Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
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Rundschreiben des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg ISSN 2568-9517 6/ 2022 journal KV-WAHLEN 2022 Welche politischen Positionen vertreten die Listen? Wie gebe ich meine Stimme ab? REHA EVIDENZBASIERTE MEDIZIN Neues Formular ab 1. Juli Digitale Gesundheitsanwendungen
IMPRESSUM Das KVH-Journal enthält Informationen für den Praxisalltag, die für das gesamte Team relevant sind. Bitte ermöglichen Sie auch den nichtärztlichen Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeitern Einblick in dieses Heft. IMPRESSUM KVH-Journal der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg für ihre Mitglieder und deren Mitarbeiter ISSN (Print) 2568-972X ISSN (Online) 2568-9517 Erscheinungsweise monatlich Abdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors und nicht unbedingt die des Herausgebers wieder. VISDP: John Afful Redaktion: Abt. Politik und Öffentlichkeitsarbeit Martin Niggeschmidt, Dr. Jochen Kriens Kassenärztliche Vereinigung Hamburg, Humboldtstraße 56, 22083 Hamburg Tel: 040 / 22802 - 655 E-Mail: redaktion@kvhh.de Titelillustration: Sebastian Haslauer Layout und Infografik: Sandra Kaiser www.BueroSandraKaiser.de Ausgabe 6/2022 (Juni 2022) 2 | KV H - J O U R N A L 6/2022
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser! Die kassenärztliche und kassenpsychotherapeutische Selbstverwaltung ist demokratisch organisiert. Das bürdet jedem KV-Mitglied eine gewisse Verantwortung auf. Mit der Gründung der KV Hamburg vor mehr als hundert Jahren erkämpften sich Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, Einfluss auf die Rahmenbedingungen ihrer beruflichen Tätigkeit zu nehmen. Wir sind Freiberufler – das gilt nicht nur für die Selbst- ständigen, sondern auch für die Angestellten. Wir definieren und schützen unsere Professionalität und organisieren im vorgegebenen Rahmen des Solidar systems die ambulante ärztliche und psychotherapeu- tische Versorgung. Nun stehen wieder Wahlen an, mit denen die Vertreterin- nen und Vertreter der KV Hamburg legitimiert werden, Entscheidungen zu treffen. Demokratische Entschei- dungsprozesse leben von der Diskussion und vom Streit, von der angemessenen Vielfalt und einer fairen Reprä- sentation von Gruppen und Interessen in den Gremien. Deshalb bitten wir Sie: Verschaffen Sie sich Gehör! Nut- zen Sie Ihre Gestaltungsmöglichkeiten! Beauftragen Sie jene Kolleginnen und Kollegen mit der Arbeit in der Selbstverwaltung, die Sie für integer halten und denen Sie vertrauen! Treffen Sie eine Wahl und geben Sie Ihre Stimme ab! Dr. Dirk Heinrich Dr. Björn Parey Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung der Vertreterversammlung der KV Hamburg der KV Hamburg KO N TA K T Wir freuen uns über Reaktionen auf unsere Artikel, über Themenvorschläge und Meinungsäußerungen. Tel: 22802-655, Fax: 22802-420, E-Mail: redaktion@kvhh.de 6/2022 KV H - J O U R N A L | 3
I N H A LT Rundschreiben des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg ISSN 2568-972X 6/ 2022 journal SCHWERPUNKT KV-WAHLEN 2022 Welche politischen Positionen vertreten die Listen? Wie gebe ich meine Stimme ab? 06_ Stimmabgabe für die KV-Wahl: Online oder per Brief 08_ Welche politischen Positionen vertreten die Listen? Standardisierte Interviews mit den Listenführerinnen und -führern AU S D E R P R A X I S F Ü R D I E P R A X I S 20_ Fragen und Antworten REHA Neues Formular ab 1. Juli EVIDENZBASIERTE MEDIZIN Digitale Gesundheitsanwendungen 22_ Neue Reha-Regeln: Angepasstes Formular ab 1. Juli 26_ Kodierrätsel des Monats: Diabetes mellitus WEITERLESEN IM NETZ: WWW.KVHH.DE Auf unserer Internetseite finden Sie Informationen rund um den Praxisalltag – unter anderem zu Honorar, Abrechnung, Phar- makotherapie und Qualitätssicherung. Es gibt alphabetisch sortierte Glossare, in denen Sie Formulare/Anträge und Verträge herunterladen können. Sie haben Zugriff auf Patientenflyer, Pressemitteilungen, Telegramme und Periodika der KV Hamburg. 4 | KV H - J O U R N A L 6/2022
6/2022 T E L E M AT I K N E TZ W E R K 24_ TI-Pauschalen werden angehoben EV I D E N Z B A S I E RT E M E D I Z I N 28_Digitale Gesundheits- anwendungen ARZN EIM ITTEL 26_ Arzneimittel-Datenbank für die Medikation von Kindern RUBRIKEN Weitere wichtige Datenbanken zur 02_Impressum Verordnung 03_Editorial KO L U M N E S E L B S T V E R WA LT U N G 27_Zwischenruf von Dr. Bernd Hontschik 34_ Frauenkommission der KV Hamburg: Auftaktveranstaltung TERMINKALENDER 36_ Steckbrief: Martina Pott 38_Termine und geplante Veranstaltungen FORUM 37_ KVH-Journal jetzt auch als ePaper erhältlich BI LDNACHWEIS Titelillustration: Sebastian Haslauer Seite 3: Michael Zapf; Seite 19: Markoagentur.de; Seite 27: Barbara Klemm; Seite 34 und 35: Anna Mutter; Seite 37: Bongkarn/Stock.Adobe.com; Cobalt/Stock.Adobe.com; Seite 38: Michael Zapf; Seite 40: Markoagentur.de; Icons: iStockfoto 6/2022 KV H - J O U R N A L | 5
SCHWERPUNKT Stimmabgabe für die KV-Wahlen DIE UNTERLAGEN FÜR DIE KV-WAHL BEKOMMEN SIE AB DEM 8. JUNI 2022 PER POST ZUGESCHICKT. SIE KÖNNEN IHRE STIMME ERSTMALS ONLINE ABGEBEN – ODER WIE BISHER PER BRIEF WÄHLEN. UND SO GEHT’S. Vom 8. Juni bis zum 5. Juli 2022 finden Als wahlberechtigtes Mitglied der KV KV-Wahlen statt. In dieser Zeit werden die Hamburg erhalten Sie ab dem 8. Juni 2022 Mitglieder der Vertreterversammlung und einen Brief, der Ihre Wahlunterlagen ent- die Kreisobleute neu gewählt. hält. Der Brief wird per Post an Ihre Privat- Die Vertreterversammlung ist das oberste adresse geschickt. Gremium der kassenärztlichen Selbst- Diese Wahlunterlagen enthalten: verwaltung. Hier werden die Grundsatz- ● ein Anschreiben, in dem Sie u.a. Ihre indi- diskussionen geführt, und hier fallen die viduelle Zugangsnummer („Wähler:innen politischen Entscheidungen. Die Vertreter- ID“) für die Online-Stimmabgabe finden, versammlung hat die Macht, den Vorstand ● einen Stimmzettel für die Wahl der Mit- zu wählen und abzuberufen. Die Zahl der glieder der Vertreterversammlung, Sitze in der Vertreterversammlung wur- ● einen Stimmzettel für die Wahl der Krei- de auf 40 erhöht. Vier davon werden von sobleute (sofern in Ihrem Kreis ein Kandi- Psychotherapeutinnen und Psychothera- dat oder eine Kandidatin zur Wahl antritt), peuten besetzt. ● eine Erklärung, auf der Sie bestätigen, dass Die Kreisobleute organisieren die Sie Ihre Stimme persönlich abgegeben haben, Versammlungen in den 22 Hamburger KV- ● einen Umschlag mit der Aufschrift Kreisen. Hier werden lokale Themen be- „Wahlumschlag“, in den später die beiden handelt und Kontakte unter Kolleginnen Stimmzettel gesteckt werden, und Kollegen vor Ort gepflegt. Die Kreis ● einen etwas größeren Umschlag mit der obleute fungieren als Bindeglieder zu den Aufschrift „Wahlbrief“, der als Rücksende- Repräsentanten in der Selbstverwaltung. umschlag dient. 6 | KV H - J O U R N A L 6/2022
SCHWERPUNKT ONLINE-STIMMABGABE STIMMABGABE PER BRIEF Sie haben bei dieser Wahl erstmals die Sie haben auch weiterhin die Möglichkeit, Möglichkeit, Ihre Stimme online abzuge- per Brief zu wählen. Was Sie dazu benöti- ben. Das funktioniert so: gen, finden Sie im Umschlag mit den Wahl- unterlagen, der Ihnen zugeschickt wird. ● Melden Sie sich im Online-Portal der KV Hamburg wie gewohnt mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort ● Bitte geben Sie auf den beiden Stimmzetteln jeweils an. (Sollten Sie noch keinen Zugang haben, registrieren eine Stimme ab. Sie sich bitte unter: www.ekvhh.de → Registrieren) ● Die beiden Stimmzettel legen Sie ohne sonstige Kenn- ● Klicken Sie in der linken Navigationsleiste auf den zeichnung und ohne jeden Zusatz in den beiliegenden Menüpunkt „Anwendungen“ – und danach auf „Wahlen“. „Wahlumschlag“. Bitte kleben Sie den „Wahlumschlag“ ● Authentifizieren Sie sich im Feld „Wähler:innen ID“ zu. Achtung: Der Umschlag darf nicht beschriftet werden. mit Ihrer fünfstelligen Zahl. Die „Wähler:innen ID“ fin- ● Bitte unterschreiben Sie die Erklärung, dass Sie Ihre den Sie auf dem Anschreiben in den Wahlunterlagen. Stimme persönlich abgegeben haben. ● Setzen Sie ein Häkchen, mit dem Sie bestätigen, dass ● Legen Sie den „Wahlumschlag“ zusammen mit der Erklä- Sie Ihre Stimme persönlich abgeben – und klicken Sie rung in den etwas größeren Umschlag mit der Aufschrift auf das Feld „Weiter zur Stimmabgabe“. „Wahlbrief“. Der Umschlag muss nicht frankiert werden. ● Es öffnet sich eine Seite mit Online-Stimmzetteln für ● Senden Sie den „Wahlbrief“ per Post an den Landes- die Wahl der Mitglieder der Vertreterversammlung und wahlausschuss oder geben Sie ihn persönlich im Ärztehaus für die Wahl der Kreisobleute. Bitte geben Sie auf den ab (KV Hamburg, Humboldtstraße 56, 22083 Hamburg). beiden Stimmzetteln jeweils eine Stimme ab. ● Prüfen Sie Ihre Stimmabgabe und klicken Sie dann Der Wahlbrief muss bis spätestens Dienstag, den auf „Verbindliche Stimmabgabe“. 5. Juli, um 16 Uhr beim Landeswahlausschuss eingegangen sein. Das Online-Wahlsystem wird am 8. Juni 2022 ab 16 Uhr geöffnet. Die Online-Stimmabgabe ist bis Dienstag, den 5. Juli, um 16 Uhr möglich. Sie können Ihre Stimmen entweder online oder per Brief abgeben. Bei doppelter Stimmabgabe sowohl online als auch per Brief ist nur die Online-Stimmabgabe gültig. Weitere Informationen finden Sie in der Wahlbekanntmachung: www.kvhh.de → Wahlen 2022 Ansprechpartner: Geschäftsstelle des Landeswahlausschusses Andreas List Tel: 22802 - 506 E-Mail: andreas.list@kvhh.de WER STEHT ZUR WAHL? Die Redaktion des KVH-Journals hat allen Listen, die in diesem Jahr zur Wahl antreten, standardisierte Fragen vorgelegt. Die Antworten sind auf den nachfolgenden Seiten SEITE 8-18 abgedruckt. So können sich KV-Mitglieder rasch einen Überblick darüber verschaffen, welches berufspolitische Programm die Listen vertreten. 6/2022 KV H - J O U R N A L | 7
WUEB R RRSITKE H T Z U R WA H L ? LISTE 1 (ÄRZTE) P P P- L I S T E ( P S YC H O T H E R A P I E , P SYC H O S O M AT I K , P SYC H I AT R I E ) L I S T E N F Ü H R E R : D R . M E D. SV E N R I N G E L H A H N Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dr. med. Martin Eichenlaub, Dr. med. Joachim Grefe, Dr. med. Hans Ramm, Dr. med. Matthias Köpp, Dr. med. Verena Faude-Lang, Eva Kahn, Dr. medic. Renata Kreibich, Dr. med. Isolde de Vries, Gabriele Griep, Dr. med. Birgitta Rüth-Behr, Dr. med. Roya Emami, Thomas Krömer WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN schen Risiken sowie einem poten- der P-Fächer auf jeden Fall weiter GESUNDHEITSPOLITISCHEN tiellen Regressrisiko. Um besonders aufgewertet und honorarentspre- FORDERUNGEN? Wir kämpfen junge Kolleg*innen zu einer Nie- chend gesehen werden. für eine gute, qualifizierte und derlassung zu motivieren, sollten hochwertige Versorgung unserer weitere finanzielle Anreize, wie WELCHE MASSNAHMEN SIND Patient*innen durch eine Redukti- z.B. eine extrabudgetäre Förderung NÖTIG, UM DIE SELBSTVER- on der bürokratischen Anforderun- wohnortnaher Praxen in sozialen WALTUNG ZU STÄRKEN? Die gen und Hürden. Zudem fordern Brennpunkten und Unterstützun- KV Hamburg sollte mit größtmögli- wir endlich eine angemessene gen bei der Aus- und Weiterbil- cher Offenheit und Transparenz ge- Vergütung der ärztlichen und dung, geschaffen werden. genüber Kolleg*innen und Berufs- psychotherapeutischen Leistun- verbänden auftreten. Dabei muss gen, besonders der Richtlinien- WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE die Förderung der Beteiligung von Psychotherapie. Dies umfasst eine DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE Frauen in der Selbstverwaltung ein Bezahlung unserer Leistungen zu FÜR DAS GESUNDHEITSWE- wichtiges Ziel sein, erste Schritte 100 Prozent sowie die explizite För- SEN AUSSEHEN? Man darf und wie die Frauenkommission der derung inhabergeführter Praxen kann die Niedergelassenen bei der KV Hamburg sind zu fördern und und MVZs. Regresse für veranlasste Implementierung und Entwicklung auszubauen. Die Tätigkeiten in den Leistungen müssen abgeschafft nicht allein lassen. Klare Vorgaben Gremien sollten durch finanzielle werden, um Ärztinnen und Ärzten zum Aufbau der Infrastruktur sind Anreize gefördert werden. mehr Planungssicherheit zu bieten. notwendig, um Rechtssicherheit Letztlich muss die Freiheit des zu gewährleisten. Die KV sollte WIE LAUTET DAS WAHL- Arztberufes erhalten bleiben und dabei die Ärzt*innen technisch und ZIEL IHRER LISTE? Wir wollen weiterhin sichergestellt sein. juristisch vollumfänglich unter- genügend Abgeordnete in die stützen und beraten können sowie Vertreter*innenversammlung WELCHE MASSNAHMEN SIND ausführliche technische Informati- entsenden, um für eine angemes- NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNF- onen bieten. Eine sinnvollere finan- sene Honorierung (in allen Ebenen: TIG DIE FLÄCHENDECKENDE, zielle Unterstützung der Praxen ist ethisch, finanziell etc.) aller P-P-P- WOHNORTNAHE VERSOR- diesbezüglich dringend geboten. Praxen sorgen zu können. Überge- GUNG IN HAMBURG SICHER- ordnetes Ziel ist Erhalt und Ausbau ZUSTELLEN? Um eine wohnort- WELCHE HONORARPOLITI- der sprechenden Medizin. nahe Versorgung sicherzustellen, SCHEN FORDERUNGEN HABEN sind finanzielle Anreize dringend SIE AN DIE KV HAMBURG? erforderlich. Es kann nicht sein, Eine offene, transparente und kluge dass ein(e) Fachärzt*in in der Klinik Honorarverteilung, die für jede(n) finanziell bessergestellt ist als Niedergelassene(n) durchschaubar ein(e) voll arbeitende(r) Ärzt*in in ist ohne die Bevorzugung einzel- einer reinen Kassenarztpraxis mit ner Fachgruppen. Dabei muss die den zusätzlichen unternehmeri- sogenannte Sprechende Medizin 8 | KV H - J O U R N A L 6/2022
W E R S T E H T Z U R RWA U BH RLI K ? LISTE 2 (ÄRZTE) FREI E ÄRZTESCHAFT HAM BURG L I S T E N F Ü H R E R I N : D R . M E D. S I L K E L Ü D E R Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dr. med. Jutta Lipke; Dr. med. Tanja Knolinski; Dr. med. Heide Kuhlow; Kim Lieschke; Joachim Flack; Dr. med. Karin Vogelsang; Joachim Simon-Schultz; Swetlana Haas; Dr. med. Timm Böttcher; Anna Utte; Dr. med. Matthias Eichler WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN kurzfristige Gesetzesänderungen, die Hamburger Budgets aufgeho- GESUNDHEITSPOLITISCHEN damit die Investoren-MVZs in ben werden und jede Leistung von FORDERUNGEN? Freiberufliche den Medizinmetropolen gestoppt den Krankenkassen bezahlt wird. Praxen müssen erhalten und wirt- werden. Das gilt auch für den Fach- Außerdem müssen die Kosten der schaftlich gestärkt werden. Wir als arztbereich, in dem immer mehr „Digitalisierung“ vollständig von Leistungsträger spielen weder bei Praxen von Kliniken und Inves- den Kassen bezahlt werden. Politik, Medien oder in der Finanzie- toren aufgekauft werden. Junge rung durch die Kassen eine ange- Ärztinnen, Ärzte und Psychothera- WELCHE MASSNAHMEN messene Rolle. Wir fordern, dass die peuten brauchen eine Perspektive SIND NÖTIG, UM DIE SELBST- Unterfinanzierung der ambulanten als Freiberufler in Hamburg. VERWALTUNG ZU STÄRKEN? Medizin aufhört. Die Kassen geben Gesetzesänderungen haben dazu nur noch etwa 16 Prozent ihrer Ein- WIE KÖNNTE EINE SINNVOL- geführt, dass aus der „Selbstver- nahmen für die Praxen aus, obwohl LE DIGITALISIERUNGSSTRATE- waltung“ immer mehr eine Ver- diese mehr als 90 % aller Krank- GIE FÜR DAS GESUNDHEITS- waltung geworden ist. Trotzdem heitsfälle behandeln. Diese Fehl- WESEN AUSSEHEN? Moderne, sollte die KV auch mit ihrer neuen steuerung muss aufhören und die gut funktionierende dezentrale Führung immer als erstes die Regresse für veranlasste Leistungen Punkt-zu-Punkt Kommunikation Interessen ihrer Mitglieder im Blick müssen abgeschafft werden. zwischen Praxen und Kliniken. haben. Hier haben wir mit der Ver- Verbesserung der Arbeitsabläufe treterversammlung eine wichtige WELCHE MASSNAHMEN und des gemeinsamen Überblicks kritische Kontrollfunktion, die wir SIND NÖTIG, UM AUCH ZU- über gemeinsam behandelte Pati- nur wahrnehmen können, wenn KÜNFTIG DIE FLÄCHENDE- enten. Jede neue digitale Anwen- die Mitglieder der VV möglichst CKENDE, WOHNORTNAHE dung müsste unsere Arbeit in den transparent über alle wichtigen VERSORGUNG IN HAMBURG Praxen vereinfachen, schneller Vorgänge informiert werden. Für SICHERZUSTELLEN? Hamburger machen und die Schweigepflicht ein einfaches „Abnicken“ von Politiker fordern immer wieder müsste geschützt bleiben. Statt- Beschlüssen werden wir nicht eine stadtteilbezogene Niederlas- dessen werden wir augenblicklich gewählt. sungssteuerung. Wie aber sollen gequält mit Anwendungen, die sich Ärztinnen und Ärzte irgendwo nicht sinnvoll sind und nicht funk- WIE LAUTET DAS WAHLZIEL niederlassen, wo sie absehbar mit tionieren. Das bisherige „Telematik- IHRER LISTE? Wir wünschen den Billigpauschalen wirtschaftlich Projekt“ ist eine einzige Serie von uns möglichst viele Stimmen für nicht zurechtkommen? Wichti- Pleiten, Pech und Pannen und eine unsere unabhängige Liste, damit ger wäre es, Investoren-MVZs in Verschwendung in Milliardenhöhe. wir unsere erfolgreiche und kriti- Hamburg daran zu hindern, sich im sche Mitarbeit in der KV fortsetzen Hausarztbereich auszubreiten, um WELCHE HONORARPOLITI- können. mittels Rosinenpickerei telemedizi- SCHEN FORDERUNGEN HABEN nische Online-Beratungen anzubie- SIE AN DIE KV HAMBURG? Die ten. Wir fordern hier konkrete und KV muss sich dafür einsetzen, dass 6/2022 KV H - J O U R N A L | 9
W R UEB RRSITKE H T Z U R WA H L ? LISTE 3 (ÄRZTE) HARTMAN N BU N D – FÜ R ALLE! L I S T E N F Ü H R E R : D R . M E D. M A X I M I L I A N G E B H A R D Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dr. med. Stephanie Patek; Dr. med. Clemens Rust; Dr. med. Abolghassem Pour Emam Ali Siavan Mahaleh WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN SIE AN DIE KV HAMBURG? essierte stärker begleitet werden, GESUNDHEITSPOLITISCHEN nicht nur vor, sondern auch noch Langfristig ist eine Reform hin zu FORDERUNGEN? Wir fordern nach der Niederlassung. Eine noch einer leistungsgerechten Vergü- die Umsetzung des MVZ-Morato- nicht abgeschlossene Familienpla- tung mit festen Eurobeträgen riums. Kassensitze dürfen nicht nung darf kein Hinderungsgrund anzustreben. Wichtig sind ver- auf ewig in MVZ verschwinden. für junge Fachärztinnen sein. lässliche Vergütungsstrukturen MVZ-GmbHs waren und sind eine KV-Eigeneinrichtungen können nur und die konsequente Ausnutzung gute Ergänzung zu Einzelpraxen Ultima ratio und Übergangslösung rechtlicher Verhandlungsspiel- und Praxisgemeinschaft. Dabei ist mit späterer Übernahme durch räume. Honorarerhöhungen zur einerseits mehr Transparenz, z. B. temporär Angestellte sein. Dabei Deckung der Kostensteigerung und hinsichtlich der Besitzverhältnisse, braucht es absolute Transparenz. des Inflationsausgleiches sind auch geboten und anderseits der Einfluss in Krisenzeiten nicht übertrieben, der in der KV verfassten ÄrzteschaftWIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE sondern angemessen. auf Zulassungen zu wahren. Quali- DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE tät und Qualifikation sind überwie- FÜR DAS GESUNDHEITSWE- WELCHE MASSNAHMEN gend personengebunden. SEN AUSSEHEN? Digitalisierung SIND NÖTIG, UM DIE SELBST- Die von Ärzteseite im Konsens mit braucht erkennbaren Nutzen für VERWALTUNG ZU STÄRKEN? PKV und Beihilfe erstellte GOÄ- Patienten und Ärzte. Von einer Selbstverwaltung ist für die Mitglieder Novelle ist zügig in Kraft zu setzen. unbequemen Lernphase abgesehen da. Um mehr Engagement zu erzeu- Wir fordern in dieser Sache die müssen bürokratischer und finan- gen, bedarf es Transparenz und einer berufspolitische Unterstützung zieller Mehraufwand im Vergleich Einbindung der Basis. Insbesondere und Solidarität durch das Schwer- zu bestehenden „analogen“ Verfah- braucht es mehr Frauen und mehr gewicht KV ein. ren vermieden werden. Für Forde- junge Menschen für einen neuen Blick Kurzfristige Kostensteigerungen rungen des Gesetzgebers, die über in der Selbstverwaltung. in Praxen müssen refinanziert die Notwendigkeit der Krankenver- werden, insbesondere Personalkos- sorgung hinausgehen, verlangen WIE LAUTET DAS WAHLZIEL ten. Auch für MFA sowie MTA mit wir Ersatz der Mehrkosten. Die Ent- IHRER LISTE? Liste 3 „Hartmann- Patientenkontakt muss es einen wicklung der Digitalisierung soll bund – Für alle“, steht für steuerfreien Corona-Bonus geben. sich an vorhandenen Strukturen ● gemeinsame Interessen von und der Realität ärztlicher Arbeit Haus- und Fachärzten, WELCHE MASSNAHMEN orientieren. Digitale TI-Anwen- ● stufenweise Digitalisierung, die SIND NÖTIG, UM AUCH ZU- dungen müssen vor „Ausrollen“ in unterstützt und nicht behindert, KÜNFTIG DIE FLÄCHENDE- der Fläche praktikabel und sicher ● Sicherstellung der Freiberuflich- CKENDE, WOHNORTNAHE laufen. Sanktionen bei unverschul- keit – selbständig oder angestellt, VERSORGUNG IN HAMBURG detem Fehlen technischer Voraus- ● das Primat ärztlich geführter Pra- SICHERZUSTELLEN? Wichtig ist, setzungen lehnen wir ab. xen und MVZ, Vertrauen in die Niederlassung auf- ● angemessene Erhöhung der zubauen. Neben Honorarsicherheit WELCHE HONORARPOLITI- Vergütung unter Berücksichtigung und Verlässlichkeit müssen Inter- SCHEN FORDERUNGEN HABEN der Inflation. 1100 | KV H - J O U R N A L 6/2022
W E R S T E H T Z U R RWA U BHRLI ?K LISTE 4 (ÄRZTE) LISTE N ETZWERK L I S T E N F Ü H R E R : D R . M E D. T O R S T E N H E M K E R Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dr. med. Rita Trettin; Dr. med. Jens Heidrich; Dr. med. Anna-Katharina Doepfer; Dr. med. Andreas Schüßeler; Dr. med. Julia Laage; Helmut Weiberlenn; Dr. med. Ahmad Shoaib Seddiqi; Dr. med. Tobias Jacob WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN ceangebot, Sprechstundenzeiten, der Kostenentwicklung angepasst GESUNDHEITSPOLITISCHEN Bewertungen, Sympathie, Freund- werden. Alle Budgetierungen müs- FORDERUNGEN? Die Freibe- lichkeit des Personals) aus. sen abgeschafft werden! ruflichkeit hat sich in der am- bulanten Versorgung bewährt. WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE WELCHE MASSNAHMEN SIND Diese gilt es zu erhalten und DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE NÖTIG, UM DIE SELBSTVER- vor Wettbewerbsverzerrungen FÜR DAS GESUNDHEITSWE- WALTUNG ZU STÄRKEN? Wir durch konzernbetriebene MVZ zu SEN AUSSEHEN? Wichtig ist die benötigen mehr familienfreund- schützen. Dazu gehört die Förde- digitale Kommunikation zwischen liche Sitzungen im Hybridformat, rung ärztlicher Netzwerke und des Haus- und Facharztpraxen und damit Ärzte und Ärztinnen sich ambulanten Operierens sowie die den Krankenhäusern. So können leichter in den Ausschüssen und angemessene Bezahlung mit einer Briefe, Befunde und Röntgenbilder der Vertreterversammlung enga- modernisierten und leistungsge- zeitnah zur Weiterbehandlung zur gieren können. Die Pandemie hat rechten GOÄ. Verfügung stehen. Auch Termin- gezeigt, dass das geht. „Wir sind die vergaben und Online-Sprechstun- KV“ ist ein Motto unserer Liste. Das WELCHE MASSNAHMEN den dienen einer besseren Patien- sollten alle Kolleginnen und Kolle- SIND NÖTIG, UM AUCH ZU- tenversorgung. Das elektronische gen berücksichtigen. Wir können KÜNFTIG DIE FLÄCHENDE- Rezept und die elektronische AU unsere Arbeit gestalten! CKENDE, WOHNORTNAHE sind nur hilfreich für (Online-) VERSORGUNG IN HAMBURG Apotheken und Krankenkassen. WIE LAUTET DAS WAHLZIEL SICHERZUSTELLEN? Es sollte Alle Kosten für die Digitalisierung IHRER LISTE? Wir möchten die die Möglichkeit geben, dass die müssen übernommen werden. Selbstverwaltung der KV Ham- KV Praxen, die keine Nachfolger Die Telematik-Infrastruktur ist zu burg mitgestalten! Dazu benöti- finden, aufkauft und mit angestell- kompliziert und zu teuer, hier muss gen wir eine große Präsenz in der ten Ärzten und/oder Ärztinnen nachgebessert werden. Vertreterversammlung, um unser solange betreibt, bis diese oder Programm erfolgreich einbringen andere die Praxis weiterführen WELCHE HONORARPOLITI- zu können und unsinnige Entwick- wollen. Kleinteilige Planungen, SCHEN FORDERUNGEN HABEN lungen zu blockieren. UNSER ZIEL: wie sie SPD, Grüne oder Linke SIE AN DIE KV HAMBURG? MÖGLICHST VIELE STIMMEN FÜR vorschlagen, sind nicht geeignet Wer Leistung bestellt, muss sie be- DIE LISTE 4 NETZWERK! und nicht erforderlich. In einer zahlen! Wenn sich die Leistungen Stadt mit guten Verkehrsverbin- der niedergelassenen Ärztinnen www.liste-netzwerk.de dungen wie Hamburg suchen sich und Ärzte verbessern (Impfungen, viele Patienten nicht die nächst- Notfallversorgung, ambulante gelegene Praxis, sondern wählen Operationen u.a.), so müssen diese sich Haus- bzw. Fachärztinnen Leistungen bezahlt werden. Außer- oder -ärzte nach anderen Kriterien dem muss das Honorar bei stei- (Erreichbarkeit mit öffentlichen gender Inflation und notwendiger Verkehrsmitteln oder PKW, Servi- Steigerung der Gehälter der MFA 6/2022 KV H - J O U R N A L | 11
W R UEB RRSITKE H T Z U R WA H L ? LISTE 5 (ÄRZTE) HAMBURGER ALLIANZ L I S T E N F Ü H R E R : D R . M E D. M I C H A E L R E U S C H Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Christine Neumann-Grutzeck; Dr. med. Henrik Suttmann; Prof. Dr. med. Katharina Tiemann; Dr. med. Philip Kreßin; Dr. med. Heinz-Hubert Breuer; Dr. med. Thiemo Kurzweg; Dr. med. Florian Giensch; Dr. med. Björn Laudahn; Dr. med. Clemens Flamm; Dr. med. Andreas Bollkämper; Dr. med. Michael Alexander Rösch; Dr. med. Sebastian Spuck; Dr. med. Simone Müller; Dr. med. Jan Ter-Nedden; Susanne Roth; Dr. med. Sven-Holger Kühn; Dr. med. Maximilian Lange; Irina Götz; Dr. med. Imke Mebes; Dr. med. Michaela Rothe; Dr. med. Sabine Sönksen; Dr. med. Maryam Khonsari; Ursula Reusch; Dr. med. Behrus Subin; Michael Hartmann- Sell; Dr. med. Johannes Göckschu; Dr. med. Valeska von Krosigk; Dr. med. Bernward Heidland; Jörg-Michael Wennin; Dr. med. Elke Faust; Dr. med. Thomas Begall; Dr. med. Ariane Kahle; Dr. med. Erik Engel; Prof. Dr. med. Jörn Sandstede; Dr. med. Jörg Sablotny; Dr. med. Antony Kanappilly; Dr. med. Arne Ströh; Dr. med. Birte Jungfer; Dr. med. Dirk Heinrich; Dr. med. Andreas Motamedi; Dr. med. Andrea Heinenberg WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN gefordert, regionale soziale Proble- und medizinische Innovationen GESUNDHEITSPOLITISCHEN me ursächlich auszugleichen. lässt sich unter einem Budget nicht FORDERUNGEN? Wir stehen für mit sachgerechter, zugewandter eine moderne, vielgestaltige, ambu- WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE medizinischer Versorgung verein- lante fachärztliche Versorgung in DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE baren. Budgets schwächen die am- guter, kollegialer Kooperation mit FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN bulante Versorgung und schrecken Hausärzten, Psychotherapeuten AUSSEHEN? Schluss mit dilettan- den dringend benötigten ärztlichen und Krankenhäusern. Gerade für tischer „Digitalisierung“ in Arztpra- Nachwuchs von einer ambulanten unsere jungen Ärzt*innen brauchen xen, die derzeit aus unausgereifter, Tätigkeit ab. wir ein flexibles, familienfreundli- ausgelagerter banaler Verwal- ches, von unnötiger Bürokratie ent- tungstätigkeit für die Krankenkas- WELCHE MASSNAHMEN SIND rümpeltes Arbeitsumfeld, um sie sen besteht. Stattdessen muss ernst NÖTIG, UM DIE SELBSTVER- für eine ambulante Tätigkeit und gemeinte Digitalisierung Ärzte WALTUNG ZU STÄRKEN? Wir ggfs. die Übernahme von Praxen zu effizient entlasten und für Patien- brauchen dringend eine bessere be- gewinnen. ten einen spürbaren Mehrwert ge- rufspolitische Beteiligung der weib- nerieren, ohne dabei den ohnehin lichen Mitglieder der KV, die bessere WELCHE MASSNAHMEN übervollen Praxisalltag zusätzlich Vereinbarkeit von Familie und Beruf, SIND NÖTIG, UM AUCH ZU- zu belasten. Videosprechstunden, eine stärkere politische Einbindung KÜNFTIG DIE FLÄCHENDE- digitale medizinische Leistungen, der Berufsverbände, Mentorenpro- CKENDE, WOHNORTNAHE telemedizinisches Monitoring mit gramme für jüngere Ärzt*innen und VERSORGUNG IN HAMBURG automatischer Übermittlung von eine Revitalisierung modernisierter SICHERZUSTELLEN? Medizini- Patientendaten, verbesserte Arzt-/ KV-Kreise. Selbstverwaltung lebt sche Unterversorgung in einzelnen Krankenhauskommunikation und durch die frühzeitige, kontinuierliche Hamburger Stadtteilen ist zumeist vieles mehr können Zeit sparen intensive Einbindung von Ärzt*innen Teilaspekt einer weitergehenden und Ressourcen schonen. und Psychotherapeut*innen in die sozioökonomischen Unterprivi- Weiterentwicklung und Entschei- legierung. Variable Instrumente, WELCHE HONORARPOLITI- dungsprozesse der KV. wie z.B. die Förderung von Gesund- SCHEN FORDERUNGEN HABEN heitskiosken (z.B. in Billstedt/Horn) SIE AN DIE KV HAMBURG? WIE LAUTET DAS WAHLZIEL und auch KV-Eigeneinrichtungen Wir wollen eine vollständige IHRER LISTE? Starke fachärztli- können Versorgungslücken schlie- Entbudgetierung für Haus- und che Interessensvertretung, Schluss ßen helfen, bis sich im Verlauf nie- Fachärzt*innen, wo sinnvoll als Ein- mit der Budgetierung, leistungsge- derlassungswillige Ärzt*innen für zelleistungen. Steigender Versor- rechte Honorierung, Entbürokrati- diese Standorte gewinnen lassen. gungsbedarf durch Morbiditätszu- sierung, sinnvolle Digitalisierung Grundsätzlich ist aber die Politik nahme, Alterung der Gesellschaft und eine starke Selbstverwaltung. 12 | KV H - J O U R N A L 6/2022
W E R S T E H T Z U R RWA U BHRLI ?K LISTE 6 (ÄRZTE) H AU S Ä R Z T: I N I N H A M B U R G – DA S O R I G I N A L L I S T E N F Ü H R E R I N : D R . M E D. JA N A H U S E M A N N Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dr. med. Mike Müller-Glamann; Dr. med. Maria Hummes; Dr. med. Björn Parey; Karen Haß; Torsten Fix; Dr. med. Annemarie Reißmann; Gregor Brinckmann; Nuray Can; Dr. med. Laurens Kils-Hütten; Beatrice Roßbach; Dr. med. Arne Breest; Dr. med. Berit Löwnau; Dr. med. David Herzog; Susanne Konzelmann; Sönke Strauß; Dr. med. Natalie Lausch; Cengiz Köysüren; Dr. med. Cornelia Behn; Dr. med. Horst Mußner; Dr. med. Ursula Wex; Dr. med. Christoph Müller-Rahmel; Renate Salis; Heiko Hundius; Dr. med. Johanna S. Bobardt; Dr. med. Sebastian Eipper; Dr. med. Anne-Marie Stüven; Dr. med. Henning Harder; Iris Dombrowsky; Wilfried Aust WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN oder durch weniger Bürokratie. geschlossen werden. Wir haben GESUNDHEITSPOLITISCHEN Zudem würde die Stärkung eines bundesweit immer noch den FORDERUNGEN? freiwilligen Primärarztsystems schlechtesten Fallwert und die ● Berücksichtigung moderner die Arbeitsbedingungen in den schlechteste Auszahlungsquote! Lebensmodelle zur Ausübung des Praxen und die Versorgung der Hier erwarte ich kreative Ideen, an- Hausarztberufes Patient*innen verbessern. dere KV-Bezirke schaffen das auch. ● Lösungen gegen den Angriff der All dies führt zu einer Wertschät- Freiberuflichkeit durch Fremdin- zung der hausärztlichen Tätigkeit, WELCHE MASSNAHMEN SIND vestoren sodass sich letztlich auch mehr NÖTIG, UM DIE SELBSTVER- ● Digitalisierung mit Mehrwert für junge Ärzt*innen für die Allgemein-WALTUNG ZU STÄRKEN? Eine die Praxen medizin begeistern werden. diverse Zusammensetzung der ● Faire Honorierung Gremien ist notwendig, um die ● Nachhaltige und klimafreundli- WIE KÖNNTE EINE SINNVOL- Vielfalt der Mitglieder abzubil- che Ausrichtung des Gesundheits- LE DIGITALISIERUNGSSTRA- den. Die Strukturen müssen sich systems TEGIE FÜR DAS GESUND- ändern, damit ein Mitarbeiten in HEITSWESEN AUSSEHEN? Die der KV in allen Lebenssituationen WELCHE MASSNAHMEN SIND Digitalisierung muss Ärzt*innen möglich ist. Die Berufsverbände NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNF- und Patient*innen das Leben leich- müssen sich öffnen. Wir haben TIG DIE FLÄCHENDECKENDE, ter machen bei gleichzeitiger Ein- das schon geschafft in unserem WOHNORTNAHE VERSOR- haltung strenger Kriterien für den Verband, unter anderem mit geziel- GUNG IN HAMBURG SICHER- Datenschutz. Es gibt bereits gute ten Fördermaßnahmen für bisher ZUSTELLEN? Kein Private Equity Ideen, doch die Umsetzung ist kata- unterrepräsentierte Gruppen, wie im hausärztlichen Versorgungsbe- strophal. Es muss mehr Austausch etwa die angestellten Ärzt*innen, reich, denn in diesen rein wirtschaft- geben zwischen den Entwicklern jüngere Mitglieder oder Frauen. lich ausgerichteten Strukturen findet und denen, die es leben müssen, Eine niedrigschwellige Mitarbeit keine vollumfängliche hausärztliche damit ein praktischer Nutzen vor- ist bei uns jederzeit möglich und Versorgung statt. Dies bedeutet handen ist. In meiner Praxis wird erwünscht. Mehrarbeit für alle Kolleg*innen im jemand von der Gematik hospi- Umkreis – auch der Spezialisten! tieren, so etwas hätte schon viel WIE LAUTET DAS WAHL- Denn um die Grundversorgung früher passieren müssen. ZIEL LHRER LISTE? Als ein- zu sichern, braucht es Entlastung zige Interessensvertretung der der ärztlichen Arbeit! Sei es durch WELCHE HONORARPOLITI- Allgemeinmediziner*innen und eine Teampraxis, in der Aufgaben SCHEN FORDERUNGEN HABEN hausärztlichen Internist*innen unter Supervision und Delegation SIE AN DIE KV HAMBURG? Fair wollen wir unser Wahlergebnis an qualifizierte Mitarbeiter*innen muss es werden, denn die Schere erneut steigern, um unsere Stimme abgegeben werden, durch externe zwischen Generalist*innen und in der KV Hamburg noch deutlicher Sozialberatung in der Hausarztpraxis Spezialist*innen muss endlich erheben zu können! 6/2022 KV H - J O U R N A L | 13
W R UEB RRSITKE H T Z U R WA H L ? LISTE 7 (ÄRZTE) PÄ D I AT E R : I N N E N L I S T E L I S T E N F Ü H R E R I N : D R . M E D. C L AU D I A H AU P T Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Florian Flüß; Dr. med. Annette Lingenauber; Joel Iffland WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN und Kollegen bis zu deren Über- nung Ausbildungsanteile im am- GESUNDHEITSPOLITISCHEN nahme des Kassensitzes. bulanten Bereich der allgemeinen FORDERUNGEN? Wir fordern, Pädiatrie vorschreibt. dass die Interessen von Kindern WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE und Jugendlichen bei politischen DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE WELCHE MASSNAHMEN Entscheidungen prioritär berück- FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN SIND NÖTIG, UM DIE SELBST- sichtigt werden. Dies gilt für alle AUSSEHEN? Die Digitalisierung VERWALTUNG ZU STÄRKEN? Bereiche – auch für die Gesundheit. des Gesundheitssystems ist nicht Transparenz und das Einbeziehen Für eine qualitativ hochwertige aufzuhalten. Wir sind jedoch der der ärztlichen Sichtweisen und Be- Gesundheitsversorgung unserer Meinung, dass nur vollständig lange sind sehr wichtige Vorausset- Kinder und Jugendlichen brau- ausgereifte, ausreichend überprüf- zungen für die Vertrauensbildung chen wir ausreichend finanzierte te und vollständig sichere Anwen- zwischen den Mitgliedern und Kinderkliniken und die bedarfs- dungen implementiert werden der KV. Je enger der Austausch ist, gerechte ambulante pädiatrische dürfen. Absolut inakzeptabel sind desto mehr fühlen die Kolleginnen Versorgung in unseren Praxen. drohende Strafen für von uns nicht und Kollegen sich durch ihre KV zu verantwortende Probleme. Die vertreten. WELCHE MASSNAHMEN Verantwortung für durch die TI SIND NÖTIG, UM AUCH ZU- verursachte Datenschutzpannen WIE LAUTET DAS WAHLZIEL KÜNFTIG DIE FLÄCHENDE- darf nicht auf die Ärzteschaft abge- IHRER LISTE? Wir stehen vor CKENDE, WOHNORTNAHE wälzt werden. Dies und die voll- allem für die Wahrung der pädiat- VERSORGUNG IN HAMBURG ständige Erstattung aller Kosten ist rischen berufspolitischen Interes- SICHERZUSTELLEN? Die Be- unsere Forderung an die Politik. sen, den Erhalt und gegebenfalls darfsplanungszahlen bilden nicht Ausbau der hausärztlich-kinder- mehr die Versorgungsrealität in WELCHE HONORARPOLITI- ärztlichen Praxen, die Vereinbarkeit den pädiatrischen Praxen ab. Für SCHEN FORDERUNGEN HABEN von Berufstätigkeit und Familie, Eltern in Hamburg ist es schwierig SIE AN DIE KV HAMBURG? Pä- eine stetige Verbesserung der Ver- geworden, mit ihrem Kind in einer diaterinnen und Pädiater müssen netzung von Praxis und Klinik, die Kinderarztpraxis neu aufgenom- bei der anstehenden Entbudgetie- Förderung der praxisorientierten men zu werden. Wir fordern eine rung des hausärztlichen Bereichs Aus- und Weiterbildung im Ver- Anpassung der Kapazitäten an den mit berücksichtigt werden, da wir bund mit den Kinderkliniken und realen Bedarf. Im Falle der nicht ge- in allen anderen Belangen der die Erhöhung des Frauenanteils in lingenden (Nach-)Besetzung eines hausärztlichen Versorgung zuge- den Gremien von Selbstverwaltung Praxissitzes könnte die vorüberge- ordnet sind. Und wir wünschen und Verbänden. hende Sicherstellung der pädiatri- uns die Unterstützung der KV bei schen Versorgung durch KV-Eigen- der Förderung der pädiatrischen einrichtungen sinnvoll sein. Ziel Weiterbildungsstellen in den Pra- wäre dann die Unterstützung der xen analog der Allgemeinmedizin, zunächst angestellten Kolleginnen da die neue Weiterbildungsord- 14 | KV H - J O U R N A L 6/2022
W E R S T E H T Z U R RWA U BHRLI ?K LISTE 8 (ÄRZTE) KO O P E R AT I V E L I S T E M A R B U R G E R B U N D L I S T E N F Ü H R E R : D R . M E D. O L A F D E G E N Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Tilman Dörken; Dr. med. Catharina Bullmann; Dr. med. Peter Buggisch; Dr. med. Hanna Matthews; Dr. med. Sven Aries; Dr. med. Anja-Dorothee Hüfner; Dr. med. Stefan Schmiedel; Dr. med. Ulrike Schnoor; Dr. med. Ute Hidding; Dr. med. Carsten Buhmann WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN WOHNORTNAHE VERSOR- WELCHE HONORARPOLITI- GESUNDHEITSPOLITISCHEN GUNG IN HAMBURG SICHER- SCHEN FORDERUNGEN HABEN FORDERUNGEN? Ambulant an- ZUSTELLEN? Die wohnortnahe SIE AN DIE KV HAMBURG? gestellte Ärzt:innen sind ein fester Versorgung muss in allen Stadttei- Wir brauchen mehr Transparenz Bestandteil der medizinischen Ver- len sichergestellt werden! Das gilt bei der Honorarverteilung. Die sorgung in Hamburg, und auch sie allgemein für haus- und kinder- Verteilung muss anhand objektiver üben einen freien Beruf aus. Deshalb ärztliche Versorgung, im Spezi- Kriterien und für alle Beteiligten machen wir uns dafür stark, dass ellen aber auch für Menschen in nachvollziehbar erfolgen. Entscheidungen auf medizinischen schwierigen sozialen Verhältnis- Überlegungen basieren und frei von sen, bei psychischen Erkrankun- WELCHE MASSNAHMEN SIND kommerziellen Interessen bleiben, gen und bei geistiger oder kör- NÖTIG, UM DIE SELBSTVER- besonders vor dem Hintergrund, perlicher Behinderung. Scheinbar WALTUNG ZU STÄRKEN? Eine dass Einrichtungen in Trägerschaft ist in einigen Regionen der Stadt bessere Repräsentanz der Mit- von Konzernen zunehmen. Es ist ein Bedarf vorhanden, den es glieder! Über 2.000 angestellte wichtig, durch Wertschätzung und abzudecken gilt. Gerade größere Ärzt:innen sind in Hamburg in der Stärkung der Kolleg:innen in diesen Strukturen wie MVZ können hier ambulanten Medizin tätig. In der Strukturen sicherzustellen, dass unterstützen, Honoraranreize in Vertreterversammlung sind sie bis- sie wie bisher auch hervorragende Bereichen mit wenigen Privatpati- her jedoch kaum vertreten, ebenso Medizin machen können. Es dürfen enten können helfen. wenig wie Frauen und junge Eltern. keine Gelder abgezweigt werden, Dabei haben wir alle das gleiche um Renditeerwartungen von Inves- WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE Ziel: die bestmögliche medizini- toren zu bedienen. DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE sche Versorgung in Hamburg und Wir setzen uns für eine Qua- FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN dabei eine faire Vergütung für uns litätsverbesserung in der ambu- AUSSEHEN? Eine konsequente Ärzt:innen. lanten Versorgung ein. Die Mög- Umsetzung wurde in Deutsch- lichkeiten kooperativer Medizin land trotz Milliardeninvestitionen WIE LAUTET DAS WAHLZIEL müssen besser genutzt und in- verschlafen, sie scheiterte bisher IHRER LISTE? Mehr Gehör für terdisziplinäre Zusammenarbeit an Interessenskonflikten der die angestellt tätigen Ärzt:innen! gefördert werden. Dazu gehört beteiligten Akteursgruppen in der Ihre Interessen sollen in der KV auch eine sektorenübergreifende, Selbstverwaltung, Bürokratie und angemessen repräsentiert wer- qualifizierte Weiterbildung. an Sicherheitsbedenken. Andere den. Deshalb treten wir mit 11 Die Vereinbarkeit von Familie europäische Länder haben uns Kandidat:innen an. Dabei geht es und Beruf ist uns dabei ein beson- weit abgehängt. Wir fordern, die- uns ganz klar um Kooperation auf deres Anliegen. ses Thema endlich ernst zu neh- Augenhöhe und nicht ein Gegen- men und unter Mitwirkung der einander zwischen niedergelasse- WELCHE MASSNAHMEN SIND Ärztinnen und Ärzte zu gestalten. nen und angestellten Kolleg:innen NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNF- – kooperativ, zeitgemäß und TIG DIE FLÄCHENDECKENDE, unabhängig. 6/2022 KV H - J O U R N A L | 15
W E R S T E H T Z U R WA H L ? EINZELVORSCHLAG 9 (ÄRZTE) SEVI N E TOKDEM I R K A N D I DAT I N : S E V I N E T O K D E M I R WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN Bedürfnissen der Patientinnen und Kürzung der ärztlichen Vergütung GESUNDHEITSPOLITISCHEN Patienten, aber auch an den Bedürf-vornimmt und die Einhaltung von FORDERUNGEN? Meine wich- nissen der jeweiligen Fachrichtun- Reglementierung überwacht. Das tigste Forderung: Die Arbeitsbe- gen. Ein zentraler Punkt ist auch sollte so nicht sein. Die Ärzteschaft dingungen der Ärzteschaft müssen die Nachwuchsgewinnung und die braucht mehr Transparenz in der verbessert werden. Zeitdruck, Nachwuchsförderung. Unser Beruf KV-Arbeit, aber auch mehr Mit- Bürokratieaufwand, zunehmende muss wieder attraktiver werden. wirkungs- und Gestaltungsmög- Kommerzialisierung im Zusam- lichkeiten. Ich möchte mich dafür menspiel mit einem korsettähn- WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE einsetzen, dass die Position und lichen Vergütungssystem und DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE Stimme der Ärzteschaft in der KV einem Mangel an medizinischem FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN gestärkt wird. Dazu gehört es auch, Fachpersonal schaffen Unzufrie- AUSSEHEN? Die Umsetzung der die neuen Kommunikationswe- denheit und Resignation bei den Digitalisierung muss mit Augen- ge auf intelligente Art zu nutzen. praktizierenden Ärzten. Hier muss maß erfolgen. Das bedeutet, es Damit wird ein weiteres erklärtes sich etwas ändern! Der Patient muss dem Umstand Rechnung ge- Ziel erreicht, nämlich die KV-Arbeit muss wieder mehr in den Mittel- tragen werden, dass jeder Arzt und transparenter zu machen. Die KV punkt gerückt und der Arztberuf jede Ärztin eine Umsetzung zusätz- sollte sich zudem noch stärker am wieder freier werden. Dem Arzt lich zum Arbeitsalltag vornehmen Dienstleistungsgedanken orien- sollte wieder mehr Eigenverant- muss. Es muss auch dem Umstand tieren. Konkret bedeutet dies, dass wortung eingeräumt werden. Die Rechnung tragen, dass dies meist man die Beratungs- und Unterstüt- Freiheit des Arztberufes soll nicht nicht unerhebliche Investitionen zungsangebote für ihre Mitglieder mehr nur eine Beschreibung sein, bedeutet. ausweiten sollte. Dies ist auch sondern gelebt werden können! deshalb wichtig, weil die ärztliche Weg von der Ohnmacht hin zu WELCHE HONORARPOLITI- Tätigkeit in den letzten Jahrzehn- einer erfolgreichen ärztlichen Tä- SCHEN FORDERUNGEN HABEN ten zunehmend komplexer und tigkeit von morgen! SIE AN DIE KV HAMBURG? Wir aufwendiger geworden ist, was brauchen ein ausgewogenes und letztlich zu Lasten der Arbeit am WELCHE MASSNAHMEN kalkulierbares Vergütungssystem, Patienten geht. SIND NÖTIG, UM AUCH ZU- das nachvollziehbar und verständ- KÜNFTIG DIE FLÄCHENDE- lich ist. WIE LAUTET DAS WAHLZIEL CKENDE, WOHNORTNAHE IHRER LISTE? Nach Jahren der VERSORGUNG IN HAMBURG WELCHE MASSNAHMEN SIND Unzufriedenheit habe ich mich SICHERZUSTELLEN? Mehr Aus- NÖTIG, UM DIE SELBSTVER- dazu entschlossen, selbst als differenzierung und Vielfalt in der WALTUNG ZU STÄRKEN? Ich Vertreterin für die KV-Vertreter- medizinischen Landschaft durch weiß nicht, wie es Ihnen geht, versammlung zu kandidieren. Ich ein ausgewogenes Nebeneinan- aber ich erlebe die KV im Kern als hoffe, in die Vertreterversammlung der von Kleinpraxen und Versor- Organisation, die die Auszahlung, einziehen und etwas bewegen zu gungszentren, ausgerichtet an den aber auch die Streichung und können. 16 | KV H - J O U R N A L 6/2022
W E R S T E H T Z U R WA H L ? LISTE 1 (PSYCHOTHERAPEUTEN) A L L I A N Z P SYC H O T H E R A P E U T I S C H E R B E R U F S - U N D FA C H V E R B Ä N D E LISTEN FÜH RER: DR . PH I L. JOHAN N ES FREY Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dipl.-Psych. Hanna Guskowski; Marie Schwartz; Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Christiane Jüngling; Dipl.-Psych. Maike Struve; Dipl.-Psych. Bettina Jehn; Dipl.-Psych. Heike Peper; Dipl.-Psych. Kerstin Sude; Dipl.-Psych. Hannes von Mauschwitz; Dr. rer. hum. biol. Eva Kleinemeier-Thundiyil; Prof. Dr. sc. mus. Till Florschütz; Dipl.-Psych. Dr. phil. habil. Sebastian Bodenburg; Dipl.-Psych. Nicole Lentz; Dr. phil. Dipl.-Psych. Thomas Bonnekamp; Dr. phil. Karin Wallenczus; Dr. rer. nat. Michael Reininger WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN WOHNORTNAHE VERSOR- KVH sich auf KBV-Ebene grundsätz- GESUNDHEITSPOLITISCHEN GUNG IN HAMBURG SICHER- lich für eine angemessene Vergü- FORDERUNGEN? Zentrale For- ZUSTELLEN? Die Bedarfsplanung tung aller psychotherapeutischen derung ist der Erhalt der festen auf Bundesebene muss dringend Leistungen einsetzt. Bisher werden Stundenkontingente – denn nur dem tatsächlichen Bedarf an psy- wir nur knapp an der gesetzlichen mit vorab bewilligtem festem chotherapeutischer Versorgung an- Untergrenze vergütet. Das ist für uns Stundenkontingent entsteht gepasst werden – und das ist nicht nicht akzeptabel, vor allem nicht, ein geschützter, sicherer thera- erst seit der Corona-Pandemie weil sich durch die Vergütungssyste- peutischer Raum, in dem thera- bekannt. Insbesondere gilt es hier,matiken der letzten Jahre die Hono- peutische Arbeit und Heilung auch die Kinder und Jugendlichen rarschere zwischen Ärzt*nnen und überhaupt möglich sind. Dies wird sowie vulnerable Gruppen mit in Psychotherapeut*innen immer wei- durch das aktuell geplante Qua- den Blick zu nehmen. ter geöffnet hat. Außerdem fordern litätssicherungsverfahren (QS) wir, dass die KV sich für die extra- ausgehebelt, das zeitgleich mit WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE budgetäre Vergütung aller unserer der Abschaffung des Antrags- und DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE Leistungen einsetzt, damit wir keine Genehmigungsverfahren zum 31. FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN Abschläge bei Leistungen der Grund- Dezember 2022 in Kraft treten AUSSEHEN? Digitalisierung muss versorgung hinnehmen müssen. soll. Unsere dringendste Forde- technisch ausgereift, vorab getes- rung ist daher, dies zu verhindern tet, einen Nutzen für die Versor- WELCHE MASSNAHMEN und die festen Stundenkontingen- gung und ausreichend evaluiert SIND NÖTIG, UM DIE SELBST- te zu sichern. sein. Wir Psychotherapeut*innen VERWALTUNG ZU STÄRKEN? Unsere Forderung an gesetzlich profitieren von der bisherigen Partnerschaftliche Kommunika- vorgeschriebene QS-Maßnahmen Telematik-Infrastruktur in keiner tion und mehr kooperative Ein- ist, dass diese bereits bestehende Weise. Wir leiden jedoch unter dem beziehung der KV-Gremien in die Qualität nicht unterlaufen, dass zeitlichen und finanziellen Auf- Entwicklung politischer Zielset- sie bürokratiearm sind, nicht wand und der bislang nicht ausge- zungen sowie Strategien durch den störend in den therapeutischen reiften Technik. Außerdem dürfen KV-Vorstand sind aus unserer Sicht Prozess eingreifen, vor der Einfüh- enorm teure „Gesundheits-APPs“ für die Zukunft der psychothera- rung wissenschaftlich überprüft nicht aufgrund von Herstelleranga- peutischen Versorgung dringend werden und dabei einen realen ben ohne weitere Prüfung zugelas- notwendig. Die Gründung der Nutzen für die Qualitätssicherung sen werden und durch Kranken- Frauenkommission zur Stärkung des therapeutischen Prozesses kassen verordnet werden, sondern von Frauen in allen Gremien ist aus nachweisen. Zusätzlicher Auf- durch die Psychotherapeut*innen. unserer Sicht ein wichtiger, nach- wand muss vergütet werden. haltiger Schritt zur Stärkung der WELCHE HONORARPOLITI- Selbstverwaltung. WELCHE MASSNAHMEN SIND SCHEN FORDERUNGEN HABEN NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNF- SIE AN DIE KV HAMBURG? WIE LAUTET DAS WAHLZIEL TIG DIE FLÄCHENDECKENDE, Wir fordern, dass der Vorstand der IHRER LISTE? 3 von 4 Sitzen! 6/2022 KV H - J O U R N A L | 17
W E R S T E H T Z U R WA H L ? LISTE 2 (PSYCHOTHERAPEUTEN) I N T E G R AT I V E L I S T E L I S T E N F Ü H R E R I N : D I P L . - S O Z . PÄ D. G I T TA T O R M I N Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dipl.-Psych. Marko Stukenborg; Dipl.-Psych. Torsten Michels; Dipl.-Psych. Tita Heyn; Dipl.-Soz.päd. Isabella Badwal; Dip.-Psych. Anna Ziebell; Dipl.-Psych. Felicia Kuhn WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN WELCHE MASSNAHMEN ● für den Erhalt der sicheren Kon- GESUNDHEITSPOLITISCHEN SIND NOTWENDIG, UM AUCH tingente und der Vorab-Wirtschaft- FORDERUNGEN? Wir setzen uns ZUKÜNFTIG DIE FLÄCHEN- lichkeitsprüfung, auch um die hohe dafür ein, dass auch in der Zu- DECKENDE, WOHNORTNAHE Qualität der Psychotherapie zu kunft eine qualitativ hochwertige VERSORGUNG IN HAMBURG erhalten, ambulante psychotherapeutische SICHERZUSTELLEN? ● für eine angemessene Vergütung Versorgung für alle Patient:innen Wir sind für eine transparente und der Koordinationsaufgaben von KJP, erhalten bleibt. sinnvolle Regelung für die Weiter- ● für eine Aufwandspauschale für Wir treten ein gabe einer Psychotherapiepraxis. nicht wahrgenommene TSS Termine. ● für das Erstzugangsrecht und die Dabei fordern wir eine regional Indikationshoheit, differenzierte Bedarfsplanung. WELCHE MASSNAHMEN SIND ● für den Erhalt von inhaberge- NÖTIG, UM DIE SELBSTVER- führten Praxen und den Erhalt der WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE WALTUNG ZU STÄRKEN?Wenn Freiberuflichkeit. Voraussetzung DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE das KV-System auch in Zukunft dafür sind gute wirtschaftliche und FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN stark bleiben soll, ist eine hohe organisatorische Rahmenbedin- AUSSEHEN? Identifikation der KV-Mitglieder gungen für die niedergelassenen ● DiGAs gehören in ein qualitätsge- mit ihrer Körperschaft notwendig. Psychotherapeut:innen. sichertes Gesamtkonzept. Aktuelle Dazu müssen die KVen endlich die ● für eine gute Zusammenarbeit DiGAs erfüllen nicht die notwendi- schwierige Aufgabe lösen, die Ho- mit anderen Ärzt:innengruppen im gen Qualitätskriterien der psycho- norargerechtigkeit unter den ver- Rahmen von Koordination, Koope- therapeutischen Behandlung. schiedenen Fachgruppen herzustel- ration und Vernetzung, ● Wir sind gegen Einmischung der len, die dazu nötige Umverteilung ● für eine praktikable Umsetzung Kassen in psychotherapeutische Be- umzusetzen und in einem Höchst- der Komplexrichtlinie mit Unter- handlungen: Diese müssen geschützt maß transparent zu machen. Dafür stützung der KV und für eine Be- bleiben, damit Therapie wirken kann. brauchen wir eine politisch starke handlungskoordination auch durch ● Videotherapie kann nur eine Er- und von privatwirtschaftlichen anteilige Versorgungsaufträge. Nur gänzung des Behandlungsangebotes Interessen unabhängige KV als mit Nachbesserung und guter Un- sein. Keine PT-Call-Center/Video-Cen- unsere Interessenvertretung. terstützung wird die Richtlinie eine ter. Es bedarf einfacher und flexibler Chance haben, flächendeckend Regeln der Nutzung in den Praxen. WIE LAUTET DAS WAHLZIEL umgesetzt zu werden, IHRER LISTE? Wir wünschen ● für eine Reduktion von Bürokra- WELCHE HONORARPOLITI- uns eine hohe Wahlbeteiligung tie und Dokumentationsaufwand, SCHEN FORDERUNGEN HABEN der Psychotherapeut:innen. Es wie z.B. Zweiteilung der KZT: Die SIE AN DIE KV HAMBURG? soll deutlich machen, dass auch wertvolle Zeit muss für die Behand- Wir setzen uns ein unsere Berufsgruppe mitgestalten lung der Patient:innen genutzt ● für eine angemessene Vergü- will und in den Gremien der KV werden, alles andere verschwendet tung aller psychotherapeutischen berufspolitische Forderungen eine Ressourcen. Leistungen, Stimme haben. 18 | KV H - J O U R N A L 6/2022
AU S D E R P R A X I S F Ü R D I E P R A X I S Fragen und Antworten In dieser Rubrik greifen wir Fragen des Praxisalltags auf, die unserem Infocenter gestellt wurden. Wenn Sie selbst Fragen haben, rufen Sie bitte an. Infocenter Tel: 22802-900 DEFINITION „KRANKHEITSFALL“ BESTÄTIGUNG VON TSS-TERMINEN Im Zuge der Quartalsabrechnung Ich bin psychologischer Psychothe- habe ich gelesen, dass einige Ge- rapeut und habe einen Patienten bührenordnungspositionen einmal über die Terminservicestelle (TSS) im Krankheitsfall abgerechnet vermittelt bekommen. Der Termin werden können. Was ist ein Krank- wurde bisher nicht durch den Pati- heitsfall? enten bestätigt. Darf ich den Ter- min selbstständig absagen? Ein Krankheitsfall umfasst die gesamte Be- handlung eines Versicherten von derselben Nein, der Patient hat nach Anlage 28 BMV-Ä Arztpraxis innerhalb des aktuellen sowie der einen gesetzlichen Anspruch auf den vermit- nachfolgenden drei Quartale zu Lasten dersel- telten Termin. Die telefonische Bestätigung ben Krankenkasse. (BMV § 21 (1)) durch den Patienten wurde in der gesetzlichen Bestimmung nicht als Verpflichtung formuliert. WIEDEREINGLIEDERUNG Um diese Unstimmigkeiten zu vermeiden, Besteht in der Zeit der stufenwei- empfiehlt es sich, einen Terminprofilhinweis sen Wiedereingliederung die Ar- für Patienten in Ihrem eTerminservice einzu- beitsunfähigkeit fort? richten. Dort können Sie beispielsweise den Text einstellen: „Bitte melden Sie sich (per Ja. Während der Zeit der stufenweisen Wie- E-Mail oder Telefon) spätestens drei Tage vor dereingliederung besteht gemäß § 2 Absatz 2 dem Termin in unserer Praxis, um den Termin der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie die Arbeits- zu bestätigen.“ unfähigkeit fort. Die Ausstellung der Arbeits- unfähigkeitsbescheinigung ist demnach auch Die passende Anleitung finden Sie auf unserer während der Zeit der Wiedereingliederung Homepage: www.kvhh.net → Informationen für zwingend notwendig, damit der Patient seinen Praxen → Bitte wählen Sie Ihren Fachbereich Anspruch auf Krankengeld nicht verliert. 20 | KV H - J O U R N A L 6/2022
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