ADP-, GASTRO- UND KARDIOBRIEFE - KOMPENDIUM 2021 - medius ...
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KOMPENDIUM 2021 Prof. Dr. med. Prof. Dr. med. PD Dr. med. Dr. Univ. Rom Christian Herdeg Bodo Klump Andrej Zeyfang Chefarzt Chefarzt Chefarzt Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wieder schauen wir auf ein Pandemie-Jahr zurück, das uns und unsere Mitarbeitenden vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt hat – „normal“ klingt ja immer auch ein wenig nach Langeweile, aber: Wie schön wäre es doch, ein etwas normaleres Jahr 2022 erleben zu dürfen!? Trotz einer dritten und einer vierten Welle, die es zu reiten galt, ist es jedoch gelungen, die Inneren Kliniken strukturell auch 2021 wieder einen Schritt nach vorne zu bringen. In der Herz- und Kreislaufmedizin wurde die Qualität der Klinik in der Behandlung der Herzschwäche von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Gesellschaft für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie ausgezeichnet und die „Heart Failure Unit“ als Schwerpunktklinik für Herzschwäche zertifiziert. Die interventionelle Elektrophysiologie entwickelte sich ebenfalls weiter, so wurde zum Beispiel das elektroanatomische 3D-Mapping in die Routine eingeführt. In der Gastroenterologie und Tumormedizin hat sich die noch recht neue Sektion für Pneumologie erfolgreich weiter- entwickelt und die Endosonografie im Bronchialsystem wie auch die Kryobiopsie sind zu ganz selbstverständlichen Bausteinen unserer alltäglichen Diagnostik geworden. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat das Darmkrebszentrum erneut zertifiziert und eine sehr gute Behandlungsqualität bescheinigt. In der Akutgeriatrie, Diabetologie und Palliativmedizin wurde die Messung der Körperzusammensetzung (Bio-Impedanzanalyse) fest etabliert und damit die wissenschaftliche Erfassung und Therapie von Malnutrition, Sarkopenie und Gebrechlichkeit leitlinienkonform in die Routine umgesetzt. Diabetologisch spielt das Thema individualisierte, personalisierte Therapie gemäß der NVL Typ-2-Diabetes in allen unseren Abteilungen eine führende Rolle. Das uns im vergangenen Jahr von Ihnen entgegengebrachte Vertrauen ist uns – wie stets – Bestätigung und Antrieb zugleich, auch 2022 wollen wir Ihnen in den Inneren Kliniken der kompetente und persönliche Partner in der gemeinsamen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sein. Auf den folgenden Seiten haben wir Ihnen traditionsgemäß unsere Monatsbriefe des zurückliegenden Jahres noch einmal zusammengebunden – in der Hoffnung, dass Ihnen das eine oder andere Mal ein Blick in dieses Heft eine Hilfe sein kann. Wir wünschen Ihnen, Ihren Teams und Ihren Familien ein glückliches, gesundes neues Jahr 2022! Mit herzlichen kollegialen Grüßen aus den Inneren Kliniken der medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Ihre Christian Herdeg Bodo Klump Andrej Zeyfang
KOMPENDIUM 2021 KOMPENDIUM 2021 INHALTSVERZEICHNIS Ihr Weg in die Klinik für Innere Medizin, Altersmedizin, Diabetologie und Palliativmedizin ........................................... 7 Kardiobrief Nr. 3 / März 2021 Inclisiran: Cholesterinsenkung im Halbjahrestakt? ....................................................................................................................... 37 Das Ärzteteam der Klinik für Innere Medizin, Altersmedizin, Diabetologie und Palliativmedizin .................................. 8 ADP-Brief Nr. 4 / April 2021 Das Pflegeteam, Therapeuten und Spezialisten .............................................................................................................................. 9 Was bringt eine gesunde Lebensweise ab 50 konkret? ................................................................................................................. 39 Ihr Weg in die Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Tumormedizin .................................................................. 11 Gastrobrief Nr. 4 / April 2021 Ist eine Zöliakie ausgeschlossen? – Warum es sich lohnt, an diese Krankheit zu denken! ............................................... 41 Oberärzte der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Tumormedizin ................................................................. 12 Kardiobrief Nr. 4 / April 2021 Das Endoskopieteam ................................................................................................................................................................................ 13 Bempedoinsäure: Schon wieder ein neuer Lipidsenker ............................................................................................................... 43 Ihr Weg in die Klinik für Innere Medizin, Herz- und Kreislauferkrankungen .......................................................................... 15 ADP-Brief Nr. 5 / Mai 2021 Nationale Versorgungsleitlinie NVL T2DM – Entscheidungsfindung und medikamentöse Therapie ........................... 45 Oberärzte der Klinik für Innere Medizin, Herz- und Kreislauferkrankungen ......................................................................... 16 Gastrobrief Nr. 5 / Mai 2021 Das Herzkatheterteam ............................................................................................................................................................................ 17 Fett-Leber, Steatosis, Steatohepatitis – wie unterscheiden, wie überwachen? .................................................................... 47 Kardiologischer Funktionsbereich ....................................................................................................................................................... 18 Kardiobrief Nr. 5 / Mai 2021 Omega-3-Fettsäuren: Der ewige Streit ums Fischöl ...................................................................................................................... 49 Unsere Fachärzte ....................................................................................................................................................................................... 20 ADP-Brief Nr. 6 / Juni 2021 Unsere Assistenzärzte .............................................................................................................................................................................. 21 Diabetes mellitus durch Immun-Checkpoint-Inhibitoren ........................................................................................................... 51 ADP-Brief Nr. 1 / Januar 2021 Gastrobrief Nr. 6 / Juni 2021 BIA – Etabliertes Verfahren oder Kaffeesatzlesen? ........................................................................................................................ 23 Helicobacter pylori und Magenkrebs – Tumor-Prävention durch Antibiotika! .................................................................... 53 Gastrobrief Nr. 1 / Januar 2021 Kardiobrief Nr. 6 / Juni 2021 Leberkrebs durch Stereotaxie heilen – strahlende Aussichten? ................................................................................................ 25 MINOCA: Myocardial infarction with nonobstructive coronary arteries ................................................................................ 55 Kardiobrief Nr. 1 / Januar 2021 ADP-Brief Nr. 7 / Juli 2021 SENIOR-NSTEMI: Invasives Vorgehen auch bei hochbetagten Patienten? ............................................................................. 27 Hypoglykämien ohne Diabetes ............................................................................................................................................................ 57 ADP-, Gastro- und Kardiobrief Nr. 2 / Februar 2021 Gastrobrief Nr. 7 / Juli 2021 Warum wir uns impfen lassen – 10 Gründe für die Impfung gegen SARS-CoV-2 ................................................................ 29-31 Go's und No-Go's in der PPI-Therapie! .............................................................................................................................................. 59 ADP-Brief Nr. 3 / März 2021 Kardiobrief Nr. 7 / Juli 2021 Erfreuliche Nachrichten zu Demenz und Diabetes ........................................................................................................................ 33 ECMO bei Covid ......................................................................................................................................................................................... 61 Gastrobrief Nr. 3 / März 2021 ADP-Brief Nr. 8 / August 2021 Zuerst Chemotherapie – danach OP: Neuer Standard für den Bauchspeicheldrüsen-Krebs? ......................................... 35 Hypoglykämie bei älteren Erwachsenen: Zeittrends und Behandlungsunterschiede bei Patienten im Alter von ≥75 Jahren mit Typ-2-Diabetes .................................................................................................................................................... 63 2 3
KOMPENDIUM 2021 INHALTSVERZEICHNIS Gastrobrief Nr. 8 / August 2021 Deutsche Krebsgesellschaft: Sehr gute bis gute Behandlungsqualität im Darmkrebszentrum Ostfildern-Ruit! ...... 65 Kardiobrief Nr. 8 / August 2021 HFU-Schwerpunktklinik – zertifiziert ................................................................................................................................................. 67 ADP-Brief Nr. 9 / September 2021 Advance Care Planning – mehr als nur Patientenverfügung ..................................................................................................... 69 Gastrobrief Nr. 9 / September 2021 Sodbrennen, "Barrett" und Krebs – die alte "10er-Regel" gilt! ................................................................................................... 71 Kardiobrief Nr. 9 / September 2021 "Door-to-balloon-time" beim akuten Herzinfarkt .......................................................................................................................... 73 ADP-Brief Nr. 10 / Oktober 2021 Übergewicht, Sarkopenie – und Covid-19 ......................................................................................................................................... 75 Gastrobrief Nr. 10 / Oktober 2021 Ein Schlückchen der Leber zuliebe? .................................................................................................................................................... 77 Kardiobrief Nr. 10 / Oktober 2021 Corona-Pandemie schadet Herzpatienten massiv ......................................................................................................................... 79 ADP-Brief Nr. 11 / November 2021 Einmal Diabetes – immer Diabetes? ................................................................................................................................................... 81 Gastrobrief Nr. 11 / November 2021 Neue S3-Leitlinie "ambulant erworbene Pneumonie": Was ist neu? ....................................................................................... 82-83 Kardiobrief Nr. 11 / November 2021 Elektroanatomisches 3D-Mapping ...................................................................................................................................................... 85 ADP-Brief Nr. 12 / Dezember 2021 Polypill oder Polysport? ............................................................................................................................................................................ 87 Gastrobrief Nr. 12 / Dezember 2021 Mikroskopische Kolitis – erste europäische Leitlinie ..................................................................................................................... 89 Kardiobrief Nr. 12 / Dezember 2021 Do the benefits of christmas outweigh its harms? Experts investigate festive health risks ............................................. 91 4 5
KOMPENDIUM 2021 IHR WEG IN DIE KLINIK FÜR INNERE MEDIZIN, ALTERSMEDIZIN, DIABETOLOGIE UND PALLIATIVMEDIZIN PD Dr. med. Dr. Univ. Rom Sekretariat der Klinik: Stefanie Böhler Andrej Zeyfang Tel. 0711 / 4488-11800 | Fax 0711 / 4488-12809 Chefarzt s.boehler@medius-kliniken.de STATIONÄRE MEDIZIN AMBULANTE MEDIZIN Aufnahme elektiv / geplant Privatsprechstunde Sekretariat der Klinik PD Dr. med. Dr. Univ. Rom Andrej Zeyfang Tel. 0711 / 4488-11800 (keine Überweisung) Fax 0711 / 4488-12809 Sekretariat der Klinik s.boehler@medius-kliniken.de Tel. 0711 / 4488-11800 s.boehler@medius-kliniken.de Aufnahme dringlich Diensthabender Internist Diabetologie Zentrale Notaufnahme ZNA Check-Up Tel. 0711 / 4488-16001 Altersmedizin Demenz-Abklärung Station B.23 Altersmedizin und Diabetes Dysphagie-Diagnostik Tel. 0711 / 4488-15850 Präventionskurse Diabetes und Frailty nach Absprache in Kooperation mit dem Vitalcenter Station B.26 Palliativmedizin Sekretariat der Klinik Tel. 0711 / 4488-15422 Tel. 0711 / 4488-11800 RÜCKFRAGEN – ÄRZTLICHER KONTAKT s.boehler@medius-kliniken.de PD Dr. med. Dr. Univ. Rom Andrej Zeyfang Osteopathie Tel. 0711 / 4488-11800 Manuelle Therapie a.zeyfang@medius-kliniken.de Neuraltherapie Geriatrie Dr. med. Monika Doufrain Dr. med. Monika Doufrain Sekretariat der Klinik Tel. 0711 / 4488-12802 Tel. 0711 / 4488-11800 s.boehler@medius-kliniken.de Diabetologie Dr. med. Ulrike Hablizel Spezialisierte ambulante Tel. 0711 / 4488-12803 Palliativ-Versorgung (SAPV) Dr. med. Katharina Laichinger Spezialisierte ambulante Tel. 0711 / 4488-18323 Palliativ-Versorgung (SAPV) Dr. med. Katharina Laichinger Tel. 0711 / 4488-18323 Palliativmedizin Marc Barthel Tel. 0711 / 4488-12441 6 7
KOMPENDIUM 2021 KOMPENDIUM 2021 DAS ÄRZTETEAM DER KLINIK FÜR INNERE MEDIZIN, ALTERSMEDIZIN, DIABETOLOGIE UND PALLIATIVMEDIZIN DAS PFLEGETEAM Dr. med. Monika Doufrain Dr. med. Ulrike Hablizel Dr. med. Janine Kugler Daniela Fauser Ilona Hewig Claudia Schmolke-Bohm Leitende Oberärztin Oberärztin Oberärztin Stationsleitung Stationssekretariat Leitung Pflege Station B.23 | Station B.26 Station B.23 | Station B.26 SAPV Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Geriatrie Geriatrie Innere Medizin Tel. 0711 / 4488-15851 Tel. 0711 / 4488-15852 Tel. 0711 / 4488-18320 Osteopathie Diabetologie d.fauser@medius-kliniken.de i.hewig@medius-kliniken.de c.schmolke-bohm@medius-kliniken.de Manuelle Therapie Tel. 0711 / 4488-12802 Tel. 0711 / 4488-12803 Tel. 0711 / 4488-12804 m.doufrain@medius-kliniken.de u.hablizel@medius-kliniken.de j.kugler@medius-kliniken.de THERAPEUTEN UND SPEZIALISTEN Dr. med. Katharina Laichinger Marc Barthel Oberärztin Ärztlicher Leiter Ärztliche Leitung SAPV Station B.26 Palliativmedizin Grazyna Wieder Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Diabetesberaterin DDG Palliativmedizin Palliativmedizin Onkologie Tel. 0711 / 4488-15853 g.wieder@medius-kliniken.de Tel. 0711 / 4488-12430 Tel. 0711 / 4488-12441 k.laichinger@medius-kliniken.de m.barthel@medius-kliniken.de Weitere Therapeuten der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie 8 9
KOMPENDIUM 2021 IHR WEG IN DIE KLINIK FÜR INNERE MEDIZIN, GASTROENTEROLOGIE UND TUMORMEDIZIN Prof. Dr. med. Bodo Klump Sekretariat der Klinik: Annette Fink, Anna Leshchenko und Pina Scopelliti Chefarzt Tel. 0711 / 4488-12400 | Fax 0711 / 4488-11409 ruitsekretariat-gastroonko@medius-kliniken.de STATIONÄRE MEDIZIN AMBULANTE MEDIZIN Aufnahme elektiv / geplant Privatsprechstunde Sekretariat der Klinik Prof. Dr. med. Bodo Klump Tel. 0711 / 4488-12400 (keine Überweisung) ruitsekretariat-gastroonko@medius-kliniken.de Sekretariat der Klinik Tel. 0711 / 4488-12400 Aufnahme dringlich ruitsekretariat-gastroonko@medius-kliniken.de Diensthabender Internist Zentrale Notaufnahme ZNA Vorstellung Tumorboard / Zweitmeinung Tel. 0711 / 4488-16001 Dr. med. May Daraban-Brixner Tel. 0711 / 4488-12407 Station D.18 m.daraban@medius-kliniken.de Intensivmedizin Tel. 0711 / 4488-15211 Interdisziplinäre Onkologische Ambulanz Tel. 0711 / 4488-16560 Station D.25 Internistische Privatstation Prä- und poststationäre Sprechstunden Tel. 0711 / 4488-17523 (keine Überweisung) Fach- und Oberärzte der Klinik Station E.2 Sekretariat der Klinik Tel. 0711 / 4488-15442 Tel. 0711 / 4488-12400 ruitsekretariat-gastroonko@medius-kliniken.de DARMKREBSZENTRUM DER DEUTSCHEN KREBSGESELLSCHAFT Koloskopie (hausärztliche Überweisung) Sekretariat der Klinik Sekretariat der Klinik Tel. 0711 / 4488-12400 Tel. 0711 / 4488-12400 ruitsekretariat-gastroonko@medius-kliniken.de ruitsekretariat-gastroonko@medius-kliniken.de Andere Untersuchungen (fachärztliche Überweisung) Dr. med. Anja Haas / Prof. Dr. med. Bodo Klump Sekretariat der Klinik Tel. 0711 / 4488-12400 ruitsekretariat-gastroonko@medius-kliniken.de Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Gastroenterologie Filderstadt-Bernhausen Tel. 0711 / 703558 10 11
KOMPENDIUM 2021 KOMPENDIUM 2021 OBERÄRZTE DER KLINIK FÜR INNERE MEDIZIN, GASTROENTEROLOGIE UND TUMORMEDIZIN DAS ENDOSKOPIETEAM Dr. med. May Daraban-Brixner Dr. med. Simone Busch Dr. med. Michael Böckeler Heike Brenner Natalja Schulz Marion Eimert Leitende Oberärztin Oberärztin Oberarzt Leitung Stv. Leitung Gesundheits- und Krankenpflegerin Internistin, Hämato-Onkologin, Internistin, Gastroenterologin, Internist, Hämato-Onkologe, Gesundheits- und Krankenpflegerin Medizinische Fachangestellte Gastroenterologin Notfallmedizin, Infektiologie Sektionsleitung Pneumologie Tel. 0711 / 4488-19718 Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Tumormedizin, Tumorboard Sonografie, Infektionsmedizin, Endoskopische Pneumologie, Antibiotika Steward Pulmoonkologie Tel. 0711 / 4488-12407 Tel. 0711 / 4488-12402 Tel. 0711 / 4488-12420 m.daraban@medius-kliniken.de s.busch@medius-kliniken.de m.boeckeler@medius-kliniken.de Melanie Hornberger Simone Kohlhepp Lilia Kopp Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpflegerin Dr. med. Anja Haas Dr. med. Nikolai Schuelper Dr. med. Sarah Taha Oberärztin Oberarzt Oberärztin Internistin, Gastroenterologin, Internist, Hämato-Onkologe Internistin Kübra Kurucu Marina Makaruschko Monika Schweizer Sektionsleitung Endoskopie Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpflegerin Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Interventionelle Endoskopie Tumormedizin, Strahlentherapie, Interventionelle Sonografie, medius TUMORZENTRUM Endosonografie, Endoskopie Tel. 0711 / 4488-12433 Tel. 0711 / 4488-12603 Tel. 0711 / 4488-12434 a.haas@medius-kliniken.de n.schuelper@medius-kliniken.de s.taha@medius-kliniken.de Claudia Thiel Gesundheits- und Krankenpflegerin 12 13
KOMPENDIUM 2021 IHR WEG IN DIE KLINIK FÜR INNERE MEDIZIN, HERZ- UND KREISLAUFERKRANKUNGEN Prof. Dr. med. Christian Herdeg Sekretariat der Klinik: Dagmar Fopp und Adriana Ileana Chefarzt Tel. 0711 / 4488-11450 | Fax 07021 / 88-5211450 ruitsekretariat-kardio@medius-kliniken.de STATIONÄRE MEDIZIN AMBULANTE MEDIZIN Aufnahme elektiv / geplant Privatsprechstunde Sekretariat Prof. Dr. med. Christian Herdeg Tel. 0711 / 4488-11450 Sekretariat der Klinik ruitsekretariat-kardio@medius-kliniken.de Tel. 0711 / 4488-11450 ruitsekretariat-kardio@medius-kliniken.de Aufnahme dringlich Internist Zentrale Notaufnahme 24h Echokardiographie Tel. 0711 / 4488-16001 Transösophageale Echokardiographie Internist Intensivstation 24h Stressechokardiographie Tel. 0711 / 4488-16003 Kontrastmittelechokardiographie 24h-Kardiologie-Servicetelefon für Ärzte Doppler- und Duplexsonographie Tel. 0711 / 4488-11455 Lungenfunktion Belastungs-EKG Station D.18 Kardioversionen Intensivmedizin Sekretariat der Klinik Tel. 0711 / 4488-15211 Tel. 0711 / 4488-11450 ruitsekretariat-kardio@medius-kliniken.de Station D.25 Internistische Privatstation Schrittmacher und Defibrillatoren (ICD) Tel. 0711 / 4488-17523 Sekretariat (organisatorisch) Tel. 0711 / 4488-11450 Station E.1 ruitsekretariat-kardio@medius-kliniken.de Kardiologische Allgemein- und Monitorstation Oberarzt Dr. med. Alfons Rötzer Tel. 0711 / 4488-15415 Tel. 0711 / 4488-12452 Chest Pain Unit a.roetzer@medius-kliniken.de Tel. 0711 / 4488-16001 Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Kardiologie Synkopen Kollaps Unit MVZ Sekretariat Tel. 0711 / 4488-16001 Tel. 0711 / 4488-11467 24H-TELEFON-AUSKUNFT Internist Zentrale Notaufnahme 24h Tel. 0711 / 4488-16001 Internist Intensivstation 24h Tel. 0711 / 4488-16003 14 15
KOMPENDIUM 2021 KOMPENDIUM 2021 OBERÄRZTE DER KLINIK FÜR INNERE MEDIZIN, HERZ- UND KREISLAUFERKRANKUNGEN DAS HERZKATHETERTEAM Dr. med. Alfons Rötzer Dr. med. Tobias Fürster Dr. med. Martin Holzwarth Natascha Oppenländer Katja Clauß Minu George Leitender Oberarzt Oberarzt Oberarzt Leitung Herzkatheterteam Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpflegerin Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Tel. 0711 / 4488-15460 Leiter Rhythmologie, interventionelle Interventionelle Kardiologie, Interventionelle Kardiologie, Elektrophysiologie, Schrittmacher interventionelle Elektrophysiologie, interventionelle Rhythmologie, und ICD, interventionelle Notfallmedizin Schrittmacher und ICD, Kardiologie, Intensivmedizin Rettungswesen, Notfallmedizin Tel. 0711 / 4488-12452 Tel. 0711 / 4488-12456 Tel. 0711 / 4488-12460 a.roetzer@medius-kliniken.de t.fuerster@medius-kliniken.de m.holzwarth@medius-kliniken.de Janina Leib Medizinische Fachangestellte Dr. med. Tobias Hövelborn Dr. med. Kai Oppenländer Oberarzt Oberarzt Besondere Schwerpunkte: Besondere Schwerpunkte: Interventionelle Kardiologie, Interventionelle Kardiologie, Echokardiographie, nichtinvasive Echokardiographie, Intensivmedizin Bildgebung, interventionelle Angiologie Tel. 0711 / 4488-12453 Tel. 0711 / 4488-12466 t.hoevelborn@medius-kliniken.de k.oppenlaender@medius-kliniken.de 16 17
KOMPENDIUM 2021 KARDIOLOGISCHER FUNKTIONSBEREICH Simone Jokesch Selda Balci Luca De Caro Leitung Medizinische Fachangestellte Auszubildender Medizinische Fachangestellte Tel. 0711 / 4488-17455 Duygu Gökce Eser Sevim Nebioglugil Jana Paldauf Medizinische Fachangestellte Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpflegerin Petra Wolf Ülker Yüksel Medizinische Fachangestellte Gesundheits- und Krankenpflegerin 18 19
KOMPENDIUM 2021 KOMPENDIUM 2021 UNSERE FACHÄRZTE UNSERE ASSISTENZÄRZTE Orkhan Aghayev Charlotte Manon Antoine Dr. med. Philipp Simon Bayha Assistenzarzt Assistenzärztin Assistenzarzt o.aghayev@medius-kliniken.de c.antoine@medius-kliniken.de p.bayha@medius-kliniken.de Dragana Bevanda Sorina Däubler Dr. med. Lisa Viktoria Ehret Assistenzärztin Assistenzärztin Assistenzärztin Dr. med. Dr. med. Dr. med. d.bevanda@medius-kliniken.de s.daeubler@medius-kliniken.de l.ehret@medius-kliniken.de Timo Freudigmann Matthias Armin Niethammer Florian Schimmele Facharzt Facharzt Facharzt Dr. med. Maria Elisabeth Ernst Mario Allesandro Gallanti Dr. med. Anne Goertz t.freudigmann@medius-kliniken.de m.niethammer@medius-kliniken.de f.schimmele@medius-kliniken.de Assistenzärztin Assistenzarzt Assistenzärztin m.ernst@medius-kliniken.de m.gallanti@medius-kliniken.de a.goertz@medius-kliniken.de Lene Hensel Federica Iraci Snezana Jovanovic Assistenzärztin Assistenzärztin Assistenzärztin l.hensel@medius-kliniken.de f.iraci@medius-kliniken.de s.jovanovic@medius-kliniken.de Dr. med. Frederik Jung Maya Hristova Kirilova Dr. med. Valentin Kluge Assistenzarzt Assistenzärztin Assistenzarzt f.jung@medius-kliniken.de m.kirilova@medius-kliniken.de v.kluge@medius-kliniken.de Johanna Koslar Alice Kroner Daniel Kupka Assistenzärztin Assistenzärztin Assistenzarzt j.koslar@medius-kliniken.de a.kroner@medius-kliniken.de d.kupka@medius-kliniken.de Dr. med. Laura Leuer Kira Marie Lucas Dimitar Lund Assistenzärztin Assistenzärztin Assistenzarzt l.leuer@medius-kliniken.de k.lucas@medius-kliniken.de d.lund@medius-kliniken.de Joana Maier Dr. med. Joiec Palliparampil Roberta Rosa Assistenzärztin Assistenzarzt Assistenzärztin j.maier@medius-kliniken.de j.palliparampil@medius-kliniken.de r.rosa@medius-kliniken.de Dr. med. Philipp Scheuerlein Dr. med. Denise Schmidt Dr. med. Madita Schuelper Assistenzarzt Assistenzärztin Assistenzärztin p.scheuerlein@medius-kliniken.de d.schmidt@medius-kliniken.de m.schuelper@medius-kliniken.de Ekaterina Shumilina Sandra Steiner Michaela Unsöld Assistenzärztin Assistenzärztin Assistenzärztin e.shumilina@medius-kliniken.de s.steiner@medius-kliniken.de m.unsoeld@medius-kliniken.de Dr. med. Irene Wecker Assistenzärztin i.wecker@medius-kliniken.de 20 21
KOMPENDIUM 2021 DER ADP-BRIEF NEUES AUS DER ALTERSMEDIZIN, DIABETOLOGIE UND PALLIATIVMEDIZIN | 01/2021 Sehr geehrte, liebe Frau Kollegin, sehr geehrter, lieber Herr Kollege, gerne möchten wir Sie über ein neues diagnostisches Verfahren informieren, welches wir seit einigen Wochen in Ruit vorhalten. Es handelt sich um die Bio-Impedanzanalyse zur Bestimmung der verschiedenen Kompartimente des Körpers. Herzliche Grüße Ihr Andrej Zeyfang BIA – ETABLIERTES VERFAHREN ODER KAFFEESATZLESEN? Lange galt die Bio-Impedanzanalyse als Lifestyle-Verfahren. In Fitnessstudios, der bariatrischen Chirurgie oder im Badezimmer werden schon lange Geräte eingesetzt, die mit genauen Zahlen eine Exaktheit in der Analyse der Körperzusammensetzung suggerieren, ohne diese tatsächlich zu erreichen. Im Rahmen unseres neuen akutgeriatrischen Standbeins in der Inneren Medizin, aber auch für ambulante Patienten haben wir eines der besten BIA-Geräte in Ruit im Einsatz, vorwiegend, um die Diagnose Sarkopenie bei gebrechlichen, geriatrischen Patienten zu sichern, aber auch, um die Therapie bei Störungen v.a. des Hydratationszustandes und / oder Ernährungszustandes zu überwachen und zu optimieren. Die BIA misst über verschiedene Widerstände und den Phasenwinkel die einzelnen Körper- kompartimente als theoretisches Konstrukt. Die Beurteilung des Ernährungszustandes erfolgt anhand des Verhältnisses von bioaktiver Körperzellmasse (BCM) und extrazellulärer Masse bzw. extrazellulärer Wasser-Anteil (ECW%). Vereinfacht gesagt wird die physiologische Körperzusammensetzung bestimmt als Summe der Magermasse und der Fettmasse. Die pathologische Körperzusammensetzung kann über die Feststellung von Veränderungen innerhalb der fettfeien Masse, die mit und ohne Gewichtsveränderungen auftreten können wie z.B. Zellverlust mit gleichzeitiger Zunahme der extrazellulären Flüssigkeit, erfasst und beurteilt werden. Dynamisch ablaufende Veränderungen in den Kompartimenten Körperzellmasse und Extrazellulärraum können durch Folge- messungen aufgezeigt werden und es bietet sich damit eine Möglichkeit zur Optimierung der Therapie und zur Verlaufsbeobachtung. Meine Oberärztin Frau Dr. Doufrain hat sich erfreulicherweise sehr in dieses Gebiet vertieft, so dass Ihnen – sofern relevant – zukünftig interessante Zusatzinformationen zur Körperzusammensetzung Ihrer Patienten übermittelt werden können. Dr. med. Monika Doufrain Oberärztin BIA ambulant – nur auf Selbstzahlerbasis möglich Anfragen unter Sekretariat | Stefanie Böhler 0711 / 4488-12800 Weiterführende Infos: 1. Xu HQ, Liu JM, Zhang X, Xue YT, Shi JP, Chen W, Zheng XY. Estimation of skeletal muscle mass by bioimpedance and differences among skeletal muscle mass indices for assessing sarcopenia. Clin Nutr. 2020 Oct 20:S0261-5614(20)30549-5. 2. https://youtu.be/HzOL9Ff4OTk PD Dr. med. Dr. Univ. Rom Andrej Zeyfang medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Alters- AKADEMISCHES LEHRKRANKENHAUS medizin, Diabetologie und Palliativmedizin DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN Hedelfinger Straße 166 TELEFON 0711 / 4488-11800 73760 Ostfildern FAX 0711 / 4488-12809 E-MAIL a.zeyfang@medius-kliniken.de 22 23 WWW.MEDIUS-KLINIKEN.DE
KOMPENDIUM 2021 DER GASTROBRIEF NEUES AUS DER GASTROENTEROLOGIE UND GASTROINTESTINALEN ONKOLOGIE | 01/2021 Sehr geehrte, liebe Frau Kollegin, sehr geehrter, lieber Herr Kollege, zunächst hoffe ich, dass Sie gut in das Neue Jahr gestartet sind!? Der Anfang ist wieder geprägt durch die Corona-Pandemie, aber die Hoffnung auf einen nachhaltigen Erfolg durch Impfung lässt mich die derzeitigen Belastungen etwas optimistischer ertragen und damit bin ich – Überleitung! – schon beim fachlichen heutigen Thema: Während die chronischen Virus-Hepatitiden auch dank Impfung epidemiologisch weniger bedeutsam werden, sorgen Alkohol und Lebensstil insgesamt für eine Zunahme chronischer Lebererkrankungen und in der Folge des hepatozellulären Karzinoms. Die Therapie dieser Neoplasie ist unverändert schwierig, die therapeutischen Maßnahmen vom Ausmaß der zugrundeliegenden Leberschädigung bestimmt. Umso erfreulicher ist es, wenn sich neue, leberschonende Therapieverfahren bieten – s.u.! Herzliche Grüße aus der medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Ihr Bodo Klump LEBERKREBS DURCH STEREOTAXIE HEILEN – STRAHLENDE AUSSICHTEN? Kim et al., Stereotactic body radiation therapy versus radiofrequency ablation in Asian patients with hepatocellular carcinoma. J Hepatol 2020; 73(1): 121 - 129 HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG Die Transplantation ist grundsätzlich der Königsweg in der Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC): Nicht nur der Krebs wird vollständigst entfernt, sondern die zugrundeliegende Risikoerkrankung gleich mit – der Haken ist nicht nur der Mangel an Spenderorganen, sondern auch das Rezidivrisiko unter den Bedingungen der medikamentösen Immunsupression, das mit Größe und Zahl der HCC-Knoten ansteigt, weshalb dieser Weg wenigen Patienten vorenthalten bleibt. Die operative Resektion wiederum ist limitiert durch die in aller Regel eingeschränkte „Parenchymreserve“: Mit dem Tumor muss technisch so viel (wenn auch eingeschränkt) funktionierendes Lebergewebe reseziert werden, dass der Leberrest zum Leben nicht reicht. Vor diesem Hintergrund war die Entwicklung der Radiofrequenzablation ein wesentlicher Fortschritt: Der Tumor wird punktiert und selektiv durch thermische Energie „verkocht“ – limitierende Faktoren sind hierbei die Größe des Knotens, der Zugangsweg über eine Punktion, eine randständige Lage oder die Nachbarschaft großer Gefäße. Nun hat die Strahlentherapie in den zurückliegenden Jahren im Hinblick auf Zielgenauigkeit und Effizienz gewaltige Fortschritte erzielt und schon bald konnte gezeigt werden, dass man durch Strahlentherapie das hepatozelluläre Karzinom prinzipiell auch zerstören kann – jedoch, es fehlten klinische Studien, die ihren Stellenwert im klinischen Alltag definierten. METHODIK Es wurden 2.064 Patienten entweder mit Radiofrequenzablation (n=1568) oder aber Stereotaxie (n=496) behandelt und die Lokalrezidivrate nach median 27,7 Monaten betrachtet. ERGEBNISSE Die Stereotaxie war mit einem signifikant niedrigeren Risiko des Lokalrezidivs verbunden bei nicht unterschiedlichen Toxizitäten. Dies galt auch für Tumore > 3 cm und für ungünstige Lokalisationen. SCHLUSSFOLGERUNG Endlich eine saubere Studie, die vergleichend – wenn auch retrospektiv – den Wert der Stereotaxie belegt und somit unsere klinischen Möglichkeiten erweitert – allzumal wenn man, wie in Ruit, über eine Klinik für Strahlentherapie mit höchster fachlicher Kompetenz und neuester Geräte-Ausstattung verfügt! Prof. Dr. med. Bodo Klump medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, AKADEMISCHES LEHRKRANKENHAUS Gastroenterologie und Tumormedizin DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN Hedelfinger Straße 166 TELEFON 0711 / 4488-12400 73760 Ostfildern FAX 0711 / 4488-11409 E-MAIL b.klump@medius-kliniken.de 24 25 WWW.MEDIUS-KLINIKEN.DE
KOMPENDIUM 2021 DER KARDIOBRIEF NEUES AUS DER KARDIOLOGIE UND GEFÄSSMEDIZIN | 01/2021 Sehr geehrte, liebe Frau Kollegin, sehr geehrter, lieber Herr Kollege, ein hochbetagter Patient kommt akut in die Notaufnahme: Hat er eine vital bedrohliche Blutung, wird diese gestoppt. Hat er eine instabile Fraktur, wird diese versorgt. Hat er einen Herzinfarkt, dann… ja dann wird immer wieder erst einmal überlegt, ob er denn nicht schon zu alt ist für einen Herzkatheter und man ihn besser konservativ versorgen soll. Das hat mich immer schon gewundert – und ich halte es auch für falsch. Der Infarkt ist so tödlich wie die Blutung – in der Abwägung der Therapieoptionen jedoch schwingen offenbar noch andere Dinge mit: Es werden eh zu viele Herzkatheter gemacht in Deutschland, das ist doch „Leichenfledderei“, so alt wie der Patient ist. Wir alle wissen aber, dass Alter alleine kein Grund ist, eine unmittelbar lebensrettende Therapie vorzuenthalten. Die Entscheidung ist immer individuell und berücksichtigt den ganzen Menschen. Wollen wir einen dementen, hilflosen 70-Jährigen behandeln? Wie ist es bei einem 95-Jährigen, der noch ein bisschen seine Enkel genießen möchte? Und noch schwieriger ist diese Frage, wenn die Erkrankung zwar vital bedrohlich ist, aber nicht unmittelbar zum Tode führen muss, wie beim Nichthebungs- Myokardinfarkt. Studien sind rar; die Studienpopulation ist als Zielgruppe nicht sehr attraktiv. Umso mehr finde ich die hier vorgestellten aktuellen Daten interessant. Ihnen allen wünsche ich „von Herzen“ einen gesunden und glücklichen Start in ein hoffentlich „normaleres“ Jahr 2021. Ihr Christian Herdeg DIE INTERESSANTE STUDIE SENIOR-NSTEMI: INVASIVES VORGEHEN AUCH BEI HOCHBETAGTEN PATIENTEN? Kaura A et al. Invasive versus non-invasive management of older patients with non-ST segment elevation myocardial infarction (SENIOR-NSTEMI): a cohort study based on routine clinical data. Lancet 2020; 396: 623-634 SENIOR-STEMI »» Nicht randomisierte Beobachtungsstudie basierend auf Routinedaten von 5 großen englischen Zentren. »» Propensity-Score-matching von > 70 (!) Parametern, um möglichst viele Einflussfaktoren auszuschließen. »» Ca. 2.000 Patientinnen und Patienten > 80 Jahre, die zwischen 2010 und 2017 einen NSTEMI erlitten haben. »» Innerhalb von 3 Tagen nach dem höchsten Troponinwert entweder invasives oder konservatives Vorgehen. »» Wahrscheinlichkeit für invasives Vorgehen wurde mit einer logistischen Regressionsanalyse berechnet und Patienten mit einem sehr hohen und sehr niedrigen „propensity score“ wurden ausgeschlossen. »» Außerdem wurden alle Patienten, die im konservativen Arm innerhalb der ersten 3 Tage gestorben waren, zum Vermeiden eines „immortal bias“ gesondert betrachtet. »» 1.500 verbleibende Patienten. Durchschnittsalter 86 Jahre. Konservatives Vorgehen in 56% der Fälle. ERGEBNISSE »» Nach einer medianen Nachbeobachtung von 3 Jahren verstarben 41% der Patienten. »» Kumulative 5-Jahresmortalität in der nicht invasiven Gruppe: 55%, in der invasiven Gruppe 36% (HR 0,68). »» Signifikant niedrigeres Risiko für Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz in der invasiven Gruppe (HR 0,67). KOMMENTAR Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer ist (bei COVID-Patienten) mit dem Spruch angeeckt: „Wir retten Menschen, die eh in einem halben Jahr tot wären“. Das ist zynisch – und es ist falsch. In der vorliegenden Studie starben von im Durchschnitt 86 Jahre-alten Patienten im Laufe von 3 Jahren nach NSTEMI 41 %. Ein invasives Vorgehen bei NSTEMI hat diese Mortalität um über 30% gesenkt. Und die Mortalität ist nicht einmal das entscheidende Argument. Auch die Krankenhausaufenthalte wegen Herzinsuffizienz wurden um über ein Drittel gesenkt. Hier geht es eben auch um Lebensqualität und die Frage, wie quälend die letzten Jahre oder Monate dieser Patienten verlaufen werden. Prof. Dr. med. Christian Herdeg medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, AKADEMISCHES LEHRKRANKENHAUS Herz- und Kreislauferkrankungen DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN Hedelfinger Straße 166 TELEFON 0711 / 4488-11450 73760 Ostfildern FAX 0711 / 4488-11459 E-MAIL c.herdeg@medius-kliniken.de 26 27 WWW.MEDIUS-KLINIKEN.DE
KOMPENDIUM 2021 ADP-, GASTRO- UND KARDIOBRIEF 02/2021 Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, zwar scheint die Impfbereitschaft zuzunehmen, jedoch wird man immer wieder mit verblüffenden Argumenten gegen die Covid 19-Immunisierung konfrontiert: Vor diesem Hintergrund haben unsere Oberärzte Frau Dr. Simone Busch und Herr Dr. Nikolai Schuelper die Gründe für eine Impfung nochmals zusammengefasst. Herzliche Grüße aus der medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Ihre Christian Herdeg Bodo Klump Andrej Zeyfang PD Dr. med. Dr. Univ. Rom Andrej Zeyfang Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Alters- medizin, Diabetologie und Palliativmedizin TELEFON 0711 / 4488-11800 FAX 0711 / 4488-12809 E-MAIL a.zeyfang@medius-kliniken.de Prof. Dr. med. Bodo Klump Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Tumormedizin TELEFON 0711 / 4488-12400 FAX 0711 / 4488-11409 E-MAIL b.klump@medius-kliniken.de Prof. Dr. med. Christian Herdeg Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Herz- und Kreislauferkrankungen TELEFON 0711 / 4488-11450 FAX 0711 / 4488-11459 E-MAIL c.herdeg@medius-kliniken.de medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT AKADEMISCHES LEHRKRANKENHAUS DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN Hedelfinger Straße 166 73760 Ostfildern 28 29 WWW.MEDIUS-KLINIKEN.DE
ADP-, GASTRO- UND KARDIOBRIEF 02/2021 WARUM WIR UNS IMPFEN LASSEN – 10 GRÜNDE FÜR DIE IMPFUNG GEGEN SARS-COV-2 6. DIE IMPFSTOFFE SIND UMFANGREICH GEPRÜFT. Die in Europa zugelassenen Impfstoffe haben dieselben Phase I/II und III Studien durchlaufen, wie es für alle anderen Medikamenten- Dr. med. Simone Busch, Dr. med. Nikolai Schuelper zulassungen sonst auch der Fall ist. Der Grund, warum dies so viel schneller erfolgen konnte, besteht sowohl in der hohen Priorisierung bei allen Beteiligten als auch in der umfangreichen Vorabfinanzierung. Von Anfang an wurde sehr eng mit den Zulassungsbehörden 1. DIE IMPFUNG SCHÜTZT MICH SELBST VOR EINER INFEKTION MIT SARS-COV-2. zusammengearbeitet. Studienkonzepte wurden gemeinsam geplant und Zwischenergebnisse direkt geprüft. Schließlich veranlasste man Die Impfstoffe der Firmen BioNTech Pfizer und Moderna wurden im Rahmen der Zulassungsstudien an insgesamt über 70.000 Personen die Produktion der Impfstoffe in größeren Mengen noch vor der eigentlichen Zulassung, was den Firmen durch gewährte finanzielle Sicher- getestet. Beide erzielten eine Reduktion des Infektionsrisikos von über 90% [1, 2]. Der Impfstoff der Firma AstraZeneca Oxford erzielte eine heiten ermöglicht wurde. Wirksamkeit von ca. 70% [3]. Sicherlich erscheint die longitudinale Beobachtungszeit kurz. Allerdings hätte eine längere Beobachtungszeit der Probanden vermutlich keinen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse gehabt, da tatsächliche Nebenwirkungen – anders als die Impfreaktionen – bei Impfungen Hersteller Art Impfschema Anzahl der SARS-CoV-2-Infektion Impfschutz äußerst selten sind. Probanden Impfstoff Placebo BioNTech Pfizer mRNA Tag 0 + 21 43.548 8 162 95,0 % 7. DIE IMPFUNG SCHÜTZT MEIN PRIVATES UMFELD. Moderna mRNA Tag 0 + 28 30.420 11 185 94,1 % Auch wenn die bisherigen Studien hierzu noch keine abschließende Antwort geben, so zeigen tierexperimentelle Studien, dass die Viruslast AstraZeneca Viraler Vektor Tag 0 + 28 11.636 30 101 70,4 % an den Schleimhäuten von Geimpften nach Exposition mit SARS-CoV-2 insgesamt geringer und kürzer nachweisbar ist. Es lässt sich also Oxford annehmen, dass unser Immunsystem im Falle einer Exposition mit SARS-CoV-2 durch eine Impfung besser und schneller eine erfolgreiche Abwehrreaktion erzielt. Dann kann nicht nur eine systemische Infektion vermieden werden, sondern es besteht auch ein deutlich geringeres Risiko, dass wir unser Umfeld infizieren. 2. DIE IMPFUNG SCHÜTZT MICH SELBST VOR EINEM SCHWEREN ERKRANKUNGSVERLAUF. Auch wenn ein Großteil der mit SARS-CoV-2 Infizierten nur milde Symptome entwickelt, so erleben wir doch, dass es auch sehr schwere Erkrankungsverläufe gibt – unabhängig von Alter und Begleiterkrankungen. Auch hier zeigten die drei genannten Impfstoffe klare 8. DIE IMPFUNG SCHÜTZT MEIN BERUFLICHES UMFELD. Wirksamkeit. Während bei den Geimpften lediglich 1 schwerer Verlauf aufgetreten ist, wurden bei den Ungeimpften 9 (BioNTech Pfizer), Dieses Argument lässt sich auch auf unser berufliches Umfeld anwenden. Wie wir in den vergangenen Wochen wiederholt erleben mussten, bzw. 30 (Moderna), bzw. 10 (AstraZeneca Oxford) schwere Verläufe erfasst. entsteht ein relevanter Anteil von Infektionsnestern immer wieder auch in Kliniken. Wir gefährden dabei nicht nur unsere Patientinnen und Patienten, die oft aufgrund von Alter und Grunderkrankung zu besonderen Risikogruppen gehören, sondern auch unsere eigenen Kolleginnen und Kollegen. 3. DIE IMPFUNG IST GUT VERTRÄGLICH. Neben lokalen Beschwerden an der Injektionsstelle wurden im Wesentlichen milde, systemische Impfreaktionen beschrieben. Am häufigsten handelte es sich hierbei um Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen. Wiederholt trat auch Fieber auf, teilweise bis 39°C – 9. ES GIBT DERZEIT KEINE GEZIELTE THERAPIE BEI COVID-19. dies ist jedoch eine Folge der erwünschten Immunreaktion, bleibt ohne schwerwiegende Konsequenzen und verläuft selbstlimitierend. Symptomorientierte Maßnahmen wie z.B. Sauerstoffgabe, Fiebersenkung und Thromboseprophylaxe reichen oftmals nicht aus und Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse zeigten sich im Rahmen der genannten Studien in ca. 0,6 % der Fälle, wobei es hierbei keinen letztlich gibt es bisher keine ausreichend wirksame ursächliche Therapie für COVID-19-Erkrankte. Da diese fehlt, erlangt die Impfung eine statistischen Unterschied zwischen der Impf- und der Kontrollgruppe gab. Hierbei ist zu bedenken, dass gewisse Reaktionen des Immun- umso größere Bedeutung. Anders gesagt, die Barrieremaßnahmen aus der ersten und zweiten Welle haben nicht gereicht und solange die systems durchaus Teil des Impfprinzips sind, weshalb auch nicht von Nebenwirkungen, sondern von Impfreaktionen gesprochen wird. Erkrankung nicht behandelbar ist, gibt es letztlich keine Alternative zur Impfung. 4. DIE IMPFUNG MIT EINEM MRNA-IMPFSTOFF IST SICHER. 10. COVID-19 KANN LANGZEITSCHÄDEN VERURSACHEN. mRNA-Impfstoffe stellen ein neues Impfprinzip dar. Bei der messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) handelt es sich um kleine Boten- Die akute Infektionsphase mit SARS-CoV-2 dauert für die meisten Erkrankten ca. 14 Tage. Es mehren sich jedoch Hinweise, dass für einen Moleküle, die in der Zelle (nicht dem Zellkern!) als Baupläne für Proteine fungieren. Die mRNA gelangt nicht in den Zellkern und tritt auch Teil der COVID-Genesenen, unabhängig von der Schwere des initialen Infektionsverlaufes, Langzeitbeschwerden persistieren können, die als in keinerlei Interaktion mit unserer DNA. Sie verbleibt im Zytoplasma, dem Zellkörper, wird nicht vervielfältigt und innerhalb weniger Tage Long-COVID oder Post-COVID bezeichnet werden. Neben allgemeiner Schwäche und Abgeschlagenheit werden andauernde Störungen von wieder abgebaut. Geruchs- und Geschmacksinn sowie Schäden von Herz, Leber und Nieren genannt. Eine italienische Studie beziffert den Anteil derer, die Die mRNA-Impfstoffe stellen also lediglich den Bauplan für ein einzelnes Virusprotein dar, welches dann von den Zellen unseres Körpers 60 Tage nach dem Beginn von COVID-19-Symptomen völlig beschwerdefrei waren, mit nur 12,6%. für einige wenige Tage produziert wird. Unser Immunsystem erkennt dieses Protein als fremd und löst eine Abwehrreaktion, die oben genannte Impfreaktion, aus. Nach einigen Tagen sind weder Impf-mRNA noch Virusprotein mehr vorhanden, das Immunsystem bleibt jedoch für dieses Virusprotein sensibilisiert. Unser Körper ist mit dem Umgang und dem Abbau von mRNA äußerst vertraut. Grundsätzlich ist das mRNA-Impfprinzip sogar unbedenklicher als das der klassischen Impfvarianten, bei denen deutlich größere Mengen an Fremdstoffen appliziert werden. 5. DIE KURZE ENTWICKLUNGSZEIT IST EINE EINZIGARTIGE CHANCE UND KEIN NACHTEIL. Dass bereits ein Jahr nach Erstbeschreibung der COVID-19-Erkrankung erste Impfstoffe zur Verfügung stehen, hängt ganz wesentlich mit der Nutzung des mRNA-Impfprinzips zusammen. An mRNA-Impfstoffen wird bereits seit vielen Jahren insbesondere in der Onkologie geforscht. Hinzu kommt, dass aufgrund von Forschungen zu den nahe verwandten Viren SARS und MERS bereits wichtige Erkenntnisse über die Corona-Viren vorliegen, insbesondere die Kenntnisse des sogenannte Spikeproteins, das für das Virus beim Befall von fremden Zellen essentiell ist und das sich zudem für eine Immunantwort des Körpers eignet. Nachdem die Erbinformation von SARS-CoV-2 entschlüsselt und veröffentlicht wurde, konnten die Herstellerfirmen nach kurzer Zeit mR- NA-Impfstoffe, die das Spikeprotein von SARS-CoV-2 kodieren, herstellen und in klinische Studien bringen. Die mRNA-Impfstoffe lassen sich außerdem deutlich schneller und effizienter als herkömmliche produzieren. Allerdings sind sie aufgrund ihrer geringen Größe auch instabiler und temperaturanfälliger, was zu logistischen Herausforderungen führt. 30 31 WWW.MEDIUS-KLINIKEN.DE
KOMPENDIUM 2021 DER ADP-BRIEF NEUES AUS DER ALTERSMEDIZIN, DIABETOLOGIE UND PALLIATIVMEDIZIN | 03/2021 Sehr geehrte, liebe Frau Kollegin, sehr geehrter, lieber Herr Kollege, in der Diabetologie tut sich erfreulich Vieles. Nach dem letzten Hype um die SGLT2-Hemmer bei Herz- und Niereninsuffizienz finden sich mehr und mehr pleiotrope Effekte der GLP-1-Analoga. Eine schöne Studie zur Demenzverminderung durch geeignete Diabetes-Therapie stammt von Tali Cukierman-Yaffe aus der Universität von Tel Aviv, die ich persönlich kenne und sehr schätze. Herzliche Grüße Ihr Andrej Zeyfang ERFREULICHE NACHRICHTEN ZU DEMENZ UND DIABETES In der von 2013 gestarteten REWIND-Studie wurden 9.901 Patienten randomisiert und entweder Dulaglutid 1,5mg s.c. 1x/Woche oder Placebo verabreicht. Im Follow-up wurde mittels MoCA oder digital symbol substitution test (DSST) die kognitive Entwicklung longitudinal untersucht. Zu Beginn waren die Patienten im Mittel 65 Jahre alt, der Typ-2-Diabetes bestand seit 10,3 Jahren, der HbA1c Wert lag bei 7,3%. Nach 5,4 Jahren entwickelten 4,05% der Patienten unter Dulaglutid eine kognitive Funktionsstörung verglichen mit 4,35% der Placebo-Gruppe. Die Hazard-Ratio für die Entwicklung einer kognitiven Einschränkung beträgt somit 0,86 zugunsten von Dulaglutid (95% Konfidenz-Intervall 0,79-0,95 p
KOMPENDIUM 2021 DER GASTROBRIEF NEUES AUS DER GASTROENTEROLOGIE UND GASTROINTESTINALEN ONKOLOGIE | 03/2021 Sehr geehrte, liebe Frau Kollegin, sehr geehrter, lieber Herr Kollege, die sogenannte „individualisierte Onkologie“ ist in aller Munde und nach einer viel zu langen Zeit der Stagnation und unerfüllter Versprechen der Molekularbiologie ergeben sich nun Jahr für Jahr dank Antikörpern oder „small molecules“ neue Therapie-Optionen für unsere Tumorpatienten – ganz anders die Situation beim Pankreaskarzinom: Hier waren es traditionelle Zytostatika, die – in neuer Kombination – in den zurückliegenden Jahren in Adjuvanz und Palliation Ergebnisse zeigten, die man bis dato nicht für möglich gehalten hätte. Und: Es geht weiter, unten habe ich Ihnen eine aktuelle Arbeit zur Neoadjuvanz zusammengefasst, die – zusammen mit anderen Studien – „practice changing“ sein könnte, soll heißen: So werden wir es wohl in Zukunft machen… Herzliche Grüße aus der medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Ihr Bodo Klump ZUERST CHEMOTHERAPIE – DANACH OP: NEUER STANDARD FÜR DEN BAUCHSPEICHELDRÜSEN-KREBS? Weniger et al., Respect – A multicenter retrospective study on preoperative chemotherapy in locally advanced and borderline resectable pancreatic cancer. Pancreatology 2020; 20(6): 1131 - 1138 HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG Die 5-Jahres-Überlebensraten des Pankreaskarzinoms sind unverändert deprimierend. Lange glaubte man, auch die biologische Zytostatika-Resistenz des duktalen Adenokarzinoms der Bauchspeicheldrüse sei hierfür verantwortlich. Etwas überraschend zeigte sich dann, dass die Zytostatika-3-fach-Kombination „alter Bekannter“ aus Fluorouracil, Oxaliplatin und Irinotecan („Folfirinox“) sowie auch die Kombination aus Gemcitabin und nabPaclitaxel („GemNabPac“) in der Palliation und Adjuvanz eine signifikante Verbesserung erreichen können. Da Pankreaskarzinome bei Erstdiagnose häufig entweder nicht oder nicht sicher operabel sind, war es nur logisch, zu prüfen, inwieweit nicht die o.g. Zytostatika-Kombinationen auch in der Lage wären, eine sekundäre Resektabilität zu erreichen oder die Ergebnisse nach erfolgreicher Resektion zu verbessern. METHODIK Es wurden retrospektiv die Daten von 239 Patienten aus 7 europäischen Zentren ausgewertet. 135 Patienten waren vor OP mit „Folfirinox“, 38 mit „GemNabPac“ und 16 mit Gemcitabine alleine behandelt worden. ERGEBNISSE Das radiologische Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie war für „Folfirinox“ und „GemNabPac“ mit 55,3% bzw. 59,3% Ansprechen (komplett und partiell) ähnlich und deutlich besser als für Gemcitabine (6,25%). Die Resektabilität betrug 73,3% bzw. 81,6% vs. 43,8%. Ein komplettes pathologisches Ansprechen wurde v.a. unter „Folfirinox“ beobachtet. SCHLUSSFOLGERUNG Im Vergleich zu einer – allerdings sehr kleinen – Kontroll-Gruppe kann eine neoadjuvante Chemotherapie die Chancen auf eine Resektabilität beinahe verdoppeln: Die zytostatische Vorbehandlung klinisch lokal fortgeschrittener und nicht metastasierter Pankreaskarzinome wird daher eher die Regel als die Ausnahme werden. Die höheren pathologischen Remissionsraten – zusammen mit den Ergebnissen anderer Studien – sprechen hierbei für den Einsatz von „Folfirinox“ wann immer klinisch möglich. Prof. Dr. med. Bodo Klump medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, AKADEMISCHES LEHRKRANKENHAUS Gastroenterologie und Tumormedizin DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN Hedelfinger Straße 166 TELEFON 0711 / 4488-12400 73760 Ostfildern FAX 0711 / 4488-11409 E-MAIL b.klump@medius-kliniken.de 34 35 WWW.MEDIUS-KLINIKEN.DE
KOMPENDIUM 2021 DER KARDIOBRIEF NEUES AUS DER KARDIOLOGIE UND GEFÄSSMEDIZIN | 03/2021 Sehr geehrte, liebe Frau Kollegin, sehr geehrter, lieber Herr Kollege, die COVID-Pandemie hat RNA-basierte Therapien zum weltweiten Topthema Nr. 1 gemacht. Biontech, Curevac, Moderna (das die m-RNA sogar im Namen trägt) – sehnsüchtig wartet die Welt darauf, möglichst bald einen Impfstoff dieser 3 Firmen zu bekommen, die alle messenger-RNA als Therapieprinzip nutzen. Ist das jetzt der Durchbruch für diese Technologie? Curevac, z. B. arbeitet schon seit über 20 Jahren daran, RNA therapeutisch zu nutzen, ohne bislang je ein Produkt zur Marktreife gebracht zu haben. Doch jetzt häufen sich die Erfolgsmeldungen. Mit Inclisiran hat nun auch ein Cholesterinsenker europaweit die Zulassung erhalten, der eben- falls RNA-basiert funktioniert – und der nur noch 2x mal im Jahr (!) appliziert werden muss. Ist das nicht aufregend? Wir leben in spannenden Zeiten. Herzliche kollegiale Grüße aus Ruit Ihr Christian Herdeg DAS SPANNENDE THEMA INCLISIRAN: CHOLESTERINSENKUNG IM HALBJAHRESTAKT? Inclisiran, ein über RNA-Interferenz wirksamer Cholesterinsenker, der nur alle sechs Monate subkutan injiziert werden muss, hat im Dezember 2020 die EU-Zulassung zur Lipidtherapie erhalten. Indiziert ist Inclisiran zur Behandlung erwachsener Patienten mit primärer Hypercholesterinämie oder mit gemischter Dyslipidämie und zwar als Zusatztherapie in Kombination mit einem Statin oder einem Statin zusammen mit anderen lipidsenkenden Therapien bei Patienten, die trotz maximal verträglicher Dosis eines Statins ihren LDL-C-Zielwert nicht erreichen konnten, oder bei Patienten, die statinintolerant sind oder bei denen ein Statin kontraindiziert ist. Die Cholesterinsenkung durch Inclisiran beruht auf seiner Wirkung auf das Enzym PCSK9 (Proprotein Convertase Subtilisin / Kexin type 9). PCSK9 bindet an den Komplex aus LDL-Cholesterin und LDL-Rezeptor und bewirkt den Abbau dieser Rezeptoren in der Leber. Wird diese Wirkung von PCSK9 unterbunden, werden die LDL-Rezeptoren vermehrt recycelt und erneut an die Oberfläche der Hepatozyten befördert. Dadurch kann LDL-Cholesterin vermehrt gebunden und so der LDL-Plasmaspiegel gesenkt werden. Inclisiran unterbindet als sogenannte small interfering RNA (siRNA) durch RNA-Interferenz (RNAi) die hepatische Synthese von PCSK9. Durch Inclisiran wird dabei die mRNA für PCSK9 an der Translation zur Synthese von PCSK9 gehindert, wodurch wiederum der Abbau von LDL-Rezeptoren gehemmt wird. Damit dies spezifisch in der Leber passiert, enthält Inclisiran als zweiten Bestandteil N-Acetylgalactosamin, der die siRNA gezielt in die Leberzellen lotsen soll. Anders als bei den bislang bekannten PCSK9-Hemmern Alirocumab und Evolocumab, die alle zwei bis vier Wochen subkutan injiziert werden müssen, genügen im Fall von Inclisiran zwei Injektionen pro Jahr. Grundlage der Zulassung sind mehrere Phase-III-Studien aus dem ORION-Programm. An der ORION-9-Studie waren 482 Patienten mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie, an der ORION-10-Studie 1.561 Patienten mit atherosklerotischen kardio- vaskulären Erkrankungen und an der ORION-11-Studie 1.617 Patienten mit atherosklerotischen Gefäßerkrankungen oder erhöhtem kardiovaskulären Risiko beteiligt. Alle drei Studien dokumentieren übereinstimmend eine Reduktion des LDL-Cholesterinwerte um rund 50% durch Inclisiran. KOMMENTAR Eine große Endpunktstudie fehlt noch. Ob die gezeigte LDL-C-Reduktion durch Inclisiran (Handelsname: Leqvio®) auch in eine klinisch relevante Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen mündet, wird derzeit in der laufenden ORION-4-Studie bei rund 15.000 Patienten geprüft. Erste Ergebnisse werden für 2024 erwartet. Für Jubel ist es also noch ein bisschen früh. Aber schon alleine die Aussicht, mit 2 Spritzen pro Jahr das Cholesterin um 50% senken zu können, ist elektrisierend. Prof. Dr. med. Christian Herdeg medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, AKADEMISCHES LEHRKRANKENHAUS Herz- und Kreislauferkrankungen DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN Hedelfinger Straße 166 TELEFON 0711 / 4488-11450 73760 Ostfildern FAX 0711 / 4488-11459 E-MAIL c.herdeg@medius-kliniken.de 36 37 WWW.MEDIUS-KLINIKEN.DE
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