Kartoffel-Ratgeber: Die besten Sorten & Anbau-Tipps - Plantura Garden
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Die besten Sorten & Anbau-Tipps Inhalt Einleitung 3 1. Die 10 besten Kartoffelsorten 3 2. Kartoffeln erfolgreich selbst anbauen 10 Kartoffeln vorkeimen 11 Der richtige Standort 12 Kartoffeln einpflanzen 14 Kartoffeln im Topf anbauen 15 3. Kartoffeln richtig pflegen 17 Kartoffeln gießen 18 Kartoffeln düngen 19 Anhäufeln 21 Die häufigsten Kartoffelschädlinge und 23 -krankheiten 4. Kartoffeln ernten und lagern 26 Zum Schluss 30 2
Einleitung Kartoffeln führen seit Jahren die Liste der beliebtes- ten Gemüse an. Aber die Knollen sind nicht nur auf dem Teller gern gesehen, auch bei Gärtnern erfreu- en sie sich großer Beliebtheit. Kein Wunder, schließ- lich bringt die Kartoffel nicht nur gesunde Nahrung auf den Tisch, sondern lässt sich auch noch problem- los kultivieren. In diesem E-Book finden Sie alles, was Sie rund um den Kartoffelanbau wissen müssen - von den besten Sorten über das Pflanzen und die Pflege bis hin zur reichen Kartoffelernte. 1. Die 10 besten Kartoffelsorten In den meisten Supermärkten gibt es nur eine äußerst überschaubare Auswahl an Kartoffelsorten. Zwar werden in Deutschland 210 Sorten kultiviert, tatsäch- lich gibt es aber über 4000 bekannte Kartoffelsorten. Wer seine Kartoffeln selbst anbaut, hat den großen Vorteil, auch weniger verbreitete Sorten zu kultivie- ren. Die verschiedenen Kartoffelsorten können nach unterschiedlichen Kriterien untergliedert werden. Neben der Einordnung nach der Kocheigenschaft - also festkochend bis mehlig - ist unter Hobbygärtnern besonders der Reifezeitpunkt (sehr frühreifend bis spätreifend) wichtig. Wir möchten Ihnen nun unsere 10 liebsten Kartoffelsorten vorstellen, bei denen von 3
bekannten Klassikern bis zu farbigen Exoten für jeden etwas dabei ist. 1. ‘Arosa’ • Erntezeitpunkt: Sehr frühreife Sorte • Kocheigenschaft: Vorwiegend festkochend • Geschmack: Ausgezeichneter Geschmack • Besonderheiten: Dekorative, rötliche Fleischfarbe; gute Nematoden- und Krebsresistenz ‘Arosa‘ hat gute Resistenzen gegen Kartoffelkrankheiten. 2. ‘Annabelle’ • Erntezeitpunkt: Sehr frühe Kartoffelsorte • Kocheigenschaft: Festkochend • Geschmack: Sehr guter, feiner Geschmack, eignet sich als Salat-, Pell- oder Salzkartoffeln • Besonderheiten: Längliche Knollen, deren Schale und Fleisch typisch gelb gefärbt sind 4
‘Annabelle‘ ist eine frühe Sorte mit sehr gutem Geschmack. 3. ‘Rote Emmalie’ • Erntezeitpunkt: Frühreife Sorte • Kocheigenschaft: Vorwiegend festkochend • Geschmack: Würzig, besonders gut als Salat-, Püree-, Pellkartoffel oder als rosarote Gnocchi • Besonderheiten: Auffällig rot gefärbte, glatte Scha- le mit farbigem Fleisch Die ‘Rote Emmalie‘ fällt durch ihre interessante Färbung auf. 5
4. ‘Gala’ • Erntezeitpunkt: Frühreife Sorte • Kocheigenschaft: Vorwiegend festkochend • Geschmack: Feiner, aromatischer Geschmack, gut für Pommes Frites oder Backkartoffeln geeignet • Besonderheiten: Sehr gut zu pellen, wurde 2010 zur thüringischen Kartoffel des Jahres gewählt ‘Gala‘ ist auch in der Industrie eine beliebte Kartoffelsorte. 5. ‘Blauer Schwede’ oder ‘Blue Congo’ • Erntezeitpunkt: Mittelfrühe Sorte • Kocheigenschaft: Vorwiegend festkochend • Geschmack: Kräftiger Geschmack, eignet sich gut als Salat-, Back-, Pell- oder Salzkartoffel • Besonderheiten: Sowohl die Schale als auch das Fleisch der rundovalen Knollen ist wunderschön blauviolett gefärbt 6
‘Blauer Schwede‘ besticht durch die dekorative, blauviolette Färbung. 6. ‘Linda’ • Erntezeitpunkt: Mittelfrüh • Kocheigenschaft: Festkochend • Geschmack: Hervorragend cremig, beliebt als Sa- lat-, Salz-, Pell- oder Gratinkartoffel • Besonderheiten: Intensiv gelbe Fleischfärbung, hervorragend cremiger Geschmack, gute Lagerfä- higkeit ‘Linda‘ ist ein echter Klassiker unter den Kartoffelsorten. 7
7. ‘Bintje’ • Erntezeitpunkt: Mittelfrühe Sorte • Kocheigenschaft: Vorwiegend fest- bis mehligko- chend • Geschmack: Mild und cremig, beliebt als Back-, Püree- oder Salzkartoffeln, wird auch für Pommes und Chips verwendet • Besonderheiten: Hoher Ertrag durch große Knol- lengröße ‘Bintje‘ zeichnet sich durch ihren hohen Ertrag aus. 8. ‘Mayan Twilight’ • Erntezeitpunkt: Mittelfrühe Sorte • Kocheigenschaft: Schnellkochende Kartoffel • Geschmack: Einzigartiger, nussig-süßer Geschmack • Besonderheiten: Zweifarbig, sehr attraktives Aus- sehen und einzigartiger Geschmack 8
‘Mayan Twilight‘ hat eine ganz besondere Färbung. 9. ‘Adretta’ • Erntezeitpunkt: Mittelfrühe Sorte • Kocheigenschaft: Mehligkochend • Geschmack: Kräftiger, würziger Geschmack, bes- tens für Knödel oder Kartoffelteiggerichte geeignet • Besonderheiten: Auffallend runde Knollen ‘Adretta‘ eignet sich hervorragend für Kartoffelknödel. 9
10. ‘Vitelotte’ • Erntezeitpunkt: Spätreife Kartoffelsorte • Kocheigenschaft: Festkochend • Geschmack: Kräftiger, erdiger Geschmack, der an Kastanien erinnert • Besonderheiten: Violette Fleischfarbe mit weißer Marmorierung; Ur-Kartoffelsorte ‘Vitoletto‘ ist eine rund 200 Jahre alte Kreuzung. Tipp: Eine große Übersicht über die besten 50 Kartof- felsorten finden Sie hier. 2. Kartoffeln erfolgreich selbst anbauen Wenn die Entscheidung auf eine Kartoffelsorte gefal- len ist, wird als nächstes ein geeigneter Standort aus- 10
gesucht. Nachfolgend stellen wir Ihnen vor, worauf es bei der Standortwahl und beim Einpflanzen von Kar- toffeln zu achten gilt und wie man Kartoffeln auch auf dem Balkon oder der Terrasse im Topf anbauen kann. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie man den Erntetermin durch Vorkeimen der Knollen vorverlegen kann. Kartoffeln vorkeimen Setzkartoffeln können 4 -5 Wochen vor dem Auspflan- zen auf einer hellen und warmen Fensterbank vorge- keimt werden. Dazu legt man sie in eine flache, mit Erde gefüllte Kiste und lässt sie in einem hellen Raum bei circa 15 °C Triebe bilden. Vorgekeimte Kartoffeln können früher geerntet werden und haben einen höheren Ertrag. Mit dem Vorkeimen kann man schon im März begin- nen, nach etwa 6 Wochen können die Knollen dann in 11
das richtige Beet ziehen. Vorteil des Vorkeimens ist nicht nur ein früherer Erntetermin. Da die vorgetrie- bene Kartoffel auch bei kühler Witterung wächst, ist sie nicht so sehr von der Kraut- und Knollenfäule be- troffen. Als Ergebnis kann der Ertrag bis zu 20% ge- genüber normal gepflanzten Kartoffeln steigen. Der richtige Standort Am liebsten haben es die Kartoffeln warm, weshalb ein Standort mit viel Sonne ideal ist. Bei der Boden- beschaffenheit sind sie eher anspruchslos. Die Kar- toffel wächst auf fast jedem Boden, am besten findet sie aber sandige und lockere Lehmböden. Wichtig ist auch, dass der Boden nährstoffreich ist. Karge Böden können optimal auf den Kartoffelanbau vorbereitet werden, indem der Boden gedüngt und mit Nährstof- fen angereichert wird. Unser Bio-Bodenaktivator regt das Bodenleben an und sorgt so nachhaltig für eine reiche Ernte. 12
Das funktioniert hervorragend mit unserem Plantu- ra Bio-Bodenaktivator, der lebende Mykorrhiza Pilze enthält, die das Bodenleben anregen und die Nähr- stoffversorgung verbessern. Bei der Wahl der Beetnachbarn sollten Sie genau hin- schauen. Tomaten (Solanum lycopersicum) und Kar- toffeln sollten nie direkt nebeneinander gepflanzt werden. Wenn man beide im gleichen Garten haben möchte, sollte man die Windrichtung mitberechnen, denn die beiden Nachtschattengewächse können von den gleichen Pilzarten befallen werden und sich ge- genseitig anstecken. Auch mit sich selbst ist die Kar- toffel nicht gut verträglich: Mindestens vier Jahre soll- ten vergehen, bis auf dem gleichen Stück Beet erneut Kartoffeln angebaut werden, ansonsten können Scha- derreger, die im Boden überwintern, die neuen Pflan- zen zerstören. Standort- und Bodeneigenschaften für Kartoffeln auf einen Blick: • Lockerer, durchlässiger und nährstoffreicher Boden • Nicht in Böden, die zu Staunässe neigen anbauen • Auf passende Beetnachbarn achten • Fruchtfolge einhalten und Standort im Beet von Jahr zu Jahr wechseln 13
Tipp: Für einen nährstoffreicheren Boden können in der Fruchtfolge im Jahr vor dem Kartoffelanbau Le- guminosen wie zum Beispiel Senf oder Erbsen (Pisum sativum) angebaut werden. Diese Pflanzen sind in der Lage, Luftstickstoff im Boden zu binden und so den Stickstoffgehalt im Boden zu erhöhen. Das spielt dem Anbau der Kartoffel im Folgejahr in die Karten. Erbsen düngen den Boden für Kartoffeln vor, indem sie den Stickstoff- gehalt erhöhen. Kartoffeln einpflanzen Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kön- nen die Kartoffeln eingepflanzt werden. Als Richtwert ist eine Bodentemperatur von 9 °C anzunehmen. Wem es zu lange dauert, auf das richtige Wetter zu warten, kann ein bisschen nachhelfen. Bedeckt man das Beet, in welches die Kartoffeln sollen, mit schwarzem Gar- 14
tenvlies, wird die Wärme gespeichert und der Boden erreicht eher seine „Betriebstemperatur“. Die Kar- toffeln werden dann etwa 5 - 10 cm tief in Abständen von 30 - 40 cm in die Pflanzgräben gelegt. Die Pflanz- gräben werden daraufhin geschlossen. Als Unterstüt- zung freuen sich Kartoffeln über eine Gabe Langzeit- dünger in ihrem Pflanzloch. Ideal geeignet ist unser vornehmlich organischer Plantura Bio-Tomatendün- ger oder alternativ eine Gabe Kompost. Nach etwa 2 -3 Wochen sollte sich dann das erste Grün zeigen. Sobald Kartoffeltriebe erkennbar sind, kann aufkom- mendes Unkraut entfernt werden, ohne der Gefahr, Kartoffeln beim Hacken zu beschädigen. Ab einer Bodentemperatur von 9° C können Kartoffeln gepflanzt werden. Kartoffeln im Topf anbauen Kartoffeln können natürlich auch im Topf angebaut werden. Es ist wichtig darauf zu achten, dass das für 15
den Anbau im Topf verwendete Substrat die gleichen Eigenschaften aufweist wie der Standort im Beet. Ide- al geeignet ist eine nährstoffreiche Gemüseerde wie unsere torffreie Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseer- de. Die verwendeten Töpfe sollten zudem eine ange- messene Größe haben. Ein 10 Liter Eimer ist ein gutes Maß und könnte auch als Pflanzgefäß verwendet wer- den. Neben Kartoffeln im Eimer sind auch Kartoffeln im Pflanzsack denkbar. Besonders praktisch in Hin- blick auf die Ernte ist ein sogenannter Kartoffeltopf, bei dem zwei Töpfe ineinander gestellt werden. Der innere weist Ausschnitte auf, durch die die Kartoffeln jederzeit überprüft und schließlich geerntet werden können. Kartoffeln können problemlos im Topf angebaut werden. Hier finden Sie eine Anleitung zum Selberbauen für einen Kartoffeltopf. Im Topf benötigt die Kartoffel die 16
gleiche Pflege wie im Beet, nur bei der Wasserversor- gung sollte vermehrt darauf geachtet werden, dass es wirklich nicht zu Staunässe kommt. Kartoffeln im Topf anbauen auf einen Blick: • Ausschließlich Gefäße mit ausreichendem Volumen wählen (mindestens 10 L) • Drainage-Löcher im Boden sind für das Abfließen überschüssigen Gießwassers wichtig • Das untere Viertel des Gefäßes mit Bio-Tomaten- & Gemüseerde vermischt mit etwas Sand befüllen • Pflanzkartoffeln in das Gefäß legen • Gefäß mit Bio-Tomaten- & Gemüseerde auffüllen • Substrat mäßig angießen und gleichmäßig feucht halten Tipp: Wem ein Gemüse zu langweilig ist, der kann auch einfach eine Kombination aus zwei Pflanzen anbauen. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Mix aus Kartoffel und Tomate - die Tomoffel kultivieren und in diesem Ar- tikel stellen wir Ihnen die Aubertoffel vor - einen Mix aus Aubergine (Solanum melongena) und Kartoffel. 3. Kartoffeln richtig pflegen Eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nähr- stoffen ist für eine erfolgreiche Kartoffelernte beson- 17
ders wichtig. Nachfolgend finden Sie alle Tipps und Tricks zur richtigen Kartoffel-Pflege. Kartoffeln gießen Wasser ist wichtig für die Kartoffel. Nur bei ausrei- chender Wasserversorgung bildet die Pflanze viele der kleinen Knollen, die später in unserem Topf lan- den. Trotzdem sollte man es mit dem Wasser nicht übertreiben. Bei Staunässe wird die Kartoffel krank- heitsanfällig und kann anfangen zu faulen. Ungefähr 1 - 2 Mal die Woche, wenn der Boden um die Kartoffel schon wieder gründlich getrocknet ist, sollte man die Knolle gießen. Dabei sollte man stets die Basis gießen und die Morgen- oder Abendstunden nutzen. Nasse Blätter können empfänglich für Krankheiten sein und im schlimmsten Fall in der prallen Mittagssonne ver- brennen. Kartoffeln brauchen ausreichend Wasser zum Wachsen. 18
Kartoffeln düngen Die erste Düngung findet am besten bereits bei der Pflanzung im Frühjahr statt. Man unterscheidet hier- bei grundsätzlich zwischen frühen und späten Kartof- felsorten. Frühkartoffeln werden bereits Anfang April gepflanzt und erstmals gedüngt. Die Pflanzung und Düngung von späten Sorten für die Haupternte im Herbst findet hingegen erst von Ende April bis Anfang Mai statt. Tipp vom Profi: Für einen optimalen Start der jun- gen Kartoffelpflanzen hat es sich bewährt, bereits im Herbst etwas verrotteten Stallmist oder Kompost in den Boden einzuarbeiten. Spätestens nach zwei Monaten sollte man dann er- neut düngen, um die Kartoffeln optimal mit Nährstof- fen zu versorgen. Um Pflanzen, Boden und Tiere im Garten zu schonen, sollten Sie dabei am besten auf vornehmlich organische Langzeitdünger in Bio-Qua- lität zurückgreifen. Diese bestehen zu einem großen Teil aus organischem Material, welches den Bodenle- bewesen als Nahrung dient und von ihnen nach und nach abgebaut wird. Die enthaltenen Nährstoffe wer- den der Pflanze so verfügbar gemacht und gleichzei- tig wird die Bodenstruktur nachhaltig verbessert. 19
Durch den Verzicht auf Chemie sind die Dünger au- ßerdem besonders schonend für die Umwelt. Unser Plantura Bio-Tomatendünger erfüllt all diese Kriterien und zeichnet sich zudem durch seine nach- haltige Herstellung und die einfache Dosierbarkeit aus. Die Nährstoffgehalte des Düngers richten sich nach den Bedürfnissen starkzehrender Gemüsesor- ten. Daher ist er auch ideal für die Düngung von Kar- toffeln geeignet. Die Granulatform sorgt zudem dafür, dass alle wichtigen Nährstoffe für Ihre Pflanze auf na- türliche Weise sofort sowie auch langfristig verfügbar sind. Unser Plantura Bio-Tomatendünger ist die perfekte Wahl für Ihre Kartoffeln. 20
Dünge-Anleitung und Dosierungsmengen für Kar- toffeln • Vor der Pflanzung: 100 – 180 g/m² unseres Plantura Bio-Tomatendüngers in die oberen Bodenschichten einarbeiten • Nach der Pflanzung gut angießen, damit sich das Granulat lösen kann • Nach 2 Monaten sollten Sie nochmals 80 – 120 g (7 – 10 gehäufte Esslöffel) pro Pflanze düngen Tipp: Beim Kartoffelanbau im Topf ist die Anwendung eines Flüssigdüngers häufig einfacher zu handhaben. Dafür eignet sich unser Plantura Bio-Tomaten- & Ge- müsedünger mit einem NK-Verhältnis von 4-5 her- vorragend. Der Bio-Flüssigdünger besteht zu 100% aus natürlichen und pflanzlichen Inhaltsstoffen und kommt in einer nachhaltigen Verpackung. Anhäufeln Anhäufeln gehört wohl zu den wichtigsten Pflege- maßnahmen bei der Kartoffel. Sobald das Kartoffel- grün aus dem Boden kommt, werden die Reihen etwa handhoch angehäufelt. Dies wird von nun an alle 2 -3 Wochen bis zur Blüte der Pflanzen bzw. bis die Hügel etwa 30 cm hoch sind, wiederholt. Durch das Anhäufeln verhindert man, dass die Kartoffeln an das Tageslicht 21
kommen und ungenießbare (und giftige) grüne Stelle aufweisen. Außerdem erhöht sich mit dem Anhäufeln der Ertrag, denn die Pflanze bildet im dadurch aufge- lockerten Boden mehr Tochterknollen. Verbindet man nun das regelmäßige Anhäufeln mit der Entfernung von Unkraut, hat die Kartoffel ideale Voraussetzun- gen, um eine reiche Ernte zu bringen. Das Anhäufeln verhindert, dass sich grüne Stellen an den Kartoffeln bilden. Anhäufeln auf einen Blick: • Zeitpunkt: Wenn die Triebe aus dem Boden kommen • Umliegende Erde mit einer Harke in Richtung Kar- toffelpflanze auf einen Haufen zusammenziehen • Erde um die Kartoffelpflanze anhäufeln, sodass die Sprossen bedeckt werden und nur noch die Trieb- spitzen herausschauen • Unkraut entfernen und so Konkurrenz um Nährstof- fe und Wasser unterbinden 22
• Wiederholen bis die Dämme 30 cm hoch sind oder die Pflanze blüht Die häufigsten Kartoffelschädlinge und -krankhei- ten Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) Kartoffelkäfer können zur echten Plage werden. Da- her ist es wichtig, den Schädling frühzeitig zu erken- nen und vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Falls es dafür schon zu spät sein sollte, gibt es aber auch ver- schiedene Möglichkeiten der biologischen Bekämp- fung. Im Frühling, wenn die ersten Kartoffeln austreiben, erwacht auch der Kartoffelkäfer und verlässt sein Winterquartier. Nachdem die Käfer den Erdboden verlassen haben, beginnen sie an den kleinen Kartof- feltrieben zu fressen und legen ihre Eier auf der Blatt- unterseite der Kartoffeln ab. Den Kartoffelkäfer erkennt man optisch an seinen auffälligen Streifen. Ein Befall durch den Kartoffelkä- fer ist bereits ab dem ersten Austrieb der Kartoffeln ersichtlich. Da die Kartoffelpflanze wegen ihrer gifti- gen Inhaltsstoffe von vielen Schädlingen verschmäht wird, sind bei deutlichen Fraßspuren oft die Larven der 23
Kartoffelkäfer die Übeltäter. Die Larven sind kompakt und rot. Die Eier auf der Blattunterseite sind gelb. Kartoffelkäfer und ihre Eier haben eine auffällige Färbung. Für eine biologische und natürliche Bekämpfung des Kartoffelkäfers stehen theoretisch mehrere wir- kungsvolle Mittel zur Verfügung. Für Hobbygärtner sind Neempräparate wie unser Plantura Bio-Schäd- lingsfrei Neem für die effektive und biologische Be- kämpfung eine besonders zielführende Methode. Wenn Sie Ihre Kartoffeln vorgetrieben unter die Erde bringen, haben sie vor den Kartoffelkäfern einen Wachstumsvorsprung. Die Kartoffelkäfer und ihre Lar- ven richten weniger Schaden an den Kartoffelpflanzen an und eine Bekämpfung können Sie so möglicher- weise umgehen. Auch der Einsatz von frühreifen Kar- toffelsorten reduziert das Risiko eines Befalls. Zudem können Nützlinge wie Wanzen, Laufkäfer, Florfliegen, Marienkäfer und Nematoden im Boden die Anzahl von 24
Kartoffelkäfern senken. Mehr zum Kartoffelkäfer er- fahren Sie hier. Krautfäule (Phytophthora infestans) Besonders die mittel- und spätreifen Kartoffelsorten sind häufig von der sogenannten Krautfäule betroffen. Am besten wählt man frühreife Sorten, um dem Pilz- befall entgegenzuwirken. Spätere Sorten sollte man vorkeimen und so den Erntezeitpunkt verfrühen. Au- ßerdem sollte man unbedingt die Fruchtfolge einhal- ten und sich zwischen den Kartoffelkulturen an eine Anbaupause von mindestens 3 Jahren halten. Die Pilzkrankheit bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von bis zu 25 °C. Man erkennt sie an den gelb-grünen Flecken auf dem Laub der Kar- toffelpflanze, die sich später dunkel verfärben. Auch die Knollen können davon betroffen sein. Befallene Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden. Die Krautfäule hinterlässt dunkle Flecken an den Blättern. 25
4. Kartoffeln ernten und lagern Für eine erfolgreiche Kartoffelernte ist zunächst der Reifezeitpunkt wichtig. Wie man dann bei der Ernte richtig vorgeht und Kartoffeln danach aufbewahrt, er- fahren Sie im folgenden Abschnitt. Wann sind Kartoffeln reif? Im Durchschnitt brauchen Kartoffeln drei Monate, um reif zu werden. Je nach Sorte ist ab Ende Juli bis in den Oktober hinein Kartoffelernte. Gut erkennbar ist der passende Zeitpunkt daran, dass das Kartoffelkraut erst gelb und dann braun wird und schließlich ganz verdorrt. Nachdem das Grün abgestorben ist, sollten die Knollen noch mindestens drei Wochen im Boden verbleiben. Die Schale verdickt dann und härtet aus. Dies ist besonders wichtig, wenn beabsichtigt wird, die Kartoffeln zu lagern. Wenn das Kraut eingeht, sind es noch etwa drei Wochen bis zur Ernte. 26
Kartoffeln richtig ernten Geerntet wird am besten an einem sonnigen, trocke- nen Tag. Graben Sie zum Ernten die Pflanze aus und lösen die Kartoffel von den Sprossen. Sind die Kar- toffeln reif, sollte dies ganz einfach gehen und die Schale der Knolle abriebfest sein. Wer nicht alle Kar- toffeln auf einmal ernten möchte, kann die Wurzeln auch vorsichtig freilegen und nur die größten Knollen entnehmen. Der Rest verschwindet wieder unter der Erde und kann zu einem späteren Zeitpunkt geerntet werden. Die Knollen werden vorsichtig mit einer Grabgabel an das Tageslicht befördert. Und das möglichst ohne die Knollen zu verletzen. Ist das oberirdische Kartoffel- kraut stark von der Krautfäule befallen, kann es rat- sam sein, die Pflanzenteile zu verbrennen. Im Kompost können sich die Sporen des pilzlichen Pflanzenschäd- lings nämlich auch prima ausbreiten. In schlechten Jahren kann es passieren, dass sich die Krautfäule auf die Knolle überträgt und diese befällt. In diesem Fall sollten die Kartoffeln möglichst lange im Boden ver- bleiben und erst vor dem ersten Bodenfrost geerntet werden. Für die Vermehrung sind die befallenen Kar- toffelknollen jedoch keinesfalls mehr zu verwenden. 27
Mithilfe einer Grabgabel werden die Kartoffeln vorsichtig geerntet. Folgendermaßen ist bei der Kartoffelernte vorzuge- hen: • Orientierungspunkt für den richtigen Erntezeit- punkt: Eintrocknen des Kartoffellaubes • Je nach Sorte Ende Juli bis Oktober • Knollen noch 3 Wochen nach dem Absterben des Krautes im Boden verweilen lassen und so die Aus- härtung der Schale begünstigen • Grabgabel ansetzen und Knollen vorsichtig ans Ta- geslicht befördern • Sind oberirdische Pflanzenreste mit Krautfäule be- fallen, möglichst nicht im Kompost entsorgen Kartoffeln lagern Die Ernte ist vorbei, die Bäuche sind voll – wohin mit den ganzen Kartoffeln, die noch übrig geblieben sind? 28
Viele Kartoffelsorten lassen sich tatsächlich wunder- bar lagern, nur bei frühen Sorten ist Vorsicht geboten. In einem dunklen Raum, damit sie keine grünen Stel- len bilden, bei 4 - 6 °C halten sich lagerfähige Kar- toffeln den ganzen Winter über. Eine dunkle Nische im Keller bietet sich hier wohl am besten an. Faulige oder verletzte Knollen sollten aber vor dem Lagern unbedingt aussortiert werden. Diese können andere Kartoffeln anstecken und ebenfalls zum Faulen brin- gen. Auch unter optimalen Lagerbedingungen kann es vorkommen, dass einzelne Kartoffeln anfangen zu faulen. Daher sollte regelmäßig aussortiert und kont- rolliert werden. Eine dunkle Kellernische ist perfekt zur Lagerung geeignet. 29
Zum Schluss Mit diesen Tipps sind Sie gewappnet, selbst eine er- folgreiche Kartoffelernte aus dem eigenen Garten oder vom Balkon einzufahren. Wenn Sie unsere Mis- sion des nachhaltigen Gärtnerns unterstützen möch- ten, schauen Sie gerne in unserem Plantura Shop vor- bei. Dort finden Sie alles, was Sie zum erfolgreichen und nachhaltigen Gärtnern brauchen - von unseren Bio-Erden und Düngern über biologische Pflanzen- schutzmittel und Saatgut. Julia & das gesamte Plantura-Team 30
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