INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014

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INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
35. Internationales
     Wiener Motorensymposium
               8. und 9. Mai 2014

                            35 th International
                            Vienna Motor Symposium
                            May 8 th and 9 th, 2014

Von/By                                                                                          MTZextra
Hans Peter Lenz   MTZ Motortechnische Zeitschrift 75 (2014), Nr. 9 | Springer Vieweg | Wiesbaden | Germany
INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

    35. INTERNATIONALES
    WIENER MOTORENSYMPOSIUM
    Zum 35. Internationalen Wiener Motorensymposium am 8. und 9. Mai 2014 trafen sich wie jedes Jahr über
    1000 führende Ingenieure der Motorenentwicklung und Wissenschaftler aus aller Welt. Sie präsentierten ihre
    neuesten Entwicklungen und gaben Ausblicke auf zukünftige Trends. Der vorliegende Bericht stellt zum Teil
    gekürzte Zusammenfassungen der Vorträge der einzelnen Autoren vor.

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INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
Autoren           Einleitung

                                                 Nach der Begrüßungsfanfare des Orchesters der Technischen
                                                 Universität Wien begrüßte Professor Lenz, u, die Teilnehmer
                                                 des ausgebuchten 35. Internationalen Wiener Motorensympo­
                                                 siums, v.
                                                    Alle Vorträge sind wieder in den VDI-Fortschritt-Berichten,
                    Univ.-Prof. Dr. techN.       einschließlich einer CD mit den Texten in englischer Sprache,
                          Hans Peter Lenz        enthalten. Die Vorträge aus dem universitären Bereich wur­
        ist Vorsitzender des Österreichischen    den – soweit gewünscht – einem Peer-Review-Verfahren durch
             Vereins für Kraftfahrzeugtechnik
                   (ÖVK) in Wien (Österreich).
                                                 die Wissenschaftliche Gesellschaft für Kraftfahrzeug- und
                                                 Motorentechnik e.V. (WKM) unterzogen. Professor Lenz wies
                                                 auch auf das Suchsystem des Österreichischen Vereins für
                                                 Kraftfahrzeugtechnik hin, das die Möglichkeit bietet, mithilfe
                                                 von Suchbegriffen die Vortragstitel, Autoren und Firmen der
                                                 vorangegangenen Motorensymposien und auch sonst gehalte­
                                                 ner Vorträge zu finden. Insgesamt sind über 1400 Vorträge
                                                 seit 1985 in dieser Datenbank enthalten.
                                                    Professor Lenz führte einleitend aus: „Wieder stehen wir vor
                                                 wesentlich verbesserten Antriebskonzepten. Ich kann nur wie
                                                 im Vorjahr wiederholen: ,Es war noch nie so spannend in der
                                                 Entwicklung der Automobilantriebe wie heute. Noch nie hatten
                                                 wir durch die Fortschritte der Technik so große Möglichkeiten
                                                 für Verbesserungen‘. Unser Ziel, nachhaltige Mobilität sicherzu­
                                                 stellen, werden wir auch in Zukunft erreichen. Dabei setzen

                                                 u Univ.-Prof. Dr. techn. Hans Peter Lenz

                                                 v Eröffnung mit Fanfare

extra                                                                                                          3
INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

w Plenar-Eröffnungssektion (v.r.n.l.): S. A. Kiefer, Dr. S. H. Cho, Prof. Dr. H.
List, Prof. R. Stadler, Dr. T. Hametner, Prof. H. P. Lenz                          x Festsaal

wir weniger auf revolutionäre Prozesse                     antrieb noch für Jahrzehnte Bestand         zu Kenntnis nehmen“, so Lenz, „dass der
als auf Evolution, auf langjährige Entwick-                habe, aber dann mit elektrischer Unter­     Verbrennungsmotor nicht mehr der allei­
lungsprozesse“.                                            stützung? Die elektrische Unterstützung     nige Hauptpunkt bei der Entwicklung des
  Nach Einschätzung von Professor                          der Verbrennungsmotoren werde zwei­         Antriebstrangs ist. Das Getriebe kommt
Lenz wurden die zum Teil übergroßen                        fellos zunehmen, das helfe auch, das        fast gleichberechtigt dazu. Es geht noch
Erwartungshaltungen an alternative                         Leben der Verbrennungsmotoren zu            weiter: Der Kunde erwartet bei aller Er­­
Antriebskonzepte mittlerweile überwie­                     verlängern.                                 füllung gesetzlicher Vorschriften auch
gend durch sachliche Berichterstattung                        Im Verbrennungsmotor als Hauptan­        gute Fahrbarkeit. Subjektives Empfinden
ersetzt, wie sie in Wien immer gepflegt                    trieb selbst steckt nach Ansicht von Pro­   muss in objektive Steuergrößen umge­
werde.                                                     fessor Lenz auch heute noch gewaltiges      setzt werden. Die Vernetzung des An­­
  Interessant und erfreulich sei jeden­                    Verbesserungspotenzial:                     triebstrangs mit der Umwelt bekommt
falls, dass Verbesserungen an Verbren­                     :: Reibungsverminderung                     immer größere Bedeutung“. Die vielfach
nungsmotoren wieder stärker das Inter­                     :: Downsizing oder Zylinderabschaltung      beschworene Knappheit der Kraftstoffe
esse der Medien finden.                                       (auf dem Wiener Motorensymposium         werde mehr und mehr in Frage gestellt.
  Heute treten statt Prototypen von                           werden nicht weniger als 7 Motoren       Schon beim Rohöl haben sich viele Res­
E-Mobilen Serien-E-Mobile gegen den                           um 1 l bis 1,5 l Hubraum mit drei        sourcen in Reserven verwandelt, neue
Verbrennungsmotor an. Das mache die                           Zylindern vorgestellt)                   Ressourcen werden erwartet und alterna­
Frage, wie viele E-Mobile es wann geben                    :: 48-V-Bordnetz                            tive Kraftstoffe vermehrt Anwendung
werde, spannend.                                           :: bedarfsgeregelte Nebenaggregate.         ­finden. Darüber hinaus möchte man sich
  Stimme vielleicht doch die Prognose,                     Der Wettkampf Otto- gegen Dieselmotor        wünschen, so Lenz, „dass Erdgas, das in
dass der Verbrennungsmotor als Haupt­                      motiviere beide Seiten. „Aber wir ­müssen    genügender Menge zur Verfügung steht,
                                                                                                        mehr Anklang findet, insbesondere da
                                                                                                        aus­gereifte Motoren vorhanden sind“.
                                                                                                           Nach der gemeinsamen Plenar-Eröff­
                                                                                                        nungssektion, w, folgten in zwei Paral­
                                                                                                        lelsektionen, x und y, die Fachvorträge
                                                                                                        unter der Leitung von Dr. W. Böhme, U
                                                                                                        und der Profes­soren G. Brasseur, V,
                                                                                                       H. Eichlseder, W, W. Eichlseder, X,
                                                                                                        B. Geringer, at, P. Hofmann, ak,
                                                                                                        G. Hohenberg, al, G. Jürgens, am und
                                                                                                        H. P. Lenz, an. Saalmanager in den Sek-
                                                                                                        tionen waren Dr. T. Hametner, ao, Dipl.-
                                                                                                       Ing. J. Spreitzer, ap und Dr. techn. MBA
                                                                                                       M. Urbanek, aq. Eine umfassende und
                                                                                                        eindrucksvolle Ausstellung neuer Moto­
                                                                                                        ren, Komponenten und Fahrzeuge er­­
                                                                                                        gänzte die Vorträge, ar, as, bt, bk, bl, bm
                                                                                                        und bn.
                                                                                                           Die Begleitpersonen erlebten ein kultu­
y Zeremoniensaal                                                                                       rell anspruchsvolles Rahmenprogramm
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INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
mit einer Fahrt zu den barocken Landsit­      rigen auf Einladung des Bürgermeisters             map für eine markt- und kundenspezifi­
zen Schloss Rohrau und Schloss Hof,           von Wien.                                          sche Mobilität der Zukunft“:
einer Besichtigung der Wiener Palais der                                                            Der Referent lobt das Wiener Motoren­
Fa­­milie Liechtenstein, einem Besuch der                                                        symposium als Hochburg aller europä­
                                              Plenar-Eröffnungssektion
einzigartigen Gemäldegalerie und der                                                             ischen Automobilkongresse. Beginnend
wieder eröffneten Kunstkammer des             Professor Rupert Stadler, bo, Vorsitzen­           mit einen Blick auf die Mobilität der
Kunsthistorischen Museums. Den Abend          der des Vorstands, Audi AG, Ingolstadt:            Zukunft, spricht er über den strategi­
verbrachten die Teilnehmer beim Heu­          „Strategischer Technologie-Mix: Road­              schen Technologie-Mix und zeigt eine

U Dr. W. Böhme                   V Univ.-Prof. Dr. G. Brasseur      W Univ.-Prof. Dr. H. Eichlseder         X Univ.-Prof. Dr. W. Eichlseder

at Univ.-Prof. Dr. B. Geringer   ak Assoc. Prof. Dr. P. Hofmann     al Univ.-Prof. Dr. G. Hohenberg         am Univ.-Prof. Dr. G. Jürgens

an Univ.-Prof. Dr. H. P. Lenz    ao Dr. T. Hametner                 ap Dipl.-Ing. J. Spreitzer              aq Dr. techn. MBA M. Urbanek

      extra                                                                                                                                   5
INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

                                                     Roadmap für eine markt- und kunden­
                                                     spezifische Mobilität der Zukunft auf.
                                                     Drei Aspekte sind dabei wichtig:
                                                     :: Erstens die Frage nach dem Antrieb
                                                        der Zukunft: Je mehr Fahrzeuge unter­
                                                        wegs sind, desto wichtiger wird es,
                                                        diese effizient anzutreiben.
                                                     :: Zweitens Car-to-car und Car-to-X-Ver­
                                                        netzung: Der Pkw ist kein in sich
                                                        geschlossenes System. Er nutzt immer
                                                        mehr Daten aus seiner Umgebung.
                                                        Auch das hilft, den Verbrauch zu sen­
                                                        ken. Es macht das Fahren sicherer und
                                                        spart Zeit.
                                                     :: Drittens der Kunde von morgen: Tech­
                                                        nik darf nie Selbstzweck sein. Die
                                                        Industrie ist gut beraten, wenn der
                                                        Kunde mit seinen Bedürfnissen im
ar Ausstellung: Stand von Mercedes-Benz                 Mittelpunkt steht.
                                                     Professor Dr. Helmut List, bp, Vorsitzen­
                                                     der der Geschäftsführung, AVL List
                                                     GmbH, Graz: „Zukünftige Antriebsent­
                                                     wicklung: Bewältigung kurzer Entwick­
                                                     lungszeiten und hoher Komplexitäten“:
                                                        Verschärfte gesetzliche Anforderungen
                                                     (CO2, WLTP, RDE) und gesteigerte Kun­
                                                     denbedürfnisse („positives Fahrerlebnis“)
                                                     sowie die Einbeziehung aller relevanten
                                                     Umgebungsinformationen („Connected
                                                     Powertrain“) führen zu einer drastisch
                                                     erhöhten Komplexität und einer zuneh­
                                                     menden Variantenvielfalt zukünftiger
                                                     Antriebssysteme. Dabei werden die Ent­
                                                     wicklungsherausforderungen noch durch
                                                     verkürzte Modellwechselzyklen und die
                                                     zusätzliche verstärkte Einbeziehung des
                                                     realen Kundenfahrbetriebs („Real Word
                                                     Driving“) verschärft.
                                                        Eine effiziente Entwicklung unter er­­
                                                     weiterten „Real Word“-Randbedingun­
as Ausstellung vor der Wiener Hofburg                gen, wie zum Beispiel die Ausdehnung
                                                     der bisherigen synthetischen Testzyklen
                                                     auf den Realbetrieb mit zufälligen Fahr­
                                                     zyklen, erfordert einerseits die Objek­
                                                     tivierung subjektiver Größen (Fahrerleb­
                                                     nis), aber auch eine reproduzierbare
                                                     Bestimmung komplexer, von Stochastik
                                                     beeinflusster Kennwerte (Real Drive
                                                     Emissionen). Dafür werden zufällige
                                                     Fahrverläufe in kleine, reproduzier- und
                                                     bewertbare Fahrelemente zerlegt und
                                                     die relevanten Trade-Off-Beziehungen
                                                     (Fahrbarkeit, Geräuschempfinden, Effizi­
                                                     enz, Emission) im Einzelelement opti­
                                                     miert. Ein intelligenter „Eventfinder“
                                                     erlaubt sich gezielt auf diejenigen Fahr-
                                                     elemente zu konzentrieren, die einen
                                                     wesentlichen Einfluss auf das Gesamter­
                                                     gebnis haben. Zusätzlich bildet eine dar­
bt Ausstellung: Univ.-Prof. H. P. Lenz im Gespräch   aus generierte „Real Drive Manöver-Bib­
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INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
liothek“ in Verbindung mit einem über­
 greifenden Gesamtfahrzeugmodell eine
 entscheidende Grundlage dafür, einzelne
 Entwicklungsauf­gaben in die jeweils
 optimalsten Entwicklungsumgebungen
 und damit verstärkt in die virtuelle Welt
 zu verlagern.
    Eine Verkürzung des übergeordneten
 Gesamtfahrzeug-Entwicklungsprozesses
 erfordert jedoch nicht nur verstärktes
 Frontloading bei der Entwicklung der
 einzelnen Teilsysteme, sondern auch ein
 verstärktes übergreifendes Arbeiten in
 gemischt virtuell-realen Entwicklungs­
umgebungen. Der Schritt vom digitalen
Mockup (DMU) zum funktionalen Mock­
­up (FMU) und die konsistente Bewer­
 tung aus der Gesamtfahrzeugsicht tragen
 wesentlich dazu bei, die Komplexität zu­­   bk Ausstellung: Stand von Scania
 künftiger Antriebe innerhalb kurzer Ent­
 wicklungszeiten überhaupt beherrschbar
 zu machen. Mit der integrierten offenen
 Entwicklungsplattform IOPD und der
 erweiterten Bewertungsplattform AVL-
 Drive V4.0 hat das Unternehmen hier
 wesentliche Werkzeug- und Methodik­
 bausteine geschaffen.
    Dr. Sung Hwan Cho, bq, President,
 Hyundai America Technical Center,
 Superior Township, MI, USA: „Eine nach­
 haltige Strategie für den Antriebsstrang
 durch ein kollaboratives Vorgehen“:
    Als Folge der immer strengeren
 Emissionsgesetzgebungen haben Strate­
 gien zum Treibstoffsparen weltweit
 höchste Priorität in der Fahrzeugindust­
 rie. Der Hyundai Motor Konzern (HMG)
 arbeitet laufend an Verbesserungen des
 Wirkungsgrads von Verbrennungsmoto­
 ren und an der Entwicklung umwelt­
 freundlicher Antriebsstränge. Dazu ana­     bl Ausstellung: Stand von Volkswagen
 lysieren und beurteilen die Ingenieure
 eine breite Palette von möglichen
 Antriebssträngen und deren verschiede­
 nen Konstruktionsvarianten.
    Die Verbesserung des Wirkungsgrads
 von Verbrennungsmotoren hat eine Reihe
 von Megatrends ausgelöst, wie das Down­
 sizing und die technologische Konver­
 genz von Benzin- und Dieselmotoren.
 Inzwischen werden umweltfreundliche
 Antriebssysteme für Elektro-, Hybrid-
 und für mit Brennstoffzellen ausgestat­
 tete Fahrzeuge produziert. Trotz Mas­
 senproduktion haben sich bisher die
 umweltfreundlichen Antriebsstränge
 bei der großen Mehrheit der Kunden
 noch nicht durchgesetzt. Niemand wird
 jedoch bezweifeln, dass umweltfreund­
 liche Antriebsstränge in Zukunft die        bm Ausstellung: Stand von AVL

     extra                                                                          7
INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

                                                                                        ­ ntwicklung von Fahrzeugen und An­­
                                                                                        E
                                                                                        triebssystemen gehen wird. Weiter
                                                                                        ­werden Überlegungen vorgestellt zur
                                                                                         Auswahl der Komponenten von Antriebs­
                                                                                         systemen, zur künftigen technologischen
                                                                                         Entwicklung, zu den Marktkräften, zu
                                                                                         den sich abzeichnenden gesellschaftli­
                                                                                         chen Anforderungen, zum demografi­
                                                                                         schen Wandel sowie zur Nachhaltigkeit
                                                                                         und Leistbarkeit.
                                                                                            Die zuletzt auf den Markt gebrachten
                                                                                         Antriebssysteme von GM verdeutlichen
                                                                                         die Strategie des Unternehmens und zei­
                                                                                         gen, in welche Richtung sich die neuen
                                                                                         Technologien im kommenden Jahrzehnt
                                                                                         entwickeln könnten. Es wird notwendig
bn Ausstellung: Stand von Audi                                                           sein, hochvolumige CO2-Reduktionstech­
                                                                                         nologien einzusetzen und dabei gleich­
                                                                                         zeitig die unterschiedlichsten Kundenan­
                                                                                         forderungen weltweit zu erfüllen. Global
gängigste Lösung darstellen werden. Die      ruht nach wie vor die vorherrschende        tätige Automobilhersteller benötigen als
Frage ist nur, zu welchem Zeitpunkt dies     Antriebstechnik, doch eine Standardisie­    Komplettanbieter einen auf einem über­
sein wird.                                   rung schien nicht immer gesichert zu        zeugenden Sortiment von Antriebssträn­
   Die heutige Generation von Antriebs­      sein. Vielfältige Antriebslösungen kon­     gen beruhenden Ansatz, der die Tech­
systemen spielt eine wichtige Rolle, denn    kurrierten in den ersten beiden Jahr­       nologien und Möglichkeiten weltweit
die einzelnen Varianten ergänzen sich        zehnten des 20. Jahrhunderts um diese       nutzt. Die Antriebssysteme müssen auch
gegenseitig auf dem Markt. So ist die        Vorherrschaft. Viele Varianten, die aus     als optimierte Lösungen konzipiert wer­
Kombination verschiedener Antriebs­          dieser Zeit stammen, werden derzeit neu     den, um die Effizienz der Systeme
technologien inzwischen stärker in den       erprobt, um zu prüfen, welche Lösungen      sicherzustellen und die Komplexität zu
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt       sich in den kommenden 100 Jahren in         reduzieren.
als je zuvor. Unterschiedliche Markt-        dieser Branche durchsetzen werden.             Der Vortragende schließt mit der Fol­
erfordernisse sowie ein immer härter            Der Vortragende beschäftigt sich mit     gerung, dass eine Reihe unterschiedli­
werdender Konkurrenzkampf zwischen           komplexen Fragen zur Bearbeitung            cher technischer Lösungen notwendig
den verschiedenen Technologien machen        der heutigen globalen Märkte sowie mit      wären, es aber für die Fahrzeughersteller
eine Zusammenarbeit zwischen den Her­        ge­­eigneten neuen Antriebsstrategien.      schwierig sei, sie im Alleingang zu fin­
stellern der verschiedenen Antriebsplatt­    Vor allem die Kunden werden darüber         den. Die erfolgreichsten Automobilher­
formen erforderlich, um so Wirkungs­         entscheiden, in welche Richtung die         steller werden daher die Komplexität
gradsteigerungen mit erschwinglichem
Aufwand erzielen zu können.
   HMG arbeitet kontinuierlich an kos­
tengünstigen Familien von Antriebs­
strängen und stellt sich so auf die
sich stetig ändernden Marktanforder­
ungen ein. Durch die Integration der
unterschiedlichen Antriebssysteme
wird eine Strategie des nachhaltigen
Wachstums verfolgt.
   Steven A. Kiefer, br, Vice President,
General Motors Global Powertrain,
Pontiac, MI, USA: „General Motors-
Lösungen für Antriebsstränge eines
komplexen globalen Markts“:
   Seit mehr als einem Jahrhundert ver­
fügt die Automobilindustrie über eine
relativ stabile „genetische Verfassung“
der Antriebstechnologie. Typischerweise
waren Fahrzeuge mit Verbrennungs­
motoren ausgestattet, die auf die Übertra­
gung des Drehmoments auf die Räder
ausgelegt waren. Auf diesem Ansatz be­­      bo Prof. R. Stadler, Audi AG

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INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
Hills, MI, USA: „Design im Grenzbereich:
                                                                                                   CO2-Potenziale konventioneller Techno­
                                                                                                   logien beim Otto- und Dieselmotor“:
                                                                                                     Ziel bei der Antriebstrangentwicklung
                                                                                                  ist es, durch möglichst kostengünstige
                                                                                                  Ansätze die künftigen Zielwerte hin­
                                                                                                  sichtlich Leistung, Kraftstoffverbrauch
                                                                                                  und Abgasemissionen zu erreichen. Die
                                                                                                  steigende Zahl der Stellgrößen erfordert
                                                                                                  hierbei eine simulative Abbildung des
                                                                                                  Gesamtsystems, um sowohl das globale
                                                                                                  Optimum als auch die Potenziale der ein­
                                                                          bp Prof. Dr. H. List,   zelnen Subsysteme bewerten zu können.
                                                                          AVL List GmbH              Durch die richtige Auslegung eines
                                                                                                  Grundmotors kann eine Reduktion des
                                                                                                  Kraftstoffverbrauchs vergleichsweise
                                                                                                  ­kostengünstig erreicht werden. Eine
reduzieren und auf Kooperation aufbau­               lange nicht erschöpft. Zentrale Entwick­      zukunftsorientierte Vorgehensweise bei
ende Geschäftsmodelle einsetzen, mit                 lungsrichtungen sind neben guten Dreh­        der Konstruktion ermöglicht es, Motor­
deren Hilfe die knappen technischen                  moment- und Leistungswerten die Redu­         gewicht und Thermomanagement zu
und finanziellen Ressourcen optimal                  zierung des Verbrauchs und die sichere        op­­timieren und die Motorreibung abzu­
eingesetzt werden können.                            Erfüllung aller Emissionsvorschriften,        senken. Darüber hinaus muss das ther­
                                                     ohne Einbußen an Komfort und Lebens­          modynamische Potenzial in den
                                                     dauer. Die weitere Absenkung des Kraft­       Bereichen Ventiltrieb, Aufladung und
Zukunftspotenziale
                                                     stoffverbrauchs steht im Zentrum vieler       Verbrennung so genutzt werden, dass
Otto/Diesel
                                                     Entwicklungsaktivitäten. Innerhalb der        neben niedrigen Flottenemissionswerten
Dipl.-Ing. E. Rau (Vortragender), bs,                verschiedenen Technologieoptionen für         der Neufahrzeuge auch ein hoher
­ rofessor Dr. H. Kohler, Dr. G. Karl,
P                                                    den Ottomotor gibt es keinen Weg, der         Kundennutzen entsteht, mit einem
Dr. K. Fie­weger, Dr. J. Betsch, Dr.                 allen Anforderungen genügt. Viele Tech­       attraktiven Kaufpreis und geringem
B. Krutzsch, Daimler AG, Stuttgart:                  nologien haben ihre spezifischen Vor-         Kraftstoffverbrauch.
„Zukunftspotenziale durch Varia­                     und Nachteile und je nach Anwendungs­           Der Vortrag zeigt am Beispiel CAE,
bilitäten am Ottomotor“:                             fall ihre Berechtigung. Für einen weite­      wie durch enge Verzahnung von Berech­
   Weltweit betrachtet ist der Ottomotor             ren Fortschritt bei den verschiedenen         nung und Versuch die Bauteile der Moto­
die dominante Antriebsquelle für Pkw.                Brennverfahren sind deshalb Variabilitä­      ren noch grenznäher ausgelegt und so
Sein Entwicklungspotenzial ist noch                  ten im Ventiltrieb, Verbesserungen bei
                                                     Einspritzung und Zündung, beim Aufla­
                                                     desystem und Luftmanagement, bei der
                                                     Brennraumform und der notwendigen
                                                     Ladungsbewegung sowie bei der Senso­
                                                     rik erforderlich. Eine deutliche Steige­
                                                     rung von Performance und Kraftstoffver­
                                                     brauch wird mit der Variation der wirk-
                                                     samen Verdichtung möglich. Generell
                                                     kommt es darauf an, eine modulare Auf­
                                                     rüstung der Bausteine sicherzustellen,
                                                     um möglichst auch kostengünstige Lö­­
                                                     sungen für ottomotorische Antriebe dar­
                                                     zustellen. Darüber hinaus spielen für die
                                                     Steigerung des Gesamtwirkungsgrads
                                                     des Motors die Absenkung der Reibung
                                                     und ein gutes Energiemanagement eine
                                                     wichtige Rolle. Im Vortrag werden die
                                                     Potenziale durch Technologieoptionen
                                                     am Ottomotoren vorgestellt und diskutiert.
                                                        Dr.-Ing. H. Baumgarten (Vortra­
                                                     gender), ct, Dr.-Ing. W. Bick, Dr.-Ing.
                                                     J. Dohmen, Dipl.-Ing. T. Uhlmann,
                                                     Dipl.-Ing. M. Thewes, Dr.-Ing.
                                                     M. ­Schwaderlapp, FEV GmbH, Aachen;
bq Dr. S. H. Cho, Hyundai America Technical Center   Dr.-Ing. D. Tomazic, FEV Inc., Auburn        br S. A. Kiefer, General Motors

      extra                                                                                                                              9
INTERNATIONALES WIENER MOTORENSYMPOSIUM 8. UND 9. MAI 2014 35TH INTERNATIONAL VIENNA MOTOR SYMPOSIUM MAY 8TH AND 9TH, 2014
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

                                            tion von variabler Verdichtung mit vari­       hinsichtlich der zukünftigen Emissions­
                                            ablem Ventiltrieb.                             erfüllung unter geänderten Rahmenbe­
                                               Das optimierte Zusammenwirken von           dingungen zu verbessern. Aus thermo­
                                            Miller-/Atkinson-Cycle, hoher Verdich­         dynamischer Sicht verlangt eine Steige­
                                            tung und externer gekühlter Abgasrück­         rung des Verbrennungswirkungsgrads
                                            führung ermöglicht es dem Ottomotor,           ein hohes Verdichtungsverhältnis. Aus
                                            hinsichtlich des Bestverbrauchs zum            Gründen der thermomechanischen Bau­
                                            Dieselmotor aufzuschließen. Rund               teilbelastung, aber auch aus Emissions­
                                            200 g/ kWh sind sowohl mit dem Diesel­         gründen, ist seit geraumer Zeit eine ten­
                                            motor aber auch dem stöchiometrischen          denzielle Reduzierung des geometrischen
                                            Otto­motor darstellbar. Im Niedriglastbe­      Verdichtungsverhältnisses zu
                                            reich kann der Ottomotor seinen Effizi­        ­verzeichnen. In der ganzheitlichen Be­­
                                            enznachteil zwar verringern, liegt aber         trachtung zukünftiger Anforderungen –
                                            nach wie vor unter dem Dieselmotor.             minimierte NOx-Rohemissionen bei
                                            Geänder­­te Relationen ergeben sich bei       ­verbessertem Gesamtwirkungsgrad –
                                            der maximalen spezifischen Leistung:           verspricht ein variables, lastpunktabhän­
                                            > 100 kW/l beim Dieselmotor,                   giges Verdichtungsverhältnis weiteres
                                            > 150 kW/l beim Ottomotor. Da sich             Optimierungs­potenzial. Hinsichtlich der
                                            viele Auslegungskriterien von Diesel-          Komplexität und der Kosten ist ein
bs Dipl.-Ing. E. Rau, Daimler AG            und Ottomoren an­­nähern (zum Beispiel         mechanisch-aktiviertes Zwei-Punktsys­
                                            Spitzendruck), werden sich verstärkt            tem mit der Variabilität im Pleuel ein
                                            Modulkonzepte mit Verblockung Diesel/           bevorzugter Ansatz. Die untersuchten
                                            Otto im Markt etablieren.                       Technologien bieten bei konstant niedri­
die bekannten Grenzen hinsichtlich Rei­        In Hinblick auf die stark diversifizier­     gen NOx-Emissionen Wirkungsgradvor­
bungsabsenkung erweitert werden kön­        ten Anforderungen der einzelnen Märkte        teile im Niedriglastsegment. Sie bieten
nen. Um das thermodynamische Poten­         und Fahrzeugkategorien fokussieren            aber auch NOx-Emissionsvorteile im
zial bestmöglich umzusetzen, sind wei­      sich Zukunftsszenarien nicht nur auf            Hochlastbereich bei vorteilhaftem Kraft­
tere Prozesse notwendig. Diese helfen,      teure Spitzentechnologien. Das schon            stoffverbrauch, der nur moderat von der
die Optima hinsichtlich Brennverfahren,     heute breite Technologieportfolio wird          gesteigerten Komplexität im Kurbeltrieb
Aufladung sowie der Motorbetriebsstra­      sich noch erweitern.                            beeinflusst wird. In der Gesamtsystem­
tegie zur weiteren Verbrauchs- und                                                          betrachtung ergibt sich, bei vergleichba­
Emissionsabsenkung zukünftiger Fahr­                                                        rem Komfortverhalten für das zugrunde
                                            Motor-Mechanik
zeuge mit Otto- und Dieselmotoren zu                                                        gelegte Referenzfahrzeug, ein Kraftstoff­
erreichen.                                  Dipl.-Ing. T. Körfer (Vortragender), cl,        verbrauchsvorteil unter Euro 6.2-Rand­
   Dipl.-Ing. R. Dreisbach, Dr. G. Fraidl   Dr.-Ing. W. Bick, Dr.-Ing. T. Schnorbus,        bedingungen von ~5 %, bei konsolidier­
(Vortragender), ck, Dr. P. Kapus, Dr.       Dr.-Ing. B. Holderbaum, Dr.-Ing.              ten Kostensteigerungen von unter 5 %.
H. Sorger, Dipl.-Ing. M. Weißbäck, AVL      M. ­Pieper, FEV GmbH, Aachen; M.Sc.
List GmbH, Graz: „Diesel versus Otto        M. Miccio, FEV Italia, Rivoli; M.Sc.
2020: Synergie oder Wettbewerb?“:           B. Graziano, Dipl.-Wirt.-Ing. B. Heuser,
   Der Wettbewerb zwischen Diesel- und      RWTH Aachen University: „Konstruk­
Ottomotor hat nicht nur eine beeindru­      tive Um­­setzung und thermodynami­
ckende Weiterentwicklung der jeweiligen     sches Potenzial eines variablen Verdich­
Einzeltechnologie gebracht, sondern         tungsverhältnisses für moderne
auch eine Reihe von Synergiepotenzialen     Dieselmotoren“:
erschlossen. Aufladung, Direkteinsprit­        Die strengen globalen Vorgaben zur
zung, externe gekühlte Abgasrückfüh­        Reduzierung der verkehrsbezogenen
rung, magere Abgasnachbehandlung und        CO2-Emissionen bei gleichzeitiger Ver­
Partikelfilter hatten ihren Ursprung eher   besserung der lokalen Luftqualität be­­
beim Dieselmotor, sind aber zu wesent­      dingen den Einsatz neuer Technologie­
lichen Bausteinen moderner Ottomotoren      ansätze. Neben der zunehmenden Ein­
geworden. In der anderen Richtung sind      führung von elektrischen Traktionshilfen
es vor allem die Themenkomplexe „vari­      ist eine kontinuierliche und konsequente
able Ventiltriebe“ und „Katalysator-Heiz­   Weiterentwicklung konventioneller
strategien“, die den Weg vom Otto- zum      Mo­­toren aus ökonomischen Aspekten
Dieselmotor nehmen. Eine verstärkte Dif­    zielführend. Trotz der gegebenen vorteil­
ferenzierung zwischen Verbrauchs- und       haften CO2-Bilanz moderner Dieselmoto­
extremen Hochleistungskonzepten ist         ren im Wettbewerbsumfeld bleibt auch
bei beiden Brennverfahren festzustellen.    hier noch weiterer Entwicklungsbedarf,
Die Verbindung dieser Eigenschaften         um die herstellerbezogene CO2-Flottenbi­
erfordert in beiden Fällen die Kombina­     lanz bei verschärften Anforderungen           ct Dr.-Ing. H. Baumgarten, FEV GmbH

10
nahmen abgeleitet wurden, die zur wei­
                                                                                         teren Verbrauchsreduzierung von Moto­
                                                                                         ren mit Zylinderabschaltung beitragen.
                                                                                         Die deutliche Absenkung der Reibungs­
                                                                                         verluste bei Stilllegung von Triebwerks­
                                                                                         gruppen des Grundmotors verspricht
                                                                                         in Kombination mit der bei Zylinderab­
                                                                                         schaltung typischen Betriebspunktver­
                                                                                         schiebung nochmals deutliche Potenzi­
                                                                                         ale zur Kraftstoffverbrauchsreduzierung.
                                                                                            Zur Verifikation dieser Simulations­
                                                                                         ergebnisse aus den Voruntersuchungen
                                                                                         wurde nun ein neuer Versuchsträger
                                                                                         konstruiert und am Motorenprüfstand
                                                                                         erprobt. Dieser aufgeladene 1,6-l-Vier­
                                                                                         zylinder-Ottomotor, der „IAV-I2+2-Zu­­
                                                                                         schaltmotor“, ermöglicht die Zuschal­
                                                                                         tung eines der beiden Zweizylinder-Teil­
                                                                                         triebwerke bei Nutzung einer schaltbaren
ck Dr. G. Fraidl, AVL List GmbH               cl Dipl.-Ing. T. Körfer, FEV GmbH          Ventilsteuerung und einer neuartigen
                                                                                         Kupplung.
                                                                                            Der Vortragende vergleicht die Ergeb­
                                                                                         nisse der Prüfstandsuntersuchungen mit
   M.Sc. S. Neuberger, Dr.-Ing. E. Bock       S. Franke, Dr.-Ing. H. Neukirchner         denen der Simulation. Es werden Rei­
(Vortragender), cm, Freudenberg Sealing       (Vortragender), cn, IAV GmbH, Berlin:      bungsverluste relevanter Baugruppen
Technologies GmbH & Co. KG, Wein­             „Der IAV I2+2-Zuschaltmotor – Ver­         analysiert, ebenso die Entwicklung und
heim; Professor Dr.-Ing. habil. W. Haas,      suchsergebnisse und Potenziale für den     Optimierung der Kupplungsfunktion zur
Universität Stuttgart; Dr. rer. nat. K. J.    Fahrzeugbetrieb“:                          Zuschaltung des stillgelegten Teiltrieb­
Lang, EagleBurgmann Germany GmbH                 An Ottomotoren findet die Zylinderab­   werks. Der Referent präsentiert die ther­
& Co. KG, Wolfratshausen: „CO2-Einspar­       schaltung mittels Ventilstilllegung und    modynamischen Untersuchungen zur
potenziale durch Einsatz von gasge­           abgeschalteter Einspritzung verstärkt      Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs im
schmierten Gleitringdichtungen“:              Serienanwendung, um den Kraftstoffver­     stationären Betrieb und im Fahrzyklus.
   In der Entwicklung moderner Automo­        brauch bei niedrigem Drehmomentbe­         Er gibt abschließend einen Ausblick auf
bile liegt ein Schwerpunkt auf der Sen­       darf zu senken. IAV stellte 2012 in Wien   die Möglichkeiten der Anwendung des
kung des Kraftstoffverbrauchs und der         theoretische und versuchsunterstützte      Zuschaltmotors im hybridisierten
CO2-Emissionen. Der Ausstoß einiger           Voruntersuchungen vor, aus denen Maß­      Antriebsstrang.
Gramm CO2/km geht zulasten der dyna­
mischen Dichtungen im Antriebsstrang.
Ein Beispiel sind die Simmerringe im
Verbrennungsmotor. Durch den innovati­
ven Ansatz von gasgeschmierten Gleit­
ringdichtungen im Motor lässt sich ein
großer Teil dieser Emissionen vermeiden.
Bei dieser Dichtungsart schwimmen die
relativ zueinander bewegten Dichtungs­
teile durch das Einschleppen von Luft
in den Dichtspalt und gleiten auf einem
Luftfilm. Dies reduziert die Reibung
drastisch.
   Der Vortragende zeigt die Einspar­
potenziale auf, erläutert das Konzept
der gasgeschmierten Gleitringdichtung
und informiert über den Stand der Ent­
wicklung hinsichtlich der Simulation
des Funktionsverhaltens. Abschließend
diskutiert er die Er­­gebnisse kritisch und
gibt einen Ausblick zum Einsatz der
Technologie im Antriebsstrang.
   Dr.-Ing. J. Roß, Dipl.-Ing. (FH)           cm Dr.-Ing. E. Bock, Freudenberg Sealing
T. Semper, Dipl.-Ing. S. Doller, Dipl.-Ing.   Technologies                               cn Dr.-Ing. H. Neukirchner, IAV GmbH

      extra                                                                                                                     11
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

Ottomotoren 1                                mischen Effizienz. Auf der Basis dieser         auch für die Saugvarianten. Die Ziele
                                             Strategie wird auch der neuentwickelte          wurden durch Maßnahmen wie zum
Y. Sasaki (Vortragender), co, S. Adachi,     1,0-l-L3 1KR ESTEC- (Economy with               Beispiel der Ausgleichswelle beim Dreizy­
K. Nakata, K. Tanei, S. Shibuya, Toyota      Superior Thermal Efficient Combustion)          linder-Turbo, der Entkopplung der Hoch­
Motor Corporation, Aichi, Japan: „Der        Benzin-Motor präsentiert. Dieser Motor          druckeinspritzventile bei Varianten mit
neue Toyota 1,0-l-Dreizylinder ESTEC         erreicht die höchste Ebene des maxima­          Direkteinspritzung oder der reibungsar­
Ottomotor“:                                  len thermischen Wirkungsgrads über              men Zahnkette bei allen Motoren über­
   In den letzten Jahren ist die Verringe­   37 %, indem er einige Schlüsseltechnolo­        troffen. Die Motorenfamilie deckt ein
rung des Kraftstoffverbrauchs von Fahr­      gien implementiert, wie hohe Taumel­            Leistungsband von 75 bis 165 PS ab und
zeugen sehr wichtig geworden, um das         strömung, hohes AGR-Verhältnis und              sorgt mit einem kraftvollen Drehmoment
anspruchsvolle CO2-Emissionsziel von          geringe mechanische Reibung. Der Kraft­        bis zu 250 Nm für viel Fahrspaß. Wäh­
95 g/km bis 2020 zu erreichen. Eine we­­      stoffverbrauch des Motors wird so bei          rend die kleine Ottomotorenbaureihe
sentliche Möglichkeit besteht in der Er­­     gleichbleibender Leistung um 7 % im            sich mit ihrer Kraft und ihrem Komfort
höhung des thermischen Wirkungsgra­           Vergleich zum Vorgängermodell verbes­          anfühlt wie ein großer Motor, besticht
des des Motors. Dazu sind bereits viele       sert. CO2-Emissionen können also unter         sie doch im Kraftstoffverbrauch mit der
Studien in der Automobilindustrie welt­      90 g/km reduziert werden, ohne ein              Effizienz kleiner Motoren. Für die Ent­
weit durchgeführt worden. Um eine hohe       direktes Kraftstoffeinspritzungsystem           wicklung der Motorenfamilie wurden die
Motorleistung mit geringerem Kraftstoff­     in einem A-Segment-Fahrzeug zu                  Kompetenzen der globalen Opel- und
verbrauch zu erreichen, müssen Motor­        verwenden.                                      GM-Entwicklungszentren genutzt, um
technologien entwickelt werden, die die          Dr. M. Alt (Vortragender), cp, T. Sutter,   einen Einsatz unter globalen Anforde­
Klopffestigkeit erhöhen, damit höhere        Dr. T. Johnen, K. Fulton, R. Daily,             rungen erfolgreich durchzuführen. Auf­
Verdichtungsraten erreicht werden. Es ist    R. Cococcetta, N. Peralta, M. Damen,            grund der kompakten Bauform können
bekannt, dass sich Abgasverluste infolge     G. O‘Daniel, A. Noe, U. Krischker,              die Motoren der Baureihe im A-, B-, C-
des verzögerten Zündzeitpunkts erhö­         ­Ge­­neral Motors, Rüsselsheim und Pontiac,     und D-Fahrzeugsegment erfolgreich ein­
hen, um damit das Klopfen bei hohem           MI, USA: „Kraftvoll, effizient und kulti­      gesetzt werden. Gebaut werden die
Verdichtungsverhältnis zu vermeiden.          viert: die neue kleine Ottomotorenfamilie      neuen Motoren im innovativen „Flex
Daher sind einige Gegenmaßnahmen              von General Motors“:                           Plant“-Werk in Ungarn sowie in weiteren
erforderlich, wie die Senkung der Ver­           General Motors hat eine neukonstru­         Werken in der Welt.
brennungstemperatur durch die Anwen­          ierte kleine Ottomotorenbaureihe entwi­           E. Aiyoshizawa, MEng. (Vortragen­
dung gekühlter AGR, um von dem hohen          ckelt, die drei bestehende Motorenfami­        der), cq, K. Hori, Nissan Motor Co., Ltd.,
Verdichtungs­verhältnis zu profitieren. Es    lien ablöst. Die Drei- und Vierzylinder­       Kanagawa, Japan: „Der neue hoch-
ist auch erwiesen, dass die hohe Taumel­      motoren mit 1,0 bis 1,5 l Hubraum sind         effi­ziente Nissan Vierzylinder-Turbomo­
strömung zu schneller Verbrennung             nicht nur umweltfreundlich, die Vollalu­       tor ­1,6-l-GDI mit Niederdruck-AGR – Ent­
führt und den Kraftstoffverbrauch redu­       minium-Aggregate setzen auch neue              wicklung für weniger Verbrauch kom­
ziert. Darüber hinaus wird das Auftreten      Maßstäbe beim Antriebskomfort. Die             biniert mit hoher Ausgangsleistung“:
von Klopfen verhindert und damit die          wesentlichen Ziele bestanden in der Ent­          Der Vortragende beschreibt die neue
Motorleistung verbessert.                     wicklung eines niedrigen Geräusch- und         1,6-l-Benzin-Direkteinspritzung (GDI)
   Der Referent beschreibt die Strategie      Vibrationsverhaltens, einer hervorragen­       und den Turbo-Motor (MR16DDT), der
von Toyota zur Verbesserung der ther­         den Laufkultur für die Turbo- sowie            weniger Kraftstoff verbraucht und eine

co Y. Sasaki, Toyota Motor Corporation       cp Dr. M. Alt, General Motors                   cq E. Aiyoshizawa, MEng., Nissan Motor Co., Ltd.

12
gute Balance bei hoher Dynamik              träger auf solarer Energiebasis in
erreicht. So können die Wettbewerbs-        geschlossenen Stoffkreisläufen genutzt
fähigkeit der zukünftigen B/C/D-Segment-    werden. Dabei ist es wahrscheinlich,
Modelle und die Einhaltung der Euro 6-­­­   dass nachhaltige Mobilität neben der
Abgasvorschriften gewährleistet werden.     E-Mobilität aufgrund der benötigten
Der niedrige Kraftstoffverbrauch wurde      hohen Energiedichte nicht ohne che­
vor allem durch die Einführung von          misch gebundene Energie um­­setzbar
Technologien erreicht, die den thermi­      sein wird. Somit ist insbesondere die
schen Wirkungsgrad mit einem hohen          Realisierung einer Zero-Emission-Engine
Verdichtungsverhältnis maximieren, die      von großer gesellschaftlicher Relevanz.
Klopfleistung verbessern und die mecha­     Dazu sind drei wesentliche Handlungs­
nischen Reibungsverluste minimieren.        felder zu bearbeiten:
  Details der zweiten Generation des        :: Zero – Emission – Thermodynamik
MR16DDT präsentiert der Vortragende         :: Zero – Emission – Lubrication
anschließend mit Fokus auf die ange­        :: Leistungsfähige Abgasnachbehandlung.
wandten Technologien.                       Innerhalb der APL Group werden im
                                            Bereich Thermodynamik sowohl von der        cs Prof. Dr. R. Schlögl, Max-Planck-Institut für
                                            Verfahrens- als auch von der Brennstoff­    Chemische Energiekonversion (CEC)
Kraftstoffe
                                            seite Forschungs- und Entwicklungsakti­
Professor Dr.-Ing. J. Hadler (Vortragen­    vitäten durchgeführt, um eine genauere
der), cr, Dipl.-Ing. C. Lensch-Franzen,     Prozessführung zu erreichen.
Professor Dr.-Ing. K. Kirsten, Dipl.-Ing.      Neben Untersuchungen zu alternati­       Triebkräfte der Entwicklung. In Europa
L. Faubel, APL Automobil-Prüftechnik        ven Schmierstoffen werden Öl- und da­­      und besonders in Deutschland ist es die
Landau GmbH, Landau; Dr.-Ing. B.            mit verbundene Schadstoffemissionen         Nachhaltigkeit des Energiesystems.
Kehrwald, IAVF Antriebstechnik GmbH,        sowie die Robustheit und Effizienz von         Der Referent betrachtet das Thema im
Karlsruhe; Professor Dr.-Ing. U. Spicher,   Abgasnachbehandlungskomponenten             Kontext des systemischen Charakters der
MOT Forschungs- und Entwicklungsge­         mit XiL-Prozessen entwicklungsbeglei­       Energieversorgung, da Mobilität und
sellschaft für Motorentechnik, Optik und    tend optimiert.                             Transport entweder Voraussetzungen für
Thermodynamik mbH, Karlsruhe: „Die             Ein Zero-Impact-Emission-Power­          das Funktionieren anderer Teile des
objektive Notwendigkeit eines Zero          train ist machbar. Eine Zero-Impact-        Energiesystems sind und/oder mit ande­
Impact Emission Powertrains“:               Mobilität kann parallel zur Elektromobi­    ren Teilen des Energiesystems um ge­­
   Das übergeordnete Ziel für individu­     lität erreicht werden, wenn als Zielgröße   meinsam benötigte Ressourcen konkur­
elle Mobilität verlangt, weder lokal noch   eine CO2-Kreislaufwirtschaft ­aufgebaut     rieren. Der Mobilitätssektor steht in der
global Schadstoffe oder klimaverändern­     wird und gleichzeitig die Tailpipe-Emis­    Energiedebatte oft im Fokus des öffentli­
­de Stoffe im direkten Lebensumfeld an­­    sionen auf Umgebungs­luftniveau abge­       chen Interesses. Hier wird oft die enge
 zureichern oder abzulagern. Gleichzeitig   senkt werden.                               Vernetzung des Systems übersehen.
 sind die Vorkommen fossiler Energieträ­       Professor Dr. R. Schlögl (Vortragen­        Dipl.-Ing. W. Maus (Vortragender), dt,
 ger endlich.                               der), cs, Max-Planck-Institut für Chemi­    Emitec Gesellschaft für Emissionstech­
   Für eine nachhaltige Mobilität müssen    sche Energiekonversion (CEC), Mülheim       nologie mbH, Lohmar; Dr. rer. nat.
 regenerativ gewonnene Primärenergie­       an der Ruhr: „Synthetische Kraftstoffe:     E. Jacob (Vortragender), dk, Emissions­
                                            Ein Schlagwort oder ein relevanter Bei­     konzepte Motoren UG, Krailling; Dipl.-
                                            trag zur Energiewende?“:                    Ing. M. Härtl, Dipl.-Ing. P. Seidenspinner,
                                               Die Energieversorgung ist derzeit ein    Professor Dr.-Ing. G. Wachtmeister,
                                            weltweites Thema. Die traditionellen        Technische Universität München: „Syn­
                                            Strukturen verändern sich rasant: Es gibt   thetische Kraftstoffe – OME1: Ein po­­
                                            tiefe Umbrüche in der Rohstoffversor­       tenziell nachhaltig hergestellter
                                            gung, die Folgen des Klimawandels for­      Dieselkraftstoff“:
                                            dern zum Handeln auf, politische und           Zukünftige Antriebstechnologien wer­
                                            wirtschaftliche Erwägungen sollen zur       den nach fünf Kriterien bewertet:
                                            energetischen Selbstversorgung führen.      :: I CO2-Neutralität
                                            Eine Ursache der starken öffentlichen       :: II nachhaltige Verfügbarkeit
                                            und politischen Wahrnehmung dieser          :: III Abgasemissionen
                                            Prozesse ist die überragende Bedeutung      :: IV Wirtschaftlichkeit
                                            der Energieversorgung für die wirtschaft­   :: V Funktionalität.
                                            liche und gesellschaftliche Stabi­lität     Die gesetzlich vorgeschriebenen Krite­
                                            eines Landes. Dieses weltweite „Mega­       rien I bis III stehen dabei im Vorder­
                                            thema” wird in verschiedenen Ländern        grund und begründen die Nachhaltig­
                                            sehr unterschiedlich angegangen. Wachs­     keit. Das Potenzial verschiedener
                                            tum und Versorgungssicherheit sind in       Antriebstechnologien zur Reinhaltung
cr Prof. Dr.-Ing. J. Hadler, APL GmbH       China, Indien und den USA die zentralen     der Umwelt wird beurteilt.
      extra                                                                                                                                13
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

                                                auch für die nächsten Jahrhunderte ab­­       tens wird auch die Flexibilisierung der
                                                zusichern. Im Folgenden wird der Begriff      Verbundfertigung von Diesel- und Otto­
                                                Nachhaltigkeit unter diesen Vorausset­        motoren angestrebt.
                                                zungen verwendet.                                Der neue Motorbaukasten ist mit ver­
                                                   Um das Potenzials eines ungiftigen         einheitlichten Schnittstellen und niedri­
                                                und flüssigen C1-Dieselkraftstoffs zu         ger Variantenzahl auf eine große Breite
                                                demonstrieren, wurde Oxymethylenether         von unterschiedlichen Fahrzeugderivaten
                                                (OME1) ausgewählt. OME1, der bereits          vorbereitet. Durch einheitliche Fertigungs­
                                                großtechnisch aus Methanol produziert         prozesse für die neue Motorenfamilie
                                                wird, be­­sitzt lediglich eine Cetanzahl      kann die Motorenproduktion flexibel auf
                                                von 38. Durch Zusätze wird OME1 in            die zukünftige Marktnachfrage nach ein­
                                                den Dieselkraftstoff OME1a (CZ 48)            zelnen Varianten reagieren. Die Reduk­
                                                umgewandelt.                                  tion von Komplexität schafft Synergien
                                                   Die Referenten berichten über erste Er­­   in der gesamten Prozesskette, von der
                                                gebnisse mit OME1a an einem nicht mo­­        Entwicklung über den Einkauf bis hin
                                                difizierten Einzylinder-Dieselmotor des       zur Fertigung.
                                                LVK der TU München. Stationärversuche            Um das Fahrzeugspektrum optimal
dt Dipl.-Ing. W. Maus, Emitec GmbH              zeigen unter substöchiometrischen Be­­        mit Dieselmotoren auszurüsten, wur­­
                                                dingungen Partikelanzahlemissionen im         de aus den Grundabmessungen des
                                                Bereich der Umgebungsluft, bei einem          2,0-l-Vierzylindermotors auch eine völlig
                                                sehr niedrigen NOx-Niveau ohne Abgas­         neue Dreizylinder-Variante abgeleitet.
   Aus CO2 als Kohlenstoffquelle und            nachbehandlung. Ein PN/NOx-Trade-off          Die Produktion aus dem neuen Motor­
nachhaltig hergestelltem H2 sind Metha­         ist nicht messbar. Die innermotorische        baukasten startet mit dem 1,5-l-Dreizy­
nol und DME direkt synthetisierbar. Bei­        Absenkung der NOx-Emission könnte             lindermotor mit einer Leistung von
des sind wertvolle Energieträger, aber          ohne Wirkungsgradverlust durch Anpas­         85 kW und einem Drehmoment von
als Kraftstoffe wegen der Toxizität bezie­      sung des Brennverfahrens an den Kraft­        270 Nm sowie dem 2,0-l-Vierzylinder­
hungsweise des hohen Dampfdrucks                stoff OME1 bis in den 400 mg/kWh-             motor mit 140 kW und 400 Nm. Die hier
bei Umgebungstemperaturen begrenzt              Bereich gelingen. Um die NOx-Endrohr­         vorgestellte Dieselmotorengeneration
einsetzbar. Konversionen in ungiftige be­­      emission unter 0,1 mg/kWh abzusenken,         steht für ein neues Optimum an Leis­
ziehungsweise flüssige Kraftstoffe heben        muss ein Low-NOx-SCR-Katalysatorsys­          tungsentfaltung, Komfort und Effizienz.
diese Einschränkungen auf. Solche Kraft­        tem mit entsprechend hoher Aktivität             Dr.-Ing. S. Knirsch, Dipl.-Ing. U. Weiß
stoffe sind CO2-neutral und nachhaltig          entwickelt werden. Wenn das gelingt,          (Vortragender), dm, Dipl.-Ing. (BA)
verfügbar. Insbesondere die C1-Kraft­           können OME-Motoren das S-ZEV-Niveau           A. Fröhlich, Dipl.-Ing. G. Pamio, Dipl.-
stoffe auf Etherbasis, die keine C-C-Bin­       (Sub Zero Emission, unterhalb groß­           Ing. J. Helbig, Dipl.-Ing. (FH) H. Ritter,
dungen enthalten, ermöglichen nied­             städtischer Immission) auch bei NOx           Audi AG, Neckarsulm: „Die neue V6-TDI-
rigste Abgasemissionen bei reduziertem          erreichen.                                    Motorengeneration von Audi: 25 Jahre
Aufwand für die Abgasnachbehandlung.                                                          Technik – Dynamik – Innovation“:
Ihr Einsatz bietet die Möglichkeit, die                                                          Audi setzt mit der nächsten Genera­
                                                Dieselmotoren 1/Ottomotoren 2
Erfolgsstory des Verbrennungsmotors                                                           tion des 3,0-l-V6-TDI-Motors erneut
                                                 Dr.-Ing. N. Ardey (Vortragender),
                                                 dl, Dipl.-Ing. R. Wichtl, Dipl.-Ing.
                                                 T. Steinmayr, Dr.-Ing. M. Kaufmann,
                                                 Dipl.-Ing. D. Hiemesch, Dipl.-Ing.
                                                 W. Stütz, BMW Motoren GmbH, Steyr:
                                                 „Die neuen BMW Drei- und Vierzylin­
                                                 der-Dieselmotoren mit TwinPower
                                                 Turbo-Technologie“:
                                                   Dieselmotoren sind ein wichtiger
                                                ­Eckpfeiler in der BMW-Strategie Effi-
                                                 cientDynamics. Dank guter Kundenak­
                                                 zeptanz tragen sie wesentlich zur Redu­
                                                 zierung der CO2-Emissionen bei. Ent­
                                                 wicklungsziele einer neuen Generation
                                                 von Dieselmotoren waren die weitere
                                                 Kraftstoffreduzierung sowie die Verbes­
                                                 serung des Leistungsverhaltens; zudem
                                                 sollten die Voraussetzungen zur Erfül­
                                                 lung der nächsten verschärften Abgasge­
                                                 setzstufen geschaffen werden. Mit der
dk Dr. E. Jacob, Emissionskonzepte Motoren UG    Umsetzung eines neuen Motorbaukas­           dl Dr.-Ing. N. Ardey, BMW Motoren GmbH

14
des Panamera im Jahr 2009 haben die                       nologien – der Schlüssel zum Durch­
                                            V-Motoren einen deutlich höheren Stel­                    bruch alternativer Antriebssysteme“:
                                            lenwert für das Unternehmen bekommen.                        Ausgehend von den Rahmenbedingun­
                                                 Auf Basis dieses V-Motorbaukastens                   gen, die die CO2-Gesetzgebung setzt, be­­
                                            wurden für den Macan zwei neue Motor­                     trachtet der Referent innovative, alterna­
                                            varianten mit Bi-Turbo Aufladung und                      tive Fahrzeugkonzepte und die zugehöri­
                                            3,0 sowie 3,6 l Hubraum entwickelt. Im                    gen Energieformen unter ökonomischen
                                            Macan S leistet der Motor mit 3,0 l Hub­                  und ökologischen Aspekten. Er geht von
                                            raum 250 KW bei einem maximalen                           einer zunehmenden Diversifizierung der
                                            Drehmoment von 460 Nm. Die Moto­                          Antriebsformen aus. Neben dem Erdgas­
                                            risierung mit 3,6 l Hubraum leistet im                    antrieb, der sehr stark von der Infra­
                                            Macan Turbo 294 KW und erreicht                           struktur und von der lokalen Verfügbar­
                                            550 Nm. Schwerpunkte der Entwick­                         keit abhängt, wird mittelfristig der Hy­­
                                            lung waren dabei Performance, Emo­                        bridantrieb (PHEV) eine dominante Rolle
                                            tionalität und Effizienz im Kompakt-                      spielen. Elektroantriebe werden sich in
                                            Sports-Utility-Vehicle-Segment. Damit                     Nischen etablieren. Künftig wird der
                                            leisten diese Motoren einen wesentli­                     Elektroantrieb mit der Brennstoffzellen­
                                            chen Beitrag, um mit dem Macan die                        technologie ergänzt werden, um ihn
dm Dipl.-Ing. U. Weiß, Audi AG              geforderte „Best in Class Performance“                    langstreckentauglich zu machen.
                                            zu erreichen.                                                Eine wesentliche Voraussetzung für
                                                 Der Vortragende beschreibt das Kon-                  den Erfolg alternativer Antriebstechno­
                                            s­t ruktionsprinzip des V6-Motors mit                     logien sind effiziente und kostengünstige
einen Meilenstein in der TDI-Techno­        variablem Ventiltrieb, Benzindirektein­                   Energiespeicher. Dies trifft speziell auf
logie. Die neu entwickelte Motorenfami­     spritzung und Bi-Turbo-Aufladung sowie                    alle drei notwendigen Speichertypen –
lie kombiniert niedrigen Kraftstoffver­     die Maßnahmen zur Ladungsbewegung                         Batterie, CNG- und Wasserstoff-Hoch­
brauch und geringe Emissionen mit           für die Optimierung des Brennverfah­                      druckspeicher – zu, die künftig einge­
ex ­­zellenter Leistungsentfaltung und      rens, unter Berücksichtigung eines effizi­                setzt werden. Der Vortragende stellt
konsequentem Leichtbau. Zur Effizienz­      enten Gaswechsels. Abschließend wird                      die aktuellen Entwicklungen und Neu­
steigerung wurden Optimierungen im          die Integration des Motors in eine neue                   heiten von Magna Steyr in diesen Berei­
Bereich des intelligenten Thermoma­         Plattform dargestellt. Dabei war die                      chen vor und gibt einen Ausblick auf
nagements, der in­­neren Reibung und        erlebbare Emotionalität und Performance                   noch zu erwartende Verbesserungen und
des Brennverfahrens umgesetzt. Der          ein wichtiges Ziel.                                       Innovationen. Weitere Produktverbesse­
Umstieg auf eine hochwirksame motor­                                                                  rungen bei Funktionalität, Gewicht und
nahe Abgasnachbehandlung bedingte                                                                     Preis, und somit auch im Herstellungs­
                                            Energiespeicherung /
weitere umfangreiche Änderungen am                                                                    prozess, sind erforderlich. Der Fokus
                                            Elektrifizierung
Grundmotor. Mit dem neuen Aggregat                                                                    liegt auf der Reduktion der Komplexität
ergeben sich somit exzellente Fahrleis­     K. F. Stracke (Vortragender), do, Dipl.-                  und auf der Optimierung der Kosten.
tungen und hoher Komfort bei sehr nied­     Ing. W. Kriegler, Magna Steyr AG & Co                        Die Speichertechnologie ist der Schlüs­
rigem Kraftstoffverbrauch.                  KG, Graz: „Neue Energie-Speichertech­                     sel zum Durchbruch für alternative An­­
   Dipl.-Ing. A. Bögl, Dipl.-Ing.
B. ­Hemminger (Vortragender), dn,
­Dipl.-Ing. A. N. Janssen, Dipl.-Ing.
 M. Kerkau, Dipl.-Ing. J. Kerner, Dr.-
 Ing. A. Kronich, Dipl.-Ing. M. Schlüter,
 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Weissach:
 „Die neuen V6-­Turbomotoren im
Porsche Macan“:
   Aufgrund der langen Historie der
Modelle 356, 911, Boxster und Cayman
sowie unzähligen Erfolgen im Motor­
sport wird Porsche in erster Linie mit
dem Boxermotorenkonzept in Verbin­
dung gebracht. Parallel haben aber auch
V-Motoren, sowohl in Serienprojekten
als auch im Motorsport, seit den 1970er-
Jahren ihren Einsatz beim Hersteller
gefunden und waren mit unterschiedli­
cher Ausprägung in verschiedenen
Modellen sehr erfolgreich. Seit dem Seri­
enanlauf des Cayenne im Jahr 2002 und       dn Dipl.-Ing. B. Hemminger, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG   do K. F. Stracke, Magna Steyr AG & Co KG

      extra                                                                                                                                      15
Tagungsbericht Wiener Motorensymp o sium

                                                                                               umsetzt. Der Vortragende zeigt abschlie­
                                                                                               ßend die Übertragbarkeit der Ansätze
                                                                                               auf andere Bereiche und präsentiert das
                                                                                               Gesamtportfolio des Unternehmens für
                                                                                               den Zweiradmarkt.
                                                                                                  Dr. D. Schöppe (Vortragender), dq,
                                                                                               Dipl.-Ing. T. Knorr, Dipl.-Ing. F. Graf,
                                                                                               Dipl.-Ing. B. Klingseis, Dipl.-Phys.
                                                                                               J. Beer, Continental Automotive GmbH,
                                                                                               Regensburg; Professor Dr.-Ing. P.
                                                                                               Gutzmer, Dipl.-Ing. (FH) S. Hager,
                                                                                               Schaeffler AG, Herzogenaurach; Dr. A.
                                                                                               Schatz, Emi­tec GmbH, Lohmar: „Hub­
                                                                                               raumreduzierter Verbrennungsmotor
                                                                                               und 48-V-Eco Drive – ein integrierter
                                                                                               Ansatz zur ganzheit­lichen Effizienzstei­
                                                                                               gerung des Antriebsstrangs“:
                                                                                                  Hubraumreduzierte Benzinmotoren
dp Dr.-Ing. S. Kampmann, Robert Bosch GmbH    dq Dr. D. Schöppe, Continental Automotive GmbH   und die 48-V-Elektrifizierung sind aner­
                                                                                               kannte, wichtige Effizienzmaßnahmen
                                                                                               zur Erreichung der gesetzten CO2-Ziele
                                                                                               ab 2020.
triebsformen. Sie entscheidet somit über      und die zukünftigen Kundenwünsche                   Mit der gewählten Continental-Sys­
Kundenakzeptanz und Markterfolg.              diskutiert er die Chancen der elektroni­         temarchitektur des vorgestellten Pro­
   Das Unternehmen hat sich zum Voll-         schen Motorsteuerung gegenüber der               jekts werden die Ergebnisse für ein
Service-Lieferanten mit umfassender           konventionellen Verga­sertechnologie.            C-Segment Fahrzeug dargestellt, das
Erfahrung auf dem Gebiet der Speicher­        Diese Chancen können jedoch aus Sicht            sowohl die Euro 6c-Abgasanforderun­
technologien für zukünftige Antriebe          des Unternehmens nur dann genutzt                gen als auch die Verbrauchseffizienz
entwickelt. Es präsentiert sich als strate­   werden, wenn ein kostengünstiges Ge­­            für 2020 erfüllt.
gischer Partner für die Produktion und        samtsystem für die elektronische Motor­             Es wurde ein kosteneffizienter Sys­
Integration der hier angeführten Spei­        steuerung zur Verfügung steht, das               temansatz gewählt, der die Optimierung
chertypen und auch für die Produktion         sich durch einen vertretbaren Mehrpreis          des Verbrennungsmotors und der Kraft­
alternativer Fahrzeuge.                       gegenüber dem vergaserbasierten Sys­             übertragung bei gleichzeitiger Integra­
   Dr.-Ing. S. Kampmann (Vortragender),       tem auszeichnet.                                 tion eines 48-V-Hybridsystems anstrebt.
dp, Dr.-Ing. P. Barth, Dr.-Ing. R. Busch,        Der Zielkonflikt aus zweiradspezifi­          Um ein kostenoptimiertes Gesamtsystem
 Dr.-Ing. T. Raatz, Dipl.-Ing. H. Rösch,      schen Anforderungen und dem ange­                zu erhalten, ist ein ganzheit­licher Ansatz
Robert Bosch GmbH, Stuttgart: „Zwei­          spannten Kostenniveau wird über spezi­           notwendig, der über ein reines Aneinan­
räder als Zukunftsmarkt – Innovative          fisch gestaltete Zweiradkomponenten              derfügen von Einzellösungen hinaus­
System- und Komponentenlösungen für           gelöst. Der Referent stellt innovative Sys­      geht. In Kombination mit der hochdyna­
die elektronische Motorsteuerung bei          temansätze vor, die durch die Analyse            mischen E-Ma­­schine kann der Verbren­
Motorrädern“:                                 der Funktionsstruktur zu angepassten             nungsmotor betont effizient abgestimmt
   Zweiräder mit Verbrennungsmotoren          Komponentensets und Software-Regel-              werden.
bleiben auch in Zukunft ein wesentli­         algorithmen führen. Bei elektronischen              Für die Kraftübertragung wurde neben
cher Teil der individuellen Mobilität,        Motorsteuerungssystemen lassen sich              einem Zweimassenschwungrad (ZMS)
­insbesondere in den Schwellenländern         Funktionen realisieren, die nach Mei­            mit Fliehkraftpendel ein elektrifiziertes
 in Asien und Südamerika. Der Zweirad-        nung des Vortragenden in den ge­­nannten         Kupplungssystem integriert. Damit ist
 Gesamtmarkt wächst laut unterneh­            Märkten und bei künftigen Käuferschich­          ein komfortabler Fahrbetrieb auch bei
 mensinternen Untersuchungen auf etwa         ten zusätzlichen Nutzen und Begeiste­            niedrigen Drehzahlen möglich. Die kom­
 100 Millionen Fahrzeuge weltweit bis         rung auslösen werden.                            plette 48-V-Eco-Drive-Fahrstrategie in­­
 2020. Entscheidende Faktoren für die            Die Herausforderungen bei der Ent­            klusive der Funktion „Segeln“ kann
 künftige Motorsteuerungstechnik wer­         wicklung der neuen Zweiradkomponen­              kostenoptimiert bei einem Handschalter
 den auch dort – wie schon bei Pkw mit        ten werden beispielhaft anhand des Ein­          dargestellt werden.
 Verbrennungsmotoren – die Entwicklung        spritzsystems und des Steuergeräts ge­­             Ein elektrisch beheizbarer Katalysator
 der Abgasgesetzgebung und der Kunden­        zeigt. Durch den Vergleich mit den aus           nutzt die überschüssige rekuperierte
 wunsch nach geringerem Kraftstoffver­        Pkw-Komponenten abgeleiteten Lösungs­            Energie zur Minimierung motorischer
 brauch, nach mehr Komfort und besserer       ansätzen wird der Innovationsschub bei           Katalysatorheizmaßnahmen. Die zu­­
 Performance sein.                            Kosten und Funktion deutlich. Dieser             nächst simulierten Ergebnisse zur Effi­
   Der Vortragende präsentiert Einschät­      wird durch die Marktnähe der Entwick­            zienzsteigerung wurden schrittweise
 zungen zur Marktentwicklung bei Zwei­        lungsaktivitäten unterstützt; ein weiterer       anhand eines real aufgebauten Demons­
 rädern. Mit Blick auf die Grenzwerte         Erfolgsfaktor, den die Firma konsequent          trator-Fahrzeugs nachgewiesen.
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Antriebsstrang                               jektiven Empfindungen des Fahrers           „Die neue S tronic-Getriebegeneration
                                             objektiviert.                               von Audi“:
Dr. R. Fischer (Vortragender), dr,              Die Vielzahl der Sensoren, die durch         Mit der Markteinführung der neuen
Dr. K. Küpper, Dr. P. Schöggl, AVL List      die Vernetzung der Fahrzeuge mit der        S tronic präsentiert Audi das Doppel­
GmbH, Graz: „Antriebsoptimierung             Umwelt und das (teil)autonome Fahren        kupplungsgetriebe der nächsten Gene­
durch Fahrzeugvernetzung“:                   verfügbar sind, lassen sich nun auch        ration und führt die Reihe ihrer sportli­
   Die sehr herausfordernden Verbrauchs­     sinnvollerweise für die weitere Optimie­    chen, innovativen und effizienten Getrie­
gesetzgebungen und Abgasvorschriften         rung des Triebstrangs nutzen. Mit die­      bekonzepte fort. Als erster Getriebetyp
können nur noch durch die Optimierung        sem „Connected Powertrain“, bei dem         des neuen S tronic-Baukastens wird das
des gesamten Antriebs inklusive optima­      der Fahrer die volle Kontrolle über das     Getriebe mit der Bezeichnung DL382-7F
ler Kopplung mit dem Fahrzeug erfüllt        Fahrzeug selbst ausübt, sind weitere Ver­   in Fahrzeugen des modularen Längsbau­
werden. Der Kunde erwartet aber nicht        besserungen von Verbrauch, Emission,        kasten mit Frontantrieb eingesetzt. Das
nur die Erfüllung dieser gesetzlichen        Kosten und Fahrbarkeit erreichbar.          Siebengang-Getriebe ist für ein Drehmo­
Vorgaben, sondern auch gute Fahrbar­            Der nächste Schritt der Optimierung,     ment bis 400 Nm und für eine Leistung
keit. Zur Bewertung der Fahrbarkeit im       der (teil)autonome Powertrain, ist schon    bis 200 kW konzipiert.
gesamten Entwicklungsprozess wird            in greifbarer Nähe. So kann zum Bei­            Bei der Entwicklung der neuen
AVL-Drive eingesetzt, in dem subjektive      spiel eine ausgereifte adaptive Geschwin­   S tronic hatte die Reduzierung des Kraft­
Empfindungen („Fühlen“ und „Hören“)          digkeitsregelung (Adaptive Cruise Con­      stoffverbrauchs höchste Priorität. Sämtli­
in objektive Bewertungen für eine Viel­      trol) heute schon die automatische Rege­    che Baugruppen wurden umfangreichen
zahl kundenrelevanter Fahrbarkeitskrite­     lung der Längsdynamik übernehmen,           Si­­mulationen und Optimierungen unter­
rien umgesetzt werden.                       also zusätzlich zur Fahrt mit konstanter    zogen, um Verlustleistungen und
   Die Vernetzung des Fahrzeugs mit der      Geschwindigkeit das Beschleunigen und       Schleppmomente auf ein Minimum zu
Umwelt nimmt sehr schnell zu. Fast alle      Verzögern bis hin zum Stillstand (zum       reduzieren. Das Getriebe setzt beim Wir­
Fahrzeughersteller beschäftigen sich mit     Beispiel Stauassistent). Die Optimierung    kungsgrad und beim Verbrauch neue
dem autonomen oder zumindest teilauto­       dieser Assistenzsysteme allein auf Fahr­    Maßstäbe. Es trägt dazu bei, weitere
nomen Fahren. Für das Jahr 2020 wurde        barkeit bringt nicht notwendigerweise       Potenziale bei der Senkung der CO2-
ein weitestgehend unfallfreies Fahren        den besten Verbrauch. Eine Optimierung      Emissionen im Gesamtfahrzeug zu
angekündigt. Alle autonomen Systeme          von Verbrauch und Emis­sionen wird          erschließen. Um die unterschiedlichen
erfassen die Umwelt über optische Sen­       durch eine Erweiterung der Fahrbar-         Motor- und Fahrzeuganforderungen
soren oder über Radar und steuern das        keitskriterien „Fühlen“ und „Hören“ um      bestmöglich zu erfüllen, wur­de der
Fahrzeug über diese Sensoren. Dabei          das „Sehen“ möglich. Erst durch diese       gesamte Antriebsstrang in die Entwick­
ist es wichtig, den Insassen ein angeneh­    vollständige objektive Beurteilung der      lung des S tronic-Baukastens
mes und sicheres Gefühl zu vermitteln.       Fahrbarkeit wird das Ermitteln des          einbezogen.
Neben „Fühlen“ und „Hören“ ist als wei­      Gesamtoptimums deutlich erleichtert.            Maßgeblich für die hohe Effizienz des
terer Aspekt das „Sehen“ zu berücksich­         Dr.-Ing. S. Knirsch, Dipl.-Ing.          Getriebes ist der Einsatz von innovativ-
tigen. Zur Entwicklungsunterstützung         M. Schöffmann (Vortragender), ds,           sten Technologien an der Doppelkupp­
steht eine erweiterte Version von AVL-      ­Dipl.-Ing. H. Fleischmann, Dipl.-Ing.       lung, der hydraulischen Steuerung und
Drive zur Verfügung, die die durch op­­      A. Deimel, Dipl.-Ing. S. Schumm,            der Radsatzbeölung. Ein weiterer ent­
tische Eindrücke hervorgerufenen sub­        Ing. W. Aldrian, Audi AG, Ingolstadt:       scheidender Faktor ist eine für die Motor­
                                                                                         charakteristik optimierte Getriebeaus­
                                                                                         legung in Verbindung mit einer Dreh­
                                                                                         schwingungsentkoppelung, durch die
                                                                                         sich das Drehzahlniveau weiter absen­
                                                                                         ken lässt.
                                                                                             Neben der Effizienz zeichnet sich das
                                                                                         neue Getriebe vor allem durch seine
                                                                                         hohe Dynamik mit sehr kurzen Schalt­
                                                                                         zeiten aus. Für die Kunden be­­deutet dies
                                                                                         ein sportliches und gleich­zeitig komfor­
                                                                                         tables Fahrerlebnis bei sehr niedrigen
                                                                                         Kraftstoffverbräuchen.
                                                                                             Der Ersteinsatz des DL382-7F erfolgt
                                                                                         in dem neuen, besonders verbrauchs­
                                                                                         effizienten „ultra“-Modell des Audi A6.
                                                                                             Dr. U. Keller (Vortragender), et, Dipl.-
                                                                                         Ing. F. Nietfeld, Dipl.-Ing. M. Mürwald,
                                                                                         Dr. A. Docter, Daimler AG, Sindelfingen:
                                                                                         „Plug-in-Hybrid von Mercedes-Benz –
                                                                                         Der Antriebsstrang des S500
dr Dr. R. Fischer, AVL List GmbH            ds Dipl.-Ing. M. Schöffmann, Audi AG         Plug-in-Hybrid“:
      extra                                                                                                                      17
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