KOMPAKT- UND AUFBAUSEMINARE - KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG

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KOMPAKT- UND AUFBAUSEMINARE - KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG
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K o m p ak t - u n d
Aufbauseminare

                                                                                   Foto: Begabtenförderung
Die Kompakt- und Aufbauseminare sind inhaltlich in fünf Bereiche gegliedert:
ƒƒ Politik, Gesellschaft und Religion
ƒƒ Wirtschaft
ƒƒ Bildung, Wissenschaft und Technik
ƒƒ Kunst und Kultur
ƒƒ Europäische und internationale Zusammenarbeit.
Die Seminare gehen aktuellen und grundlegenden Fragen nach, die heute zur
Diskussion stehen und neuer Antworten und Interpretationen bedürfen.
Für Seminare, die von Stipendiatinnen und Stipendiaten organisiert und geleitet
werden, werden keine Teilnahmegebühren erhoben und keine Fahrtkosten
erstattet.
Finden diese von Stipendiaten organisierten Seminare im Ausland statt, ist –
neben den selbst zu tragenden Kosten für die Anreise – mit der Erhebung eines
Eigenbeitrags zu rechnen, der unmittelbar von den Organisatoren erhoben
wird und der in der Regel zwischen 100 und 200 Euro liegt.
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16   P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

                                                            Politik, Gesellschaft
                                                            u n d Re l i g i o n
                                                            Die Konrad-Adenauer-Stiftung setzt sich weltweit für die För-
                                                            derung von Demokratie und Rechtstaatlichkeit sowie die Ver-
                                                            wirklichung der Menschenrechte ein. Voraussetzung einer
                                                            lebendigen und wehrhaften Demokratie ist die aktive Teil-
                                                            habe, Mitwirkung und Gestaltung durch die Bürgerinnen und
                                                            Bürger. Das Seminarprogramm will Sie für die Übernahme
                                                            von Verantwortung für das Gemeinwohl sensibilisieren und
                                                            auf mögliche zukünftige Aufgaben in unserer Gesellschaft
                                                            vorbereiten. Die Auseinandersetzung mit aktuellen politi-
                                                            schen sowie zeithistorischen Themen, Fragen der Religion
                                                            und des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalts leistet
                                                            dazu einen wichtigen Beitrag.
Foto: Björn Laczay, Lizenz: CC-BY-2.0
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Jung, dynamisch, auf Achse:                                             KS 01
Wieviel Mobilität verträgt Familie?                                     20.02. – 22.02.2015
Eltern-Kind-Workshop                                                    in Königswinter
                                                                        Leitung:
Überdurchschnittlich leistungsstark, belastbar und verant-              Dr. Gernot Uhl
wortungsbewusst? Kein Problem! Kreativ und offen für neue               Teilnahmegebühr:
Herausforderungen? Sowieso! Junge Mütter und Väter stel-                60,- Euro
len in der Kindererziehung tagtäglich unter Beweis, dass sie
fast alle aktuellen Anforderungen an verantwortungsvolle
Tätigkeiten erfüllen. Fast alle. Denn knifflig wird es bei einer
weiteren Standardvoraussetzung unserer Tage: der Mobilität.
Berufsbedingte Umzüge und Pendellösungen erschweren es,
Familie und Beruf zu vereinbaren. Umso wichtiger ist es, sich
mit den praktischen Erfordernissen und den politischen Rah-
menbedingungen eines gleichermaßen familien- und karrie-
refreundlichen Arbeitsmarktes zu befassen. In diesem Sinn
gehen wir gemeinsam mit dem KAS-Elternnetzwerk der
Frage nach: Wieviel Mobilität verträgt Familie?

                                                                                              Foto: Begabtenförderung
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18        EltErnnEtZWErK

                 Hallo zusammen,
                 wir, Laura Solzbacher und Helen

                 Schmitt-Lohmann, sind die Spre-

                 cherinnen des Elternnetzwerks der

                 Adenauer-Stiftung. Laura lebt mit

                 ihren drei Kindern bei Bonn, wo sie

                 ihren Master in Medienwissenschaften

                                       macht. Helen und ihre

                                            beiden Kinder leben in Wien, wo Helen im

                                               Bereich Afrikawissenschaften

                                                promoviert.

                                                 Unser Netzwerk setzt sich für die

                                                Belange und Interessen der Stipendia-

                                              tinnen und Stipendiaten mit Kindern ein.

                                         Gleichzeitig verbessern wir die Vernetzung der

                 Eltern untereinander. Ihr könnt uns unter unserer Emailadresse

                 elternnetzwerk@kas.de erreichen. Oder ihr tretet unserer Facebook-

                 gruppe bei.
Fotos: Privat
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P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n    19

1990 – Ein Jahr wird besichtigt                                        AS 01
                                                                       23.02. – 01.03.2015
Die deutsche Wiedervereinigung, der Zusammenbruch des                  in Berlin
sozialistischen Staatensystems, das Ende des Ost-West-Kon-             Leitung:
flikts – 1990 war vieles nicht mehr wie zuvor. In keinem               Dr. Rainer Täubrich
anderen Jahr wurden politische Themen derart breit und vor             Teilnahmegebühr:
allem in ganz Deutschland frei diskutiert, kaum einmal                 110,- Euro
herrschte ein so klares Bewusstsein vor, an einer histo-
rischen Wendemarke zu stehen. 25 Jahre danach wollen wir
diese politischen Weichenstellungen des Jahres 1990 besich-
tigen ebenso wie gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaft-
liche Aspekte beleuchten.

                                                                                             Foto: ACDP, Archivnummer 10-001-4001_1
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KS 04                         Partei ergreifen – für die künftigen Themen
13.03. – 15.03.2015           der Begabtenförderung
in Neresheim
Leitung:                      Partei ergreifen – genau dazu lädt der Stipendiatenbeirat in
Patrick Jäger                 seiner nächsten Zukunftswerkstatt ein: Wir wollen gemein-
(Stipendiatenbeirat)          sam mit euch überlegen, welche Themen und Fragestel-
Beratung:                     lungen uns – gerade als christdemokratische Stiftung – in
Dr. Gernot Uhl                den kommenden Jahren beschäftigen und aufgrund ihrer
                              Aktualität sowie Komplexität danach verlangen, ausführlich
                              diskutiert und tiefgehend besprochen zu werden. Dabei
                              freuen wir uns, euch alle dazu einzuladen, die Themen zu
                              eruieren und erörtern, die uns als Stipendiaten und auch als
                              Stiftung in Zukunft bewegen und prägen werden. Lasst uns
                              gemeinsam Partei für die künftigen Themen der Begabten-
                              förderung und der Stipendiatenschaft ergreifen.

                                    „ Partei ergreife n hei S S t, si c h dur c h
                                    D ebatte ei n e M ei n u n g zu bilde n , si c h ei n zu -
                                    mis c he n i n die ö ffe n tli c he n A n gelege n heite n ,
                                    S tellu n g zu beziehe n u n d I dee n vo n der
                                    Z uku n ft der G esells c haft gemei n sam mit
                                    a n dere n zu verfolge n . D as ma c ht u n sere
                                    D emokratie aus : das gemei n same E n gageme n t
                                    i n Parteie n , I n itiative n u n d V erb ä n de n .
                                    D as wolle n wir st ä rke n . “

        Michael Thielen
        Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
KOMPAKT- UND AUFBAUSEMINARE - KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG
stipEndiAtEnbEirAt              21

Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten,
gerne möchten wir uns im Seminarprogramm unserer Begabtenförderung
kurz vorstellen. Wir, das sind Veronika Faltermeier, Niklas Griffel,
Patrick Jäger, Marcel Mainka, Silke Mittnacht und Hanne Weber – euer
Stipendiatenbeirat!
Als Stipendiatenbeirat vertreten wir die Interessen der Stipendiaten-
schaft gegenüber der Konrad-Adenauer-Stiftung, also eure Interessen.
Aus diesem Grund ist uns, als jährlich auf der Sprechertagung demokra-
tisch legitimiertem Gremium, der Austausch und das Gespräch mit euch
ganz besonders wichtig. Hierzu stehen wir euch in persönlichen Gesprä-
chen, bei unserem Initiativseminar, über die sozialen Medien sowie via
Mail (stipendiatenbeirat@kas.de) zur Verfügung. Weitere Informationen
über uns findet ihr unter www.kas.de/stipendiatenbeirat.
                                                  Euer Stipendiatenbeirat

                                                                             Foto: Begabtenförderung
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22        P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

KS 13                      „Demokratie 2.0 – Bürgergesellschaft
10.04. – 12.04.2015        zwischen repräsentativer und direkter
in Königswinter            Demokratie?!”
Leitung:
Prof. Dr.                  Mit der Gesellschaft verändert sich auch Demokratie. Es
Thorsten Müller,           kann deshalb keinen Status quo demokratischer Verfahren
Dr. Nils Abraham           geben, die unabhängig von gesellschaftlichen Rahmenbedin-
Teilnahmegebühr:           gungen funktionieren. Das Seminar analysiert die Verände-
60,- Euro                  rungsprozesse und verknüpft diese mit demokratischer Parti-
                           zipation in einer Bürgergesellschaft. Diskutiert wird das
                           Spannungsfeld zwischen repräsentativer Demokratie und der
                           zunehmenden Aktivierung durch Bürgerinitiativen und
                           direkte Entscheidungsprozesse. Dies kann die Demokratie
                           weiterentwickeln, lähmen oder sogar aushöhlen – Chance
                           und Risiko zugleich.
                           Wohin sich die Demokratie entwickelt, soll mit Mandatsträ-
                           gern, Vertretern von Bürgerinitiativen sowie NGOs diskutiert
                           werden.

KS 20                      Rechtsextremismus in der
24.04. – 26.04.2015        Bundesrepublik Deutschland
in Berlin
Leitung:                   Rechtsextreme Einstellungen spiegeln sich nicht ausschließ-
Dr. Michael Parak,         lich in Wahlergebnissen wider und sind keineswegs nur ein
Dr. Nils Abraham           Jugendproblem. Politisch motivierte Gewalt- und Straftaten
Teilnahmegebühr:           stellen lediglich die Spitze des Rechtsextremismus in der
60,- Euro                  Bundesrepublik Deutschland dar. In manchen Regionen
                           Deutschlands – und nicht nur in einigen ostdeutschen Land-
                           strichen – prägt ein Klima der Ausländer- und Minderheiten-
                           feindlichkeit den kommunalen Raum. Zudem nutzen Rechts-
                           extreme heute vermehrt das Internet für ihre Propaganda
                           und der Ansprache von jungen Menschen. Das Seminar wird
                           sich deshalb im Dialog mit Experten der zentralen Frage wid-
                           men, wie dem Rechtsextremismus heute in unserer Gesell-
                           schaft erfolgreich begegnet werden kann.

                           Kooperation: Verein gegen Vergessen e.V. Berlin
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P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n     23

Islam in Deutschland                                                  KS 21
                                                                      24.04. – 26.04.2015
Der Islam sorgt in Deutschland nach wie vor für lebhafte              in Osnabrück
Diskussionen. Auf der einen Seite sind immer wieder kri-              Leitung:
tische Stimmen zu hören, andererseits hat der ehemalige               Raphael Olberding
Bundespräsident Christian Wulff festgestellt: „Der Islam              (HSG Osnabrück 01,
gehört inzwischen auch zu Deutschland.“ Aber was ist das:             02)
der Islam in Deutschland? Begriffe wie der Islam oder die             Beratung:
Muslime werden oft pauschalisiert. Dabei wird verkannt, wie           Dr. h.c. Berthold Gees
vielseitig der Islam ist. In Zusammenarbeit mit dem Institut
für Islamische Theologie der Universität Osnabrück wollen
wir uns differenzierter mit dem Islam befassen, um künftiger
souveräner mit der Islam-Diskussion in Deutschland umge-
hen zu können.

                                                                                            Foto: Begabtenförderung
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24   P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

AS 03                                     Mein Engagement
27.04. – 03.05.2015
in Königswinter                           Ihr ehrenamtliches Engagement signalisiert die Bereitschaft,
Leitung:                                  sich für das Gemeinwohl einzusetzen und Verantwortung zu
Dr. Renate Kremer                         übernehmen. Zugleich beeinflusst es als „Schule des Lebens“
Teilnahmegebühr:                          Ihre Persönlichkeitsentwicklung. Das Seminar will Ihnen
110,- Euro                                daher die „Welt des Ehrenamts“ erschließen: Wie verändert
                                          gesellschaftlicher Wandel bürgerschaftliches Engagement? In
                                          welchem Zusammenhang stehen Organisation und Kultur,
                                          Eigeninteresse und Altruismus, Macht und Moral? Wie kann
                                          die Qualität ehrenamtlicher Arbeit entwickelt, ihre Wirksam-
                                          keit erhöht werden? Methodische Vielfalt bestimmt die Suche
                                          nach den Antworten. Dazu gehört ein Gruppencoaching, bei
                                          dem herausfordernde Beziehungs- und Organisationsdyna-
                                          miken aus dem Bereich Ihres Engagements bearbeitet wer-
                                          den.
Foto: Begabtenförderung
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n    25

Konrad Adenauers Europa –                                               KS 35
Politik und Glaube                                                      15.05. - 17.05.2015
                                                                        in Bonn
Den katholisch geprägten Staatsmann Konrad Adenauer hat                 Leitung:
nicht zuletzt seine Verwurzelung im „Christlichen Abendland“            Florian Recker
zur politischen Konzeption eines vereinten Europas geführt.             (HSG Bonn 05)
Das Seminar versucht, sich dieser Vorstellung zu nähern, in             Beratung:
der auch das moderne Europa wurzelt. Seine großen Grün-                 Dr. Georg Schneider
der wuchsen in dieser Tradition auf und wirkten aus ihr. Es
soll deutlich werden, wie sich Adenauer selbst über „sein“
Abendland äußerte. Wir möchten seinem europäischen Den-
ken nachspüren und uns seine Identität als Christ vergegen-
wärtigen. „Politik aus christlicher Verantwortung“ war für
den Wiederaufbau nach totaler Zerstörung offenkundig eine
politisch, gesellschaftlich, kulturell und für das Leben der
Einzelnen hochwirksame Vorstellung. Ist Adenauers Abend-
land auch heute ein Orientierungspunkt?

                                                                                              Foto: Begabtenförderung
26          P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

KS 38                        Menschenhandel und Zwangsprostitution in
29.05. – 31.05.2015          Deutschland
in München
Leitung:                     Deutschland gilt in Europa als eines der Hauptzielländer für
Lydia Hamm                   Menschenhandel und Zwangsprostitution. Trotz zahlreicher
(HSG München 08)             Debatten wurde in Deutschland bisher noch kein Weg gefun-
Beratung:                    den, dieser Problematik effektiv entgegenzutreten. Im Semi-
Dr. Kathrin Menzel           nar soll analysiert und diskutiert werden, wie es zu diesem
                             Umstand kommt und welche Faktoren dabei eine wichtige
                             Rolle spielen. Ein Hauptaugenmerk wird auf dem Thema Pro-
                             stitution liegen. Es sollen die Gesetzeslage in den Blick
                             genommen sowie gesellschaftliche Werthaltungen und
                             Grundannahmen reflektiert werden. Dabei soll die Problema-
                             tik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und
                             gemeinsam mit Experten aus Hilfsorganisationen, Justiz und
                             Politik diskutiert sowie nach Lösungsvorschlägen gesucht
                             werden.

KS 45                        Blühende Landschaften oder
26.06. – 28.06.2015          Plattenbau-Tristesse?
in Weißwasser/
Oberlausitz                  25 Jahre nach Helmut Kohls Vision von den „blühenden
Leitung:                     Landschaften“ wird sich dieses Seminar auf die Suche nach
Toni Horn                    Kontrasten im heutigen Bild der neuen Bundesländer
(HSG Dresden 01)             machen. Anhand von zentralen Beispielen sollen vor Ort
Beratung:                    sowohl die positiven Entwicklungen, als auch die noch beste-
Dr. Kathrin Menzel           henden Herausforderungen beleuchtet werden. Am Beispiel
                             der Stadt Weißwasser werden die Folgen der massiven
                             Bevölkerungsabwanderung deutlich. In Bad Muskau hinge-
                             gen kann die Schönheit der Region am Beispiel des Weltkul-
                             turerbes Fürst-Pückler-Park betrachtet werden. Zudem wird
                             auch die fortschreitende Ausbeutung der Natur durch den
                             Braunkohleabbau aber auch die Rekultivierung dieser Land-
                             schaften thematisiert werden.
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n       27

Fremd sein, auf der Flucht sein:                                       KS 46
Vertriebene und Flüchtlinge in Deutschland                             02.07. - 04.07.2015
                                                                       in Schwäbisch Gmünd
Was bedeutet es, die eigene Heimat zu verlassen und in eine            Leitung:
ungewisse Zukunft zu blicken? Unzählige Menschen in                    Andelka Krizanovic
Deutschland haben diese Erfahrung gemacht, ob Heimatver-               (Überregionale
triebene oder Flüchtlinge aus Kriegs- und Armutsgebieten               Initiative Migration u.
weltweit. Im Rahmen des Seminars soll diesen Flucht- und               Integration)
Migrationserfahrungen nachgegangen werden. Es werden                   Beratung:
sowohl die theoretischen Ansätze zu Flucht und Migration               Kerim Kudo
behandelt, als auch mit Behörden und Vertretern aus Politik
und Gesellschaft über Flüchtlings- und Asylpolitik diskutiert.
Nicht zuletzt ist angedacht, mit Menschen ins Gespräch
kommen, die – damals wie heute – ihre Heimat verlassen
mussten.

(Christliche) Verantwortung in einer „globali-                         KS 47
sierten Welt”? Werteorientierung, Ethos und                            03.07. – 05.07.2015
Politik in interkulturellen Kontexten                                  in Bad Liebenzell
                                                                       Leitung:
In Zeiten der Globalisierung stellen sich vermehrt Fragen              Mark Bühner
nach ethischer Orientierung im Blick auf Recht, Politik und            (HSG Pforzheim)
Wirtschaft in ihren kulturübergreifenden Verknüpfungen. Das            Beratung:
gilt sowohl für Fragen der Begründung und Anerkennung von              Prof. Dr. Burkard
Menschenwürde und Menschenrechten, als auch für Fragen                 Steppacher
konkreter Umsetzung und Gestaltung der Zusammenarbeit.
Im Rahmen des Seminars sollen unter ethischen Gesichts-
punkten Themen wie globale Gerechtigkeit, Kinderarbeit und
Ausbeutung beleuchtet werden. Zudem soll der Frage nach
der Verantwortung für die negativen Auswirkungen nachge-
gangen und die Grenzen des politischen Handlungsspiel-
raums aufgezeigt werden. Gemeinsam mit Experten soll das
Thema Globalisierung im interkulturellen Kontext offen und
kritisch diskutiert werden.
28   P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

KS 50                        Altersperspektiven – Chancen und Heraus­
10.07. –12.07.2015           forderungen in einer alternden Gesellschaft
in Heidelberg
Leitung:                     Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland lag
Sonja                        1960 bei 69 Jahren – bis heute ist sie um 20 Jahre gestie-
Burkert-Rettenmaier          gen. In absehbarer Zeit wird es hier absolut und relativ
(HSG Heidelberg 02)          mehr ältere Menschen geben. Ein so drastischer gesell-
Beratung:                    schaftlicher Wandel bringt viele Herausforderungen, aber
Dr. Wolfgang-Michael         auch positive Entwicklungen mit sich, die wir gestalten und
Böttcher                     nutzen können.
                             Im Seminar werden wir gemeinsam mit Experten unter-
                             schiedlicher Fachbereiche verschiedene Aspekte des Alterns
                             beleuchten und erlebbar machen: Welche medizinischen
                             Bedürfnisse hat man im Alter? Wie wohnt es sich altersge-
                             recht? Wie verändert sich eine alternde Gesellschaft? Wie
                             meistern andere Länder und Kulturen diese Herausforde-
                             rung. Und: Welche Chancen bietet die Aussicht auf ein län-
                             geres Leben?
Foto: ACDP
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n      29

Schwarz, schwärzer, Paderborn?! – Klischees                            KS 53
und Realität einer ostwestfälischen Region                             24.07. –26.07.2015
                                                                       in Paderborn
Als der SC Paderborn in die erste Bundesliga aufstieg, war             Leitung:
die Stadt einmal der Aufmerksamkeit der Medien sicher.                 Julia Hartmann
Doch zeichnen diese ein höchst finsteres Bild: Mit Traktoren           (HSG Köln 03)
auf den Straßen und Talaren in den Schaufenstern gilt                  Beratung:
Paderborn als Inbegriff der Provinz, Ort konservativster Poli-         Dr. Rainer Täubrich
tik und katholischer Vormachtstellung.
Aber sind diese Klischees berechtigt? Und wenn ja, wie lebt
es sich dann am scheinbar schwärzesten Ort Deutschlands?
Diskussionen und Vorträge, bei denen auch ihr selbst aktiv
werdet, sollen nicht nur das ostwestfälische Leben und die
Eigenheiten seiner Bewohner, sondern auch Kultur und aktu-
elle Politik Paderborns und seiner Region beleuchten.
Besonders Einblicke wird uns dabei das zum Zeitpunkt des
Seminars stattfindende Liborifest gewähren.

Haben christliche Werte und bürgerliche                                KS 54
Tugenden noch Gestaltungskraft in unserer                              07.08. – 09.08.2015
Zeit?                                                                  in Karlsruhe
                                                                       Leitung:
Was macht einen christlich-demokratischen Lebensentwurf                Christopher Felder
aus? Wie steht es um so genannte konservative Werte? Sind              (HSG Tübingen u.
bürgerliche Tugenden noch zeitgemäß? Wie hängt alles das               weitere HSG)
zusammen? Wir wollen diesen Fragen anhand philosophi-                  Beratung:
scher und historischer Beispiele auf den Grund gehen und               Dr. h. c. Berthold Gees
mit renommierten Persönlichkeiten aus Politik und Kirche
diskutieren. Unser Ziel besteht darin, herauszufinden, wie
christliche und bürgerliche Werte unseren eigenen Alltag
bereichern können und wie sich ein entsprechendes Selbst-
verständnis in der heutigen Zeit realisieren lässt. Dabei
gehen wir ebenso der finalen Hauptfrage auf den Grund:
Warum ist es vor allem wichtig für unser friedliches Zusam-
menleben, diese Werte weiterzugeben?
30   P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

 KS 60                                                      „Tu es Petrus et super hanc petram…“ –
 31.08. – 04.09.2015                                        Die historisch-politische Bedeutung des
 in Rom/Italien                                             Papsttums von den Anfängen bis zu Papst
 Leitung:                                                   Franziskus
 Rainer Petretti
 (HSG Konstanz 02)                                          Die Entwicklung des Papsttums zählt zu den faszinierendsten
 Beratung:                                                  Themen der Geschichte bis hin zum aktuellen Zeitgesche-
 Prof. Dr. Burkard                                          hen. Seit jeher stand diese Institution in den Spannungs-
 Steppacher                                                 feldern von Idee und Wirklichkeit sowie von geistlicher und
                                                            weltlicher Macht. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche
                                                            bezieht nicht nur zu religiösen wie gesellschaftlichen oder
                                                            politischen Themen Stellung. Es genießt auch außerhalb der
                                                            eigenen Kirche den Ruf einer moralischen Instanz – die in
                                                            der medialen Welt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wir
                                                            wollen uns mit der Geschichte des Papsttums und mit sei-
                                                            nem Einfluss auf Politik, Gesellschaft und Kultur auseinan-
                                                            dersetzen. Dabei werden uns Expertengespräche und das
                                                            passende Rahmenprogramm in der „ewigen Stadt“ Einblicke
                                                            in Geschichte und Gegenwart dieser Institution gewähren.
Foto: Alfredo Borba, Lizenz: CC-BY-CA-4.0
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n           31

„Wir sind das Volk!“ Von der friedlichen                                   KS 65
Revolution in der DDR 1989 zur Deutschen                                   09.09. – 12.09.2015
Einheit 1990 – Stipendiaten im Gespräch mit                                in Berlin
Zeitzeugen                                                                 Leitung:
                                                                           Dr. Nils Abraham
Im Jahr 2015 wird in der Bundesrepublik Deutschland zum                    Teilnahmegebühr:
25. Mal die Deutsche Einheit gefeiert. Durch den Mut der                   90,- Euro
Menschen in der DDR konnten in der friedlichen Revolution
im Herbst 1989 Mauer und Stacheldraht zu Fall gebracht
werden. Als am 18. März 1990 zum ersten Mal die Volks-
kammer frei und demokratisch gewählt wurde, gelang es
den Regierungen und den Parlamenten der beiden deutschen
Staaten, den Weg für die Vereinigung zu ebnen. Ziel des
Seminars ist es, die wesentlichen Stationen vom Zusam-
menbruch der SED-Diktatur im November 1989 bis zur
Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 nachzuzeichnen.
Neben Vorträgen von Historikern und Exkursionen zu histo-
rischen Erinnerungsorten in Berlin stehen dabei vor allem
Gespräche mit Zeitzeugen im Mittelpunkt des Programms.

Das Seminar findet zusammen mit Stipendiatinnen und
Stipendiaten der Stiftung Begabtenförderung berufliche
Bildung (sbb) statt.

                                                                                              Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-400 /
                            Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0108-033 /
                            Friedrich Gahlbeck / CC-BY-SA 3.0

                                                                                              Grimm, Peer / CC-BY-SA
32          P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

KS 69                        Auf den Wegen der Schutzpatronin von
18.09. – 20.09.2015          Thüringen – Die Heilige Elisabeth
in Eisenach
(Wartburg), Creuzburg        Pilgern auf Wegen der Heiligen Elisabeth von Thüringen,
Leitung:                     einer Frau, die mit ihrer caritativen Tätigkeit weit über Kon-
Maria Brodhun                ventionen ihrer Zeit hinausging; die sich vom höfischen
(HSG Jena 02)                Glanze lossagte und zurückgezogen in Armut und Einfachheit
Beratung:                    lebte; die mit einem unermüdlichen Sinn für Gerechtigkeit
Dr. Michael Schmitz          kämpfte; die Kornkammern für Arme öffnete, Kranke ver-
                             sorgte – und sich dabei nicht fragte: »Was habe ich davon«,
                             sondern: »Wie kann ich meinen Nächsten helfen?«. Abseits
                             unserer ›Hamsterradgesellschaft‹, im Sinne von Elisabeths
                             Wahlspruch »Ich sehe mich, also sehe ich dich«, pilgern wir
                             zu Aufenthaltsorten der Hl. Elisabeth, zur Creuz- und zur
                             Wartburg, UNESCO-Welterbe und Denkmal deutscher
                             Geschichte und Symbol der Integration und Einheit.

KS 70                        Mitten in der Gesellschaft: Die Bundeswehr –
21.09. – 25.09.2015          Der Transformationsprozess der Bundeswehr
in Koblenz                   und die Zukunft des „Staatsbürgers in
Leitung:                     Uniform“
Oberstleutnant
Carsten Lange,               In der Ausbildungs- und Begegnungsstätte Zentrum Innere
Dr. Nils Abraham             Führung der Bundeswehr werden Grundlagen, Inhalte und
Teilnahmegebühr:             Methoden der gleichnamigen Konzeption erarbeitet und
80,- Euro                    gelehrt. Ihren Kern bildet das Leitbild des Soldaten als
                             „Staatsbürger in Uniform“, welches in der Ära Adenauer ent-
                             wickelt wurde und bis heute die Neuausrichtung des deut-
                             schen Militärs auf die Grundsätze der Demokratie sowie des
                             Rechtsstaates symbolisiert. Ziel des Seminars ist es, das sol-
                             datische Selbstverständnis der Bundeswehr – 60 Jahre nach
                             ihrer Gründung – zu erläutern, Rahmenbedingungen, Struk-
                             tur und Wandel der deutschen Streitkräfte in der Mitte
                             unserer Gesellschaft darzustellen sowie den Teilnehmern
                             eine Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen der
                             Sicherheitspolitik zu ermöglichen.
                             Kooperation: Zentrum Innere Führung der Bundeswehr
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n     33

Sternstunden der Christdemokratie – Höhe-                              KS 71
punkte aus siebzig Jahren CDU-Geschichte                               24.09. – 27.09.2015
                                                                       in Königswinter
Die CDU ist eine tragende Säule des Erfolgsmodells Bundes-             Leitung:
republik. Mehr noch: Die Union ist vor siebzig Jahren gera-            Dr. Georg Schneider
dezu für die Bundesrepublik gegründet worden. Dieses Jubi-             Teilnahmegebühr:
läum nehmen wir zum Anlass, um einige Sternstunden der                 80,- Euro
Christdemokratie Revue passieren zu lassen: Christliches
Menschenbild und „Konfessionsfrieden“, Westbindung und
Verteidigung der Freiheit, Wiedervereinigung und europä-
ische Einigung, Ordoliberalismus und „Rheinischer Kapitalis-
mus“, Solidarität und Subsidiarität, Föderalismus und Koope-
ration, Maß und Mitte. Dabei verharren wir nicht in partei­
historischer Nostalgie, sondern befragen die CDU-Geschichte
zu aktuellen politischen Herausforderungen: Was kann die
heutige CDU aus den sieben Jahrzehnten im Dienst der Bun-
desrepublik lernen?

                                                                                             Foto: Armin Linnartz, Lizenz: CC-BY-SA
34

Ks 77                      nationale identität von Zuwanderern
09.10. – 11.10.2015
in Königswinter            In den letzten Jahrzehnten nimmt der Gebrauch des Begriffs
leitung:                   „Identität“ stark zu. In der wissenschaftlichen Identitätsfor-
Kerim Kudo                 schung ist man sich einig, dass Identität nicht statisch ist,
teilnahmegebühr:           sondern Veränderungen unterliegt. Raum- und Zeitkontexte
60,- Euro                  prägen sowohl personale als auch kollektive Identitäten. Die
                           Dynamik resultiert insbesondere aus weltweiten Migrations-
                           bewegungen. Das gilt auch für ein Land wie Deutschland,
                           das zunehmend als Einwanderungsland gesehen wird. Im
                           Seminar soll vor allem Fragen nachgegangen werden wie:
                           Was bedeutet deutsche Identität heute? Welche Identi-
                           tätsentwürfe existieren bei Zuwanderern? Welche Rolle spie-
                           len dabei kulturell-religiöse Faktoren? Brauchen wir eine
                           deutsche Identitätspolitik, um die Herausforderungen der
                           Zeit zu bewältigen?
Foto: Begabtenförderung
35

W I r g r AT U l I e r e n

P r o f e S S o r D r . S T e fA n W. H e l l
nobelPreISTräger für CHemIe 2014

Von 1984 – 1990 war er Stipendiat der Studien- und
Promotionsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Wir entdecken und fördern Talente!

Informationen unter

www.kas.de/stipendium
36         P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

KS 78                      Blüh’ im Glanze dieses Glückes! –
09.10. – 11.10.2015        25 Jahre Deutsche Einheit
in Bonn
Leitung:                   Anlässlich des 25. Jubiläums der Deutschen Einheit steht die
Jonas Bechthold            Wiedervereinigung Deutschlands im Fokus des Seminars,
(HSG Bonn 01)              das in Bonn am ehemaligen Sitz der Bundesregierung veran-
Beratung:                  staltet wird. Es sollen die verschiedenen Perspektiven, natio-
Dr. Christoph von Hehl     nal wie international, politisch wie ökonomisch, auf dieses
                           zentrale Ereignis in den Blick genommen werden. Dabei sol-
                           len die Entwicklung von der friedlichen Revolution zur Wie-
                           dervereinigung, die Hoffnungen und Befürchtungen in den
                           beiden deutschen Staaten und im Ausland sowie die Auswir-
                           kungen der Deutschen Einheit, ihre Chancen und Schwierig-
                           keiten diskutiert werden. Schwerpunkt unserer Betrach-
                           tungen wird dabei die Rolle der Bundesregierung im Vereini-
                           gungsprozess sein. Die Bundesstadt Bonn bietet dabei
                           zahlreiche Möglichkeiten, sich eingehend und an authen-
                           tischen, historischen Orten über die Deutsche Einheit und
                           ihre Akteure zu informieren.

                                „ D er R ü c kbli c k auf das J ahr 1 9 9 0 u n d de n W eg
                                bis zur D euts c he n E i n heit, aber au c h der ak-
                                tuelle B li c k auf die K rise i n der U krai n e leh -
                                re n u n s : F riede n u n d F reiheit si n d ei n kost-
                                bares G ut. W ir s c haffe n u n d bewahre n sie
                                n ur , we n n wir u n s jede n Tag aufs Neue für sie
                                e n gagiere n u n d die E i n igu n g E uropas
                                M assstab u n seres H a n del n s bleibt. “

      Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments a. D.,
      Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n     37

Sexualität und Menschenwürde                                           KS 79
                                                                       15.10. – 17.10.2015
„Wir haben die Sexualität nicht befreit, wir haben sie an ihre         in Dresden
Grenze getrieben.“ (M. Foucault). Im Seminar werden wir in             Leitung:
diesem Sinne Grenzen von Menschenwürde und Sexualität                  Gabriel Franke
thematisieren und interdisziplinär diskutieren. Anschließend           (HSG Dresden 02)
widmen wir uns ausgewählten gesellschaftlichen Problemen,              Beratung:
in denen die Würde des Menschen in Bezug auf seine Sexua-              Muriel Schmitz
lität gefährdet ist, wie Zwangsprostitution, Pornographiein-
dustrie und weibliche Genitalverstümmelung. Auch sexuelle
Leitbilder und gesellschaftliche Normierungen sowie das Ver-
hältnis von Sexualität und Verantwortung werden debattiert.

Extremismus in der Mitte unserer                                       KS 81
Gesellschaft                                                           16.10. - 18.10.2015
                                                                       in Berlin
Die gesellschaftliche Diskussion über Rechtsextremismus in             Leitung:
der Mitte unserer Gesellschaft ist aktuell und relevant. Nicht         Christine Blume
nur die NSU-Morde und deren juristische Aufarbeitung, son-             (Doktorandeninitiative)
dern auch Wahlergebnisse auf Kommunal- und Landesebene                 Beratung:
bringen diese Debatte immer wieder auf die Tagesordnung.               Dr. Gernot Uhl
Unsere Demokratie wird jedoch nicht nur durch rechten
Extremismus gefährdet, sondern muss sich verstärkt auch
mit weiteren Formen von Extremismus auseinandersetzen.
Dazu zählen beispielsweise Linksextremismus und Islamis-
mus. Gemeinsam mit Experten wollen wir uns mit politi-
schen, juristischen, psychologischen und soziologischen
Aspekten der Erforschung, Bekämpfung und Prävention ver-
schiedener Formen von Extremismus beschäftigen.
38         P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

AS 08                       1815 – Besichtigung eines Zeitalters
19.10. – 25.10.2015
in Aachen                   Mit dem Jahr 1815 verknüpfen sich in ganz Europa heute
Leitung:                    noch präsente, mythenumrankte Erinnerungen: an das Ende
Dr. Rainer Täubrich         der kriegerfüllten napoleonischen Ära und die nun folgende
Teilnahmegebühr:            Friedensperiode, kulminierend in der Schlacht bei Waterloo
110,- Euro                  und dem Wiener Kongress, an gesellschaftlichen Aufbruch
                            ebenso wie politische Restauration, gleichermaßen an Vor-
                            märz und Biedermeier. Unser Seminar geht dem politischen
                            Wandel in Deutschland und Europa nach, spürt bis heute
                            fortwirkende Entwicklungen in Gesellschaft, Kunst und Kultur
                            auf und diskutiert, welchen Beitrag die Erinnerung an die
                            Epoche um 1815 zu einem gesamteuropäischen Bewusstsein
                            zu leisten vermag.

KS 84                       „surge propera amica mea“:
29.10. – 01.11.2015         Das religiöse und politische Erwachen
in Königswinter             der Frauen in den Weltreligionen
Leitung:
Prof. Dr. Kurt Erle-        Weltreligionen wie Judentum, Christentum, Islam, Buddhis-
mann, Dr. Daniela           mus und Hinduismus sind – ungeachtet der Verehrung, die
Tandecki                    einzelnen dogmenkonform lebenden oder heiligen Frauen
Teilnahmegebühr:            entgegengebracht wird – weitgehend patriarchalisch
60,- Euro                   geprägt. Auch die politische Instrumentalisierung des Glau-
                            bens gereicht(e) immer wieder zum Nachteil der als unter-
                            geordnet definierten weiblichen Hälfte der Menschheit.
                            Inzwischen hinterfragen gläubige Frauen weltweit, oft erfolg-
                            reich, die Traditionen und fordern Gleichberechtigung inner-
                            halb wie außerhalb des religiösen Kontextes ein. Im Seminar
                            werden uns das Studium heiliger Schriften und Gespräche
                            mit Amtsträgerinnen einzelner Religionen mit weiblichen Rol-
                            lenbildern und dem Wandel des Selbstverständnisses der
                            Frauen seit der Gründungsphase der Glaubensformen ver-
                            traut machen.
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n       39

Wie viel Polarisierung braucht Politik? 100                            KS 85
Jahre Franz Josef Strauß: Wirken und Nach-                             03.11. – 06.11.2015
wirken eines streitbaren Christdemokraten                              in Wildbad Kreuth
                                                                       Leitung:
Er war verehrt und verhasst: Franz Josef Strauß. 2015 wäre             Dr. Gernot Uhl
der mehrfache Bundesminister und langjährige bayerische                Teilnahmegebühr:
Ministerpräsident 100 Jahre alt geworden. Vor allem seine              80,- Euro
Kanzlerkandidatur (1980) spaltet die Bonner Republik: Die
Union plakatiert „Sozialismus stoppen“, die Linken ziehen
mit dem Schlachtruf „Stoppt Strauß!“ in den Wahlkampf. Von
sich selbst hat der streitbare Christdemokrat gesagt: „Ich
bin weder Heiliger noch ein Dämon, sondern ein Mensch in
seinem Widerspruch.“ Ausgehend von seiner Lebensge-
schichte werden wir uns der Wirkung und Nachwirkung von
Franz Josef Strauß widmen, um die aktuelle Frage zu disku-
tieren: Wieviel Polarisierung braucht Politik?

Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München

                                                                                             Foto: Paul Bouserath, Lizenz: ACDP
40           P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

KS 87                         Bayern – eine einzigartige Erfolgsgeschichte?
06.11. – 08.11.2015
in München                    Das Bundesland Bayern ist aus Sicht vieler Deutschen ein
Leitung:                      Land mit schwer verständlichem Dialekt, wunderschöner
Michael Krauß                 Landschaft und vielen Attraktionen. Bayern ist bundesweit
(HSG München 06)              eines der reichsten und wirtschaftlich stärksten Bundeslän-
Beratung:                     der Deutschlands. Und das, obwohl es nach dem Ende des
Dr. Renate Kremer             Zweiten Weltkrieges noch ein vollkommener Agrarstaat war,
                              der Hilfe von anderen Bundesländern beziehen musste. Wie
                              kam es in den letzten 60 Jahren zu diesem einzigartigen
                              Aufstieg? Warum sind die Bayern anders als der Rest von
                              Deutschland? Woher kommt Bayerns politische Sonderrolle,
                              und ist sie wirklich noch zeitgemäß? Diesen Fragen, den
                              Gründen und Wurzeln der bayerischen Lebensart, aber auch
                              dem Erfolg dieses einzigartigen Bundeslandes wollen wir auf
                              den Grund gehen.

KS 88                         Die Stadt Karlsruhe als „Residenz des Rechts”
08.11. – 10.11.2015
in Karlsruhe                  Die wichtigsten Rechtsinstitutionen der Bundesrepublik
Leitung:                      Deutschland haben ihren Sitz in Karlsruhe: das Bundesver-
Robert Franz                  fassungsgericht, der Bundesgerichtshof und die Bundesan-
(HSG Karlsruhe 01,            waltschaft. Im Laufe des Seminars wollen wir die Stadt als
02, 03)                       „Residenz des Rechts“ sowie die rechtliche und politische
Beratung:                     Bedeutung ihrer Institutionen erkunden.
Muriel Schmitz                Darunter fällt natürlich die Klärung der Fragen, welche Über-
                              legungen zu der bemerkenswerten Konzentration an juristi-
                              schen Institutionen in Karlsruhe geführt haben und welche
                              Rolle diese im politischen System der Bundesrepublik über-
                              nehmen. Zudem möchten wir die Stätten des Rechts besu-
                              chen und vor Ort erörtern, wie sich in der heutigen Zeit das
                              Zusammenspiel zwischen der deutschen Judikative und dem
                              Gerichtshof der Europäischen Union gestaltet.
P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n      41

Auslaufmodell oder Chance für                                         KS 91
die Zukunft: Welche politische                                        27.11. – 29.11.2015
Gestaltungskraft hat das „C“?                                         in Berlin
                                                                      Leitung:
Die Berufung auf das „C“ in der Politik bietet immer wieder           Dr. Frank Müller
Anlass für hitzige Diskussionen. Den programmatischen                 Teilnahmegebühr:
Anspruch der Partei, die dieses „C“ in ihrem Namen führt,             60,- Euro
hat Konrad Adenauer 1946 formuliert. Ausgehend von einem
Kerngedanken der christlichen Ethik – der einzigartigen
Würde jedes einzelnen Menschen – beschrieb er eine Auffas-
sung, nach der „weder der Staat, noch die Wirtschaft, noch
die Kultur Selbstzweck“ sind, sondern vielmehr „dienende
Funktion gegenüber der Person“ haben.
In unserem Seminar wollen wir Wissenschaftler und Politiker
nach dieser dienenden Funktion fragen und den Gestaltungs-
anspruch wie die Politikfähigkeit des „C“ auf verschiedenen
Feldern untersuchen. Dabei geht es gleichermaßen um die
Begründung politischer Entscheidungen wie um deren kon-
krete Umsetzung.

                                                                                            Foto: Begabtenförderung
42          P o l i t i k , G e s e l l s c h a f t u n d Re l i g i o n

KS 95                        Mit-Wirkung – was kann ich in der
11.12. – 13.12.2015          CDU bewegen?
in Königswinter
Leitung:                     Junge Menschen stoßen auf Barrieren, wenn sie sich politisch
Dr. Guido Hitze,             betätigen wollen – auch in der CDU. Nicht nur die Überalte-
Dr. Rainer Täubrich          rung der Partei und der Mangel an weiblichen Mitgliedern
Teilnahmegebühr:             wirken abschreckend. Auch die hergebrachten Strukturen
60,- Euro                    einer großen Volkspartei treffen oft nicht das Demokratiever-
                             ständnis und das Lebensgefühl junger Leute.
                             Im Seminar sollen, ausgehend von den Erfahrungen der Teil-
                             nehmer, unter anderem folgende Fragen analysiert werden:
                             Wie kann ich in der Union Politik aktiv gestalten? Welche
                             Möglichkeiten habe ich bzw. sollte ich haben, im digitalen
                             Kommunikationszeitalter inhaltlich wie organisatorisch mit-
                             zuarbeiten? Was kann ich ändern, damit nicht weiter der
                             Weg zur Funktionärspartei beschritten wird? Originelle und
                             motivierende Antworten auf diese und andere Fragen sollen
                             einen Beitrag zu einer moderneren Partei liefern.

KS 96                        Was kostet der Mensch?
11.12. – 13.12.2015
in Freiburg                  Der demographische Wandel stellt durch die Zunahme alter
Leitung:                     und schwer erkrankter Bürger immer größere Herausforde-
Philipp Thönissen            rungen an die finanzielle und personelle Leistungsfähigkeit
(HSG Freiburg 03)            unseres Gesundheitssystems. Immer knappere personelle
Beratung:                    und finanzielle Ressourcen werden zu neuen, überlebens-
Dr. Jürgen Hoffmann          wichtigen Fragen führen, auch hinsichtlich der Grenzen des
                             Sozialstaats und der Finanzierbarkeit menschlichen Lebens.
                             Sind Güterabwägungen und die Skalierung der Wertigkeit
                             von Leben mit Grundsätzen des christlichen Glaubens über-
                             haupt vereinbar?
Wirtschaft   43

Wirtschaft
Die Soziale Marktwirtschaft ist ein erfolgreiches wirtschaft-
liches und gesellschaftliches Ordnungsmodell, dem Deutsch-
land den Wiederaufbau, viele Jahrzehnte wirtschaftlicher
Stabilität und die Überwindung der ökonomischen Folgen der
deutschen Teilung verdankt.
Mit den wirtschaftspolitischen Angeboten im Seminarpro-
gramm wollen wir Sie für die Möglichkeiten auch der zukünf-
tigen Mitgestaltung dieser Ordnung sensibilisieren und eine
Hilfestellung leisten, damit Sie später erfolgreich Verantwor-
tung in der Gesellschaft übernehmen können. In jedem
Seminar stehen dabei zwei Ziele im Vordergrund: Wir möch-
ten jeden Teilnehmer zur Reflexion über seine eigene Rolle
anregen und seine Argumentationsfähigkeit im privaten,
gesellschaftlichen und politischen Umfeld stärken.

                                                                          Foto: Paul Avij, Lizenz: gemeinfrei
WirtschAft            45

die Zukunft des internationalen                               Ks 05
finanzsystems: Konsequenzen der                               16.03. - 18.03.2015
finanzkrise für den standort deutschland                      in Frankfurt
                                                              leitung:
Die Finanzkrise fand mit der Insolvenz der Bank Lehman        Elvira Giebel-Felten
Brothers im Jahr 2008 ihren Höhepunkt. Sie löste eine Welle   teilnahmegebühr:
von Gesetzesänderungen aus, die eine Wiederholung eines       60,- Euro
derartigen Marktzusammenbruchs verhindern sollten. Ziel
dieses Seminars ist es, ausgewählte Konsequenzen für die
Praxis vorzustellen und zu diskutieren. Dazu stehen Vertre-
ter von namhaften Kanzleien und Instituten mit ihren Erfah-
rungen und ihrer Expertise zur Verfügung. Die konkreten
Themen im Überblick sind: Unternehmensfinanzierung nach
der Krise, Reaktionen des Gesetzgebers im Anlegerschutz,
regulatorische Antworten im Schattenbankenbereich,
Umgang mit Bankinsolvenzen und die damit verbundenen
ethischen Fragen.

Kooperation mit dem Institute of Law and Finance ILF der
Universität Frankfurt am Main

                                                                                     Foto: Arturo Di Modica, Lizenz: CC-BY-SA 2.5
46   Wirtschaft

KS 09                             Die Energiewende meistern:
27.03. – 29.03.2015               Herausforderung für Politik und Wirtschaft
in Essen
Leitung:                          Angesichts weltweit schwindender Reserven im Bereich der
Philipp Knühmann                  fossilen Ressourcen und angesichts der Gefahr nuklearer
(HSG Duisburg/Essen)              Katastrophen hat die Bundesregierung reagiert: Die Energie-
Beratung:                         wende ist beschlossene Sache.
Dr. Georg Schneider               Wie können wir diese große politische Herausforderung mei-
                                  stern – ist doch das Leben im 21. Jahrhundert ohne allseits
                                  und jederzeit verfügbare Energie nicht mehr vorstellbar?
                                  Dieser Frage wollen wir uns in der Ruhrgebietsstadt Essen
                                  widmen, die aufgrund ihrer Bergbaugeschichte und der heu-
                                  tigen Konzentration von Energieunternehmen wie E.ON oder
                                  RWE eine einzigartige Gelegenheit bietet, unser Thema aus
                                  politischer wie wirtschaftlicher Perspektive zu beleuchten.
                                  Einen Schwerpunkt wird die Bewahrung unserer Schöpfung
                                  als Movens politischer Entscheidungen bilden.
Foto: Begabtenförderung
Wirtschaft              47

„Exportnation“ Deutschland:                                     KS 17
Taugt die Soziale Marktwirtschaft                               17.04. – 19.04.2015
als globale Marke?                                              in Berlin
                                                                Leitung:
„Die Grundzüge der Sozialen Marktwirtschaft müssen Grund-       Dr. Maximilian Benner,
lage weltweiten Wirtschaftens werden, ob wir [das globale       Dr. Frank Müller
Wirtschaftsmodell] so nennen oder nicht.“                       Teilnahmegebühr:
Mit diesen Worten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel 2009        60,- Euro
das Ziel ihrer Regierung deutlich umschrieben. In diesem
Seminar wollen wir uns der Frage widmen, welche Voraus-
setzungen erforderlich sind, um die deutsche Ordnungsidee
zu einer globalen Marke zu machen. Schließlich lässt sich ein
Wirtschaftsmodell nicht verkaufen wie ein Produkt; ebenso
wenig lassen sich landesspezifische Wirtschaftsordnungen
durch unsere Ideen einfach ersetzen.
Im Mittelpunkt der Suche nach Antworten werden die Erfah-
rungen aus konkreten Entwicklungsprojekten der wirtschaft-
lichen Zusammenarbeit stehen.

Geht uns bald das Wasser aus?                                   KS 22
„Die Kriege der Zukunft werden um das Wasser geführt“ –         24.04. – 26.04.2015
so lautet ein häufig zitiertes Zukunftsszenario. Doch wie ist   in Konstanz
es um unser Trinkwasser tatsächlich bestellt? Welche Wege       Leitung:
können in der Wirtschaft beschritten werden, um einen           Kevin Benz
nachhaltigen Umgang mit Wasser zu erreichen? Welche poli-       (HSG Konstanz 01)
tischen Maßnahmen sind denkbar? Und welche Rolle spielen        Beratung:
wir als Verbraucher? Wie steht es um unser eigenes Verant-      Elvira Giebel-Felten
wortungsbewusstsein?
Im Seminar sollen wirtschaftliche, juristische, ökologische
und ethische Aspekte diskutiert werden. Dazu zählt die
Frage, ob der Zugang zu sauberem Trinkwasser in Zeiten der
Knappheit in den Rang eines Grundrechts zu heben ist. Ein
weiterer spannender Schwerpunkt ist der Wasserverbrauch
in technischen und chemischen Prozessen wie in der Lebens-
mittelindustrie.
48   Wirtschaft

 KS 29                                                                  Die Energiewende meistern:
 08.05. – 10.05.2015                                                    Die Herausforderung der Bürgerpartizipation
 in Dresden
 Leitung:                                                               Seit der Katastrophe von Fukushima ist die Energiewende in
 Felix Schlamm                                                          Deutschland politisch beschlossen. Die meisten Kernkraft-
 (HSG Dresden)                                                          werke wurden bereits heruntergefahren, erneuerbare Ener-
 Beratung:                                                              gien ausgebaut. Bei aller Bereitschaft zur Neuorientierung
 Dr. Kathrin Menzel                                                     haben steigende Kosten und wenig überzeugende Konzepte
                                                                        für die nahe Zukunft zu Kritik und Verunsicherung geführt.
                                                                        Nicht nur in der Wirtschaft regt sich Widerstand. Bürgerpro-
                                                                        teste gegen Stromtrassen etwa zeigen die fehlende breite
                                                                        Akzeptanz für energiepolitische Veränderungen.
                                                                        In unserem Seminar nähern wir uns dem Thema vor allem
                                                                        aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht, ohne Aspekte der
                                                                        Wirtschaft und bürgerlicher Partizipation außer Acht zu las-
                                                                        sen. Expertise steht uns vor Ort mit der TU Dresden und
                                                                        Projekten wie der „Energieregion Lausitz“ umfassend zur
                                                                        Verfügung.
Foto: Martina Nolte / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de
Wirtschaft           49

Unternehmensethik: Verantwortung für die                        KS 34
Gesellschaft oder Imagepflege?                                  15.05. – 17.05.2015
                                                                in Königswinter
Immer wieder stoßen unternehmerische Entscheidungen in          Leitung:
der Öffentlichkeit auf Kritik. War der Umgang mit den Schle-    Agnes Neher,
cker-Frauen (un)moralisch? Welche Gehälter sind für Mana-       Pia Becker,
ger angemessen? Den betroffenen Unternehmen wird häufig         Elvira Giebel-Felten
vorgeworfen, nicht im Interesse der Allgemeinheit zu han-       Teilnahmegebühr:
deln. „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich       60,- Euro
dem Wohle der Allgemeinheit dienen“, heißt es in Artikel 14
des Grundgesetzes. Was können wir von Unternehmen
erwarten? Welche gesellschaftlichen Verpflichtungen haben
sie? Dürfen sie ihre Zielsetzung auf die Maximierung von
Profiten begrenzen?
Wir wollen in unserem Seminar nicht nur die Grundlagen
unternehmensethischer Konzepte vermitteln, sondern der
Frage nach dem Anspruch und nach den Grenzen der Unter-
nehmensethik anhand konkreter Fallbeispiele nachgehen.

Gehört der Sozialen Marktwirtschaft                             KS 36
die Zukunft?                                                    28.05. – 31.05.2015
                                                                in Königswinter
Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutsch-         Leitung:
land gelang auf der Grundlage eines durchdachten und kon-       Elvira Giebel-Felten
sequent umgesetzten Ordnungsmodells: der Sozialen Markt-        Teilnahmegebühr:
wirtschaft. Auch heute berufen sich viele auf dieses Modell     80,- Euro
und besonders auf Ludwig Erhard, wenn es darum geht,
eigene Ideen aufzuwerten. Die ursprüngliche Konzeption
gerät darüber leicht in Vergessenheit. Die Soziale Marktwirt-
schaft beruht auf der Einheit von Freiheit und Verantwor-
tung, die es ordnungspolitisch in der Gesellschaft und der
Wirtschaft zu verankern gilt. Wendet man dieses Leitbild auf
aktuelle Probleme und Herausforderungen – Ressourcen-
knappheit, nachhaltiges Wachstum, Abbau der Staatsver-
schuldung, demographischer Wandel – an, bietet die Soziale
Marktwirtschaft ein Ordnungsmodell für die Zukunft.

Kooperation mit der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V., Bonn
50         Wirtschaft

KS 42                     Fairness und höherer Lebensstandard –
11.06. – 14.06.2015       ein Widerspruch?
in Aachen
Leitung:                  Niemand möchte Kinderarbeit unterstützen. Schreckensmel-
Manuel Thom               dungen wie die über das Fabrikunglück in Bangladesch las-
(HSG Aachen 01, 02)       sen uns aufhorchen und fragen: Muss unser Konsum verant-
Beratung:                 wortungsvoller werden? Doch welche Alternativen gibt es?
Dr. Rainer Täubrich       Kann Kleidung unter fairen Bedingungen produziert werden
                          und dennoch erschwinglich bleiben? Steckt hinter dem
                          ersten „Fairphone“ mehr als ein schöner Name? Wir möchten
                          faire und nachhaltige Produktion aus Konsumenten- wie Pro-
                          duzentensicht betrachten. Zudem werden wir Aspekten der
                          Ökonomie und der Psychologie Raum geben: Muss unsere
                          Wirtschaft stetig wachsen? Welchen Einfluss hat Konsum auf
                          unser Glück? Was kann jeder Einzelne dazu beitragen, damit
                          unser Lebensstil weniger zu Lasten der Menschen in anderen
                          Teilen der Welt geht?

KS 58                     Nimmt die soziale Gerechtigkeit
28.08. – 30.08.2015       in Deutschland ab?
in Königswinter           Antworten auf aktuelle Debatten
Leitung:
Prof. Dr. Nils Gold­      Wie gerecht geht es in Deutschland zu und was bedeutet
schmidt, Elvira Giebel-   Gerechtigkeit in einer modernen Gesellschaft? Diese Fragen
Felten                    werden im Mittelpunkt des Seminars stehen. Anhand empi-
Teilnahmegebühr:          rischer Einsichten und aktueller gerechtigkeitstheoretischer
60,- Euro                 Beiträge werden die mannigfaltigen Facetten des Themas
                          ausgeleuchtet und interdisziplinär debattiert. Unterschied-
                          liche Formen der Gerechtigkeit (Verteilungsgerechtigkeit,
                          Leistungsgerechtigkeit, Tauschgerechtigkeit, Chancengerech-
                          tigkeit, Verfahrensgerechtigkeit) werden dabei ebenso disku-
                          tiert wie die Frage, wie Gerechtigkeit strukturell begründet
                          und praktisch in der Sozialen Marktwirtschaft eingefordert
                          werden kann.
Wirtschaft             51

Die Energiewende meistern:                                    KS 76
Der Ausstieg aus der atomaren Stromer­                        08.10. – 10.10.2015
zeugung und die erneuerbaren Energien im                      in Hannover
Praxistest                                                    Leitung:
                                                              Christoph Elsner
Die Energiewende leitet den Wandel von der herkömmlichen      (HSG Hannover)
Energieerzeugung zu den erneuerbaren Energien ein. Im         Beratung:
Energieland Niedersachsen lässt sich dieser Wandel beson-     Dr. Rainer Täubrich
ders gut untersuchen – sorgt dort doch nicht nur die Endla-
gerung atomarer Abfälle, sondern auch die Praxis der Ener-
giewende für viel Gesprächsstoff. Im Rahmen des Seminars
wollen wir das Endlager Konrad besichtigen und die ver-
schiedenen natürlichen Energiequellen vorstellen und bewer-
ten. Dies wird im Rahmen von Vorträgen und Exkursionen zu
verschiedenen Wind- und Solarparks wie auch zu einer Bio-
gasanlage in der Nähe von Hannover geschehen. Vorteile
und Risiken sowie die Bedenken der Bevölkerung sollen ana-
lysiert und diskutiert werden.

                                                                                    Foto: YvesC, Lizenz: CC-BY-SA-2.5
52         Wirtschaft

KS 89                  Wege aus der (Staats-)Schuldenkrise
13.11. – 15.11.2015
in Königswinter        Die Krise der vergangenen Jahre begann im Finanzsektor
Leitung:               und sprang auf die Realwirtschaft über. Den gleichen Weg
Dr. Wolfgang-Michael   ging die Politik: Sie trat als Retter der Banken auf, dann wei-
Böttcher               tete sie ihre Stützungsmaßnahmen auf die produzierenden
Teilnahmegebühr:       Unternehmen aus. Die damit einhergehende Belastung der
60,- Euro              öffentlichen Haushalte hat sich in vielen Ländern zu einer
                       Staatsschuldenkrise entwickelt, die zudem die Europäische
                       Währungsunion vor eine Zerreißprobe stellt. Es stellt sich die
                       Frage, welche Rolle der Staat während der Krise innehat und
                       wie sich diese Rolle im Nachhinein verändern könnte. Im
                       Seminar werden die Rolle des Staates in der Konzeption der
                       Sozialen Marktwirtschaft beleuchtet sowie Rettungsmaß-
                       nahmen und Schutzschirme der Politik, die Zukunft der
                       Europäischen Währungsunion und Wege aus der Krise disku-
                       tiert.
                       Kooperation mit der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V., Bonn

KS 92                  Ludwig Erhard und der Mindestlohn: Wann
27.11. – 29.11.2015    soll der Staat am Arbeitsmarkt handeln?
in Königswinter
Leitung:               Die Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre hat
Elvira Giebel-Felten   auf dem deutschen Arbeitsmarkt kaum Spuren hinterlassen.
Teilnahmegebühr:       Ganz im Gegenteil: Deutschland hat eine der niedrigsten
60,- Euro              Arbeitslosenquoten in der westlichen Welt. Aber immer noch
                       sind beinahe drei Millionen Menschen arbeitslos und nicht
                       alle Beschäftigten können von ihrer Hände Arbeit leben. Im
                       Seminar wird beleuchtet, wie Ludwig Erhard mit der Einfüh-
                       rung der Sozialen Marktwirtschaft in den Nachkriegsjahren
                       dafür sorgte, dass trotz zahlreicher Flüchtlinge und Kriegs-
                       heimkehrer schnell und erfolgreich der Weg zu Vollbeschäfti-
                       gung eingeschlagen wurde. Wir fragen, wie die verblei-
                       benden Probleme auf dem Arbeitsmarkt gelöst werden kön-
                       nen und welche ordnungspolitischen Instrumente dafür in
                       Frage kommen.
                       Kooperation mit der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V., Bonn
Bildung, wissenschaft und technik                         53

Bildung, Wissenschaft
u n d Te c h n i k
Die Innovationen des 21. Jahrhunderts erwachsen aus der
weltweit vernetzten und interdisziplinär agierenden Wissen-
schaft und Technik. Sie haben ihre Grundlagen in der Kreativi-
tät von Menschen. Sie ermöglichen es vielfach, globale
Herausforderungen zu bewältigen, und tragen zum wirtschaft-
lichen Erfolg bei. Der Politik obliegt es, die besten Bedin-
gungen für Bildung herzustellen, Fortschritte im Interesse der
Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft verantwortungsbewusst zu
fördern und Sensibilität im Umgang mit den Resultaten zu
beweisen. Die Seminare dienen dieser Reflexion ebenso wie
sie den fachübergreifenden Austausch befördern. Sie wollen
Ihre Argumentationsfähigkeit im privaten, gesellschaftlichen
und politischen Umfeld stärken.

Scientific Writing                                               KS 02
                                                                 27.02. – 01.03.2015
Die Publikation von Forschungsergebnissen gehört zur wis-        in Freiburg
senschaftlichen Arbeit. Sie eröffnet den kritischen Diskurs      Leitung:
und ebnet den Weg in wissenschaftliche Karrieren. Trotz der      Clemens Gödel
Bedeutung des Publizierens wird die Vermittlung handwerk-        (HSG Freiburg 02)
licher Fertigkeiten und für den Erfolg wichtiger wissenschaft-   Beratung:
licher Anforderungen im Hochschulbereich jedoch oft ver-         Prof. Dr. Michael Braun
nachlässigt. Zunehmend sind Abschlussarbeiten zudem in
englischer (Fach-)Sprache abzufassen, mit deren Anwen-
dung nicht jede(r) vertraut ist.
Im Seminar werden wir die Schritte auf dem Weg zu einer
erfolgreichen wissenschaftlichen Publikation vorstellen und
diskutieren. Dazu wollen wir einen Leitfaden für die Vorbe-
reitung, Ausarbeitung und Gliederung eines guten Manu-
skripts entwickeln.

Das Seminar findet zusammen mit Stipendiatinnen und
Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes statt.
54   Bildung, wissenschaft und technik

KS 08                              Entstehung des Lebens –
27.03. – 29.03.2015                Naturwissenschaften und Theologie im Dialog
in Königswinter
Leitung:                           Wie alt ist das Leben auf unserem Planeten? Wie wahr-
Prof. Dr. Wolfgang                 scheinlich ist die Bildung von Lebensformen unter den
Weigand                            Bedingungen der frühen Erde? Welche Voraussetzungen wer-
Dr. Daniela Tandecki               den dazu gebraucht? Waren die ersten Zellen einfacher als
Teilnahmegebühr:                   heutige Organismen? Ist die Evolution abgeschlossen?
60,- Euro                          Bevor wir aber versuchen, den Begriff „Leben“ selbst zu defi-
                                   nieren, muss die Frage nach der Entstehung des Lebens
                                   überhaupt gestellt werden. Ist der Weg von unbelebter zu
                                   belebter Materie durch die Gesetze der Physik und Chemie
                                   bestimmt („Determinism”), oder war die Entstehung des
                                   Lebens ein zufälliges Ereignis, das sich in einer besonderen
                                   Raum/Zeit-Situation abspielte? Welche Antworten geben
                                   Naturwissenschaften, Philosophie und Theologie? Diese
                                   grundlegenden Fragen wollen wir in Vorträgen und Diskussi-
                                   onen vertiefen.
Foto: Begabtenförderung
Bildung, wissenschaft und technik                         55

Organtransplantation –                                         KS 10
Grundlagen, Diagnostik, ethische Aspekte                       28.03. – 30.03.2015
                                                               in Köln
Zu welchen Konsequenzen kann das Ausfüllen eines Organ-        Leitung:
spendeausweises führen? Viele von uns machen sich darüber      Philip Zeyen
keine Gedanken. Zudem scheuen wir häufig die Auseinan-         (HSG Köln 01)
dersetzung mit existentiellen Grenzfragen des Lebens und       Beratung:
Sterbens und den damit verbundenen ethischen, medizi-          Muriel Schmitz
nischen und rechtlichen Aspekten.
Im Seminar möchten wir neben der Vermittlung medizi-
nischen Grundlagenwissens speziell den „Hirntod“ und seine
Diagnostik thematisieren. Wie und wo verlaufen die Grenzen
zwischen Leben und Tod? In diesem Zusammenhang kommt
der ethischen und religiösen Perspektive besondere Bedeu-
tung zu. So stellen sich Fragen nach der Vereinbarkeit
christlicher Vorstellungen mit der Hirntoddiagnostik und mit
der Praxis der Organspende oder Fragen nach der Bedeu-
tung der Transplantation im Zeichen der Nächstenliebe.

Demokratie im digitalen Zeitalter:                             KS 14
Bedrohungen und Chancen                                        10.04. – 12.04.2015
                                                               in Königswinter
Die in letzter Zeit bekannt gewordene, systematische Über-     Leitung:
wachung des Internets durch Geheimdienste hat zu einer         Dr. Dominika Borowicz
vernetzten Verunsicherung geführt und zudem die Frage des      Teilnahmegebühr:
Schutzes von Bürgerrechten im digitalen Zeitalter aufgewor-    60,- Euro
fen. Die Konzepte von E-Government, E-Democracy, Cyber-
democracy und digitaler Demokratie werden in unserem
Seminar vorgestellt und mögliche Auswirkungen auf unser
demokratisches System diskutiert. Neben bedrohlichen Ent-
wicklungen werden auch die Chancen innovativen Vorgehens
erörtert: In Brasilien beispielsweise wurde 1996 durch die
Einführung von Wahlcomputern im Wahllokal ein Beitrag zur
Stabilisierung der Demokratie geleistet, während man in
Deutschland eher die Manipulationsmöglichkeiten beim
E-Voting sieht und noch das bestehende Wahlverfahren prä-
feriert. Was sind Bedrohungen, was Chancen?
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