Programmheft 25. Suchttherapietage 2 - Juni 2020 Schwerpunktthema: Veränderte Gesellschaft, veränderte Sucht: Therapie und Prävention wie gehabt?

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Programmheft 25. Suchttherapietage 2 - Juni 2020 Schwerpunktthema: Veränderte Gesellschaft, veränderte Sucht: Therapie und Prävention wie gehabt?
Programmheft

25. Suchttherapietage
2. - 5. Juni 2020

Schwerpunktthema:

Veränderte
Gesellschaft,
veränderte Sucht:
Therapie und
Prävention wie gehabt?
Programmheft 25. Suchttherapietage 2 - Juni 2020 Schwerpunktthema: Veränderte Gesellschaft, veränderte Sucht: Therapie und Prävention wie gehabt?
2020 Ein Jubeljahr!

Jubiläumsveranstaltung am Dienstag

    25 Jahre Suchttherapietage

          Nicht verpassen!

              Jubiläumsveranstaltung am Mittwoch

                       20 Jahre Zentrum für
               Interdisziplinäre Suchtforschung der
                       Universität Hamburg

                             Nicht verpassen!
Ihr persönlicher Plan für die Suchttherapietage 2020

Zeit             Dienstag      Mittwoch      Donnerstag     Freitag
09.00 - 10.30
10.30 - 10.45      Pause        Pause           Pause       Pause
10.45 - 12.15
12.15 - 12.30      Pause        Pause           Pause       Pause
12.30 - 13.15   S. Fangauf /
                               T. Passie       T. Hoff    R. Schmolke
Vorlesung       E. Roeleveld
13.15 - 14.30      Pause        Pause           Pause
14.30 - 16.00                                               ENDE
16.00 - 16.30      Pause        Pause           Pause
16.30 - 17.15
                  M. Klein     F. Zobel        U. Kuhn
Vorlesung
25. Suchttherapietage vom 02. - 05. Juni 2020

         “Veränderte Gesellschaft, veränderte Sucht:
           Therapie und Prävention wie gehabt?”

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns im Jahr 2020 das 25. Jubiläum der Hamburger Suchtthera-
pietage mit Ihnen feiern zu können. Wir möchten dies zum Anlass nehmen
wichtige Herausforderungen zu diskutieren, vor die sich die Suchthilfe ge-
stellt sieht, aber auch wie sich Suchtprävention und -therapie selbst in den
zurückliegenden Jahren entwickelt haben. Welche Anforderungen bringen
aktuelle soziale, ökonomische und kulturelle Entwicklungen mit sich? Konn-
ten die Veränderungen in Prävention und Therapie mit dem Wandel im
Konsumverhalten und in den Zielgruppen Schritt halten? Sind die aktuellen
Ansätze in Beratung und Behandlung ausreichend flexibel und „kundenori-
entiert“? Wie haben sich Haltung und Selbstverständnis in der Suchthilfe
über die Jahre gewandelt?

Über diese und weitere Themen möchten wir bei den Hamburger Suchtthe-
rapietagen mit Ihnen diskutieren. Sie sind ein jährliches Forum für die Fort-
und Weiterbildung im Suchtbereich. Dabei geht der Blick immer über die
berufliche Qualifikation hinaus und richtet sich auf gesellschaftliche und
kulturelle Rahmenbedingungen, innovative Behandlungsansätze oder neue
suchtpräventive Strategien. Die Hamburger Suchttherapietage stehen auch
für Interdisziplinarität. Sie werden von Angehörigen aller in der Suchtarbeit
tätigen Berufsgruppen besucht und aktiv mitgestaltet, wie Sozialarbeitern,
Pädagogen, Ärzten, Psychologen und Pflegekräften. Zu den 25. Suchtthe-
rapietagen möchten wir Sie herzlich nach Hamburg einladen – als Exper-
tinnen und Experten oder interessierte und kritische Teilnehmerinnen und
Teilnehmer.

Für die Veranstalter
Ingo Schäfer
Inhaltsverzeichnis – Zeitstruktur, Veranstalter

Inhaltsverzeichnis
Tagungsinformationen .............................................................................................. 3
Organisatorische Hinweise ....................................................................................... 5
Zeitübersicht ............................................................................................................. 8
Vorlesungen............................................................................................................ 13
Seminare, Workshops............................................................................................. 20
       Schwerpunkt ................................................................................................... 20
       Suchtprävention.............................................................................................. 26
       Legale Drogen ................................................................................................ 32
       Stoffungebundene Süchte .............................................................................. 36
       Illegale Drogen ................................................................................................ 38
       Therapieverfahren........................................................................................... 42
       Weitere Veranstaltungen ................................................................................ 56
Referentinnen und Referenten................................................................................ 64
Lageplan/Veranstaltungsort .................................................................................... 73

Zeitstruktur (täglich Dienstag bis Freitag)
09.00 - 10.30          Seminare, Workshops (Parallelveranstaltungen)
10.30 - 10.45          Pause
10.45 - 12.15          Seminare, Workshops (Parallelveranstaltungen)
12.15 - 12.30          Pause
12.30 - 13.15          Vorlesung Schwerpunkt
13.15 - 14.30          Mittagspause
14.30 - 16.00          Seminare, Workshops (Parallelveranstaltungen)
16.00 - 16.30          Pause
16.30 - 17.15          Vorlesung Schwerpunkt

Veranstalter
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS)

                                                             3
Programm-, Organisationskomitee, Unterstützung

Programmkomitee
Markus Backmund (München)               Joachim Körkel (Nürnberg)
Hans Dlabal (Marburg)                   Thomas Kuhlmann (Bergisch Gladbach)
Jörg Gölz (Berlin)                      Christel Lüdecke (Göttingen)
Rüdiger Holzbach (Warstein)             Hans-Jürgen Rumpf (Lübeck)
Falk Kiefer (Mannheim)                  Clemens Veltrup (Lübeck)
Michael Klein (Köln)                    Wibke Voigt (Essen)

Organisationskomitee
Michael Bloedhorn (Hamburg)             Jens Reimer (Hamburg)
Christian Bölckow (Hamburg)             Andrea Rodiek (Hamburg)
Peter Degkwitz (Hamburg)                Ingo Schäfer (Hamburg)
Georg Farnbacher (Hamburg)              Hermann Schlömer (Hamburg)
Katrin Gabriel (Hamburg)                Dirk R. Schwoon (Hamburg)
Jürgen Gallinat (Hamburg)               Robert Stracke (Hamburg)
Christian Haasen (Hamburg)              Peter Strate (Hamburg)
Dietrich Hellge-Antoni (Hamburg)        Uwe Verthein (Hamburg)
Christiane Lieb (Hamburg)

Fachliche Unterstützung
Förderverein interdisziplinärer Sucht- und Drogenforschung (FISD) e.V.
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Sucht.Hamburg gGmbH
Asklepios Klinik Nord – Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen, Hamburg
SuchtPräventionsZentrum des Landesinstituts für Lehrerbildung
und Schulentwicklung Hamburg
Fachkrankenhaus Hansenbarg / Alida-Schmidt-Stiftung Hamburg
Therapiehilfe e.V., Hamburg
Jugendhilfe e.V.

Gefördert durch
                                   Behörde für Gesundheit und
                                   Verbraucherschutz

                                       -4-
Organisatorische Hinweise
Tagungsstruktur      Die Suchttherapietage dienen als ein Forum für die Fort- und
                     Weiterbildung und den Erfahrungsaustausch. Neben den
                     Vorlesungen und den Seminaren/Workshops zum Schwer-
                     punktthema werden in den zahlreichen Veranstaltungen
                     grundlegende sowie aktuelle Therapieformen vorgestellt,
                     diskutiert und intensiv erarbeitet.

Information          Kongressbüro Suchttherapietage
                     Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS)
                     Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
                     Martinistr. 52, 20246 Hamburg
                     Telefon: +49(0)40/7410 - 54203
                     E-Mail: kontakt@suchttherapietage.de
                     Internet: www.suchttherapietage.de

Veranstaltungsort    Universität Hamburg
                     Fakultät Erziehungswissenschaften
                     Von-Melle-Park 8
                     Telefonische Erreichbarkeit vom 02.-05. Juni 2020:
                     Mobil 0173 - 17 90 171

Anmeldung            Sie melden sich für eine Grundkarte (Vorlesungen) sowie
                     einzelne Veranstaltungen (Seminare, Workshops etc.) an.
                     Die Gesamtgebühren ergeben sich aus der Grundkarte und
                     gebuchten Veranstaltungen.
                     Nach dem Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine An-
                     meldebestätigung und Rechnung als PDF-Datei. Es erfolgt
                     kein postalischer Versand.

Gebühren             Grundkarte
                     beinhaltet den Besuch der Vorlesungen
                     Frühbuchertarif *                              € 100
                     Normaltarif                                    € 130
                     Tagesgrundkarte **                             € 60
                     * Der Frühbuchertarif ist gültig bei Anmeldung und Zah-
                        lungseingang bis zum 31.03.2020. Bei späterem Zah-
                        lungseingang wird der Normaltarif fällig. Die Grundkarte
                        kann unabhängig von den Einzelveranstaltungen gebucht
                        werden.
                     ** Tagesgrundkarten sind ausschließlich vor Ort erhältlich.
                        Buchungen von Einzelveranstaltungen vorab sind nicht
                        möglich.

                                      5
Organisatorische Hinweise
                     Einzelveranstaltungen (Seminare/Workshops)
                     können nur in Verbindung mit der Grundkarte gebucht wer-
                     den, staffeln sich entsprechend der Zeitdauer der Veranstal-
                     tung
                     Veranstaltung 90 min:                            € 22
                     Veranstaltung 180 min:                           € 44
                     Veranstaltung 270 min:                           € 66
                     Jede weitere 90 min Einheit:                     € 22
                     Die Gesamtdauer der jeweiligen Veranstaltung entnehmen
                     Sie bitte dem Programm. Die angegebenen Zeiten sind keine
                     Auswahltermine. Der Eintritt ist nicht in der Grundkarte ent-
                     halten, Seminare und Workshops müssen einzeln hinzuge-
                     bucht werden.

Ermäßigungen         Studierende, Erwerbslose, EmpfängerInnen
                     von Grundsichererungsleistungen                50 %
                     Pflegekräfte                                   33 %
                     Mitglieder der DGS und der DG SPS              10 %
                     Ermäßigungen werden nur in Verbindung mit     einem aktuel-
                     len Nachweis gewährt.

Gruppenkarte         Bei einer Anmeldung ab 5 Personen aus einer Institution gilt
                     das spezielle Angebot für die Grundkarte von € 100 (unab-
                     hängig vom Anmeldedatum). Die Anmeldungen müssen
                     gesammelt eingereicht werden, nachgereichte Einzelanmel-
                     dungen werden nicht berücksichtigt.

Erstattung bei       Die Veranstalter behalten sich vor Einzelveranstaltungen
Ausfall              wegen zu geringen Teilnehmerzahlen abzusagen. Wenn
                     Seminare/Workshops ausfallen, werden die überwiesenen
                     Gebühren vollständig erstattet.

Anerkennung Fort-    Fortbildung
und Weiterbildung    Die Zertifizierung der Veranstaltung wird bei der Ärztekam-
                     mer Hamburg beantragt. Aufgrund von unterschiedlichen
                     Regelungen der einzelnen Landesärzte- und Psychothera-
                     peutenkammern wird den TeilnehmerInnen bezüglich der
                     Anerkennung von Weiterbildungsinhalten empfohlen, sich mit
                     ihrem zuständigen Weiterbildungsermächtigten und den
                     regionalen Ausschüssen der Kammern rechtzeitig in Verbin-
                     dung zu setzen.
                     Die Akkreditierung durch die Ärztekammer wird von der Psy-
                     chotherapeutenkammer anerkannt.

                                      6
Organisatorische Hinweise

                     Bildungsurlaub
                     Der Antrag auf die Anerkennung von Bildungsurlaub wird
                     nach dem Hamburgischen Bildungsurlaubsgesetz (HmbBUG)
                     beantragt. Bescheinigungen werden nach den Bestimmun-
                     gen des § 9 HmbBUG nach Abschluss der Veranstaltung
                     ausgestellt.

Teilnahmebestäti-    Alle TeilnehmerInnen der Suchttherapietage erhalten auf
gung                 Wunsch nach Beendigung des Kongresses eine Teilnahme-
                     bestätigung, auf der die gebuchten Veranstaltungen aufge-
                     führt sind.

Rücktritt von der    Bei Rücktritt von der Teilnahme bis zum 3. Mai 2020 wird
Teilnahme            eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. € 25 fällig, bereits überwiese-
                     ne Gebühren werden erstattet. Nach dem 4. Mai 2020 wird
                     der Gesamtbetrag fällig, eine Erstattung ist nicht mehr mög-
                     lich. Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer benannt werden.
                     Die volle Teilnahmegebühr ist auch zu zahlen wenn ein Teil-
                     nehmer nicht erscheint. Stornierungen sind grundsätzlich
                     schriftlich vorzunehmen.

Zutritt              Zutritt zu den Suchttherapietagen haben TeilnehmerInnen mit
                     gültiger Teilnahmekarte. Diese erhalten Sie vor Ort im Ta-
                     gungsbüro.

Schweigeplicht       Alle TeilnehmerInnen unterliegen hinsichtlich aller Informati-
                     onen über PatientInnen und GruppenteilnehmerInnen der
                     Schweigepflicht wie sie für Ärzte gilt. Die TeilnehmerInnen
                     erkennen dies mit Ihrer Anmeldung an.

Suchttherapietage    25. bis 28. Mai 2021
2021

                                       7
Zeitübersicht – Seminare, Kurse, Übungen
Dienstag, 09.00-10.30 Uhr
 Wessely                  Drugs to get high? Drugs to get higher grades? –            1117
                          Suchtprävention in Zeiten der Selbstoptimierung
 Buchholz                 Junge Menschen erreichen – Neue Entwicklungsfelder in       1145
                          Drogenberatungsstellen. Wie ist Frühintervention möglich?
 Gruber                   TrauMaTRIX – Oder wie Suchtprävention auch                  1245
                          Traumafolgeprävention sein kann?
 Klos                     Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit – Das             1506
                          Trainingsprogramm 2020
 Wiedemann                Vom Suchthilfe- zum Suchtkompetenzzentrum –                 1512
                          Veränderungsprozesse und Kulturwandel in der Suchthilfe
 Müller                   Die Screen-Technik zur Rückfallbearbeitung und              1604
                          Ressourcenverankerung

Dienstag, 10.45 - 12.15 Uhr
 Wessely                  Fortsetzung: Drugs to get high? Drugs to get higher         1117
                          grades? – Suchtprävention in Zeiten der Selbstoptimierung
 Wirtz                    Suchtprävention, (Beratung) und Behandlung für              1212
                          Menschen mit einer geistigen Behinderung
 Gruber                   Fortsetzung: TrauMaTRIX – Oder wie Suchtprävention          1245
                          auch Traumafolgeprävention sein kann?
 Mutschler                Verhaltenssüchte – Ein Update                               1404
 Klos                     Fortsetzung: Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit      1506
                          – Das Trainingsprogramm 2020
 Wiedemann                Fortsetzung: Vom Suchthilfe- zum                            1512
                          Suchtkompetenzzentrum – Veränderungsprozesse und
                          Kulturwandel in der Suchthilfe
 Jösch                    Naturgestützte stationäre Sucht-Rehabilitation              1606
 Beiglböck                Achtsamkeitsbasierte Behandlung von Suchterkrankungen       1618
                          am Beispiel der MBRP (Mindfulness Based Relapse
                          Prevention)

Dienstag, 14.30 - 16.00 Uhr
 Schoof                   Alter Sack trifft Digi-Junkie                               1120
 Jösch                    Männerspezifische Suchttherapie –                           1306
                          Untersuchungsergebnisse und Praxiserfahrungen
 Jamin                    Offene Drogenszenen und Drogenkonsumräume aus der           1508
                          Sicht von Drogenkonsumierenden und PolizistInnen
 Pawlas                   Yoga in der Suchttherapie. Wie sieht die praktische und     1634
                          erfolgreiche Anwendung von Yoga im qualifizierten Entzug
                          aus?
 Gegenhuber               Recovery-Orientierung in der stationären Suchthilfe         1646
 Deutenhauser             Emotionale Erschöpfung? – Leistungsfreie Erholung!          1704
 Beiglböck                Koffein – Genussmittel oder Suchtmittel                     1708

Mittwoch, 09.00-10.30 Uhr
 Waidhofer                Akzeptanz > Abstinenz                                       1121
 Beisswanger              In bester Gesellschaft? Achtsamkeit und neoliberales        1125
                          Menschenbild
 Leidenfrost-Mordag       Kulturspezifische Aspekte in der Suchtbehandlung            1149
 Bittner                  Von der Aggression zur Selbstbehauptung – Ein               1202
                          dialogisches Konzept zur Gewaltprävention

                                             8
Zeitübersicht – Seminare, Kurse, Übungen
Pape                     Einführung in das "Systemische Elterncoaching" auf der         1236
                         Grundlage der Neuen Autorität von Haim Omer
Koler                    "In der Vielfalt liegt die Kraft" Zeitgemäße Suchtprävention   1240
                         durch inhaltliche Erweiterung
Jösch                    Sucht und Sexualität – Mann (S)sucht Liebe.                    1302
                         Untersuchungsergebnisse und Praxiserfahrungen
Springer                 Digitale Medien: online geklickt – verklickt – verrückt        1406
Philipp                  Pathologisches Computerspielen                                 1408
Kalke                    Kontrollierte Abgabe von Cannabis als wissenschaftlicher       1520
                         Modellversuch
Schulte-Wefers           Integrierte Therapie für PatientInnen mit Doppeldiagnose       1625
Kuhlmann                 Intensivkurs Motivational Interviewing                         1627
Jox                      Veränderungen im Datenschutz – Haben sie                       1721
                         Auswirkungen auf die Suchtberatung?

Mittwoch, 10.45 - 12.15 Uhr
 Elsner                   Behandlung oder BtM-Überwachung beim Abschlucken:             1130
                          Umsetzung des Gesundheitsbegriffs der WHO in der
                          Opiodsubstitution
 Leidenfrost-Mordag       Fortsetzung: Kulturspezifische Aspekte in der                 1149
                          Suchtbehandlung
 Bittner                  Fortsetzung: Von der Aggression zur Selbstbehauptung –        1202
                          Ein dialogisches Konzept zur Gewaltprävention
 Schaack                  Free To P(l)ay? Wie Aufbau und Methode von digitalen          1235
                          Spielen unsere Freizeitkultur verändert.
 Pape                     Fortsetzung: Einführung in das "Systemische                   1236
                          Elterncoaching" auf der Grundlage der Neuen Autorität
                          von Haim Omer
 Koler                    Fortsetzung: "In der Vielfalt liegt die Kraft" Zeitgemäße     1240
                          Suchtprävention durch inhaltliche Erweiterung
 Jösch                    Medizinische und soziale Rehabilitation suchtkranker          1304
                          Wohnungsloser. Zu Teilhabe befähigen!
 Hinz                     Schmerzmittel – Segen oder Fluch?                             1312
 Philipp                  Fortsetzung: Pathologisches Computerspielen                   1408
 Schulte-Wefers           Fortsetzung: Integrierte Therapie für PatientInnen mit        1625
                          Doppeldiagnose
 Kuhlmann                 Fortsetzung: Intensivkurs Motivational Interviewing           1627
 Teunißen                 Praxis-Seminar: Krisenintervention und                        1644
                          Ressourcenaktivierung bei PTBS und komplexen
                          Traumafolgestörungen
 Schindlauer              Mentalisierungsbasierte Interventionen für suchtbelastete     1650
                          Familien

Mittwoch, 14.30 - 16.00 Uhr
 Elsner                   Methadon – Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie           1133
                          ....
 Rodiek                   Suchtprävention nachhaltig an Schulen verankern               1206
 Meisenbach               Weg da! Warum KI in der Suchthilfe so dringend                1208
                          Menschliche Intelligenz (MI) benötigt.
 Seitzmayer               Rausch- und Risikobegleitung durch risflecting®               1210
 Gradwohl                 Aufwachsen in alkoholbelasteten Familien. Die Kraft der       1314
                          Kinder gegen die Macht der Erfahrung

                                             9
Zeitübersicht – Seminare, Kurse, Übungen
Hinz                     Pathologischer Medienkonsum – Entwickeln alle unsere         1414
                         Kinder (und vielleicht auch wir) eine Medienabhängigkeit?
Passie                   Die Heroingestützte Behandlung: Eine neue innovative         1612
                         Behandlungsform, die nur schwer Raum greift – Warum?
Kuhlmann                 Fortsetzung: Intensivkurs Motivational Interviewing          1627
Unterrainer              Bindung und Sucht: Stand der Forschung und                   1632
                         Implikationen für die Behandlung
Friebel                  Wenn sich Jungs selbst verletzen. Probleme männlicher        1642
                         Jugendlicher mit ihrem Genderkonzept. Beratung und
                         Therapie?
Teunißen                 Fortsetzung: Praxis-Seminar: Krisenintervention und          1644
                         Ressourcenaktivierung bei PTBS und komplexen
                         Traumafolgestörungen
Bötel                    Sucht im Alter – Altersspezifische Akutbehandlung (Station   1702
                         AQUA)
Hochstein                Abhängigkeitserkrankte Mütter mit ihren Kindern –            1717
                         Abhängig, drogenfrei und lebensfähig?
Jox                      Gelingt die Zusammenarbeit zwischen Suchthilfe und           1719
                         rechtlicher Betreuung trotz ständiger Veränderungen?

Donnerstag, 09.00-10.30 Uhr
 Bittner                 InBetween – Ein neues, dialogisches Modell für Prävention    1204
 Schlömer                Vor- und Nachteile einer Cannabisregulierung für             1230
                         Suchtprävention und Jugendschutz
 Holzbach                Benzodiazepin und Z-Drug-Abhängigkeit                        1310
 Englert                 Funktionaler Umgang mit Emotionen bei traumatisierten        1602
                         SuchtpatientInnen – DBT basierte Methoden
 Lettl                   Motivation, Abstinenzabsicht, Verselbständigung und          1608
                         Zielerreichung als Herausforderung im therapeutischen
                         Prozess
 Scarpinato-Hirt         DBT in der Suchtbehandlung: das Einzelskilltraining in der   1622
                         Pflege und in der Psychotherapie nach dem "Göttinger
                         Modell"
 Westermann              Suchtmittelbezogene Trainings für Substituierte in           1623
                         psychosozialer Betreuung (PSB)
 Kuhlmann                Fallseminar Motivierende Gesprächsführung                    1628
 Weber                   Onlineberatung in der Suchthilfe – Mogelpackung oder         1652
                         echte Alternative?
 Bluhm                   Elternkompetenzen stärken – Nachsorgende Betreuung           1660
                         suchtkranker Mütter
 Hinz                    Burnout – Was steckt dahinter? Was hilft?                    1723

Donnerstag, 10.45 - 12.15 Uhr
 Bittner                 Fortsetzung: InBetween – Ein neues, dialogisches Modell      1204
                         für Prävention
 Holzbach                Fortsetzung: Benzodiazepin und Z-Drug-Abhängigkeit           1310
 Englert                 Funktionaler Umgang mit Emotionen bei traumatisierten        1603
                         SuchtpatientInnen – PITT-basierte Methode
 Lettl                   Fortsetzung: Motivation, Abstinenzabsicht,                   1608
                         Verselbständigung und Zielerreichung als
                         Herausforderung im therapeutischen Prozess

                                            10
Zeitübersicht – Seminare, Kurse, Übungen
Scarpinato-Hirt          Fortsetzung: DBT in der Suchtbehandlung: das                  1622
                         Einzelskilltraining in der Pflege und in der Psychotherapie
                         nach dem "Göttinger Modell"
Westermann               Fortsetzung: Suchtmittelbezogene Trainings für                1623
                         Substituierte in psychosozialer Betreuung (PSB)
Kuhlmann                 Fortsetzung:Fallseminar Motivierende Gesprächsführung         1628
Schwager                 Aus der therapeutischen Praxis: Rückfall und                  1636
                         Rückfallprophylaxe
Weber                    Fortsetzung: Onlineberatung in der Suchthilfe –               1652
                         Mogelpackung oder echte Alternative?
Heesch                   Begleitkinder in der Suchtrehabilitation                      1710
Klaus                    Sicherheit in Ausgehszenen mit und ohne illegalen             1725
                         Drogenkonsum – Ergebnisse aus einem interdisziplinären
                         Forschungsprojekt
Elsner                   Schüffelstoffe – Rauschmittel mit Revival-Potenzial           1727

Donnerstag, 14.30 - 16.00 Uhr
 Treppmann               dl-Methadon, ein Opiod, das Angst macht?                      1150
 Hoff                    Praxisorientierte Konkretisierungen des Kölner                1220
                         Memorandums zur Evidenzbasierung in der
                         Suchtprävention – Wie kann dies für eine regelhafte
                         Verankerung wirksamer Suchtprävention genutzt werden?
 Elsner                  Legal highs – Medikamente als "Rauschmittel"                  1308
 Gantner                 FriDA. Ein systemisch-orientiertes Beratungskonzept für       1502
                         die Arbeit mit minderjährigen DrogenkonsumentInnen und
                         Eltern
 Werse                   Zur Bewertung (vermeintlicher) neuer Drogentrends             1510
 Abel                    Bundesmodellprojekt aktionberatung –                          1610
                         einfach.gut.beraten. Geistige Behinderung und
                         problematischer Substanzkonsum
 Fleckenstein            Leistungssensibilität, Leistungsbereitschaft,                 1616
                         Leidensbereitschaft
 Kuhlmann                Fortsetzung: Fallseminar Motivierende Gesprächsführung        1628
 Schwager                Stationäre Gruppentherapie mit älteren Suchtkranken. Das      1638
                         +50-Konzept der Median Klinik Wigbertshöhe.
 Bücker                  Internetbasierte Interventionen bei problematischem           1640
                         Glücksspielverhalten
 Cammerlander            Präventive Ansätze in der Natur für Familien mit              1713
                         Abhängigkeitssyndrom. Reflexionen zum Hilfesystem.
 Heesch                  Begleitung und Einbezug der Angehörigen                       1715

Freitag, 09.00-10.30 Uhr
 Kost                    4Be TransSuchtHilfe – Diversity in der Suchtberatung          1147
 Schacht-Jablonowsky     Gibt es den typischen Chrystal-Abhängigen?                    1504
 Fleckenstein            IRRT-ERT – Ein emotionsaktivierendes Verfahren zur            1614
                         Rückfallbearbeitung
 Barsch                  Checkpoint-S – Die digitale Substitutionsbegleitung           1620
 Ficht                   Sucht und Delinquenz. Die forensische Praxis – Stigma         1706
                         oder sinnvolle Prävention in der heutigen Gesellschaft?
 Westermann              "ImpulsPunkt!" Ein Trainingsmanual zum gesünderen             1712
                         Umgang mit aggressiven Impulsen
 Cammerlander            Fortsetzung: Präventive Ansätze in der Natur für Familien     1713
                         mit Abhängigkeitssyndrom. Reflexionen zum Hilfesystem.

                                            11
Zeitübersicht – Seminare, Kurse, Übungen

Freitag, 10.45 - 12.15 Uhr
 Madlung-Kratzer           Welchen Stellenwert hat die Entzugsbehandlung in der        1108
                           Drogentherapie heute?
 Hupfer                    Sucht und Arbeit. Behandeln im Spannungsfeld zwischen       1129
                           Arbeitssicherheit, Schweigepflicht und Gesundheitserhalt.
 Kost                      Fortsetzung: 4Be TransSuchtHilfe – Diversity in der         1147
                           Suchtberatung
 Fleckenstein              Fortsetzung: IRRT-ERT – Ein emotionsaktivierendes           1614
                           Verfahren zur Rückfallbearbeitung
 Westermann                Fortsetzung: "ImpulsPunkt!" Ein Trainingsmanual zum         1712
                           gesünderen Umgang mit aggressiven Impulsen
 Cammerlander              Fortsetzung: Präventive Ansätze in der Natur für Familien   1713
                           mit Abhängigkeitssyndrom. Reflexionen zum Hilfesystem.

                                             12
Vorlesungen
                    Für die Vorlesungen ist keine gesonderte
                    Anmeldung erforderlich. Die Grundkarte berechtigt
                    zum Einlass.

Nr: 1001            Learning from the neighbors: Consequences of
Dauer: 45 Min       digitalization in treatment and prevention of
                    addiction.
Raum:
VMP 8 Hörsaal       Stella Fangauf, Elske Roeleveld
Zeiten:
                    In the Netherlands, online interventions and web-based
Di, 12.30 - 13.15
                    treatments are used in addiction treatment since 2003. Also in
                    Germany patients are more active online, and the number of
                    smartphone users increases continuously (81% in 2018).
                    Online interventions and mobile apps can facilitate access to
                    treatment, bridge waiting times and support therapy processes.
                    E-health is time-independent and low threshold. Since 2008,
                    Minddistrict offers a safe online platform and is leading in
                    delivering e-health in the Netherlands. High-quality online
                    content improves autonomy and self-efficacy of patients and
                    can be adapted individually. Besides face-to-face, also blended
                    and 100% online care are offered in addiction treatment in the
                    Netherlands. Tactus, an institute for addiction treatment,
                    developed and has been using several online interventions for
                    addiction treatment since 2005. A web-based intervention for
                    alcohol addiction was tested in an RCT (N=156). Results show
                    that this online treatment was effective in reducing alcohol
                    consumption, engaging a bigger target group and improving
                    health status. The perceived therapeutic relationship was
                    comparable to face-to-face treatment. An RCT on online eating
                    disorder treatment (N=214) showed positive results as well.
                    When introducing e-health, success cannot be taken for
                    granted. We present the pitfalls and lessons learned in the
                    Netherlands and provide guidelines and ideas for using e-
                    health in addiction treatment and prevention in Germany.

                    Diese Vorlesung wird in englischer Sprache abgehalten!

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Vorlesungen
                    Für die Vorlesungen ist keine gesonderte
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Nr: 1002            Qualifikation, Tätigkeit und Bedürfnisse in der
Dauer: 45 Min       Suchthilfe: Prävention, Beratung und Behandlung
                    unter sich wandelnden gesellschaftlichen
Raum:               Bedingungen
VMP 8 Hörsaal
                    Michael Klein
Zeiten:
Di, 16.30 - 17.15
                    Die Suchthilfe in Deutschland steht vor großen Anforderungen
                    und      Veränderungen        durch     den      beschleunigten
                    gesellschaftlichen und kulturellen Wandel der Gegenwart und
                    Zukunft. Die Anforderungen an Modernisierung und
                    Weiterentwicklung sind enorm gewachsen, auch durch
                    teilweise dysfunktionales Beharrungsstreben im Gestern. Der
                    Wandel geschieht im Spannungsfeld tradierter Sucht- und
                    Drogenpolitik,    stark    gegliederter   Versorgungsbereiche,
                    zahlreicher verschiedener Kostenträger, Traditionalismus der
                    Leistungsanbieter.      Hinzu    kommen      die    veränderten
                    gesellschaftlichen Rahmenbedingungen durch Digitalisierung,
                    demographischen und ethnischen Wandel der Gesellschaft,
                    Allverfügbarkeit       und       Wirkstoffpotenzierung      der
                    suchterzeugenden Substanzen. Die Muster in der Kultur-und
                    Sozialgeschichte des Substanzkonsum und der Suchthilfe
                    werden thesenartig zu den wichtigsten Innovationsbedarfen
                    der nächsten 20 Jahre und den Lösungsmöglichkeiten in
                    Beziehung gesetzt und diskutiert.

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Vorlesungen
                    Für die Vorlesungen ist keine gesonderte
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Nr: 1003            Renaissance psychedelischer Substanzen:
Dauer: 45 Min       Therapien – Ergebnisse – Aktueller Stand
Raum:               Torsten Passie
VMP 8 Hörsaal
                    Seit den 1960er Jahren wurden Möglichkeiten untersucht
Zeiten:             durch den Einfluss von Medikamenten psychotherapeutische
Mi, 12.30 - 13.15   Prozesse zu vertiefen und zu begünstigen. Diese damals
                    etablierten und als psycholytische und psychedelische
                    Therapie bezeichneten Methoden nutzen die psychisch
                    aufschließende Wirkung von Substanzen wie etwa Psilocybin,
                    MDMA und LSD. Sie sollen den Zugang zu unbewussten
                    Konflikten, Erinnerungen, Motiven und anderem Material
                    erleichtern und Heilungsprozesse begünstigen.
                    Seit dem Jahre 2000 werden in den USA Studien zur
                    Verwendung von MDMA (a.k.a. ‚Ecstasy‘) zur Unterstützung
                    der Psychotherapie von PTSD durchgeführt. Diese Studien
                    waren sehr erfolgreich. Psychologische und neurobiologische
                    Wirkmechanismen wurden erforscht, therapeutische Strategien
                    und Manuale etabliert. Mittlerweile sind die Studien zur
                    „MDMA-unterstützten Psychotherapie“ in den USA in der
                    Phase 3, also der letzten Studienphase vor einer
                    Marktzulassung. Auch in Europa werden ab 2019 solche
                    Studien durchgeführt.
                    Mit dem halluzinogenen Pilzwirkstoff Psilocybin wird seit den
                    1950er Jahren geforscht. Neue Forschungen zeigen, dass eine
                    Aktivierung des Gehirns durch Psilocybin eine temporäre
                    „Aufhebung“ verkrusteter Netzwerkstrukturen im Gehirn von
                    Depressiven bewirkt. Eine Machbarkeitsstudie zur Behandlung
                    Depressiver wurde 2016 im „Lancet“ publiziert und erregte
                    weltweit Aufsehen. Derzeit laufen in Europa kombinierte Phase
                    2/3 Studien an, so dass auch hier eine baldige Marktzulassung
                    zu erwarten ist.
                    Auch in Anbetracht der seit mehr als 20 Jahren fehlender
                    Innovationen in der Psychopharmakologie könnte den
                    „psychotherapy-promoting drugs“ in Zukunft größere
                    Bedeutung zukommen.
                    Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen vermittelt der
                    Vortrag einen Überblick über die Geschichte, Wirkprinzipien,
                    den      aktuellen    Stand      der     substanz-unterstützen
                    Psychotherapie. Der Referent beschäftigt sich seit mehr als 30
                    Jahren mit diesen Therapieansätzen.

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Vorlesungen
                    Für die Vorlesungen ist keine gesonderte
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Nr: 1004            Internationale Erfahrungen zur Cannabisregulation
Dauer: 45 Min       Frank Zobel
Raum:
VMP 8 Hörsaal       Am 1. Januar 2014 führte der US Bundesstaat Colorado den
                    ersten regulierten Markt für Cannabis ein und brach damit mit
Zeiten:             der mehr als ein halbes Jahrhundert währenden
Mi, 16.30 - 17.15   Prohibitionspolitik. Nur die Niederlande tolerierte in der
                    Vergangenheit den Verkauf und Erwerb von kleinen Mengen
                    Cannabis (aber nicht die Produktion). Dem Beispiel Colorados
                    folgten rund ein Dutzend weitere amerikanische Staaten,
                    darunter Kalifornien, sowie Uruguay und Kanada. Die
                    umgesetzten Regulierungsmodelle reichen von liberalen
                    Systemen bis hin zu restriktiven Staatsmonopolen, die
                    potenziell stärker im Interesse der öffentlichen Gesundheit
                    sind. In der Präsentation werden die wichtigsten
                    Regulierungsmodelle sowie Daten im Zusammenhang mit
                    deren Umsetzung vorgestellt. Basierend darauf können
                    Überlegungen zu einem Modell der Cannabisregulierung, das
                    in Europa umgesetzt werden könnte, geführt werden. Die
                    Diskussionen, die in der Schweiz zu diesem Thema geführt
                    werden, werden ebenfalls kurz vorgestellt.

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Vorlesungen
                    Für die Vorlesungen ist keine gesonderte
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Nr: 1005            Älter werdende Gesellschaft – Konsequenzen für die
Dauer: 45 Min       Suchprävention und -therapie
Raum:               Tanja Hoff
VMP 8 Hörsaal
                    Vor ca. zwei Jahrzehnten wurde auch in Deutschland das
Zeiten:             Thema Sucht im Alter zunehmend bewusster wahrgenommen,
Do, 12.30 - 13.15   ansteigende      KlientInnen    zahlen      prognostiziert   und
                    Modellprojekte initiiert. Die damals prognostizierten Anstiege
                    der Suchtprobleme unter Älteren, sowohl relativ als auch
                    absolut,     zeigen      sich    mittlerweile    in     aktuellen
                    Bevölkerungsstudien: So findet sich u.a. in der „Studie zur
                    Gesundheit Erwachsener (DEGS1)“ (Lange et al., 2016) der
                    höchste Anteil von Personen mit riskantem Alkoholkonsum
                    unter den 60-69-jährigen Männern sowie unter 50-59-jährigen
                    Frauen - und nicht unter jüngeren Altersgruppen. Aber auch
                    Ältere mit Abhängigkeitserkrankungen werden zunehmend zu
                    einer versorgungsrelevanten Zielgruppe der Suchttherapie.
                    Was ist der Status quo der Suchthilfe im Umgang mit diesem
                    Phänomen infolge des demografischen Wandels? Im Vortrag
                    werden zunächst Trends skizziert, welche Lebensstile,
                    Verhaltensweisen, individuelle und soziale Belastungen die
                    derzeitigen und zukünftigen Älteren aus gerontologischer Sicht
                    generell prägen: Auf welche Älteren treffen wir heute und
                    zukünftig? Der derzeitige Wissensstand zu evidenzbasierten
                    Interventionen in der Suchtprävention und -therapie werden
                    auf dem Hintergrund von Erreichbarkeit der Zielgruppe und
                    Machbarkeit diskutiert. Vor allem werden Modellprojekte, die in
                    deutschsprachigen Ländern für die Zielgruppe Älterer mit
                    Substanzproblemen         durchgeführt    wurden,     synoptisch
                    ausgewertet, um daraus ein Zukunftsmodell der Prävention
                    und Versorgung der Zielgruppe zu entwickeln.

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Vorlesungen
                    Für die Vorlesungen ist keine gesonderte
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Nr: 1006            Tätigkeitsfeldspezifische Arbeitsbelastungen und
Dauer: 45 Min       Bewältigungsstrategien von Fachkräften in der
                    Suchthilfe
Raum:
VMP 8 Hörsaal       Ulrike Kuhn
Zeiten:
                    Überforderungsphänomene der modernen Arbeits- und
Do, 16.30 - 17.15
                    Lebenswelt wie Stress bis hin zu Burnout gewinnen in den
                    letzten Jahren immer mehr an medialer Aufmerksamkeit. Sie
                    werden im Rahmen aktueller gesundheits-, arbeits- sowie
                    bildungspolitischer Debatten diskutiert und dabei zunehmend
                    auch die mitverursachenden Kontextbedingungen der
                    Arbeitswelt in den Blick genommen. Stichworte wie „der
                    erschöpfte Mensch“, „das überforderte Ich“ gelten
                    entsprechend auch als „hochbedeutsame zeitdiagnostische
                    Marker einer gesellschaftlichen Problematik“ (Voswinkel,
                    Alsdorf, 2019). Fachkräfte in der Suchthilfe sind in ihrem
                    beruflichen Alltag vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt.
                    Neben den gestiegenen Arbeitsanforderungen und den sich
                    wandelnden Lebenslagen von Menschen mit einer
                    Suchterkrankung, werden der enge, zum Teil emotional
                    belastende Kontakt als Erklärungen hierfür herangezogen. Die
                    Vorlesung soll einen Überblick über die theoretischen
                    Konzepte und wissenschaftlichen Befunde zu den Bereichen
                    Burnout und Coping bei professionell Tätigen der Suchthilfe
                    liefern. Hierbei sollen vor allem die Zusammenhänge zwischen
                    den spezifischen Arbeitsbelastungen sowie Dynamiken der
                    einzelnen Belastungsfaktoren in den Blick genommen werden.
                    Zusammen mit dem Plenum werden die Befunde einer
                    empirischen Studie diskutiert sowie Handlungsempfehlungen
                    zur Gestaltung von Arbeitssettings, Maßnahmen für
                    Arbeitsgeber für einen langfristigen Erhalt der Gesundheit und
                    Arbeitsfähigkeit abgeleitet.

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Vorlesungen
                    Für die Vorlesungen ist keine gesonderte
                    Anmeldung erforderlich. Die Grundkarte berechtigt
                    zum Einlass.

Nr: 1007            Party, Drogen, Präven... Safer use! 25 Jahre
Dauer: 45 Min       Gesundheitsförderung im Partysetting in
                    Deutschland. Strategie, Effekte, Herausforderungen
Raum:
VMP 8 Hörsaal       Rüdiger Schmolke
Zeiten:
                    Seit 1995 sind in Deutschland sogenannte Szene-
Fr, 12.30 - 13.15
                    OrganisatorInnen       aktiv,  die     Aufklärung,   Beratung,
                    Krisenintervention und die Vergabe von Safer-Use-Materialien
                    auf Konzerten, Festen, Partys und Festivals betreiben. Derzeit
                    sind in Deutschland etwa ein Dutzend “Safer-Nightlife”-
                    Projekte staatlich gefördert, hinzu kommen unzählige, allein
                    durch Förderung von Clubs und Kultur-VeranstalterInnen
                    geförderte Initiativen. Auch im internationalen Rahmen ist der
                    Arbeitsbereich etabliert (safernightlife.org). Die Projekte
                    verstehen sich als integraler Bestandteil der Partyszenen mit
                    Empowerment-Strategie. Sie sind meist als Peer-Projekte
                    gestaltet, die in hohem Maße die Partizipation von aktiven
                    PartygängerInnen befördern. Durch ihre lebensweltintegrierte,
                    bedürfnisgerechte und aufsuchende Arbeitsweise ermöglichen
                    sie den Zugang zu einer in den allermeisten Fällen (noch) nicht
                    erreichten Klientel von Hochrisiko-Drogenkonsumierenden. In
                    den vergangenen Jahren hat durch die zunehmende
                    gesamtgesellschaftliche Debatte um sexuelle Übergriffigkeit
                    und die wachsende Anzahl von sexpositiven Partys und
                    Festivals die Bedeutung von Safer-Sex-Strategien und
                    Vermittlung     sogenannter     Awarenesskonzepte      deutlich
                    zugenommen. Der Vortrag vermittelt Ansätze, Strategien und
                    Wirkmechanismen auf das Gesundheitsverhalten von
                    PartygängerInnen und schildert die aktuelle Entwicklung und
                    Herausforderungen im Arbeitsfeld “Safer Nightlife”.

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Tagungsschwerpunkt
Nr: 1108            Welchen Stellenwert hat die Entzugsbehandlung in
Dauer: 90 Min       der Drogentherapie heute?
Zeiten:             Ekkehard Madlung-Kratzer
Fr, 10.45 - 12.15
Seminar             Dass eine Entzugsbehandlung nicht abstinent macht,
bis 40 Personen     bestätigen klinische Erfahrung und zahlreiche Studien.
                    Dennoch         konzentriert     sich       die      stationäre
                    Drogenakutbehandlung auf diese risikoreiche und wenig
                    effiziente Therapiemethode, während für (Akut)Interventionen
                    einer Erkrankung mit häufigen (körperlichen/psych/sozialen)
                    Krisen kaum (spezialisierte) Behandlungsmöglichkeiten zur
                    Verfügung stehen. Hilfe zur Bewältigung von Krisen und das
                    Verhindern weitergehender Schäden bzw. auch Hilfestellung
                    um Krisen als Chance nutzbar zu machen, sind wichtige
                    Aufgaben der Drogentherapie. Sie haben Einfluss auf die
                    Prognose und sollten von der stationären Drogentherapie
                    mitgetragen werden, auch wenn ein Entzug nicht angezeigt
                    (oder sogar kontraindiziert) ist. Ohne den Bedarf an
                    qualifizierten Entzugsplätzen grundsätzlich in Frage stellen zu
                    wollen, sollte überlegt werden, ob die aktuelle Praxis den
                    Anforderungen       eines    modernen     suchttherapeutischen
                    Verständnisses entspricht bzw. ob nicht eine Diskussion über
                    die Neudefinition von Aufgaben und Zielen der stationären
                    Drogenakuttherapie notwendig ist.

Nr: 1117            Drugs to get high? Drugs to get higher grades? –
Dauer: 180 Min      Suchtprävention in Zeiten der Selbstoptimierung
Zeiten:             Lisa Wessely, Nadja Springer
Di, 09.00 - 10.30
Di, 10.45 - 12.15   Dynamisch, leistungsfähig, kompetent – das alles sind Begriffe,
Workshop            die in unserer Gesellschaft positiv konnotiert sind. Die
bis 25 Personen     gesellschaftlichen Erwartungen haben auch Auswirkungen auf
                    den     Substanzkonsum.     Der   Anstieg    des     Konsums
                    aufputschender Substanzen in den letzten Jahren ist
                    offensichtlich, der Zusammenhang der Konsumkultur mit
                    gesellschaftlichen Bedingungen auch. Pharmakologisches
                    Neuroenhancement in Schule und am Arbeitsplatz ist kein
                    Randproblem mehr. Aber was bedeutet das für die Suchthilfe
                    konkret? Der professionelle Umgang mit sich verändernden
                    Konsummustern und -motiven soll im Workshop diskutiert
                    werden.

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Tagungsschwerpunkt
Nr: 1120            Alter Sack trifft Digi-Junkie
Dauer: 90 Min
                    Nika Schoof, Lisa Wessely
Zeiten:
Di, 14.30 - 16.00   Die Entwicklung digitaler Medien verläuft rasant. In
                    unterschiedlichen Kontexten treffen einerseits Menschen
Workshop
                    aufeinander, die noch mit dem Gemeinschaftsanschluss
bis 25 Personen
                    aufgewachsen sind und andererseits solche, die ein Leben
                    ohne Handy nicht kennen. E-Mental Health Angebote finden
                    zunehmend Verbreitung, Beratungen werden nicht mehr nur im
                    klassischen Face to Face Setting angeboten, sondern immer
                    mehr auch über schriftliche Onlineberatung, über Skype und
                    Apps. Die Dokumentation erfolgt nicht mehr über Karteikarten,
                    sondern in eigens entwickelten Programmen. Ist der Computer
                    noch aus der Therapie wegzudenken? Die technische
                    Entwicklung betrifft aber nicht nur die Rahmenbedingungen
                    unserer Arbeit, es hält natürlich auch inhaltlich Einzug in die
                    Gespräche. Wie viel digitales Wissen und Umsetzen ist
                    Voraussetzung, um mit KlientInnen arbeiten zu können?
                    Braucht es eine Spezialisierung anhand dieses Kriteriums oder
                    eine     Segmentierung       der    Aufgabenbereiche       und
                    KlientInnengruppen, die betreut werden (können)? Welche
                    Kompetenzen brauchen BetreuerInnen für die Behandlung von
                    „Onlinesucht“?

Nr: 1121            Akzeptanz > Abstinenz
Dauer: 90 Min
                    Barbara Waidhofer, Lisa Wessely
Zeiten:
Mi, 09.00 - 10.30   Akzeptanzorientierung in der Behandlung, Unterstützung im
                    selbstbestimmten Konsum sowie zieloffene Suchtarbeit stehen
Workshop
                    im Verein Dialog seit nun 40 Jahren im Fokus. In dieser Zeit
bis 25 Personen
                    änderten     sich      nicht    nur     Konsumtrends,    auch
                    gesellschaftspolitische     Entwicklungen   und   wechselnde
                    Finanzierungsstrukturen       hatten    und    haben     einen
                    maßgeblichen Einfluss auf das Suchthilfenetzwerk und die
                    tägliche KlientInnenarbeit. So wurde zum Beispiel in den
                    letzten Jahren ein Schwerpunkt auf die zieloffene Suchtarbeit
                    mit alkoholabhängigen Personen gelegt. Wir wollen die
                    Herausforderungen        dieser    Veränderungen     für    die
                    akzeptanzorientierten Behandlungsangebote in dem Workshop
                    diskutieren und Angebote im multiprofessionellen Setting zum
                    selbstbestimmten Alkoholkonsum und Konsumreduktion
                    vorstellen.

                                      21
Tagungsschwerpunkt
Nr: 1125            In bester Gesellschaft? Achtsamkeit und
Dauer: 90 Min       neoliberales Menschenbild
Zeiten:             Marcus Beisswanger
Mi, 09.00 - 10.30
Seminar             Im Rahmen dieses Beitrags soll diskutiert werden, wie die
bis 35 Personen     derzeitige Popularität von achtsamkeits-basierten Verfahren in
                    der Suchttherapie bewertet werden kann und ob sich diese
                    Entwicklung auf eine neoliberale Anthropologie zurückführen
                    lässt, bei der das Individuum als soziales Atom gedacht wird
                    (Stapelfeld 2014). Dabei steht die Überlegung im Mittelpunkt,
                    wie das „Gesellschaftlich-Unbewusste“ (Stapelfeld 2004) in die
                    Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen reflexiv mit
                    einbezogen werden kann, um Sucht- und Psychotherapie nicht
                    einseitig auf die Anpassung des Individuums an
                    gesellschaftlich bedingte Stressbelastungen zu reduzieren
                    (Anhorn & Balzereit 2016).

Nr: 1129            Sucht und Arbeit. Behandeln im Spannungsfeld
Dauer: 90 Min       zwischen Arbeitssicherheit, Schweigepflicht und
Zeiten:
                    Gesundheitserhalt.
Fr, 10.45 - 12.15   Kristin Hupfer
Seminar
bis 25 Personen     Neben den alten Themen in der betrieblichen Suchtprävention
                    wie z.B. Wahrung der Schweigepflicht bei Berücksichtigung der
                    Arbeitssicherheitsaspekte, zeitiges Erkennen, benennen und
                    behandeln tauchen zunehmend neue Fragestellungen auf:
                    Zunehmend mehr Beschäftigte nehmen Cannabis auf Rezept.
                    Doch wie sieht es dann mit ihrer Einsatzfähigkeit aus? Können
                    sie direkt nach dem Konsum Stapler fahren oder in der Höhe
                    arbeiten? Dürfen Sie in den Betriebsräumen ihre
                    Cannabisblüten rauchen? Müssen Betriebe ihren Umgang mit
                    Freizeit-Drogenkonsumenten neu überdenken? Wie ist ein
                    positiver Drogen-Screeningtest in diesem Zusammenhang zu
                    werten? Ähnliche Fragestellungen ergeben sich bei
                    Mitarbeitern, denen Opioide verschrieben werden. Der
                    Workshop richtet sich an Betriebsärzte, Betriebsräte, Drogen-
                    und         Gesundheitsbeauftragte,       SozialarbeiterInnen,
                    Personalverantwortliche und Peers.

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Tagungsschwerpunkt
Nr: 1130            Behandlung oder BtM-Überwachung beim
Dauer: 90 Min       Abschlucken: Umsetzung des Gesundheitsbegriffs
Zeiten:
                    der WHO in der Opiodsubstitution
Mi, 10.45 - 12.15   Heinrich Elsner
Seminar
bis 25 Personen     Die Zahl der ÄrztInnen, die eine Behandlung unter den
                    aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und auf der Basis
                    der ärztlichen Kunst ausüben wollen, sinkt kontinuierlich bei
                    eher steigender PatientInnenzahl. Der Referent stellt die These
                    auf, dass dies auch damit zu tun haben kann, dass ÄrztInnen
                    sich primär als BehandlerInnen und nicht als BtM-Verkehr-
                    Überwachende verstehen – und in dieser Behandlung wird die
                    Gesundheit angestrebt: Gesundheit ist ein Zustand des
                    völligen körperlichen, geistigen und sozialer Wohlergehens und
                    nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen (WHO
                    1946). Im Seminar sollen ausgehend von den Anfängen in
                    New      York     vor   über     55      Jahren   die   heutigen
                    Rahmenbedingungen            hinterfragt      und     potenzielle
                    Präventionsoptionen angesprochen werden.

Nr: 1133            Methadon – Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen
Dauer: 90 Min       Sie ....
Zeiten:             Heinrich Elsner
Mi, 14.30 - 16.00
Seminar             Methadon ist ein Razemat mit zwei unterschiedlichen
bis 25 Personen     Enantiomeren – dem links- und dem rechtsdrehenden
                    Methadon. Beide Substanzen haben unterschiedliche
                    Wirkungen und Nebenwirkungen. Methadon war die erste
                    Substanz, die als ‚Ersatzstoff‘ gegeben wurde, damit die
                    PatientInnen kein Heroin mehr nehmen. Bei den
                    ‚Auswahlkriterien‘ für Methadon als Ersatzstoff wurde
                    ausdrücklich betont, dass Methadon die ‚Euphorie blockiere‘.
                    Die minimierte psychotrope Wirkung wird natürlich für
                    Menschen, die Heroin aufgrund eben dieser Wirkung nehmen,
                    ein Problem darstellen und den benefit der Behandlung
                    mindern. Neben dem Einsatz in der Opioidersatzstofftherapie
                    werden für die Substanz Methadon z.Z. weitere
                    Behandlungsoptionen erschlossen, die auch für Substituierte
                    interessant sein könnten. Diese Indikationen werden
                    vorgestellt, stehen aber nicht im Mittelpunkt des Seminars.

                                       23
Tagungsschwerpunkt
Nr: 1145            Junge Menschen erreichen – Neue
Dauer: 90 Min       Entwicklungsfelder in Drogenberatungsstellen. Wie
Zeiten:
                    ist Frühintervention möglich?
Di, 09.00 - 10.30   Ellen Buchholz
Seminar
bis 25 Personen     Viele     Drogenberatungsstellen      haben      Schwierigkeiten
                    jugendliche Konsumierende insbesondere von Cannabis oder
                    synthetischen Drogen zu erreichen, auch um möglichst früh
                    intervenieren     zu    können.    Neben      der    passenden
                    konzeptionellen      Ausrichtung    und     einem     wertfreien
                    Sprachgebrauch, kommt in diesem Zusammenhang der
                    Suchtprävention eine zentrale Bedeutung zu. Eine große Zahl
                    an Menschen wird durch suchtpräventive Angebote und
                    gezielte Öffentlichkeitsarbeit vor Ort erreicht. Die Prävention
                    übernimmt hierbei eine wesentliche Brückenfunktion, um
                    Beratungsangebote bekannt zu machen, Zugangshemmnisse
                    abzubauen und eine frühe Intervention zu ermöglichen. Die
                    Veranstaltung möchte wichtige Aspekte, die für eine gelungene
                    Erweiterung der Zielgruppe sinnvoll sind, beleuchten und
                    diskutieren.

Nr: 1147            4Be TransSuchtHilfe – Diversity in der
Dauer: 180 Min      Suchtberatung
Zeiten:             Cornelia Kost, Daniel Schiano
Fr, 09.00 - 10.30
Fr, 10.45 - 12.15   Seit Februar 2019 bietet Therapiehilfe e.V. Suchtberatung
Seminar             speziell für alle trans, nicht binären und genderdiversen
bis 80 Personen     Menschen an. Es handelt sich um eine Begleitung durch
                    erfahrene Peers und PsychotherapeutInnen, unter besonderer
                    Nutzung von sozialen Medien. Die aktuelle S3-Leitlinie zur
                    Diagnostik,      Beratung      und      Behandlung       von
                    Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-
                    Gesundheit fordert die Möglichkeit zum kontinuierlichen
                    Kontakt zur communitybasierten Beratung. Geschlecht ist ein
                    mehrdimensionaler Raum, dessen Dimensionen wir heute
                    noch nicht alle kennen. Wir wissen, das genetische,
                    anatomische, hormonelle, Umwelt und psychologische
                    Faktoren das Geschlecht beeinflussen und zwar durch
                    gemeinsame Existenz oder durch Interaktion. Wie dies bei der
                    Suchtberatung zu berücksichtigen ist und welche Erfahrungen
                    und Zahlen sich aus knapp einem Jahr Tätigkeit ergeben,
                    berichten der Peerberater Daniel Schiano und die
                    Psychotherapeutin Cornelia Kost.

                                       24
Tagungsschwerpunkt
Nr: 1149            Kulturspezifische Aspekte in der Suchtbehandlung
Dauer: 180 Min
                    Semrin Leidenfrost-Mordag
Zeiten:
Mi, 09.00 - 10.30   In der Ambulanz der Sucht- und Drogenkoordination Wien wird
Mi, 10.45 - 12.15   jährlich eine große Anzahl von KonsumentInnen illegaler
                    Substanzen im Rahmen des Suchtmittelgesetzes mit der
Workshop
                    Fragestellung begutachtet, ob eine Suchtgefährdung vorliegt.
bis 40 Personen
                    Durch diese Begutachtungen können auch viele MigrantInnen
                    mit einer Suchtproblematik erreicht und die Betroffenen
                    erstmalig professionell beraten und behandelt werden.
                    Brauchen familienorientierte Kulturen andere Ansätze? Welche
                    Mythen betreffend MigrantInnen und Sucht gibt es? Durch
                    welche kultursensiblen Methoden können MigrantInnen besser
                    in der Suchtbehandlung erreicht werden? Diese und auch
                    andere kulturspezifische Aspekte werden in diesem Workshop
                    besprochen.

Nr: 1150            dl-Methadon, ein Opiod, das Angst macht?
Dauer: 90 Min
                    Joachim F. Treppmann
Zeiten:
Do, 14.30 - 16.00   Darstellung des Opioids dl-Methadon im Zusammenhang mit
                    Substitution und Schmerztherapie. Es wird eine objektive
Seminar
                    Darstellung des Opioids zur Anwendung in beiden Bereichen
bis 40 Personen
                    unter Bezugnahme auf die Leitlinien dargestellt. Ferner soll der
                    Vergleich und Nutzen mit dem Bereich der übrigen Opioide
                    aufgezeigt werden.

                                       25
Suchtprävention
Nr: 1202            Von der Aggression zur Selbstbehauptung – Ein
Dauer: 180 Min      dialogisches Konzept zur Gewaltprävention
Zeiten:             Jürgen Bittner
Mi, 09.00 - 10.30
Mi, 10.45 - 12.15   Auf der Grundlage des dialogischen Menschenbildes Martin
Workshop            Bubers wurde für gewaltauffällig gewordene Jugendliche und
bis 25 Personen     junge Erwachsene ein Projekt zur Gewaltprävention entwickelt:
                    Von der Aggression zur Selbstbehauptung. Im Zentrum der
                    Arbeit steht die Frage, wie man erlebte Angriffe so beantworten
                    kann, dass man dabei die eigene Würde und die des
                    Angreifers     wahrt.    Gewaltfrei   und     würdevoll.   Den
                    Projektteilnehmern wird als Alternative zu "Austeilen oder
                    Einstecken" das Prinzip der Selbstbehauptung vermittelt.
                    Hiermit ist gemeint, als Person deutlich zu werden mit dem,
                    was einem wichtig ist und was man möchte und was man nicht
                    möchte, ohne den Anderen dabei abzuwerten oder anderweitig
                    zu verletzen und davon unabhängig zu werden, was dann
                    Andere von einem denken. Dass man die TeilnehmerInnen mit
                    diesem Ansatz sehr gut erreichen kann lässt sich u.a. an
                    Rückmeldungen bei der Auswertung des Trainings erkennen
                    wie beispielsweise: „Durch das, was wir hier machen, kann ich
                    keine Sch… mehr machen“, „Was wir hier machen ist nicht nur
                    gegen Gewalt. Das ist was für’s Leben. Jeder sollte das
                    machen“. Bei dem Workshop werden die Basics sowie im
                    Rollenspiel einige Anwendungsmöglichkeiten vermittelt.

Nr: 1204            InBetween – Ein neues, dialogisches Modell für
Dauer: 180 Min      Prävention
Zeiten:             Jürgen Bittner
Do, 09.00 - 10.30
Do, 10.45 - 12.15   Prävention als Persönlichkeitsbildung soll aus unserer Sicht
Workshop            zunehmend an Bedeutung gewinnen. Deshalb haben wir das
bis 25 Personen     Projekt InBetween geschaffen. InBetween ist ein filmbasiertes
                    Projekt für dialogische Prävention. Es basiert auf Martin Bubers
                    dialogischem Menschenbild. Es besteht aus dem Film
                    InBetween und aus einem Handbuch zur Arbeit mit dem Film.
                    Da sich missbräuchlicher Rauschmittelkonsum meistens vor
                    dem Hintergrund gestörter Beziehungen entwickelt zeigt
                    InBetween nicht Missstände auf, denen man mit Prävention
                    zuvorkommen will. Vielmehr weist es auf die präventiven Kräfte
                    positiver Beziehungen hin. Beziehungsfähigkeit als Prävention.
                    Bei dem Projekt geht es darum, wie Jugendliche ihre
                    Beziehungen gestalten. Dabei werden drei Aspekte beleuchtet,
                    die für die Entstehung und für den Erhalt positiver
                    Beziehungen wesentlich sind. Sie betreffen den Umgang mit
                    Konflikten: als Person deutlich werden oder als Person
                                        26
Suchtprävention
                    undeutlich bleiben, den Umgang mit dem Anders-Sein Anderer:
                    das Eigene über das Andere stellen oder das Eigene
                    artikulieren und sich auch für das Andere interessieren, den
                    Umgang mit unangenehmen Wahrnehmungen: wahrhaben
                    oder ignorieren. In dem Workshop wird der Film gezeigt und
                    die Arbeit mit den einzelnen Aspekten vorgestellt.

Nr: 1206            Suchtprävention nachhaltig an Schulen verankern
Dauer: 90 Min
                    Andrea Rodiek
Zeiten:
Mi, 14.30 - 16.00   Statt Projektitis präventive Angebote langfristig zu verzahnen
                    und zu verankern stellt im Schulalltag immer wieder eine
Seminar
                    Herausforderung dar. An praktischen Beispielen Hamburger
bis 25 Personen
                    Schulen soll im Seminar erläutert und diskutiert werden,
                    welche Klippen zu meistern sind und wie möglichst alle Akteure
                    ins Boot geholt werden können. Dabei werden auch
                    Übertragungsmöglichkeiten für Einrichtungen der Jugendhilfe
                    in den Blick genommen.

Nr: 1208            Weg da! Warum KI in der Suchthilfe so dringend
Dauer: 90 Min       Menschliche Intelligenz (MI) benötigt.
Zeiten:             Jürgen Meisenbach
Mi, 14.30 - 16.00
Workshop            Schnell weg da, weg da, weg. Mach' Platz, sonst gibt's noch
bis 25 Personen     Streit. Ich bin spät dran und habe keine Zeit. Schnell weg da,
                    weg da, weg. Es tut mir furchtbar leid, ich schaffe's kaum, das
                    nächste Level ist ja noch weit ich muss rennen, springen,
                    fliegen, tauchen, hinfalln und gleich wieder aufstehn ich darf
                    keine Zeit verlieren darf hier nicht stehn, ich muss da dran ein
                    ander Mal sehr gern dann setzen wir uns hin und reden über
                    Daten, Algorithmen und KI na denn, mach's gut, bis bald es hat
                    ein schnelles Netz und ich habe kein Minütchen, kein
                    Sekündchen mehr, ich muss mich beeilen komm' log dich auch
                    jetzt ein es ist doch auch für dich, du kommst da auch noch mit
                    Schnell weg da, weg da, weg …. Frei nach "Weg da" von
                    Herman van Veen (der mir Verzeihen möge). Ein Workshop
                    welcher sich zwischen dem "Weltwissen der Siebenjährigen"
                    (Donata Elschenroich), der Internettheorie von Evgeny
                    Morozow (Smarte neue Welt) und dem "Anbruch einer neuen
                    Zeit" von Jaron Lanier bewegt, ergebnisoffen wie ein
                    Fußballspiel. Ambitionierte SpielerIinnen welcome.

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Suchtprävention
Nr: 1210            Rausch- und Risikobegleitung durch risflecting®
Dauer: 90 Min
                    Petra Seitzmayer, Nina Roth
Zeiten:
Mi, 14.30 - 16.00   Springe ... und lande! Es gibt verschiedene Wege, einen
                    Sprung zu wagen. Jeder Mensch, der sich in einen Rausch
Workshop
                    begibt, wagt einen solchen Sprung. Im Workshop widmen wir
bis 25 Personen
                    uns den Fragen: Was ist ein Rauschzustand? Was verursacht
                    Rausch? Wie hat sich in den vergangenen Jahren der Umgang
                    mit Rausch verändert? Was sind die Gründe dafür und wie
                    nehmen wir ihn selbst wahr? Wie kann eine Suchtprävention
                    aussehen, indem die Potentiale des Risikos genutzt werden?
                    Warum wird der Rausch heute nach dem Terminkalender
                    geplant und ist nicht mehr spontan? Während des Workshops
                    wird das pädagogische Handlungsmodell der Rausch- und
                    Risikobegleitung von risflecting® vorgestellt und erlebbar
                    gemacht. Anhand diverser Übungen werden das eigene
                    Verhalten und die eigene Haltung reflektiert. Die Erfahrungen
                    im Rausch- und Risikobereich werden auf persönlicher,
                    sozialer und gesellschaftlicher Ebene integriert. Die dabei
                    gewonnenen Erfahrungen werden im Alltag nutzbar gemacht.
                    Für das eigene Handeln wird Verantwortung übernommen.
                    Zwischen Rausch und Risiko soll die Balance das Ziel sein.

Nr: 1212            Suchtprävention, (Beratung) und Behandlung für
Dauer: 90 Min       Menschen mit einer geistigen Behinderung
Zeiten:             Markus Wirtz
Di, 10.45 - 12.15
Workshop            Inklusion    und    Normalisierungskonzepte       führen     zu
bis 25 Personen     Veränderungen in der Lebenswelt von Menschen mit geistiger
                    Behinderung. Eine selbstständigere und unabhängigere
                    Lebensführung birgt aber zugleich auch mehr Möglichkeiten
                    Suchtmittel zu erwerben und zu konsumieren. Dabei ist das
                    Risiko für einen Substanzmissbrauch mindestens dem von
                    Menschen ohne geistige Behinderung gleichwertig. Prävention-
                    und Behandlungsangebote der Suchthilfe sind auf den
                    spezifischen Bedarf der Zielgruppe oftmals nicht ausgelegt. Für
                    eine selbstbestimmte Teilhabe und Chancengleichheit im
                    Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln bedarf es adäquater
                    Angebote und einer Vernetzung der Behinderten- und
                    Suchthilfe. Im vom Bundesministerium für Gesundheit
                    geförderten Modellprojekt "TANDEM - besondere Hilfen für
                    besondere Menschen im Netzwerk der Sucht- und
                    Behindertenhilfe" wird eine Angebotsstruktur geschaffen und
                    erprobt. Dieser Workshop thematisiert die bisherigen
                    Erfahrungen des Projektes.

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