KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater

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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
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KONZERTE
2018 | 2019

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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
SAARLÄNDISCHES
  STAATSTHEATER

    KONZERTE
    2018 | 2019

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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
SAARLÄNDISCHES
 STAATSTHEATER

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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
INHALT
4    Bienvenue, Sébastien Rouland!
6    Gastdirigenten im Sinfoniekonzert

 9   Sinfoniekonzerte in der Congresshalle
25   Saarländisches Staatsorchester
26   Konzerte in der Alten Feuerwache
29   Artist in Focus Gabriel Prokofiev
31   Sonderkonzerte
34   Showcase!
40   Kammerkonzerte
45   Liedmatineen
47   Kinderkonzerte
49   Sitzkissenkonzerte
50   Kindermusikwerkstatt/Klangbilder
53   Kabarett-Konzert/Percussion under Construction

54   Service
60   Impressum

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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
Bienvenue, Sébastien Rouland!

BIENVENUE, SÉBASTIEN ROULAND!

Sébastien Rouland ist ab der Spielzeit 2018/2019 General-
musikdirektor des Saarländischen Staatstheaters.
Orchestermanager Stefan Eschelbach hat vorab mit ihm
gesprochen:

SE: Lieber Sébastien, herzlich willkommen in Saarbrücken!
Als neuer Generalmusikdirektor übernimmst Du ab die-
ser Spielzeit die musikalische Leitung im Musiktheater
und in den zahlreichen Konzerten des Saarländischen
Staatsorchesters. Fremd sind Dir die Stadt, das Theater
und Orchester nicht – Du hast in der vergangenen Spiel-
zeit bereits mehrere Wochen hier verbracht. Dein großer
und vielbeachteter Erfolg von »Guillaume Tell« ebnete
Dir den Weg zu der neuen Position. Wie fühlst Du Dich
heute mit Blick auf Deine erste Spielzeit am Saarländi-
schen Staatstheater?

SR: Ich bin voller (Vor)-Freude. Die meiste Zeit meiner
dirigentischen Laufbahn habe ich aus dem Koffer gelebt,           SE: Wir haben direkt nach Deinem Engagement gemein-
bin von Stadt zu Stadt gereist in Europa und international.       sam mit der Planung der neuen Konzertsaison begonnen.
Das war sehr beglückend und ich hatte dabei wunderbare            Ich persönlich freue mich sehr, dass wir neben den tradi-
Begegnungen mit herausragenden Künstlern. Aber es war             tionellen Sinfoniekonzerten auch die so erfolgreichen
auch sehr anstrengend und ich hatte wenig Zeit für meine          »Inspirationskonzerte« weiterführen. Die vor wenigen
Familie. Das wird nun anders: meine Frau und meine                Jahren initiierte Reihe liegt mir besonders am Herzen,
Tochter kommen mit nach Saarbrücken und wir werden                weil sie inhaltlich andere Akzente setzt und eine außer-
die Stadt und die bezaubernde Region gemeinsam erle-              gewöhnliche Konzertatmosphäre für das Publikum und
ben können. Auf die Opernproduktion »Guillaume Tell«              die Künstler schafft. Auch wird wieder ein besonderer
blicke ich gerne zurück. Sie gab mir die Möglichkeit, die         Künstler als ARTIST IN FOCUS nach Saarbrücken kom-
wunderbaren Solisten, den Chor und das Orchester inten-           men: Gabriel Prokofiev, der Enkel von Sergej Prokofjew.
siv kennenzulernen, bevor ich mich entscheiden durfte,            Der in London lebende Komponist und Produzent
diese verantwortungsvolle und herausfordernde Aufgabe             elektronischer Musik wird sowohl mit seinen Werken für
für die nächsten Jahre anzunehmen. Das war eine per-              Sinfonieorchester als auch für kleinere Ensembles live in
fekte Ausgangssituation! Und dass ARTE die Produktion             unseren Konzerten zu erleben sein.
für ein Streaming begleitet hat und jetzt sogar eine DVD
erscheinen wird, freut mich sehr und macht mich auch ein          SR: Zu meinem ersten Sinfoniekonzert habe ich einen
bisschen stolz.                                                   langjährigen Freund und musikalischen Wegbegleiter

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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
Bienvenue, Sébastien Rouland!

eingeladen: den Cembalisten Jory Vinikour – wirklich ein        Star-Sopranistin Camilla Nylund und dem Dirigenten
Ausnahmekünstler! Wir werden ihn mit dem berühmten              Marc Piollet, den ich aus seiner GMD-Zeit in Wiesbaden
Champêtre-Konzert von Francis Poulenc hören – dieses            kenne. Und da schließt sich ein Kreis: Es war das Theater,
Werk kam vor 50 Jahren das letzte Mal auf die Konzert-          in dem ich mit »Platée« von Jean-Philippe Rameau zum
bühne des Staatsorchesters! Zeit für eine Neuauflage. Wir       ersten Mal in Deutschland eine Opernproduktion leitete.
werden es mit Beethovens Pastorale-Sinfonie kombinie-           Und die Idee dazu hatte Bodo Busse, in seiner damaligen
ren. Aber auch große Sinfonien der Romantik werden na-          Funktion als junger Musiktheaterdramaturg. Es ist wirklich
türlich zu hören sein; Mahlers Zehnte zum Beispiel in der       sehr schön, dass wir an den damaligen Erfolg anknüpfen
Fassung von Yoel Gamzou und die Vierte von Bruckner.            und nunmehr noch intensiver zusammenarbeiten können.

SE: Mit Sophie Pacini kommt eine herausragende Pianis-          SE: Die Erfolge unserer ersten Showcase-Konzerte in
tin der jüngeren Generation nach Saarbrücken, die auf           der vergangenen Spielzeit haben uns sehr gefreut und
vielen namhaften Bühnen zu hören ist. Die Deutsch-              so machen wir natürlich weiter. »Die Planeten« kommen
Italienerin wird mit Mozarts 21. Klavierkonzert bestimmt        auf die Bühne des Staatstheaters, visualisiert mit original
die Herzen des Publikums erobern. Und Felix Klieser             Weltraumaufnahmen, und wir haben für eine Neuauflage
wird im 5. Sinfoniekonzert zu Gast sein – einer der bes-        der »Fiesta Latina« die sensationelle Salsa-Bigband
ten Hornisten unserer Zeit. Natürlich finden sich auch          »Conexion Latina« zu Gast. In der Industriekathedrale
Werke und Künstler aus Deiner Heimat Frankreich im              Alte Schmelz heißt es am 3. November »Vorhang auf«
diesjährigen Programm.                                          für einen der großartigsten Künstler des Stummfilm-
                                                                Genres: Charles Chaplin – mit »Goldrausch«. Aber am
SR: Ja. Das ist selbstverständlich. Nicht nur weil ich          Beginn einer jeden Saison steht zunächst das Promena-
Franzose bin, sondern weil dem Staatstheater sehr daran         denkonzert und es wird Dein erster Auftritt der Spielzeit
gelegen ist, die geografische Nähe zu Frankreich auch           sein. Stehen die Highlights des Open-Air-Konzertes
im Spielplan sichtbar zu machen. Die Sinfonie Nr. 20 von        schon fest?
Ernest Chausson zum Beispiel. Sehr selten gespielt, aber
nicht weniger ein Meisterwerk. »Wirklich schön ist die          SR: Auch in diesem Jahr werden wir uns auf einen musika-
Musik nur in uns selbst«, hat der Komponist Albéric             lischen Streifzug durch das Opernprogramm der Spielzeit
Magnard einmal geäußert. Seine 4. Sinfonie werden               begeben. Auszüge aus »La Traviata«, »Der Rosenkavalier«
wir im Programm haben und am Dirigentenpult einen               und »Faust« von Charles Gounod werden zu hören sein –
ausgewiesenen Spezialisten für dessen Œuvre: Jean-Yves          mit unserem Solistenensemble und dem Saarländischen
Ossonce. Ich freue mich auf zwei wunderbare Solistinnen         Staatsorchester. Und ich würde mich freuen, viele Saarlän-
– die famose Pianistin Béatrice Berrut und die vielseitig       derinnen und Saarländer an diesem Abend begrüßen zu
begabte Geigerin Stéphanie-Marie Degand: Sie ist                können.
sowohl auf dem Barockinstrument als auch im großen
Repertoire für moderne Geige zuhause. Die Sinfoniekon-          SE: Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg für die
zertreihe eröffnen wir mit zwei besonderen Gästen – der         kommenden Projekte der Spielzeit: Toi, toi, toi!

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Gastdirigenten

WIR FREUEN UNS AUF DIE GASTDIRIGENTEN UNSERER SINFONIEKONZERTE

MARC PIOLLET                                                     ROGER EPPLE
ZU GAST IM 1. SINFONIEKONZERT                                    ZU GAST IM 2. SINFONIEKONZERT
Marc Piollet studierte an der Hochschule der Künste in           Roger Epple zählt zu den profilierten deutschen Dirigen-
Berlin. Meisterkurse bei John Eliot Gardiner, Michael            ten seiner Generation. Nach festen Dirigentenpositionen
Gielen und Kurt Masur prägten seinen Werdegang. Nach             an der Oper Leipzig und am Mannheimer National-
Stationen als Erster Kapellmeister in Halle und Kassel war       theater war er langjähriger Generalmusikdirektor am
er Musikdirektor an der Volksoper Wien und General-              Opernhaus Halle und am Oldenburgischen Staatstheater.
musikdirektor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.             Er dirigierte über 80 namhafte Orchester weltweit, die
Gastengagements führen ihn an bedeutende Opern- und              meisten deutschen Staatsorchester und viele hervorra-
Konzerthäuser, u. a. ans Königliche Theater Kopenhagen,          gende Spezialensembles. Auf dem Konzertpodium hat
Opéra National de Paris, Staatstheater Stuttgart, Wiener         er sich u. a. als ausgewiesener Spezialist für die Sinfonik
Staatsoper. Er konzertiert weltweit mit renommierten Or-         Gustav Mahlers etabliert. Der Echo-Klassik- und BMW
chestern, unter anderem dem Rundfunk-Sinfonieorchester           Musiktheater-Preisträger spielte zahlreiche CDs u. a. für
Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig, den Münchner            die Labels Sony Classical, Teldec, Wergo, Capriccio und
Philharmonikern. Seit Herbst 2016 ist er Professor für           CPO ein. Über 40 Uraufführungen von Komponisten aus
Dirigieren an der Kunstuniversität Graz.                         aller Welt belegen sein Interesse für die Musik der Zeit.

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KONZERTE 2018 | 2019 - Saarländisches Staatstheater
Gastdirigenten

YOEL GAMZOU                                                      JEAN-YVES OSSONCE
ZU GAST IM 4. SINFONIEKONZERT                                    ZU GAST IM 5. SINFONIEKONZERT
Seit der Saison 2017/18 ist Yoel Gamzou Generalmusik-            Jean-Yves Ossonce ist einer der renommierten Dirigenten
direktor am Theater Bremen. Zudem ist er künstlerischer          seines Heimatlandes Frankreich, er war u. a. Direktor der
Leiter und Chefdirigent beim International Mahler Or-            Opéra de Tours und des Orchestre Symphonique Région
chestra (IMO). Gastengagements führten ihn zu namhaf-            Centre-Val de Loire. Zu seinem Repertoire gehören auch
ten Spitzenorchestern. Seit seiner frühen Kindheit beglei-       zeitgenössische Werke und in Vergessenheit geratene
tet Yoel Gamzou Gustav Mahlers Musik. 2010 sorgte er             Musik. Mit seinem Orchester nahm er unter anderem
für internationales Aufsehen, als seine Vervollständigung        Déodat de Séveracs »Le Cœur du moulin« und Joseph
von Mahlers unvollendeter 10. Sinfonie von Schott Music          Guy Ropartz’ Sinfonie Nr. 3 auf.
veröffentlicht wurde. Sowohl die Premiere in Berlin als          Gastengagements führten in an verschiedene Opernhäu-
auch die anschließende Tour mit seinem IMO wurden von            ser und Festivals, darunter die Welsh National Opera,
Mahlerexperten, der Presse und dem Publikum umjubelt.            Opera North, das Edinburgh Festival, die Slowakische
Yoel Gamzou ist mehrfacher Preisträger, unter anderem            Philharmonie, an die Deutsche Oper Berlin, die Ham-
wurde er 2017 mit dem ECHO Klassik Award in der Kate-            burgische Staatsoper, an die Oper in Lausanne und das
gorie Nachwuchskünstler ausgezeichnet.                           Théâtre du Châtelet.

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Sinfoniekonzerte

                                                    Camilla Nylund

Kammersängerin Camilla Nylund zählt heute zu den weltweit führenden lyrisch-dramatischen Sopranen. In Vaasa
(Finnland) geboren, studierte sie zunächst bei Eva Illes, später am Mozarteum in Salzburg. Sie ist regelmäßig zu Gast
an den Opernhäusern in Dresden, Venedig, Hamburg, Köln, München, Mailand, Wien, Paris, London und weiteren.
Außerdem führen sie mehrere Gastengagements zu namhaften Orchestern in Europa und Nordamerika.

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Sinfoniekonzerte

1. SINFONIEKONZERT SCHÖNES SPIEL UND BITTERE AHNUNG
Sonntag, 2. September, 11 Uhr und Montag, 3. September 2018, 20 Uhr, Congresshalle

Marc Piollet Dirigent, Camilla Nylund Sopran, Saarländisches Staatsorchester

Benjamin Britten         Sinfonia da Requiem op. 20
Alban Berg               Drei Bruchstücke aus der Oper »Wozzeck«
Ludwig van Beethoven     Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36

Benjamin Britten wurde 1913 geboren, im letzten Jahr des         modernen Musiktheaters gilt, unterlag seine Schöpfungs-
Friedens vor dem ersten Krieg der Moderne. Ein Umstand           zeit wideren Umständen. Berg galt als »Enfant terrible«
der Brutalität, Verirrung und Verzweiflung angesichts des        und hatte einen schweren Stand, doch gab es weiterhin
Kampfes um Leben und Tod, der ihn Zeit seines Lebens             Überzeugte, die an das Potenzial seiner Oper glaubten.
begleiten sollte. Noch heute steht Britten für eine ent-         Es war der Komponist und Dirigent Hermann Scherchen,
schiedene Haltung inmitten einer Zeit des Umbruchs und           der für eine Voraufführung um Ausschnitte aus der Oper
Unbeständigkeit; gegen Krieg und diktatorische Gewalt.           bat. Am 11. Juni 1924 sollte mit der Sopranistin Beatrice
Politisch-gesellschaftliches und persönliches Erleben            Sutter-Kottlar Alban Bergs »Drei Bruchstücke« das große
ließen sich dieser Tage nicht trennen. Diese Verquickung         Werden und Wirken einer der wichtigsten Opern des
von politischem und privatem Schicksal spiegelt sich in          20. Jahrhunderts vorausahnen lassen.
Brittens »Sinfonia da Requiem« auf fast bizarre Weise            Als Ludwig van Beethoven sich an die Komposition seiner
wider: irritierend schön, feierlich, erbarmungslos und           2. Sinfonie machte, berichtete er bereits von schwer-
zwingend.                                                        wiegenden Ertaubungserscheinungen. So mag die
Am 4. Mai 1914 hatte Alban Berg die Wiener Erstauffüh-           positiv-energetische Grundstimmung dieser Musik fast
rung des Trauerspiels von Georg Büchner besucht und              irritieren. »Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen,
war von dem Stück so beeindruckt, dass er sich sofort ent-       ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht«, schrieb
schied, aus dem Fragment eine »expressionistische« Oper          Beethoven an einen Freund. Alles andere als gebeugt
zu machen: »Wozzeck«. Obgleich die Oper in der Musik-            ist seine Sinfonie, die bereits ahnungsvoll auf die
geschichte des 20. Jahrhunderts als Schlüsselwerk des            »Heroische« verweist.

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Sinfoniekonzerte

                                                   Charlie Siem

Der junge Geiger britisch-norwegischer Abstammung ist ein Shootingstar, auf den auch die Pop- und Modebranche
ein Auge geworfen geworfen hat – Kooperationen bestehen unter anderem mit Modemarken wie Armani, Chanel und
Hugo Boss. Charlie Siem spielt mit den weltbesten Orchestern unter Dirigenten wie Zubin Metha, Edward Gardener
und Sir Roger Norrington, ist Gastprofessor und gibt Meisterklassen am Royal College of Music. Charlie Siem spielt
eine Guaneri del Gesù von 1735.

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Sinfoniekonzerte

2. SINFONIEKONZERT WELT IM WANDEL
Sonntag, 14. Oktober 2018, 11 Uhr und Montag, 15. Oktober 2018, 20 Uhr, Congresshalle

                                                                                                                               ARTIST
                                                                                                                             IN FOCUS
Roger Epple Dirigent, Charlie Siem Violine, Saarländisches Staatsorchester

Modest Mussorgsky          Eine Nacht auf dem kahlen Berge
Gabriel Prokofiev          Violinkonzert »1914«
Witold Lutosławski         Konzert für Orchester

Er ist vielleicht der »russischste« aller russischen Kompo-          folgt den Ereignissen des Jahres 1914, von der Euphorie
nisten: Modest Mussorgsky. Die meisten seiner Werke                  bei Kriegsausbruch bis hin zur totalen Trostlosigkeit des
sind unvollendet geblieben. Auch sein Leben war irgend-              Grabenkrieges,wobei die Solo-Violine den direkten emo-
wie unvollständig, er litt an Depressionen und starb im Al-          tionalen Bogen zum Publikum spannt und viele Einzelcha-
ter von 42 Jahren nach starkem Alkoholmissbrauch. Seine              raktere zeichnet, mal die Gleichgültigkeit der Generäle,
sinfonische Dichtung »Eine Nacht auf dem kahlen Berge«               mal das traumverlorene Hoffen eines Soldaten. Gabriel
ist sein einziges genuines Orchesterwerk, aber auch                  Prokofiev ändert die Perspektiven wie in einem Film.
hiervon gibt es mehrere Fassungen. Zumeist, so auch im               Er arbeitet auf verschiedenen Ebenen – auch stilistisch –
2. Sinfoniekonzert, wird das Werk in einer Orchestrierung            um die Geschehnisse des Kriegsausbruchs zu betrachten.
von Nikolai Rimski-Korsakow gespielt. Thema der abgrün-              Die Besatzung im 2. Weltkrieg überlebte der junge Kom-
digen Komposition ist ein orgiastischer Hexensabbat auf              ponist Witold Lutosławski im Untergrund. Zum kulturellen
einem Berg in der Nähe von Kiew.                                     Neubeginn nach Kriegsende sollte Witold Lutosławski
Den in London lebenden Gabriel Prokofiev verbindet mit               für die Philharmonie in Warschau eine neue Komposition
seinem russischen Großvater Sergej Prokofjew musikalisch             schreiben. Ganze vier Jahre, zwischen 1950 und 1954,
kaum etwas, kompositorisch geht er ganz eigene Wege.                 arbeitete Lutosławski an seinem »Konzert für Orchester«.
Nach dem Musikstudium machte Gabriel Prokofiev erst                  Es entstand ein einzigartiges Werk. Auch, wenn seine viel-
einmal Garage Music und Hiphop, bevor er sich der                    leicht meistgespielte Komposition sich hier noch folklo-
Klassik erneut zuwandte. Er ist Artist in Focus der Spielzeit        ristischer Elemente bedient, es ist keine brave Musik. Das
2018/2019. Seinem Violinkonzert, welches 2014 urauf-                 Stück hat es in sich, es ist virtuos, anspruchsvoll, tiefsinnig
geführt wurde, gab er den Untertitel »1914«. Das Stück               und sinnlich zugleich.

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Sinfoniekonzerte

                                                   Jory Vinikour

Jory Vinikour wurde in Chicago geboren. Als Solist ist er in ganz Europa, den USA, Asien und Südamerika ein
vielgefragter Gast. Sein Konzertrepertoire reicht von Johann Sebastian Bach bis Michael Nyman. Eine besondere
Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter. Darüber hinaus arbeitete er als Dirigent
unter anderem mit dem Hong Kong Philharmonic Orchestra, dem Koreanischen Kammerorchester, dem Los Angeles
Chamber Orchestra.

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Sinfoniekonzerte

3. SINFONIEKONZERT IRREALE STÜRME
Sonntag, 25. November 2018, 11 Uhr und Montag, 26. November 2018, 20 Uhr, Congresshalle

Sébastien Rouland Dirigent, Jory Vinikour Cembalo, Saarländisches Staatsorchester

Francis Poulenc          Sinfonietta
Francis Poulenc          Konzert Champêtre für Cembalo und Orchester
Ludwig van Beethoven     Sinfonie Nr. 6 »Pastorale«

          Das Sinfoniekonzert ist ein Teil des Netzwerkprojektes BEETHOVEN
          PASTORAL PROJECT im Rahmen des Beethoven Jubiläums BTHVN2020.
          Weitere Informationen unter www.beethoven-pastoral-project.com

Vom »jungen Wilden«, der mit Inbrunst die musikalische            so vielfältigen Einflüssen mag es also kaum verwundern,
Avantgarde lebte und liebte und Teil der berühmten Pa-            dass Poulencs kompositorischen Schaffen so farbenreich,
riser Groupe de Six war, entwickelte sich Francis Poulenc         andersartig und im positiven Sinne unbestimmt ausfällt.
zum Mann von Welt und Musik. Geistreich, witzig und               Der Kritiker Claude Rostand bezeichnete ihn sogar mal als
minimalistisch sollte seine Musik sein, eine radikale Sim-        eine »Mischung aus Mönch und Lausbub«.
plizität vertreten, in der Vernunft und Gefühl ein Gleich-        Ludwig van Beethoven war bereits zu Lebzeiten eine Aus-
gewicht bilden. Surrealismus und Dadaismus prägten ihn            nahmegestalt, dessen Werke – allen voran die Sinfonien –
ebenso wie seine großen Vorbilder der Antike oder Bach,           fest im Konzertrepertoire verankert waren. Der Komponist
Rameau und die Alltagsmusik. Schon bald entwickelte               war wahrscheinlich einer der ersten »Stars« des öffent-
sich die Gruppe, in der sich Poulenc auch musikalisch             lichen Kulturlebens, glorifiziert und heroisiert. Doch mit
heimisch fühlte, auseinander: »Die Unterschiede unserer           seiner 6. Sinfonie – mit dem Beinamen »Pastorale« – zog
Musik, unserer Neigungen und Abneigungen schlossen                der Komponist den Unmut und den Spott der Kritiker auf
eine gemeinsame Ästhetik aus«, reüssierte er später.              sich. »Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei«, ent-
Fortan orientierte sich Poulenc, der nie ein Konservato-          gegnete Beethoven trocken seinen Gegnern, die mit dem
rium besuchte, sondern privat bei Charles Koechlin                aus den Klängen der Natur entzündeten Werk schlicht
studierte, an Emanuel Chabrier, Maurice Ravel und Igor            überfordert zu sein schienen. Von irrealen Stürmen erzählt
Strawinsky. Auch die sakrale Musik hatte es ihm angetan           diese Sinfonie, von sanften Wellen kleiner Bäche, wiegen-
wie die frank-flämischen Meister des 16. Jahrhunderts. Bei        den Baumwipfeln; heroisch, einnehmend, empfindsam.

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Sinfoniekonzerte

                                                     Yoel Gamzou

»Yoel Gamzou ist ein Phänomen ... Tatsächlich besteht die Gefahr, dass man vor lauter Staunen (...) aus dem Blick
verliert, dass dieser zwar ein Grenzen sprengender Besessener sein mag, dass er aber dennoch in erster Linie eines ist:
ein rasend begabter, hoch integrer und in seinen Ansprüchen schon jetzt sehr ernst zu nehmender Künstler (...).«
FAZ, 9. September 2010, über die Uraufführung von Gamzous Fassung von Gustav Mahlers 10. Sinfonie

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Sinfoniekonzerte

4. SINFONIEKONZERT HIMMEL- UND HÖLLENFAHRT
Sonntag, 3. Februar 2019, 11 Uhr und Montag, 4. Februar 2019, 20 Uhr, Congresshalle

Yoel Gamzou Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

Gustav Mahler             Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur
                          (Fassung von Yoel Gamzou 2010)

Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 10 zählt zu den großen Frag-             voller Wohlklang, der Adagio-Satz ist ein einziger großer
menten, den großen »Unvollendeten« der Musikgeschich-                Gesang, der sich scheinbar außerhalb der Schwerkraft
te, der Komponist starb, bevor er sie vollendet hatte.               bewegt.
Etwas mehr als zwei Sätze waren bereits instrumentiert,
von den anderen Sätzen gab es ein nicht ganz vollstän-               Gamzous Orchestrierung ist die vielleicht emotionalste
diges Particell. Am 5. September 1910 arbeitete Gustav               Rekonstruktionsversion. Sie spiegelt die Himmel- und
Mahler zum letzten Mal am Manuskript.                                Höllenfahrt von Mahlers seelischen Katastrophen, wobei
Genau 100 Jahre später stellte der damals erst 23-jährige            Gamzou auf der Basis des vorhandenen Materials etwas
Dirigent und Komponist Yoel Gamzou die »Zehnte« in                   Eigenes geschaffen hat. Er selbst wusste, die 10. Sinfonie
einer neuen Rekonstruktion vor und ergänzte die Auffüh-              wird nie so klingen, wie Mahler sie erdacht hat, aber er
rungsversionen um eine, mit der er Mahlers Seelenzu-                 wagte den Versuch, die Botschaft lebendig werden zu
stand beim Komponieren dieser Sinfonie spürbar machen                lassen.
wollte. Mahlers Manuskript ist durchsetzt von heftigen               Die festliche Uraufführung von Gamzous Rekonstruktion
verbalen Gefühlsausbrüchen. Auf der Lage der Notenblät-              fand im Rahmen der Jüdischen Kulturtage 2010 in der
ter, die den 4. Satz enthält, steht: »Der Teufel tanzt es mit        Synagoge Rykestraße in Berlin statt und wurde von Kritik
mir. Wahnsinn, fass mich an, Verfluchten! vernichte mich,            und Publikum mit höchstem Lob bedacht. Die Frankfurter
dass ich vergesse, das ich bin!« Doch bei aller Dramatik             Allgemeine Zeitung nannte die Aufführung »ein pralles,
enthält diese Sinfonie auch überirdisch schöne Momente               symphonisches Naturereignis«.

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Sinfoniekonzerte

                                                    Felix Klieser

Felix Klieser wurde 1991 in Göttingen geboren. Seinen ersten Hornunterricht erhielt er bereits mit vier Jahren und
gewann schon als Jugendlicher zahlreiche Preise bin hin zum Bundeswettbewerb »Jugend musiziert«. Mit 13 Jahren
wurde er als Jungstudent an der Musikhochschule Hannover aufgenommen. Von 2008 bis 2011 gehörte er dem
Bundesjugendorchester an und ist nun als Solist ein vielgefragter Gast renommierter Orchester und Konzerthäuser.

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Sinfoniekonzerte

5. SINFONIEKONZERT VISIONEN
Sonntag, 31. März 2019, 11 Uhr und Montag, 1. April 2019, 20 Uhr, Congresshalle

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                                                                                                                      IN FOCUS
Jean-Yves Ossonce Dirigent, Felix Klieser Horn, Saarländisches Staatsorchester

Carl Maria von Weber      Ouvertüre aus der Oper »Oberon«
Richard Strauss           Konzert für Horn und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 11
Gabriel Prokofiev         Carnet de Voyage (2015) – Sankt Petersburg, London, Wien
Albéric Magnard           Sinfonie Nr. 4 op. 21

Carl Maria von Weber befand sich auf dem Höhepunkt                 vernimmt man bereits die großen musikalischen Visionen,
seines künstlerischen Erfolgs: 1821 hatte er seinen                die Strauss als einer der prägendsten Komponisten der
Geniestreich »Der Freischütz« in Berlin zur Uraufführung           Jahrhundertwende auszeichneten.
gebracht. Auch London wollte eine Oper dieses gefei-               Gabriel Prokofiev – Artist in Focus – steht für genreüber-
erten Komponisten und Königlichen Kapellmeisters von               greifende Verbindung zwischen Klassik und elektronischer
Dresden. So erhielt Weber also den Auftrag für seine               Musik. Der Enkel von Sergej Prokofjew stellte bereits ein-
Feenoper »Oberon«. Auch dieses Werk sollte zu einem                drucksvoll unter Beweis, dass er zwar das unvergleichliche
Triumph für Weber werden, der nach der Premiere an                 musikalische Gespür seines berühmten Vorfahren geerbt
seine Frau schrieb: »Wie ich ins Orchester trat, erhob sich        hat, aber dennoch seinen ganz eigenen, neuartigen Weg
das ganze überfüllte Haus und ein unglaublicher Jubel,             geht.
Vivat- und Hurra-Rufe, Hüte- und Tücher-Schwenken                  Traurig und dramatisch zugleich ist es, dass Albéric
empfing mich und war kaum wieder zu stillen.«                      Magnard vor allem durch seinen Tod bekannt wurde: Im
Das 1. Hornkonzert von Richard Strauss gehört fest ins             September 1914 starb der französische Komponist bei
Repertoire eines jeden Hornvirtuosen. Schon dieses                 dem Versuch, sein Landhaus nahe Paris gegen deutsche
Frühwerk des damals erst 19-Jährigen fordert technische            Soldaten zu verteidigen. Seine Sinfonien erzählen von
Brillanz und höchste Virtuosität von seinem Interpreten.           großen Emotionen. Ein Geheimtipp für alle, die die Kultur
Obgleich es sich stilistisch noch von seinem späteren              des Fin de siècle lieben!
Stil der Opern und sinfonischen Dichtungen abhebt,

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Sinfoniekonzerte

                                                    Sophie Pacini

Sophie Pacini überzeugt durch außerordentliche Musikalität und Virtuosität sowie bewundernswert eigenständige
Interpretationen von fesselnder Intensität. Seit ihrem Konzertdebüt im Jahr 2000 hat Sophie Pacini in vielen bedeuten-
den Konzertsälen Europas gespielt und gab gefeierte Klavierabende im Rahmen internationaler Festivals. Sie wurde
mit einer Reihe bedeutender Preise ausgezeichnet, als Young Artist of the Year ICMA 2017 und mit dem ECHO Klassik
als Nachwuchskünstlerin des Jahres 2015.

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Sinfoniekonzerte

6. SINFONIEKONZERT FLUCHT ZUR STÄRKE
Sonntag, 28. April 2019, 11 Uhr und Montag, 29. April 2019, 20 Uhr, Congresshalle

Sébastien Rouland Dirigent, Sophie Pacini Klavier, Saarländisches Staatsorchester

Wolfgang Amadeus Mozart          Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467
Anton Bruckner                   Sinfonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische«

Offenbar mit großem Selbstbewusstsein hatte sich                   Sinn eigentlich Kirchenwerke, Auseinandersetzungen mit
Bruckner auf die Arbeit an seiner 4. Sinfonie gestürzt,            Gott. Man hat von dem kosmischen Sinn seiner Sinfonik
denn eine seiner wenigen schriftlichen Äußerungen, sie             gesprochen. Seine Steigerungen sind Steigerungen
fällt in das Entstehungsjahr (1847) der Vierten, lautet:           ohne Beschleunigung; der Begriff des Stringendo darf
»Weil die gegenwärtige Weltlage geistig gesehen                    für den Dirigenten bei Bruckner nicht existieren; es ist
Schwäche ist, flüchte ich zur Stärke und schreibe kraft-           ein Höherschichten der Thematik bis an die Schwelle des
volle Musik.« Diese kraftvolle, seine vielleicht populärste        Hymnischen und Himmlischen.
Sinfonie, ist die einzige, der Bruckner eine Überschrift           Bei Bruckners Musik muss man die Ruhe mitbringen, sie
gab: »Romantische«. Gegenüber einem Freund äußerte                 auf sich wirken zu lassen, sich ihr ganz zu öffnen – dann
sich Bruckner zum ersten Satz: »Mittelalterliche Stadt –           wird sie eine Offenbarung sein.
Morgendämmerung – von den Stadttürmen ertönen Mor-                 Warum Mozarts Musik für alle Menschen, egal ob sie
genweckrufe – die Tore öffnen sich – auf stolzen Rossen            Musikspezialisten sind oder keinerlei Musikausbildung
sprengen die Ritter heraus ins Freie – der Zauber des              haben, immer eine Offenbarung ist und immer berührt,
Waldes umfängt sie – Waldesrauschen – Vogelgesang –                kann wohl niemand sagen. Es ist einfach so. Das Unbe-
und so entwickelt sich das romantische Bild.« Aber                 greifliche seiner Musik kann man nicht in Worte fassen.
Bruckner komponierte in seiner »Romantischen« keine                Mit seinem heiteren C-Dur Klavierkonzert ist Mozart
Genreszenen ohne Worte, sondern brachte auf Basis                  posthum auch noch zum Filmkomponisten geworden.
seines unerschütterlichen Glaubens vielmehr eine allge-            Der zweite Satz erlangte als Titelmusik des schwedischen
meine Naturmystik zum Klingen.                                     Films »Elvira Madigan« ungeheure Popularität und wird
Überhaupt sind Anton Bruckners Werke im bestimmten                 das Konzertpublikum begeistern.

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Sinfoniekonzerte

                                                    Béatrice Berrut

Béatrice Berrut studierte am Conservatoire Lausanne, an der Heinrich Neuhaus Stiftung in Zürich, an der Hochschule
für Musik »Hanns Eisler« Berlin und der Royal Irish Academy of Music. Sie konzertiert in Europa und den USA, trat unter
anderem in der Berliner Philharmonie, der Londoner Wigmore Hall und im Palais des Beaux-Arts in Brüssel auf. Oft
spielt sie mit erstklassigen Partnern wie Shlomo Mintz, Itzhak Perlman und Mihaela Martin.

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Sinfoniekonzerte

7. SINFONIEKONZERT WUNDERWELTEN
Sonntag, 19. Mai 2019, 11 Uhr und Montag, 20. Mai 2019, 20 Uhr, Congresshalle

Sébastien Rouland Dirigent, Béatrice Berrut Klavier, Saarländisches Staatsorchester

Maurice Ravel            Ma mère l’Oye (Orchesterfassung)
Camille Saint-Saëns      Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 22
Ernest Chausson          Sinfonie B-Dur op. 20

Freunde verglichen ihren Besuch im Hause Ravel mit              Klavierliteratur komponiert haben, zu dessen Bewunde-
einem Miniaturwunderland: So lebte und arbeitete der            rern auch Franz Liszt gehörte: »Sie haben es verstanden,
Komponist in seiner Villa Belvédère umgeben von zahllo-         dem pianistischen Effekt gerecht zu werden ohne irgend-
sen Miniaturen, Imitationen von Chinoiserien, Porzellan-        eine kompositorische Idee dafür zu opfern.«
figuren, Glaskugeln, Uhren und Tintenfässern im Stil von        1890 sollte Ernest Chausson mit seiner Sinfonie B-Dur
Kathedralen. In seinem Garten züchtete er leidenschaft-         op. 20 den großen Durchbruch erleben – sie wurde als
lich gerne Bonsais und Zwerggewächse, lauschte dem              persönlicher Triumph und Markstein in der Geschichte
Schwirren der Insekten, dem Quaken der Frösche und              der französischen Instrumentalmusik erkannt. Ein Kritiker
Zwitschern der Vögel, beobachtete stundenlang den Flug          schrieb: »Ich war umso glücklicher, diese Sinfonie hören
der Libellen. »Kindliche Spontaneität« wurde ihm ebenso         und loben zu können, als ich oft genug das frühere Schaf-
nachgesagt wie das »warmherzige Staunen eines Kindes«.          fen des Komponisten kritisiert habe, der mir zu wenig
In dieser Wunderwelt der Eigenkreation und Zurückgezo-          Eigenständigkeit zu besitzen schien; nun, so glaube ich,
genheit liegt der Schlüssel zu Ravels Werken verborgen.         hat sich seine Persönlichkeit offenbart, bewusster, klarer
Camille Saint-Saëns fühlte sich in jedem Genre zuhause          und farbiger. Es handelt sich jedenfalls um ein bedeuten-
und hinterließ eine beachtliche Zahl an Werken, unter           des Werk von großartigem und schönem Zuschnitt, das
denen das Klavierkonzert Nr. 2 wohl nicht nur das popu-         unserer Schule alle Ehre erweist.«
lärste ist, sondern zugleich auch das anspruchsvollste.
Innerhalb von 17 Tagen soll er dieses Meisterwerk der

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Sinfoniekonzerte

                                              Stéphanie-Marie Degand

Stéphanie-Marie Degand blickt auf eine sehr vielseitige Karriere als Solistin und Kammermusikerin. Zahlreiche Preise
spiegeln ihr künstlerisches Engagement, so war sie unter anderem Finalistin im Münchener ARD-Wettbewerb und
Gewinnerin des Sacem-Preises. Stéphanie-Maries große Diskographie enthält Aufnahmen von Händel, Mozart,
Schumann und Tschaikowsky. Auch als Dirigentin macht sie sich inzwischen einen Namen.

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Sinfoniekonzerte

8. SINFONIEKONZERT UNTER SPANIENS SONNE
Sonntag, 16. Juni 2019, 11 Uhr und Montag, 17. Juni 2019, 20 Uhr, Congresshalle

Sébastien Rouland Dirigent, Stéphanie-Marie Degand Violine, Saarländisches Staatsorchester

Isaac Albéniz            Iberia-Suite
Édouard Lalo             Symphonie Espagnole d-Moll op. 21
Georges Bizet            Sinfonie Nr. 1 C-Dur

In die französische Spanienbegeisterung der 1870-er              danken, dass dieses frische Jugendwerk, in dem es be-
Jahre fällt der grandiose Uraufführungserfolg von                reits Anklänge zu Bizets späterem Meisterwerk »Carmen«
Édouard Lalos »Symphonie espagnole«. Der Franzose                gibt, entdeckt und 1935, 80 Jahre nach seiner Entstehung,
mit spanischem Blut in den Adern komponierte das Flair           uraufgeführt wurde.
Spaniens in diese farbenprächtige, frisch funkelnde Sin-         Berühmtheit hat sich der katalanische Komponist Isaac
fonie, die eigentlich keine ist, und das Pariser Publikum        Albéniz mit seinem Klavierzyklus »Iberia« gemacht. Größte
lag ihm zu Füßen. Die »Symphonie espagnole« ist eher             pianistische Virtuosität erfordert dieses Meisterwerk,
ein Solokonzert denn eine Sinfonie und kein Geringerer           dessen Uraufführungspianistin Blanche Selva beim ersten
als der spanische Geigenvirtuose Pablo de Sarasate,              Anblick der Noten, die ihr unspielbar erschienen, nur
dem das Werk auch gewidmet ist, hob es aus der Taufe.            entsetzt den Kopf schüttelte. »Sie werden es spielen«,
Entsprechend den außergewöhnlichen geigerischen                  insistierte Isaac Albéniz, und die Welt lag ihr zu Füßen.
Fähigkeiten des Widmungsträgers ist dieses effektvolle           Spanisches Kolorit und die unbändige Vitalität des Kom-
Charakterstück im höchsten Maße virtuos.                         ponisten sprühen aus jedem Stück dieser Suite, die in
Fast zeitgleich mit der »Symphonie espagnole« wurde              Paris entstand. Es ist, als würde sich Albéniz aus der Frem-
Bizets »Carmen« in Paris uraufgeführt. Die Komposition           de sehnsüchtig in seine Heimat träumen. Zu spät kam
von Bizets C-Dur Sinfonie lag da Jahre zurück und                ihm die Idee, den Klavierzyklus selbst zu instrumentieren.
beinahe wäre sie verschollen. Bizet komponierte sie im           Seine Lebensuhr war nach nur 49 Jahren abgelaufen.
Alter von 17 Jahren und hatte eigentlich eine Aufführung         Komponistenkollege Enrique Fernández Arbos orchest-
untersagt. Dem Musikschriftsteller C. D. Parker ist es zu        rierte fünf der zwölf Titel zu einer Orchestersuite.

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Orchester

Saarländisches Staatsorchester

              24
Menschen

SAARLÄNDISCHES STAATSORCHESTER

Sébastien Rouland Generalmusikdirektor

1. Violine                                                         Oboe
Wolfgang Mertes 1. Konzertmeister, Timothy Braun stv.              Marina Günkinger Solo, Anne-Katrin Laporte* stv. Solo,
1. Konzertmeister, Haiganus Cutitaru 2. Konzertmeisterin,          Charlotte Schleiss, Andriy Gudziy, Lisa Bergmann
N. N. 3. Konzertmeister/in, N. N. Vorspieler/in, Jürgen            Klarinette
Lantz*, Peter Ziegler*, Iris Gehl*, Anna Kudryavtseva,             Günter Schraml* Solo, Angelika Maas* stv. Solo,
Sachiko Ota, Eri Inoue, Peronnik Topp, Hiroko Tomina-              Jörg Lieser, Jan Creutz
ga-Topp, Yon Joo Kang, N.N.                                        Fagott
2. Violine                                                         Marlene Simmendinger Solo, Katja List stv. Solo,
Danny Gu Stimmführer, Martin Ruppert* stv. Stimmführer,            Anso Fiedler*, Nicolas Horry
Isabelle Herhammer Vorspielerin, Thomas Vogtel*                    Horn
Vorspieler, Kai-Holger Meier*, Andreas Kiefer*, Matthias           Anton Richter Solo, Regina Mickel* stv. Solo, Holger
Pistorius*, Ursula Pistorius*, Hartwig Schubert*, Christine        Nießing, Martin Hanna*, Ansgar Geßner*, Reinhold Ernst*
Christianus, Silke Schröder*, Inna Maslova, Sachiko Doi            Trompete
Viola                                                              Christian Deuschel* Solo, Gábor Reiter stv. Solo,
Ekkehart Fritzsch* Solo, Denis Theis stv. Solo, Isabelle           Dominik Schugk, Walter Skarba*, Florian Chamot
Manck* Vorspielerin, Haruko Imasawa Vorspielerin,                  Posaune
Martina Schnepp*, Friederike Jerrentrup*, Leszek                   Simon Seidel Solo, Wolfgang Bichlmeier* stv. Solo,
Kusmirek*, Michal Ondruj, Irena Bilotaite, Clara Zschoke           Helmut Wendeler*, Stefan Bender*
Violoncello                                                        Tuba
Benjamin Jupé Solo, Sarah Wiederhold stv. Solo,                    Bernd Schäfer
Jan Krause Vorspieler, N.N. Vorspieler/in, Martin Vogtel*,         Pauke
Angela Prinz, Adrian Janke                                         Matthias Weißenauer* Solo, Martin Hennecke stv. Solo
Kontrabass                                                         Schlagzeug
Thomas Strey* Solo, Lutz Müller stv. Solo, Duckkyu Yoon            Johannes Walter, Dominik Minsch          *Kammermusiker*innen
Vorspieler, Frank Grandjean*, Motonobu Futakuchi*,
Rayle Bligh                                                        Orchesterwarte
Harfe                                                              Alexey Kulemin, Klaus Schaan, Takayuki Shiraishi, Tillmann
Antonia Argmann Solo                                               Wenzel
Flöte                                                              Orchestervorstand
Dorothee Strey* Solo, Mechtild Diepers stv. Solo,                  Martin Hennecke, Jan Creutz, Lutz Müller, Sachiko Ota,
Claudia Tiller, Eva Abels                                          Dorothee Strey, Eberhard Pleyer † Ehrenvorstand

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Konzerte in der Alten Feuerwache

1. INSPIRATIONSKONZERT RICHARD STRAUSS
Sonntag, 16. September 2018, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Stefan Neubert Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

Richard Strauss          Serenade für 13 Blasinstrumente Es-Dur op. 7 (1881)
Richard Strauss          Tanzsuite nach Klavierstücken von François Couperin TrV 245 (1923)
Richard Strauss          »Metamorphosen« Es-Dur
                         Studie für 23 Solostreicher, (1945) o.op. 142

Richard Strauss machte sich vor allem als Komponist              ausgewählt und orchestriert. Sie war Teil einer Ballett-
von Sinfonischen Dichtungen und Opern einen Namen,               Soirée, die im Februar 1923 im Rahmen des Wiener
Kammermusik gilt nicht als seine Domäne. Die wenigen             Karnevals uraufgeführt wurde. Sein letztes großes Orches-
dazugehörigen Werke entstanden zum Beginn und zum                terwerk, die »Metamorphosen«, komponierte Strauss als
Ende seiner Schaffenszeit. Da sein Vater 1. Waldhornist          Reaktion auf die menschlichen und kulturellen Verwüs-
der Münchener Hofkapelle war, kam Richard Strauss sehr           tungen des Zweiten Weltkrieges. Es ist ein Abschied von
frühzeitig mit Musik in Berührung. Sein außergewöhnli-           seinem Schaffen und der in Schutt und Asche liegenden
ches Talent wurde erkannt und der Vater vertraute den            Welt. Er selbst bezeichnete dieses tiefernste Stück als
musiktheoretischen Unterricht Hofkapellmeister Friedrich         »Widerschein meines ganzen vergangenen Lebens«.
Wilhelm Meyer an. Ihm widmete Richard Strauss seine              Das Werk ist auch ein Zeugnis für die Goethe-Verehrung
Es-Dur-Serenade für Bläser, eines seiner frühesten Werke.        des Komponisten, schon der Titel weist über die Bezüge
Hans von Bülow war von ihrem »virtuosen Glanze« derart           zu Ovid hinaus auf einen Kardinalbegriff der Naturfor-
begeistert, dass er es in das Tournee-Programm seiner            schung Goethes. So ist dieser Klagegesang eine unent-
Meininger Hofkapelle aufnahm. Für die Tanzsuite hatte            wegte Verwandlung, eine Variationskette bezugnehmend
Richard Strauss Cembalo-Stücken von François Couperin            auf Beethovens Trauermarschthema der »Eroica«.

Stefan Neubert war seit 2015 2. Kapellmeister am Saarländischen Staatstheater, mit dem Beginn dieser Spielzeit wird
er als 1. Kapellmeister am Pult des Staatsorchesters stehen.

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Konzerte in der Alten Feuerwache

2. INSPIRATIONSKONZERT GABRIEL PROKOFIEV
Sonntag, 16. Dezember 2018, 18 Uhr, Alte Feuerwache

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                                                                                                                     IN FOCUS
Justus Thorau Dirigent, Gabriel Prokofiev Sounddesign, DJ Mr. Switch, Wolfgang Mertes Violine,
Sarah Wiederhold Violoncello, Saarländisches Staatsorchester

Gabriel Prokofiev        »Spheres« (2012) für Violine und Streichorchester
Gabriel Prokofiev        »A Turner« für Streichorchester
Gabriel Prokofiev        Turntable Concerto Nr. 1
                         (Chamber version) - feat. DJ Mr Switch
Gabriel Prokofiev        Cello-Multitracks
Gabriel Prokofiev        Beethoven 9. Sinfonie – Remix

Wie kein Zweiter steht er für das Aufbrechen musikalischer        Aber dann kehrte er doch zu seinen Wurzeln zurück, nicht
Grenzen: Gabriel Prokofiev. Sinfonische Kompositionen             zuletzt deshalb, weil er die klassischen Instrumente
treffen auf elektronische Musik, Klassik auf Moderne.             so liebt. Neben einem Streichquartett entstanden Klavier-
Dabei trägt er den Namen eines großen Komponisten,                musik, Musik für Ballett und Film – und bald auch große
seines Großvaters Sergej Prokofjew, den er aber selbst nie        Orchesterwerke. Prokofievs Werk vereint seine unter-
kennenlernen durfte. Angesichts des großen Schattens,             schiedlichen Erfahrungen und Vorlieben auf höchst
den sein berühmter Verwandter vorauswarf, mag es kaum             kreative Weise. Seine Musik ist neuartig, »grenzenlos«:
verwundern, dass der Enkel einen gänzlich anderen,                Tänzerische Rhythmen verbinden sich mit ungewöhnli-
ungewöhnlichen Weg gehen wollte. So wandte sich                   chen Klangfarben und einem Instrumentarium, das gänz-
Prokofiev erst einmal von der klassischen Musik ab und            lich neue Wege offenbart. Prokofiev verbindet Turntables
tauchte ein in die Subkultur: Er machte Garage Music,             mit klassischer Musik und eröffnet damit eine völlig neue
produzierte Dance, Hip-Hop und elektronisch generierte            Welt, in denen er eine »innere Verbindung« zwischen
Musik.                                                            Klassik und Moderne herstellt.

In der Spielzeit 2017/18 hatte Justus Thorau kommissarisch die Stelle des Generalmusikdirektors der Stadt Aachen
inne, in dieser Konzertsaison stellt er sich dem Saarbrücker Konzertpublikum als neuer 1. Kapellmeister des
Saarländischen Staatstheaters vor.

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Konzerte in der Alten Feuerwache

3. INSPIRATIONSKONZERT KORNGOLD
Sonntag, 26. Mai 2019, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Stefan Neubert Klavier und Dirigent, Johanna Ruppert Violine, Saarländisches Staatsorchester

Erich Wolfgang Korngold          Der Schneemann, Ouvertüre
Wolfgang Amadeus Mozart          Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 B-Dur KV 207
Erich Wolfgang                   Korngold Baby-Serenade

Er wurde als das Wunderkind der Moderne gefeiert und              Namen. Die Musik des Walzerkönigs erlebte geradezu
seine Biographie ist eine der ungewöhnlichsten des                eine Renaissance.
20. Jahrhunderts: Erich Wolfgang Korngold. Der 1897 in            Die Freundschaft mit Max Reinhardt führte Korngold in
Brünn Geborene hatte nach Mozart als zweiten Namen                die Vereinigten Staaten. Er sollte in Hollywood die Bear-
Wolfgang bekommen, und mit Erich Wolfgang nahm                    beitung von »A Midsummer Night‘s Dream« übernehmen.
das zweite Wunder der Musikgeschichte seinen Lauf. Er             Zwei Oscars erhielt Erich Wolfgang Korngold für seine
war gerade einmal elf Jahre alt, als seine Ballettpantomi-        Filmmusiken. Mit den Partituren zu Filmen wie »The Ad-
me »Der Schneemann« – an der Wiener Hofoper in der                ventures of Robin Hood« oder dem Streifen »Deception«,
Instrumentierung von Zemlinsky uraufgeführt wurde. Es             dem Korngolds Cello-Konzert in C op. 37 unterlegt war,
folgten bald Lieder, Orchesterwerke und 1916, Korngold            setzte er höhere Wertmaßstäbe und hat damit den
war noch keine 20 Jahre alt, da feierten seine Opern »Der         Hollywood-Sound bis heute geprägt.
Ring des Polykrates« und »Violante« ihre umjubelten               Kaum war der Weltkrieg zu Ende, kehrten die Korngolds
Uraufführungen. Seine nächste Oper »Die tote Stadt«               nach Wien zurück, doch künstlerisch war die Rückkehr er-
(1920) war der Höhepunkt des kometenhaften Aufstiegs.             nüchternd. Am Ende seines Lebens jedoch war Korngolds
Auch mit der Bearbeitung von Operetten des von ihm                Musik nicht mehr in Mode. Der Überfluss wunderschöner
verehrten Johann Strauss jr. machte sich Korngold einen           Melodien galt als antiquiert.

Musik ist Musik, ob sie für die Bühne, das Dirigentenpult oder fürs Kino ist.
Erich Wolfgang Korngold, 1946

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Konzerte in der Alten Feuerwache

ARTIST IN FOCUS                                                                                                 ARTIST
                                                                                                              IN FOCUS
GABRIEL PROKOVIEV

Gabriel Prokofiev, geboren 1975, lebt in London. Er ist
bekannt für seine unkonventionellen Konzertformen, weil
er glaubt, dass die klassische Musik aus ihrer behüteten
Nische herauskommen muss, um die Menschen zu errei-
chen. Ein Komponist, der nur nachts einsam Notenpapier
vollschreibt, habe ausgedient, meint er. Dennoch spielten
die Kompositionen seines berühmten Großvaters Sergej
Prokofjew für ihn immer eine große Rolle. Auch die Musik
anderer russischer Komponisten, wie von Tschaikowsky,
Schostakowitsch, Strawinsky, Schnittke oder Raskatow hat
Gabriel Prokofiev beeinflusst. Aber seine Musik würde er
eher als kosmopolitisch bezeichnen und so fühlt er sich           Dance und Hip-Hop. Dann fand er zur Klassik zurück,
als Komponist auch.                                               komponierte sein erstes Streichquartett, Klavierstücke,
Als Vorreiter der genreübergreifenden Klassikszene steht          Ballett- und Filmmusik. Sein 2006 entstandenes Konzert
Gabriel Prokofiev wie kein Zweiter für das Aufbrechen             für Turntables (Plattenspieler) und Orchester erklang in
musikalischer Grenzen auf höchstem Niveau: Sinfonische            der Royal Albert Hall bei den berühmten BBC Proms.
Kompositionen treffen auf elektronische Musik, Klassik auf        Mit St. Petersburg Philharmonic wurde 2013 sein 1. Cello-
Clubkultur. Er erforscht die Grenzen der klassischen Musik        Konzert uraufgeführt und sein 1. Violinkonzert, welches
und seine »Nonclassical Night« ist in London legendär.            er für den Geiger Daniel Hope schrieb, erklang erstmals
Aber Nonclassical ist seit 2004 auch sein eigenes, selbst         2014. Seine Orchester-City-inspirierte Serie »Carnet des
gegründetes Label, auf dem er klassische Musik auf un-            Voyage« St Petersburg, London und Wien startete im
konventionelle Art und Weise präsentieren kann.                   September 2015.
Nach dem Kompositionsstudium war Gabriel Prokofiev                Für das Theater Regensburg schreibt Gabriel Prokofiev
hauptsächlich als DJ unterwegs und produzierte u. a.              seine erste Oper – »Elizabetta«.

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So begierig ich auf manchen anderen Wegen nach Erlösung,
 nach Vergessen und Befreiung suchte, so sehr ich nach Gott,
nach Erkenntnis und Frieden dürstete, gefunden habe ich das
alles nur in der Musik. Es brauchte nicht Beethoven oder Bach
zu sein: das überhaupt Musik in der Welt ist, dass ein Mensch
 zuzeiten bis ins Herz von Tönen bewegt und von Harmonien
  durchflutet werden kann, das hat für mich einen tiefen Trost
        und eine Rechtfertigung allen Lebens bedeutet.
                         Hermann Hesse

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Sonderkonzerte

PROMENADENKONZERT OPEN AIR
19. August 2018, 20 Uhr, Tbilisser Platz

Sébastien Rouland Dirigent, Olga Jelinková Sopran, Pauliina Linnosaari Sopran, Valda Wilson Sopran,
Algirdas Drevinskas Tenor, Markus Jaursch Bass, Angelos Samartzis Tenor, Peter Schöne Bariton, Sungmin Song
Tenor, Salomón Zulic del Canto Bariton, Saarländisches Staatsorchester

»Die schreckliche theaterlose Zeit ist endlich vorbei«:
Mit diesen Worten eröffnet Generalintendant Bodo Busse
Jahr für Jahr augenzwinkernd die neue Theatersaison.
Die Sommerpause ist vorüber, in den Probenräumen,
Büros und Werkstätten wieder Leben eingekehrt: Die Vor-
bereitungen für die ersten Premieren der neuen Spielzeit
laufen auf Hochtouren.
Längst ist es zur guten Tradition geworden, den Beginn
der neuen Spielzeit gemeinsam mit dem Publikum zu
feiern: Ein buntes Programm quer durch alle Sparten und
Spielstätten macht Lust auf das neue Theaterjahr.
Beim abendlichen Promenadenkonzert servieren General-
musikdirektor Sébastien Rouland, Solist*innen des Musik-
theaters und das Saarländische Staatsorchester erste
musikalische Delikatessen vom neuen Spielplan-Menü:
Freuen Sie sich auf Appetithäppchen aus »La Traviata«,
der »West Side Story«, »Die Csárdásfürstin«, Gounods
»Faust« und vieles mehr. Und zum krönenden Abschluss
des Konzertabends gibt’s ein großes Feuerwerk über der
Open-Air-Bühne.

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Sonderkonzerte

FILMKONZERT GOLDRAUSCH
Samstag, 3. November 2018, 20 Uhr, Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt Ingbert

Stefanos Tsialis Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

Charles Chaplin »Goldrausch« Stummfilm mit Live-Orchesterbegleitung

»Es ist paradox, dass die Tragödie den Geist des Lächerlichen anregt ... sich über etwas lustig zu machen,
nehme ich an, ist eine Trotzhandlung. Wir müssen über unsere Hilflosigkeit gegenüber den Naturgewalten lachen –
sonst werden wir wahnsinnig.«
Charles Chaplin

                                                                 Chaplin sagte mehrfach, dass »Goldrausch« der Film sei,
                                                                 mit dem er der Nachwelt am liebsten im Gedächtnis blei-
                                                                 ben möchte. Der sehr aufwändig gedrehte Film – in der
                                                                 winterlichen Sierra Nevada und in den Studios – enthält
                                                                 einige der genialsten komischen Szenen Chaplins, zum
                                                                 Beispiel den legendären »Brötchentanz«. 1942 wollte
                                                                 Chaplin den Film neu veröffentlichen – mit einem neuen
                                                                 Soundtrack. Der Film wurde leicht umgestaltet, der Lein-
                                                                 wandtext durch einen Kommentar, den Chaplin selbst
                                                                 sprach, ersetzt. Hier wurde Chaplins eigene Filmmusik
                                                                 von Max Terr bearbeitet. 1994 nahm Carl Davis einige
                                                                 Änderungen vor und fügte Passagen ein, so dass die
                                                                 Musik als Live-Begleitung für eine Wiederherstellung der
                                                                 Originalfassung des Films ohne Worte fungieren konnte.

                                                                 Eine Kooperation der PLAN-events GmbH und der Saar-
                                                                 ländischen Staatstheater GmbH in Zusammenarbeit mit
Medienpartner                                                    der Europäischen Filmphilharmonie

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Sonderkonzerte

NEUJAHRSKONZERT
Dienstag, 1. Januar 2019, 18 Uhr und Freitag, 4. Januar 2019, 19:30 Uhr, Großes Haus

Sébastien Rouland Dirigent, Olga Jelinková Mezzosopran, Carmen Seibel Sopran, Salomón Zulic del Canto Bariton,
Saarländisches Staatsorchester

Freitag, 4. Januar 2019 Benefizkonzert zu Gunsten der Saarbrücker Tafel e. V.

Wie man das neue Jahr beginnt, so wird man es verbrin-
gen, sagt ein altes russisches Sprichwort. In Deutschland
sitzt man bei Raclette oder Fondue beisammen und jagt
um Mitternacht Raketen und Böller in die Luft – das oh-
renbetäubende Ritual soll böse Geister vertreiben. Allen
Putzteufeln, die meinen, unbedingt noch die Wohnung
blitzblank wienern zu müssen, bevor der Silvesterbesuch
eintrifft, sei ein Blick zu unseren polnischen Nachbarn an-
geraten: Mit Putzen verscheucht man das Glück, glauben
die, und lassen Staubsauger und Co am 31. Dezember
tunlichst in der Besenkammer stehen. Wer die kryptischen
Gebilde, die beim Bleigießen entstehen, nicht zu deuten
vermag, kann ja mal mit der russischen Methode dem
Glück auf die Sprüngen helfen: Wunsch auf einen Zettel
schreiben, verbrennen, die Asche in ein Glas Champagner
streuen und dieses bis Punkt Mitternacht leeren – wohl
bekomm’s.
Was fast nirgendwo auf der Welt fehlen darf: das traditio-
nelle Neujahrskonzert. Und das Saarbrücker Konzertpub-             Weitere Informationen unter www.saarbruecker-tafel.de
likum darf gespannt sein, was Maestro Rouland und sein             Spendenkonto: Sparkasse Saarbrücken
Staatsorchester neben den unsterblichen Melodien eines             IBAN: DE21 5905 0101 0090 0160 31
Johann Strauß noch so im Gepäck haben ...                          SWIFT-BIC: SAKSDE55XXX

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Showcase!

Good Bye, Lenin! (2003)

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Showcase!

1. SHOWCASE-KONZERT
DIE NACHT DER DEUTSCHEN FILMMUSIK
Samstag 8. Dezember 2018, 19:30 Uhr, Großes Haus

Sébastien Rouland Dirigent, Saarländisches Staatsorchester

In Zusammenarbeit mit der Europäischen Filmphilharmonie

Mit Zitaten ist das so eine Sache. Manche sind längst so         vor den Fernseher eilen, sobald die Titelmelodie ertönt
in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen, dass             (»Raumpatrouille Orion«, 1966) – und er gab den Gefüh-
man nicht einmal mehr weiß, wo sie eigentlich ihren Ur-          len der Protagonisten eine Stimme, als der Film noch
sprung haben. Filme beispielsweise bilden da eine schier         nicht sprechen konnte (»Metropolis«, 1927). Die »Nacht
unerschöpfliche Quelle. Versuchen wir’s doch mal mit die-        der deutschen Filmmusik« weckt Erinnerungen – und ist
sem hier: »Gib dem Luder ordentlich Puder«. Und? Rich-           nebenbei noch eine vertonte Geschichtsstunde durch
tig! Wolfgang Petersens Klassiker »Das Boot« (1981). Und         über 80 Jahre deutsches Filmschaffen.
hier einer jüngeren Datums: »Ein Indianer kennt keinen           Und wenn ein Filmmusikkonzert in die Vorweihnachtszeit
Schmerz, uns fehlen die Enzyme!«. Klare Sache, Michael           fällt, darf eine Melodie keinesfalls fehlen – hier ein kleines
Bully Herbigs Wildwest-Parodie »Der Schuh des Manitu«            Rätsel: »Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der
(2001). Und schon kennen Sie zwei der Programmpunkte             Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die
unseres Showcase-Filmmusikkonzerts. Schließlich ist ein          Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht.
guter Soundtrack quasi das Tüpfelchen auf dem i eines            Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine
jeden Streifens. Er sorgt dafür, dass die Zuschauer mit          Prinzessin ist es nicht« … spätestens jetzt sitzen Sie sum-
einem Ohrwurm das Kino verlassen ( »Winnetou«, 1964),            mend über diesem Heft, stimmt’s?

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Showcase!

   36
Showcase!

2. SHOWCASE-KONZERT
ÄUSSERE PLANETEN, INNERE GÖTTER
Sonntag, 27. Januar 2019, 18 Uhr, Großes Haus

Sébastien Rouland Dirigent, Videokünstler Lillevan Videoinstallation, Saarländisches Staatsorchester

Gustav Holst              »Die Planeten« op. 32

Mit der Orchestersuite »Die Planeten« hat sich der                 ein Spuk schwebt er vorbei und scheint sich im Blau des
englische Komponist Gustav Holst in die Musikgeschich-             Äthers wieder aufzulösen. Jupiter, der Bringer der Fröh-
te eingeschrieben. Die brillante Instrumentierung des              lichkeit, gibt sich volkstümlich, lässt sich mit Tanz und
riesigen Orchesterapparats machen »The Planets« zu                 ausgelassenem Jubel feiern. Gemessenen Schrittes
einem fulminanten Erlebnis. Die Streicher werden von 20            kämpft sich Saturn, der Bringer des Greisenalters, vorüber.
Holzbläsern, sechs Kesselpauken, Schlaginstrumenten für            Uranus zeigt seinen unsteten, exzentrischen Charakter
4 Spieler, zwei Harfen, einer Orgel und – im letzten Satz –        und die Musik von Neptun, dem Geheimnisvollen, ist
von einem ferngestellten Frauenchor unterstützt.                   kaum zu beschreiben. Sie ist eine Vision des Weltalls, ein
Im Mai 1914 begann Holst mit der Komposition von Mars.             Symbol für das unauflösliche Geheimnis seiner Ewigkeit.
Dieses erste Stück wurde im Sommer 1914 fertiggestellt             Die Vokalisen des Frauenchores scheinen im Nichts zu
und malt das mechanisierte Grauen des totalen Krieges              verhallen.
mit einer rhythmischen Heftigkeit, die mit »Le sacre du            Seit der Antike werden die kosmischen Körper in unserem
printemps« verglichen werden kann. Noch 1927 wurde                 Sonnensystem nach griechischen und römischen Gotthei-
Mars als das »wildeste Musikstück, das es gibt« bezeich-           ten benannt. Diesen Gedanken greift diese Aufführung
net. Venus, die Friedensbringerin, ist die Antithese dazu.         von Gustav Holsts Orchesterwerk auf und vereint Astro-
Sie, die Göttin der blühenden Natur, der Liebe und des             nomie, Astrologie und Mythos. In seiner Symphonischen
sich fortzeugenden Lebens, hüllt sich in ein klangzaube-           Suite weist der Komponist den Planeten menschliche
risches Naturidyll mit zart schmelzenden Soli von Oboe             Eigenschaften zu. Live Visuals des Videokünstlers Lillevan
und Violoncello. Merkur, der geflügelte Bote, kommt im             verbinden Kulturgeschichte mit Bildern aus der Weite des
rastlosen leggiero nach Art eines Scherzos daher. Wie              Weltalls.

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