KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn

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KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
APR
2020
         KURIER
             Kostenlos an alle Haushalte
             Nachrichten aus der amtsfreien Gemeinde Glienicke/Nordbahn

                                                      Hamsterkäufe und Absagen:
                               So verändert das Coronavirus das Leben in Glienicke

Interview mit Werkmarkt-Chef      Unmut über Straßensperrung        Irma Heinrich feiert 100.

               Redaktionsschluss für die Mai-Ausgabe: Dienstag, 14. April 2020
KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
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                        Gehwegpflege
                        Laubbeseitigung
                        Gartenpflege
                        Urlaubsbetreuung all inclusive

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EDITORIAL | INHALT | IMPRESSUM                                     3

                                                                Liebe Leserinnen, liebe Leser,              ab. Meine Bedürnisse beschränken sich
                                                                da ist sie also, die große Krise. Das Co-   eben auf das Wesentliche. 50 Liter Kölsch
                                                            ronavirus schlägt unbarmherzig zu. Schu-        (Marke egal), zehn Packungen Kloster-
                                                            len und Kitas haben geschlossen, eben-          frau Melissengeist zum Desinfizieren (79
                                                            so Museen, Theater, Kinos, Bars und             Prozent Alkoholvolumen), 20 Packungen
                                                            Restaurants. Das gilt auch für die meis-        Snickers (Wenn‘s mal wieder länger dau-
                                                                        ten Geschäfte. Mit dem Vi-          ert); zehnmal Notfall-Ritter-Sport-Schoko-
                                                                        rus ist sie wieder da: die „Ger-    lade (die sind quadratisch-praktisch gut
                                                                        man Angst“. Hamsterkäufe als        zum Aufteilen geeignet) sowie 30 Chipstü-
                                                                         panische Reaktion. Ich habe        ten mit Paprika. Das gibt dem Ganzen erst
                                                                         mich davon anstecken lassen        die richtige Würze.
                                                                         und mir einige dieser niedli-          Habe ich etwas vergessen? Ach ja,
                                                                         chen Tierchen gekauft. Aber        meine Abos bei Amazon Prime, Max-
                                                                         was soll ich jetzt mit ihnen an-   dome und Netflix sollte ich jetzt auf unbe-
                                                                         stellen? Hmm. Und was ist mit      stimmte Zeit verlängern. Wer will schon
                                                                          Toilettenpapier? Die Leute sind   das ganze Elend der Welt in den Nachrich-
                                                                          völlig von der Rolle und kau-     ten sehen, wenn er schöne Serien und Fil-
                                                                          fen das mehrlagige Material in    me sowie die guten alten Konserven aus
                                                                          Massen. Bei Mumien hat das        den 80er und 90er-Jahren schauen kann.
                                                                          Zeug bestens funktioniert.        Was waren das noch für Zeiten. Keine Vo-
                                                                               Aber was braucht man         gelgrippe, keine Schweinegrippe, kein
                                                                           wirklich für zehn Tage Überle-   Ebola. In meiner Kindheit gab es nur die
                                                                           ben, so wie es das Bundesamt     Spunk-Krankheit, und das auch nur we-
                                                                           für Bevölkerungsschutz vor-      gen Pippi Langstrumpfs Erzählungen.
                                                                           schlägt? Es ist eine Liste des       Und jetzt? Ich werde meine private
                                                                           Grauens. Darunter sind zu        Überlebensliste nun Stück für Stück aufes-
                                                                            finden: 4 Kilo Gemüse oder      sen, äh, ich meine abarbeiten. Denn bei al-
                                                                            Hülsenfrüchte (im Glas) -       ler Panik, Hysterie und sonstigen Ängsten
                                                                            Gott bewahre. 3,5 Kilogramm     weiß ich: Schokolade enthält Vitamine,
                                                            Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Reis. Nudeln      ist bis zu einem Jahr haltbar - und macht
                                                            aus Italien, Reis aus China? - echt jetzt?      glücklich. Und glücklich durch diese Krise
                                                                Mein ganz persönlicher Überlebens-          wollen wir doch alle kommen, oder?
                                                            leitfaden weicht verständlicherweise von                               Ihr Redaktionsleiter
                                                            nebenstehender Empfehlung deutlich                                             Arne Färber

Impressum                                                   Inhalt
Herausgeber: Gemeindeverwaltung
Hauptstraße 19, 16548 Glienicke/Nordbahn
                                                            ORTSGESCHEHEN................................................................                4
Telefon: 033056/69-229 u. 222
Fax: 033056/69-258
                                                            R ATHAUSNACHRICHTEN ....................................................... 18
www.glienicke.eu
Verantwortlich: Dr. Hans G. Oberlack
                                                            AUS DER KOMMUNALPOLITIK................................................ 31
Redaktionsleitung: Arne Färber (af)
                                                            KINDER, JUGEND UND SCHULE............................................... 41
Mitarbeit: Susanna Gotsch (sg), Vanessa Kränzke (vk)
Glienicker Kurier (GK), Landkreis Oberhavel (LK)            KUNST UND KULTUR. . ........................................................... 43
Anzeigen: Vanessa Kränzke
Fotos: Glienicker Kurier (sofern nicht anders               SENIOREN.......................................................................... 45
angegeben);
E-Mail: pressestelle@glienicke.eu                           SPORT............................................................................... 46
Auflagenhöhe: 6.300
Gedruckt auf matt Recyling 100% Altstoff.                   NEUES AUS DER FEUERWEHR................................................. 52
Redaktionsteam: Petra Bajorat-Kollegger,
 Dr. Barbara Giessmann, Susanne Jänicke                     AUS DEN KIRCHENGEMEINDEN. . ............................................. 53
Ute Kersten, Susanne Kübler, Dr. Ulrich Strempel
Grafik und Layout: Möller Medienagentur GmbH                HISTORISCHES. . .................................................................. 54
Ehrig-Hahn-Straße 4, 16356 Ahrensfelde
Druck: Möller Druck und Verlag GmbH                         LESERPOST........................................................................ 55
16356 Ahrensfelde OT Blumberg
Zustellung: Turbo Post                                      TERMINE ........................................................................... 57
In eigener Sache: Bei Nichterhalt des
„Glienicker Kurier“ können Sie sich an die Presse­­stelle   GEBURTSTAGE.. ................................................................... 57
im Rathaus, Tel. 033056/69229, wenden.
Zur Beachtung: Namentlich gekennzeichnete Artikel           ANZEIGEN . . ........................................................................ 57
geben die Meinung des Autors, nicht unbedingt
die der Redaktion wieder.                                   DIE GEMEINDE INFORMIERT . . ................................................ 66
                                                                                                                               Glienicker Kurier April 2020
KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
4          ORTSGESCHEHEN

    Interview mit Werkmarkt-inhaber André Neiling

    „So entstehen Mauern in den Köpfen“
    Ein Thema, das die Gemüter in Glienicke/Nordbahn derzeit heftig erhitzt, ist die drohen-   um Berlin. Die Stadt wächst und wächst,
    de Straßensperrung an den Landesgrenzen – konkret auf der Schildower Straße und der        alles verlagert sich nach außen. Die Gege-
    Elsestraße. Die Schließung löst nicht nur Unmut bei den Bürgern, sondern auch Existen-     benheiten sind nicht mehr wie vor zehn
    zängste aus. André Neiling vom Werkmarkt sieht seine persönliche Zukunft und die sei-      Jahren. Die Mobilität nimmt zu, da kann
    nes Geschäfts gefährdet, wie er Kurier-Redakteurin Susanna Gotsch im Gespräch schil-       man nicht sagen, der Verkehr wird einem
    dert. Seit über 25 Jahren arbeitet der Oberhaveler im Werkmarkt, erst als Angestellter,    zu viel. Wer in eine Anliegersiedlung wie
    seit 2015 als Inhaber. Mit dem Geschäft hat er sich einen Lebenstraum erfüllt, der nun     das Waldseeviertel zieht, der muss sich
    durch das Aufstellen Modalfilter zu zerplatzen droht.                                      die Gegebenheiten nicht nur am Wochen-
                                                                                               ende, sondern auch unter der Woche an-
    Ihr Geschäft befindet sich nur weni-          wir uns vor allem von den großen Bau-        schauen. Man muss damit rechnen, dass
    ge Meter von den betroffenen Straßen          markt-Ketten ab.                             hier Autos entlangfahren.
    entfernt. Wie sehen Sie die derzeitige                                                         Ich wohne selbst in einer ähnlichen
    Entwicklung um eine mögliche Schlie-          Wie reagieren Ihre Kunden auf das Vor-       Gegend. Bei uns wurden Verkehrsberu-
    ßung?                                         haben der Reinickendorfer Bezirksver-        higungen in Form von Überfahrschwel-
    André Neiling: Die Situation belastet         ordnetenversammlung?                         len installiert, das war aber kontrapro-
    mich sehr. Ich habe bereits mehrere Stra-     Ich hatte in den letzten Tagen und Wo-       duktiv. Letzten Endes wurden diese wie-
    ßensperrungen miterlebt, seien es die         chen viele Gespräche mit Hermsdorfern        der zurückgebaut. Hin und wieder wurde
    Bauarbeiten 2018 und 2019 auf der Haupt-      und Frohnauern. Die meisten haben von        durch die Polizei geblitzt. Dadurch konnte
    straße sowie die Sanierung des Waldsee-       der Sperrung und der Situation vor Ort an-   man das Problem besser in den Griff be-
    viertels vor einigen Jahren. Jedes Mal hat-   fangs nichts mitbekommen und sind ent-       kommen. Vielleicht ist das ein Ansatz, die
    ten wir Umsatzeinbußen von 10 bis 15 Pro-     setzt. Vielen ist es ergangen wie Herrn      Einbuchtungen zurückzubauen. Was ich
    zent. In den vergangenen fünf Jahren habe     Dr. Knuth Dohse, der die Initiative „Offe-   in der Schildower Straße jedenfalls im-
    ich sehr viel Geld in die Hand genommen,      ne Nachbarschaft“ gegründet hat: Er habe     mer wieder erlebe: Durch das ständige
    in der Summe etwa eine viertel Million Eu-    ‚geschlafen und ist jetzt wach geworden‘.    Anhalten und Anfahren entsteht viel Ag-
    ro. Im Jahr 2016 haben wir einen Totalum-     Auch unsere Kunden sind der Meinung,         gressivität – sowohl bei den Autofahrern
    bau vorgenommen, auch personell habe          dass eine Schließung nicht funktioniert.     als auch bei den Anwohnern. Doch es gibt
    ich aufgestockt. Mittlerweile sind wir sie-   Wir werden auf beiden Seiten, auf Glieni-    viele einfache Regeln, die man aufstellen
    ben Mitarbeiter plus meine Person. Dann       cker und Reinickendorfer, gebraucht.         kann. Meiner Meinung nach sollten vor al-
    haben wir begonnen, den Schlüsseldienst                                                    lem die parkenden Autos vor und nach der
    auszubauen, teure Maschinen wurden ge-        Welche Möglichkeiten sehen Sie, des          Verkehrsberuhigung bei den Planungen in
    kauft. Auch die Werkstatt wurde ausge-        hohen Verkehrsaufkommens Herr zu             Betracht gezogen werden.
    baut. Das sind natürlich alles Investitio-    werden, aber auch die unterschiedli-             Was den Ton zwischen Glienicke und
    nen, für die Kredite aufgenommen wurden       chen Herangehensweisen von Reini-            Reinickendorf anbelangt, haben wir schon
    und die ich teilweise aus privater Tasche                   ckendorf und Glieni-           kriegsähnliche Zustände. Das ist kein Mit-
    bezahlt habe. Daher habe ich vor allem in                     cke in Einklang zu           einander, auch das ist richtig aggressiv.
    Punkto Finanzen große Ängste in Bezug                          bringen?                    Einer schiebt dem anderen den schwar-
    auf die Schließung der Elsestraße.                             Es ist sicher schwer,       zen Peter zu. Ich kann es nicht nachvoll-
                                                                   eine einvernehmli-          ziehen. Das geht doch auch anders.
    Woher kommen Ihre Kunden und was                                che Lösung zu fin-             Was mich außerdem stutzig gemacht
    schätzen sie an Ihrem Geschäft?                                       den. Das Pro-        hat, ist die Tatsache, dass angeblich al-
    Wir haben Kunden aus Glienicke,                                         blem betrifft      le Parteien in Reinickendorf für die Sper-
    aber auch aus Frohnau und Herms-                                          viele Ge-        rung waren. Naturgemäß gibt es bei sol-
    dorf. Die Verteilung liegt bei et-                                          meinden        chen Themen neben Befürwortern auch
    wa 60 zu 40 Prozent. Viele ken-                                                            Gegner oder zumindest Enthaltungen.
    nen uns von früher und schät-                                                              Mir ist schleierhaft, wie es zu dieser Ei-
    zen unseren Beratungs- und                                                                 nigkeit kam.
    Wartungsservice. Wir haben
    viele Stammkunden und se-                                                                              Der Werkmarkt ist André Nei-
    hen uns mit dem Werkmarkt                                                                               lings Lebenstraum. Mit Un-
    als Nahversorger. Die Leute                                                                               terschriften-Aktionen
    kommen gezielt zu uns, um                                                                                 kämpft der Geschäftsmann
    ausführlich beraten zu wer-                                                                               gegen die Straßensperrun-
    den, aber auch, um ihre Repa-                                                                                gen, die seinen Traum
    raturen bei uns abzugeben. Da-                                                                                       zum Platzen brin-
    rüber hinaus bieten wir viele Ni-                                                                                    gen könnten.
    schenprodukte an. Damit heben
    Glienicker Kurier April 2020
KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
ORTSGESCHEHEN                                                                                               5

Bringen Sie für das Anliegen der Bürgerinitiative „Schildo-
                                                                         Sonnengläser
wer Straße“, dessen Sprecher Michael Ortmann ist, Ver-
ständnis auf?
Ja, aber es ist der falsche Ansatzpunkt. Mir missfällt der Ton, der    zu Aktionspreisen
seitens der Bürgerinitiative angeschlagen wird. So funktioniert
das nicht. Wenn ich an eine solche Straße ziehe, muss ich da-
mit rechnen, dass dort Autos langfahren. Dass ist ja schon vie-
le Jahre so und nicht erst seit 2017, seit Herr Ortmann dort hin-
gezogen ist. Aus Frust zu sagen, wir machen die Straße einfach
dicht – das geht nicht. Ich bezweifle auch, ob das rechtlich so
einfach möglich ist. Denken wir zum Beispiel an die Zufahrten
für Rettungsfahrzeuge oder die Feuerwehr. Was ist denn, wenn
es bei denjenigen einmal brennen sollte oder ein Notarzt kommen
muss? Darüber wurde nicht nachgedacht. In meinen Augen will
man hier nur stänkern. Ich schätze Herrn Ortmann so ein, dass
ihn die Allgemeinheit nicht interessiert, sondern er aus rein pri-
vatem Interesse handelt. So entstehen auch Mauern in den Köp-
fen, und das 30 Jahre nach der Wiedervereinigung.

Welche Maßnahmen haben Sie bisher gegen die Schließung
unternommen?
Ich habe einen Brief an Reinickendorfs Bürgermeister Frank Bal-
zer geschrieben, in dem ich meine Situation schildere und bitte,
von einer Schließung der Straßen abzusehen. Dieser kam unbe-
antwortet nur mit dem Hinweis zurück, dass Bezirksstadträtin
Katrin Schultz-Berndt für die Angelegenheit zuständig sei. Auch
von ihr warte ich bislang auf eine Antwort. Auf der Sitzung der
BVV wollte ich mein Anliegen vortragen, allerdings wurde mein
Rederecht in der ersten Runde abgelehnt, für die nächste Sit-
zung nur unter Vorbehalt gestattet. Das gibt mir sehr zu denken.
    Darüber hinaus haben wir an mehreren Unterschriftenaktio-
nen teilgenommen beziehungsweise Petitionen ins Leben geru-
fen und diese im Laden ausliegen. Einige Tausend Unterschrif-
ten haben wir bereits zusammen. Ich spreche die Leute natür-
lich weiterhin direkt auf unsere Unterschriftenaktion an. Vor
dem Werkmarkt wird ein großes Banner angebracht, das auf die
Situation aufmerksam machen soll. Es wurden Flyer gedruckt.
All das muss neben dem Tagesgeschäft bewältigt werden und
belastet ungemein.

Im Falle einer Schließung der beiden Straßen – haben Sie
einen Plan B?
Den habe ich noch nicht. Aufgeben möchte ich natürlich nicht so
schnell. Wenn es zu einer Sperrung kommen sollte, muss ich mir
die laufende Saison ansehen. Von heute auf morgen kann man
das nicht entscheiden. Zwar sollen die Straßen nur temporär für
ein halbes Jahr geschlossen werden, für uns ist das eine volle
Saison. Danach kann man schon sehen, ob das Geschäft rück-
läufig ist und wie es sich auswirkt. Wir müssen sehr wachsam
sein und gegebenenfalls die Notbremse ziehen. Dann war es das.
Es wäre sehr schade darum, aber ich muss auch an mich denken
und sehen, wie ich meine Verbindlichkeiten mit den Banken be-
zahlt bekomme. Ich kann nicht mit meinem Haus und Grund-
stück dafür geradestehen, dann wäre meine komplette Existenz
weg. Sollte es so kommen, stehe ich auf der Straße, aber auch
                                                                      Wir erfüllen Ansprüche. Sie werden sehen.
bei Herrn Ortmann vor der Tür, dessen kann er sich gewiss sein.
    Positiv möchte ich erwähnen, dass ich von Seiten der Ge-          Inh. Michael Meier · Oranienburger Chaussee 5 · 16548 Glienicke
meinde und den Parteien viel Hilfe und Unterstützung erhalte.         zwischen Hermsdorf und Frohnau · Telefon: 033056 / 948 45
                                                                      Mo - Fr 10 - 19, Sa bis 14 Uhr · Parken direkt am Geschäft.
Ich bekomme Tipps, wie ich mich verhalten soll, welche Anträ-
ge zu stellen sind. Und, und, und… Das tut gut!
                                                                                                               Glienicker Kurier April 2020
KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
6          ORTSGESCHEHEN

    Informationsver anstaltung der Gemeinde Glienicke/Nordbahn

    „Das ist eine Diskriminierung
    der Glienicker Bürger durch Berlin“
    (af) Als Reaktion auf die drohende Schließung der Schildower Straße und Elsestraße di-
    rekt an der Grenze zu Glienicke/Nordbahn hatte Bürgermeister Dr. Hans G. Oberlack am
    2. März die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde und aus Reinickendorf zu einer Infor-
    mationsveranstaltung eingeladen. 150 Bewohner aus Glienicke und aus dem Hermsdor-
    fer Waldseeviertel nutzten die Zusammenkunft, um sich über die neueste Entwicklung zu
    informieren, Vorschläge zu unterbreiten und auch ein bisschen Dampf abzulassen. Zum
    Hintergrund: Am 13. Februar hatte der Verkehrsausschuss der Reinickendorfer Bezirks-
    verordnetenversammlung einstimmig empfohlen, an besagten Straßen jeweils am Orts-
    ausgang temporäre Modalfilter, zum Beispiel in Form von Blumenkübeln, zu installieren.

        Die letzte Runde der Diskussion ist be- Eingriff in unsere Rechte ist unverhältnis-
    reits eingeläutet. Die meisten Argumen- mäßig. Wir setzen uns dafür ein, dass un-
    te sind ausgetauscht, die mit einer mögli- sere gemeinsame Nachbarschaft weiterhin
    chen Straßenschließung aufkommenden zugänglich bleibt.“
    Probleme benannt und der aufgestaute Är-         Matthias Rink, Dezernent für Service,
    ger darüber ausreichend artikuliert. Da er- Finanzen und Ordnung des Landkreises
    hebt sich plötzlich Dr. Knuth Dohse von Oberhavel, macht deutlich, dass der Land-
    seinem Stuhl, tritt vor das Publikum und kreis in dieser Frage eng an der Seite Glie-
    erntet mit einer leidenschaftlichen Rede nickes stehe. „Wir werden genügend Mu-
    gegen die Schließung der Straßen einen nition sammeln und notfalls Rechtsmittel
    tosenden Applaus. Das Besondere: Der einlegen“, sagt er. Wenn die Bezirksver-
    Mann wohnt im Waldseeviertel, fährt ordnetenversammlung einen Beschluss
    zum Einkaufen und Sporttreiben nach zur Schließung der Straßen treffe, sei das
    Glienicke und bezeichnet die Bürgerini- Bezirksamt verpflichtet, diesen umzuset-
    tiative „Schildower Straße“ als eine klei- zen. Jedoch müsse der Bezirksbürgermeis-
    ne Gruppe von Anwohnern, die sehr laut ter sagen, dass der Beschluss rechtlich
    sei. „Wenn die Sperrung kommt, ist Glie- nicht haltbar sei und erläutern, warum
    nicke so weit weg wie Frohnau. Bei uns man der Öffentlichkeit eine die Landes-
    gibt es nichts, keine Apotheke, keine Lä- grenzen überschreitende Straße entziehe.
    den, nichts“, sagt er. Er sei erst letzte Wo- Rink weist darauf hin, dass seit 1994 die
    che „aufgewacht“ und habe die Initiative Autozulassungen um 80 Prozent gestiegen          Moderierte souverän die Infoveranstal-
    offene  Nachbarschaft 04_09:sportbistro_1_3
     Knoll_1_3_Sommer_      gegründet. „Dieser seien.   „Wir haben 13:56
                                                     11.03.2014     ein riesiges
                                                                           Uhr Infrastruk-
                                                                                 Seite 1      tung: Bürgermeister Dr. Hans G. Oberlack
                                                                                                                                 Anzeige

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                                    Glienicke ·· Telefon:
                                                  Telefon:03
                                                           0330
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                                                                 56/8 07
                                                                      07 09
                                                                         09 ·· Fax:
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                                                                                               35 23
                                                                                                  23
    Glienicker Kurier April 2020
KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
ORTSGESCHEHEN                          7

      turproblem. Die Lastfähigkeit der Straßen
      ist überlastet, aber der Landkreis ist da-
      bei, Lösungen zu finden.“ Neben der Syn-
      chronschaltung von Ampelanlagen auf
      der B 96 bringt der Dezernent auch eine
      bauliche Veränderung dieser Hauptver-
      kehrsstraße ins Spiel. Denkbar sei eine
      dritte Fahrbahn.
          Bürgermeister Dr. Oberlack betont,
      dass eine Schließung von Straßen nichts
      bringe, solange man keine Alternativen
      anbiete. Seine Gemeinde habe mit der
      Einführung des Kiezbusses von Schildow
      zum S-Bahnhof Frohnau eine Alternati-
      ve aufgezeigt, um den Verkehr zu ent-
      zerren. „Der Kiezbus kostet uns im Jahr         Großes Interesse: Die meisten Besucher der Veranstaltung waren Glienickerinnen und
      500.000 Euro. Wir wollen damit ein Sig-         Glienicker, die sich über die drohende Schließung der Straßen informieren wollten.
      nal setzen, dass wir die Verkehrsströme
      ändern und ein attraktives Angebot mit          Einspruches müsse man rechtliche Schrit-        Option für die Verteilung des Verkehrs in
      dem Bus machen wollen.“ Des Weiteren            te in Erwägung ziehen.                          Glienicke unterbunden worden. Und: Der
      verweist er auf das große Verkehrskon-              Neben Glienicke ist auch die Gemein-        öffentliche Nahverkehr sei kein Allheilmit-
      zept, dass von den S-Bahn-Gemeinden             de Mühlenbecker Land von dem zuneh-             tel, um dem steigenden Verkehrsaufkom-
      gemeinsam in Auftrag gegeben worden             menden Pendlerverkehr betroffen. Ker-           men die Stirn zu bieten. Eine Frau regt an,
      sei und an dem sich auch die Verwaltun-         stin Bonk, stellvertretende Bürgermeiste-       auf der B 96 die „Heerstraßen-Variante“
      gen aus Reinickendorf und Pankow betei-         rin der Nachbargemeinde, will daher ei-         mit einer Spurwechselanlage in Erwägung
      ligen. „Wichtig ist aber, dass man bei al-      nen Teil der Pendler bereits in Mühlenbeck      zu ziehen. Das setze natürlich eine Verbrei-
      ler Emotionalität miteinander redet, um         abfangen. Dafür soll die Heidekrautbahn         terung der Straße voraus. „Ist dieses Mo-
      Lösungen zu finden.“                            reaktiviert und ein Parkhaus in direkter        dell realistisch?“ will sie wissen. Andere
          Was das steigende Verkehrsaufkom-           Nähe der Bahnhöfe gebaut werden. Ein            Einwohner wiederum versprechen sich
      men betrifft, hat man viel in Glienicke         solches soll es ebenso an der S 8 geben.        von der Reaktivierung der Heidekrautbahn
      gemacht, aber nichts für die Anlieger in            Auch die Bürger haben zu dem Thema          eine deutliche Verringerung des Pendler-
      Wohngebieten. Das sagt Uwe Klein, Vorsit-       ihre eigene Meinung. „Hier geht es nicht        verkehrs durch die Umlandkommunen, die
      zender der Gemeindevertretung. Die dro-         um eine Verkehrsberuhigung, sondern um          nördlich an Berlin angrenzen.
      hende Schließung durch Reinickendorf sei        eine Verkehrsverlagerung. Das ist eine Dis-         Die am 11. März vorgesehene Bezirks-
      aber nicht hinzunehmen. Daher spreche           kriminierung der Glienicker Bürger durch        verordnetenversammlung, in der der Emp-
      er sich dafür aus, einen Einspruch gegen        Berlin“, sagt Bernd Pickel. Andere wiede-       fehlung des Verkehrsausschusses gefolgt
      den Berliner Verwaltungsakt einzulegen.         rum bezeichnen die Schließung des Karl-         werden sollte, fand wegen des Corona­
      Im Falle einer Ablehnung des Glienicker         platzes als großen Fehler. Dadurch sei eine     virus‘ nicht statt.
                                                                                                                                            Anzeige

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                                                                                                    Mitglied im Ihre      Katrin Balz
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KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
8          ORTSGESCHEHEN

    Thema des Monats

    Welche Auswirkungen das Virus auf das öffentliche Leben in der Gemeinde hat

    Corona legt das Leben in Glienicke lahm
    (af) Die rasante Ausbreitung des Coronavirus’ hat das öffentliche Leben in Glienicke/Nord-    dann ein Schild auf: „Liebe Kunden, leider
    bahn fast zum Stillstand gebracht. Seit dem 18. März sind Schulen und Kitas geschlos-         müssen wir Sie darüber informieren, dass
    sen. Das gilt ebenfalls für den Einzelhandel. Ausgenommen sind Lebensmittel-Geschäf-          wir Ihnen aufgrund erhöhter Nachfrage ak-
    te und Apotheken, aber auch Märkte. Die Gemeinde sagt alle eigenen Veranstaltungen            tuell nicht alle Produkte anbieten können.
    bis zum 31. Mai ab. Darüberhinaus schließt sie sowohl den Jugend- als auch Senioren-          Wir sind selbstverständlich bestrebt, Ih-
    club, die Gemeindebibliothek und alle Spielplätze. Alle Gastronomiebetriebe sind zu und       nen sobald wie möglich wieder sämtliche
    dürfen nur nur noch „to go“, „Drive-in“ und Lieferungen anbieten. Selbst Gottesdienste        Artikel anbieten zu können. Wir hoffen auf
    in der evangelischen Kirche finden nicht mehr statt. Der Glienicker Kurier hat sich in die-   Ihr Verständnis!“ Aber auch hier die Beob-
    ser Ausnahmesituation in Supermärkten und Apotheken umgeschaut und mit dem Per-               achtung: Eine regelmäßige Lieferung der
    sonal gesprochen.                                                                             Ware findet statt.

    Hamsterkäufe in                                ten und Silvester war der Andrang nicht        Apotheken: Mundschutzmasken
    Glienicker Supermärkten                        so groß.                                       und Desinfektionsmittel sind
        Leere Regale, übervolle Einkaufswa-            Ihr Schichtleiter Christian Steinborn      Mangelware
    gen und lange Schlangen an den Kassen:         kann sich nur verwundert die Augen rei-            Nach Aussage von Raik Arsand, Inha-
    Wer in Zeiten von Coronavirus-Hysterie         ben. „Kaum war neue Ware da, war sie           ber der „Apotheke im Sonnengarten“, tobt
    einkaufen geht, steht mitunter vor vollen-     auch schon wieder weg.“ Dennoch beruhi-        in seinem Geschäft der blanke Wahnsinn.
    deten Tatsachen. Einige Produkte wie Nu-       gen beide die Menschen in Glienicke. „Wir      „Wir haben in kürzester Zeit 1.000 Mund-
    deln, Reis, Flüssigseife, Getränke oder Do-    werden regelmäßig beliefert, auch wenn         schutzmasken verkauft, auch Desinfekti-
    sengerichte sind kurzfristig immer wieder      es bei dem einen oder anderen Artikel mal      onsmittel gibt es nicht mehr.“ Das Verhal-
    mal nicht zu bekommen. Und besonders           einen Engpass gibt.“ Dass es teilweise zu      ten der Menschen in Glienicke beschreibt
    ein Artikel scheint bei vielen ganz oben       Panikkäufen gekommen sei, liege auch           er als „pure Panik“. Wer dringend benö-
    auf der Einkaufsliste zu stehen: Toiletten-    in der Verantwortung der Medien. „Eini-        tigte Medikamente brauche, solle sich
    papier. Bei Sabine Nemitz-Pollmann, In-        ge haben die Angst erst richtig geschürt.“     rechtzeitig darum kümmern. „Die Zeiten,
    haberin eines Supermarktes im Einkaufs-            Beim Supermarkt an der Hauptstraße         in denen man immer alles und sofort be-
    zentrum Galerie Sonnengarten, stoßen           das gleiche Bild. Gerade zu Beginn eines       kommt, sind vorbei“, sagt Arsand. So war-
    solche Hamsterkäufe auf Unverständnis.         Wochenendes herrscht dort ein regelrech-       te eine Kundin auf die für sie wichtige An-
    „Es gab Leute, die hatten den ganzen Ein-      ter Überfall auf das Geschäft. Nudeln? Kei-    ti-Thrombose-Spritze. „Hoffentlich wird
    kaufswagen voll damit. Die Angst, dass         ne Chance. Reis? Wer auf etwas exotischere     das Mittel rechtzeitig geliefert.“
    in einer möglichen Quarantäne plötz-           Sorten steht, bekommt noch die eine oder           Um seine Mitarbeiterinnen und Mitar-
    lich das Toilettenpapier ausgehen könn-        andere Packung. Getränke? Ja, noch erhält-     beiter zu schützen, dürfen maximal nur
    te, scheint wohl ein Gesellschaftsphäno-       lich. Aber eine wirkliche Auswahl gibt es      noch vier Personen seine Apotheke gleich-
    men zu sein.“ Sie habe noch nie einen sol-     nicht mehr. Man muss das nehmen, was           zeitig betreten und bedient werden. Er ha-
    chen Ansturm auf ihr Geschäft erlebt, sagt     übrig ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitar-     be Plexiglasscheiben bestellt, um eine
    Nemitz-Pollmann. „Selbst an Weihnach-          beiter hängen an den leergefegten Regalen      Barriere gegen das Virus an den Kassen
                                                                                                  herzustellen.
                                                                                                      Arsand ist sich sicher, dass der Staat
                                                                                                  und die Unternehmen aus dieser Krise ler-
                                                                                                  nen werden. Die zum größten Teil nach
                                                                                                  China und Indien ausgelagerte Medika-
                                                                                                  mentenherstellung habe zu Abhängigkei-
                                                                                                  ten geführt. „Ein Teil der Produktion muss
                                                                                                  wieder nach Europa zurückkehren.“

                                                                                                  Gemeindeeigene
                                                                                                  Veranstaltungen fallen
                                                                                                  vorerst bis zum 31. Mai aus
                                                                                                      Auch die Gemeinde Glienicke/Nord-
                                                                                                  bahn hat auf die Ausbreitung des Corona-
                                                                                                  virus’ reagiert und alle gemeindeeigenen
                                                                                                  Veranstaltungen bis zum 31. Mai abgesagt.
                                                                                                  Diese Entscheidung traf Bürgermeister
    Fast ausverkauft: Die Regale mit Toilettenpapier waren am schnellsten leer.                   Dr. Hans G. Oberlack in Absprache mit Uwe
    Glienicker Kurier April 2020
KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
ORTSGESCHEHEN                           9

                                                                                           2. und 3. Mai in vielen Kommunen Bran-
                                                                                           denburgs, darunter auch in Glienicke/
                                                                                           Nordbahn, durchgeführt werden. Die
                                                                                           Kunstkutsche, die am 2. Mai in der Ge-
                                                                                           meinde die Ateliers der Künstler anfährt
                                                                                           und vom Kulturbereich der Verwaltung
                                                                                           organisiert worden ist, wird nicht fahren.
                                                                                           „Wir hätten Verständnis dafür, wenn die
                                                                                           Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers
                                                                                           dieses Jahr nicht öffnen würden“, sagt Dr.
                                                                                           Oberlack.

                                                                                           Jugend- und Seniorenclub
                                                                                           sowie Gemeindebibliothek
                                                                                           sind geschlossen
                                                                                               Des Weiteren hat die Gemeindeverwal-
                                                                                           tung seit dem 17. März den Jugend- und Se-
                                                                                           niorenclub sowie die Gemeindebibliothek
                                                                                           und die Spielplätze geschlossen. Auch die
                                                                                           Sprechzeiten im Rathaus für den Publi-
                                                                                           kumsverkehr sind bis zum Ende der Os-
                                                                                           terferien ausgesetzt. Die Mitarbeiterinnen
                                                                                           und Mitarbeiter des Einwohnermeldeam-
Ein Ratschlag für die Gesundheit: Apotheken-Inhaber Raik Arsand empfiehlt auf seinem       tes und anderer Fachbereiche sind vor ei-
selbstangefertigten Infoplakat unter anderem regelmäßiges Händewaschen, Abstand            nem Besuch zwecks Terminabsprache an-
halten, Hände aus dem Gesicht fernhalten und richtiges Husten und Niesen.                  zurufen. Die Verwaltung steht für Bürger­
                                                                                           anliegen telefonisch und per E-Mail zur
Klein, Vorsitzender der Gemeindevertre-      Virus-Eindämmung leisten“, betont Dr.         Verfügung. Trauungen bleiben möglich.
tung, und der Fachbereichsleiterin für So-   Oberlack. Er bedankt sich bei allen Hel-      Weitere Informationen dazu finden Sie in
ziales und Ordnung, Jana Klätke. „Wir neh-   fern, Künstlern und Vereinen für die en-      dieser Ausgabe auf Seite 26.
men die Hinweise der Bundesregierung         gagierten Vorbereitungen der jetzt abge-
sehr ernst. Die Reduzierung von Kontak-      sagten Veranstaltungen. Sobald es die Si-     Sitzungen der politischen
ten ist ein Instrument, um eine Verbrei-     tuation jedoch zulasse, werden die Fes-       Gremien in Glienicke
tung des Virus’ zu verlangsamen“, sagen      te nachgeholt. Veranstaltungen, die nicht     finden derzeit nicht statt
Dr. Oberlack und Klein übereinstimmend.      von der Gemeinde organisiert werden,              Zum jetzigen Zeitpunkt werden aller
Damit folgt die Verwaltung der Empfeh-       aber in deren Räumlichkeiten stattfin-        Wahrscheinlichkeit nach die April-Sitzun-
lung des Bundesgesundheitsministeriums       den, können nur vom ausrichtenden Ver-        gen der politischen Gremien nicht stattfin-
und des Robert-Koch-Institutes, auf Veran-   ein beziehungsweise veranstaltenden Ver-      den. Kurzfristige Änderungen und weite-
staltungen mit großen Menschenmengen         ein abgesagt werden. Dazu zählen auch         re Informationen dazu finden Sie stets ak-
zu verzichten.                               die Tage des Offenen Ateliers, die am         tuell auf der Internetseite der Gemeinde.
    Sowohl der Bürgermeister als auch der
Vorsitzende der Gemeindevertretung be-
dauern die Absage des Jahresempfangs.
„Uns war es ein Bedürfnis, zusammen
mit den vielen Gästen den 30. Jahrestag
der Grenzöffnung zu feiern. Aber die Ge-
sundheit und Sicherheit unserer Bürgerin-
nen und Bürger gehen vor. Daher werden
wir diese Veranstaltung verschieben“, sind
sich beide einig.

Gemeinde will aktiven Beitrag
zur Virus-Eindämmung leisten
    Bürgermeister Dr. Oberlack bedau-
ert zudem die Absage aller Veranstaltun-
gen bis zum 31. Mai. „Mir tut es in der
Seele weh, dass wir Gedenk- und Kunst-
veranstaltungen sowie Feste nicht statt-
finden lassen können. Aber wir müssen        Unterrichtsausfall: Die Schulen in Glienicke sind erst einmal bis zum Ende der Oster­
als Gemeinde einen aktiven Beitrag zur       ferien geschlossen.
                                                                                                               Glienicker Kurier April 2020
KURIER - Gemeinde Glienicke/Nordbahn
10          ORTSGESCHEHEN

     Vogelnistkästen für den Natur- und Artenschutz
     ■■ Von Joachim Kullmann                       dass einer der vier Nistkästen 2019 unbe-
                                                   nutzt blieb. Warten wir ab, wie in diesem
         Der Bürgerinitiative Baumschutz (BiB)     Jahr die von uns zur Verfügung gestellten
     ist es nicht nur ein Anliegen, sich für den   Vogelwohnungen angenommen werden.
     Baumschutz einzusetzen, sondern auch              Im Zeichen des alarmierenden welt-
     damit in unmittelbarem Zusammenhang           weiten Klimawandels ist es dringend ge-
     für übergreifende Probleme des Natur-         boten, den durch Menschen gemachten
     und Umweltschutzes. Im Jahre 2017 wur-        Beeinträchtigungen der Natur, wo es nur
     de so die Idee umgesetzt, das Biotop des      geht, entgegenzutreten. Das gilt auch für
     evangelischen Friedhofs an der Hauptstra-     unseren Heimatort, wo durch zunehmen-
     ße zu nutzen, um Vogelnistkästen im Bei-      de Bebauung leider immer mehr Bäume
     sein von Schülerinnen und Schülern aus        verschwinden und bisher naturbelassene
     der Grundschule zu installieren. Die Lie-     Flächen laufend versiegelt werden. Grund-
     be zur Natur sollte heute ganz besonders      stücksbesitzer sind aufgerufen, möglichst
     neben den vielen, nicht immer positiven       Vogelnistkästen anzubringen, den Garten
     Ablenkungsmöglichkeiten des Digitalzeit-      so naturnah zu gestalten, dass Insekten
     alters bei Kindern geweckt werden.            sowie Kleinst- und Kleinlebewesen da-
         Eine Nistkastenkontrolle vor Beginn       rin einen Lebensraum finden und viel-
     der Brutperiode 2018 ergab, dass alle vier    leicht doch einen Gartenteich an Stelle ei-
     Nistkästen 2017 genutzt wurden. Eine          nes Swimmingpools anzulegen. Ein Teich
     Kontrolle Anfang 2019 zeigte, dass 2018       schafft Natur, der Pool aber benötigt Che-
     gleichfalls alle Kästen besetzt waren, al-    mikalien und verbraucht Elektroenergie.
     lerdings einer zu unserer Überraschung
     durch Vergrößerung des Einfluglochs von       „Der Mensch braucht                           Einer „unserer“ Glienicker Kraniche im
     einem Eichhörnchen. Im Februar 2020 er-       die Natur, aber die Natur                     Kindelseegebiet (Foto: April 2019)
     gab eine von Jörn Neumann und Joachim         den Menschen nicht.“                                            Foto: Joachim Kullmann
     Kullmann von der BiB wieder mit Instand-          In diesem Zusammenhang sind die an
     setzungsarbeiten verbundene Inspektion,       Glienicke grenzenden Naturschutzgebie-        te Eichwerder Moorwiesen und Kindel-
                                                                                                 see Springluch zu sehen, die gewisser-
                                                                                                 maßen einen nachhaltigen Ausgleich zur
                                                                                                 Einschränkung der Artenvielfalt in Glie-
                                                                                                 nickes Tier- und Pflanzenwelt darstellen.
                                                                                                 So ist es unter anderem immer wieder er-
                                                                                                 freulich, seit vielen Jahren ein Kranich-
                                                                                                 paar im Schilf- und Erlenbruchgebiet des
                                                                                                 Kindelsees beobachten zu können. Krani-
                                                                                                 che – die „Vögel des Glücks“ und von vie-
                                                                                                 len Völkern verehrt – sind standorttreu,
                                                                                                 bleiben lebenslang ein Paar und stellen
                                                                                                 als sehr scheue Tiere hohe Ansprüche an
                                                                                                 ihr Revier. Offensichtlich finden sie das al-
                                                                                                 les immer noch an Glienickes Ortsrand.

                                                                                                  ■■ KONTAKT
                                                                                                  Schauen Sie doch einmal auf unse-
                                                                                                  re Internetseiten unter https://baum-
                                                                                                  schutz-glienicke.jimdofree.com oder
                                                                                                  schreiben Sie uns auf der Seite unter
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     Jörn Neumann bei Sanierungsarbeiten an den Nistkästen           Foto: Joachim Kullmann
     Glienicker Kurier April 2020
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LED-Scheinwerfer LED PURE VISION • Online-Multimediasystem
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Renault Talisman BLUE dCi 160 EDC, Diesel, 118 kW:
Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 5,5; außerorts: 4,4;
kombiniert: 4,8;         CO2-Emissionen kombiniert: 126 g/km;
Energieeffizienzklasse: A. Renault Talisman und Renault Talisman
Grandtour: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 7,2 – 4,6; CO2-
Emissionen kombiniert: 164 – 122 g/km, Energieeffizienzklasse: D –
A (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007)
Abb. zeigt Renault Talisman Grandtour LIMITED mit Sonderausstattung.

Besuchen Sie uns im Autohaus. Wir freuen uns auf Sie.

                         AUTOHAUS GLIENICKE GMBH
                         Renault Vertragspartner
                         Leipziger Str. 6-7,
                         16548 Glienicke
                         Tel. 033056-80171, Fax 033056-77006
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12          ORTSGESCHEHEN

     100-jähriges Jubil äum von Irma Heinrich

     Biblisches Alter dank Familie und Natur
         (sg) Sie ist die fünfte Hundertjährige,
     die im Haus Angerhof ihr besonderes Jubi-
     läum erleben durfte: Irma Heinrich feierte
     im Kreis ihrer Familie ihren 100. Geburts-
     tag. Mit Kuchen und Kaffee, aber auch Sekt
     und geräuchertem Fisch.
         Den brachten ihre beiden ältesten Söh-
     ne von der Insel Rügen mit. Der Großteil
     der Familie, zu der vier Kinder, sieben En-
     kel, sechs Urenkel und eine Ururenkelin
     gehören, lebt inzwischen wieder im Nor-
     den, der alten Heimat Heinrichs. In Schwe-
     rin lebte die rüstige Dame viele Jahre, be-
     vor sie nach Berlin-Pankow und schließ-
     lich nach Glienicke kam.
         Im Haus Angerhof zog sie 2012 ein und
     gehört damit zu den ersten Bewohnerin-
     nen der Einrichtung. Heimleiterin Julia
     Sieber überraschte das Geburtstagskind
     mit einem Tagesausflug nach Schwerin.
     Bis dahin wird sich die rüstige Dame wei-
     terhin an gesellschaftlichen Aktivitäten
     im Heim sowie an der Natur, insbesondere      Neben den beiden Söhnen Rüdiger (l.) und Detlef (r.) gratulierte auch die stellvertretende
     an den Enten am Dorfteich erfreuen.           Bürgermeisterin Jana Klätke dem Geburtstagskind zum Jubiläum.

       Neu in unserer Gemeinde Glienicke/Nordbahn begrüßen wir

       Nikita Worbel
       Über die Geburt ihres Sohnes freut sich die Familie Worbel. Nikita erblickte am 29. Ja-
       nuar 2020 um 10:36 Uhr im Helios Klinikum Berlin-Buch das Licht der Welt. Er brachte
       3.400 Gramm auf die Waage und war 52 Zentimeter groß. Die große Schwester Anas-
       tasia sowie die Eltern Katja und Steffen freuen sich riesig über den kleinen Nachwuchs.

       Wir freuen uns mit den Eltern und wünschen ihnen und ihrem Nachwuchs alles Gute!

       Mit Einwilligung der Eltern veröffentlichen wir an dieser Stelle Fotos und Daten der
       Kinder, die in letzter Zeit in unserer Gemeinde geboren wurden. Bei Interesse an ei-
       ner Veröffentlichung wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der Gemeindeverwal-
       tung: Tel. 69 222 oder pressestelle@glienicke.eu.

          In eigener Sache
             Liebe Leserinnen und Leser, wir weisen darauf hin, dass namentlich gekennzeichnete Beiträge die Meinung der Auto-
          ren und nicht unbedingt die der Redaktion wiedergeben. Für diese Texte sind insofern die Urheber selbst verantwortlich.

     Glienicker Kurier April 2020
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14          ORTSGESCHEHEN

     Silvia und Jürgen Michler feierten Goldene Hochzeit

     Mit viel Toleranz durch 50 Ehejahre
          (vk) Die Haare von Jürgen Michler
     mussten wieder einmal in Form gebracht
     werden, weshalb er sich im Frühjahr 1969
     auf den Weg nach Hohen Neuendorf zum
     Friseur machte. Der in Hennigsdorf stati-
     onierte NVA-Soldat hatte außerdem den
     Auftrag, Essen mitzubringen. Da dieses
     in der Kaserne stets sehr dürftig ausfiel,
     freuten sich die Kameraden auf eine gro-
     ße Portion Hackepeter. Die dazugehörigen
     Brötchen kaufte er bei der damals 18-jähri-
     gen Silvia Michler. „Wir haben uns ange-
     lächelt und ich wusste, ich muss sie wie-
     dersehen“, erinnert sich Jürgen Michler an
     diese erste Begegnung. Danach war er öf-
     ter Kunde in der Bäckerei, in der Silvia ihre
     Ausbildung absolvierte. Schließlich wur-
     den die Zwei ein Paar.
          Am 28. Februar 1970 heirateten sie
     im Rathaus Hohen Neuendorf und noch
     im Juni kam ihre erste Tochter Kerstin
     zur Welt. Bereits elf Monate später folg-
     te Tochter Tina. Die Familie bedeutet den       Bürgermeister Dr. Hans G. Oberlack gratulierte dem Ehepaar Michler zum 50. Hochzeitstag.
     Eheleuten sehr viel und deshalb sind
     sie ausgesprochen glücklich, dass ihre­         tig, dass nicht jeder auf seinen Standpunkt        Um ständiges „Aufeinanderhocken“
     beiden Töchter ebenfalls in Glienicke le-       beharrt“, meint der 71-Jährige. Dies sei       zu vermeiden, haben die beiden auch ei-
     ben.                                            ein Grund für das Scheitern zahlreicher        ne gute Lösung. So hat Jürgen Michler in
          Wenn die Michlers nicht gerade Zeit        Ehen heutzutage. Für die Michlers stand        der Wohnung ein eigenes Zimmer, in das
     mit ihren Liebsten verbringen, sind sie         dagegen in fünfzig Jahren eine Trennung        er sich zurückziehen kann. Am liebsten
     gerne in der Welt unterwegs. So zählten         nie zur Debatte. Dafür ergänzen sich bei-      sind sie jedoch zusammen und genießen
     unter anderem schon Italien, Frankreich,        de viel zu gut. „Was ich durcheinander-        die gemeinsame freie Zeit. Dabei unter-
     Griechenland und Kroatien zu ihren Rei-         werfe, bringt mein Mann wieder in Ord-         nehmen sie viel und fahren beispielswei-
     sezielen. Doch die Lust am Reisen entwi-        nung“, sagt die 68-Jährige, die die ruhi-      se zum Spargelhof nach Kremmen oder
     ckelte sich erst später, denn Jürgen Mich-      ge Art ihres Gatten schätzt. Das gilt auch     zum Bauernhof in Groß Mutz. Außerdem
     ler war bis zur Wende Fernfahrer bei „Au-       für den Umstand, dass er jeden Morgen          besuchen sie jedes Jahr die Grüne Woche
     to Trans Berlin“ und dadurch beruflich in       Frühstück macht und kocht. „Früher ha-         in Berlin und erst kürzlich waren sie zum
     ganz Europa unterwegs. „Da wollte ich im        be ich mich nicht fürs Kochen interessiert     Country-Festival in Reinickendorf.
     Urlaub nicht auch noch weite Strecken           aber mit dem Eintritt in die Rente hat sich        Die Zwei sind also sehr aktiv, was
     zurücklegen“, begründet der 71-Jährige.         das geändert“, sagt der Pensionär, der         sich Silvia Michler auch für die Zukunft
     ­Deshalb war das Ehepaar immer in Wer-          von 1992 bis zum Ende seiner Arbeitszeit       wünscht. „Nur Gesundheit, das ist das
      der campen, bis es sich vor elf Jahren ei-     bei der Berliner Sanitärfirma Lindenblatt      Wichtigste“, wobei sie ebenfalls an ihre
      nen Bungalow in Menz als Wochenenddo-          + Gottzmann oHG als Fahrer beschäftigt         beiden Töchter und die drei Enkelkinder
      mizil zulegte. „Dort stehen auch überall       war.                                           denkt. Die Michlers wirken zufrieden mit
      Elefanten herum“, verweist Michler in die-          Als Silvia Michler vor fünf Jahren        ihrem Leben und an einem so feierlichen
      sem Zusammenhang auf die große Sam-            ebenfalls in Rente ging, sei dies zunächst     Tag ist das Glück besonders groß. Gera-
      melleidenschaft seiner Frau. Silvia Mich-      eine Umstellung gewesen. Sie war elf Jah-      de, wenn man wie Silvia Michler 50 Rosen
      ler schmunzelt, denn in der Glienicker         re in der Produktion bei Niles in Pankow       zum Hochzeitstag geschenkt bekommt.
      Wohnung sind ebenfalls zahlreiche Ele-         tätig, bis sie nach der Wende in die Pflege-   „Ein einziges Mal habe ich unseren Hoch-
      fanten in unterschiedlichen Größen und         branche wechselte. Ein Beruf, der ihr so-      zeitstag vergessen“, gesteht Michler. „Das
      Farben zu entdecken. „Mein Mann mag            wohl körperlich als auch psychisch eini-       war mir eine Lehre und seitdem ist es mir
      sie nicht mehr sehen“, fügt sie lachend        ges abverlangte. Daher war sie froh, dass      nie wieder passiert“, fügt er hinzu.
      hinzu.                                         ihr Mann ihr den Rücken stärkte und sich           Eine große Feier wird es zum 50. Hoch-
          Auf die Frage hin, wie sie solche klei-    um den Haushalt kümmerte. „Doch als ich        zeitstag nicht geben. Stattdessen hat sich
      nen Meinungsverschiedenheiten aus dem          Rentnerin wurde, musste ich Jürgen dar-        das Ehepaar eine 14-tägige Donau-Kreuz-
      Weg räumen, wirft Jürgen Michler nur ein       auf hinweisen, dass ich auch Aufgaben er-      fahrt gegönnt, bei der sie wieder gemein-
      Wort in den Raum: „Toleranz. Es ist wich-      ledigen will“, erzählt sie.                    sam neue Länder erkunden.
     Glienicker Kurier April 2020
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16          ORTSGESCHEHEN

     30 Jahre Grenzöffnung

     Ein Tisch auf dem Mauerstreifen?
     ■■ Von Heinz Ney                                  Bei diesem Treffen nach dreißig Jahren
                                                   waren auch Nachbarn aus Hermsdorf dabei,
         Das war unvorstellbar vor über drei       die sich damals am Tag der Grenzöffnung
     Jahrzehnten. Die Mauer bestand – auch         kennenlernten und deren Freundschaft
     zwischen Berlin und Glienicke/Nordbahn        nunmehr drei Jahrzehnte anhält. In fröh-
     – 10.315 Tage. Die Anzahl der Tage ohne       licher Runde wurde mit Sekt angestoßen.
     Mauer ist jetzt bereits höher; am 3. März         Ein besonderer Überraschungsgast
     1990 wurde die Mauer um Glienicke geöff-      stieß zufällig dazu, Detlef Dzembritzki
     net. Das ist nun 10.958 Tage her; Anlass      (76). Der damalige Bezirksbürgermeis-
     für eine Gruppe von Sympathisanten der        ter von Reinickendorf hatte sich in den
     Glienicker Bürgerliste, ein spontanes Tref-   Zeiten des Mauerfalls als ein vehemen-
     fen an der B 96 durchzuführen.                ter An­packer der ersten Stunde bewährt.
         Zur Erinnerung: Aus dem sich in der       Dass die Übergänge zwischen Berlin und
     evangelischen Kirchengemeinde gebilde-        Glienicke in kurzer Zeit unbürokratisch
     ten Konziliaren Gesprächskreis hatte sich     mit dem nötigen Straßenbelag versehen
     ein Bürgerkomitee und im Frühjahr 1993        wurden, war eines seiner Verdienste. Wir
     die Glienicker Bürgerliste gegründet.         erinnern uns daran mit Dankbarkeit.            Ein Gläschen Sekt zum Anstoßen: Eine
                                                                                                  Gruppe von Bürgern traf sich an der B 96,
                                                                                                  um an das Ereignis zu erinnern.

                                                                                                      Kopfschütteln verursachten in diesem
                                                                                                  Zusammenhang die Diskussionen über ei-
                                                                                                  ne derzeitige Initiative aus dem Herms-
                                                                                                  dorfer Waldseeviertel zur Einschränkung
                                                                                                  des Kraftfahrzeugverkehrs zwischen Rei-
                                                                                                  nickendorf und Glienicke (in der Schildo-
                                                                                                  wer Straße). Auch diese Thematik war In-
                                                                                                  halt des Treffens am Ortsschild.
                                                                                                      Dankbarkeit und Freude, diese Gefüh-
                                                                                                  le wurden am häufigsten bei der Veran-
                                                                                                  staltung an der B 96 aus Anlass des Jubi-
                                                                                                  läums der Grenzöffnung wahrgenommen.
     Fotos von damals: Anselm Fitzkow hält einen Rahmen voller Bilder in die Kamera. Sie do-      Möge auch weiterhin das regionale Zusam-
     kumentieren das Ereignis vor 30 Jahren.                                   Fotos: privat     mengehörigkeitsgefühl wachsen.

     In Glienicke/Nordbahn

     ADFC-Ortsgruppe gegründet
     ■■ Von Monika Oehlke,                         den. Sichtbar wurde die Einstellung zum        einige Beispiele ein, wo Verbesserungen
        Sprecherin ADFC-Glienicke                  Thema Fahrrad, als einige Gäste über die       oder Änderungen notwendig sind. Aber
                                                   holprige Wiese stolperten, um die wenigen      alleine daran etwas zu ändern, ist häu-
         An den abgestellten Fahrrädern vor        Fahrradständer zu erreichen. Die breiten,      fig mühsam und frustrierend. Zusammen
     dem Bürgerhaus in der Moskauer Straße         gut sichtbaren Parkplätze an der Straße        mit Gleichgesinnten fällt es leichter, sich
     konnte man am 25. Februar schon sehen,        blieben bei dieser Veranstaltung fast leer.    für bessere Bedingungen für den Fahrrad-
     dass hier eine große Anzahl Radfahrer zu-     Alle Anwesenden waren sich einig, dass         verkehr einzusetzen. Am 24. März wurden
     sammengekommen war. Der Allgemeine            sie es als dringlichste Aufgabe betrachten,    nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe
     Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hatte zur        für eine Verbesserung des Fahrradklimas        ein oder mehrere Sprecher gewählt. Die
     Gründung einer Ortsgruppe in Glienicke        in Glienicke zu sorgen. Denn die Vorteile      Ortsgruppe Glienicke des ADFC lädt vor-
     eingeladen und das Interesse war groß. In     des Radverkehrs liegen auf der Hand: Er        behaltlich der Corona-Krise zum nächsten
     der Aussprache am Anfang der Veranstal-       ist umweltschonend, macht keinen Lärm,         Treffen am Mittwoch, dem 29. April, 19.30
     tung wurde deutlich, dass den Radfahrern      führt zu einer gesünderen Lebensweise          Uhr in das Griechische Restaurant, Haupt-
     viele Probleme auf den Nägeln brennen,        und kann zur Entschärfung der Probleme         straße 54 ein. Anfragen können Sie gern an
     die von den Politikern und Planern bisher     beitragen, die der motorisierte Verkehr ver-   die Ortsgruppe über glienicke@branden-
     nur unzureichend wahrgenommen wur-            ursacht. Ihnen fallen bestimmt auch gleich     burg.adfc.de richten.
     Glienicker Kurier April 2020
DIE ZAHNÄRZTE                                                               Dres. Claessen & Kollegen
                                                                                Implantologie Prophylaxe Kieferorthopädie

  Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams ab sofort in Vollzeit/Teilzeit!
                                                                                 Zahntechniker (m/w/d)
                                                                                 Ihre Aufgaben:
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                                                                                      Zahnersatz
                                                                                 • Herstellung von Gussfüllungen (Inlays/Onlays),
                                                                                      vollkeramischen (vollanatomischen) Restaurati-
                                                                                      onen mittels emax von Ivoclar, metallischen und
                                                                                      keramisch verblendeten Kronen und Brücken
                                                                                      sowie kombiniertem Zahnersatz mit Geschieben
                                                                                      und Teleskopen
                                                                                 • Herstellung implantatgetragener, herausnehm-
                                                                                      barer Restaurationen

                                                                                 Zahnmedizinischer Fachangestellter (m/w/d)
                                                                                 Ihre Aufgaben:
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                                                                                 • Aufbereitung von Medizinprodukten

                                                                                 Zahnmedizinischer Prophylaxeassistent (m/w/d)
                                                                                 Ihre Aufgaben:
                                                                                 • PZR/UPT
                                                                                 • Recall

                                                                                 Auszubildende zur Zahnmedizinischen
                                                                                 Fachangestellten (m/w/d)

                                                                                 Kontakt:
                                                                                 DIE ZAHNÄRZTE Dres. Claessen & Kollegen
 Spezielle Kindersprechstunde                                                    Märkische Allee 76, 16548 Glienicke
                                                                                 www.zahnarztpraxis-sonnengarten.de
      Montag 15 – 18 Uhr                                                         Ansprechpartner: Dr. Björn Claessen, Inhaber
     Donnerstag 10–12 Uhr                                                        Tel: 033056 / 43 68 76
                                                                                 Gerne auch per E-Mail:
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             8 – 19          8 – 19         8 – 19            8 – 19   8 – 15

                                                                                                   • Bleaching
                                                                                                   • Implantologie
                                                                                                   • Kieferorthopädie
                                                                                                   • Prophylaxe

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18          RATHAUSNACHRICHTEN

     Aus dem Haupt- und Finanzausschuss am 20. Februar
     (Fortsetzungssitzung vom 12. Februar)

     Bau der Lagerhalle liegt auf Eis
     (af) Der Neubau einer Lagerhalle, die hinter der Dreifeldhalle entstehen sollte, wird vor-   Container oder eine Garage in direkter
     erst nicht weiterverfolgt. Das entschied der Haupt- und Finanzausschuss mehrheitlich,        Nähe zur Dreifeldhalle wäre eine prak-
     der die im Haushalt eingestellten Mittel in Höhe von 250.000 Euro nicht freigab. Die Sit-    tikable und kostengünstigere Lösung.“
     zung leitete Peter Kimmel (CDU/Freie Demokraten).                                            Mit dem SV Glienicke habe man bereits
                                                                                                  über eine Alternative gesprochen. Prof.
         Sie sollte eigentlich die entstande-      „Natürlich sehen wir einen Bedarf für die      Dr. Ernst-Günter Giessmann (DIE LINKE)
     nen Platzprobleme lösen. Die Sportver-        Vereine und auch die Verwaltung. Aber          war der Ansicht, dass der vor anderthalb
     eine hatten sich von einer Lagerhalle         eine Viertelmillion Euro für einen un-         Jahren gefasste Beschluss nun auch um-
     die Unterbringung sowohl ihrer Ausrüs-        beheizten Anbau ist zu viel Geld“, sagte       gesetzt werden solle. Der formulierte Än-
     tung als auch ihrer Sportgeräte verspro-      Kimmel. Er schlug vielmehr vor, die Ent-       derungsantrag, der den ursprünglichen
     chen. Ebenso hätte die Verwaltung die         wicklung des Schulcampus’ abzuwarten.          Beschluss zum Neubau der Lagerhalle
     Räumlichkeiten zur Ablage ihres Zube-         Mit dem Erweiterungsbau würden sich            nicht umsetzt, wurde mit fünf Ja-Stim-
     hörs gut gebrauchen können. Doch mit          neue Optionen ergeben, sodass sich die         men, drei Nein-Stimmen und bei einer
     Blick auf zukünftige Haushalte und den        Frage nach neuen Räumlichkeiten nicht          Enthaltung angenommen. Ebenso leg-
     knapper werdenden öffentlichen Mitteln        mehr stelle.                                   ten die Ausschussmitglieder fest, dass
     zeigte sich der Ausschuss von dem Pro-           Als Alternative brachte er die Errich-      die eingeplanten finanziellen Mittel im
     jekt mehrheitlich nicht mehr überzeugt.       tung eines Provisoriums ins Spiel. „Ein        Haushalt bestehen bleiben.

     Sitzung der Gemeindevertretung am 25. Februar

     Ein Abend voller Emotionen
     (sg) Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Uwe Klein (SPD/PIRATEN) nahm den An-
     fang der Sitzung zum Anlass, an den Anschlag von Hanau und dessen Opfer zu geden-
     ken. „Ich empfinde große Abscheu für diese Tat. Es fällt schwer, zur Tagesordnung über-
     zugehen“, so Klein. Zudem gratulierte er im Namen aller Anwesenden Bürgermeister Dr.
     Hans G. Oberlack zum zehnjährigen Amtsjubiläum.

         Erster und wichtigster Punkt des Ta-          Ein Schreiben von Klein, Vorsitzen-
     ges: Die Beratung zur vorgesehenen Sper-      der der Gemeindevertretung, und Bür-           Ein emotionales Thema: Die Sperrung der
     rung des Waldseeviertels. Das Thema war       germeister Dr. Oberlack an die Gremien         Schildower Straße direkt an der Grenze zu
     auf Antrag von der Fraktion CDU/Freie De-     der Bezirksverordnetenversammlung in           Glienicke/Nordbahn
     mokraten auf die Tagesordnung genom-          Reinickendorf, in dem um eine gemein-
     men worden. Ein emotionales Thema, das        same Herangehensweise sowie die Suche             Da es sich bei der vorgesehenen Sper-
     seit Wochen viele Menschen beschäftigt.       nach einvernehmlichen Lösungen gebeten         rung der Elsestraße und der Schildower
     Die Gemeinde sieht folgende Maßnahmen         wird. „Wir sind der Meinung, dass einsei-      Straße durch den Bezirk Reinickendorf
     vor, um die Reinickendorfer Politiker da-     tige Maßnahmen in Bezug auf den länder-        „um eine wichtige Gemeindeangelegen-
     von abzuhalten, sogenannte temporäre          überschreitenden Verkehr kontraproduk-         heit“ handele, waren sich die Gemein-
     Modalfilter an den Landesgrenzen zwi-         tiv sind“, heißt es unter anderem in dem       devertreter einig, noch vor der Sitzung
     schen Brandenburg und Berlin zu instal-       Schreiben. Der Versand des Briefes wurde       der Reinickendorfer Bezirksverordne-
     lieren:                                       einstimmig für sinnvoll erachtet.              ten am 11. März eine Bürgerversamm-
                                                                                       Anzeige    lung in Glienicke zu veranstalten. Als Da-
                                                                                                  tum wurde der 2. März um 19.30 Uhr in
                                                                                                  der Mensa der Grundschule Glienicke/
                                                                                                  Nordbahn angesetzt. Zu der Informa-
                                                                                                  tionsveranstaltung sollten die Bürger-
                                                                                                  meister von Glienicke, Mühlenbecker
                                                                                                  Land sowie Reinickendorfs, die Vorsit-
                                                                                                  zenden der Fachausschüsse sowie der
                                                                                                  Dezernent des Landkreises für Verkehr ,
                                                                                                  Matthias Rink als Podiumsgäste eingela-
                                                                                                  den werden (siehe Seiten 6 und 7).
                                                                                                     Eine solche Veranstaltung sei ein „gutes
                                                                                                  Vehikel, um auf einer sachlichen Basis mit-
     Glienicker Kurier April 2020
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