Emma news - Emma Hellenstainer

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Emma news - Emma Hellenstainer
emma news
Januar 2019 – Nr. 27

                              Emma Hellenstainer
                              Landesberufsschule für das
                              Gast- und Nahrungsmittelgewerbe
                              Scuola professionale provinciale
                              alberghiera ed alimentare
                              Scola profescionale provinziala
                              per hotelaria y alimentazion
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Inhalt

Grußworte                               Seite    3       Musiker besucht "Hellenstainer"         Seite   22
Reise in die Bretagne                   Seite    4       Frühling in der Weiterbildung           Seite   22
Almrosenhütte                           Seite    6       Aktivitäten im Heim                     Seite   23
Herbstzeit ist Erntezeit                Seite    7       Phantastische Schulwesen                Seite   24
Welt des 1. Weltkrieges                 Seite    8       Aus meiner Schulzeit                    Seit    25
Geh deinen Weg                          Seite    9       Entwicklung der Stadt Brixen            Seite   26
Lehrlingsaustausch                      Seite   10       Es ist viel los in der Metzgerei        Seite   27
Unser Leitbild                          Seite   11       Buchtipps                               Seite   28
SOS Kinderseele                         Seite   12       Lust am Lesen & Liebe zum Schreiben     Seite   29
Törggelen mit Überraschung              Seite   13       Emmas Schokotraum                       Seite   30
Politik trifft Schule                   Seite   14       Tales from Wales                        Seite   31
Diplomverleihung                        Seite   15       Stärkung durch Spiel & Spaß             Seite   32
Ein zauberhafter Abend                  Seite   16       Service in Bildern                      Seite   33
Emma's Tea Room                         Seite   17       Zwei Meisterköche                       Seite   34
Service in English                      Seite   18       Kulinarisches Interview                 Seite   35
Speed dating                            Seite   19       Was sonst noch alles los war…           Seite   36
Texte schreiben & was dann?             Seite   20       Gastro School Day                       Seite   38
Schenken mit Herz                       Seite   21       Kreative Aussagen                       Seite   39
                                                         Wussten Sie schon, dass…                Seite   40

IMPRESSUM
                                        Redaktionsmitglieder              Foto der Titelseite
emma news
                                        Gudrun Domanegg                   Windbeutel mit Sahne
Herausgeber:
                                        Evi Gasser                        und Himbeeren
LBS "Emma Hellenstainer"
                                        Helene Kerschbaumer               Druck
Fischzuchtweg 9
                                        Ruth Malojer                      Kraler Druck, Brixen
I-39042 Brixen
                                        Magdalena March                   Koordination & Layout
Tel. 0472 273800
                                        Margot Mayrl                      Renate Radmüller
Fax 0472 273899
                                        Christian Passler
E-Mail: lbs.bx-
                                        Werner Walde
hellenstainer@schule.suedtirol.it
http://hellenstainer.berufsschule.it/

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Emma news - Emma Hellenstainer
Grußworte der Direktorin
                                      Rasse, der Sprache, des Glau-         zwei langjährige Mitarbeiter und
                                      bens, der politischen Anschauun-      Kochfachlehrer in Pension: Hel-
                                      gen, der persönlichen und sozia-      mut Bachmann und Josef Vill-
                                      len Verhältnisse gleich."             scheider. Beide waren äußerst
                                      Demokratie und ihre Umsetzung         wertvolle Mitgestalter an dieser
                                      ist mit dem Einsetzen der neuen       Schule. Helmut Bachmann als
                                      Gremien auch an unserer Schule        Fachgruppenleiter der Köche, als
                                      konkreter geworden. Mit der           Verantwortlicher für das Lernfeld,
                                      Schulautonomie wurde in diesem        und als langjähriger Verantwortli-
                                      Herbst der Schulrat eingesetzt. Er    cher für die Ausbildung zum Kü-
                                      entspricht dem Verwaltungsrat         chenmeister, als Projektverant-
                                      einer Firma. Ihm gehören Vertrete-    wortlicher großer zukunftsweisen-
Liebe MitarbeiterInnen,               rInnen von Lehrpersonen, Schüle-      der Events wie "alter Hut oder al-
liebe SchülerInnen,                   rInnen, Sekretariat, Eltern und die   tes Gut", "Sterne über der Hellen-
liebe Eltern und Erziehungsver-       Schulführung an. Alle mussten         stainer", "Cooking Night" u. v. m.
antwortliche,                         gewählt werden. Der Schulrat trat     Josef Villscheider mit seiner et-
liebe LeserInnen,                     dann zum ersten Mal am 4. De-         was leisen und zurückhaltenden
                                      zember zusammen.                      Art, war sehr aktiv in der Freizeit-
der Duden, DIE Instanz für alle       Anfänglich noch sehr von büro-        gestaltung: Er organisierte die
Fragen zur deutschen Sprache          kratischen und formalen Aufga-        monatlichen Wattturniere, war
und Rechtschreibung hat im            ben geprägt, scheint die Arbeit       der Chef der Wandergruppe und
Herbst dieses Jahres obige Rege-      aber doch sehr effizient und ver-     organisierte in den letzten Jahren
lung zur Genderthematik heraus-       spricht neue Blickwinkel.             die interessanten und beliebten
gegeben. Ich freue mich darüber,      Die Schulautonomie wird uns im        Lehrfahrten in die Bretagne, nach
denn damit kommt zur Geltung,         heurigem Schuljahr noch fest for-     Tallin und Helsinki, nach Schwe-
dass nicht nur Frauen und Mäd-        dern. Der Dreijahresplan muss         den und heuer noch ins Basken-
chen mitgemeint sind und zwar         mit allen wichtigen Informationen     land.
gleichberechtigt, sondern auch        der Schule geschrieben und auf        Die Nachbesetzung ist nicht nur
alle Transgender.                     unserer Homepage veröffentlicht       aufgrund ihrer menschlichen und
Die *Lesbarkeit* und *Flüssig-        werden. Mit dem neuen Leitbild        fachlichen Qualitäten und ihrer
keit* der Sprache wird oft als        ist eine gute Orientierungsgrund-     Bereitschaft zur Verantwortung
Grund für die Verwendung der          lage vom Plenum und der AG            ein äußerst schwieriges Unterfan-
ausschließlich männlichen Form        Schulentwicklung geschaffen           gen. Vieles ist im Umbruch, die
angeführt. Es ist aber schon lange    worden. Ich danke allen für die       Arbeit geht uns nicht aus. Sie
wissenschaftlich nachgewiesen,        intensive Mitarbeit.                  bleibt auch im neuen Jahr span-
dass Frauen und Mädchen und           Die Schulbauplanung konnte wie-       nend und aufregend. Und es ist
"andere" sich – mehr oder weni-       der aufgenommen werden. Hoch-         schön, dass sich so viele im Haus
ger bewusst/unbewusst – da-           motiviert haben sich alle zustän-     weit über den Unterricht hinaus
durch aus der Gesellschaft ausge-     digen FachgruppenleiterInnen          einsetzen und engagieren, gerade
schlossen fühlen. Gesetzlich          eingebracht. Architekt Scagnol        so wie es in unserem Leitsatz 2
müssten wir schon lange weiter        hat den Auftrag – endlich – für       steht: "Wir sind wertschätzend,
sein, denn im Artikel 3 der Italie-   das Einreichprojekt bekommen.         führungskompetent, authentisch,
nischen Verfassung — seit 1947        Wir haben die Planung unter Ein-      humorvoll und leidenschaftlich."
in Kraft — steht:                     beziehung aller Beteiligten im
"Alle Staatsbürger haben die glei-    Haus (mit hochroten Köpfen und
che gesellschaftliche Würde und       heißen Diskussionen) abge-
sind vor dem Gesetz ohne Unter-       schlossen und hoffen.                 Brigitte Gasser Da Rui
schied des Geschlechtes, der          Mit Ende 2018 gehen zugleich          Direktorin

                                                                                                 emma news | 3
Emma news - Emma Hellenstainer
Reise in die
Vom 28.06. bis zum 02.07.2018 reisten 16 MitarbeiterInnen der LBS "Emma Hellenstainer" in die Bretagne, der
nordwestlichsten Region Frankreichs. Die hügelige Halbinsel ragt in den Atlantik hinein. An der langen, zerklüf-
teten Küste finden sich zahlreiche Badeorte wie das schicke Dinar und das von Mauern umgebene Saint Malo,
das auf Felsen im Ärmelkanal erbaut wurde.

In einem komfortablen Reisebus        reisten wir weiter nach Carnac.        zu genießen. Wir übernachteten
ging es zum Flughafen Malpensa,       Die berühmten Menhire von Car-         in Quimper im Hotel Océania (4*).
und von dort mit dem Flugzeug in      nac sind ein einzigartiges Zeugnis     Am VIERTEN Tag besuchten wir den
die Bretagne.                         der keltischen Vorfahren, das          berühmten Klosterberg Mont-
Nach unserer Ankunft in Nantes        noch heute viele Rätsel aufgibt.       Saint-Michel. Zusammen mit dem
wurden wir bereits von einem fe-      Nicht weit entfernt liegt Vannes       Felsen ist er 157 m hoch und
schen Reiseleiter erwartet und        mit einer sehr reizvollen, stark       thront majestätisch in der Bucht.
besichtigten die Stadt. Nantes,       befestigten Altstadt im Golf von       Das Abendessen nahmen wir in
die einstige Hauptstadt der           Morbihan. Für das Abendessen           einer Crêperie in Saint Malo ein,
Bretagne, hat viel zu bieten. Das     und die Übernachtung verweilten        wo herzhafte Galettes und süße
unter Franz II. entstandene           wir im Hotel Best Western Plus         Crêpes serviert wurden. Wir über-
Schloss ist ebenso sehenswert         Centre (4*) in Vannes.                 nachteten in Saint Malo im Hotel
wie das Kunstmuseum, das u. a.        Am DRITTEN Tag ging es zunächst        De France et de Chateaubriand
Werke von Courbet, Chagall, Pi-       in den Fischerort Concarneau,          (3*).
casso und Kandinsky beherbergt.       einer mittelalterliche Stadtburg       Am FÜNFTEN Tag stand nach dem
Auch das Geburtshaus von Jules        mit mächtigen Festungsmauern,          Frühstück eine Stadtbesichtigung
Verne, der durch den Roman            die eine lebendige Altstadt um-        in Saint Malo auf dem Programm.
"Reise um die Erde in 80 Tagen"       schließen. Danach fuhren wir wei-      Die Altstadt, schöne Granithäuser
berühmt wurde, steht in Nantes.       ter zur Pointe du Raz. Wir waren       und ein leuchtender Sandstrand
Einige besuchten das "Machines        beeindruckt von der 70 m hohen         machten die Kulisse perfekt. Wir
de l'Ile", ein neuartiges Kunstpro-   Landspitze. Bedingt durch das          besuchten auch das Fischerstädt-
jekt.                                 raue Klima gedeihen hier nur Hei-      chen Cancale, das für seine Aus-
Das Abendessen nahmen wir ge-         depflanzen. Im Anschluss ging es       ternzucht bekannt ist und seit
meinsam im Hotel Novotel Nantes       weiter nach Quimper. Bunte Fach-       Jahrhunderten betrieben wird.
Centre Gare (4*) ein und über-        werkhäuser, schöne Altstadtgäss-       Natürlich erhielten wir auch eine
nachteten auch dort.                  chen und die Kathedrale Saint-         Kostprobe.
Am ZWEITEN Tag reisten wir nach       Corentin mit ihren spitzen Türmen      Über Rennes ging die Fahrt zurück
dem Frühstück zur Halbinsel           konnten bewundert werden. Bei          nach Nantes. Von dort aus traten
Guérande, die hauptsächlich für       einem Besuch einer Cidre-Herstel-      wir mit vielen neuen Eindrücken
ihre Salzgärten bekannt ist. Wir      lung hatten wir die Gelegenheit        im Gepäck die Heimreise an.
besuchten das Museum Terre du         das typische Getränk zu kosten
Sel, wo wir Interessantes über die    und ein typisch bretonisches Es-       Christian Passler
Salzgewinnung erfuhren. Mit dem       sen "Kig ha farz" auf einem Bau-
bekannten Fleur de Sel im Gepäck      ernhof in der Nähe von Quimper

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Emma news - Emma Hellenstainer
Eindrücke von den TeilnehmerInnen:                                        Zehn Fakten über die Bretagne

Unserer Reisegruppe gebührt ein      Der Reiseleiter erklärte uns die     1 – 179 Gemeinden in der Bretag-
großes Kompliment. Keine/r kam       Geschichte der Bretagne, die für     ne beginnen mit "Plou" (= Ge-
auch nur einmal zu spät, die         mich sehr bewegend war.
                                                                          meinde oder Dorf).
Gruppe war sehr harmonisch, alle
                                                                          2 – Die Bewohner der Ile de Sein
unterhielten sich gut.               Interessant war auch, dass Perso-
                                                                          zahlen keine Grundsteuer. Laut
                                     nen, die in der Bretagne geboren
                                                                          Jean-Baptiste Colbert hatten die
Beeindruckend für mich war der       sind und leben, keine Franzosen
                                                                          Insulaner mit den Naturgewalten
große Unterschied zwischen Ebbe      sind.
                                                                          des Meeres schon genug zu tun.
und Flut, der bis zu 15 Meter sein
konnte.                              Wir haben gut bis sehr gut geges-
                                                                          3 – Für Geografen markiert der
                                                                          Aber Ildut im Nordwesten der
                                     sen, was ich von Frankreich nicht
                                                                          Bretagne die Grenze zwischen
Mir hat es die ständig wechseln-     immer behaupten konnte.
                                                                          Ärmelkanal und Atlantik.
de Landschaft — von sehr frucht-
bar bis unfruchtbar — angetan.       Ich bin sehr froh, dabei gewesen     4 – Die Ile Tristan vor der Küste
Auf San Michele (300 Meereshö-       zu sein, denn, wenn man vor Ort      von Douarnenez zählt exakt drei
he) war die Erde so unfruchtbar,     immer von fachkundigen Perso-        Einwohner: den Inselwärter Gilles
dass nur Moos und kleine Sträu-      nen betreut wird, erfährt mal viel   sowie zwei Schafe.
cher, nicht einmal Bäume wuch-       Interessantes und man ist immer      5 – "Befindet sich Napoleons Hut
sen.                                 in Gesellschaft.                     noch immer in Perros-Guirec?" Mit
                                                                          diesem Code gab der britische
                                                                          Radiosender BBC am 3. April 1943
                                                                          das Signal für den bewaffneten
                                                                          Widerstand gegen die deutsche
                                                                          Besatzung.
                                                                          6 – Die Lupe am Anfang aller As-
                                                                          terix-Werke zeigt immer auf die
                                                                          Bretagne, denn hier wurde 56 v.
                                                                          Chr. eines der letzten keltischen
                                                                          Dörfer von den Römern erobert.
                                                                          7 – Das größte Hinkelsteinfeld
                                                                          der Welt gibt es im Süden der
                                                                          Bretagne. 2 792 Menhire (= lange
                                                                          Steine) können in Carnac besich-
                                                                          tigt werden.
                                                                          8 – Cancale ist bekannt für seine
ReiseteilnehmerInnen                                                      hervorragenden Austern. Schon
                                                                          die französischen Könige schick-
                                                                          ten zweimal pro Woche Boten in
                                                                          die Hafenstadt, um sich die be-
                                                                          gehrten Austern an ihren Pariser
                                                                          Hof liefern zu lassen.
                                                                          9 – Die nächtlichen Volksfeste in
                                                                          der Bretagne namens "Fest-Noz"
                                                                          sind von der UNESCO zum Welt-
                                                                          kulturerbe erklärt worden.
                                                                          10 – Von insgesamt 148 französi-
                                                                          schen Leuchttürmen befinden
                                                                          sich 52 in der Bretagne.
                                                                          at.media.france.fr

Reiseleiter                          Fischspezialitäten

                                                                                               emma news | 5
Emma news - Emma Hellenstainer
Alle Wege führen zur Almrosenhütte
Zu Beginn eines jeden Schuljahres begeben sich alle SchülerInnen auf den Gemeinschaftstag mit dem Ziel die
Klassengemeinschaft zu stärken.

                                                                               Zwischenzeitlich wird den abgän-
                                                                               gigen SchülerInnen bewusst,
                                                                               dass sie womöglich vom Weg ab-
                                                                               gekommen sein könnten, sie kon-
                                                                               taktieren ihre MitschülerInnen
                                                                               und bitten diese, den aktuellen
                                                                               Standort zu schicken.
                                                                               Kaum wird die Nachricht ver-
                                                                               schickt, kann man von der Alm-
                                                                               hütte aus erkennen, wie sieben
                                                                               Gestalten am Horizont auftau-
                                                                               chen. Den Vermissten gelingt es,
                                                                               zwar mit wenig Eleganz, dafür
                                                                               aber mit viel Entschlossenheit
                                                                               den Berg hinabzusteigen. Der ein
                                                                               oder andere versucht sein Glück
                                                                               auf dem Gesäß.
                                                                               Wieder vereint, genießt die Klasse
SchülerInnen der 4. Patisserie nach dem Aufstieg endlich wieder vereint
                                                                               die verschiedenen Südtiroler Ge-
                                                                               richte auf der Almrosenhütte. An-
Die Sonne blendet, der wolkenlo-          Hubert Oberhollenzer skizziert       gefangen bei Knödel mit Krautsa-
se Himmel besticht durch sein             die anstehende Tour, leicht und      lat über goldbraun gebackenen
Blau, ein herrlicher Ausblick auf         in kurzer Gehzeit sei das Ziel zu    Kaiserschmarren bis hin zu Spie-
die unverwechselbaren Santner-            erreichen. Der Anstieg ist den we-   gelei mit Speck und Kartoffeln
und Euringerspitzen eröffnet sich         niger Geübten zu steil und die       lassen sich SchülerInnen und
dem/r BetrachterIn. Durch das             Dauer, die ihre Begleitpersonen      Lehrpersonen die hausgemach-
gemütliche Hin- und Herwippen             auf eine halbe Stunde geschätzt      ten Köstlichkeiten schmecken.
der Gondel der Seiser-Alm-Bahn            haben, verlängert sich um eine       Nach dem Essen wird auf der son-
möchte man am liebsten den                Stunde.                              nigen Terrasse ein "Watter" ge-
ganzen Tag im Inneren verweilen           Um niemanden zu überanstren-         macht, über das anstehende Wo-
und vor sich hindösen. Wie könn-          gen, überlassen es die LehrerIn-     chenende diskutiert oder in der
te ein Herbsttag im Oktober bes-          nen jedem/r einzelnen SchülerIn      Sonne gedöst. Inzwischen haben
ser beginnen, als dieser, den die         im bevorzugten Schritttempo zu       sich auch die Kühe hinter der Ab-
4. Patisserie als ihren Gemein-           wandern, eine Entscheidung mit       zäunung ins Gras gelegt und ge-
schaftstag begeht. Doch wer jetzt         ungeahnten Folgen. Von den 24        mächlich mit dem Wiederkäuen
glaubt, damit beginne ein ruhiger         SchülerInnen erreichen nur 17 die    begonnen.
Spaziergang über die ebenen               Almrosenhütte. Von den restli-       Selbst der schönste Tag findet
Wiesen der Seiser Alm, hat weit           chen sieben fehlt jede Spur. "Die    einmal sein Ende, früher als es
gefehlt.                                  wichtigsten Leute sind ja hier!",    der Klasse lieb ist. Die Heimreise
Kaum sind die 24 SchülerInnen,            versucht Erna Gasser die Schüle-     nach Brixen verläuft ohne weitere
begleitet von den Lehrpersonen            rInnen scherzhaft zu beruhigen.      Zwischenfälle, aber mit viel Ge-
Hubert Oberhollenzer, Erna Gas-           Hubert Oberhollenzer macht sich      lächter über die Ausreißer.
ser und Cornelia Dell'Antonio aus         auf die Suche nach den Vermiss-
den Gondeln gestiegen, beginnen           ten, doch kehrt er erfolglos zur     Sabrina Wasserer
sie die Wanderung voller Elan.            Hütte zurück.

emma news | 6
Emma news - Emma Hellenstainer
Herbstzeit ist Erntezeit
Ende September durfte eine Klasse tatkräftig beim Wimmen helfen.

Wieder einmal stand ein toller       sten Standards der Kellertechnik.   dige Boden sorgt für ausdrucks-
Praxisunterricht an. Die Schüle-     Es ist ihm wichtig, Weine mit ei-   starke, stoffige Veltliner-Weine.
rInnen der 4. Service/Frontoffice    genem Charakter und Eigenstän-      Nach den Erklärungen zu den
war mit ihrem Fachlehrer Rein-       digkeit zu erzeugen. Alle Weine     Rebsorten und der Verarbeitung
hard Baur in Vahrn beim "Gries-      stammen aus ausgesuchten Ein-       der Trauben durften die Jugendli-
serhof" um bei der Weinlese zu       zellagen, die für den ganz spezi-   chen selbst Hand anlegen und
helfen.                              ellen Charakter und die individu-   zwei der unzähligen Reihen ern-
Der Besitzer Paul Huber erklärte     elle Ausprägung verantwortlich      ten. Auf die Gesamtfläche gese-
den SchülerInnen, dass die Wein-     sind.                               hen, war das nur ein kleiner Teil
bautradition bis in die frühe Neu-   Lage Gols: Steile Gletschermorä-    und manchem/r SchülerIn war
zeit zurückreicht, was Aufzeich-     ne in der Talmitte, direkt an der   deshalb der große Aufwand und
nungen des Klosters Neustift be-     Hofstelle. Lehmiger, sandiger Bo-   Mühe des Weinanbaus vielleicht
zeugen. Auf dem fruchtbaren Mo-      den. Die beste Lage für seinen      auch nach getaner Arbeit gar
ränenhügel, der durch die Glet-      Sylvaner.                           nicht so bewusst. Aber zum
scher entstanden ist, wachsen        Lage Gall: Liegt auf 800 m Mee-     "Reinschnuppern" war es genau
heute vorwiegend Weißweine von       reshöhe und somit sehr hoch mit     richtig und der Spaß sollte auch
außergewöhnlicher Qualität, die      Süd-Ost-Ausrichtung. Sorgt für      nicht zu kurz kommen.
durch ihre frische und fruchtige     frische, knackige Kerner-Weine.
Eleganz überzeugen.                  Lage Rigger: Geschützte, warme      Evi Gasser
Aus verschiedenen Lagen Gols,        Kessellage im Riggertal. Der san-
Gall und Rigger keltert Herr Huber
nur Trauben von bester Qualität
und verarbeiten sie nach modern-

"Griesserhof" in Vahrn                                                   Claudia Gentili beim Ernten

                                                                                               emma news | 7
Emma news - Emma Hellenstainer
Eintauchen in die Welt des Ersten Weltkrieges
 Im Zuge der Themenbehandlung "Gebirgskriege" bzw. "Erster Weltkrieg" wurde die sich anbietende Ausstel-
 lung von mehreren Klassen unserer Schule besucht.

Kleine Hauskapelle                                        Uniform

Die Ausstellung in der Stadtgallerie Brixen wurde         Einige Wortmeldungen unserer SchülerInnen:
vom Schützenbund Brixen in Zusammenarbeit mit
Herrn Oswald Mederle organisiert und war für das          Die Ausstellung war sehr interessant und informativ.
Publikum vom 21. Oktober bis 17. November 2018            Herr Mederle hat sehr interessant und motiviert er-
geöffnet. Für Schulklassen wurden auch Sonderfüh-         zählt. Man konnte ihm sehr gut folgen und er hat al-
rungen mit ca. 90-minütiger Dauer angeboten und           les sehr gut erklärt. [Irina]
den Jugendlichen wurden dabei interessante Details
und Hintergründe zum Geschehen im Ersten Welt-            Die Ausstellung hat mir sehr gut gefallen, weil ich
krieg aufgezeigt. Die Jugendlichen wurden stets aktiv     auch mehr als bloß Fakten und Ausstattung der Sol-
mit eingebunden und stellten interessiert Fragen. Zu      daten gesehen und erfahren haben. Besonders in
sehen gab es allerlei: Alltags- und Ausrüstungsge-        Erinnerung bleibt mir die Aussage von Herrn Mederle:
genstände, die von Granaten, Helmen, Uniformen bis        "Der Krieg bedeutet nicht nur kämpfen, sondern
hin zu einer kleinen Hauskapelle und einem Feld-          Tod". [Michael]
funktelefon reichten. Besonders wertvoll war eine
Reihe von Fotografien, die in der Zeit des ersten Welt-   Mir hat die Ausstellung gefallen, sie war interessant
krieges aufgenommen wurden, und historisch, inte-         und lehrreich. Ich möchte gerne noch so eine Aus-
ressante Aufnahmen von Brixen und der näheren Um-         stellung sehen. [Simon]
gebung zeigten.
Die gezeigten Ausstellungsobjekte gehören fast aus-       Gudrun Domanegg
schließlich der beeindruckenden und privaten
Sammlung von Oswald Mederle, ein Experte im Be-
reich des Ersten Weltkrieges, der seinesgleichen
sucht.

emma news | 8
Emma news - Emma Hellenstainer
Geh deinen Weg
Nicht jede/r weiß schon in der Mittelschule, wohin sein/ihr Weg führen soll: Will ich SchauspielerIn werden
oder lieber Koch/Köchin, Model oder Arzt/Ärztin oder doch ErnährungsberaterIn? Für alle Zweifelnden von der
Mittel- bis zur Oberschule fand deshalb vom 20. bis zum 22. September 2018 in Bozen die Bildungsmesse
"Futurum" statt.

Die Bildungsmesse Futurum rich-      Wer die "Futurum" besuchte, hat       es in Brixen nun auch zwei
tet sich grundsätzlich an alle Ju-   sicher die eine oder andere Schu-     4. Klassen der Fachschule mit
gendlichen und Erwachsenen, die      le oder sogar einen Beruf ent-        Spezialisierung in den Bereichen
am Thema Bildung und Beruf in-       deckt, von dem er/sie noch nie        Patisserie und Service/Front Offi-
teressiert sind.                     gehört hat. Denn mittlerweile ent-    ce gibt. Und wer bis jetzt dachte,
Besonders aktuell ist das Thema      stehen immer neue Berufs- und         nur eine Oberschule führt zur Ma-
Berufs- und Schulwahl für Abgän-     somit Ausbildungswege.                tura und später zur Universität,
gerInnen der Mittel-, Berufs- und    Auch die LBS "Emma Hellenstai-        der weiß nach dem Besuch der
Oberschulen und deren Eltern.        ner" präsentierte sich, und zwar      "Futurum": Auch wer sich für die
Angesprochen sind jedoch auch        am Messestand des Nahrungs-           Berufsschule entscheidet, dem
diejenigen, die schon mitten in      und Gastmittelgewerbe auf der         steht dieser Weg offen!
Ausbildung oder Berufsleben ste-     "Futurum". So manche/r Messe-
hen und eine Umorientierung su-      besucherIn war überrascht, dass       Helene Kerschbaumer
chen.
Die "Futurum" bietet einen Ge-
samtüberblick über das vielfältige
Bildungsangebot im Bereich der
Berufs- und Oberschulen, Univer-
sitäten, Fachhochschulen und
Weiterbildungsorganisationen.
Zeitgleich fand im Areal der Mes-
se Bozen auch die Landesmeis-
terschaft "Berufe im Wettbewerb
2018" und die JobInfo statt: Beide
gaben zusätzliche Einblicke in die
Vielfalt der Berufswelt und insbe-
sondere in die praktischen Beru-
fe.
                                     Unsere Schule wird vorgestellt

                                                                                               emma news | 9
Emma news - Emma Hellenstainer
Lehrlingsaustausch
Ende 2018 ging eine weitere Etappe des Austauschprojektes "Leonardo da Vinci" mit dem "Gewerblich Indust-
riellen Bildungszentrum Zug" (GIBZ) in der Schweiz zu Ende. Es war die Weiterführung einer wichtigen Zusam-
menarbeit im Bereich des Lehrlingsaustausches auf europäischer Ebene. Durch dieses Auslandspraktikum
haben Kochlehrlinge unserer Schule die Möglichkeit für drei Wochen praktische und schulische Erfahrung in
der Schweiz zu sammeln.

                                                                                 "Hellenstainer"-Lehrlinge Celine
                                                                                 Schwärzer und Gurpreet Singh
                                                                                 aus der 2. Klasse Köche für drei
                                                                                 Wochen nach Zug. Im Rahmen
                                                                                 des Lehrlingsaustauschprojekts
                                                                                 wohnten die Jugendlichen wäh-
                                                                                 rend der Praktikumszeit bei ihren
                                                                                 Gastgebern. Diese zeigten ihnen
                                                                                 Land und Leute, arbeiteten mit
                                                                                 ihnen in den Lehrbetrieben und
                                                                                 besuchten gemeinsam die jewei-
                                                                                 ligen Schulen. Die Auszubilden-
                                                                                 den tauchten für kurze Zeit sehr
                                                                                 intensiv in ein anderes Arbeits-
                                                                                 umfeld ein. Der Blick über den
                                                                                 Tellerrand ist bereichernd und die
                                                                                 Jugendlichen wachsen an ihren
                                                                                 Auslandserfahrungen, was für
                                                                                 den weiteren Berufserfolg förder-
                                                                                 lich ist.
                                                                                 Das im Schuljahr 2017/18 gestar-
                                                                                 tete Projekt wird auch in Zukunft
Patricia Staub, Alex Trojer und Angela Marty
                                                                                 als ständige Möglichkeit für unse-
                                                                                 re Kochlehrlinge angeboten, um
                                                                                 die Ausbildung zum/r Koch/Kö-
                                                                                 chin ein Stück weiter attraktiv
In Zusammenarbeit mit dem GIBZ             "Die beiden Schweizerinnen be-        und spannend zu machen.
konnten im August/September                kamen einen Einblick in unser
zwei Schweizer Lehrlinge in den            Bildungssystem, nahmen vor al-        Elisabeth Stürz
Südtiroler Betrieben Hotel "Ba-            lem am praktischen Unterricht in
cherhof" in Meransen und Hotel             der Küche teil, waren aber auch
"Leitlhof" in Innichen ihre prakti-        bei Praxiseinheiten in der Kondi-
sche Erfahrung vertiefen und da-           torei, Metzgerei und Patisserie an
bei viel Neues lernen. Die dritte          unserer Schule mit von der Par-
Praktikumswoche verbrachten die            tie", so Direktorin Brigitte Gasser
Auszubildenden Angela Marty                Da Rui. "Auf diese Weise lernten
und Patricia Staub im Schulunter-          sie Unterschiede zwischen der
richt gemeinsam mit der 3. Klasse          Schweizer und der Südtiroler Aus-
der Kochlehrlinge an der LBS               bildungsrealität kennen."
"Emma Hellenstainer".                      Im November 2018 fuhren unsere

emma news | 10
Unser Leitbild
Das Leitbild unserer Schule beschreibt unsere Werte und Haltungen, unseren Auftrag und unsere Visionen. Es
gibt Orientierung und soll unser tägliches Handeln leiten.

Unser Leitbild wurde erstmals im
Schuljahr 2000/01 im Rahmen
einer Open Space Veranstaltung
entwickelt. Die Leitsätze waren
das Ergebnis eines gemeinsa-
men, intensiven Prozesses.
Im Rahmen der Schulautonomie
und der bevorstehenden Entwick-
lung des Dreijahresplanes hat
sich die Arbeitsgruppe Schulent-
wicklung im Mai 2018 vorgenom-
men, das Leitbild mit allen Mitar-
beiterInnen im Rahmen eines pä-
dagogischen Tages zu überarbei-
ten und anzupassen.
Die Vorbereitungen dieses beson-     MitarbeiterInnen eifrig beim Entwickeln von Ideen
deren Tages waren sehr span-
nend und intensiv. Frau Dr. Chris-
tina Nigg, unsere externe Berate-    pädagogischen Tages hatte die             2. Wir sind wertschätzend, füh-
rin, unterstützte uns beim Pro-      Schulentwicklungsgruppe in Zu-               rungskompetent, authentisch,
zess der Leitbildentwicklung im      sammenarbeit mit allen Mitarbei-             humorvoll und leidenschaft-
Vorfeld und zeigte sich am päda-     terInnen die Aufgabe die Informa-            lich.
gogischen Tag als geschickte Mo-     tionen zu clustern, zusammenzu-           3. Wir handeln gemeinsam über-
deratorin.                           fassen und daraus Sätze zu ent-              legt und nachhaltig.
Es ging nicht nur darum, unser       wickeln – unsere Leitsätze.               4. Wir fördern persönliches und
Leitbild zu überarbeiten, es war     Wie geht es weiter? Auch Leitsät-            berufliches Potential. Durch
wichtig mit allen MitarbeiterInnen   ze verstauben, wenn sie uns nicht            dynamische Unterrichtsmodel-
folgenden Fragen und Gedanken        ständig "über den Weg laufen".               le und attraktives Tun bereiten
nachzugehen: "Wer sind wir?",        Wir haben uns bereits Gedanken               wir auf die Zukunft vor.
"Was machen wir?", "Wie machen       über die Veranschaulichung un-            5. Wir bieten Raum und Zeit für
wir es?", "Was sind unsere Stär-     seres Leitbildes bzw. unserer Leit-          zwischenmenschliche Begeg-
ken?" und "In welche Richtung        sätze gemacht, wir werden uns                nung, gemeinsames Lernen
wollen wir uns in den nächsten       diesbezüglich aber nochmals an               und individuelle Betreuung.
Jahren entwickeln?"                  alle an unserer Schule wenden.            6. Wir orientieren uns an Stärken.
Aus diesen Grundfragen heraus        Das Leitbild der LBS "Emma Hel-              Rückmeldungen und Bewer-
entstanden lebhafte, konstruktive    lenstainer" mit dem Titel "Wo                tungssituationen sind Basis
Diskussionen und schlussendlich      man das Gute lernen kann" lau-               für Entwicklung.
kreative Ideen, Visionen und Bil-    tet:                                      7. Wir sind ein leistungsfähiges
der. Dieses kraftvolle und wert-     1. Wir öffnen Räume für Erzie-               Team, das Gäste und Partner
volle Gedankengut wurde auf             hung zu Gesundheits-, Ge-                 mit neuen Aktionen begeistert.
zahlreichen Pinnwänden und Pla-         schmacks- und Ernährungsbe-
katen dokumentiert.                     wusstsein am Schnittpunkt              Joachim Zössmayr
Im anschließenden Prozess des           zweier Kulturen.

                                                                                                  emma news | 11
SOS Kinderseele
Kinder & Jugendliche im Zeitalter der Digitalisierung
Auf Einladung von ASM (Arbeitskreis Südtiroler Mittel-, Ober- und BerufsschullehrerInnen) und KSL
(Katholischer Südtiroler Lehrerbund) hielt Michael Winterhoff, ein deutscher Kinder- und Jugendpsychiater,
Psychotherapeut und Autor, auf der pädagogischen Großtagung in Bozen einen Vortrag über die Überforde-
rung unserer heutigen Kinder und Jugendlichen durch die Digitalisierung.

                                                   Titel wie "Warum unsere Kinder        rät dazu, zur Ruhe zu kommen
                                                   Tyrannen werden" oder: "Die Ab-       und aus dem Dauerstress auszu-
                                                   schaffung unserer Kindheit" ist       steigen. Wichtig wäre es, den
                                                   nur Beispiel, mit denen Winter-       Kontakt zu den digitalen Medien
                                                   hoff provokativ auf seine Thesen      einzuschränken. Den Lehrperso-
                                                   aufmerksam macht. Kinder und          nen gibt Winterhoff mit auf den
                                                   Jugendliche, heutzutage auch          Weg, Kindern und Jugendlichen
                                                   "Digital Natives" genannt, seien      klare Grenzen zu setzen und
                                                   durch die Digitalisierung absolut     ihnen auch Leistung abzuverlan-
                                                   überfordert. Jeder zweite Heran-      gen. Nur so werden daraus auch
                                                   wachsende sei nicht herkömm-          "lebensfähige" Erwachsene.
                                                   lich arbeitsfähig. In der gesell-
                                                   schaftlichen Entwicklung laufe        Einige Werke:
                                                   etwas gewaltig schief. Dies sehe       Die Wiederentdeckung der
Michael Winterhoff, geb. am 3. Janu-               er in seiner tagtäglichen Arbeit
ar 1955, wuchs als zweites von vier
                                                                                             Kindheit. Wie wir unsere Kinder
                                                   mit "schwierigen" Kindern. Zahl-          glücklich und lebenstüchtig
Geschwistern in Bonn auf. Die Eltern
                                                   reiche Beispiele aus seiner Praxis        machen.
betrieben am Ort eine Café-Kondito-
rei. Nach der Grundschule besuchte                 unterstreichen diese Aussagen.
                                                                                          Mythos Überforderung. Was wir
er zunächst die Hauptschule, wech-                 Kindern fehle es oft an festen
                                                                                             gewinnen, wenn wir uns er-
selte aber früh auf eine Realschule.               Rahmenbedingungen, an Empa-
                                                                                             wachsen verhalten.
Entscheidende Impulse für seine                    thie und einem Unrechtsbewusst-
                                                                                            SOS Kinderseele. Was die emo-
spätere Entwicklung erhielt er als                 sein. Doch auch die Erwachsenen
                                                                                             tionale und soziale Entwick-
Teilnehmer und aktiver Leiter von                  sind von unserer Welt überfor-
Jugendgruppen. In dieser Zeit ent-                                                           lung unserer Kinder gefährdet -
                                                   dert, zeigt sich Winterhoff über-
stand sein Wunsch, Medizin zu stu-                                                           Und was wir dagegen tun kön-
                                                   zeugt: Die Digitalisierung führt zu
dieren. Von 1977 bis 1983 studierte                                                          nen.
                                                   Stress im Beruf, durch die Medien
er Humanmedizin an der Universität                                                          Lasst Kinder wieder Kinder
                                                   wird ein negatives Weltbild über-
Bonn. Winterhoffs anfängliches Inte-                                                         sein! oder: Die Rückkehr zur
resse an der Kinderchirurgie entwi-                mittelt, das uns in den Katastro-
                                                                                             Intuition.
ckelte sich weiter über die allgemei-              phenmodus bringe. Geduld und
                                                                                            Persönlichkeiten statt Tyrannen
ne Kinderheilkunde zur Kinderpsychi-               Frustrationstoleranz müssen Kin-
                                                                                             oder: Wie junge Menschen in
atrie. Seit 1988 arbeitet er in Bonn               der heute kaum mehr aufbringen,
                                                                                             Leben und Beruf ankommen.
als Facharzt für Kinder- und Jugend-               Eltern sehnen sich nach dem
psychiatrie in seiner eigenen Praxis.
                                                                                            Tyrannen müssen nicht sein:
                                                   Glück ihrer Kinder und grenzen
Er befasst sich vorrangig mit psychi-                                                        Warum Erziehung nicht reicht –
                                                   sich zu wenig ab.
schen Entwicklungsstörungen im                                                               Auswege.
                                                   Patentrezepte für dieses Dilem-
Kindes- und Jugendalter aus tiefen-
                                                   ma, in dem wir stecken, kann
psychologischer Sicht.                                                                   Ruth Malojer
https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Winterhoff   Winterhoff keine geben, aber er

emma news | 12
Törggelen mit Überraschung
 Fixtermin der LBS "Emma Hellenstainer" ist wie jedes Jahr ein gemeinsames Törggelen. Heuer fand dieses am
 26. Oktober 2018 beim Buschenschank "Gummererhof" in Pinzagen statt. Im Rahmen dieses gemütlichen
 Beisammenseins wurde auch unser "Metzger-Urgestein" Manfred Fill in den wohlverdienten Ruhestand ver-
 abschiedet.

Hoch über dem Brixner Talkessel,      Schokoladekuchen aus der Kon-
eingebettet in Kastanienhaine         ditorei mit zahlreichen "Geld-
und Weingärten, liegt der "Gum-       würsten" wurden ihm als Zeichen
mererhof". Im Herbst, wenn die        der Anerkennung und Wertschät-
Tage kürzer und kühler werden,        zung überreicht.
wird in den beiden Stuben traditi-    Als Höhepunkt der Feier erwies
onell "getörggelt". Bei köstlichen    sich aber Josef Villscheider, der
Bauerngerichten und einem Glas        mit seiner Ziehharmonika ein
neuen Wein, dem "Nuien", lässt        Ständchen spielte, das Manfred
man den Tag ausklingen.               sogleich zu einem Tanz mit unse-
In der gemütlichen Stube beim         rer Frau Direktorin nutzte.
"Gummererhof" wurde gemein-
sam geratscht (sehr ausgiebig),       Ruth Malojer
gelacht (sehr lustig), gegessen
(sehr gut!) und getrunken (sehr
viel!). Nach Gerstesuppe, saurer                                                  Josef Villscheider
Suppe, verschiedenen Knödel-
spezialitäten, Käsenocken, Erdäp-
felblattlen mit Kraut und der obli-
gatorischen Schlachtplatte kam
der große Auftritt von unserem
Metzger-Fachlehrer Manfred Fill.
Die Direktorin hielt eine Laudatio
auf die 35-jährige Schulkarriere
von Manfred, die manche Überra-
schung – selbst für eingefleischte
KollegInnen – bereithielt. Ein        Manfred Fill mit Direktorin Brigitte Gas-
selbstgestaltetes Album und ein       ser Da Rui

                                                                                                       emma news | 13
v. l.: Magdalena Amhof (SVP), Matthias Alber (Team Köllensperger), Sonja Rienzner Ploner (Südtiroler Freiheit), Renate Pra-
der (PD), Tobias Planer (Die Grünen)

 Politik trifft Schule
 Kurz vor den Landtagswahlen im Oktober 2018 kamen fünf KandidatInnen unterschiedlicher Parteien zu Be-
 such um mit SchülerInnen zu diskutieren.

Von Politikverdrossenheit war bei          de, die Kandidatin der SVP,               allerdings brachte er sich kaum
den Jugendlichen nichts zu spüren          Magdalena Amhof viel zu aus-              ins Gespräch ein, ebenso wie
als sich am 17. Oktober fünf Politi-       schweifend und lange das Ge-              Sonja Rienzner Ploner von der
kerInnen vorstellten und ihr Wahl-         spräch an sich gerissen hat und           Südtiroler Freiheit.
programm präsentierten.                    Renate Prader, die Kandidatin des         Besonders für die ErstwählerIn-
Die SchülerInnen stellten Fragen           PD, mehr über sich selbst als             nen unter den SchülerInnen war
und waren durchaus kritisch. Sie           über Parteianliegen gesprochen            diese Gesprächsrunde sehr inte-
hätten sich auch etwas mehr Zeit           hat.                                      ressant und sie bestätigten, dass
gewünscht, da sie sich im direkten         Tobias "Tobe" Planer von den              sie sich in ihrer Entscheidung
Kontakt besser informieren konn-           Grünen kam am authentischsten             wen sie wählen würden, bestärkt
ten als über die Medien. Bedauert          rüber und der junge Kandidat              wurden.
wurde, dass wenig auf jugendspe-           vom Team Köllensperger, Mat-
zifische Themen eingegangen wur-           thias Alber war sehr sympathisch,         Evi Gasser

 emma news | 14
Diplomverleihung
Ende November 2018 lud unsere Schule 230 AbsolventInnen zur Diplomverleihung. Direktorin Brigitte Gasser
Da Rui überreichte den jungen Frauen und Männern die Abschlussdiplome und gab ihnen die besten Wünsche
für eine erfolgreiche berufliche und glückliche private Zukunft mit auf den Weg.

"Diese Zeremonie der Verleihung
der Abschlussdiplome signalisiert
einen wichtigen Übergang. Ihr
habt eure erste berufliche Qualifi-
kation erworben und seid nun
offiziell befähigt eure schönen
Berufe im Gast- und Nahrungsmit-
telgewerbe auszuüben und Mitar-
beiterInnen zu führen." Brigitte
Gasser Da Rui lud die Absolven-
tInnen ein, immer wieder an die
Schule zurück zu kehren, sei es
für weitere Ausbildungen und
Qualifikationen oder einfach nur
so: "Ihr seid hier immer willkom-
men."
Den Stellenwert, den gut ausge-
bildete junge Menschen in Südti-
rol haben, konnte man auch da-
ran erkennen, dass zahlreiche
VertreterInnen aus Politik, Wirt-     Diplomübergabe
schaft und Behörden erschienen
waren und die Direktorin bei der
Verleihung unterstützten. Neben
Landesrat Philipp Achammer nah-       (SKV) teil.                          frisch gebackenen AbsolventIn-
men an der Diplomfeier Cäcilia        Besonders gewürdigt wurden jene      nen mit ehemaligen Lehrperso-
Baumgartner (Amt für Lehrlings-       22 AbsolventInnen, die die Ab-       nen und der Direktorin an und
wesen und Meisterausbildung),         schlussnote neun oder höher er-      ließen den Abend in angenehmer
Gerd Lanz (LVH), Stefan Kuhn          halten haben; sie erhielten ein      Runde ausklingen.
(hds), Christian Pupp (Konditoren     Buch als Geschenk. Nach dem
im hds), Helmut Tauber (HGV),         offiziellen Teil, der in gekonnter   Elisabeth Stürz
Karl Volgger (SKV), Alfred Putzer     Weise vom Ensemble SaxPlus
(SKV) und Martin Tschafeller          umrahmt wurde, stießen die

                                                                                             emma news | 15
Ein zauberhafter Abend
                 Am 15. November 2018 war es wieder soweit. Weltladen und "Emma Hel-
                 lenstainer" luden zur Fair Cooking Night.

                 Das Motto "Zauberlehrling, He-        Cocktailstand betreute. Für Enter-
                 xenmeister! Kräuter, Rauch und        tainment und Dekoration war Ser-
                 Höllenküche" versprach einen          vicelehrerin Elisabeth Stolz zu-
                 besonderen Abend und bereits          ständig und sie sorgte mit Zau-
                 am Eingang wurde man von Hexe         berbücher und Hexenbesen für
                 Elisabeth Stolz und ihrem Sohn,       das richtige Ambiente. Die Schü-
                 dem Zauberlehrling Patrick emp-       lerInnen umsorgten die Gäste
                 fangen.                               freundlich und professionell, er-
                 Musikalisch umrahmt genossen          klärten die Gerichte und Getränke
                 die ca. 300 BesucherInnen den         und kümmerten sich gut gelaunt
                 Aperitif an der Schulbar mit köst-    um das Wohl der BesucherInnen.
                 lichem Fingerfood.                    Der Entertainer unter den Service-
                 Danach ging es in den Lehrkü-         schülern Amadeus Stolz gab in
                 chen mit neun Gängen weiter.          passender Kostümierung "Den
                 Jede/r der KöchInnen wurde von        Zauberlehrling" von Johann Wolf-
                 zahlreichen SchülerInnen unter-       gang von Goethe zum Besten und
                 stützt und die Gäste flanierten gut   wurde mit viel Applaus belohnt.
                 gelaunt durch die Räume.              Schade fand ich auch dieses Mal,
                 Verschiedene Weinkellereien aus       dass so wenige der MitarbeiterIn-
                 dem ganzen Land luden zur Wein-       nen an diesem Abend teilnah-
                 verkostung ein und auch eigens        men. Schön war, dass wieder ei-
                 für diese Veranstaltung kreierte      nige ehemalige SchülerInnen zu
                 Cocktails (Rezept in dieser Ausga-    diesem Anlass zurück an die
                 be) konnten probiert werden.          "Hellenstainer" kamen, um sich
                 Selbst schon öfters dieses Event      dieses Event nicht entgehen zu
                 miterlebt, muss ich sagen, dass       lassen.
                 ich die Atmosphäre dieses Mal         Mein Fazit:
                 besonders angenehm erlebt ha-         Von "A" wie Aperitif bis "Z" wie
                 be. Alles war stimmig, das Ge-        Zauberlehrling – ein toller Abend.
                 dränge an den einzelnen Statio-       Ein Gedanke:
                 nen hielt sich in Grenzen, es gab     Da dieses Jahr eh schon so viele
                 heuer viele Sitzmöglichkeiten und     der "Hellenstainer"-Köche die
                 das Essen konnte an einer Viel-       Gäste verwöhnten und ohne die
                 zahl von Stehtischen abgestellt       vielen fleißigen Helfer (Schü-
                 und genossen werden.                  lerInnen und Lehrpersonen ) das
                 Nicht nur Speisen und Getränke        Ganze gar nicht zu schaffen wäre,
                 ließen den Abend so besonders         warum nicht mal "nur" mit unse-
                 sein. Nicht zu vergessen ist bei so   ren "Zauberern" ein solches Event
                 einer Veranstaltung der Service.      machen?
                 Verantwortlich dafür zeichnete
                 Servicelehrer Reinhard Baur, der      Evi Gasser
                 diesmal auch einen eigenen

emma news | 16
Emma's Tea Room
Afternoon tea at its best!

"Welcome to Emma's Tea Room!",        Ms Ruggiu, Mr Tscholl and Mr            And finally some idioms based on
was how the guests were greeted       Gamper, who took some impres-           tea:
on Wednesday the 5th December         sive photos. Intensively trained
when entering the restaurant.         representatives, exclusively sel-       My cup of tea/not my cup of tea
Students from the 3rd class Con-      ected from the confectionery and        This is one of the most common
fectioners/Bakers and 2nd class       service personnel, explained the        idioms in everyday English spe-
Service, pretended to be the staff    guests how to eat scones pro-           ech. It refers to a person's prefe-
of a prestigious teahouse, situa-     perly and how various types of          rences.
ted next to the river Thames in       tea differ from each other. After       If you want to say, for example,
London, which was founded by          the go-ahead had been given, the        that you do not like to watch hor-
Emma Hellenstone some twenty          guests had the chance to immer-         ror movies, then use the expressi-
years ago. Miss Hellenstone had       se themselves into the British          on "not my cup of tea".
organized a tea-party and invited     culture by tasting treats like fruity   Example: Watching horror movies
her 10 relatives from the States to   lemon tarts, traditional scones         is not my cup of tea!
the renowned "Afternoon Tea by        and chewy brownies while having         If you want to say that you do like
Emma". The confectioners baked        a sip of a flavourful British tea       something, then use the idiom
some mouth-watering treats for        savoured together with milk or          "my cup of tea".
the high society-guests among         lemon juice.                            Example: Going shopping with
them Mrs Beaton, Mrs Seiwald,                                                 friends every weekend is my cup
Ms Kerschbaumer, Ms Mitterer,         Matthias Götsch                         of tea. I absolutely love it!

                                                                              Tea party
                                                                              The idiom "tea party" literally me-
                                                                              ans a gathering where people
                                                                              drink tea. However, when it is
                                                                              used as an idiom, it means that
                                                                              something was extremely easy.
                                                                              Example: This exam was just a
                                                                              tea party for me! I didn't expect it
                                                                              to be so easy.

                                                                              It's as good as a chocolate teapot
                                                                              Imagine a teapot made out of
                                                                              chocolate. It would be completely
                                                                              useless for serving hot tea, right?
                                                                              Thus, in English the idiom "It's as
                                                                              good as a chocolate teapot" re-
                                                                              fers to something that is totally
                                                                              useless.
                                                                              Example: Your plan is as good as
Samovar                               Serving tea
                                                                              a chocolate teapot!

                                                                                                   emma news | 17
Service in English
… a real challenge

On 4th December, our class – the       ses. Of course, we could manage                  Menu
3rd FS Service – had to face a         to do most of the job on our own.
special challenge. The Italian lin-    At the end of the service, we said   Filet of rabbit coated in bacon
guistic school "Galileo Galilei"       goodbye in a polite manner and            on celery-apple salad
from Brixen came to our school to      then we cleaned all the tables                 Allergens: L, O
enjoy a menu in our restaurant.        and washed the wine and drin-
First, we showed them all the dif-     king glasses.                                     
ferent classrooms, the bakery,         The following day, we reviewed
the confectionary, the different       the sequence of the whole service          Potato dumplings
kitchens, the dining rooms and         in class and Ms. Plankl gave us         with Hokkaido pumpkin
the bar. They were really impres-      feedback on our language perfor-           Allergens: A, C, O
sed by our school and how well         mance.
equipped we are.                       We all agree that this experience                 
After that, they were invited to eat   was very interesting and exciting
a whole menu at the Restaurant         for us.                                   Entrecote double
"Emma". The students were main-        The students from the "Galileo            with potato gratin
ly Italian speakers but also from      Galilei" Brixen let us know that        and glazed vegetables
different other countries around       they all enjoyed the delicious            Roasted see bass
the world. We had to talk in Eng-      menu and the superb service and         with parsley potatoes
lish with them and our English         that is why we are looking forward     and buttered vegetables
teacher Ms. Plankl graded us. She      to seeing them again soon.
                                                                             Entrecote with potato gratin
was walking around continuously
                                                                               and glazed vegetables
and helped as soon we did not          Alexandra Steiner
                                                                                  Allergens: D, G, O
know the exact words and phra-         Julia Thomaser
                                                                                         

                                                                                Gingerbread mousse
                                                                               with marinated oranges
                                                                                  Allergens: A, C, G

                                                                                     Julia & Kristi

emma news | 18
Speed dating
Surprise… Surprise

The students of the Language           their Christmas traditions and       the US who told us about the
School "Galileo Galilei" surprised     special recipes.                     Christmas traditions in his home
us with a speed dating at their        Not only that, we were also al-      country.
school in Brixen and so we had         lowed to taste Christmas special-    It would be really great if we had
the chance to get to know our          ties from different countries like   the chance to meet again as shar-
guests better. Alternately, we         Peru, Pakistan and from the Ita-     ing experiences and ideas with
asked each other questions and         lian region Tuscany. In short, a     peers from the same age is a
answered them. We really had           real melting pot of students and     good way to improve communica-
lots of fun.                           cultural input.                      tive and language skills.
Later we sang a Christmas song         Another highlight was the pres-
together and some presented            ence of an Erasmus student from      Students 3. FS Service

Christmas specialties from different   Thank you poster
countries

                                                                                               emma news | 19
SCHILF: Texte schreiben – und was dann?
 Am 7. Dezember fand für die Fachgruppe Deutsch eine schulinterne Fortbildung zum Thema "Texte schreiben
 – und was dann?" statt. Auf Vorschlag von Erna Gasser kam Irene Terzer, Deutschlehrerin am Klassischen
 Gymnasium in Meran und Expertin auf diesem Gebiet, für einen Nachmittag an unsere Schule.

                                                        umgesetzt, überarbeitet, verbessert oder neu ge-
                                                        schrieben. Das Material dabei sind die Wörter, mit
                                                        denen Sätze gebildet und diese zu Geschichten zu-
                                                        sammengefügt werden. In Schreibkonferenzen erhal-
                                                        ten die Schülerinnen Feedback zu ihren Texten und
                                                        Ideen und Tipps zur Überarbeitung. Nur so können
                                                        sie sich zu kompetenten SchreiberInnen entwickeln.

                                                        Gute Texte fallen nicht vom Himmel. Aber jede/r kann
                                                        lernen, wie man gute Texte schreibt. Manchmal ma-
                                                        chen schon Kleinigkeiten den Unterschied. Lies hier
                                                        einige Tipps aus "Everybody Writes" von Ann Handley
                                                        für bessere Texte:

                                                        1.    "Writing is a habit, not an art." Schreiben ist kei-
                                                              ne Kunst, sondern eine Übungssache.
                                                        2.    Schreibe das Wichtigste zu Beginn eines Satzes.
                                                        3.    Stehle niemanden seine Zeit. Schreibe nur was
Schreiben verleiht Flügel
                                                              für den/die LeserIn wirklich relevant ist.
                                                        4.    Erkläre dir selbst, warum du etwas schreibst.
                                                        5.    "Der erste Entwurf darf schlecht sein." Erst dann
Dass unsere SchülerInnen keine begeisterten Schrei-
                                                              kannst du es perfekt machen.
berInnen sind, ist nichts Neues. Trotzdem – oder ge-
                                                        6.    Lasse Unnötiges weg.
rade deshalb – ist diese Frage immer wieder Thema
                                                        7.    Geh davon aus, dass der/die LeserIn nichts
in den Sitzungen der Fachgruppe Deutsch. Ist Schrei-
                                                              weiß, aber halte ihn nicht für dumm!
ben noch aktuell in Zeiten von Tablet-Klassen und
                                                        8.    Finde jemand, der deine Texte korrigiert. Vier Au-
smartem Unterricht? "Und wie!", zeigt sich Irene Ter-
                                                              gen sehen besser als zwei.
zer überzeugt. "Für ein gelingendes Leben ist die
                                                        9.    Achte auf gute Lesbarkeit: Kurze Absätze, kurze
Schreibkompetenz wesentlich, das ist nachgewie-
                                                              Sätze, Auflistung, Überschriften, Fotos.
sen. Schreiben ist Knochenarbeit, es ist ein Hand-
                                                        10.   Setze dir ein Wortlimit und eine Deadline.
werk, die Wenigsten schreiben auf Anhieb perfekt.
                                                        11.   Verwende eine einfache, natürliche Sprache.
Wer Schreiben lernen will, muss schreiben." Mit die-
                                                        12.   Verwende aktive, statt passive Sätze, dadurch
sen Worten führte Frau Terzer in das Thema ein. Die
                                                              wird dein Text lebendig.
Aufgabe der Schule muss es sein, Lernräume dafür
                                                        13.   Ersetze schwache und häufig verwendete Adjek-
zu schaffen, dass alle Schülerinnen Schrift in ihrer
                                                              tive und Verben.
sinnstiftenden Funktion entdecken und so Schreib-
                                                        14.   Schreibe gute Geschichten! Eine gute Geschichte
kompetenz erwerben können. Persönliche Schreibbe-
                                                              sollte: wahr, menschlich, originell, dem/r LeserIn
dürfnisse sollten hierfür im Vordergrund stehen, so-
                                                              dienen und Teil einer größeren Geschichte sein.
dass das Schreiben weitgehend von den Schülerin-
nen selbst ausgeht.
                                                        Ruth Malojer
Beim Schreiben werden — wie in einer Werkstatt —
Ideen für die Textproduktion gesammelt, verworfen,

emma news | 20
Schenken mit Herz
Die Weihnachtszeit ist die Zeit des Schenkens. Etwas selbst zu basteln und zu verschenken, ist wohl die
schönste Art etwas Freude weiterzugeben.

Wir, die 1. FS Service wollten die-       zum Kinderdorf und überbrachten       Schenken heißt
ses Jahr Menschen eine Freude             die gefüllten Säckchen. Unsere        einem anderen etwas geben,
bereiten, die es im Leben nicht           Klasse wurde herzlich empfan-         was man am liebsten
immer so leicht haben. Da fiel            gen, schaute sich einen Film über     selbst behalten möchte.
uns ein, für die Kinder und Ju-           das Kinderdorf an und konnte mit
gendlichen im Kinderdorf etwas            den Kindern und Jugendlichen,
zu machen. Ende November 2018             die dort leben, über ihre Erfahrun-
haben wir zusammen mit den                gen sprechen.                         Das schönste Geschenk ist Zeit!
SchülerInnen der 2. FS Kon/Bä             Weitere sieben Geschenke wur-         Zeit zum Reden!
Kekse gebacken. Die Heimerzie-            den im Haus "Rainegg", einer Ein-     Zeit zum Zuhören!
herin Ruth Gallmetzer nähte Säck-         richtung für Mütter mit Kindern,      Zeit zum Lachen!
chen, welche wir dann ganz indi-          übergeben.                            Zeit ZUSAMMEN!
viduell gestalteten. Im Fach Infor-       Eine tolle Erfahrung für uns Ju-
mationstechnologische Grundla-            gendliche. Wir haben durch die-
gen gestalteten wir noch Grußkar-         ses Projekt "Schenken mit Herz"
ten.                                      gesehen, dass es nicht allen so
                                                                                Das Schönste am Schenken
Am Nikolaustag war es dann so-            gut geht und was es bedeutet ei-
                                                                                ist das Leuchten in den Augen
weit. Zusammen mit den Lehrper-           ne Familie zu haben.
                                                                                der Beschenkten.
sonen Elisabeth Stolz und Tanja
Speranza machten wir uns auf              Carmen Volgger

                                                                                Ich mag Menschen,
                                                                                die mir Sonne schenken,
                                                                                obwohl es bewölkt ist.

                                                                                Die wichtigsten Dinge,
                                                                                die man jemanden schenken
                                                                                kann, sind: Liebe, Ehrlichkeit,
                                                                                Respekt und Zeit.

                                                                                Anderen ein Lächeln zu schen-
                                                                                ken, ist ein Geschenk,
SchülerInnen der 1. FS Service mit den Lehrpersonen Elisabeth Stolz und
                                                                                das fast immer an- und zurück-
Tanja Speranza
                                                                                kommt.

                                                                                                   emma news | 21
Musiker besucht                                         Frühling in der beruflichen
"Hellenstainer"                                         Weiterbildung
Unter dem Motto Persönlichkeiten Hautnah war am         Das Angebot unserer Kurspalette ist wieder breit ge-
14. Dezember 2018 der Liedermacher Max von Mil-         fächert.
land zu Gast.

Max Hilpold besser bekannt als Max von Milland          Mit unseren FachlehrerInnen konnten wir für das heu-
nahm auf unserer Besuchercouch Platz und erzählte       rige Schuljahr wie gewohnt ein vielseitiges Programm
den SchülerInnen über sein Leben und erklärte ihnen     für die Erwachsenenbildung zusammenstellen.
auch wie es in der Musikbranche zugeht. Er selbst       Vom neuen Grundkurs Küche über Schaustücke aus
hat mittlerweile seinen Wohnort von Brixen nach         Zucker bis hin zum Kurs für Pizzabäcker ist viel Neu-
München verlegt und seine eigene Produktionsfirma       es und auch Traditionelles dabei.
gegründet. Am Anfang seiner Karriere sang er noch       Stöbert auf der Homepage unserer Schule. Ihr werdet
auf Englisch, mittlerweile nur noch auf Dialekt. Der    begeistert sein.
Erfolg gibt ihm recht, denn er spielte schon als Vor-
gruppe von aha und den Sportfreunden Stiller und        Thomas Rainer
war Gast in mehreren Fernsehsendungen.
Gerne spielte er uns noch eines seiner Lieder und
dann war die Stunde mit dem fröhlichen und sympa-
thischen Musiker auch schon vorbei.
Wer Max von Milland live erleben möchte, hat im Ja-
nuar 2019 im UFO Bruneck die Gelegenheit.

Evi Gasser

                                                        Pizza, Grissini & Co.           Grundkurs Küche

Max von Milland mit den SchülerInnen

         "Bring mi hoam" (offizielles Video)            Alles über Zucker

emma news | 22
Langweilig wird es im Heim nie...

                                                                                       Kastanienabend

Weihnachtsfeier in der Bar
Andy Reichegger hat diese Feier musikalisch um-
rahmt. Er gab Klassiker wie Metallica, aber auch sanf-
te Töne wie z. B. "Let it be" von den Beatles und eini-
ge Weihnachtslieder zum Besten. Die Bar war rappel-
voll, alle lauschten gespannt zu und es herrschte ei-
ne tolle Atmosphäre bei Keksen, Panettone und Ap-
felglühmix.

                                                                                 Batikshirts erstellen

Nachtwanderung

                                            Fototermin mit verschiedenen Accessoires

                                                                                                emma news | 23
Phantastische Schulwesen und wo sie zu finden sind
Alte Gemäuer wie die "Emma Hellenstainer" offenbaren ihre Geheimnisse nicht sofort. Vor allem das wahre
Wesen der hier beheimateten Lehrpersonen bleibt dem Beobachter oft auf den ersten Blick verborgen.
Nur wer ganz genau hinschaut, erhascht einen Blick in die Parallelwelt, die sich überall versteckt.

TutorInnenteam: Cornelia Oberrauch, Margot Mayrl, Benjamin Flora, Renate Radmüller, Helene Kerschbaumer

Möglicherweise fällt einem/r aufmerksamen/r Schü-           helfen dabei, herauszufinden, ob ein Wesen zum
lerIn eines Tages auf, dass die Lehrperson mit Laser-       Lehren berufen ist. Jedoch nicht nur Lehrpersonen in
pointer, Flipchart und Stiften beladen in die Klasse        Ausbildung, sondern auch alle anderen KollegInnen
kommt. Ständig schaut er/sie auf die Uhr und zurück         dürfen die TutorInnen gerne in Anspruch nehmen.
in die letzte Reihe, denn dort sitzt er/sie — der/die       In den Kleingruppentreffen mit den TutorInnen wer-
Tutorin.                                                    den Seminarinhalte reflektiert und auf anstehende
Dieses meist weibliche Wesen (nur einer von fünf            Themenfelder vorbereitet. Zudem dienen diese Tref-
TutorInnen ist männlich) besitzt besonders sensible         fen auch als Vorbereitung auf die im Portfolio vorge-
Sinnesorgane, da eine seiner Hauptfunktionen das            sehenen Aufgaben, dem Kennenlernen der themenre-
Beobachten ist. TutorInnen sind sehr friedvolle Krea-       levanten Praxisfelder an der eigenen Schule sowie
turen und sie greifen grundsätzlich nicht in das Ge-        als Hilfestellung für den Praxistransfer handlungsori-
schehen ein. Respekt verschaffen sie sich unter an-         entierter Aufgabenstellung.
derem durch ihre Unbestechlichkeit und ihre ehrliche        Der/die TutorIn übernimmt dabei die Moderation und
Meinung. Vor allem Letztere kann beim Gegenüber             die inhaltliche Gestaltung der Kleingruppensitzun-
auch unbeabsichtigt für Verletzungen sorgen, die            gen, kontrolliert und bestätigt die vorgesehenen Auf-
aber nicht lebensbedrohlich, sondern höchstens un-          gaben im praktischen Teil.
angenehm sind, jedoch die Möglichkeit der persönli-         In Schnittstellengesprächen findet ein kontinuierli-
chen Weiterentwicklung geben.                               cher Austausch mit der Direktorin und der Vize-
TutorInnen haben eine weitere Funktion in den Wei-          Direktorin statt.
ten des Schuluniversums: Sie versuchen ihren Anver-         Aus dem Schulalltag ist die Arbeit des TutorInnen-
trauten mit klaren Worten den richtigen Weg zu wei-         teams schon lange nicht mehr wegzudenken.
sen. Sie begleiten Lehrpersonen, die sich noch im
Anfangsstadium befinden, in ihrer Entwicklung. Sie          Helene Kerschbaumer & Renate Radmüller

emma news | 24
Aus meiner Schulzeit…
Meine Schulkarriere begann im           che Englisch kam damals erst in        und besuchte stattdessen die
fernen Jahr 19.. an der Johann          der Oberschule dazu.                   Handelsoberschule. Meine dama-
Wolfgang von Goethe Schule in           Ich war eine brave, gewissenhafte      lige beste Freundin Andrea hatte
Bozen, in einem alten, ehrwürdi-        Schülerin, die es der Lehrerin         ebenfalls diese Schule gewählt.
gen Gebäude, in dem noch heute          recht machen wollte. Wir sammel-       Meine Begeisterung für Wirt-
die VolksschülerInnen ein- und          ten Fleißbildchen und wenn man         schaftsfächer hielt sich zwar in
ausgehen. Da der Schulweg kurz          zehn gesammelt hatte, bekam            Grenzen, aber ich tat alles Not-
war, machten meine beste Freun-         man ein kleines Geschenk.              wendige und hielt fünf Jahre
din Evi und ich immer einen lan-        In der Mittelschule kam ich in ei-     durch. Nach einer recht passab-
gen Umweg und verabschiedeten           ne reine Mädchenklasse, da war         len Matura zog es mich nach
uns mit einem geheimen Ritual,          der Zickenkrieg schon vorpro-          Innsbruck, wo ich Erziehungswis-
um uns die Zeit bis zum nächsten        grammiert. Trotzdem hatten wir         senschaft studierte, ganz hatte
Wiedersehen zu versüßen.                unseren Spaß und wenn es da-           ich meinen Wunschberuf noch
Meine Lehrerin hieß Rosa Sinner,        rauf ankam, hielten wir zusam-         nicht aufgegeben. Nach Ab-
eine strenge, sehr pingelige Per-       men wie Pech und Schwefel. Au-         schluss des Studiums und einem
son, die uns im Fach "Schön-            ßerdem bekamen wir haufenwei-          Zwischenstopp in einer Schule in
schreiben" seitenweise Buchsta-         se Besuch von den Jungs aus den        Bozen bin ich dann an der "Emma
ben und Zahlen schreiben ließ.          anderen Klassen, wir waren sehr        Hellenstainer" gelandet und der
Nicht selten kam es vor, dass ei-       gefragt an unserer Schule.             Schule bis heute treu geblieben.
ne Seite herausgerissen wurde,          Nach dem Abschluss der Mittel-         Ich habe nie bereut, dass ich
wenn es nicht "schön" genug war.        schule wollte ich eigentlich die       nicht Kindergärtnerin geworden
Das kann man sich heute kaum            Kindergärtnerinnenschule besu-         bin. Das wird wohl auch daran
noch vorstellen – obwohl es man-        chen (Kindergärtnerin war schon        liegen, dass ich mich manchmal
chen SchülerInnen heute sicher          seit ich denken kann mein Traum-       – in gewissen Klassen und in ge-
nicht schaden würde, das Schrift-       beruf). Da ich allerdings die Mit-     wissen Situationen – wie im Kin-
bild zu verbessern. Diese Lehrerin      telschule nur mit Notendurch-          dergarten fühle. :-)
unterrichtete alle Fächer bis auf       schnitt "Acht" bestanden hatte,
Religion und Italienisch. Die Spra-     wurde ich nicht aufgenommen            Ruth Malojer

… mit 10 Jahren                       … mit 16 Jahren                        … mit 23 Jahren

                                                                                                 emma news | 25
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