Emma news - Emma Hellenstainer
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emma news Januar 2019 – Nr. 27 Emma Hellenstainer Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Scuola professionale provinciale alberghiera ed alimentare Scola profescionale provinziala per hotelaria y alimentazion
Inhalt Grußworte Seite 3 Musiker besucht "Hellenstainer" Seite 22 Reise in die Bretagne Seite 4 Frühling in der Weiterbildung Seite 22 Almrosenhütte Seite 6 Aktivitäten im Heim Seite 23 Herbstzeit ist Erntezeit Seite 7 Phantastische Schulwesen Seite 24 Welt des 1. Weltkrieges Seite 8 Aus meiner Schulzeit Seit 25 Geh deinen Weg Seite 9 Entwicklung der Stadt Brixen Seite 26 Lehrlingsaustausch Seite 10 Es ist viel los in der Metzgerei Seite 27 Unser Leitbild Seite 11 Buchtipps Seite 28 SOS Kinderseele Seite 12 Lust am Lesen & Liebe zum Schreiben Seite 29 Törggelen mit Überraschung Seite 13 Emmas Schokotraum Seite 30 Politik trifft Schule Seite 14 Tales from Wales Seite 31 Diplomverleihung Seite 15 Stärkung durch Spiel & Spaß Seite 32 Ein zauberhafter Abend Seite 16 Service in Bildern Seite 33 Emma's Tea Room Seite 17 Zwei Meisterköche Seite 34 Service in English Seite 18 Kulinarisches Interview Seite 35 Speed dating Seite 19 Was sonst noch alles los war… Seite 36 Texte schreiben & was dann? Seite 20 Gastro School Day Seite 38 Schenken mit Herz Seite 21 Kreative Aussagen Seite 39 Wussten Sie schon, dass… Seite 40 IMPRESSUM Redaktionsmitglieder Foto der Titelseite emma news Gudrun Domanegg Windbeutel mit Sahne Herausgeber: Evi Gasser und Himbeeren LBS "Emma Hellenstainer" Helene Kerschbaumer Druck Fischzuchtweg 9 Ruth Malojer Kraler Druck, Brixen I-39042 Brixen Magdalena March Koordination & Layout Tel. 0472 273800 Margot Mayrl Renate Radmüller Fax 0472 273899 Christian Passler E-Mail: lbs.bx- Werner Walde hellenstainer@schule.suedtirol.it http://hellenstainer.berufsschule.it/ emma news | 2
Grußworte der Direktorin Rasse, der Sprache, des Glau- zwei langjährige Mitarbeiter und bens, der politischen Anschauun- Kochfachlehrer in Pension: Hel- gen, der persönlichen und sozia- mut Bachmann und Josef Vill- len Verhältnisse gleich." scheider. Beide waren äußerst Demokratie und ihre Umsetzung wertvolle Mitgestalter an dieser ist mit dem Einsetzen der neuen Schule. Helmut Bachmann als Gremien auch an unserer Schule Fachgruppenleiter der Köche, als konkreter geworden. Mit der Verantwortlicher für das Lernfeld, Schulautonomie wurde in diesem und als langjähriger Verantwortli- Herbst der Schulrat eingesetzt. Er cher für die Ausbildung zum Kü- entspricht dem Verwaltungsrat chenmeister, als Projektverant- einer Firma. Ihm gehören Vertrete- wortlicher großer zukunftsweisen- Liebe MitarbeiterInnen, rInnen von Lehrpersonen, Schüle- der Events wie "alter Hut oder al- liebe SchülerInnen, rInnen, Sekretariat, Eltern und die tes Gut", "Sterne über der Hellen- liebe Eltern und Erziehungsver- Schulführung an. Alle mussten stainer", "Cooking Night" u. v. m. antwortliche, gewählt werden. Der Schulrat trat Josef Villscheider mit seiner et- liebe LeserInnen, dann zum ersten Mal am 4. De- was leisen und zurückhaltenden zember zusammen. Art, war sehr aktiv in der Freizeit- der Duden, DIE Instanz für alle Anfänglich noch sehr von büro- gestaltung: Er organisierte die Fragen zur deutschen Sprache kratischen und formalen Aufga- monatlichen Wattturniere, war und Rechtschreibung hat im ben geprägt, scheint die Arbeit der Chef der Wandergruppe und Herbst dieses Jahres obige Rege- aber doch sehr effizient und ver- organisierte in den letzten Jahren lung zur Genderthematik heraus- spricht neue Blickwinkel. die interessanten und beliebten gegeben. Ich freue mich darüber, Die Schulautonomie wird uns im Lehrfahrten in die Bretagne, nach denn damit kommt zur Geltung, heurigem Schuljahr noch fest for- Tallin und Helsinki, nach Schwe- dass nicht nur Frauen und Mäd- dern. Der Dreijahresplan muss den und heuer noch ins Basken- chen mitgemeint sind und zwar mit allen wichtigen Informationen land. gleichberechtigt, sondern auch der Schule geschrieben und auf Die Nachbesetzung ist nicht nur alle Transgender. unserer Homepage veröffentlicht aufgrund ihrer menschlichen und Die *Lesbarkeit* und *Flüssig- werden. Mit dem neuen Leitbild fachlichen Qualitäten und ihrer keit* der Sprache wird oft als ist eine gute Orientierungsgrund- Bereitschaft zur Verantwortung Grund für die Verwendung der lage vom Plenum und der AG ein äußerst schwieriges Unterfan- ausschließlich männlichen Form Schulentwicklung geschaffen gen. Vieles ist im Umbruch, die angeführt. Es ist aber schon lange worden. Ich danke allen für die Arbeit geht uns nicht aus. Sie wissenschaftlich nachgewiesen, intensive Mitarbeit. bleibt auch im neuen Jahr span- dass Frauen und Mädchen und Die Schulbauplanung konnte wie- nend und aufregend. Und es ist "andere" sich – mehr oder weni- der aufgenommen werden. Hoch- schön, dass sich so viele im Haus ger bewusst/unbewusst – da- motiviert haben sich alle zustän- weit über den Unterricht hinaus durch aus der Gesellschaft ausge- digen FachgruppenleiterInnen einsetzen und engagieren, gerade schlossen fühlen. Gesetzlich eingebracht. Architekt Scagnol so wie es in unserem Leitsatz 2 müssten wir schon lange weiter hat den Auftrag – endlich – für steht: "Wir sind wertschätzend, sein, denn im Artikel 3 der Italie- das Einreichprojekt bekommen. führungskompetent, authentisch, nischen Verfassung — seit 1947 Wir haben die Planung unter Ein- humorvoll und leidenschaftlich." in Kraft — steht: beziehung aller Beteiligten im "Alle Staatsbürger haben die glei- Haus (mit hochroten Köpfen und che gesellschaftliche Würde und heißen Diskussionen) abge- sind vor dem Gesetz ohne Unter- schlossen und hoffen. Brigitte Gasser Da Rui schied des Geschlechtes, der Mit Ende 2018 gehen zugleich Direktorin emma news | 3
Reise in die Vom 28.06. bis zum 02.07.2018 reisten 16 MitarbeiterInnen der LBS "Emma Hellenstainer" in die Bretagne, der nordwestlichsten Region Frankreichs. Die hügelige Halbinsel ragt in den Atlantik hinein. An der langen, zerklüf- teten Küste finden sich zahlreiche Badeorte wie das schicke Dinar und das von Mauern umgebene Saint Malo, das auf Felsen im Ärmelkanal erbaut wurde. In einem komfortablen Reisebus reisten wir weiter nach Carnac. zu genießen. Wir übernachteten ging es zum Flughafen Malpensa, Die berühmten Menhire von Car- in Quimper im Hotel Océania (4*). und von dort mit dem Flugzeug in nac sind ein einzigartiges Zeugnis Am VIERTEN Tag besuchten wir den die Bretagne. der keltischen Vorfahren, das berühmten Klosterberg Mont- Nach unserer Ankunft in Nantes noch heute viele Rätsel aufgibt. Saint-Michel. Zusammen mit dem wurden wir bereits von einem fe- Nicht weit entfernt liegt Vannes Felsen ist er 157 m hoch und schen Reiseleiter erwartet und mit einer sehr reizvollen, stark thront majestätisch in der Bucht. besichtigten die Stadt. Nantes, befestigten Altstadt im Golf von Das Abendessen nahmen wir in die einstige Hauptstadt der Morbihan. Für das Abendessen einer Crêperie in Saint Malo ein, Bretagne, hat viel zu bieten. Das und die Übernachtung verweilten wo herzhafte Galettes und süße unter Franz II. entstandene wir im Hotel Best Western Plus Crêpes serviert wurden. Wir über- Schloss ist ebenso sehenswert Centre (4*) in Vannes. nachteten in Saint Malo im Hotel wie das Kunstmuseum, das u. a. Am DRITTEN Tag ging es zunächst De France et de Chateaubriand Werke von Courbet, Chagall, Pi- in den Fischerort Concarneau, (3*). casso und Kandinsky beherbergt. einer mittelalterliche Stadtburg Am FÜNFTEN Tag stand nach dem Auch das Geburtshaus von Jules mit mächtigen Festungsmauern, Frühstück eine Stadtbesichtigung Verne, der durch den Roman die eine lebendige Altstadt um- in Saint Malo auf dem Programm. "Reise um die Erde in 80 Tagen" schließen. Danach fuhren wir wei- Die Altstadt, schöne Granithäuser berühmt wurde, steht in Nantes. ter zur Pointe du Raz. Wir waren und ein leuchtender Sandstrand Einige besuchten das "Machines beeindruckt von der 70 m hohen machten die Kulisse perfekt. Wir de l'Ile", ein neuartiges Kunstpro- Landspitze. Bedingt durch das besuchten auch das Fischerstädt- jekt. raue Klima gedeihen hier nur Hei- chen Cancale, das für seine Aus- Das Abendessen nahmen wir ge- depflanzen. Im Anschluss ging es ternzucht bekannt ist und seit meinsam im Hotel Novotel Nantes weiter nach Quimper. Bunte Fach- Jahrhunderten betrieben wird. Centre Gare (4*) ein und über- werkhäuser, schöne Altstadtgäss- Natürlich erhielten wir auch eine nachteten auch dort. chen und die Kathedrale Saint- Kostprobe. Am ZWEITEN Tag reisten wir nach Corentin mit ihren spitzen Türmen Über Rennes ging die Fahrt zurück dem Frühstück zur Halbinsel konnten bewundert werden. Bei nach Nantes. Von dort aus traten Guérande, die hauptsächlich für einem Besuch einer Cidre-Herstel- wir mit vielen neuen Eindrücken ihre Salzgärten bekannt ist. Wir lung hatten wir die Gelegenheit im Gepäck die Heimreise an. besuchten das Museum Terre du das typische Getränk zu kosten Sel, wo wir Interessantes über die und ein typisch bretonisches Es- Christian Passler Salzgewinnung erfuhren. Mit dem sen "Kig ha farz" auf einem Bau- bekannten Fleur de Sel im Gepäck ernhof in der Nähe von Quimper emma news | 4
Eindrücke von den TeilnehmerInnen: Zehn Fakten über die Bretagne Unserer Reisegruppe gebührt ein Der Reiseleiter erklärte uns die 1 – 179 Gemeinden in der Bretag- großes Kompliment. Keine/r kam Geschichte der Bretagne, die für ne beginnen mit "Plou" (= Ge- auch nur einmal zu spät, die mich sehr bewegend war. meinde oder Dorf). Gruppe war sehr harmonisch, alle 2 – Die Bewohner der Ile de Sein unterhielten sich gut. Interessant war auch, dass Perso- zahlen keine Grundsteuer. Laut nen, die in der Bretagne geboren Jean-Baptiste Colbert hatten die Beeindruckend für mich war der sind und leben, keine Franzosen Insulaner mit den Naturgewalten große Unterschied zwischen Ebbe sind. des Meeres schon genug zu tun. und Flut, der bis zu 15 Meter sein konnte. Wir haben gut bis sehr gut geges- 3 – Für Geografen markiert der Aber Ildut im Nordwesten der sen, was ich von Frankreich nicht Bretagne die Grenze zwischen Mir hat es die ständig wechseln- immer behaupten konnte. Ärmelkanal und Atlantik. de Landschaft — von sehr frucht- bar bis unfruchtbar — angetan. Ich bin sehr froh, dabei gewesen 4 – Die Ile Tristan vor der Küste Auf San Michele (300 Meereshö- zu sein, denn, wenn man vor Ort von Douarnenez zählt exakt drei he) war die Erde so unfruchtbar, immer von fachkundigen Perso- Einwohner: den Inselwärter Gilles dass nur Moos und kleine Sträu- nen betreut wird, erfährt mal viel sowie zwei Schafe. cher, nicht einmal Bäume wuch- Interessantes und man ist immer 5 – "Befindet sich Napoleons Hut sen. in Gesellschaft. noch immer in Perros-Guirec?" Mit diesem Code gab der britische Radiosender BBC am 3. April 1943 das Signal für den bewaffneten Widerstand gegen die deutsche Besatzung. 6 – Die Lupe am Anfang aller As- terix-Werke zeigt immer auf die Bretagne, denn hier wurde 56 v. Chr. eines der letzten keltischen Dörfer von den Römern erobert. 7 – Das größte Hinkelsteinfeld der Welt gibt es im Süden der Bretagne. 2 792 Menhire (= lange Steine) können in Carnac besich- tigt werden. 8 – Cancale ist bekannt für seine ReiseteilnehmerInnen hervorragenden Austern. Schon die französischen Könige schick- ten zweimal pro Woche Boten in die Hafenstadt, um sich die be- gehrten Austern an ihren Pariser Hof liefern zu lassen. 9 – Die nächtlichen Volksfeste in der Bretagne namens "Fest-Noz" sind von der UNESCO zum Welt- kulturerbe erklärt worden. 10 – Von insgesamt 148 französi- schen Leuchttürmen befinden sich 52 in der Bretagne. at.media.france.fr Reiseleiter Fischspezialitäten emma news | 5
Alle Wege führen zur Almrosenhütte Zu Beginn eines jeden Schuljahres begeben sich alle SchülerInnen auf den Gemeinschaftstag mit dem Ziel die Klassengemeinschaft zu stärken. Zwischenzeitlich wird den abgän- gigen SchülerInnen bewusst, dass sie womöglich vom Weg ab- gekommen sein könnten, sie kon- taktieren ihre MitschülerInnen und bitten diese, den aktuellen Standort zu schicken. Kaum wird die Nachricht ver- schickt, kann man von der Alm- hütte aus erkennen, wie sieben Gestalten am Horizont auftau- chen. Den Vermissten gelingt es, zwar mit wenig Eleganz, dafür aber mit viel Entschlossenheit den Berg hinabzusteigen. Der ein oder andere versucht sein Glück auf dem Gesäß. Wieder vereint, genießt die Klasse SchülerInnen der 4. Patisserie nach dem Aufstieg endlich wieder vereint die verschiedenen Südtiroler Ge- richte auf der Almrosenhütte. An- Die Sonne blendet, der wolkenlo- Hubert Oberhollenzer skizziert gefangen bei Knödel mit Krautsa- se Himmel besticht durch sein die anstehende Tour, leicht und lat über goldbraun gebackenen Blau, ein herrlicher Ausblick auf in kurzer Gehzeit sei das Ziel zu Kaiserschmarren bis hin zu Spie- die unverwechselbaren Santner- erreichen. Der Anstieg ist den we- gelei mit Speck und Kartoffeln und Euringerspitzen eröffnet sich niger Geübten zu steil und die lassen sich SchülerInnen und dem/r BetrachterIn. Durch das Dauer, die ihre Begleitpersonen Lehrpersonen die hausgemach- gemütliche Hin- und Herwippen auf eine halbe Stunde geschätzt ten Köstlichkeiten schmecken. der Gondel der Seiser-Alm-Bahn haben, verlängert sich um eine Nach dem Essen wird auf der son- möchte man am liebsten den Stunde. nigen Terrasse ein "Watter" ge- ganzen Tag im Inneren verweilen Um niemanden zu überanstren- macht, über das anstehende Wo- und vor sich hindösen. Wie könn- gen, überlassen es die LehrerIn- chenende diskutiert oder in der te ein Herbsttag im Oktober bes- nen jedem/r einzelnen SchülerIn Sonne gedöst. Inzwischen haben ser beginnen, als dieser, den die im bevorzugten Schritttempo zu sich auch die Kühe hinter der Ab- 4. Patisserie als ihren Gemein- wandern, eine Entscheidung mit zäunung ins Gras gelegt und ge- schaftstag begeht. Doch wer jetzt ungeahnten Folgen. Von den 24 mächlich mit dem Wiederkäuen glaubt, damit beginne ein ruhiger SchülerInnen erreichen nur 17 die begonnen. Spaziergang über die ebenen Almrosenhütte. Von den restli- Selbst der schönste Tag findet Wiesen der Seiser Alm, hat weit chen sieben fehlt jede Spur. "Die einmal sein Ende, früher als es gefehlt. wichtigsten Leute sind ja hier!", der Klasse lieb ist. Die Heimreise Kaum sind die 24 SchülerInnen, versucht Erna Gasser die Schüle- nach Brixen verläuft ohne weitere begleitet von den Lehrpersonen rInnen scherzhaft zu beruhigen. Zwischenfälle, aber mit viel Ge- Hubert Oberhollenzer, Erna Gas- Hubert Oberhollenzer macht sich lächter über die Ausreißer. ser und Cornelia Dell'Antonio aus auf die Suche nach den Vermiss- den Gondeln gestiegen, beginnen ten, doch kehrt er erfolglos zur Sabrina Wasserer sie die Wanderung voller Elan. Hütte zurück. emma news | 6
Herbstzeit ist Erntezeit Ende September durfte eine Klasse tatkräftig beim Wimmen helfen. Wieder einmal stand ein toller sten Standards der Kellertechnik. dige Boden sorgt für ausdrucks- Praxisunterricht an. Die Schüle- Es ist ihm wichtig, Weine mit ei- starke, stoffige Veltliner-Weine. rInnen der 4. Service/Frontoffice genem Charakter und Eigenstän- Nach den Erklärungen zu den war mit ihrem Fachlehrer Rein- digkeit zu erzeugen. Alle Weine Rebsorten und der Verarbeitung hard Baur in Vahrn beim "Gries- stammen aus ausgesuchten Ein- der Trauben durften die Jugendli- serhof" um bei der Weinlese zu zellagen, die für den ganz spezi- chen selbst Hand anlegen und helfen. ellen Charakter und die individu- zwei der unzähligen Reihen ern- Der Besitzer Paul Huber erklärte elle Ausprägung verantwortlich ten. Auf die Gesamtfläche gese- den SchülerInnen, dass die Wein- sind. hen, war das nur ein kleiner Teil bautradition bis in die frühe Neu- Lage Gols: Steile Gletschermorä- und manchem/r SchülerIn war zeit zurückreicht, was Aufzeich- ne in der Talmitte, direkt an der deshalb der große Aufwand und nungen des Klosters Neustift be- Hofstelle. Lehmiger, sandiger Bo- Mühe des Weinanbaus vielleicht zeugen. Auf dem fruchtbaren Mo- den. Die beste Lage für seinen auch nach getaner Arbeit gar ränenhügel, der durch die Glet- Sylvaner. nicht so bewusst. Aber zum scher entstanden ist, wachsen Lage Gall: Liegt auf 800 m Mee- "Reinschnuppern" war es genau heute vorwiegend Weißweine von reshöhe und somit sehr hoch mit richtig und der Spaß sollte auch außergewöhnlicher Qualität, die Süd-Ost-Ausrichtung. Sorgt für nicht zu kurz kommen. durch ihre frische und fruchtige frische, knackige Kerner-Weine. Eleganz überzeugen. Lage Rigger: Geschützte, warme Evi Gasser Aus verschiedenen Lagen Gols, Kessellage im Riggertal. Der san- Gall und Rigger keltert Herr Huber nur Trauben von bester Qualität und verarbeiten sie nach modern- "Griesserhof" in Vahrn Claudia Gentili beim Ernten emma news | 7
Eintauchen in die Welt des Ersten Weltkrieges Im Zuge der Themenbehandlung "Gebirgskriege" bzw. "Erster Weltkrieg" wurde die sich anbietende Ausstel- lung von mehreren Klassen unserer Schule besucht. Kleine Hauskapelle Uniform Die Ausstellung in der Stadtgallerie Brixen wurde Einige Wortmeldungen unserer SchülerInnen: vom Schützenbund Brixen in Zusammenarbeit mit Herrn Oswald Mederle organisiert und war für das Die Ausstellung war sehr interessant und informativ. Publikum vom 21. Oktober bis 17. November 2018 Herr Mederle hat sehr interessant und motiviert er- geöffnet. Für Schulklassen wurden auch Sonderfüh- zählt. Man konnte ihm sehr gut folgen und er hat al- rungen mit ca. 90-minütiger Dauer angeboten und les sehr gut erklärt. [Irina] den Jugendlichen wurden dabei interessante Details und Hintergründe zum Geschehen im Ersten Welt- Die Ausstellung hat mir sehr gut gefallen, weil ich krieg aufgezeigt. Die Jugendlichen wurden stets aktiv auch mehr als bloß Fakten und Ausstattung der Sol- mit eingebunden und stellten interessiert Fragen. Zu daten gesehen und erfahren haben. Besonders in sehen gab es allerlei: Alltags- und Ausrüstungsge- Erinnerung bleibt mir die Aussage von Herrn Mederle: genstände, die von Granaten, Helmen, Uniformen bis "Der Krieg bedeutet nicht nur kämpfen, sondern hin zu einer kleinen Hauskapelle und einem Feld- Tod". [Michael] funktelefon reichten. Besonders wertvoll war eine Reihe von Fotografien, die in der Zeit des ersten Welt- Mir hat die Ausstellung gefallen, sie war interessant krieges aufgenommen wurden, und historisch, inte- und lehrreich. Ich möchte gerne noch so eine Aus- ressante Aufnahmen von Brixen und der näheren Um- stellung sehen. [Simon] gebung zeigten. Die gezeigten Ausstellungsobjekte gehören fast aus- Gudrun Domanegg schließlich der beeindruckenden und privaten Sammlung von Oswald Mederle, ein Experte im Be- reich des Ersten Weltkrieges, der seinesgleichen sucht. emma news | 8
Geh deinen Weg Nicht jede/r weiß schon in der Mittelschule, wohin sein/ihr Weg führen soll: Will ich SchauspielerIn werden oder lieber Koch/Köchin, Model oder Arzt/Ärztin oder doch ErnährungsberaterIn? Für alle Zweifelnden von der Mittel- bis zur Oberschule fand deshalb vom 20. bis zum 22. September 2018 in Bozen die Bildungsmesse "Futurum" statt. Die Bildungsmesse Futurum rich- Wer die "Futurum" besuchte, hat es in Brixen nun auch zwei tet sich grundsätzlich an alle Ju- sicher die eine oder andere Schu- 4. Klassen der Fachschule mit gendlichen und Erwachsenen, die le oder sogar einen Beruf ent- Spezialisierung in den Bereichen am Thema Bildung und Beruf in- deckt, von dem er/sie noch nie Patisserie und Service/Front Offi- teressiert sind. gehört hat. Denn mittlerweile ent- ce gibt. Und wer bis jetzt dachte, Besonders aktuell ist das Thema stehen immer neue Berufs- und nur eine Oberschule führt zur Ma- Berufs- und Schulwahl für Abgän- somit Ausbildungswege. tura und später zur Universität, gerInnen der Mittel-, Berufs- und Auch die LBS "Emma Hellenstai- der weiß nach dem Besuch der Oberschulen und deren Eltern. ner" präsentierte sich, und zwar "Futurum": Auch wer sich für die Angesprochen sind jedoch auch am Messestand des Nahrungs- Berufsschule entscheidet, dem diejenigen, die schon mitten in und Gastmittelgewerbe auf der steht dieser Weg offen! Ausbildung oder Berufsleben ste- "Futurum". So manche/r Messe- hen und eine Umorientierung su- besucherIn war überrascht, dass Helene Kerschbaumer chen. Die "Futurum" bietet einen Ge- samtüberblick über das vielfältige Bildungsangebot im Bereich der Berufs- und Oberschulen, Univer- sitäten, Fachhochschulen und Weiterbildungsorganisationen. Zeitgleich fand im Areal der Mes- se Bozen auch die Landesmeis- terschaft "Berufe im Wettbewerb 2018" und die JobInfo statt: Beide gaben zusätzliche Einblicke in die Vielfalt der Berufswelt und insbe- sondere in die praktischen Beru- fe. Unsere Schule wird vorgestellt emma news | 9
Lehrlingsaustausch Ende 2018 ging eine weitere Etappe des Austauschprojektes "Leonardo da Vinci" mit dem "Gewerblich Indust- riellen Bildungszentrum Zug" (GIBZ) in der Schweiz zu Ende. Es war die Weiterführung einer wichtigen Zusam- menarbeit im Bereich des Lehrlingsaustausches auf europäischer Ebene. Durch dieses Auslandspraktikum haben Kochlehrlinge unserer Schule die Möglichkeit für drei Wochen praktische und schulische Erfahrung in der Schweiz zu sammeln. "Hellenstainer"-Lehrlinge Celine Schwärzer und Gurpreet Singh aus der 2. Klasse Köche für drei Wochen nach Zug. Im Rahmen des Lehrlingsaustauschprojekts wohnten die Jugendlichen wäh- rend der Praktikumszeit bei ihren Gastgebern. Diese zeigten ihnen Land und Leute, arbeiteten mit ihnen in den Lehrbetrieben und besuchten gemeinsam die jewei- ligen Schulen. Die Auszubilden- den tauchten für kurze Zeit sehr intensiv in ein anderes Arbeits- umfeld ein. Der Blick über den Tellerrand ist bereichernd und die Jugendlichen wachsen an ihren Auslandserfahrungen, was für den weiteren Berufserfolg förder- lich ist. Das im Schuljahr 2017/18 gestar- tete Projekt wird auch in Zukunft Patricia Staub, Alex Trojer und Angela Marty als ständige Möglichkeit für unse- re Kochlehrlinge angeboten, um die Ausbildung zum/r Koch/Kö- chin ein Stück weiter attraktiv In Zusammenarbeit mit dem GIBZ "Die beiden Schweizerinnen be- und spannend zu machen. konnten im August/September kamen einen Einblick in unser zwei Schweizer Lehrlinge in den Bildungssystem, nahmen vor al- Elisabeth Stürz Südtiroler Betrieben Hotel "Ba- lem am praktischen Unterricht in cherhof" in Meransen und Hotel der Küche teil, waren aber auch "Leitlhof" in Innichen ihre prakti- bei Praxiseinheiten in der Kondi- sche Erfahrung vertiefen und da- torei, Metzgerei und Patisserie an bei viel Neues lernen. Die dritte unserer Schule mit von der Par- Praktikumswoche verbrachten die tie", so Direktorin Brigitte Gasser Auszubildenden Angela Marty Da Rui. "Auf diese Weise lernten und Patricia Staub im Schulunter- sie Unterschiede zwischen der richt gemeinsam mit der 3. Klasse Schweizer und der Südtiroler Aus- der Kochlehrlinge an der LBS bildungsrealität kennen." "Emma Hellenstainer". Im November 2018 fuhren unsere emma news | 10
Unser Leitbild Das Leitbild unserer Schule beschreibt unsere Werte und Haltungen, unseren Auftrag und unsere Visionen. Es gibt Orientierung und soll unser tägliches Handeln leiten. Unser Leitbild wurde erstmals im Schuljahr 2000/01 im Rahmen einer Open Space Veranstaltung entwickelt. Die Leitsätze waren das Ergebnis eines gemeinsa- men, intensiven Prozesses. Im Rahmen der Schulautonomie und der bevorstehenden Entwick- lung des Dreijahresplanes hat sich die Arbeitsgruppe Schulent- wicklung im Mai 2018 vorgenom- men, das Leitbild mit allen Mitar- beiterInnen im Rahmen eines pä- dagogischen Tages zu überarbei- ten und anzupassen. Die Vorbereitungen dieses beson- MitarbeiterInnen eifrig beim Entwickeln von Ideen deren Tages waren sehr span- nend und intensiv. Frau Dr. Chris- tina Nigg, unsere externe Berate- pädagogischen Tages hatte die 2. Wir sind wertschätzend, füh- rin, unterstützte uns beim Pro- Schulentwicklungsgruppe in Zu- rungskompetent, authentisch, zess der Leitbildentwicklung im sammenarbeit mit allen Mitarbei- humorvoll und leidenschaft- Vorfeld und zeigte sich am päda- terInnen die Aufgabe die Informa- lich. gogischen Tag als geschickte Mo- tionen zu clustern, zusammenzu- 3. Wir handeln gemeinsam über- deratorin. fassen und daraus Sätze zu ent- legt und nachhaltig. Es ging nicht nur darum, unser wickeln – unsere Leitsätze. 4. Wir fördern persönliches und Leitbild zu überarbeiten, es war Wie geht es weiter? Auch Leitsät- berufliches Potential. Durch wichtig mit allen MitarbeiterInnen ze verstauben, wenn sie uns nicht dynamische Unterrichtsmodel- folgenden Fragen und Gedanken ständig "über den Weg laufen". le und attraktives Tun bereiten nachzugehen: "Wer sind wir?", Wir haben uns bereits Gedanken wir auf die Zukunft vor. "Was machen wir?", "Wie machen über die Veranschaulichung un- 5. Wir bieten Raum und Zeit für wir es?", "Was sind unsere Stär- seres Leitbildes bzw. unserer Leit- zwischenmenschliche Begeg- ken?" und "In welche Richtung sätze gemacht, wir werden uns nung, gemeinsames Lernen wollen wir uns in den nächsten diesbezüglich aber nochmals an und individuelle Betreuung. Jahren entwickeln?" alle an unserer Schule wenden. 6. Wir orientieren uns an Stärken. Aus diesen Grundfragen heraus Das Leitbild der LBS "Emma Hel- Rückmeldungen und Bewer- entstanden lebhafte, konstruktive lenstainer" mit dem Titel "Wo tungssituationen sind Basis Diskussionen und schlussendlich man das Gute lernen kann" lau- für Entwicklung. kreative Ideen, Visionen und Bil- tet: 7. Wir sind ein leistungsfähiges der. Dieses kraftvolle und wert- 1. Wir öffnen Räume für Erzie- Team, das Gäste und Partner volle Gedankengut wurde auf hung zu Gesundheits-, Ge- mit neuen Aktionen begeistert. zahlreichen Pinnwänden und Pla- schmacks- und Ernährungsbe- katen dokumentiert. wusstsein am Schnittpunkt Joachim Zössmayr Im anschließenden Prozess des zweier Kulturen. emma news | 11
SOS Kinderseele Kinder & Jugendliche im Zeitalter der Digitalisierung Auf Einladung von ASM (Arbeitskreis Südtiroler Mittel-, Ober- und BerufsschullehrerInnen) und KSL (Katholischer Südtiroler Lehrerbund) hielt Michael Winterhoff, ein deutscher Kinder- und Jugendpsychiater, Psychotherapeut und Autor, auf der pädagogischen Großtagung in Bozen einen Vortrag über die Überforde- rung unserer heutigen Kinder und Jugendlichen durch die Digitalisierung. Titel wie "Warum unsere Kinder rät dazu, zur Ruhe zu kommen Tyrannen werden" oder: "Die Ab- und aus dem Dauerstress auszu- schaffung unserer Kindheit" ist steigen. Wichtig wäre es, den nur Beispiel, mit denen Winter- Kontakt zu den digitalen Medien hoff provokativ auf seine Thesen einzuschränken. Den Lehrperso- aufmerksam macht. Kinder und nen gibt Winterhoff mit auf den Jugendliche, heutzutage auch Weg, Kindern und Jugendlichen "Digital Natives" genannt, seien klare Grenzen zu setzen und durch die Digitalisierung absolut ihnen auch Leistung abzuverlan- überfordert. Jeder zweite Heran- gen. Nur so werden daraus auch wachsende sei nicht herkömm- "lebensfähige" Erwachsene. lich arbeitsfähig. In der gesell- schaftlichen Entwicklung laufe Einige Werke: etwas gewaltig schief. Dies sehe Die Wiederentdeckung der Michael Winterhoff, geb. am 3. Janu- er in seiner tagtäglichen Arbeit ar 1955, wuchs als zweites von vier Kindheit. Wie wir unsere Kinder mit "schwierigen" Kindern. Zahl- glücklich und lebenstüchtig Geschwistern in Bonn auf. Die Eltern reiche Beispiele aus seiner Praxis machen. betrieben am Ort eine Café-Kondito- rei. Nach der Grundschule besuchte unterstreichen diese Aussagen. Mythos Überforderung. Was wir er zunächst die Hauptschule, wech- Kindern fehle es oft an festen gewinnen, wenn wir uns er- selte aber früh auf eine Realschule. Rahmenbedingungen, an Empa- wachsen verhalten. Entscheidende Impulse für seine thie und einem Unrechtsbewusst- SOS Kinderseele. Was die emo- spätere Entwicklung erhielt er als sein. Doch auch die Erwachsenen tionale und soziale Entwick- Teilnehmer und aktiver Leiter von sind von unserer Welt überfor- Jugendgruppen. In dieser Zeit ent- lung unserer Kinder gefährdet - dert, zeigt sich Winterhoff über- stand sein Wunsch, Medizin zu stu- Und was wir dagegen tun kön- zeugt: Die Digitalisierung führt zu dieren. Von 1977 bis 1983 studierte nen. Stress im Beruf, durch die Medien er Humanmedizin an der Universität Lasst Kinder wieder Kinder wird ein negatives Weltbild über- Bonn. Winterhoffs anfängliches Inte- sein! oder: Die Rückkehr zur resse an der Kinderchirurgie entwi- mittelt, das uns in den Katastro- Intuition. ckelte sich weiter über die allgemei- phenmodus bringe. Geduld und Persönlichkeiten statt Tyrannen ne Kinderheilkunde zur Kinderpsychi- Frustrationstoleranz müssen Kin- oder: Wie junge Menschen in atrie. Seit 1988 arbeitet er in Bonn der heute kaum mehr aufbringen, Leben und Beruf ankommen. als Facharzt für Kinder- und Jugend- Eltern sehnen sich nach dem psychiatrie in seiner eigenen Praxis. Tyrannen müssen nicht sein: Glück ihrer Kinder und grenzen Er befasst sich vorrangig mit psychi- Warum Erziehung nicht reicht – sich zu wenig ab. schen Entwicklungsstörungen im Auswege. Patentrezepte für dieses Dilem- Kindes- und Jugendalter aus tiefen- ma, in dem wir stecken, kann psychologischer Sicht. Ruth Malojer https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Winterhoff Winterhoff keine geben, aber er emma news | 12
Törggelen mit Überraschung Fixtermin der LBS "Emma Hellenstainer" ist wie jedes Jahr ein gemeinsames Törggelen. Heuer fand dieses am 26. Oktober 2018 beim Buschenschank "Gummererhof" in Pinzagen statt. Im Rahmen dieses gemütlichen Beisammenseins wurde auch unser "Metzger-Urgestein" Manfred Fill in den wohlverdienten Ruhestand ver- abschiedet. Hoch über dem Brixner Talkessel, Schokoladekuchen aus der Kon- eingebettet in Kastanienhaine ditorei mit zahlreichen "Geld- und Weingärten, liegt der "Gum- würsten" wurden ihm als Zeichen mererhof". Im Herbst, wenn die der Anerkennung und Wertschät- Tage kürzer und kühler werden, zung überreicht. wird in den beiden Stuben traditi- Als Höhepunkt der Feier erwies onell "getörggelt". Bei köstlichen sich aber Josef Villscheider, der Bauerngerichten und einem Glas mit seiner Ziehharmonika ein neuen Wein, dem "Nuien", lässt Ständchen spielte, das Manfred man den Tag ausklingen. sogleich zu einem Tanz mit unse- In der gemütlichen Stube beim rer Frau Direktorin nutzte. "Gummererhof" wurde gemein- sam geratscht (sehr ausgiebig), Ruth Malojer gelacht (sehr lustig), gegessen (sehr gut!) und getrunken (sehr viel!). Nach Gerstesuppe, saurer Josef Villscheider Suppe, verschiedenen Knödel- spezialitäten, Käsenocken, Erdäp- felblattlen mit Kraut und der obli- gatorischen Schlachtplatte kam der große Auftritt von unserem Metzger-Fachlehrer Manfred Fill. Die Direktorin hielt eine Laudatio auf die 35-jährige Schulkarriere von Manfred, die manche Überra- schung – selbst für eingefleischte KollegInnen – bereithielt. Ein Manfred Fill mit Direktorin Brigitte Gas- selbstgestaltetes Album und ein ser Da Rui emma news | 13
v. l.: Magdalena Amhof (SVP), Matthias Alber (Team Köllensperger), Sonja Rienzner Ploner (Südtiroler Freiheit), Renate Pra- der (PD), Tobias Planer (Die Grünen) Politik trifft Schule Kurz vor den Landtagswahlen im Oktober 2018 kamen fünf KandidatInnen unterschiedlicher Parteien zu Be- such um mit SchülerInnen zu diskutieren. Von Politikverdrossenheit war bei de, die Kandidatin der SVP, allerdings brachte er sich kaum den Jugendlichen nichts zu spüren Magdalena Amhof viel zu aus- ins Gespräch ein, ebenso wie als sich am 17. Oktober fünf Politi- schweifend und lange das Ge- Sonja Rienzner Ploner von der kerInnen vorstellten und ihr Wahl- spräch an sich gerissen hat und Südtiroler Freiheit. programm präsentierten. Renate Prader, die Kandidatin des Besonders für die ErstwählerIn- Die SchülerInnen stellten Fragen PD, mehr über sich selbst als nen unter den SchülerInnen war und waren durchaus kritisch. Sie über Parteianliegen gesprochen diese Gesprächsrunde sehr inte- hätten sich auch etwas mehr Zeit hat. ressant und sie bestätigten, dass gewünscht, da sie sich im direkten Tobias "Tobe" Planer von den sie sich in ihrer Entscheidung Kontakt besser informieren konn- Grünen kam am authentischsten wen sie wählen würden, bestärkt ten als über die Medien. Bedauert rüber und der junge Kandidat wurden. wurde, dass wenig auf jugendspe- vom Team Köllensperger, Mat- zifische Themen eingegangen wur- thias Alber war sehr sympathisch, Evi Gasser emma news | 14
Diplomverleihung Ende November 2018 lud unsere Schule 230 AbsolventInnen zur Diplomverleihung. Direktorin Brigitte Gasser Da Rui überreichte den jungen Frauen und Männern die Abschlussdiplome und gab ihnen die besten Wünsche für eine erfolgreiche berufliche und glückliche private Zukunft mit auf den Weg. "Diese Zeremonie der Verleihung der Abschlussdiplome signalisiert einen wichtigen Übergang. Ihr habt eure erste berufliche Qualifi- kation erworben und seid nun offiziell befähigt eure schönen Berufe im Gast- und Nahrungsmit- telgewerbe auszuüben und Mitar- beiterInnen zu führen." Brigitte Gasser Da Rui lud die Absolven- tInnen ein, immer wieder an die Schule zurück zu kehren, sei es für weitere Ausbildungen und Qualifikationen oder einfach nur so: "Ihr seid hier immer willkom- men." Den Stellenwert, den gut ausge- bildete junge Menschen in Südti- rol haben, konnte man auch da- ran erkennen, dass zahlreiche VertreterInnen aus Politik, Wirt- Diplomübergabe schaft und Behörden erschienen waren und die Direktorin bei der Verleihung unterstützten. Neben Landesrat Philipp Achammer nah- (SKV) teil. frisch gebackenen AbsolventIn- men an der Diplomfeier Cäcilia Besonders gewürdigt wurden jene nen mit ehemaligen Lehrperso- Baumgartner (Amt für Lehrlings- 22 AbsolventInnen, die die Ab- nen und der Direktorin an und wesen und Meisterausbildung), schlussnote neun oder höher er- ließen den Abend in angenehmer Gerd Lanz (LVH), Stefan Kuhn halten haben; sie erhielten ein Runde ausklingen. (hds), Christian Pupp (Konditoren Buch als Geschenk. Nach dem im hds), Helmut Tauber (HGV), offiziellen Teil, der in gekonnter Elisabeth Stürz Karl Volgger (SKV), Alfred Putzer Weise vom Ensemble SaxPlus (SKV) und Martin Tschafeller umrahmt wurde, stießen die emma news | 15
Ein zauberhafter Abend Am 15. November 2018 war es wieder soweit. Weltladen und "Emma Hel- lenstainer" luden zur Fair Cooking Night. Das Motto "Zauberlehrling, He- Cocktailstand betreute. Für Enter- xenmeister! Kräuter, Rauch und tainment und Dekoration war Ser- Höllenküche" versprach einen vicelehrerin Elisabeth Stolz zu- besonderen Abend und bereits ständig und sie sorgte mit Zau- am Eingang wurde man von Hexe berbücher und Hexenbesen für Elisabeth Stolz und ihrem Sohn, das richtige Ambiente. Die Schü- dem Zauberlehrling Patrick emp- lerInnen umsorgten die Gäste fangen. freundlich und professionell, er- Musikalisch umrahmt genossen klärten die Gerichte und Getränke die ca. 300 BesucherInnen den und kümmerten sich gut gelaunt Aperitif an der Schulbar mit köst- um das Wohl der BesucherInnen. lichem Fingerfood. Der Entertainer unter den Service- Danach ging es in den Lehrkü- schülern Amadeus Stolz gab in chen mit neun Gängen weiter. passender Kostümierung "Den Jede/r der KöchInnen wurde von Zauberlehrling" von Johann Wolf- zahlreichen SchülerInnen unter- gang von Goethe zum Besten und stützt und die Gäste flanierten gut wurde mit viel Applaus belohnt. gelaunt durch die Räume. Schade fand ich auch dieses Mal, Verschiedene Weinkellereien aus dass so wenige der MitarbeiterIn- dem ganzen Land luden zur Wein- nen an diesem Abend teilnah- verkostung ein und auch eigens men. Schön war, dass wieder ei- für diese Veranstaltung kreierte nige ehemalige SchülerInnen zu Cocktails (Rezept in dieser Ausga- diesem Anlass zurück an die be) konnten probiert werden. "Hellenstainer" kamen, um sich Selbst schon öfters dieses Event dieses Event nicht entgehen zu miterlebt, muss ich sagen, dass lassen. ich die Atmosphäre dieses Mal Mein Fazit: besonders angenehm erlebt ha- Von "A" wie Aperitif bis "Z" wie be. Alles war stimmig, das Ge- Zauberlehrling – ein toller Abend. dränge an den einzelnen Statio- Ein Gedanke: nen hielt sich in Grenzen, es gab Da dieses Jahr eh schon so viele heuer viele Sitzmöglichkeiten und der "Hellenstainer"-Köche die das Essen konnte an einer Viel- Gäste verwöhnten und ohne die zahl von Stehtischen abgestellt vielen fleißigen Helfer (Schü- und genossen werden. lerInnen und Lehrpersonen ) das Nicht nur Speisen und Getränke Ganze gar nicht zu schaffen wäre, ließen den Abend so besonders warum nicht mal "nur" mit unse- sein. Nicht zu vergessen ist bei so ren "Zauberern" ein solches Event einer Veranstaltung der Service. machen? Verantwortlich dafür zeichnete Servicelehrer Reinhard Baur, der Evi Gasser diesmal auch einen eigenen emma news | 16
Emma's Tea Room Afternoon tea at its best! "Welcome to Emma's Tea Room!", Ms Ruggiu, Mr Tscholl and Mr And finally some idioms based on was how the guests were greeted Gamper, who took some impres- tea: on Wednesday the 5th December sive photos. Intensively trained when entering the restaurant. representatives, exclusively sel- My cup of tea/not my cup of tea Students from the 3rd class Con- ected from the confectionery and This is one of the most common fectioners/Bakers and 2nd class service personnel, explained the idioms in everyday English spe- Service, pretended to be the staff guests how to eat scones pro- ech. It refers to a person's prefe- of a prestigious teahouse, situa- perly and how various types of rences. ted next to the river Thames in tea differ from each other. After If you want to say, for example, London, which was founded by the go-ahead had been given, the that you do not like to watch hor- Emma Hellenstone some twenty guests had the chance to immer- ror movies, then use the expressi- years ago. Miss Hellenstone had se themselves into the British on "not my cup of tea". organized a tea-party and invited culture by tasting treats like fruity Example: Watching horror movies her 10 relatives from the States to lemon tarts, traditional scones is not my cup of tea! the renowned "Afternoon Tea by and chewy brownies while having If you want to say that you do like Emma". The confectioners baked a sip of a flavourful British tea something, then use the idiom some mouth-watering treats for savoured together with milk or "my cup of tea". the high society-guests among lemon juice. Example: Going shopping with them Mrs Beaton, Mrs Seiwald, friends every weekend is my cup Ms Kerschbaumer, Ms Mitterer, Matthias Götsch of tea. I absolutely love it! Tea party The idiom "tea party" literally me- ans a gathering where people drink tea. However, when it is used as an idiom, it means that something was extremely easy. Example: This exam was just a tea party for me! I didn't expect it to be so easy. It's as good as a chocolate teapot Imagine a teapot made out of chocolate. It would be completely useless for serving hot tea, right? Thus, in English the idiom "It's as good as a chocolate teapot" re- fers to something that is totally useless. Example: Your plan is as good as Samovar Serving tea a chocolate teapot! emma news | 17
Service in English … a real challenge On 4th December, our class – the ses. Of course, we could manage Menu 3rd FS Service – had to face a to do most of the job on our own. special challenge. The Italian lin- At the end of the service, we said Filet of rabbit coated in bacon guistic school "Galileo Galilei" goodbye in a polite manner and on celery-apple salad from Brixen came to our school to then we cleaned all the tables Allergens: L, O enjoy a menu in our restaurant. and washed the wine and drin- First, we showed them all the dif- king glasses. ferent classrooms, the bakery, The following day, we reviewed the confectionary, the different the sequence of the whole service Potato dumplings kitchens, the dining rooms and in class and Ms. Plankl gave us with Hokkaido pumpkin the bar. They were really impres- feedback on our language perfor- Allergens: A, C, O sed by our school and how well mance. equipped we are. We all agree that this experience After that, they were invited to eat was very interesting and exciting a whole menu at the Restaurant for us. Entrecote double "Emma". The students were main- The students from the "Galileo with potato gratin ly Italian speakers but also from Galilei" Brixen let us know that and glazed vegetables different other countries around they all enjoyed the delicious Roasted see bass the world. We had to talk in Eng- menu and the superb service and with parsley potatoes lish with them and our English that is why we are looking forward and buttered vegetables teacher Ms. Plankl graded us. She to seeing them again soon. Entrecote with potato gratin was walking around continuously and glazed vegetables and helped as soon we did not Alexandra Steiner Allergens: D, G, O know the exact words and phra- Julia Thomaser Gingerbread mousse with marinated oranges Allergens: A, C, G Julia & Kristi emma news | 18
Speed dating Surprise… Surprise The students of the Language their Christmas traditions and the US who told us about the School "Galileo Galilei" surprised special recipes. Christmas traditions in his home us with a speed dating at their Not only that, we were also al- country. school in Brixen and so we had lowed to taste Christmas special- It would be really great if we had the chance to get to know our ties from different countries like the chance to meet again as shar- guests better. Alternately, we Peru, Pakistan and from the Ita- ing experiences and ideas with asked each other questions and lian region Tuscany. In short, a peers from the same age is a answered them. We really had real melting pot of students and good way to improve communica- lots of fun. cultural input. tive and language skills. Later we sang a Christmas song Another highlight was the pres- together and some presented ence of an Erasmus student from Students 3. FS Service Christmas specialties from different Thank you poster countries emma news | 19
SCHILF: Texte schreiben – und was dann? Am 7. Dezember fand für die Fachgruppe Deutsch eine schulinterne Fortbildung zum Thema "Texte schreiben – und was dann?" statt. Auf Vorschlag von Erna Gasser kam Irene Terzer, Deutschlehrerin am Klassischen Gymnasium in Meran und Expertin auf diesem Gebiet, für einen Nachmittag an unsere Schule. umgesetzt, überarbeitet, verbessert oder neu ge- schrieben. Das Material dabei sind die Wörter, mit denen Sätze gebildet und diese zu Geschichten zu- sammengefügt werden. In Schreibkonferenzen erhal- ten die Schülerinnen Feedback zu ihren Texten und Ideen und Tipps zur Überarbeitung. Nur so können sie sich zu kompetenten SchreiberInnen entwickeln. Gute Texte fallen nicht vom Himmel. Aber jede/r kann lernen, wie man gute Texte schreibt. Manchmal ma- chen schon Kleinigkeiten den Unterschied. Lies hier einige Tipps aus "Everybody Writes" von Ann Handley für bessere Texte: 1. "Writing is a habit, not an art." Schreiben ist kei- ne Kunst, sondern eine Übungssache. 2. Schreibe das Wichtigste zu Beginn eines Satzes. 3. Stehle niemanden seine Zeit. Schreibe nur was Schreiben verleiht Flügel für den/die LeserIn wirklich relevant ist. 4. Erkläre dir selbst, warum du etwas schreibst. 5. "Der erste Entwurf darf schlecht sein." Erst dann Dass unsere SchülerInnen keine begeisterten Schrei- kannst du es perfekt machen. berInnen sind, ist nichts Neues. Trotzdem – oder ge- 6. Lasse Unnötiges weg. rade deshalb – ist diese Frage immer wieder Thema 7. Geh davon aus, dass der/die LeserIn nichts in den Sitzungen der Fachgruppe Deutsch. Ist Schrei- weiß, aber halte ihn nicht für dumm! ben noch aktuell in Zeiten von Tablet-Klassen und 8. Finde jemand, der deine Texte korrigiert. Vier Au- smartem Unterricht? "Und wie!", zeigt sich Irene Ter- gen sehen besser als zwei. zer überzeugt. "Für ein gelingendes Leben ist die 9. Achte auf gute Lesbarkeit: Kurze Absätze, kurze Schreibkompetenz wesentlich, das ist nachgewie- Sätze, Auflistung, Überschriften, Fotos. sen. Schreiben ist Knochenarbeit, es ist ein Hand- 10. Setze dir ein Wortlimit und eine Deadline. werk, die Wenigsten schreiben auf Anhieb perfekt. 11. Verwende eine einfache, natürliche Sprache. Wer Schreiben lernen will, muss schreiben." Mit die- 12. Verwende aktive, statt passive Sätze, dadurch sen Worten führte Frau Terzer in das Thema ein. Die wird dein Text lebendig. Aufgabe der Schule muss es sein, Lernräume dafür 13. Ersetze schwache und häufig verwendete Adjek- zu schaffen, dass alle Schülerinnen Schrift in ihrer tive und Verben. sinnstiftenden Funktion entdecken und so Schreib- 14. Schreibe gute Geschichten! Eine gute Geschichte kompetenz erwerben können. Persönliche Schreibbe- sollte: wahr, menschlich, originell, dem/r LeserIn dürfnisse sollten hierfür im Vordergrund stehen, so- dienen und Teil einer größeren Geschichte sein. dass das Schreiben weitgehend von den Schülerin- nen selbst ausgeht. Ruth Malojer Beim Schreiben werden — wie in einer Werkstatt — Ideen für die Textproduktion gesammelt, verworfen, emma news | 20
Schenken mit Herz Die Weihnachtszeit ist die Zeit des Schenkens. Etwas selbst zu basteln und zu verschenken, ist wohl die schönste Art etwas Freude weiterzugeben. Wir, die 1. FS Service wollten die- zum Kinderdorf und überbrachten Schenken heißt ses Jahr Menschen eine Freude die gefüllten Säckchen. Unsere einem anderen etwas geben, bereiten, die es im Leben nicht Klasse wurde herzlich empfan- was man am liebsten immer so leicht haben. Da fiel gen, schaute sich einen Film über selbst behalten möchte. uns ein, für die Kinder und Ju- das Kinderdorf an und konnte mit gendlichen im Kinderdorf etwas den Kindern und Jugendlichen, zu machen. Ende November 2018 die dort leben, über ihre Erfahrun- haben wir zusammen mit den gen sprechen. Das schönste Geschenk ist Zeit! SchülerInnen der 2. FS Kon/Bä Weitere sieben Geschenke wur- Zeit zum Reden! Kekse gebacken. Die Heimerzie- den im Haus "Rainegg", einer Ein- Zeit zum Zuhören! herin Ruth Gallmetzer nähte Säck- richtung für Mütter mit Kindern, Zeit zum Lachen! chen, welche wir dann ganz indi- übergeben. Zeit ZUSAMMEN! viduell gestalteten. Im Fach Infor- Eine tolle Erfahrung für uns Ju- mationstechnologische Grundla- gendliche. Wir haben durch die- gen gestalteten wir noch Grußkar- ses Projekt "Schenken mit Herz" ten. gesehen, dass es nicht allen so Das Schönste am Schenken Am Nikolaustag war es dann so- gut geht und was es bedeutet ei- ist das Leuchten in den Augen weit. Zusammen mit den Lehrper- ne Familie zu haben. der Beschenkten. sonen Elisabeth Stolz und Tanja Speranza machten wir uns auf Carmen Volgger Ich mag Menschen, die mir Sonne schenken, obwohl es bewölkt ist. Die wichtigsten Dinge, die man jemanden schenken kann, sind: Liebe, Ehrlichkeit, Respekt und Zeit. Anderen ein Lächeln zu schen- ken, ist ein Geschenk, SchülerInnen der 1. FS Service mit den Lehrpersonen Elisabeth Stolz und das fast immer an- und zurück- Tanja Speranza kommt. emma news | 21
Musiker besucht Frühling in der beruflichen "Hellenstainer" Weiterbildung Unter dem Motto Persönlichkeiten Hautnah war am Das Angebot unserer Kurspalette ist wieder breit ge- 14. Dezember 2018 der Liedermacher Max von Mil- fächert. land zu Gast. Max Hilpold besser bekannt als Max von Milland Mit unseren FachlehrerInnen konnten wir für das heu- nahm auf unserer Besuchercouch Platz und erzählte rige Schuljahr wie gewohnt ein vielseitiges Programm den SchülerInnen über sein Leben und erklärte ihnen für die Erwachsenenbildung zusammenstellen. auch wie es in der Musikbranche zugeht. Er selbst Vom neuen Grundkurs Küche über Schaustücke aus hat mittlerweile seinen Wohnort von Brixen nach Zucker bis hin zum Kurs für Pizzabäcker ist viel Neu- München verlegt und seine eigene Produktionsfirma es und auch Traditionelles dabei. gegründet. Am Anfang seiner Karriere sang er noch Stöbert auf der Homepage unserer Schule. Ihr werdet auf Englisch, mittlerweile nur noch auf Dialekt. Der begeistert sein. Erfolg gibt ihm recht, denn er spielte schon als Vor- gruppe von aha und den Sportfreunden Stiller und Thomas Rainer war Gast in mehreren Fernsehsendungen. Gerne spielte er uns noch eines seiner Lieder und dann war die Stunde mit dem fröhlichen und sympa- thischen Musiker auch schon vorbei. Wer Max von Milland live erleben möchte, hat im Ja- nuar 2019 im UFO Bruneck die Gelegenheit. Evi Gasser Pizza, Grissini & Co. Grundkurs Küche Max von Milland mit den SchülerInnen "Bring mi hoam" (offizielles Video) Alles über Zucker emma news | 22
Langweilig wird es im Heim nie... Kastanienabend Weihnachtsfeier in der Bar Andy Reichegger hat diese Feier musikalisch um- rahmt. Er gab Klassiker wie Metallica, aber auch sanf- te Töne wie z. B. "Let it be" von den Beatles und eini- ge Weihnachtslieder zum Besten. Die Bar war rappel- voll, alle lauschten gespannt zu und es herrschte ei- ne tolle Atmosphäre bei Keksen, Panettone und Ap- felglühmix. Batikshirts erstellen Nachtwanderung Fototermin mit verschiedenen Accessoires emma news | 23
Phantastische Schulwesen und wo sie zu finden sind Alte Gemäuer wie die "Emma Hellenstainer" offenbaren ihre Geheimnisse nicht sofort. Vor allem das wahre Wesen der hier beheimateten Lehrpersonen bleibt dem Beobachter oft auf den ersten Blick verborgen. Nur wer ganz genau hinschaut, erhascht einen Blick in die Parallelwelt, die sich überall versteckt. TutorInnenteam: Cornelia Oberrauch, Margot Mayrl, Benjamin Flora, Renate Radmüller, Helene Kerschbaumer Möglicherweise fällt einem/r aufmerksamen/r Schü- helfen dabei, herauszufinden, ob ein Wesen zum lerIn eines Tages auf, dass die Lehrperson mit Laser- Lehren berufen ist. Jedoch nicht nur Lehrpersonen in pointer, Flipchart und Stiften beladen in die Klasse Ausbildung, sondern auch alle anderen KollegInnen kommt. Ständig schaut er/sie auf die Uhr und zurück dürfen die TutorInnen gerne in Anspruch nehmen. in die letzte Reihe, denn dort sitzt er/sie — der/die In den Kleingruppentreffen mit den TutorInnen wer- Tutorin. den Seminarinhalte reflektiert und auf anstehende Dieses meist weibliche Wesen (nur einer von fünf Themenfelder vorbereitet. Zudem dienen diese Tref- TutorInnen ist männlich) besitzt besonders sensible fen auch als Vorbereitung auf die im Portfolio vorge- Sinnesorgane, da eine seiner Hauptfunktionen das sehenen Aufgaben, dem Kennenlernen der themenre- Beobachten ist. TutorInnen sind sehr friedvolle Krea- levanten Praxisfelder an der eigenen Schule sowie turen und sie greifen grundsätzlich nicht in das Ge- als Hilfestellung für den Praxistransfer handlungsori- schehen ein. Respekt verschaffen sie sich unter an- entierter Aufgabenstellung. derem durch ihre Unbestechlichkeit und ihre ehrliche Der/die TutorIn übernimmt dabei die Moderation und Meinung. Vor allem Letztere kann beim Gegenüber die inhaltliche Gestaltung der Kleingruppensitzun- auch unbeabsichtigt für Verletzungen sorgen, die gen, kontrolliert und bestätigt die vorgesehenen Auf- aber nicht lebensbedrohlich, sondern höchstens un- gaben im praktischen Teil. angenehm sind, jedoch die Möglichkeit der persönli- In Schnittstellengesprächen findet ein kontinuierli- chen Weiterentwicklung geben. cher Austausch mit der Direktorin und der Vize- TutorInnen haben eine weitere Funktion in den Wei- Direktorin statt. ten des Schuluniversums: Sie versuchen ihren Anver- Aus dem Schulalltag ist die Arbeit des TutorInnen- trauten mit klaren Worten den richtigen Weg zu wei- teams schon lange nicht mehr wegzudenken. sen. Sie begleiten Lehrpersonen, die sich noch im Anfangsstadium befinden, in ihrer Entwicklung. Sie Helene Kerschbaumer & Renate Radmüller emma news | 24
Aus meiner Schulzeit… Meine Schulkarriere begann im che Englisch kam damals erst in und besuchte stattdessen die fernen Jahr 19.. an der Johann der Oberschule dazu. Handelsoberschule. Meine dama- Wolfgang von Goethe Schule in Ich war eine brave, gewissenhafte lige beste Freundin Andrea hatte Bozen, in einem alten, ehrwürdi- Schülerin, die es der Lehrerin ebenfalls diese Schule gewählt. gen Gebäude, in dem noch heute recht machen wollte. Wir sammel- Meine Begeisterung für Wirt- die VolksschülerInnen ein- und ten Fleißbildchen und wenn man schaftsfächer hielt sich zwar in ausgehen. Da der Schulweg kurz zehn gesammelt hatte, bekam Grenzen, aber ich tat alles Not- war, machten meine beste Freun- man ein kleines Geschenk. wendige und hielt fünf Jahre din Evi und ich immer einen lan- In der Mittelschule kam ich in ei- durch. Nach einer recht passab- gen Umweg und verabschiedeten ne reine Mädchenklasse, da war len Matura zog es mich nach uns mit einem geheimen Ritual, der Zickenkrieg schon vorpro- Innsbruck, wo ich Erziehungswis- um uns die Zeit bis zum nächsten grammiert. Trotzdem hatten wir senschaft studierte, ganz hatte Wiedersehen zu versüßen. unseren Spaß und wenn es da- ich meinen Wunschberuf noch Meine Lehrerin hieß Rosa Sinner, rauf ankam, hielten wir zusam- nicht aufgegeben. Nach Ab- eine strenge, sehr pingelige Per- men wie Pech und Schwefel. Au- schluss des Studiums und einem son, die uns im Fach "Schön- ßerdem bekamen wir haufenwei- Zwischenstopp in einer Schule in schreiben" seitenweise Buchsta- se Besuch von den Jungs aus den Bozen bin ich dann an der "Emma ben und Zahlen schreiben ließ. anderen Klassen, wir waren sehr Hellenstainer" gelandet und der Nicht selten kam es vor, dass ei- gefragt an unserer Schule. Schule bis heute treu geblieben. ne Seite herausgerissen wurde, Nach dem Abschluss der Mittel- Ich habe nie bereut, dass ich wenn es nicht "schön" genug war. schule wollte ich eigentlich die nicht Kindergärtnerin geworden Das kann man sich heute kaum Kindergärtnerinnenschule besu- bin. Das wird wohl auch daran noch vorstellen – obwohl es man- chen (Kindergärtnerin war schon liegen, dass ich mich manchmal chen SchülerInnen heute sicher seit ich denken kann mein Traum- – in gewissen Klassen und in ge- nicht schaden würde, das Schrift- beruf). Da ich allerdings die Mit- wissen Situationen – wie im Kin- bild zu verbessern. Diese Lehrerin telschule nur mit Notendurch- dergarten fühle. :-) unterrichtete alle Fächer bis auf schnitt "Acht" bestanden hatte, Religion und Italienisch. Die Spra- wurde ich nicht aufgenommen Ruth Malojer … mit 10 Jahren … mit 16 Jahren … mit 23 Jahren emma news | 25
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