch den österreichischen Ökonom Josef Alois Schumpeter, ner perfekt gelingt. Die Jury meint zu Recht: Innovativ, zugleich und sehr ressourcensparend – dieses zukunftsweisende Konzept hat Produkte auf den Markt brachten, steht im 21. Jahrhundert das Zusam- der um 1940 die besondere Verbindung zwischen dem Unternehmer dienstleistungsorientiert und damit auf Platz 1 in dieser Kategorie. sich unserer Ansicht nach den Europäischen Innovationspreis in der Ka- menwirken in Netzwerken im Vordergrund: dies wird einerseits durch und einer Innovation hervorgehoben hat. Der von ihm beschriebene konvergierende Branchen – wie Telekommunikation, Internet und Medi- Akt der »kreativen Zerstörung« als Triebfeder jeglicher innovativer Tä- tegorie Innenstadt in jedem Fall verdient. en oder jüngst auch Elektromobilität, die einen ähnlichen Trend ver- tigkeit wird heute viel zitiert. Übersetzt bedeutet dies, dass Wirt- Gewinner in der Kategorie Innenstadt: spricht, vorangetrieben – andererseits wird durch neue technologische schaftsstrukturen sich ständig von innen heraus revolutionieren, dabei Die Cree GmbH & Hermann Kaufmann ZT GmbH © Bildcredit Möglichkeiten in der Kollaboration Kunde und Produzent in Echtzeit wird die alte Struktur zerstört und eine neue geschaffen. Es gilt also Neues geschaffen. Man denke beispielsweise an all die Internetplatt- nicht auf dem Status Quo zu beharren, sondern aktiv nach Veränderun- formen, die es den Endkonsumenten ermöglichen, ein persönliches Design gen zu streben. Entscheidend ist dabei, dass die neuen Möglichkeiten für Schuhe oder T-Shirts zu kreieren. auch wirtschaftlich umgesetzt werden. Der Charakter des Markterfolgs Ein Hochhaus aus Holz? Das ist wirklich eine zukunftsweisende und vor Ein Beitrag von unterscheidet die Innovation von der Invention, der bloßen Erfindung. allem nachhaltige Innovation, die der GCSC daher mit dem Europäi- Ingmar Behrens, Veränderungen wirtschaftlicher Tätigkeit erleben wir heute ständig. und öffentliche Verwaltung (e-Government). Der Dienstleistungswirt- tung als Stellhebel für Innovationserfolg im Vordergrund (vgl. z.B. schen Innovationspreis in der Kategorie Innenstadt belohnt hat. Die Geschäftsführer Die Geschwindigkeit hat zugenommen, sichtbar in verkürzten Pro- schaft wird eine entscheidende Rolle in den großen wirtschaftlichen Christensen, C. Innovator’s DNA, 2011). Im europäischen Raum zeich- Cree GmbH entwickelte den Life Cycle Tower, ein energieeffizientes Nebelung und Behrens GmbH & duktlebenszyklen und ständigen Produktmodifikationen. Das Maß al- und gesellschaftlichen Bedarfsfeldern zugemessen. Die wesentliche net sich darüber hinaus seit ein paar Jahren eine verstärkte Beschäfti- ler Dinge für Innovationsmanager ist aber nicht die Produktverbesse- Veränderung liegt aber in vernetzten ganzheitlichen Ansätzen, in der gung mit den Themen Forschungs- und Entwicklungs- sowie Innovati- Holz-Hybridhochhaus. Durch die Systembauweise mit den vorgefertig- rung, sondern die radikale Innovation, also eine neue technologische Dienstleistungen und Produkte nicht mehr separat, sondern als auf onscontrolling ab (vgl. bspw. Möller, K. /Menninger, J./Robers, D. Inno- ten Elementen kann ein solcher Life Cycle Tower in kürzester Zeit eine -Pressesprecher Lösung zu finden, die auf ein neues Marktbedürfnis trifft. Der Eintritt den Kunden zugeschnittene individuelle Lösungen angeboten wer- vationscontrolling, 2011). Ziel ist es, einen strategischen Informations-, in das digitale Zeitalter zeigt uns einige Innovationen auf, die unser den. Damit rückt der Kunde und die intensive Beschäftigung mit sei- Planungs- und Steuerungsprozess zu entwickeln, der die Innovations- Höhe von 100m erlangen. Da das LCT-System aber so flexibel für eine Leben und unser Verhalten beispielsweise durch Smartphones und nen (oftmals nicht geäußerten, latenten) Bedürfnissen bei der Gestal- aktivitäten durch geeignete Kennzahlen unterstützt. Ein weiteres aktu- individuelle Raumaufteilung ist, kann es für diverse Nutzungsvarianten Apps revolutioniert haben. Aktuell wird insbesondere vor dem Hin- tung von Innovationen in den Mittelpunkt. elles Themenfeld wird durch den Begriff »Innovation in Netzwerken« © KD Busch © KD Busch tergrund der Verknüpfung von IT und Sensorik das Thema »Cyber- umschrieben: Zugrunde liegt die These, dass in einem immer dynami- wie z. B. auch Schulen, Wohnen, Einzelhandel, Büros oder Gastrono- Physical Systems« diskutiert. Ein neues Gebiet, auf dem es Deutsch- Die Beschäftigung damit, wie Innovationen schneller, effizienter und scher und komplexeren Umfeld erfolgreiche Innovationen nicht mehr mie eingesetzt werden. Angesichts der drängenden CO2-Problematik land gelingen könnte, eine Spitzenposition einzunehmen: Auf Basis effektiver auf den Markt gebracht werden können, hat sich mittlerwei- allein durch einen Anbieter hervorgebracht werden können, sondern intelligenter und hochleistungsfähiger Netzinfrastrukturen werden le zur Profession für Industrieunternehmen wie Dienstleister gleicher- es einer Öffnung des Innovationsprozesses bedarf, um durch Partner- ist der nachwachsende Hauptrohstoff Holz hier ein äußerst attraktiver Dinge und Dienste einfach, qualitätsorientiert und vertrauenswürdig maßen entwickelt. Waren die Anfänge noch durch prozessorientiertes schaftsmodelle mit Kunden, Zulieferern, Forschungseinrichtungen angeboten. Mögliche Lösungen sind denkbar im Bereich intelligenter Ideenmanagement mittels eines mehrstufigen Bewertungs- und Aus- oder auch Mitbewerbern Innovationen zu generieren. Gerade für mit- Produktions- und Automatisierungstechnik (Smart Factory), im Be- wahlprozesses (vgl. Arbeiten von Robert G. Cooper zu Stage-Gate-Mo- telständische Unternehmen können solche Kooperationsformen inter- © Bildcredit reich Energie (Smart Grid), für Gesundheit und Ernährung (Smart dellen ab 1979) gekennzeichnet, so stehen heute vor allem die Themen essant sein: Ziele sind vor allem Vermeidung von Unsicherheiten und Health), Mobilität (Verkehrstelematik), moderne Bildung (e-Learning) Führungsverhalten, Innovationskultur und organisationale Ausgestal- Risikominimierung. Notwendige Voraussetzungen dafür sind Vertrau- GCM 1/2013 GCM 1/2013 GCM 1/2013 GCM 1/2013 6 Erfolgreich durch Innovation 14 Die Gewinner des Ersten Europäischen Innovationspreises Handel impressum herausgeber redaktion bezug verlag wir als zuverlässig ansehen, erscheinungsdatum German Council of Ingmar Behrens Mitgliederzeitschrift für Verlag Müller + Busmann eine Haftung kann nicht dieser ausgabe: Shopping Centers e. V. Prof. Dr. Johannes Busmann Mitglieder des GCSC e. V. GmbH & Co. KG übernommen werden. März 2013 Bahnhofstraße 29 Stephan Jung (viSdP) Hofaue 63 Namentlich gekennzeichnete D-71638 Ludwigsburg Rüdiger Pleus auflage 42103 Wuppertal Beiträge müssen nicht die das nchste german Telefon 07141.38 80 83 Markus Trojansky 10.500 Telefon 0202.248 36 0 Meinung der Redaktion council magazin Telefax 07141.38 80 84 Klaus Striebich Telefax 0202.248 36 10 widerspiegeln. Die Redaktion erscheint im mai 2013. office@gcsc.de bankverbindung mb@mueller-busmann.com behält sich die Kürzung www.gcsc.de geschftsstelle Deutsche Bank AG, eingesandter Manuskripte vor. des gcsc e. v. Ludwigsburg druck Erfüllungsort und verantwortlich i.s.d.p. Bahnhofstraße 29 BLZ 604 700 24 Meinders & Elstermann Gerichtsstand ist Ludwigsburg. Stephan Jung D-71638 Ludwigsburg Konto 149 807 GmbH & Co. KG, Nachdruck oder sonstige Telefon 07141.38 80 83 Belm Reproduktion (auch Telefax 07141.38 80 84 auszugsweise) nur mit office@gcsc.de Das German Council Magazin Genehmigung des www.gcsc.de basiert auf Informationen, die Herausgebers. GCM 1/2013
german council . inhalt GerMan CounCil . innoVaTion GerMan CounCil . innoVaTion Sind uns die Ideen ausgegangen? Und selbst im Handel liegt die grösste Innovation bereits weit zurück. Es waren Mitte des vorletzten Jahrhunderts die Warenhäuser, exemp- larisch verkörpert durch das 160-jährige Unternehmen Bon Marché. mobil und wenig abhängig von grossem Kapitaleinsatz sein, zudem kundennah und wandelbar. So werden denn viele Konzerne langsam, aber kontinuierlich untergehen, weil sie wie Tanker nicht in der Lage Und, als Weiterentwicklung der Warenhäuser, die besten Shopping sind, ihre Richtung rechtzeitig zu ändern. Aber es wird Neues entste- Centren der Welt. Sie haben das Konsum- und Freizeitverhalten der hen. Menschen revolutioniert. Seither: Eher wenig. So ist E-Commerce doch, zumindest bis dato, im Wesentlichen Versandhandel auf Am- phetaminen. Ein Beitrag von Gerade hier sehen wir aber, dass es mit den Innovationen nicht vorbei David Bosshart sein muss, bloss weil wir in den vergangenen Jahren wenig davon hatten. Wer dachte an eine Glühbirne, ehe sie erfunden war? Selbst wenn wir nicht gleich die Teleportation, ein Perpetuum Mobile oder die Pille fürs ewige Leben erfinden: In den immer zahlreicher werden- den Nischen besteht viel Potential, dort ist die Energie. Neue Modelle zu entwickeln, wird das Spannendste sein. Die Innovationen werden, ungeachtet der riesigen Forschungsabteilungen und -Budgets von Riesenkonzernen, häufig nicht aus existierenden Mega-Organisatio- nen herauswachsen. Wer Neues schaffen will, muss vielmehr flexibel, GerMan CounCil . innoVaTion GerMan CounCil . innoVaTion Wir sind uns einig: Innovationen treiben die Welt an, ermöglichen Verän- bert J. Gordon gibt es einige wenige Kerntechnologien, die Wachs- derungen, erlauben den Fortschritt. Ohne Innovation sässen wir noch heute in modrigen Felshöhlen ums Lagerfeuer und ritzten Strichmänn- tumsschübe gebracht und unsere Lebensumstände revolutioniert ha- ben. Doch das ist lange her, die wichtigsten haben gegen Ende des Innovation aus Leidenschaft chen in die Kalkwände. Vielleicht noch nicht mal das. 19. Jahrhunderts eingesetzt: Elektrizität und Brennmotoren, Agrikul- turchemikalien und Oel, fliessendes Wasser und Abwasserkanäle. Die Motorenkraft ersetzte tierische Kraft, Oel und Gas Kohle und Holz, Innovationen, ganz klar, sind zudem der Schlüssel zum Wohlstand. elektrisches Licht Kerzen. Sie waren die Basis für die Urbanisierung, Wer sich mit seinen Neuerungen genügend von den Mitbewerbern ermöglichten das Wachstum von Industrie und Handel. Diese gros- abhebt, kann einen Wettbewerbsvorteil monetarisieren. Kein Wun- sen, sogenannten One-offs-Innovationen sorgten zwischen 1890 und der, werden jährlich allein in den USA eine halbe Million Patente an- 1972 für ein relativ rasches Produktivitätswachstum. Sie förderten mit gemeldet. Kein Wunder auch, schlagen sich Samsung und Apple und Spin-Offs wie etwa Flugzeugen ein relativ hohes Wachstum. Doch sol- IBM und Microsoft und viele, viele andere mehr die Köpfe wegen Pa- che Quantensprünge lassen sich so nicht mehr einfach wiederholen, tenten ein. die tiefhängenden Früchte sind gegessen. Auch erhöhte sich die Le- benserwartung noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts drei- So weit die herrschende Lehrmeinung. Nur, sind wir uns wirklich so mal mehr als in der zweiten Hälfte. Die einzige wirkliche Innovation einig? Klar, die Steinaxt und das Rad, der Mörtel und die Schmiede- war wohl noch die Anti-Baby-Pille. Sie brachte der Frau die Befreiung Innovation ist nicht etwas, das man nur in Technologie¬branchen oder bei gen: Filter in Wasserhähnen, die den Verbrauch um über 30 Prozent Großprojekten antrifft. Sie wirkt in jedem Unternehmen wertschöpfend, senken, der Einsatz von beleuchteten Werbeflächen in Parkhäusern, kunst, sie haben die Menschheit einst in grossen Sätzen weiterge- vom Mann und ebnete ihr den Weg in die Arbeitswelt. das sie fördert, ungeachtet der Branche. Raum für Innovation gibt es in je- die nicht nur für Einnahmen sorgen, sondern auch für mehr Sicher- bracht. Doch verglichen mit diesen bahnbrechenden Erfindungen hat dem Geschäftsbereich, und überall bringen innovative Ideen und neue heit, oder die Einführung temporärer Verkaufsflächen (»Shop Spots«) Verfahren die Gesamtentwicklung des Unternehmens weiter. Auch in der im Innenbereich des Centers. Zu den größeren Innovationen zählt es, trotz allen Patenten und Bestrebungen, seit den 1970er-Jahren Einkaufscenterbranche ist Innovation einer der maßgeblichen Erfolgsfak- beispielsweise die Einführung von themenspezifischen Designs in der keine echten Innovationen mehr gegeben – zumindest hinsichtlich toren. Um auf lokalen ebenso wie auf weltweiten Märkten nachhaltig Entwicklung von Einkaufscentern. wettbewerbsfähig zu sein, müssen Entwickler, Investoren und Leiter von der Produktivitätssteigerung. Die Komplexität, die wir heutzutage Einkaufscentern auf Innovation setzen. Doch auch wenn Innovationen sich im Zuge des kreativen Prozesses © Bildcredit spontan ergeben können, muss ihre Umsetzung durch die Einkauf- mit jedem neuen Produkt generieren, ist dermassen gross, dass die scenterunternehmen kontrolliert erfolgen, damit sie in ein Unter- Nebenfolgenkosten oftmals die Innovationskraft übertreffen. Anders Es gibt vielfältige Möglichkeiten zur Konzipierung und Umsetzung in- scheidungsmerkmal und einen Wettbewerbsvorteil umgemünzt wer- novativer Projekte, doch auch kleine Änderungen können eine große den können. gesagt, die Dinge sind immer komplexer geworden, der Mensch aber Auswirkung im Unternehmen haben. Betrachtet man Innovation als nicht produktiver. Nehmen wir etwa Computer, Internet und mobile die erfolgreiche Einführung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Am wichtigsten ist es, alle Mitarbeiter davon zu überzeugen, Innova- Verfahren, dann kann man sie an ganz einfachen Maßnahmen aufzei- tion als Teil ihrer Alltagsarbeit zu verstehen und diese Einstellung als Bei der Personalauswahl ist es wichtig, Faktoren festzulegen, an de- Herausfordernde Märkte, der schnelle technische Wandel und die An- Geräte: Sie revolutionieren zwar, wie wir uns organisieren und was strategische Säule für den geschäftlichen Erfolg in die DNA des Unter- nen man innovativere Bewerber erkennen kann. Hier spielen Aspekte sprüche der Kunden machen diese auf Innovation ausgerichteten He- wir tun. Aber machen wir dank diesen Geräten wirklich mehr – oder nehmens aufzunehmen. Ein Einkaufscenter-Unternehmen, das klar wie Kreativität, Initiative oder Ehrgeiz eine Rolle. rangehensweisen und Strategien noch wichtiger für den Fortbestand umrissene Innovationsprogramme umsetzt, schafft eine solide Grund- der Einkaufscenterbranche. Einkaufscenter-Unternehmen, die weiter- machen wir einfach etwas Anderes? Immerhin, im besten Fall kann lage, auf der alle Beschäftigten Prozesse oder Hilfsmittel entwickeln Ebenfalls wichtig ist die Definition von Wertschöpfungs¬kennzahlen, hin erfolgreich sein wollen, werden Innovation hierfür als wichtigen Technologie dazu beitragen, die Kosten in Schach zu halten. Aber nur, können, um Innovationen im Unternehmen »geschehen« zu lassen. mit denen sich der Wert von Innovation messen lässt. Die Beschäftig- Faktor ansehen. So entsteht eine von Innovationskraft geprägte Unternehmenskultur. ten sollten auch dazu angeregt werden, einen Beitrag zur Bereiche- wenn wir sie nachhaltig, diszipliniert und effizienzorientiert einset- rung der wertvollen Unternehmensideen zu leisten. Hierzu zählen zen. Sonst schafft Technologie mehr Probleme als sie löst. Innovatives Denken ist etwas, das man üben und sich aneignen kann. einzelne Verbesserungsvorschläge ebenso wie Projektvorschläge, die Daher nehmen innovative Unternehmen diesen wichtigen Bereich in sich unternehmensweit umfassend umsetzen lassen. Diese Projekte Ein Beitrag von die Schulungspläne für ihre Mitarbeiter auf. Kreativität ist allen Men- und Vorschläge lassen sich durch quantitative oder qualitative Mes- Thomas Binder, Wie deutlich und kontinuierlich die Innovationsraten über die ver- schen angeboren, aber sie trifft im Laufe unseres Lebens auf Barrie- sung im Hinblick auf ihren Ressourcenbedarf und ihren Mehrwert für Managing Director, ren, die sie einschränken, und nimmt somit eher ab. Hier muss ein den jeweiligen Geschäftsbereich auswerten. Dies stellt auch die Sierra Germany GmbH © Bildcredit © Bildcredit gangenen Jahrzehnte abgenommen haben, zeigen neuere Untersu- Unternehmen gegensteuern, indem es diese Hindernisse erkennt Grundlage für eine Belohnung von Ideen dar, die sich in einem mess- chungen zur Produktivität und zur Innovation schön auf. Gemäss dem und seinen Beschäftigten dabei hilft, sie zu überwinden und somit baren und erfassbaren Nutzen niederschlagen. kreativer zu werden. US-amerikanischen Produktivitätsexperten und Bestseller-Autor Ro- Die größten Hindernisse für Innovationen sind Risikoscheu, fehlende Es muss sie mit dem nötigen Rüstzeug ausstatten, das ihnen dabei Initiative und ein Mangel an Anreizen. Die Einkaufscenterbranche © Bildcredit hilft, dieses kreative Potenzial auszuschöpfen, um Innovation bei all- muss ihre Beschäftigten zu mehr Initiative ermuntern, um auf die sich täglichen Tätigkeiten wirksam einzusetzen und sie dadurch zu opti- ständig wandelnden Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen, also auf mieren sowie neue Herangehensweisen zu entwickeln. die Wünsche der Mieter und Besucher. GCM 1/2013 GCM 1/2013 GCM 1/2013 GCM 1/2013 28 Sind uns die Ideen ausgegangen? 56 Innovation aus Leidenschaft german council interviews 01 Grußwort 34 Innovativ ist, wer sein eigener Konkurrent wird! 02 Wir über uns Was treibt den Handel 2020 und wer sind die Gewinner? Im Gespräch mit Trendforscher und 2b-Ahead-Think-Tank beitrge Direktor Sven Gabor Janszky. 06 Erfolgreich durch Innovation 38 Den Anderen immer einen Schritt voraus! 10 Verleihung des ersten europäischen Innovationspreises Warum die deutsche Autoindustrie global bestens performed, Handel 2013 auch wenn sie die ein oder andere Innovation verschläft, erklärt 2. German Council Neujahrsempfang Prof. Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft 14 Die Gewinner des ersten Europäischen Innovationspreises e.V. und Hochschulprofessor in Nürtingen. Handel 42 Innovation ist der Aufbruch in die Unabhängigkeit 16 Von der Seitenlinie EIn der Energiewende ist Deutschland Innovationsführer. Wohliges Wortgeklingel Ein Gespräch über energetische Unabhängigkeit, sinkende 21 Innovationspreis GCSC Strompreise und die Gewissheit, das Richtige zu tun, mit dem 22 Jury Windkraftexperten Professor Peter Quell, Fachhochschule Kiel. Europäischer Innovationspreis GCSC 46 Ungewöhnliches ins perfekte Funktionsprinzip einarbeiten! 24 Innovation und Evolution Vom Expansionsdirektor der US-Mall-Entwicklungslegende Jerde Das German Council Magazin gestern, heute und morgen Partnership zum Director Creative Design der ECE: Im Gespräch 28 Sind uns die Ideen ausgegangen? mit Marc Blum über Standards, Chancen und Grenzen innovativer 30 Weinnovation Shopping Center Architektur Wie sieht Innovation praktisch aus? beitrge 52 Das Neuste aus Cannes Neuigkeiten der Handelsmesse Mapic 56 Innovation aus Leidenschaft german council 58 Termine 2013 61 Aufnahmeantrag GCM 1/2013
GERMAN COUNCIL . insight german council of shopping centers e.v. Jährlich treffen sich auf der Pflichtveranstaltung der Positionen und Ziele Branche im Hotel Adlon in Berlin rund 500 Entscheidungsträger aus Handel und Wirtschaft zu einem zweitägi- Der German Council of Shopping Centers e. V. (GCSC) ist der einzige gen Congress. Der GCSC hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit re- bundesweite Interessenverband der Handelsimmobilienwirtschaft. nommierten Persönlichkeiten aktuelle Fragen zu wirtschaftlichen Die 750 Mitgliedsunternehmen der Bereiche Entwicklung und Ana- und gesellschaftlichen Entwicklungen zu diskutieren. lyse, Finanzierung, Centermanagement, Architektur, Handelsimmo- bilien, Einzelhändler und Marketing-Spezialisten bilden hier einen Retail & Shopping Safari Bei der »Retail & Shopping aktiven Interessenzusammenschluss als ideale Networkingbasis der Safari« analysieren wir die Handelslandschaft einer Immobilien- und Handelsimmobilienakteure. Mit über 1 Million Ar- ganzen Region. Sowohl neue Center als auch alteingesessene Unter- beitnehmern und direkt verbundenen Dienstleistern repräsentieren nehmen öffnen die Tore und ermöglichen uns deutschland- und welt- die Mitgliedsunternehmen des GCSC einen bundesweit bedeuten- weit Einblicke in deren Unternehmensstruktur. den W irtschaftszweig. Regional Lunch / Dinner In deutschen Metropolen treffen sich die Mit- glieder der Region in besonderem Ambiente. Hochkarätige Referen- ten und fachliche Diskussion bieten einen hohen Mehrwert . Trotz des Derzeit sind im GCSC namhafte Managementgesellschaften relativ komprimierten Ablaufs, bleibt genügend Zeit zum gemeinsa- folgender Branchen vertreten: men Austausch und zur Kontaktpflege bei einem gemeinsamen Essen. • Einkaufscenter Auf fachlich hohem Niveau und mit ausgewählten Spitzenreferenten bieten wir bei diesen ein- bis zwei- • Fachmarktzentren tägigen Veranstaltungen umfassende Informationen. Verteilt über die gesamte Bundesrepublik finden mehrmals im Jahr Foren zu den Themen • Verkehrsimmobilien Architektur, Centermanagement, Leasing und Vermarktung, Marketing, Projektentwicklung und Nachhaltigkeit sowie Recht und Beratung statt. • Immobilienentwickler Für die Vernetzung von jungen Talenten und Berufs- NE X TGEN • Kreditinstitute einsteigern mit Professionals stehen die Veranstaltun- gen »Moving Dinner«, »Kaminabend«, »Backstage« sowie »Coaching«. • Einzelhandelsunternehmen Hier betreiben wir eine gezielte Nachwuchsförderung. Zur Stärkung in- ternationale Beziehungen pflegt unser Netzwerk Kontakte zum Interna- • Kino- und Entertainmentbetreiber tional Council und zu den europäischen Partnercouncils. Darüber hin- aus dient das German Council »Ne(X)t Gen« zum Erfahrungsaustausch • Unternehmensberatungen unter den derzeitigen 120 Mitgliedern. • Werbeagenturen Die Academy engagiert sich für Forschung und Fortbildung. Der GCSC vergibt Stipendien an der • Spezialisten der Einrichtungs- / Designbranche IREBS für das Intensivstudium Handelsimmobilien, finanziert einer Auswahl von jungen Mitgliedern die Summer School des ICSC und • Architekten fördert jährlich den Aufbau der German Council Bibliothek. Die Aca- demy bietet jährlich ein bis zwei Fortbildungsveranstaltungen mit Top-Referenten an. Es wird vom GCSC in Zusammenarbeit mit der IREBS darüber hinaus eine »Visiting Professorship« eingerichtet. Aktivitäten und Das Magazin ist das zentrale Informations- und Kommunikationsmedium der deutschen Shop- Dienstleistungen ping Center und Handelsimmobilienbranche. Neben der Darstel- lung verbandsinterner Anlässe, werden in unterschiedlichen Be- Der German Council of Shopping Centers e. V. fördert und vertritt die richten vornehmlich nationale und internationale Trends und The- Interessen seiner Mitglieder konsequent, wirkt meinungsbildend men diskutiert. Mit Sonderausgaben zu speziellen Themen trägt nach außen, organisiert und informiert, schafft Geschäftskontakte. das Magazin dem Informationsanspruch der Immobilienwirt- Unterschiedlichste Aktivitäten und Dienstleistungen stehen den Mit- schaft, der meinungsbildenden Akteure und der Politik im beson- gliedern zur Verfügung. deren Maße Rechnung. GCM 1/2013
german council . insight Beirat Vorstand Thomas Binder Stephan Jung Sierra Developments Germany GmbH vorsitzender Düsseldorf Tel.: 0211 / 43 61 62 40 Savills Immobilien Beratungs-GmbH t.binder@sonaesierra.com Frankfurt / Main Tel.: 069 / 27 30 00 28 sjung@savills.de Thomas Doerr COMFORT Center Consulting GmbH Düsseldorf Klaus Striebich Tel.: 0211 / 54 00 63 11 doerr@comfort.de ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Hamburg Dr. Johannes Grooterhorst Tel.: 040 / 606 06-67 00 Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte klaus.striebich@ece.com Düsseldorf Tel.: 0211 / 86 46 70 johannes.grooterhorst@grooterhorst.de Markus Trojansky dm-drogerie markt GmbH + Co. KG Dr. Marcus u. Httermann Karlsruhe mfi management für immobilien AG Tel.: 0721 / 55 92-12 30 Essen markus.trojansky@dm.de Tel.: 0201 / 82 08 18 00 m.huettermann@mfi.eu Lars Richter Rdiger Pleus Union Investment Real Estate GmbH beauftragter des vorstandes Hamburg Tel.: 040 / 34 91 91 76 Rüdiger Pleus Consulting lars.richter@union-investment.de Ludwigsburg Tel.: 07141 / 38 80 05 consulting@pleus.de Prof. Dr. Diane Robers DR Forschung & Beratung Bad Homburg Tel.: 0611 / 71 02 13 55 Geschftsstelle diane.robers@ebs.edu Die Geschäftsstelle ist Dreh- und Angelpunkt für Mitglieder und Interessierte. Mit der Organisation aller Veranstaltungen und als Ansprechpartner bei allen Fragen, die den Verein betreffen, ist sie für die Mitglieder da. Thomas Rmer Intersport Deutschland eG German Council of Shopping Centers e. V. Heilbronn Bahnhofstraße 29 Tel.: 07131 / 28 82 70 71638 Ludwigsburg Tel.: 07141 / 38 80 83 Fax: 07141 / 38 80 84 troemer@intersport.de office@gcsc.de www.gcsc.de Ehrenmitglieder Award of Excellence Peter Fuhrmann Elisabeth Lange Rainer Michael P. Dr. h. c. Prof. Dr. Jörg Hintz Dr. Dr. h. c. Jörn Prof. Götz W. Bodenburg Kercheval Wolfgang R. Bays Karl-Werner Kreke Werner Schulte GCM 1/2013
GERMAN COUNCIL . INNOVATION Erfolgreich durch Innovation Innovative Unternehmen sind erfolgreicher. Dies belegen nicht zuletzt Innovation ist in der Gesellschaft angekommen. Längst geht es nicht zahlreiche Studien und Rankings namhafter Institute und Beratungsge- mehr nur um neue Produkte, sondern auch um neue Dienstleistungen, sellschaften. Die Suche nach Neuem hat Anbieter wie Nachfrager gleicher- Geschäftsmodelle oder auch organisationale oder soziale Innovatio- maßen erfasst und ist ein Kennzeichen der heutigen Zeit. Während zu Be- nen. Innovation begegnet uns auf Schritt und Tritt. Wörtlich bedeutet ginn des vorigen Jahrhunderts Innovationen eher noch durch einzelne Er- Innovation »(Er)neuerung« und ist abgeleitet aus dem lateinischen Be- finder getrieben waren und am Ende des 20. Jahrhunderts neben Unter- griff innovare. In die Wirtschaftswissenschaft eingeführt wurde das nehmern vor allem große Forschungs- und Entwicklungsabteilungen neue Thema durch den österreichischen Ökonom Josef Alois Schumpeter, Produkte auf den Markt brachten, steht im 21. Jahrhundert das Zusam- der um 1940 die besondere Verbindung zwischen dem Unternehmer menwirken in Netzwerken im Vordergrund: dies wird einerseits durch und einer Innovation hervorgehoben hat. Der von ihm beschriebene konvergierende Branchen – wie Telekommunikation, Internet und Medi- Akt der »kreativen Zerstörung« als Triebfeder jeglicher innovativer Tä- en oder jüngst auch Elektromobilität, die einen ähnlichen Trend ver- tigkeit wird heute viel zitiert. Übersetzt bedeutet dies, dass Wirt- spricht, vorangetrieben – andererseits wird durch neue technologische schaftsstrukturen sich ständig von innen heraus revolutionieren, dabei Möglichkeiten in der Kollaboration Kunde und Produzent in Echtzeit wird die alte Struktur zerstört und eine neue geschaffen. Es gilt also Neues geschaffen. Man denke beispielsweise an all die Internetplatt- nicht auf dem Status Quo zu beharren, sondern aktiv nach Veränderun- formen, die es den Endkonsumenten ermöglichen, ein persönliches Design gen zu streben. Entscheidend ist dabei, dass die neuen Möglichkeiten für Schuhe oder T-Shirts zu kreieren. auch wirtschaftlich umgesetzt werden. Der Charakter des Markterfolgs unterscheidet die Innovation von der Invention, der bloßen Erfindung. Veränderungen wirtschaftlicher Tätigkeit erleben wir heute ständig. Die Geschwindigkeit hat zugenommen, sichtbar in verkürzten Pro- duktlebenszyklen und ständigen Produktmodifikationen. Das Maß al- ler Dinge für Innovationsmanager ist aber nicht die Produktverbesse- rung, sondern die radikale Innovation, also eine neue technologische Lösung zu finden, die auf ein neues Marktbedürfnis trifft. Der Eintritt in das digitale Zeitalter zeigt uns einige Innovationen auf, die unser Leben und unser Verhalten beispielsweise durch Smartphones und Apps revolutioniert haben. Aktuell wird insbesondere vor dem Hin- tergrund der Verknüpfung von IT und Sensorik das Thema »Cyber- Physical Systems« diskutiert. Ein neues Gebiet, auf dem es Deutsch- land gelingen könnte, eine Spitzenposition einzunehmen: Auf Basis intelligenter und hochleistungsfähiger Netzinfrastrukturen werden Dinge und Dienste einfach, qualitätsorientiert und vertrauenswürdig angeboten. Mögliche Lösungen sind denkbar im Bereich intelligenter Produktions- und Automatisierungstechnik (Smart Factory), im Be- © Bildcredit reich Energie (Smart Grid), für Gesundheit und Ernährung (Smart Health), Mobilität (Verkehrstelematik), moderne Bildung (e-Learning) GCM 1/2013
german council . INNOVATION © Bildcredit und öffentliche Verwaltung (e-Government). Der Dienstleistungswirt- tung als Stellhebel für Innovationserfolg im Vordergrund (vgl. z.B. schaft wird eine entscheidende Rolle in den großen wirtschaftlichen Christensen, C. Innovator’s DNA, 2011). Im europäischen Raum zeich- und gesellschaftlichen Bedarfsfeldern zugemessen. Die wesentliche net sich darüber hinaus seit ein paar Jahren eine verstärkte Beschäfti- Veränderung liegt aber in vernetzten ganzheitlichen Ansätzen, in der gung mit den Themen Forschungs- und Entwicklungs- sowie Innovati- Dienstleistungen und Produkte nicht mehr separat, sondern als auf onscontrolling ab (vgl. bspw. Möller, K. /Menninger, J./Robers, D. Inno- den Kunden zugeschnittene individuelle Lösungen angeboten wer- vationscontrolling, 2011). Ziel ist es, einen strategischen Informations-, den. Damit rückt der Kunde und die intensive Beschäftigung mit sei- Planungs- und Steuerungsprozess zu entwickeln, der die Innovations- nen (oftmals nicht geäußerten, latenten) Bedürfnissen bei der Gestal- aktivitäten durch geeignete Kennzahlen unterstützt. Ein weiteres aktu- tung von Innovationen in den Mittelpunkt. elles Themenfeld wird durch den Begriff »Innovation in Netzwerken« umschrieben: Zugrunde liegt die These, dass in einem immer dynami- Die Beschäftigung damit, wie Innovationen schneller, effizienter und scher und komplexeren Umfeld erfolgreiche Innovationen nicht mehr effektiver auf den Markt gebracht werden können, hat sich mittlerwei- allein durch einen Anbieter hervorgebracht werden können, sondern le zur Profession für Industrieunternehmen wie Dienstleister gleicher- es einer Öffnung des Innovationsprozesses bedarf, um durch Partner- maßen entwickelt. Waren die Anfänge noch durch prozessorientiertes schaftsmodelle mit Kunden, Zulieferern, Forschungseinrichtungen Ideenmanagement mittels eines mehrstufigen Bewertungs- und Aus- oder auch Mitbewerbern Innovationen zu generieren. Gerade für mit- wahlprozesses (vgl. Arbeiten von Robert G. Cooper zu Stage-Gate-Mo- telständische Unternehmen können solche Kooperationsformen inter- dellen ab 1979) gekennzeichnet, so stehen heute vor allem die Themen essant sein: Ziele sind vor allem Vermeidung von Unsicherheiten und Führungsverhalten, Innovationskultur und organisationale Ausgestal- Risikominimierung. Notwendige Voraussetzungen dafür sind Vertrau- GCM 1/2013
GERMAN COUNCIL . INNOVATION © Bildcredit en, eine gleichberechtigte Position der Partner und die Fähigkeit das 32% der Hersteller und 20% der Händler ihre Neuentwicklungen sys- externe Wissen intern auch nutzbar zu machen (vgl. z.B. Ganz, W./Ro- tematisch. In den letzten Jahren scheint das Thema Innovation aber bers, D., Innovation in Netzwerken, 2011). in der Branche zunehmend an Fahrt zu gewinnen. Treiber sind vor al- lem die Entwicklungen im E- und M-Commerce. Das Internet ist längst Wie sieht es nun aber im praktischen Erleben aus? Welche Branchen vom neuen, jungen zum etablierten Medium für nahezu alle Alters- sind innovativ und welche haben noch Aufholbedarf? In den statisti- gruppen geworden. Der E-Commerce-Markt in Deutschland wächst schen Auswertungen zu der Innovationintensität verschiedener Bran- seit Jahren ungebremst und gehört damit zu den Wachstumsmärk- chen, zeigt sich, dass insbesondere der Fahrzeugbau, die EDV/Tele- ten. Zwar wirkt der vom Einzelhandelsverband HDE prognostizierte kommunikation, die Elektroindustrie sowie die Chemie- und Pharma- Online-Umsatz in 2012 mit 29,5 Mrd. Euro im Verhältnis zum gesam- industrie und der Maschinenbau stark in ihre Innovationstätigkeit in- ten prognostizierten Einzelhandelsumsatz von 427,7 Mrd. Euro nur vestieren, was sich auch in deren Umsatzanteilen mit neuen Produk- wie ein Bruchteil, das rasante Wachstum lässt aber aufhorchen: Der ten und Dienstleistungen niederschlägt. Im Großhandel, den Onlinehandel ist in den letzten fünf Jahren über 100 Prozent gewach- Finanzdienstleistungen, der Energieversorgung, der Entsorgungs- sen und hat im Jahr 2009 erstmalig den Versandhandel übertroffen. und Wasserwirtschaft sowie den Unternehmensdiensten hat Innova- Der Umsatz wird vor allem von Anbietern sogenannter Marktplätze tion dagegen einen geringen Stellenwert (Quellen bspw. Innovati- mit mehreren Produktkategorien gemacht, wobei der größte Umsatz onsreports des ZEW oder des Stifterverbands der deutschen Wissen- auf die Segmente Bekleidung, Textilien und Schuhe entfällt. Danach schaft, Datenbasis 2010). folgt das Angebot der Elektronikhändler. In einer ebay Studie aus dem Jahr 2012 zur Zukunft des Handels wurden Konsumenten in In einer Untersuchung des Beratungsunternehmens PwC über das In- Deutschland über ihr künftiges Einkaufsverhalten und die Verwen- novationsverhalten deutscher Händler und Konsumgüterhersteller dung neuer Technologien befragt: Im Trend liegen demnach Multi- aus dem Jahr 2008 sahen zwar mehr als 75% der Unternehmen Inno- Channel bzw. gemixte On- und Offline Angebote, das Einkaufen wird vationen als wichtig an, allerdings planten und steuerten damals nur technologisch unterstützt, mehr Bequemlichkeit aber auch Emotiona- GCM 1/2013
german council . INNOVATION lität, z.B. in Showrooms ist gefragt, und auch das Thema mobile Be- zahlung oder mobiler Check-Out soll selbstverständlich werden. Mo- bile Anwendungen werden darüber hinaus eine große Rolle spielen. 962 Millionen Mal wurden allein in Deutschland im letzten Jahr Apps heruntergeladen, eine Steigerung um 249 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das IT-Unternehmen Cisco rechnet damit, dass es im Jahr 2016 weltweit über 10 Mrd. Mobilgeräte gibt und mobil bereitgestell- te Inhalte um das 28fache steigen werden. Die Veränderungen durch E- und M-Commerce werden aber nicht nur die Handelsbranche selbst, sondern auch weitere Wertschöp- fungspartner erfassen. Beispielsweise die Transportbranche oder die Anbieter von Handelsimmobilien. Die Ansprüche der Verbrau- cher sind mit der stetigen Entwicklung und aufgrund der Informati- onstransparenz im Onlinehandel gewachsen. Eine Untersuchung der International Post Corporation aus 2012 zeigt, dass für E-Com- merce Verbraucher der Versandpreis noch immer entscheidend für die Wahl eines Zustelldienstes ist. Weitere wichtige Kriterien für die © Bildcredit Verbraucher sind Zustelloptionen nach Wahl, Track & Trace Angebo- te und ein Return Service. Mit dieser Erkenntnis werden Transport- dienstleister für ihre Paketempfänger neue Angebote schnüren müssen. Bei den Entwicklern und Betreibern von Handelsimmobilien wird ne- tionären Handel – und sei es zunächst nur als Pop-up Store – denkbar ben dem Thema E-Commerce und den damit zu erwartenden Markt- ist. Der Handel der Zukunft wird sich zukünftig mehr durch seine Kun- veränderungen das Thema Innovation zukünftig auch eine verstärkte den als durch seine Produkte definieren. Rolle spielen. Sie werden die anstehenden Veränderungen in ihrem Kundenumfeld erkennen und sich darauf einstellen. Dazu ist es nötig, Innovationen werden uns allerorts begleiten. Wir stehen vor neuen den gesamten Dienstleistungsprozess bis zum Endkunden in die Herausforderungen, aber auch spannenden und vielfältigen Chancen. Überlegungen für neue Angebote einzubeziehen. So liegen die Grün- Voraussetzungen sind ein hohes Maß an Kundenorientierung, ein ho- de für einen Shopping Center Besuch neben dem Einkauf von Produk- hes Interesse an Neuem, die Bereitschaft sich zu verändern und die ten und Services unter anderem darin, dort Zeit zu verbringen, Spaß Tatkraft, die Ideen auch umzusetzen. zu haben, zu entspannen, sich Markenerlebnisse zu verschaffen oder sich mental oder physisch weiterzubilden. Bei der Entwicklung neuer Dienstleistungsangebote gibt es mehrere Ein Beitrag von mögliche Stellschrauben. Zum einen geht es darum, zu analysieren Prof. Dr. Diane Robers wie die Dienstleistung am Kunden funktioniert, auf welcher Basis (Plattform, Gebäude, Laden) die Dienstleistung erfolgt, wie der Inter- aktionsprozess mit dem Kunden gestaltet ist (Beratungsverlauf, Kon- taktstil) und welche Ergebnisse für den Kunden erzielt werden kön- nen (emotionale Erlebnisse, Zufriedenheit). Was erlebt der Kunde im Frontbereich? Wie laufen die Prozesse im Backoffice ab? In der Wis- senschaft spricht man hier auch von Service Engineering oder Service Design: Im engeren Sinne beschäftigt sich Service Design vor allem mit der Gestaltung wahrnehmbarer Elemente der Dienstleistung (z.B. Farben, Geräusche, Gerüche), aber auch der Interaktion an der direk- ten Schnittstelle zum Kunden. Exzellente Dienstleister arbeiten inten- siv an neuen Angebotspaketen, die die aktive Ansprache aller Sinne, komfortable Kaufprozesse und nachhaltige Erlebnisse umfassen. Aber nicht nur im Bereich der Endkunden wird es Veränderungen ge- ben. Durch zunehmenden Wettbewerb und Differenzierungsdruck er- wachsen neue Kundensegmente für das Shopping Center. Man denke beispielsweise an Gesundheitsdienstleister, Energiedienstleister, oder auch Hersteller von Reinigungsgeräten, für die eine entspre- chende Marktpräsenz und Kundennähe interessant ist. Auch bei etab- lierten Online-Händlern ist zu beobachten, dass der Schritt in den sta- GCM 1/2013
GERMAN COUNCIL . innovation Verleihung des ersten europäischen Innovationspreises Handel 2013 2. German Council Neujahrsempfang Am 24. Januar 2013 fand in der Frankfurter Kameha Suite der 2. German Council Neujahrsempfang statt. Im Rahmen des diesjährigen Empfangs der Handelsimmobilienbranche hat der GCSC zudem erstmalig den ersten europäischen Innovationspreis Handel verliehen. Die Stimmung war von Beginn an launig und geistreich – schnell fanden sich viele kleinere und auch größere Networking-Grüppchen zur Begrüßung zusammen. Hauptthema des GCSC-Network Meetings zu Beginn eines vielver- sprechenden Jahres für die Branche war Innovation. Visionen, Möglichkeiten, Trends – all dies konnten die über 200 Gäs- te am Donnerstag, 24. Januar 2013 in den Räumlichkeiten der Ka- meha Suite diskutieren und erörtern. Das Ambiente der Kameha Sui- te passte: eine imposante, altehrwürdige Architektur kombiniert mit exklusiver internationaler Barkultur und einem exquisiten Restau- rant in edler Atmosphäre. Diese gelungene Mischung macht die Ka- meha Suite zu einem idealen Business- und Lifestyle-Treffpunkt in der Frankfurter Innenstadt. © KD Busch Im 20. Jahr seines Bestehens lobte der German Council of Shopping Centers e.V. erstmalig den Ersten Europäischen Innovationspreis Han- del aus. Gesucht wurde in drei Kategorien: In der ersten Kategorie – In- nenstadt – lag der Fokus auf politischen, stadtplanerisch ambitionier- ten Projekten, Gebäuden und Verfahren oder auch Lagen und Materia- Magazin zu schreiben. In der engeren Auswahl stand neben Sonja lien. Nominiert waren neben der Cree GmbH & Hermann Kaufmann ZT Broy und Benjamin O’Daniel der ambitionierte Nachwuchsjournalist GmbH die Stadt Minden und die Wirtschaftsförderung Münster. Sebastian Wenzel. Kriterien der zweiten Kategorie – Handel – waren vor allem Zu- Zu dem eigens entwickelten Preis (s. Abbildung) sagte der internati- kunftsorientierung, innovatives Marketing und soziale Events. Hoch onal tätige Designer und GCSC-Mitglied Wolfgang Gruschwitz: »(…) gehandelt wurden hier der eBay Kaufraum, die Kochhaus GmbH und Die Ausdruckskraft des Preises liegt weniger in einem der drei Teil- die Kexerei – Bäckerei Walther. Elemente, sondern vielmehr in ihrer sich verstärkenden Wechselwir- kung untereinander. (…).« Die dritte Kategorie: Nachwuchs. Der GCSC vergibt in dieser Katego- rie, gedacht für innovative Nachwuchsjournalisten, ein einjähriges In einem feierlichen Festakt im Rahmen des zweiten German Council Stipendium sowie die Chance, regelmäßig für das German Council Neujahrsempfangs wurden die Gewinner von Stephan Jung, Vor- GCM 1/2013
GERMAN COUNCIL . INNOVATION GCM 1/2013
GERMAN COUNCIL . innovation © KD Busch standsvorsitzender des GCSC und Prof. Dr. Diane Robers, Beirätin des che steigen werden. Der Online-Handel mutiert immer mehr zu einer GCSC, vor einem euphorischen Publikum ausgezeichnet. Die beson- ernstzunehmenden Konkurrenz des stationären Handels. ders kreativen und zukunftsweisenden Konzepte und Ideen der Preisträger haben zuvor eine hochkarätige, europäisch besetzte Jury Grundsätzlich gilt: Innovative Unternehmen sind in jedem Fall er- aus 23 Mitgliedern überzeugt. Vor über 200 begeisterten Gästen folgreicher – das belegen nicht nur zahlreiche Studien und Rankings übergaben Stephan Jung und Prof. Dr. Diane Robers die Ehrungen. namhafter Institute und Beratungsgesellschaften. Während zu Be- In einer launigen Rede skizzierte Frau Prof. Robers das Thema »Inno- ginn des 20. Jahrhunderts eher die Erfinder Innovationen lieferten vationen« plakativ und pointiert (ausführlicher Bericht von Prof. Ro- und neben Unternehmen vor allem große Forschungs- und Entwick- bers zum Thema auch in dieser Ausgabe). lungsabteilungen Neuheiten auf den Markt brachten, steht heute das Zusammenwirken in Netzwerken absolut im Vordergrund. Es ist Innovationen sind nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Das beispielsweise keine Ausnahme, dass auf Internetplattformen in ei- bedeutet im Klartext: Sie begleiten uns auf Schritt und Tritt. Das ner gelungenen Kooperation zwischen Kunde und Produzent in Wichtigste an Innovationen ist allerdings nicht die bloße Erfindung, Echtzeit komplett neue Produkte geschaffen werden – wie beispiels- sondern natürlich allen voran deren erfolgreiche Markteinführung weise das eigene individuelle Design der Schuhe oder Shirts. Die und Umsetzung. Definition des Begriffs Innovation ist weiter anzusiedeln. Schon lan- ge geht es nicht mehr ausschließlich um neue Produkte, sondern Wie ist es um den Handel der Zukunft bestellt? Nachdem Innovationen vor allem auch um neu entwickelte Dienstleistungen, Geschäftsmo- bis vor einigen Jahren noch eher verhalten geplant und gesteuert wur- delle oder soziale Innovationen. Für den Handel bedeutet dies en den, scheint die Branche vor einigen Jahren buchstäblich erwacht. Die Detail: nicht durch seine Produkte wird sich der Handel im speziel- Motivation hierfür ist natürlich vor allem in den Entwicklungen im M- len definieren, sondern vor allem durch seine Kunden. Aktiv nach und E-Commerce zu finden. Der stationäre Handel wird laufend vor Veränderungen und Innovationen zu streben – genau das verkör- neue Herausforderungen gestellt, da laut Schätzungen des IT-Unter- pern die Nominierten und vor allem die Preisträger des Ersten Inno- nehmens Cisco im Jahr 2016 mobil bereitgestellte Inhalte um das 28fa- vationspreises Handel. GCM 1/2013
GERMAN COUNCIL . INNOVATION © KD Busch Die Gewinner, Sebastian Wenzel, die Kochhaus GmbH und die Cree Ein entspannter und illustrer Abend neigte sich dem Ende zu, viele GmbH & Hermann Kaufmann ZT GmbH freuten sich über die Aus- Neuheiten, Innovationen und möglichen Trends wurden diskutiert – zeichnung. ein rundum perfekter, illustrer Network-Abend kam spät abends zu seinem Schluss.. »Das Internet verändert den Handel und die Medien. Die Zukunft erleben in beiden Branchen nur Unternehmen, die sich mit innova- Und: Eine nicht unwichtige Erkenntnis dieses Abends konnten alle tiven Produkten und neuen Konzepten auf den Wandel einstellen Gäste für sich mitnehmen: und ihn aktiv gestalten.« Sagt unter anderem Wenzel als Nach- wuchsjournalist zum Thema Innovationen und Zukunft des Han- »The best way to predict the future is to create it.« (Peter F. Drucker) dels. Jakob Bonomo von der Cree GmbH über die nicht nur auf den ersten Blick extravagant anmutende Idee: » Die Auszeichnung ist eine Ehre Ein Beitrag von und zugleich schöne Bestätigung dafür, dass wir mit unserer Idee auf Kristina Tams, dem richtigen Weg sind - und die klingt im ersten Moment ja durch- Projektmanagerin, aus skurril: Hochhäuser aus Holz. Unser Ziel war die Entwicklung ei- Nebelung und Behrens GmbH nes Bausystems für ressourceneffiziente, urbane Gebäude. Die Bau- wirtschaft verantwortet heute 40 Prozent des globalen Ressourcen- verbrauches. Die Reduktion von ökologischen Rucksäcken (Ressour- ceninput) – davon bin ich überzeugt – ist eine der größten Heraus- forderungen und zugleich größten Geschäftschancen meiner Generation. Der flächendeckende Einsatz von Holz im großvolumi- gen, urbanen Bau ist eine Frage der Zeit.« GCM 1/2013
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