Kultur Leben LWL-Kulturreport 2009 - Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 2 LWL Standorte 2 LWL-Kulturreport 2009 24 Kreis Minden-Lübbecke 29 Kreis Steinfurt Kreis Herford 13 Kreis Lippe Kreis Münster Bielefeld 23 Borken s. Detail- ansicht 27 Kreis Coesfeld Kreis Gütersloh 22 Kreis Warendorf 15 16 Kreis Reckling- Kreis Höxter Kreis Paderborn hausen 21 Hamm Bot- 28 trop 14 Kreis Unna Gelsen- kirchen Herne 17 Kreis Soest Bochum Dortmund 19 18 29 Ennepe- 26 20 Ruhr- Hagen Kreis Hochsauer- landkreis Märkischer Kreis 13 Kreis Olpe Münster Kreis Siegen-Wittgenstein 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 25 29 Die Auflösung der Zahlen finden Sie rechts im Inhaltsverzeichnis.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 3 Inhalt LWL Nr. Seite Standorte 2 Vorwort 4 LWL-Kulturausschuss 6 LWL-Kulturabteilung 8 Kulturförderung und Kulturpartnerschaften 12 Öffentlichkeitsarbeit 14 Landeskundliche Forschung 16 01 Altertumskommission für Westfalen 18 02 Historische Kommission für Westfalen 19 03 Volkskundliche Kommission für Westfalen 20 04 Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens 22 05 Geographische Kommission für Westfalen 23 06 Literaturkommission für Westfalen 24 07 LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte 26 LWL-Kulturdienste 28 08 LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen 30 09 LWL-Archivamt für Westfalen 32 10 LWL-Museumsamt für Westfalen 34 11 LWL-Medienzentrum für Westfalen 37 12 LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen 39 13 LWL-Archäologie für Westfalen mit Außenstellen Münster, Bielefeld, Olpe 41 LWL-Landesmuseen 44 14 LWL-Museum für Archäologie 48 15 LWL-Römermuseum 49 16 Museum in der Kaiserpfalz 50 LWL-Industriemuseum: 52 17 Zeche Zollern 54 18 Zeche Nachtigall 55 19 Zeche Hannover 56 20 Henrichshütte in Hattingen 57 21 Schiffshebewerk Henrichenburg 58 22 Textilmuseum in Bocholt 59 23 Ziegeleimuseum in Lage 60 24 Glashütte Gernheim 61 25 LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte 62 26 LWL-Freilichtmuseum Hagen 64 27 LWL-Freilichtmuseum Detmold 66 28 Stiftung Kloster Dalheim | LWL-Landesmuseum für Klosterkultur 68 29 LWL-Museum für Naturkunde 71 Personalia 2009 75 Chronik 2009 76 Impressum | Bildnachweis 79
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 4 LWL 4 LWL-Kulturreport 2009 Dr. Wolfgang Kirsch Dr. Barbara Rüschoff-Thale LWL-Direktor LWL-Kulturdezernentin Varus und Frauen im Scheinwerferlicht Das Jahr 2009 stand ganz im Zeichen des Varus. An Ergänzt wird das Angebot der LWL-Museen durch den Originalschauplätzen Haltern am See, Kalkrie- die Arbeit der LWL-Ämter und der wissenschaftli- se und Detmold sahen mehr als 160.000 Besuche- chen Kommissionen. rinnen und Besucher die große Ausstellung IMPERI- UM KONFLIKT MYTHOS. Groß und klein waren fas- Das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur trug ziniert vom Leben der Legionäre und der monu- durch die Unterstützung der Herrichtung von ins- mentalen Schlacht, die für die weitere Geschichte gesamt zwölf Garten- und Parkanlagen in Ostwest- Westfalens von größter Bedeutung war. Spektaku- falen-Lippe in den vergangenen zehn Jahren dazu läre Ausstellungsstücke zogen insbesondere in Hal- bei, Orte zu schaffen, an denen Menschen die tern die Besucherströme an. Schönheiten der westfälischen Park- und Garten- Damit konnte ein weiteres Mal bewiesen werden, landschaften genießen können. Dieses Jubiläum dass auch in der heutigen Zeit, die vom Internet konnte in der Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Lan- und anderen modernen audiovisuellen Medien be- desmuseum für Klosterkultur, gefeiert werden. Es herrscht wird, lebendige und informative Ausstel- wurde ergänzt durch die Veröffentlichung der Bro- lungen die Menschen faszinieren. Für den LWL als schüre „Alte Gärten in neuem Glanz“. Träger von 17 Museen unterschiedlicher fachlicher Mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen Ausrichtung ist es ein Anliegen, die Geschichte ging das LWL-Freilichtmuseum Detmold Schädlin- Westfalens begreifbar zu machen und den Bürge- gen anlässlich eines Seminars zum Umgang mit In- rinnen und Bürgern unseres Landes zu präsentie- sektenbefall und Holzschädlingen beim Erhalt von ren. Dabei ist auch 2009 der Spagat zwischen Ver- historischen Holzkonstruktionen an den Kragen. gangenheit und Zukunft gelungen. Neben einem Blick in die Zeit der Römer konnte man zum Bei- Eine Rettungsaktion anderer Art übernahm das spiel bei der Ausstellung „Vom Faustkeil zum Mi- LWL-Archivamt. In unermüdlichem Einsatz sicherte krochip“ die Evolutionsgeschichte der Menschheit es 27 Tonnen wertvolles Archivgut, das nach dem im LWL-Museum für Naturkunde verfolgen. Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln in Gefahr war, endgültig verloren zu gehen. Sie setz- Mit „Karriere mit Lehre“ im LWL-Freilichtmuseum ten damit nicht nur ein Zeichen der Solidarität mit Hagen und „Wie wir wurden, was wir nicht werden den rheinischen Kollegen, sondern leisteten einen sollten“ des LWL-Industriemuseums Zeche Zollern, unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt wertvoller Do- Dortmund, widmeten sich zwei Ausstellungen dem kumente. langen und oft schwierigen Weg der Frauen in die Domäne typischer Männerberufe. Schicksale, Lei- Die sechs wissenschaftlichen Kommissionen für denschaft aber auch der Wille, einem bestimmten westfälische Landeskunde und das LWL-Institut für Beruf nachzugehen – die beiden Ausstellungen westfälische Regionalgeschichte erforschen die Ge- zeigten nicht nur die Entwicklung der Emanzipa– schichte der Region Westfalen-Lippe, ihre geografi- tion der Frauen in der Berufswelt, sondern vor al- schen Besonderheiten und ihre kulturelle Entwick- lem Geschichten von starken Frauen, die unbeirrt lung. ihren Weg gegangen sind.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 5 Vorwort LWL 5 LWL-Kulturreport 2009 Sonderausstellung „Imperium Konflikt Mythos“ im LWL-Römermuseum in Haltern am See. Neben den hauptamtlichen wissenschaftlichen Re- Kultureinrichtungen und Kulturdienstleistungen ferentinnen und Referenten sowie den wissen- sind in Zeiten rückläufiger Wirtschaftsentwicklun- schaftlichen Volontärinnen und Volontären stehen gen besonderen Gefahren ausgesetzt. Gerade dann ihnen in unseren Westfälischen Kommissionen ist aber die Kultur für die Menschen oft der einzige rund 400 ehrenamtliche Forscherinnen und For- Lichtblick. Der LWL setzt sich nicht nur für den Er- scher zur Unterstützung zur Verfügung. Sie leisten halt unseres kulturellen Erbes ein. Er sichert auch nicht nur wertvolle wissenschaftliche Beiträge, son- den Zugang für alle Menschen zu unseren Kultur- dern stellen auch ein bedeutendes Bindeglied zu einrichtungen. Mit zahlreichen Angeboten trägt er den Universitäten und anderen wissenschaftlichen Sorge dafür, dass alle Menschen partizipieren kön- Einrichtungen dar. Gleichzeitig sind sie der lebende nen. Neben speziellen Führungen für Menschen Beweis für die Bedeutung des Ehrenamtes. Ohne mit Behinderungen werden regelmäßig die LWL- ihren freiwilligen Einsatz wäre die Arbeit nicht zu Museen auf ihre Barrierefreiheit überprüft. bewältigen und das Wissen um unsere Region, ihre Geschichte und Entwicklung um einiges geringer. Ein anderer Schwerpunkt unserer Bemühungen liegt in den museumspädagogischen Programmen Die LWL-Kultureinrichtungen und wissenschaftli- und den Angeboten für Schulen und Lehrkräfte. chen Kommissionen agieren dabei nicht nur im Sin- Kinder können die vielfältigen Sommerkurse und ne der Forschung. Sie stehen auch den Menschen in museumspädagogischen Aktionen genießen, zu er- Westfalen-Lippe für Auskünfte und Hilfen zur Ver- schwingbaren Preisen Neues lernen und in den Fe- fügung. Zahlreiche Anfragen können jedes Jahr be- rien Spaß und Abenteuer erleben. Für Familien, die antwortet werden und unterstreichen die Service- mit einem kleinen Einkommen auskommen müs- orientierung und Bürgernähe des LWL. Sie belegen sen, ist dies ein wichtiges Element der Freizeitge- gleichzeitig das rege Interesse der Menschen an der staltung in den Ferien. Forschung zu Westfalen-Lippe. Insbesondere Aktio- nen wie der „Jakobspilgerweg“ der Altertumskom- Wir sichern unter vielen Aspekten die Kultur in und mission oder das Thema der „Kirchenumnutzun- für Westfalen und werden uns auch in wirtschaft- gen“ der Volkskundlichen Kommission erfreuen lich schwierigen Zeiten ausdauernd und vehement sich dabei großer Beliebtheit. dafür einsetzen, dass unsere Region kulturelle Hö- hepunkte für ihre Menschen, aber auch Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland bereit hält. Wir wünschen Ihnen eine spannende und informative Lektüre!
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 6 LWL 6 LWL-Kulturreport 2009 Dieter Gebhard Roland Trottenburg Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender des LWL-Kulturausschusses des LWL-Kulturausschusses LWL-Kulturausschuss Dieter Gebhard Wer einmal in einem der LWL-Museen Kindern zu- lich bei, indem sie u. a. Beratungen für kleinere gesehen hat, wie sie auf einem der Schiffe im LWL- Museen anbieten, Ansprechpartner in Fragen des Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg Denkmalschutzes sind oder – in Form des LWL-Ar- zum Bootsjungen werden, in der Zeche Knirps als chivamts – auf vielfältige Weise helfen, die Vergan- Bergleute arbeiten oder im LWL-Römermuseum ler- genheit zu bewahren und sichtbar zu machen. nen, wie schwer das Leben der Legionäre war, ver- Stets findet man beim LWL kompetente Ansprech- steht, wie ein Museum zum Erlebnis werden und partnerinnen und Ansprechpartner, die auf eine faszinieren kann. Die Liebe zur Geschichte, zur Vielzahl von Fragen die Antworten liefern können Kunst und zum Handwerk unserer Vorfahren muss und im Rahmen ihrer Möglichkeiten, eine umfas- in jungen Jahren geweckt werden. Der Unterricht sende und fundierte Unterstützung bieten. Sei es in den Schulen sowie die Auseinandersetzung mit etwa mit dem zur Verfügung stellen seltener Filme unserer Geschichte und Kultur werden durch einen durch das LWL-Medienzentrum, oder sei es mit der Besuch zum Beispiel eines der beiden LWL-Freilicht- Beantwortung einer komplexen wissenschaftlichen museen oder des LWL-Naturkundemuseums mit Frage durch eine der wissenschaftlichen Kommis- Planetarium sinnvoll ergänzt. Der LWL-Kulturaus- sionen. Der persönliche Kontakt zum Hilfesuchen- schuss setzt sich dafür ein, dass auch in Zukunft Kin- den steht dabei immer im Vordergrund. Ein anony- der und Jugendliche in den LWL-Museen diese un- mes „Call-Center“ ist dem LWL fremd. Dass dies vergesslichen Erfahrungen machen können. Nur so auch zukünftig so bleibt, ist ein Anliegen des LWL- werden sie auch später dorthin zurückkommen und Kulturausschusses. Hohe Qualität, serviceorientier- sich für die großen Ausstellungen begeistern, die te und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbei- unsere LWL-Museen regelmäßig anbieten. Die ter sowie herausragende Ausstellungen sollen auch neue Fulldome-Technik unseres Planetariums im weiterhin das Bild der LWL-Kultur in Westfalen prä- LWL-Naturkundemuseum, für die der LWL-Kultur- gen. ausschuss den Startschuss geben konnte, hat sich schnell zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Roland Trottenburg Neben einem Blick in die faszinierende Welt der Das kulturelle Erbe Westfalen-Lippes zu bewahren, Sterne wartet die neue Ausstellung „Tiere der Bi- ist eine Aufgabe, die mehr und mehr an Bedeutung bel“ bereits auf Besucherinnen und Besucher. Wei- gewinnt. Wir erleben zwar ein stetes Anwachsen tere Projekte sind in Planung. neuer Medien, aber das ersetzt nicht die tatsächli- Eine attraktive Region wie Westfalen-Lippe, die un- che Begegnung mit Kunst und Kultur. Der LWL bie- ter touristischen Aspekten Besucherinnen und Be- tet beides. Neben Publikumsmagneten wie „Auf- sucher anzieht, braucht diese großen aber auch ruhr“ und „Helden“ im Kulturhauptstadtjahr hält kleineren kulturellen Höhepunkte. Für eine ausge- er zahlreiche Datenbanken vor, wie z. B. den Kul- wogene Kulturlandschaft zu sorgen und ihre Be- turatlas Westfalen, der die Recherche einer Vielzahl sonderheiten und Schönheiten öffentlichkeitswirk- kultureller Angebote ermöglicht, oder das Volks- sam darzustellen, ist eines unserer Anliegen. Dazu lied- und Tonarchiv der Volkskundlichen Kommissi- tragen nicht zuletzt auch die Kulturdienste wesent- on für Westfalen.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 7 LWL-Kulturausschuss LWL Die Statistik der besuchten Seiten zeigt, dass diese Angebote gerne und häufig genutzt werden. Ob Die Kulturabteilung des LWL arbeitet eng mit den parlamentari- 7 man wissen möchte, wie häufig sein Familienname schen Gremien zusammen. Dazu gehört auch der Kulturausschuss, in Westfalen vorkommt, oder als Wissenschaftler ein Fachausschuss, der von der Landschaftsversammlung gebildet LWL-Kulturreport 2009 spezielle Informationen sucht – das Angebot der wird. Der Kulturausschuss hat beschließende und beratende Befug- LWL-Kultur hilft in vielen Fällen weiter. Dazu kom- nisse und begleitet die kulturfachlichen und kulturpolitischen Akti- men immer wieder neue und spannende Themen, vitäten der Verwaltung. die von den wissenschaftlichen Kommissionen un- tersucht werden. So kam es z. B. zu einer Dokumen- Der Kulturausschuss hat in der aktuellen 12. Wahlperi- ode (2004 bis 2009) 21 Mitglieder. 2009 waren dies: tation der Abiturfeiern im Lichte der vergangenen Jahre oder einer Untersuchung der Kirchenumnut- Karl Dittmar, CDU, Kreis Lippe zungen, die in letzter Zeit stark zugenommen ha- (Angelika Dümenil, Stadt Bochum) Ulrich Hins, CDU, Märkischer Kreis ben und weiterhin im Trend liegen. (Udo Reppin, Stadt Dortmund, seit 01.02.2007) 2009 war auch ein Jahr der Preisverleihungen. So Leo Klempert, CDU, Kreis Unna konnten sowohl der Förderpreis für westfälische Landeskunde als auch der Karl-Zuhorn-Preis 2009, (Wilhelm Strüwer, Stadt Hagen) mit dem junge Wissenschaftler geehrt werden, die Kirstin Korte, CDU, Kreis Minden-Lübbecke sich auf dem Gebiet der Landesgeschichte Westfa- (Ulrich Monegel, Stadt Dortmund) lens profiliert haben, verliehen werden. Diese Prei- Michael Pavlicic, CDU, Kreis Paderborn se zeichnen Persönlichkeiten aus, die eng mit der (Dieter Nolte, Kreis Soest) Region verbunden sind und in ihren jeweiligen Hartwig Schultheiß, CDU, Stadt Münster Fachgebieten Herausragendes geleistet haben. Die (Heinz-Dieter Sellenriek, Stadt Münster) Preise sind nicht nur wichtig, um das Werk verdien- Roland Trottenburg, stellv. Vorsitzender, CDU, Stadt Bottrop ter Personen in Westfalen zu verdeutlichen. Sie sind (Monika Schnieders-Pförtzsch, Stadt Hamm) auch unerlässlich, um weit über die rein regionalen Gerhard Ucka, CDU, Stadt Herne Grenzen Westfalens zu zeigen, welche Kapazitäten (Uwe Scholz, Märkischer Kreis) wir haben. Gerd Wiesmann, CDU, Kreis Borken Deshalb sehen wir unseren Auftrag nicht nur in der Bewahrung unserer Kultur, sondern auch in ihrem (Dr. Heinz Börger, Kreis Warendorf) Werner Wolff, CDU, Hochsauerlandkreis Ausbau. Mit dem Konjunkturpaket II konnten wich- tige Projekte angestoßen werden. So erhielten so- (Hubertus Backhaus, Kreis Höxter) wohl die geplante Kulturfabrik Herding als auch Mechthild Cramme, SPD, Kreis Höxter das LWL-Museum für Naturkunde finanzielle Un- (Marlene Lubek, Kreis Paderborn) terstützung. Der weitere Fortgang dieser Projekte Dieter Gebhard, Vorsitzender, SPD, Stadt Gelsenkirchen wird vom LWL-Kulturausschuss intensiv und zeitnah (Udo Vorländer, Märkischer Kreis) begleitet. Die daraus entstehenden neuen Ideen, Anneli Hegerfeld-Reckert, SPD, Kreis Steinfurt Vorhaben und Perspektiven werden für und in die (Petra Weskamp, Kreis Siegen-Wittgenstein) Region wichtige Impulse geben. Die Kulturfabrik Dietrich Kessel, SPD, Ennepe-Ruhr-Kreis Herding im grenznahen Gebiet zu den Niederlan- (Hans-Joachim Kayser, Kreis Soest) den wird zu unseren Nachbarn ausstrahlen und po- Bärbel Korun, SPD, Kreis Recklinghausen sitive Wirkungen zeigen. (Ulrich Duffe, Märkischer Kreis) Gerade der Austausch auf internationaler Ebene Brigitte Kramps, SPD, Stadt Hagen vermittelt wichtige Impulse und ist für die Arbeit der Museen und der Wissenschaftler unerlässlich. (Anne Rottmann, Kreis Steinfurt) Die Ausleihe von Exponaten oder der fachliche Dr. Axel Lehmann, SPD, Kreis Lippe Austausch gelingen nur über persönliche Kontakte. (Eberhard Bigalke, Kreis Minden-Lübbecke) Die sich nun bereits im fünfzigsten Jahr befindliche Heinz Steffen, SPD, Kreis Unna Partnerschaft mit Westflandern ist eines der besten (Prof. Dr. Rüdiger Robert, Kreis Warendorf) Beispiele für eine lang andauernde und funktionie- Silke Rommel, Bündnis 90 / Die Grünen, sachkundige Bürgerin rende Beziehungen zwischen Kultureinrichtungen. (Manuela Grochowiak-Schmieding, sachkundige Bürgerin) Dieser Kulturaustausch zeichnet sich durch eine Siegfried Schönfeld, Bündnis 90 / Die Grünen, sachkundiger fruchtbare Beziehung zwischen Politikern und Kul- Bürger (Anneliese Pieper, Kreis Coesfeld) turverantwortlichen der Provinz Westflandern und Markus Schiek, FDP, sachkundiger Bürger des LWL aus. Nur wenn Kultur lebendig gehalten (Karl-Heinz Dingerdissen, Stadt Dortmund) wird und stets neue Impulse erhält, kann sie sich entwickeln. Dies zu unterstützen ist unser gemein- ( ) = Stellvertreterinnen und Stellvertreter sames Anliegen.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 8 LWL LWL-Kulturabteilung 8 Die LWL-Kulturabteilung übernimmt als Teil der Hauptabtei- lung des LWL beratende, koordinierende und vernetzende Auf- LWL-Kulturreport 2009 gaben für die LWL-Kultur. Sie unterstützt die Dienststellen u. a. bei Bauvorhaben und bei Ausstellungsprojekten, bei den jähr- lichen Haushalts- und Stellenplangesprächen sowie bei der Pla- nung der zahlreichen TUIV-, Internet- und Organisationsvorha- ben. Die LWL-Kulturabteilung entwickelt verbindliche Leitlinien für die über 30 Dienststellen und stellt die Schnittstelle zu den politischen Gremien und Entscheidungsträgern dar. Außerdem übernimmt die LWL-Kulturabteilung eine wichtige Funktion im Bereich der Kulturförderung und der Kulturpartnerschaften. Die LWL-Kulturabteilung versteht sich selbst als Sprecherin für die Kultur in Westfalen-Lippe und vertritt diese Rolle in den un- terschiedlichsten Gremien. Dr. Barbara Rüschoff-Thale mit Schauspielern der „SchulKinoWochen“ des LWL-Medienzentrums für Westfalen. Im Interview: Dr. Barbara Rüschoff-Thale LWL-Kulturdezernentin Wie hat sich nach den Ergebnissen der Kann Westfalen-Lippe im nationalen und Expertenkommission „KunstNRW“ die Kultur internationalen Vergleich bestehen? in Westfalen-Lippe verändert? Man sollte sich nicht in Vergleiche begeben, die da- Es wäre unrealistisch zu glauben, dass man die Kul- zu führen, dass letztendlich die falschen Ebenen in tur in einer Region in so kurzer Zeit verändern oder Konkurrenz zueinander gestellt werden. Das hieße auch nur beeinflussen könnte. Dies ist auch nicht Birnen mit Äpfeln zu vergleichen. Westfalen-Lippe die Aufgabe oder das Ziel des LWL. Wir konnten hat sowohl landschaftlich als Flächenland mit urba- aber feststellen, dass eine Diskussion in Gang ge- nen Zentren als auch in seiner Bevölkerungsstruktur setzt wurde, die zu begrüßen ist. Die Beschäftigung unverkennbare Besonderheiten. Auf diese Beson- mit der Frage nach den Stärken der Kultur in West- derheiten und die damit in unmittelbarer Verbin- falen-Lippe hat unter anderem dazu geführt, dass dung stehenden Bedürfnisse der Bürgerinnen und mit Unterstützung der Landesregierung, der Stif- Bürger heißt es vordringlich einzugehen. Dabei gibt tung Westfalen-Initiative und der LWL-Kulturstif- es kulturelle Höhepunkte, die sich mit internationa- tung das auf drei Jahre ausgelegte Projekt „Kultur len Veranstaltungen ohne Weiteres messen kön- in Westfalen“ auf die Beine gestellt wurde. Eine nen. Gleichzeitig können wir stolz sein auf eine erste Broschüre mit dem Titel „Was dem Westfalen Vielzahl kleinerer kultureller Angebote, die gar seine Kultur …“ konnte bereits veröffentlicht wer- nicht den Anspruch haben, in den Bestenlisten zu den. Geplant ist ferner im März 2011 eine Kultur- erscheinen, sondern ausgewählte Kultur auch in die konferenz mit dem Schwerpunkt „Literatur“. Wenn Regionen zu bringen, die weiter von den Zentren es uns gelingt, die Akteure in einem lebendigen entfernt liegen. Die Stärke Westfalen-Lippes liegt in Netzwerk zusammenzubringen, ist bereits viel er- dem vielfältigen Angebot und der lebendigen Sze- reicht. Kultur darf nicht an wenigen Orten konzen- ne, die viele bekannte Künstler hervorgebracht hat. triert werden. Vielmehr ist es wünschenswert, dass Nena, Hape Kerkeling, Franka Potente oder Alpha- den Menschen auch in der Fläche hochwertige kul- ville sind nur einige Beispiele für Stars, die in West- turelle Angebote zur Verfügung stehen. Der LWL falen geboren wurden und eine internationale Kar- leistet mit seinen 17 Museen einen wichtigen Bei- riere gemacht haben. Ähnliche Beispiele ließen sich trag dazu, durch attraktive Dauerausstellungen für andere Bereiche, wie die Malerei, die Bildhaue- und faszinierende Sonderausstellungen Kultur in rei, das Theater oder den Tanz finden. Unsere Regi- unserer Region greifbar und erreichbar zu machen. on ist einzigartig und das gilt es zu stärken in allen Besonderheiten und Facetten. Wenn es gelingt, die vorhandenen Stärken auszubauen, brauchen wir keine Vergleiche zu scheuen.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 9 LWL-Kulturabteilung LWL „Kultur in der Krise“ – Ein besonders aufregendes Unterfangen könnte ist das ein Thema beim LWL? die von uns auf längere Sicht geplante Römerbau- 9 Ich beobachte mit Sorge, dass sich unter dem Druck stelle beim LWL-Römermuseum Haltern werden. In der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung im- einem für Deutschland einzigartigen Projekt wol- LWL-Kulturreport 2009 mer mehr Städte und Gemeinden gezwungen se- len wir versuchen, potentielle Besucherinnen und hen, bei hochkarätigen Kultureinrichtungen dras- Besucher für die Baustelle zu interessieren. Sie sol- tisch zu sparen. Dies ist umso bedauerlicher, als es len in die Rekonstruktion eines authentischen Rö- gerade in Krisenzeiten eines Ausgleichs bedarf. Sich merlagers aktiv einbezogen werden und können an einer faszinierenden Ausstellung zu erfreuen, selbst „Hand anlegen“. Auch wenn der erste Spa- kann helfen, für eine Weile den Blickwinkel zu än- tenstich für die Umsetzung dieser Idee noch nicht dern. erfolgt ist, zeigt dieser neue Ansatz, dass wir es wa- Und wir sollten nicht vergessen, dass die Museen ei- gen, neue Wege zu beschreiten. Kunst und Kultur nen Bildungsauftrag haben, den es zu erfüllen gilt. sind nicht statisch, sie brauchen Raum, um sich zu Wo sonst könnten Kinder anschaulicher mit unserer entwickeln. Wir möchten diesen Raum schaffen Geschichte in Berührung kommen, wo können sie und neue Maßstäbe setzen. Wenn das Experiment etwas über alte Handwerkstechniken lernen oder gelingt, werden alle Beteiligten profitieren und live in einem unserer Industriemuseen mit der indu- Westfalen-Lippe wird einen neuen Anziehungs- striellen Vergangenheit der Region in Berührung punkt haben. kommen? In einem Zeitalter der Elektronik und der Wo sehen Sie die Kultur in Westfalen-Lippe audiovisuellen Medien, in der eine Vielzahl von All- in 10 Jahren? tagsverrichtungen nicht mehr im persönlichen Kon- takt, sondern über den „Bildschirm“ abgewickelt Meine Vision für die Kultur in Westfalen-Lippe ist, werden, bedarf es zum Ausgleich der Möglichkeit dass es uns gelingt, die Stärken im kulturellen Be- des direkten Sehens, Fühlens, Anfassens, Riechens – reich zu stärken. Hochkarätige Kulturprojekte sol- eben des Einsatzes unserer Sinne. Dies können Sie len sichtbar sein und stärker auch außerhalb West- nur an Orten wie unseren Museen erleben. Wer falens wahrgenommen werden. Kultur muss sich an einmal gesehen hat, wie sich Kinder in einem unse- den Bedürfnissen der Besucherinnen und Besucher rer Museen in den museumspädagogischen Pro- orientieren und dabei innovativ und kreativ ausge- grammen in verschiedene Tätigkeiten vertiefen, prägt sein. Besonders müssen wir zukünftig Kinder weiß, wovon ich spreche. Um dies zu erhalten und und Jugendliche noch stärker im Blick haben und es den Menschen zu ermöglichen, Kunst zu erle- neue Kommunikationsformen in die Kulturarbeit ben, in einem Freilichtmuseum auf unsere Vergan- aufnehmen. Auch wünsche ich mir, dass wir unsere genheit zu treffen oder sich von den Industriemu- Netzwerke weiter ausbauen und verbessern. Aber seen und ihren monumentalen Konstruktionen be- wir werden weder die demographischen Entwick- eindrucken zu lassen, setzt sich der LWL vehement lungen ändern, noch permanent versuchen, jedem für den Erhalt der gewohnten Qualität unserer neuen Trend zu folgen, nur um immer höhere Be- Häuser ein. sucherzahlen vorweisen zu können. Ich würde mich freuen, in zehn Jahren auf Ausstellungen und Ver- Welche großen Projekte stehen in der nächs- anstaltungen zurückblicken zu können, die die Be- ten Zeit an? sucherinnen und Besucher begeistert haben und in Kultur in Westfalen-Lippe kann nicht auf der Stelle Erinnerung bleiben. treten. Wir haben attraktive Museen, die zum Er- Ein anderes Ziel wäre es, die Arbeit unserer Ämter halt genau dieser Attraktivität baulich an die Be- und der wissenschaftlichen Kommissionen auf dem suchererfordernisse angepasst werden müssen, da- gleichen hohen Niveau zu halten, wie wir es jetzt mit wir nicht Besucherinnen und Besucher an ande- anbieten können. Die Bürgerinnen und Bürger sind re Kultureinrichtungen verlieren. Deshalb arbeiten es gewohnt, im LWL einen leistungsstarken Service- wir am zweiten Bauabschnitt der Stiftung Kloster anbieter zu finden. Gerade im Kulturbereich er- Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Wir bringen wir eine Vielzahl von Beratungen, beant- optimieren unsere LWL-Industriemuseen. So erwei- worten Fragen zum Denkmalschutz oder helfen tern wir beispielsweise den Standort Textilmuseum Museen bei der Planung ihrer Ausstellungen. Da- in Bocholt um die LWL-Kulturfabrik. tenbanken für spezielle Recherchen und Fachlitera- Unser größtes Projekt ist nach wie vor der komplet- tur gehören ebenso zum weitgefächerten Angebot te Neubau des LWL-Landesmuseums für Kunst und wie Fachtagungen und Kongresse. Kulturgeschichte. Seiner Wiedereröffnung sehen Dabei möchten wir die Dachmarke LWL weiter wir alle mit großer Erwartung entgegen. nach vorne bringen und den Menschen zeigen, dass wir ein starker Partner für sie und die Region sind.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 10 LWL Ausgabenblöcke Kulturdezernat (Teilergebnisplan) 10 Personalauf- Sonstige ordentliche wendungen Aufwendungen LWL-Kulturreport 2009 44 % 23 % 36,10 Mio. € 18,19 Mio. € Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen 21 % 16,39 Mio. € Abschreibungen 4% Förderungen 2,83 Mio. € 8% 6,35 Mio. € Stellenverteilung im Kulturdezernat Westfälischer Kulturabteilung Heimatbund 2% 1% 14,0 Stellen 5,0 Stellen Landeskundl. Forschung 5% 26,5 Stellen Landesmuseen Kulturdienste 58 % 34 % 335,4 Stellen 198,5 Stellen Ergebnis der LWL-Kultur 2009 LWL-Landes- LWL-Kulturdienste museen 26 % 64 % 18,97 Mio. € 43,37 Mio. € Westf. Kommissionen Kultur 2% 1,75 Mio. € Leben Kulturabteilung 8% 5,99 Mio. € Stellenentwicklung 1997 bis 2009 Stellen 650,0 650,0 600,0 600,0 Stellen Schließung ZRW 2) gesamt 1) 550,0 550,0 500,0 500,0 450,0 450,0 Stellen 400,0 ohne LWL-IM 400,0 350,0 350,00 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 1) Der Anstieg ist überwiegend im personellen Mehrbedarf für den Aufbau des LWL-Industriemuseums begründet. 2) Streichung von 11 Stellen durch die Schließung der zentralen Restaurierungswerkstatt (ZRW) in Gelsenkirchen zum 01.01.2004.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 11 LWL-Kulturabteilung LWL 11 LWL-Kulturreport 2009 Dr. Barbara Rüschoff-Thale Wolf-Daniel Gröne-Holmer Reinhard Klotz LWL-Kulturdezernentin Interner Vertreter der Referatsleiter Tel.: 0251 591-233 LWL-Kulturdezernentin | Referatsleiter Tel.: 0251 591-3858 Tel.: 0251 591-4541 LWL-Kulturabteilung Aufgabenbereiche: Aufgabenbereiche: LWL-Archäologie für Westfalen LWL-Freilichtmuseum Detmold Fürstenbergstraße 15 LWL-Museum für Archäologie LWL-Museum für Naturkunde 48147 Münster LWL-Industriemuseum LWL-Archivamt für Westfalen Tel.: 0251 591-233 LWL-Amt für Denkmalpflege in LWL-Museumsamt für Westfalen Fax: 0251 591-268 Westfalen LWL-Amt für Landschafts- und kultur@lwl.org Baukultur in Westfalen www.lwl-kultur.de Verantwortlicher für die Wahrneh- LWL-Institut für westfälische mung der Querschnittsaufgaben Leitung: „Personal“ und „Finanzen“ Regionalgeschichte Dr. Barbara Rüschoff-Thale Westfälische Kommissionen für Stellen: 14, Landeskunde Verantwortlicher für die Wahr- nehmung der Querschnittsaufgabe „Organisation“ Guido Kohlenbach Dr. Kathrin Höltge Dr. Regine Prunzel Referatsleiter Referatsleiterin Referatsleiterin Tel.: 0251 591-5985 Tel.: 0251 591-3856 Tel.: 0251 591-4122 Aufgabenbereiche: Aufgabenbereiche: Aufgabenbereiche: LWL-Landesmuseum für Kunst und Förderung der Bildenden Kunst, der Koordinierung abteilungsinterner Kulturgeschichte Wissenschaft, Forschung und Veranstaltungen Schloss Cappenberg Landeskunde, von Musik, Theater Veröffentlichungen und Veran- Stiftung Kloster Dalheim / LWL-Lan- und Literatur staltungen der LWL-Kulturabteilung desmuseum für Klosterkultur Westfälische Kulturpreise Öffentlichkeitsarbeit / Marketing / LWL-Freilichtmuseum Hagen Vertretung des LWL in kulturfach- Sponsoring LWL-Medienzentrum für Westfalen lichen Gremien Kulturtourismus Heimatpflege Anlaufstelle für EU-Projekte Kulturpatenschaften Internet / Intranet Verantwortlicher für Rechts- und internationaler Kulturaustausch Vertragsangelegenheiten Verantwortliche für die Wahrnehmung Geschäftsführerin der der Querschnittsaufgabe „TUIV“ Kulturstiftung Westfalen-Lippe
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 12 LWL 12 LWL-Kulturreport 2009 links: Daniel Buren „Le vent souffle où il veut“, Teilnehmer betrachten die Installation am Strand von de Haan. rechts: Ausstellung im LWL-Landesmuseum Münster: Rune Mields, Die Mathematikerbe- schimpfung, 1999. Preisverleihungen: Auszeichnungen für die Kunst und Kultur aus Westfalen Konrad-von-Soest-Preis 2009 Internationaler Kulturaustausch: Museumsdepots und Kunst an der Küste Der Konrad-von-Soest-Preis des LWL wurde 2009 an die in Münster geborene Rune Mields verliehen. Der langjährige Kulturaustausch des LWL mit der Dieser mit 12.800 Euro dotierte Westfälische Kunst- Provinz Westflandern führt über konkrete kulturel- preis wird vom LWL im Wechsel mit dem Annette- le Projekte und Veranstaltungen Experten zusam- von-Droste-Hülshoff-Preis und dem Hans-Werner- men. So werden ein grenzübergreifender Dialog Henze-Preis vergeben. und zukünftige Kooperationen zu wechselnden Fra- Eine elfköpfige Jury würdigte das Werk von Rune gestellungen ermöglicht. Mields: „Sie ist eine Konzeptkünstlerin der ersten Das Thema Museumsdepots brachte im Juni 2009 Stunde, die einen weiten kulturhistorischen Hori- 16 flämische Archivare, Konservatoren und Muse- zont in ihr Werk integriert und nicht zuletzt da- umsmitarbeiter aus Westflandern nach Westfalen- durch einen nachhaltigen Einfluss auf die jüngere Lippe. Sie bekamen Einblicke in die verschiedenen Künstlergeneration ausübt“. Rune Mields wurde Depotlösungen, die in westfälischen Museen einge- 1935 in Münster geboren, arbeitet und lebt heute setzt werden. Besonders in den LWL-Freilichtmu- in Köln. Früh etablierte sie sich als konzeptuelle seen Detmold und Hagen sowie in der LWL-Archäo- Malerin. Ihre Bildserien zu mathematischen Regel- logie in Münster, die über hochmoderne Anlagen sätzen und zum Verhältnis von Zeichen und Spra- verfügen, holten sich die Gäste in vielen Experten- che verfolgen Themenfelder wie Mathematik, Mu- gesprächen Know-How für ihre zukünftigen Aufga- sik, Logik sowie Mythen früherer Hochkulturen. ben und Projekte. Nach der Preisverleihung im LWL-Landesmuseum Zum Themenkomplex „Kunst im öffentlichen für Kunst und Kulturgeschichte in Münster wurde Raum“ hatten schon 2007 Experten aus Westflan- dort eine Studioausstellung mit Werken von Rune dern die skulptur projekte 07 in Münster besucht. Mields eröffnet. Im September 2009 ließen sich westfälische Kurato- Zwei weitere Preisträger gab es 2009 im Bereich der ren, Professoren und Journalisten aus dem Bereich Landesforschung: Hans Ludwig Knau wurde mit Gegenwartskunst von der Triennale für zeitgenössi- dem Förderpreis für westfälische Landeskunde ge- sche Kunst „Beaufort03“ inspirieren. Über 30 aktu- ehrt. Für sein vorbildliches Engagement in der Hei- elle und ältere Werke wurden auf einer Route ent- matpflege und -forschung im sauerländischen Kreis lang der belgischen Küste besichtigt. Ein Besuch des Kierspe erhielt er den mit 3.100 Euro dotierten Kunstmuseums „Mu.ZEE“ in Ostende und des „Ar- Preis. tist in Residence“-Projektes BE-PART in Waregem Die in Lippstadt geborene Dr. Rita Gudermann er- rundeten das Programm ab. hielt den Karl-Zuhorn-Preis für westfälische Landes- forschung, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Die Nach- wuchswissenschaftlerin wurde im Erbdrostenhof zu Münster mit der alle drei Jahre verliehenen Aus- zeichnung für ihre Arbeiten über die westfälische Agrargeschichte geehrt.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 13 Kulturförderung und Kulturpartnerschaften LWL 13 LWL-Kulturreport 2009 Auftrag und Ziele Wissenschaft Das Referat „Kulturförderung und Kulturpartnerschaften“ in der Das größte Stück der „LWL-Kulturfördertorte“ ist unter dem Sam- LWL-Kulturabteilung unterstützt die Kultur in Westfalen-Lippe mit melbegriff Wissenschaft zusammengefasst. Dafür stehen vor allem einem breit gefächerten Spektrum an Förderungen in den Berei- die institutionellen Förderungen der Lippischen Landesbibliothek, chen Wissenschaft, Theater, Musik, Bildende Kunst, Literatur und des Lippischen Landesmuseums Detmold für die Förderung der Ar- Heimatpflege. Das Gesamtbudget im Jahr 2009 betrug 4.025.100 beit auf dem Gebiet der Volkskunde und die Förderung des Institu- Euro. Die Förderungen sind sowohl institutionell (circa 86 % der tes für Lippische Landeskunde mit insgesamt 902.800 Euro. Gesamtmittel) als auch projektbezogen (circa 14 % der Mittel). Das Institut für Vergleichende Städtegeschichte (IStG) in Münster Druckkostenzuschüsse werden für wissenschaftliche Veröffentli- erhält eine jährliche institutionelle Förderung. Auch der gemeinsam chungen zur westfälischen Landesforschung und für Publikationen von der Historischen Kommission für Westfalen und dem IStG her- von westfälischer Relevanz vergeben. Das Referat organisiert die ausgegebene Westfälische Städteatlas wird vom LWL mit 49.100 Verleihung der Auszeichnungspreise für westfälische Literatur, Bil- Euro jährlich finanziell unterstützt. Zudem wurde auch im Jahr dende Kunst, Musik und Landesforschung und ist zuständig für die 2009 wieder das Projekt „Historisches Handbuch der jüdischen Ge- Kulturpartnerschaften des LWL, etwa den internationalen Kultur- meinschaften in Westfalen und Lippe“ gefördert. austausch mit Westflandern und Gotland oder westfalenweite Kul- Institutionelle Förderung und Druckkostenzuschüsse für die Schrif- turprojekte. tenreihen „Westfälische Zeitschrift“ und „Zeitschrift Westfalen“ erhält der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens. Theater Aus dem Topf „Wissenschaft“ werden wissenschaftlich tätige Ver- eine und Druckkostenzuschüsse, insbesondere für landeskundliche Der größte Teil der Gelder, die für Kulturförderungen zur Verfü- Dissertationen, finanziert. gung stehen, fließt in institutionelle Förderungen. Im Segment Eine jährliche Fördersumme von 204.500 Euro fließt dem Zweck- Theater trifft dies auf 89 % der zur Verfügung stehenden Mittel zu. verband Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zu, in dem der Institutionell unterstützt werden die beiden Landestheater in Ca- LWL Mitglied ist. strop-Rauxel und in Detmold, weil sie durch ihre Ausrichtung als Reisetheater auch kleinere Städte und Gemeinden bespielen und Heimatpflege so ihren Beitrag zu einer westfalenweiten Theaterversorgung lei- sten. Dieselbe Fördervoraussetzung erfüllen das Deutsche Forum Aus dem Fördertopf „Heimatpflege“ wurden Mittel für die Unter- für Figurentheater und Puppenspielkunst in Bochum und die West- stützung des Westpreussen-Museums in Münster-Wolbeck in Hö- fälischen Kammerspiele in Paderborn. Die 16 westfälischen Frei- he von rund 79.340 Euro gezahlt. Mit insgesamt 67.600 Euro wur- lichtbühnen mit Amateur-Theaterbetrieb erhalten Projektkostenzu- den der Westfälische Heimatbund, Münster, und der Lippische Hei- schüsse. matbund, Detmold, institutionell gefördert. Das Institut für nieder- deutsche Sprache sowie die Westfälische Gesellschaft für Genealo- Musik gie und Familienforschung erhalten ebenfalls jährliche Zuschüsse. Auch für Druckkostenzuschüsse, sonstige heimatpflegerische Etwa 93 % der Musikfördermittel fließen jährlich in die Unterstüt- Zwecke sowie die Förderung des plattdeutschen Schrifttums und zung der drei westfälischen Landesorchester: der Nordwestdeut- der Sprachpflege standen 2009 Mittel zur Verfügung. schen Philharmonie Herford, der Neuen Philharmonie Westfalen in Recklinghausen und der Philharmonie Südwestfalen in Hilchen- Bildende Kunst bach. Daneben standen im Jahr 2009 74.811 Euro für die sonstige Förderung der Musikpflege zur Verfügung, die u.a. die Projekte Für die Bildende Kunst waren 2009 insgesamt 140.118 Euro ver- Münsterlandfestival pART 5, Westfalen Classics, Wege durch das fügbar. Davon erhielten der Westfälische Kunstverein mit 66.500 Land, die Wittener Tage für neue Kammermusik oder die Haller Euro und die Gesellschaft zur Förderung westfälischer Kulturarbeit Bachtage unterstützten. (GWK) mit 30.600 Euro die größten Anteile. Eine jährliche Unter- stützung erhält die Aldegrever-Gesellschaft. Ein Betrag geht an die Kunstakademie Münster für eine Ausstellungsreihe, die herausra- gende Werke von Akademieschülern in Westfalen präsentiert. Zu- Die „LWL-Kulturfördertorte“ – dem werden Druckkostenzuschüsse für Kataloge westfälischer Schwerpunkte und Gewichtungen Künstler gezahlt. Gesamt: 4.025.100 € Sonstige Kulturpflege Literatur Sonstige Kulturpflege Mit 9.200 Euro beteiligt sich der LWL jährlich an der Mitgliedsum- 0,64 % 11,41 % lage für das Kultursekretariat Gütersloh, das Sekretariat für die kul- 25.900 € 459.208 € turelle Zusammenarbeit nichttheatertragender Städte und Gemein- den in Nordrhein-Westfalen. Bildende Kunst 3,48 % Wissenschaft Internationaler Kulturaustausch 140.118 € 28,17 % 1.133.971 € Neben dem langjährigen Austausch mit der Provinz Westflandern Heimatpflege unterhält der LWL einen seit 1976 existierenden Künstleraustausch 3,87 % mit der schwedischen Insel Gotland. Im September 2009 besuchte 155.681 € die Videokünstlerin Berit Angman-Svedjemo das Künstlerdorf Theater Schöppingen. Neben ihrer künstlerischen Arbeit im Atelier des Musik 26,27 % 26,16 % Künstlerdorfes erkundete sie in Tagesausflügen die Kunstszene in 1.057.411 € Münster und Köln. Im Gegenzug verbrachte die Malerin Daniela 1.052.811 € Schmitz aus der Klasse Cornelius Völker der Kunstakademie Müns- ter einen Monat auf Gotland.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 14 LWL Öffentlichkeitsarbeit 14 LWL-Kulturreport 2009 Öffentlichkeitsarbeit Mit dem LWL-Kulturreport und der LWL-Museumstour gibt die Öffentlichkeitsarbeit der LWL-Kulturabteilung zwei auflagenstarke Veröffentlichungen heraus. Neben einem aktuellen Überblick zu den 17 LWL- statt, an dem neben dem Staatssekretär, Herrn Museen und ihren Ausstellungen enthält die Muse- Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, der LWL-Direktor, umstour Ausflugstipps und eine Vielzahl von Ser- Herr Dr. Wolfgang Kirsch, sowie Vertreter der LWL- viceleistungen. Nützliche Informationen für Besu- Mitgliedskörperschaften und der Westfalen-Initia- cherinnen und Besucher, die mit dem Fahrrad un- tive teilnahmen. Ferner konnte eine Broschüre mit terwegs sind, Hinweise zur Gastronomie in den Mu- dem Titel „Was dem Westfalen seine Kultur…“ ver- seen und ein Überblick über die vielfältigen Veran- öffentlicht werden, die großen Anklang gefunden staltungen ergänzen das Angebot. Besonderer Be- hat. Ein neu eingesetztes Projektteam wird „Kultur liebtheit erfreut sich die jedes Jahr wechselnde Bei- in Westfalen“ künftig nachhaltig verfolgen und lage. 2009 war es ein Quartett mit einigen der plant bereits eine Kulturkonferenz für März 2011. schönsten Exponate unserer Museen. Die rege Nachfrage nach der LWL-Museumstour und die ge- Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Öffent- stiegenen Verkaufzahlen der LWL-MuseumsCards lichkeitsarbeit der LWL-Kulturabteilung ist die Netz- und Gutscheine beweisen, dass die LWL-Museen werkbildung, sowohl innerhalb als auch außerhalb gerne besucht werden. Mit 1.255.500 Besucherin– des LWL. Mit dem „Kunstnotizbuch“, einer Koope- nen und Besuchern in 2009 in unseren Museen lie- ration zwischen dem LWL-Psychiatrieverbund und gen wir im bundesweiten Vergleich auf einem der der LWL-Kulturabteilung, konnte ein Notizbuch zu- vordersten Plätze. sammengestellt werden, das beeindruckende Kunstwerke aus der Kunsttherapie und von bedeu- Der LWL-Kulturreport soll demgegenüber im Sinne tenden Künstlerinnen und Künstlern, deren Werke eines Geschäftsberichts Rechenschaft ablegen über sich im LWL-Landesmuseum für Kunst- und Kultur- die Arbeit aller LWL-Kultureinrichtungen. Neben geschichte befinden, vereint. den LWL-Museen präsentieren die Ämter, die wis- senschaftlichen Kommissionen und das Westfäli- Anvisiert ist ferner eine verstärkte Mitarbeit im Be- sche Institut für Regionalgeschichte ihre vielfälti- reich „Tourismus“. Ein breites Angebot, das nicht gen Leistungen und ziehen Bilanz. Der Überblick nur den Besuch einer einzelnen kulturellen Einrich- zeigt, dass eine große Anzahl von Veröffentlichun- tung erfasst, sondern es auf der Basis von Modulen gen, Veranstaltungen, Seminaren und Kolloquien erlaubt, sich individuell seine Reisen zusammenzu- sich mit dem Erbe Westfalens und seiner Geschich- stellen, ist die Zukunft. Dazu bedarf es aber der Ko- te auseinandersetzt. Dabei wird aber auch nicht operation mit dem Tourismusbereich, um attraktive der Blick auf zukünftige Entwicklungen aus den Vorschläge zu erarbeiten. Die LWL-Kulturabteilung Augen gelassen. arbeitet hier aktiv an der Erstellung von Ideen mit. Das Projekt „Kultur in Westfalen“, eine Reaktion Bei allen Aktivitäten steht für den LWL stets im Vor- auf die Ergebnisse der Expertenkommission dergrund, die ganze Region Westfalen-Lippe zu er- „KunstNRW“ des Landes NRW, schreitet voran. reichen. Als Anbieter einer Vielzahl kultureller Ser- Nach zahlreichen Workshops und Expertenrunden viceleistungen trägt er Sorge für ein westfalen-weit sowie einer Konferenz im Landeshaus fand ein er- ausgeglichenes Leistungsspektrum, das allen Bür- stes Treffen der Lenkungsgruppe auf Burg Altena gerinnen und Bürgern zugute kommt.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 15 LWL 15 LWL-Kulturreport 2009 Ludger Brügge, Registrator in der LWL-Kulturabteilung, bei der Arbeit.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 16 LWL 16 LWL-Kulturreport 2009 Der Startpunkt des neuen Jakobswegs (blaue Linie) wird das Kloster Corvey in Höxter sein – solange bis der östliche Anschluss von niedersächsischer Seite aus erfolgt. Landeskundliche Forschung Sie erforschen die Geschichte der Region Westfa- len-Lippe, ihre geografischen Besonderheiten und LWL-Institut ihre kulturelle Entwicklung: die sechs wissenschaft- für westfälische Regionalgeschichte lichen Kommissionen für westfälische Landeskunde Karlstraße 33 und das LWL-Institut für westfälische Regionalge- 48147 Münster Tel.: 0251 591-5684 schichte. Fax: 0251 591-3282 wir@lwl.org Die Forschungseinrichtungen dokumentieren wis- www.lwl-regionalgeschichte.de senschaftliche Ergebnisse und präsentieren diese Leitung: allgemein verständlich, um die wissenschaftliche Ar- Prof. Dr. Bernd Walter beit auch einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Geschäftsführung: Ralf Johanshon, ZVE Ihre Forschungstätigkeit drückt sich in zahlreichen Stellen: 9,0, ZVE Einzelveröffentlichungen und Reihen, in Seminaren, Tagungen und Kulturveranstaltungen aus. Darüber Das Institut ist eine wissenschaftliche Einrichtung des LWL. Es betreibt Forschungen, veröffentlicht deren Ergebnisse und an- hinaus beraten die Kommissionen und das LWL-In- dere wissenschaftliche Arbeiten zur westfälischen Regionalge- stitut für westfälische Regionalgeschichte Bürgerin- schichte. Außerdem arbeitet das Institut mit Hochschulen, au- nen und Bürger ebenso wie andere wissenschaftli- ßeruniversitären Instituten und landes- bzw. regionalgeschicht- che und kulturelle Institutionen. lichen Vereinigungen zusammen. Leitmotiv der Forschungsar- beit ist – im Sinne der modernen Regionalgeschichte – die Un- Die hauptamtliche Arbeit wird in den vom LWL un- tersuchung des Besonderen und des Exemplarischen in der so- terhaltenen Geschäftsstellen geleistet. Diese koope- zialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Westfalen. Hierzu gehören die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wirt- rieren eng mit rund 400 ehrenamtlich für die Kom- schaft, Gesellschaft, Kultur und Politik während des 19. und missionen tätigen Forscher / innen. Auf diese Weise 20. Jahrhunderts. entsteht ein gut funktionierendes Netzwerk mit Universitäten und Initiativen „vor Ort“. Die bislang erschienenen über 1.000 Medien und jährlich circa 70 Tagungen, Ausstellungen und Veranstaltungen sind Beispiele für einen in Europa einzigartigen Kul- turtransfer.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 17 Landeskundliche Forschung LWL Altertumskommission Historische Kommission Volkskundliche Kommission für Westfalen für Westfalen für Westfalen 17 An den Speichern 7 Erbdrostenhof · Salzstraße 38 Scharnhorststraße 100 LWL-Kulturreport 2009 48157 Münster 48143 Münster 48151 Münster Tel.: 0251 591-8990 Tel.: 0251 591-4720 Tel.: 0251 83-24404 Fax: 0251 591-8998 Fax: 0251 591-5871 Fax: 0251 83-28393 altertumskommission@lwl.org hiko@lwl.org voko@lwl.org www.altertumskommission.lwl.org www.historische-kommission.lwl.org www.volkskundliche-kommission.lwl.org Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Prof. Dr. Dr. h. c. Torsten Capelle Prof. Dr. Wilfried Reininghaus Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann Geschäftsführung: Geschäftsführung: Geschäftsführung: Dr. Vera Brieske Dr. Anna-Therese Grabkowsky Christiane Cantauw M. A. Im Bereich der landeskundlichen For- Die Kommission erforscht die westfäli- Die Volkskundliche Kommission für schung des LWL geht die Altertums- sche Landesgeschichte vom frühen Westfalen ist eine regional arbeitende kommission archäologischen Fragen zu Mittelalter bis zur Gegenwart in all ih- Forschungs- und Dokumentationsstel- Westfalen nach und veröffentlicht ihre ren Teilbereichen und verbreitet die le. Mit ihren Angeboten ist sie Anlauf- Forschungsergebnisse in eigenen Pu- neu gewonnenen Kenntnisse. Dazu or- stelle für alle, die sich für Volkskunde blikationen. Derzeitige Schwerpunkte ganisiert sie fachwissenschaftliche und in Westfalen interessieren. Zurzeit un- sind die Dokumentation und Datierung öffentliche Veranstaltungen und veröf- tersucht die Kommission beispielswei- von Befestigungsanlagen aus dem Mit- fentlicht historische Quellen (Urkunden se, wie aufgegebene Kirchen neu ge- telalter, die Frühmittelalterforschung und andere schriftliche Überlieferun- nutzt werden, wie Schülerinnen und sowie die wissenschaftliche Untersu- gen), Darstellungen, Karten und Hand- Schüler ihr Abitur feiern oder wie chung von Altstraßen (z. B. Jakobspil- bücher. „westfälisch“ die Menschen in West- gerwege). falen essen. Kommission für Mundart- und Geographische Kommission Literaturkommission Namenforschung Westfalens für Westfalen für Westfalen Robert-Koch-Straße 29 Fürstenbergstraße 10 Erbdrostenhof, Salzstraße 38 48149 Münster 48147 Münster 48143 Münster Tel.: 0251 83-32880 Tel.: 0251 591-3107 Tel.: 0251 591-5705 Fax: 0251 83-32882 Fax: 0251 591-3119 Fax: 0251 591-6713 mundart-kommission@lwl.org geko@lwl.org liko@lwl.org www.mundart-kommission.lwl.org www.geographische-kommission.lwl.org www.literaturkommission.lwl.org Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Prof. Dr. Jürgen Macha Prof. Dr. Heinz Heineberg Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf Geschäftsführung: Geschäftsführung: Geschäftsführung: Dr. Robert Damme (kommissarisch: Dr. Rudolf Grothues Prof. Dr. Walter Göddenf.Gödden 01.10.2008 - 31.03.2009) Dr. Markus Denkler (ab 01.04.2009) Im Mittelpunkt der Untersuchungen Die Literaturkommission erforscht die der Geographischen Kommission ste- westfälische Literatur von den Anfän- Die Kommission untersucht die nieder- hen die Region Westfalen und ihre Teil- gen bis heute. Sie bezieht neue Me- deutsche Sprache und Literatur West- regionen mit ihren typischen oder auch dien, Disziplinen übergreifende Frage- falens und veröffentlicht ihre Ergeb- individuellen Eigenschaften, mit ihrer stellungen, Gegenwartsliteratur und nisse in zwei Schriftenreihen, einer natur- und kulturräumlichen Vielfalt. Gattungen wie Hörspiele und Features wissenschaftlichen Zeitschrift, einem Forschungsbereiche sind die Landesna- in ihre Arbeit mit ein, ohne dabei die Sprachatlas, einem großlandschaftli- tur, Ökologie und Umweltschutz, rege- Grundlagenforschung zu vernachlässi- chem Wörterbuch und im Internet. Zu nerative Energien, Siedlungen, Kultur, gen. Zudem erarbeitet die Kommission ihrer Arbeit gehört es, den Wortschatz Wirtschaft, Verkehr und Tourismus. Ih- das Programm des Museums für West- der westfälischen Mundarten, Flurna- re Forschungsergebnisse dokumentiert fälische Literatur Haus Nottbeck und men und Sprichwörter zu erfassen und die Kommission in einem Atlaswerk, in forscht in einem Sonderbereich zu An- die westfälische Familiennamenland- Schriftenreihen und Informationsbro- nette von Droste-Hülshoff. Im Westfäli- schaft zu erforschen. schüren. schen Literaturarchiv werden literari- sche Nachlässe gesammelt und er- schlossen.
KR09.Inhalt_08.12.10 08.12.2010 10:03 Uhr Seite 18 01 Altertumskommission für Westfalen 18 LWL-Kulturreport 2009 Burg Altena ist nur eine von mehreren Anlagen, über die 2009 ein archäologisch-historischer Burgenführer erschienen ist. Kein Mittelalter ohne Burgen Das 13. Jahrhundert bildet den zeitlichen Rahmen für die bisher größte Mittelalter- ausstellung im Ruhrgebiet. Die einst imposanten Burgen jener Zeit stehen schon lange im Fokus der Altertumskommission für Westfalen. Zu den Burgen in der Reihe „Frühe Burgen in West- Die Publikation zum Römerlager in Haltern am See falen“ gesellen sich nun einige hochmittelalterliche ist noch in Vorbereitung, ebenso der Tagungsband Festungen aus der Region. Archäologen konnten „Imperium. Varus und seine Zeit“. die Baugeschichte einiger Anlagen durch neue Un- Das Projekt „Wege der Jakobspilger“ spannte im tersuchungen weiter präzisieren. Burg Altena so- Jahr 2009 weiter sein Netz über ganz Westfalen. Ei- wie die Burgen Isenberg und Blankenstein in Hat- ne Strecke entlang des alten Hellwegs von Höxter tingen sind wichtige Schauplätze der Ereignisse um über Paderborn und Soest bis Dortmund ist inzwi- das Jahr 1225. Dem Geschehen in dieser Zeit wid- schen mit den bekannten Muschelschildern gekenn- met sich in der Ruhr.2010-Schau „Aufruhr 1225“ zeichnet. An den Grenzen Westfalens müssen die das LWL-Museum für Archäologie in Herne zwi- Pilger dann natürlich nicht umkehren: Zusammen schen Februar und November 2010. mit dem Umweltamt des Landschaftsverbandes Im „Varusjahr 2009“ hat die Kommission mit An- Rheinland sorgt die Kommission dafür, dass die reppen einen weiteren westfälischen Fundort in Schilder durchgehend den Weg bis nach Santiago der Reihe „Römerlager in Westfalen“ vorgestellt. de Compostela weisen. Aktuelle Projekte Leenen, Stefan / Pätzold, Stefan: Die Burg Blankenstein in Hattingen, Ennepe-Ruhr-Kreis. Frühe Burgen in Westfalen 30. Neben den redaktionellen Arbeiten an den Publikationen wurden folgende Projekte Sicherl, Bernhard: Die Bruchhauser Steine bei Olsberg, Hochsauerlandkreis. durchgeführt bzw. gefördert: Frühe Burgen in Westfalen 3 (2. überarbeitete und ergänzte Auflage). Burgenforschung Service und Dienstleistungen Nachvermessung an der Brunsburg (Höxter) 14C-Datierung eines Kalkofens von der Brunsburg (Höxter) Archiv 14C-Datierung eines Pollenprofils von der Bumannsburg (Bergkamen) Pläne westfälischer Befestigungsanlagen, ständige Erweiterung des Plan-Archivs durch Forschungsgeschichte „Wallanlagen in Westfalen“ aktuelle Vermessungen Wegeforschung Bibliothek „Wege der Jakobspilger in Westfalen“, Weg 2 (Hellweg von Höxter bis Bochum) Eingegliedert in die Bibliothek der LWL-Archäologie für Westfalen, außerdem Römerforschung Präsenzbibliothek mit Spezialliteratur zu Forschungsthemen der Altertumskommission „Römische Bleifunde aus Westfalen“ (zusammen mit LWL-Römermuseum Haltern) Sammlungen Frühmittelalterforschung 15 wissenschaftliche Nachlässe DNA-Analyse Beckum Internet 3D-Röntgenaufnahmen von Funden aus frühmittelalterlichen Gräberfeldern www.altertumskommission.lwl.org mit Informationen über die Geschichte der Kommission, Tätigkeitsfelder, Projekte, Publikationen u.v.m. Veranstaltungshöhepunkte www.jakobspilger.lwl.org informiert über das Projekt „Wege der Jakobspilger in Westfalen“ (Wegbeschreibungen, Tipps und Hinweise, Termine) Neben verschiedenen Informationsveranstaltungen zum Thema „Wege der Jakobspilger in Westfalen“ und zu aktuellen Publikationen der Kommission wurden folgende Fachta- Kooperation | Kontakt | Gremienarbeit gungen durchgeführt: LWL-Archäologie für Westfalen 12.03.2009: Kolloquium „Kamen-Westick und andere reiche Fundplätze im rechts- LWL-Römermuseum Haltern rheinischen Germanien“ in Kamen (zusammen mit Stadt Kamen, Ruhr-Universität Westfälische Wilhelms-Universität, Historisches Seminar, Abt. für ur- und Bochum und LWL-Archäologie) frühgeschichtliche Archäologie 08.–09.05.2009: Mitgliederversammlung und Jahrestagung in Beckum Ruhr-Universität Bochum, Institut für Ur-und Frühgeschichte Publikationen LVR-Umweltamt Deutsche St.-Jakobus-Gesellschaft e.V. Eismann, Stefan: Die Burg Altena in Altena, Märkischer Kreis. Sauerländischer Gebirgsverein Frühe Burgen in Westfalen 28. Westfälischer Heimatbund Koch, Michael / König, Andreas: Die Brunsburg bei Höxter-Godelheim, LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen Kreis Höxter. Frühe Burgen in Westfalen 29. Verschiedene Heimatvereine, Kircheneinrichtungen und kommunale Einrichtungen Kühlborn, Johann Sebastian: Anreppen, Stadt Delbrück, Kreis Paderborn. Projektgruppe Heidenstraße Römerlager in Westfalen 4. Stadtarchäologien Höxter, Paderborn, Soest, Dortmund Leenen, Stefan: Die Burg Isenberg in Hattingen, Ennepe-Ruhr-Kreis. Wiss. Beirat zu verschiedenen Ausstellungen Frühe Burgen in Westfalen 25 (2. überarbeitete Auflage).
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