IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom

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IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom
– VERLAGSBEILAGE –

             Karriere Magazin
             JOBS IN DER SOFTWAREBRANCHE

                       IT-Profis
                        GEFRAGT WIE
                            NOCH NIE

                      Auf der Suche nach
                      dem Traumjob
                      IT-Projekte: Das ideale Team
                      Reverse-Recruiting
                      im Kommen
                      Job-Motor IT-Mittelstand
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SICHTIG?
JETZT BEWERBEN!
                        (M/W/D)

        Starke Perspektiven in der
     IT der apoBank in Düsseldorf.
            Der führenden Bank im
               Gesundheitswesen.
IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom
EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

in Ihren Händen halten Sie das neue Magazin rund um die            Wir zeigen aber auch „die andere Seite“: welche neuen Wege
IT-Karriere. Wir wenden uns vor allem an gestandene Praktike-      Unternehmen einschlagen (müssen), um überhaupt kompeten-
rinnen und Praktiker, die eine neue Herausforderung suchen,        te Mitarbeiter für die IT zu finden und für sich zu gewinnen. So
aber auch an junge Menschen, die nach Ausbildung oder Stu-         beschreiben Christine Rust und Lukas Mester ein New-Work-
dium die ersten Schritte ins Berufsleben wagen.                    Konzept, das in einem Münchner IT-Unternehmen erfolgreich
                                                                   „gelebt“ wird. Dr. Jörg Reinnarth erklärt im Interview, was ein
Solche Herausforderungen gibt es gerade im IT-Markt an jeder       „perfektes Team“ ausmacht und wie die Strategie der stärken-
Ecke. Das können spannende Technologien sein wie Virtual           orientierten Personalentwicklung bei der Zusammenstellung
Reality, 3D-Druck oder Künstliche Intelligenz, die nicht nur       „idealer Teams“ hilft. Bianca Bauer, die bei Microsoft das The-
unsere Arbeitswelt, sondern im Zuge der digitalen Transforma-      ma „Employer Branding“ kommunikativ verantwortet, skiz-
tion die gesamte Gesellschaft verändern werden. Das können         ziert, wie die neue Arbeitswelt aussehen kann.
aber auch völlig neue Arbeits- und Entwicklungsmethoden sein
– oder ehrgeizige Projektziele. Unsere Leserinnen und Leser        Außerdem reden wir über neue spannende Berufsfelder in der
können zu Helden der Digitalisierung werden, wie Konstanze         IT, wie zum Beispiel das des Datenanalysten, und auch über
Kulus beobachtet.                                                  den Standort Deutschland. Hätten Sie gewusst, dass allein
                                                                   der IT-Mittelstand in Deutschland innerhalb eines Jahres rund
Doch obwohl der Arbeitsmarkt speziell den IT-Fachkräften heu-      20.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen hat?
te viele Chancen bietet, ist es wichtig zu wissen, dass es nicht
den einen Traumjob für alle gibt. Was uns glücklich macht, ist     Das alles und noch viel mehr lesen Sie auf den folgenden Sei-
vielmehr für jeden von uns individuell – und das spiegelt sich     ten. Wir hoffen, Sie finden hier wertvolle Anregungen bei der
auch in der Suche nach dem „Traumjob“. Selbsterkenntnis ist        Suche nach Ihrem persönlichen Traumjob.
demnach eine Grundvoraussetzung für die gelungene Bewer-
bung, erklärt Kristina Hardegen.                                   Ich wünsche Ihnen Spaß beim Lesen!

Wie finden wir schnellstmöglich unseren Traumjob? Auch hier
gibt es dank Digitalisierung völlig neue Möglichkeiten, etwa
durch „Reverse Recruiting“. Algorithmen-basierte Plattformen
bringen hierbei Fachkräfte und Unternehmen automatisiert zu-       Emanuel Rosenauer
sammen, so Daniel Schäfer.                                         Verlagsleiter

                                                                                                      IT Karriere Magazin  3
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INHALT

   ARBEITSMARKT                                    Seite   In welchen Jobs verdienen IT-Spezialisten besonders gut?
                                                    6      Die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands
                                                   Seite

                                                    7      Wo möchten Studierende am liebsten arbeiten?

                                                   Seite   20.000 neue Arbeitsplätze im IT-Mittelstand
                                                  24       Bitkom-Tipps gegen den Fachkräftemangel
                                                   Seite   Wenn die To-do-Liste zur Last wird
                                                  38       Arbeitsmarktbefragung legt größte Stressfaktoren im Job offen

   Seite     Deklaration gegen Diskriminierung im Arbeitsleben
   40        Arbeitgeber für Respekt gegenüber HIV-positiven Menschen
   Seite

   49        Benefits – Must-have oder Nice-to-have?

                                                                                           ARBEIT 4.0

                                         New Work: Sinn statt Kickertische      Seite
           Neue Arbeitsmodelle sind mehr als nur Mittel zum Effizienzgewinn    10
                                             Ideale Teams zusammenstellen       Seite
Interview mit Dr. Jörg Reinnarth, Geschäftsführer der Bonner Cintellic GmbH    36
                                                  Der moderne Arbeitsplatz      Seite
      Wenn alles im Fluss ist: Microsoft Deutschland lebt den #worklifeflow!   43
                             Die Jagd nach den Analyseprofis hat begonnen       Seite
             Bain-Studie zum Arbeitsmarkt für Advanced-Analytics-Fachkräfte    46

   RECRUITING

                                          Seite   Personal-Rekrutierung im analogen Dornröschenschlaf
                                           8      Talente finden via Instagram
                                          Seite   Zehn Tipps für eine gelungene Recruiting-Kommunikation
                                          14      Glaubwürdig, präzise und respektvoll: So gewinnt man IT-Experten
                                          Seite   „Young Professionals“ gewinnen
                                          17      Die 5 besten Wege, einen Top-Bewerber zu vergraulen
                                          Seite   Recruiting-Ansätze überdenken
                                         28       Fehler in der Personalbeschaffung: veraltete Methoden
                                         Seite    Gähnende Leere? Nicht bei Fachkräften!
                                         32       Wie ein IT-Beratungshaus mit der Idee vom „Digital Hero“ punktet

   4  IT Karriere Magazin
IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom
INHALT

                                                      DIE BEWERBUNG

    Work in progress: Traumjob, ich komme    Seite
        Selbsterkenntnis als Voraussetzung
            für eine gelungene Bewerbung     21
       Bewerbungs-Ghosting – und dann?       Seite
           Keine Reaktion auf Bewerbung:
    Wenn Unternehmen zu Geistern werden      30

                        SONSTIGES
                                             Seite    Seite
                                 Editorial
                                              3       50      Impressum

                                                                                      Mobile Scanning
                                                                                                             IoT
                                                                KI

                                                                     GESTALTE                             Analytics

                                                                     DIE ZUKUNFT
                                                     Self-Checkout

                                                                     IM HANDEL
                                                                     Als: Java-Entwickler, Testingenieur, Business
                                                                     Analyst, Architekt, Projektleiter... (w/m/d)
                                                                     Interessiert?
                                                                     Dann gleich online bewerben unter
                                                                     www.gebit.de/karriere
                                                                                         Omnichannel

BERLIN • DÜSSELDORF • LEIPZIG • STUTTGART                                                 www.gebit.de/karriere
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MELDUNGEN

                                            Software-Architekten folgen im Ranking      Die attraktivsten Arbeitgeber
                                            der Gehälter direkt auf ihre Kollegen       Deutschlands
                                            mit Personalverantwortung. Mit 77.400
                                            Euro im Jahr bekommen sie 25 Prozent        LinkedIn, das soziale Netzwerk für be-
                                            mehr aufs Konto als der Durchschnitt.       ruflichen Austausch, veröffentlicht zum
                                            Frankfurt am Main bietet hier einen äu-     dritten Mal die Liste der 25 „Top Compa-
                                            ßerst attraktiven Standort. In der hessi-   nies“ in Deutschland. Im Vergleich zum
                                            schen Metropole werden die höchsten         Vorjahr sind dieses Mal noch mehr deut-
                                            Gehälter (73.900 Euro) für IT-Spezialis-    sche Firmen unter den Top 25 vertreten,
                                            ten gezahlt. Darauf folgen Darmstadt,       darunter auf den ersten fünf Plätzen
                                            München, Erlangen und Stuttgart.            SAP, gefolgt von Daimler, Siemens, Za-
                                               Wenn Sie Software entwickeln, da-        lando und der Deutschen Telekom. Die
                                            bei auch agil arbeiten und mehrere          Liste gibt Auskunft darüber, welche Un-
                                            Programmiersprachen       beherrschen,      ternehmen bei den LinkedIn-Mitgliedern
In welchen Jobs verdienen                   werden all diese Qualifikationen auch       besonders gefragt sind.
IT-Spezialisten besonders gut?              entsprechend entlohnt. Ein Senior               Insgesamt ist viel Dynamik unter den
                                            Software Engineer verdient im Jahr          Top Companies, da viele Unternehmen
IT-Fachkräfte sind aktuell weltweit so      rund 72.000 Euro. Application Manager       zum ersten Mal in der Liste vertreten
gefragt wie nie zuvor – und Megatrends      verdienen im Jahr rund 67.500 Euro          sind. Zu den genannten Unternehmen
wie die Digitalisierung oder Automati-      brutto, 9 Prozent mehr als das Durch-       gehören unter anderem klassische deut-
sierung lassen die Nachfrage weiter stei-   schnittsgehalt von IT-Spezialisten. In      sche Automobilfirmen, neben Daimler
gen. In Deutschland wurden im ersten        Konzernen mit mehr als 1.000 Mitar-         (Platz 2) auch BMW (Platz 7) oder VW
Halbjahr 41 Prozent mehr offene Stellen     beitern ist das meiste Gehalt drin. Hier    (Platz 12). Weitere bekannte Marken
in IT-Berufen ausgeschrieben, als das       verdienen die IT-Fachkräfte ganze 24        mit Hauptsitz in Deutschland, wie Bosch
noch vor fünf Jahren der Fall war. Das      Prozent mehr als in kleinen und mitt-       (Platz 18), die Deutsche Bank (Platz 8)
geht aus dem Fachkräfteatlas hervor,        leren Unternehmen, die nur bis zu 500       und Adidas (Platz 11) sind ebenfalls in
den die Online-Jobplattform Stepstone       Mitarbeiter beschäftigen.                   den Top 25 vertreten und zeigen, dass
seit 2012 auf Basis von rund zwei Millio-   www.stepstone.de/gehaltsplaner              das Interesse der LinkedIn-Mitglieder an
nen Stellenanzeigen monatlich erstellt.                                                 heimischen Firmen mit internationaler
    Besonders viele IT-Fachkräfte wer-                                                  Relevanz zurzeit groß ist.
den aktuell in Hamburg, Berlin und          Rekrutierungskanäle werden                      „Die Liste zeigt, welche Unterneh-
Hessen gesucht. Auch in Bayern (65.300      immer vielfältiger                          men gefragte Inhalte und Jobmöglich-
Euro) und Baden-Württemberg (65.600                                                     keiten bieten“, sagt Sara Weber, leitende
Euro), die besonders hohe Gehälter zah-     Um Mitarbeiter zu gewinnen, nutzen          Redakteurin bei LinkedIn. „Talenten bie-
len, ist die Nachfrage hoch. Gemeint ist    Unternehmen immer mehr Rekrutie-            tet das die Möglichkeit, diesen Firmen
das Durchschnitts-Bruttojahresgehalt        rungskanäle. Die Jobportale büßen zu-       zu folgen, bei denen sie vielleicht in der
inklusive Boni, Provisionen, Prämien        nehmend ihre dominante Stellung ein.        Zukunft an spannenden Projekten arbei-
etc. Es ist keine Überraschung, dass        Das ergab der HR-Report 2019, für den       ten und sich beruflich weiterentwickeln
Führungskräfte auch in IT-Berufen das       der Personaldienstleister Hays und das      können.“                Michaela Marsch
höchste Gehalt bekommen. IT-Manager         Institut für Beschäftigung und Employa-
verdienen durchschnittlich 81.200 Euro      bility (IBE) über 800 Unternehmen be-
brutto im Jahr. Je nach Führungsebene       fragt haben.
und Personalverantwortung können sie            So setzen nur noch 59 Prozent der
ihr Gehalt noch mal deutlich steigern.      Befragten des HR-Reports auf diesen
    In der unteren Managementebene,         Kanal. Zwei Jahre zuvor waren es noch
zum Beispiel als Team- oder Projekt-        82 Prozent. Im Gegenzug steigt die Be-
leiterInnen, erhalten sie im Schnitt ein    deutung der Mitarbeiterempfehlungen
Jahresbruttogehalt in Höhe von 72.400       (46 Prozent) und der Nutzung sozialer
Euro. Als Abteilungschef sind 16 Pro-       Medien (32 Prozent). Externe Dienstleis-
zent mehr Gehalt drin. Das Durch-           ter bleiben mit 31 Prozent eine konstan-
schnittsgehalt in IT-Berufen liegt bei      te Größe. Printmedien werden dagegen
61.800 Euro brutto im Jahr, was rund        immer weniger genutzt, um Mitarbeiter
31 Prozent weniger ist, als IT-Führungs-    zu finden (29 Prozent).
kräfte im Schnitt verdienen.                www.hays.de                                 LinkedIn-Expertin Sara Weber

6  IT Karriere Magazin
IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom
Wo möchten Studierende                      Grundgehalt und ein hohes Einkommen        INFO
   am liebsten arbeiten?                       in der Zukunft“, erklärt Tina Smeta-
                                               na, Country-Managerin Deutschland           Droht eine Kluft am
   Die großen Automobilunternehmen do-         bei Universum. „Allerdings werden sie       Arbeitsmarkt?
   minieren weiterhin die Rankings der at-     klassischerweise nicht mit den Themen
   traktivsten Arbeitgeber; auch für IT-Stu-   Work-Life-Balance und Flexibilität asso-    Studenten der Generation Z und Y
   denten und -Studentinnen werden sie         ziiert, die für Studierende sehr wichtig    unterscheiden sich in ihren Vorstel-
   zunehmend attraktiv. Banken und Be-         sind.“                                      lungen von ihrem zukünftigen Job
   ratungsunternehmen verlieren dagegen            Apple darf sich zwar über 5,19 Pro-     und ihren Karrierewünschen. So ist
   tendenziell an Beliebtheit.                 zent mehr Beliebtheit freuen, bleibt je-    eine ausgewogene Work-Life-Balan-
       Das sind Ergebnisse des aktuellen Ar-   doch unverändert auf Platz 3. Für knapp     ce das Top-Karriereziel für Studie-
   beitgeberrankings der Employer-Bran-        23 Prozent der IT-Studenten ist der         rende der Generation Y (geboren
   ding-Beratung Universum. Grundlage          Technologiekonzern einer ihrer idealen      zwischen 1981 und 1996), oft als
   ist der Student Survey 2019, für den        Arbeitgeber. An der Spitze steht weiter-    Millennials bezeichnet. Bei der Ge-
   deutschlandweit 46.904 Studierende          hin Google: 37 Prozent der IT-ler möch-     neration Z (geboren ab 1997) steht
   verschiedener Fachrichtungen an 209         ten am liebsten hier arbeiten, gefolgt      dagegen ein sicherer und bestän-
   Hochschulen befragt wurden. Sie gaben       von Microsoft auf Platz 2. Mit Audi und     diger Job an erster Stelle. Auch in
   auch darüber Auskunft, nach welchen         Daimler/Mercedes-Benz klettern zwei         den Eigenschaften, die Arbeitgeber
   Kriterien sie Arbeitgeber bewerten und      Automobilunternehmen nach oben auf          attraktiv machen, unterscheiden
   welche langfristigen Karriereziele sie      Rang 4 und 5. Den mit 20 Plätzen größ-      sich die beiden Generationen, so
   verfolgen.                                  ten Sprung in die Top 50 schafft Huawei     der Universum Student Survey 2019
       „Die sinkende Beliebtheit von Ban-      und nimmt Rang 36 ein. SAP rutscht da-      der Beratungsfirma Universum. In-
   ken und Beratungsfirmen ist […] vor         gegen von Rang 4 auf 9 und verabschie-      wiefern sich daraus wirklich eine
   dem Hintergrund interessant, dass diese     det sich damit aus den Top 5. Auch Face-    Kluft mit Konfliktpotenzial für die
   Unternehmen zwar für die beiden wich-       book verliert fünf Plätze und fällt aus     Zusammenarbeit entwickelt, bleibt
   tigsten Eigenschaften attraktiver Arbeit-   den Top Ten.              Anke Schölzel    abzuwarten.
   geber stehen, nämlich ein attraktives       www.universumglobal.com/de

TRAINEE
PROGRAMM                                                                                   STARTE RE

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                                                                                     D              d erfahr
                                                                                                             e
                                                                                       JETZ   T u n
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                                                                                           hier, was !
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IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom
Personalrekrutierung im                                                                    halten, als neue anzuwerben. Wie die Stu-
analogen Dornröschenschlaf                                                                 die zeigt, fehlt es oft lediglich an etwas
                                                                                           Anerkennung, damit Fachkräfte die Kün-
Lediglich 3,9 Prozent der Unternehmen                                                      digung nicht wahr machen. Regelmäßige
in Deutschland setzen digitale Werkzeu-                                                    Gespräche helfen auch, mögliche Karriere-
ge bei der Personalsuche ein, obwohl                                                       pfade aufzuzeigen. Das sollten Unterneh-
fast die Hälfte dies für sinnvoll halten.                                                  men in ihrer Personalpolitik beherzigen.“
Das ist das Ergebnis der aktuellen Perso-                                                     Weitere zehn Prozent kommen aus
nalleiterbefragung des ifo Instituts für                                                   verschiedenen Gründen nicht mit ihren
Wirtschaftsforschung.                                                                      Vorgesetzten klar. Diese Differenzen wir-
    Automatische Filter von Bewerbungs-       einer durchschnittlichen Bewertung von       ken sich auf die Stimmung im Team aus.
unterlagen oder andere Werkzeuge kön-         4,5 Sternen für Work-Life-Balance an         Schlechtes Arbeitsklima veranlasst wie-
nen Personalabteilungen heute bereits         der Spitze der Rangliste. Danach folgen      derum jeden zehnten Beschäftigten, sich
nutzen. Allerdings verwenden nur 37 der       der Online-Händler Otto und der Sport-       nach einer neuen Stelle umzuschauen.
951 befragten Unternehmen mindes-             artikelhersteller Puma mit ebenfalls 4,5     www.manpowergroup.de
tens eine Methode davon, also 3,9 Pro-        Sternen auf den Plätzen 2 und 3. Insge-
zent. Gleichzeitig aber geben 44 Prozent      samt sind die Autoindustrie mit den drei
der Befragten an, derartige Methoden          Unternehmen Daimler, BMW und Por-
seien eine sinnvolle Ergänzung zu den         sche und der Software-Bereich mit SAP
klassischen Verfahren. Zur Begründung         sowie den Start-ups Babbel und Zenjobs
hieß es bei 35 Prozent der Befragten, sie     am stärksten in der Rangliste vertreten.
hätten keine Verwendung für diese Me-         www.glassdoor.de
thoden. 26 Prozent räumten mangeln-
des Wissen über die Techniken ein, 21
Prozent eine mangelnde Kenntnis von           Mangelnde Wertschätzung
Angeboten, 21 Prozent fanden den Nut-         macht unzufrieden                            Frits Scholte, Vorsitzender der Geschäfts-
zen zu gering und 21 Prozent den Auf-                                                      führung bei Manpower Deutschland
wand zu hoch. 14 Prozent scheuen die          In Deutschlands Büros herrscht stiller
Kosten, 14 Prozent sehen eine geringe         Frust: Jeweils etwa die Hälfte der Bun-
Akzeptanz bei den Bewerbern, 8 Prozent        desbürger ist mit ihren aktuellen Arbeits-   Talente finden via Instagram
halten diese noch nicht für ausgereift.       bedingungen unzufrieden oder möchte
    Laut Berechnungen des Job-Futuro-         in den kommenden zwölf Monaten kün-          Heutzutage gibt es längst nicht mehr den
mats, eines gemeinsamen Projektes des         digen. 48 Prozent halten ihr derzeitiges     einen klassischen Recruiting-Kanal. Das
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufs-       Gehalt zwar für fair, trotzdem wäre eine     wissen natürlich auch die HR-Experten bei
forschung (IAB) und der Bundesanstalt         bessere Bezahlung Motivation für einen       Kienbaum. Sie versuchen, über viele ver-
für Arbeit, könnten heute bereits 50          Jobwechsel. 19 Prozent sind auf der Su-      schiedene Wege neue Talente und poten-
Prozent der Tätigkeiten eines Personal-       che nach einer Position mit besserer Be-     zielle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu
referenten von Maschinen oder Compu-          zahlung – in den Vorjahren waren es aller-   erreichen – einer davon ist Instagram.
tern übernommen werden – zumindest            dings noch 22 bzw. 23 Prozent; das sind          Die Bedeutung und die Reichweite der
technisch betrachtet.                         Ergebnisse einer repräsentativen Studie,     Foto- und Video-Plattform ist beachtens-
www.ifo.de                                    für die im Auftrag der Manpower Group        wert: Weltweit zählt sie gut eine Milliarde,
                                              1.004 Bundesbürger befragt wurden.           allein in Deutschland rund 15 Mio. User.
                                                  Doch Geld allein genügt nicht für Zu-    Laut Statista verwenden davon knapp 19
Beste Work-Life-Balance                       friedenheit im Berufsleben. Wichtig sind     Prozent Instagram, um sich über Unter-
gibt’s im All                                 auch Lob und Wertschätzung der Arbeit.       nehmen und ihre Produkte zu informieren.
                                              Deshalb ist mangelnde Anerkennung                Somit ist Instagram neben Xing, LinkedIn
Work-Life-Balance kann heute bei der          der zweithäufigste Grund für die ge-         & Facebook zu einer der wichtigsten
Jobsuche ausschlaggebend für die Aus-         plante Kündigung. 15 Prozent der Deut-       Recruiting-Plattformen avanciert – insbe-
wahl des Arbeitgebers sein. Glassdoor,        schen haben das Gefühl, ihre Leistungen      sondere für Young Professionals, denn in
eine der weltweit führenden Job- und Re-      würden nicht ausreichend wahrgenom-          Deutschland sind 90 Prozent der Instagram-
cruitingplattformen, hat das zum Anlass       men, und möchten den Job wechseln,           Nutzer jünger als 35 Jahre. Darum richten
genommen, die Mitarbeiterbewertungen          weil das Lob vom Chef ausbleibt.             die Berater ihren Karrierekanal ebenfalls
aus Deutschland der letzten zwölf Mona-           „Deutschland entwickelt sich immer       auf eine eher jüngere Zielgruppe aus:
te zu analysieren. Dabei ist eine Rangliste   mehr zu einem Arbeitnehmermarkt, in          @kienbaumcareers soll diesen Nutzern
von 20 Unternehmen entstanden, die in         dem die Fachkräfte sich das Unternehmen      authentische Einblicke in den Arbeits-
Sachen Work-Life-Balance am stärksten         aussuchen, das zu ihnen passt“, sagt Frits   alltag ermöglichen. So wollen die Kölner
bei ihren Mitarbeitern punkten konnten.       Scholte, Vorsitzender der Geschäftsfüh-      sich als attraktiver Arbeitgeber präsentie-
    Mit dem DLR steht das Forschungs-         rung der ManpowerGroup Deutschland.          ren und gleichzeitig die Marke stärken.
zentrum für Luft- und Raumfahrt mit           „Es ist leichter, wertvolle Mitarbeiter zu   www.kienbaum.de

8  IT Karriere Magazin
IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom
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                      SCRUM
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                 Du kommst aus der Software-Entwicklung, QS oder dem Test und interessierst Dich u.a. für die
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                 Themen Security, KI oder DevOps und IoT?
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                 Für Dich gehören Backend und Frontend zusammen?
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                                                                                      Bewirb Dich jetzt!
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                                                                                www.seppmed.de/job4u
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IT-Profis GEFRAGT WIE NOCH NIE - Karriere Magazin - Sigs Datacom
NEUE ARBEITSMODELLE SIND MEHR ALS NUR MITTEL ZUM EFFIZIENZGEWINN

                          New Work:
                    Sinn statt Kickertische
                                            von Christine Rust und Lukas Mester

Alle sprechen über New Work. Eine Vielzahl von Konferenzen, Magazinen und HR-Abteilungen stürzen
sich auf das Thema und betrachten es als Heilsbringer im Kampf gegen Personalmangel. Der Begriff
New Work erleidet das gleiche Schicksal wie Digitalisierung, denn die Definition ist wenig einheitlich
und der Deutungsspielraum riesig.

Viele Unternehmen betrachten neue Arbeitsmodelle als Mittel       nehmen bedeutet das sogar einen radikalen Kulturwandel. Sich
zum Zweck, um ihre Angestellten auf subtilere Art und Weise       auf diese neuen Organisationsformen einzulassen, erfordert
auf mehr Effizienz zu trimmen und sich als spannender Arbeit-     Mut. Im Artikel zeigen wir auf, was wir für sinnvoll halten – und
geber für Generation Y und Z zu vermarkten. Dabei geht es bei     untermauern das mit Beispielen aus unserem Arbeitsalltag.
der Gestaltung der Arbeit vielmehr darum, eine Kultur zu schaf-      Der Startpunkt sämtlicher Aktivitäten im Unternehmen
fen, in der die Menschen eben keine Ressourcen sind, sondern      sollte das Warum sein. Doch machen wir uns nichts vor: Na-
Entfaltungsmöglichkeiten haben.                                   türlich geht es am Ende des Tages auch darum, Geld zu ver-
                                                                  dienen. Die Mitarbeiter sollten aber mehr Gründe als das per-
                                                                  sönliche Überleben und einen angenehmen Lebensstandard
Radikaler Kulturwandel                                            haben, um morgens aufzustehen. Die Arbeit sollte irgendwie
                                                                  in den Alltag integriert werden – so, als würde es sich nicht
New Work ist deshalb auch viel mehr als nur „Benefits“ – also     wie Arbeit anfühlen.
mehr als Kicker und kostenfreies Obst im Büro. New Work be-          Hierzu ist eine Vision notwendig, die tief im Unternehmen
deutet vielmehr, neue Strukturen zu schaffen. Für viele Unter-    verankert und sinnstiftend ist. Viele Unternehmer haben zwar

10  IT Karriere Magazin
eine solche Vision, machen aber einen entscheidenden Fehler:
Sie gehen davon aus, dass ihre Mitarbeiter ihre Erwartungshal-
tung an die Arbeit anpassen müssen.

Regelmäßige Reflexion gefragt

Bei uns ist es anders: Die Arbeit sollte sich an die Erwartungen
der Menschen anpassen, um die Vision zu erreichen. Daraus
kann sich dann eine entsprechende Kultur entwickeln, die voll-
ständig auf die Menschen ausgerichtet ist. Diese Entwicklung
ist keine einmalige Sache, sondern ein Prozess, der harte Arbeit
und regelmäßige Reflexion erfordert.
    Als mittelständisches IT-Unternehmen mit circa 350 Kolle-       New Work heißt auch neue Strukturen schaffen – wie zum Beispiel Treff-
ginnen und Kollegen sind wir, insbesondere in den vergange-         punkte für einen entspannten Gedankenaustausch
nen drei Jahren, stark gewachsen. Gerade deshalb investieren
wir viel in den Erhalt unserer Flexibilität und des Miteinanders.
    Einerseits wollen wir so die Bürokratie möglichst klein hal-    damit die komplette Firma standortübergreifend gemeinsam
ten. Andererseits lassen wir es nicht zu, dass es zwischen Teams    an Themen arbeiten, sich austauschen und kennenlernen kann.
und Personen zu Konkurrenzdenken kommt. Das schaffen wir,
indem wir Personenkulte vermeiden. Bei uns zählen Ideen und
nicht Egos, denn Erfolge beruhen nicht auf Einzelleistungen,        Flexibilität groß geschrieben
sondern auf Zusammenarbeit.
    Diese Zusammenarbeit und das Verständnis gegenüber              Wichtig ist zudem, dass alle möglichst da arbeiten können, wo
anderen lässt sich über starken Austausch und eine breite Ver-      und wann sie wollen. Das bedeutet aber keinesfalls, dass jeder
netzung zwischen allen Kolleginnen und Kollegen erreichen.          nun zu Hause zu jeder Uhrzeit erreichbar sein sollte. Es geht da-
Wir nehmen uns daher zweimal pro Jahr mehrere Tage Zeit,            rum, dass sich die Arbeit an das Leben der Menschen anpasst.
Eberhardt und Mark Goerke, haben sich dazu entschieden, die
                                                                           Nachfolgefrage nicht durch einen Verkauf oder ein Erbe inner-
                                                                           halb der Familie zu lösen. Stattdessen haben sie eine Genos-
                                                                           senschaft gegründet, die über die kommenden Jahre alle An-
                                                                           teile an der Firma kauft und somit neuer Inhaber wird.
                                                                               Mitglieder der Genossenschaft können nur Angestellte der
                                                                           GmbH werden. Dabei gibt es keine Unterschiede im Besitzan-
                                                                           teil und der Mitbestimmung. Jede Kollegin bzw. jeder Kollege
                                                                           kann genau einen Anteil erwerben.
                                                                               Dieses Beispiele machen deutlich: Bei New Work geht es
                                                                           vorrangig um anderes als die eingangs erwähnten „Benefits“.
                                                                           Das sollte allerdings kein Abgesang darauf sein. Benefits die-
                                                                           nen aber nicht primär dem Zweck, den Arbeitgeber attraktiver
                                                                           zu machen, sondern den Angestellten wirklich zu nutzen. Wir
                                                                           überprüfen unsere Benefits daher regelmäßig.
In variabel gestaltbaren Konferenz-Räumen können Teams an ganz unter-          Neben den Basics wie kostenfreien Getränken, frischem
schiedlichen Projekten konstruktiv zusammenarbeiten                        Obst oder der freien Wahl der IT-Ausstattung haben wir jetzt
                                                                           in Rücksprache mit dem Team „Jobrad“ eingeführt. Damit wer-
                                                                           den aus Fahrrädern und E-Bikes ganz einfach Diensträder: Wir
        In vielen deutschen Büros ist dies leider fernab der Realität,     als Arbeitgeber leasen das Jobrad – unsere Kolleginnen und
        denn Vertrauen ist oft Mangelware. Man sollte sich ernsthaft       Kollegen fahren es, wann immer sie wollen: zur Arbeit, im All-
        fragen, wieso viele Chefs ihre – aus ihrer Sicht Untergebenen –    tag in den Ferien oder beim Sport. Zudem gibt es tägliche Es-
        überwachen wollen. Misstrauen ihnen die Chefs, weil sie selbst     sensgutscheine, eine Shoppingcard und Gesundheitsmaßnah-
        Intrigen genutzt haben, um in ihre Position zu kommen?             men wie die betriebliche Gesundheitsplattform Machfit.
            Was auch immer der Grund sein sollte, wir erleben, dass in         All dies trägt natürlich dazu bei, ein attraktiver Arbeitgeber
        die Kolleginnen und Kollegen gesetztes Vertrauen und per-          zu sein und genügend Kolleginnen und Kollegen zu finden.
        sönliche Freiheiten in der Regel nicht ausgenutzt werden. Bei      Doch nur deswegen von New Work zu reden, ist zu kurz ge-
        uns sehen wir das Gegenteil. Die Menschen im Unternehmen           dacht. Bei New Work geht um mehr als Recruiting. Es geht viel-
        fühlen sich wertgeschätzt und sehen mehr Sinn in ihren Tä-         mehr darum, Räume zu schaffen, in denen sich Menschen frei
        tigkeiten.                                                         entfalten können. Nicht, um sie effektiver oder effizienter zu
                                                                           machen, sondern weil uns die Kolleginnen und Kollegen wirk-
                                                                           lich am Herzen liegen.
        Der „Innovation Frei-Day“

        Freiheiten sollte es auch geben, indem Experimente nicht nur
        toleriert, sondern gefördert werden. Nur dann können Innova-
        tionen entstehen. Wir haben daher in unserem Unternehmen
        einen „Innovation Frei-Day“. Dabei handelt es sich um ein ge-          Lukas Mester
        wisses Zeitkontingent, um – ohne Rechenschaft ablegen zu               hat Kommunikationswissen-
        müssen – an eigenen Themen arbeiten zu können. Egal, was es            schaft, Journalismus und Inno-
        ist. Egal, ob es Bezug zur Arbeit hat oder nicht.                      vation studiert und arbeitet als
            Außerdem können sich Teams zusammenfinden, um im                   Marketing-Manager bei iteratec
        Rahmen von sogenannten Digi-Projekten neue Geschäftsmo-                in Düsseldorf.
        delle und Ideen über drei Monate auszuprobieren. Das gilt
        natürlich für jeden im Unternehmen. Von unseren knapp 100              Lukas.Mester@iteratec.com
        Studierenden arbeitet ein Großteil in Studentenlaboren und
        kann dort neueste Technologien ausprobieren und Projekte
        vorantreiben.
            Wir sind davon überzeugt, dass alle sinnvoll das Unterneh-
        men mitgestalten und weiterentwickeln können – ganz unab-
        hängig von ihrer Position. Seit vielen Jahren arbeiten wir daher       Christine Rust
        daran, Mitgestaltung als unser Credo zu leben.                         hat Marketing & Kommunikation
                                                                               studiert. Sie arbeitet seit 6 Jahren
                                                                               bei iteratec, wo sie für HR-The-
        Die Mitarbeiter als Miteigentümer                                      men wie Arbeitgeber- und Bewer-
                                                                               bermanagement zuständig ist.
        Ein weiterer konsequenter Schritt auf diesem Weg ist die
        Gründung der Genossenschaft Nurdemteam. Die Gründer                    Christine.Rust@iteratec.com
        und Geschäftsführer unserer inhabergeführten Firma, Klaus

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GLAUBWÜRDIG, PRÄZISE UND RESPEKTVOLL: SO GEWINNT MAN IT-EXPERTEN

     Zehn Tipps für eine gelungene
      Recruiting-Kommunikation
                                                       von Janine Rohde

IT-Experten sind gefragter denn je – deshalb können sie sich ihren Arbeitgeber in der Regel aussuchen.
Dabei ist die Vergütung zwar ein entscheidendes, keinesfalls jedoch das einzige Auswahlkriterium. Wo-
rauf es daher beim Recruiting besonders ankommt, soll dieser Beitrag deutlich machen.

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten zwanzig Jahren gravie-   bild oder ähnliche Positionen noch lange nicht bedeuten, dass
rend geändert. Nicht mehr die Unternehmen suchen sich die         sich alle diese Personen auf denselben Kanälen tummeln.
Arbeitskräfte aus, sondern die jobsuchenden Menschen das für      Auch das Alter der gewünschten Mitarbeiterin und die Her-
sie passende Unternehmen.                                         kunft spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle. IT-Exper-
    Vielen Menschen sind neben Gehalt, Arbeitsort und Arbeits-    ten und Young Professionals erreicht man zumeist über die
zeiten bei der Auswahl des Arbeitgebers Faktoren wie eine         sozialen Medien oder Online-Stellenportale. Doch gerade bei
ausgeglichene Work-Life-Balance, die eigenen Gestaltungs-         IT-Experten gibt es unzählige Möglichkeiten dafür: von den
und Aufstiegsmöglichkeiten und das Image des potenziellen         allgemeinen Job-Plattformen, beispielsweise Monster und
Arbeitgebers sehr wichtig. Jeder Personaler ist deshalb gut be-   Stepstone, bis zu fachspezifischen Angeboten wie Stackover-
raten, diese Faktoren bereits im Recruiting-Prozess zu berück-    flow, ITSTEPS oder it-jobs. Überdies verändern sich die Präfe-
sichtigen – und darüber zu informieren. Die nachfolgenden         renzen von Zeit zu Zeit. Sie sollten daher regelmäßig prüfen,
Tipps sollen Personalern helfen, die Recruiting-Kommunika-        ob etwa Facebook bei Ihrer Zielgruppe noch erste Wahl ist, In-
tion bestmöglich zu gestalten.                                    stagram oder Snapchat vorne liegen oder ob Sie mehrere Me-
                                                                  dien gleichzeitig bedienen sollten. Auch bei der Auswahl der
1. Gehen Sie in die gleichen Kommunikationskanäle wie             Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn müssen Sie nicht die
Ihre Zielgruppen. Anderenfalls kommen Ihre Botschaften           Präferenz Ihres Unternehmens, sondern die der Adressaten im
gar nicht erst an. Beachten Sie dabei, dass das gleiche Berufs-   Blick haben.

14  IT Karriere Magazin
Mitarbeiter werben Mitarbeiter                                  die oft geringere finanzielle Möglichkeiten haben als Groß-
                                                                konzerne, können bei IT-lern mit eigenen Gestaltungsmög-
2. Übergeben Sie Ihrem Team das Wort. Wer könnte               lichkeiten, Freiräumen für Kreativität und frühzeitiger Ver-
glaubwürdiger über die Arbeit berichten als die eigenen Mit-    antwortungsübernahme punkten. Heben Sie hervor, wie sich
arbeiter und Mitarbeiterinnen? Unterstützen Sie sie dabei.      die künftigen Kollegen aktiv ins Unternehmen einbringen
Etwa, indem Sie Ihre Kollegen regelmäßig über die Stellen-      können und welche Karrieremöglichkeiten es gibt. Dabei ist
angebote der Firma informieren. Auch ein Programm „Mit-         es allerdings wichtiger denn je, dass Sie nur versprechen, was
arbeiter werben Mitarbeiter“ hat sich schon in vielen Unter-    Sie auch halten können. Anderenfalls kann sich die Enttäu-
nehmen bewährt.                                                 schung darüber schnell in den sozialen Medien Bahn brechen
                                                                und schwerwiegende Imageverluste nach sich ziehen.
3. Bleiben Sie sich und Ihrer Unternehmenskultur
immer treu. Seien Sie authentisch, gerade in Ihrer Außen-      5. Kommunizieren Sie klar und offen. Fachkräfte infor-
kommunikation! Nur so gewinnt die Kandidatin einen wahr-        mieren sich in der Regel ausführlich über einen Arbeitgeber
heitsgemäßen Eindruck, wie Ihr Unternehmen tickt und ob         und die angebotenen Stellen, bevor sie Kontakt aufnehmen.
sie dazu passen könnte. Herrscht bei Ihnen beispielsweise       Gewähren Sie daher den Interessenten einen aussagekräfti-
eine sehr sachliche Arbeitsatmosphäre, dann sollten Sie         gen Einblick in Ihr Unternehmen. Veranschaulichen Sie, wie
beim Bewerber keinen zu lockeren Eindruck hinterlassen. In      der Arbeitsalltag in der konkreten Position aussehen würde.
einem sehr kreativen Umfeld hingegen darf die Ansprache         Mit welchen Highlights kann der Kandidat rechnen, und was
der Interessenten deutlich unkonventioneller sein. Generell     sind potenzielle Hürden für ihn? Am besten ist es, wenn sie
gilt jedoch: Orientieren Sie sich beim Wording an Ihrer Ziel-   dafür auch gleich Lösungsvorschläge in petto haben, bei-
gruppe. Der IT-Experte spricht eine andere Sprache als die      spielsweise einen kostenfreien Deutschkurs für eine fremd-
Vertrieblerin, und dessen Sprache unterscheidet sich von der    sprachige Interessentin. Reagieren Sie souverän auf sachliche
des Unternehmensjuristen.                                       Kritik in einem Bewertungsportal wie kununu, meinchef.de,
                                                                jobvote.com, companize.com oder Glassdoor. Berichten Sie
4. Zeigen Sie bereits im Recruiting-Prozess Entwick-            darüber, wie Sie einen berechtigten Kritikpunkt ausgeräumt
lungsperspektiven auf. Warten Sie damit nicht bis zum          haben, und zeigen Sie so Ihren künftigen Kollegen, dass Sie
ersten persönlichen Kennenlernen. Gerade Mittelständler,        Mitarbeiter ernst nehmen.

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                                                                                                             Informieren!
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Emotionen als Zünglein an der Waage                                oder Sie, muss die Kommunikation zu jeder Zeit von Höflichkeit
                                                                   und gegenseitigem Respekt geprägt sein. Drücken Sie auch
6. Transportieren Sie Sympathie und Freude. E        motionen     gegenüber ehemaligen Mitarbeitern und abgelehnten Bewer-
sind das Zünglein an der Waage. Konnten Sie eine Bewerbe-          bern immer authentisch Ihre Wertschätzung aus. Das ist nicht
rin emotional nicht ansprechen, dann wird sie sich sehr wahr-      nur eine Frage des Anstands, sondern zahlt auch auf das posi-
scheinlich gegen Ihr Unternehmen entscheiden. Setzen Sie des-      tive Image Ihres Unternehmens ein.
halb Fotos und Videos ein. Mit ihnen können Sie glaubwürdige
und sympathische Einblicke in Ihr Unternehmen und dessen           8. Finden Sie den richtigen Zeitpunkt. Dafür können Sie
Kultur geben. Bei visuell veranlagten Personen – und das sind      sich an den Gewohnheiten der eigenen Kollegen orientieren.
die allermeisten – schaffen Sie so einen bleibenden Eindruck.      Ihre IT-ler sind typische Nachteulen und bis spät im Netz unter-
                                                                   wegs? Dann sollten Ihre Posts via Twitter & Co., um Bewerber
7. Begegnen Sie Ihrem Gegenüber immer auf Augenhöhe.              aus diesem Personenkreis zu erreichen, nicht am späten Vor-
In vielen Ländern ist das formelle Siezen nach wie vor ein Gebot   mittag online gehen. Oder nehmen sich Ihre IT-Profis eher
der Höflichkeit. Auch wir haben damit gute Erfahrung gemacht,      samstags und sonntags Zeit, um in Ruhe Branchennews und
Bewerber mit dem respektvollen Sie anzusprechen, auch wenn         Fachartikel zu lesen? Dann sollten Sie Ihre Informationen für
die Teams dann sehr schnell zum vertraulichen Du übergehen.        diese Zielgruppe so veröffentlichen, dass sie am Wochenende
Innovativ, offen und kreativ zu sein, drückt sich nicht zwingend   ganz oben in den Suchmaschinen landen.
durch saloppe Umgangsformen aus. In jedem Fall, ob per Du
                                                                   9. Nutzen Sie das Feedback Ihrer Kollegen. Lassen Sie sich
                                                                   von ihnen berichten, wie sie auf ihr Stellenangebot aufmerk-
                                                                   sam wurden. Fragen Sie nach, was aus ihrer Sicht in puncto
                                                                   Kommunikation besonders gut oder eher schlecht gelaufen
                                                                   ist. Fragen Sie nach Ideen, wie die Personalabteilung in ihrer
                                                                   Außenkommunikation noch schlagkräftiger werden kann.

                                                                   10. Vermeiden Sie Neuigkeiten, die keine mehr sind. Ver-
                                                                   altete News sind nur nervig. Das ist im Kontext des Recrui-
                                                                   ting-Prozesses genauso. Achten Sie daher darauf, dass Sie nur
                                                                   aktuelle, noch gültige Informationen veröffentlichen. Ver-
                                                                   meiden Sie zudem Phrasen, wie etwa „dynamisches Umfeld“
                                                                   oder „großartiges Betriebsklima“. Betonen Sie stattdessen die
                                                                   Benefits, die Ihr Unternehmen zu bieten hat, wie eine betrieb-
                                                                   liche Altersvorsorge oder die Förderung sportlicher Aktivitä-
                                                                   ten. Ebenso können Sie darauf verweisen, warum Ihre Region
                                                                   besonders attraktiv ist. Vielleicht hinsichtlich des kulturellen
                                                                   Angebots oder wegen ihrer landschaftlichen Schönheit? Seien
                                                                   Sie stolz auf Ihre Unternehmenskultur und zeigen Sie das von
                                                                   Beginn an.

                                                                   Eines ist klar: Der Kampf um IT-Fachkräfte läuft auf Hochtou-
                                                                   ren. Nur mit einer konsistenten, offenen Recruiting-Kommu-
                                                                   nikation, die sich am Informationsbedürfnis der potenziellen
                                                                   Mitarbeiter orientiert und die Vorteile des Jobs sowie des Un-
                                                                   ternehmens überzeugend darstellt, werden die Unternehmen
                                                                   hier erfolgreich sein.

                                                                       Janine Rohde
                                                                       Janine Rohde ist seit Januar
                                                                       2018 als HR-Managerin bei der
                                                                       CRM Partners AG für HR-Strate-
                                                                       gie, Employer Branding sowie
                                                                       das Talent Development Ma-
                                                                       nagement verantwortlich.

16  IT Karriere Magazin
DIE 5 BESTEN WEGE, EINEN TOP-BEWERBER ZU VERGRAULEN

 „Young Professionals“ gewinnen
                                                          von Thomas Frey

In Zeiten der Digitalisierung ändern sich nicht nur die Rechnerkapazitäten, sondern auch die Führungs-
kultur. Damit tun sich viele Chefs schwer. Das kann zum Problem werden in Zeiten des Fachkräftemangels.

Millenials, Generation Y, Generation Z und seit Neuestem             hat, kommen sie bei der Generation junger Berufseinsteiger
auch „Generation Rezo“: Junge Zielgruppen beschäftigen die           nicht mehr an. Das kann ungewollt zu Missverständnissen auf
Marktforschung. Denn die heute unter 30-Jährigen verändern           beiden Seiten führen. Und dazu, dass fähige Bewerber sich
Wirtschaft und Gesellschaft massiv – oft ohne lautstarken            für eine andere Stelle entscheiden. In der IT-Branche, die vom
Protest und unterhalb des öffentlichen Wahrnehmungs-Ra-              Fachkräftemangel besonders betroffen ist, ist das ein Prob-
dars. Ihre Werte, ihre Wünsche, ihr Lebensstil weichen von           lem. Denn gewinnen Unternehmen nicht die klügsten Köpfe
dem ihrer Eltern ab.                                                 für sich, kann darunter ihre Wettbewerbsfähigkeit leiden. Wer
                                                                     junge Talente erreichen will, sollte daher diese fünf typischen
                                                                     Fehler vermeiden:
Identifikation gefragt

Das gilt auch für den Beruf: Statussymbole früherer Generatio-       Fehler 1: Zu viel Kontrolle
nen sind bei ihnen eher verpönt, stattdessen wünschen sie be-
rufliche Flexibilität und legen Wert auf die persönliche Identifi-   Die Digitalisierung verändert radikal die Art und Weise, wie wir
kation mit „ihrem“ Unternehmen. Die Digitalisierung gehört von       arbeiten. Global vernetzte Teams müssen heute zwangsläufig
Kindesbeinen an zum Alltag der „Young Professionals“. Sie prägt      anders geführt werden als die Belegschaft vor Ort vergange-
das Verständnis von Zusammenarbeit und Kommunikation.                ner Jahre. Die Führungskraft, die es gewohnt ist, zu kontrollie-
    Für Führungskräfte ist das nicht immer einfach zu verstehen.     ren und Aufgaben vorzugeben, ist ein Auslaufmodell. Sie wird
Mit einem Führungsstil, der über Jahre hinweg gut funktioniert       abgelöst durch einen Leadertyp, der in der Lage ist, zu erken-

                                                                                                      IT Karriere Magazin  17
nen, welches Teammitglied für welche Aufgabe geeignet ist.            Fehler 3: Zu wenig Kommunikation
         Dieser „digitale Chef“ stellt Fragen, scheut sich nicht, seine Mit-
         arbeiter um ihre Meinung und ihren Rat zu bitten.                     Entscheidungsfreudigkeit von Vorgesetzten, Dialogfähigkeit,
            Junge Talente wollen mitgenommen und eingebunden                   zielgerichtetes Informieren, zuhören können sowie vernetztes
         werden – gecoacht oder gar beeinflusst werden wollen sie              Denken und Handeln sind entscheidende Bausteine für eine
         indes nicht. Sie schätzen Eigenverantwortung. Ein hohes Maß           moderne Führungskultur. Und den ersten Eindruck hinterlas-
         an Kontrolle und Hierarchien empfinden sie schnell als ver-           sen Personalverantwortliche dabei bereits in der Bewerbungs-
         altet. Personalverantwortliche sollten deshalb direkt im Be-          phase: Gleicht das Bewerbungsgespräch eher einem Verhör
         werbungsgespräch hervorheben, welche Führungskultur das               oder gibt ein Unternehmen auch etwas über sich selbst preis?
         Unternehmen auszeichnet und wie die Zusammenarbeit – zum              Werden die Bewerbungsunterlagen sorgfältig geprüft und zü-
         Beispiel in Projektteams – aussieht. Wichtig ist natürlich, dass      gig beantwortet – oder müssen sich Bewerber über Monate
         das Versprochene auch eingehalten werden kann.                        gedulden, bis sie eine Antwort erhalten?
                                                                                   Auch die konkrete, handwerkliche Umsetzung von Kommu-
                                                                               nikation im Arbeitsalltag spielt dabei eine Rolle: Wie wird die
         Fehler 2: Zu wenig Flexibilität                                       kommunikative Distanz überbrückt, die durch Homeoffice oder
                                                                               örtlich verteilte Teams entsteht? Wann und auf welchem Weg
         Die Anforderungen, denen viele Menschen gegenüberstehen,              müssen Mitarbeiter erreichbar sein – wann dürfen sie auch mal
         wandeln sich. Gerade jüngere Berufstätige möchten mehr Frei-          „abschalten“? Führungskräfte sollten ihre Bewerber frühzeitig
         heit bei der Arbeit, streben nach Flexibilität, einem breiten Auf-    darüber informieren, wie die Kommunikation im Arbeitsalltag
         gabenspektrum und wollen Entscheidungen treffen. Kurz ge-             organisiert ist, um späteren Missverständnissen vorzubeugen.
         sagt: Sie wollen in zunehmendem Maß dann arbeiten, wann es
         zeitlich passt, dort arbeiten, wo es passt und mit den Mitteln,
         die zu ihnen passen.                                                  Fehler 4: Zu geringe Beachtung von Werten
             Die Millenial-Generation bevorzugt ein Arbeitsumfeld mit          und Unternehmenskultur
         Arbeitszonen: Vom offenen PC-Arbeitsplatz über den Mee-
         tingraum bis hin zum abgetrennten Loungebereich zum Nach-             Die Vorstellung von beruflichem Status hat sich radikal verän-
         denken. Uniforme Großraumbüros sind hingegen „out“. Die               dert. Die Frage, ob ein Mitarbeiter einen Dienstwagen oder ein
         IT-Infrastruktur sollte auf dem Stand der Technik sein, flexible      großes Büro hat, spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.
         Arbeitszeiten und Homeoffice möglich gemacht werden.                  Stattdessen finden junge Berufstätige unter 30 eine Mitglied-
             Auch das Thema Work-Life-Balance ist wichtig: Vier von            schaft im Fitness-Club oder ein firmeneigenes Bikesharing-Pro-
         fünf Fachkräften mit maximal drei Jahren Berufserfahrung              gramm spannend.
         sehen ein positives Verhältnis zwischen Arbeit und Beruf als             Auch mit Aufstiegsmöglichkeiten und Angeboten der be-
         wichtigen Faktor bei der Auswahl von Arbeitgebern, hat das            ruflichen Weiterbildung haben Arbeitgeber ein Argument auf
         Karriereportal StepStone herausgefunden. Leben und Arbeit             ihrer Seite. Noch viel wichtiger sind immaterielle Faktoren:
         unter einen Hut zu bringen, ist vor allem für junge Eltern nicht      Etwa ein gutes Betriebsklima oder die Werte des jeweiligen
         immer einfach: Frauen haben immer noch den Hauptanteil an             Unternehmens. 58 Prozent der Berufseinsteiger halten die
         Erziehungsaufgaben zu leisten. Arbeitgeber sollten darauf             Identifikation mit der Unternehmenskultur für einen ent-
         Rücksicht nehmen. Dies kann auch bedeuten, dass man mit               scheidenden Faktor bei der Job-Auswahl. Können Bewerber
         viel Fingerspitzengefühl vermitteln muss zwischen der jungen          die Werte teilen, für die ein Unternehmen in der Gesellschaft
         Mitarbeiter-Generation mit starkem Wunsch nach Eigenverant-           steht, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, sich für genau diesen
         wortung und der älteren Belegschaft, bei der dieses Bedürfnis         Arbeitgeber zu entscheiden. HR-Experten sprechen dabei auch
         weniger ausgeprägt ist.                                               von „Führen durch Reputation“.

Mit Aufstiegsmöglichkeiten für Digitalisierungsexperten haben Arbeitgeber ein Argument auf ihrer Seite.

         18  IT Karriere Magazin
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Die Arbeitswelt wandelt sich radikal – doch nicht alle Berufe sind gleichermaßen von der Digitalisierung betroffen.

         Führungskräfte sollten sich deshalb stets bewusst sein, für           Fehler 5: Veraltetes Rollenverständnis
         welche Werte ihr Unternehmen steht. Dabei decken sich Eigen-          von Führungskräften
         wahrnehmung und Fremdwahrnehmung nicht immer: Hier
         sollte regelmäßig ein Abgleich stattfinden, um herauszufinden,        Mangelnde Selbstreflektionsfähigkeit, eine geringe Feed-
         welcher Bewerber zum Unternehmen passt – und umgekehrt.               back-Bereitschaft oder die Angewohnheit, sich selbst in den
                                                                               Vordergrund zu drängen, passen bestenfalls zu einem Füh-
                                                                               rungsverständnis von gestern – oder vorgestern. Leadership
        CHECKLISTE                                                             in digitalen Zeiten bedeutet dagegen, Perspektive zu geben,
                                                                               Haltung und Sicherheit zu vermitteln. Anerkennung und Lob
           Die persönliche Grundausstattung für                                sind für junge Fach- und Führungskräfte wichtige Faktoren,
           das Führen von „Young Professionals“                                um sich für einen Arbeitgeber zu entscheiden und diesem
                                                                               treu zu bleiben.
             1.   Gesunder Menschenverstand bzw.                                   Um junge Talente an das Unternehmen zu binden, sollten
                  das natürliche Urteilsvermögen                             Manager Zeichen der Anerkennung schon im ersten Kontakt
                                                                               mit dem Bewerber senden. Dies kann der Verweis auf Incen-
             2.   Interaktionsfähigkeit und Dialog-                            tives oder Team-Events sein – oder einfach nur ein freund-
                  fähigkeit: die Fähigkeit, sich auszu-                        liches Wort der Anerkennung. Wird die entsprechende Füh-
                  drücken und komplexe Sachverhalte                          rungskultur im Management vorgelebt, nehmen Bewerber
                  in drei Sätzen zusammenzufassen                              das positiv wahr. Mut und Haltung bei Führungskräften sind
                                                                               die entscheidenden Voraussetzungen, um ein inspirierendes
             3.   Selbstbewusstsein, Selbstreflektions-                        Vorbild zu sein.
                  fähigkeit: aus dem Gelernten die                               Mehr noch als in anderen Branchen betrifft der Wandel der
                  richtigen Schlüsse ziehen                                    Führungskultur in digitalen Zeiten die IT-Wirtschaft selbst.
                                                                               Kein Wunder also, dass Bewerber hier eine entsprechend
             4.   Selbstregulierung: gute und schlechte
                                                                               hohe Erwartungshaltung an den Tag legen. Führungskräfte
                  Ereignisse des Tages angemessen                            und Personalverantwortliche sind gut beraten, sich intensiv
                  bewältigen
                                                                               mit den Wünschen und Werten der jungen Bewerber-Gene-
             5.   Hartnäckigkeit: beim Lösen von                               ration auseinanderzusetzen, die sich in vielen Fragen deutlich
                                                                               von älteren Berufstätigen unterscheidet. Im Kampf um talen-
                  Problemen nicht locker zu lassen –                         tierte Fachkräfte kann dies zu einem entscheidenden Vorteil
                  mit Motivation aus der Sache heraus
                                                                               werden.
             6.   Empathie (Mitgefühl): bei anderen
                  erkennen, was diese bewegt, ohne              
                  nachzufragen

             7.   Führungsfreude: Entscheidungen
                  treffen, Ziele vorgeben, Einfluss                              Thomas Frey
                  nehmen wollen                                                    besetzt als Personalberater Frey
                                                                                   seit 2011 erfolgreich Positionen
             8.   Bedeutung von Feedback erkennen                                in Ladenbau, Handel und Bau-
                                                                                   industrie.
             9.   Die Ausbildung                                
                                                                                   thomas.frey@ladenbau.careers
            10. Die Weiterbildung                               

         20  IT Karriere Magazin
SELBSTERKENNTNIS ALS VORAUSSETZUNG FÜR EINE GELUNGENE BEWERBUNG

                       Work in progress:
                      Traumjob, ich komme
                                                      von Kristina Hardegen

Viele sind auf der Suche nach ihm. Manche haben ihn bereits gefunden – ihren Traumjob. Wichtig ist
dabei, zu wissen, dass es nicht den einen Traumjob für alle gibt. Was uns glücklich macht, ist für jeden
von uns ganz individuell – und so ist das auch mit unserem Traumjob.

Den Traumjob zu finden ist gar nicht so einfach, denn oft wissen    ber begraben. Im Gegenteil, genau das sollte Motivation dafür
wir selbst nicht mal genau, wie sich dieser eigentlich definiert.   sein, weiter nach dem Traumjob Ausschau zu halten.
Wer bei Google nach „Traumjob“ sucht, erhält mehr als sieben            Ich bin der festen Überzeugung: Wer seinen Job liebt, wird
Millionen Treffer – nur leider bringt keines dieser Ergebnisse      automatisch gut darin sein und wird damit auch Geld verdienen.
eine Antwort auf die Frage nach dem persönlichen Traumjob.          Daher sollte die Wahl des Jobs niemals allein nach dem Ein-
Für eine erfolgreiche Suche muss man sich deshalb vor allem         kommen getroffen werden, sondern danach, ob Jobprofil und
mit sich selbst beschäftigen – und für sich herausfinden, was       Arbeitgeber „passen“. Sicherlich ist und bleibt das Einkommen
wirklich wichtig ist.                                               wichtig. Aber Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich.
                                                                        Bei der Suche nach dem Traumjob spielen außerdem die
                                                                    persönlichen Stärken und Schwächen eine wichtige Rolle –
Der Job als Stück vom Glück                                         und sicherlich sollte der Job auch Spaß machen! Klar, es macht
                                                                    nie alles Spaß – manche machen z. B. ungern ihre Ablage, da
Für viele von uns hat der Traumjob sicherlich etwas mit Glück       stapeln sich dann die Unterlagen im Büro auch mal ein wenig.
und Glücklichsein zu tun. Aber was uns glücklich macht, ist         Aber der Großteil deiner Aufgaben sollte dir gefallen und Freu-
ganz individuell – und damit ist auch der Traumjob höchst in-       de bereiten. Überlege dir also, was du gerne machst. Womit
dividuell. Egal, ob Schule, Ausbildung oder Studium bald Ge-        beschäftigst du dich in deiner Freizeit gerne oder was hast du
schichte sind oder bereits ein Beruf ausgeübt wird: Bei der         vielleicht schon als Kind gerne gemacht? Wenn du aufgrund
Suche nach dem Traumjob ist es wichtig, auf sich und seine          deines Studiums bzw. deiner Ausbildung schon grob die Rich-
Bedürfnisse zu achten!                                              tung kennst, dann solltest du dir möglichst viele Informationen
    So sollte niemand Anwalt werden, nur weil die Eltern An-        über die unterschiedlichen Berufe besorgen und schauen, wel-
wälte sind oder weil diese das für eine gute Idee halten. Auch      che der dort beschriebenen Tätigkeiten zu deinen Hobbies und
sollte niemand die Hoffnungen auf den Traumjob nur wegen            Interessen passen. Was kannst du besonders gut? Womit möch-
Unzufriedenheit mit dem aktuellen Job oder dem Arbeitge-            test du dich tagtäglich beschäftigen und womit eher nicht?

                                                                                                    IT Karriere Magazin  21
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